Daniela Kratz 2005, Griechen in Görlitz 1916-1919 - Studien zu akustischen Aufnahmen des...

171
Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Diplom-Museologin (FH) vorgelegt am 8. März 2005 von Daniela Kratz geb. am 06.09.1976 in Görlitz Matrikel-Nr. 76900 384790 Studiengang Museumskunde, Fachbereich Gestaltung Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Betreuer: Gutachter: Prof. Dr. Angelika Ruge (FHTW) Jürgen K. Mahrenholz (Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin) Griechen in Görlitz 1916-1919 - Studien zu akustischen Aufnahmen des Lautarchivs der Humboldt-Universität zu Berlin

Transcript of Daniela Kratz 2005, Griechen in Görlitz 1916-1919 - Studien zu akustischen Aufnahmen des...

Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen GradesDiplom-Museologin (FH)

vorgelegt am 8. März 2005von Daniela Kratzgeb. am 06.09.1976 in GörlitzMatrikel-Nr. 76900 384790

Studiengang Museumskunde, Fachbereich GestaltungFachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Betreuer:Gutachter:

Prof. Dr. Angelika Ruge (FHTW)Jürgen K. Mahrenholz(Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin)

Griechen in Görlitz 1916-1919 - Studien zu akustischen Aufnahmen

des Lautarchivs der Humboldt-Universität zu Berlin

1____________________________________________________________________________

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ................................................................................................3

1. Einleitung ...............................................................................5

2. Griechische Tondokumente im Lautarchiv der

Humboldt-Universität zu Berlin (HUB)...............................10

3. Akustische Aufzeichnungen ..............................................14

3.1 Die Erfindung der Schallaufzeichnung ..................................14

3.2 Die technische Entwicklung analoger Aufnahmegeräte am

Ende des 19. Jahrhunderts. ..................................................17

3.2.1 Der Phonograph ....................................................................18

3.2.2 Das Grammophon .................................................................22

3.3 Akustische Aufzeichnungen als historische Quellen .............24

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ .............................28

4.1 Die Kgl. Preußische Phonographische Kommission (PK) .....31

4.1.1 Die Gründung der Kommission .............................................32

4.1.2 Die Finanzierung der phonetischen Aufnahmen....................35

4.1.3 Der Aufnahmeablauf .............................................................36

4.2 Weitere Studien in den Kriegsgefangenenlagern ..................39

4.3 Die Auswertung des Forschungsmaterials ............................42

5. Griechenland in Görlitz .......................................................44

5.1 Die politische Lage Griechenlands im 1. Weltkrieg ...............44

5.2 Wie die Griechen nach Görlitz kamen ...................................47

5.2.1 Das Korps in Mazedonien .....................................................47

5.2.2 Die Ankunft in Preußen .........................................................50

5.3 Das Griechenlager ................................................................52

5.3.1 Der Vertrag mit den Gästen...................................................53

5.3.2 Aufbau und Organisation im exterritorialen Lager .................55

2��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

5.3.2 Aufbau und Organisation im exterritorialen Lager .................55

5.4 Das Leben in der Fremde......................................................58

5.5 Die Rückkehr in die Heimat ...................................................63

5.6 Griechen – die in Görlitz blieben ...........................................68

6. Die sprach- und musikwissenschaftlichen Tonaufnahmen

im Griechenlager .................................................................70

6.1 Die Rolle August Heisenbergs und der Kgl. Bayerischen

Akademie der Wissenschaften in München (BAdW) .............71

6.1.1 Der Sprachwissenschaftler August Heisenberg ....................71

6.1.2 Die BAdW und ihre Kooperationspartner ..............................75

6.2 Die phonetischen Aufnahmen im Lager ................................78

6.3 Reproduktion und Verwertung der Aufnahmen .....................84

7. Schlussbetrachtungen........................................................89

8. Anhang .................................................................................94

8.1 Abkürzungsverzeichnis .........................................................94

8.2 Abbildungsverzeichnis und Bildanhang ………………...………....96

8.3 Textverzeichnis und Textanhang.........................................117

8.4 Quellen- und Literaturverzeichnis ………………………….………154

3��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Vorwort

Die hier vorliegende Diplomarbeit entstand während des

Wintersemesters 2004/2005 im Studiengang Museumskunde an der

Fachhochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. In ihr werden die

historischen Umstände und das Zustandekommen von akustischen

Aufnahmen auf Schellackplatten beschrieben, die heute am Lautarchiv

der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) untergebracht sind. Bei

diesem Sammlungsbestand handelt es sich um 72 Platten mit

griechischen Sprach- und Gesangsaufnahmen, die während des 1.

Weltkrieges in der Stadt Görlitz erstellt wurden.

Während meines einjährigen studienvorbereitenden Praktikums (1999-

2000), das ich innerhalb des Projektes „Erschließung der Sammlungen

der Humboldt-Universität“ am Hermann von Helmholtz-Zentrum für

Kulturtechnik der HUB absolvieren konnte, war ich unter anderem im

Lautarchiv tätig. Dort stieß ich auf Schellackplatten mit griechischen

Aufnahmen, die 1917 in meiner Heimatstadt Görlitz entstanden. Da dies

für mich ein völlig neuer und unbekannter Teil der Stadtgeschichte war,

begann ich mit ersten Recherchen im Görlitzer Ratsarchiv. Schnell

wurde ersichtlich, dass es sich nicht nur um einen außergewöhnlich

spannenden und fast vergessenen Teil der Lokalgeschichte handelt,

sondern auch, dass die dort erhaltenen Informationen den

Schallaufnahmen im Lautarchiv einen interessanten und unerwarteten

Hintergrund liefern. Mit Beginn und während des Studiums ergab sich

leider keine weitere Gelegenheit Nachforschungen anzustellen. Dass

ich nun mit meiner Diplomarbeit die Möglichkeit wahrnehmen konnte,

das damals nur angeschnittene Thema wieder aufzugreifen, war ein

ausgesprochen glücklicher Umstand, für den ich sehr dankbar bin.

4��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

An dieser Stelle möchte ich mich bei all jenen bedanken, die zur

Realisierung dieser Diplomarbeit beigetragen haben. Mein besonderer

Dank gilt Herrn Jürgen K. Mahrenholz vom Lautarchiv der Humboldt-

Universität zu Berlin, der mich bei der Erstellung der Arbeit vielseitig

unterstützte und mir stets mit Rat und Tat zur Seite stand. Außerdem

danke ich ihm für seine Bereitschaft, die Aufgabe des Gutachters zu

übernehmen.

Zu großem Dank bin ich auch meiner Betreuerin Frau Prof. Dr. Angelika

Ruge verpflichtet, die mir in vielen anregenden Gesprächen wichtige

Denkanstöße für die Herangehensweise an das Thema gab.

Weiterhin danke ich Frau Dr. Susanne Ziegler vom Berliner

Phonogramm-Archiv am Ethnologischen Museum Berlin für Ihre

aufschlussreichen Informationen, sowie Herrn Roland Otto vom

Ratsarchiv Görlitz, Herrn Stephan Fölske vom Archiv der Berlin-

Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und Herrn Bernd

Görmer vom Archiv der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

München für Ihre freundliche Unterstützung bei der Recherche.

Mein Dank gilt Frau Petra Großert und Herrn Konstantinos Toubekis für

Ihre zur Verfügung gestellten Materialien und die zahlreichen

Detailinformationen zum Sachverhalt.

Bedanken möchte ich vor allem bei Herrn Holger Grönwald für die

vielfachen Anregungen und seine Geduld.

1. Einleitung 5 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

1. Einleitung

Voraussetzung und wichtigstes Kommunikationsmittel des Menschen

ist die Sprache und die damit verbundene Artikulationsfähigkeit, die ein

Individuum definiert. Zusammen mit dem Gesang bewahrt die Sprache

in mündlicher wie schriftlicher Form menschliches Schaffen über

Generationen hinweg. Damit dienen beide nicht nur dem interkulturellen

Austausch sondern sind ausschlaggebend für die kulturelle Identität von

Völkern wie Nationen. Da sie allerdings einem steten Veränderungs-

prozess unterworfen und gegenüber materiellen Kulturgütern nicht

einfach greifbar sind, gestaltet sich auch ihre Bewahrung

ausgesprochen schwierig. Es lässt sich nur erahnen, wie viel von der

akustischen Kulturgeschichte der Menschheit mit der Zeit in

Vergessenheit geriet und unwiederbringlich verloren ist.

Mit der „Konvention zum Schutz des immateriellen Kulturerbes“1

bekräftigte die UNESCO am 17. Oktober 2003 in Paris, aufgrund

rasanter kultureller Angleichungen im Zuge der Globalisierung, den

besonderen Schutz dieses massiv bedrohten Erbes.2 In dieser

Konvention äußert sich ein wichtiges und unbedingt notwendiges

Anliegen, das jedoch nicht erst mit den weltpolitischen Gegebenheiten

der letzten Jahrzehnte, sondern bereits durch die Entwicklung von

Wissenschaften wie der Ethnologie und der Vergleichenden Musik-

wissenschaft ins Blickfeld rückte. Als vor über 100 Jahren technische

Entwicklungen ermöglichten, Stimmen mechanisch zu konservieren,

wurde die Sicherung akustischer Traditionen für diese

Forschungszweige zur zentralen Aufgabe. Die uns so überlieferten

Artikulationen verschiedenster Völker stellen heute nicht nur wichtige

Zeugnisse der kulturellen Menschheitsgeschichte und -entwicklung dar,

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

1 UNESCO 2003, 2 2 UNESCO 2003, 3; Neben den mündlich überlieferten Traditionen und Ausdrucksformen einschließlich der Sprache werden u. a. die darstellenden Künste, gesellschaftlichen Bräuche, Rituale und Feste zu immateriellen Kulturgütern gezählt.

1. Einleitung 6 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

sondern sind zum Teil die einzigen uns übermittelten Informationen

bereits nicht mehr existierender Kulturen. Aus dieser

wissenschaftshistorischen Entwicklung heraus und im Zuge der

Institutionalisierung ethnographischer und anthropologischer

Forschungszweige entstanden diverse Sammlungen und Archive.

Sofern sie noch heute existieren, widmen sie sich neben der

wissenschaftlichen Auswertung vor allem der Bewahrung des

zusammengetragenen Tonmaterials.

Das Berliner Phonogramm-Archiv am Ethnologischen Museum Berlin3

und das Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB)4 zählen

zu den frühen Gründungen derartiger Einrichtungen und gehören mit

ihren einzigartigen historischen Schallaufzeichnungen zu den weltweit

bedeutendsten Sammlungen so genannten immateriellen Kulturerbes.

Beiden Archiven, die auf eine jeweils eigenständige Sammeltätigkeit

zurückblicken können, ist eine ausgesprochen wechselhafte und zum

Teil miteinander verwobene Geschichte gemein, auf die im Rahmen

dieser Abhandlung jedoch leider nicht tiefer eingegangen werden kann.

Daher sei auf die ausführlichen Ausarbeitungen zum Berliner

Phonogramm-Archiv von Artur Simon und Susanne Ziegler sowie von

Jürgen K. Mahrenholz und Dieter Mehnert für das Lautarchiv

verwiesen.5

Die Protagonisten der hier thematisierten Sprach- und

Gesangsaufnahmen aus der Sammlung des Lautarchivs der HUB

waren Soldaten, die als Angehörige des IV. Griechischen Armeekorps

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

3 Das Berliner Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums gehört zur Abteilung Musikethnologie und Medien-Technik und befindet sich in der Arnimallee 27 in Berlin-Dahlem. 4 Das Lautarchiv der HUB ist Am Kupfergraben 5 (Berlin-Mitte) in Räumlichkeiten des Musikwissenschaftlichen-Seminars untergebracht. 5 Vgl. SIMON 2000; ZIEGLER 2000; MAHRENHOLZ 2003; MEHNERT 1996

1. Einleitung 7 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

mit einer Truppenstärke von 7.000 Mann vom Herbst 1916 bis zum

Frühjahr 1919 als Gäste in der Stadt Görlitz weilten.

Das Ziel dieser Untersuchung soll sein, erstmals anhand historischer

Quellen und Kontextinformationen das Zustandekommen dieses Teil-

bestandes des Lautarchivs sowie dessen Besonderheit gegenüber

anderen Aufnahmen aus dem 1. Weltkrieg aufzuzeigen. Damit soll nicht

nur die Bedeutung dieser Platten und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung

als einmaliges immaterielles Kulturerbe hervorgehoben, sondern auch

eine Grundlage für die weitere wissenschaftliche Bearbeitung und

mögliche museale Nutzung vorbereitet werden. Anzumerken ist darum,

dass diese Diplomarbeit keine sprach- und musikwissenschaftliche

Auswertung des Tonmaterials verfolgt und auch nicht liefern kann.

Vielmehr werden die phonetischen Aufnahmen der griechischen

Soldaten in ihren historischen Zusammenhang gestellt und mittels

verschiedener Fragestellungen in ihrer Entstehung beleuchtet. Welche

technischen, politischen und wissenschaftlichen Grundvoraussetzungen

gaben den Anstoß, dass in dem Görlitzer Griechenlager akustische

Aufzeichnungen vorgenommen wurden? Welche Personen bzw.

Institutionen waren daran interessiert? Verfolgten sie mit den

Aufnahmen bestimmte Ziele und was geschah letztlich mit den

Tondokumenten? Der insofern übergreifenden Darstellung schließt sich

die Frage an, inwieweit die Tondokumente der Griechen heutigen

museal-historischen Anforderungen entsprechen und welche

Präsentations- und Nutzungsmöglichkeiten denkbar sind.

Nach einem Exkurs über die Aufnahmen selbst und die zeitlich

relevante Technikgeschichte folgt die Betrachtung der politischen

Hintergründe und ihr Einfluss auf die beteiligten Wissenschaften.

Thematisch steht dabei die Arbeit der Phonographischen Kommission

(PK) in den deutschen Kriegsgefangenenlagern im Vordergrund.

Eingegangen wird auf deren Auswahlparameter für akustische

Aufnahmen, das historische Sammlungskonzept, der technische

1. Einleitung 8 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Vorgang sowie die Provenienz der Sammlungen und verwaltender

Institutionen. Dem schließt sich die Betrachtung kriegspolitischer

Randbedingungen an, die für das Zustandekommen der griechischen

Aufnahmen von wesentlicher Bedeutung waren. Der Abschnitt gibt

weiter Auskunft über die Entstehung und die Besonderheit des Görlitzer

Lagers, das Lagerleben und dessen interne Organisation, die

Finanzierung sowie über das Verhältnis zwischen Deutschen und

Griechen in der Stadt.

Das anschließende Kapitel widmet sich den Aufnahmen im Lager. Es

werden die beteiligten Personen und Institutionen vorgestellt und an

diesen erklärt, warum Interesse an griechischen Dialekten und Musik

bestand und diese in Deutschland aufgenommen wurden. Des

Weiteren wird der Aufnahmehergang der akustischen Aufzeichnungen

detailliert beleuchtet und abschließend der Verwendung des phone-

tischen Materials nachgegangen.

Konnte für die einleitenden Kapitel vorrangig auf Publikationen der

letzten Jahre, unter anderem mit Bezug auf Veröffentlichungen der Zeit

während und nach dem 1. Weltkrieg, zurückgegriffen werden, so fand in

den Abschnitten zum bearbeiteten Sammlungsbestand hauptsächlich

das hinzugezogene Aktenmaterial aus verschiedenen Archiven

Verwendung. Vor allem das Archiv der Berlin-Brandenburgischen

Akademie der Wissenschaften (BBAW), zu dessen Bestand die Akten

der Kgl. Preußischen Akademie der Wissenschaften (PAW) zählen,

verfügt über umfangreiches Aktenmaterial zu den Aufnahmen im

Görlitzer Lager. Dadurch war es möglich, wichtige Zusammenhänge zu

erfassen, die sich aus den Unterlagen der anderen Archive nicht

erschlossen hätten. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften in

München (BAdW) trug mit der dort verwahrten Korrespondenz August

Heisenbergs zur Vervollständigung des gesamten Sachverhaltes bei.

Die Akten des Bayerischen Hauptstaatsarchivs München (BayHStA),

wo leider bis zur Beendigung der vorliegenden Arbeit nicht das gesamte

1. Einleitung 9 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

relevante Material einsehbar war, erbrachten elementare Aussagen zu

Heisenbergs Militärzeit und seiner Zeit in Görlitz. Die Informationen

über die Lagergeschichte wurden maßgeblich anhand der Unterlagen

im Ratsarchiv der Stadt Görlitz (RatArch) rekonstruiert, wobei im

Bundesarchiv Berlin-Zehlendorf (BArchB) weitere interessante Details

über die politischen und wirtschaftlichen Hintergründe zum Lager in

Erfahrung gebracht werden konnten. Über das Wirken und die Arbeit

Wilhelm Doegens, der in unmittelbarem Zusammenhang mit der PK

und der Vorgängereinrichtung des Lautarchivs, der Lautabteilung, steht,

informierten die Unterlagen im Geheimen Staatsarchiv Preußischer

Kulturbesitz Berlin (GStA).

Abschließend sei zum Text selbst noch erwähnt, dass vollständige

Namensnennungen und Lebensdaten aller angeführten Personen nur

dann angegeben sind, wenn diese bei der Erstellung der Arbeit

ermittelbar waren. Zitierte Quellen sind durch Kursivschrift im Text

kenntlich gemacht und zeittypische Rechtschreibregeln so

übernommen worden, wie sie in den Unterlagen vorgefunden wurden.

Anmerkungen und Erläuterungen, die dem besseren Textverständnis

im Zitat dienen, stehen in eckigen Klammern. Die Quellenangabe

gestaltet sich bei der Literatur nach dem Schema „AUTOR Jahr, Seite“,

bei den Akten „Archiv Akte, Blatt“ und ist über die Bibliografie zu

verfolgen. Der Bildanhang ist neben seinem direkten Textbezug vor

allem zur zusätzlichen Illustration gedacht und lässt die Fülle der

Details zu Personen und dem Lager erkennen. Die vorliegende

Diplomarbeit wurde auf Grundlage der neuen amtlichen Regeln für die

Deutsche Rechtschreibung „in konservativer Handhabung“ verfasst.

2. Griechische Tondokumente im Lautarchiv der HUB 10 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Abbildung 1: Das Lautarchiv der HUB. Blick auf die Stahlschränke zur Aufbewahrung von Schellackplatten.

2. Griechische Tondokumente im Lautarchiv der

Humboldt-Universität zu Berlin

Um die Entstehung phonetischer Aufzeichnungen von griechischen

Soldaten in ihrem Zusammenhang erfassen zu können, sind

grundsätzliche Informationen über das Lautarchiv der HUB und das

Berliner Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums

ausschlaggebend. Kurz zusammengefasst sei, dass das Phonogramm-

Archiv durch den Psychologen Carl Stumpf (1848-1936) ins Leben

gerufen wurde, der es ab 1900 an der damaligen Friedrich-Wilhelm-

Universität (heute HUB) etablierte. Ab 1934 übernahm das damalige

Museum für Völkerkunde, heute Ethnologisches Museum der

Staatlichen Museen zu Berlin, den Sammlungsbestand.6 Nach wie vor

trägt das Archiv musikethnologische Tondokumente zusammen und

unterstützt verschiedene Forschungsprojekte. Seit 1999 gehört es dem

Weltkulturerbe im UNESCO-Weltregister „Memory of the World“ an.7

Das Lautarchiv wurde erst 1920 als Lautabteilung an der Preußischen

Staatsbibliothek auf Initiative von Wilhelm Doegen (1877-1967) einge-

richtet8 und arbeitet mit Beständen, die man seit 1909 aufgenommen

hat.9 1934 kam es als

Institut für Lautforsch-

ung an die Friedrich-

Wilhelm-Universität

Berlin und ist mit der

Neugründung der

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

6 ZIEGLER 2000, 202 7 ZIEGLER 2000, 202 8 DOEGEN 1925, 12 9 MAHRENHOLZ 2003, 1

2. Griechische Tondokumente im Lautarchiv der HUB 11 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

HUB nach dem 2. Weltkrieg im Ostteil Berlins als so genanntes

Lautarchiv verblieben.10

Beide Archive unterscheiden sich vor allem in der Wahl der

Aufnahmemedien und ihrer Sammlungsschwerpunkte von einander.

Während das Phonogramm-Archiv bis in die 50er Jahre des 20.

Jahrhunderts mittels des einfach zu handhabenden Phonographen

Wachswalzen bespielte und ausschließlich Gesangs- und Musik-

interpretationen zum Schwerpunkt hatte, arbeitete man im Lautarchiv

mit dem Grammophon und reproduzierten Schellackplatten. Mit dieser

Technik wurden hauptsächlich Sprachaufnahmen fixiert.11 Der rein

musikethnologischen Ausrichtung steht damit eine Sammlung von

sprachwissenschaftlichem und zeitgeschichtlich ergänzendem

Charakter gegenüber.

Die Gemeinsamkeiten beider Archive liegen vor allem bei dem

grundsätzlichen Interesse an akustischen Äußerungen sowie deren

Bewahrung, und ergänzen sich in Beständen von Aufnahmen, welche

die so genannte Phonographische Kommission (PK) zusammentrug.

Auf deren Wirken wird im weiteren Verlauf der Arbeit speziell

eingegangen. Dieser Sammlungsbestand der PK, im Phonogramm-

Archiv in Form von Wachswalzen und im Lautarchiv von

Schellackplatten, entstand zwischen 1915 und 1918 überwiegend in

deutschen Kriegsgefangenenlagern. Er beinhaltet traditionelle Gesänge

und Mundarten aus der Heimat internierter Soldaten und von

Angehörigen des IV. Griechischen Armeekorps, das zu Gast in

Deutschland weilte. Diese Griechenaufnahmen, die in der vorliegenden

Diplomarbeit thematisiert werden, zählt man in beiden Archiven zum

Bestand der PK, was durch den erwähnten Gaststatus des Korps

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

10 MEHNERT 1996, 37 11 Eine besondere Rolle spielen die Platten, die mit der Signatur Aut (für Autophon) versehenen wurden. Sie zählen unter anderem zum Grundstock der Lautabteilung und gehen auf die so genannte „Darmstädtersche Stimmensammlung“ zurück, die der Chemiker Prof. Dr. Ludwig Darmstädter (1846-1927) stiftete und bis 1924 finanzierte. Sie beinhalten Stimmenportraits wichtiger Persönlichkeiten der damaligen Zeit wie beispielsweise von Kaiser Wilhelm II. und Friedrich Ebert. Vgl. MAHRENHOLZ 2003

2. Griechische Tondokumente im Lautarchiv der HUB 12 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

jedoch nur bedingt zutrifft. Es handelt sich hierbei um einen

ungewöhnlichen Sachverhalt, der bei der weiteren Betrachtung des

Görlitzer Lagers genau zu beachten ist, damit die immer wieder

anzutreffende Gleichsetzung mit damaligen Kriegsgefangenenlagern in

Deutschland und den dort vorgenommenen akustischen Aufnahmen

vermieden wird. Auch das so genannte und durch neuere Publikation

bekannt gewordene „Halbmondlager“12 bei Wünsdorf in Brandenburg

kann mit dem Griechenlager in Görlitz nicht verglichen werden. In

diesem waren während des 1. Weltkrieges vorrangig muslimische

Gefangene aus den Kolonien der Westmächte untergebracht, denen

aus politisch-strategischen Gründen eine Vorzugsbehandlung zuteil

wurde. Man hoffte von deutscher Seite, das Freundschaftsverhältnis zu

den islamischen Völkern zu stärken, um sie für die eigenen Kriegsziele

zu gewinnen. Trotz allem waren und blieben diese Soldaten während

ihrer Internierung Kriegsgefangene Deutschlands.

Wie alle PK-Aufnahmen befinden sich die vorzustellenden

Aufzeichnungen griechischer Dialekte und Musik auf Schellackplatten

im Lautarchiv und auf Wachswalzen im Phonogramm-Archiv. Bei den

Walzen handelt es sich um ca. 70 Musik- und Gesangsaufnahmen,

über deren Inhalt durch unvollständige bzw. fehlende Transkriptionen

nur wenig ausgesagt werden kann. Da die Aufnahmen bisher weder

digitalisiert wurden noch während der Erstellung der Arbeit in ihrer

ursprünglichen Form zugänglich waren, wird über sie nur in Bezug zu

den Schellackplatten gesprochen. Im Lautarchiv befinden sich von den

ursprünglich 72 Originalen noch 70 Platten und 107 Dubletten. Im

Gegensatz zu den Wachswalzen im Phonogramm-Archiv findet sich

hier zu jeder Platte umfangreiches Schriftmaterial, das ausführlich über

den Interpreten bzw. Musiker sowie den Inhalt der Aufzeichnungen

informiert. Eine Übersicht im Anhang (Text 13) zu allen im Lautarchiv

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

12 Vgl. KAHLEYSS 2000

2. Griechische Tondokumente im Lautarchiv der HUB 13 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

erhaltenen Griechenaufnahmen aus Görlitz gibt Auskunft zu Titel, Inhalt

und Umfang der Aufnahme.

Die vorgestellten Platten gehören zum umfangreichen Sammlungs-

bestand des Archivs, der neben technischen Geräten und Fotografien

etwa 4.500 Originalplatten und ca. 2.500 Dubletten umfasst.13 Von den

4.500 Originalen sind etwa 700 Aufnahmen deutscher Mundarten,

3.000 Aufnahmen von Sprachen verschiedenster Völker, 100

Aufzeichnungen stammen von bekannten Persönlichkeiten und 700

sind reine Musik- und Gesangsaufnahmen.14

Auch wenn aufgrund des fragilen Materials im Laufe der Zeit Verluste

zu bedauern waren, hat der Bestand die zahlreichen Standortwechsel

und Auslagerungen gerade im Zuge des 2. Weltkrieges erstaunlich gut

überstanden. Er wird nach wie vor im Zustand seiner ursprünglichen

Lagerung15 aufbewahrt, derzeit im Rahmen der wissenschaftlichen

Erschließung bzw. Sicherung auf digitale Bänder16 überspielt sowie in

die zur Verfügung stehende Datenbank IMAGO eingearbeitet. 17 Somit

werden die Tondokumente nicht nur gesichert, sondern stehen einer

weiterführenden wissenschaftlichen Untersuchung in bequem

zugänglicher Form zur Verfügung, ohne die Originaltonträger zu

beanspruchen.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

13 MEHNERT 1996, 43 14 MEHNERT 1996, 43 15 Die Archivschränke stammen aus der Gründungszeit der Lautabteilung an der Preußischen Staatsbibliothek. 16 Dabei handelt es sich um so genannte DAT (Digital Audio Tape) Bänder in Form von Kassetten.17 Vgl. MAHRENHOLZ 2003, 10-16

3. Akustische Aufzeichnungen 14 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

3. Akustische Aufzeichnungen

Ohne die tief greifenden, ja umwälzenden technischen Neuerungen zu

Beginn des 20. Jahrhundert wäre an die Entstehung von Laut-

aufzeichnungen und deren akustische Wiedergabe nicht zu denken

gewesen. Das folgende Kapitel der Arbeit widmet sich der Erfindung

des Phonographen und dem Grammophon, die beide für die hier

thematisierten Aufnahmen im Görlitzer Griechenlager eingesetzt

wurden.

3.1 Die Erfindung der Schallaufzeichnung

Euphorisch nahmen die Gäste der Weltausstellung in Paris 1900 die

Ausstellungshalle von Thomas Alva Edison (1847-1931) auf, wo er

unter anderem seine Erfindung des Phonographen präsentierte. Aus

den zahlreichen aufgestellten Geräten erklangen bekannte Orchester-

und Gesangsstücke.18 Nie zuvor war es möglich gewesen, akustische

Töne ohne die Anwesenheit von Musikern oder Sängern zu

konsumieren, geschweige denn die eigene Stimme aufzuzeichnen und

unmittelbar darauf wiedererklingen zu lassen. Das „Mirakel des 19.

Jahrhunderts“19 hatte einen Menschheitstraum erfüllt: die Aufhebung

von Zeit und Raum akustischer Wahrnehmung.20

Dass man der Erfindung des Phonographen und der damit möglichen

Schallaufzeichnung von Seiten der Medienwissenschaften eine ähnlich

wichtige Bedeutung wie der Erfindung des Buchdrucks durch

Gutenberg beimisst,21 wird erst anhand seines nachhaltigen Einflusses

in jeglichem Bereich des gesellschaftlichen Lebens ersichtlich. Auf

privater wie wirtschaftlicher Ebene fand das neue Medium vielfältige

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

18 KRETSCHMER 1999, 128f. 19 KRETSCHMER 1999, 128f. 20 STANGL 2000, 21 21 STANGL 2000, 20

3. Akustische Aufzeichnungen 15 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Anwendung. Es entstand eine erste Unterhaltungs- und Musikindustrie,

die das Freizeitverhalten der Menschen neu definierte. Vergleichbare

moderne Strukturen können in direkter Folge gesehen werden. Doch

noch bevor sich ein solcher Entwicklungsprozess manifestierte, hatten

junge Wissenschaftszweige wie die Ethnologie und die Vergleichende

Musikwissenschaft (Musikethnologie) diese technische Neuerung als

wichtiges Hilfsmittel für ihre Forschungen entdeckt und sich zu eigen

gemacht.22 Es war bis dahin üblich, dass man musik- und sprach-

wissenschaftliche Untersuchungen, zumeist von Forschungsreisenden

und interessierten Missionaren23 durchgeführt, ausschließlich nach dem

Gehör schriftlich fixierte. Dieser Vorgang schloss zahlreiche

Ungenauigkeiten ein, vor allem da der Aufzeichnende durch sein

eigenes tonales Harmonieempfinden beeinflusst war.24 Wurde das

Material zu subjektiv und nicht sorgfältig genug festgehalten, konnte

dies bedeuten, dass bei einer späteren wissenschaftlichen Auswertung

wegen aufkommender Unklarheiten und Missverständnisse die

gesammelten Aufzeichnungen wertlos wurden. In solch einem Fall war

man gezwungen, das Material durch eine wiederholte Reise zu

überprüfen, was jedoch meist am finanziellen und zeitlichen Aufwand

scheiterte.

Die Wissenschaftler wurden mit der Erfindung der Schallaufzeichnung

dieser Problematiken nicht nur enthoben, sondern waren nun in der

Lage neben den Stimmen berühmter Personen auch das akustische

Kulturgut verschiedenster Völker in ungeahntem Ausmaß zu sammeln

und zu sichern.25 Die Bedrohung und Gefährdung kultureller Traditionen

auf Grund der sich ausweitenden Kolonialisierung und Industrialisierung

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

22 Einer der Ersten, der den Reisephonographen (ab 1888 verfügbar) für seine Feldforschung benutzte, war der amerikanische Ethnologe Jesse Walter Fewkes (1850-1930). Er nahm im Frühjahr 1890 bei den Passamaquoddy-Indianern in Maine/USA Gesänge und Sprachproben auf. In: SCHÜLLER 1998, 663 23 „Anleitung zur Handhabung des Phonographen für Forschungsreisende und Missionare“ In: ABRAHAM / HORNBOSTEL ZfE 1904, 232f. 24 HORNBOSTEL 1986, 43f. & ABRAHAM / HORNBOSTEL ZfE 1904, 226 25 STANGL 2000, 74

3. Akustische Aufzeichnungen 16 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

war den Ethnowissenschaften bereits hinreichend bewusst.26 Durch

systematische Archivierung konnten die Aufzeichnungen

wissenschaftlich bearbeitet und miteinander verglichen werden.27 Erich

Moritz von Hornbostel (1877-1935), Mitbegründer der Vergleichenden

Musikwissenschaft und Leiter des Phonogramm-Archivs am

Psychologischen Institut28 der Berliner Friedrich-Wilhelm Universität,

sowie Otto Abraham (1872-1926),29 Mitarbeiter des Archivs, schrieben

euphorisch in ihrem gemeinsam verfassten Artikel “Über die Bedeutung

des Phonographen für die Vergleichende Musikwissenschaft“:

„Mit dem Phonographen kann man die Musik fixieren und mit Muse im

Arbeitszimmer, wo die Aufmerksamkeit nicht soviel auf optische

Nebendinge gerichtet ist, wie bei den Vorführungen fremder Völker-

schaften, studieren. Der Phonograph hat noch besondere Vorzüge.

Man kann ihn nach Belieben langsam und schnell laufen lassen und

kann so Musikstücke, deren Tempo im Original zu schnell war, um sie

analysieren zu können, in ruhigem Zeitmaß, in entsprechender

Transposition, zu Gehör bringen.

Weiterhin kann man das Musikstück in kleine Bruchstücke zerlegen,

kann einzelne Takte, ja einzelne Töne allein klingen lassen und genaue

Notationen und Messungen daran anschließen. Schließlich hat man in

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

26 „Die Gefahr ist groß, daß die rapide Ausbreitung der europäischen Kultur auch die letzten Spuren fremden Singens und Sagens versiegt. Wir müssen retten, was zu retten ist, noch ehe zum Automobil und der elektrischen Schnellbahn das lenkbare Luftschiff hinzugekommen ist, und ehe wir in ganz Afrika Tararabum-diäh und in der Südsee das schöne Lied vom kleinen Kohn hören.“ In: HORNBOSTEL 1986, 56 27 Mit der Rezeption akustischer Äußerungen auf ein dauerhaftes Medium entstanden sehr schnell Sammlungen und Archive, die sich der Nutzbarmachung der Informationen widmeten. Das erste wissenschaftliche Schallarchiv, das Wiener Phonogramm-Archiv, wurde 1899 durch den Physiologen Sigmund Exner an der Ksl. Akademie der Wissenschaften in Wien gegründet. In: STANGL 2000, 133 28 STOCKMANN 1986, 8 Das Archiv war 1905 formell am Psychologischen Institut institutionalisiert worden. In: CHRISTENSEN 1997, 1259 29 Zusammen mit Carl Stumpf (1848-1936) zeichnete Otto Abraham im Herbst 1900 mit dem Phonographen in Berlin gastierende siamesische Hofmusiker auf. Diese Aufzeichnungen legten den Grundstein für das Berliner Phonogramm-Archiv.

3. Akustische Aufzeichnungen 17 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

der Phonographenwalze ein dauerndes Dokument, immer bereit zur

Vorführung und Vergleichung.“ 30

Die Auswertung des Forschungsmaterials war somit nicht mehr an die

persönliche Begegnung von Aufzeichnenden und Interpreten ge-

bunden, sondern stand dem ständigen Zugriff Dritter zur Verfügung.

3.2 Die technische Entwicklung analoger Aufnahmegeräte am

Ende des 19. Jahrhunderts

Dass die damaligen technischen Geräte bei weitem nicht den

Bedürfnissen des realitätsnahen Klangempfindens entsprachen, führte

zu einer ständigen technischen Weiterentwicklung. Um eine Vorstellung

von diesem Prozess zu erhalten, beinhalten die folgenden Abschnitte

eine kurze Technikgeschichte zu Phonograph und Grammophon. Diese

beschränkt sich in Anlehnung an das Thema der Arbeit auf den

Zeitraum von ihrer Entwicklung bis zum Einsatz in den Kriegs-

gefangenenlagern in Deutschland während des 1. Weltkrieges.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

30 ABRAHAM / HORNBOSTEL ZfE 1904, 229

Abbildung 2 & 3: Thomas Alva Edison um 1880 mit seinem ersten Phonographen und Emil Berliner 1887 mit dem von ihm erfundenem Grammophon.

3. Akustische Aufzeichnungen 18 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

3.2.1 Der Phonograph

Die eigentliche Erfindung des Phonographen ging unter anderem auf

Leon Scott (1817-1879) zurück, der 1857 den so genannten Phon-

Autographen entwickelte. Mit diesem Gerät wurden erstmals

Schallwellen sichtbar gemacht, indem sie über einen Trichter geleitet

auf eine Membran stießen, an der eine daran befestigte Nadel in

Schwingung versetzt wurde. Diese wiederum lief über eine mit Ruß

beschichtete rotierende Walze und machte die Töne so durch

oszillierende Linien sichtbar.31

Die erste Wiedergabe akustischer Laute erzielte Thomas Alva Edison

(1847-1931). Ende 1877 reichte er seine Patentschrift für den

Phonographen ein. Seit Beginn desselben Jahres hatte er sich mit der

Verbesserung von Telegraphenmaschinen beschäftigt. Dabei stellte er

fest, dass nicht nur ein elektrisch beschriebener Telegraphenschreiber

auf Oberflächen Spuren hinterlassen konnte, sondern eine lautstark

besprochene Membran ausreichte, um mit einem ebenfalls daran

befestigten Werkzeug Spuren auf einem weichen Untergrund

einzuprägen. Damit die erzielte Schalleinwirkung wieder hörbar wurde,

mussten die entstandenen Rillen durch eine Nadel, die sich an einer

Membran befand, abgetastet werden.32 Er erreichte dies, indem er ein

Gerät konstruierte, das aus einer Trommel bestand, die er mit einer

Spirale versah. Vor der Trommel befand sich ein mit einer Membran

bespannter Messingkonus, an dem ein Schneidstichel befestigt wurde.

Zur Aufnahme bedeckte man die Trommel mit dicker Stanniolfolie,

setzte den Stichel an die Trommel und versetzte diese mittels

Kurbelantrieb über eine einfache Mechanik in Rotation. Durch den

Schall wurde die Membran in Bewegung versetzt, die sich auf den

Stichel übertrug, wodurch dieser Vertiefungen in die Folie einprägte.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

31 STANGL 2000, 30 32 HOPPE 1991, 11f.

3. Akustische Aufzeichnungen 19 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Die dabei entstandene Schallschrift bezeichnete man als Tiefen- bzw.

Edison-Schrift.33

Nach dieser Entdeckung und der Entwicklung des Gerätes

veröffentlichte Edison im Sommer 1878 in der „North American Review“

„zehn Gebote“, mit denen er die Verwendung des Phonographen

erklärte. Sie enthielten beispielsweise Nutzungsvorschläge für den

phonographischen Briefverkehr und Sprachunterricht, als Hörbücher für

Blinde, für die Archivierung der Stimmen älterer Familienmitglieder aber

auch für die Sammlung von Dialekten.34 Der späteren Haupt-

nutzungsform, der Musikwiedergabe, wurde damals nur sekundäres

Interesse zuteil.

Einer kommerziellen Nutzung des Phonographen standen jedoch

vorerst schwerwiegende technische Mängel im Weg und da Edison sich

mehr auf die Entwicklung der Glühbirne konzentrierte, arbeiteten

andere Erfinder an der Verbesserung des Phonographen, wie zum

Beispiel Alexander Graham Bell (1847-1922), der Erfinder des

Telefons, und der Physiker Charles Summer Tainter (1854-1940).

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

33 LECHTLEITNER o.J., 2 34 STANGL 2000, 32f.

Abbildung 4: Edison-Phonograph GEM 1905, Modell A & B

3. Akustische Aufzeichnungen 20 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Sie verbesserten die akustische Wiedergabe erheblich, indem sie die

von Edison verwendete Stanniolfolienwalze durch eine wachs-

beschichtete Walze ersetzten.35

Erst im Sommer 1888 widmete sich Edison wieder der Weiter-

entwicklung „seines“ Phonographen. So verlängerte er die

Tonträgerwalze, was bis zu vier Minuten lange Aufnahmen ermöglichte

und setzte wieder verwertbare Walzen ein, die mit einer besonders

dicken Wachsbeschichtung versehen waren. Bei diesen konnte die

oberste Schicht abgetragen und somit Aufnahmen immer wieder

gelöscht werden.36 Trotzdem blieb vor allem das Duplizieren der

Walzen ein aufwendiges und auch teures Unterfangen. Entweder man

stellte eine große Anzahl von Walzenschneidern während der

Aufnahmen auf, was den Nachteil hatte, dass der Interpret nicht nah

genug bei den Aufnahmetrichtern stand, oder man überspielte von

Gerät zu Gerät. Ebenso war es üblich, Aufnahmen so oft zu

wiederholen bis die benötigte Absatzmenge an Walzen erreicht war.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

35 Beide ließen 1886 das Aufnahmeverfahren als „Graphophone“ patentieren, woraufhin es zu einem erbitterten Patentstreit zwischen ihnen und Edison kam. Als Ergebnis daraus zogen sie sich aus der Produktion und Entwicklung phonetischer Maschinen zurück. In: HOPPE 1991, 1536 HOPPE 1991, 15

Abbildung 5: Das Besingen der Phonographen-Walzen um 1900.

3. Akustische Aufzeichnungen 21 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

1903 entwickelte Edison eine Vervielfältigungsmöglichkeit auf

elektrolytischem Weg, bei dem die Walzen in einem Galvanobad mit

einer Goldschicht versehen wurden. Die Walzen ließen sich in flüssiges

Wachs tauchen und anschließend konnte davon eine annähernd

identische Reproduktion abgenommen werden. Da dies noch ein

technisch schlecht kalkulierbarer Vorgang auf experimenteller Basis

war, kam es zu keiner groß angelegten industriellen Verwertung.37 Erst

einige Jahre später wurde das Duplizieren durch das verbesserte

galvanoplastische Verfahren optimiert.

Diese ersten Veränderungen führten zu einem größeren Publikums-

und Nutzerkreis. Als man ab 1888 über leicht transportierbare

Reiseapparate verfügte, stand auch der wissenschaftlichen Nutzung

nichts mehr im Weg.38 Die Geräte waren nun einfach in der

Handhabung, man konnte damit sowohl aufnehmen als auch abhören

und war zudem unabhängig von Strom. Im Gegensatz zum

Grammophon war der Phonograph überall und zu jeder Zeit einsetzbar.

Dass noch weit nach der Erfindung des Tonbandgerätes39 auf Grund

dieser Vorteile ethnologische Sprach- und Gesangsaufnahmen mit dem

Phonographen vorgenommen wurden, bezeugt der Einsatz dieser

Geräte am Berliner Phonogramm-Archiv im Ethnologischen Museum

Berlin bis 1952.40

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

37 HOPPE 1991, 20 38 SCHÜLLER 1998, 663 39 Das Endjahr der kommerziellen Nutzung des Phonographen wird mit dem Jahr 1929 angegeben. In: ELSTE 1998, 646 Ab 1937 fand das so genannte Magnetophon bei sprach- und musikwissenschaftlichen Forschungen Einsatz. In: SCHÜLLER 1998, 663 40 ZIEGLER 2000, 198

3. Akustische Aufzeichnungen 22 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

3.2.2 Das Grammophon

10 Jahre nachdem Edison seinen Phonographen vorstellte, ließ sich

Emil Berliner (1851-1929) 1887 sein Aufnahmeverfahren auf einer

Platte patentieren.41 Seine Erfindung löste in den 20er Jahren des

letzten Jahrhunderts die Edisonwalze ab und ebnete der kommerziellen

Nutzung von Schallaufnahmen endgültig den Weg. Im Gegensatz zur

Wachswalze war das Aufnahmemedium beim Grammophon eine

rotierende, mit Bienenwachs beschichtete Zinkplatte. Die Aufnahmen

kamen durch eine vom Schall seitlich ausgelenkte scharfe Nadel

zustande, die das Wachs auf der Oberfläche herauskratzte (Seiten-

oder Berliner-Schrift).42 Aus den so vollzogenen Aufnahmen wurden auf

dem bereits erwähnten galvanoplastischen Weg Kupfermatrizen

hergestellt, das heißt die Platten in ein ionisiertes Säurebad

eingebracht, und um diese, zumeist mit einer Drahtschlaufe, eine

Spannung gelegt. In dem dabei entstandenen Spannungsfeld schlugen

sich die Kupferionen auf der Wachsplatte nieder, so dass eine

Kupfermatrize43 entstand. Von dieser konnte das so genannte Master

abgenommen werden, womit die Grundlage für das beliebige Kopieren

der Platte gegeben war.

Bot die Schellackplatte gegenüber der Walze ein wesentlich besseres

Hörerlebnis und bessere Lagerungseigenschaften, so war die

Herstellung der Plattenaufnahmen zum Teil schwieriger und

aufwendiger als beim Phonographen. Man benötigte grundsätzlich eine

Reihe technischer Voraussetzungen, zum Beispiel Strom, da das

Wachs der Platten in einem dafür entwickelten Wärmeschrank ca. drei

Stunden langsam auf 40° bis 50° Celsius erhitzt werden musste.44

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

41 LECHTLEITNER o.J., 2 42 LECHTLEITNER o.J., 2 43 Der erhaltene Kupferabzug (das Galvano) wurde auf eine Kupferplatte gelötet. Man unterschied drei Formen von Kupfermatrizen: die negative Originalmatrize, die positive Originalmatrize und negative Pressmatrize. In: DOEGEN 1930, 39 44 DOEGEN 1930, 37

3. Akustische Aufzeichnungen 23 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Somit waren Aufnahmen ohne längere Vorbereitung und technisch

versiertes Personal überhaupt nicht durchzuführen. Allein aus diesem

Grund kam das Grammophon für die wissenschaftliche Feldforschung

nicht in Betracht. Ganz davon abgesehen, dass die Aufzeichnungen der

Ethnologen meist von der Spontanität der Situation lebten.

Langwierige Vorbereitungen hätten durch ihren gestellten Charakter die

Forschungsergebnisse beeinflusst.45 Als weiterer Kritikpunkt galt, dass

erst anhand der reproduzierten Platten ersichtlich wurde, ob ein

Tondokument gelungen war oder nicht.

Industrie und Verbraucher standen hingegen dem Grammophon

wesentlich aufgeschlossener gegenüber. Die neue Technik ermöglichte

durch uneingeschränkte Vervielfältigung und Senkung der Produktions-

kosten einem viel größeren Nutzerkreis den Gebrauch von Aufnahmen.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

45 Die so genannten dokumentarischen Aufnahmen versuchen unauffällig das künstlerische Ereignis der Protagonisten festzuhalten, ohne dass der Anstoß vom Wissenschaftler ausgeht. Dem gegenüber steht die explorative Aufzeichnung, bei der außerhalb des soziokulturellen Kontexts der Forscher auf den Willen der Vortragenden und deren Fähigkeit zur Kooperation angewiesen ist. Dies kann zu Differenzen gegenüber der sonst natürlichen Umgebung und Verfälschung von Ergebnissen führen. In: SCHÜLLER 1998, 664

Abbildung 6: Wachsplatte mit Behältnis im Lautarchiv der HUB. Patrize einer Lautaufnahme zur galvanoplastischen Abnahme eines Negatives (Matrize), mit dem die Schellackplatten hergestellt wurden. Die Aufnahmen auf dieser Platte wurden bisher noch nicht reproduziert und sind unbekannt.

3. Akustische Aufzeichnungen 24 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

3.3 Akustische Aufzeichnungen als historische Quellen

Seit über einem Jahrhundert gehören akustische Aufnahmen fest zum

gesellschaftlichen Leben. Sieht man von zeitnahen technischen

Entwicklungen ab und konzentriert sich auf die ersten Jahrzehnte der

Schallaufzeichnung so ist anzunehmen, dass die heute erhaltenen

Tonträger vermutlich in keinem Verhältnis zur Zahl der damals

(re)produzierten stehen. Die Dezimierung durch Kriegsverlust,

Veränderungen im Konsumverhalten sowie der natürliche Prozess von

Abnutzung, Verbrauch und Vergänglichkeit haben zur Folge, dass den

erhaltenen Artefakten auf musealem und wissenschaftlichem Gebiet

inzwischen besondere Bedeutung beigemessen wird, das heißt, dass

man sie gezielt sammelt und bewahrt.

Die dieser Arbeit zugrunde liegenden phonetischen Aufzeichnungen

sind ausschließlich musik- und sprachwissenschaftlichen Charakters

und stellen folglich Forschungsmaterial für die Linguistik und

Musikforschung dar. Sie unterscheiden sich grundlegend von zur

kommerziellen Nutzung gefertigten Tonaufnahmen. Verfolgten diese ein

rein wirtschaftliches Interesse durch hohen Unterhaltungswert und

Bedienung breiter Bevölkerungsschichten und -massen, so ging es bei

den Forschungsaufnahmen um den erwähnten wissenschaftlichen

Ansatz. Sie entstanden von einem und für einen fachkundigen

Abbildung 7: Tischgrammophon Odeonette um 1910; Tischgrammophon um 1912; Koffergrammophon Decca „Dolcephone“ 1914

3. Akustische Aufzeichnungen 25 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Personenkreis und räumten der groß angelegten Veröffentlichung auf

Walze oder Schellackplatte nur sekundäres Interesse ein.

Was aber macht diese Tondokumente heute zu einer historischen

Quelle und warum stellt ihre Sicherung eine wichtige Aufgabe dar?

Dieser Frage sei an dieser Stelle kurz und zusammenfassend

nachgegangen.

In erster Linie sind es die erhaltenen akustischen Aufzeichnungen

selbst. Der in ihnen verankerte Informationsgehalt und vor allem die

dazu angelegten Dokumentationen machen den historischen Wert als

Quelle aus. Aufnahmen, deren Entstehung und Inhalt man nach den

damals üblichen Forschungsaspekten mittels Personalbögen,46

Aufnahmeprotokollen,47 phonetischen Umschriften48 und Über-

setzungen illustrierte, können heute als wissenschaftliche Informations-

träger49 verstanden und genutzt werden. Es ist von Bedeutung zu

wissen: wann, an welchem Ort, unter welchen Umständen, durch wen

und mit welchen technischen Mitteln die Tonträger bespielt wurden.

Erst dadurch gewinnt der (heute) Außenstehende ein detailliertes Bild

über den abgeschlossenen Vorgang und kann die akustischen

Manifestationen überhaupt in einen historischen Zusammenhang

stellen, ihre Signifikanz erfassen und sie als Quelle benutzen. Die hier

thematisierten Aufnahmen griechischer Soldaten auf Schellackplatten

aus dem Lautarchiv der HUB stellen dabei ein außergewöhnlich gutes

Dokumentations- und Quellenbeispiel dar (unter anderem Gegenstand

der Ausführungen unter 6.2).

Eine wichtige und durchaus problematische Aufgabe für Institutionen

mit Schallaufzeichnungen im Sammlungsbestand stellt die dauerhafte

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

46 Dieser dokumentiert den familiären und sozialen Hintergrund des Interpreten und gibt Auskunft zur sprachlichen und musikalischen Entwicklung. 47 Das Aufnahmeprotokoll (auch Sprachtext) bezeichnet die Transliteration des Gesprochenen bzw. Gesungenen in der jeweiligen Schriftsprache des Heimatlandes. 48 Durch die phonetische Umschrift, auch Lautschrift oder phonetische Transkriptiongenannt, wurden die einzelnen akustischen Sprachäußerungen in Hinsicht ihrer Sprache genauestens festgehalten. 49 STANGL 2000, 67

3. Akustische Aufzeichnungen 26 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Konservierung und Sicherung sowohl vom Aufnahmeträger selbst und

seinem Inhalt, als auch dem dazu gehörenden Dokumentationsmaterial

dar. Gerade Einrichtungen wie Universitäten, deren Schwerpunkt

momentan in der Bestandserforschung und bei dessen Erfassung liegt,

müssen sich dabei mit verschiedenen Problematiken auseinander-

setzen.

Neben grundsätzlichen konservatorischen Bedingungen50 und dem

sachgemäßen Umgang51 geht es vor allem um eine adäquate

Übertragung der Originaltonträger auf ein praktikabel zu handhabendes

und ohne Gefahr für das Original wissenschaftlich intensiv nutzbares

Medium.52 Man muss bedenken, dass mit jedem Abhören analoger

Datenträger, wie der Schellackplatte und der Walze, gespeicherte

Informationen durch mechanische Beanspruchung verloren gehen und

das Objekt somit seine „Lesbarkeit“ verändert.53

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

50 Da sich Sammlungen mit akustischen Beständen fast immer aus vielen verschiedenen Objekt- und Materialträgern wie zum Beispiel Wachs(-walzen),Schellack(-platten), Kupfer(-matrizen) und Papier in Form von Büchern, Akten oder Fotografien zusammensetzen, besteht das Problem allen konservatorisch gerecht zu werden, um sie erhalten zu können. 51 Wachs und Schellack sind ausgesprochen fragile Materialien und können bei unsachgemäßer Handhabung schnell zerbrechen. Zu hohe Wärmeeinwirkung führt zur Deformierung. Hinzu kommt, dass vor allem Wachswalzen bei zu extremer Luftfeuchte schimmeln, was zum kompletten Datenverlust führen kann. In: SCHÜLLER 1998, 665f. 52 Vgl. MEHNERT 1996 & MAHRENHOLZ 2003 53 SCHÜLLER 1998, 665f.

Abbildung 8: über galvanoplastisches Ver-fahren hergestellte Press-matrize zur Produktion von Schellackplatten.

3. Akustische Aufzeichnungen 27 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Vergegenwärtigt man sich nun, dass von den Wachswalzen nur

begrenzt Kopien gefertigt wurden, um die Transkription nicht durch

Tonverlust bei der Reproduktion zu verfälschen,54 und von Platten zum

Teil nur eine Kopie erhalten blieb, so lässt sich erahnen, wie wertvoll

derartige Bestände sind und wie wichtig ihr Schutz ist. Die Möglichkeit

der digitalen Erfassung und somit qualitativ optimalen Sicherung muss

daher als dringend notwendig erachtet werden. Sie ist die Grundlage für

die Erhaltung des Bestandes, seiner Verwaltung und wissen-

schaftlichen Bearbeitung. Das Lautarchiv der HUB kann hierbei als

vorbildliches Beispiel angesehen werden.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

54 ZIEGLER 2000, 198

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 28 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“

„Der Krieg in dem wir stehen, der furchtbare Vernichter unendlicher

Werte, hat zugleich in schöpferischer Kraft der Wissenschaft die

stärksten Antriebe gegeben.“ 55

(Einleitende Worte zu der Festrede von Prof. August Heisenberg am

29. Mai 1918.)

Ein halbes Jahr vor Kriegsende sprach der Byzantinist August

Heisenberg (1869-1930) zu den Mitgliedern der Kgl. Bayerischen

Akademie der Wissenschaften in München. Er beschrieb in seinem

Vortrag die Erfahrungen und Forschungsergebnisse, die er bei den

akustischen Aufnahmen als Sprachwissenschaftler im hier thema-

tisierten Griechenlager Görlitz machte.56 Heisenbergs Worte spiegeln

das geistige Bild eines Wissenschaftlers während des Krieges wieder,

der sich mit den plötzlich vorhandenen Gegebenheiten konfrontiert sah

und die Impulse gesellschaftlicher und wissenschaftlicher

Entwicklungen in seiner eigenen Arbeit aufgriff.

Der 1. Weltkrieg verwarf mit seinen Massenschlachten, der Industria-

lisierung von Vernichtung sowie dem Verlust moralischer und ethischer

Werte alle bis dahin gültigen Vorstellungen vom Krieg und prägte das

20. Jahrhundert entscheidend.57 Dass der 2. Weltkrieg die Gräuel von

Verdun und der Isonzo-Front noch steigern sollte, entzieht sich fast

jeglicher Vorstellungskraft.

Inmitten dieser unmenschlichen Entwicklungen finden sich Aussagen

damaliger Zeitzeugen und unmittelbar Beteiligter wie: „Der Krieg hatte

eine Kulturarbeit zu fördern.“,58 die jedoch nichts mit Gewaltver-

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

55 HEISENBERG 1988, 3 56 Über seine Tätigkeit und das Zustandekommen der Aufzeichnungen wird an späterer Stelle berichtet. 57 Vgl. ROSENBERG 1962; HOBSBAWM 1995 58 BRANDL 1925, 365

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 29 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

herrlichung und Zynismus zu tun haben, zumindest nicht im Fall des

hier behandelten Themas. Der Krieg als Förderer der Wissenschaft

stellt sich als eine Tatsache heraus, die gerade im 1. Weltkrieg zur

Festigung noch junger Forschungszweige führte, vor allem der jungen

Völkerkunde, Anthropologie und Vergleichenden Musikwissenschaft.

Ihnen eröffneten sich mit den zahlreichen internierten Soldaten in den

deutschen Kriegsgefangenenlagern unverhoffte Forschungsmöglich-

keiten.59 Die Gefangenen stammten aus den verschiedensten Teilen

der Welt und waren von ihren Regierungen und den Kolonialherren als

„Kanonenfutter“60 gegen die „Mittelmächte“ geschickt worden. Die in

insgesamt 175 Lagern61 untergebrachten Soldaten (Abb. 32) boten den

Wissenschaftlern die Gelegenheit, ihre Forschungen ohne umfang-

reiche Reisevorbereitungen, Kosten und zeitliche Einschränkungen

vorzunehmen. Neueste Technik, zumeist erst um die Jahrhundert-

wende oder im Vorfeld des Krieges entwickelt und perfektioniert, konnte

zum Einsatz kommen. Auf Auslands- und Forschungsreisen hatte zu

großen Teilen aus Transport- und Finanzgründen darauf verzichtet

werden müssen.

Es erscheint als ein Paradoxon, dass die hier vorgestellten Aufnahmen

und die damit verbundenen Untersuchungen den Menschen als

Individuum in seinem persönlichen Schicksal betrachten, wo doch in

diesem Krieg eine noch nie da gewesene Maschinerie von Waffen und

Menschen gegeneinander antrat und jede Individualität ansonsten

abhanden kam.

Das große Interesse von staatlicher Seite und bestimmten Wissen-

schaftszweigen an Untersuchungen einzelner Personen und -kreise

innerhalb deutscher Kriegsgefangenenlager, besaß einen ausgeprägten

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

59 Es liegt auf der Hand, dass der Krieg neben den Geisteswissenschaften wie Geschichte und Kunstgeschichte, vor allem die Ingenieurs-Wissenschaften sprunghaft in ihrer Entwicklung beeinflusste. Da diese für die vorliegende Arbeit jedoch keine Relevanz haben, seien sie an dieser Stelle nur erwähnt. 60 KAHLEYSS 2000, 13 61 DOEGEN 1921 A, 3

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 30 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

ethnographischen Charakter. Ethnologie, Anthropologie und Sprach-

wissenschaften zielten dabei auf generalisierende Informationen zu

ganzen Volksgruppen ab. Man nahm unterschiedliche Wertigkeiten

zwischen Völkern an und formte rassische und rassistische Ansichten,

die in der weiteren deutschen Geschichte noch auf die bekannte

negative Art und Weise zum Tragen kommen sollten.

Erst um die Jahrhundertwende hatte sich in der Ethnologie die so

genannte Kulturkreislehre62 herausgebildet, die auf die unterschied-

lichsten Wissenschaftszweige abfärben sollte. Das theoretische

Konstrukt basierte auf der Vorstellung, dass Gruppen und Ethnien

neben ihrer Geschichte auch Sprache und Kulturgut gemein sind, wobei

man das Individuum ausklammerte. Alle Ähnlichkeiten zwischen

Kulturen wurden einseitig auf gemeinsame Ursprünge zurückgeführt

und kulturelle Äußerungen wie materielle Hinterlassenschaften unter

diesem Gesichtspunkt klassifiziert, ohne dass verschiedene Familien-,

Gesellschafts-, Siedlungs- oder Wohnstrukturen bis hin zu Sprach-

variationen spezielle Gewichtung erfuhren.

Der nationalistische und aus modernem Blickwinkel letztlich

rassistische Aspekt, der dieser Theorie zugrunde lag und sich im 1.

Weltkrieg erstmals massiv äußerte, hatte seine Quelle in der

Sprachforschung. Mit der Erkenntnis der Verwandtschaft europäischer

und indo-iranischer Sprachen wurde der Versuch unternommen, den

Ursprung der nun postulierten gemeinsamen indogermanischen

Sprache und den Punkt seiner Aufspaltung in verschiedene Gruppen zu

lokalisieren.63 Bezweckt wurde eine Abgrenzung anderer Sprach-

familien und Völker, mit durchaus wertendem Charakter. Schnell sprach

man von Rasse, Rassenreinheit und Rassenüberlegenheit, wobei die

anthropologischen Untersuchungen ins Spiel kamen.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

62 Kulturkreislehre – gleichzusetzen mit Siedlungsräumen von ethnischen Gruppen. MÜLLER 1981, 205 63 Vgl. KOSSINA 1920

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 31 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Der Kern der nord- und mitteleuropäischen indogermanischen

Sprachfamilie (Abb. 29) wurde vor erwähntem nationalistischen

Hintergrund hoch bewertet, alles Weitere mit zunehmender Entfernung

von diesem Kern als minderwertiger eingestuft. Den Kriegsparteien der

„Mittelmächte“ kam eine solche Vorstellung nicht ungelegen, was das

Interesse seitens staatlicher Institutionen an den Untersuchungen in

den Lagern sowie deren Finanzierung erst verständlich macht.

4.1 Die Kgl. Preußische Phonographische Kommission (PK)

Um die griechischen Aufnahmen selbst betrachten zu können, muss

zuerst die Kgl. Preußische Phonographische Kommission (PK)

vorgestellt werden, die durch das Preußische Kriegs- und

Kultusministerium berufen wurde und für sprach- und musik-

wissenschaftliche Untersuchungen in den Gefangenenlagern zuständig

war. Daneben werden Beispiele für parallele Forschungen gegeben, die

den Zusammenhang und das Ausmaß der gesamten Forschungsarbeit

in den Lagern verdeutlichen.

Nur kurz sei an dieser Stelle erwähnt, dass nicht nur in Deutschland

Wissenschaftler und staatliche Einrichtungen die Gegebenheiten des

Krieges für ihre spezifischen Interessen und Zwecke nutzten.

Auch in Österreich wurde organisiert in Kriegsgefangenenlagern

geforscht und untersucht, wobei zum Teil die Wissenschaftler beider

Kriegsparteien im regen Austausch miteinander standen. Da jedoch die

Arbeit der österreichischen Wissenschaftler für die vorliegende

Abhandlung nicht relevant ist, sei nur auf die entsprechenden

Ausführungen von Florian Mühlfried und Burkhard Stangl64 verwiesen.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

64 Vgl. MÜHLFRIED 2000 & STANGL 2000

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 32 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Bevor detaillierter auf die PK eingegangen wird, ist einschränkend

anzumerken, dass hauptsächlich der Geschäftsführer und Organisator

der PK, Wilhelm Doegen, über deren Entstehung und Arbeit berichtete.

Die starke Profilierung in Bezug auf die von ihm geleistete Arbeit ist

auffällig, weshalb man zu einer kritischen Betrachtung dieser Quellen65

angehalten ist.

4.1.1 Die Gründung der Kommission

Wilhelm Doegen nahm, im Zuge seines Vorhabens zur Errichtung eines

staatlichen Lautmuseums,66 unmittelbar nach Beginn des 1.

Weltkrieges Kontakt zum Kriegsministerium auf. Er sah durch die in

Deutschland weilenden Kriegsgefangenen aus der ganzen Welt die

unverhoffte Chance, sich seinem Ziel zu nähern, und beantragte daher,

in den Gefangenenlagern akustische sowie fotografische Aufnahmen

vor-nehmen zu dürfen. Nach einer ersten Zusicherung und schriftlichen

Bestätigung brachte Doegen beim Ministerialdirektor Schmidt (späterer

Kultusminister Friedrich Schmidt-Ott; 1860-1956), den Vorschlag ein:

„... daß die preußische Regierung die gesamte Lautaufnahme-

angelegenheit in den Gefangenenlagern in die Hand nehmen und mich

[Doegen] mit der Durchführung der Lautaufnahmen beauftragen

möchte.“ 67

Ende 1915 führte der zusammen mit führenden Anthropologen, Sprach-

und Musikwissenschaftlern vorgelegte Antrag zur Einberufung der PK:

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

65 DOEGEN 1921 A & 1941 66 „Antrag an das Preußische Kultusministerium vom 27. Februar 1914: `Vorschläge für die Errichtung eines Kgl. Preußischen Phonetischen Instituts´... Die Gliederung und Organisation des Phonographischen Lautarchivs umfaßte im besonderen: 1. Sprachen sämtlicher Völker der Erde; 2. sämtliche deutschen Mundarten; 3. Musik und Gesang sämtlicher Völker der Erde; 4. Stimmen der großen Persönlichkeiten; 5. Verschiedenes.“ In: DOEGEN 1925, 9 67 DOEGEN 1925, 9f.

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 33 ____________________________________________________________________________

Abbildung 9: Wilhelm Doegen beim Vortrag „Stimmen der Völker mit Laut-demonstration“ im Berliner Rund-funk 1924.

„... um die Sprachen, die Musik und die Laute aller in den deutschen

Kriegsgefangenenlagern weilenden Völkerstämme nach methodischen

Grundsätzen systematisch auf Lautplatten in Verbindung mit den

dazugehörigen Texten festzulegen.“ 68

Entgegen Doegens Wunsch wurde als Leiter der Kommission der

wissenschaftlich hoch angesehene Psychologe Prof. Carl Stumpf

berufen, Begründer der deutschen Musikethnologie69 und Vater des

1905 gegründeten Berliner Phonogramm-Archivs. Neben seinem

Vorsitz war er verantwortlich für die so genannte „Fachgruppe Musik“ in

der PK. Diese stand gleichberechtigt neben anderen Gruppen, wie

beispielsweise Völkerkunde, Englische Sprache sowie Vergleichende

und Indogermanische Sprachwissenschaft.

68 DOEGEN 1925, 10 Erst 1920 löste man die Kommission auf. 69 REINHARD 1968, 8f.

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 34 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Alle wurden von bekannten Wissenschaftlern70 geleitet und von

zahlreichen Sachverständigen bei der Durchführung ihrer Aufgaben

unterstützt.71

Doegen berief man „nur“ zum Kommissar und technischen Organisator

der Aufnahmen. Den Titel des Geschäftführers, mit dem er bei

Verhandlungen und in der Korrespondenz auftrat, gab er sich selbst.

In Hinblick auf die Veröffentlichung und die Bekanntgabe von

Forschungsergebnissen aus den Lagern mussten kriegsbedingt vorerst

starke Einschränkungen in Kauf genommen werden. Das „Zensurbuch

für die deutsche Presse“ gab vor: „Über die phonographische

Aufnahme von Gesprächen, Märchen und Gesängen der Kriegs-

gefangenen verschiedener Völkerstämme, die wissenschaftlichem

Interesse dient, soll nichts bekannt werden.“ 72 Im Mai 1917 richtete

Stumpf mit einem Schreiben folgende Anweisung an alle Mitwirkenden:

„Da das Kriegsministerium wegen der möglichen Mißdeutungen jede

öffentliche Erwähnung unserer phonographischen Aufnahmen

vermieden sehen will, müssen wir alle Mitarbeiter um strenge

Einhaltung dieser Vorschrift bitten. Weder in Büchern und

Abhandlungen noch in Zeitungsnotizen darf während des Kriegs von

phonographischen Aufnahmen in den Gefangenenlagern und von der

Existenz einer phonographischen Kommission gesprochen werden.“ 73

Mit dieser Vorgabe erklärt sich der Mangel an sekundären Quellen aus

der unmittelbaren Zeit der Aufnahmen bis zum Kriegsende.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

70 Beispielsweise für: Englische Sprache: Alois Brandl; Anthropologie: Felix von Luschan; Kaukasische Sprachen: Adolf Dirr. In: DOEGEN 1925, 10f. 71 DOEGEN 1925, 10 72 OdP 1917, 46 Das Buch erschien erstmalig 1915 und beinhaltete Arbeitsanweisungen für die Presse hinsichtlich verschiedenster Sach- und Lebensbereiche. 73 „An die Herren Mitglieder und Mitarbeiter der Kgl. Preuß. Phonographischen Kommission“. Abb. bei: ZIEGLER 2000, 201

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 35 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

4.1.2 Die Finanzierung der phonetischen Aufnahmen

Grundsätzlich wurden die Untersuchungen „...aus dem allerhöchsten

Dispositionsfonds...“ finanziert.74 Aus diesem Fonds konnten 50.000

Mark75 allein für die Erforschung von Sprachen und Gesängen fremder

Völker aufgebracht werden. Die für einzelne Forschungsprojekte

unabhängig beantragten Gelder wurden durch das Kultusministerium

vermittelt und über das Finanzministerium an Antragssteller wie die PK

ausgezahlt.76

Die Arbeit der Kommission ermöglichten zusätzlich Spenden von

Unternehmen und Privatpersonen wie dem Berliner Fabrikanten Palm,77

den Doegen selbst dazu anregte und der mit einer recht umfangreichen

Summe von ca. 30.000 Mark das Projekt unterstützte.78 Warum Palm

so viel Geld bereitstellte und ob er dabei eigenen wissenschaftlichen

oder wirtschaftlichen Interessen nachging, ist bisher unklar.

Das Entgegenkommen der Odeon-Werke Berlin, die Fabrikation der

Originalmatrizen der Schellackplatten zum Selbstkostenpreis auszu-

führen, reduzierte die hohen Herstellungskosten der Platten.79 Im

Gegenzug arbeitete man bei den Aufnahmen ausschließlich mit Odeon-

Material.80

Zuletzt beteiligten sich wissenschaftliche Institutionen wie die Kgl.

Preußische Akademie der Wissenschaften Berlin81 und die Kgl.

Bayerische Akademie der Wissenschaften München an einzelnen

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

74 GStA: PK, I. HA, 76: KM Va 2, X, 250, Bd.1, Bl.29r & DOEGEN 1925, 11 75 Aus allen eingesehenen Unterlagen für diese Arbeit konnte nicht ermittelt werden, ob es sich bei der Bezeichnung „Mark“ um Gold- oder Reichsmark handelte. 76 MÜHLFRIED 2000, 38 77 DOEGEN 1925, 11 78 GStA PK, I. HA, 76: KM Va 2, X, 250, Bd.1, Bl.29r Als der Dispositionsfonds ausgeschöpft war, ermöglichte Palms Förderung die Fortführung der Aufnahmen. 79 DOEGEN 1925, 12 80 Nicht nur die wesentlich bessere Akustik war ausschlaggebend für die Aufnahmen mit dem Grammophon sondern auch die angestrebte spätere Veröffentlichung des Materials. In: GStA PK, I. HA, 76: KM Va 2, X, 250, Bd.1, Bl.79r 81 MÜHLFRIED 2000, 49

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 36 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Vorhaben. Auf ihr Engagement wird an späterer Stelle genauer

eingegangen.

4.1.3 Der Aufnahmeablauf

Die Vorbereitung und Durchführung der Aufnahmen in den

verschiedenen Lagern verlief immer nach einem ähnlichen Schema,

auch wenn die Vorgehensweise im Einzelnen den örtlichen und

personellen Gegebenheiten angepasst wurde.82 Grundsätzlich war

dabei von Bedeutung, ob es sich um eine Sprach- oder

Gesangsaufnahme handelte.

Man erfasste relevante Interpreten mittels eines Personalfragebogens

(Abb. 61), auf dem der Gefangene Angaben zu seiner Heimat, Familie

und Ausbildung machen sollte. Nach der Durchsicht dieser Fragebögen

traf das verantwortliche Fachpersonal mit einer ersten Erhebung eine

Vorauswahl. Das Hauptkriterium für die endgültige Wahl war das

Sprechen eines möglichst unverfälschten Dialekts. In den meisten

Fällen wiesen dies besonders Personen aus einfachen Berufszweigen

mit wenig bis überhaupt keiner Schulbildung auf, die außerdem aus

Gebieten stammten, wo kaum städtischer Einfluss herrschte. Nachdem

von den ermittelten Personen Sprachproben genommen worden waren,

konnte endgültig über eine Aufnahme entschieden werden. An dieser

Stelle sei der Anglist und Sprachforscher Alois Brandl (1855-1940)

zitiert, der über seine Arbeit wie folgt berichtete:

„Da waren höchst schätzbare Mundartträger bequem auf deutschem

Boden zu haben; wir brauchten sie nicht mit viel Tee oder Alkohol vom

Erwerbe abzuhalten; sie hatten nichts besseres zu tun, als ihre Sätze

und Lieder solange zu wiederholen, bis sie richtig ins Phonetische um-

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

82 SCHÜNEMANN 1923, IX

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 37 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

geschrieben waren; kurz und schmerzlos wurde dann der Text noch

einmal in die Maschine gesprochen. ... Unterrichts- und Heeresbehörde

hatten den Plan gebilligt; mit ihrer Hilfe war die Arbeit organisiert

worden. Es handelte sich zunächst um die allgemeine Auslese der

Dialektsprecher. Jeder britische Gefangene hatte Heimat und

Beschäftigung auf einem Fragebogen einzutragen. Stammte er aus der

gebildeten Schicht, aus einer größeren Stadt oder aus dem weiten

Cockneygebiet des Südostens, so wurde sein Zettel von vornherein bei

Seite gelegt; aus vielen Tausenden wurden hiernach wenige Tausende.

Bauernburschen aus abgelegener Gegend, Fischer aus kleinen Häfen,

Schafhirten und namentlich halbe Analphabeten waren zumeist

gesucht. Man brachte sie zusammen in geeignete Lager, und dann

konnte die persönliche Berührung einsetzen.

In einem Winkel oder Nebenraum der Unterhaltungsbaracke setzte ich

mich an einen Tisch, breitete Bleistifte, Zigarren und Zigaretten und

Schreibpapier aus und ließ die Schar zusammen herantreten. Heimat

und Beschäftigung sollte jeder mündlich angeben, wie vorher schriftlich,

und hiermit entfiel wieder eine große Zahl von Sprechern, indem sich

nach den ersten Worten ergab, daß sie niemals einen Dialekt sprachen

oder ihn gründlich abgelegt hatten. ... Wer diese Probe bestand, wurde

alsbald einzeln vorgenommen. `Wir sind hier bei einer Arbeit des

Friedens´ so lautete ständig meine Einleitung; `wir reden nicht vom

Kriege; auch soll ihnen nichts geschehen, wenn sie nicht reden wollen´.

Meist nickte der Mann verwundert und anstandslos. Dann ging es an

Fragen über die Herkunft von Vater und Mutter, über Schule und

Erwerbsart.“ 83

Bei den Gesangsaufnahmen war der Ablauf grundsätzlich ähnlich,

wobei es vorrangig um eine gute Stimme und einen reichen

individuellen Liedschatz ging, der nicht durch Gesangsbücher erworben

war. Auch die Heimat spielte hier eine wichtige Rolle, denn vor allem

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

83 BRANDL 1925, 365f.

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 38 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

suchte man nach Gesängen aus bisher noch wenig in dieser Hinsicht

erschlossenen Gebieten. Genau wie bei den Sprachaufnahmen sah

man zuvor die Fragebögen durch und wählte nach einem Vorsingen die

relevanten Personen aus.

Durch die PK sind zwischen 1916 und 1919 in den 175

Kriegsgefangenenlagern 1.651 Lautplatten mit ca. 215 Sprachen und

Mundarten aus den verschiedensten Teilen der Erde84 und ca. 1.020

Walzen85 erstellt worden, wobei von letzteren 985 zur weiteren

Tonabnahme erhalten blieben.86

Beinhalten die Platten überwiegend Sprachaufnahmen, so sind auf den

Wachswalzen durchgehend musikalische Stücke festgehalten. Deren

Aufnahme unterstand dem jungen Musikwissenschaftler Georg

Schünemann (1884-1945), den sein Mentor Carl Stumpf mit fast allen

Musikaufnahmen in den Lagern betraute. Die Wachswalzen, versehen

mit einer eigenen Signatur,87 gehörten zum Eigentum des

Phonogramm-Archivs, das anteilig die Walzenaufnahmen finanzierte.

Einige wählte man wegen ihrer Besonderheit aus und reproduzierte sie

für die PK als Schellackplatte. Ziel war es, neben dem bereits erwähn-

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

84 DOEGEN 1925, 13 85 ZIEGLER 2000, 201 86 ZIEGLER 1998, 156 87 Die Wachswalzen wurden mit dem Siegel „Phon. Komm.“ und die Schellackplatten mit „PK“ versehen.

Abbildung 10: W. Doegen und A. Brandl bei Aufnahm-en im Lager Wahn, Oktober 1916.

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 39 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

ten Personalbogen das Gesprochene und Gesungene in der

landesüblichen Schriftsprache zu fixieren und dies in die phonetische

Umschrift sowie ins Deutsche zu übertragen. Auf diese Weise

dokumentierte man vollzogene Aufnahmen und bereitete deren

wissenschaftliche Aufarbeitung vor. Als Ergänzung zum Tonmaterial

wurde jeder Interpret fotografisch festgehalten. Doegen beschrieb im

Nachhinein rechtfertigend, dass er einen Großteil von den in den

Lagern entstandenen Fotografien selbst vornahm88 bzw. diese von

einem Mitarbeiter des kunstwissenschaftlichen Instituts der Berliner

Universität durchführen ließ.89 Ob er damit die typisch anthropologisch

orientierten Vorder- und Seitenansichten meinte, konnte anhand der

vorliegenden Quellen nicht eindeutig geklärt werden. Etwa 50 derartige

Aufnahmen sind im Lautarchiv der HUB erhalten.90 Der überwiegende

Teil gilt heute als verloren, so auch alle Personen-Fotos aus dem

Griechenlager Görlitz. Es wird vermutet, dass Doegen diese

Fotobestände durch seine privaten Ansprüche der PK entzog.

4.2 Weitere Studien in den Kriegsgefangenenlagern

Inwieweit sich die gefangenen Soldaten wirklich vollkommen freiwillig

dem Auswahlverfahren stellten, ist unklar. Es ist anzunehmen, dass

Brandl nicht der einzige Wissenschaftler war, der versuchte die

Gefangenen von seiner friedlichen Absicht zu überzeugen.91 Trotzdem

haben die akustischen Aufnahmen zu Beginn sicher immer Befremdung

hervorgerufen, vor allem da parallel zu den Musik- und Dialek-

forschungen andere wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt

wurden, welche zum Teil auch die Privat- und Intimsphäre der

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

88 „Meine Bildertafeln beruhen auf Photographien, die ich persönlich ganz selbständig und unabhängig von den lautlichen Aufnahmen in den Kriegsgefangenenlagern ohne staatliche Mittel veranstaltet habe.“ In: DOEGEN 1925, 6 89 DOEGEN 1921, V 90 MAHRENHOLZ 2003, 6 91 BRANDL 1925, 365f.

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 40 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Gefangenen verletzte. So erwähnt Doegen, dass sein als Zahnarzt

tätiger Bruder so genannte Palatogramme92 anfertigte, anhand derer

die Lautentstehung fremdartiger Klänge studiert werden konnte. Des

Weiteren berichtet er von Röntgenaufnahmen und verweist auf

anthropologische Studien und Messungen.93 Letztere waren von dem

Völkerkundler und damaligen Direktor des Berliner

Völkerkundemuseums Felix von Luschan (1854-1924) angeregt und

vom Kultusministerium finanziert worden. Von Luschan betraute seinen

Schüler Egon von Eickstedt (1892-1965) von Januar 1916 bis Februar

1917 mit der Durchführung der Untersuch-ungen in 16 Lagern an

insgesamt 1784 Kriegsgefangenen aus 66 Völkern.94 Zum Teil fertigte

man auch Gipsabgüsse von Körperteilen der Soldaten.95

Die Rudolf-Virchow-Stiftung nutzte ebenfalls die plötzlich vorhandenen

Gegebenheiten zu völkerkundlichen Studien: „Es ist ein prächtiges

Material vereinigt, welches man beisammen hat, ohne umständliche

und zeitraubende Reisen zur Aufsuchung desselben machen zu

müssen, und welches man in aller Muße, ohne daß es einem

davongeht, wiederholt ausfragen kann.“ 96

Die völkerkundlichen Untersuchungen, mit denen man den Ethnologen

Leo Frobenius (1873-1938) beauftragte, enthielten beispielsweise

Befragungen zu Erzählungen und Sagen und konzentrierten sich auf

regional typische Hauseinrichtungen. Abschließend sei auf die rechts-

wissenschaftlichen Forschungen verwiesen, die im Jahre 1918 statt-

fanden. Diese beschäftigten sich mit der Erfassung (ebenfalls mittels

Fragebögen) der vorherrschenden Rechts-, Sozial- und Gesellschafts-

verhältnisse in der Heimat der Gefangenen.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

92 Ein Palatogramm ist ein Gaumenabdruck, der mittels eines Palatographen herge-stellt wird. Durch diesen kann die Berührung zwischen Zunge und Gaumen beim Sprechen nachvollzogen werden. In: MAHRENHOLZ 2003, 6 93 DOEGEN 1925, 16 94 MÜHLFRIED 2000, 47 95 KAHLEYSS 2000, 33 96 MÜHLFRIED 2000, 2

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 41 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Abbildung 11: C. Stumpf und G. Schünemann bei der Aufnahme tatarischer Lieder (unter anderem PK 33).

Abbildung 12: Der von G. Schünemann für die Gesangsaufnahmen ver-wendete Phonograph Excelsior von 1903.

Abbildung 13: Wachswalzen mit Aufnahmen von G. Schünemann aus Kriegsgefangenenlagern 1916-18; Inv-Nr. PK 809 (serbisches Lied) und PK 33 (Liebesstück; 2 Tataren, 1 Geiger).

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 42 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Abbildung 14: Schmutztitel des Bandes „Unter fremden Völkern“

4.3 Die Auswertung des Forschungsmaterials

Die in den Kriegsjahren gewonnenen Ergebnisse wurden in den darauf

folgenden Jahren in Einzelpublikationen vorgelegt und so einem

breiteren Publikum zugänglich gemacht. Das einzige Buch, in dem

mehrere Mitglieder der PK aus unterschiedlichen Forschungszweigen

ihre Ergebnisse vorstellten, war das von Doegen 1925 heraus-

gegebene: „Unter fremden

Völkern – Eine neue Völker-

kunde“. Darin finden sich unter

anderem Berichte über ver-

schiedene Kulturen wie „Die

Farbigen von Nordwestafrika“

(Hubert Grimme; 1864-1942?)

oder „Die Juden“ (Gotthold Weil;

1882?-1960), aber auch Aus-

führungen zu den „Rechtsver-

hältnissen der primitiven Völker“

(Josef Kohler; 1849-1919) und

ein „Kurzer Abriß der Musik im

östlichen Europa“ (Georg

Schünemann).

Anzumerken ist, dass entgegen der nationalistischen Grundstimmung

viele der Wissenschaftler in diesem Band die Möglichkeit wahrnahmen,

bestehende Vorurteile über Wesen und Kultur anderer Ethnien zu

widerlegen. So schrieb Heinrich Lüders (1869-1943) abschließend in

seinem Bericht über „Die Gurkhas“: „Wir müssen gestehen, daß wir den

besten Eindruck von diesen ehrlichen und gutmütigen Leuten

empfangen haben.“ 97

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

97 DOEGEN 1925, 139

4. „Krieg als Förderer der Wissenschaft“ 43 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Die Bearbeitung und Veröffentlichung des akustischen Materials ist

aber insgesamt, im Gegensatz zur österreichischen Phonographischen

Kommission, wesentlich geringer ausgefallen.98 Als möglicher Grund

kann angesehen werden, dass Doegen Anfang 1919 im Zuge der

Revolutionswirren die gesamte Verwaltung der Lautplatten auf seine

Person übertragen bekam. Trotz verschiedener Proteste erwirkte er

1920, dass man die gesamte Plattensammlung der PK als

Lautabteilung an die Preußische Staatsbibliothek Berlin angliederte99

und ihn zum Direktor ernannte.100 Die bis dahin von den Mitarbeitern

der PK und des Phonogramm-Archivs angestrebte Zusammenlegung

beider Bestände war somit unmöglich geworden und führte zur

endgültigen Trennung der Sammlungen bis zum heutigen Tag.

Auch der hier thematisierte Bestand akustischer Aufnahmen aus dem

Griechenlager Görlitz wurde durch die Aufteilung auf zwei Institutionen

auseinander gerissen.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

98 Deren umfangreichere Auswertung liegt vermutlich an der institutionellen Anbindung der Phonogramm-Archivs-Kommission an der k. u. k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Die dort einberufene Phonographische Kommission nahm die Aufnahmen in den Lagern vor und veröffentlichte die Forschungsergebnisse in den „Mitteilungen der Phonogramm-Archivs-Kommission der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften“ in Wien. Vgl. POECH MPAKkA 1916; HAJEK MPAKkA 1916; LACH MPAKA 1927 99 Schreiben vom 14.04.1920 von Carl Stumpf an das Kultusministerium: „Sie [die PK] kann daher ein starkes Befremden darüber nicht verhehlen, dass im Staatshaushalt für 1920 zu diesem Zwecke die Errichtung einer Lautsammlung als besondere Abteilung der Staatsbibliothek vorgesehen ist, ohne dass die Meinung der Phonographischen Kommission irgendwie gehört worden wäre.“ In: GStA PK, I. HA, 76: KM Va 2, X, 250, Bd.1, Bl.78r 100 ZIEGLER 2000, 201

5. Griechenland in Görlitz 44 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

5. Griechenland in Görlitz

Sucht man nach dem eigentlichen Anlass der Lautaufnahmen im

Görlitzer Griechenlager, so ist zuerst zu klären, wieso 7.000 Griechen

überhaupt in diese Stadt kamen und wie sie dort über zwei Jahre

lebten.

Nach einer kurzen Skizzierung der politischen Lage Griechenlands

während des Krieges, werden auf den folgenden Seiten die Umstände

thematisiert, die das Korps nach Deutschland führten. Dem schließen

sich Informationen zum Alltag und Leben im Lager an, die Helmut Artur

Scheffels101 Bericht „Das IV. Griechische Armeekorps in Deutschland“

vom 15. Juli 1920 entnommen wurden. Scheffel beschrieb darin neben

der politischen Situation das Zustandekommen der Korps-Überführung,

den Empfang der Gäste in Görlitz, deren Versorgung, den Lageraufbau

und gibt Auskunft über das allgemeine Leben der Soldaten.

5.1 Die politische Lage Griechenlands im 1. Weltkrieg

Griechenland durchlebte zu Beginn des 1. Weltkrieges eine schwere

finanzielle Krise. Die Balkankriege hatten mit Südepirus, Mazedonien,

Thessaloniki, Kavalla und dem dazu gehörenden Hinterland einen

großen Bevölkerungs-102 und territorialen Zuwachs103 gebracht, der das

Land zusätzlich schwächte und alle Reserven für eine Reorganisation

aufbrauchte. Die einstigen Gegner, nach griechischem Verständnis

Besatzer, warteten auf jede nur erdenkliche Gelegenheit, um die ihnen

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

101 „...Herr Scheffel...[musste] während des 1.Wk Volos [in Griechenland] als Deutscher verlassen...und [konnte] so als Dolmetscher für die stationierten Soldaten tätig werden... Nach Kriegsende kehrte er zurück und hatte ein Handelsunternehmen,das ihn oft nach Deutschland führte.“ In: GROSSERT 2004 102 Die Zahl der Einwohner hatte sich von ca. 2,6 auf 4,7 Millionen erhöht. In: SÖSEMANN 1994, 122 103 Das Gebiet war von 63.211km² auf 110.300 km² angewachsen. In: TZERMIAS 1993, 119

������������ ����������������������������������������������������������������������������������������������������������____________________________________________________________________________

���� �������� ������� ��� ����������� ������ ��� ����������

������������ �� ����� �� ������������������ ��� ��� ��� ���� ���

����������!��������"�������� !�������������� � �����#�������� �

$����� ����� ��� ��� ��� ��!����� � �� � �% ���� � � ��� $"�����

&���������'���������������������'��� ���$"�����!��� ����������

����� ����%���� &���� �� ��� ���� &������(� � � )���(

��� ����� � � *�"������� � ���� ���� +������������� ��� ��� ,����

� �� ���#�������������#"����!��������������

#���� # ������ ,�� -./0/(.1234�� ����������� ���� 5�������� + %���

-./67(.1324��+��������� �#������8������,,�� -./�1(.1�.4�� ���������

�����������9 �� ���#������� ��������:%������������;�.7��

9�� ���������� ���� �������� ��������� )�����������% ������ ���� ��

#����������� ������������ � � ����� +������� ��� !������� ������

<������ �� ������!��� ��� '������%���� ���� 9������� �� ������ ��

-./0�(.1304��9������������� ���������� ���#��������"�� �����������

�������� �� ���� 9����� ����������� �� ��� ���� �"�� ��� =� � !���

#������ �� �� % �������� � � �� ������ � ������� �� ������ >���

.7��+9==�.1./��6�

>!!�� ���.�?� #���� # ������ ,�� � � �������� � -����4� � � 8������ ,,������ � ����������#��������������+�������.1.3��

5. Griechenland in Görlitz 46 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Konstantin geriet in starke Bedrängnis, als Anfang Oktober 1916, die

griechische Souveränität und Neutralität missachtend, Truppen der

Entente in Thessaloniki landeten und die Mittelmächte zusammen mit

Bulgarien Westthrakien besetzten. Die Landgewinne des Balkankrieges

standen auf dem Spiel, weshalb sich „venizelistisch“ gesinnte Offiziere

in Thessaloniki zur „Nationalen Abwehr“ formierten.105 Aus dieser

Vereinigung heraus bildete Venizelos mit Unterstützung der Entente

Ende Oktober 1916 eine einflussreiche Gegenregierung.

Im Juni 1917 trat Konstantin zurück und ging ins Schweizer Exil,

während sein Sohn Alexander die Regierung übernahm. Noch im

selben Monat wurde Venizelos vereidigt und setzte sofort umfangreiche

Reformen durch, die den Royalisten weitere Handlungsmöglichkeiten

nahmen. Am 27. Juni 1917 erklärte er Deutschland und dessen Verbün-

deten den Krieg, was große Teile der griechischen Bevölkerung

ablehnten. Viele befürworteten nach wie vor die antimilitärische und

pazifistische Linie des deutschstämmigen Königshauses und der

Royalisten.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

105 IRMSCHER 1993, 148

Abbildung 16: Nebenkriegsschauplätze während des 1. Weltkrieges auf dem Balkan und im östlichen Mittelmeerraum.

5. Griechenland in Görlitz 47 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

5.2 Wie die Griechen nach Görlitz kamen

5.2.1 Das Korps in Mazedonien

Während des Einmarsches der Bulgaren in Ostmazedonien 1916

leisteten die dort stationierten königstreuen griechischen Garnisonen,

trotz Protest der griechischen Regierung und des Konflikts beider

Nationen, keinen Widerstand. Die den bulgarischen Truppen

angehörenden deutschen Verbindungsoffiziere waren darauf bedacht,

jegliche Konfliktsituationen zwischen beiden Parteien zu vermeiden.106

Nachdem das im Ostteil von Mazedonien befindliche IV. Griechische

Armeekorps, bestehend aus der 5. und 6. Division unter Leitung von

Oberst Johannes Chatzopulos (1862-1918),107 durch die Mittelmächte

und Ententegruppen isoliert worden war, zog man das Korps von

10.500 Mann in Kavalla zusammen, wo auch die aus Altgriechenland

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

106 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 3r 107 IRMSCHER 1993, 148

Abbildung 17 & 18 Venizelos und Konstantin I. während des 1. Balkankrieges am 23.11.1912 bei Thessaloniki nach dem Waffenstillstands-angebot der Türkei und Eleftherios Kyriatos Venizelos.

5. Griechenland in Görlitz 48 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

ausgewiesenen deutschen Konsuln und Kaufleute eintrafen.108 Die

Situation in der Stadt war für die Zivilbevölkerung wie für das Militär

äußerst schwierig, da die Versorgung über das Meer durch die

Kriegsflotte der Entente verhindert wurde.109 Anfang September

ersuchte Deutschland Griechenland, die militärischen Operationen der

10. Bulgarischen Division nicht zu behindern. Man bat, diese auf den

Anhöhen der Stadt stationieren zu dürfen, um auf den bevorstehenden

Angriff der Entente-Truppen besser reagieren zu können.110 Dem wurde

zugestimmt und man versuchte das Korps nach Altgriechenland zu

bringen, was aber an der vor Kavalla liegenden britischen und

französischen Flotte scheiterte. Die Rückreise wurde nur denen erlaubt,

die sich der neuen Regierung und der Entente anschlossen. Ca. 3.500

Mann verließen daraufhin das Korps.111 Aus strategischen Gründen

forderte die deutsche Seite Chatzopulos auf, sich in die unter

bulgarischer Aufsicht stehende Stadt Drama zu begeben.112

Um unter allen Umständen zu vermeiden, dass der Rest des Korps

unter bulgarische Führung gestellt würde, wandte sich Oberst

Chatzopulos an die deutsche Heeresleitung und unterbreitete

Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg (1847-1934) den Vorschlag,

das Korps samt aller Waffen nach Deutschland zu überführen.

Hindenburg willigte ein und versprach die freundschaftliche Aufnahme

in Deutschland.113 Zwischen dem 15. und 27. September 1916 fuhren

zehn Züge mit ca. 7.000 Soldaten und Zivilisten von Drama in Richtung

des rund 90.000 Einwohner zählenden Görlitz ab. Die Fahrt dauerte

jeweils 12 Tage.114 (Text 8/9)

Bei der Ankunft in Görlitz brachte die Korpsleitung Beschwerde in Hin-

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

108 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 3r 109 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 3v 110 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 3v 111 IRMSCHER 1993, 149 112 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 3v 113 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 4r 114 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 4v

5. Griechenland in Görlitz 49 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

sicht des Abtransportes aus Drama vor. Die darin angeführten Punkte,

die eher von militärhistorischem Interesse sind, verdeutlichen sehr

anschaulich die Lage vor Ort und illustrieren die schwierige politische

Situation, in der sich das Korps befand.115 Wie bereits erwähnt

versuchte Chatzopulos nicht unter bulgarische Führung gestellt zu

werden, da dies einer Gefangenschaft gleichgekommen wäre. Sein

Versuch, Kavalla nicht zu verlassen, scheiterte am Druck der

Deutschen, die einen Abtransport nach Deutschland nur über Drama

ermöglichen wollten. Kritisiert wurde vor allem, dass man das Korps

zwang, sich nach Drama zu begeben, ohne der Korpsleitung die

Kontaktaufnahme mit der griechischen Regierung zu gestatten. Ein

weiterer Vorwurf war, dass durch den überstürzten Abmarsch ein

Großteil des Kriegsmaterials und des Gepäcks zurückblieb und dieses,

trotz längeren Aufenthaltes in Drama, nicht nachgeholt werden durfte.

Ein zentraler Beschwerdepunkt war der Umgang mit kleineren

griechischen Abteilungen bei der Besetzung Ostmazedoniens durch die

Bulgaren, wo man diese wie Gefangene behandelte. Man konstatierte

dazu von deutscher Seite, dass es sich um Maßnahmen im Zuge

militärischer Operationen handelte, die in ihrer Härte nicht mit dem

Vorgehen der Entente zu vergleichen wären.116

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

115 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 4r/v 116 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 4r/v

Abbildung 19: Die Ankunft des Korps als Postkartenmotiv.

5. Griechenland in Görlitz 50 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

5.2.2 Die Ankunft in Preußen

Görlitz war zu dieser Zeit bekannt für seine zahlreichen Park- und

Erholungsanlagen und den großen eigenstädtischen Grundbesitz, der

die Stadt zu einer der reichsten deutschen Kommunen machte. Die

milde Steuerpolitik zog viele Ruheständler und pensionierte preußische

Beamte an, die hier ihren Lebensabend verbrachten, was Görlitz den

Ruf einer Pensionärsstadt eintrug.

Warum das Kriegsministerium das Korps ausgerechnet in die damals

preußische Garnisonsstadt bringen ließ, ist unklar. Eine wichtige Rolle

spielte vermutlich, dass sich bereits seit Mitte 1914 im Ostteil der Stadt

ein Krieggefangenenlager befand, das ausreichend Platz- und

Versorgungskapazitäten bot. (Abb. 30/31/33/34)

Man empfing die Griechen mit allen Ehren als Gäste der Stadt, so wie

es ihnen zuvor zugesichert worden war. Dies geschah nicht nur

aufgrund der Weisung von „höchster Stelle“, sondern auch, weil

bekannt war, dass der Großteil des Korps sich nicht in die Hände der

Kriegsgegner Deutschlands begeben hatte. Derartige „Neutralitäts-

bekenntnisse“ gab es gegenüber Deutschland in diesem Krieg kaum.

Jeder eintreffende Zug wurde von der Bevölkerung und einer deutschen

Militärkapelle begrüßt und zum Lager begleitet.117 (Abb. 36-47) Die

Begrüßungsrede des damaligen Oberbürgermeisters Snay (1862-1930)

zeigt, wie sehr man sich darum bemühte, dem Versprechen einer

gastfreundschaftlichen Aufnahme nachzukommen:

„Die Pflege der Gastlichkeit haben wir Deutsche stets als heilige Pflicht

empfunden. Auch Ihnen gegenüber wollen wir sie gern und freudig

erfüllen. Wir reichen Ihnen in deutscher Treue und Gemütlichkeit die

Hand zu gastlichem Empfange und versprechen Ihnen, alles zu tun, um

den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Uns allen sind

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

117 „...auf seinen [des Kaisers] Befehl erfolgte der Einzug jedes Griechentransportes in Görlitz unter Voranschreiten eines deutschen Militärmusikkorps...“ In: SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 5r

5. Griechenland in Görlitz 51 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Sie herzlich willkommen. Das sehen Sie an der regen Teilnahme der

gesamten Bevölkerung aus Stadt und Land bei Ihrem Einzuge, Sie

fühlen es an der gastlichen Aufnahme, die Ihnen überall zu Teil wird.

Schwer und ernst ist die Zeit, in der wir leben. Nehmen Sie

gastfreundlichst vorlieb mit dem, was wir Ihnen bieten können. Lassen

Sie es sich wohlgefallen und wenn Sie dereinst frohen Mutes in Ihr

Vaterland zurückkehren, dann mögen Sie gern der Zeiten gedenken,

die Sie bei uns verlebt haben, gleich wie wir das tun werden.“ 118

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

118 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 5r/v

Abbildung 20 & 21: Die Ankunft des griechischen Armeekorps als Görlitzer Postkartenmotiv.

5. Griechenland in Görlitz 52 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

5.3 Das Griechenlager

Das Besondere und die Einzigartigkeit der gesamten Situation, dass es

sich hier nicht um ein herkömmliches Kriegsgefangenenlager handelte,

wie immer wieder gesagt wird, muss noch einmal betont werden und

lässt sich anhand des Lagerlebens anschaulich belegen. Es wird vor

allem dadurch verdeutlicht, dass das vorher für russische Soldaten

dienende Gefangenlager nun nicht mehr als solches geführt wurde und

man sogar jegliche Anwendung des Begriffes vermied. Nach den

vorliegenden Quellen zu urteilen, blieb nichts unversucht, den

griechischen Soldaten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu

gestalten.

Das Lager selbst befand sich wie bereits erwähnt seit Mitte 1914 in dem

noch wenig besiedelten Ostteil der Stadt (Abb. 30/31) und diente

vorrangig etwa 15.000 russischen Kriegsgefangenen119 als

Internierungslager.120 (Abb. 33-35) Im Zuge der Recherchen für die

vorliegende Arbeit konnte der Standort, über den nur vage Angaben in

der Literatur zu finden sind, lokalisiert121 und kartiert werden.

Das Internierungslager war durch Stacheldraht, Laufgräben und

Bewachung von der Außenwelt abgeschnitten. Mit dem Eintreffen der

Griechen änderte sich das grundlegend. Schon im Vorfeld waren durch

Offiziere des Kriegsministeriums und des Generalkommandos sowie

durch eine Kommission aus griechischen und deutschen „Fachleuten“

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

119 IRMSCHER 1993, 149 Wann und wohin die russischen Gefangenen verlegt wurden, war aus der Literatur und den vorliegenden Akten nicht zu ermitteln. 120 Dieses Lager hatte eine Fläche von ca. 25 ha und beherbergte neben den russischen Kriegsgefangenen, welche das Lager aufbauten, etwa 30 Engländer, einige Franzosen und Soldaten aus den Kolonialgebieten. In der vorgefundenen Literatur wird des Öfteren fälschlicherweise angegeben, dass sich das Lager in dem damals noch nicht eingemeindeten Stadtteil Moys befunden haben soll. Tatsächlich lag es jedoch nördlich davon neben der Neuen Kaserne, im heutigen polnischen Stadtteil Osiedle Centralne.Das ehemalige Lagergelände wurde zwischen 1920 und 1930 mit Wohnhäusern bebaut. In: FÖRSTER 2000, 142 121 Die Lagepläne aus dem RatArch: Vol.1 / Bd.II. / S.227 /Nr.3 / XXI / 54 / 1915, Bl.16, 44, 46 wurden ohne Bezug zum Stadtplan angefertigt.

5. Griechenland in Görlitz 53 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

das Lager besichtigt und umfangreiche Änderungen angeordnet

worden. So erneuerte man die Straßen, legte einen Anschluss an das

städtische Elektrizitätswerk, richtet die Baracken neu ein und

verbesserte die Heizmöglichkeiten.122

5.3.1 Der Vertrag mit den Gästen

Um die Rechte und Pflichten der griechischen und deutschen Seite zu

regeln, legte man die rechtliche Stellung des gesamten Armeekorps,

seine interne juristische Verwaltung sowie Anregungen zur Sprach-

ausbildung und den entsprechenden Unterricht für Offiziere und

Soldaten in einem Vertrag fest.123 An erster Stelle musste die

Selbstständigkeit des Korps in jeglicher Hinsicht ersichtlich sein und

gewährleistet werden. Zu den im Vertrag fixierten Punkten gehörte

unter anderem, dass Oberst Chatzopulos die Kommandogewalt über

das Korps behielt und die deutsche Kommandantur bei dienstlichen,

das Lager betreffenden Verwaltungsangelegenheiten nur mit seiner

Zustimmung handeln durfte. Der Exterritorialität des Geländes wurde

höchste Priorität eingeräumt. Delikte, die nicht deutsches Recht

betrafen, unterstanden somit dem griechischen Strafgesetz und dessen

Gerichtsbarkeit. Im Weiteren legte man fest, dass die Lagerbewachung

durch die Griechen zu erfolgen hatte, wodurch jeglicher Charakter eines

Gefangenenlagers negiert wurde. Das Zensieren des Briefverkehrs

unterstand ebenfalls der griechischen Lagerleitung. Innerhalb

Deutschlands und in den besetzten mazedonischen sowie bulgarischen

Gebieten war das Porto für die Post der Griechen entsprechend der

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

122 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 7r 123 Dieser Vertrag wurde zwischen dem Kriegsministerium, einem Vertreter des griechischen Ministeriums und dem Korpskommandeur am 8. Dezember 1916 geschlossen. In: BArchB R2 / 41443, Bl.10-15

5. Griechenland in Görlitz 54 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

militärischen Gepflogenheiten frei.124 Als monatliches Einkommen

wurde die griechische Friedensbesoldung in Mark, in gleicher Höhe, wie

sie in Griechenland in Drachmen ausgezahlt wurde, aus dem

deutschen Militärhaushalt gezahlt. Des Weiteren gewährte man

Zuschüsse für bestimmte Personen,125 die in Privatquartieren unter-

gebracht waren, sowie für einzelne Berufsgruppen, wie etwa

Geistlichen, die nicht unmittelbar dem Militär angehörten.126 Von Anfang

an erhielten sie ebenso wie die Militärbeamten ein höheres Gehalt als

in ihrer Heimat. Neben der generellen Regelung, wer inner- bzw.

außerhalb des Lagers unterzubringen war, gab es im Vertrag weitere

Festlegungen zu Essensrationen, den zur Verfügung stehenden

Kasinos, der Organisation und Bewilligung von Bekleidung,127 der

Krankenpflege, der kostenlosen Nutzung der Görlitzer Stadtbibliothek

sowie der Herausgabe einer Zeitung. Schließlich wurde darauf

hingewiesen, dass auf Wunsch Sprachunterricht genommen werden

konnte.

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

124 Anfang Januar 1917 warf ein Zeppelin über Larissa 15 Säcke mit Briefen der Görlitzer Griechen ab. Normalerweise übersandte das Deutsche Rote Kreuz die Post. In diesem Fall kann davon ausgegangen werden, dass die Heeresleitung versuchte die Zensur an den Grenzen zu umgehen, um die öffentliche Meinung in Griechenland positiv zu beeinflussen. In: CLEMENT 1955, 15 125 Am 1. Februar 1918 erhielten alle Offiziere eine Teuerungszulage. Die niederen Offiziere wurden den deutschen angeglichen, auch bekamen Sanitätsoffiziere, die Militär- und Verwaltungsbeamten, Tierärzte und Ingenieure eine Gehaltserhöhung. In: SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 17r/v Diese Gelder wurden bis zur Abreise des Korps beibehalten. In: BArchB R2 / 41443, Bl.38-39 & 42-43 126 Drei Popen hatten das Korps nach Görlitz begleitet. In: NGA 1926, 3 127 Unterkleidung, Handschuhe, Taschentücher, Strümpfe und Handtücher wurden nach Bedarf zum Selbstkostenpreis geliefert. Die Uniformen etc. fertigte man in einer dafür eigens eingerichteten Lagerwerkstatt, wo auch einige deutsche Frauen als Hilfskräfte beschäftigt waren. Trotz der kriegsbedingten Stoffnot erhielt jeder Soldat zwei neue Uniformen und Schnürschuhe. Den Offizieren stand ebenfalls Material für zwei Uniformen und einen Mantel zur Verfügung. Auf farbliche Besonderheiten wurde versucht Rücksicht zu nehmen. Für die Heimreise war eine wiederholte Kompletteinkleidung geplant, was bei Kriegsende durch die Revolution allerdings nicht zustande kam. In: SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II/ S.227 / Nr.4, 18r

5. Griechenland in Görlitz 55 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

5.3.2 Aufbau und Organisation im exterritorialen Lager

Den Neuankömmlingen stand in dem ehemaligen Kriegsgefangenen-

lager, das auf eine Belegung mit 12.300 Mann128 ausgerichtet war,

ausreichend Platz zur Verfügung. Von den ca. 7.000 Griechen logierten

fast alle ranghöheren Militärs in Privatquartieren der Stadt. Die etwa

6.500 Soldaten lebten im Lager. Zudem lässt sich nachweisen, dass bei

der Ankunft des Korps 77 Offiziersfrauen, 16 Unteroffiziersfrauen und

fünf Kinder anwesend waren.129 Leider konnten zu diesem Personen-

kreis keine weiteren Angaben gefunden werden.

Die baulichen Änderungen am Lager sollten den Gästen größt-

möglichen Komfort bieten. Gerade die Unterkünfte der Offiziere, von

denen eigentlich 30 im Lager leben sollten, bedachte man mit

besonderer Aufmerksamkeit. Die Wohnungen hatten einen Schlaf- und

einen Wohnraum, sowie gestrichene Decken und tapezierte Wände. Da

die Offiziere es jedoch generell vorzogen, in der Stadt zu leben, dienten

die Wohnungen verheirateten Unteroffizieren und Krankenschwestern

als Wohnraum.130 In den vier Groß- und 48 Kleinbaracken auf dem

Gelände waren die Soldaten einquartiert. In den Großbaracken konnten

500, in den anderen 80 Mann untergebracht werden. Sie bestanden

aus separaten Wohn- und Schlafräumen, ausgestattet mit Tischen und

Bänken, sowie Unteroffiziersstuben. Jeder Soldat hatte sein eigenes

Bettgestell, Strohsack und Kopfkissen. Decken gab man jedem in

gewünschter Menge. 131

Ein wichtiger Aspekt bei der Ausstattung der Baracken waren die

erweiterten Heiz- und Wärmemöglichkeiten. Da die Soldaten das kalte

Klima nicht kannten, stellte man zum Beispiel in den Kleinbaracken vier

Regulier-Öfen auf und versorgte die Griechen über die gesamte Zeit

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

128 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 8r 129 BArchB R2 / 41443, Bl.16r und 19r 130 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 8r 131 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 7v/8r

5. Griechenland in Görlitz 56 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

hinweg mit mehr Kohle als es etwa deutschen Soldaten zustand.132

Scheffel schreibt dazu: „Als in dem harten Winter 1916/17 die Kohlenot

in Deutschland groß war, mußten allerdings unsere Gäste eine kurze

Zeit mit ungenügender Belieferung vorlieb nehmen. Alle Lager der Stadt

waren erschöpft. Die deutsche Verwaltung entsandte sogleich einen

besonderen Beamten in das Kohlegebiet, dem es auch gelang, Kohlen

zur sofortigen Lieferung zu erhalten.“ 133

Zur Versorgung der Soldaten gab es eine große Militärküche. Die

Küchenleitung lag zu Beginn bei deutschem Personal und wurde im

weiteren Verlauf von Griechen übernommen.134 Man bemühte sich

dabei, ihren Ernährungsgewohnheiten so gut wie möglich nachzu-

kommen. Konnten anfangs noch Pflanzenöle, Weizenmehl und Bohnen

zur Verfügung gestellt werden, war dies im weiteren Verlauf des

Krieges nicht mehr zu gewährleisten. Trotzdem versuchte man den

Soldaten gerade zu traditionellen griechischen Feierlichkeiten die

üblichen Festtagsbrote zu reichen.135 (Text 12)

Die Verpflegung von Frauen, Kindern, Leichtkranken und anderen

Zivilpersonen wurde gesondert geregelt.136 Sie erhielten wie die

Einheimischen Lebensmittelkarten für spezielle Ausgabestellen. Im

Vergleich zur deutschen Bevölkerung und dem deutschen Militär war

die Versorgungslage der Griechen wesentlich besser, was wiederholt

zu Missstimmungen unter der Zivilbevölkerung in Görlitz führte.

Den Offizieren standen für ihre Verköstigung zwei Kasinos (das Tivoli

[Abb. 58] und das Handelskammerhaus) zur Verfügung. Allerdings

wurde auch gebilligt, dass sie in den Hotels der Stadt ohne

Lebensmittelmarken speisten.137 In einer besonderen Kantine erhielten

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

132 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 8v 133 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 8r 134 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 10r 135 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 11r 136 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 11r/v 137 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 12r

5. Griechenland in Görlitz 57 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

die Soldaten wichtige nichtrationierte, gelegentlich auch rationierte,

Gebrauchsgüter sowie Lebensmittel zu billigen und vorgeschriebenen

Preisen.

Um den griechisch-orthodoxen Gottesdienst durchzuführen, wurde eine

der Kleinbaracken zur Kirche umfunktioniert. Soldaten katholischen,

evangelischen oder jüdischen Glaubens war es gestattet, die

Gotteshäuser in der Stadt zu besuchen.138

Eine Lagerfeuerwehr, welche die städtische Feuerwehr ausbildete,

sorgte ab Frühjahr 1917139 für die Sicherheit im Lager. Um die Ordnung

in jeglicher Hinsicht aufrecht zu erhalten, wurden auf Wunsch der

Korpsleitung und der Lager-Verwaltung Arrestlokale eingerichtet.140

Neben Übungs- und Exerzierplätzen, einer Waschanstalt, zwei

Desinfektionsanlagen und umgebauten Abortanlagen, die sich in der

Nähe der Baracken befanden, gab es Handwerksstätten, die

Ausbildung und Selbstversorgung gewährleisteten.141

Die Behandlung kranker Soldaten oblag dem „Griechenlazarett“ mit

eigener Apotheke, das sich etwa einen Kilometer vom Lager entfernt

befand,142 und einem ebenso separierten Seuchenlazarett. Die

Einrichtung dieser Institutionen stand allerdings unter deutscher

Verwaltung und einem deutschen Stabsarzt, der bei Annahme von

Seuchengefahr das Recht hatte, Patienten mit ansteckenden

Krankheiten im Lazarett zu besuchen.143

Eigener Gemüseanbau und Viehwirtschaft auf dem Lagergelände

verbesserte zusätzlich die Lebensmittelversorgung, vor allem der

Kranken und Kinder.144

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

138 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 9r 139 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 14r 140 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 9r 141 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 9r 142 Das Lazarett und das Lager waren so gut ausgestattet, dass sie nach dem Fortgang der Griechen sofort vom deutschen Militär übernommen wurden. 143 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 13r/v 144 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 9v

5. Griechenland in Görlitz 58 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

5.4 Das Leben in der Fremde

Den 10. Jahrestag des Einzuges der griechischen Soldaten in Görlitz

nutzte die städtische Lokalpresse, um an die einstigen Gäste zu

erinnern und reflektierte bei dieser Gelegenheit das Angebot des

Kulturprogramms, das damals geboten und von den Griechen

wahrgenommen wurde: „An Unterhaltung fehlte es den Gästen

während ihres Hierseins nicht. Sie waren ständige Besucher der

Konzerte, Theater, Lichtspielhäuser usw.“ 145

Auch wenn sich die Lebensumstände trotz aller Bemühungen völlig von

denen in Griechenland unterschieden, die Sehnsucht nach der Heimat

und der Familie groß war und die sprachliche Barriere zu Beginn

unüberwindbar schien, versuchte ein Großteil des Korps die neuen

Gegebenheiten anzunehmen. Da sich Offiziere wie Soldaten frei in der

Stadt bewegen durften, ist nachvollziehbar, dass sich das Görlitzer

Stadtbild in dieser Zeit veränderte: „Abends geht die Garnison auf die

Strassen. Man möchte meinen, man befinde sich in einer italienischen

Stadt, in Verona z.B., wo nach dem Abendessen die Strassen voll

Militär sind.“ 146

Durch das tägliche Miteinander entstand recht schnell ein angenehmes

Verhältnis zu den Einwohnern. Mit dem weiteren Kriegsverlauf, den

immer strengeren Rationierungen147 und durch den Ausbruch der

Revolution änderte sich dies zum Teil. Kritische Äußerungen gegenüber

dem Korps waren jedoch verhalten. In der Literatur sind hingegen

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

145 NGA 1926, 3 146 SOYTER 1917, 45 147 „Dass nicht alle Kreise der Bevölkerung in den Gästen einen erwünschten Zuwachs sahen, hauptsächlich weil befürchtet wurde, daß unsere täglichen Rationen durch den Mehrverbrauch verkleinert würden, darf nicht verschwiegen werden. Besonders in der ersten Zeit ihres Hierseins [der Soldaten] mußte der Magistrat wiederholt öffentlich bekanntgeben, daß die Versorgung der Gäste nur durch die Heeresverwaltung erfolgte. In Bezug auf den Verkauf von Web- und Wirkwaren, Brot und anderen Markenartikeln waren die Griechen genau den einschränkenden Bestimmungen unterworfen, wie die einheimische Bevölkerung.“ In: NGA 1926, 3

5. Griechenland in Görlitz 59 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

wiederholt Bedenken zum Verhalten der Görlitzerinnen anzutreffen:

„Viel bedenklicher war zeitweise das lebhafte Interesse eines Teils der

Frauenwelt, die nicht immer die gebotene Zurückhaltung an den Tag

legte, so daß schließlich von den Kanzeln herab an das

Schicklichkeitsgefühl der Frauen und Mädchen appelliert werden

mußte.“ 148

Die Anwesenheit der Mannschaften und die von ihnen mitgebrachte

„Edelvaluta“ in Form griechischer Goldmünzen, die allein schon einen

hohen Materialwert149 besaß, begrüßten die Kaufleute der Stadt: „Die

Geschäftsleute in der Stadt paßten sich den fremden Gästen bald an

und brachten Plakate mit griechischen Inschriften an ihre Fenster an,

um sich die neue Kundschaft zu sichern.“ 150 Die Griechen standen dem

sehr aufgeschlossen gegenüber, was wiederum dazu führte, dass man

zum Großteil nach deren Liquidität die Preise für Waren des täglichen

Bedarfs festlegte. Vor allem zu Zeiten von Stoff- und Nahrungsmittel-

mangel gingen diese unverhältnismäßig in die Höhe.

Die griechischen Soldaten und Offiziere hatten in Görlitz viel Zeit und so

mancher Bewohner der Stadt tadelte deren Müßiggang.151 Doch bis auf

die täglichen Lagerarbeiten und den von den Offizieren angeordneten

militärischen Drill, dessen Notwendigkeit von vielen Soldaten zunehm-

end in Frage gestellt wurde, gab es keine schwere körperliche Arbeit zu

leisten. Die Disziplin lockerte sich, obwohl man von Seiten der Korps-

leitung jede Überschreitung hart bestrafte. Die massiv beibehaltene

Trennung von Offizieren und Mannschaften, die sogar beim deutschen

Militär Befremden hervorrief, verstärkte ein aufkommendes Unbehagen

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

148 NGA 1926, 3 Weitere Angaben in: RIETZSCH 1932, 106f. Die 1919 herausgebrachte Reihe „Das Liebesleben im Weltkriege“ beschäftigt sich eingehend mit der „Liebes-Problematik“ in drei Bänden. Im 2. Bd. „Die deutsche Frau und die Kriegsgefangenen“ findet sich das Kapitel „Die schönen Griechen von Görlitz“, wo Zeitzeugen die Situation in der Stadt schildern. In: BECK 1919, 67-75 149 NGA 1926, 3 150 NGA 1926, 3 151 RIETZSCH 1932, 106f.

5. Griechenland in Görlitz 60 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

bei den Soldaten. War dem ranghohen Militär der Besuch der besten

Lokale und Kaffeehäuser der Stadt gestattet, verbot man dies den

Mannschaften. Überhaupt stellte jeder private Kontakt ein strenges

Vergehen dar und wurde hart geahndet: „Jeder außerdienstliche

Verkehr zwischen den Offizieren und den Mannschaften war verboten,

selbst auf der Straßenbahn durften die griechischen Mannschaften

nicht in dem Wagen Platz nehmen, in dem�Offiziere saßen. Wie streng

diese Trennung nach Rangklassen durchgeführt wurde, dafür möge ein

Beispiel dienen, daß Unteroffiziere bestraft wurden, weil sie mit

Gefreiten, Gefreite, weil sie mit Gemeinen spazieren gingen.“ 152

Immer mehr kam bei den Mannschaften der Wunsch nach sinnvoller

Beschäftigung auf. Sie wandten sich an die deutsche Kommandantur

mit der Bitte um Arbeitseinsatz in Industrie und Landwirtschaft.153 Von

deutscher Seite hatte man bereits kurz nach der Korps-Überführung

der griechischen Kommandantur den Vorschlag unterbreitet, bereit-

willige Soldaten zu Arbeitseinsätzen innerhalb Deutschlands zu

schicken, was abgelehnt worden war. Die kriegsministerielle Verfügung

vom 3. Juni 1917 zeigt deutlich, dass sich die deutsche Heeresleitung

zwar um eine Meinungsänderung bemühte, jedoch keinerlei Druck

ausgeübt werden durfte: „Es muß daher vermieden werden, in

irgendeiner Weise auch nur den leisesten Druck auszuüben, um die

Griechen zur Uebernahme [sic!] von Arbeit zu bewegen. Die

Beschäftigung der Leute in deutschen Betrieben könnte nur in Frage

kommen, wenn sie ganz von sich aus den Wunsch äußern, arbeiten zu

dürfen. Es wird ersucht, festzustellen, wie viele der Leute und unter

welchen Bedingungen sie wohl geneigt wären, zur freiwilligen

Uebernahme [sic!] von Arbeit. Diese Feststellungen könnten natürlich

nur nach vorherigen Benehmen und im Einverständnis mit dem

griechischen Vorgesetzten geschehen.“ 154

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

152 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 20r 153 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 20r 154 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 21r

5. Griechenland in Görlitz 61 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Zumindest konnte im Juni 1917 die Billigung von Sprachkursen für die

Soldaten erreicht werden, an denen etwa 700 Mann teilnahmen.155 Im

darauf folgenden Monat wurde dann durch den im Schweizer Exil

lebenden König Konstantin156 dem Korps die Erlaubnis für

landwirtschaftliche Einsätze gegeben.157 Bei der Zählung Bereitwilliger

stellten sich auf 103 Berufsarten verteilt 5.837 Mann zur Verfügung, die

dankbar für die Gelegenheit waren, ihren Beruf ausführen bzw. einen

neuen erlernen zu können.158 Es wurde vereinbart, dass die

Mannschaften auf ihren Arbeitsstellen nicht mit Kriegsgefangenen

zusammenarbeiten durften, was den „Gaststatus“ zusätzlich unter-

streicht. Sie waren den deutschen Arbeitern in Rechten und Entlohnung

gleichgestellt und unterstanden weiterhin der Kommandogewalt ihrer

Korpsleitung. Des Weiteren konnten sie zu anstrengende und schlecht

bezahlte Arbeiten ablehnen und sich auf bessere Stellen versetzen

lassen. Jedes Arbeitskommando unterstand der Aufsicht eines

griechischen Offiziers bzw. Unteroffiziers, der eine gesonderte

Vergütung vom Arbeitgeber erhielt.159 Im Januar 1918 befanden sich

bereits ca. 4.000 Mann als Arbeiter in Landwirtschaft und Industrie.160

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

155 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 23r Sprachunterricht für Offiziere richtete man bereits unmittelbar nach Ankunft des Korps ein. Der Unterricht fand zwei bis drei Mal in der Woche statt. Als Dolmetscher fungierten zwei Hochschul- und ein Gymnasiallehrer. Leider sind diese Personen nicht namentlich benannt. Somit kann nur spekuliert werden, ob es sich bei den Hochschullehrern vielleicht um Prof. Gustav Soyter (Byzantinist; 1883-1965), der in der Literatur erwähnt wird und Prof. August Heisenberg (Byzantinist; 1869-1930) handelte. 156 „Mit dem in der Schweiz lebenden König Konstantin standen die Griechen durch Mittelspersonen in stetem Verkehr.“ In: NGA 926, 3 157 BArchB R 901 / 84665, Bl.27r 158 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 21r/v 159 Die monatlich gezahlten Gehaltszulagen des Kriegsministeriums an die Offiziere wurden während ihrer Aufsicht außerhalb vom Lager beibehalten. Von denjenigen denen der Arbeitgeber eine höhere Vergütung als die vom Ministerium veranschlagte zahlte, behielt man das Geld ein, welches in den so genannten „Offiziers- Unterstützungsfonds“ einfloss. Mit diesem Geld wurden Offiziers- und Unteroffiziersfamilien unterstützt. 160 Die Einsätze führten die Soldaten beispielsweise ins Görlitzer Umland, nach Essen, Oberschlesien, Oberhausen und Köln. Nach: IRMSCHER 1993, 152; BArchB R2 / 41443, Bl.41r & BArchB R 901 / 84665, o.Nr.r

5. Griechenland in Görlitz 62 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Bis zu ihrer Rückreise nach Griechenland hatten die Mannschaften

aufgrund ihrer eigenen Lagerzeitung den Anschluss an das öffentliche

Leben und die Politik ihres Landes behalten. Auf die Herausgabe dieser

Zeitung soll an im Folgenden kurz eingegangen werden.

Die erste Ausgabe der in neugriechisch erschienenden „NEA TOY

Görlitz“ (ab Januar 1918 „Helenika Fylle“) brachte man schon kurz nach

Ankunft des Korps heraus. Sie war ein wichtiges Zeichen für die

Unabhängigkeit und Selbstverwaltung des Lagers. Dem Format einer

griechischen Provinzzeitung entsprechend erschien sie täglich außer

Sonntags.

Abbildung 22: Die Lagerzeitung NEA TOY vom 26.06./12.07.1917.

5. Griechenland in Görlitz 63 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Sie wurde von Griechen in einer städtischen Druckerei gesetzt und

unterstand generell griechischer Leitung. Redakteure wie Setzer, als

Berufszweige also offensichtlich unter den Soldaten des Korps

vertreten, erhielten ihre Bezahlung vom Verlag. Inhaltlich befasste sich

die Zeitung überwiegend mit griechischen Themen, welche die

Lokalpresse nicht behandeln konnte, wobei prokonstantinische

Propaganda einfloss. Wie auch alle deutschen Lokalblätter unterlag sie

der Zensur und musste wegen ihrer Unwirtschaftlichkeit von der

deutschen Regierung subventioniert werden. Zu jedem Jahreswechsel

erschien zusätzlich ein Kalender in neugriechischer Sprache.161

5.5 Die Rückkehr in die Heimat

Mit dem Kriegseintritt Griechenlands im Juni 1917 kam es in Görlitz

vermehrt zu offenen Ausschreitungen venizelistischer Sympathisanten,

die durch den Korpskommandanten hart geahndet wurden. Anfang

September gleichen Jahres legte man im Einvernehmen mit der

griechischen Korpsleitung fest: „... dass die nach Mitteilung des

kommandierenden Generals dieses Korps venizelistisch Gesinnten

oder sich deutschfeindlich Betätigenden entwaffnet, interniert oder als

Arbeiter verwendet werden und dass an der Behandlung aller

königstreuen Griechen nichts geändert werden solle.“ 162 Bis Anfang

1918 verhaftete man immerhin 36 griechische Offiziere und brachte sie

als Gefangene in das Offiziers-Gefangenenlager Werl in Westfalen.163

Als Oberst Chatzopulos, bekannt für seine deutschfreundliche Haltung

und treuer Anhänger Konstantins, am 17. April 1918 verstarb,164 (Abb.

52-56) geriet die Autorität der Lagerleitung ins Wanken. Sein

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

161 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 23r 162 BArchB R 2 / 41443, Bl.32r 163 BArchB R 901 / 84665, Bl.29r 164 Seine Beisetzung auf dem städtischen Friedhof in Görlitz vollzog sich unter großer Anteilnahme der Görlitzer Bevölkerung.

5. Griechenland in Görlitz 64 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Amtsnachfolger wurde der ehemalige Kommandant von Kavalla, Oberst

Karakalos, ebenfalls ein Vertreter der Royalisten,165 der die ersten

Truppen nach Görlitz geführt und die Kommandogewalt besessen

hatte, bis Oberst Chatzopulos in der Stadt eintraf.

Mit dem Ausbruch der Novemberrevolution 1918 und den chaotischen

Zuständen in der vorrangig bürgerlich-sozialdemokratischen Stadt,

brach auch im Lager jegliche Ordnung zusammen. Die griechischen

Soldaten plünderten und zerstörten wahllos166 und formierten eine

Gegenkommandantur, deren Führung der venizelistische Oberst

Synaniotis kurzzeitig übernahm.167 Karakalos bat den Arbeiter- und

Soldatenrat um Hilfe, der eine schnelle Reaktion vom Kriegsministerium

verlangte, da durch die Unruhen in der Stadt auch mit Zusammen-

stößen zwischen dem Korps und der Bevölkerung zu rechnen war.168

Als das preußische Kriegsministerium die 1916 festgelegten deutschen

Vertragspflichten gegenüber dem Korps bestätigte, legte man auch die

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

165 IRMSCHER 1993, 153 166 „Als Ergebnis der Revolution im Griechenlager sei hier erwähnt, daß durch die Vorkommnisse Einrichtungsgegenstände im Werte von 112.000 M vernichtet wurden oder abhanden kamen. Tische, Bänke und Betten wurden verbrannt, Decken und Wäsche verschleppt.“ In: SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 9r 167 Synaniotis entzog sich durch Flucht seiner angeordneten Verhaftung. In: IRMSCHER 1993, 153 168 IRMSCHER 1993, 154

Abbildung 23: Die Beerdigung von Oberst Chatzopulos in Görlitz.

5. Griechenland in Görlitz 65 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Rückführung der Mannschaften fest. Sobald die Entente Schiffe sandte,

sollte ein Transport erfolgen. Dies führte zu einer Massenflucht der

Soldaten in Richtung böhmischer Grenze.169

Am 21. Februar 1919170 verließ der erste Zug mit Heimkehrwilligen die

Stadt Görlitz in Richtung Fiume/Italien. Die 144 im Lager anwesenden

Kranken fuhren am 22. Februar mit einem dafür zur Verfügung

gestellten Lazarettzug in ihre Heimat.171 Während des gesamten

Aufenthaltes des IV. Griechischen Armeekorps waren laut Scheffels

Unterlagen 267 Personen172 verstorben, von denen 131 auf dem

städtischen Friedhof in Görlitz173 beigesetzt wurden.174

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

169 IRMSCHER 1993, 154 Warum sie sich in diese Richtung bewegten, ist unklar, ebenso, was aus ihnen wurde. 170 NGA 1926, 3 171 60 leichtkranke Soldaten waren zu Beginn des Jahres in Richtung Österreich geflohen, um so in die Heimat zu gelangen. In: SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 17r 172 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 17r 173 Sieben Gräber gehören heute zur „Gräberliste für öffentlich gepflegte Gräber“, darunter befindet sich auch das Grab von Oberst Chatzopulos. Es ist dem Zufall zu verdanken, dass sie erhalten blieben. Im Auftrag der griechischen Botschaft wurden die Grabsteine restauriert und aufgestellt und während einer Feierstunde im Mai 2003 eingeweiht. Sächsische Zeitung. Lokalteil vom 22.05.2003. In: AUTORENKOLLEKTIV GROSSERT 2003, 12 174 Die 136 Personen, die nicht in Görlitz bestattet wurden, starben vermutlich in anderen Städten, wo sie sich arbeitsbedingt aufhielten. Über ihren Verbleib konnten keine Informationen ermittelt werden.

Abbildung 24 & 25: Grabstein vom städtischen Friedhof in Görlitz während der Restaurierung und die griechischen Offiziersgräber nach der Wiederaufstellung am Originalstandort.

5. Griechenland in Görlitz 66 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Vergleicht man die nachträglichen Äußerungen zum Abschied der

Griechen, so zeigt sich eine doch recht differenzierte Wahrnehmung

von unterschiedlichen Personenkreisen. Scheffel beschrieb die

Situation beispielsweise folgendermaßen: „Als es zum Scheiden ging,

schien es mir, als wenn keiner unter den Abreisenden sei, der nicht

unter den Deutschen Freunde zurückließ, niemand unter der Görlitzer

Bevölkerung, der nicht mit Bedauern den einen und anderen lieb

gewordenen Menschen unter den Griechen scheiden sah.“ 175 Ein

Journalist vom Neuen Görlitzer Anzeiger hingegen reflektierte kurz und

knapp: „Im allgemeinen endete die Görlitzer Griechenzeit für beide

Teile mit einer großen Enttäuschung.“ 176 Mit Sicherheit haben beide

Ansichten ihre Berechtigung und Hintergründe.

Für die Griechen war der Schritt zur Heimkehr eine zwiespältige Sache.

Überwog der Wunsch zur Rückkehr in die Heimat und zur Familie, so

sah man sich mit Ende des Krieges als anachronistisches Überbleibsel

des alten Königreiches, das mit Schmach beladen war. Fest steht, dass

durch die griechische Armee nie wieder ein IV. Armeekorps gestellt

wurde177 und dass man den Aufenthalt in Deutschland, aus

antimonarchistischer Sicht des neuen Griechenlands, als Flucht vor

einem wahrscheinlichen Waffengang betrachtete.

Insgesamt wurden durch die deutsche Heeresleitung und von Seiten

der Regierung 10.869.400,99 Mark für den Aufenthalt des Korps in

Deutschland aufgebracht.178 Man stellte diese Summe aus einem

eigens dafür eingerichteten Fonds („Griechenfonds“) zur Verfügung. Zu

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

175 SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 24r 176 NGA 1926, 3 177 IRMSCHER 1993, 154 178 Kostenauflistung der deutschen Heeresverwaltung: 1.188.841,22 Mark Bekleidung; 6.516.407,42 Mark Besoldung; 3.286.067,71 Mark Verpflegung; 46.895,19 Mark verschiedene Ausgaben; 47.895,53 Mark das Kasino Handelskammerhaus; 58.430,84 Mark das Kasino Tivoli; 32.853,80 Mark die Geschäftszimmer; 11.177.453,71 Mark / Davon sind abzuziehen 308.052,72 Mark durch Rückeinnahmen aus zurückgegebenen Materialien usw.. Zusammen 10.869.400,99 Mark. In: SCHEFFEL 1920 RatArch Rep.II / S.227 / Nr.4, 19

5. Griechenland in Görlitz 67 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Beginn hegte man sicher Hoffnungen einen Teil oder auch die gesamte

Summe von griechischer Seite erstattet zu bekommen, doch wurde dies

durch die politischen Entwicklungen in Griechenland schnell

aufgegeben. In einem Schreiben vom Auswärtigen Amt an das

Kriegsministerium vom 30. Januar 1917 heißt es bereits: „Die

Aufnahme der IV. griechischen Armeekorps in Deutschland ist, wie dem

Kriegministerium bekannt sein wird, nicht auf Wunsch, sondern sogar

gegen den Willen der Griechischen Regierung erfolgt; auch sind die

Angehörigen des Armeekorps von deutscher Seite stets als Gäste

bezeichnet worden. Unter diesen Umständen erscheint es dem

auswärtigen Amt nicht angängig, wie es das Reichsschatzamt für

wünschenswert erachtet, auf die alsbaldige Abgabe einer bindenden

Erklärung der Griechischen Regierung hinzuwirken, daß sie bereit sei,

seinerzeit die gesamten vom Deutschen Reiche für die Aufnahme der

griechischen Truppen aufgewendeten Kosten zurückzuerstatten. Ob

sich bei der späteren Auseinandersetzung mit der Griechischen

Regierung über die beiderseitigen Leistungen Gelegenheit bietet, die

hier in Betracht kommenden Ansprüche zu vertreten, läßt sich noch

nicht übersehen. Die Angelegenheit wird aber hier im Auge behalten....“179 Schlussendlich entschied man sich alle Kosten dem so genannten

„Kriegsfonds“ anzurechnen.180

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

179 BArchB R 2 / 41443, Bl.13r 180 BArchB R 2 / 41443, Bl.48r Schreiben vom 30.04.1920 vom Amt für Heeresabwicklung Preußen an den Reichsfinanzminister.

5. Griechenland in Görlitz 68 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

5.6 Griechen – die in Görlitz blieben

Auch wenn die Mehrheit der Griechen in ihre Heimat zurückkehrten

(manche in Begleitung ihrer frisch angetrauten Gattinnen), blieben

einige in Deutschland.181 Sie wohnten unter anderem in Görlitz und Um-

gebung und versuchten sich mit ihren neu gegründeten Familien eine

Existenz aufzubauen. Für sie hatte der Krieg ein Ende, während auf die

Heimkehrenden zum Teil harte Sanktionen warteten: „Diese [die

Heimat] bereitete den Zurückgekehrten einen kalten, oft geradezu

feindlichen Empfang. Ein großer Teil des Offizierskorps wurde vor ein

Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurteilt, viele wurden auf Kreta

interniert, wurden später freigelassen, fielen dann aber im griechisch-

türkischen Krieg.“ 182

Beide Seiten, die Gebliebenen wie die Gegangenen waren durch die

politischen Gegebenheiten und Veränderungen in den jeweiligen

Ländern immer wieder Repressalien ausgesetzt. So musste 1942

Leander Halaris, Sohn von Pedro Halaris, der während seines Korps-

aufenthaltes bei einem orthopädischen Schuhmacher gelernt hatte und

nun selbst in Görlitz eine Werkstatt mit Laden betrieb, sein Medizin-

studium in Breslau abbrechen, da er durch seine doppelte Staats-

bürgerschaft nach den nationalsozialistischen Gesetzen als Ausländer

galt und ihm deshalb der Hochschulzugang verwehrt wurde.183

Nach dem 2. Weltkrieg und zu Zeiten der DDR war nach

unterschiedlichen Aussagen eine halb- bis einjährliche Meldefrist

vorgeschrieben, um die griechische Staatsbürgerschaft aufrecht zu

erhalten. Diese war vom Gatten auf Ehefrau und Kinder übertragen

worden. Empfindet man dieses Vorgehen zum einen als Repressalie,

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

181 Wie viele es genau waren und aus welchen Gründen sie das Militär verlassen durften, ist unklar. In Frage kommt, das sie ihre Dienstzeit beendet hatten oder mit zu den Personen gehörten, die als Zivilpersonen das Korps begleiteten. Unklar ist auch, was mit den geflohenen Korpsangehörigen geschah. 182 NGA 1926, 3 183 AUTORENKOLLEKTIV GROSSERT 2003, 20

5. Griechenland in Görlitz 69 ��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

so verbanden sich damit andererseits Freizügigkeiten im Reiseverkehr

in das „nicht-sozialistische“ Ausland, die man so in Ostdeutschland

ansonsten nicht kannte.

In den Erinnerungen von Dora Romero-Theofilidou, Tochter von

Christos Theofilidis (Abb. 48/50/51) und Emmy Pape, die 1921 ihrem

Verlobten in seine Heimat folgte, ist uns die Sicht der in Griechenland

lebenden Familien überliefert: „Im Herbst 1939 fing der II. Weltkrieg an.

Wir Kinder, damals 17, 12 und 11 Jahre alt, haben es kaum

mitbekommen. Aber auch die Erwachsenen machten sich keine

Sorgen, denn er war weit weg. Dass er auch ein Jahr später bei uns in

Griechenland sein würde, hatten sie nicht erwartet. Für uns Bastarde,

wie uns nachgerufen wurde, war es eine schlimme Zeit.

Als am 27. April 1941 Athen kampflos in die deutschen Hände fiel,

sahen und hörten wir von unseren griechischen Verwandten nichts

mehr. Freunde und Nachbarn grüßten nicht. Ich persönlich wurde in der

Deutschen Schule, die ich besuchte, von griechischen Schülerinnen

zusammengeschlagen.“ 184

Von den in Görlitz gebliebenen Griechen leben noch heute über 40

Nachfahren in der Stadt. In Zgorzelec, der polnischen Seite von Görlitz,

leben etwa 150 Bürger griechischer Abstammung, die aber in Folge des

Bürgerkriegs in Griechenland (1946-1949) in die Stadt kamen. In dieser

Zeit baten Tausende Flüchtlinge (vor allem Kinder, Alte und Kranke) um

Asyl in den damaligen Ostblockstaaten. Polen nahm ca. 13.200

Emigranten auf.185 Nach einer Quarantäne in verschiedenen Kurorten

wurden sie im Land verteilt, wobei der Großteil in den nieder-

schlesischen Raum und unter anderem nach Zgorzelec kam.186

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

184 EUROPA-HAUS GÖRLITZ e.V. 2003, 25 185 Ihnen wurde ihre griechische Staatsbürgerschaft aberkannt. 186 EUROPA-HAUS GÖRLITZ e.V. 2003, 16f.

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������67���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

6. Die sprach- und musikwissenschaftlichen Tonaufnahmen im

Griechenlager

���� �� � ��� �� #�%����� !���������� ���� ���� �� % �������

>����������� ��� ��� ���������� =����� ����� ��� 9�� ��������

�� � ��� ���� ����"���� ���� �� ,� ����� �� � � � �������

��� � �!�������� � � ��� �����"���� � ���� ��� �%������ )������

���>������������������ ������ �����+���������� �����������

������������ ��� ����� ������+����������� ���*�����5���������������

��� ��� ������ "!����%�� �%���(� � � ���������������������

,���������� �������������������!���� ��

� � +����� ��� ������(� � � ������������ 5�� � ���� - ���

�@���������4� !��� � ��� ���� ����� ����� .177� �� ����� �������

�������� � "!��� �� ���������� +%��������./6� '�� ������� ��� ���

&���������� ������� ��� A���%����� -+������%����4� � � ���

�� � ��������������� ���� ���(�!�����������%�����-B�����(

�%����4�� ���� ��� ������������������������������ ������������ ��

������������� ��'�������� ���,�������������>����� �%��� ���

���� ���� ��� ����� ���������� +%�������� ��������� ��� ����� ��

�"������ &���� ������ ����� ��!����� � � ��� ������� �����

��������(�%������� ����������� #��������� ������������� ����!��

� ����� * ������������������� '�� �� ����� ���� >����%����� ����

>��(!������� �������������� ����%������ ���>!���������������

�������� ��� � ��9���"��������� ����+%�����!�����.//�

*"�� ������������ ��'����������������!���� � ���'�����������

��� ��B��%�"����������������'��������� ������>� �� �

:� ������ ��;�� �����>������� ��"!������� ������� ��� ���������

���� ���!@��������� ����������������'������� ��������������

'�� ���������������� ���������������9���"�������� ����

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

./6������#AB'�>C<9A�.172�

.//���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����60��.(��

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������6.���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

���������� �"�����( ��������� � �����������A���� ������ ��(

�%��������./1��

������ ��� ��������������� B���������� � � % �������

>������ ��� &��������� ����������� ��� �� ����� �� � ���

�������!��� ��� >�����%� ������� � � ��� ����� ��� ���

* ����������������,� ����� ��������������5������������>������

<����!����� � ���!����������,������� ��� ������������

6.1 Die Rolle August Heisenbergs und der Kgl. Bayerischen

Akademie der Wissenschaften in München (BAdW)

6.1.1 Der Sprachwissenschaftler August Heisenberg

5� ��� >������ <����!���� ���� ����� .1.7� ,�!��� ��� �������

� ������� =�������� �"�� ������(� � � ������������ 5�� � ���� ��

�������� ��� ���'"����B��������������������������,���������� �

5� ���#����#���!�����-./�0(.1714�� �������" ��� ��� �������� �

������� ���� �@����������� ./16� �� ��� B���������� �����������

� � ��.17� <����!���� "!����� ��� ��� $ � ������ =������

#���!����� �����>���� �� �������������>�!���� ������ ��������

������� ����>���� ���*������������"���.1.�9������'�������(

��!��� ��� :�@��������� &���������;�.12� ��� #���!����� ./12� ���

=�!�� ������� ����� � � ��������� ��� :C �%��� ��� ����������

B��� �� ��� '������������ � � ��� ������ &���;� !��� ��� #����

��@������� >�� ����� ��� 8����������� �� '"��� -�> 84��

)�!�� ������ � ����% ���� �� '������ ������ �� ������� ���

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

./1���>8�5>8�-./.2(.1��4�,,(�,,,��3�/�����62!(62��

.17��D=�9A�.1�1��.���������*���!������������������ �������������#�������=���������� �+%����� ����@���������A�������.1.�<#�>8�.101��������.12�����:�@���������&���������;���!����� �.1.7(.126���������!�.1..(.126�������� ���:�@���������>����;��

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������62���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

>�� ����� ��� �� ��� .1.3� ���� � ������� '������ � ��� �> 8�

!������.13��������� ���� ��� �� ������*������� ���� �������������

5��� �� ��� ��������&�������������� ����������� ��!� � ���

.�� 8����������� � � ��"!��� ����� ������ ���� „...Bereitschaft zur

Förderung deutsch-griechischer Kulturbeziehungen politisch artikuliert“ .1���!�� ����������������)�!��������$�������������8�������������

!���E� >������ <����!���� ������ 9�������� � � ������"�����

>����������� ��� ��� ,�������� ��� �� ������ *��� ���� ����� &�����

��� ������!�������������� ���<��%������� ��� ���:# �����������

B�����"����� ��� ����� ���� � � 9�������� ��� ����������

<�����;�� ����������>������� ��21��F�� !���.1.2��� ���!�@�������

����������� �%%��������� � � ��� +%� �� �"�� ��� F%���� ��� .��

������������� -.1.2(.1.34� ��������.1�� .1.�� ������� ��� ��� ��

'��!���" ��� ��� !��� ����� !����� �� � � ��� ������� ����� ��

������(���������� ������������ -���4� �� '"��� � � �������

��E�� ��� ���� ���� ����������� � ������ ���.10� ���� ��� >������ ���

��" ���� ������� ������� �����������8 ������ ����+�!�� � �"��

<����!����� ������!����� ����� ��� ���� %�������� ����� ,������

���?� „Die Gesellschaft soll ein Ausdruck sein für die traditionell

freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und soll

diese Beziehungen festigen und vertiefen, durch wechselseitige

Aufklärung über die Eigenart und die Interessen der beiden Völker, und

durch Unterstützung von jeder Art persönlicher Verbindung.“ .16�

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

.13��D=�9A�.1�1��.�0��<����!������������� ���>�� ����� ���%�� � %���(%�� � ������#���������.1��#=FF+$9A<B,+�.11����37���.1��������>�������������������������������5��� ������8�����������#����� �=���������� �����������$ ����'���,?���@<+�>�'#�.6632�� �)����.10�8����� � ��+%� ��������������"���������������������5��� ������#������� �5 ������ �����" ��������5� ���� ���������#�����+ %���� ��������� �����,?�#=FF+$A<B,+�.11����37��.1./���� ���������!����� ����F������%%����<��!��������" ������������ ��27���G���� ���27��G��� ���������<��%������������������� ��� � ����!��������!���!��,?�#=FF+$9A<B,+�.11����32�.16�#=FF+$9A<B,+�.11����37���

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������63���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

'�������� ���#���������� ��������>������.1.���!�������F!���������

��� =� ����� ���� '������ ����� ��!������ � � ��� F�� !��� ���

������� G����� ���� <��%���� !���� ����.1/� '��� ����� $���������

��� #���� 5���E����� #���������������� -5#'4� ������� ��� ��� 6��

�����!��� .1.0� ��� 8������� ���� ���� � � ������� >!������ „... bis auf

Weiteres d.H��I� preuß.H����I�Kriegsminist�H�����I zu Verf.H"���I...“�

��� �������.11� >��� <��%���� ��� =� ���� ��� ��� � � ���!� ���(

�������� ���5#'���� ���������+��!� ���,�������������>����� �%��

��� �������� ���������277� F!� ��� %�������� ���� ��� &�������� ������

5 ����� 9������� �� ���� ��� ��� ���� �������������� % ���������

B���� �� ���� ���� ��� ���������� �!�� � ����� ����� ������

$���������!������� !��� J!������ ������ ���� >����!��� >��� ������

# ����% ���-� ��/��G�����.1./4����>����� ����> 8�������� �?�

„... ich habe 25 griechische Offiziere, Venizelisten, die sich hier mit

ihrem Kommandeur nicht mehr vertragen wollten, nach dem kleinen

Städtchen Werl in Westfalen begleitet, wo sie in einem sehr modern

eingerichteten ExerzitionH�Ihaus, unmittelbar neben der Wallfahrtskirche

der `Soester...`, das Ende des Krieges abwarten wollen.“ 27.�-$�K��04�

B���� � ����� ����� ��� ��� �� � ����� ������ �!��� ��� ��

+%������������ �"�� ��� F��������� � � + � ���� ����������� � �

����"���� -�� �4�272� � �� ��� ��� ��!�� ��� ���� �� �� B��������

��������� <�������� ���� ���� ������ ���� ����� ������� ������������

>��������� �*���� ����"���"����������

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

.1/���@<+�>�'#�.6632�����3.�7�>,,,���+����!��� ��3��>%����.1.1?�$� ���������'�������������������������8�������������.1.�L.0�� ��� ��+ �������������.1.��� �.1.0�������=������������ ���'"����B��������������,?���@<+�>�'#�.6632�� �)���.11���@<+�>�'#�.6632�� �)���277���>8�5>8�-./.2M.1��4��,,(�,,,�3�/������60��N��> 8?��,,���00������.��27.��> 8��,,��00�����23��>������������� ���+����!������������ ��� ���� �������������>�� ��:< ����������<������������;������� ��������� ��� ������ ���272�+C<9**9=�.127�A��>���A�%�,,�L�+�226�L�)�����23��

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������6����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��

9�� ���� �����E���� �������� ���� ��� 5#'� <����!���� ����

!������� �� ��� =����� !������� �� ��� �� ������ 5��� � ���� #���� � �

�������� *��� � ��� +%����� � � $�� ��� � �������� �� ���

,�������� ����� ���� ���������� >������ ��� ������� �� ��������

���%����� �����!������ ����

8��� ����� ��� ��������� �� �������� !���!�� ���� ������273� ���� '"����

B������������������� !������� ���� ��� � �� .�� +�%���!��� !��� 26��

F�� !��� .1./� ��� 9�����(������� � �� '"��� ���� � � �!� ��� 2/��

F�� !��� !��� ���� .��� ) ���!��� .1./� ��� ��@������� ����������

��������27�� >�� 27�� ) ���!��� ������� G����� ��� �� ��� �� ��

&������� ���������27��+ �����������������'�����.1./� �������������

# �%������������!���

*"����������������������>�!������ ���������!����"����������������(�

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

273�<����!�����B��������� �5 ��� ���������� ���< �%��������E��./��������!��� ����������� �������� �������+�� ��������,?��> 8��,,���00�����.3��27����@<+�>�'#�.6632�� �)����27��* ��!������ ��2���>%����.122���?���@<+�>�'#�.6632�� �)���L��

>!!�� ���20?� �����8������>���>������� �9����<����!����-���.1./4��

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������6����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��� ��� ��9�������� ��� ���% ������������!��������������������

2��'���.126� ���9��!"���������� ���+�� ��$����� ����270������G����

�%����� �������!� ��� ��� 22�� ) ���!��� .137� �� �� * ���� �����

#�������� ��� ��� ���� ������ 8 ��� ��� �� !��� ����� ������(

�� ����������� ���������

6.1.2 Die BAdW und ihre Kooperationspartner

����� <����!���� ���� ��� ���������� ������������ !��� �� ����

��E��!� � �"�� ��� , ��� � � ��� �����"���� ��� ����������

>������� )�!�� ������ ������������ $���������� ��� ����� � ������

>� � ������ "!���������� �!�� "������ ��� �� ��� ����

8����������������� ��� ���������� # �%�� �� �������'�����(

������ ���� 9�� ������ ������������� ��������� ���� ����"����� 9��

���!���!�������� ���?�„Ja das neue schlesische Griechenland bietet für

meine Forschungen sogar in einer Beziehung einen Vorteil, den ich in

Hellas selbst nicht hätte leicht finden können. Denn auf engem Raum

sind dort jetzt Leute aus vielen verschiedenen Gegenden der

griechischen Welt versammelt.“ 276��

���� ��������� ����������!� �� >������� ���� ��� ���� �����

������������������� ���� �����*���� ������ ������ "����� �������

�� �� � � 5� ��� =� ���� �"������ ������� ����� !������� ���!��� ���

A���� ��������������������� * ������� ���� ��� 9 �� (

5 ���%��>���������������� �� ��� ����� ������ �

��'������������ ��� ��������������'� ���� ���8����������! ��

-�� �4�� "!��������27/�+���� ���������� �� ���#����� ���������(����(

������������������!��%� ���� ��� ����> 8�������������

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

270��D=�9A�.1�1��.�1�276�<9,+9)�9A��.1//����27/�<9,+9)�9A��.1//��26�

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������60���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

������ ��� , ��� !���������� ���������271� *"�� ��� �������� B��������

� � ��� <���������� ��� A�%� ���� �� � ��� ��� 5#� ��� ��

��� ��� )��� ���� ���� ���� ��� ������������� ���� ������� �����������

5��� ��� � � ������� $����� ���� 9������ ������ ���� #����

5���E����� >�� ����� ��� 8����������� -5>84� ��������� ���� ����

'������������ !������� >��� ���� B�������� ���� ��� ��� ���� C����

+���%�2.7� ������������ � ���� '������ ��� ��� 5>8� ���� >�����

��������������� ���# ���!����������!��� �����������>�� ��������������

������� ��� �������� �!�������� ���� !��� ������ ���������������

� ��!�� �������� ������������� ���������� ��� + ���������� ���

�����������������!� ���������� ����� ����������+���%��!�� ��?�

„Das Unternehmen würde am besten von den beiden Akademien

ausgehen, da die mit Aufnahmen in den Gefangenenlagern beauftragte

Kommission (die PK) als solche dort nicht in Funktion treten könnte,

ohne die Gefühle der Griechen zu verletzen.“ 2..��

����������������������� ������������� ���� ��������� ��# �����

���������������������������� �����.�/77�'����!��������� � ��

>�� �����������������<����������������� ��� �����2.2��

,� ���:�����!������������ ��>�� ����� ���8��������������

'"��� � � �����;� 2.3� �� �� ���� �!�� ��� ���������� A����

� � �� < ���������� !��� ��� �����"���� ��� >�!���� ��������

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

271�<9,+9)�9A��.1//����8�������"!��� ��+����������� ����> 8������� ����� �������������������� ������������5� � � ���� ���>�� ������������� ��� �����+������������ ����!���"� ������������ ������������������#�������������� �� ���>�� ��������� � ���2��8�������������������2.7�+����./1������C����+���%�� � ��������'������ ��� ���5>8��2..���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,�3�/�����33��2.2���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����3���,��+������%� � � ��� ���%���(�����#�������� ���5>8�� ��./�7.�.1.6�!��������� �����+���%����� �������������� ���!��������177�77�'�����"�� ���>������������������������������177�77�'����"!����� ����> 8��,?���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(���.00�����.2������ ��� ������ ��� ��+���������76�72�.1.6���� �� ���>�����!����������,?�5>8�-./.2(.1��4��,,(���.00�����..0������177�'���� ���5>8��������� ���'�����������"��:����������� �B�����������(��������;���������"�����,?�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/���������2.3����9�������"�� ��������!����������������<����!����������������C����+���%�����������,?��> 8��,,���00�����6(/�

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������66���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

A���������!���%�����������������������B������ � �����! ����

��������������� *������������� ��� 5������� ��� � ��� �����������

A�%� ���� � ���� ��� F � (8�����2.�� G������� ����� # %��� ���

>������ � ����� ��� �> 8� �������� ,� ������ *����� �� �%����

<����!���� �� �� ���� �!������� ��� ���� ����� ��� ������(� � �

������������ +������ ��� B���������� '"��� � ���� ���

B���������� >��� # %��� ��� >������ ���� ����"���� ��� ��������

-$�K���4�'��� ��5������� �������� ��>���������� �� ��� �"�����

5 �����(>����� ������ ��� �������� * ������� ���� ��(

���������� +%����� � � ����� '� ����� ��������2.�� >��� ��������

*��������� ������� ��� �������� ��� >�������� ���� ���'������� �� ���

9������� ��� 5#� "!������ � ������ ,�� *������ ���� ��� '"����

>�� ����� �������� # %��� ��� 5������ !��������� � ��� ���� �����

�� ���������� ��������� ���5#�� � ��F � (8����������!�����

# ��� �� �����!�� -���� +��!��� ���%����2.04�� )�!�� ��

+%���������� ���� ��� ����� % � ����� �������������

���� ��� 9 �� (5 ���%�� ���� �� ������������ +�����(

��� ���� ��� 5#�� �� ��� +�"����� � �������� ���� �!���

����� ���>���� �(�� �>�!����� ����������� ������������<������

��� 5 �����(>����� � � ��� >�� ����� ������� ���� 8�����

��������>��������� ���>����������# �����"�� ���<���������� ���

'������� ����� ��� 5 �����(>����� ���!��� ��� "!������� ����

'"���� >�� ������ � � ���� �����"������ "!�����E����# %��� ���

8�������������<����������%������&������������ �������!����� ����

�!�� �� ���������� >������ � � �� ��� ,���%����� � � ��

����� ���� ,��������� ���� * � ������� ����������� ����2.6� �����

���������������������������������������� ���������������������������������������� ���������������������������������������� ���������������������������������������� ���������������������������������������� �����������������������������

�2.��>��� ��� ������ ��>������������������� ���� ��������!������������� ��>�� ������������� ��% �������>���������������������������� ���,?���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����.71��N��> 8��,,���00�����37��2.��<9,+9)�9A��.1//��6L1�2.0�����5�����%� �5������!����������.�'�����,?���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����3���2.6���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����60���

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������6/���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

9������������� ��� �� ���� !��� �� +%���������� ���� 5������

�����������

����� ��# �%�� ��� ����C��� %�� ��� ��� �������# ���(

����� �� �������� � � ��� 5#'� ��� �� ��� � ��!�� !��������� � �

������"�����* ����������������!�����>��������� ���>������

� ����� �������# �����%������2./�

>������������� ���� ���� ��� ���>�� �����!���������������177�'����

���� ����������� ��� ��� ������ �� # ���� ��� ������ 8�������

2.2�27� '���� ������� � � �� ��� ,������� � ���������� �����!�����

��� ��2.1� -$�K�� 24� <���"!��� ��!�� ��� :>!������ "!��� ��� % �(

������>������������������������������;�>���������� � �����

���� ��� >����!�� ��� !���������� 5��� �� ��� ������� ������227�

-$�K��.74��

6.2 Die phonetischen Aufnahmen im Lager

����������� ������������ � ����� ����� ��� � "!��� �� <������ ���

>������ ��� ������!��� �"���� ���� ��� ���������� >!������(

!������������������������->��<����!�����8��� ��������+�"�����

C��+���%�4������� ������ ��������������� ����� ���B���(

����� ��>�� ������ � ���5#� � ����������� ���9�����������

O������ ���� ��� !������� ������� *����� �� � � >������ <����!���� � ��

��'������ ��� ����> 8��

,� ������������������=���������� �5�������� ��������������������

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

2./�B�������"�� ���!�������������'������� �������������# �%��������� � �������������# ��� ��������!� �����"!���������<����!���� ���'"����>�� ������������� ��>������ ��������������!������������������������������ ��������� ������ ������9��"��������������,?��> 8��,,���00�����./���20��-$�K���L�L64�2.1���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����/7��N��> 8��,,���00�����27L32��<����!����!����������+����!���� ��5���� ���� ���'"����>�� �������� �������������� ������������������ ���# ���?�:������������� ���#����������!���������������� ���>����!�������E������ ����;�,?��> 8��,,���00�����6L/��227���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����6���

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������61���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

,� ����� ����� ��% �������>��������������������������

���� ���� ��� ������!� ����� ����������� � � ��� 8�����

�%��������������������� ,�����������������>��� �� ��5�!������ ��

� � 8������ � ���� :#������������� ������;� -.12.4� � � :B����

���� ��������;�-.12�4���!��������������������� ��'���������

����� ���� �� ����� ��������������� ����� 9������ �� �� ������

�������� ������� ��������������������������!�����������

'��� �� � �!��������� ��� >������ !�������� ��� '"����

>�� ��������'������ �>������<����!�����8��������&�����������������"��

���� # � ������� !�������� ���� ������� )��� ����� >�������

����������� ���� ���� �!��� �������� ����� ������ � � ��������� ������

����������!������ ���������22.��

����# �%������������������������ E���������) � �������� �� �����

���������������!����������� ��"���������!������ �������� ��

������������ ���� #�������� �������� �%������� ���� :!��;�

���������������222�������B���� �!��"��������������!�������!���

���5����� ���B��������� ����������������������������������

��� B��������� ����� ����� ���� ������%� ��� � ���������� �� � ����

�������%� !������ ���������� �������+%�����!���������������

��� �� � ���223� ���� ��������� ��������� ���� ��� <�����(

������� �������� 5��� �� ���� �� A���������� ,���%����� �"�� ���

>����������� ����"�������������9�� ����,� ��B�������� ���

=���������� ���<B���� ��������� �<����!������������������ �

������������������9�������"�����>�����!���� ���*"���� ���,���

����������>����� �%��� ������>�������"!�����������������

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

22.���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����60�2�N��> 8��,,���00������.��N�=>�<B��>#��2���������222�<9,+9)�9A��.1//����223���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����60�(��N��> 8��,,���00������3��N�=>�<B��>#��2������3��

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������/7���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

� �������!��22��-$�K��.)�,� ������+����!����!����������> � ���

�� ����� F��������� ��� $��%%�������� ���� �� �� '�������� ���

��������� ���� ��� ����� ���� � � ��� � � ����� +�����%� !��

�� ���� ����22��G� ��!���!� ������"�����9�� ����������� �������

9�������� ��� ��������������� ��� � � ������ :+����� ���;� ���

����� 6�777�+ � ����� �F��������� ����<����!���� ������&���� �����

9�� � ���� ��� 5��� �� ��� =� �������� ������� A��������(

!������� ���,����� ����E����� ����%������������� �����+ �

� ��� �������� ���� �� ���%%�� �������� ���� ��� ��� !���

������������������ �������� �����%�"�������������������A��� �

���� ���� �%������ ���� �� �� ������� ���%%�� ���!���!���

������ �� �� ���!����� ���� ���� � � ��� �� :!����;� ��������

�%���?� „...und wenn die erste Scheu überwunden war, kamen in

lustiger Unterhaltung Märchen, Lieder, Schwänke, Sprichwörter und

andere Erzeugnisse der Volksüberlieferung in der heimischen Mundart

oft in reicher Fülle zum Vorschein.“ 220�'����������� ���� �����

����������� B���������� ���� �������� �� &�������� �

� � ����� � � <����!���� �!��� B�����"����� ������8�� ����� ���

���� �� � �!��������� � � ��� +���� ��� ���������

��������%������ !����� ���� �� �� ���� �� ������ ��� ���������� ,�

�� B�������� ��� =���������� �� �� ���� �� � �����������

>���������� �������� ,���%����� ���������!��� ��� ���� ����

����������"��5����������E��������226��

<����!���������������������# ������ ���5#�!��� ���>�!���� ������ ����

��� ���� !��� �� ��������� +%������ � ������� ��� ���� ����(� � �

�������� ����5��� ��� ���������������������� ���*����� ���

# �%����������������������� ����� �������������� ���?�

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

22��=>�<B��>#��2������6���L�(6/��L��22��9���������������������� �������$���� ���B��������� ����������>��� � ���>#��2�-=>�<B�4����=���������!��� ��� ������� ��������� � ���� ��220�<9,+9)�9A��.1//������226�+ ����������� ����� ���������� ��7��7��.1.6�����������,?�=>�<B��F� ���5#�/1.(1�7?�5#�130�

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������/.���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

„Wir haben es sehr bedauert, nicht auch Sprachproben von Frauen

aufnehmen zu können. Allein die Frauen der nicht sehr zahlreichen

verheirateten Unteroffiziere und Mannschaften stammten fast alle aus

den Gegenden Mazedoniens; wo griechische und nichtgriechische

Bevölkerung gemischt wohnt, und wenn sie schon in der

ungezwungenen Unterhaltung sich der allgemeinen Volkssprache, nicht

einer bestimmten Mundart bedienten, so verfielen sie alsbald, wenn sie

erzählen sollten, in eine schulmäßige, dabei erst recht gezierte und

nicht selten fehlerhafte Schriftsprache.“ 22/��

���� % ���%�����>������ ���!��� �� �� � �� .2�� !��� .6�� G����

.1.6� ������� 8������ � ���� ����� ��� �������� =������ ��� � �

��!������� ���� ����� >��(

����%%����� :� �������

# ������� ;� ��� F � (

8�����221�

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

22/�<9,+9)�9A��.1//��2/�221�<9,+9)�9A��.1//��0��,�� ��������������� ��>����������������� ��2��.7�.1.6���E����?�:����>��������� ������ ���+���� ���� � ���< ���������� ���B�����������H� ���I�!������������������������ ����������� ��<� �� ���<����$��������� ����� � ��F � (8���������!�<��������(8��E����������F � (8������������������ ��� ������������>���������%������;�,?���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����62��

>!!�� ���26?���� +�"���� -����� ��� ��� 4�� �8��� ����-����������4�!��� ��� >������ ��� 23�������=@���%������� '������ 5�� ���.6�76�.1.6� �� �������� -5#�.773L.L24������ * � ������� ���� ���!����� ������ �������� ��� � � � ��>�����������������

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������/2���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

'�����0��5������-5#�133(1164���%������������+%�������������

5��� �� � �������� ��� ����� ��� � �� ������9��������� +�������

'������ ����%���������,����������'������������ ���$�K��� ��

� ������ �� ��� ����� � ����5��� ������������ �� ������ ���

� ����������������* ����������������"����������������������(

����� ��� ��237� ������ �%����� ���� $�K�� ������ ���� �� � ������ ���(

����������� �����E?�„Aber die Unterschiede zwischen dem mir vorher

diktierten und dem später wirklich vorgetragenen Text waren oft recht

erheblich, nicht nur in einzelnen Lesarten, sondern zuweilen auch im

Gang der Erzählung, nicht selten wurde geradezu improvisiert.“ 23.�

���������� ���������� �������������$�K�� ���������) ��� ����

���<����!���� ����$����8 ��� ���' ���� �%����� ������������

���,���%����� ����%����232��

)�!�� �� ������� +%���������� ��� �� ���!�� 5������ -5#�

11/(.77�4� ���� 9������������ C �(� � � ,���������� ������� ����

5������ ������������� ���� ,���%����� �� ��� +�"���� ���!���

���������233� ���� �������� B�������� ������ �������������

� ���������� 8������ � ���� �� ������ >!������!������ � �� 2���

F�� !���.1.6������ ���?�„Besonders schwierig waren die Aufnahmen der

von Herrn Dr. Schünemann vorgeschlagenen musikalischen Stücke,

weil z.B. bei der Aufnahme eines Liedes mit Bosoki-Begleitung (einer

Art Zither-Mandoline) zu gleicher Zeit in den Aufnahmetrichter gespielt

und gesungen wurde. Besondere Gestelle, Tische usw. wurden zu

diesem Zwecke benutzt...“. 23�

&�����������C����+���%�������+�"������������67�>������

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

237���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����60�(2�N��> 8��,,���00������.��23.�<9,+9)�9A��.1//��6�232�:'��������������!������������6�..�.1.6�>��<����!����;�,?�=>�<B��F� ���5#�11.(.7�7?�5#�112�233�<����!����� �� �����%�����������>!������!�������� ����!��5�������+�"���� ��!� �� ������ :������� "!��� ��� ������������ >������ !����������(# �%�� ���������;� ������.7�������������>��������� ,?���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����62��23����>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����62��

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������/3���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

-5 �� # ���� 0�3(6224� ��������E���� ������������ C��������� ����

8��������� ���� ��� 9 �� (5 ���%�� �"�� ��� 5 �����(

>����������23��8���!��� ��+%������������������ �����=��!��(��

+ � ���(� � � #������� ���� #������������ � � $�������� � �

+����� � �'������� ���� ��� �������� ���������� +%���������

+�"����!�� ��� �������������� ���'����������� ���� ���

��������� � � �� + � ���� �����!������ ,���������� *"��

������%� ��� ����� ��� ��������� ��� ��� >������ ������������

����������� ����������( �� K������������ ���# �%��230�

>��������������������� ���%��������������� ����������5������

��!����+����� � �+%������ �� ����� �K���� �� �������5��� (

��! ��� ������ ->!!�� 0.4����� ��������� ���������$�K����� ��� ��� ��

�������+�������������!��� ��������������� �� ���,���%��������

��� % ������� B�������� "!�������� � � �%����� "!��������� ���� ����

�����8���������� ���� �������� �"!����!�������>!�������

��� 5� ������� ����� �� ������������ * � ������236� � � +%�������

+������ ��������,����������� ���5#�23/�<������������� ���

=���������� !��� ���� ��� ���� ��� �������� * � �������� �����

B�������������������� ��+�������%��������

&�� �� ���� 8��������� ����� ����� +����� � � '�������

����������� ���+�"������%������>�������������������!���(

����������!�������������������������� ������67�8����������

��� �������� 5 �����(>����� ��� 9� � ������ '�������� 8���

����������� ���������������� ��� �����������'�������� ������ ���

��� ������A���� ������>�!������������������� ���

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

23��<9,+9)�9A���.1//��6��+�"����������������������������������������� ���) ��� ������� ���B����������� � ������������9���!������,?���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����62!(62��230���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����62 �236�:���� ���������� ���� ������ ��% � ���%������ � ���8������ ����� ��"����������� �������B��������"!��� ���������������+%���������������5� !�� ���������� ���'� �������!������;�,?�<9,+9)�9A��.1//��1�23/�<9,+9)�9A��.1//��1�N���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����60����

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������/����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

6.3 Reproduktion und Verwertung der Aufnahmen�

<����!�������"�������"!��� ���% �������>���������������(

�����?� „Naturgemäß ist das Material, das wir in Görlitz gewinnen

konnten, nur ein Anfang; er wird aber besonders wertvoll erscheinen,

wenn man erwägt, wie viel Zeit und Kosten erforderlich gewesen wären,

wenn eine wissenschaftliche Expedition zu gleichen Zwecken in die

Heimat der Dialekte hätte entsendet werden müssen.“ 231��

>���+�"������������� ������ ���'�������������� �?�„Es

ist somit ein grundlegendes Material zum Studium der neugriechischen

Musik gewonnen, das nicht nur für die Kenntnis der Volksweisen,

sondern auch für die Erforschung der Instrumentalpraxis, der

Mehrstimmigkeit und Tonalität sichere Anhaltspunkte bietet.“ 240��

9�� ������� ���� �!��� ��������� ��� *������ �� ������� 8����� ����� >��(

���� ���� �������� �������������� ���!�������� � � ����������

��� ��� )���� ��� ��������� ����� ����� ���� <����!���� .1./� �����

*����� ���� ���>�� ������������������� � �����#�������� ������

=� ����������'�������(�� �A �� ���������� ���������� �������

�������� ��� ���%���� )�!�� ��� ����������� '����� ����� ���

����������� ����� ��� 8��������� ��� ���������� 5� ���� ��������

��� ���� # ��� �� ������ +������ � "!����%�� �� ��� *�������� ���

5������ �� ���� ��� �� � � �"�� ���� ���� � ��������� ���

8������������� ��������!�������������>����!�P�

„So lange der Weltkrieg dauert, wird es nicht möglich sein die

phonographischen Platten auszuarbeiten. In glücklicheren Friedens-

tagen aber sollen die Texte, die auf den Platten stehen, veröffentlicht

werden, zugleich mit anderen Texten, die ich mir von den Sprechern

außerdem noch habe diktieren lassen. Das an Umfang nicht geringe

Material wird dann die Möglichkeit gewähren, die Besonderheiten

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

231�<9,+9)�9A��.1//��1�2�7���>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����62��

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������/����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

zahlreicher Mundarten genauer festzustellen, als es bisher geschehen

ist.“ 241

F��&������� ��������������<����!�����8 �����!������ �����"����

��� ��������������� >��!�������� ��� +%���(� � � ������(

�������������������&���� ������������ ��!�������������� � ���

D���������������*����� �������������� ���=����������������������&������

��� �� ���������� ������������� �� ��� '��� +�������� �� ��� ���

�� E����� ��� ��� �������� 9��������� �� ����� ��������

�� �������� * ��������!����� ���� �!��� ���� ���� ������ �����

>������ �� �� �� �������������� ��!�� ��� ����2�2� ���� �� ��

���� ��� ����� ��� ��� '��������� ���� � ���� 5��� ��

��������E��� ,��5� � � ��� ���3��+������ ���=���� ������ 2�3�� �����

G��� .12�� ���� ���� ��� ����?� „Herr Doegen erbittet ferner die

Zustimmung der Kommission, dass Herr Heisenberg bei der

Bearbeitung seiner neugriechischen Texte sich gegebenenfalls durch

Herrn Kalitsunakis in Berlin unterstützen lässt.“ 244� ���� G ����

#����������� -./6/(����.1��4����� ������5� ���� �����+������ �"��

����������� +%����� �� ��� B���������� ������� .126� !������ ��� ���

:���������� ��� ������������ +������%����;� -�����L=��%���4� � �

.12/�����"!����!�������>����!�� ���:���������� ���������������

� ����%����;� ������� ���� ������������ ���� �� ��� =��������������

<����!����� *����� �� �����!��2��� � �� ��!�� ��� ������� �����

>����%���� !����������������������&��������!��������������

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

2�.�<9,+9)�9A��.1./��.2�2�2�>� ������+�������������� ���� ������������������:)���������� ;�-�����L=��%����.1.14�����������������������������������������!�����&������������� ��>��������!��������!�� ����9���!���������$��������������������9������� ������������B��������� ��F���������� �+ � ����� ������������ ���=��������������� ���� �% ����������� �� �)���������� ��2�3�������# ������ ��������������!����� ���F���� ���=����!��������� ���5���E��+�����!�!�� ����� ����������������$�����������������'������ ��� ���5 ���%�����# ������ ����������&������>����!����������!�� ����������������������������� ���J!��%�"����� �>��!�������� ���� �� ���% �������'���������� ���� ��������"���������>�������2����+�>�5#��,��<>��60?�#'����2��Q��2�7��� �.�����372��2���$<B'��L�#>=,$&B)>#,+�.12/��/�

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������/0���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

� �<����!��������2�0�

8��� ������������������>��������� ��� ������ ���+�"����

� ��� ����� '����������� ���� 8��������� �!������� � �

�� �� ���� �� ��� =��������� ���������<�������� ���� ����>����!������

!������������������ ���'���������������������� ��2�6�������" ��

��"����������� ������������� �!��� ���������� ������ ��� ������� ��

�!���!������� )������� � � +�"���� ��� 5 �����(>�����

�������"�� ��,� ����� �� �����

���� ��������������� �����!������ � � )���!�������� ���

�������������!���!�� ����!��������������� ������"�����������

����� �������!�� !���� �"�� ������� ������� � � �� ����� +��!��(

������ ���� ���� ��� �� ������ +������ ���� ���������� ���� ����

#������ �� ��� ��� ������� =�!�� �� ����� :����� ���;� ���"��(

�������<����!��������+�"�������������� �������!���������

���%��������� ��� ����� ��� ��� >��!�������� ��� ����������

>���������������!� ����&��������������

���� ���� �� ����!������ ����� ������ ����� .�7� $ �������

����"!���� � �� ������ ��� 62� +�������%������ ��� =��������� ���

<��! � �(B���������� !���������� ���� ��� F � (8������ ���� ���

�������� �����!����� A�%� ���� �� � � �� '������� ��������� � �

����� ��� ��� ��������� )������ ��� % ������� >������

��������������� 8��� ������ # %��� ��� 5������ ��������� ��!��������

��� ��� ���� ������2�/� 9!�� � ���� ����� !� � � ��� ��� '"����

>�� ���������� ����� ����+���� �������������>��������������

,� <����!����� # ����% ��� ���� ��� >�� ����%���� ���� 5� ���

F�� �C�������-./�6(.1./4 �������������� �������������) ���!���

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

2�0����"!������������� ���)��������!�� ���8�������������>�����������!������2�6�&,9�=9A�277��2�/�����F�������������� �������������>������������!��������� �������� ���=����!����������� � ���2��8��������������� ���8������� �� ���=� �����(>����������������!��������� ��������.1..� ���F � (8�����������������B��������������!��������� �!�� ������������+�� ���'���������� ���������'������� �!��������������� ���'><A9)<F=&�277���

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������/6���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

.1.6����5� !�%�����2�1� -$�K�� 24� � ������� ���'"��� �� ����

'�� ������� ��� 8�������� ���� ��� >�� ����� ���� ��� �����������

� � 8������ � ���� ��� %����������� ����� % � � � �� F � (

8����� ���� )������ ��� 5������ �����!�2�7� -$�K�� 34� '��� ������

:������������;� <����!���� ����� *����� �� ��� 21��'��� .1./� ��'"���

� �� �� >�� ����������� ���� � ��� ��� ����� ���������������

9��������� ����<��!���%��������������!�������2�.��

A�������� ���>������� "!��� �����!���!� ��� ���������03�5������

�� ���'"����>�� �����!������ ������!���!��!����� ��� ��� ��

9���!�������� ���� ��#�������������������������>���!���� ��

���>����� ����> 8���!�������>��������� ��"!����*���������>�����

��� >������� ��� ��� +��������� ��������� ��� �� ���������� + ����

��� !���%���������� ��������� ��� ��� ���� ��� +�������%������

������ � � � ������ B���������������� �� ���� � ���� ,������� �

�������� ������� ���5������ ��#�������������������!���!��

��� ���� � �� �� ��� >�� ����� !��� ��� +��� ���� �!��� ����

���� � ��� 2�� 8����������� ��������� � � �� ����� ,�������� ���

������(� � � ������������ +������ ��� B���������� '"��� ���

>������ ��� =��������� ���������� ���E� ���� �!������� ����

���������� ���������� �� !������2�2� >��� )�������� ��� �������

�@��������� ,������� ��� '"���� B���������� � ��� ���� ����

�������� ���� ��� ��� ���� ���� ��� +�������%������ ���� ��

������������� ������� �� ������ 9�������� !��� ��2�3 '��

�������� ������� ���� ��� +������ ���� � ��� 2�� 8�����������

���������� ������������ � � �� ���� � � ��� ��� #����� +�������������

��� )�������� �������� 5� ���� ��� ������ ��� ��� ��� +�������(

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

2�1��> 8?��,,���00�����6L/�2�7�:&������������� ���>%%������������ ���# �������� ���#��5���5 ���%(�����# ������ ����������<����5� ���� ��������� ���������B�����"�������������� � �E� ���>%%����� ������������<� �����7�'�� ��������������� ��5������ �2.7�'���� �!����� ��� �����;��?��> 8��,,���00�����6���.2L.��2�.�<9,+9)�9A��.1//��/���2�2�=�� ������������������������������������������>���������@<+�>�� �������������>���������� ��������������������������������2�3��9A�9A�277��

�0������+%���(�� ���������������������$ ������������������������������//���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��������� �"����� 9�� ���� ���� ���� �������� ���� ��� 5������ ����

��������� �� �� � ��� �� �� 8����� ��� &���� �� ���� � ���� F���

��������� ��� �������� !��� �� ���� &�������� ��� =������ ���

,���������������<������� �5� ���>���������!�������) ��!���9 �� ���

.167��� G���� � ��� ��� ��� �������� * � ��! �� ��� 9��������

* � ������������������+ � ������������������ ���������������� ���

5��� ���������*� ���(�� �+����������������������������#��� �

�����!�� � � ���� ) ����� ��� �� >!��!�� ���� �������� +���

���%����� ����� ��>������� ��� �� ��B�������� ���5#�

!������!�� ��� ��� �� � �� �� ��� ��� ���� ���� ��� +�������(

!���� � ��� ,�������� ����� !���2��� 9�� ��� �� ��� ��� ��� ���

��� ����������� ����������� �� !� �����,� ����� ����, ���

��"������� ���� ���% �������'���������� ���=����9�������� ���

8��� ��� ��� ����� +������ � �+�������%������ �� ��� >�����

B���������� !��������� � � ��!�� ��� +������%� � � ��� ��� =���� ������ �

� �� ��� G��� .12�� ����������� ��"!��� >�������� 9�� ������ ����� ����

���$������ ��� ���% ��������9������������������� ��������

���.��8��������� ����������� �������������� ������ �?�„Auch wird

von der etwaigen Uebersendung H���RI der neugriechischen Aufnahmen

an die Universität Athen oder die Akademie in Athen - sei es durch die

Lautabteilung, sei es durch die Preussische und Bayerische Akademie -

gesprochen.“ 2����

��� ��� ��� A���� ������ >�!���� ���� ������� ����� ���!� ��� ���

����� 9��������� ���������� ���� ���� � ������ �����

�������� >��!�� ������� ��� ��� ���� �������� ������� ��� ��

A������� ��� ������ $���� ����� ��� # ����������� ����

B����������� � ���>�� �������>����������������������>����%�����

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

2����9A�9A�277��2����+�>�5#��,��<>��60?�#'����2��Q��2�7��� �.�����372��

�6��+�����!�������������������������������������������������������������������������������������������������������/1���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

7. Schlussbetrachtungen

&���� ������ >�!���� ���� ���� ���� $���!���� � % �������� >������

���� ���=��������� ���<B������������ ������# ��K������������

� � ����� &���� �� ���� �� � ������ �����!���� O������

������������ � ������������ ��!��� ��� �� ��� ��"��

������ ���� +%���(� � � ������������� �����������

+ � ���� �� �����9������� ����������� � �"�� ������������%���(�

� � �������������������� ����!������ !���� ���� �������� )������

���!��������� &��������� !������� ��� A������� ��� ������ >�!���� ��

O�������������� ��� ����� ��� ��� =��������� � � ��!������

���������������� ���'���������

B�� �� ������ <������ ��� >���������� ��� ����������

������������ ��� ������� ��� ����� ����� 9K������ �� ���

$�������������� 5 ������ � � 8���������� ��� ���� &������

��� �����9�!����� �� ��� ��������9���������� �5 ���%�� �

����� % � ����!��� � ���� ���� ����� ������ �� 8������ ����

8���������������������9� � ����� ���������� ��'���������(

������������ ��� ���� ����>���"�����"!��� �������� ��� ���

>������������ ���� ���5#����������� ���* ���������� � ���

.��8������������������!�� ����+���������� ���� ��� ,���%�����

��� � ����������� $ ������� ����� #������������� � ���

������ �������� �� ������ ����� ��� �������!��� ��� % ��������

+������ � � � ��� ���������� =������ A������ ���� �!�����E� ��

#�%����� �� ����� ���� �� $ ������� � � ���� &���� �(

� ������ !��� ����@���������� �5�� � ���>������<����!����

� ���� ��!����������,������� ��!�� ����>����������������������

� �� ��� <������� �� ���� ��� $ ������� ��� ����������

+ � ���� ������ ��� .�� 8���������� ���� ��� <������ � � �� ��� ��

�������� � ����� ��� ������� 9�� %�� �� ���� �����!���� #�����

�6��+�����!�������������������������������������������������������������������������������������������������������17���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

���"������������������������ �������������� ��������������������

����������% �������>���� �8������ �� ����>���������� ������

&���� �!�!����������������������# �%�� � �6�777�'�������� ��

�������� ����� ����������>�������� �� ����������#������ ��

��� �������� � ���"��������� ������ � �� ��� <������� � ��� .��

8������������ � ���#���������������������� ���!��� �� �������

�������� ��� B � �� �� ��?� "!��� ����� G���� ��!���������� �� ���

��������������+�� ���������������������������� ��� ��� ����

�� ����� �K������ ������ =����� *��������� ��� �� �� "!��� ��� �����

=� � ���������� #������������������ ���� � ������!��� �������

�������

����� ��� ����������>����������� �� $������%�� �� ���� ���

=��������� ���<B��� � ��O������� ���>�������"!��� ���=������ �

�� >!����� ��� ������������� ��!��� � ��� !������� ���

�%����������� ��� � ������ �%��������� +������ � �������(

�������� ��� ��� '��� ��� �%���(� � � ��������������������

>��������� ���$ ����������� �������������� ��A����������E��

���� �� �� �������� !����� ���������� +���������� ���� ���� ����

!���%���������� ������!���!� ���+�������%������ ��'"��� ��� ���

# ����������� ��� ,������� �� �� �������� �� � �� ��������

+�� %���� ���>�!������������������ ��� ���� ������!� ������

�� ������� � � ���������� )������� ��������� � ���� ���

)�������� ����������� # �%����������� � � ��� 8�������������

>������<����!����� ��� ���+�"���������������

,� �� ���*�����!���!����� �����������������������,� ����� ��

!������� �� ������������� <������ '�������� �"�� ���� �������� 5�������� �

� � ��� ����������� ��� ������� &����������� � �� ������ ��

�������L&� ������� ���!��� ����� ����� ��� ����� ����������� $���� ���

= ������������!��� ����������������� ����� ����� �������������

��� ���

�6��+�����!�������������������������������������������������������������������������������������������������������1.���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

>��� ������ ��� � � ���� �� ������ +������ J!��������� � ����� ��

������� * ��� !���� ���� ������� ������������ ��%�� ��� ���������L�

&� ��������� ������ ����%� ������ �� ������ ������!�������� !��(

�%���������� ���� =���(� � � ��� ������� ������������ ���� ��� ���������

=�������� �� �� &� �������� ��� ���� #���!���%����� � � �� >��(

���� � � ,� ����� �� ���� =����� �� �� >�������� ��� # �%��

��������B!� ����!���������� ��� ������ ���� ������ ������5 ��(

����� ���+�����������"!��� ���+�� ���������������������(�� �� ���(

���������������������������� ���#�����(�� �# ������������ ������(

������� �� �������� ������ ������ �����������=����������� ����(

����������� ��)���� ������������������������� ��������������

������ ��� �� ������ � � &���� �� �� ������� #�����(

������������� ������� ����"� ��� ������ ����� ��������� ����

����������%� �� ����( � ��������5�������� �����������E����

&��������� ��� ���� � � ����� ����� �� ������ ���� �� =���(

������ � ��������� ���� ����� ���� ��� �� � ������ ���� � ���� ��� �(

��� ������9����������������������� ������� ���=�������

���� ������� ���� # ��K�� ����!������ , ��� ��� ��� �����(

���� ���)��������=���(�� ���� ��������!� ���� ��F��������������

� � &� ������� ���!������� �"� �� ���� ��� +�� ���������� ��� ,�����(

�������������������!�� ����>���� �8������������E����������� ��

!������� �K��%������� � � ���� ��� ����������� �� :&��������� ���*����

[sic!]� �� 8������ (� 9�� 8������� ������� � ������� � �

������� ;2�0� ��� A���� ��� #�������� ������� .111� �� 8������

����������� ���� !������� ����!��� ��� ��� ��� 8������ ���

„...AugenblickH�I der individuellen Begegnung zur Gleichzeitigkeit des

kollektiven Geschehens.“ 2�6������� :&�������� �;������ ��������

���� 23� +���� �� ��� ���������� A���� ��� ������ F���� � � ��������

9��������� ��� +�� �� 8������� ������ ������������ ��� ���� �������� ���

"!�������������� ������� ��!��� � � ����� �!������� ���A����

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

2�0������5=9++9)�.111�2�6�5=9++9)�.111��/�

�6��+�����!�������������������������������������������������������������������������������������������������������12���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��� !������� ��� � ���� � ��� #�������� ������� 27.7�� �"�� ��� ���� ���

+�� ��� �����!����!���%�������������� ���

9!�� ����� ���� ����� ����=������ ����� ������������� ������!����

� !��� ���+ ������� �������������=����������>������� �"������>��(

�������� ���������������� ��+����� ���� ����C��� .7�=�����

!��� �� ���� ���� � ��� .�� 8����������� ��� ��������� A�����

������� F�������������� �� ��!��� � � ���� ����� �� � ����

'������������� ���������� �&�������� ->!!��324� ,�C�������� �

�!������� ��� '������������� ����������� ����� ��� �� 2..� % �(

������ >������ ���� "!��� .77� +�������%������ � ������������

������������ � � ���������� +%����� � ��� ����� ��� ���� ���

���������������������� � ���=���������� ���<B����������

8��������� � ������� � � ������ $���� ����� ��� 9�!������ ���

��������� ��� ,��� ���������� >����� �%�� �� ���� ��������

>���������� ���� 5#� � � � ���� �� #����������������� �����(

�"����B������������

)��� ��� �%���(� � � �������������������� >��������� ���

����������$ ������������������ ����������������������

C �%���� ����� -C�4� �� ���� ��� ��� ����� ��� !�����"����� � �

�� ��������� � ����� �� ����%�������� >���"���� �"� �� ��� >��(

���� ���� 5�����%��� �� ���� ����"���� ������ + � ��

)������� ���� ���� ��� ������ ��� �%���(� � � ����������(

���������� +%���������� � � =���� ����� ����� &������� ���� ���

9����������������� �'������"������

����� ���� �� �� � ������ �� >���"����� ���� ������ ����

%���������� ,�������� ��� +��������� �� ���%�������� ��� ��������

������� ���>���������� ����������G�����������������!������� �� �����

>�!��������� ����� ���!�� ���'���������������:�������!������

��� <����� �� �������L&� ������;2�/� ���� ���� +�"������%%�� ���

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

2�/������9BAF5>(<>B+��DA=,$&������2773�

�6��+�����!�������������������������������������������������������������������������������������������������������13���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��� �������@�������>�������2�1� ���=�������������������������

���� ������ �������� ������ ������������������ ���D������������

��������������������������%%����!�������� ���������������� ����

������������� �!���# �%����������� ��������!��������9��$����

� � ����� ���� ���� ��������� ���� ��� +�� ������ *��� �� �������

��!���!�� � � �� ����� � � ��� ->!!�� 2�L2�� �� �4� ���� � ���� ����

��� !��� �� )������� ��������� ,�������� ��������� ���� ������ ����

��!����� ���� ������ ���>����!������ ����������������9���

���E���� 8������������ ����!�� ������� ��� *���������� # ����� ��

$ �!����� ���� ����� ����� ��� >�!���������� :���� 8� ��� � � �������;�

��%�����*������-# ��%��� �$�������������� �4��>�������� ��������

�!��� *������ ��� �� ������ >�!���� ��������� ��� ��� ����

���������)��� ���*���%� �������� � ���%������������� ��A�������

���� ��%� ���!���� ����!�� ���� ������� &��������!���� � � ���

� � ������9�!������� ��������������'����������� ���# ��%����� ��

�����!�������

8��� � ��� �������� &���� ��� 9���!������ ������ >!� ���� ����

��� �� E�� ,�������� � � ��� B�����"����� � � %�������� ����

�������� ������ +����� "!��������� �� ���� ��������� ��� =������� ���

����� ���!� ��� � ��� ������ +��������� � � ��������� ���

% ������� >������� � ������� ������������� 9�!��� �����

���������&������������������ ��� �������������� ��������������

�� ����� � ����� ���� &��������� ��� !��������� 9�� �������

+������ ����� ��� ��� '�������� �� �� ������� � � ����������

��!�� ������>������� �B��������������������!���������� ���

��� ��������� ������� ��� � � �"���� ���� ��� � ��� ��������

�����������!����������

���������������������������������������� ���������������������������������������� �������

2�1������>B$FA9)#F==9#$,���AF++9A$�2773�

�/�� >���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������1����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

8. Anhang

8.1 Abkürzungsverzeichnis

*"�� ���� ������ ��>�!����� ���'��������������� ��� ��

,������� ������������ �?�

Siglen:

�> 8� -#���4���@�������>�� ����� ���8�����������

'"���

�>���� � �� �������������(&��� ����

��@<+�>� � ��@��������<��%�������������'"���

��>8� �����(��� �!��������>�� ����� ���

8������������

�+�>� � � ��������+�����������5���E������#�����!������

=>�<B�� � =��������� ���<��! � �(B�������������������

A��>��� � A��������� ���+�� ����������

Zusätzlich verwendete Abkürzungen:

>!!�� � � >!!�� ���

> 8� � � >�� ����� ���8�����������

>�'� � � >������"��'����� ������

� �� � � �� �

�,&� � � ��������,������������&������

���� � � ������

���� � � ������

���� � � ������(����������������������

�,&� � � ����������,������������&������

<��� � � <�������!���

<#�> 8� <��� ������# ������ � �����@�������>�� �����

���8�����������'"���

<B�� �� <��! � �(B�������������������

G��� � � G������

�/�� >���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������1����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

#���� � � #�������

#'� � � #����������������

#���� � � #���������

���������� � ��������� ������������

����(����#��� ����������(�������������������#������

'5>#�>� '���������� ���5 �����(>�����(# ������ �

��������������>�� �����

'5>#>� '���������� ���5 �����(>�����(# ������ �

���>�� �����

)�>� � � )���������������>�������

)��� � � )������

F 5� � � F!���������������"�� ��� �������5������

D> 8�� � D�������������>�� ����� ���8�����������

�G�� � � ��G���

�)��� � � ��)�����������

�+�� � � ��+�������!��

5>8� � � 5���E�����>�� ����� ���8�����������������

%���(�����#��� � %�� � %���(��� ������#������

5#� � � 5 ���%�����# ������ �

5#'� � � 5���E������#����������������

5���E�� � 5���E����

�� � � ���� �-������ � �������4�

A���� � A��� ��!��� ��

+#�� � � +�� ������#�������������������

+%�� � � +%�����

B)9+CF� B��� �)��� ��9 ����� ���+���������� �C��������

F�������� �-F�������� � �����������)��� ��

�"��9��������8����������� �#�����4�

�� � � ���� �-������"�������4��

����� � � �����������

&�9� � � &�����������"��9� � ����

&�#5� � � &�����������"��#������� �5 �����

�/�� >���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������10���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

8.2 Abbildungsverzeichnis und Bildanhang

����>!!�� ������������� ������?��

* � ������O������L�G����+�����L��������

8.2.1 Textabbildungen �

>!!��.�� �������#������277���5�����!������� � � .7�

>!!��2��� * � ������!������,?��F9�9)�.13.��..�� � .6�

>!!��3��� * � �B ��� �N�B ��� ��8����� �

,?��F9�9)�.13.��..1� � � � � .6�

>!!������ <������#�����,?�<B��2777���.1/� � � �

� � * � ������!������,?�<F559�.11.��.0� � .1�

>!!������ * � ������!������,?�<F559�.11.��2�� � 27�

>!!��0��� �������#������277���5�����!������� � � 23�

>!!��6��� * � ������!������,?�<F559�.11.��20��23��22� 2��

>!!��/��� �������#������277���5�����!������� � � 20�

>!!��1�� * � ������!������,?��F9�9)�.13.��13� � 33�

>!!��.7� * � ������!������,?�<B��2777���277� � 3/�

>!!��..� * � ������!������,?�#><=9S++�.11/��31T����?�

�F9�9)�.12�� � � � � � �.�

>!!��.2� ���������,?�<B��2777>��..1� � � � �.�

>!!��.3� ���������,?�<B��2777>��..1� � � � �.�

>!!��.�� * � ������!������,?��F9�9)�.12��� � �2�

>!!��.�� * � �F�����$����������� ������ ����<'������T�

���� �� �L�������L� � �����L�����������T��

&������?�7��72�277�� � � � � � ���

>!!��.0� ,?�#,)�9A�L�<,=�9'>))�.11����7�� � � �0�

>!!��.6� * � ������!�����

�����������!�L%� ���LC ��������������� T��

&������?�2��7.�277�� � � � � � �6�

�/�� >���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������16���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

>!!��./� * � ������!������

5���@(C����U� �(=�!���@LB�������@� ��$�K���=�!������T�

������!����K���� �L% � ���L% �������L������ ���%�T�

&������?�72�72�277�� � � � � � �6�

>!!��.1� * � ������!����T�5�����!������� � � �1�

>!!��27� * � ������!������A��>���A����1�� �)��� � �.�

>!!��2.� * � ������!������A��>���A����1��,,�2�� � �.�

>!!��22� �,&�-<��4?�)9>�$FS�� ��20�70�L.2�76�.1.6���

��������.1.6� � � � � � � 02�

>!!��23� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ��� � � � 0��

>!!��2�� * � ������!������>B$FA9)#F==9#$,���

�AF++9A$�2773��.�� � � � � 0��

>!!��2�� * � ������!������>B$FA9)#F==9#$,���

�AF++9A$�2773��.�� � � � � 0��

>!!��20� * � ������!������,?�<9,+9)�9A��2773� �+��

��� �������*�������<����!����� � � 6��

>!!��26� * � ������!�����

* � �+����������������A� ���������

+�������� ����F!���'77773�.6.� � � /.�

8.2.2 Abbildungsverzeichnis Anhang

>!!��2/� 5B$&�9A����.122��.�.� � � � � .77�

>!!��21� 5B$&�9A����.122��..�� � � � � .7.�

>!!��37� 5����(�������������.1.0�

+�����!�!�� �������������/VQ2�23/� � � .72�

>!!��3.� *����+�� �%���9K������������277���0��>������� � .73�

>!!��32� �F9�9)�.12.�>��..� � � � � .7��

>!!��33� A��>��?�� ��.�L�� �,,��L�+�226�L�)��3�L�QQ,�L��

���L�.1.��������� � � � � � .7��

�/�� >���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������1/���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

>!!��3�� A��>��?�� ��.�L�� �,,��L�+�226�L�)��3�L�QQ,�L��

���L�.1.�������0� � � � � � .7��

>!!��3�� A��>��?�� ��.�L�� �,,��L�+�226�L�)��3�L�QQ,�L��

���L�.1.������.0� � � � � � .70�

>!!��30� C��<"����>�������"�?��

�,&�QQ���G����)����.��/�.7�.1.0� � � � .70�

>!!��36� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ��� � � � .76�

>!!��3/� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ��� � � � .76�

>!!��31� * � ������!������>�������"�?��

�,&�QQ���G����)����.��/�.7�.1.0� � � � .76�

>!!���7� * � ������!������>�������"�?��

�,&�QQ���G����)����.��/�.7�.1.0� � � � .7/�

>!!���.� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ��� � � � .7/�

>!!���2� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ��� � � � .7/�

>!!���3� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ���� � � � .71�

>!!����� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ���� � � � .71�

>!!����� * � ������!������>�������"�?��

�,&�QQ���G����)����.��/�.7�.1.0� � � � .71�

>!!���0� * � ������!������>�������"�?��

�,&�QQ���G����)����.��/�.7�.1.0� � � � ..7�

>!!���6� * � ������!������>�������"�?��

�,&�QQ���G����)����.��/�.7�.1.0� � � � ..7�

>!!���/� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ��� � � � ..7�

>!!���1� * � ������!������>�������"�?��

�,&�QQ���G����)����.��/�.7�.1.0� � � � ...�

�/�� >���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������11���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

>!!���7� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ���� � � � ...�

>!!���.� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ���� � � � ...�

>!!���2� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ��� � � � ..2�

>!!���3� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ��� � � � ..2�

>!!����� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ��� � � � ..2�

>!!����� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ��� � � � ..3�

>!!���0� * � ������!������

��� �������*�������$� ���� ���� � � � ..3�

>!!���6� * � ������!�����

��� �������*�������#������������ � � ..3�

>!!���/� * � ������!������,?��9�)>A9#�.11/��..7� ..��

>!!���1� * � ������!�����

��� �������*�������#������������ � � ..��

>!!��07� * � ������!�����

��� �������*�������#������������ � � ..��

>!!��0.� =>�<B��5#�13�� � � � � � ..��

>!!��02� * � ������!������,?�#><=9S++�.11/��30� � ..0�

>!!��03� =>�<B��F� ��?�:=������ �>�������

��%�!���������*��������5#���=>;�� �)���� ..0�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.77���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

8.2.3 Bildanhang

>!!�� ���2/?� +" ��������#���������%������-���.��8��������4�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.7.���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

>!!�� ���21?� W������(� � � +%���������� ��� ��������� 9�� %�� ��� 9 �� ��� .1��G��� �����X� ���� 5� ����� � � � ��� ����� ����� ����� ��(����������8���!�� ����

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.72���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��>!!�� ���37?� +�� �%��� � � �������T� >����!�� ��� 5����(��������� ������

����������������=������� �����->�������.1.04��� .�M�=����T�2�M�)����#�����T�3�M�#���������$�� ��LC��� T�

��M�<� ���������LC��� T���M��� ��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.73���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

>!!�� ���3.?� >�������� ���%��� >!!�� 37� ���� ����� � ����+�� �%�������������������=������� �����-*����+�� �%���9K������������277���0��>������4��

� .�M�=����T�2�M�#���������$�� ��LC��� T�3�M�<� ���������LC��� T���M��� ��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.7����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

>!!�� ���32?� J!�������������"!��� ������������� ��� �������#��������������������������������-� ����.12.��..4��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.7����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��

>!!�� ���3�?� 5��� ���������� � � ����������� �������?� ������������� ���� ��� >���� ������ ��� ��������� :������������;�� ��� ���� :�����������;� �������� ��� �� � � �� =��������������������

>!!�� ���33?� 5��� ���=��������� ���� ��2��72�.12.?�����5����� �����!�� ��� ��� ��� ����� ��� ��������� A��������#��������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.70���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�������

�� �

>!!�� ���3�?� 5��� ��� 5������������ � � ���%������ ���������=�������� �������+�� ������ �� ��"�� ���=� ���������������� �� ��"�������� �������� � � ��� ��"���� ��� ���=������� ����� !��� ����� +%���� ��� +�� �%��� ����������-�����>!!��3.4��

>!!�� ���30?� ��������������� ����� ��� ����������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.76���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��

>!!�� ���36?� � �� ��� ������ �������� ����������� � � ��������F������������ ���>������

>!!�� ���3/?� >����� �������������+ � ����

>!!�� ���31?� >������ �>���������� �������������+ � �����

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.7/���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

��

>!!�� ����.?� ���������������������������9�������� �����������

>!!�� ����7?� >����� ��� ������ + � ���� � �� ,��� ����������>����� �%�?���������������F!�����#������� ��# ��� ���� �#�������-���������4�������������F����������

>!!�� ����2?� ���� ���������� $��%%�� ���� ��� '����� ���� =������ ,����� � ��� # �%�� ���� ��� +���������E�� �� A������ �� ��(����E���� �� �������������"����+�����������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.71���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�� �

>!!�� ����3�N���?� ������������!������ �� ����� �����E�� � ������� � ������������!��

>!!�� �����?� ������������������������� �����������+���E����A������+�� ���������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������..7���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

���

���

>!!�� ����/?� ������ ���� ���� +���E�� ��� =������ ��� <������� � ���� ����������������"�������������-5�����Y�C���� ��$� ���� ��4��

>!!�� ����0?� F��������� � �� ��� 9����� ���� =����� ��� ����������$��%%��-����8���� �������E4��

>!!�� ����6?� =��������������8���� �������E��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������...���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

���

����

���

>!!�� ����7?� C���� �� $� ���� ��� -Z4� ���� � ���� ���������� F������������=�������

>!!�� ����.?� C���� ��$� ���� ���-Z4����������+ � �������=������

>!!�� ����1?� *���������������������"E��� ���F����������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������..2���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

���

���

���

>!!�� ����2?� ���� ����� ���# ��� �����C��� % �� ���

>!!�� ����3?� ���� ����� ���# ��� �����C��� % �� ���

>!!�� �����?� ���� ����� ���# ��� ����C��� % �� �� M� �����������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������..3���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

����

����

��

>!!�� �����?� ���� ����� ���# ��� ����C��� % �� ��M�$����������

>!!�� ����0?� ���� ����� ��� # ��� ���� C��� % �� �� M� �������� �����������F����������

>!!�� ����6?� ����'������%����� �������������# �%���������������=�������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������..����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�� �

��

>!!�� ����1�N�07?� &���� F��������� ��� ���������� # �%�� �� �������� -����� � 5��#�����������4�� � ��������������F��������5��#������������� ���������� ���(>������"��#����# �������

>!!�� ����/?� C��[�$�� ���� �C��� ��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������..����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�� �

>!!�� ���0.?��K��%��������� 5��� ��! �������� � �� ���!�� ���5 �������$�K���� � �5��#�����������T� ��� ���%���� �� +�������%������ ����<"���� � � ��� =�!��� ��� 5������ ���� ���>������ � � 5�� #������������ ���=��������� ���<B�T��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������..0���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

���� �

>!!�� ���02?� ,�������������� � � � �� ��� ����� 5�!������ � "!��� ���B�������������=�����8"� ���

>!!�� ���03?�A������ ����������� ���F� ��?�=����� � � >������ ��%�!���������*��������5#���=>�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������..6���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

8.3 Textverzeichnis und Textanhang

,��������!������� �����������$�K������ �������� ������

���!����8���������������#�������H�I����������B����������8�������� �

����:\;������������

8.3.1 Textverzeichnis

$�K��.� �=>�<B��>#��2������6���L��!���6/��L��� � � ../�

$�K��2� ��> 8��,,���00������6��� �/�� � � � .23�

$�K��3��� �> 8��,,���00������.2��� �.��� � � � .2��

$�K������ �> 8��,,���00������.���� �.0�� � � � .20�

$�K������ �> 8��,,���00������./��� �.1�� � � � .26�

$�K��0��� �> 8��,,���00������23��� �2��� � � � .2/�

$�K��6�� �> 8��,,���00������20�� � � � � .21�

$�K��/��� �,&�.1./>� � � � � � � .37�

$�K��1��� �,&�.1./�� � � � � � � .33�

$�K��.7� ��>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�����6��� � .30�

$�K��..� +FS$9A�.1.6���3(��� � � � � .36�

$�K��.2� +FS$9A�.1.6����(�1� � � � � .31�

$�K��.3� $�!����LJ!���������� ������������>���������

=��������� ���<B��� � � � � .�2�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������../���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

8.3.2 Textanhang

$�K��.?� =>�>#��2��

-,���������?�����63��L���6���L���61�L��(�,�������?�����6���L��!���6/��L�4�

>!�������� ��� ������������ ������� �>������<����!���� ��

�����������

�� �

9������ ����� ��������� ����������>�����!��� �� ��� ����������

# �%������������������>������<����!�������B�����"�����!��� ���

� �!�������� � � �����"���� ��� % ������� >������ !����

������� +����!�� ������ �!������� ���� � ������������ +���%�� ��

���������� ���

,� ���� ��������� �� ����<����!��������$������������] ��(

����� �+��������� � ��� ����������� �������&� � ����

$�K��.?� ���� ������ +����� ��� � � <����!���� �� ��������� � � ������������������������������->#��2��������63��N�6��4��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������..1���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

� � 8 �����%%�� ����������� $�K��!�������� ��� ��� � �%����� �������

�� � ������ ��#�������-�4�������������

<������� �����!�� ��� ���� ��������� ��� ,�������� ��� ������(

� ��� ����� ��� ,��� �������>����� �%�� ���� �������������������B���(

������H�����I���� "������ ������+���������H���RI�� �E� ���>���"���� ���

B�������� � � +����� ��� C �%�� ��� ����� ���� ������ ������"����

��� ���������

9�� � ���� ���� ��� ��� 9�� ������ ��� ������� ����������

���������� ��� ��E�� �������� +%���� ��� ��� ������ ���� ��� ���������

"!�������^������� ��H������I����� ��������� ���"!�������������������

����H* ���%����I������ ���"!���������� ���H8���I�� �,�������,����� �� ������

� �������� ����������� �� � ����H����I�=�� ��������� ��* ����� ����

8 ������������ ���F���� �������������8�������� �������� �����!���H���I�

��!�� ����'������%�����!��������H����I��������������������� �� �

���������H� ���� I���

->!��� ���� ��� ������� =����� �!�� ��� =����� ��� G����� ��� ���� ����

<������ ��������� �!�� � � �� ��� 8���� ������� ���� �� �� �� ����

�������L�������<������ ������������� ���������4��

���%� ������ ���� ���������������=����� �<������ ������ ������� �

�� ������� =������ ��� �� ��� <������ H��� ��������I� �� �� ������ ��

���E����F���������� ����������&���� ���+�����!�������!���

-8����������=� ��������������������� � ����������� ��������������

��� ���� ��������������� >����!�T� H �I� ���� ��� � ��������� ��

���������� ��� ���� ���� ��� ���E���� HA���������I� � � ������������� ���

������������ ��� � � ����� F���� ���� � ���� ������� !������ ��� �� E��

������� �E� ���!���� �����������������!�� ����� �������� ����������� �

��� ������������ ��� ����� ��� �� ��������� � �� ��� ����������

B������%����� ���H*�� ������I�� ������ �������9������ ������ �

����� ����� G���� � � ���������������� H+����I� �� <������ ���!��� ���

9�� ������ ��������������>�������� ����� � �����!�� ��������� ���

>����� 5�� � ��� <��� � � ���� ���� ���� ���� ���� B��������� ��� ���������

!���������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.27���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

9�� ����� �!��� �� �������� � ��� �������� ������ ���E���

+������������������������ ��� ����=� ����� ���� ���'�������������

���� ����� ���� � � ���� �"�� >��������� "!��� ����� ��������� ���� H ���I� �� �

�������������� ���� ���������"�� ����� ����������#��������� ���

� ���� 5� ����� � � �"�� ��� ���������� # � ��� �� ���������� ���

+�������'���� � � �� ��� $"������ ,� ���� ����� ���� �"�� ��������!����� ���

���������� H+%����I� � � ��� ���������� � ����"���� ��� *����� ���

��������� �����������������4�

)�� !������ ��� ����������� � � !����� 6777� + � ���� ��� ���

�� ��������� *����� ��� #� ��� � ����� �� ����� ������� A���� ����

�������������� ���������� ��� �%��������� �������� ������� ��� ���

+ � ���� �� � ������� �"����� =������ ��� �� ���� ����� ��� ���� ����� �� ����

�������� �%������ &������� �� � ��� ���� �� E�� $���� ������� =���� �������

<������+��������<� ��������!��� ��� ������! ����'� �������� ����

������"���(�� �&����������"������������ �����9�� ������� ��������� �E�

����������� ���� �� �������� ������ ���������������<�������%�����

����������������������������������#����� ������ �������������

"!������ ����%�����!� �����H�����I�� ����������� ���'��������

���� ��������� �����$������ �<�������� ���� ��������������� ��

��'��� ���� ����� ��,�������<������� ��� �������� ������������

��� +����� ���� �������� �E� ��� ����� ������!���� ��� ���������� +%�����

��!������� ��������������=��������� ���,���>����� �%�����������������

9����E��������� ����������������� �"!��� ������������ ���5�� % �������� �

'�����(�� �) � �������� �� ���,����!���#���������������

B�� �����������������"E�������������� �����=�����������������

� � ���������� ��� ��� 9�����������E� �������E�� ���� ��� �������

=����������� ���� ����+����!�T� ������ �� � ���� �!��� ���� ���� ���� �����

H�����I���������%� !��������������9�������� ���� ������������������

�E� ���� � � ���� ��� ���� ���� *� ��� �������� ��� ��^������ ��� ���� ���

������ ��� �����!��� ���� ���� ��� H���I� �� ,���� ������� �!��� �������

*����������������� ����� ����

���F���������� �B��� ����������������������!�� ����'�������� ���

� ���� "!��� �� &����� ��� B��������� ���������� ���� ��� ���������

������>������������������� ����!��� �!���!���������� ��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.2.���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

����,���� ������������������������� ��������������������"������ ��

��� ���� ��� ��� ��� �%�������� * ��� ���!��� � ����� 9�� ���� ��� �

���%����� �����������=�!������������������ ���+%�����������=�� ����

'������>�� ������� ���� ,���������� ���!��������* ��������������

�E�'����� � �+%���������� ������� ������+� ��� ��!������ 9���"E���

��� � ���'�������������� � ������� ������������ ����#����� ��� ���

���� �����!��F��� ��� �����!������ ���������������������������

� �����%������������������#� ��� ������������'� �������%� ����!��

��� �� '����� � � +%���������� � � =�� ��� �� ����� '� ����

����������!����

� ���� ���>�������!�����!������������������� ���������=�����

�� �����"� �T� �� �����������������������������=������ ������>�%�!���

����� � � �������� ��� �������!�� ��� �� �"����� ��� ��� ��� � ����

������ ��� �� � ���� H>���� ��I������������� 5� !�� ��!�� ���� >����� >!���

����� ����������]����������� ���&������������ ���=��������"�������������

��� �������� ��� ������ �� ����� ���� ��� ��� � � � ��� B����� ��� ����

���������� ���������� ��� ����E� ���� �������� �� �� ��� !�� ����� ����

�%����������������� �������� � � ������ >��������� �"� �� ��� �%�����

�����!��� ��� �����������������J!��!�������� �����������������

��������� ���� ��������� �� � � � ������ =����� ��� �%����� ����� 9��

��������� �����'�� �����"���� �E�=����� ����� ���������������

�%����� ����� �� �E������������� ���+%���%� !���� ���������!��

��� ���

� '����������������� � ���� �E� ���# �%������ ���9����!����������

������� � ���� �%�������� B���������� ����������� � � ���!��� !������

����� ���� ���� ���� ��� ������"����� ���� #�� ��� >��� ��8����� ��� ��� ������

'������ !������ ���������� ��� �%������ ��� ����J!������� "!��� ��B����� ���

��������� ��� �� ����� % ���%����� >������ ��� ������� ���������

�������T����� ����!��������������� �����&�����������

B�� ��� %���������� A�������� ��� ��������� �����!�� ��� ���� � ��� ��

>�����������������

.�� ���� # �%�� ������ ���� ��� $��%%�������� F��������� �!�� � ���� ���

'��������� � � �� >!������ ��� B�������� �� � � � � ���

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.22���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

���������������� ��������������+���������� ������� ������ ���

B���������� ���%������ ���B�����"�������

2��-9�����&����� �������������������������R4�

��� ��� ������������ F���������� B��� ��������� � � '�������� ���� ���

�� ������ ��� B�������� � � ��� >!����� ��� B�������� ��

H������I� � � ��� !�������� ���� � � ��� ��� ���� *����� � � #� ���

���� !��������� �������� ���� � � ��� �%����� ��������� ���� )���� ���

!������� ��=���������������������� �����>��!�� ���$��%%�������� �

��� <������ ��� � ��� � � 5� ���� ��� # �%�� ����������� ��� ��� ���� � �

����������� >��!�� ��� �� ���� ��� # �%�� ��� B�����������

������������ ��� �� ���!������� ��=�������������� � ���+%���%� !��

������������ ��-'�������"�� ���'�� ������>���.4�

3������>�!������� ��������������� ���=��������!����� �������������

����� >������� � � B��� ���������� +%���%� !�� ��������!��� '������

=�� ���� +%���������� ������ � � ����� ���� ����� >��� ����� +%���%� !��

�� � ��� ������� � � ���� >��!�� ��� )������ $��%%�������� <������ ���

# �%�������������� ������� ���B����������������������� ��>���'�������"��

���>����������������������A����� ��������%� !�����>���2�!����

� ��� ��� '�������� ���� �"�� ��� +%���%� !��� ��� ���� ���!���

��������� ��� �%�������������� ������� ��������� ����� ������ ����

�������������� ���

���B�� ��F���������� �B��� ���������� ��������"�� ���B��������

������������� ����������"����� ����� ��� ���������� ���>����������

��� ����� ������ �"� �� ��� ���� ��%������ �E� &���� � � F��� !��������

�"� ��� � � ���� ���� ��� B����������� ������������� ��� � �� ���

�����>�������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.23���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K��2?� >!�������� ��� ������������ �������

�> 8��,,���00������6��L�/��

���������.���) ���!���.1.6�

-9�%���.6��) ���.1.6�) �6�74�

< ���������<����5���� ���R�

<���������� ���+��� ���� !������������������ "!��� ��� % ���%�����

>������ ��� ������������ � � �������� ���� ���� ���������� ���

� �����,���!����������������� �������� ���>!��������������"������� ���

����������� ��"!��� ��� �%������ G����� ������ ��� ��� ,���� 9����� ���

"!��������� !���� �� ��+������(���������!�� ������ ������������ ��

>���� �� ���� ��� �� � ���� ���������� H����� ���I� ���� ��� !�� ��

#������!���������H��I�����������+������!��� ���<�������������#������

���� ����"����!�������������������� ���������

���� �������� ��� �������� =������ !��� ��� 5 ���%�����# ������ ��

<����5� ���� ����� � ���'������������� ����<��������+�"����

���<�������������+���%������������������������!����������2���F�� !����� ���

> ������ ���>�� ������!����������9!�� ������� ���>!������"!��� ���

�������� # ���� � ��������� ��� �� � �������� ������ "!��������?� ���

������ ��� #������ ���� !������ ���������� ��� >����!�� �����E�� ���

� �����

� >��� �� 9������ ��� �����!������ ��� <���� ��������� +���%��

,����������"!���� ���8����!�� ��,������������������������� ���

* ���������� � ����� <���� ��������� "!������ � � �� ��� '"���

��������� ���>���������"� �� ����������� �������� ������� ���*����

����� �"� �� ��� ���� !������ ���� �� �������� ��� ��� ������������ �����

������%����T�� �����+��� ��� �"���������E���������� ��"E��� �������

��� ���9����!��� ���H+�����I�* ����������!������&���9�����������"������

,�� H+���I������� � ��37�.7�� ������ !���� �� ��� ���"��!����� � � ������

�� H�����������I� ,�� ��� <���� ��������� #�� ���"��������� �"� ���

����� ��������>���������� ���� ��������!������������� ������� ��

���� ,�� ������ "!������ ����!�� �E� <���� ��������� +���%�� �� ������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.2����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

� ��� ���� ����� ��� � � �E� ���� ��� ����� +���� ������� �����E�� � �

������"����!���H������������������"�� ���&�����������A��������I��

� H,������I����������������� ���H� ��� �������%%����I�!��� ���>�� �����

������ ����� �����1�5�������� �������) ��� �����!���������� � �������

H)���I� �"E��� ������ �� ���������� ��� ��� ��� �� � H��������

5� !�%�����I�� "!��� ���<����5� ���� ���� ������B������ ���������� ,�� ������

���� �������,������5� !��� ��"����������� ����&��������H��������

>������I� ��������� ����� �� ��� ������ �������� "������ ,� ������ �!� ���

�"���������� ���>%%���������!������� ����� � ���8�����������������T� ���

# ����� �22��'��� ������������ ���

,� ���E���� < ������� !���!�� ���� ���� �������� <���� 5���� ���� ,�� ����

����!�����

>��<����!����

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.2����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K��3?� >!�������� ��� ������������ ������

�> 8��,,���00������.2��L�.���

���������.�������!���.1.6�

>� ���#������@����>�� ����� ���8������������

'"���

����#������@����>�� ����� ���8���������������"���������������>�����

���� % ���%����� H����%%����I� � � �� F � (8����� �� ������

H��� �!�I������>%%����� ���� �������� ��'"��������� ����� �!��� ���

����!��� ���>�� ������&������������� ���>%%������������ ���H# �������I�

��� #�� 5��� 5 ���%����� # ������ � �� ������� <���� 5� ��� � �����

���� ���� �����B�����"����� H������I�� � � �E� ���>%%����� H ��� ��� ������

<� ��I���7�'�� ��������������� ��5������ �2.7�'���� �!����� ��� ��T�

�� ���9��� ��� ���>%%����������<����5� ���� ����������������>������

� � �E����������� ���(F � (>%%�������E����

� ,����������� �������� �!��"!���� ���A����������������� �23/�

'� -������� ����� (� � � ���%������� ���4� � �� ����� ��� �������!������

5� ���� ������������� �������� �������!���������� ��������� ���� ���

#�������������� �� <���� 5� ��� � ����� &��� ���8�� -�����4�� >��������

.2.�"!���� ������ �����

��������������!�������� ��>�������"�������������� �<�������������8��

+������ �� ������ � �� .7�� G��� .1.6� �� ����� ��� ���� ���� ���� ��� #����

>�� �����)���032�� ��2���+�%���.1.6������������� � �������

,����E����< ����������������

>��<����!����

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.20���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K���?� >!�������� ��� ������������ �������

�> 8��,,���00������.���L�.0��

�����������������.1.6�

< ����������<����5���� ��R�

<���� ������� ��� ,�� ,��� 8���� � ��� � ���� 9������ �"�� ���

��������!�� ���>�� ������� �������������C �%���9������������������

�!��������(��������������������"�� �������������������� ����%�E�����E����

�������!���������������H� �I��� ���)����� ���H+����� �E�������I�����!���

������� ��������%��������H$������I�� �������H ���*��� ������EI� ��������

�����������H!�� I����H9 �I�������

� 9������!�� ��� H������I�� �E� ���>�� ����� ���A�%� ���� �� ���

5������ �%����� ��� B���������� >��� ������ �"� ��� <���"!��� H��E� �!��I�

������� ����!������� �<�������������#�������9�����E�����E��

��� ���������� ���5���������!�������5���������������� � ���# ��������

���� ���� ����� 67(/7� '�� ��� ������ +��� H ����!I� ���� !������ �����

9�����E� ����������T� H��I� �"� �� !���� C �%�� � � !��� ��� B����������

�������� �����9� �����������

� 8��������� �� �������� ���5 ���%�����# ������ �����������

� � ����� ��� ���������� ���� ������ ���� ,�� ��"!��� �%������ ���

�������������� ��

� ���� H���% ���I� ��������E����� H����I� �"������'���!�������� � ���

���������� �!��� ���� '�� �� ���� ���� �%������ ���������� ���� < �����

����T�� � ���>!�����,���������!���������������!���

� 9������������� ��� ������� ����������<����5���� ���� �E� ���� ��

������$����������������� ������ ������� ���E����� ��� ������ ����(

��������� ������� ���

� &��� ���� �"���� ��� ��"���� H �� �"�� ��I� ���� ��� ��� � ����� �� ����

H���������I� (� �������� ���� H+��� ��I� ,��� +��� �� !������ ���� ����

��� ����

'��� ��!�������"E��!���!����������������������������������!�����

>��<����!����

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.26���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K���?� >!�������� ��� ������������ ������

�> 8��,,���00������./��L�.1��

���������.1�������!���.1.6�

>� ���#������@����>�� ����� ���8������������'"����

< ����������<����5���� ��R�

� �� ������ $���� �����!��� ��� ����� �� 9������ ����� ��������!��� ��

�������������+%������� ������������# �%�� ��� ����<����F!�����

C��� %�� ��� ���������<�������������� �������������"���� �E�+�������

�������E���������������������������!���� ��# ��� ����� �

�������� ��� �������+����9K�������<�����������������A���������<����

�������������������������<�������������+���%��������������������!����

��� % ���%����� >������ ��� ��������T� ���� ��� ���� ���� ����

������������ � ��� ���B������� ���� ���� �� �� ���8���������A��� � �

$�������� ������

� ��� ��+����!�������� �������!������������"!���� ��� ����� ���

���������������������>!������� ������������"!��� ���>�!����� ��!�� ��

<�����"!����!���

� =�� ��� ��� ��� ��������� ��� �� ���� �����8������� ���!��� ���

'"��� � ����� ��� �������������� ��� 5 ���%�����# ������ �

��� #�� 5���E�� #����������������� �� ������ ���� ,�� ������%������

+ ����� +��� ��� ���� �"�� �������E��� ������ �E� ��� �� ������ ��� ���(

����� ��"!��� �!��!��� � � �"� �� ��� ���� !����� ���� ���� �� ��������(

�������"!���� ������ ����������������� �����!�� ����"����

,� ���E���� < ������� !���!�� ���� ���������� <���� 5���� ���� ,�� ����

����!�����

>��<����!����

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.2/���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K��0?� >!�������� ��� ������������ ������

�> 8��,,���00������23��L�2���

���������/��G�����.1./�

< ����������<������������R�

,������� ������������� �������������������� ������A��������"�������T�

��� �!�� 2�� ���������� F���������� ������������ ��� ���� ���� ���� �����

# ��� ���������������������� ��������� ���������+�� ����8����

�� 8�������� !���������� � � ���� �� ����� ���� � ��� ������������

9K������ H�I������������!����!�� ���8�������������� ���W+ ��������W�� ���

9 �� ���#��������!������� �����

����+����!�� ���>�� ������!���������� ���C �%�� ��� �����

"!����!�T� �"�� ��� ��������� ��������!�� �� ����� 9K������� A�����

����� 9������ ��� ,��� 8���� � ��� � ���� !���"���� �"� �� ��� ��!���

���T� ���������� ������� +��� ��� �� ����� > ������� ����� ��� ��� ���� �����

>!������� �����������"!����!���

� ���� �����!������ ��� !�� �� >�� ����� ���� ��� #�� 5���E��

5 ���%�����# ������ ����%����� ��H��������������I�� ��������

'"���� �������!������������ ��] ������������������� ���>���

��� ���� +����� ����� ��� !�� �� >�� ������ ���� ��� � ���� ���

5 ���%�����# ������ T��������������������� �E�����'������ �����������

����'������ ��� �����������>�� ������� ��H ����������!�� �� ��I��

� �������� �� >����� ���� ���� ����������� � � .�7� '� �"�� <���� ����

'����� ��������������������(����������������������������� ���+�������

!����� H!��� �I� <���� ��� >���������� H�����I� ��� ������� H��I� +��� ���!���

�������� ���� T�H��I���������E��������������G��������������������

>�!������ ������������"������!��� ����� ���������������� ����

>���,���H#�������������I�������������� ����������������������� ���*�� % ���

���T� ���B����!������ ���B���!��� ������������� ��G��� ������ �"��

+��� ���H!����I�5�������� ��07����!������������������

'�������������8"������������G���!���!����������������

,��>��<����!����

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.21���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K��6?� >!�������� ��� ������������ ������

�> 8��,,���00������20��

9�������

23��G�����.1./�

>� ����� 9K������� <���� ������������� A����� # ��� ����� � �

��������

���� >�� ����� ���8����������� ��'"��� � � ������ �!�� ��� �������

+ ������������������������������ ����<����5� ���<����!��������A����

% ���%������ >������ ������������� ��������� ��������� �������

+���� 9K������� ����� ��� �� E�� *��� �������� ���!��� �� >�!����� ���

B�����"����� ��� # ��� ����� �������� ������� ��� �� ��� ������� ���� #��

��@���� >�� ����� ��� 8����������� �%����� ���� 9���� 9K������� ����

���!� ����������������

C��������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.37���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K��/?� �,&�.1./�>��.(3�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.3.���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.32���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.33���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K��1?� �,&�.1./����.T�0(6�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.3����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.3����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.30���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K��.7?� >!������� � � ��>8� 5>8� -./.2(.1��4�,,(�,,,�� 3�/�� ����

� � 6���

>!������ "!��� ��� % ���%����� >������ ��� ����������

�������������-����� �����������.�!���04��

.��9�����

��������>�� ����� � � � � � � '��� 177�(�

'"����>�� ����� � � � � � � '��� 177�(�

�������� � � � � � � � '��� 3��7�

� � � � � � � � � '���./73��7��

2��>����!��

5� ���<����!���� � � � � � � '��� .7��(

����+�"����-<�����4� � � � � � '��� /.�.7�

5� ���+���%�� � � � � � � � '��� 6��(

5� ���� ������ ������� � � � � � '��� 377�(�

F � (8������5������ � � � � � '������.7/7�(�

����������9����� � � � � � � '������..���7�

� � � � � � � � � '����.6���07�

A���� � � � � � � � � � �/�17�

� � � � � � � � � '����./73��7��

3��) ����� �����

F � (8�����+%���� � � � � � '������21/�67�

5� ���� ����-�������E����'���26��((��"��5 � ���%��4� ���������.6���7�

� � � � � � � � � '�������63�.7�

�!� !���� � � � � � � � � �/�17

� � � � � � � � � '�������2��27��

���+ ������������������ �� ���>�� ����� ������������� �'���2.2�.7�

������2��Q�.1.6�

C��+���%��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.36���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K��..?� >!�����������+FS$9A�.1.6���3(���

W8��� �������������+ � �������������� ���!�W�

B���� ������ $����� ������������� ��� 5������� WG ����� ��� [!���W� � �� 1��

) ���!���� ��� �� �������#������������ ���C��%������ �����

>������?�

W���� ����������# �%�� ���� �� �����=����� ������!������ �� ������ �����

������ !��������������*��� �����������������F���������� ���� ���+�� ���

����������� �������������������������5������ �����+����!��

��� #��� �� �� ��� ���� �%������ ���� ���� ���� �� +���E�� �%������� ����

������� +������� ���� �� � ������ ��� �� ���%%��� ������ ���� ����� ���� �� �����

������� ���+������������9��������� ������+ � ����!���������� ��� ���

5������������������%����������� ��� ��#������������

+��!�������� ����� ����� ��� ������� &������� �������� ���� ��� ������

�����������*��������+���!���!��� ��������� ���������5� ������ ������

��������� ������������������F��������������� ���*��� ����� ��� ���

����������� F���������� ���� *�� ��� ��� ����� ���� ��� ��������� ,���

� ������ �������������9������������������� � �������9� ������

*���� ����� F��������� � � + � ���� ������ ���� ��� ������ ��� >!������ ���

'������ ���"��������'���������� �����"������#���������� ��������

������A ������� ��>���������������������� ��<"������� ���'"����

������+�������� �� ����������!�����# ��� ���

>�� 9����� ��� =������ ����� ���� !����������� $����� ���8���� �������E:

Q������R� � �� ����� 8����������� ���� ��� ����������� 5 ���� ����

�����%��������+��������������� ��!��

>��*������ ���<���������������������B��� �����������������+ � �����+���

������������ ��������������$ ���!��������%���������8 ����

,���� ������������ ���&�����������!������������ �������� ����+ � ����

��� ������ ������ ��������� ��� �����9��+������� ���#����������

������������������������ �������!������������� �������9�����������

>!��� ��� �������� ���� ��� W�����W� � � ��� W@��W� ����� ����� ��������

#�������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.3/���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

���� ������������ � � ��� ����"��� ��� 8���� ���� ��� # �� ���� ���

'��������� ������ +�� ������!� �!��� >��� ����� )��� ���� ���

F @������ �� �� ���� ��� ���������� =����� ��� ��� ������������ >��� ��

+������� ��"E�� ��� ������� ��� ���������� F���������� ���� ����������

F��������� ���� ��� ���� ������ ���� �� E��� <����������� ���� ����������

+ � ������"���� ��� �������F���������� �B��� ����������

����=� �� ���+�� ���!������ ����5���������������������>����������

��������� � �� ����� � �� ���������� �������� ����� + � ���� ����

������ �����������T�����!������������ �����9����������

9�� ���� � ��!���� !������� ��� &�����������!���� ����� *��� �� �� �����

�������+�� ���������� ����!��"����@�%������������ ��"������� ���

*��� �������� ������&���� ���<���������������������

������������%������ ������#�������� ���������9��������)�������������

����������5���������������� ������#������������� ��������������

���!���������� ��������� ��%������������������ ���&�����������!������

�� ���9��������� ��������������+���>������������ ���+���%����� ���

A�� ���� �����������������9���!���������A��������

>!� ������ ������������� ����� ���+��������'�����������������

!��� �� ���� �� ����� ����������� +�� ��� �� ��� �� ������ � � ��� ���

>!� ����� ��� +������� � ��� '������� �� �� '����� �� ��� '���� ��� ����

������ ������� ������ ��������� �� F!����� #������ �� �%������� ����� ��

# ��� ����� ������� ������ �#�������W�

W9�!� �W��.7��) ���!���.1.0�� �W)�������������W��1�L22�������!���.1.0��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.31���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K��.2?� >!�����������+FS$9A�.1.6����(�1��

WB�����8����������������W��

� �$� � ��#��5�%��� ����

B�������������� �� ����������� ������ ���8������������ �.1.0�

!���!���

*��� � � ������� ���!�� ������� �� �� ���� ���� �!��� �������� ����� � �

��������B���!���������������������8��������

&���� ���������� �� ��� ���� �� !��"���� ���������������%����� �� ���

��������WA�����W�-geharzter Wein)��������<������� ��!���!�������� �� ���

���� �!����� ���� � � +%���� � � $����� ���� # ��� ��� 8������������

!���� ����������5 ��� �*���������� ��������� �����W5������W� �������

���� ��� !������� ��� ����� ������� W#��� ����W�� +����� ��� # �����!� ����

��� �� C����!� ��� ��������T� ���� ��!� ��� ������ F!��� � � +"�����������

������ ��� �� 3� '���� %� � '�� �"�� ��� W������ � ������� >����!�W��

G� �� # �%����� ���� �����"����� ����� �������� ������ �����'@�����

�!��� ���� 5�%��������� � � ���� ������ � � ������� +������� �� ���

5������� ���+ � �������� ��� ����� ����� ��"!�����%���� ������

>�����������

� ��������� !������� ����� =����� ��� # ��� ���� ��� ��� >����� �%�� � �

*"���� �������������$��%%�������������<����G ��C��� %�� ���F!����� ���

>���������������������������������=��!��� �&������� ���'��������W������

G����� ���"�������A"��������������*��������"����W��J!�������� ����

!����������� >������ � � ����� ������� ������ �������� #���� �����

< ������ ��!��� ��� ���� ��� <����� ����� � � ���"���� ����� � � 8��

����� ��������5�"���������������"���������!��� ���� ����� �

������������� ������� ���� ���"���� � � =�� ������� � � � � ���

+��!������������ ���� ���$���� ������� ���� ���������������%�"�����

������� � ��� ��� � �� ������ >���� �������� ��� �� � � ���� ���� ��� ����

������� ��������� # ������ ��������� �!��� �� ���� W!��� �� *��� ��

������� �!��� ��*�� �����"�����W��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�7���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

����9������� ���=�������� �����8�������������� �� �������*�������

����������� ������ �������� ������ ��� ��� ����� ���� ��� ����������

+ � �������8��������������

9�� �� � ���� � �� �� �� ��� # �%����� ���� #���������� ���� ��������� ����

'� ����� ��� ��"����� ��� �� + � ���� ��� !���������� �� ��� ��"!���

� �)�� ���� ��������� � � ������ ������ �������� ����� � � ����

��������� ��� ������� #����� ��� � ���������� ���� ������� 8�� ���� !����

#���� ��� ������� �����?� W������ G���� � � ����� <������RW� B���� ������

�� ���� ������� �� �� ��� +������� � � ���� �� �� ��������� G����

8������� ��������� � � W ��� <������ ����� � � ��� ����� +��%���� ����

�����W���� B����� �� ���� ������ ��� ���� ��� ���� !���"!���� +����� � �����

���������� <����� �� ����� $���� ���� ������ 5����� ��� $����� �� ��

��� ���

������ ������ �� ���� !���� ��� !�������� ��� '����� ����� #����������

����� '� ���� ��� ������ �!�� ��� ��� �"������� '�� ��� �����

>����������� ��� ������������ ��� ��� W#����� ��W� ��� ��� � �����

$���(� ���$����� ��J!������ ��������=�� ��� � �$�����<���� ���������

�� W#�������� W�� ��� �� W$����� W���������������� �� ��� W��� (��� �W�

��������� ���� ����������� �������������,�������������������

���� ��������������������������������B���!���!��� ��

)���� �������� ���� ���� �� ��� +�� �� ��� *����������� >�� )���������� ���

8��������������� ������� ����������� ���������*�����������+ � ����

�� ��� +�� ��� ,� �� ����� ����� ��� ��� ��� "!����� A� �� �����������

+ � ����� ��� ��� "!������ ����� ����� � ��� ���� ������ � ��� ���� ����

+���������� ���W#����� ��W� ��� ���W)��������W�������������������������

���� "!����� ,��������� �� ��!���� ������ # ������ ���������� � �

���"����� ����������� ��������!� ����������� ��������������������

� � ���� �� ������� B��������� ��������� J!������ =�!�����������

*����������� =���� � � =�� ���� '��� ����� 8 ���� �������� �������� ���� ���

�������8��������!���

>!� ������ ���B����!����9 ������������� ���+ � ���������=��������"����

� ���������B���������� ��������������!���.7�B������������!����� ���

>�� ������� 8����������� ��� �� ��� *���������� � ����������� �!��� ������

����� ����� >�� ������ $���� !����� ��� ��� ��� J!����� ���� + � ����

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�.���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�����������'� ����� ���������� ������������ �����!�������������������

���������������"�� ���J!�����

+ ��������������������������8����������������T������� �� �����$����

��������������<�������%�����!���!���

�����������#��� ��� �"�� ��� G��� .1.6�� &���9������� �� ��>��������

��� ��� #���� ���������� >����� �%�� �� ��������� <���������!�� � � 9��

����!�������� ����>��%�� �����������+�������(�6��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�2���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

$�K��.3� $�!����LJ!���������� ������������>���������

� � =�������� ���<B���

>����� ��?�

����������

���������������� ���5�����?��4�5�������!����'����T�!4��� ���5��������%��������

������

'�������� ���$ ������?�

+���������

+%����?��

������>������������������ �� �����������'

������%�������

�����������-_

4?��

26�����

��

��

��������� �� K���A����� ��������������

>����������?�

�� ��

�5� ����������?�

�8������� ����

+������L����!�����?�

+%����������>������<����!����L���������������� ���+�"����-5#�11/M5#�.77�4�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�3���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�0���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�6���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�/���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�1���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�7���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�.���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�2���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�3���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

8.4 Quellen- und Literaturverzeichnis��

8.4.1 Aktenverzeichnis �

Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) �

�> 8��,,���00�

>8'?� �,,�� �00?� :5 ���%����� *�K������ � � +%���(� � �

������%� !�� !��� ���������� -#������������4� $��%%�� ��

�������� ������"���� �5� ���>������<����!����.1.6L.1.1;�

�> 8�5>L'��.1..L0�

5>L'��.1..L0?�./01(.137�5��(%���#����� �'��.1..�� �'��.1.3��>������

<����!����

Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (BayHStA) �

��@<+�>�'#�.6632�

'#�.6632�

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) �

��>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�

5>8�-./.2(.1��4��,,(�,,,��3�/�

��>8�5>8�-./.2(.1��4��,,(���.00�

5>8� -./.2(.1��4�� ,,(��� .00?� +������%� � � ���� ��� %���(����� #������

-.1.�(.1.64��,,�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Bundesarchiv Berlin-Zehlendorf (BArchB):

�>����A2�L��.��3�

A2� L� �.��3?� # ���� �"�� ��� B���!������ � � ���%������� ��� ,���

����������>����� �%���.1.0(.127�

�>����A�17.�L�/�00��

A�17.�L�/�00�?�����"!�����������,�������������>����� �%���.1./�

Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA)

�+�>�5#��,��<>��60?�#'����2��Q��2�7��� ��.�

�+�>�5#�� ,��<>�A�%�� 60?�#�������������������+���� 2�� $����Q�)��� 2�7�

,��������"��=���� �������� ��.�-.1.6(.12/4�

�+�>��������

������?�>����.13.(.13��

Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin (LA HUB) �

=>�<B��>#��2�

F� ��?�>#��2�5��� ��!��������$�K���

-������� F� ��� !�������� ���� � ��� ������������� ��� ������� ���

+����������� *"�� ��� ���� �����!��� ����������� ��� �� ����

���������&����������!��4�

=>�<B��5#�/1.(1�7�

F� ��?�5#�/1.(1�7�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�0���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

Ratsarchiv Görlitz (RatArch)

A��>��?�� ��.�L�� �,,��L�+�226�L�)��3�L�A�����QQ,�L�*������L�.1.��

� ��.�� � �,,��� +�226�� )��3?� >���� ��� '���������� ��� �������� !������� ?�

������������� ����� (�� ������(� � � +������������� ��� G����

.1.��

+C<9**9=�.127�A��>���A�%��,,�L�+�226�L�)����

A�%��,,��+��226��)����?�����,�������������>����� �%������������.1.0(

.1.1�

���?� +�������� <������ >����?� ���� ,��� ���������� >����� �%�� ��

�������� ���

A��>���� �3��)������

� �3� � �� 2/�.7�31� M� 0�/�.1�7�� )������ +��3?� &���������������?�

*������(����������

A��>���A����1�

F� ��?�A��� ��!��� ��1�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�6���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

8.4.2 Gespräche und Korrespondenzen�

�9A�9A�277��

��������>�!�����-=������ ���,���������"���@������������ ���B����������

'"��4?� >������� "!��� �� �������� ���!���!� ���

�������������� �* � ��������� ���'"����B������������

'����������%���9('�������.0�.2�277���

�AF++9A$�277��

�� E�����5�����-�@��������������"���������������@�������

>�����������������4?��� ���������>��!�����>�����+��������'����������

%���9('�������27�.2�277���

'><A9)<F=&�277��

'��� ����G"����#��-=��������� ���<B�4?�'" �����>�������"!���

�� ���!���!� ��� F�������������� !��� ��� =� �����(>�� ���

7.�.2�277����

&,9�=9A�277��

&�������� +����� -�������� 5 �����(>������ >!���'������ � �����

'� ��($����� ��� 9� � ������ '������ �����4?� >��!�� ����

��������������� >��������� � � ����� ��� ��� � � �� ���

+�"����� ��� ����������������������8����������

'����������%���9('�������7��72�277���

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�/���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

8.4.3 Literaturverzeichnis

>B$FA9)#F==9#$,���AF++9A$�2773�

>�� ��� �������� ����� �� E����� 5����?� 8������ M� >� �����

'������ � �� ��� ��������?� ������� �� ��������� <��� �@�������

>�������������������������2773�

�>B'>))� �G��

�������'�K�5����?�9� ����� � ���?�* �������������������� �

� �'�� ��� �G��

��%?LL������(!��!���� �L`!�2��3L9� ����� � �������

&������?�7���G�����277��

�9C#�.1.1�

������ C������� -<��4?� ���� ������� *���� � � ��� #��������������

� �2��,?�����=��!����!�����8�����������3�� ���)"�!����.1.1�

�9�)>A9#�2777�

�� ������> ����?�+������"��� �������������,?�����A����>����!�� ����

9������2777�

�F+9�.130�

� ���� *����?� =�� ��� ��� ������?� ���� '����%������ ��� ,�������� �"��

=���� ������ �� ��� B���������� ������� #���� �� � � 9��"����� <���

,��������"��=���� �������� ���B�����������������������.130�

�A>)�=�.12��

��� ���>� ��?�����>������ !��� ��9��� ���� ,?�� ����.12��� 302(

3/3�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.�1���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

C<A,+$9)+9)�.116�

C��������� ������?� '������ � ���?� ��������� � � ,���� ���

*�����!���.1����,?�*������.116��� ��0��+%��.2�1(.202�

C=9'9)$�.1���

C�������>���� ?�<� !��� ���'������(=���% ��?�.613(.1���������.1���

�9A#+9)�.11/�

�������� G���?� 9������� ��8���?� ���9�������� � �9����' �����

� � < �! ����� ��� �!�!������� (� %���������� +����!�@����� ���

G��� ����� ���,?�#� ���.11/��.32(.���

�F9�9)�.12.�>�

� �����8�����?�#���������������������������.12.��

�F9�9)�.12.���

� ����� 8�����?� ���� =����!�������� + �� ����� ���?� *"����

G����#��������� �+�����!�!�� �����������.12.��

�F9�9)�.12��

� �����8������-<��4?�B�������� ����������������.12��

�F9�9)�.137�

� �����8�����?�G��!��� ���=���������.13.��������.137�

�F9�9)�.1�.�

� �����8�����?�B�����*�� ���������� �������������.1�.�

�D=�9A�.1�1�

��������*���?������@��������� ���>�� ������ ,?�������� ����������

�� ���%��������������������������� �����@�������>�� ����� ���

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.07���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

8����������� '"���� � ������� ��� 2�� G��� ���� �����

���������� ��.����������������������'"���.1�1��.�7(.�6�

�FA+$�.1/1�

� ����� #����T� 8"����� 8 �����?� ���� ������ 8��������?� 9��������

� �8�����������.1/1�

9,+9)�9A��.117�

9���!����� 9��?� ���� ������������� #���?� '@� �� � � '����� ���

+����%�������������L�*�������L'��.117�

9=*$'>))�277.�

9�������<����?��� ���+�"����-.//�(.1��4�'��������5� �� ����

8������������� � � F������� �T� ���� +������ �!������!��� ���

��������'������!����<�����������'�����+�� ����� ��.1��������277.�

9=+$9�.11/�

9������'����?�$ �������� �$ �������� ,?�*������.11/��� ��1��

+%��0�0(002�

9A�<9,'�.11/�

9� �����'��� ?� 5�� @��� �"�� ��� +��!������������ ��� 9� � ����� ,?�

��������<������&�����������"��#������� �5 �������� ��.2��������.161��2(��

9A)+$�.11/�

9�����8 �����?�< �! ������#��������?��� ����������*���� �� �

� �������� ��������,?�#� ���.11/��..0(.3.�

9BAF5>(<>B+��DA=,$&������2773�

9�� %�(<���� �������� ����� -<��4?� ������� !��� ��� ��� <����� ��

�������L&� �������M��������� ������M�����'������������������������

2773�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.0.���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

*,)+C<9A�.11/�

*������� =� ���� -<��4?� ���� '����� �� ��������� � � ����������

>���������9�@�� %� ��� ���'������+��������� ��.(1��+��������� .11�(

.11/�

*DA+$9A�2777�

*��������A @?���������������F����� ���,?�'��a��� ��2777��.�.(.�7�

�9A,��.112�

�������B���-<��4?��������?�<��� �����<�������<�� ���#��������L�$�����

.112�

<9,+9)�9A��.1//�

<����!����� >�����?� ��������� � � B������%����� ���

)�������������'"����.1./��A�%�����>���.1//�

<9,+9)�9A��.1.1�

<����!�����>�����?�)���������� ��=��%����L�������.1.1�

<9,+9)�9A��2773�

<����!�����8����?� =��!�� 9����R� ������� ���� ���������� &���� .1./� !���

.1����<���>�('�����<����(<����!�����'"���2773�

<#�> 8�.101�

<��� ������ # ������ � !��� ��� ��@������� >�� ����� ���

8����������� -<��4?�)�������������� ���%����� ��/��������.101��

������

<F�+�>8'�.11��

< !�!�����9����G�?�>��� ���K�����?����� �����������������@T�.1.�(

.11.��= �.11��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.02���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

<F559�.11.�

< %%��� G ��%?� >��� ��� ��������� ��� +%�����������

5 ���%��M������ % ���������.11.�

<FA)�F+$9=�.1/0�

< �! ������ 9���� ' ����� � ?� ���� 5� !����� ��� ��������� ��

'����������������,?�#� ��.1/0���7(�/�

<B��2777�>�

<��! � �(B���������� ��� ������ -<��4?� $������ ��� )����� � � #�����

$������������������������>��������������� ���������2777�

<B��2777���

<��! � �(B���������� ��� ������ -<��4?� $������ ��� )����� � � #�����

$������������������������9���@!� ��������2777�

,A'+C<9A�.113�

,��������G ���?����� ,��������� ��� ,�������������>����� �%��

����������.1.0(.1./��,?����������5 ���������,��5 ���.113��.�6(

.���

#>�9)�.1/0�

#� ���C������T�+� ������9����-<��4?�9����' ������ �< �! ������

$ ����� �9� �?�>������������'������ � ����� �'����%�@� � �����

=��%����.1/0�

#><=9S++�2777�

#���@���� '��� �?� '������� �� ��� �!���� M� #������������ ��� .��

8����������������2777�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.03���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

#>==,+�.112�

#�������>������ ��-<��4?����������� ���� ����?�=�!��� �8����� ���

��������� M� F�� K�� '��� % ���� � � �������� �� 9K������ � �

&�������� %���<�����.112�

#>=,$+B)>#,+�.12/�

#������������ G ���?� ���������� ��� ������������

+������%������������L�=��%����.12/�

#,)�9A�L�<,=�9'>))�.11��

#� ����<����T�<��������8����?�>���������8�������������#�����

� � �� � �������>!������� � ��� �����������A�� ���� �!��� ����

����������� ��2��'"���.11��

#=9'5�.160�

#���%�� 9� ?� #��� ���%����� ����� ������������� ��� ��������

+�����!�!�� ����� 5���� � � ��� ������ � � ./�.(.1���� � �� 2�� ������

.160�

#=FF+$9A<B,+�.11��

#� ��������� G"���?� :*��� ����� ,�%���������;?� �������� >���� �(

�������� ������������#�����% �������.170(.1./��$����,,��,?�9�� %������

< ��������������� ���//��*�������L'��.11��

#=F$&�.11/�

#� ����+�!������-<��4?�� ����� ��8��!������������$��?�9����

'�� � � < �! ����� ���� �������%�@� � ���� >������� � �'���������(

��������T�+�� ���� �� ��������������.11/�

#F++,)>�.127�

# ������������?�����<������� �����������=��%����.127�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.0����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

#A9$+C<'9A�.111�

#����������8����� ?���������� ���8����������������*�������L'��L�

)���S ���.111�

#AB'�>C<9A�.172�

#���!������ #���?� ���� 5� !���� ��� ������������ +������%������

'"���.172�

=9C<=9,$)9A� �G��

=����������*���?�+����������� ������������<���� ��M�=����� ��

�"��,�������������<����������������"��<��� ������$ �������� �G��

��%?LL����% ���������L���� ��L� ���L ��� ���%��L ��� ���%��

b� !���% ��

&������?�7���G�����277��

'><A9)<F=&�2773�

'��� ����G"����#�?�&���=���������� ����������������������

9������E��� ���� �������!���,'>�F��������2773�

��%?LL��������( ���� �L=��������( ������% ��

&������?�.2��*�!�����277��

'>AOB>A�$�2777�

'��a��� ���B��T�*������) �!����-<��4?�)���*�����*����)��?���������

M� � � �������������������<� ������ �� ����������� ���� ���)��E���

��������L�&������2777�

'9<)9A$�.110�

'������������?�<��� ������+�����������M�����=����������� ���

<��! � �(B���������� ��� ������� ,?� +�� ����K��� ����

+%���� �������� �� 9����� ����� +%�������������!������� <����

.3��������.110��2/(���

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.0����������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

'J<=*A,9��2777�

'"����� ��*� ���?�A��������������� :#����������* ������;�M�9��

���������� �������� ���� 9� � ���� ��� #��������� <��� >�� #���������

2777�

��%?LL����������(��!���� �L9� � ���(#�������L���L��K��L�77��

����

&������?�.7��F�� !���277��

'J==9A�.1/.�

'"������ #����� 9�?� ��� �"��� ��� �� � ������ <��� �������� ,?� <���

8��+���� (# �������� G�� +����?���� ������ ���9� � ��������������

����������������$� ���(�������� ��������.1/.��.13(232�

'J==9A�.11/�

'"������ '����?� 9���� '�� � � < �! ����?� �������%�@� � ���� � �

��������� ��* �������,?�#� ���.11/��.01(./3�

F 5�.1.6�

F!�������������� �"�� ��� ������� 5������ -<��4?� &����!��� �"�� ���

�������5�������������.1.6�

5=9++9)�.111�

5������� '����(= ����� � ?� &��������� ��� *���� �� 8�����?� 9��

8��������������� �������� �������� ��5���%��������� ���

8���� M� # ��%�� �"�� ��� ��������� ������� =����@������ F����� ��(A����

.111�

5B$&�9A+����.122�

5���������*��8�?�<��� �������+������������������ �L�=��%�������.122�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.00���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

A9,)<>A��.10/�

A���� ��#���?�9��"������ ���'������ � �����,?�'�����('"���

�������������+����������<����2.��8 ���!"�����L�&"����.10/�

A,9$&+C<�.132�

A��������<�� ��'���=�!��./�3(.132����������.132�

AF+9)�9A��.102�

A ��!�����>����?�����9������� �����������A�%�!����./6.(.1./��

*�������L'��.102�

+C<J==9A�.11/�

+�"������ �������?� $ ������� ��� ������� ��� '������ � ���� L�

� ��������� �������,?�*������.11/��� ��1��+%��002(00/�

+C<J)9'>))�.123�

+�"������� ��?�����=�� � ��� �������# � �������A����� �M�

���� �3�� �� ������� #������������������ ����������� =�� ����

'"���.123�

+9==�.1./�

+����� *����?���������������������� ������ � ���#������� .1.�(

.1./��#����.1./�

+,'F)�2777�

+�� ��>�����-<��4?�������������5 �����(>�����.177(2777��������

2777�

+,'F)�.116�

+�� ��>����?�'������ � ���?�>�������*���������� ��� ,?�*������

.116��� ��0��+%��.26/(.261�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.06���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

+D+9'>))�.11��

+������� ��� ?� >������� �� <������� 5������������ � �

������(�������������������������������������.11��

+FS$9A�.1.6�

+ @����� ������?� +%������� � � �������� ����������� 5� !�� ����

����������&����������������.1.6�

+#��.1/7�

+�� ������ #������������ �������� -<��4?� �������� ��� ���

G��� ����� ��,?�+�����������)����* �����<����.�����������.1/7�

+$>)�=�2777�

+������ ������ ?� 9� � ���� ��� F�� (� ���� 8��������������� ���

5 ���%���8���2777�

+$FC#'>))�.1/0�

+� ������9���?�� �� ����,?�#� ��.1/0��.2(2.�

$<B'��L�#>=,$&B)>#,+�.12/�

$��!��>�!���T�#������������G ���?����������� ���)������������

� ����%������������L�=��%����.12/�

$&9A',>+�.113�

$��������� 5��� �?� )������������ ��������� (� 9��� 9��"�����

$"!����L�������.113�

B)9+CF�2773�

B)9+CF?�# ���� �����+����� ����������������#�������!����5�����

2773�

��%?LL�������� ��L% �L� ���� �������������b��������!��% ��

&������?�.7��G�����277��

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.0/���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

&,9�=9A�.11/�

&��������+����?�9����'��< �! ������ � �����������5 �����(

>������,?�#� ���.11/��.�0(.0/�

&,9�=9A�2777�

&�������� +����?� ���� ���������� +��������� <��� ������

$ ������� ��� 5 �����(>����� � � ��� =���������� ,?� <B��

2777����.16(270�

Zeitungen / Zeitschriften

>�A><>'�L�<FA)�F+$9=�&�9�.17��

>!������F�� T�< �! ������9����' ������ ?�J!��� ����� ������ ���

5 ���%�� �"�� ��� ��������� �� '���������������� ,?� &�9�� 30��

G����)���2��������.17���222(23��

�,&�QQ���G���)����.��/�.7�.1.0�

�������� ,������������ &������� QQ��� G���� )��� �.� � �� /�� F�� !��� .1.0��

������.1.0�

�F+9�>�'�.130�

� ���� *����?� +@�����������'��������������?� '��������������� ���

,��������"��=���� �������,?�>�'��.��G����)���3��=��%����.130���/6(�17�

�,&�.1./�>�

����������,������������&������-<��4?�����,�������������>����� �%�����

���������,?�2���� !��������)���.�� ��.���G����.1./����������.1./��.(��

�,&�.1./���

����������,������������&������-<��4?�����,�������������>����� �%�����

���������,?�2���� !��������)���2�� ��2.��G����.1./����������.1./���(/�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.01���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

<>G9#�'5>#�>�.1.0�

<������=� ?��������"!��� ���9���!����� �������>������ ������������

#����������������� ������"����+�������� �+ � ������ �������

��� #������ .1.�(.1.0�� ,?� '5>#�>�� >������� ��� %���(����� #��� ���

D> 8��)����3��<����������> 8��8���.1.0��/2(17�

#F<=�&�#5�.161�

# ��� #���(<���?� >!���� � � ��������� ���� 9�� ���������� �� ���

9� � �����,?�&�#5��� ��.2��������.161��2/(�2�

=>C<�'5>#>�.126�

=����A !���?������������������#���������������,���� ?�*����(

�������� �������� ,?� '5>#>�� +������!������ ��� %���(����� #��� ���

D> 8��<���D> 8��8���.126��.(.3��

)�>�.1.��

)����� ���������� >������� -<��4?� ���� ���������� #�������������������

,?�2�����������)���227�� ��.1��+�%���!���.1.�����������.1.��

)�>�.120�

)����� ���������� >������� -<��4?� .7� G���� ��� ��� 9����� ���

������� ����������� ,?� 2�����������)��� 22/� � ��21��+�%���!��� .120��

��������.120��3�

5F9C<�'5>#�>�.1.0�

5 ���� A� �%?� 5 ���%����� >������ �� �� ��� ��� ���

#������������������� ,?�'5>#�>��+������!������ �������(����#���

���D� 8��)���,,,��<����������> 8��8���.1.0��2.(20�

+C<)9,�9A�>�'�.130�

+��� ����'�����?�$� ���������� �5��������������:#���� ���������

���5 �����(>�����;��,?�>�'��.��G����)���3��=��%����.130���17(�12�

�/��>���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������.67���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������

+C<J)9'>))�>�'�.130�>�

+�"������� ��?�&���#���� ��������� ���5 �����(>�������,��

>�'��.G����)���2��=��%����.130��2���

+C<J)9'>))�>�'�.130���

+�"����� �� ��?� +������ ��� ���� :#���� ��������� ���

5 �����(>�����;��,?�>�'��.��G����)���3��=��%����.130���12(�13�

+C<J)9'>))�>�'�.136�>�

+�"������� ��?�C����+���%��c�2�������!���.130��,?�>�'��2��G����

)���.��=��%����.136��.(��

+C<J)9'>))�>�'�.136���

+�"����� �� ��?� +@����������� '��������������?� &���

#���� ��������� ���5 �����(>�������,?�>�'��2��G����)���.��=��%����

.136��2�2�����