Wasserversorgung - Das Grazer Trinkwasser

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WASSERVERSORGUNG DAS GRAZER TRINKWASSER Seminararbeit Städtische Infrastruktur VERDERBER ARNOLD 0411283 Institut für Städtebau Technische Universität Graz WS 2013/2014

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WASSERVERSORGUNG DAS GRAZER TRINKWASSER

Seminararbeit Städtische Infrastruktur

VERDERBER ARNOLD 0411283

Institut für Städtebau

Technische Universität Graz WS 2013/2014

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1 EINLEITUNG 1.1 DIE BEDEUTUNG VON WASSER „Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser. Aus Wasser ist alles und ins Wasser kehrt alles zurück.“ (Thales von Milet, 600 v. Chr.) Wasser ist die Quelle allen Lebens. Schon lange bevor die Atmosphäre ihre heutige Zusammensetzung hatte, gab es bereits Leben im Wasser. Der menschliche Körper besteht zu über 70% aus Wasser und zwei Drittel der Erdoberfläche sind davon bedeckt. Es ist in allen Lebens- und Arbeitsbereichen erforderlich, sei es für den häuslichen Gebrauch, Industrie, Landwirtschaft oder öffentliche Einrichtungen. Die Entwicklung dieser Bereiche ist also eng gekoppelt an die Wasserversorgung, welche wiederum ein Teil der Wasserwirtschaft ist und die Bereitstellung und Aufbereitung von Trink- bzw. Nutzwasser behandelt. Dabei ist der Erhalt des natürlichen Kreislaufs von Wassers auch weiterhin von höchster Bedeutung. Der Wasserkreislauf umfasst Transport und Speicherung von Wasser, der durch die Sonnenenergie und die Schwerkraft, auf globaler oder regionaler Ebene in Bewegung gehalten wird. Vereinfacht kann der Kreislauf folgendermaßen beschrieben werden: Wasser verdunstet von den Ozeanen oder Festlandflächen, steigt in die Atmosphäre auf und fällt als Niederschlag wieder auf die Erde zurück. 1.2 GESCHICHTLICHE ENTWICKLUNG DER WASSERVERSORGUNG Wasser ist schon seit jeher von zentraler Bedeutung im Weltbild des Menschen. Für die griechischen Philosophen war es eines der vier Grundelemente (Aristoteles) und das einzige Element, aus dem alle anderen Körper entstehen (Thales). Die menschliche Nutzung von Wasser ist die Grundlage für jegliche Form der Zivilisation. Die ursprüngliche Form der Wassergewinnung war das Schöpfen des Wassers aus Flüssen, Bächen, Seen und anderen Wasserquellen. Die ersten Siedlungen entstanden daher immer in der Nähe von Gewässern. Auch die Sammlung und Speicherung von Niederschlagswasser in Zisternen spielte vor allem in Wassermangelgebieten eine wichtige Rolle. Erst durch die Entwicklung des Brunnens und der Erschließung von Grundwasservorkommen um ca. 8000 v. Chr. wurde es möglich, den Wasserbedarf von Siedlungen unabhängig von Oberflächenwasser zu gewährleisten. Erste Beispiele dafür waren Atlit Yam in Israel, Slavonski Brod Kroatien oder Kissonerga-Mylouthkia und Shillourocambous auf Zypern, wo sie im massiven Sandstein abgeteuft wurden. Das Wachsen der Siedlungen machte es bald erforderlich, das Wasser über weite Strecken umzuleiten und zu transportieren. Neben Wasserkanälen und Aquädukten wurden auch Druckrohrleitungen errichtet, etwa in Pergamon in der heutigen Türkei. Das Wasserrecht, also das Recht auf Wasserversorgung, spielte bei allen Hochkulturen eine wichtige Rolle, etwa in Mesopotamien, Ägypten, Rom, China oder Indien. Die Römer errichteten alleine für Rom ca. 400 km Fernwasserleitungen, wovon 50 km auf Aquädukten verliefen. Die Versorgung beschränkte sich damals auf öffentliche Wasserentnahmestellen wie Badehäuser oder Thermen. Nach Vitrus Werk de architectura setzten sie zur Hebung Wasserräder und Archimedische Schrauben ein. Die Grundlage für eine moderne Wasserversorgung lieferten die Entwicklung der Dampfmaschine, der Pumpe sowie die industrielle Fertigung gusseisener Druckrohre Mitte des 19. Jahrhunderts.

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2 MODERNE WASSERVERSORGUNG -Die auf der Erde bekannte Gesamtwassermenge beträgt 1,38 Milliarden km³, von denen sich 96,5% allein in den Ozeanen befinden und somit Salzwasser sind. Die Süßwasservorräte betragen nur etwa 3 %, wovon 68,7 % als Eis in der Arktis und Antarktis gebunden sind. Als Trinkwasser sind mengenmäßig weniger als 25% des Süsswassers verfügbar, wovon alleine drei Viertel in die Landwirtschaft weltweit fließen. Das verfügbare Wasserpotential sinkt mit dem zunehmenden Wasserverbrauch, der sich seit 1900 verzehnfacht hat, im Industriebereich sogar verzwanzigfacht. Die Wasserversorgung wird weltweit durch mehr als 1 Million Wasserspeicher mit einem Gesamtvolumen von 6200 km³ gewährleistet (Stand 2000). Seit 1950 lebt mehr als ein Drittel der Menschen in Städten, die Tendenz ist steigend. 1985 gab es bereits 270 Städte mit über 1 Million und 35 städtische Regionen mit über 5 Millionen Einwohner.

Tab.1 Wasservolumen der Erde und mittlere Verweilzeiten in Jahren, Tagen--

Tab.2 Wassernutzung der Erde in km³/a als Entnahme durch verschiedene Nutzer; Werte in der Klammer: nicht wieder ersetzbaren Wasserverluste

Abb.01 Durchschnittliche Anteile an der Systemeinspeisung

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2.1 WASSERTRANSFER, WASSERVORKOMMEN Durch diese Ballung wird der Wasserbedarf auf bestimmte Stellen konzentriert, was zu einem zunehmenden Wassertransfer über immer weitere Strecken und einer daraus resultierenden Wasserknappheit in anderen Regionen führt. Betrug der globale Wassertransfer im Jahr 1900 noch 22 km³, war er 2010 bereits auf 1200 km³ angestiegen. Länder mit großem Wassertransfer sind Kanada, USA, Indien und China. Ein aktuelles Projekt befindet sich in Tibet, wo Flüsse die im Himalaya entspringen umgeleitet werden sollen; einige dieser Flüsse fließen weiter nach Indien und Bangladesch, laut Prof. Brahma Chellaney von der Universität in New Delhi sind sogar zwei der wichtigsten Zuflüsse des Ganges betroffen. Ein anderes Beispiel für den Wassertransfer ist die Stauung und Umleitung des Colorado Rivers nach Las Vegas, was zur Folge hatte, dass dieser seit 1999 nicht mehr ins Meer mündet und sein Delta ausgetrocknet ist. Auch der Aralsee trocknet aus, weil große Wassermengen, etwa durch den Karakumkanal umgeleitet werden, wodurch die ehemaligen Hafenstädte Aral mittlerweile 30 km und Mo’ynoq 80km vom See entfernt liegen. Diese Beispiele zeigen, dass der Wert und Bedarf von Wasser weiterhin steigt, auch die Privatisierung von Quellen hat in den letzten Jahren zugenommen, etwa durch die Firma Nestle. Glücklicherweise ist Österreich reich an Wasservorkommen und kann eine Versorgung ohne Weiteres sicherstellen (siehe Abb.02). Die größten Grundwasservorkommen in Österreich treten als Begleitgrundwasserströme der Flüsse auf. 2.1 ZENTRALE ÖFFENTLICHE WASSERVERSORGUNG Einzeln stehende Häuser, Gehöfte und Streusiedlungen sind großteils nicht ans öffentliche Netz angeschlossen und somit auf Einzelwasserversorgung angewiesen. Die einwandfreie Trink- und Nutzwasserversorgung von Städten, Gemeinden und Ortschaften ist im Allgemeinen jedoch nur mit Hilfe von zentralen Wasserversorgungsanlagen zu bewerkstelligen, da nur hier die notwendige Überwachung der Wasserqualität möglich ist. Bestandteile einer zentralen Wasserversorgungsanlage sind in der Regel: 1. Wassergewinnung, 2. eventuelle Wasseraufbereitung, 3. Wasserspeicherung, 4. Wassertransport und Wasserverteilung, 5. Pumpwerke und Regeleinrichtungen. Die Wassergewinnung kann durch Oberflächenwasser (Fluss, See, Talsperren, Meer), Grundwasser oder Niederschlagswasser, die Wasserspeicherung durch Stauseen, Hochbehälter, Tiefbehälter, Löschwasserspeicher, Erdhochbehälter, Wassertürme oder Schwallwasserbehälter erfolgen. Entspricht die Wasserqualität nicht den Anforderungen, ist eine Wasseraufbereitungsanlage vorzusehen. Verfahren der Wasseraufbereitung: 1. physikalische Verfahren (z. B. Belüftung, Verdüsung, Sedimentation, Flotation, Adsorption, Vakuumverfahren, thermische Einwirkungen), hierzu zählt im weiteren Sinne auch die mechanische Aufbereitung (z. B. Rechen, Siebe, Filter), 2. biologische Verfahren (biochemische Oxidation, Schlammfaulung, anaerobe Abwasserreinigung), 3. chemische Verfahren (z. B. Oxidation, Desinfektion, Flockung, Entcarbonisierung, Ionenaustausch, Elektrodeionisation), 4. Membranverfahren (z. B. Nanofiltration, Osmose). Die Reihenfolge der Anlagen, die das Wasser durchläuft ist je nach Kombination unterschiedlich.

Abb.02 Die Grundwasservorkommen Österreichs

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Anordnung 1: Abb.3 zeigt eine zentrale Wasserversorgungsanlage mit Quellwassergewinnung und einem Durchlaufbehälter für die Wasserspeicherung. Das Wasser gelangt von der Quellfassung in die Quellstube, wo bereits die Möglichkeit der Regulierung der Abflussstärke, etwa durch einen Überlauf und eine Entsandung mit Sandfang als erster Teil der Wasseraufbereitung bestehen. Entspricht die Wasserqualität nicht den Anforderungen, ist eine Wasseraufbereitungsanlage erforderlich. Bei ausreichendem Höhenunterschied zur Quellstube erfolgt die Einspeisung in den Hochbehälter durch die Schwerkraft (Gravitationsleitungen). Die Wasserspeicherung sowie Verbrauchsschwankungsausgleichung erfolgen durch einen Durchlaufbehälter, von dem das Wasser durch eine Hauptleitung weiterfließt. Anordnung 2: In Abb.4 hingegen erfolgt die Versorgung über Grundwassergewinnung und einen für die Wasserspeicherung und Verbauchs- sowie Druckschwankungen verantwortlichen Gegenbehälter, welcher allerdings nur dann gefüllt wird, wenn die Förderung größer ist als der Verbrauch. Anordnung 3: Abb.5 zeigt die Wasserversorgungsanlage mit Oberflächenwassergewinnung, z.B. durch Seewasser. Der Wasserspeicher kann hier beispielsweise ein Wasserturm als Schwerpunktbehälter sein, welcher im Bereich des größten Verbrauches angeordnet wird.

Abb. 04 Wasserversorgung mit Grundwassergewinnung und Gegenbehälter

Abb.03 Wasserversorgung mit Quellwassergewinnung und Durchlaufbehälter Abb.05 Wasserversorgung mit Oberflächenwasser und Schwerpunktsbehälter

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2.2 GRUPPENWASSERVERSORGUNG Beim Fehlen einer eigenen Wassergewinnungsmöglichkeit können auch mehrere getrennte Gebiete von einer oder mehreren Wassergewinnungsstellen versorgt werden (Gruppenwasserversorgung, siehe Abb. 6). Die anfallenden, oft langen Transportleitungen benötigen dann mehrere Pumpwerke und Hochspeicherbehälter. Durch den Zusmmenschluss benachbarter Gruppenwasserversorgungen können außerdem vorübergehende Engpässe ausgeglichen werden. Der mehrfache Zusammenschluss solcher Gruppenversorgungen wird oft als Verbundnetz bezeichnet. Beispiele für regionale und überregionale Wasserversorgungen sind die Anlagen der EVN in Niederösterreich, die Versorgung des Leibnitzer Feldes sowie der Ost- und Südoststeiermark, die Fernwasserversorgung Mühlviertel in Oberösterreich oder der WV Nördliches Burgenland oder der WV Salzburger Becken.

Abb.06 Gruppenwasserversorgung mit 3 Druckzonen - Schema

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3 WASSERBEDARF Ein Wasserversorgungsunternehmen (Wasserwerk) deckt den gesamten Wasserbedarf eines Versorgungsgebietes. Dazu zählt der Bedarf der 1. Bevölkerung (Haushalt & Garten), 2. Landwirtschaft (Viehhaltung, Bewässerung), 3. Gewerbe und Industrie, 4. öffentliche Bauten (Schulen, Krankenhäuser, usw.), 5. öffentliche Zwecke (Straßenreinigung, Kanalspülungen, Trinkwasserbrunnen, Bewässerung städtischer Grünflächen, usw.), 6. Brandschutzmaßnahmen, 7. Eigenverbrauch des Wasserwerkes (Deckung von Rohrnetzverlusten, Spülung, Reinigung = ca. 1,5% des Jahresverbrauchs). 3.1 WERTE FÜR DEN WASSERBEDARF Er wird im Wesentlichen durch folgende Faktoren bestimmt: 1. Klimatische Verhältnisse, 2. Lebensgewohnheiten bzw. Lebenstandard, 3. Wirtschaftsstruktur, 4. Wasserbeschaffenheit, 5. Wasserpreis, 6. Versorgungsdruck, 7. Abwasserentsorgung, 8. Maßnahmen zur Bedarfsreduktion (z.B. Wiederverwendung von Wasser für WCs). Der derzeitige und zukünftige Wasserbedarf sind von zentraler Bedeutung für die Bemessung und Planung von Wasserversorgungsanlagen und deren Erweiterung. 3.1.1 DERZEITIGER WASSERBEDARF Der derzeitige Wasserbedarf ist der nach der Inbetriebnahme der Wasserversorgungsanlage zu erwartende Wasserverbrauch. Er wird nach der Zahl und Art der Verbraucher sowie ihrer Verbrauchswerte errechnet, außerdem ist die Häufigkeit der Gleichzeitigkeit zu berücksichtigen. Für die Ermittlung sind die einzelnen Verbraucher getrennt zu erfassen. Die Betriebsergebnisse der ÖVGW (Statistik DW 1, 2008) in Tab.3 beziehen sich auf die 191 österreichischen Wasserwerke, die 65,4% der Bevölkerung mit Wasser versorgen (Stand 2008). Versorgungen durch Großabnehmer sind im Einzelfall zu prüfen, als Anhaltspunkt kann Tab.4 herangezogen werden. In Betrieben mit Kreislaufführungen können die angegebenen Werte erheblich reduziert werden, wie etwa in der Marienmühle Graz, die einen Wasserverbrauch < 1000 l/t Stahl hat.

Tab.03 Betriebsergebnisse der 191 Wasserwerke Österreichs Tab.04 Anhaltswerte für den Wasserverbrauch von Großabnehmern

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3.1.2 ZUKÜNFTIGER WASSERBEDARF Beim zukünftigen Wasserbedarf sind die voraussehbare Änderung der Struktur eines Versorgungsgebietes, die Entwicklungspläne (Flächenwidmungsplan, Bebauungsplan, usw.) sowie der steigende Lebensstandard zu berücksichtigen. Er wird somit bestimmt durch: 1. die Bevölkerungsentwicklung, 2. die Änderung gewerblicher und industrieller Struktur, 3. Die Änderung des spezifischen Verbrauchs der Anschlussnehmer bzw. Änderung der Produktionserfahren im gewerblichen und industriellen Bereich. Dabei sollte Trinkwasser in erster Linie für die Bevölkerung eingeplant werden. Bei Industrieanlagen ist zu prüfen, ob Brauchwasser ausreicht. Maßgebend für die Planung ist der Bemessungszeitraum, welcher meistens 30 bis 50 Jahre beträgt und auch von der Lebensdauer der Anlageteile abhängt. Für eine grobe Abschätzung kann der künftige Wasserbedarf durch Multiplikation des aktuellen mit dem Faktor 1,3 verwendet werden. Die Betriebsergebnisse der 191 Wasserwerke in Tab.4 zeigt den Haushaltsverbrauch (Stand 2008), Abb.8 zeigt die Verbrauchsentwicklung und -Prognose in Deutschland. Die Tendenz ist weiter sinkend, der aktuelle durchschnittliche Wasserbedarf ist laut ÖVWG bei 130 l/Ed, für eine überschlagsmäßige Berechnung kann also dieer Wert herangezogen werden, in manchen Gebieten können jedoch bis zu 200 l/E.d auftreten, daher ist eine genaue Prüfung erforderlich. 3.1.3 WASSERVERLUSTE Es wird unterschieden zwischen realen Wasserverlusten, die durch Undichtheiten von Behältern und Rohrverbindungen, aber auch Rohrbrüche entstehen, und scheinbaren Wasserverlusten, welche durch ungenaue Messungen oder unkontrollierte Entnahme oder Diebstahl zu Stande kommen. Insgesamt kann man für beide gemeinsam einen Wert von 5-10 % bei neuen und 8-10 (max. 20) % bei alten Wasserversorgungsanlagen annehmen.

Abb.07 Betriebsergebnisse der österreichischen Wasserwerke über den gesamten Haushaltswasserverbrauch in l/Ed, 1972 - 2008

Abb.08 Abb.7 Entwicklung des Gesamtverbrauchs undBedarfsprognose für deutsche Haushalte nach BGW Statistik in l/Ed, 1950 - 2020

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3.2 SCHWANKUNG DES WASSERBEDARFS Die Schwankung des Wasserbedarfs hängt mit dem Klima, Jahreszeiten sowie den Lebensgewohnheiten zusammen. Man unterscheidet zwischen Schwankung des täglichen Verbrauchs des Jahres und Schwankung des stündlichen Verbrauchs während des Tages; maßgebend für die Berechnung ist die verbrauchsreichste Stunde bzw. der verbrauchreichste Tag. Die stündliche Schwankung ist abhängig von der Bevölkerungsstruktur, Alter und Lebensgewohnheiten der Menschen, siehe Abb. 9. Der verbrauchsreichste Tag kann stark von Fremdenverkehr und Saisonbetrieben abhängig sein. Die Formeln für die Berechnungen sind in Ber. 1 und Ber.2 dargestellt. Es sei erwähnt, dass auch ein Löschwasserbedarf für die Brandbekämpfung bereitgestellt werden muss, der entweder durch die Wasserversorgungsanlage oder durch Entnahmestellen wie offene Gerinne, Teiche oder Löschwasserbehälter sichergestellt wird.

Ber.01 Vereinfachte Berechnung des maximalen stündlichen Wasserverbauchs

Ber.02 Vereinfachte Berechnung für verbrauchsreiche Tage

Abb.09 Schwankung des stündlichen Verbrauchs in % des Tagesverbrauchs

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4 WASSERQUALITÄT An das Wasser werden je nach Verwendungszweck (Versorgung der Bevölkerung, Gewerbe bzw. Industrie) verschiedene Anforderungen hinsichtlich der Menge und Güte gestellt; prinzipiell unterschiedet man zwischen Trink- und Nutzwasser. Trinkwasser ist im Gegensatz zu Nutzwasser nachgewiesenermaßen für den menschlichen Genuss und Gebrauch geeignet. Nutzwasser (Brauchwasser) ist nicht als Trinkwasser nachgewiesen und hat je nach Verwendung für Fertigung, Reinigung, Schwemmen oder Kühlen unterschiedliche Mindestanforderungen. Da der Wasserbedarf der Industrie hoch sein kann (etwa 20-30 m³/s in Linz) sollte überlegt werden, Trennsysteme für Industrie und Gewerbe einzuführen. Die Industrie kann ihren Wasserbedarf ohne Weiteres mit Oberflächenwasser und Uferfiltrat mit einer gemäß der Nutzung entsprechenden Aufbereitung decken. 4.1 TRINKWASSER Trinkwasser in Österreich unterliegt den Bestimmungen des Lebensmittelgesetzes 1975. Darauf aufbauend gibt es die Trinkwasserverordnung, die Nitratverordnung sowie die EG-Richtlinie 98/83/EG. In der TWVO steht: „Wasser muss geeignet sein, ohne Gefährdung der menschlichen Gesundheit getrunken oder verwendet zu werden.“ Das heißt, dass Mikroorganismen (etwa Coli-Bakterien), Parasiten oder andere Stoffe nicht in einer Konzentration enthalten sein dürfen, die eine potentielle Gefährdung der menschlichen Gesundheit darstellt und daher gewisse Mindestanforderungen erfüllt werden müssen. Derzeit erfüllen in Österreich alle Wasserversorgungsunternehmen diese Werte, es werden aber nur 20 % des Trinkwassers zum Trinken, Kochen, für den Geschirrspüler und zur Körperpflege verwendet. Trinkwasser sollte: 1. eine Temperatur zwischen 7° C und 12° C haben 2. klar und farblos sein, keine Trübungen haben 3. geruchsneutral sein 4. einen ph-Wert von 7.0 bis 7.5 besitzen und im Kalk-Kohlensäure Gleichgewicht stehen, 5. Keine hohe elektrische Leitfähigkeit haben, 6. Nur geringste Spuren von Eisen und Mangan aufweisen. Die Qualität kann durch: 1. Pestizide und Düngemittel, 2. Streusalze, 3. Saurer Regen, 4. Mülldeponien, 5. Chemikalien durch Industrie beeinträchtigt werden. Die EG-Richtlinie 98/83/EG (siehe Tab.5, 6, 7) legt den Schadstoffgehalt über Grenzwerte fest. Dar Nachteil dieser Qualitätsdefinition ist, dass es nicht für alle bedenklichen Stoffe Grenzwerte gibt und manche Werte pauschal und nicht toxigologisch begründet sind .

Tab.06 EG Grenzwerte physikalische-chemische

Tab.07 EG Grenzwerte Stoffe in hohen Konzentrationen

Tab.07 EG Grenzwerte für toxische Stoffe

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4.2 WASSERSCHUTZ Einwandfreies Wasser ist nicht in unbeschränkten Mengen vorhanden und muss daher geschützt werden. Es gibt aber auch Stoffe, die selbst nach längerer Aufenthaltszeit im Boden ihre schädigende Wirkung nicht verlieren, deshalb unterscheidet man grundsätzlich zwischen 1. abbaubaren Substanzen, wie etwa organische Substanzen, Bakterien oder Viren und 2. schwer oder nicht abbaubaren Substanzen, wie Pestizide, Mineralöle, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Schwermetalle oder Medikamente. Um Schadstoffe von Fassungsanlagen fernzuhalten benötigt man daher Wasserfassungsanlagen Schutzzonen (siehe Abb.10) , die je nach Grundwasserströmungsrichtung und -geschwindigkeit festgelegt werden: Schutzzone I (Fassungsbereich) ist durch einen 2m hohen Zaun der über 20m entfernt von der Wasserfassungsanlage errichtet wird; Bäume (keine Nadelhölzer) sollten mindestens 10m entfernt sein. Die Herstellung von Gräben für die Rohrleitungen und Kabel muss besonders sorgfältig erfolgen. Schutzzone II (Mindestschutzgebiet) wird nach der Strömungszeit des Wassers im Boden festgelegt, sodass die Strömungszeit vom Rand bis zur Entnahmestelle mindestens 60 Tage beträgt. Dadurch soll ein Eindringen von Mikroorganismen in die Fassungsanlage verhindert werden. Schutzzone III (Schongebiet) ist ein ergänzender Schutz, um das Eindringen von schwer oder nicht abbaubaren Substanzen durch rechtzeitige Maßnahmen, etwa durch einen Sperrbrunnen, verhindern zu können. Schongebiete erstrecken sich auf große Teile des Einzuggebiets. In Schutz und Schongebieten sind bestimmte Tätigkeiten verboten bzw. anzeigungs- oder bewilligungspflichtig, etwa die Errichtung von Bauten und Straßen, das Durchleiten von Abwässern und Nutzungsbeschränkungen für die Landwirtschaft.

Abb.10 Lageplan der Schutzzonen eines Brunnens

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5. WASSERGEWINNUNG Alle Wasservorkommen, die der Trink- und Nutzwasserversorgung dienen, sind nur ein Teil der insgesamt nicht vermehrbaren Wassermenge eines Gebietes. Diese kann allerdings durch Eingriffe umgeschichtet werden, etwa können durch bauliche Maßnahmen die ober- und unterirdischen Abflüsse verändert werden. Verunreinigungen können dazu führen, dass es ohne eine Aufbereitung nicht zur Versorgung herangezogen werden kann. Alle Eingriffe müssen die Beeinträchtigungen der Qualität und Quantität berücksichtigen, damit auch weiterhin eine Trinkwasserversorgung ohne Aufbereitung möglich ist. Zur Versorgung werden hauptsächlich 1. Grundwasser, 2. Quellwasser, 3. Oberflächenwasser und 4. Niederschlagswasser herangezogen. 5.1 GRUNDWASSER Die Versorgung mit Grundwasser gilt als die hygienisch beste Art. Bei nicht ausreichender Überprüfung können jedoch Probleme auftreten. Daher ist eine ständige Überprüfung der Wasserqualität von höchster Bedeutung. Man unterscheidet: 1. Echtes Grundwasser: Es ist im Boden gespeichert und stammt aus dem natürlichen Kreislauf. Seine Eigenschaften hängen in erster Linie vom Bodenmaterial und der Aufenthaltszeit im Boden ab. Es ist durch seine Überdeckung meistens chemisch und biologisch einwandfrei und auch sein Temperatur ist relativ konstant. Jedoch ist die Wassermenge begrenzt und es kann entweder durch aus dem Boden stammende oder durch den Menschen zugeführte Inhaltsstoffe zur Beeinträchtigung kommen. Etwa bei den beiden Brunnen Kaindorf 2 und Kaindorf 3 im Leibnitzer Feld, wo Metabolit-Metazachlor-Sulfonsäure über dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung (0,1µg/l) nachgewiesen wurde. Der Grund dafür war eine Überdüngung des Bodens durch Pflanzenschutzmittel und beide gingen Anfang Jänner 2013 vom Netz. 2. Uferfiltriertes Grundwasser: Es entsteht durch Aussickerung von Oberflächenwasser, etwa durch Flüsse ins Grundwasser. Seine Beschaffenheit ist daher stark von der Qualität des Oberflächenwassers abhängig und es ist in größeren Mengen verfügbar. 3. Künstlich angereichertes Grundwasser: Es kann nach der Aufbereitung des zur Versickerung gebrachten Wassers und genügend langem Aufenthalt im Boden vom echten Grundwasser kaum unterschieden werden. Eine hygienisch einwandfreie Speicherung ist möglich, jedoch kann der Betrieb von Aufbereitungsanlagen erhebliche Kosten verursachen.

Abb.11 Verhalten des Wassers im Boden, Grundwasserneubildung

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5.2 QUELLWASSER Quellwasser ist Grundwasser, das an bestimmten Stellen infolge wasserundurchlässiger Schichten natürlich zu Tage tritt. Es weist meist ähnlich gute hygienische Eigenschaften wie Grundwasser auf, auch hier ist der Aufenthalt im Boden maßgebend für die Qualität. Kluftwasser kann auch noch in großen Tiefen bakteriologisch verunreinigt sein. Bei der Erschließung von Quellwasser sollte ein Geologe hinzugezogen werden, außerdem sollten Langzeitbeobachtungen von Schüttung, Qualität und Temperatur stattfinden. Dabei können durch hydrologische Methoden wie Tracer- oder Sporentriftversuche Ursprung, Weg und Aufenthaltszeit im Untergrund erforscht werden. Quellen in verkarsteten Gebiete haben eine geringe, aber konstante Schüttung (mehrere 10 l/s) wogegen Karstquellen große, jedoch stark schwankende und für Verunreinigungen anfällige Erträge liefern (einige 100 l/s). Der Vorteil ist, dass es meistens ohne Energie gewinnbar ist, jedoch können lange Transportwege in schwierigem Gelände notwendig sein. 5.3 OBERFLÄCHENWASSER Es kann entweder aus natürlichen Vorkommen wie etwa Bächen, Flüssen, Seen oder künstlichen Sammeleinreichtungen wie Oberflächenspeicher und Zisternen entnommen werden. Es ist oftmals verunreinigt und kann auch nur schwer vor Beeinträchtigungen geschützt werden. Eine unmittelbare Nutzung als Trinkwasser ist daher nicht möglich, es muss dazu aufbereitet werden, eine Filterung oder Desinfektion ist allenfalls nötig. Wasser aus großen Speichern und Seen sollte aus großer Tiefe entnommen werden, jedoch einige Meter über dem Grund. In Österreich wird es nur in Ausnahmefällen als Trinkwasser herangezogen, jedoch ist eine Verwendung für Industrie und Gewerbe, etwa in Form von Uferfiltrat verbreitet.

Abb. 12 Arten von Quellen

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6. WASSERAUFBEREITUNG

Bei zentralen Grundwasseraufbereitungsanlagen muss manchmal auf Vorkommen zugegriffen werden, deren Wasserqualität nicht den Anforderungen entspricht. In diesen Fällen ist eine Aufbereitung nötig, die je nach der Art der Verschmutzung und der gewünschten Wasserqualität individuell angepasst wird. 6.1 PHYSIKALISCHE AUFBEREITUNG Rechen werden nur bei Oberflächenwasser eingesetzt. Für Flusswasserentnahme und sandführende Quellen ist eine Entsandung notwendig, da ansonsten 1. das Fördervermögen der Rohrleitungen gemindert werden kann, 2. der dichte Abschluss von Schiebern erschwert wird, 3. Pumpen und Wasserzähler beschädigt werden können. Der Sandfang ist abhängig vom Durchmesser und von der Dichte der Sandkörner sowie der Wassertemperatur. Im Allgemeinen sollen Teilchen, die größer als 50 µm sind, abgesetzt werden. Entölung kommt bei Oberflächenwassern zur Anwendung, dieses Wasser ist als Trinkwasser ungeeignet. Durch Flotation werden dabei die Stoffe an der Oberfläche gesammelt. Durch Siebung können Schwebstoffe entfernt werden, damit diese Teile die Flockung, Sedimentation und Filtration nicht belasten. Mit Mikrosieben wird außerdem das Plankton bei der Seeentnahme entfernt. Bei Trinkwasser kommen vorrangig Filter, Sedimentationsanlagen (siehe Abb.13) oder Flotationsverfahren zur Anwendung. Flockung kommt zum Einsatz, wenn Teilchen im Wasser elektrostatisch aufgeladen sind und daher Filter versagen und Sedimentation unausreichend passiert. Weitere Verfahren sind etwa Adsorption, Vakuumverfahren, Membranverfahren oder thermische Einwirkungen.

6.2 CHEMISCHE AUFBEREITUNG Bei der Fällung werden dem Wasser Stoffe beigemicht, welche chemisch reagieren und in abtrennbare Verbindungen überführen; etwa Bariumchlorid zum Ausfällen von Sulfitationen, Natronlauge zur Enteisenung oder Kalkmich zur Enthärtung. Für Trinkwasser ist die Enthärtung nicht (erst ab 30° dH) notwendig, da das härtebildende Calcium und Magnesium gesundheitlich unbedenklich sind, sie kommt neuerdings aber immer öfter zum Einsatz, da die Zahl der Warmwasseranlagen gestiegen ist (Kesselsteinbildung), verschiedenen Wässer gemischt werden, eine Kombination mit Nitrat- und Sulfatentfernung erfolgt. Außerdem ist eine Wasserenthärtung für die chemische Industrie sowie Textilerzeugung notwendig. Oxidationsverfahren werden zur Desinfektion, Veränderung und Entfernung anorganischer Stoffe wie Eisen, Mangan, Ammonium, Arsen, sowie organischer Stoffe verwendet. Dabei gibt das oxidierte Element oder die Verbindung Elektronen ab und die Stoffe gehen dadurch in eine höhere, leichter entfernbare

Abb.13 Sedimentationszeiten für verschiedene Wasserinhaltsstoffe in Abhängigkeit von Größe und Dichte (laut DVWG)

Abb.14 Ozoneinbringung mit Reaktionsraum und Restzonen- entfernung im Aktivkohlefilter

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Wertigkeitsstufe über. Oxidationsmittel sind etwa Chlor, Ozon (siehe Abb.14) , Chlordioxid, Kaliumpermanganat und zunehmend auch Wasserstoffperoxid. Immer häufiger findet eine Desinfektion auch durch UV-Bestrahlung statt, die wartungsarm und ohne Zugabe gefährlicher Stoffe stattfindet. Für die Entfernung organischer Stoffe wird zunehmend Ozon verwendet, auch in Kombination mit UV oder Wasserstoffperoxid. Bei dieser wird durch Zugabe von Alkalien, wie etwa Kalk oder Natronlauge, der vorgegebene ph-Wert für das Trinkwasser erreicht. Dabei erfolgt die Bindung der freien Kohlensäure, weshalb auch von einem Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht gesprochen wird. Ein weiteres Verfahren passiert über Ionenaustausch, womit Wasser nicht nur enthärtet sondern auch entsalzt wird. Dabei findet ein Austausch der Ionen des Wassers mit vorher an den Tauscher gebundenen (Natrium) statt. Durch Schwebstoffe ist eine Störung des vorgangs möglich. Eine Nachbereitung des Filters mit Natriumchlorid ist vor einem erneuten Einsatz nötig. 6.3 BIOLOGISCHE AUFBEREITUNG Wo immer es möglich ist, sollte nach einer Schnellfiltration eine biologische Stufe vorgesehen werden. Dadurch kann das Wasser nahezu die Eigenschaften von natürlichem Grundwasser erreichen. Dafür eignet sich etwa ein Langsamsandfilter (siehe Abb.15), bei dem durch eine langsame Durchsickerung (2,5m/d) einer Sandschicht (Körnung Ø 1mm) biologisch abgebaut (biologische Oxidation) und das Wasser keimfrei wird. Vorraussetzung dafür ist eine ausgeglichene Sauerstoffbilanz, welche zumeist durch Belüftung (etwa durch Kaskaden) des Zulaufwassers erfolgt. Bei der Grundwasseranreicherung in Abb.16 wird durch Versickerung im natürlichen Boden die beste Angleichung an natürliches Grundwasser erreicht,. Die Methode wird oft verwendet um den Ertrag von Brunnen zu steigern. Prinzpiell sind biologische Verfahren wünschenswert, da sie enregiesparsam sind, ohne Chemikalieneinsatz passieren und geringeren Abwasser- und Schlammanfall haben. Schlamm und Abwasser fallen insbesondere bei der Behandlung von Oberflächenwasser an, diese müssen weiter behandelt werden bevor sie in den Vorfluter eingeleitet werden.

Abb.15 Langsamsandfilter

Abb.16 Versickerungsbecken zur Grundwasseranreicherung

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7. GEWINNUNG DES GRAZER WASSERS Bis Mitte des 20. Jahrhunderts besaß Graz nur das Wasserwerk in Andritz und einige Hochbehälter. Heute gibt es mehr als 20 Hochbehälter und eine ausgereifte Infrastruktur mit den Grundwasserwerken in Graz-Andritz, Feldkirchen und Friesach. Der derzeitige Grazer Wasserbedarf liegt laut Holding Graz bei 50.000 m³/Tag, daraus ergeben sich rund 19 Millionen m³/Jahr. Die Versorgung erfolgt zu 40 % vom Wasserwerk Friesach, 12 km nördlich von Graz, zu 30 % vom Wasserwerk Andritz und zu 30 % durch Bezugsrechte von der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd (ZWHS). Als Reserve für Störfälle wird heute das Wasserwerk Feldkirchen betriebsbereit gehalten und die Stadt Graz verfügt über Bezugsrechte beim Wasserverband Umland Graz.

Die Wassergewinnung der Stadt Graz erfolgt also ausschließlich aus Grundwasser ohne jegliche Desinfektionsmaßnahmen oder chemische Behandlung. Um die Qualität und Fördermenge zu erhöhen, wird in den Wasserwerken Andritz und Friesach eine künstliche Grundwasseranreicherung (siehe Abb.20 und Abb.24) betrieben. Dabei wird vorgereinigtes Oberflächenwasser (aus dem Andritzbach) versickert und dadurch das Grundwasserangebot im Bereich der Brunnen erhöht.

Abb.17 Entwicklung der Wasserförderung aus Grundwasserwerken und Fremdbezug des Grazer Wassers von 1872 bis 2010

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7.1 WASSERWERK ANDRITZ Bis zur Fertigstellung von Feldkirchen 1951 hatte das Wasserwerk Andritz die Hauptlast zu tragen. Teile des Wasserbedarfs wurden außerdem aus dem Brunnen der Brauerei Reininghaus sowie der Bulme Gösting bezogen, außerdem war der Grundwasserspiegel durch die Eintiefung der Mur aus Hochwasserschutzgründen um 1m abgesunken, was weitere Probleme der Fördermengen nach sich zog. Insgesamt hatte die Anlage 1950 aus vielen Rohrbrunnen eine Fördermenge von 577 l/s. Eine Grundwasseranreicherung zusätzlich zum Andritzbach durch einen Mühlgang der Mur scheiterte, weil das Wasser durch die Zellstoffabfälle der Papierindustrie derart verschmutzt war. Weitere Versuche das Brunnensystem zu regenerieren wurden unternommen, erzielten jedoch alle nicht die benötigte Förderleistung. 1964 begannen dann die Arbeiten zur Errichtung von 2 Horizontalfilterbrunnen (HFB 3 - siehe Abb.19 - und HFB 4) mit je 23m Tiefe, 4m Durchmesser und 400 l/s, anstelle des alten Rohrbrunnensystems. Druch eine Entnahme aus unteren Grundwasserschichten wurde dadurch auch einer Verschmutzung durch Erdölprodukte vorgebeugt. Der Bau musste unter der Aufrechterhaltung des Versorgungsbetriebs erfolgen. Nach der vollständigen Errichtung 1969 wurden die damals 78 alten Rohrbrunnen aufgelassen. Das bestehende Schutzgebiet blieb erhalten und wurde 1970 erweitert. Außerdem wurden 11 Kontrollbrunnen errichtet. Im Moment findet in Andritz eine 49,15 % Anreicherung statt.

Abb.18 Wasserwerk Andritz, Zuströmung zu den Horizontalfilterbrunnen HFB 3 und HFB 4

Abb.19 Brunnenschacht des HFB 3 im Wasserwerk Andritz, Durchmesser 4m, Tiefe 23 m, 2 Bohrloch-kreiselpumpen

Abb.20 Grundwasseranreicherung Andritz, Vorreinigungsanlage, horizontal durchflossener Schnellfilter, 10m Fließstrecke, 30m Länge

Abb.21 GWA Andritz, Rasenbecken, 2000 m² Versickerungsfläche mit Einlaufbauwerken

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7.3 WASSERWERK FELDKIRCHEN Das Wasserwerk Feldkirchen war ursprünglich das Südwerk für Graz und wurde 1951 fertigstellt. Nach mehrjähriger Begutachtung von möglichen Wasserentnahmestellen hatte man sich auf diese beiden Möglichkeiten Feldkirchen und Friesach geeinigt (siehe Tab.8) und sowohl aus Kosten- (kürzere Zuleitung im Süden, Zuleitung im Norden durch felsiges Gelände) und technischen Gründen (spezielle Rohre für den Norden aus dem Ausland) zuerst Feldkirchen umgesetzt. Außerdem gab es einen stärkeren Widerstand der Grundstückseigentümer in Friesach, sowie mehrere massive Gebäude im vorgesehenen Schutzgebiet. Zuerst wurde in Feldkirchen das Wasserwerk im Vollausbau, sowie 3 der 6 geplanten Schachtbrunnen in einem Abstand von 260m zur Mur errichtet, sie waren durchschnittlich 14 Meter tief und hatten einen Durchmesser von 3 Metern (siehe Abb.17); 1954 wurde ein vierter Brunnen errichtet. Die 6,8 km lange Versorgungsleitung wurde am Karlauergürtel an das Grazer Netz angeschlossen. Aufgrund des steigenden Wasserbedarfs und der schlechten Qualität, sowie der möglichen Gefährdung in Feldkirchen - etwa durch das Gaswerk Rudersdorf, welches seine Abwässer ungereinigt in die Mur einleitete – wurden der Ausbau von Andritz und Feldkirchen, sowie die Errichtung von Friesach in den 50er und 60er Jahren heiß diskutiert. Durch Siedlungserweiterung in das Schutzgebiet konnte der Brunnen VI in Feldkirchen allerdings nicht mehr errichtet werden, weshalb Brunnen I im Jahr 1962 als erster Hochleistungsbrunnen (HFB 1) Österreichs auf die doppelte Fördermenge ausgebaut wurde; 140-160 l/s. Das angewandte Ranney Vefahren des Horizontalfilterbrunnens (HFB) setzte sich in den darauffolgenden Jahren im ganzen Land durch. Der letzte geplante Brunnen in Feldkirchen konnte wegen der Nähe zur Südautobahn ebenfalls nicht errichtet werden, weshalb 1967 ein weiterer Ausbau als HFB mit einer Leistung von 300 l/s ans Netz ging (HFB 2). Die Schongebiete für die heutigen Brunnen sind in Abb. 18 festgelegt. In Verwen-dung sind derzeit die Schachtbrunnen 4 und 5 und der HFB 2. Der HFB 1 und der Schachtbrunnen 2 können derzeit aufgrund baulicher Mängel und techni-scher Defekte nicht betrieben werden. Der Liefervertrag von Graz sieht derzeit Einspeisemengen bis zu 100 l/s vor. Mit der Fertigstellung der Transportleitung Oststeiermark und der Versorgung der TLO kommt Feldkirchen in Zukunft wieder größere Bedeutung zu, da Trockenzeiten größtenteils von dort ausgeglichen werden. Eine umfassende Sanierung des gesamten Wasserwerks ist daher in Planung.

Abb.22 Wasserwerk Feldkirchen, Plan des HFB 1, mit 2 Pumpensätzen, Brunnenüberbau und Armaturenkeller

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7.4 WASSERWERK FRIESACH Schon nach dem zweiten Weltkrieg war der Raum Friesach-Wörth bereits in die Planung des Wasserwerkes Graz miteinbezogen. Das Gebiet war jedoch land- und forstwirtschaftlich stark genutzt und die Papierfabrik Leykam-Josefthal AG und die Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft Steiermark hatten Einwände gegen das geplante Wasserwerk Nord. Erst nach jahrelangen Bemühungen konnten die Verfahren für die Errichtung des dritten Wasserwerks von Graz mit zwei weiteren Horizontalfilterbrunnen abgeschlossen werden. 1969 wurde mit der Errichtung des HFB 5 sowie der Transportleitungen nach Graz begonnen. Durch eine Wasserknappheit infolge Trockenheit in den Jahren 1970 und 1971 wurde der Bau beschleunigt und 1978 wurde der HFB 5 eröffnet. Aus hygienischen Gründen wurden die Böden der Brunnen - wie bereits in Feldkirchen - aus Terazzo ausgeführt und der Schacht verfliest. Das Wasserwerk Friesach wird durch die zentrale Schaltwarte des Wasserwerks Andritz überwacht. Nach einem Absinken des Grundwasserspiegels im Jahr 1978 musste die Förderung von 222 l/s auf 76 l/s reduziert werden, weshalb noch im selben Monat die Baustelle der Grundwasseranreicherung durch den Stübingbach erfolgte. Dadurch konnte wieder eine Fördermenge von 200 l/s gewonnen werden. Auch in Andritz wurde zur selben Zeit eine Erhöhung der Grundwasseranreicherung durch den Andritzbach vorgesehen. Der HFB

6 in Friesach wurde 1980, die Grundwasseranreicherungsanlage Friesach (Abb. 23) im Jahr 1983 fertiggestellt. Eine Anreicherung des Grundwassers findet zu 47,96 % statt. Dadurch kam es zur Beeinträchtigung viele Hausbrunnen in dem Gebiet, welche durch Ersatzwasser- versorgungen ersetzt wurden. 1989 wurde die GWA erweitert sowie neue Pumpen und Wasserzähler konnten eingebaut werden. 1992 wurde das Schutzgebiet 2 erweitert.

Abb.23 Wasserwerk Friesach, Grundwasser-isohypsen mit Schutzgebietsgrenzen

Abb.24 GWA Friesach, Blick auf die Sandfilter- und Rasenbecken, im Vordergrund die Mur

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7.1 ZENTRAL-WASSERVERSORGUNG HOCHSCHWAB SÜD Die ZWHS gewinnt ihr Wasser über 2 Vertikalfilterbrunnen am Moarhof mit 87m Tiefe. Die Einspeisung in das Grazer Netz erfolgt bei der Übergabestation Friesach, wo mit dem Druck - durch den Höhenunterschied von 160m zum Behälter Hansenhof in Bruck/Mur - eine Turbine zur Erzeugung elektrischer Energie betrieben wird; das gewonnene Jahresarbeitsvermögen von 900 MW/h wird in das Stromnetz der STEWEAG-STEG eingeleitet. Die jährliche Trinkwasserentnahme von maximal 6,3 Millionen m³ über die beiden Vertikalfilterbrunnen entspricht 40 Prozent der minimalen jährlichen Grundwasserneubildung.

Abb.25 Schema der Anlagen der ZWHS mit Brunnen, Ausgleichsbehälter und Transportleitungen

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7.5 VERSORGUNGSGEBIET GRAZ Durch die ungeplante Zersiedelung im Grazer Stadtraum war eine permanente Erweiterung des Rohrnetzes nötig. Für die Hauptversorgungszone im Talboden der Mur zur Verbrauchsschwankung waren früher die Hochbehälter Rosenberg und Spielberg verantwortlich. Für höher liegende Gebiete wie an der Peripherie, Anhöhen und den Seitentälern wurden eigene Versorgungszonen eingerichtet, welche mit Pumstationen ausgestattet wurden. Anfang der 60er Jahre waren es bereits 12. Dadurch wurden der Schlossberg, Mariatrost, Stiftingtal, Ries, Ragnitz, Waltendorf, Rudolfhöhe, Lustbühel, Wetzelsdorf, der Ölberg, der Gaisberg, der Steinberg und die Hochsteingasse versorgt. Es wurden außerdem weitere Hochbehälter errichtet, etwa Ries (300 m³), Waltendorf (130 m³), Kehlberg (200 m³) und der größte Speicher, Hochbehälter Spielberg (Abb.) in Wetzelsdorf mit 10.000 m³ gebaut. Aktuell sind es 23 Behälter mit 36.047 m³ Nutzinhhalt. Nach mehreren Sanierungsversuchen wurde der Hochbehälter am Rosenberg 1963 aufgelassen. Durch die Modernisierungen des Rohrnetzes und eine Intensivierung der Kontrollen wurden die Verluste stark reduziert: waren es 1985 0,36 m³/h.km, so sank der Wert trotz steigendem Wasserbedarfs auf 0,312 m³/h.km im Jahr 2010. Mehr als die Hälfte eines maximalen Tagesbedarfs kann in diesen Behältern gespeichert werden. Überwacht werden alle Trinkwasserspeicher und Pumpstationen von einer zentralen Schaltwarte im Kompetenzzentrum Wasserwirtschaft in Graz-Andritz.

Abb.26 verschiedene Grazer Trinkwasserspeicher der Holding Graz

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8. QUELLENANGABEN 8.1 LITERATURVERZEICHNIS GARFINKEL/VERED/BAR-YOSEF, The domestication of water, Antiquity 2006. Holding Graz, Wasserwirtschaft, Sommer 2012. KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010. KAUCH/RENNER/SCHLACHTER: Siedlungswasserbau 1: Wasserversorgung, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2000. MINICHREITER, Kornelija: Slavonski Brod Galovo - ten years of archaeological excavations, Institut za arheologiju Zagreb 2008. MUTSCHMANN/STIMMELMAYR, Taschenbuch der Wasserversorgung, 13. Auflage, Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft 2002. MANIAK, Ulrich: Hydrologie und Wasserwirtschaft – Eine Einführung für Ingenieure, 6. Auflage 2010. PEER/NICKL: Wasser für Graz 1940-2010, Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Graz 2011. SCHWARZENBRUNNER, Günther: Wasser, Institut für Städtebau und Ortsplanung, Umweltschutz DI Felber, 1997/98. Österreichische Trinkwasserverordnung, Fassung vom 22.02.2013, §3. VITRUV, Zehn Bücher über Architektur, Buch 8: Wasserversorgung, 388-400. Wasserverbrauch und Wasserbedarf, Bundesministerium für Land- und Wasserwirtschaft 2012. WEGNER, Hans-Helmut: Brey MYK, Wasserleitung, in CÜPPERS (Hrsg.) - Die Römer in Rheinland-Pfalz 2005, 348f. 8.2 INTERNETQUELLEN http://www.holding-graz.at, Wasserwirtschaft, Wasserverbrauch, Wasserqualität, abgerufen am 28.01.2014. http://www.lebensministerium.at, Trinkwasser und Wasserverbrauch, abgerufen am 28.01.2014. http://www.leibnitzerfeld.at, Grundwasserverunreinigung durch Pflanzenschutzmittel, abgerufen am 28.01.2014. http://www.ovgw.at, Wasser, abgerufen am 28.01.2014. http://www.spiegel.de, Medikamenten-Cocktail im Trinkwasser, abgerufen am 26.01.2014. http://www.sueddeutsche.de, Westen der USA trocknet aus, abgerufen am 28.01.2014. http://www.trinkwasserinfo.at, Trinkwasserqualitaet, abgerufen am 31.01.2014. http://www.wasserwerk.at, abgerufen am 28.01.2014. http://www.washingtonpost.com, Water: The next challenge for China’s new leaders? , abgerufen am 27.01.2014. http://www.zwhs.at, Trinkwasserversorgung, Versorgungsanlage, abgerufen am 29.01.2014. 8.3 ABBILDUNGS-, TABELLEN UND BERECHNUNGSVERZEICHNIS Abb.01 Wasserverbrauch und Wasserbedarf, Bundesministerium für Land- und Wasserwirtschaft 2012, 11. Abb.02 KAUCH/RENNER/SCHLACHTER: Siedlungswasserbau 1: Wasserversorgung, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2000, 29. Abb.03 SCHWARZENBRUNNER, Günther: Wasser, Institut für Städtebau und Ortsplanung, Umweltschutz DI Felber, 1997/98, 18. Abb.04 FELBER/ SCHWARZENBRUNNER: Wasser, Umweltschutz, Institut für Städtebau und Ortsplanung, 1997/98, 18.

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Abb.05 FELBER/ SCHWARZENBRUNNER: Wasser, Umweltschutz, Institut für Städtebau und Ortsplanung, 1997/98, 19. Abb.06 KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010, 14. Abb.07 KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010, 19. Abb.08 MUTSCHMANN/STIMMELMAYR, Taschenbuch der Wasserversorgung, 13. Auflage, Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft 2002, 37. Abb.09 KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010, 20. Abb.10 KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010, 47. Abb.11 KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010, 32. Abb.12 MUTSCHMANN/STIMMELMAYR, Taschenbuch der Wasserversorgung, 13. Auflage, Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft 2002, 79. Abb.13 MUTSCHMANN/STIMMELMAYR, Taschenbuch der Wasserversorgung, 13. Auflage, Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft 2002, 210. Abb.14 MUTSCHMANN/STIMMELMAYR, Taschenbuch der Wasserversorgung, 13. Auflage, Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft 2002, 234. Abb.15 KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010, 72. Abb.16 KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010, 73. Abb.17 PEER/NICKL: Wasser für Graz 1940-2010, Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Graz 2011. 66. Abb.18 PEER/NICKL: Wasser für Graz 1940-2010, Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Graz 2011. 66. Abb.19 PEER/NICKL: Wasser für Graz 1940-2010, Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Graz 2011. 98. Abb.20 PEER/NICKL: Wasser für Graz 1940-2010, Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Graz 2011. 106. Abb.21 PEER/NICKL: Wasser für Graz 1940-2010, Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Graz 2011. 106. Abb.22 PEER/NICKL: Wasser für Graz 1940-2010, Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Graz 2011. 56. Abb.23 PEER/NICKL: Wasser für Graz 1940-2010, Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Graz 2011. 75. Abb.24 PEER/NICKL: Wasser für Graz 1940-2010, Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Graz 2011. 103. Abb.25 PEER/NICKL: Wasser für Graz 1940-2010, Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H. Graz 2011. 132. Abb.26 Holding Graz, http://www.holding-graz.at, Wasserspeicherung, abgerufen am 03.02.2014. Ber.1 KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010, 20. Ber.2 KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010, 20. Tab.1 MANIAK, Ulrich: Hydrologie und Wasserwirtschaft – Eine Einführung für Ingenieure, 6. Auflage 2010, 2. Tab.2 MANIAK, Ulrich: Hydrologie und Wasserwirtschaft – Eine Einführung für Ingenieure, 6. Auflage 2010, 1. Tab.3 KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010, 16. Tab.4 KAINZ/KAUCH, Siedlungswasserbau und Abfallwirtschaft, 4. Auflage, Manz Verlag Schulbuch GmbH 2010, 16. Tab.5 FELBER/ SCHWARZENBRUNNER: Wasser, Umweltschutz, Institut für Städtebau und Ortsplanung, 1997/98, 20. Tab.6 FELBER/ SCHWARZENBRUNNER: Wasser, Umweltschutz, Institut für Städtebau und Ortsplanung, 1997/98, 21. Tab.7 FELBER/ SCHWARZENBRUNNER: Wasser, Umweltschutz, Institut für Städtebau und Ortsplanung, 1997/98, 21.