Toponyme auf römischen Inschriften aus Bayern

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Blätter für oberdeutsche Namenforschung Für den Verband für Orts- und Flurnamenforschung in Bayern e. V. herausgegeben von Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein 45. Jahrgang Inhalt Dr. Robert Schuh (1947-2008) 2008 von Wolf-Armin Frhr. v. REITZENSTEIN ......................................... 5 Die Tagung "Namenforschung im Archiv" von Wolf-Armin Frhr. v. REITZENSTEIN ......................................... 7 Toponyme aufrömischen Inschriften aus Bayern von Karlheinz DIETZ........................................................................... 10 Möglichkeiten und Grenzen flir die Namenforschung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv von Elisabeth WEINBERG ER............................................................. 23 Digitalisierte Archivbestände und Archivalien in Bayern von Joachim KEMPER ........................................................................ 31 Edition versus Originalhandschrift: Ihre Relevanz für die historische Lautgeschichte von Isolde HAUSNER ......................................................................... 42 Latinisiertes und reines Althochdeutsch im Urkundenmaterial der frühmittelalterlichen St. Galler Überlieferung von Stefan SONDEREGGER............................................................... 53 Die Urbare als namenkundliche Quelle von Peter AN REITER.......................................................................... 63 Quellen für die mundartlichen Formen von Ortsnamen von Anthony ROWLEY ....................................................................... 91

Transcript of Toponyme auf römischen Inschriften aus Bayern

Blätter für oberdeutsche Namenforschung Für den Verband für Orts- und Flurnamenforschung in Bayern e. V.

herausgegeben von Wolf-Armin Frhr. v. Reitzenstein

45. Jahrgang

Inhalt

Dr. Robert Schuh (1947-2008)

2008

von Wolf-Armin Frhr. v. REITZENSTEIN ......................................... 5

Die Tagung "Namenforschung im Archiv" von Wolf-Armin Frhr. v. REITZENSTEIN ......................................... 7

Toponyme aufrömischen Inschriften aus Bayern von Karlheinz DIETZ........................................................................... 10

Möglichkeiten und Grenzen flir die Namenforschung im Bayerischen Hauptstaatsarchiv von Elisabeth WEINBERG ER............................................................. 23

Digitalisierte Archivbestände und Archivalien in Bayern von Joachim KEMPER ........................................................................ 31

Edition versus Originalhandschrift: Ihre Relevanz für die historische Lautgeschichte von Isolde HAUSNER ......................................................................... 42

Latinisiertes und reines Althochdeutsch im Urkundenmaterial der frühmittelalterlichen St. Galler Überlieferung von Stefan SONDEREGGER............................................................... 53

Die Urbare als namenkundliche Quelle von Peter AN REITER.......................................................................... 63

Quellen für die mundartlichen Formen von Ortsnamen von Anthony ROWLEY ....................................................................... 91

Toponyme auf römischen Inschriften aus Bayern

von Karlheinz DIETZ

Die Zahl der Toponyme auf römischen Inschriften aus Bayern ist über­raschend gering. 1 Durch die thematische Vorgabe auszuschließen sind die Stammesnamen, die sich etwas zahlreicher finden und in jüngster Zeit zu­sammenfassend behandelt wurden.2 Die anfängliche Vielfalt wurde hier zunehmend durch das bislang mehr als vierzigmal belegte Ethnikon Raetus3

verdrängt. Unberücksichtigt lasse ich den erschlossenen Namen *Seiopa, der seit

Alfred von Domaszewskis Behauptung, es handle sich "mit einiger Wahr­scheinlichkeit" um den alten Namen von Miltenberg am Main,4 nicht selten als "alteinheimischer Name" betrachtet wird5 und dem ,alt-celtischen Sprachschatz' einverleibt wurde.6 Tatsächlich ist er abgeleitet aus der Be­zeichnung des n(umerns) [expl(orationis?) Sei]opens(is), der um 200 offen­bar die Besatzung des Kastells Miltenberg-Ost stellte. 7 Zwar ist die Be­nennung dieser Truppe nach ihrem Gründungsort8 oder einem Vicus des

Ich verweise hier ein- fiir allemal auf die Zusammenstellungen bei VOLLMER, IBR S. 208-226; RElNECKE: Namen l; REINECKE: Namen li; REIN ECKE: Namen III; RASCH: Namen (einem. E. fragwürdige Neuausgabe). BUZAS/JUNGINGER: Bavaria Latina verzeichnet auch die forschungsgeschichtlichen Irrwege. Generell noch VON REIT­ZENSTEIN 1970; VON REITZENSTEIN: Lexikon, 44-48; 122-123; 166-167; 252; 263; 298-299;313-318; 348; 354; VON REITZENSTEIN: Altbayem.

2 DIETZ: Bevölkerung, bes. 14-15. 3 DIETZ: Bevölkerung, 18-19; der dort verzeichnete civis secundus Retus, der in der 2. Hälfte

des 4. Jh.s praepositus militum Fotensium war (ClL VI 32969), könnte zu Foetibus ge­hören, aber das ist keineswegs sicher.

4 Ein ausftihrliches Referat bei KEUNE: Seiopa. 5 Schon HÜBNER: Herrschaft, 92. 6 HOLDER: Sprachschatz, II 1459; vgl. REINECKE: Bauten, 80; ROWELL: Numerus,

2538-2539. 7 CIL XIII 6605; ergänzt aus CIL XI 31 04; vgl. CIL Xlll 2,1, S. 281; XIII 4, S. 1 02; XIII 6,

S. 21. Zur Truppe neuerdings AUSTIN/RANKOV: Exploratio, 175; 192; 198; 203 und zu Miltenberg zuletzt BAA TZ/HERRMANN: Hessen, 439-440; W AMSER: Miltenbergl Bürgstadt; W AMSER: Miltenbergl Altstadt.

8 BAATZ: Hesselbach, 68.

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Binnenlandes nicht auszuschließen,9 es ist aber genauso gut möglich, dass es sich um einen Zunamen von Brittones handelte. 10

Als außerbayerisch zu übergehen sind auch Brigantium!Bregenz, 11 und Tasgaetium!Eschenz, 12 flir welche epigraphische Belege existieren. Aus­zuschließen ist aber auch Reginum/Regensburg, das nur durch eine stadt­römische Inschrift belegt zu sein scheint. 13 Viel unsicherer als lange ge­glaubt ist nämlich die Auflösung der Buchstaben KR in der Wendung terri­tor ( ... ) contr( ... ) et KR zu k(anabarum) R(eginensium). 14 Sollte sie richtig sein, hätten wir eine Bestätigung flir die in den Itinerarien bezeugte Form Regino, die bekanntlich mit dem Flurnamen Reganus!Regen verbunden wird. 15 In Pans Aeni/Pfaffenhofen am Inn 16 ist zwar eine zum illyrischen Zollbezirk gehörende statio Enensis bezeugt, indessen stammt der Stein aus Poetovio!Ptuj in Oberpannonien. 17 Auf einer Sarkophaginschrift aus einer Nekropole der einstigen dalmatinischen Stadt Salonae erscheint ein Veteran ex Castris Batavum. 18 Darin wollte man einen Bezug auf Batava/ Passau-Altstadt sehen, 19 doch dürfte dies schwerlich richtig sein, vielmehr könnte ein Lager der equites singulares Augusti gemeint sein, da diese kurz auch Batavi genannt wurden.20

Auf dem norischen Innufer von Passau befand sich der besonders aus den Itinerarien und der Vita Severini bekannte Ort Boiodurum/Passau­Innstadt;21 er war auf dem verlorenen Meilenstein von Engelhartszelf2

9 FABRICIUS: Limesproblem, 299; vgl. EZOV: Numeri, 167. I 0 STAPPERS: Milices. 229-230; TERNES: Germania Superior, 831. Entsprechendes gilt auch

ftir die Brittones Triputien(ses) in Amorbach (CIL XIII 6514; 6606) und die Brittones Nemaning(enses) in Obernburg (CIL XIII6629); dazu VON REITZENSTEJN: Lexikon, 36-37; 286-287. Zu Nemaningensium hat Herr von Reitzenstein, wie er mir freundlicherweise mitteilt, inzwischen seine Meinung geändert und diese in einem noch ungedruckten Auf­satz über Namenarten dargelegt.

II Zu den Inschriften zu Bregenz HEGER: Steindenkmäler; WEBER: Weihinschrift; vgl. TRUSCHNEGG: Vorarlberg.

12 Zu den Inschriften aus Eschenz LIEB: Inschriften. 13 DIETZ: Herkunftsangaben. 14 CIL 1111437010

= AE 1986,534 = 1987,792; DIETZ/FISCHER: Römer, 142-144. 15 Zu den antiken Namen Regensburgs außerdem DIETZ/FISCHER: Grenze, 15-16. 16 Vgl. GARBSCH: Mithräum. 17 CIL 111 151847

= AIJ 302. 18 AE 1914,73 = ILJ 1112102. 19 So aber schon STEIN: Beamte, 168 Anm. 72; A. und J. SASEL im Kommentar zu ILJ;

vgl. AIGN: Cohors, 112. Zur Frage der Truppenbesatzung DIETZ: Alteglofsheim, 253-254. Anm. 96; WOLFF: Heer, 170.

20 Batavum wäre dann als Gen. Pl. zu verstehen. Die Zeugnisse der equites singulares Augusti bei SPEIDEL: Denkmäler; vgl. SPEIDEL: Riding.

21 ADAM: Reisewege, 49; 53-54.

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in Österreich genannt. Zweifellos lag in dieser ,Bojerstadt' auch die statio Boiodurensis publici portorii Illyrici, von der wir zwar einen vilicus und einen Contrascriptor am Ort bezeugt haben.Z3 Der Name der Zollstation findet sich allerdings nur auf einer Inschrift in Trojane/Atrans in Nori-

24 cum. Sonderfälle sind schließlich Bedaium25 und Gontia, da beide epigraphisch

nur als Götternamen bezeugt sind. Im Unterschied zur mehrfach literarisch überlieferten Form des Toponyms Guntia zeigt der Göttername Gontia26

den o-Laut, der sich auch in der unsicheren Überlieferung des spätantiken Flussübergangs findet. 27 Die Weihung an Gontia stiftete ein Zenturio der unter Nero gegründeten legio I Jtalica, die bis in die Spätzeit in Novae (bei Svistow a. d. Donau) in Moesien kampierte. Der Anlass des Aufenthalts des Zenturios in Günzburg und der Weihung ist unbekannt. Ein Gott Be­daius findet sich auf mindestens sechs Weihinschriften aus Chieming und von benachbarten Fundorten, und zwar auch im Kontext staatlicher und städtischer Hoheitsakte (auf sog. Benefiziarierinschriften bzw. Weihungen von Salzburger Lokalmagistraten). Man hat damit den Namen des Chiern­sees verbunden. Peter Scherrer hat dargelegt, dass der Stammesgott der Alounae (bei Ptolemaios Alaunoi) geehrt wurde.28

Nach so langer Umkreisung des Themas nun endlich zu den sicheren Belegen. Mit Abstand die meisten Toponyme finden sich auf sog. Meilen­steinen, mithin auf einer Fundgruppe, die 2005 im CIL XVII neu ediert29

und unlängst von Michael Rathmann ausführlich kommentiert wurde.30

Als Straßenausgangspunkte, sog. capita viarum, finden sich? Augusta/Augsburg 27 Belege (7 ergänzt), 17 in Bayern Cambodunum!Kempten 1 Beleg Phoebiana!Faimingen 3 Belege Legio/Regensburg 6 Belege (zwei ergänzt)

22 CILXV114,I, 105. 23 CIL III 5691 add. S. 1846 ~ IBR 441 ~ AE I999 ad 1193. Vgl. AE 1977,594; mit den

Bemerkungen WOLFF: Führer, 7 m. Taf. 2; vgl. GARBSCH: Mann. 98 Abb. 75. 24 CIL lll5121 add. S. 2198 ~ RINMS 105. 25 SCHERRER: Regnum, 42-43 Verbreitungskarte 13. 26 AE 1930,74~WAGNER:Inschriften,229Nr.51 Taf.I6;BERKTOLD:Gontia,29Nr.l. 27 TIEFENBACH: Günzburg; CZYSZ: Gontia, 81-83. 28 SCHERRER: Regnum, 37-39. 29 KOLB,/W ALSERIWINKLER: CIL XVII 4, I. 30 RA THMANN: Untersuchungen. 31 Vorläufiger Index zu CIL XVII 17,4,1 im Internet: http://cil.bbaw.de/dateien/indices_

xvii.html (am 22.09.2008).

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Juvavum!Salzburg 13 Belege, 3 in Bayern Boiodurum/Passau-Innstadt 1 Beleg, 0 in Bayern. Von letzterem war bereits die Rede.

A bzw. ab Augusta zählten Meilensäulen bis hinab nach Vipitenum/ Sterzing,32 entlang von vier Straßen:

a) über den Brenner und Seefelder Sattel nach Augsburg, b) von Kempten nach Pons Aeni, c) von Augsburg über Burghöfe donauabwärts und d) nördlich der Donau im Limesgebiet nach Eining.33

Die Annahme, dass an der Verbindung zwischen Bregenz und Inns­bruck auf einigen Meilensäulen a B(rigantio) gezählt worden sei, konnte durch einen Neufund aus Mittenwald sicher falsifiziert werden; viel­mehr ist auf den entsprechenden Steinen das folgende A VG für Aug(usta) durch Haplographie irrtümlich ausgefallen.34 Tatsächlich verzeichnen die Meilensteine für Augsburg alle nur diese drei Buchstaben A VG. Die be­kannten 58 Zeugnisse für die antiken und frühmittelalterlichen Namen Augsburgs wurden vor mehr als 20 Jahren zusammengestellt und ausführ­lich kommentiert.35 Wie es scheint, kam seither ein einziges aus Rom hin-

36 zu. Danach haben wir aus 49 verschiedenen Quellen 54 Testimonien für

den Namen Augsburgs bis ins 6. Jahrhundert. Das Verteilungsverhältnis der Belege für Augusta Vindelicum: Aelia Augusta: Augusta (mit den je­weiligen Spielarten) entspricht etwa 2:3:5, wobei Augusta seine starke Re­präsentanz vorwiegend einer Quellengattung, eben den Meilensteinen, verdankt. Sofern man die Milliarien der gleichen Serie zusammenfassen und als je ein Testimonium in Rechnung stellen würde, verschöbe sich die angegebene Relation zu 2:3:2,5. Im Mittelalter verändert sich diese dann sehr zugunsten von Augusta und seinen Derivaten Augustana und besonders Augustensis, die von nur wenigen Ausnahmen abgesehen das Bild be­stimmen. Die Form Augusta Vindelicum ist auf einer bayerischen Inschrift nicht belegt.

32 CIL XVII 4, I, 7-8. 33 a) CIL XVII 4,1, 25. 38. 39. 40. 41. 46; b) CIL XVII 4,1, 50. 51, c) CIL XVII 4,1, 53.

54. 55; d) CIL XVII4, I, 63. 65. 66. 67. 69. 70 34 DJETZ/PIETSCH: Meilensteine, 52-53. 35 DIETZ: Augsburg; ZAHRNT: Augsburg. 36 DIETZ: Weihaltar, 100-102.

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Lateinisch ist natürlich auch Legio, das als Ortsname sechsmal (davon zweimal sicher ergänzt) auf Meilensteinen erhalten ist.37 Ihr einstiger Standort wird gleich durch zwei Entfernungsangaben angezeigt: ab Aug(usta) und a Leg(ione), also "von Augsburg" und "von der Legion". Das für die römische Administration allein bedeutsame Lager der 3. Italischen wurde um 200 also nur Legio bezeichnet; ähnlich verfuhr man anderwärts, z. B. in Nordwestspanien, wo noch heute der Standort der 7. Legion in Le6n weiterlebt, aber auch Caer/eon in Britannien und Leggun in Palaestina waren ehemalige Legionsstandorte.

Ein weiterer Straßenknotenpunkt war Phoebiana, sofern der Nominativ zu Phoebianis so gelautet haben sollte. Er ist inzwischen auf drei Meilen­säulen aus Gundelfingen und Sontheim belegt. 38 In der Schreibweise (Fe­biana) ist der Ort als Sitz der equites stablesiani iuniores seit langem aus der Notitia dignitatum geläufig.39 Damit kann nur der antike Vorläufer von Faimingen gemeint sein. Ob so auch schon, wie man jüngst gemeint hat,40

das im späteren Tempelbereich bald nach 90 gegründete und rund nach einem halben Jahrhundert aufgelassene Kastell oder erst das Apollo-Heilig­tum so hieß, ist nicht zu entscheiden. Immerhin wäre die Bezeichnung Phoebiana41 ein passender Name für ein Apollo-Heiligtum gewesen. Da­her ist keineswegs auszuschließen, dass dieser Name noch nicht mit dem Kastell verbunden war. Nicht weniger wahrscheinlich dürfte sein, dass das Kastell nach einem noch nicht gefundenen, kleineren Heiligtum benannt wurde und nach dessen Aufgabe zum zumindest Anfang des 3. Jh.s über­regional bekannten Kultort expandierte.

Von nicht sicherer Etymologie ist Juvavum,42 das sich auf insgesamt 12Meilensteinen findet, die a Juv(avo) zählen; zwei davon stammen aus Bayern, und zwar von der aus Wien zum Inn führenden Straße.43 Daneben sind auf bayerischem Boden auch noch drei Inschriften von Ratsherrn und Magistraten aus dem alten Salzburg bezeugt, von decuriones luvavensium bzw. II viri civ(itatis) Juv(avensis). 44

Seiner Bildung nach eindeutig keltisch ist der Name Cambodunum, der in ausgeschriebener Form nur einmal auf einem Grabstein aus Aquin-

37 Sog. via secundum Danuvium: CIL XVII 4,1,55; via limitanea: CIL XVII 4,1,65 (er-gänzt). 66. 67. 69 (ergänzt). 70.

38 CILXVII4,1,60.61.62. 39 Not. Dign. Occ. 35,4. 15. 40 KOLB: Phoebiana; vgl. RATHMANN: Untersuchungen, 137. 41 Zur Bildung RASCH: Namen, 80; 128. 42 Zum römischen Salzburg KOV ACSOVICS: luvavum. 43 CIL XVII 4, I, 96; sicher ergänzt ist CIL XVII 4,1, 97. 44 WEDENIG: Quellen, 171-174 I 11-12; 14.

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cum/Obuda45, innerbayerisch in gekürzter Weise als caput viae bei Isny

erscheint.46 Als "befestigter Ort an der Flusskrümmung"47 gehörte das alte Kempten zu jener stattlichen Zahl gallischer Städte, die aus keltischen E­lementen gebildete Namen tragen, in denen der eine Bestandteil ( -dunum, -durum) auf die Existenz von Verteidigungswällen hindeutet, die aber während der Kaiserzeit solche Befestigungen mit Sicherheit nicht hatten. Zur Erklärung dieser Anomalie wurde vorgeschlagen, solche Namen könn­ten jeweils auf ein römisches Lager zurückgehen, das früh zur Kontrolle des Umlandes angelegt, von den römischen Stammespräfekten als Unter­bringung benutzt und mit einer einheimischen Benennung belegt wurde. Aus den Märkten solcher "Basislager" konnten sich beträchtliche Siedlungen bilden, zumal, wenn die Lager aufgegeben wurden und die Einheimischen den früher militärisch ausgerichteten Platz der weiteren zivilen Nutzung zuführten.48 Da zudem viele unserer scheinbar keltischen Toponyme, wie Cambodunum, Abodiacum, Sorviodurum oder auch Radaspona auf keinerlei latenezeitlichen Vorgängersiedlungen beruhen, ist nicht auszuschließen, dass sich hinter der "keltischen Ortsnamenssitte" ein besonderer Zug römi­scher Integrationspolitik verbirgt, nämlich ihren Neugründungen bewusst Namen der alten Landessprache zu geben.49

Damit komme ich zu einer noch nicht lokalisierten norischen Zollstation, die durch zwei leider verlorene Inschriften bezeugte statio Esc ( ... ). Sie wird heutetrotz gelegentlicher Zweifel bei Ischl a. d. Alz (Gde. Seeon) im Chierngau gesucht. 50 Auf beiden Inschriften war diese Station mit den drei Buchstaben ESC abgekürzt, deren Auflösung- vermutlich zu Esc(onensis) - allen potentiellen Lesern der Inschriften unschwer möglich gewesen sein muß. In diesem Zusammenhang wird bedeutsam, dass die Tabula Peutin­geriana 20Meilen (29,6 km) von Cambodunum und 18Meilen (26,6 km) von Epfach entfernt einen Ort Escone eingetragen hat. Diese Lokalität, die zwischen Marktoberdorf und dem Auerberg gelegen haben muss (die ver­schiedenen Lokalisierungsvorschläge tun hier nichts zur Sache), führen wohl zu einem Nominativ Esco. 51 Dieser ist in der nächsten Umgebung

45 CIL II1 15162. 46 CILXVII4,1,33. 47 WEBER: Anfange, 14-15 m. Anm. 6; vgl. RIVET/SMITH: Place-Names, 292-293. 48 DRINKWATER: Gaul, 131. 49 Vgl. RIVET: Names. 50 CIL III 5620 = AE 1995,1216; IBR 20 A. Zur Lokalisierung SCHERRER: Lage;

zustimmend ALFÖLDY: Gliederung, 52-53. Frühere Zweifel bei REINECKE: Station; vgl. KNUSSERT: Esco.

51 Zu Esco RASCH: Namen, 50; 186; 188 (zu Estiones).

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von Estiones natürlich auffällig. Konrad Miller hat daraus schon 1916 postu­liert, der bei Strabon nur einmal überlieferte Name der Estiones, müsse * Eskones gelautet haben, was Artur Adam 197 6 noch durch den Hinweis untermauem wollte, dass der Wortstamm *Eskon- ziemlich sicher auch dem Namen der Stadt Schongau (alt Scongowa) zugrunde liege. 52

Offenbar geht auf den Namen der Schotter, eines linken Nebenflusses der Donau, der vicus Scutt(arensium) auf einer Weihinschrift zu Ehren von Mars und Victoria aus Nassenfels, Ldkr. Eichstätt zurück. Dort war bei einem frühen, wohl schon Anfang des 2. Jahrhunderts aufgegebenen Kastell ein Vicus zu einem der bedeutendsten Orte des transdanubischen Limes­gebietes Raetiens aufgestiegen, mit einem reichen zivilen Leben und eigenen Quasi-Magistraten. Der uns interessierende Name ist trotz der teilweise stark verwitterten und im Zentrum von Zeile 2 stärker zerstörten Stein­oberfläche eindeutig erhalten. 53 Die Lesung SCVTT ist nicht zu bezwei­feln: Nach SC ist ein kleines V deutlich erhalten; vom folgenden T findet sich nur ein Rest der linken Serife des oberen Querbalkens; vom zweiten T ist der Rest einer unteren Senkrechten Haste sichtbar; ein kleines A, das Vollmer danach für möglich gehalten hat, war schwerlich je vorhanden. M. E. datiert der Stein aus dem Jahr 181 n. Chr.: "Dem Mars und der Vic­toria haben (dieses Monument) die Einwohner des Vicus an der Schutter (gesetzt) unter der Leitung des Gaius lulius Impetratus und des Titus Fla­vius Gemellinus als der Imperator Commodus zum 3. Mal Konsul war (= 181 n. Chr.)." DieSchutterist urkundlich schon vor der ersten Jahrtau­sendwende als Scutara belegt. 54

Nur ein Jahr nach dieser Inschrift gesetzt wurde offenbar die Bauinschrift des Kastells Ellingen, die uns dessen Namen mit kastel(lum) Sablpe(um) bezeugt.55 Obwohl grundsätzlich die Lesung sabloentum nicht auszuschlie­ßen ist, was dann soviel wie "Kastell mit Holz-Erde-Mauer" bezeichnen würde, wird man trotz der onomastischen Möglichkeit von Ganuenta56

und verwandten Bildungen lieber eine der zahlreichen etum-Bildungen an­nehmen, wie sie etwa in Prokops Kastellverzeichnissen nachweisbar sind

52 ADAM: Reisewege, 33-36. 53 CIL Ill5898 add. S. 1050. Dazujetzt DIETZ: Nassenfels, 34-36. 54 KEUNE: Scutara, 912-913 mit der älteren Literatur; siehe ferner BACH: Namenkunde

190; SCHMID: Namenschichten, 103-104; KRAHE: Flußnamen-Schichten, 192-195; weitere Literatur bei BUZAS/JUNG1NGER: Bavaria Latina, 216.

55 AE 1983.730. 56 BOGAERS/GYSSELING: Nehalennia. GYSSELING hat ebd. 89-92 die Dreifachligatur

zu -ENT- gelesen; es bedürfte der sprachlichen Überprüfung, ob nicht auch ein Ganune­tum einen guten Sinn ergäbe.

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(etwa Nwyno = Nucetum, TtAA.nw = Tilietum, OuA.,_mwv = Ulmeturn etc. ). Mittelalterlich sind sogar Bildungen wie Sablonetum bekannt, man denke nur an das heutige Sabbioneta. 57 Die Bezeichnung "am Sand" findet sich noch heute für die Gegend um Weißenburg. 58

Aus Weißenburg stammt schließlich der letzte und gewiss unsicherste Fall. Er steht auf einer 21,6 cm hohen Bronzestatuette, die 1979 im Kon­text des Weißenburger Schatzfundes "Am Römerbad" ans Licht kam. Der nackte, auf dem rechten Bein stehende Merkur mit silberüberzogenem Flügelhut, Flügelschuhen und einen silbernen Halsring trägt über der lin­ken Schulter den Mantel, in der Rechten den Geldbeutel und vor ihm liegt der Widder. Die Statuette ist angeblich eine gallische Arbeit. Der Gott steht auf einem achteckigen, mit Palmzweig und Kranz verzierten Sockel, der an seiner Frontseite die kurze Inschrift träge9 Mercuri I proptium. Nach Bogaers liegt entweder eine Vulgärform von prop<r>ium oder ein Schreibfehler für prop<i>tium vor. Hingegen schlug Vennemann vor,60

Mercuri proitium (sc. signum) zu verstehen und das zweite Wort nicht als Nom. sing., sondern als Gen. Pl. aufzufassen. In Analogie zu rheinischen Matroneninschriften will er Proitium oder Proptium als "Genitiv Pluralis einer Stammesbezeichnung oder Einwohnerbezeichnung *Pro pt-es bezie­hungsweise *Proit-es" auffassen; dies lässt ihn sprachwissenschaftlich einen Siedlungsnamen *Proium oder *Proicum, als "Kelto-Romanisierung eines älteren *Pro-a''. Da etwa 10 km nordöstlich von Weißenburg Pfraunfeld (Eindeutschung: Pfrau-n+feld) liegt, wäre der "Mercurius Proitium ( ... ) der Schutzgott der Bewohner der römerzeitlichen Vorgängersiedlung des jetzigen Pfraunfeld gewesen". Persönlich halte ich diese Deutung flir irrig. An der Lesung der Inschrift ist nicht zu zweifeln. Anders als auf einer Topfinschrift aus Regensburg,61 ist hier Mercuri sicher kein Vokativ, son­dern ein Genetiv. Er findet sich eingeritzt auch auf einem heute im Leide­ner Museum aufbewahrten Keramikgefäß aus Vechten.62 Da dort Mercuri isoliert steht, wird das Gefäß mit seiner Opferung Eigentum des Gottes geworden sein. 63 Mercuri proprium wäre also nur eine Verstärkung des Genetivus possessivus. Eine kursive Vorlage von proprium dürfte an den beiden Stellen vor und nach dem 0 ziemlich ähnliche Haken in der Form

57 DIETZ: Sablonetum, 509-513. 58 DIETZ: Sablonetum, 513-514. 59 AE 1993,1232 nach KELLNER/ZAHLHAAS: Tempelschatz, 41-44 Nr. 7. 60 VENNEMANN GEN. NIERFELD: Matronae, 295-300 (mit Bemerkungen von J.E.

BOGAERS ebd. 295-296 Anm. 90). 61 AE 1995,1184; siehe MARTIN-KILCHER: Krug, 146-147. 62 CIL XIII I 0008, I. 63 Ähnlich zu ergänzen sind mehrere Inschriften aus Baalbek HAJJAR: Triade, 581.

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eines schrägen Gamma (f) aufgewiesen haben. Angesichts dieser Über­legung erscheint die Fehlinterpretation des zweiten R zu T seitens der ein­ritzenden Person durchaus denkbar.

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