Liesen, B.: Legionsware aus Xanten

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XANTENER BERICHTE Band 13

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XANTENER BERICHTE

Band 13

XANTENER ªBERICHTE

Grabung – Forschung – Präsentation

Band 13

herausgegeben von Martin Müller

Eine Veröffentlichung des

Landschaftsverbandes RheinlandArchäologischer Parkª/ªRegionalmuseum Xanten

RÖMISCHE ªKERAMIK

HERSTELLUNG ªUND ªHANDEL

Kolloquium Xanten, 15.ª–ª17.6.2000

herausgegeben von Bernd Liesen und Ulrich Brandl

VERLAGª PHILIPP ªVON ªZABERNª · ª MAINZª AM ªRHEIN

Gedruckt mit Unterstützungdes Ministeriums

für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sportdes Landes Nordrhein-Westfalen

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.

ISBN 3-8053-3237-8

Redaktion: J. Berthold, S. Biegert, B. Liesen, I. Martell, C. Nickel

Alle Rechte vorbehaltenCopyright Landschaftsverband Rheinland

Archäologischer Parkª/ªRegionalmuseum XantenSatz: ars archäologie redaktion satz, 61389 Schmittenª/ªTs.

Druck: DCM, 53340 MeckenheimPrinted in Germany

Printed on fade resistant and archival quality paper (PH 7 neutral)

117Legionsware aus Xanten

Einleitung

In der Diskussion um die sogenannten Legions-waren des späten 1. und des 2. Jahrhunderts ver-dient das Material aus Niedergermanien insbeson-dere deswegen Beachtung, weil in der Töpferei derlegio X Gemina von Nijmegen-Holdeurn eine derfrühesten Waren dieser Gruppe gefertigt wurde1.Vor dem Hintergrund, daß Nijmegen daher in derneueren Forschung als ein möglicher Ausgangs-punkt für diese sich über die gesamten Nordwest-und Donauprovinzen ausbreitende Mode angese-hen wurde2, kommt einem Keramikkomplex ausXanten Bedeutung zu, der dem Nijmegener Mate-rial unmittelbar anzuschließen ist.

Befund

Bei Grabungen im südlichen Bereich der Insula 11der Colonia Ulpia Traiana (Abb.ª1) wurde nebenoffenbar von Handwerkern genutzten Häusernauch ein Großbau mit Repräsentationscharakterfreigelegt3. Im Hof zwischen den Gebäuden E undH lag eine im Profil muldenförmige Grube von un-

regelmäßigem Grundriß (Abb.ª2), in der sich nebenKeramik eine Nadel aus einer Kupferlegierung, Re-ste von Wandputz und Austernschalen fanden. Derüberwiegende Teil der Keramik ist mit großerWahrscheinlichkeit Töpfereiabfall; ihm gelten dienachstehenden Darlegungen. Er umfaßt Lampen,Fein- und Grobkeramik.

Die Keramik

Die geringe Menge an Feinkeramik und Lampenbietet technisch kein sehr homogenes Bild; einigeStücke haben einen weißgelben Scherben, andereeinen hellbraunen mit gelegentlich grauem Kern.Die Oberfläche zeigt keinen Überzug und ist sorg-fältig poliert.Mehrere Fragmente vom Rand, der seitlich stili-

sierte Vogelköpfe (?) und ein Daumenwiderlagerträgt, und vom Gefäßkörper einer Kanne aus hell-braunem Ton (Abb.ª3,1) lassen sich Beispielen inHoldeurn-Ware und Goldglimmerware anschlie-ßen4. Näpfe und Teller sind in verschiedenen Vari-anten vorhanden, die alle eine schräggestellte, nachaußen geschwungene Wand und, soweit erkennbar,

BERND LIESEN

Legionsware aus Xanten

1 Zusammenfassend zuletzt Haalebos 1996.2 Gassner u.ªa. 1997, 231ªff.3 Die Grabungen sind noch nicht im Detail ausgewertet. Vgl. bislang die zusammenfassenden Darstellungen von Hinz 1961, 349ªf.

– Hinz 1963, 393ªff. – Hinz u.ªa. 1972. – Zur Funktion des »Palastes« vgl. zuletzt knapp Schalles 1995, 396ªf. – Für die Erlaubnis

zur Publikation danke ich G. Precht und U. Boelicke (Xanten), G. Schneider (Berlin) für die Erstellung und Interpretation der

Röntgenfluoreszenzanalysen. B. Janssen (Bremen) gab mir wichtige Hinweise zu den Befunden im Bereich der Insula 11.4 Holwerda 1944 Taf.ª1,8–9. – Marsh 1978, 141 Nr.ª3.15. – Vgl. auch Deru 1994, Form 24.1.

118 Bernd Liesen

1 Plan der Colonia Ulpia Traiana.

119Legionsware aus Xanten

2 Plan der Insula 11 mit Angabe der Fundstelle (x).

einen flachen Boden aufweisen. Sie unterscheidensich lediglich in der Randbildung voneinander: DerForm Rupp Iª25 gleicht ein weißtoniger Napf mitleicht verdicktem Rand (Abb.ª3,2). Zwei Näpfe aushellbraunem Ton haben einen rundstabig verdick-ten, unterschnittenen Rand (Abb.ª3,3–4); ähnlicheProfile weist Geschirr in Holdeurn-Ware auf6. EinNapf aus hellbraunem Ton zeigt einen niedrigen,nach innen knickenden Rand (Abb.ª3,5); auch er

entspricht einem Gefäß in Holdeurn-Ware7. VierTeller, davon einer aus weißlichem und drei aushellbraunem Ton (Abb.ª3,6–9), sind durch einen in-nen abgesetzten, verdickten Rand gekennzeichnet.Sie können recht gut Tellern in Marmorierter Wareangeschlossen werden8. Alle diese Gefäßtypen ge-hören nach Ausweis der Parallelen ins letzte Dritteldes 1. und in die 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts. Vonden nicht näher bestimmbaren Fragmenten verdient

5 Rupp 1988, 181; 361 Taf. 34.6 Holwerda 1944 Taf.ª2,139. – Ähnlich Grimes 1930, 223 Abb.ª71,177 (mit Rille innen). – Rupp 1988, 361 Taf. 34,Iª3.1.7 Holwerda 1944 Taf.ª2,137.8 Haalebosª/ªKoster 1981, 74 Abb.ª5.1,4.

120 Bernd Liesen

ein dünnwandiges Bodenstück aus weißem Ton Be-achtung, das wohl von einem schlanken Becherstammt (Abb.ª3,10). Aus weißgelbem Ton ohneÜberzug bestehen die beiden Firmalampen mit of-fenem Kanal des Typs Loeschcke X (Abb.ª4,11–12),der gegen Ende des 1.ªJahrhunderts aufkam9.

Ferner wurde tongrundig-rauhwandige, nichtsehr hart gebrannte Ware mit rotem, stark mit Sandgemagertem Scherben angetroffen. Die Keramik istunsorgfältig gearbeitet; die Gefäße sind meist rechtdickwandig.Die Form der fünf Kannen kann nicht genau er-

schlossen werden. Ein Exemplar zeigt einen zylin-drischen Hals mit leicht zusammengedrückterMündung (Abb.ª3,13). Mindestens ein Randfrag-ment (Abb.ª3,14) stammt sehr wahrscheinlich voneinem Zweihenkelkrug mit zylindrischem Hals undschmalem Rand (Hofheim 57); dieser Typ war vonaugusteischer Zeit (Oberaden 49) bis ins 3. Jahr-hundert (Niederbieber 65) keinen größeren Form-veränderungen unterworfen10. Nicht sicher zu re-konstruieren ist die Gestalt von zwei Gefäßen mitweiter Mündung und verdicktem Rand (Abb.ª3,15).Möglicherweise bezeugen diese Bruchstücke dieHerstellung von Imitationen der südgallischenWeinamphore Gauloise 4, eines ab dem späteren1.ªJahrhundert sehr häufigen Behälters11. Wohl voneiner kleinen Amphore, deren Form nicht rekon-struiert werden kann, stammt ein hohler Fußzapfen(Abb.ª3,16). Kleine Schrägrandtöpfe (Abb.ª3,17–19)sind sechsmal belegt; sie gehen auf die Form Hof-heim 87 zurück und wurden auch in Nijmegen-

Holdeurn hergestellt12. Größere Töpfe und Schüs-seln mit mehr oder weniger stark auswärts geboge-nem, oft kantigem Rand (Abb.ª3,20–21; 4,1–5), dieanhand der Randfragmente nicht immer eindeutigvoneinander geschieden werden können (zusam-men 66 Expl.), wurden in Nijmegen-Holdeurn undin den Canabae des Nijmegener Legionslagers her-gestellt13. Die sogenannten Wölbtöpfe (3 nicht si-cher zuweisbare Expl., Abb.ª4,6–7) treten in Töpfe-reien in Erscheinung, wo man sie zum Bau derBrennöfen benutzte14. Wiederum in Nijmegen-Holdeurn finden die Schüsseln mit einwärts gebo-genem, profiliertem Rand (14 Expl., Abb.ª4,8)15 undeine Schüssel mit Konkavrand (Abb.ª4,9)16 Paralle-len. Schüsseln mit gerilltem Horizontalrand vomTyp Hofheim 91 (9 Expl., Abb.ª4,10–11; 5,1) ent-wickelten sich ausgehend von frühkaiserzeitlichenFormen (Oberaden 66, Haltern 56) und verschwan-den im frühen 3. Jahrhundert17. Die Schüsseln mitflachem, gelegentlich gerilltem Rand und GriffenVindonissa 120ª/ªMarsh 38 (Abb.ª5,2), von denenzwei Stück vorliegen, kamen um die Mitte des1.ªJahrhunderts auf und blieben bis in die 1.ªªHälftedes 2. Jahrhunderts in Gebrauch18. Sie gehörten zurProduktpalette von Nijmegen-Holdeurn19. DieRäucherkelche Hofheim 71 (2 Expl., Abb.ª5,3–4)sind ab augusteischer Zeit belegt und finden sich bisin das 3. Jahrhundert hinein20. Teller mit glattem,leicht einwärts gebogenem Rand (Hofheim 95; 13Expl., Abb.ª5,5–6) wurden im Rheinland in Nijme-gen-Holdeurn gefertigt21. Sie kommen von claudi-scher Zeit bis zum Ende des 2. Jahrhunderts vor22

und werden dann von anderen Formen (Nieder-bieber 111) abgelöst.

9 Leibundgut 1977, 47ªf.10 Zur Entwicklung Haalebos 1990, 162.11 Martin-Kilcher 1994, 360.12 Holwerda 1944 Taf.ª4,317; 5,334.13 Holwerda 1944 Taf.ª4,289; 5,375–376. – Haalebos u.ªa. 1995, 63 Abb.ª40,1.3.14 Einige der zahlreichen Beispiele sind bei Haupt 1984, 459ªf. zusammengestellt. – Offenbar nur bei wenigen dieser Gefäße be-

steht kein Zusammenhang mit einer Keramikwerkstatt, etwa Barfield 1968, 81 Abb.ª28,13; 83 Abb.ª29,1 (Froitzheim). – Pir-

lingª/ªSiepen 2000 Taf.ª9,6 (Krefeld-Gellep).15 Holwerda 1944 Taf.ª5,381–382. – Haalebos u.ªa. 1995, 63 Abb.ª40,3.16 Holwerda 1944 Taf.ª5,384.17 Haalebos 1990, 168. – Hunold 1997, 138ªf.18 Marsh 1978, 172ªff.19 Holwerda 1944 Taf.ª7,456.20 Hunold 1997, 127ªf.21 Holwerda 1944 Taf.ª7,411.22 Hunold 1997, 145.

121Legionsware aus Xanten

3 Xantenª/ªCUT, Insula 11. Feinkeramik, Lampen und Rauhwandige Ware. – M. 1ª:ª3.

122 Bernd Liesen

4 Xantenª/ªCUT, Insula 11. Rauhwandige Ware. – M. 1ª:ª3.

123Legionsware aus Xanten

5 Xantenª/ªCUT, Insula 11. Rauhwandige Ware. – M. 1ª:ª3.

124 Bernd Liesen

Chemische Zusammensetzung

Das durch Röntgenfluoreszenzanalyse gewonneneElementmuster von zwei Proben der hellbraunenFeinkeramik und sieben der Rauhwandigen Warezeigt eindeutig, daß zwei unterschiedliche Toneverwendet wurden (Tab.ª1). Beide sind kalkarm.Die Rauhwandige Ware weist mit 5–6ª% Fe

2O3 ei-

nen hohen Eisengehalt auf, wie er für Xantener Ke-ramik typisch ist23. Ähnlichkeit mit anderen Warendieser Gruppe – insbesondere zur Holdeurn Ware– besteht nicht24 .

Auswertung

Weil die beschriebenen Waren den Großteil desGrubeninhalts umfassen und auch im Bereich derInsula 11 sowie benachbarten Komplexen häufigvorkommen25, allgemein aber in der Colonia UlpiaTraiana sehr selten sind, muß der Standort der Töp-ferei wohl in der Nähe der Fundstelle gesucht wer-den. Wenig wahrscheinlich ist, daß es sich um einHändlerdepot handelt, wenngleich keine eindeuti-gen Fehlbrände vorliegen, sondern nur einige Stük-ke zweiter Wahl. Schließlich spricht auch die che-mische Zusammensetzung nicht gegen eine Xante-ner Provenienz.Wie wir oben gezeigt haben, lassen sich Feinke-

ramik und Lampen in das späte 1. Jahrhundert unddie 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts datieren. Dies istdie Grundlage für die zeitliche Einordnung derRauhwandigen Ware, die überwiegend länger lau-fende Zweckformen umfaßt. Daß zahlreiche in derbenachbarten Insula 17 gefundene Scherben derRauhwandigen Ware aus Fundeinheiten stammen,die wegen des Vorkommens von Bechern mit Kar-niesrand (Stuart 2) frühestens ins letzte Jahrzehntdes 1.ªªJahrhunderts fallen26, bestätigt diesen Datie-

rungsansatz. In der Grube mit dem Töpfereiabfalllag auch spätere Keramik, die jedoch keine chrono-logische Relevanz für die Datierung der hier disku-tierten Waren haben kann, da sich darunter auch einFragment neuzeitlicher glasierter Irdenware befin-det. Vermutlich wurde der obere Bereich der Gru-be durch Pflügen gestört.Die Feinkeramik gehört nach ihrem Formenbe-

stand zur Gruppe der sogenannten Legionswaren27.Untypisch ist hingegen die weißliche oder hellbrau-ne Gefäßoberfläche. Die wiederholt erörterte Fra-ge, ob die Produktion der Legionswaren durch ausöstlichen Reichsteilen in die Nordwestprovinzenverlegte Truppen aufgenommen oder angeregtwurde, kann hier ebensowenig wie in den übrigenFällen eindeutig beantwortet werden: Für die An-gehörigen der seit dem Ende des 1. Jahrhunderts imnahegelegenen Vetera II stationierten legio VIVictrix, die zuletzt in Mainz gelegen hatte, läßt sichdies ausschließen, die sie 119/120 ablösende legioXXX Ulpia Victrix, zuvor in Brigetio in Garnison,kommt dagegen für eine solche Verbindung in Be-tracht. Sicher könnte die Anregung auch von dernahegelegenen Töpferei Nijmegen-Holdeurn aus-gegangen sein. Dafür, daß die Ware von Angehöri-gen der 6.ªªLegion getöpfert wurde, spricht dasRandstück einer Schüssel vom Typ Hofheim 91 mitdem Stempel LEGVI, das unlängst bei der Kies-gewinnung in Xanten-Wardt gefunden wurde undder hier besprochenen Rauhwandigen Ware ma-kroskopisch angeschlossen werden kann28. Jeden-falls reiht sich nun sehr wahrscheinlich auch Xan-ten in die Gruppe jener Legionsstandorte ein, andenen diese Keramikgruppe gefertigt wurde.Nicht minder bemerkenswert sind die – wenn

auch schwachen – Anzeichen für eine lokale Her-stellung großer Vorrats- oder Transportbehälter,deren Formen mediterranen Amphoren entlehntwurden. Daß Amphoren ins Produktionspro-

23 Ein eingehender Vergleich mit den übrigen Xantener Gruppen erfolgt an anderer Stelle; zu den bisherigen Analysen vgl. aus-

führlich Liesen 2000.24 Zum Vergleich dienten unveröffentlichte Analysen von G. Schneider (Berlin).25 Hinz 1961, 363ªff. Schon den damaligen Bearbeitern fielen die „eigenständigen“ Formen auf. Eine vollständige Vorlage aller

Gefäße war hier nicht beabsichtigt und hätte, soweit bei der vorgenommenen flüchtigen Durchmusterung ersichtlich, auch keine

nennenswerte Erweiterung des Typenspektrums erbracht.26 Haalebos 1990, 139ªff.27 Vgl. dazu Greene 1977. – Rupp 1988, 28ªff. – Gassnerª/ªJilek 1997, 303ªff. – Gassner u.ªa. 1997, 230ªff.28 APXª/ªRMX, Inv.Nr. 2000,37.073. Die Kenntnis dieses Stückes verdanke ich H.-J. Schalles (Xanten).

125Legionsw

are aus Xanten

29Einen Ü

berblick bieten van d

er W

erff u

.ªa. 1997, 63. –

Hergestellt w

urden in Niedergerm

anien vermutlich auch

Camulodunum

189

vergleichbare Formen (vgl.

Stuart

1977, 43 Typ 24).

gramm niedergerm

anischer Töpfereien

Eingang

fanden, ist vereinzelt nachweisbar

29; eine endgültigeBeurteilung sollte jedoch erst auf einer breiterenMaterialgrundlage vorgenom

men w

erden.Der vorgestellte K

omplex bestätigt die anhand

der schon ausgewerteten T

öpfereien gewonnenen

Erkenntnisse zur K

eramikindustrie in X

anten: Die

lokalen Betriebe erreichten selbst dann nur einen

geringen Marktanteil, w

enn sie, was hier für die

Feinkeram

ik zutrifft, Produkte beachtlicher Q

uali-tät hervorbrachten. Insbesondere im

2. Jahrhundertarbeiteten im

Areal der C

olonia wohl nur kleine

Werkstätten.

Tabelle 1 Chemische Zusammensetzung von Feinkeramik (N421.427) und Rauhwandiger Ware (N423–426.428–430) (Werte der Hauptelemente in % Oxid, normiert auf 100ª%; Werte der Spurenelemente in ppm; GV = Glühverlust bei 880°ªC, 1 Stunde).

NrNrNrNrNr..... SiOSiOSiOSiOSiO22222

TiOTiOTiOTiOTiO22222

AlAlAlAlAl22222OOOOO

33333FeFeFeFeFe

22222OOOOO

33333MnOMnOMnOMnOMnO MgOMgOMgOMgOMgO CaOCaOCaOCaOCaO NaNaNaNaNa

22222OOOOO KKKKK

22222OOOOO PPPPP

22222OOOOO

55555VVVVV CrCrCrCrCr NiNiNiNiNi (Cu)(Cu)(Cu)(Cu)(Cu) ZnZnZnZnZn RbRbRbRbRb SrSrSrSrSr YYYYY ZrZrZrZrZr (Nb)(Nb)(Nb)(Nb)(Nb) BaBaBaBaBa (Ce)(Ce)(Ce)(Ce)(Ce) (Pb)(Pb)(Pb)(Pb)(Pb) (Th)(Th)(Th)(Th)(Th) GV GV GV GV GV SummeSummeSummeSummeSumme

N421 69.15 1.919 22.10 2.32 0.009 0.62 1.40 0.18 1.51 0.759 149 152 54 23 108 111 76 33 259 49 266 105 19 9 3.51 97.52

N427 69.32 1.644 22.82 2.25 0.008 0.60 1.13 0.18 1.65 0.369 123 172 45 20 103 121 79 30 247 36 301 109 27 19 2.92 99.49

N423 70.12 0.763 16.75 5.99 0.048 1.86 0.69 0.65 2.96 0.131 115 129 63 26 104 145 85 27 164 20 415 96 13 15 0.65 99.79

N424 69.74 0.752 16.35 5.85 0.059 2.00 1.36 0.78 2.92 0.164 106 124 62 27 112 141 101 29 175 19 410 69 11 11 0.84 100.09

N425 71.80 0.702 15.17 5.36 0.052 1.83 1.44 0.74 2.73 0.148 103 120 59 35 97 131 93 25 162 16 378 83 9 14 0.90 100.15

N426 70.64 0.725 16.27 6.19 0.071 1.74 0.66 0.63 2.92 0.129 116 121 67 26 108 144 94 30 153 14 415 80 12 20 0.58 99.92

N428 71.30 0.721 15.51 5.44 0.053 1.73 1.57 0.75 2.71 0.181 88 116 60 28 124 130 86 27 168 16 394 67 25 13 1.33 99.82

N429 73.94 0.655 14.43 5.08 0.051 1.49 1.00 0.68 2.51 0.137 91 111 56 28 93 120 76 25 155 14 387 75 10 13 1.06 99.57

N430 71.21 0.734 15.70 5.42 0.061 1.86 1.31 0.76 2.75 0.165 114 120 60 31 109 133 93 26 173 15 402 84 8 14 0.54 99.94

126 Bernd Liesen

Literatur

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AbbildungsnachweisAbb. 1: Zeichnung Horst Stelter (Archäologischer Parkª/ªRegionalmuseum Xanten). – Abb. 2: Nach Hinz

1963, 394 Abb. 1. – Abb. 3–5: Zeichnungen Christiane Eggers (Engerhafe).