Kleines ganz groß: Orchideenpollen unter dem Mikroskop

17
M a d a g a s s i s c h e Orchideen in Wien Das Madagaskar Orchideen-Schutzprojekt K l e i n e s ganz groß: Pollinen unterm M i k r o s k o p Von der Pollenübertragung zur reifen S a m e n k a p s e l O r c h i d e e n p a r a d i e s Lange Lacke Bulbophyllum edentatum wächst im Hochland südlich von Tana, der Hauptstadt Madagaskars. Die Blüten dieser recht kräftigen Pflanzen sind nicht resupiniert. Die Lippe ist mit langen beweglichen und auch leicht abfallenden Haaren besetzt. Diese vibrieren im Luftzug auffällig und sollen wohl Bestäuber anlocken 2/05 Vereinsblatt der Österreichischen Orchideengesellschaft

Transcript of Kleines ganz groß: Orchideenpollen unter dem Mikroskop

M a d a g a s s i s c h eOrchideen in Wien

Das Madagaskar Orchideen-Schutzprojekt

K l e i n e sganz groß:

Pollinen untermM i k r o s k o p

Von derPollenübertragung

zur reifenS a m e n k a p s e l

O r c h i d e e n p a r a d i e sLange Lacke

Bulbophyllum edentatum wächst im Hochland südlich vonTana, der Hauptstadt Madagaskars. Die Blüten dieser rechtkräftigen Pflanzen sind nicht resupiniert. Die Lippe istmit langen beweglichen und auch leicht abfallenden Haarenbesetzt. Diese vibrieren im Luftzug auffällig und sollen

wohl Bestäuber anlocken

2/05Ve reinsblatt der Österreichischen Orc h i d e e n g e s e l l s c h a f t

WIEN – NORDOSTRestaurant Fischer 19 UhrWagramer Straße 111, 1222 Wien

3.3. KEIN TREFFEN! Termin ent-fällt wegen der Vorbereitungen zurOrchdieenausstellung Hirschstetten7.4. Heinz Mik: Oncidium undVerwandte 5.5. Noch keinThema bekannt

WIEN – SÜDWESTRestaurant Wienerwald, 19 UhrSchönbrunnerstraße 244,1120 Wien Bei jedem Treffen Pflanzenbespre-chung mit Publikumsbewertung.Nächste Termine:

18.3., 15.4. u n d 2 0 . 5 .

NÖ – BURGENLANDRestaurant Pfaffelmaier, 18.30 UhrPiestinger Straße 1, 2752 Wöllersdorf

25.3. Pflanzenversteigerung29.4. Herr Streimel: „Thailand“ 2 7 . 5. Manfred Speckmaier:„Orchideen des immergrünenTieflandwaldes Nordvenezuelas“

OBERÖSTERREICHSchwechater Hof, 19 UhrLeopold-Werndl-Str. 1, 4400 Steyr18.3. Herr Plaimer: „Alpine Flora inNatur und Kultur“ 1 5 . 4. Herr Dworak: „Orchideen und

Pfeilgiftfrösche imRegenwald vonCosta Rica“11.–14.3. Fahrt zum WOC nachDijon; keine Anmeldungen möglich.

KÄRNTENGasthof Bacher, 19 UhrVassacherstraße 58,9500 VillachBitte bei jedem Treffen Orchideen zurBewertung mitbringen – Problem-pflanzen zur Begutachtung bringen!

25.3. Walter Mucha: „Thailand,Land, Leute und Orchideen“ 29.4. Orchideentreff – ErichWildburger spricht über Substrate undPflanzenpflege27.5. Vortrag von Bert Klein(Botanischer Garten München)2 4 . 6. Orchideentreff

ARGE HEIMISCHEORCHIDEEN WIEN/NÖKleiner Saal der ÖGG, 18 UhrParkring 12, 1010 Wien; Treffen jeden1. Dienstag im Monat, 18 Uhr;Kontakt: Mag. Bernhard Schubert,Tel. 02741/71751.3. J. u. C. Reinwein: „Südwest-frankreich, eine Reise durch Provence,Camargue, Languedoc und Roussilon“ ACHTUNG: Ab April finden dieVersammlungen im neuen LokalderÖGG im ehemaligen GebäudederBerufsschule für Gärtnerund

Floristen, Siebeckstraße 14, 1220Wien (U1 Station Kagran) statt!5 . 4 . A. Sieder: „Madagaskar“3 . 5 . R. u. H. Khun: „Costa Rica“

ARGE HEIMISCHE UNDMEDITERRANE ORCHIDEENInstitut für Zoologie, BiozentrumAlthanstr. 14, 1090 Wien;Seminarraum 3. 19 Uhr; Tel. 01/4277-54490, [email protected]. Loidolt: „Istrien“

BROMELIENRUNDE DER ÖGG

Großer Saal der ÖGG, Parkring 12, 1010 Wien, 18 UhrTreffen jeden 3. Montag im Monat

VORARLBERGERORCHIDEEN CLUBTreffen jeden 2. Dienstag im Monat;Gasthof Hirschen, 6844 Altach, 20 Uhr; Kontakt: Igor Zulovec, Tel. 05522-76031

GRUPPE STEIERMARKTreffen jeden 3. Freitag im Monat,18.30 Uhr, Bräukeller, Keplerstr. 104,Graz; Kontakt: Gerhard Werba, Tel. 0316/57 88 35

Termine ab Mai 2005 finden Siein der nächsten Ausgabe. AlleAngaben nach bestem Wissen &Gewissen, aber ohne Gewähr.Änderungen vorbehalten.

PROGRAMMVORSCHAU DER LANDESGRUPPEN

Spätestens jetzt, wo Sie den neuen Orchideenkurier in den Händen halten,wissen Sie, dass sich einiges verändert hat. Manfred Schmucker hat denOK über zehn Jahre betreut, Termine zusammengetragen, recherchiert, dasLayout gemacht, und sich um den Druck gekümmert. Dafür wollen wirihm herzlich danken. Er wird uns hoffentlich für viele interessante Artikelerhalten bleiben, vor allem mit Berichten über seinen großen Reisen, dieer in naher Zukunft plant. Ziemlich spontan haben wir nun die Arbeit über-nommen, und das mit der Einstellung, wenn es schon andere Leutemachen, dann machen wir es gleich mit großen Veränderungen. Der OKsoll ein Informationsmedium für alle Vereinsmitglieder sein, darum bitten,wir auch Sie um Mitarbeit: Senden Sie uns interessante Artikel überOrchideen, Ihre Kulturerfahrungen, Erfolge und Erlebnisse,Buchbesprechungen, Reiseberichte, vor allem auch Termine vonVereinsaktivitäten, Ausstellungen oder Ausflügen, damit wir sie in dasProgramm aufnehmen können.Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen.Werner Blahsl und die Redaktion

Kontaktadressen Ö s t e r . O r c h i d e e n g e s e l l s c h a f t

P r ä s i d e n tMag. Manfred WindischNibelungengasse 183424 ZeiselmauerTel. & Fax 02242/70 667mail: [email protected]

M i t g l i e d e r s e r v i c eMonika AhlMaschlgasse 281220 WienTel. & Fax 01/282 55 68

Redaktion OK:Werner BlahslObere Amtshausg. 10–12/261050 WienTel. & Fax 01/952 07 74Bitte Kontakt per Mail:

Die Kontakte zu unserenLandesgruppen sowie weitereAdressen finden Sie auf unse-rer Website www.orchideen.at

ZU DIESER AUSGABE

2

Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Erde undeines der faszinierendsten Gebiete unseres Planeten.Ursprünglich vor ca. 250 Millionen Jahren Teil desSuperkontinents Gondwana (zu dem u.a. auchAustralien, Afrika und Südamerika zählten), begannsich Madasgakar vor ca. 160 Mio. Jahren von Afrikazu lösen. Die Jahrmillionen währende Isolation, einvielfältiges Relief und besondere klimatischeBedingungen haben zu einer reichhaltigenD i fferenzierung und einzigartigen Pflanzen- undTierwelt geführt.

Ein Gebirgszug (bis 2876 m ü.N.), der von Nordnach Süd verläuft, teilt Madagaskar klimatisch inzwei Hälften: in den feucht-tropischen Osten und dentrockenen Westen. An der Ostküste erstrecken sichimmergrüne Tieflandregenwälder, die mit zunehmen-der Höhe in immergrüne Bergregenwälder überge-hen. Das zentrale Hochland ist mit Bergregenwaldbewachsen, der mit abnehmenden Niederschlägenzum Trockenwald wird. Im Südwesten der Insel fin-det sich ein sukkulentenreicher Trockenbusch. DurchBrandrodungen, Wanderfeldbau, Abholzung undViehzucht sind alle natürlichen Lebensräume inMadagaskar äußerst bedroht. Man schätzt, dass nurmehr etwa 10% der ursprünglichen Vegetation vor-handen sind.

Die Tier und Pflanzenwelt ist trotzdem noch sehrvielfältig und einzigartig. Rund 80% der auf 13 000Arten geschätzten Pflanzen sind endemisch sind, d.h.sie kommen nur in Madagaskar vor. Die Zahl derBaumarten wird mit 4220 angegeben. Mehr als 1000Orchideenarten sollen auf Madagaskar verbreitetsein. Davon sind ca. 850 Arten endemisch. Einigegroße Orchideen-Gattungen wie A n g r a e c u m ,Aerangis, Jumellea usw. sind überwiegend weisblü-tig, Sie werden von nachtaktiven Insekten bestäubt.Bei jeder Expedition werden neue unbekanntePflanzenarten, u. a. auch Orchideen, entdeckt.

Allerdings sind manche Arten bereits vomAussterben bedroht. In zunehmendem Maße wurdendie Lebensräume der Orchideen vernichtet. DasSammeln von Orchideen in der Natur und derenVerkauf an Touristen und Einheimische alsEinkommensquelle gefährden ebenfalls zunehmendOrchideenbestände und Arten in Madagaskar.

Bereits im 19. Jahrhundert wurde die OrchideenfloraMadagaskars erforscht, unter anderem durch Aubertdu Petit Thouars. Dieser entdeckte und beschrieb1822 die erste Bulbophyllum-Art überhaupt. Beidieser handelt es sich um Bulbophyllum nutans, dieauf den Maskarenen und auch in Madagaskar vor-kommt. Von uns wurde sie bisher in Madagaskarnicht gefunden. Die Gattung Bulbophyllum ist in denTropen und Subtropen der neuen und alten Welt ver-breitet und umfasst schätzungsweise 2000 Arten.Gegenwärtig kennt man 198 Bulbophyllum-Artenaus Madagaskar, die sich auf 20 Sektionen verteilen.Nur zwei Arten kommen auch im benachbartenAfrika vor, der Rest ist für Madagaskar endemisch.Vorsichtigen Schätzungen zu Folge sind ca. 20% derBulbophyllum-Arten Madagaskars noch nicht ent-deckt bzw. beschrieben worden. Nicht wenige Artensind also bisher völlig unbekannt.

Eine der kleinsten Arten ist Bulbophyllum laka-toensis mit nur einem Zentimeter großen Blätternund Bulben von ca. drei Millimeter Größe. Dafürsind die einzelnen Blüten im Verhältnis zur Pflanzesehr imposant (s. Abbildung). In ca. 1000 m Höhewächst sie bevorzugt im Moos oder zwischenFlechten auf Ästen über Bächen. Sie gehört zurSektion Lichenophylax, deren Arten nur aufMadagaskar vorkommen. Diese bringen zwei Blätterpro Bulbe hervor und sind durch große Einzelblütengekennzeichnet. Diese Merkmalskombination ist bei

A N T O N SIEDER u n d FRANK SCHUMACHERüber einen Beitrag der Botanischen

Gärten in Wien, Salzburg und Tsimbazazazur Erforschung und zum Schutz

madagassischer Orchideen.

Bulbophyllum lakatoensis kommt im Hochlandöstlich von Tana, bei Lakat vor

3

Bulbophyllum einmalig und nur für die madagassi-schen Arten dieser Sektion bekannt.

Auch auf Madagaskar wird die Vielfalt beiBulbophyllum deutlich, denn die größte A r tBulbophyllum hamilinii entwickelt flache Bulbenmit einem Durchmesser von immerhin 12 bis 15 cm.Diese Art wächst in immerfeuchten Regenwäldern ander Ostküste Madagaskars. Ihre in lockeren Traubenstehenden roten Blüten und sind uns bisher nur voneiner Abbildung aus dem Index Kewensis bekannt.

Eine bisher unbekannte und besonders aufregendeArt wurde von uns östlich von Tana im Hochlandgefunden (s. Abbildung). Sie gehört zur SektionPantoblepharon. Bemerkenswert ist eine bisher nichtbekannte Bewegung von Blütenteilen, die vomBlütenökologen Prof. Dr. Stefan Vogel (Institut fürBotanik der Universität Wien) wie folgt beschriebenwird: „It consists of a synchronous, radial oscillationof the three 4,5 mm long sepals (ca. 12 puls per minin irregular sequence) within an angular amplitude ofca. 5 degrees. It is possible caused by unequal turgorfluctuations in the inner and outer cell layers at thesepals base“.. Bei dieser Art sind alle Blütenteile amRand behaart.

Während der Expeditionen der Botanischen Gärtender Universität Wien (HBV) und der UniversitätSalzburg (HBS) konnten völlig neue, noch unbe-kannte Arten entdeckt werden, die derzeit wissen-schaftlich bearbeitet werden. Schwerpunkt derOrchideensammlung des HBV ist die GattungBulbophyllum. Diese Spezialsammlung wurde in denletzten 15 Jahren aufgebaut und ist inzwischen mitca. 400 Arten und rund 2 500 Pflanzen eine interna-tional der bedeutenden Lebendsammlungen dieserOrchideenverwandtschaft. Seit sechs Jahren konzen-triert sich die Sammlung speziell auf Bulbophyllumaus Madagaskar. Derzeit werden rund 500 Pflanzenmadagassischer Bulbophyllum-Arten im HBV undHBS kultiviert. Knapp ein Viertel dieser Pflanzen hatbisher geblüht und konnte bestimmt werden. Bei die-ser Bestimmung sind ca. 90 Arten ermittelt worden.Das bedeutet, dass sich möglicherweise fast nocheinmal so viele, bisher unerkannte und z.T. unbe-kannte Arten in der Sammlung befinden sollten.

Um den Geheimnissen der Verwandtschaft undEvolution madagassischer Orchideen legal und fairauf die Spur zu kommen und um einige Grundlagenfür deren Schutz vor Raubbau und Vernichtung zuschaffen, hat der HBV 1999 zusammen mit demBotanischen Garten Tsimbazaza in Madagaskar(PBZT) eine vertraglich gesicherte Kooperationbegonnen – Das Madagaskar Orchideen-Schutzprojekt. Dieser Vertag wird gerade erneuertund um den Botanischen Garten der UniversitätSalzburg (HBS) erweitert. Der HBS untersucht und

kultiviert ebenfalls Bulbophyllum aus Madagaskar.Ähnlich dem Prinzip des „back up„ für elektronischeDaten, kann zusätzlich so das Risiko des Verlusteswertvoller Pflanzen z.B. durch Krankheiten vermin-dert werden.

Die Erforschung der Evolution madagassischerOrchideen und das know how zur gärtnerischen Kul-tur und Vermehrung sind Schwerpunkte derKooperation. Durch Untersuchung der genetischenInformation soll der Stammbaum von Bulbophyllumin Madagaskar untersucht und mit der weltweitenEvolution der Gattung verglichen werden. DieZentren der Entstehung neuer Bulbophyllum-Artensollen erkannt und dargestellt werden. Bei dieserForschung arbeiten die drei Botanischen Gärten engmit Wissenschaftern aus Holland, England, Singapur,Brasilien und Australien zusammen. Der FWF finan-ziert diese Forschung bis 2006 mit einem Projekt.2004 wurde auch eine CITES-Checkliste zur GattungBulbophyllum erarbeitet, die in diesem Jahr fertiggestellt wird. Ein gewisses „Abfallprodukt„ derEvolutionsforschung ist die Entdeckung neuer Artenund deren Beschreibung.

Mit Hilfe der gewonnen Daten soll den madagassi-schen Institutionen bei der Entscheidung undA rgumentation über die Widmung vonSchutzgebieten geholfen werden. Mit diesenInformationen kann die Einrichtung weitererSchutzgebiete besser begründet werden, denn dasLand gehört zu den ärmsten der Welt und dieBevölkerung ist nur schwer vom Wanderfeldbaudurch Brandrodung abzubringen. Fast 90 Prozent derRegenwaldgebiete sind bereits zerstört und der dra-matische Verlust von Vielfalt und Arten lässt sichnicht mehr verhindern. Aber Madagaskar hat kürz-lich immerhin bekräftigt, die Fläche derNaturschutzgebiete bis 2008 verdreifachen zu wol-len: von 1,7 Millionen auf sechs Millionen Hektar.Dies ist eine wichtige Maßnahme und großer Schrittfür ein solch armes Land wie Madagaskar, umwenigstens Teile der einzigartigen und reichhaltigenFlora und Fauna zu bewahren. Ein wichtigerIndikator dafür, welche Gebiete schützenswert sind,ist das Vorkommen vieler einheimischer Arten – ebenauch der Gattung Bulbophyllum.

In Madagaskar werden in der Natur gesammelteOrchideen in größeren Mengen am Straßenrand ver-kauft. Um den Druck von den Wildbeständen zu neh-men, ist auch die Nachzucht in Gärten wichtig. Sokonnte mit Hilfe von Sponsoren und Spenden dieGrundausstattung zur künstlichen Vermehrung vonOrchideen (u.a. in Vitro) dem Partnergarten inMadagaskar zur Verfügung gestellt werden.Weiterhin wurde der gärtnerische Leiter derLebendsammlungen des PBZT, Herr Jacky L.Andriantiana, im Sommer 2003 in Österreich in derOrchideenkultur und –vermehrung geschult. Diese

4

Ganz Oben: Inselberg im Hochland südöstlich vonTana. Dieser Berg ragt 300 Meter über das 1000 Meterhohe Hochland hinaus. In den Schluchten befinden sichReste ursprünglicher Wälder, auf dem Berg noch

ursprüngliche Trockenvegetation mit vielen end-emischen Arten (z.B. Aloes und Euphorbien). Im

Vordergrund: steppenartige Sekundärvegetation.O b e n : Brandrodungen und Reisanbau vernichten dieursprüngliche, reichhaltige Vegetation (Hochland-regenwald). Aufnahme bei Anjozorobe im Hochland,ungefähr 100 Kilometer nördlich von Tana.Links oben: Bulbophyllum edentatum (Sekt.Kainochilus). Aufnahme vom Standort im Hochland-

regenwald, südlich von Tana, bei Ankazomivad.Kräftige Pflanzen mit großen dunkelbraunen Bulben.

Die Blattränder der Arten dieser Sektion sind feingezähnt – bei Orchideen ist dieses Merkmal sehr selten.

Links unten: unbestimmte Art der Sektion Pantoblepharon.Ungewöhnlich ist, dass eine wiederkehrende aktive Bewegung

der Sepalen oder gar der ganzen Blüte zu beobachten ist –wahrscheinlich erstmalig bei Orchideen festgestellt.

5

Aktivitäten wurden unter anderem mit Spenden-geldern von Pflanzen- und Orchideenliebhabern undder Österreichischen Orchideengesellschaft für die

Teilnahme das HBV bei diversen Orchideen-ausstellungen mitfinanziert.

Ganz aktuell ist die Errichtung einer Schattenhalleim PBZT zur Kultur madagassischer Orchideen undzum Aufbau einer Schutzsammlung madagassischerOrchideen vor Ort. Bisher können die Orchideenzwar in vitro vermehrt werden, aber geeignetKulturanlagen fehlen ebenso wie das gärtnerischeknow how zur Kultur. Weiterhin finanzieren derHBV und HBS aber auch einen Gärtner, der diePflanzen betreut. Seit den politischen Unruhen zuden Wahlen in Madagaskar im Jahre 2003 war estrotz gültigem Vertrag mit dem PBZT nicht mehrmöglich am Standort gesammelte, lebendeOrchideen legal zu exportieren. Damit war dasgesamte Projekt und speziell auch die Finanzierungdurch den FWF gefährdet. Die neue Schattenhalleermöglicht es nun die Pflanzen zu kultivieren undgenetische Proben und konservierte Blüten nachÖsterreich zu schicken. In einem weiteren Schrittsollen die Pflanzen künstlich vermehrt werden unddiese dann nach Österreich für wissenschaftlicheZwecke exportiert werden. Mit diesen Aktivitätenwerden aber auch jene madagassischen Kollegen(Wissenschaftler und Gärtner) unterstützt, die sichfür den Erhalt der Pflanzenwelt und für dieGartenkultur engagieren - was nicht selbstverständ-lich ist...

Dass die Schattenhalle zügig und unbürokratischgebaut werden kann und fast fertig gestellt ist, ver-danken wir neben privaten Spenden denGartendirektoren des HBS und des HBV und zueinem wesentlichen Anteil der ÖsterreichischenOrchideengesellschaft. Ohne die schnelle und unbü-rokratische Vorfinanzierung eines Teils derBaukosten würde die Schattenhalle immer noch nur

auf dem Papier existieren. Dieses Projekt wird vonder Direktion des PBZT, verantwortlichenWissenschaftern, aber auch von Wissenschaftern desweltberühmten und erfolgreichen Missouri BotanicalGarden bereits jetzt sehr gewürdigt - ermöglicht esdoch erstmals den Aufbau einer Schutzsammlungheimischer Orchideen in Madagaskar.

Wichtigste nächste Schritte sind, die Schattenhallein denn kommenden Tagen und Wochen fertigzustellen und auszufinanzieren. Die ersten drei (vonneun) Hängestellagen sind bereits mit Pflanzen, dievon den letzten Expeditionen im November 2004und Jänner 2005 stammen, bestückt und werden gärt-nerisch betreut. Mag. Gunter Fischer der den Bau vorOrt eingeleitet und teilweise überwacht hat, istinzwischen nach Österreich zurückgekehrt und hatgenetische Proben und konservierte Blüten für diewissenschaftlichen Untersuchungen zurVerwandtschaft mitgebracht.

Eine zentrale künftige Aufgabe des Projektes istder Aufbau einer ex-situ Orchideenschutzsammlungvor Ort in Madagaskar und die kulturtechnischeSchulung der Gärtner und Wissenschafter. Es sindjene Gebiete zu prüfen, die bisher keineBerücksichtigung fanden. Das gefundene Material ist

wissenschaftlich zu untersuchen. Die ex situ -Sammlungen des HBV und HBS sind weiter auszu-bauen.

Die Madagassen wünschen sich künftig aber aucheine kommerzielle Verwendung von Orchideen, dieeinen wesentlichen Beitrag zum Arten- undNaturschutz in Madagaskar darstellen sollte und anderen finanziellem Erfolg sie beteiligt werden.Botanische Gärten befinden sich hier in einemInteressenkonflikt und verfügen weder über denAuftrag und noch die Ressourcen um hier Partner zusein. Für diese Aufgabenstellung werden nochPartner gesucht - analog dem Beispiel Wollemi-Pineaus Australien. Eine weitere und sogar viel wichtige-re Aufgabe wäre die Organisation von Patenschaften

Jacky L. Andriantiana bei einer Übung zur in vitro-Vermehrung in der Pflanzenzuchtab-teilung der Atombehörde Seibersdorf (IAEA)

Die Schattenhalle ist fast fertiggestellt.

6

für den Schutz kleiner schon fast aufgegebener Resteursprünglicher Vegetation in mitten derKulturlandschaften, ähnlich dem großen ModellRegenwald der Österreicher in Costa Rica. Wenn esgelingt wenigstens diese Restposten ursprünglicherVegetation zu sichern, gibt es Hoffnung, dass sie dieArche Noah für Zeiten sind, in denen die rapideLandvernutzung ein Ende hat. Von hier aus könntedie Rückbesiedelung vernutzten Landes mit Teilender ehemaligen, primären Flora und Fauna erfolgen.

Das Madagaskar Orchideenschutz-Projekt derBotanischen Gärten in Wien, Salzburg undTsimbazaza ist ein erfolgreiches Beispiel der fairenwissenschaftlichen Kooperation zwischenInstitutionen von Ländern unterschiedlichenReichtums und Wirtschaftskraft. Es zeigt, wieBotanische Gärten auch in Zukunft legalen Zugangzu den Pflanzen in Ländern mit hoher Artenvielfaltfinden können und dass sie einen wertvollen Beitragfür den Arten- und Naturschutz in solchen Ländernleisten können.

Bitte unterstützen Sie Das MadagaskarOrchideenschutz-Projekt mit einer Spende. DiesesProjekt lebt ausschließlich von Drittmitteln, Spendenund dem privaten Engagement der BeteiligtenPersonen in Tana, Salzburg und Wien.

Spenden: Projekt Madagaskar,Kontonr.: 14159, Blz: 35012, RaikaBruck-Fusch-Kaprun, IBAN: AT95 35012000 0001 4159 BIC: RVSAAT2S012(SWIFT). Kontakt: Anton Sieder,Botanischer Garten, Rennweg 14, 1030Wien, Tel.: 01/4277/54194, mobil:0664 6027754194. Homepage M a d a g s k a r - O r c h i d e e n - S c h u t z p r o j e k t :www.floramadagascar.org, DatenbankBulbophyllum: www.bulbophyllum.at

Was geht im Zeitraum von der Pollenübertragung bis zum Freisetzen der Samen in einerOrchideenblüte so vor sich? Von T H O M A S EDERER (Text und Fotos)

F r u c h t k n o t e nm i t

S a m e n a n l a g e n

N a r b e n k a n a l S ä u l e

P o l l i n a r i u m

N a r b e

N a r b e n l a p p e n

A n t h e r e n k a p p e

Längsschnitt einer Cattleyablüte

Bevor wir mit der eigentlichenPollenübertragung beginnen können,müssen wir uns den Aufbau derOrchideenblüte ansehen, um zu ver-stehen, wo sich dieF o r t p f l a n z u n g s o rgane befinden undwie sie funktionieren.

Wirklich interessant ist für unseigentlich nur die Säule und derFruchtknoten. An der Spitze der Säulebefindet sich von einer Kappe(Antherenkappe) geschützt das männ-liche Fortpflanzungsorgan, dasPollinarium. Sehen wir uns diesesetwas genauer an (siehe Foto), dannstellen wir fest, dass es hier erheblicheUnterschiede zu den Pollen von bei-spielsweise Apfelblüten gibt. Bei

Das Madagaskar Orchideen-Schutzprojekt ist nur mit Unterstützungvieler Institutionen und privater Personen möglich geworden. Wirdanken allen Unterstützern und Spendern für ihre großzügige Hilfesehr herzlich, insbesondere: Bundesministerium für Bildung,Wissenschaft und Kultur, Botanisches Institut der BOKU,Hochschuljubiläumsstiftung: Projekt Martin Pfosser, Verein derFreunde des HBV, Pflanzenzuchtabteilung der A t o m b e h ö r d eSeibersdorf, Abteilung Biotechnologie ForschungszentrumSeibersdorf, Stiftsgärtnerei Klosterneuburg und allen privatenSpender.Unser besonderer Dank gilt ganz aktuell der ÖsterreichischenOrchideengesellschaft, ohne deren Unterstützung die Orchideen-Schattenhalle noch nicht stehen würde. DANKE!

7

Orchideen sind die einzelnen Pollenkörner nicht losevorhanden, sondern zu mehreren Paketen (Pollinien)zusammengeklebt. Diese Pollenpakete sind bei man-chen Gattungen (z.B. Phalaenopsis) über ein elasti-sches Stielchen (Caudicula od. Stipes) mit einerKlebscheibe (Viscidium) verbunden. Wirklich wich-tig für eine erfolgreiche Bestäubung von Hand sindaber nur die Pollinien (Pollenpakete). Die Stielchenmit der Klebescheibe werden „nur“ für den Transportam Bestäuber (Insekt, Vogel ...) benötigt.

Nachdem wir jetzt wissen, wo sich das männlicheFortpflanzungsorgan befindet, können wir uns aufdie Suche nach dem weiblichenFortpflanzungsorgan, den Samenanlagen, machen.Die Samenanlagen befinden sich im Fruchtknotenund warten dort auf die Befruchtung. Bei einerBefruchtung müssen sich die männlichenFortpflanzungsorgane mit den weiblichen vereinen.Am einfachsten wäre es sicher, wenn man diePollenkörner einfach auf die weiblichenSamenanlagen legen könnte. Aber das wird nichtfunktionieren, weil man dazu den Fruchtknoten auf-schneiden müsste, um an die Samenanlagen heranzu-kommen. Um dieses Problem zu lösen hat sich dieNatur etwas einfallen lassen: Der Innenraum desFruchtknotens, in dem sich die weiblichenSamenanlagen befinden, ist über einen dünnen Kanalin der Säule mit der freiliegenden Narbe verbunden,auf der die Pollenpakete problemlos abgeladen wer-den können, ohne die Blüte zu beschädigen. Jetztwissen wir auch wozu der Narbenlappen (Rostellum)dient. Dieser Lappen verhindert, dass der Pollen aufdie eigene Narbe gelangt. Bei manchen Gattungenhilft das Rostellum auch beim Befestigen desPollinariums auf den Bestäuber mit.

Nachdem wir jetzt wissen was wo sitzt, können wirein Pollinarium auf die Narbe einer Blüte bringenund beobachten was passiert. Aufgrund des hohenAuxingehalts (Phytohormon) des Pollens erkennt dieBlüte, dass ein Pollen aufgebracht wurde und beginntsich zu verändern. Der Fruchtknoten beginnt anzu-schwellen, die Blütenblätter verwelken. Bei manchen

Arten schließt sich sogar die Narbe. Aus jedemPollenkorn wächst jetzt ein Schlauch durch denNarbenkanal in den Fruchtknoten zu den weiblichenSamenanlagen. Sobald die Pollenschläuche bei denweiblichen Samenanlagen angelangt sind, findet dieeigentliche Befruchtung statt. Dieser Vorgang desHineinwachsens der Pollenschläuche in denFruchtknoten durch den Narbenkanal dauert einigeTage bis Wochen (bei Phalaenopsis ca. zwei Monate)– und führt manchmal zu Missverständnissen.Manche glauben, dass das Aufbringen der Pollinienauf die Narbe schon eine Befruchtung ist. Dem istaber nicht so. Es ist lediglich der erste Schritt vonvielen. Danach müssen die Pollenschläuche noch zuden Samenanlagen wachsen – das kann dauern!Wenn dann nach Erreichen der weiblichenSamenanlagen die Befruchtung fehlschlägt (Pollenund Samenanlagen inkompatibel, ...) wird die Kapselabgeworfen.

Hat die Befruchtung geklappt, dann reifen imFruchtknoten die Samen heran. Nach ca. zwei Drittelbis drei Viertel der Reifezeit sind die Samen in derKapsel bereits vollständig entwickelt und keimfähig.Die restliche Zeit benötigt die Samenkapsel zumTrocknen und Freisetzen der Samen.

Abschließend noch ein paar Praxistipps zurBestäubung: Bei Orchideen mit relativ großenPollinien (z.B. Phalaenopsis, Cattleya und Laelia) hatsich eine spitze Pinzette sehr gut zum Aufbringen aufdie Narbe bewährt. Bei sehr kleinen Pollinien (z.B.Masdevallien) eignet sich die Spitze einer Stecknadelrecht gut zum Übertragen der Pollenpakete. Da nichtbei jeder Orchideenblüte die Narbe leicht zugänglichund einsehbar ist, sollte man im Zweifelsfall zuRasierklinge und Pinzette greifen und damit gegenü-

ber der Narbe ein kleines Fenster in die Blüte schnei-den, damit die Narbe leichter zugänglich wird.

Das Aufschneiden der Blüte und Entfernen der

Pollinarium einerPhalaenopsis aufder Spitze einesZ a h n s t o c h e r s

A u f g e s c h n i t t e n eBlüte einerM a s d e v a l l i a

strobelii nachentfernen der

Lippe

9

Im Gegensatz zu vielen anderen Blütenpflanzen wirdder Pollen (Träger des männlichen Erbgutes) bei vie-len Orchideen nicht als einzelne Körner verbreitet.Vielmehr wird er in Form von mehr oder weniger gro-ßen, miteinander verklebten Massen (Pollinien) vonden bestäubenden Insekten vertragen. Im gesamtenPflanzenreich haben nur die Orchideen und dieSchwalbenwurzgewächse (Asclepiadaceae) ein solchkompliziertes System zur Übertragung größererPollenmassen erfunden. Zur Verbreitung der Pollinientragen nicht nur männliche, sondern auch weiblicheBlütenanteile bei: Sie bilden an bestimmten StrukturenK l e b s t o ffe, so dass der Pollen zielsicher amBestäuberinsekt platziert werden kann. Betrachten wirdie Pollenmassen mitsamt ihren Zusatzstrukturenunter dem Rasterelektronenmikroskop genauer, kön-nen wir hochinteressante Informationen über dieEvolution der Orchideenblüte und über kleinsteStrukturprinzipien in der Natur gewinnen.

Ein Beitrag in der nächsten Ausgabe des OK wirdversuchen, einige Grundkenntnisse zum T h e m aBlütenbau bei Samenpflanzen, speziell dann bei denOrchideen, zu vermitteln. Es werden alle zumVerständnis notwendigen Fachbegriffe genau erklärt.Dann können wir bereits in das kleine Universum derOrchideenfortpflanzung eintauchen und uns anPollinarien, Pollinien, Klebscheiben und dem immerneuen Einfallsreichtum der Natur erfreuen.

„Ich könnte in eine Nussschale eingesperrtsein und mich für einen König von unermeßli-chem Gebiete halten“, äußert ShakespearesHamlet – und tatsächlich: In einer Nussschaleist nahezu unermesslich viel Platz, sofern diebetrachteten Dinge nur klein genug sind.Gerade im Kleinen und Kleinsten offenbart unsdie Natur eine faszinierende Fülle vonStrukturen und Details. Natürlich bedarf esspezieller Mittel, in unserem Fall derElektronenmikroskopie, um uns diese besondereWelt zu erschließen. In einer Serie vonBeiträgen für den Orchideenkurier zeigtMATTHIAS SVOJTKA einige mittel- und südeuro-päische Orchideen samt ihren Fortpflanzungs-einrichtungen. Dem faszinierenden Zusammen-spiel von männlichen und weiblichen Blüten-strukturen und dem Einfallsreichtum der Naturbei der Bestäubung der Orchideen soll dabei einbesonderer Platz eingeräumt werden.

www.orchideenvermehrung.at

Vermehrungsseiten gibt es einige in denWeiten des WWW. Das große Plus an Thomasund Lotte Ederers Seite ist: es gibt sie auchauf Deutsch! Die beiden befassen sich seit gutfünf Jahren erfolgreich mit der Vermehrungvon Orchideen. Ihre Homepage umfasst bebil-derte Anleitungen und Beschreibungen derNodienkultur, in Vitro Vermehrung, Aussaatauf Rinde oder asymbiotischen Aussaat. Manbekommt Antworten auf Fragen wie: Wi ekommt man überhaupt zu Samen? Wie versen-de ich sie? Was ist eine sterile Werkbank? Wiekann ich sie selbst bauen? Wie arbeite ich beider Aussaat von Orchideensamen? WelcheMedien eignen sich am Besten? Eine großeLinkliste und Bilder von Naturstandorten tropi-scher und heimischer Orchideen runden dieseempfehlenswerte Seite ab.

ORCHIDEEN IM INTERNETSurftitps von ELISABETH KERSCHBAUM

Lippe macht der Blüte nichts aus und erleichtertdas Bestäuben erheblich. Gerade bei kleinenMasdevallien, deren Narbe meist nicht größerals ein Millimeter im Durchmesser ist. wäre einBestäubungsversuch ohne Aufschneiden reineGlückssache. Auch bei den diversenFrauenschuharten zahlt es sich aus, auf Höhe derSäule ein Fenster in den Schuh zu schneiden,weil sich die Narbe an der Rückseite desSchildchens befindet.

In „Die Orchidee 53(3):327, 2002(Paphiopedilum insigne – Entwicklung von derPollination bis zur Jungpflanze)“ findet maneinige sehr gute Makroaufnahmen zu diesemThema.

Ich hoffe mit dieser Beschreibung ein wenigLicht in die Samenentstehung gebracht zu habenund stehe gerne für Fragen, A n r e g u n g e n ,Kritiken usw. zur Verfügung. Im nächstenOrchideenkurier werde ich versuchen zu zeigenwie vor der „in vitro Zeit“ Samen angebautwurde.

[email protected]

Thomas Ederer leitet regelmäßig sehr erfolg-reich Kurse zum Thema „in vitro Vermehrung“ vonOrchideen. Zuletzt im Dezember 2004 an der HBLAUrsprung. Das Medienecho dazu finden Sie aufwww.orchideenvermehrung.at/presse. Ausserdemgehört er zu dem Team, dass die Aussaaten fürdas „Madagaskar-Orchideen-Schutzprojekt“durchführt.

10

Pollenkorn des Cremeweißen Waldvögleins(Cephalanthera damasonium).

Oberfläche des Pollens der BraunrotenStendelwurz (Epipactis atrorubens).

Pollinium der Spinnen-Ragwurz (Ophryss p h e g o d e s ) .

Tetrade aus Pollenkörnern der BraunrotenStendelwurz (Epipactis atrorubens).

Zwei Pollentetraden des GroßenZweiblattes (Listera ovata).

Pollenpaket und Klebstoff im Polliniumdes Gefleckten Fingerknabenkrautes(Dactylorhiza maculata).

Mag. Matthias Svojtka (Text & Fotos),

Institut für Botanik, Universität Wien

(Fotos digital eingefärbt)11

Im Frühling sollte man es sich nicht neh-men lassen, den Nationalpark NeusiedlerSee zu besuchen. Nicht nur der unzähligenVögel wegen, sondern auch botanischgesehen gibt es einige interessante Gebieteim Naturreservat. ZentralerAusgangspunkt für die Ausflüge ist dasInformationszentrum bei Illmitz, das dieBesucher mit Karten- undInformationsmaterial aller Art versorgt. Inder Bibliothek findet man so einigeLiteratur über einheimische Orchideen.Vorträge und Exkursionen werden eben-falls angeboten.Die Bilder rechts wurden an der LangenLacke Anfang Mai 2004 aufgenommen.Das Gebiet ist als Vogelparadies erstenRanges bekannt und ist mit 312 Hektar diegrößte der im Seewinkel verbliebenenLacken. Eine Umrundung des Gewässerszu Fuß dauert ungefähr zwei bis dreiStunden. Man kommt dabei auch an derApetloner Hutweide vorbei, wo unzähligeVarianten diverser Knabenkräuter, sowieRagwurzen stehen. Dank der andauerndenBeweidung konnte sich in diesem Gebietdiese botanisch interessante Fläche bilden.Der Schotterweg sollte jedoch nicht ver-lassen werden, da es in diesem Gebiet eini-ge Bodenbrüter gibt, zum Beispiel denKibitz.

Fotos und Text:LOTTE EDERER

w w w . o r c h i d e e n v e r m e h r u n g . a t

M A N F R E D SCHMUCKER berichtet über die erfolgreicheZimmerkultur seines Phaius tankervillieae.

Die Herkunft der Pflanze ist die Starkl-Filiale in Simmering.Nach zwei Saisonen in meinem temperierten Glashaus, wodie Pflanze nur zögerlich wuchs und so gar keine Lust zurBlüte zeigte, nahm ich sie mit nach Hause. Ich erinnerte michan einen Standort in Cuba: Wenn die Pflanzen dort in einemdunklen Wald wachsen können, dann klappt das auch an mei-nem gassenseitigen Wiener Fenster, wo nur des Sommersnachmittags Sonne hinfällt.„The Illustrated Encyclopaedia of Orchids“ meint, dassPhaius „in voller Sonne wachsen kann, die Blätter allerdingsbesser aussehen, wenn man 25 bis 30 Prozent schattiert“.Dazu wird die Blütezeit mit April-Mai angegeben.Hans Mergner im Buch „Orchideenkunde“ schreibt zurGattung: „Temperiert bis warmtemperiert oder warm. Leichtschattige Kultur unter Glasschutz bei reichlicher Luft- undBallenfeuchte und regelmäßigen schwachen Düngergüssen inder Wachstumsperiode sowie nur mäßiger Trockenheit in dernicht sehr ausgeprägten Ruheperiode (...) für Pflege imZimmer sind alle Arten nur bedingt geeignet und für Anfängernicht zu empfehlen“.Nach meinen Erfahrungen muss ich da der Literatur wider-sprechen. Seit die Riesenstaude bei mir am Fensterbrett ste-hen darf, ist sie problemlos gewachsen, nur mit WienerLeitungswasser und Osmocote-Depotdünger versorgt, ineiner großen Plastikwanne stehend. Die Bemerkung „für diePflege im Zimmer nur bedingt geeignet“ kann ich insofernunterschreiben, als ein gutgenährter Phaius schon recht

umfangreich werdenkann und halt seinenPlatz fordert.Aufgrund dieserErfahrungen kannich Phaius tankervil-leae allenLiebhabern, die aus-reichend Platz aufeiner hellenFensterbank oder ineinem Wi n t e rg a r t e nhaben, als pflege-leichte Pflanzedurchaus empfehlen.Obwohl er mittler-weile ja wieder ausdem Handel weitge-hend verschwundenist. Offenbar habensich andereOrchideen-Moden inden Vo r d e rg r u n dgedrängt.Manfred Schmucker mit Phaius

12

I m Gebiet der Apetloner Hutweidewachsen diverse Orchideen. ZumBeispiel die Spinnenragwurz,Ophrys sphegodes (unten links undrechts) oder Farbvarianten deskleines Knabenkrauts Orchis morio.

13

Wer einem Baum nach dem Leben trachtet, schlägt einen Kupfernagel in dessen Stamm, der ihnin Nullkommanichts töten soll. Was auch immer an dieser Geschichte dran ist, wirft sichdie Frage auf: Ist Kupfer für Pflanzen wirklich so giftig? Und wenn ja, warum verwendenmanche Leute Kupferdraht um ihre Pflanzen aufzubinden? THOMAS SEIDL weiß was dran ist.

Als Spurenelement ist Kupfer fürPflanzen sogar lebensnotwendig.Kupfer ist an der Photosynthese,an Enzymreaktionen sowie an derBildung und Einlagerung vonLignin beteiligt. Allerdings: Wiebei allen Spurenelementen wirdnur eine winzige Dosis benötigt,um die Pflanze ausreichend zuversorgen.

Schon winzige Mengen freierKupferionen reichen aus, um wir-bellose Tiere zu töten. Aquarianerkennen das Problem, dassWasserleitungen aus Kupfer dasdurchfließende Wasser mit so vielKupfer anreichern können, dassS ü ß w a s s e rgarnelen bereitsSchaden nehmen. Aber auchAmphibien und Fische sind emp-findlich. In einem Paludarium mitPfeilgiftfröschen kann einKupferhaltiges Spritzmittel zumMassensterben führen. Wir Menschen vertragen wiealle Säugetiere glücklicherweise mehr Kupfer. Undmachen uns die Giftigkeit des Metalls für Bakterien,Pilze und Algen zunutze.

Kupferleitungen halten das Wasser frei vonBakterien, Kupferhaltige Spritzmittel helfen Mehltauund andere Pilze in Schach zu halten und jeder kenntden Trick, dass eine Kupfermünze in der Regentonnediese vor Algenwuchs schützt. Neben Algen ist dasMetall auch für andere niedere Pflanzen schon inkleinen Dosen giftig. Vermooste Dächer befreit man,indem man Kupferplatten am Giebel befestigt. Dassich bildende Kupferoxid (Grünspan) tötet das amDach wachsende Moos im Nu ab.

Auch manche höhere Pflanzen sind empfindlich.Viele Tillandsiengärnter waren davor, Pflanzen mitKupferdraht aufzubinden, da die Bromelien das nichtgut vertragen würden. Aber auch für andere höherePflanzen und damit auch für Orchideen ist das Metallab einer gewissen Dosis pures Gift!

Kupfer ist im S t o ffwechsel der Pflanzen nichtbesonders mobil. Dadurch lagert es sich vor allem in

den Wurzeln ab.Dementsprechend sind dieSymptome einer Kupfervergiftungbei einer Pflanze: schlechtes oderkein Wurzelwachstum bis hin zuDeformation oder Zerstörung derWurzeln. Gleichzeitig verdrängtKupfer das Eisen im Stoffwechsel,so dass eine Kupfervergiftung zueinem Eisenmangel mit den dazu-gehörenden Symptomen wieBlattchlorosen führen kann.

Doch was bedeuten diese Infosjetzt für die Orchideenpflege? DieVersuche über die Toxidität vonKupfer an höheren Pflanzen wur-den an Getreide durchgeführt dasin stark belasteten Böden wuchs.Das tun unsere Orchideen nicht.Neben Dünger und gelegentlich inFungiziden ist die einzige Kontaktz w i s c h e n Orchidee und Kupferder Draht, der von manchen

Züchtern zum Aufbinden verwendet wird. Dieser istjedoch mit einer dünnen Schicht Lack überzogen.Das Metall kommt normalerweise kaum mit derPflanze in Berührung. Die Schutzschicht kann aberkaputt gehen, daran zu erkennen, dass sich Grünspanbildet. Gut, das hält jetzt Pilze und Bakterien fern.Gleichzeitig wird auch lebendes Moos nichtbesonders wachsen und wenn die Pflanze Symptomeeiner Kupfervergiftung zeigt, wie schlechtesWurzelwachstum, ist es zumindest einen Versuchwert, den Draht mit etwas Harmloserem wie zumBeispiel Streifen eines Nylonstrumpfes zu ersetzen.

Die Geschichte mit dem Kupfernagel, der einenBaum töten kann ist übrigens eine Fabel. Zumindestunternahm man in den Siebzigerjahren an derStaatsschule für Gartenbau im deutschen Hohenheimeinen Versuch mit verschiedenen Bäumen, die die„Nagelprobe“ alle überlebt haben. Einige wurden einpaar Jahre später gefällt und zeigten lediglich einebraune Verfärbung rings um den Kupfernagel. MitOrchideen wurde so ein Versuch allerdings nochnicht gemacht.

Wird oft zum Montieren von

Orchideen auf einer Unterlage

v e r w e n d e t : K u p f e r d r a h t .

Foto Elisabeth Kerschbaum

14

Der OK stellt vor: Ausgesucht schö-ne Pflanzen und wie sie von ihrenBesitzern gepflegt werden.

Seit ungefähr zehn Jahren in Kultur,steht die Pflanze ganzjährig imGewächshaus bei gleichmäßig feuchtenBedingungen. Im Sommer halbschattig beimindestens 18 Grad nachts und maximal 30Grad am Tag. Im Winter sonnig bei mindes-tens 16 maximal 22 Grad. Die Luftfeuchtigkeitschwankt zwischen 60 Prozent tagsüber und90 Prozent nachts. Gegossen wird abwech-selnd mit Regen- und Leitungswasser. Das wirdmit Chelatdünger auf 600 Microsimens aufgedüngtbei einem Ph-Wert von 6. Der relativ hohe Leitwertsteht aber in Zusammenhang mit dem Substrat in dasdie Pflanze getopft ist: 100 Prozent Styropor. Obwohl hier höhere Düngegabengut vertragen werden, muss zwischendruch mit reinem Wasser durchgespültwerden, um eine Übersalzung zu verhindern. Außerdem wird im Herbst/Winterein Dünger mit erhöhtem Kali- und Phosphorgehalt verwendet. Durch dasSubstrat ist ein umtopfen nur erforderlich, wenn der Topf zu klein wird.

Amesiella philippinensis von J. Reiterer

Sophrolaelia Phil Sayer (SL Psyche x Sophronitis brevipedunculata)

von Gerhard Pratter

Vor 13 Jahren war die Pflanze eine von zweiSämlingspflanzen, die auf einer To m b o l a

gewonnen wurden. Im Gegensatz zurSchwesterpflanze , die sehr verhalten wächst und

blüht, hat sich diese zu einem Prachtexemplar entwi-ckelt. Mit einer Osmundauflage auf Kork aufgebun-

den, wächst die Pflanze ganzjährig halbschattig imGewächshaus, wo die Temperatur in der Regel tagsüber25 Grad, im Winter 15 Grad beträgt. Durch eine hygrosta-

tisch gesteuerte Nebelanlage wird die Luftfeuchtigekeitbei 70 Prozent gehalten. Die Pflanze wird mit einer

Mischung aus Osmose- und Regenwasserbesprüht. Im Sommer täglich, im Winter zweiMal die Woche. Beim Düngen wird dem Wasserbis maximal 200 Microsimens wechselnderDünger zugesetzt. Nach der Blüte wird der

Pflanze eine dreiwöchige Ruhezeit verord-net, in der weniger gegossen wird.

Wenn Sie auch eine Pflanze hiervorstellen möchten, schickeSie uns ein Foto und fordernSie unseren Fragebogen zuden Kulturbedingungen an!

Foto: E. Kerschbaum

15

Sämtliche 1176 handcolorierten O R C H I D E E N TAFELN AUS CURTIS’S B O TANICAL MAGAZINE aus den Jahren 1787 bis 1948 wueinem, für den Preis von Euro 30-zeichneten Reprint veröffentlichtAuf fast 500 Seiten finden sich dieReproduktionen von handcolorierteund Lithographien und machen diesWerkzu einem einzigartigen Bildband.Zeichnungen von zwissenschaftlichen Wert dieses Buches.ISBN 3-8289-3427-7

W. Blahsl

Für die meisten Ochideenliebhaber steht sie amAnfang, für viele Orchideen ist sie aber das Ende:die Fensterbank. Doch auch in der orchideenfeind-lichen Umgebung eines Wohnzimmers wird gute Kulturmit schönen Blüten belohnt. Es ist alles nur einbisschen mühsamer. Von THOMAS S E I D L

Man kann nicht alles haben.Wer sich dazu entschließt,Orchideen auf der Fensterbankzu halten, muss sich genauüberlegen, was da in dieWohnung geholt werden soll.Vor allem, wenn man seineSammlung nicht auf zimmer-taugliche Hybriden beschrän-ken möchte. Auch unter denNaturformen finden sichKandidatinnen, die nicht nurüberleben, sondern zum Teilsogar im Zimmer besser auf-gehoben sind, als im dauer-feuchten Gewächshaus.

Wichtig ist, zu überlegen, welchen Aufwand man bereit istin die Pflege zu investieren. Ist tägliches Gießen und Sprühenkein Problem? Dann können auch so genannte„Aufgebundene“ im Zimmer gehegt un gepflegt werden. Jeweiter die Bedürfnisse der Pflanze aber vom vorhandenenKlima abweichen, umso mühsamer wird es, das auszuglei-chen. Es ist einfacher den umgekehrten Weg zu gehen.

Im Zimmer trocknet alles durch die n i e d r i g eLuftfeuchtigkeit sehr schnell ab. Mit Hilfsmitteln kann mandie zwar etwas anheben, doch Pfleglinge, die auf dauerhafthohe Luftfeuchte angewiesen sind, fallen flach. Außerdem istder in Kulturanleitungen oft beschriebene Zustand des„bügelfeucht“ im Topf nicht lange aufrecht zu halten. Ambesten man sucht Pflanzen aus, die genau das mögen:Schnelles Austrocknen. Natürlich ist die im Zimmer herr-schende Temperatur ein wichtiges Auswahlkriterium. Unddie ist am Fensterbrettoft deutlich anders als man denkt.EinMinimum-Maximum-Thermomether bringt da Klarheit.

Viele Pflanzen brauchen auch nachts eine deutlicheTemperaturabsenkung um sich wohl zu fühlen oder einekühle Ruhezeit im Winter. Wer das bei sich zu Hause nichtbieten kann: Finger weg. Kennt man die „Klimazone“ seinerFensterbank, und vergleicht diese mit den Naturstandorten,sollte man herausfinden, welche Orchideen geeignet sind.Und wer Erfolgserlebnisse Enttäuschungen vorzieht, derbeschränkt sich bei der Auswahl auf als „einfach“ bezeich-nete Arten. Ein Punkt darf bei der ganzen Sache natürlichauch nicht vernachlässigt werden: Die Orchidee sollte natür-lich auch gefallen. Sonst hat ja keiner was davon, wenn siesich auf der Fensterbank wohl fühlt. Im nächsten „Fensterbankblues“: Was ist im Topf?

F E N S T E R B A N K B L U E S

Kommt mit Trockenheit ganz

gut zurecht:Schoenorchis fragrans

B O TANIAC’S ORCHIDSISBN 1-57145-721-6

In dem 2002 erschienenen, dank desniedrigen Dollarkurses recht preiswertenBuch über mehr als 1200 Arten mitBeschreibungen und Kulturanleitungensowie guten Fotossind viele Pflanzenzu finden, die nichtso bald in anderenWerken, mit A u s-nahme ausgespro-chener Speziallitera-tur angeführt wer-den. Tipp.

M. Gibelhauser16

Im Jahr 2001 habe ich eine Pflanze von Herrn Zinterhof als fast blühfähi-ge Jungpflanze gekauft. Die Blätter wuchsen in den Folgejahren bis zueiner Länge von 18 cm und einer Breite von 5 cm heran, was deutlich grö-ßer ist, als man in den Literaturangeben nachlesen kann. Daher kamen mirZweifel auf, ob es sich überhaupt um eine Sedirea handelt, oder vielleichteine Hybride oder eine andere Spezies, womöglich eine afrikanischeOrchidee.

Im Frühsommer 2004 zeigten sich erstmals Blütentriebe, gleich zwei aufeinmal. Sehr rasch entwickelten sich die Knospen, an einem Trieb elf amandern zwölf. Wiederum deutlich mehr als in der herkömmlichen Literaturangegeben ist. In der Erstbeschreibung liest man von fünf bis acht Blüten,Karlheinz Senghas schreibt von höchstens zehn Blüten.

Dann endlich öffneten sich die Knospen im Hochsommer 2004 und esbestand kein Zweifel mehr, dass es eine echte Sedirea japonica ist, offen-bar eine stark wachsende und reich blühende. In der Sommerhitze hieltendie Blüten beachtliche zwei Wochen. Umso erfreulicher, dass sich imDezember des gleichen Jahres erneut ein Blütentrieb bildete, der im Jänner2005 gleich 15 (!!!) Blüten hervorbrachte.

Inzwischen sind zwei Blüten befruchtet und es bleibt zu hoffen, dass sichbei dieser Selbstung auch fertile Samen bilden, um diesen dankbaren Klonvermehren zu können. Die Pflanze hängt ganzjährig in einer unbeheiztenVitrine, knapp unter den Neonröhren. Sie ist mit etwas Moos auf einemStück Holz aufgebunden und wächst hier gemeinsam mit einemBulbophyllum aus der lobbi-Verwandschaft. Im Winter erhält sie zwölfStunden Kunstlicht, das halbstündlich verlängert wird, bis auf 14 Stundenim Sommer. Täglich in der Früh wird die Pflanze tropfnass gesprüht. DasWasser hat ca. 6 Grad dH und 230 muS. Gedüngt wird sie so gut wie nie.Die Temperatur in der Vitrine, vor allem unter den Lampen, ist sicherlichzwischen 20 und 25 Grad, also doch höher als am Naturstandort in Japanund Korea, wo sie unter kühlen bis temperierten Bedingungen wächst.

Susan Orlean:

THE ORCHID CHIEFISBN 0 09 928958,Vintage 2000

Ein sehr unterhaltsames undinformatives Buch über den„Urwald“ im Süden Floridas,dem sumpfigen Fakahatchee -Gebiet. Aufmerksam gewor-den durch Berichte übereinen Prozess mit nachfol-gender Verurteilung eines„Orchideen Räubers“ aus die-sem Naturschutzgebiet (alsAntwort auf exzessive„Sammelreisen“ Anfang des20. Jahrhunderts wurde dasGebiet zum streng geschütz-ten erklärt) schreibt dieJournalistin Susan Orleaneine wahre Geschichte überihre historische und natur-kundliche Entdeckungsreise.Ihre Schilderung der Natur,der dort lebenden Menschen,deren Besessenheit zu sam-meln und dabei womöglichauch noch reich zu werden,ist spannend und witzig zulesen. Ein Thriller, der nichterfunden ist. Empfehlung.M. Gibelhauser

Haben Sie einen B u c h t i p pfür uns? Der OK veröf-fentlicht ihn gerne!

Sedirea japonica wurde bereits 1863 von Linden und Reichenbachals Aerides japonica beschrieben, jedoch wurde sie 1974 wegengravierender Unterschiede im Blütenbau von Gary und Sweet indie eigenständige Gattung Sedirea übergeführt. WERNER BLAHSL

17

So. 3.4.2005, 9–12 UhrHotel Stich, Wiener Straße 15, 2203 Manhartsbrunn, N.Ö.,(25 km nördlich von Wien)Tel. 02245/ 3819, Fax 02245/5898, E-Mail: [email protected]

•Tagesordnung • Bericht des Präsidenten• Bericht über Ausstellung Hirschstetten• Bericht der Kassierin• Bericht über das Mitgliederservice• Bericht der Rechnungsprüfer über das Finanzjahr2004• Entlastung des Vorstandes•Wahl des Vereinsvorstandes• Wahl der Rechnungsprüfer für das Finanzjahr 2005 • Mitgliedsbeitrag 2006• Berichte der Landesleiter (Tätigkeiten 2004,Vorschau 2005)• Festsetzung Termin und Ort/ Landesleiterkonferenzund Generalvers. 2006• Behandlung von Anfragen der Delegierten• Schlusswort

Allfällige Anträge von Delegierten zur Tagesordnungmüssen spätestens fünf Tage vor dem Termin derGeneralversammlung schriftlich beim Präsidenten ein-langen.Wahlvorschläge mit Zustimmung des Kandidaten anHeinz Mik bis spätestens Montag, 21.3.2005

Am 6. Jänner 2005 kam es zur Neuwahl des Vorstandesder Wr. Landesgruppe. Folgender Wahlvorschlag isteingegangen: Landesgruppenleiter: Hr. Braunfuchs;Stellvertreter: Hr. Raduziner, Hr. DI Kozlovsky;Kassierin: Frau Ahl; Schriftführer: Hr. Ing. Lustig;Kontrollore: Hr Broz, Fr. Reitarich.Der Wahlvorschlag kam zur Abstimmung und wurdeohne Gegenstimme angenommen.

Beim Treffen der Wr. Landesgruppe wurden von HerrnKaspar Pleionenbulben verkauft und der Reinerlös von277 Euro der Hilfe für die Opfer der Ts u n a m i -Katastrophe in Südostasien zur Verfügung gestellt.

VERANSTALTUNGEN25.2.–27.2. 6. Münchner OrchideenmarktDOG-Gruppe München-Südbayern Planegg beiMünchen, Großgaststätte Heide-Volm,D e u t s c h l a n d

25.2.–13.3. Orchideenschau Erfurt egaGothaer Straße, Erfurt, Deutschland

4 . 3 . – 6 . 3 . 9. Hochrhein Orchideenschau,Orchideenverein Hochrhein 1985 e.V. ImInselpavillon in Küssaberg, Rheinheim,am Grenzübergang Zurzach, Schweiz

4 . 3 . – 6 . 3 . O r c h i d e e n a u s s t e l l u n gHalle/Saale, DOG-Gruppe Halle/Saaleunweit Peißnitzinsel, Deutschland

5 . 3 . – 1 3 . 3 . 4. InternationaleOrchideenausstellung in den Blumengärtender Stadt Wien, Hirschstetten/Wien(siehe rechts)

11.3.–20.3. 18. Welt Orchideen KonferenzDijon, Frankreich

17.3.–20.3. Orchideen Exotic MesseStuttgart D.O.G.. Stuttgart MesseInternational, Deutschland

1 8 . 3 . – 2 0 . 3 , Ausstellung im SchlossOrchideen-Gesellschaft Kurpfalz e.V.Schwetzingen Deutschland

15.4.–24.4. Verkaufsausstellung VDOBPalmengarten, Frankfurt am Main,D e u t s c h l a n d

1 5 . 4 . – 1 7 . 4 . Pflanzenraritätenbörse imBot. Garten der Univ. Wien, Frei-gelände, Eintritt frei. Verschiedene,teils seltene Stauden von einigenAnbietern, auch winterharte Erdorchideen

5 . 5 . – 8 . 5 . 1. Int. Orchideenmesse INOMEGmbH SwissLife-Arena, Luzern, Schweiz

2 7 . 5 . – 2 9 . 5 . 8. Mühlhäuser OrchideentageNordwest-Thüringer Orchideenfreunde e.V.D e u t s c h l a n d

Pflanzen oder Zubehör tauschen, verschen-ken, suchen oder verkaufen. Im O r c h i d e e n-kurier können Mitglieder der ÖOG kosten-los Kleinanzeigen aufgeben. Einfach denText an 01/952 07 74 faxen oder ein E-Mail schicken an [email protected] für alle Artikeln undKleinanzeigen für die nächste Ausgabe istMontag 11. April 2005.

18