Dressed to the nines. Kleidung zur Identifikation des sozialen Standes. In: Beiträge zur...

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Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie OGM Beiträge der Tagung in Innsbruck und Hall in Tirol, 2. bis 6. Oktober 2012 Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich Mittelalterarchäologie in Österreich Eine Bilanz BMÖ 29 | 2013

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Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie

OGM

Beiträge der Tagung inInnsbruck und Hall in Tirol, 2. bis 6. Oktober 2012

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Mittelalterarchäologie in ÖsterreichEine Bilanz

BMÖ 29 | 2013

Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 29 | 2013

Mittelalterarchäologie in Österreich – eine BilanzInnsbruck und Hall in Tirol, 2. bis 6. Oktober 2012

Die Tagung wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie in Kooperation mit folgenden Institutionen veranstaltet:Institut für Archäologien der Universität Innsbruck, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie der Universität Wien, Institut für Archäologie der Universität Graz, Abteilung für Archäologie des Bundesdenkmalamtes, Stadtarchäologie Hall, Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit

Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie

OGM

Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie

OGM

Wien 2013

Mittelalterarchäologie in Österreich Eine Bilanz

Beiträge der Tagung inInnsbruck und Hall in Tirol, 2. bis 6. Oktober 2012

Herausgegeben von

Nikolaus HoferThomas KühtreiberClaudia Theune

Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich29 | 2013

Der Druck dieses Bandes wurde durch die freundliche Unterstützung folgender Institutionen ermöglicht: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht – Abteilung Wissen-schaft und ForschungMagistrat der Stadt Wien, Magistratsabteilung 7 – Kultur,Universität Innsbruck, Philosophisch-Historische Fakultät

Dieser Band erscheint zugleich als

Nearchos Sonderheft 20, 2013

Alle Rechte vorbehalten© 2013 Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, Wien

Herausgeber: Österreichische Gesellschaft für Mittelalterarchäologie, 1190 Wien, Franz-Klein-Gasse 1http://www.univie.ac.at/oegm

ISSN: 1011-0062

Redaktion: Mag. Nikolaus HoferLektorat: Mag. Hans Müller und Mag. Nikolaus Hofer

Englisches Lektorat und Übersetzungen: Paul Mitchell B.A.Satz, Layout und Gestaltung: Mag. Dr. Karin Kühtreiber

Coverbild: Fotos: Institut für Archäologien der Universität Innsbruck und Stadtarchäologie Hall in Tirol; Fotomontage: Mag. Michael Schick

Druck: Grasl FairPrint, 2540 Bad Vöslau

Inhaltsverzeichnis

Überblicksdarstellungen

Claudia Theune und Thomas KühtreiberEinführung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Sabine Felgenhauer-SchmiedtMittelalterarchäologie in Ostösterreich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Harald Stadler Zum Stand der Mittelalterarchäologie in Westösterreich (Tirol und Vorarlberg) nach 2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Manfred LehnerMittelalterarchäologie in Südösterreich heute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

Martin KrennMittelalterarchäologie und Denkmalpflege in Österreich. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Kleinfunde nach ausgewählten Materialgruppen

Alice KaltenbergerKeramikforschung des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Österreich. Ein Wegweiser in verschiedene soziale Lebenswelten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Johanna KraschitzerDas Gefäßspektrum des 14. bis 16. Jahrhunderts aus innerstädtischen Grabungen. Gefäßkeramik aus Grazer Fundkomplexen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

Paul MitchellZiegel als archäologische Artefakte: Technologie – Verwendung – Format – Datierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

Sarah LeibRepräsentation in der Stube.Ein Blick hinter die Fassade der reliefverzierten Ofenkeramiken in Tirol und Vorarlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Kinga TarcsayVom „weißen Fleck“ zur bunten Vielfalt.Fortschritte und Desiderate der österreichischen Glasforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

Michaela WilkVenezianische Kelchglasformen des 16./17. Jahrhunderts im Fokus des Gesamtphänomens „Rezeption” im Rahmen eines prozessorientierten Kulturtransfers. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

Patrick CassittiBuntmetallobjekte des Mittelalters und der Neuzeit im europäischen Kontext: Forschungsperspektiven . . . . . . . . 97

Technik: Lebensbewältigung durch Innovation und Tradition

Lukas Kerbler und Andreas KrainzEin frühmittelalterlicher Eisenverhüttungsplatz in Dörfl, Burgenland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

Robert Bergmann, Manfred Fugger und Michael HajekZur Thermolumineszenzdatierung einer mittelalterlichen Ofendüse aus Dörfl-Neuwiesen (Burgenland) . . . . . . 115

Günther Karl Kunst und Michaela Popovtschak„Rund ums Essen“ – bioarchäologische Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

Alice KaltenbergerGebrauchsspuren auf Keramik als Indikatoren des Wandels in der Kochtechnik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129

Ronald Kurt SalzerVermessen? Metrik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit im Spiegel der archäologischen Funde aus Österreich . . . . . . . 137

Michael Schick„Ergrabene Musik“.Von archäologisch geborgenen Fragmenten zum Instrument. Musikarchäologische Forschungen in Tirol. . . . . . 145

Heike Krause und Christoph SonnlechnerArchäologie und Umweltgeschichte. Wien, die Donau und der Umgang mit Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153

Urbanität

Nikolaus Hofer, Martina Hinterwallner und Martin KrennStadtarchäologie in Österreich. Eine Standortbestimmung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

Alexander ZanescoStadtentwicklung und Topografie von Hall in Tirol im Spiegel archäologischer Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

Karin Fischer Ausserer und Christoph ÖllererDie mittelalterliche und neuzeitliche Stadtmauer in Wien – das Projekt „Wiener Stadtbefestigung“. . . . . . . . . . 179

Martina HinterwallnerDie Kremser Stadtbefestigung im Licht neuer archäologischer Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

Doris SchönParzellenstrukturen, Gebäudetypen und Überlegungen zur städtebaulichen Entwicklung am Beispiel des spätmittelalterlichen Wien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193

Ute ScholzDie Großgrabungen in Tulln an der Donau als Quellen für die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der mittelalterlichen Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201

Helmut RizzolliWährungsunionen und Währungsräume. Eine archäologisch-wirtschaftshistorische Spurensuche am Beispiel des von Verona ausgehenden Bernerraumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209

Ländlicher Raum

Sabine Felgenhauer-Schmiedt und Thomas KühtreiberDer ländliche Raum im Mittelalter. Zugänge und Perspektiven der österreichischen Mittelalterarchäologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219

Elisabeth NowotnyNeues zu frühslawischen Siedlungen in Niederösterreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231

Patrick SchichtBurgen als geopolitische Schachfiguren. Zwei Fallbeispiele aus dem Erzbistum Salzburg im 12. Jahrhundert sowie aus dem Herzogtum Österreich im 13. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241

Astrid SteineggerAlte und neue Ansätze in der steirischen Burgenarchäologie anhand einiger ausgewählter Objekte . . . . . . . . . . 249

Soziale Identitäten

Claudia TheuneSoziale Identitäten und Regionalitäten in der Archäologie des Mittelalters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255

Stefan EichertArchäologie und ethnische Identitäten – das Fallbeispiel Kärnten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263

Barbara HausmairGender – Alter – Lebensverlauf.Alters- und geschlechtsbezogene Identitäten im mittelalterlichen Bestattungsritual . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273

Ronald Kurt SalzerGroße Politik im Kleinen. Funde mit herrschaftlich-politischem Hintergrund aus der Burg Grafendorf in Stockerau (Niederösterreich) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280

Christina SchmidVerpflichtet Adel? Zur Frage einer Definition „adeliger“ Sachkultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287

Beatrix NutzDressed to the nines.Kleidung zur Identifikation des sozialen Standes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294

Christiane KärcherMittelalterliche Klosterarchitektur als archäologischer Befund am Beispiel des Zisterzienserstiftes Rein, Steiermark. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303

Robert Baier und Thomas KühtreiberPilgerzeichen aus Österreich – Pilgerzeichen aus österreichischen Wallfahrtsstätten. Anmerkungen zum Forschungsstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308

Miriam KrögDas Bauopfer als Ausdruck ambivalenten religiösen Verhaltens im Mittelalter und in der frühen Neuzeit . . . . . . 316

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Beiträge zur Mittelalterarchäologie in Österreich 29/2013, S. 294–302

Einleitung

„Es gibt nichts Lächerlicheres, als jemanden in großartigem und übertriebenem Staat zu sehen und zu wissen, dass er ihm nicht gebührt oder dass er ihn sich nicht leisten kann.“ 1

Christine de Pizan, Le Trésor de la Cité des Dames (1405)

Der Zweck von Kleidung kann grob mit vier „S“ beschrie-ben werden:

� Schutz vor der Witterung – die wohl primäre und vor allem in kälteren Klimazonen überlebenswichtige Funktion;

� Scham – der Schutz vor unerwünschten Blicken anderer; � Schmuck – das Bedürfnis, der Ästhetik zu genügen; � Status – der Wunsch, seinen Rang deutlich sichtbar zum Ausdruck zu bringen.

Für den Menschen als soziales Wesen ist die Kenntlichma-chung seines Standes in der Gesellschaft beinahe ebenso von Bedeutung wie der Schutz vor dem Wetter. Wer un-standesgemäß gekleidet ist, kann leicht von der Gesellschaft

1 De Pizan 1996, 189.

„im Regen stehen gelassen“ werden. Dabei kann overdressed genauso fatal sein wie underdressed. Dies gilt heute und galt im Mittelalter noch um vieles mehr. Ein Angehöriger des Adels etwa, der seinem Rang gemäß zu schlicht gekleidet war, lief Gefahr, an Ansehen zu verlieren und womöglich seinen Status einzubüßen. Auch heute würde ein Angehö-riger des europäischen Hochadels mit ziemlicher Sicherheit negative Schlagzeilen in der Boulevardpresse machen, wür-de er oder sie beispielsweise in zerrissenen Jeans herumlau-fen. Gesellschaftlich genauso unerwünscht war und ist es, wenn Angehörige unterer sozialer Schichten über ihre Ver-hältnisse angezogen sind. Sowohl von den Mitgliedern des Standes, den sie nachzuahmen suchen, als auch von ihres-gleichen wird dies als Anmaßung empfunden. All das hat nichts damit zu tun, ob man sich die bessere, teurere Klei-dung auch leisten kann.

Basierend auf Schrift- und Bildquellen des Mittelal-ters sowie auf in Kirchenschätzen und Museen erhaltenen Kleidungsstücken wurden zu diesem Thema bereits etliche Abhandlungen verfasst.2 Hier jedoch soll nun aufgezeigt

2 Beispiele: Keupp 2010. – Simon-Muscheid 2010. – Keupp 2011.

Dressed to the ninesKleidung zur Identifikation des sozialen Standes

Beatrix Nutz, Innsbruck

Zusammenfassung

Basierend auf den archäologischen Textilfunden des 15. Jahr-hunderts aus Schloss Lengberg (Osttirol) stellt diese Arbeit einige Methoden der Textilarchäologie vor und beschäftigt sich mit der Frage, wie man mit ihrer Hilfe Rückschlüsse auf den sozialen Rang der einstigen Eigentümer gewinnen kann. Anhaltspunkte für die Zuordnung werden durch Ma-terialanalysen, Qualitätsmerkmale, Farbgebung sowie Ma-terialverbrauch und Aufwand bei der Verarbeitung gewon-nen. Nicht außer Acht zu lassen ist hierbei der Vergleich mit Schrift- und Bildquellen des Mittelalters und vollständig erhaltenen Kleidungsstücken in Museen und Kirchenschät-zen. Obwohl auf diese Weise nur Wahrscheinlichkeiten an-gegeben werden können, wird aus dem Fundmaterial von Lengberg doch die Zugehörigkeit der Burgbewohner zu unterschiedlichen sozialen Schichten deutlich.

Summary

Based on the 15th century archaeological textile finds from Lengberg Castle (East Tyrol), this study introduces the methods applied in textile archaeology and shows how they may help to draw conclusions about the social rank of the former owners of the textiles. Such conclusions are based on material analysis, the quality, colour and use of the materials and the effort involved in processing them. Medieval written and pictorial sources and completely pre-served garments in museums and church treasuries are also very important sources. The conclusions reached can only be probabilities, but, nevertheless, the finds from Lengberg shed light on the different social classes inhabiting a medi-eval castle.

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Dressed to the nines. Kleidung zur Identifikation des sozialen Standes

werden, wie man – basierend auf den archäologischen Tex-tilfunden des 15. Jahrhunderts aus Schloss Lengberg (Ostti-rol) – mit Hilfe der Methoden der Textilarchäologie Rück-schlüsse auf den sozialen Rang ihrer einstigen Eigentümer ziehen kann und welcher Stellenwert jenen Kleidungsstü-cken zukommt, die nicht durch bewusste Auswahl dessen, was der Mensch als aufbewahrenswert erachtet, auf uns ge-kommen sind. Daher werden auch Textilfunde in Gräbern von dieser Untersuchung ausgenommen, da sie eine be-wusste Auswahl und „Deponierung“ darstellen und nicht als Müll entsorgt wurden.

Der Fundkomplex von Lengberg

Im Zuge umfangreicher, vom Land Tirol geförderter Um-baumaßnahmen wurden ab Juli 2008 in Schloss Lengberg bei Nikolsdorf baubegleitende archäologische Beobachtun-gen und Untersuchungen in mehreren Bereichen des Bau-komplexes notwendig.3 Durchgeführt wurden diese vom Archäologischen Dienst Thomas Tischer unter der Lei-tung von Harald Stadler (Universität Innsbruck, Institut für Archäologien). Dabei konnte im Südflügel des Schlosses, im südwestlich gelegenen Raum 2.07, im 2. Obergeschoß, eine Gewölbezwickelfüllung lokalisiert und dokumentiert werden. Das Füllmaterial wurde von Arbeitern einer loka-len Baufirma unter der Aufsicht von Thomas Tischer und Nick Graf entfernt und für eine spätere Siebaktion gela-gert. Diese fand im Sommer 2009 in Volders statt.

Die Einfüllung bestand aus trockenem Material in un-terschiedlichen Schichten, darunter organisches Materi-al wie Äste und Stroh, aber auch bearbeitete Hölzer, Le-der (vor allem Schuhe) und über 2.700 Textilfragmente (Schnüre und Seile nicht mitgezählt). Die Baugeschichte des Schlosses (Hinweise auf Umbauten im Reisetagebuch des Paolo Santonino 1485), die bauhistorische Unter-suchung von Martin Mittermaier und Walter Hauser (Bundesdenkmalamt, Landeskonservatorat Tirol) sowie der archäologische Befund legen zunächst eine Datierung der Funde ins 15.  Jahrhundert nahe. So kann angenom-men werden, dass das meiste Füllmaterial im Zuge einer Aufstockung zur Niveauangleichung des Bodens über der Gewölbetonne des darunterliegenden Raumes in die Ge-wölbezwickel verbracht wurde. Diese Datierung wurde mittlerweile durch fünf 14C-Analysen, durchgeführt an der ETH Zürich, bestätigt.

Der Fundkomplex enthält eine Fülle unterschiedlicher Textilformen, darunter eine Reihe fast vollständig erhal-tener Kleidungsstücke4, eine komplett erhaltene Bruche (Herrenunterhose)5 sowie Fragmente leinener Innenfutter mit spärlichen Resten der ehemaligen Wollkleider. Frag-mente mehrerer Leinenhemden mit starker Fältelung an

3 Die Forschungen zu den Textilfunden aus Lengberg werden vom Ti-roler Wissenschaftsfond (TWF) und der Kulturabteilung des Landes Tirol gefördert.

4 Nutz 2012b. 5 Nutz 2010.

Kragen und Ärmel sowie mit erhaltenen Textilknöpfen dürften aufgrund der Größe der zugehörigen Knopflöcher und vor allem wegen der kleinen Ärmelbunddurchmesser ebenfalls Bestand von weiblicher Kleidung gewesen oder gar von Kindern getragen worden sein.6 Weiter anzufüh-ren sind noch Reste von Kopfbedeckungen – sowohl aus Leinen als auch aus Stroh – und Fragmente bunter Woll-kleidung. Zu erhaltenen Nestellöchern, vor allem an den Miederteilen, passen entsprechende geflochtene Bänder (Nestel) und die zugehörigen Nestelhülsen aus Buntme-tall, die zum Verschließen der Kleidungsstücke dienten. Zu diesen Kleiderverschlüssen zählen auch Hafteln (Haken und Augen) aus Buntmetall und Eisen sowie Textilknöp-fe, darunter auch Posamentknöpfe und Holzkerne für die Textilknopfproduktion. Hinweise auf Schneidertätigkeiten bietet der Fund einer eisernen Nähnadel mit erhaltenem Leinenzwirn, der um die Nadel gewickelt ist. Aufgefunde-ne Stecknadeln könnten sowohl als Nähbehelfe als auch als Schleiernadeln zum Fixieren von Kopftüchern und Schlei-ern gedient haben.

Besonderes Augenmerk verdienen auch die erhaltenen Seidentextilien, unter anderem ein Fragment unbestimm-ter Funktion mit broschiertem Muster, möglicherweise ein Kissenbezug oder Ähnliches. Ein kleines Stofffragment mit zusätzlichem Goldlahnfaden und eine blattförmige Appli-kation aus Silberlahnfaden geben Hinweise auf den Reich-tum ihrer ehemaligen Besitzer.

Der Großteil der Textilfunde besteht aus größeren und kleineren Fragmenten, meist aus Leinen (die Wolltextilien sind generell in einem schlechteren Erhaltungszustand und wesentlich fragmentierter), viele davon mit Nähten und/oder Säumen. Etliche Fragmente bieten Hinweise auf eine sekundäre Verwendung. Sie wurden augenscheinlich in Streifen gerissen und als Bindematerial verwendet, wie ei-nige Stücke mit Knoten vermuten lassen.

Nicht zu den Textilien, aber wohl zu den Kleidungs-bestandteilen zählen einige Fragmente von zusammenge-nähten kleinen Fellteilen (das Fell ist größtenteils nur noch in Spuren erhalten), die an mittelalterliche Kürschnerarbeit, etwa die Verarbeitung von Fehfellen (Felle von Eichhörn-chen), denken lassen. Eine eventuelle Verwendung als Pelz-futter für wärmende Kleidung kann nicht ausgeschlossen werden.

Indizien zur Identifikation des sozialen Standes

Welche Hinweise können nun die Textilfunde auf den so-zialen Stand ihrer ehemaligen Besitzer geben? Im Zuge der wissenschaftlichen Bearbeitung eines archäologischen Fundkomplexes tauchen immer wieder folgende Fragen auf: Wem haben die Dinge (in diesem Fall Textilien) ein-mal gehört? Wer hat sie getragen? Fragen, die nicht leicht zu beantworten sind. Zum großen Bedauern der meisten Archäologen haben unsere Vorfahren es leider in der Re-

6 Nutz 2012a. – Nutz und Stadler 2012.

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Beatrix Nutz, Innsbruck

gel verabsäumt, ihr Eigen-tum namentlich zu markie-ren, ehe sie es weggeworfen haben. Im Fall von Lengberg bietet natürlich der Fundort, eine Burg des niederen Adels, einen kleinen Hinweis, je-doch kann nicht davon aus-gegangen werden, dass alles, was sich in einer Burg findet, auch der Burgherrschaft zu-zuschreiben ist. Der Wehrbau beherbergte Angehörige un-terschiedlicher Stände, vom Burgherrn bis zum Stallbur-schen, von der Burgherrin bis zur Küchenmagd7, die alle Ihren Anteil am produzier-ten Abfall hatten. Wie kann man also feststellen, wem was gehörte?

Hundertprozentige Sicherheit wird sich in dieser Ange-legenheit selbstverständlich nie erreichen lassen, aber es ist zumindest möglich, Wahrscheinlichkeiten herauszuarbeiten.

Material

Zunächst muss festgestellt werden, welche Materialien be-ziehungsweise Faserarten im Mittelalter in der Textilpro-duktion Verwendung fanden. Im 15. Jahrhundert sind dies primär die pflanzlichen Fasern Leinen, Hanf und Baum-wolle, eventuell noch Nesselfasern, sowie tierische Fasern, allen voran Schafwolle und Seide.8 Durch Studium von Schriftquellen, wie zum Beispiel Rechnungsbüchern, In-ventaren und Kleiderordnungen, können Materialwert, Häufigkeit des Vorkommens und soziale Zuordnung festge-stellt werden. Während etwa Leinen und Wolle in allen Ge-sellschaftsschichten verbreitet waren, bietet hier Seide einen ersten Hinweis auf eine eventuell höhere soziale Stellung der ehemaligen Besitzer. Zur genauen Analyse der Faserart sind Untersuchungen unter dem Mikroskop, eventuell auch in einem Rasterelektronenmikroskop (REM), notwendig. Hierbei können mitunter auch überraschende Ergebnisse erzielt werden. Die gängigste und deshalb zu erwartende Seidenvariante ist die Maulbeerseide, jedoch wurde bei ei-nem Textil aus Lengberg Tussahseide (auch: Wildseide) fest-gestellt (Abb. 1).9

Qualität

Weitere Anhaltspunkte für die soziale Stellung der Träger liefert die Stoffqualität. Diese basiert auf der Sorgfalt der Verarbeitung, beginnend mit der Fadenproduktion und

7 Siehe dazu Meyer 2006. 8 Für eine detailliertere Auflistung siehe Kania 2010, 31–46. 9 Ilsinger 2012.

dem anschließenden Weben der Stoffe. In der Textilarchäo-logie werden hier Daten durch Messen der Fadenstärken (Fadendurchmesser), Drehwinkel (bestimmt, ob ein Faden beim Spinnen fest oder locker gedreht wurde) und Fest-stellung der Anzahl der Fäden pro Zentimeter im fertig gewobenen Stoff (Abb. 2) gewonnen. Dünnere Fäden, wo-möglich stärker gedreht, und höhere Fadenzahlen pro Zen-timeter sprechen für bessere Qualität und feinere Stoffe. Die Bindungsart des Stoffes kann hier ebenfalls eine Rolle spie-len, da eine einfache Leinenbindung schneller – und daher auch kostengünstiger – herzustellen ist als kompliziertere Bindungsarten, beginnend mit Köperbindungsvarianten bis zu mehrbindigem Atlas.10 Allerdings ist Vorsicht gebo-ten! Zwar sind wir heute in der Lage, durch Messungen objektive Angaben zur Stoffqualität zu machen, der Trage-komfort ist jedoch subjektiv und damit auch der Wert, den wir dem Textil beimessen. Rückschlüsse auf mittelalterliche Wertschätzungen sind ohnehin problematisch, da wir mit anderen Empfindlichkeiten rechnen müssen. Ein Stoff, den wir heute vielleicht als grob und kratzig einschätzen wür-den, muss nicht auch von den Menschen des Mittelalters als solcher empfunden worden sein. Dennoch lässt sich als gro-

10 Bindung auf der Grundlage eines Rapports von fünf oder mehr Kettfäden und dergleichen oder mehrfacher Anzahl von Schussfäden. Vgl. Textiltechniken 1971, 2.

Abb. 1 Schloss Lengberg. Seidentextil/Tussahseide (Fundnummer  272.05). Links: Detailaufnahme im Stereomikroskop. Rechts: Aufnahme einzelner Fasern im REM CrossBeam.

Abb. 2 Schloss Lengberg. Fadenzahl/cm, Detailaufnahmen zweier Hemdfragmente. Gewebe in Leinenbindung. Rotes Quad-rat = 1 × 1 cm.

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Dressed to the nines. Kleidung zur Identifikation des sozialen Standes

be Regel aufstellen: Je feiner ein Stoff (dünne Fäden, viele Fäden pro Zentimeter) und je aufwändiger die Bindung (etwa Atlas oder Samit11), desto wahrscheinlicher ist eine Zuordnung zu höheren Gesellschaftsschichten. Eine Aus-nahme bilden hier einfache Leinenstoffe, wie sie von allen Ständen etwa für Unterkleider verwendet wurden.

Farbe

„Das sollen auch nur die Jüdinnen tragen und die Pfaffendirnen und die bösen Häute, die auf dem Graben gehen: Die sollen gelbes Gebände tragen, damit man sie erkennen kann.“ 12

Berthold von Regensburg (* um 1210, † 1272)

Gefärbte Textilien liefern durch die verwendete Farbe eben-falls Indizien für die einstige Verwendung und Standeszu-ordnung. Hier muss nun auch wieder auf den Vergleich mit Schrift- und Bildquellen zurückgegriffen werden, wobei dabei aber unbedingt die regionale und zeitliche Zuord-nung zu bedenken ist, da sich Moden und Kleider- bezie-hungsweise Farbordnungen im Lauf des Mittelalters ver-ändert haben. Wird die Farbe Gelb meist mit Juden und Dirnen in Verbindung gebracht, wie etwa bei Berthold von Regensburg (siehe Zitat), so wird zum Beispiel Paola von Gonzaga auf dem Fresko in der Schlosskapelle von Schloss Bruck in einem gelben Kleid dargestellt (Abb. 3).13 In die-sem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass sich unter

11 Köper-Schuss-Kompositbindung. Vgl. Textiltechniken 1971, 47.12 Keupp 2011, 121.13 Malerische Ausgestaltung der Ober- und Unterkapelle von Schloss

Bruck in Lienz durch Simon von Taisten 1492 bis 1496. Das Kleid wird manchmal auch als ockerfarben beschrieben, ein Umstand, der zeigt, wie subjektiv Farbwahrnehmung ist.

den Textilfragmenten von Lengberg, die Kleidungsstücken zuzuordnen sind, zwar verschiedene Abstufungen von Blau, Rot, Grün, Violett, Schwarz und Braun finden lassen, je-doch keine gelb gefärbten Gewebe. Die Farbe Gelb wird nur bei Seidenstoffen angetroffen, die aber nicht Bestandteil von Gewändern waren, wie etwa der mögliche Kissenbe-zug. Allerdings war und ist Gelb nicht gleich Gelb. Sattes, klares Gelb kann stellvertretend für den Glanz des Goldes stehen oder, wie etwa in der Heraldik, diesem gleichgesetzt sein, während ein fahles, blasses Gelb eher negativ konno-tiert ist.14

Sollte die gelbe Farbe des Kleids von Paola von Gon-zaga jedoch nicht stellvertretend für Gold stehen, so kann man annehmen, dass im Herkunftsland der Dame – Italien – Gelb nicht die gleiche Bedeutung zugemessen wurde wie in deutschsprachigen Landen. In diesem Zusammenhang ist es auch bemerkenswert, dass der römische Brautschleier, das Flammeum, laut Plinius dem Älteren ebenfalls von gel-ber Farbe war.15 Zum roten Gewand des Leonhard von Görz und zu dessen Zierelementen wird im Kapitel zu den Schrift- und Bildquellen Stellung genommen.

Materialverbrauch

Auch die Stoffmenge, die für die Anfertigung eines Klei-dungsstückes verwendet wurde, kann Hinweise auf die ehe-maligen Besitzer enthalten. Nicht nur, dass mehr Stoff auch

14 Nixdorf und Müller 1983, 109.15 Plinius 1999, 46–47 (XXI.46): „Lutei video honorem antiquissi-

mum, in nuptialibus flammeis totum feminis concessum […]“ (Wie ich sehe, stand die gelbe Farbe seit ältesten Zeiten in Ansehen, wurde ausschließlich den Frauen für die Brautschleier überlassen […]). Sie-he auch La Follette 1994, 55.

Abb. 3 Links: Detail aus dem Fresko in der Kapelle von Schloss Bruck, Lienz. Paola von Gonzaga und Leonhard von Görz. Rechts: Detail des Umhangs von Leonhard von Görz und Applikation aus Silberlahnfaden von Lengberg (Fundnummer 58) mit Mikroskop aufnahme des Lahns.

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Beatrix Nutz, Innsbruck

höhere Anschaffungskosten bedeutet; voluminöse Kleider – eventuell mit bauschigen oder sehr langen Ärmeln – sind auch für körperlich arbeitende Angehörige niederer sozi-aler Schichten recht unpraktisch. Ein gutes Beispiel bietet hier das Ärmelfragment eines stark gefältelten Hemdes von Lengberg (Fundnummer 121), das mit einer Anzahl von 18 bis 19 Fäden/cm nicht nur aus – für Leinen – recht feinem Gewebe besteht, sondern auch einen Stoffverbrauch von rund 172,9 cm Breite (= Ärmelumfang) pro Ärmel aufweist (Abb. 4).16

Sorgfalt und Aufwand bei der Verarbeitung

Die Sorgfalt, mit der ein Kleidungsstück geschneidert wur-de, und damit auch der Zeitaufwand für die Herstellung mögen weitere Anhaltspunkte sein. Zwar dürfen wir nicht den Fehler machen, den heutigen Wert von Arbeitszeit auf jenen des Mittelalters zu übertragen, aber ein langer Her-stellungsprozess, etwa durch reiche Stickerei, erhöhte wohl auch damals den Preis. Zwei Beispiele aus Lengberg ver-anschaulichen diesen unterschiedlichen Herstellungsauf-wand recht deutlich: Zum einen ein Kopftuch, das lediglich aus einem rechteckigen Stück Stoff besteht (eine Kante ist noch nicht einmal versäubert); zwei Ecken wurden zu ei-nem Knoten zusammengebunden, um es der Kopfform an-zupassen (Abb. 5). Dagegen ein BH-ähnliches Bekleidungs-stück, das am unteren Rand mit einem geflochtenen Band und einfacher Nadelspitze, an den Trägern mit kunstvoller Nadelspitze sowie zwischen den zwei Körbchen mit ei-ner Sprang-Arbeit17 mit kompliziertem Muster verziert ist (Abb. 6). Zwar darf man nun nicht automatisch annehmen, das Kopftuch hätte einer Magd und der „BH“ der Herrin gehört – Schriftquellen deuten an, dass auch Bürgerliche solche „Hemden mit Säcken“18 oder Tuttenseck19 getragen haben –, trotzdem kann man hier vermutlich mit Angehö-rigen zweier unterschiedlicher Stände rechnen.

Vergleiche mit Schrift- und Bildquellen

Wie schon mehrfach erwähnt, ist der Abgleich der gewon-nenen Daten mit Schrift- und Bildquellen des Mittelalters unabdingbar. Bei deren Interpretation ist allerdings Vorsicht geboten. Nicht alles wurde aufgeschrieben, da vieles als zu alltäglich betrachtet wurde, und die Aufzeichnungen sind in der Regel nicht in der von uns heute gewünschten Ge-nauigkeit und Detailtreue erfolgt. So etwa nennen Rech-nungsbücher oft Menge, Farbe und Preis eines Gewebes, gelegentlich auch seinen Verwendungszweck, nicht aber die

16 Nutz und Stadler 2012.17 Sprang ist eine Handarbeitstechnik zur Herstellung von Textilien, bei

der parallel gespannte Fäden durch Heben und Senken miteinander verdreht, verdrillt, verzwirnt oder verkreuzt werden. Dabei entsteht ein netzartiges, elastisch-dehnbares Geflecht. Vgl. Drinkler 2010, 6. – Siehe dazu auch: Collingwood 1999.

18 Stolle 1854, 189–190.19 Schönbach 1874, 18.

Qualität desselben. So finden sich etwa folgende Angaben für das Jahr 1367 in einem Rechnungsbuch der Herren von Schlandersberg (Südtirol):

„Item dem Nykgelein seinem pruder gab ich von seins geschef-tes wegen vor vasnaht in dem LXVII jar 3 ½ ellen eins roten tuchs 20 chumpt ie diu ell umb 22 gs. Summe 6 lb. 5 gs. Item juncher Petern ein ell ains von Lofent zu zwain hosen 30 gs.Item darnach ein ell ains von Maintz zu zwain hosen umb 22 gs.Item ain ll eins grunen tuchs zu zwain hosen umb 22 gs.

20 Mit Tuch ist hier vermutlich Wollstoff gemeint. Zur Problematik der Gewebenamen siehe: Endrei 1987; Endrei 1988. – Als „Tuch“ wird ein aus Streichwollengarn hergestellter, meist leinwandartig gewebter Stoff bezeichnet, der durch Walken verfilzt und durch Rauen mit einer Decke seiner Härchen versehen wird, die gewöhnlich durch Scheren gleichgemacht sind und daher eine glatte, feine Oberfläche bilden. Vgl. http://woerterbuchnetz.de/Meyers/ [Zugriff: 2. 5. 2013].

Abb. 4 Schloss Lengberg. Ärmelfragment eines gefältelten Leinen- hemdes.

Abb. 5 Schloss Lengberg. Hastig gefertigtes Kopftuch aus Leinen. Seiten- und Rückansicht (rechts) mit Knoten.

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Dressed to the nines. Kleidung zur Identifikation des sozialen Standes

Item zwo ellen eins roten tuchs ains von Maechel, ie diu ell umb 4 lb. Item 1 lb. sneiderlon.Item zwo ellen zu einem reitmantel, ie diu ell umb 22 gs.Item drei ellen eins grünen tuchs, da macht er auz einen reitrokchund ein gugel, ie diu ell umb 22 gs., Summe 5 ½ lb.“ 21

Trotz recht genauer Angaben – hier wird sogar einmal der Schneiderlohn erwähnt – fehlt eine genaue Qualitätsan-gabe. Wir kennen die Farbe und das Material des Stoffes, nicht jedoch dessen Feinheit. Viele andere Quellen enthal-ten noch weniger Informationen. So erhalten wir aus dem Rechnungsbuch der Herren von Vilanders22 (Südtirol) für das Jahr 1416 folgende Angaben:

„Item 10 elen swartzen parichant ye 1 elen umb 7 g.Item 10 elen welichs leinein tuch, ye 1 elen umb 9 g. menen hererenItem 4 g. umb pawmmwollein garnItem 6 g. umb 1 pfunt pawmwollenItem 7 g. umb plaben vadenItem 2 elen leinein tuch umb 8 g.“ 23

Genannt werden die Farben Schwarz und Blau sowie die Materialien Leinen, Baumwolle und Barichant, ein Gewe-

21 Von Ottenthal 1881, 591.22 Die Schreibung des Namens variierte häufig. Bis zum Ende des

15. Jahrhunderts wurde der Name mit „l“, später mit „ll“ geschrie-ben. Im Rechnungsbuch erscheint der Name als „Weylanders“, „Veylanders“ oder auch „Villanders“: Goller 2007, 6.

23 Goller 2007, 86.

be, das im Mittelalter in der Regel aus einer Leinenket-te und einem Baumwollschuss bestand, und obwohl mit „Tuch“ meist ein Wollstoff gemeint ist, verwirrt uns hier die Zusatzangabe „leinein“. Die Angabe „welichs“ harrt noch der Erklärung. Auch hier gibt es weder eine Qua-litätsangabe (so erfahren wir nicht einmal mit subjektiven Aussagen wie „fein“ oder „grob“ etwas über die Stoffe) noch wird der Verwendungszweck angeführt.

Inventare und Nachlässe sind ebenso ungenau. Hier finden sich zwar namentliche Zuordnungen, die meist fer-tige Kleidungsstücke auflisten, aber es fehlt eine genaue Beschreibung und oft die Wertangabe. Hierzu ein Beispiel aus dem Nachlass des Pfarrers Hans Pranger zu Flaurling (Nordtirol) 1478:

„Ain gesprangter 24 rock mit fuchßrugkeim unterczogenAin blaber rock mit fuchseim unterczogenAin blaber, czwifacher rockAin schwarczer rayßmantelAin füchseiner pelczAin schwarczer, unterfüeter rock.“ 25

24 Gemeint ist hier nicht die Technik des Sprang, sondern wohl „ge-sprenkelt“. Das Wort Sprang für die textile Technik entstammt dem skandinavischen Sprachraum: Collingwood 1999, 34.

25 Von Zingerle 1909, 185.

Abb. 6 Schloss Lengberg. BH-ähnliches Kleidungsstück aus Leinen. Rechts oben: Detailansicht der Nadelspitze an den Trägern. Rechts unten: Detailansicht der Sprang-Arbeit und des unteren Randes mit Flechtband und einfacher Nadelspitze.

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Beatrix Nutz, Innsbruck

Ebenso kritisch zu bewerten sind Kleider- und Farbordnun-gen. Sie geben meist einen von der gesetzgebenden Obrig-keit gewünschten Idealzustand wieder, müssen aber nicht zwangsläufig die alltäglichen Gegebenheiten widerspiegeln. Ihre Gültigkeit ist zudem abhängig vom Durchsetzungs-willen und -können der Exekutive, die die Befolgung die-ser Ordnungen zu kontrollieren und bei Zuwiderhandlung abzustrafen hatte. Schlupflöcher ließen sich in diesen Ord-nungen wohl auch finden, wenn man besonders beharr-lich war. So erzählt der Florentiner Amtmann und Schrift-steller Franco Sacchetti (* um 1330 in Ragusa; † 1400 in San Miniato) in seinen Novellen folgende Geschichte des Richters Amerigo degli Amerighi: „Meine Signoren, ich habe Zeit meines Lebens studiert, um mir die Rechte anzu-eignen, und jetzt, da ich glaubte, einiges zu wissen, finde ich, dass ich nichts weiß; denn als ich nach dem Putz fahndete, der euren Frauen durch die Verord nungen, die ihr mir zur Kenntnis gebracht habt, verboten ist, hörte ich von ihnen derartige Einwände, wie ich sie noch in keinem Gesetz vorgesehen fand, und von denen ich euch einige zitieren will: Es wurde eine Frau mit ausgezacktem, um die Kappe herumgewundenem Tuchstreifen angetroffen. ‚Nennt mir Euren Namen‘, sagte mein Notar zu ihr, ‚denn Ihr tragt ei-nen ausgezackten Tuchstreifen.‘ Die gute Frau nahm diesen Tuchstreifen, der mit einer Stecknadel an der Kappe befes-tigt war, in die Hand und erklärte, das sei nur ein Gehänge. Der Notar ging weiter und traf eine, die vorn eine Menge Knöpfe trug, und sagte zu ihr: ‚Ihr dürft diese Knöpfe nicht tragen‘, worauf sie antwortete: ‚Doch, Herr, ich darf; denn das sind keine Knöpfe, sondern coppelle [konkave Zier-nieten], und wenn Ihr mir nicht glaubt, schaut her – sie haben keine Öse, und außerdem sind keine Knopflöcher vorhanden‘.“ 26

Um solchen Ausreden entgegenzuwirken, merkt etwa Kaiser Leopold I. in seiner Stellung als Erzherzog von Ös-terreich in seinem Luxuspatent für die „Länder Ob und Unter der Enns“ (Ober- und Niederösterreich) vom 28. September 1671 an:

„Nachdeme aber auß der Erfahrung bekannt, daß sich vor die-sem, bey Einführung der Politzey-Ordnungen, gemeiniglich boßhaffte Leuth gefunden, welche durch Erdenckung allerhand neuer Sachen und Kleider-Arth, wormit dem gemeinen Wesen eben so vil als mit dem jenigen so man vorhero abgeschafft, Schaden zugefügt, und auff solche Weiß die verbottene Ex-cels unter einem andern Schein und Namen widerumben in Schwung gebracht worden.“ 27

Anschließend werden dann die Strafen genannt, die auf Zu-widerhandlung gegen diese Ordnung standen. Viel genützt scheinen sie nicht zu haben, da sich Leopold I. schon am 29. April 1686 veranlasst sah, eine „Politzey-Ordnung ver-ändert und erleutert“ zu erlassen und dort – unter Bezug-nahme auf das Luxuspatent von 1671 – einleitend bemerkt:

26 Keupp 2011, 45–46.27 Von Guarient und Raall 1704, 157.

„Indeme nun aber diese also eingerichtete und publicierte Ord-nung nicht allerdings einen gewünschten beständigen Effect er-reicht [...].“ 28

Obwohl dies eine Kleiderordnung des 17. Jahrhunderts ist, muss angenommen werden, dass auch die mittelalterlichen Ordnungen kaum erfolgreicher waren und daher Antwor-ten auf die Frage „Was hat wer getragen?“ auf Basis dieser Ordnungen nur mit äußerster Vorsicht zu geben sind.

Erschwerend kommt hinzu, dass es auch Ausnahmen gab, die es Angehörigen niederer Stände gestatteten, von ihren Herren geschenkte Kleidung zu tragen, die ihnen sonst verboten war. So heißt es in der Kleiderordnung Kai-ser Maximilians I. für die österreichischen Länder 1518:

„Item die reisigen Knechte sollen weder Gold, Silber noch Seiden, auch weder Brusttücher, Hauben, noch anderes von Gold und Silber gemacht tragen, auch nicht ihre Kleider damit verbrämen; doch Schwert und Degen mögen sie, so fern es in ihrem Vermögen ist, wohl mit Silber beschlagen lassen, und was ihnen ihre Herren von Kleidung schenken, soll ihnen zu tragen unverbothen seyn.“ 29

Bildquellen sind meist ebenso problematisch. Zwar zei-gen sie uns Farbe, Schnitt und – bei ins Detail gehenden Darstellungen – Zierelemente eines Kleidungsstückes, über das verwendete Material bleiben wir aber im Unklaren. So kann etwa bei dem vom Paola von Gonzaga getragenen Kleid auf dem Fresko in Schloss Bruck (siehe Abb. 3) nicht festgestellt werden, ob es aus Wolle oder Seide bestand. Lei-nen für ein Obergewand wäre hier eher unwahrschein-lich. Auch beim roten Gewand des Leonhard von Görz kann keine Aussage zum Material getroffen werden; Rot galt allerdings mitunter als herrschaftliche Farbe.30 Bei den Zierelementen auf Hose und Umhang scheint es sich zu-nächst um Applikationen oder Stickerei zu handeln, wobei die verwendete graue Malfarbe darauf hinweist, dass diese mit silbernem Lahnfaden31 ausgeführt gewesen sein könnte. Eine blattförmige Applikation aus Silberlahnfaden32 findet sich auch unter den Funden von Lengberg (siehe Abb. 3/rechts unten). Bei genauerem Hinsehen kann man jedoch einzelne kleine Punkte erkennen, die vermuten lassen, dass es sich um aufgenähte Perlen, vielleicht in Kombination mit Silberstickerei, handelt (siehe Abb. 3/rechts). Dass Perlensti-ckerei sowie Stickereien in Gold und Silber auch von der Herrschaft auf Schloss Lengberg getragen wurden, erfah-ren wir nicht nur durch die erhaltene Silberlahnapplikation, sondern auch durch die Reisebeschreibung des Paolo San-tonino, der die Kleidung, die Virgil von Graben, damals Burggraf von Lengberg, anlässlich der Burgkapellenweihe am 13. Oktober 1485 trug, folgendermaßen beschreibt: „Er

28 Von Guarient und Raall 1704, 159.29 Kaltenbaeck 1836, 410–411.30 Nixdorf und Müller 1983, 114–115.31 Lahn (auch als Plätte oder Rausch bezeichnet) ist ein flach gewalz-

ter, meist aus vergoldeten Kupferlegierungen, seltener auch aus Gold oder Silber hergestellter Draht für Metallgespinste, die sogenannten Lahnfäden. Beim Lahnfaden wird der Lahn spiralartig um einen ge-sponnen Faden (oft aus Seide), die sogenannte „Seele“, gewickelt. Siehe Abb. 3/rechts außen.

32 Die REM-Analyse des Lahns wurde von Mathias Mehofer am VIAS (Vienna Institute for Archaeological Science) durchgeführt.

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Dressed to the nines. Kleidung zur Identifikation des sozialen Standes

selbst, der adelige und ausgezeichnete Kämpe, passte mit seiner Tracht ausgezeichnet zu den Kostbarkeiten. Er trug ein golddurchwirktes Kleid und ein grünes Barett, das mit einem perlenbesetzten Weinlaubkranz bestickt war, an der Rückseite schlossen den Kranz drei weiße Rosen aus wei-ßen glänzenden Perlen.“ 33 Somit haben wir auch einen Namen, dem wir einige der Textilfunde von Lengberg zu-ordnen können.

Allen Widrigkeiten zum Trotz liefern uns aber Schrift- und Bildquellen in Kombination mit den Möglichkei-ten der Textilarchäologie weitere hilfreiche Indizien zur Identifizierung und Zuordnung einzelner archäologischer Textilfunde.

33 Egger 1947, 35.

Resümee

Es wurde in diesem Text wiederholt von Indizien gespro-chen und als genau solche müssen auch die gewonnenen Ergebnisse – sowohl aus den Methoden der Textilarchäo-logie als auch aus jenen der historischen Wissenschaft – betrachtet werden. Auch wenn dies sehr nach einem Ge-richtsprozess klingt, so bedeutet dies nicht, dass die erzielten Resultate nutzlos sind. Ein Indiz allein mag nicht ausrei-chend sein, aber durch eine Kette von Indizien erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, die „Täter“ – im Fall archäologi-scher Textilien deren ehemalige Eigentümer – auszuma-chen. Wenn auch sehr selten namentlich, so gelingt doch oft die Festlegung von Geschlecht und sozialer Zugehörigkeit. Lässt man die Frage nach der Person und ihrem Ansehen, Vermögen und Stand außer Acht, so liefern archäologische Gewebe doch wertvolle, oft durch keine anderen Metho-den zu gewinnende Erkenntnisse zu Material, Qualität und Machart (etwa Schnittmuster und verwendete Nähtechni-ken) mittelalterlicher Kleidung.

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Von Zingerle 1909Oswald von Zingerle (Hrsg.), Mittelalterliche Inventare aus Tirol und Vorarlberg. Mit Sacherklärungen, Innsbruck 1909.

Abbildungsnachweis

Abb. 1: Bert Ilsinger und Katja TsyrulinAbb. 2, 4–6: Beatrix Nutz, Universität InnsbruckAbb. 3: Beatrix Nutz und Stefan Handle, Universität Innsbruck

Mag. Beatrix NutzUniversität Innsbruck

Institut für ArchäologienFachbereich für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie

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