Drei Buddhacarita-Strophen im Divyāvadāna (2009)

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INDICA ET TIBETICA MONOGRAPHIEN ZU DEN SPRACHEN UND LITERATUREN DES INDO-TIBETISCHEN KULTURRAUMES Herausgegeben von Michael Hahn unter Mitwirkung von Jens-Uwe Hartmann, Konrad Klaus und Roland Steiner Band 52 Indica et Tibetica Verlag Marburg 2009

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INDICA ET TIBETICA

MONOGRAPHIEN ZU DEN SPRACHEN UND LITERATUREN

DES INDO-TIBETISCHEN KULTURRAUMES

Herausgegeben von Michael Hahn unter Mitwirkung von

Jens-Uwe Hartmann, Konrad Klaus und Roland Steiner

Band 52

Indica et Tibetica Verlag Marburg 2009

PĀSĀDIKADĀNAṀ Festschrift für Bhikkhu Pāsādika

Herausgegeben von Martin Straube, Roland Steiner, Jayandra Soni,

Michael Hahn und Mitsuyo Demoto

Indica et Tibetica Verlag Marburg 2009

Drei Buddhacarita-Strophen im Divyāvadāna

Roland Steiner (Halle)

1. Die Erzählungen von Aśoka und Upagupta1 sind auf Sanskrit in vier aufein-ander folgenden „Avadānas“ des Divyāvadāna (Divy.)2 überliefert:

26. Pāṃśupradānāvadāna (Divy. 348.4–382.3) 27. Kunālāvadāna (Divy. 382.4–419.13) 28. Vītaśokāvadāna (Divy. 419.14–429.5) 29. Aśokāvadāna (Divy. 429.6–434)

Beinahe der gesamte Text dieser vier Kapitel findet sich in zwei, einander recht nahe stehenden, chinesischen Übersetzungen, nämlich im Ayu-wang-zhuan3 (*Aśokarājāvadāna; zwischen 281 und 306 n. Chr. übersetzt) und im Ayu-wang-jing4 (*Aśokarājasūtra; 512 n. Chr. übersetzt); mit letzterem stimmt der

1 Nach Lüders (1926: 71 ff.) handelt es sich ursprünglich vermutlich um zwei selbständige

Werke: Eine Aśokalegende (*Aśokarājasūtra; vielleicht zwischen 100 v. Chr. und 200 n. Chr., wahrscheinlich aber sogar vor 50 v. Chr. abgefaßt) und eine Lebensbeschreibung des Upagupta. Für die vereinigte Aśoka-Upagupta-Legende, die vielleicht um ca. 200 n. Chr. entstanden ist und in die zwei Geschichten aus der Kalpanāmaṇḍitikā Dṛṣṭānta-paṅkti (Aśokas Gabe der halben Myrobalane und Māras Besiegung durch Upagupta) ein-gefügt wurden, wurde der Titel des ersten Werkes (*Aśokarājasūtra) beibehalten. Zum Aśokāvadāna vgl. auch Lamotte 1958: 261–272 et passim; Yamazaki 1979; Deeg 2001. — Die Ausführungen Mukhopadhyayas (1963: lx ff.) zu Datum und Autor des Aśokāvadāna kön-nen hier außer Betracht bleiben, weil sie schon hinter den damaligen Forschungsstand zurückfallen (dazu de Jong 1969–1970).

2 Das Divyāvadāna wird nach Seiten und Zeilen der Ausgabe Cowell/Neil zitiert. Die Edi-tion Mukhopadhyayas eignet sich trotz einiger bedenkenswerter Emendationen (insbe-sondere in den Strophen) für unsere Zwecke nicht, weil der Herausgeber den Sanskrit-Text nach Gutdünken an Przyluskis Übersetzung des Ayu-wang-zhuan angeglichen hat. Strongs Angabe (1983: 169), Mukhopadhyayas Ausgabe sei gegenüber Cowell/Neil „based on a larger number of original manuscripts“, ist mindestens irreführend. Tat-sächlich hat Mukhopadhyaya zwei zusätzliche, lediglich fragmentarische Handschriften benutzt, die nur ganz selten abweichende Lesarten aufweisen (1963: xv, lvi–lvii). Zu Strongs Monographie über die „Aśoka-Legende“ siehe die berechtigte Kritik von de Jong 1986.

3 Taishō Nr. 2042; nach Deeg (2001: 115) von dem parthischen Mönch An Faqin im Jahr 306 übersetzt. Vollständig übersetzt von Przyluski 1923: 225–427.

4 Taishō Nr. 2043; nach Deeg (2001: 115) von Saṅghabhara/Sengjiapoluo im Jahr 513 über-setzt.

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Text des Divyāvadāna nach Przyluski genauer überein.5 Der Vergleich mit den chinesischen Versionen zeigt, daß das Divyāvadāna nur Bruchstücke einer al-ten „Aśoka-Upagupta-Legende“ enthält,6 die auch dem gemeinsamen Teil des Ayu-wang-zhuan und des Ayu-wang-jing zugrunde liegt, die sie wiederum in ver-schiedener Weise bearbeitet haben. Den chinesischen Fassungen entspricht folgende Reihenfolge der Divyāvadāna-Texte:

1. Pāṃśupradānāvadāna II (Divy. 364.14–382.3) 2. Kunālāvadāna I mit Ausnahme des Anfangs (Divy. 384.28–405.15) 3. Vītaśokāvadāna (Divy. 419.14–429.5) 4. Kunālāvadāna II (Divy. 405.16–419.13) 5. Aśokāvadāna (Divy. 429.6–434) 6. Pāṃśupradānāvadāna I mit Ausnahme der ersten und letzten Zeilen (Divy.

348.19–364.10) 7. Beginn des Kunālāvadāna (Divy. 382.4–383.3; findet sich nur im Ayu-wang-

zhuan).7

Édouard Huber8 hat außerdem nachgewiesen, daß drei Geschichten von Kumāralātas Kalpanāmaṇḍitikā Dṛṣṭāntapaṅkti – Nr. 16 (die Erzählung von Aśoka und Yaśas; Divy. 382.4–384.23), 27 (Aśokāvadāna; Divy. 429.6–434.27) und 54 (Upaguptas Sieg über Māra; Divy. 356.23–363.69) – in diesem Divyāvadāna-Abschnitt enthalten sind.10

Gegenüber den beiden chinesischen Versionen der „Aśoka-Upagupta-Le-gende“ stellt die Fassung des Divyāvadāna sicher eine jüngere Bearbeitung dar. Nach Lage der Dinge könnte der Redaktor des Divyāvadāna den Originaltext des Ayu-wang-jing oder eine ältere „Aśoka-Upagupta-Legende“ benutzt haben, was sich derzeit nicht entscheiden läßt. Sekundäre Änderungen, die in den jeweils anderen Fassungen fehlen, finden sich sowohl im Original des Ayu-wang-zhuan als auch im Ayu-wang-jing (gemeinsam mit dem Divyāvadāna). Außerdem sind Teile der „Aśoka-Upagupta-Legende“ im Za-ahan-jing11 enthalten.12

5 Przyluski 1923: xiii; vgl. auch Lüders 1926: 75–77. 6 Im Unterschied zur „Upagupta-Legende“ findet sich die „Aśoka-Legende“ im Divy. – bei

(wohl sekundärer) Umstellung der Erzählungen von Kunāla und Vītāśoka – vollständig wieder.

7 Vgl. de Jong 1969–70: 269; Lüders 1926: 73. 8 Huber 1904: 709 ff. 9 Übersetzt von Windisch 1895: 163 ff. 10 Dazu Lüders 1926: 77–132. 11 Taishō Nr. 99; es handelt sich um Guṇabhadras chinesische Saṃyuktāgama-Übersetzung,

die zwischen 435 und 443 n. Chr. entstanden ist; s. dazu auch Deeg 2001: 140.

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2. Wie Kensuke Okamoto vor kurzem in einem Aufsatz mitgeteilt hat,13 werden in der 26. Geschichte (Pāṃśupradānāvadāna) des Divyāvadāna drei Strophen aus dem nur in tibetischer und chinesischer Übersetzung erhaltenen 28. Kapitel des Buddhacarita überliefert, wobei sie im Divyāvadāna – jeweils durch Prosa-Abschnitte voneinander getrennt – in umgekehrter Reihenfolge erscheinen:

1. Buddhacarita 28.64 = Divy. 381.26–382.2; 2. Buddhacarita 28.65 = Divy. 381.19–22; 3. Buddhacarita 28.66 = Divy. 380.26–29.

In diesem Aufsatz sollen die drei Strophen, die allesamt im Versmaß Candra-kāntā (Vaiśvadevī)14 abgefaßt sind, noch einmal in philologischer Bearbeitung und in deutscher Übersetzung vorgestellt werden. Der Text der tibetischen Übersetzung des Buddhacarita beruht auf einer Kollation der bekannten fünf Tanjur-Ausgaben.15 Im kritischen Apparat gelten folgende Abkürzungen:

Aśokāv. Aśokāvadāna (ed. Mukhopadhyaya 1963) C Cone-Tanjur16 codd. codices (hier: alle fünf Tanjur-Ausgaben) 12 Nach Huber (1904: 712) finden sich die Legenden über Aśoka und Upagupta auch im Fu-

fazang-yinyuan-zhuan (Taishō Nr. 2058, 472 n. Chr. übersetzt; dazu Deeg 2005: 238, Fn. 1186). Zu weiteren, teilweise verlorengegangenen chinesischen Bruchstücken der Le-gende s. Deeg 2001: 115, Fn. 14 und 15.

13 Okamoto 2006. Den Hinweis auf diesen Aufsatz verdanke ich Prof. Dr. Michael Hahn und Dr. Mitsuyo Demoto, die mir freundlicherweise auch ihre Konjekturvorschläge für Bud-dhacarita 28.64b (Skt.) sowie 28.66a und d (Tib.) zur Verfügung stellten.

14 Das Metrum hat bereits Mukhopadhyaya (1963: 168) richtig erkannt. Daß der Autor oder Kompilator der Legenden Divy. 26–29 mit dem Werk Aśvaghoṣas (insbesondere mit dem Buddhacarita) vertraut war, hat schon Gawroński (1919: 49–56) gezeigt. Als erster hatte Leumann (1896: 87 = Kl.Schr. 411) bemerkt, daß die Strophe Divy. 408.1–4 aus dem Kunā-lāvadāna ein etwas verderbtes Zitat von Buddhacarita 3.3 (Metrum: Upajāti) ist. Außer-dem sah er, daß „die im Avadāna folgende Zeile (408, 5) an [Buddhacarita] III 5 an[klingt], und ebenso findet sich im Verlauf (408, 18) noch eine Variante von III 26a vor.“

15 Die tibetische Übersetzung des Buddhacarita findet sich in der Abteilung mdo der Tanjur-Ausgaben von Cone (C) ge, 1–112b, Derge (D) ge, 1–103b2, Ganden („Golden Manuscript“) (G), spriṅ yig sñan ṅag, ṅe, 1–147a3, Narthang (N) ṅe, 1–119b7, und Peking (Q) skyes rabs, ṅe, 1–124b8; der Text von Buddhacarita 28.64–66 steht auf den Seiten C 111b3–5, D 102b3–5, G 145b4–146a2, N 118b5–119a1 und Q 123b6–124a2. Die tibetische Übersetzung des Buddhacarita wurde im 13. Jh. von dem nepalesischen Pandit Sa-dbaṅ-bzaṅ-po, der auch den grammatischen Text Vibhaktikārikā des *Siṃhabhadra (oder Haribhadra) übersetzt hat, und Blos-gros-rgyal-po angefertigt; s. dazu Jackson 1997.

16 Da der Text des Cone-Tanjurs (C) auch im Falle der Buddhacarita-Übersetzung auf die Fassung des Derge-Tanjurs zurückgeht, wird C mit einer Ausnahme (Buddhacarita 28.65d) nicht als eigenständiger Textzeuge aufgeführt.

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D Derge-Tanjur Divy. Divyāvadāna (ed. Cowell/Neil 1886) e. c. ex coniectura Mss Manuskripte (A, B, C und D) der Divy.-Ausgabe Cowell/Neil 1886 α Archetypus der fünf Tanjur-Ausgaben β Hyparchetypus der drei Tanjurausgaben von Ganden, Narthang und

Peking17

2.1 Buddhacarita 28.64 (Divy. 381.26–382.2; Aśokāv. 55.11–14)

འཕགས་པ་མཽ་རྱའི་དཔལ་དེས་སྐྱེ་དགུར་ཕན་དོན་དུ༎ འཇིག་རྟེན་ཀུན་ལ་མཆོད་རྟེན་མཚན་མ་བྱེད་དུ་བཅུག། གཏུམ་པོ་མྱ་ངན་མེད་ཉིད་ཐོབ་ནས་ས་ལ་ནི༎ ཆོས་རྒྱལ་མྱ་ངན་མེད་ཉིད་ལས་དེས་ཐོབ་པར་གྱུར༎

(a) rya’i e. c. ] rgya’i D, rya β | des D ] te β | dgur18 D ] dgu’i β (d) des β ] de D

आय मौयौीःर् स ूजाना ंिहताथ कृ ंपाू ं कारयामास लोकम ् । चण्डाशोक ंूा पवू पिृथा ंधमाशोकंर् कमणार् तने लभे े॥19

(a) āryo Aśokāv. ] ārya° Divy. (b) kṛtsnaṃ […] lokam (lokaś Mss.) Divy. ] kṛtsne [...] loke Aśokāv. | stūpāṅkaṃ e. c. (Demoto;

tib. mtshan ma) ] stūpān Divy., stūpān yaḥ Aśokāv.

Übersetzung der Sanskrit-Strophe:

Dieser Edle, die Zierde der Mauryas, ließ zum Wohle [seiner] Untertanen die ganze Welt mit Stūpas kennzeichnen. Nachdem er auf [dieser] Erde zuerst zum grausigen Aśoka geworden war, wurde er durch diese Tat zum Dharma-Aśoka.

17 Der Text der drei Tanjur-Ausgaben Ganden, Narthang und Peking geht auch im Falle der

Buddhacarita-Übersetzung auf einen gemeinsamen Hyparchetypus (β) zurück, weshalb Einzellesungen dieser drei Ausgaben hier nicht mitgeteilt werden.

18 Zur Begründung der Variantenauswahl vgl. Buddhacarita 15.6a: grogs la phan don du. 19 Vgl. Mahāvaṃsa 5.189: caṇḍāsoko ti ñāyittha pure pāpena kammunā, dhammāsoko ti ñāyittha

pacchā puññena kammunā.

Drei Buddhacarita-Strophen im Divyāvadāna 463

2.2 Buddhacarita 28.65 (Divy. 381.19–22; Aśokāv. 55.4–7)

སྔོན་དུ་བྱས་པའི་མཆོད་རྟེན་བདུན་པོ་དེ་རྣམས་ལས༎ དྲང་སྲོང་དེ་ཡི་གདུང་རྣམས་མཽ་རྱ་དེས་བླངས་ནས༎ དཔལ་ལྡན་མཆོད་རྟེན་སྟོན་ཀའི་སྤྲིན་གྱི་འོད་རྣམས་ཀྱི༎ སྟོང་ཕྲག་བརྒྱད་ཅུར་བཅས་པ་དུས་སུ་ཞག་གིས་བྱས༎

(a) sṅon e. c. ] mṅon codd. (b) rya β ] rgya D (d) bcas C (Skt. sa°) ] babs α

ताः सः पिवकाःू र् कितोृ धातूंषः स पादायु मौयःर् । चबे पानाू ंशारदाॅूभाना ंलोके साशीित ौीमदा सहॐम ् ॥

(b) dhātūṃs e. c. (tib. gduṅ rnams) ] dhātuṃ Divy. | tasyarṣeḥ Aśokāv. ] tasya ṛṣeḥ Divy. | mauryaḥ D ] mauryaṃ ABC

(c) śāradābhra° Divy. ] śāradabhra° Mss (d) loke Divy. ] kāle e. c. (tib. dus su) | śrīmad e. c. (tib. dpal ldan) ] śāsad (sāsad Mss) Divy.

[(d) loke sāśīti hy ahni cātuḥsahasraṃ Aśokāv.]

Übersetzung der Sanskrit-Strophe:

Denn der Maurya, nachdem er die Knochenreliquien des Sehers aus jenen20 sieben aus alter Zeit stammenden21 Reliquienbehältern22 genom-men hatte, errichtete auf der Erde23 innerhalb eines Tages24 ruhmreiche 80.000 (oder 1.080?) Stūpas, die den Glanz herbstlicher Wolken hatten.

20 Buddhacarita 28.56 wird berichtet, daß zunächst acht Stūpas errichtet wurden; darauf

verweist vermutlich das Demonstrativum tābhyaḥ (vom achten Stūpa ist dann in der nächsten Strophe 28.66 die Rede).

21 Mahāvyutpatti 6525: pūrvikāḥ, sṅar byas ⟨pa’am DCL / *pa’i PN⟩ sṅar ⟨draṅs DC / ’draṅs L / *bgraṅs P / *’graṅs N⟩ ⟨pa’am sṅon ’dren pa DCL1 / pa PNL2⟩; Buddhacarita 28.65a: *sṅon du byas pa.

22 kṛtibhyo (tib. mchod rten [...] rnams las), vgl. BHSD 190b. 23 Tib. dus su setzt anscheinend *kāle („zur rechten Zeit; allmählich“?) statt loke voraus,

was hier jedoch auch mit Blick auf die Zeitangabe ahnā nicht sinnvoll erscheint. Bodhi-sattvāvadānakalpalatā 69.7b hat mit mahītale (tib. dus gcig la ! Lies *sa gźi la ?) ebenfalls eine – loke entsprechende – Ortsangabe (dazu unten S. 466). Vgl. aber auch Divy. 381.13–14: ekasmin divase (vgl. ahnā) ekasmin muhūrte (vgl. kāle ?) catur-aśīti-dharma-rājikāsahas-

464 Roland Steiner

2.2.1 Kommentar zur Anzahl der Stūpas

„Tausend (sahasram) versehen (sa°, tib. bcas pa) mit achtzig (°aśīti)“ sollte ei-gentlich „1.080“ (aśītisahasram)25 und nicht „80.000“ (= 80 mal 1.000) bezeich-nen, denn mit sa° verbunden wird das, „was zu einem Anderen hinzuzuzählen ist“26. Die tibetische Übersetzung gibt die Ausdrucksweise des Sanskrit präzise wieder: stoṅ phrag brgyad cur bcas pa „mit achtzig versehene Tausend (= 1.080)“.

Zu berücksichtigen ist zunächst, daß das Metrum Candrakāntā/Vaiśvadevī bestimmte Zahlenangaben nicht zuläßt. So kommen komponierte Formen wie aśītisahasrāṇi oder aśītisahasraṃ wegen der beiden aufeinanderfolgenden kur-zen Silben °tisa° in diesem Versmaß nicht in Frage. Mithin mußten aśīti und sa-hasra in dieser Strophe getrennt werden. Weiters paßt caturaśīti nicht ins Me-trum.

Zahlenangaben sind zudem nicht immer eindeutig: So kann aṣṭaśatam „108“ oder „800“27 bezeichnen. Die chinesische Übersetzung des Buddhacarita spricht – ebenso wie Tāranātha28 und das Ayu-wang-zhuan29 – von 84.000 Stūpas30. Auch Burnouf 31 übersetzt „quatre-vingt-quatre mille Stûpas“. Nach einem Bericht im Mahāvaṃsa (5.77 ff.) fragt Aśoka in anderem Zusammenhang den Thera Moggaliputta Tissa nach dem Umfang des Dharma und bekommt als Antwort (5.78): caturāsīti dhammakkhandhā „eighty-four (thousand) sections of the dhamma“,32 worauf der König antwortet: pūjemi te ’haṃ paccekaṃ vihārenāti „Jeden [Abschnitt] davon will ich mit einem vihāra [nicht: Stūpa!] ehren.“ Dann heißt es, daß Aśoka in „84.000 Städten“ (puresu caturāsītisahassesu) Geld verteilt habe usw.; ähnlich Dīpavaṃsa 6.92: caturāsītisahassāni dhammakkhandhaṃ; 6.95: caturāsītisahassāni paripuṇṇaṃ anūnakaṃ, desitaṃ buddhaseṭṭhassa dhammakkhan-dhaṃ mahārahaṃ; 6.96: caturāsītisahassāni ārāmaṃ kārayām’ ahaṃ, ekekadhamma-

raṃ pratiṣṭhāpayeyam iti (nochmals Divy. 381.17: ekasmin divase ekamuhūrte [...]). Daß die Stūpas allesamt „in einem Augenblick“ errichtet wurden, kann jedoch kaum durch kāle zum Ausdruck gebracht werden. Oder sollte dus su hier ausnahmsweise Skt. *kṣaṇe wie-dergeben (vgl. Bodhisattvāvadānakalpalatā 55.16a und 108.147d)?

24 So – neben Divy. 381.13 und 17 (ekasmin divase) – auch Tāranātha 29.1: ñin mtshan gcig la. 25 Vgl. Whitney § 478.a. 26 pw; Beispiele: „saike [sc. ekadaśe] so v. a. dvādaśe“ PW; sāśīti „nebst achtzig, plus a[cht-

zig]“ PW [Yājñavalkyas Gesetzbuch, ed. Stenzler, 1.365]. 27 Whitney § 481a; Pāli: saṭṭhisahassāni (Plural!) „60.000“ (Mahāvaṃsa 5.73). 28 mchod rten brgyad khri bźi stoṅ (29.1). 29 Vgl. Przyluski 1923: 244, und Lamotte 1958: 265. 30 Beal 1883: 336 (Vers 2297). 31 Burnouf 1876: 333; Textgrundlage: zwei „Divy.“-Mss („D“ der ed. Cowell/Neil sowie ein

eigenes). 32 Übers. Geiger.

Drei Buddhacarita-Strophen im Divyāvadāna 465

kkhandassa ekekārāmaṃ pūjayaṃ. Bei Buddhaghosa33 findet sich eine Einteilung der Buddhalehre in 84.000 dhammakkhandhas. Die Errichtung von genau 84.000 Stūpas erscheint also insoweit plausibel.

In einer der unseren Strophen vorangehenden Prosapartien des Pāṃsupra-dānāvadāna (Divy. XXVI) wird zuvor von einer Prophezeiung des Buddha be-richtet, wonach es in der Stadt Pāṭaliputra einen König namens Aśoka geben wird, der 84.000 dharmarājikās (= Stūpas?)34 errichten wird: caturaśītiṃ dharma-rājikāsahasraṃ (dharmarājikāṃ sahasraṃ MSS) Divy. 379.22.35 Auch im Aśokā-vadāna des Divy. heißt es dann: tena yāvac caturaśītidharmarājikāsahasram prati-ṣṭhāpitaṃ.36 Faxian berichtet, daß Aśoka 84.000 Stūpas errichten lassen wollte.37 Nach Lamotte weisen mit Ausnahme der Edikte alle Quellen unterschiedslos dem Aśoka die gleichzeitige Errichtung von 84.000 Stūpas zu.38 Dies alles deu-tet also darauf hin, daß Aśvaghoṣa mit sāśīti sahasram nicht 1.080, sondern 80.000 (gerundet für 84.000?) gemeint haben wird.39

33 Samantapāsādikā 16.21–22: [tad’ etaṃ sabbaṃ pi buddhavacanaṃ …] dhammakkhandhavasena

caturāsītisahassavidhan ti veditabbaṃ; und 29.4–19, 27–28: caturāsīti dhammakkhandha-sahassānīti.

34 Edgerton (BHSD s.v. dharmarājikā): „lit. (edifice) which belongs to (serves for relics of) the king of the doctrine (= Buddha); a stūpa“ (so auch pw s. v.: „ein buddh. Stûpa“, was auf Juliens Xuanzang- und Burnoufs Divy.-Übersetzung – d. h. auf Versionen der Aśoka-Le-gende – zurückgeht). Vgl. auch Apte s. v.: „a monument, a stūpa (Sārnāth Inscrip. of Mahīpāla; Ind. Ant. Vol. 14, p. 140.)“. Edgerton hält seinen Bedeutungsansatz für Stellen wie Divy. 381.14 (caturaśīti-dharmarājikā-sahasraṃ pratiṣṭhāpayeyam) für „clear“, weil es dann in Strophe 381.21 (= Buddhacarita 28.65cd) heißt: cakre stūpān […] sāśīti […] sahasram (weitere Stellen im Divy. stets mit Formen von pratiṣṭhāpayati). Dazu stimmt auch der Titel der 69. Legende von Kṣemendras Bodhisattvāvadānakalpalatā: Dharmarājikāpratiṣṭhā-vadānam „Legende über die Errichtung der Dharmarājikā[-Stūpas]“. In der 7. Strophe dieses Avadāna ist dann allerdings von dharmarājikayuktānāṃ stūpānāṃ, also von „mit dharmarājika-s (metri causa für dharmarājikā-s?) versehenen Stūpas“ die Rede, womit möglicherweise solche Stūpas gemeint sind, die Reliquien des Buddha – des Dharma-rāja – enthalten. Vgl. auch Skjærvø 2002: 526, Z. 33–34 (aus einer khotanesischen Reise-routenbeschreibung aus dem 10. Jh. über zeitgenössische Vihāras in Śrīnagar): „[...] there is a large monastery with a dharmarāja (stupa) (and) 500 rock cells. Smaller monas-teries are countless.“

35 caturaśītidharmarājikāsahasraṃ Aśokāv. ed. Mukhopadhyaya. 36 Divy. 429.14 und 433.27; vgl. auch 433.28–434.1. Entsprechend im Ayu-wang-jing, vgl.

Lüders 1926: 93, 97. 37 Übers. Deeg 2005: 543, [77.]; Taishō Nr. 2085. 38 Lamotte 1958: 263. 39 Es ist nicht von vornherein auszuschließen, daß sich im oder „hinter“ dem überliefer-

ten Text noch ein Zahl- oder symbolisches Wort für „vier“ befindet.

466 Roland Steiner

Vgl. auch Kṣemendras Bodhisattvāvadānakalpalatā 69.7:

ताशीितसहॐािण चािर च महीतल ।े धमरािजकयाना पाना िनिमितबभौ ॥र् र् र्ु ं ंू 40 Auf der Erde erstrahlte seine (Aśokas) Errichtung [in Gestalt von] 84.000 mit Buddhareliquien41 (?) versehenen Stūpas.

2.3 Buddhacarita 28.66 (Divy. 380.26–29; Aśokāv. 52.17–20)

དགའ་བྱེད་གོྲང་གནས་མཆོད་རྟེན་བརྒྱད་པ་དང་པོ་ནི༎ དེ་ཡི་དུས་སུ་གུས་ལྡན་ཀླུ་རྣམས་ཀྱིས་བསྲུངས་ཏེ༎ དེ་ཕྱིར་གདུང་རྣམས་ཐོབ་པ་མ་ཡིན་རྒྱལ་པོ་དེས༎ དེར་བྱས་པ་ལ་དད་པ་རྒྱ་ཆེན་གྱུར་པའོ༎42

(a) dad pa e. c. (Hahn) ] ma dad codd. (d) der codd. ] recte *de ? (Vorschlag Hahn).

राममाम म पमां ं ंू नागााल भिमो ररक्षः ।ं ु धातनताोपलभ स राजाू े े े ौा भय ंतत ाजगाम ॥ू ृ े 43

40 Die tibetische Übersetzung lautet (D = Derge-Tanjur, Q = Peking-Tanjur, T = zweispra-

chige Blockdruckausgabe, Sanskrit-Tibetisch, des 5. Dalai Lama; zu diesen Textzeugen s. Straube 2006: 90–92): de yi mchod rten chos rgyal gyi || lugs daṅ ldan pa stoṅ phrag ni || brgyad cu rtsa bźi dus gcig la || sprul pa yis ni rnam par mdzes || (a: gyi Q ] gyis DT | c: dus gcig: lies sa gźi [Skt. mahītale]? | d: yis DT : yi Q.) — Der Skt.-Text von T liest nairmmi taṃ (statt nirmitir), deshalb könnte die tibetische Übersetzung sprul pa yis auf sprul pa *ñid zurück-gehen.

41 S. oben Fn. 34. 42 Johnston (1937: 285) übersetzt die letzte Zeile der tibetischen Übersetzung folgender-

maßen: „[...]; but thereby his faith in them was much increased.“ 43 Burnouf (1876: 332, Anm. 1) bezeichnet den Text dieser Strophe als „singulièremé(!)nt

confus“. Die letzte Zeile übersetzt er so (332): „Plein de foi, le monarque réfléchit ; et se conformant à ce qu’on lui demandait, il se retira.“ Strong (1983: 219; Textgrundlage: Aśokāv. ed. Mukhopadhyaya): „but left them alone and, full of faith, withdrew“. Speyer (1902: 348) schlägt śraddhālū (= ed. Mukhopadhyaya!) statt śraddhābhū vor und bemerkt: „the triṣṭubh stanza at the bottom of the page seems too utterly corrupted as to give any chance to emendation by conjecture.“

Drei Buddhacarita-Strophen im Divyāvadāna 467

(a) rāmagrāmasthaṃ e. c. (tib. dga’ byed groṅ gnas) ] rāmagrāme Divy., rāmagrāme ’sti Aśokāv. | ādyaṃ e. c. (tib. daṅ po ni und metri causa) ] adya Divy.

(c) dhātūn e. c. (Aśokāv.) ] dhātūny Divy. (d) śraddhā bhūyastvaṃ tatkṛte tv ājagāma e. c. ] śraddhābhū44 rājā cintayati yas tv atatkṛtvā45

jagāma Divy., śraddhālū rājā yas tv akṛtvā jagāma Aśokāv.

Übersetzung der Sanskrit-Strophe:

Den in Rāmagrāma46 befindlichen achten, anfänglichen (frühesten)47 Stūpa aber bewachten zu dieser Zeit [dem Buddha] hingebungsvoll er-gebene Nāgas. Der König bekam die Knochenreliquien aus diesem [Stū-pa] nicht, [sein] Glaube wurde aber deswegen [nur umso] größer.48

44 śraddhābhū Divy. ] śraddhālū e. c. Speyer 1902. 45 yas tv atatkṛtvā Divy. ] yastvaṃ tatkṛtvā Mss (ABD), yastvatatkṛtvā Ms (C). 46 Einer der acht Stūpas, in denen die Knochenreliquien des Buddha aufbewahrt wurden,

befand sich in Rāmagāma (Pali, Dīghanikāya ii.165.15–16, 167.7; dort Nāgakönige 167.24–25). Vgl. auch Mahāvaṃsa 31.18 ff. Faxian berichtet davon, daß sich neben dem Stūpa in Rāmagrāma ein Teich befand, in dem ein Nāga wohnte (Übers. Deeg 2005: 543, [76.]–[77.]), der den Stūpa Tag und Nacht bewachte und verehrte (ebenso Xuanzang, Übers. Beal 1884, vol. 2, S. 26; Taishō Nr. 2087). Nach Lamotte (1958: 264 f.) enthält die Legende des Rāmagrāma-Stūpa zwei Episoden (1. Nāgas; 2. Nāga-Elefanten). Nach einer Variante der Legende (Saṃyuktāgama T 99, k. 23, S. 165 a 16–17) erhält Aśoka von dem Nāga in Rāmagrāma auch die Reliquien des achten Stūpas, was schon Watters (1905: 21) bemerkt hatte: „the “Tsa-a-han-ching” [= Nj. Nr. 544] represents Asoka as carrying off the relics in the tope in spite of the dragon’s remonstrances [Tsa-a-han-ching, ch. 23].“ Der 2. Teil des 25. Kapitels, in dem ebenfalls die Errichtung von 84.000 Stūpas durch Aśoka erwähnt wird, wurde von Waldschmidt in Lüders 1926 (109–115) übersetzt. Zum Stūpa von Rāma-grāma sowie der Legende von Aśoka und dem Nāga vgl. auch Deeg 2005: 348–351 (mit weiterer Literatur). Kalhaṇa erwähnt Rājataraṅgiṇī 1.102, daß Aśoka in Kaschmir (in Śuṣkaletra und Vitastātra) zahlreiche Stūpas errichtet habe (śuṣkaletravitastātrau tastāra stūpamaṇḍalaiḥ; den Hinweis auf diese Stelle verdanke ich Prof. Dr. Walter Slaje). — Auch nach Kṣemendra erhält Aśoka von Nāgas Reliquien (Bodhisattvāvadānakalpalatā 69.6); stand ihm eine auf die im Saṃyuktāgama überlieferte Version der „Aśoka-Upagupta-Legende“ zurückgehende Überlieferung zur Verfügung?

47 In Rāmagrāma soll der erste der acht Stūpas errichtet worden sein. Vgl. Ayu-wang-jing (= Taishō Nr. 2043): „Dans ce village [sc. Rāmagrāma] se trouvait un stūpa qui avait été élevé avant tout les autres. [...] Ce stūpa est le premier de tous ; [...]“ (Przyluski 1923: 242, Fn. (1)).

48 Beal (1883: 336 f.) gibt die chinesische Übersetzung dieser Strophe folgendermaßen wieder: „Only with regard to the eighth pagoda in Râmagrama (sic.), which the Nâga spirit protected, the king was unable to obtain these relics ; 2298 / But though he ob-tained them not, knowing they were spiritually bequeathed relics of Buddha which the Nâga worshipped and adored, his faith was increased and his reverent disposition. 2299“

468 Roland Steiner

2.3.1 Philologischer Kommentar

Die Sanskrit-Überlieferung ist offensichtlich gestört. cintayati paßt nicht ins Metrum und wird – ebenso wie das überflüssige rājā in d – auch vom Tibeti-schen nicht bestätigt. Tib. rgya chen gyur pa’o49 gibt Skt. bhūyastvaṃ [...] ājagāma wieder. Tib. der byas pa la scheint auf *tatkṛte hinzuweisen; dad verweist auf śraddhā (dann ist dad pa zu lesen), ma dad allerdings auf aśraddhā – oder sollten die Übersetzer rājāśraddhā als rājā + aśraddhā verstanden haben? Mit Hilfe der tibetischen Übersetzung läßt sich unter der Maßgabe möglichst geringer Ein-griffe in die handschriftliche Überlieferung50 folgende Zeile herstellen:

ौा भ{ूराजा िचयित}य ंतृ⟨त⟩े ाजगाम51

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49 Vgl. die folgenden Buddhacarita-Stellen: rnam par rgya chen 3.46c, Skt. vistīrṇa; rgya chen

7.52a, 9.39b, Skt. udāra; 10.1a, Skt. pīna. Beal (1883: 337, Vers 2299): „his faith was in-creased and his reverent disposition“.

50 S. oben Fn. 45. 51 Geschweifte Klammern „{ }“ umschließen zu tilgenden, spitze Klammern „⟨ ⟩“ zu ergän-

zenden Text.

Drei Buddhacarita-Strophen im Divyāvadāna 469

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Inhaltsverzeichnis

Tabula Gratulatoria ........................................................................................................ ix Publications of Bhikkhu Pāsādika ................................................................................... xi

Anālayo Karma and Liberation — The Karajakāya-sutta (AN 10.208) in the Light of its Parallels .......................... 1

Jin-il Chung Eine Sanskrit-Version des Ānanda-Sutta (Saṃyuttanikāya 22.21) in der Sammlung Stein (British Library, London)............................................ 25

Max Deeg Writing for the Emperor — Xuanzang Between Piety, Religious Propaganda, Intelligence, and Modern Imagination ..................... 31

Mitsuyo Demoto Die 128 Nebenhöllen nach dem Saddharmasmṛtyupasthānasūtra ................... 61

Siglinde Dietz Der *Pañcakāmaguṇādīnavanirdeśa — Ein dem Vasubandhu zugeschriebenes Lehrgedicht ...................................... 89

Dragomir Dimitrov Critical Editions Critically Needed (On the Transmission of the Sñan ṅag me loṅ in Tibet) .................................... 97

Helmut Eimer Die Hymne des Dge-’dun-rgya-mtsho auf Atiśa und die biographische Überlieferung ............................................................. 117

Camillo Alessio Formigatti The Story of Sundarī and Nanda in the Mūlasarvāstivādavinaya ................. 129

Karl-Heinz Golzio Kauṇḍinya in Südostasien ................................................................................. 157

Hans-Jürgen Greschat Begegnung, interreligiös ................................................................................... 167

Michael Hahn und Naoki Saito Vasubandhus Mahnrede über die Sittlichkeit mit dem Kommentar des Prakāśakīrti ............................................................ 177

Jürgen Hanneder Modernes Sanskrit — Eine vergessene Literatur ........................................... 205

Jens-Uwe Hartmann Neues zum Varṇārhavarṇa ................................................................................. 229

Adelheid Herrmann-Pfandt A First Schedule for the Revision of the Old Narthang — Bu ston’s Chos kyi rnam graṅs dkar chag ............................................................ 243

Seishi Karashima A Sanskrit Fragment of the Sūtrasamuccaya from Central Asia ................... 263

Petra Kieffer-Pülz und Anne Peters Die Pātimokkhapadattha-anuvaṇṇanā des Vicittālaṅkāra aus Ca-laṅḥ ......................................................................... 275

Hōjun Nagasaki The 11th Verse of the Rhinoceros Sūtra in the Suttanipāta ........................... 293

Thomas Oberlies ‚König Śibi‘ bei den Jainas — Das Śāntināthacarita ......................................... 303

Kiyoshi Okano A Summary of the Mahāsaṃvartanīkathā — A Chronology of the Universe According to the Sāṃmitīyas ...................... 323

Ulrike Roesler Once Again on the “Three Kinds of Individuals” in Indian and Tibetan Buddhism ...................................................................... 343

Gregory Schopen The Urban Buddhist Nun and a Protective Rite for Children in Early North India ............................... 359

Jonathan A. Silk Remarks on the Kāśyapaparivarta Commentary ............................................. 381

Peter Skilling Commentary at Nālandā in the Age of Dharmapāla — Vīryaśrīdatta’s Nibandhana on the Arthaviniścaya-dharmaparyāya .............. 399

Jayandra Soni A Section of Vidyānandin’s Critique of Buddhism ........................................ 449

Roland Steiner Drei Buddhacarita-Strophen im Divyāvadāna ................................................... 459

Martin Straube Dharmakīrti als Dichter...................................................................................... 471