Die Universitätsbibliothek Regensburg – Innovative und kooperative Konzepte für die moderne...

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280 1 Bibliothekskonzeption Die Universitätsbibliothek Regensburg wurde 1964 ge- gründet. Sie ist heute mit 3,3 Millionen Bänden eine der größten Bibliotheken unter den Neugründungen der 1960er und 1970er Jahre. Sie wurde als integriertes einschich- tiges Bibliothekssystem geplant. Das Konzept sah einer- seits eine einheitliche Bibliotheksverwaltung mit zentraler Verwaltung der Erwerbungsmittel, zentraler Zuständig- keit für das Personal und einer Zentralbibliothek mit Ma- gazinbeständen vor. Andererseits wurde eine benutzer- nahe Aufstellung der aktuellen Bibliotheksbestände in umfangreichen Lesesälen bei den einzelnen Fakultäten favorisiert. Das System besteht aus der Zentralbibliothek und elf dezentralen Lesesälen mit 3 300 Leseplätzen und wird durch einen gemeinsamen Katalog, einheitliche sach- liche Aufstellung sowie durchgehende Beschlagwortung (doppelte Sacherschließung) zusammengehalten. Dieses Bibliothekskonzept ist von der Universität heute vollstän- dig akzeptiert und wird von ihr als großer Vorzug der Re- gensburger Bibliothek gegenüber den mehrschichtigen Bibliotheken der alten Universitäten angesehen. Hinsichtlich des Umfangs der Erwerbungen und der Me- thoden des Bestandsaufbaus hat die UB Regensburg in der Gründungsphase neue Maßstäbe gesetzt. Sie hat damit großen Einfluss auf die Etatplanungskonzepte für Friedrich Geißelmann, Gabriele Gerber Die Universitätsbibliothek Regensburg – Innovative und kooperative Konzepte für die moderne Informationsgesellschaft Die Universitätsbibliothek Regensburg nimmt für die nach 1960 gegründeten neuen Hochschulbibliotheken die Funk- tion eines Leitbilds ein. Kontinuierlich hat die Bibliothek seit ihrer Gründung an der Einführung und Umsetzung neuer bibliothekarischer Arbeitsmodelle mitgewirkt und kooperative Konzepte für den gesamten Bibliotheksbereich entwi- ckelt und zur Verfügung gestellt. Modelle wie die Regensburger Verbundklassifikation oder die Elektronische Zeit- schriftenbibliothek haben die moderne Informationsgesellschaft nachhaltig beeinflusst. Regensburg University Library – Innovative and cooperative concepts for the modern information society Regensburg University Library assumes the function of a role model among the new generation of academic librar- ies founded after 1960. Since its foundation, the library has continuously participated in the introduction and imple- mentation of new library working models and has developed cooperative concepts for the whole library community. Models such as the Regensburg Classification Scheme or the Electronic Journals Library have strongly influenced our modern information society. La Bibliothèque universitaire de Ratisbonne (Regensburg) – Des concepts innovatifs et coopératifs pour la société moderne d’information La Bibliothèque universitaire de Ratisbonne s’est posée en modèle parmi les bibliothèques d’enseignement supé- rieur fondées après 1960. De faςon continue la bibliothèque a pris une part active dès sa fondation, à l’introduction et la réalisation de nouveaux modèles de travail bibliothécaire et les a mis à disposition. Des modèles tels la classifi- cation en réseaux de Ratisbonne ou la bibliothèque électronique de revues ont influencé durablement la société mo- derne d’information. Best Practice Unter der neuen Rubrik Best practice werden beispielhafte Bibliotheks- und Servicekonzepte vorgestellt. Die Reihe wird mit der Universitätsbibliothek Regensburg begonnen, die im vergangenen Jahr im Rahmen des Wettbewerbs Bibliothek des Jahres 2006 ausgezeichnet wurde. Über das an erster Stelle platzierte IKMZ Cottbus wurde bereits in BIBLIOTHEK 29 (2005) Nr. 3 berichtet. Ein Beitrag über die Stadtbibliothek Chemnitz im Tietz ist für das nächs- te Heft vorgesehen. Unauthenticated Download Date | 6/30/16 9:39 PM

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1 Bibliothekskonzeption

Die Universitätsbibliothek Regensburg wurde 1964 ge-gründet. Sie ist heute mit 3,3 Millionen Bänden eine der größten Bibliotheken unter den Neugründungen der 1960er und 1970er Jahre. Sie wurde als integriertes einschich-tiges Bibliothekssystem geplant. Das Konzept sah einer-seits eine einheitliche Bibliotheksverwaltung mit zentraler Verwaltung der Erwerbungsmittel, zentraler Zuständig-keit für das Personal und einer Zentralbibliothek mit Ma-gazinbeständen vor. Andererseits wurde eine benutzer-nahe Aufstellung der aktuellen Bibliotheksbestände in umfangreichen Lesesälen bei den einzelnen Fakultäten

favorisiert. Das System besteht aus der Zentralbibliothek und elf dezentralen Lesesälen mit 3 300 Leseplätzen und wird durch einen gemeinsamen Katalog, einheitliche sach-liche Aufstellung sowie durchgehende Beschlagwortung (doppelte Sacherschließung) zusammengehalten. Dieses Bibliothekskonzept ist von der Universität heute vollstän-dig akzeptiert und wird von ihr als großer Vorzug der Re-gensburger Bibliothek gegenüber den mehrschichtigen Bibliotheken der alten Universitäten angesehen.Hinsichtlich des Umfangs der Erwerbungen und der Me-thoden des Bestandsaufbaus hat die UB Regensburg in der Gründungsphase neue Maßstäbe gesetzt. Sie hat damit großen Einfluss auf die Etatplanungskonzepte für

Friedrich Geißelmann, Gabriele Gerber

Die Universitätsbibliothek Regensburg – Innovative und kooperative Konzepte für die moderne Informationsgesellschaft

Die Universitätsbibliothek Regensburg nimmt für die nach 1960 gegründeten neuen Hochschulbibliotheken die Funk-tion eines Leitbilds ein. Kontinuierlich hat die Bibliothek seit ihrer Gründung an der Einführung und Umsetzung neuer bibliothekarischer Arbeitsmodelle mitgewirkt und kooperative Konzepte für den gesamten Bibliotheksbereich entwi-ckelt und zur Verfügung gestellt. Modelle wie die Regensburger Verbundklassifikation oder die Elektronische Zeit-schriftenbibliothek haben die moderne Informationsgesellschaft nachhaltig beeinflusst.

Regensburg University Library – Innovative and cooperative concepts for the modern information society

Regensburg University Library assumes the function of a role model among the new generation of academic librar-ies founded after 1960. Since its foundation, the library has continuously participated in the introduction and imple-mentation of new library working models and has developed cooperative concepts for the whole library community. Models such as the Regensburg Classification Scheme or the Electronic Journals Library have strongly influenced our modern information society.

La Bibliothèque universitaire de Ratisbonne (Regensburg) – Des concepts innovatifs et coopératifs pour la société moderne d’information

La Bibliothèque universitaire de Ratisbonne s’est posée en modèle parmi les bibliothèques d’enseignement supé-rieur fondées après 1960. De faςon continue la bibliothèque a pris une part active dès sa fondation, à l’introduction et la réalisation de nouveaux modèles de travail bibliothécaire et les a mis à disposition. Des modèles tels la classifi-cation en réseaux de Ratisbonne ou la bibliothèque électronique de revues ont influencé durablement la société mo-derne d’information.

Best Practice

Unter der neuen Rubrik Best practice werden beispielhafte Bibliotheks- und Servicekonzepte vorgestellt. Die Reihe wird mit der Universitätsbibliothek Regensburg begonnen, die im vergangenen Jahr im Rahmen des Wettbewerbs Bibliothek des Jahres 2006 ausgezeichnet wurde. Über das an erster Stelle platzierte IKMZ Cottbus wurde bereits in BIBLIOTHEK 29 (2005) Nr. 3 berichtet. Ein Beitrag über die Stadtbibliothek Chemnitz im Tietz ist für das nächs-te Heft vorgesehen.

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Universitätsbibliotheken ausgeübt. Ihr seit 1979 entwickel-tes Etatverteilungsmodell wurde Grundlage für die baye-rischen Planungen für den Erwerbungsetat von 1982/831 und 19892, die Etatplanungen in „Bibliotheken 93“3 und das bayerische Etatmodell von 20014.

Durch diese Dienstleistungen und die Verwendung der Regensburger Verbundklassifikation an den anderen neu gegründeten Universitäts- und Fachhochschulbibliotheken Bayerns wurde Regensburg zum Vorbild für alle späteren Bibliotheksneugründungen, zum Teil sogar für die alten Universitätsbibliotheken in Bayern.

2 Innovative Konzepte

Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 ist die Universitätsbib-liothek Regensburg an innovativen Entwicklungen im In-formationssektor beteiligt. Eine wesentliche Änderung ergab sich mit der Entwicklung neuer internetbasierter

1 Empfehlungen zum Erwerb des Büchergrundbestands der Universitäten Augsburg, Bamberg, Bayreuth und Passau vom 30. Juli 1982 und zur Sicherung der Literaturversor-gung an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, München, Regensburg und Würzburg sowie der Technischen Univer-sität München vom 1. August 1983 / Hrsg. Beirat für Wis-senschafts- und Hochschulfragen beim Bayerischen Staats-ministerium für Unterricht und Kultus. München 1984.

2 Empfehlungen zur Sicherung der Literaturversorgung an den Landesuniversitäten vom 10. März 1989 / Hrsg. Bei-rat für Wissenschafts- und Hochschulfragen des Baye-rischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst. Mün-chen 1990.

3 Bibliotheken ’93: Strukturen, Aufgaben, Positionen / Hrsg. Hans-Jürgen Kuhlmeyer. Berlin 1994.

4 Griebel, Rolf: Etatbedarf universitärer Bibliothekssysteme: ein Modell zur Sicherung der Literatur- und Informations-versorgung an den Universitäten. Frankfurt am Main 2002. (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie: Sonder-heft 83).

Abb. 2: Blick über das Forum der Universität Regensburg auf das Gebäude der Zentralbibliothek.

Von großer Bedeutung war der frühe Einsatz der Daten-verarbeitung bei der Erstellung des Bibliothekskatalogs 1967. Nach der Gründung der Universitätsbibliothek Augs-burg 1970 wurde die erste praktische Übernahme von Fremdleistungen in größerem Stil realisiert. Daraus ent-wickelte sich der Regensburger Bibliotheksverbund, der erste deutsche Bibliotheksverbund, der bis 1981 in Re-gensburg betrieben wurde.

Abb. 1: Entwicklung der Nutzung der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek 2000 bis 2006

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Dienste, die den Zugang zu elektronischen Medien und deren Nutzung erleichtern. Beim Aufbau einer Digitalen Bibliothek hat die Universitätsbibliothek Regensburg ins-besondere durch die Entwicklung der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek und des Datenbank-Infosystems eine führende Stellung unter den deutschen und auslän-dischen Informationsanbietern erreicht. Die Chancen der Digitalisierung nutzt die Bibliothek außerdem für die Er-weiterung ihres Leistungsprofils und die beständige Op-timierung ihrer vorhandenen Systeme. Dabei geht es vor allem darum, realistische Schritte zu tun, die mit den Be-dürfnissen der Benutzer konform gehen. Die Bibliothek arbeitet eng mit dem Rechenzentrum der Universität zu-sammen. Nach Meinung beider zentraler Einheiten er-fordert dies jedoch keine Fusion zu einer neuen organi-satorischen Einheit.

2.1 Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB)

Mit der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB)5 hat die Universitätsbibliothek Regensburg bereits 1997 ei-nen zukunftsorientierten Service für die Nutzung elek-tronischer Zeitschriften geschaffen, der – kontinuierlich weiterentwickelt – inzwischen in 423 wissenschaftlichen Bibliotheken und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland im Einsatz ist. Wesentlicher Antrieb zu Beginn des Projekts war die Tatsache, dass die Nutzung elek-tronischer Zeitschriften durch den Zugang über verschie-dene Verlagsplattformen erheblichen Schwierigkeiten be-gegnete. Eine nutzerorientierte Präsentation sollte hier Abhilfe schaffen.Die Elektronische Zeitschriftenbibliothek bietet eine ein-heitliche verlagsübergreifende Plattform für die schnelle, fachlich strukturierte und gezielte Nutzung wissenschaft-licher Online-Zeitschriften. Mit mehr als 32 000 Titeln ist die Elektronische Zeitschriftenbibliothek die weltweit um-fangreichste Datenbank für elektronische Zeitschriften im

Wissenschaftsbereich. Ein besonderes Markenzeichen der EZB ist ihr Präsentationssystem der Zugriffsrechte durch verschiedenfarbige Ampelsymbole. Mit der EZB ist die Universitätsbibliothek Regensburg in der Verwal-tung und Präsentation von Zugriffsrechten elektronischer Zeitschriften führend.

5 <http://ezb.uni-regensburg.de>.

Abb. 4: Literatursuche in der Elektronischen Zeitschrif-tenbibliothek.

Abb. 3: Entwicklung der Nutzung des Datenbank-Informationssystems 2004 bis 2006

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Durch aktuelle Weiterentwicklungen wird die EZB in zu-nehmendem Maße mit anderen digitalen Diensten ver-knüpft. Im Zuge dieser Vernetzung kommt der EZB so-wohl beim Nachweis von lokalen Nutzungslizenzen für elektronische Zeitschriften als auch bei der Verknüpfung von der Literaturrecherche mit dem Zugriff auf den elek-tronischen Volltext eine besondere Rolle zu.Der Erfolg der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek spie-gelt sich in einer intensiven Nutzung wider. So konnten al-lein im Jahr 2006 mehr als 15,2 Millionen Titelnutzungen gezählt werden.

2.2 Datenbank-Infosystem (DBIS)

Im Jahr 2002 hat die Universitätsbibliothek Regensburg das Datenbank-Infosystem (DBIS)6 als Dienstleistung auf-gebaut und seither kontinuierlich weiterentwickelt. Grund-lage dafür war die Überlegung, dass eine solche Daten-bank Basis und erster Schritt für eine virtuelle Auskunft sein könnte.Es handelt sich dabei um einen kooperativen webbasier-ten Service zur Nutzung wissenschaftlich relevanter Da-tenbanken für die Literatur- bzw. Informationsrecherche. DBIS wird gegenwärtig in 145 wissenschaftlichen Biblio-theken eingesetzt.Dieser Service gibt strukturiert und nutzerorientiert Aus-kunft über das gesamte Datenbankangebot der betei-ligten Bibliotheken. Frei zugängliche und lizenzpflichti-ge Datenbanken werden anbieterübergreifend über eine einheitliche Oberfläche zur Benutzung bereitgestellt. De-taillierte inhaltliche Beschreibungen helfen, die Daten-banken auszuwählen, die für ein spezifisches Informati-onsbedürfnis geeignet sind. Darüber hinaus bietet DBIS lokale Lizenz- und Zugangsinformationen, die die Nutzer gezielt darüber informieren, wie sie auf die einzelnen Da-tenbanken zugreifen können. Im Datenbank-Infosystem sind über 6 300 Datenbanken nachgewiesen. Davon sind etwa 2 100 frei im Internet verfügbar. Ein großer Teil der online zugänglichen Datenbanken kann direkt aus DBIS gestartet werden.Das Datenbank-Infosystem findet bei seinen Nutzern gro-ßen Anklang. Im Jahr 2006 wurde 3,2 Millionen Mal eine Datenbank im Datenbank-Infosystem aufgerufen.

2.3 Kataloganreicherung

Um den Bibliotheksnutzern auch bei den konventionellen Medien einen direkten elektronischen Zugriff auf digitale Informationen zu ermöglichen, hat sich die Universitäts-bibliothek Regensburg entschlossen, sich Initiativen zur Kataloganreicherung (catalog enrichment) anzuschlie-ßen. Seit Oktober 2005 digitalisiert sie Inhaltsverzeich-nisse und Klappentexte zu allen Neuerscheinungen vor Ort und verknüpft die Digitalisate mit den Katalogaufnah-men. Zusammen mit der UB Passau übernahm sie dabei Pilotfunktionen für den Bayerischen Bibliotheksverbund.Das bayerische bzw. Regensburger Konzept unterschei-det sich von den Lösungen anderer Verbünde (SWB, HBZ u. a.) dadurch, – dass sehr stark auf eine kooperative Lösung gesetzt wur-

de sowie auf eine Nachnutzung von Fremdleistungen,– dass auf Sondermittel zur Einführung für den laufenden

Betrieb bewusst verzichtet wurde (für Sondermittel hat-

ten andere Bereiche deutlich Priorität. Wenn Katalog-anreicherung nicht mit den laufenden Mitteln umgesetzt werden kann, wird sie nicht dauerhaft leistbar sein),

– dass auf vorhandene Module (Medea) bzw. künftig be-nötigte Module (ADAM als Teil des Produkts Digitool für die Speicherung von Digitalisaten) gesetzt wurde.

Die OCR-Volltexterschließung und Integration der Images in die Verbunddatenbank erfolgt bei der Bayerischen Verbundzentrale. Diese zukunftsorientierte Dienstleis-tung ermöglicht eine effektive Suche und bringt den Nut-zern gerade bei nicht sehr aussagekräftigen Titeln, Auf-satzsammlungen oder Kongressschriften einen großen Mehrwert an Informationen und damit wichtige Entschei-dungshilfen. Das Blättern in physisch nicht vorhandener Literatur ist für den Nutzer damit nicht nur über Amazon und Google, sondern auch im Bibliothekskatalog vor Ort möglich.

2.4 Digitalisierung

Die Universitätsbibliothek Regensburg hat, anders als die Bayerische Staatsbibliothek und die SUB Göttingen mit ihren Dienstleistungszentren, keine zentralen (nationalen) Aufgaben im Bereich der Digitalisierung. Dennoch ist das Thema für die Zukunft höchst wichtig, und die Bibliothek hat deshalb Erfahrungen im Hinblick auf die Digitalisie-rung vieler unterschiedlicher Materialien erworben.Die gegenwärtigen Bemühungen um die Digitalisierung haben drei Schwerpunkte:– Digitalisierung auf ausdrücklichen Wunsch des Benut-

zers (Scan-Auftrags-Service; EU-Projekt „Digitisation-on-Demand“; Elektronischer Semesterapparat),

– Digitalisierung von hoch spezialisiertem Material, wo-bei mit Druckgraphik, Audiomaterial und künftig auch Videos Sonderbestände im Vordergrund stehen,

– Massendigitalisierung im Bereich der Buchbestände: Hier wird künftig großer Wert auf hoch relevantes Ma-terial gelegt, nicht auf Altbestände.

Den Startpunkt für die Digitalisierung an der Universitäts-bibliothek Regensburg setzte 1997 das Projekt „Digitali-sierung und Erschließung einer Bildnissammlung“7, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wurde. Gegenstand des Projekts waren Porträts aus der Graphischen Sammlung des Hauses Thurn und Taxis. Die Digitalisate erstellte ein externer Dienstleister. Aus-gehend von diesen Erfahrungen wurden seither die Kom-petenz im Haus und die technische Ausstattung für die Digitalisierung kontinuierlich erweitert.Weitere Digitalisierungsprojekte, die zum Teil erhebliches Fachwissen und einen hohen Grad an technischer und fachlicher Spezialisierung erfordern, schlossen sich an.So ist die Universitätsbibliothek Regensburg seit der Grün-dungsphase am Aufbau der Bayerischen Landesbibliothek Online (BLO)8 beteiligt und hat zusammen mit der Baye-rischen Staatsbibliothek München die Grundkonzepte für

6 <http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/dbinfo/>.7 <http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/

portraets/>.8 <http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/>.Unauthenticated

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eine digitale Bibliothek, die auch Archiv- und Museums-bestände umfassen soll, erarbeitet. Die BLO, ein Gemein-schaftsprojekt bayerischer Bibliotheken, fasst als Informati-onsportal umfangreiche und vielfältige digitale Ressourcen zur Geschichte und Kultur Bayerns zusammen. Die UB Regensburg trägt dazu mit der Porträtsammlung, der Di-gitalisierung historischer Karten Bayerns und der Volltext-erfassung von Bosls Bayerischer Biographie bei. Ausgehend von der in der Bayerischen Landesbibliothek Online enthaltenen Ortsdatenbank hat die UB Regensburg einen neuartigen Ansatz zur Recherche historischer Kar-ten entwickelt. Neben der verbalen Suche können Karten auch nach geographischen Koordinaten gesucht werden. Da die Ortsdatenbank auch die geographischen Koordi-naten der Orte enthält, können Karten gesucht werden, die diesen Ort – zumindest als geographischen Punkt – enthalten. Die technologische Basis für diese Recher-che hat die UB Regensburg durch die Verortung (Geo-referenzierung) der digitalisierten Karten und die Einbin-dung eines Geographischen Informationssystems (GIS) geschaffen.Ein weiteres Spezialgebiet, in dem die Universitätsbiblio-thek Regensburg inzwischen beachtliche Fachkompetenz entwickelt hat, betrifft den Bereich der Audiodigitalisie-rung. Durch das von der Deutschen Forschungsgemein-schaft geförderte Projekt „Digitalisierung des Historischen Werbefunkarchivs“9 leistet die Universitätsbibliothek Re-gensburg einen besonderen Beitrag zur Bewahrung his-torisch und kulturell wertvollen Tonmaterials. Eine in der deutschen Rundfunklandschaft einzigartige Sammlung von Werbesendungen aus fünf Jahrzehnten Hörfunk wird vor dem physischen Verfall gerettet und mit Hilfe neuer digitaler Technologie für Forschung und Lehre aufberei-tet. Die Bibliothek kommt bei dieser Archivierungstätig-keit ihrer Aufgabe nach, Medien zu sammeln, zu erschlie-ßen und langfristig nutzbar zu machen. Dass es im Falle des Historischen Werbefunkarchivs nicht um Print-, son-dern um Audiomaterial geht, und der Inhalt nicht Literatur, sondern Werbung ist, macht die Besonderheit des Pro-jekts aus. Innovative Wege werden mit Art und Inhalt der Sammlung, der webbasierten Erschließung sowie den direkten Zugriffsmöglichkeiten auf dieses außergewöhn-liche Tonmaterial über das Internet beschritten.Seit Oktober 2006 ist die Universitätsbibliothek Regensburg zusammen mit 13 Partnerbibliotheken aus acht verschie-denen Ländern am EU-Projekt „Digitisation-on-Demand“10 beteiligt. Die Vision des Projekts ist, alle urheberrechts-freien europäischen Bücher als eBooks anzubieten, „Digi-talisierung auf Benutzerwunsch“ soll durch ein Netzwerk leistungsfähiger Bibliotheken auf europäischer Ebene etabliert werden. Das Projekt ging im Juni 2007 in den Echtbetrieb. Jeder Internetnutzer kann jetzt auch bei der Universitätsbibliothek Regensburg elektronische Bücher bestellen. Die Bestellung wird über das Gateway Bayern11 abgesetzt. Bestellungen sind für Monographien aus dem Bestand der UB Regensburg mit Erscheinungsjahr zwi-schen 1501 und 1920 möglich.

2.5 MultiMediaZentrum

Im Jahr 2001 wurde das MultiMediaZentrum (MMZ)12 als neuer Servicebereich der UB Regensburg eingerichtet, um dem zunehmenden Einsatz von Multimedia-Ange-boten in Forschung und Lehre Rechnung zu tragen und

Studierende und Lehrende der Universität Regensburg im Umgang mit Neuen Medien und Technologien zu un-terstützen.Zu diesem Zweck bietet das MultiMediaZentrum seinen Nutzern zum einen die Möglichkeit, analog vorliegendes Material für ihre wissenschaftliche Arbeit an einer Reihe von Spezialscannern zu digitalisieren. Zum anderen führt das MultiMediaZentrum auch eigene Digitalisierungsvor-haben durch, indem es urheberrechtsfreie wissenschaft-liche Medien aus den Beständen der Bibliothek digitali-siert und für die Nutzer verfügbar macht.Verschiedene Flachbettscanner, ein Großformatscanner, mehrere Buchscanner, ein Mikrofilm- und Mikrofichescan-ner, ein Diascanner sowie ein Audio- und Videodigitali-sierungs- und -schnittplatz stehen für die Digitalisierung und Bearbeitung unterschiedlicher Medien zur Verfügung. Ein speziell eingerichteter Hörsaal ermöglicht zudem die Durchführung von Vorlesungen mit umfassender Multi-media-Unterstützung.Für den Einsatz in Forschung und Lehre bietet das Multi-MediaZentrum darüber hinaus ein Filmarchiv mit einer großen Auswahl an Spiel- und Dokumentarfilmen. Die gezielte und konsequente Orientierung an den Be-dürfnissen der Nutzer sowie die direkte Öffnung des Mul-timedia-Bereichs für alle Angehörigen der Universität Re-gensburg stellt einen zukunftsweisenden Service-Ansatz innerhalb der Bibliothekswelt dar. Alle genannten Scan-möglichkeiten stehen den Nutzern kostenfrei zur Verfü-gung und werden von Studierenden und Lehrenden au-ßerordentlich intensiv in Anspruch genommen.

2.6 Informationskompetenz

Informationskompetenz ist eine Schlüsselqualifikation der modernen Informationsgesellschaft. Der effiziente und kompetente Umgang mit Informationen ist in Zeiten kon-tinuierlich steigender Informationsflut und rasanten Wan-dels der Informationstechnologien von entscheidender Bedeutung für die universitäre Lehre und Forschung. Der Wissenschaftsrat hat bereits im Jahr 2000 die Empfeh-lung gegeben, die Informationskompetenz in die Hoch-schullehre einzubinden13.Aufgrund dieser Überlegungen wurde an der Universität Regensburg zum Sommersemester 2006 erstmals die in-terdisziplinäre Studieneinheit „Informationskompetenz“14 als frei kombinierbares Nebenfach im Bachelor-Studien-gang an der Philosophischen Fakultät IV (Sprach- und Li-teraturwissenschaft) angeboten. Die Studieneinheit ent-stand auf Initiative der Universitätsbibliothek und wird in Kooperation mit der Professur für Medieninformatik und dem Institut für Germanistik durchgeführt. Die Universi-tätsbibliothek bietet im Pflichtbereich des Basismoduls ein

9 <http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/mmz/hwa_allgemein.htm>.

10 <http://www.books2ebooks.eu>.11 <http://gateway-bayern.bib-bvb.de/>.12 <http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/mmz>.13 <http://www.wissenschaftsrat.de/texte/4935-01.pdf>.14 <http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_IV/

Modularisierung/magist2/struktur.htm>.UnauthenticatedDownload Date | 6/30/16 9:39 PM

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Abb. 6: Der Lesesaal Philosophicum II – einer der größ-ten deutschen Bibliothekslesesäle.

Seminar und eine Übung von je einer Semesterwochen-stunde an, um die Grundlagen der bibliothekarischen In-formationskompetenz im Überblick vorzustellen und an ausgewählten Fragestellungen praxisbezogen zu vertie-fen. Im Wahlbereich des Aufbaumoduls offeriert die Bib-liothek zwei Seminare. Die Universitätsbibliothek Regensburg ist damit die ein-zige Universitätsbibliothek Bayerns, die im Rahmen einer Studieneinheit in den Bachelor-Studiengängen vollstän-dig in die Curricula integriert ist.

3 Kooperationen zwischen den Bibliotheken

Mit der Gründung der Universitätsbibliothek Augsburg 1970, der die Aufnahme des Studienbetriebs im Winter-semester 1970/71 folgte, ergab sich die Notwendigkeit ei-ner möglichst einfachen Übernahme der „Regensburger“ Ideen an einer anderen Hochschule. Daraus entwickelte sich der Regensburger Bibliotheksverbund, der zunächst die weiteren neugegründeten Universitätsbibliotheken um-fasste (Bamberg, Bayreuth, Passau, Eichstätt) und später dann auch schrittweise auf die alten Bibliotheken ausge-dehnt wurde. Er wurde bis 1981 in Regensburg betrieben. Insgesamt kann man dabei sicher feststellen, dass nicht nur in der Anfangszeit, sondern bis heute das Klima in starkem Maße von den Neugründungen bestimmt wird, die auch zahlenmäßig vorherrschen. Dies führte zu einer intensiven Kooperation, die deutlich über die der anderen Bundesländer hinausgeht. Zu Recht wird daher heute von einem kooperativen Leistungsverbund (§ 16 Bayerisches Hochschulgesetz) gesprochen.Die UB Regensburg hat innerhalb dieses kooperativen Leistungsverbunds neben den normalen Aufgaben ei-ner Verbundbibliothek eine Reihe von speziellen Aufga-ben übernommen.Eine Vielzahl der an der Universitätsbibliothek Regens-burg entstandenen Projekte und Produkte, wie zum Bei-spiel die Regensburger Verbundklassifikation oder die Elektronische Zeitschriftenbibliothek, werden mittlerwei-le in Bibliotheken weltweit eingesetzt und sind zu unver-zichtbaren Angeboten im Bibliotheks- und Informations-bereich geworden.

Abb. 5: Anwenderbibliotheken der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek – Entwicklung von 1997 bis 2007

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3.1 Regensburger Verbundklassifikation (RVK)

Die Regensburger Verbundklassifikation (RVK)15 ist die in Deutschland am weitesten verbreitete Klassifikation. Nach einer aktuellen Umfrage wenden die RVK 45 Bib-liotheken vollständig und 34 Bibliotheken teilweise an. 50 Verbundpartner sind Hochschulbibliotheken. Die kontinu-ierliche Systempflege in Abstimmung mit den Verbund-partnern wird von der UB Regensburg geleistet.Die Regensburger Verbundklassifikation – als Aufstel-lungsystematik für die Universitätsbibliothek Regensburg entstanden – entwickelte sich ab 1970 durch Zusammen-arbeit mit anderen Bibliotheken zu einem kooperativ be-triebenen Klassifikationssystem. Ab 1990 vergrößerte sich die Zahl der Verbundpartner – vor allem durch den Beitritt vieler Bibliotheken aus den östlichen Bundeslän-dern – nochmals deutlich. Gleichzeitig intensivierte sich die Zusammenarbeit. Fachgebiete, die bis dahin aufgrund des Fächerspektrums an der Universität Regensburg we-niger gut ausgebaut waren, konnten durch die Kompetenz der neuen Partner auf den aktuellen Stand der Wissen-schaft gebracht werden. Besonders attraktiv für die neu-en Partner war die große Anzahl von Titeldaten, die nach RVK erschlossen sind. Dies war die Voraussetzung da-für, dass große Titelmengen durch Fremddatenübernah-me in kurzer Zeit klassifiziert werden konnten.Die technischen Voraussetzungen für die Zusammenar-beit verbesserten sich ab 1999 durch eine web-basier-te Online-Fassung der Regensburger Verbundklassifika -tion16, die von der UB Regensburg mit Eigenmitteln entwi-ckelt wurde. In Zusammenarbeit mit der Freien Universi-tät Bozen entstand auch eine italienische Fassung der RVK17. Über die Anwendung in Bibliotheken hinaus wurde die RVK bereits in verschiedenen Forschungsprojekten eingesetzt. Ausschlaggebend war meist, dass die RVK alle Fachgebiete umfasst, vollständig hierarchisch geglie-dert ist, elektronisch vorliegt und nach Anfrage auch kos-tenlos zur Verfügung gestellt wird.

3.2 Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) – ein kooperativer Service

Der Erfolg der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek be-ruht neben der starken Nutzerorientierung zu einem er-heblichen Teil auf ihrer kooperativen Struktur. Die EZB wird gegenwärtig in 423 wissenschaftlichen Bibliotheken und Forschungseinrichtungen eingesetzt. Sie ist in nahe-zu allen deutschen Universitäten und Forschungsinsti-tuten zu finden, darüber hinaus aber auch in 102 Biblio-theken neun verschiedener europäischer Länder sowie in der Library of Congress in Washington, der weltweit größten Bibliothek.Für die effiziente Zusammenarbeit der an der EZB betei-ligten Partner hat die Universitätsbibliothek Regensburg eine geeignete technisch-organisatorische Infrastruktur mit einer schlanken Verwaltung geschaffen. Die EZB ist als datenbankbasiertes System realisiert, das einen ar-beitsteilig organisierten Betrieb ermöglicht. Die Daten sind zwar zentral in einer Datenbank in Regensburg ge-speichert, werden aber dezentral von den 423 beteilig-ten Bibliotheken eingegeben und gepflegt. Jede teilneh-mende Bibliothek kann ihre Lizenzrechte eigenständig in der EZB verwalten und dadurch ihren Nutzern lokal lizen-zierte Zeitschriften zusammen mit frei zugänglichen Ti-

teln unter einer einheitlichen verlagsunabhängigen Ober-fläche präsentieren.Wesentliche Voraussetzungen für eine breite Anwendung durch andere Bibliotheken war die Möglichkeit eines (be-grenzten) lokalen Customizing der Datenbank:– Die Antworten auf Anfragen werden automatisch auf

die Verhältnisse der jeweiligen Bibliothek, von der eine Anfrage kommt, abgestellt. Dies wird über ein Verzeich-nis der IP-Ranges der jeweiligen Bibliothek gesteuert. Ein solches Verfahren ist wesentlich komfortabler als klassische Verbundkataloge, bei denen – z. B. bei der ZDB – über eine Liste der Länder und der lokalen Bibli-othekssigel gesucht werden muss. Die EZB hat dieses Verfahren erstmals angewandt.

– Es ist möglich, bestimmte lokal relevante Informationen lokal zu speichern. Dadurch ergibt sich ein aufeinander abgestimmtes System von EZB, lokalem Web-Server und lokalem Katalog.

– Grundlegend für eine erfolgreiche Kooperation ist die Tatsache, dass die UB Regensburg die Bedürfnisse der Anwenderbibliotheken sorgfältig beobachtet und neue Anforderungen möglichst rasch umsetzt. Gera-de auf dem Gebiet elektronischer Zeitschriften ist die technische Entwicklung sehr rasch, und die Verlage re-alisieren neue Lizenzbedingungen so schnell, wie dies von den Bibliotheken nicht umgesetzt werden kann. Eine anwenderorientierte Entwicklung ist deshalb un-abdingbar.

Nur aufgrund der Zusammenarbeit der zahlreichen Part-ner ist es möglich, in der EZB einen solch umfangreichen Titelbestand nachzuweisen und ständig aktuell zu halten. Die kooperative Struktur der EZB fördert zudem effizientes und rationelles Arbeiten. Der Personaleinsatz in den EZB-Teilnehmerbibliotheken wird gezielt gebündelt und dadurch ein hohes Maß an Arbeitseinsparung erreicht.

3.3 Zusammenarbeit im Datenbank-Infosystem (DBIS)

Auch das Datenbank-Infosystem ist kooperativ struktu-riert. Gegenwärtig arbeiten 145 wissenschaftliche Bib-liotheken in diesem Serviceangebot zusammen. Für ei-ne effiziente Kooperation hat die Universitätsbibliothek Regensburg die technischen und organisatorischen Vor-aussetzungen geschaffen.Wie bei der EZB kann dank der Zusammenarbeit vie-ler Bibliotheken Mehrfacharbeit vermieden, Fachkompe-tenz gebündelt und die Attraktivität des Datenbank-Info-systems bei den Nutzern gesteigert werden. Besonders die gemeinsame Sammlung der frei zugänglichen Daten-banken und das Teamwork bei der zeitaufwändigen Be-schreibung der Datenbanken bringen eine erhebliche Ar-beitsersparnis mit sich. Die Kooperation bietet eine gute Voraussetzung dafür, die Qualität des Serviceangebots zu steigern und langfristig zu sichern und damit die Zu-friedenheit der Nutzer zu erhöhen.

15 <http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/Systematik/systemat.html>.

16 <http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/rvko_neu/>.17 <ht tp: / /www.unibz. i t / l ibrary/projects/ index.html?

LanguageID=IT>.UnauthenticatedDownload Date | 6/30/16 9:39 PM

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3.4 OPUS Bayern

Mit der Einrichtung des Volltext-Publikationsservers OPUS18, einer Entwicklung der Universitätsbibliothek Stuttgart, an der Universitätsbibliothek Regensburg im Jahr 1999 wurde den Wissenschaftlern der Universität Regensburg frühzeitig die Möglichkeit der digitalen Pub-likation ihrer Forschungsergebnisse eröffnet. Besonders im Bereich der Veröffentlichung naturwissenschaftlicher Dissertationen, aber auch für universitätseigene Schrif-tenreihen wurde dieses Angebot stark angenommen. Die publizierten Dokumente werden im Bayerischen Verbund-katalog und im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek erschlossen und an verschiedene Nachweisinstrumente im Netz gemeldet. Damit folgte die UB Regensburg von An-fang an den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz, des Wissenschaftsrats und der Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen. Um eine bayernweite Versorgung mit wissenschaftlichen Volltext-Publikationsservern zu ermöglichen, hat die UB Regensburg 2003 damit begonnen, einen zentralen baye-rischen OPUS-Server aufzubauen und zu betreiben. Die Mehrzahl aller bayerischen Universitäts- und Fachhoch-schulbibliotheken hat dieses Angebot der UB Regensburg angenommen. Die OPUS-Systeme der Teilnehmerbiblio-theken wurden dazu einzeln von der UB Regensburg auf dem zentralen Server OPUS-Bayern eingerichtet und werden laufend gepflegt. Wissenschaftler der beteiligten Hochschulen können damit über ihren Arbeitsplatz elektro-nische Dokumente weltweit und kostenlos zur Verfügung stellen und abrufen. Die teilnehmenden Hochschulbibli-otheken müssen sich nur noch um ihre Öffentlichkeitsar-beit, Dokumenten-Aquirierung und Pflege der eigenen Webseite kümmern. Die UB Regensburg vollzieht nicht nur Software-Änderungen nach und kümmert sich um die regelmäßigen Backups, sondern steht auch für Be-ratung und Hilfestellung in allen technischen und organi-satorischen Fragen zur Verfügung.

3.5 Büchertransportdienst

Aufgrund ihrer geographischen Lage hat die Universitäts-bibliothek Regensburg die Aufgabe einer Transportzentrale für den bayerischen Büchertransportdienst übernommen. In Regensburg treffen sich die Routen der verschiedenen Bücherautolinien in Bayern. Die Poststelle der Universi-tätsbibliothek sortiert die gelieferten Medien entsprechend ihres Zielortes um und sendet sie per Postcontainer oder Bücherauto weiter. Pro Jahr werden knapp 4 000 Post-container von Regensburg aus versandt.

3.6 Kooperation auf lokaler Ebene

Während der letzten Jahre ist es der Universitätsbiblio-thek Regensburg gelungen, die Zusammenarbeit mit ver-schiedenen Bibliotheken in Regensburg und Umgebung zu intensivieren – mit dem Ziel, Ressourcen zu bündeln und den Service für die Nutzer entscheidend zu verbes-sern. Folgende Bibliotheken und Institutionen sind unter der Federführung der Universitätsbibliothek Regensburg an dieser Kooperation beteiligt:– Staatliche Bibliothek Regensburg– Bibliothek der Fachhochschule Regensburg– Bischöfliche Zentralbibliothek Regensburg– Museen der Stadt Regensburg– Archiv der Stadt Regensburg– Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg– Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg– Bayerische Musikakademie Alteglofsheim

18 <http://www.opus-bayern.de/uni-regensburg/>.

Abb. 7: Anwenderbibliotheken des Datenbank-Informationssystems – Entwicklung von 2005 bis 2007

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288 Bibliothek 31.2007 Nr. 3 Geißelmann, Gerber – Die Universitätsbibliothek Regensburg....

– Sudetendeutsches Musikinstitut Regensburg– Aventinus-Museum Abensberg.Die Aufgabenteilung ist dabei so, dass die Universitäts-bibliothek den technischen Betrieb und je nach den Be-dürfnissen der jeweiligen Einrichtungen auch Aufgaben der technischen und organisatorischen Beratung über-nimmt. In Einzelfällen wird auch darüber hinaus Unter-stützung bei der Katalogisierung gewährt.Geschaffen wurde ein gemeinsamer Katalog19 mit inte-griertem Ausleihsystem, der wesentliche Vorteile bei der Recherche und Ausleihe bietet. Die maschinenlesbaren Bestände fast aller wissenschaftlichen Regensburger Bibliotheken sind so in einem gemeinsamen Regens-burger Katalog recherchierbar. Für die Universitätsbib-liothek, die Fachhochschulbibliothek und die Staatliche Bibliothek wurde außerdem ein gemeinsames Ausleih-system realisiert. Um den Service für die Nutzer bei der Ausleihe zu verbessern, wurde ein Lieferverkehr für die bestellten Bücher zwischen den beteiligten Bibliotheken mittels Bücherauto eingerichtet. Außerdem wurden die Nutzer der Universitätsbibliothek, der Fachhochschul-bibliothek und der Staatlichen Bibliothek gegenseitig zu-gelassen, so dass die Nutzer dieser Bibliotheken mit ih-rem Ausweis Bücher in allen drei Bibliotheken bestellen und ausleihen können. Durch diese zusätzlichen Diens-te können die Nutzer den Ausgabeort im Regensburger Katalog selbst bestimmen und bekommen die Bücher an die gewünschte Bibliothek geliefert.Ganz anders ist hingegen die Beziehung zur Fürst Thurn und Taxis Hofbibliothek und dem Zentralarchiv. Für diese wurde ein Vertrag zwischen der Universität Regensburg und dem Fürstlichen Haus Thurn und Taxis über die Be-treuung von Hofbibliothek und Zentralarchiv durch Perso-nal der Universitätsbibliothek abgeschlossen. Die Hofbibli-othek wird daher wie eine Teilbibliothek der UB geführt. Damit verwaltet die UB Regensburg einen bedeutenden Altbestand und zugleich ein Archiv von europäischer Be-deutung. Die Zusammenarbeit zwischen Bibliotheken und Archiven kann hier praktisch verwirklicht werden.

3.7 Mitarbeit in regionalen und überregionalen Gre-mien

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliothek sind so-wohl in verschiedenen universitären Gremien als auch in zahlreichen regionalen und überregionalen Fachgre-mien, Kommissionen und Arbeitsgruppen vertreten und wirken damit aktiv an aktuellen Entwicklungen im Biblio-theks- und Informationssektor mit. Insbesondere im Bib-liotheksverbund Bayern gibt es eine ganze Reihe von Gremien, die alle möglichen Bereiche des kooperativen Leistungsverbunds abdecken.

4 Kundenorientierte Serviceleistungen

Ein wesentliches Ziel der Universitätsbibliothek Regens-burg ist die Zufriedenheit ihrer Nutzer. Sie arbeitet daher kontinuierlich daran, ihr Serviceprofil kundenorientiert zu verbessern und zu erweitern. Wichtig ist ihr dabei nicht nur der Aufbau neuer innovativer Dienste, sondern auch die beständige nutzerorientierte Anpassung des gesam-ten Leistungsspektrums. Die Bibliothek sieht dabei kei-

nen Gegensatz zwischen der Präsenznutzung und der virtuellen Nutzung elektronischer Publikationen. Viel-mehr ist es erforderlich, auf beiden Seiten Fortschritte zu erreichen.

4.1 Verlängerung der Öffnungszeiten

Großen Wert legt die Universitätsbibliothek Regensburg darauf, ihren Nutzern lange Öffnungszeiten als Service anzubieten. Ein großer Teil – etwa 40 % – aller Bücher und Zeitschriften steht in offener Aufstellung in den elf dezentralen Lesesälen und in der Zentralbibliothek zur Verfügung.Um eine effektive Nutzung ihrer umfangreichen Präsenz-bestände zu ermöglichen, hat die Universitätsbibliothek Regensburg die Öffnungszeiten der räumlich getrennt lie-genden Lesesäle trotz Personalkürzungen im Laufe der letzten Jahre ausgeweitet. So wurden 1997 die Öffnungs-zeiten der größeren Lesesäle von Montag bis Freitag bis 22.00 Uhr verlängert. Sie sind somit von Montag bis Frei-tag 14 Stunden am Tag und zusätzlich am Samstag neun Stunden geöffnet. Im November 2003 wurde darüber hin-aus in dem außerordentlich stark frequentierten Lesesaal Recht und Wirtschaft eine Sonntagsöffnung von 10.00 bis 18.00 Uhr mit großem Erfolg eingeführt.Insgesamt hält die Universitätsbibliothek Regensburg ih-re zwölf Lesesäle 1 001 Stunden pro Woche offen. Mehr als 2,2 Millionen Präsenznutzungen in den Lesesälen sind ein Beleg dafür, dass die langen Öffnungszeiten den Be-dürfnissen der Nutzer entgegen kommen.

4.2 Kundenorientierte Aus- und Umbauten

Als erste der neugegründeten Universitätsbibliotheken er-reichte die Universitätsbibliothek Regensburg einen Aus- und Umbau. Eckpunkte dieser Maßnahmen waren:

19 <http://ubbx6.bib-bvb.de/InfoGuideClient.ubrsis/>.

Abb. 8: Im Jahr 2006 neu eingerichtete Laptop-Arbeits-plätze im Lesesaal Recht I.

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Bibliothek 31.2007 Nr. 3 Geißelmann, Gerber – Die Universitätsbibliothek Regensburg... 289

Abb. 9: Neubau des Magazins, fertiggestellt im Jahr 1999.

– Ergänzung des Magazins der Zentralbibliothek mit einer Stellfläche für 1,3 Mio. Bände, die in einer Kompakt-anlage aufgestellt sind. Dies wurde 1999 bezogen.

– Stärkung der Freihandbereiche durch Umbau eines Teils des Magazins in der Zentralbibliothek und Er-weiterung des Platzes für Benutzerdienste. Anstelle eines geschlossenen Magazins befinden sich heute dort die frei zugängliche Lehrbuchsammlung, 40 Ar-beitskabinen mit Netzanschluss für Studierende und je ein Raum für das Abspielen von Videos und DVDs. Es ist geplant, einen Freihandbereich für ca. 200 000 Zeitschriftenbände im Laufe des Jahres über die ge-samte Öffnungszeit frei zugänglich zu machen.

– Umbau des Ausleihbereichs in den Jahren 1999 bis 2001 durch Umgestaltung der Schalter zur Ausgabe und Rücknahme der Medien und zur Ausweisvergabe in offene Thekenbereiche.

– Einrichtung eines Informationszentrums in der Zentral-bibliothek mit integrierten Auskunftsdiensten, Katalog- und Internetarbeitsplätzen, Gruppenarbeitsplätzen und einem Präsentationsbereich für Einführungsveranstal-tungen und Schulungen.

– Ausweitung des Angebots an Laptop-Arbeitsplätzen und Internet-PCs in den Lesesälen, um den verän-derten Lern- und Recherchebedürfnissen der Nutzer Rechnung zu tragen.

– Eröffnung einer Leseterrasse im Bereich der Zentral-bibliothek für ein „Lesen und Lernen mit weitem Hori-zont“.

4.3 Virtuelle Auskunft

Ergänzend zu den bereits seit langem eingeführten Infor-mationsdiensten hat die Universitätsbibliothek Regens-burg 2006 als zusätzlichen Service ein System für eine virtuelle Auskunft eingeführt20. Dadurch haben die Nutzer die Möglichkeit, auf elektronischem Weg rund um die Uhr Anfragen an die Bibliothek zu stellen, die in kurzer Zeit beantwortet werden. Es handelt sich dabei um ein koo-peratives System, das vom Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg für die Deutsche Internetbibliothek entwickelt wurde. Mit der Einrichtung einer virtuellen Aus-kunft möchte die Bibliothek den veränderten Informations-bedürfnissen ihrer Nutzer begegnen und ein neues Kun-denklientel gewinnen.

5 Nominierung der UB Regensburg für Preise

Um in der Hochschule das Bewusstsein für die Qualität der Dienstleistungen der Bibliothek zu festigen, hat die UB Regensburg sich mehrfach an Ausschreibungen von Wettbewerben beteiligt.Im Jahr 2005 wurde die Universitätsbibliothek Regens-burg mit der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek von einem unabhängigen Expertengremium als eine von euro-paweit 52 Einrichtungen für die eEurope Awards for eGo-vernment nominiert. Mit den eEurope Awards würdigt die Europäische Kommission für Öffentliche Verwaltung he-rausragende Projekte und Dienste. Durch die Nominierung hatte die Universitätsbibliothek Regensburg im Novem-ber 2005 die Gelegenheit, die Elektronische Zeitschriften-bibliothek auf der „Ministerial eGovernment Conference 2005“ in Manchester zu präsentieren. Die Auszeichnung als Finalist würdigte die Elektronische Zeitschriftenbiblio-thek als positives und nachahmenswertes Beispiel für ein innovatives, bürgerfreundliches und zukunftsorientiertes Dienstleistungsangebot in Europa.Am 7. März 2006 erhielt die Universitätsbibliothek Re-gensburg die Auszeichnung „Ausgewählter Ort 2006“21 im Rahmen des bundesweiten Innovations-Wettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“, der unter der Schirmherr-schaft von Bundespräsident Horst Köhler steht. Qualifi-zieren konnte sich die Universitätsbibliothek Regensburg mit dem Projekt Elektronische Zeitschriftenbibliothek, mit dem sie die Jury davon überzeugte, dass die Bibliothek ein Ideenträger ist, der Leistungskraft und Einfallsreich-tum Deutschlands repräsentieren kann.

20 <http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/service/auskunft.htm>.

21 <http://www.bibliothek.uni-regensburg.de/ubr/ausgewaehlterort2006.htm>.Unauthenticated

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290 Bibliothek 31.2007 Nr. 3 Geißelmann, Gerber – Die Universitätsbibliothek Regensburg....

Im Juli 2006 wurde zum siebten Mal der Preis „Bibliothek des Jahres“ des Deutschen Bibliotheksverbandes und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius verliehen. Die Auszeichnung „Bibliothek des Jahres“ ist der nationale Bibliothekspreis in Deutschland und würdigt vorbildliche Bibliotheksarbeit in Bibliotheken aller Sparten und Grö-ßen. Dabei erreichte die Universitätsbibliothek Regens-

Abb. 10: Hohe Auszeichnung für die UB Regensburg: Ein ausgewählter Ort im Land der Ideen. Preisverleihung am 7. März 2006 [von links: Prof. Dr. Alf Zimmer (Rektor der Universität Regensburg), Josef Blaschke (Deutsche Bank), Dr. Evelinde Hutzler (Leiterin der Benutzungsabteilung der UB Regensburg), Dr. Friedrich Geißelmann (Ltd. Biblio-theksdirektor)].

burg den zweiten Platz hinter der Universitätsbibliothek Cottbus. Die Jury war besonders beeindruckt von den über Jahre hinweg konstanten, international wirkenden und innovativen Leistungen der Universitätsbibliothek Re-gensburg, die beispielsweise in Produkten wie der Elek-tronischen Zeitschriftenbibliothek oder dem Datenbank-Infosystem zum Ausdruck kommen.

Universität Regensburg Studierende (WS 2006/07) 18.036

Wissenschaftliches Personal 1.379

Bibliothek Bestand Gesamtzahl Bände 3.305.699

Printzeitschriften 8.165

Lizenzierte elektronische Zeitschriften 18.806

Fortsetzungen (Bände) 1.796

Lizenzierte Datenbanken 260

Zugang an Bänden 42.455

Ausgaben für Medienerwerbung (€) 3.898.647

Personal Personalstellen 178,5

6 Die Universitätsbibliothek Regensburg in Zahlen (Daten 2006)

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1964

Gründung der Universitätsbibliothek Regensburg (mit 13 Planstellen); Unterbringung in ver-schiedenen Gebäuden über die Stadt verteiltKonzept: – keine selbständigen Institutsbibliotheken, sondern zentrale Beschaffung und Katalogisierung,

– Aufstellung der Bestände in Lesesälen, in denen verwandte Fächer unterge-bracht werden,

– rascher Bestandsaufbau (1,2 Millionen Bände in nur zehn Jahren)– Erarbeitung einer Aufstellungssystematik, die inzwischen deutschlandweit und

darüber hinaus eingesetzt wird,– Katalogisierung ausschließlich mit EDV; Konzeption und Programmierung des

Systems an der UB Regensburg in Zusammenarbeit mit der Firma Siemens.1967 Ausdruck des ersten EDV-erstellten Gesamtkatalogs

1970 Beginn der Fremdleistung (Übernahme Regensburg - Augsburg)

1974Umstellung der Katalogausgabe auf Mikrofiches; erstmalige Ausstattung aller Lesesäle mit dem GesamtkatalogUmzug in das neue Zentralbibliotheksgebäude auf dem Universitätscampus

1976 Erster Verbundkatalog

1981 Verlagerung der Produktion des Verbundkatalogs (Offline-Katalogverbund) nach München zur Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken

1986

Einrichtung einer Informationsvermittlungsstelle zur Durchführung von Online-Datenbankab-fragenBeginn der Vernetzung der BibliothekErster Einsatz von CD-ROM-Datenbanken, zunächst noch an Einzelplätzen

1990 Übernahme der Oberpfalzbibliographie und Umstellung auf EDV (ABACUS; entwickelt von der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek)

1991-1993Migration der Teilnehmer des Offline-Katalogverbunds in das Online-System BVB-KAT; Mig-rationsprogramme erstellt von der UB Regensburg; die Regensburger Katalogprogramme wa-ren bis dahin 26 Jahre (1967-1993) in Betrieb

1992 Einrichtung eines Computer-Arbeitsraums (CIP-Pool) mit 15 Nutzerarbeitsplätzen

1993

Beginn der Online-KatalogisierungAngebot von CD-ROM-Datenbanken im NetzBeginn der Ausstattung von mehr als 2,5 Millionen Medien mit Barcode-Etiketten für das neue Ausleihsystem

1994Pilotierung des neuen bayerischen Online-Lokalsystems: OPAC, Ausleihsystem (SIAS) so-wie Online-Schnittstelle zum Verbundsystem (SIKOM) – das erste plattformunabhängige inte-grierte Lokalsystem in Deutschland

1995 Einweihung des OPACs, Echteinsatz Online-VerbuchungInstallation von Buchsicherungsanlagen an den Lesesaaleingängen

1996 Online-Dokumentlieferung (DBI-Link, subito – ab 1997)

7 Kurzer geschichtlicher Abriss – Meilensteine

Benutzung Ausleihen 516.650

Präsenznutzung Lesesäle 2.191.345

Fernleihe (Bestellungen) 62.876

Subito (Bestellungen) 14.898

Eingetragene aktive Benutzer 29.458

OPAC-Recherchen 2.692.912

Öffnungszeiten Zentralbibliothek 39

(Wochenstunden) Lesesäle 87

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292 Bibliothek 31.2007 Nr. 3 Geißelmann, Gerber – Die Universitätsbibliothek Regensburg....

1998 Projekt Elektronische ZeitschriftenbibliothekErwerbung des 3-millionsten Buchs

1999 Umzug in den MagazinneubauStart RVK Online

2000 Start des gemeinsamen Regensburger OPACsEinrichtung des OPUS-Servers

2000-2002 Umbau der Zentralbibliothek

2001Einrichtung des MultiMediaZentrumsAutomatisierung der Fernleihe – BenutzerselbstbedienungAufbau des Fachportals für Bavarica

2002 Aufbau des kooperativ organisierten Datenbank-InfosystemsBeginn der Zusammenarbeit mit vascoda

2003 Beginn der Zusammenarbeit mit der Library of Congress

2004 Umstieg auf AlephEinweihung des Historischen Werbefunkarchivs

2005 Nominierung für die eEurope Awards for eGovernment

2006 Verleihung der Auszeichnung „Ausgewählter Ort im Land der Ideen 2006“2. Platz im bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb „Bibliothek des Jahres“

2007 Eröffnung der Leseterrasse in der Zentralbibliothek

Anschrift der Autoren:

Dr. Friedrich GeißelmannUniversitätsbibliothekD-93042 RegensburgTel.: (0941) 943-3900Fax: (0941) 943-1646E-Mail: [email protected]

Gabriele GerberUniversitätsbibliothek RegensburgD-93042 RegensburgTel.: (0941) 943-1608Fax: (0941) 943-1646E-Mail: [email protected]

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