Das neue Hauptbuch in SAP ERP Financials

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37 Nicht mit Erfindungen, sondern mit Verbesserungen macht man Vergnügen. (Henry Ford) 2 Konzeption und Ausprägung der Ledger Das neue Hauptbuch umfasst die Funktionalitäten des klassischen Hauptbuchs, wurde darüber hinaus jedoch um Funktionalitäten der Speziellen Ledger erweitert, um so eine größere Flexibilität inner- halb des Hauptbuchs zu schaffen. Flexibilität des Hauptbuchs Um diese Flexibilität zu verdeutlichen, ist folgende Analogie hilf- reich: Stellen Sie sich die Bindung des neuen Hauptbuchs als einen dehnbaren Einband und die Kapitel des Buchs als Ledger vor. Im Gegensatz zu einem Buch mit starrem Einband lassen sich hier Kapi- tel leichter hinzufügen. Diese Möglichkeit der Aufnahme von neuen Kapiteln/Ledgern charakterisiert das neue Hauptbuch. Wenn die Kapitel/Ledger letztlich zusammengefasst sind, ist das Resultat ein einziges dickes, fest gebundenes Buch. Im Folgenden stellen wir zunächst die Ausprägung der Ledger sowie der Ledgergruppen dar. Anschließend gehen wir auf die Steuerung der verschiedenen Szenarios und der neuen Entität »Segment« sowie auf die Möglichkeit der Aufnahme von kundenspezifischen Feldern in den Kontierungsblock ein. 2.1 Ausprägung der Ledger Separierte Bücher Bereits in SAP R/3 gab es das Prinzip unterschiedlicher Bücher (Ledger) für unterschiedliche Anforderungen: das klassische Haupt- buch (General Ledger 00) für legale Anforderungen, das UKV-Ledger (Ledger 0F) für das Umsatzkostenverfahren, das Profit-Center-Ledger (Ledger 8A) für Management- und Segmentberichterstattung und weitere Spezielle Ledger für multidimensionale, kundenspezifische

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Nicht mit Erfindungen, sondern mit Verbesserungen macht man Vergnügen. (Henry Ford)

2 Konzeption und Ausprägung der Ledger

Das neue Hauptbuch umfasst die Funktionalitäten des klassischenHauptbuchs, wurde darüber hinaus jedoch um Funktionalitäten derSpeziellen Ledger erweitert, um so eine größere Flexibilität inner-halb des Hauptbuchs zu schaffen.

Flexibilität des Hauptbuchs

Um diese Flexibilität zu verdeutlichen, ist folgende Analogie hilf-reich: Stellen Sie sich die Bindung des neuen Hauptbuchs als einendehnbaren Einband und die Kapitel des Buchs als Ledger vor. ImGegensatz zu einem Buch mit starrem Einband lassen sich hier Kapi-tel leichter hinzufügen. Diese Möglichkeit der Aufnahme von neuenKapiteln/Ledgern charakterisiert das neue Hauptbuch. Wenn dieKapitel/Ledger letztlich zusammengefasst sind, ist das Resultat eineinziges dickes, fest gebundenes Buch.

Im Folgenden stellen wir zunächst die Ausprägung der Ledger sowieder Ledgergruppen dar. Anschließend gehen wir auf die Steuerungder verschiedenen Szenarios und der neuen Entität »Segment« sowieauf die Möglichkeit der Aufnahme von kundenspezifischen Feldernin den Kontierungsblock ein.

2.1 Ausprägung der Ledger

Separierte BücherBereits in SAP R/3 gab es das Prinzip unterschiedlicher Bücher(Ledger) für unterschiedliche Anforderungen: das klassische Haupt-buch (General Ledger 00) für legale Anforderungen, das UKV-Ledger(Ledger 0F) für das Umsatzkostenverfahren, das Profit-Center-Ledger(Ledger 8A) für Management- und Segmentberichterstattung undweitere Spezielle Ledger für multidimensionale, kundenspezifische

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Konzeption und Ausprägung der Ledger2

Anforderungen. Ab Release SAP ERP reduziert sich die Anzahl dieserseparierten Bücher, womit sich die Problematik der abgestimmtenZahlenwerke verringert.

Dieser Abschnitt erläutert die Definition, Zuordnung und Bebu-chung des führenden Ledgers und der nicht-führenden Ledger. Meh-rere Ledger eignen sich, um unterschiedliche Rechnungslegungsvor-schriften abzubilden. Der Einsatz von nicht-führenden Ledgernermöglicht es auch, innerhalb eines Buchungskreises mit unter-schiedlichen Geschäftsjahresvarianten zu arbeiten.

2.1.1 Basis der Ledger

Standardsummen-tabelle FAGLFLEXT

Ledger zum Speichern und zur Auswertung von Werten basieren aufeiner Summentabelle. SAP empfiehlt Ihnen, die ausgelieferte Stan-dardsummentabelle FAGLFLEXT zu verwenden (die Branchenlösungfür das Public Sector Management nutzt FMGLFLEXT).

Ledger der Haupt-buchhaltung

Über den Customizing-Pfad Finanzwesen (neu) � Grundeinstellun-gen Finanzwesen (neu) � Bücher � Ledger � Ledger der Hauptbuchhal-tung definieren legen Sie zunächst die Ledger fest, die Sie in derHauptbuchhaltung verwenden möchten.

Ein Blick auf die Datenbanktabelle in Abbildung 2.1 zeigt die stan-dardmäßige Erweiterung der Datenstruktur dieser Tabelle. ImGegensatz zur klassischen Hauptbuchhaltung beinhaltet die TabelleFAGLFLEXT neue Felder, wie z.B. Profit-Center, Segment und Funk-tionsbereich. Kundenindividuelle Erweiterungen sind ebenfalls vor-gesehen. Zusätzlich unterscheiden wir zwischen führendem Ledgerund nicht-führenden Ledgern.

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Ausprägung der Ledger 2.1

Abbildung 2.1 Summentabelle FAGLFLEXT

2.1.2 Führendes Ledger

Ein führendes Ledger pro Mandant

Im neuen Hauptbuch gibt es pro Mandant ein führendes Ledger, dasfür alle Buchungskreise gültig ist. Eine wichtige Entscheidung ist,welche Rechnungslegungsvorschrift im führenden Ledger abgebildetwird. Diese Zuordnung kann nachträglich nicht deaktiviert werden.

Führendes Ledger 0L

Sie können genau ein Ledger als führendes Ledger kennzeichnen(siehe Abbildung 2.2). SAP liefert im Standard das führende Ledger0L aus.

Abbildung 2.2 Führendes Ledger definieren

Analog dazu findet sich in Abbildung 2.3 das IAS-Ledger im Mandan-ten 800 als Beispiel für ein führendes Ledger für die Buchungskreise1000, 2000, 3000 und 4000.

Klassisches HauptbuchSummentabelle GLT0Eine Auswahl der zur Verfügung stehenden Felder:

………

………

………

………

………

...……

…RBUSA

Kontonummer…RACCT

Geschäftsjahr…RYEAR

Buchungskreis…BUKRS

...……

Kurzbezeichnung…Feld

SE11_OLD

Neues HauptbuchSummentabelle FAGLFLEXTEine Auswahl der zur Verfügung stehenden Felder:

………

Segment f. Seg.bericht…SEGMENT

Geschäftsbericht…RBUSA

Funktionsbereich…RFAREA

Profit-Center…PRCTR

Kostenstelle…RCNTR

Buchungskreis…BUKRS

Kostenart…COST_ELEM

Kontonummer…RACCT

Geschäftsjahr…RYEAR

...……

Kurzbezeichnung…Feld

SE11_OLD

Geschäfts

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Konzeption und Ausprägung der Ledger2

Abbildung 2.3 Führendes Ledger im Mandanten

Die Definition des führenden Ledgers nehmen Sie im IMG über denfolgenden Customizing-Pfad vor: Finanzwesen (neu) � Grundeinstel-lungen Finanzwesen (neu) � Bücher � Ledger � Ledger der Hauptbuch-haltung definieren.

Rechnungs-legungs-

vorschrift

Das führende Ledger wird in der Regel nach der Rechnungslegungs-vorschrift geführt, nach der der Konzernabschluss erstellt wird. Kapi-tel 4, Parallele Rechnungslegung, gibt darüber noch detailliert Aus-kunft.

Integration derNebenbücher

Das führende Ledger ist mit allen Nebenbüchern integriert (sieheAbbildung 2.4). Beispiele finden sich zum einen in der Belegauftei-lung durch die Integration mit der Kreditoren- und Debitorenbuch-haltung (FI-AP bzw. FI-AR), zum anderen in der Anlagenbuchhaltung(FI-AA), wo die Nachaktivierung von Skonto auf Anlagen in Echtzeitdurchgeführt wird.

Wenn die parallele Rechnungslegung mithilfe der Kontenlösungabgebildet wird, gibt es in der Regel genau ein Ledger – das führendeLedger. Alternativ zur Kontenlösung steht Ihnen die Ledgerlösungim neuen Hauptbuch zur Verfügung.

Buchungskreis 1000

Mandant 800

Buchungskreis 2000

Buchungskreis 3000

Buchungskreis 4000

IAS-Ledger

Führendes Ledger

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Ausprägung der Ledger 2.1

Abbildung 2.4 Integration der Nebenbücher mit dem führenden Ledger

Es existiert also ein führendes Ledger, das (als Einziges) seine Wertestandardmäßig in das Controlling bucht.

Integration von CODamit kann nur das führende Ledger eine Integration mit dem COabbilden. CO empfängt lediglich Werte aus dem führenden Ledger.Nur mithilfe der Kontenlösung, die in Abschnitt 1.2.2 bereitsbeschrieben wurde, besteht die Möglichkeit einer Abbildung vonparallelen Bewertungsansätzen im CO.

Integration von FI-AA

Bei der Integration in die Anlagenbuchhaltung (FI-AA) ist das Prinzipähnlich: Der führende Bereich der Anlagenbuchhaltung (Bewer-tungsbereich 01) muss in das führende Ledger gebucht werden(siehe Abbildung 2.5).

Wir betrachten nun die Einstellungen, die Sie für das führendeLedger vornehmen müssen. In jedem Buchungskreis werden vomführenden Ledger automatisch die Einstellungen übernommen, diefür die folgenden Parameter gelten:

� Währungen

� Geschäftsjahresvariante

� Buchungsperiodenvariante

Im Folgenden stellen wir Ihnen diese drei Parameter ausführlichervor.

SD

CO

Hauptbuch

FI-AA

FI-AP

FI-BL

FI-AR

MM

Bilanz

GuV

...

... ...

IAS-Ledger

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Konzeption und Ausprägung der Ledger2

Abbildung 2.5 FI-AA – Bewertungsbereich 01 bucht in das führende Ledger

Währungen Neben der Transaktionswährung können drei zusätzliche (Haus-)Währungen im neuen Hauptbuch abgebildet werden. Das führendeLedger führt die (zusätzlichen) Hauswährungen, die dem Buchungs-kreis zugewiesen sind. Lassen Sie uns ein Beispiel betrachten: Dasführende Ledger und Buchungskreis ABCD haben in Abbildung 2.6eine Buchungskreiswährung (den japanischen Yen), eine Konzern-währung (hier den Euro als zweite Hauswährung) und im US-Dollareine Hartwährung als dritte Hauswährung.

Abbildung 2.6 Führendes Ledger führt die zusätzlichen Hauswährungen

Anlage xy im Jahr 2007

Parallele Bewertung

Konzern-rech.Bew 01

Bestandswerte Abschreibungen Restbuchwert

100.000

100.000

25.000

12.500

75.000

87.500

IAS-Ledger

Führendes Ledger

Buchungskreis ABCD

Buchungskreiswährung Konzernwährung Hartwährung

USDUSDEUREURJPYJPY

1. Hauswährung 2. Hauswährung 3. Hauswährung

Führendes Ledger

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Ausprägung der Ledger 2.1

Währungen des führenden Ledgers

Über folgenden Customizing-Menüpfad werden die Währungen desführenden Ledgers definiert: Finanzwesen (neu) � Grundeinstellun-gen Finanzwesen (neu) � Bücher � Ledger � Währungen des führen-den Ledgers definieren. Hier legen Sie die Währung fest, in der dasführende Ledger geführt werden soll. Für jeden Buchungskreis kön-nen Sie folgende Einstellungen vornehmen:

� Hauswährung 1 (als Buchungskreiswährung) Diese ist über die Einstellungen zum Buchungskreis festgelegt.

� Zusätzliche HauswährungenSie können eine oder bis maximal drei zusätzliche Hauswährun-gen definieren, die Sie pro Buchungskreis parallel zur ersten Haus-währung führen.

� Parallele WährungenFür die zusätzlichen Hauswährungen hinterlegen Sie proBuchungskreis den Währungstyp und den Kurstyp (siehe Abbil-dung 2.7).

WährungstypDer Währungstyp gibt die »Rolle« der parallel zu führenden Wäh-rung an. Wir unterscheiden zwischen folgenden Währungstypen:

� Buchungskreiswährung

� Konzernwährung

� Hartwährung

� Indexwährung

� Gesellschaftswährung

Kurstyp für die Umrechnung

Der Kurstyp legt fest, mit welchem im System hinterlegten Umrech-nungskurs bei der Berechnung der zusätzlichen Betragsfelder gear-beitet wird. In unserem Beispiel in Abbildung 2.7 ist dies der Kur-styp »M – Standardumrechnung zum Mittelkurs«.

WechselkurseFür jedes Währungspaar können Sie verschiedene Wechselkurse hin-terlegen, die durch den Kurstyp unterschieden werden. Die verschie-denen Wechselkurse können etwa für folgende Zwecke verwendetwerden:

� Bewertung

� Konvertierung

� Umrechnung

� Planung

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Konzeption und Ausprägung der Ledger2

Abbildung 2.7 Zusätzliche Hauswährungen zum Buchungskreis

Mittelkurs,Geldkurs, Briefkurs

Sie können wie bei der ersten Hauswährung den Kurstyp M (Mittel-kurs), G (Geldkurs), B (Briefkurs) oder einen beliebigen anderen Kur-styp verwenden.

Ausgangswährungfür die

Umrechnung

Für die bilanziellen Auswertungen stehen Ihnen also drei Hauswäh-rungen zuzüglich einer Transaktionswährung zur Verfügung. In derklassischen Hauptbuchhaltung war dies nur mithilfe eines zusätzli-chen Speziellen Ledgers möglich.

Nach den Währungen als dem ersten Parameter zum führendenLedger beschäftigen wir uns nun mit den beiden weiteren Einstel-lungen für das führende Ledger, mit der Geschäftsjahresvariante undder Buchungsperiodenvariante. Dort wird an das aus SAP R/3bekannte dreistufige Variantenprinzip angeknüpft:

1. Variante definieren

2. Werte für die Variante festlegen

3. der Variante Objekte zuordnen

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Ausprägung der Ledger 2.1

VariantenprinzipDas Variantenprinzip ist ein Verfahren, mit dem im System einemoder mehreren Objekten bestimmte Eigenschaften zugeordnet wer-den. Ein Beispiel hierfür ist das Arbeiten mit einer der drei folgendenMöglichkeiten:

� Geschäftsjahresvariante

� Buchungsperiodenvariante

� Feldstatusvariante

Geschäftsjahres-variante

Im Folgenden gehen wir auf die ersten beiden der drei Variantengenauer ein. Zunächst betrachten wir die Geschäftsjahresvariante fürdas führende Ledger.

BuchungsperiodenDamit Geschäftsvorgänge verschiedenen Zeiträumen zugeordnetwerden können, muss ein Geschäftsjahr mit Buchungsperioden defi-niert werden. Die Anzahl der Buchungsperioden sowie Anfang/Endeder Buchungsperioden und die Sonderperioden werden festgelegt.In der Geschäftsjahresvariante sind somit lediglich die Anzahl derPerioden und die Start- und Endtermine der einzelnen Perioden defi-niert. Das Geschäftsjahr wird auf diese Weise als Variante definiert,der Buchungskreis bzw. die Buchungskreise der Variante zugeord-net.

Buchungsperio-denvariante

In der Geschäftsjahresvariante wird nicht festgehalten, ob eineBuchungsperiode offen oder geschlossen ist. Diese Daten werden ineiner anderen SAP-Tabelle verwaltet; sie werden in der Buchungspe-riodenvariante hinterlegt.

Damit Belege nicht in falsche Buchungsperioden gebucht werden,können in der Buchungsperiodenvariante die betreffendenBuchungsperioden geschlossen bzw. die richtigen Buchungsperio-den geöffnet werden.

Das führende Ledger arbeitet mit der Geschäftsjahresvariante undder Buchungsperiodenvariante des Buchungskreises. Abbildung 2.8zeigt die Zuordnung der einem Kalenderjahr entsprechendenGeschäftsjahresvariante zum IAS-Ledger. In Abbildung 2.9 ist dieZuordnung von Buchungsperiodenvariante 0001 zu verschiedenenLedgern dargestellt.

Zuordnung der Varianten

Die Zuordnung der Varianten erfolgt im Customizing unter Finanz-wesen (neu) � Grundeinstellungen Finanzwesen (neu) � Bücher �

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Konzeption und Ausprägung der Ledger2

Geschäftsjahr und Buchungsperioden. Ausnahmen zu diesem Prin-zip finden Sie in Kapitel 3, Integration im Rechnungswesen.

Abbildung 2.8 Zuordnung der Geschäftsjahresvariante

Abbildung 2.9 Zuordnung der Buchungsperiodenvariante

Damit besteht eine generelle Freiheit bezüglich der Geschäftsjahres-variante und der Buchungsperiodenvariante für die Ledger, dielediglich (siehe SAP-Hinweis 844029) durch die Anwendung derAnlagenbuchhaltung eingeschränkt wird.

Geschäftsjahresvariante

Jan.

Feb.

März

Apr.

Mai

JuniJuli

Aug.

Sept.

Okt.

Nov.

Dez.

0102

03

04

050607

1211

10

09

08

IAS-Ledger

Buchungsperiodenvariante

IASLedger

Ledgernach lokalerRechnungs-

legung

US-GAAPLedger

LedgerXYZ

Var K von Konto bis Konto von Per 1 Jahr bis Per 1 Jahr von Per 2 Jahr bis Per 2 Jahr

0001 + ---- ---- 012 2006 012 2006 001 2007 002 2007

0001 S ---- 9999999999 001 2007 002 2007

0001 S 0000140100 0000149999 012 2006 012 2006 001 2007 002 2007

0001 S 0000140150 0000140150 001 2007 002 2007

0001 D ---- 9999999999 001 2007 002 2007

0001 K ---- 9999999999 001 2007 002 2007

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Ausprägung der Ledger 2.1

Eine Besonderheit in Bezug auf die offene und die geschlosseneBuchungsperiode gibt es beim so genannten repräsentativen Ledger.Das repräsentative Ledger lässt sich als das Primus inter Pares-Ledgereiner Ledgergruppe bezeichnen (in einer Ledgergruppe werdenmehrere in Bezug auf Funktionen und Prozesse gleich zu behan-delnde Ledger zusammengefasst). Wenn die Buchungsperiode desrepräsentativen Ledgers offen ist, werden auch in allen anderenLedgern der Ledgergruppe, zu der das repräsentative Ledger gehört,Buchungen vorgenommen, selbst wenn die Perioden dieser Ledgergeschlossen sind. Das repräsentative Ledger ist Gegenstand vonAbschnitt 2.1.6.

2.1.3 Nicht-führendes Ledger

Die nicht-führenden Ledger werden als parallele Bücher zum führen-den Ledger geführt. Parallele Bücher sind nicht notwendig, um diemöglicherweise derzeit genutzten Summentabellen GLT0, GLFUNCTbzw. GLPCT abzubilden; diese können Sie im neuen Hauptbuchzukünftig in einem Ledger vereinen.

Vollständige Ledger

Parallele Bücher werden immer als vollständige Ledger geführt, d.h.,alle Buchungen ohne Bewertungsunterschiede sind in den Auswer-tungen für das führende und die nicht-führenden Ledger zu sehen.

Bewertungsbuchungen, die nur für eine spezifische Rechnungsle-gungsvorschrift gelten, erfolgen explizit in das jeweilig dafür vorge-sehene Ledger. Wir greifen dies im Rahmen der Erläuterung zumDatenkonzept erneut auf.

Parallele BücherParallele Ledger sind parallel geführte Bücher innerhalb eines Haupt-buchs; unterschiedliche Rechnungslegungsvorschriften, z.B. IAS/IFRSoder US-GAAP, lassen sich durch sie abbilden (siehe Abbildung2.10).

Die Definition der nicht-führenden Ledger (siehe Abbildung 2.11)nehmen Sie unter dem IMG-Pfad Finanzwesen (neu) � Grundeinstel-lungen Finanzwesen (neu) � Bücher � Ledger � Ledger der Hauptbuch-haltung definieren vor.

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Konzeption und Ausprägung der Ledger2

Abbildung 2.10 Ledgerausprägung

Abbildung 2.11 Nicht-führende Ledger definieren

Aktivierung nicht-führender Ledger

Nicht-führende Ledger müssen Sie im Gegensatz zum führendenLedger aber zusätzlich pro Buchungskreis aktivieren, und zwar unterdem IMG-Pfad Finanzwesen (neu) � Grundeinstellungen Finanzwe-sen (neu) � Bücher � Ledger � Nicht-führende Ledger definieren undaktivieren. In dieser IMG-Aktivität nehmen Sie für jeden gewünsch-ten Buchungskreis folgende Einstellungen für die nicht-führendenLedger vor (siehe Abbildung 2.12).

Sie aktivieren mit dieser Einstellung das gewünschte nicht-führendeLedger pro Buchungskreis, in Abbildung 2.12 z.B. das nicht-füh-rende Ledger L6.

Nicht-führende Ledger

IASLedger

(führendesLedger)

Ledgernach lokalerRechnungs-

legung

US-GAAPLedger

LedgerXYZ

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Ausprägung der Ledger 2.1

Abbildung 2.12 Einstellungen für nicht-führende Ledger

Währungen des nicht-führenden Ledgers

Sie können vom führenden Ledger abweichende zusätzliche Wäh-rungen festlegen. Als erste Währung wird immer die Währung desführenden Ledgers, d.h. des entsprechenden Buchungskreises, über-nommen. Für die mögliche zweite und dritte Währung eines nicht-führenden Ledgers dürfen Sie nur Währungstypen verwenden, dieSie dem entsprechenden Buchungskreis schon für das führendeLedger zugeordnet haben.

Sie können eine vom führenden Ledger abweichende Geschäftsjah-resvariante hinterlegen. Wenn Sie keine Geschäftsjahresvariante ein-geben, wird automatisch die Geschäftsjahresvariante des Buchungs-kreises übernommen. Damit kann ein Buchungskreis mitunterschiedlichen Geschäftsjahresvarianten abgebildet werden,wenn z.B. das führende Ledger mit der Geschäftsjahresvariante K4(Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr) und ein nicht-führendesLedger mit Geschäftsjahresvariante V3 (ein von Kalenderjahr abwei-chendes Geschäftsjahr) arbeitet. Diese Möglichkeit gibt es nicht imklassischen Hauptbuch, lediglich in den Speziellen Ledgern stehtdiese Option ebenfalls zur Verfügung.

Sie können sich neben einer abweichenden Geschäftsjahresvarianteauch für eine vom führenden Ledger abweichende Buchungsperio-denvariante entscheiden.

Steuerliche Bewertung

Das neue Hauptbuch bietet auch die Möglichkeit, die steuerlicheBewertung in einem separaten, nicht-führenden Ledger abzubilden.

Datenextraktion von DART

Wenn Sie diese Funktion nutzen möchten, sollten Sie (siehe auchSAP-Hinweis 873125, Stand 31.12.2006) darauf achten, bei derDatenextraktion von DART das Ledger mit den steuerlichen Datenanzugeben. Voraussetzungen sind das Einspielen der Korrektur und

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Konzeption und Ausprägung der Ledger2

die manuellen Schritte, die in diesem Hinweis beschrieben werden.Wenn Sie die Korrektur einspielen wollen, müssen Sie zuvor dieDART-Version 2.4 installiert haben.

Das Selektionsbild des Extraktionsprogramms bietet Ihnen die Mög-lichkeit, ein Ledger auszuwählen, für das dann die Daten extrahiertwerden. Wird im Selektionsbild nicht explizit ein Ledger ausge-wählt, wird also kein abweichendes bzw. kein Ledger selektiert, wirdimmer das führende Ledger für die Auswertung ausgewählt.

Sofern Sie im neuen Hauptbuch auch die Funktion der Bilanzierungauf Segmenten verwenden, kann es bei speziellen Belegen zu einerBelegaufteilung kommen, um einen Saldo-null-Ausgleich innerhalbder Segmente zu erreichen.

Bei diesen Belegen werden spezielle Verrechnungskonten bebucht.Da diese Verrechnungskonten zwar bei DART mitselektiert werden,nicht aber die technischen Belegzeilen aus der Belegaufteilung,kommt es zu einer Differenz in den Kontrollsummen. Diese Diffe-renz kann ignoriert werden, sofern sich die Summe der Differenzenzu null saldiert. Die Differenzen werden jeweils zwischen Positions-summe und Kontensaldo ausgewiesen, ergeben in Summe aber imNormalfall den Wert 0.

2.1.4 Datenkonzept

Konzeption desneuen Hauptbuchs

Durch die größere Flexibilität des neuen Hauptbuchs ist es besonderswichtig, das neue Hauptbuch selbst und das mit seiner Einführungverbundene Projekt so zu konzipieren, dass das neue Hauptbuch imRahmen seiner Möglichkeiten alle Ihre betriebswirtschaftlichen undtechnischen Anforderungen erfüllen kann.

Sowohl die abzubildenden Szenarios und damit Felder als auch dieAnzahl der Einzel- und Summensätze je Tabelle und je Ledger sindSchlüsselfaktoren für ein erfolgreiches und tragfähiges Konzept.

Ledger 0L Die Tabellen BKPF (Belegkopf) und BSEG (Belegzeilen/-position) –siehe Abbildung 2.13 – finden sich mit leicht geänderten Funktiona-litäten auch im neuen Hauptbuch wieder. Zusätzliche Felder sindz.B.:

� Ledgergruppe in BKPF

� Segment in BSEG

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Ausprägung der Ledger 2.1

Tabellen BKPF und BSEG

Einzelbewegungen spiegeln sich in den drei folgenden Tabellen:

� BKPF (Belegkopfdatei)

� BSEG (Belegsegmentdatei – führend)

� BSEG_ADD (Belegsegmentdatei – nicht führend)

Betrachten wir die Verwendung der Tabellen. Belege, die für das füh-rende Ledger relevant sind, werden in den Tabellen BKPF und BSEGfortgeschrieben (siehe Abbildung 2.13).

Abbildung 2.13 Tabellennamen – Belegkopf und Belegposition

LedgergruppeBelege ohne Bewertungsdifferenzen werden in alle Ledger gebucht(siehe Abbildung 2.14). Gibt es keine Bewertungsunterschiede,bleibt also das Feld Ledger-Gruppe bei der Buchung leer, wird in alleLedger gebucht. Die Belegkopfdaten BKPF und die Belegzeilen in derBSEG werden fortgeschrieben.

Feld RLDNRDas Feld RLDNR im Belegkopf (siehe Abbildung 2.15) kennzeichnetmit dem Wert Initial, dass dieser Beleg für alle Ledger relevant ist.

Wird nun aber ausschließlich in das führende Ledger gebucht, wirdin BKPF noch die Information des Ledgers abgelegt. Das Feld RLDNRim Belegkopf kennzeichnet mit dem Wert 0L in Abbildung 2.16 folg-lich, dass dieser Beleg ausschließlich für das führende Ledger gilt.

Zusatzangaben

Position 1/ BS

BA BelegkopfBKPF

Belegzeilen/ Belegposten

Belegkopf

Konto

BetragSteuerkennz .

GeschäftsbereichKostenstelleText. . .

Detail

ZusätzlicheFelder:

RLDNRLDGRP…

ZusätzlicheFelder:

Segment…

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Konzeption und Ausprägung der Ledger2

Abbildung 2.14 Buchung in alle Ledger

Abbildung 2.15 Keine Bewertungsunterschiede, Buchung in alle Ledger

Abbildung 2.16 Bewertungsunterschied – Buchung nur in das führende Ledger 0L

Wir werfen nun einen Blick auf die Belegstruktur in dem Fall, in demzusätzliche Ledger verwendet werden.

Tabelle BSEG_ADD: Buchungen

in zusätzlicheLedger

Die Tabelle BSEG_ADD (siehe Abbildung 2.17) wird nur fortge-schrieben, wenn zusätzliche Ledger verwendet werden – und dabeidie zu buchenden Belege für das führende Ledger nicht relevantsind. BSEG_ADD enthält überdies jedoch keine Belegaufteilungsin-formation. Die Tabelle ist diesbezüglich nicht von Relevanz.

Ledger bei der Belegerfassung nicht angegeben:Buchung in alle definierten Hauptbuch-Ledger

Transaktionen: z.B. Eingangsrechnung, Ausgangsrechnung, Zahlung

Ledger A(IAS)

(führendes Ledger )

Ledger B(US-GAAP)

Ledger C(lokales Recht)

BKPF BUKRS BELNR GJAHR RLDNR LDGRP BSTAT0001 0017 2003

______ ______ ______

BSEG BUKRS BELNR GJAHR BUZEI 0001 0017 2003 0010001 0017 2003 0020001 0017 2003 003

BSEG_ADDBUKRS BELNR GJAHR BUZEI

Buchungin alleLedger

Buchungins

führendeLedger

BKPF BUKRS BELNR GJAHR RLDNR0L LDGRP BSTAT0001 0017 2003

______ ______

BSEG BUKRS BELNR GJAHR BUZEI 0001 0017 2003 0010001 0017 2003 0020001 0017 2003 003

BSEG_ADDBUKRS BELNR GJAHR BUZEI

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Ausprägung der Ledger 2.1

Abbildung 2.17 BSEG_ADD – für Buchungen in zusätzliche Ledger

LedgergruppeDurch eine einheitliche Buchungstransaktion, die lediglich durch dasFeld zur Angabe des Ledgers (oder präzise formuliert, der Ledger-gruppe) »angereichert« wird (siehe Abbildung 2.18), erfolgt nunexplizit bei der Buchung die Angabe, welches Ledger mit derBuchung gefüllt werden soll.

Abbildung 2.18 Buchung in ein Ledger

Das Feld RLDNR im Belegkopf kennzeichnet mit dem Wert L6 inunserem Beispiel in Abbildung 2.19, dass dieser Beleg für das nicht-führende Ledger L6 gilt. In diesem Fall werden Werte ausschließlich

BSEG_ADDFür führendes Ledgernicht relevant, nur für Buchungen in ein oder mehrere zusätzliche Ledger

Zusatzangaben

Position 1/ BS

BA BelegkopfBKPF

Belegzeilen/ Belegposten

Belegkopf

Konto

BetragSteuerkennz .

GeschäftsbereichKostenstelleText. . .

Detail

ZusätzlicheFelder:

RLDNRLDGRP…

ZusätzlicheFelder:

Segment…

Ledger A(IAS)

(führendes Ledger )

Ledger C(lokales Recht)

Ledger B(US-GAAP-

Ledger )

Ledger bei der Belegerfassung angegeben: Buchung nur in das angegebene Ledger

Transaktion: Bewertungsbuchungen, Periodenabschlussbuchungen

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Konzeption und Ausprägung der Ledger2

in die Tabelle BSEG_ADD geschrieben. Die Tabelle BSEG wird nichtgleichzeitig gefüllt.

Abbildung 2.19 Bewertungsunterschied – Buchung in nicht-führendes Ledger L6

Prinzip desführenden Ledgers

Sie sehen, dass ein zusätzliches Ledger nicht automatisch zusätzlichgespeicherte Belege bedeutet. Bei identischen Wertansätzen ist dieSpeichertechnik nach dem Prinzip des führenden Ledgers sehr wirt-schaftlich – ein Vorteil gegenüber der Kontenlösung. Unabhängigdavon gestalten sich Auswertungen so, als ob jeweils ein vollständi-ges Buch selektiert wird. Im Hintergrund werden Belege über diedrei Tabellen eingesammelt und als einheitlich dargestellt. In der imStandard ausgelieferten Summentabelle FAGLFLEXT werden ein-zelne Buchungen für spätere Auswertungen verdichtet dargestellt.

TransaktionenFB50L/FB01L:

Berechtigungen

Mit der entsprechenden Berechtigung für die Buchungstransaktio-nen (etwa »FB50L – Sachkontenbeleg für Ledgergruppe erfassen«,Enjoy-Transaktion, oder »FB01L – Allgemeine Buchung für Ledger-gruppe«) sind nur die Experten mit entsprechendem fachlichem Hin-tergrundwissen auszustatten, so dass nur diese Buchungen in ent-sprechende Ledger vornehmen können.

Betrachten wir, wie sich das System bei Buchungen in Sonderperio-den verhält, wenn Sie innerhalb des neuen Hauptbuchs zusätzlichzum führenden Ledger noch (mindestens) ein weiteres Ledger ver-wenden möchten und dieses Ledger mit einer abweichendenGeschäftsjahresvariante, die Sonderperioden enthält, ausgestattet ist.

Sonderperioden Falls in eine Sonderperiode gebucht wird und die aus dem Buchungs-datum ermittelte Periode die letzte »normale« Periode des Geschäfts-jahres ist, dann wird beim zusätzlichen Ledger ebenfalls in eine Son-derperiode gebucht.

Die erste Sonderperiode der Geschäftsjahresvariante des führendenLedgers wird dabei in die erste Sonderperiode der Geschäftsjahres-variante des nicht-führenden Ledgers überführt, die zweite in die

BKPFBUKRS BELNR GJAHR RLDNR LDGRP BSTAT0001 0017 2003 L6 ______ L

BSEGBUKRS BELNR GJAHR BUZEI

BSEG_ADDBUKRS BELNR GJAHR BUZEI0001 0017 2003 0010001 0017 2003 0020001 0017 2003 003

Buchungin Ledger

L6

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55

Ausprägung der Ledger 2.1

zweite usw.; falls die Sonderperioden im zusätzlichen Ledger nichtausreichen, wird in die letzte verfügbare Sonderperiode gebucht.

Abbildung 2.20 Sonderperioden in Geschäftsjahresvariante K4

Sie haben im Buchungskreis – und damit auch im führenden Ledger – dieGeschäftsjahresvariante K4 (siehe Abbildung 2.20), Perioden wie Kalen-dermonate und zusätzlich vier Sonderperioden. Im zusätzlichen Ledgerhaben Sie eine Geschäftjahresvariante mit 53 Perioden wie Kalenderwo-chen und zusätzlich zwei Sonderperioden.

Falls Sie nun eine Buchung in Periode 13 buchen (Buchungsdatum31.12.), wird diese im zusätzlichen Ledger in Periode 54 gebucht; diePerioden 14, 15 und 16 werden in Periode 55 überführt. Hätten Sie aller-dings im zusätzlichen Ledger eine verschobene Geschäftsjahresvariante(etwa V3 wie in Abbildung 2.21), würde diese Buchung nicht in eine Son-derperiode überführt werden, da das Buchungsdatum 31.12. nicht in dieletzte normale Periode (12) der Geschäftsjahresvariante V3 fällt, sondernin die Periode 9.

1514 1613

0102

03

04

050607

1211

10

09

08

offen

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56

Konzeption und Ausprägung der Ledger2

Abbildung 2.21 Kalenderjahrabweichende Geschäftsjahresvariante V3

2.1.5 Änderungen an Definition und Zuordnung der Ledger

FesteBewertungssicht

Während Sie neue nicht-führende Ledger hinzufügen können, ist esunzulässig, die Definition der Ledger von führend auf nicht-führendund umgekehrt zu ändern. Das führende Ledger repräsentiert – wiein Abschnitt 2.1.2 erläutert – gegenüber anderen Anwendungen(Controlling, Anlagenbuchhaltung etc.) die feste Bewertungssicht.

SL/Profit-Center-Ledger vs. Ledger

im New GL

Im Unterschied zum Speziellen Ledger oder dem Profit-Center-Ledger sind nachträgliche Änderungen in den Ledgern des neuenHauptbuchs nicht geplant. Es besteht Revisionspflicht.

Revisionspflicht Diese hat zur Folge, dass man sich vor Änderungen im Customizing(nicht nur) des neuen Hauptbuchs über die möglichen betriebswirt-schaftlichen Auswirkungen im Hinblick auf bereits gebuchte Belegeeingehend Gedanken machen muss.

2.1.6 Ledgergruppe definieren

Für jedes Ledger, das Sie anlegen, wird automatisch eine gleichna-mige Ledgergruppe generiert. Sie können die Bezeichnung derLedgergruppe ändern, die vom Ledger übernommen wurde.

Jan.

Feb.

März

Apr.

MaiJuniJuli

Aug.

Sept.

Okt.

Nov.

Dez.

1011

12

01

020304

0908

07

06

05

Beginn: 1. April 2007 Ende: 31. März 2008

1514 1613

offen

Es sind – Stand Februar 2007 – keine Migrationswerkzeuge vom »neuenHauptbuch zum neuen Hauptbuch« vorhanden. Die Wichtigkeit einer gutüberlegten Konzeption kann deshalb nicht häufig genug betont werden!

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57

Ausprägung der Ledger 2.1

Zusammenfassung beliebiger Ledger

Bei einer Ledgergruppe handelt es sich um eine Zusammenfassungvon Ledgern für die gemeinsame Verarbeitung in den Funktionenund Prozessen der Hauptbuchhaltung. Um das Arbeiten in den ein-zelnen Funktionen der Hauptbuchhaltung zu erleichtern, können Sieeine beliebige Anzahl von Ledgern in einer Ledgergruppe zusam-menfassen.

Buchung mittels Ledgergruppe

Durch die Bildung gemeinsamer Ledgergruppen kann mehr als einLedger bei einer Buchung angesprochen und mit Werten bebuchtwerden. Ein Beispiel ist eine Buchung in Ledgergruppe B, die die bei-den Ledger »IAS-Ledger« und »US-GAAP-Ledger« mit Werten fort-schreibt (siehe Abbildung 2.22).

Abbildung 2.22 Buchung in die Ledgergruppe B

Sind z.B. IAS/IFRS und US-GAAP in vielen Fällen hinsichtlich derBewertung identisch, so bietet sich dort eine gemeinsame Ledger-gruppe an.

Repräsentatives Ledger

Über das repräsentative Ledger einer Ledgergruppe ermittelt das Sys-tem beim Buchen die Buchungsperiode und prüft, ob die Buchungs-

IAS-Ledger

Ledger nach

lokaler

Rechnungs-

legung

US-GAAP-

Ledger

Ledger

XYZ

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58

Konzeption und Ausprägung der Ledger2

periode geöffnet ist. Ist die Buchungsperiode für das repräsentativeLedger geöffnet, bucht das System in alle Ledger der Ledgergruppe.Bei der Fortschreibung der relevanten Ledger werden jedoch jeweilsderen Geschäftsjahresvarianten verwendet.

In dieser IMG-Aktivität definieren Sie Ihre Ledgergruppen über denfolgenden Customizing-Pfad: Finanzwesen (neu) � Grundeinstellun-gen Finanzwesen (neu) � Bücher � Ledger � Ledger-Gruppe definieren(siehe Abbildung 2.23).

Abbildung 2.23 Ledgergruppe definieren

Folgende Optionen in der Konfiguration gilt es zu unterscheiden:

� Führendes Ledger als repräsentatives LedgerWenn in der Ledgergruppe das führende Ledger enthalten ist,dann muss das führende Ledger immer als repräsentatives Ledgergekennzeichnet sein.

� Kennzeichnung des repräsentativen LedgersWenn in der Ledgergruppe das führende Ledger nicht enthaltenist, dann müssen Sie eines der Ledger als repräsentativ kennzeich-nen (siehe Abbildung 2.24). Enthält die Ledgergruppe nur einLedger, dann ist dies auch das repräsentative Ledger.

Vorsicht ist geboten, um Missverständnisse zu vermeiden: Es sei hiernochmals wiederholt, was in Bezug auf die Buchungsperiodenvarianteschon für das repräsentative Ledger erläutert wurde: Wenn die Buchungs-periode des repräsentativen Ledgers offen ist, werden auch in allen ande-ren Ledgern der Ledgergruppe Buchungen vorgenommen, selbst wenndie Perioden dieser Ledger geschlossen sind.

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59

Szenarios 2.2

� Prüfung der Auswahl des repräsentativen LedgersEnthält die Ledgergruppe mehr als ein Ledger, dann erfolgt diePrüfung, ob das repräsentative Ledger einer Ledgergruppe korrektausgewählt wurde, erst beim Buchen über die Geschäftsjahresva-riante des Buchungskreises.

� Geschäftsjahresvariante des repräsentativen LedgersWenn in allen Ledgern der Ledgergruppe eine abweichendeGeschäftsjahresvariante zum Buchungskreis hinterlegt ist, dannkönnen Sie ein beliebiges Ledger als repräsentativ kennzeichnen.

Wenn für eines der Ledger der Ledgergruppe dieselbe Geschäftsjah-resvariante wie für den Buchungskreis hinterlegt ist, dann muss die-ses Ledger als repräsentativ gekennzeichnet sein.

Abbildung 2.24 Kennzeichnung des repräsentativen Ledgers

2.2 Szenarios

Nachdem wir in den vorhergehenden Abschnitten einige prinzipielleEinstellungen zur Ledgerdefinition vorgenommen haben, finden Siein den folgenden Abschnitten die verschiedenen Szenarios näherbetrachtet.

2.2.1 Definition und Zuordnung von Szenarios zu Ledgern

SzenariosMithilfe von Szenarios können Sie festlegen, welche Felder einesLedgers fortgeschrieben werden sollen. Abbildung 2.25 zeigt vonSAP ausgelieferte Szenarios. Es können keine eigenen Szenarioszusätzlich definiert werden, wohl aber lassen sich kundeneigene Fel-der nutzen – zu dieser Möglichkeit folgen Details in Abschnitt 2.3.

825-5.book Seite 59 Dienstag, 8. Mai 2007 11:37 11

317

Index

A

Ableitung des Segments 71Abrechnung von Aufträgen 35Abschreibungslauf 130Abstimmarbeiten 18, 34Abstimmledger 23, 113Accounting-Schnittstelle 17Account-Kreis 158aktiver (Beleg-)Split 174Aktivierungsdatum 213Aktivierungsversionen 135Anlage im Bau (AiB) 129Anlagenabgang mit Erlös 131Anlagenbuchhaltung (FI-AA) 40, 133Anlagenzugang 128Anlagevermögen 127Anpassungs-/Abstimmbuchungen 36Architektur des neuen Hauptbuchs 26archivierte Belege 244Asset Explorer 130Aufteilungsverfahren 179Aufwandskonto 36

B

BAdIFAGL_DERIVE_SEGMENT 33, 75, 236FAGL_MIGR_SUBST 236, 261FAGL_UPLOAD_CF 236

Basiskomponente DMIS 225BDIFF-Logik 245Beleganzeige 80Belegaufteilung 26, 34

Aktivierung 197Belegaufteilungsmerkmale 34Belegaufteilungsregel 196Belegerfassung 76Belegsimulation 80

Expertenmodus 179Berechtigungen 92Berichte 26Betriebsstoffe 138Bewertungsbereich 158

Bewertungsbereich 01 der Anlagenbuch-haltung 128

Bewertungsdifferenzen 51Bewertungslauf 148Bewertungsvariante 143BI Business Content 84Bilanz 20Branchenlösungen 31branchenspezifische Felder 31Briefkurs 44Bruttoverfahren 120Buchungskreiswährung 42Buchungsperiode 45Buchungsperiodenvariante 41, 44Buchungsprotokoll 156Buchungsschlüssel 76Buchungsstoff 213Business Add In (BAdI) → BAdlBusiness Consolidation 19Business Planning 19

C

Cash Generating Unit 272Compliance 17Corporate Governance 25Corporate Performance Management

(CPM) 19

D

DataSource0FI_GL_10 840SEM_BCS_10 84

Datenbankindizes für Summentabellen 95

Datenbanktabelle 31, 38Datenextraktion von DART 49Datenkonzept 176Datensicherung 92, 255Datenstruktur 26, 31, 38Datenübernahme aus der Hauptbuchhal-

tung 84Debitorenbuchhaltung (FI-AR) 40Defaultkontierung 188

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318

Index

Definition Szenarios 59Deltabuchungstechnik 129Divisionen 66DMIS 226

E

Echtzeitintegration 34Echtzeitintegration von CO in FI 26Effizienzgewinn 16, 17Einzelabschluss 28Enjoy-Transaktionen 98Entität Segment 32Erfassungssicht 62, 177Erfassungsvarianten 98Ergebnis- und Marktsegmentrechnung 24Ergebnisrechnung (CO-PA) 24Erlös- und Kostencontrolling 24Erweiterung des Kontierungsblocks 90Europäische Union (EU) 27Expertenmodus 178Extraktion 84

F

Fast Close 25Feldstatus 76Feldstatusgruppe 76Feldstatusvariante 78Fertigerzeugnisse 141feste Bewertungssicht 56FIFO 139Financial Accounting 16Financial Supply Chain 17Financial Supply Chain Management

(FSCM) 17Flexibilität 37Forderungsbewertung 145Forderungskorrektur 149Fragmentierung 25, 36Fremdleistung 128Fremdwährungsbewertung 145, 151,

154, 245führendes Ledger 39Funktionsbereich 21, 31, 38, 87

G

Geldkurs 44

Gemeinkostencontrolling (CO-OM) 24General Ledger 00 37Gesamtkostenverfahren 21Geschäftsbereich 21, 32Geschäftsbereichsbilanz 66Geschäftsjahresvariante 38, 41, 44Gesellschaftswährung 43Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im

Unternehmensbereich (KontraG) 18Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) 20Gewinn- und Verlustrechnung nach dem

Umsatzkostenverfahren 19Governance 17Greenfield-Approach 271

H

Hartwährung 42Hauptbuchsicht 62

Simulation 178Hauswährungen 42heterogene Ledger-Welt 25Hilfsstoffe 138

I

IFRS 125Indexwährung 43InfoProvider 0FI_GL_10 84Innenauftrag 128Integration CO 41Integration Nebenbücher 40International Accounting Standards (IAS)

27International Accounting Standards Board

(IASB) 27International Financial Reporting Stan-

dards (IFRS) 27internationale Rechnungslegung 28internationale Rechnungslegungsvor-

schriften 70Inventurkalkulation 141

K

Kalkulationsschema 141klassische Summentabelle (GLT0) 31klassisches Hauptbuch 19, 37Konsolidierungsbewegungsart 19, 81

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319

Index

Konsolidierungssystem 19Konsolidierungsvorbereitungsledger 19,

81Konstante 190Kontenfindung 150, 154

Buchungsschema 161Sachkonten 161

Kontenlösung 40, 87Kontierungsblock 23, 32Kontierungsfeld 22, 32Konzernabschluss 28, 40Konzernwährung 42Kostenart 31, 36Kostenrechnungskreis 90Kostenstelle 31Kostenstellen Standardhierarchie 90Kostenstellenart 90Kostenstellenrechnung 89Kreditorenbuchhaltung (FI-AP) 40kundeneigene Felder 31, 36, 90kundenspezifische Kontierungsfelder 90Kurstyp 43

L

Ledgergruppe 51, 56, 164Ledgerlösung 31, 40Ledgervergleich 252legale Berichte 16Leistungsverrechnungen 35LIFO 139Lizenzschlüssel 224

M

Management Accounting 16Management- und Segmentberichterstat-

tung 19Management-Berichte 16Managementberichterstattung 37Managementkonsolidierung 81manuelle Umbuchungen im CO 35Massenänderungstransaktion 265Materialkalkulation 144Mehrdimensionalität 36Mehrerlös 131Migration

FAGL_MIG_FICHAN 264

FAGL_MIG_FICHAT 265FAGL_MIG_OPITEMS 256FAGL_MIG_SIM_SPL 266FAGL_SPLINFO 261, 263, 269FAGLFLEXA 263, 269FAGLFLEXT 263, 269GCAC 208GLFUNCT 221GLPCT 222GLT0 221GLT3 221RFAGL_SWAP_IMG_OLD 207

Migrationsdatum 213Migrationsjahr 214Migrationsplan 227Migrationswerkzeuge 56Mindererlös 131Mittelkurs 44Mussfeld 188

N

Nachlaufkosten 118nicht-führendes Ledger 47NMI_CONT 226Nullsaldo 188

O

Oberflächen 27ODS-Objekt 85OP-geführte Konten 214Organisationsebenen 70

P

Pakete 227Paradigmenwechsel im Rechnungswesen

36parallele Bewertungsansätze 41parallele Konten 28parallele Ledger 25parallele Rechnungslegung 25, 125Partnergesellschaft 81Partner-Profit-Center 84passiver (Beleg-)Split 175pauschalierte Einzelwertberichtigung

145, 146

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320

Index

Performance 95Performance Measurement 19periodische Arbeiten 202periodische Bestandsbuchung 132periodische Verrechnungen (Umlage/Ver-

teilung) 35Phase 0 214Phase 1 214Phasenmodell der Migration 213Plandatenerfassung 105Planintegration 108Positionstyp 183Produktkostencontrolling 24Profit-Center 31, 32, 38Profit-Center-Konsolidierung 83Profit-Center-Ledger 19Profit-Center-Ledger (Ledger 8A) 37Profit-Center-Rechnung (EC-PCA) 24, 69Programm SAPLFSKB 98projektbasierte Migration 220

R

Rechnungslegungsvorschrift 40Remote-Cube 84Rentabilitätskennzahlen 69Reporting-Anforderungen 17repräsentatives Ledger 47, 57Return on Investment (ROI) 69Revisionspflicht 56Risikofaktoren 18Risikokontrolle 16Risikomanagement 17Rohstoffe 138Rückstellungen 162Rückstellungsgitter 81Rückstellungsspiegel 168

S

Saldenanzeige 27Saldovorträge 258Saldovortragskonten 30SAPF180 245SAPF190 251Sarbanes-Oxley Act 18Segment 31, 38Segmentberichterstattung 26, 32, 37, 70

Segmentbilanzen 173sekundäre Kostenart 104SEM-BCS 81Sender- und Empfängergeschäftsbereich

68servicebasierte Migration 219Sonderhauptbuchvorgänge 198Sonderperioden 45, 54Sparten 66Spezielle Ledger (FI-SL) 19, 23, 37Staging-InfoProvider 84Standardpreis 137, 141Standardsummentabelle FAGLFLEXT 31,

38steuerliche Bewertung 49Strategy Management 19Substitutionen 88Summentabelle FMGLFLEXT 38Summentabelle GLFUNCT 47Summentabelle GLPCT 47Summentabelle GLT0 47Szenario Geschäftsbereich 66Szenario Konsolidierungsvorbereitung 81Szenario Kostenstellen-Fortschreibung 89Szenario Profit-Center- Fortschreibung 68Szenario Segmentierung 70Szenario Segmentierung (FIN_SEGM) 66Szenario Umsatzkostenverfahren 86Szenarios 59

T

Tabelle BKPF (Belegkopf) 50Tabelle BSEG (Belegzeilen/-position) 50Tabelle BSEG_ADD 51, 52Tabelle V_FAGL_SEGM_PRCT 74Total Cost of Ownership (TCO) 25Transaktion FAGLCOFITRACEADMIN

115Transaktion FB01L 54Transaktion FB50L 54Transaktion KALC 23, 113transaktionaler SEM-BCS-InfoProvider 84Transaktionen 26Transaktionswährung 42Transformation in Financials 16Transparenz 16, 25

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321

Index

U

UKV-Ledger 19UKV-Ledger (Ledger 0F) 37Umlagen 103Umlagerung 193Umlaufvermögen 137Umsatzkostenledger 21, 86, 87Umsatzkostenverfahren 21, 86unspezifische Buchung 185Unternehmenscontrolling 24US-GAAP 125

V

Validierung 68, 214Variantenprinzip 44Vererbung 192Verkehrszahlen 21Verrechnungskonto 190

Verrechnungszeilen 175Verteilungen 103vollständige Ledger 47Vorratsbewertung 137

W

Währungen 41Währungstyp 43Wandel 16Wechselkurse 43Wertberichtigungsschlüssel 146, 149Wertermittlung 139Wertpapierbewertung 155

Z

Zuordnung von Szenarios 59Zusatzkontierungen 78Zuverlässigkeit 25

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