Bronzezeitliche Siedlungen in Südböhmen

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Fines Transire Jahrgang 19 2010 Verlag Marie Leidorf GmbH • Rahden/Westf. 2010 Archäologische Arbeitsgemeinschaft Ostbayern / West- und Südböhmen / Oberösterreich Archeologická pracovní skupina východní Bavorsko / západní a jižní Čechy / Horní Rakousko 19. Treffen / setkání 17. bis 20. Juni 2009 in Prachatice

Transcript of Bronzezeitliche Siedlungen in Südböhmen

Fines TransireJahrgang 19 ● 2010

Verlag Marie Leidorf GmbH • Rahden/Westf. 2010

Archäologische Arbeitsgemeinschaft Ostbayern / West- und Südböhmen / Oberösterreich

Archeologická pracovní skupina východní Bavorsko / západní a jižní Čechy / Horní Rakousko

19. Treffen / setkání

17. bis 20. Juni 2009

in Prachatice

Herausgeber: Miloslav Chytráček, Heinz Gruber, Jan Michálek, Ruth Sandner, Karl Schmotz

Redaktion: Ludwig Husty, Jan Michálek, Ruth Sandner, Karl Schmotz Mitarbeit: Daniela Hofmann

Übersetzungen/překlad: Iva Houserová, Jan Michálek

PC-Satz: Thomas Link & Ulrike Lorenz-Link GbR, Margetshöchheim

http://www.archaeologie-bay-cz-ooe.de

© 2010 Verlag Marie Leidorf GmbH, Geschäftsführer: Dr. Bert Wiegel, Stellerloh 65, D-32369 Rahden/Westf. – Tel.: +49/(0)5771/9510-74; Fax: +49(0)5771/9510-75 E-Mail: [email protected]; Internet: http://www.vml.de Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-89646-214-5ISSN 1868-2308

Auflage: 150

Gefördert durch

Ernst-Pietsch-Stiftung DeggendorfLand Oberösterreich, Direktion Kultur

DEM MITINITIATOR DER ARBEITSGEMEINSCHAFT

SPOLUINICIáTOROVI PRACOVNí SKUPINy

Antonín Beneš

Antonínu Benešovi

* 25.6.1934 † 7.3.2011

IN MEMORIAM

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Grußworte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Marianne PollakArchitektur und kulturelles Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Joachim PechtlAnmerkungen zum Kenntnisstand linienbandkeramischer Hausarchitektur im südöstlichen Bayern und zum Potenzial ihrer typologischen Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Robert GanslmeierHausbefunde der Stichbandkeramik und Rössener Kultur in Mitteldeutschland und ihre Verwandtschaften mit Häusern des bayerischen Alpenvorlandes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

Erwin NeumairSiedlungsformen der Münchshöfener Kultur in Murr und Mauern im Landkreis Freising.Eine Kleinregion zwischen Mittelneolithikum und Altheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Barbara LimmerAltheimzeitliche Siedlungs- und Hausstrukturen in Ostbayern sowie im westlichen Oberbayern und Schwaben – Ein Vergleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

Bernd EngelhardtSpätneolithische Feuchtbodensiedlungen in Bayern außerhalb des Lechgebietes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

Ondřej ChvojkaBronzezeitliche Siedlungen in Südböhmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109

Luboš JiráňBronzezeitliches Bauwesen in Westböhmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129

Joachim ZuberDie urnenfelderzeitliche Besiedlung von Regensburg-Burgweinting und einschlägige Befunde aus dem ostbayerischen Donauraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

Miloslav Chytráček – Ladislav Šmejda – Alžběta Danielisová – Petr Pokorný – Roman Křivánek – Petr Kočár – Jiří KlsákBlockbalkenkonstruktionen des 5. Jahrhunderts v. Chr. im Feuchtbodenmilieu der Vorburg des Burgwalls Vladař in Westböhmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183

Peter TrebscheEisenzeitliche Architektur in Oberösterreich: Entwurf einer Gebäudetypologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193

Walter IrlingerBaustrukturen der Latènezeit in Südbayern – Eine quellenkritische Betrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213

Jan John – Antonín MajerThe archaeomagnetic examination of Cham Culture daub – a first attempt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221

Jan BouzekFachwerk in der Frühen Eisenzeit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229

Stefan Traxler – Raimund KastlerRömische Guts- und Bauernhöfe in Nordwest-Noricum. Gehöftstrukturen, Wohn- und Badegebäude . . . 233

Marek Parkman – Petr ZavřelNeue Entdeckungen in germanischen Siedlungen vom Beginn der römischen Kaiserzeit in Südböhmen . . . 253

Peter HöglingerFrühmittelalterliche Siedlungsstrukturen am Beispiel Anif-Niederalm/Salzburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269

Silvia Codreanu-WindauerVom Pfostenbau zum Steinbau. Dörfliche Architektur im Umfeld Regensburgs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279

Pavel ŠebestaDie Architektur der Egerer Burg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291

Martin ČechuraArchäologische Forschungen an mittelalterlichen Kirchen in Westböhmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305

Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319

Teilnehmer und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 333

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Bronzezeitliche Siedlungen in Südböhmen

Ondřej Chvojka

Einleitung

Die Besiedlung Südböhmens während der Bronze-zeit, unter der wir die Kulturentwicklung von der frühen Bronzezeit bis zum Ende der Urnenfelderzeit verstehen, wird vor allem durch Siedlungen repräsen-tiert, die in jeder Epoche mit mindestens 30% aller derzeit bekannten Fundstellen vertreten sind1. In der Stufe Ha B (66%) sowie in der älteren und mittle-ren Urnenfelderzeit (68%) übertraf ihre Zahl sogar die Hälfte aller Fundstellen (Abb. 1). Wenn wir aber

den Forschungs stand zu den Siedlungen genauer betrachten, zeigt sich ein wenig erfreuliches Bild, denn von den meisten liegen nur Oberflächenfunde vor, bei anderen kam es lediglich zur Dokumenta-tion von Siedlungsschichten und/oder einigen amor-phen Gruben. Außerdem wurden manche Siedlungen bereits vor mehr als 50 Jahren entdeckt und sind ohne ausreichende Dokumentation überliefert. Insgesamt betrachtet gibt es in Südböhmen nur sehr wenige umfassender untersuchte und auch ausgewertete Flachlandsiedlungen, was aber auch auf die Höhen-fundstellen zutrifft. Unser heutiger Forschungsstand zu bronzezeitlichen Siedlungsstrukturen ist deshalb

ungenügend, und statistische Auswertungen der Befunde, Analysen der Bebauung, der räumlichen Beziehungen der Siedlungsbefunde oder die Defi-nition von Siedlungseinheiten wie Gehöfte, Weiler, Werkstätten, Kultareale usw. sind meist überhaupt nicht möglich.

Frühe Bronzezeit (Bz A–A2/B1)

FlachlandsiedlungenIn Südböhmen sind derzeit 87 frühbronzezeitliche Flachlandsiedlungen mehr oder weniger gut bekannt (Abb. 2). Als besser untersuchte Beispiele können die Siedlungen in Vrábče mit 12 (Abb. 3; Zavřel 2000, 225) und in Staré Hodějovice mit etwa 50 Befun-den (Abb. 5; Militký/Zavřel 1995) genannt werden. Größere eingetiefte Objekte, die in einigen Fällen vielleicht als Siedlungsobjekte zu klassifizieren sind, wurden z.B. in Hůry (Zavřel 2003), Dobřejovice (Beneš 1981, 28), Dub-Javornice (unpublizierte Grabung des Jahres 2006 von M. Parkman und P. Zavřel) und in Planá bei České Budějovice (unpubli-zierte Grabung von O. Chvojka und P. Zavřel im Jahr 2008) entdeckt. Mehrere Siedlungsbefunde, darunter neben einigen Gruben auch Reste eines Pfostenbaus, wurden 2005 in Býšov bei Knín untersucht (Abb. 6; Chvojka 2007a, 10).

Völlig aus dem Rahmen der südböhmischen Flach-landsiedlungen fällt die Siedlung bei Hosty an der Mündung der Lužnice/Lainsitz in die Vltava/Moldau. Es handelt sich mit über 2000 m2 um die am weiträu-migsten erforschte frühbronzezeitliche Fundstelle dieser Region. Die in den Jahren 1981–1988 von A. Beneš und P. Břicháček durchgeführten Ausgrabung wurde jedoch bisher nicht umfassend bearbeitet, weshalb wir uns nur an den Vorberichten orientieren können (Beneš 1984; 1986; 1988; 1989; Břicháček 1991; 1992). Die Größe der von zwei zeitlich ver-schiedenen Gräben mit 2 und 4 m Breite und 2 m Tiefe geschützten Siedlung betrug mindestens 3 ha. In der Grabungsfläche wurden 12 Pfostenbauten ent-deckt, die vielleicht als Wohngebäude zu interpretieren sind und die in fünf Phasen zu untergliedernde Sied-

1 Die Gesamtzahl der Fundstellen umfasst neben Siedlungen auch Gräber/Gräberfelder, Hort- und Einzelfunde sowie Lesefunde weniger Scherben ohne klare Zuweisung zu einer der Fundgattungen.

Abb. 1: Statistik zu den bronzezeitlichen Siedlungen Süd-böhmens.

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Abb. 2: Südböhmen in der frühen Bronzezeit (Bz A–A2/B1). A Flachlandsiedlung; B Höhenfundstelle; C Hügelgräberfeld; D Flachgräberfeld; E Hortfund; F Einzelfund. Im Text genannte Flachlandsiedlungen: 1 Býšov; 2 Dobřejovice; 3 Dub-Javornice; 4 Hosty; 5 Hůry; 6 Planá; 7 Staré Hodějovice; 8 Vrábče; Höhenfundstellen: 9 Mříč-Dívčí Kámen; 10 Vrcovice.

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lungseinheiten bildeten. Die Bauten mit rechteckigem Grundriss waren zwischen 5 und 11 m lang sowie zwischen 3,5 und 7,5 m breit (Abb. 7). Vor den Häu-sern befanden sich große Vorratsgruben (Břicháček 1991; 1992, 42–43). Als Unikat darf ein Bau mit quadratischem Grundriss gelten, den zwei Nord-Süd ausgerichtete Steinreihen bildeten (Abb. 9). Aufgrund der dort zahlreich gefundenen Tonidole, Tonplastiken und anderer Kleinartefakte wurde er als Kultobjekt interpretiert, zu dem es in der Frühbronze zeit bisher keine Analogien gibt (Beneš 1989, 227–228).

Abb. 3: Vrábče, Kr. České Budějovice. Frühbronzezeitliche Siedlung, untersucht 1997 (nach unpublizierter Dokumen-tation von P. Zavřel).

◄ Abb. 4 Mříč-Dívčí Kámen, Kr. Český Krumlov. Früh-bronzezeitliche Höhenfundstelle im Bereich der mittel-alterlichen Burg. Schraffiert: Sondierungen von J. Poláček

(nach Chvojka 2004, Abb. 1).

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Abb. 5: Staré Hodějovice, Kr. České Budějovice. Früh- und mittelbronzezeitliche Siedlung, untersucht 1993 (nach unpublizierter Dokumentation von P. Zavřel).

Abb. 6: Býšov, Kr. České Budějovice. Frühbronzezeitliche Siedlung, untersucht 2005. Anhäufung der Objekte 3–5, 7, 12 und 13/05 und einiger Pfostengruben (KJ) (unpubliziert).

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Abb. 7: Hosty, Kr. České Budějovice. Frühbronzezeit-liche Siedlung. Grundrisse einiger Pfostenbauten (nach

Břicháček 1991, Abb. 1).

Abb. 8: Vrcovice, Kr. Písek. Frühbronzezeitlicher Burg-wall (nach Jiráň et al. 2008, 33 Abb. 9).

HöhenfundstellenGegenwärtig sind in Südböhmen 27 Burgwälle und unbefestigte Höhensiedlungen der frühen (Bz A2) und älteren (Bz A2/B1) Bronzezeit bekannt (zusam-menfassend Havlice/Hrubý 2002; neue Fundstellen: Fröhlich/Parkman 2003; Havlice 2004; Chvojka/John 2006a). Systematische Forschungen wurden nur in Vrcovice und am Dívčí Kámen bei Mříč vor-genommen; die räumlich begrenzten Sondagen auf den Burgwällen bei Bechyně, Skočice, Dobřejovice, Chřešťovice und Zvíkovské Podhradí erbrachten keine Siedlungsbefunde und maximal nur eine Siedlungsschicht (z.B. Zavřel 1990; Militký 1996; Krajíc 2007).

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Abb. 9: Hosty. Kr. České Budějovice. Frühbronzezeitliche Siedlung. Steinkonstruktion und Gruben, die ein Objekt kultischen Zwecks bilden sollen (nach Beneš 1989, Abb. 2).

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Abb. 10: Südböhmen in der mittleren Bronzezeit (Bz B–C). A Flachlandsiedlung; B Höhenfundstelle; C Hügelgräber-feld; D Metallhorte; E Keramikhorte; F Einzelfund. Im Text genannte Flachlandsiedlungen: 1 Bechyně; 2 Křtěnov;

3 Písek; 4 Planá; 5 Radčice; 6 Roudné; 7 Staré Hodějovice; 8 Vodňany; Höhenfundstelle: 9 Strakonice.

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Siedlungsbefunde wurden nur in den beiden genann-ten Burgwällen bekannt. Die angeblichen und nur ungenügend dokumentierten „Objekte“ von Dívčí Kámen bei Mříč (Abb. 4; Poláček 1966) sind jedoch sehr strittig, denn es kann sich in einigen Fällen eher um Erosionsgruben und Destruktionen han-deln (siehe Chvojka 2004, 37). In der Spornanlage bei Vrcovice (Abb. 8) wurden hinter dem Innenwall einige Pfostenbauten mit rechteckigen Grundrissen nachgewiesen, in denen sich Feuerstellen, in einem Fall sogar ein eingetiefter und mit Steinplatten aus-gekleideter Keller (Beneš 1964, 95), befanden. Auch in diesem Fall sind wir allein auf knappe Berichte angewiesen, die Funde und Befunde von Vrcovice sind noch unpubliziert.

Mittlere Bronzezeit (Bz B-C)

FlachlandsiedlungenIn der mittleren Bronzezeit bilden Flachlandsied-lungen, von denen derzeit 61 bekannt sind, fast die einzige Fundgattung in Südböhmen (Abb. 10). Noch zu Beginn der 1950er Jahre waren überhaupt keine mittelbronzezeitlichen Siedlungen bekannt, ihre Zahl nimmt aber vor allem in den letzten Jahren stark zu. Von den besser erforschten Flach-landsiedlungen ist jene von der Ziegelei Řeřicha in Písek zu erwähnen, wo außer einer Siedlungs-schicht auch Reste von Laufhorizonten und Pfosten-konstruktionen einiger Gebäude gefunden wurden (Fröhlich 1997, 120–121); die Fundstelle ist unpu-bliziert. In einer Siedlung bei Vodňany wurden 55

Abb. 11: Vodňany, Kr. Strakonice. Mittelbronzezeitliche Siedlungsobjekte (nach Michálek 1983).

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Gruben untersucht, einige von ihnen auch mit Öfen (Abb. 11; Michálek 1983; 1986). Eine geringere Zahl an Befunden, die aber oft ein reiches Fund-spektrum erbrachten, wurde in Siedlungen bei Bechyně, Křtěnov (Braun 1985), Roudné, Staré Hodějovice (Abb. 12; Militký/Zavřel 1993), Planá bei České Budějovice (unpublizierte Grabung von O. Chvojka und P. Zavřel von 2008) und in drei Siedlungen im Industriegebiet von Písek (Abb. 13; Fröhlich/Chvojka/Jiřík 2004a; 2007; 2008) untersucht.

Zu erwähnen sind zwei Siedlungen im Katasterge-biet von Radčice. In der einen wurden zehn Gruben entdeckt, die zweite erbrachte 17 Gruben, darun-ter eine kegelstumpfförmige Vorratsgrube und vor allem einen 170 m langen merkwürdigen Graben,

der die Westgrenze der Siedlung bildete (Abb. 14). Dieser Graben enthielt mehr als 10.000 Keramik-bruchstücke und viele andere Funde, darunter auch einige unikate Tonidole (Chvojka/Michálek 2003; 2004a).

HöhenfundstellenMittelbronzezeitliche Aktivitäten wurden auch an fünf Höhenfundstellen erkannt (Chvojka 2007b, 37), doch handelt es sich nur um wenige Tonscherben ohne weitere Befunde, weshalb die anthropogenen Spuren nicht zu charakterisieren sind. Die einzige Fundstelle mit einer größeren Zahl mittelbronzezeit-licher Funde liegt auf dem von der Burg Strakonice eingenommenen Geländesporn (Michálek 2008), doch wurden auch hier keine zugehörigen Siedlungs-objekte entdeckt.

Abb. 12: Roudné und Staré Hodějovice, Kr. České Budějovice. Mittelbronzezeitliche Siedlungsobjekte (nach

Militký/Zavřel 1993, Abb. 2).

Abb. 13: Písek. Drei mittelbronzezeitliche Siedlungen (I−III) im Industriegebiet und zwei gleichzeitige Hügel-gräberfelder (IV−V) (nach Fröhlich/Chvojka/Jiřík 2007,

Abb. 1).

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Jüngere Bronzezeit (Bz D–Ha A)

FlachlandsiedlungenDie mit Abstand häufigsten Fundstel-len in Südböhmen sind Flachland-siedlungen der älteren und mittleren Urnenfelderzeit, von denen derzeit 164 bekannt sind (Abb. 15). In den letzten Jahren wurden einige davon relativ großräumig untersucht, wobei zahl-reiche Gruben, jedoch kaum Gebäude-strukturen zutage kamen. Die einzige sichere eingetiefte Hütte stammt aus einer Siedlung bei Radčice (Abb. 16; Michálek/Chvojka 2000, 37 Abb. 3), weitere als Wohnobjekte bezeichnete Gruben sind nicht eindeutig (Roho-zná: Dubský 1932, 58 Abb. 38; Borek, Hosín: Zavřel 1996; Dobev: Chvojka 2001, 106 Abb. 22). Die in anderen Regionen zahlreichen Pfostenbauten sind in Südböhmen bisher unbekannt. Vielleicht können einige unklare unpu-blizierte Befunde einmal die unbefrie-digende Situation etwas verbessern (Písek, Modlešovice, Rovná; vgl. Chvojka 2001, 104).

Die üblichen Siedlungsgruben sind in fast jeder Flachlandsiedlung nachge-wiesen, z.B. in Novovsedly bei Kájov mit 19 (Zavřel 1998), in Hluboká nad Vltavou mit 26 (Chvojka 2009, 135) und in Bechyně mit neun (Chvojka/Militký 2004) Exemplaren. In Hlu-boká nad Vltavou wurde eine Grube untersucht, in der zwei Mahlsteine auf Getreideverarbeitung hindeuten (Abb. 17; Chvojka/John 2006b, Abb. 16). Die Siedlung von Březnice bei Bechyně enthielt eine mit Rotlehm gefüllte, stufenförmig eingetiefte kreis-förmige Grube, die vielleicht als Ofen zu interpretieren ist (Beneš/Chvojka 2008, 13). Darüber hinaus wurden zwei separate Vorratsgefäße doku-mentiert (Chvojka 2007a, 26 Abb. 21), wie sie auch in einigen anderen süd-böhmischen Siedlungen nachgewiesen sind (z. B. Vrcovice: Fröhlich/Chvo-jka 2008; Černýšovice: Beneš/Chvo-jka 2008, 13; Hluboká nad Vltavou:

Abb. 14: Radčice, Kr. Strakonice. Mittelbronzezeitliche Siedlung mit einem linearen Graben am Westrand (nach Chvojka/Michálek 2003, Abb. 4A).

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Abb. 15: Südböhmen in der jüngeren Bronzezeit (Bz D–Ha A). A Flachlandsiedlung; B Höhenfundstelle; C Hügelgrä-berfeld; D Flachgräberfeld; E Metallhort; F Einzelfund. Im Text genannte Flachlandsiedlungen: 1 Březnice; 2 Hluboká

nad Vltavou; 3 Radčice; Höhenfundstelle: 4 Milenovice.

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Chvoj ka 2009, Abb. 32) und die als Behälter für Getreide und andere Lebensmittel interpretiert werden. Für die Knovízer Kultur typische kegelstumpfförmige Vorratsgruben sind in Südböhmen nur in Březnice (Objekt 6/05; unpubliziert) und in Radčice (Objekt 5/94; Chvojka/Michálek 2004b, Abb. 5) nachge-wiesen. In Březnice wurden auch zwei „Mehrgrubenobjekte“ mit vielen Funden entdeckt, die viel-leicht zur Lehmentnahme dienten (Beneš/Chvojka 2008, Abb. 30).

Auffallend sind Befunde, die wahr-scheinlich mit speziellem Hand-werk in Verbindung zu bringen sind (Metlička 2004; Chvojka 2007c). Es handelt sich um gerade verlau-fende, fast immer Nord-Süd orien-tierte Streifen (Abb. 18) mit einer Länge von 4 bis 7 m und einer nur in vier Fällen einen Meter über-schreitenden Breite sowie einer Tiefe um 20 bis 30 cm. Die Enden dieser Streifen sind abgerundet, an den Sohlen oder in unmittelbarer Umgebung kommen manchmal Pfostengruben vor. Charakteri-stisch ist die Verfüllungen dieser Objekte, nämlich mit einer großen Menge sekundär verbrannter Kera-mik (Abb. 19), einigen sehr klei-nen Gefäßen (Schalen, Schüsseln),

1) Die häufigste Auslegung sieht einen Zusammen-hang mit Textilherstellung, bzw. Bestandteilen der Webstühle, unterstützt vor allem durch das Vorkom-men von Tongewichten. Auch zwei Pfostengruben an den Enden der seichten Streifen in Březnice (Abb. 18 oben) können mit der Holzkonstruktion eines Webstuhls zusammenhängen.

2) Verbindung mit Keramikherstellung, evtl. mit deren Brand. Dafür spricht das häufige Auftreten verbrannter Keramik in den Verfüllungen vieler einschlägiger Befunde sowie weitere Brandspuren (Holzkohlereste, verziegelte Lehmschichten). Auch die Tonklumpen aus dem 2008 erforschten Befund in Březnice, die als aufbereiteter Ton für die Herstel-lung von Keramik angenommen werden (Pleinerová 2003), sprechen dafür. Die Wände sowie die Böden der streifenförmigen Objekte weisen jedoch keine

Abb. 16: Radčice, Kr. Strakonice. Grubenhaus in der jungbronzezeitlichen Siedlung (nach Michálek/Chvojka 2000, Abb. 3).

vielen Tongewichten (Abb. 20) und Steinartefakten. In Südböhmen kennen wir heute 14 dieser Befunde: drei in Topělec aus dem Jahr 1979 (Braun/Fröhlich 1982), in den letzten Jahren einen in Čížová (Fröh-lich/Chvojka/Jiřík 2004b) und zehn in Březnice bei Bechyně (Chvojka 2007c; Beneš/Chvojka 2008, 12–13 Abb. 20–23).

Alle diese Befunde stammen aus Flachlandsied-lungen der Stufen Ha A oder Ha B. Sie sind bisher nur in Süd- und Westböhmen bekannt, in anderen Gebieten Böhmens oder Mährens wurden bisher keine entdeckt. Analogien stammen aus einigen Fundstellen in Bayern und Baden-Württemberg (vgl. Schmotz 1988; Nadler/Pfauth 1993; Honig 2001; Hald 2002) sowie in Österreich (Dobiat 1990; Moos-leitner 1991). Ihre Interpretation ist nicht eindeutig, drei Möglichkeiten werden diskutiert:

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Brandspuren auf, was auf eine sekundäre Verfül-lung mit diesen verbrannten Artefakten hinweist und deshalb kein Zusammenhang zwischen Befund und Fundmaterial bestehen dürfte.

3) Vorwiegend einheitliche Orientierung, Form und Dimensionen all dieser seichten Gräben lassen auch auf bestimmte kodifizierte (kultische) Handlungen schließen. Zu erwähnen sind hier die Funde unge-brannter Feinkeramik (normalweise 3–5 Schüsseln und/oder Schalen). In einem Befund von Březnice liegt ein fast vollständiges tierartiges Gefäß vor

(Beneš/Chvojka 2008, Abb. 26) und im westböh-mischen Nynice wurde das Fragment eines Mondi-dols entdeckt (Metlička 2004, 328).

Auch wenn viel für Webstühle spricht, ist die Inter-pretation der Streifenbefunde aufgrund des hetero-genen Fundmaterials vorerst nicht eindeutig.

HöhenfundstellenIn Südböhmen gibt es neun früh- oder mittelurnen-felderzeitliche Höhenfundstellen (Hrubý/ Chvojka 2002), doch wegen des weitgehenden Fehlens

Abb. 17: Hluboká nad Vltavou, Kr. České Budějovice. Grube mit zwei Mahlsteinen aus der jungbronzezeitlichen Sied-lung (nach Chvojka 2009, Abb. 24).

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moderner Untersuchungen wurden kaum Sied-lungsbefunde bekannt. Lediglich in der Höhensied-lung bei Milenovice sind insgesamt sieben Sied-lungsgruben nachgewiesen, aber nur zwei davon

entdeckten Fachleute, weitere fünf, von denen eines vielleicht als Grab zu bezeichnen ist, waren durch Raubgräberei zerstört (Fröhlich/Chvojka 2001).

Abb. 18: Březnice. Zwei von zehn untersuchten Gräbchen der jungbronzezeitlichen Siedlung (nach Chvojka 2009, Abb. 27).

123Fines Transire 19, 2010

Späte Bronzezeit (Ha B)

FlachlandsiedlungenZwei Drittel der späturnenfelderzeitlichen Fund-stellen Südböhmens sind Flachlandsiedlungen, von denen heute 23 bekannt sind (Abb. 21). Als interes-santeste Fundstelle hat eine Siedlung bei Strakonice zu gelten, in der neben mehreren Siedlungsgruben auch ein vielleicht von einem Kreisgraben umzo-genes Kultareal nachgewiesen wurde (Abb. 22; Michálek 2002). Mehrere Gruben wurden in Mile-novice (Fröhlich/Chvojka 2001) untersucht, und in Čížová kam eine größere Grube zutage, deren Funk-tion als Wohnobjekt nicht auszuschließen ist (Fröh-lich/Chvojka/Jiřík 2004b).

HöhenfundstellenBurgwälle und Höhensiedlungen sind typische Sied-lungsgattungen der späten Urnenfelderzeit. An den in Südböhmen derzeit bekannten neun Fundstellen fand aber nur eine moderne Untersuchung statt, nämlich am Burgwall bei Voltýřov, wo u. a. eine Grube mit verziegelten Resten einer Lehmkonstruktion zutage kam, die als Rest eines Ofens interpretiert wurde (Smejtek 1984, 135–137). Nicht genauer doku-

mentiert blieb im Jahr 1959 ein auf dem Burgwall Zvíkov bei Zvíkovské Podhradí entdeckter Befund mit einem eingetieften Vorratsgefäß und einer Feu-erstelle, das bei einer unprofessionellen Grabung am Wall entdeckt wurde (Chvojka 2009, Abb. 40).

Schluss

Es ist festzustellen, dass trotz der Kenntnis einer relativ großen Zahl bronzezeitlicher Siedlungen in Südböhmen ein unbefriedigender Forschungsstand herrscht. Viele Fundstellen wurden außerdem durch Ackerbau, Erosion oder anderen Eingriffen stark beschädigt, so dass es in dieser Region fast keine vor-geschichtliche Siedlung mit erhaltener Stratigraphie gibt (wie z.B. in Mittelböhmen – vgl. Ernée 2008). Bei den präsentierten Befunden aus den bronzezeit-lichen Siedlungen Südböhmens handelt es sich nur um Fragmente der ursprünglichen Situation, weshalb oft nur sehr spekulative Rekonstruktionen möglich sind, denn viele gering eingetiefte Befunde ver-schwanden gänzlich. Mit diesen Einschränkungen ist also bei den Analysen der vorgeschichtlichen Sied-lungen in Südböhmen immer rechnen.

Abb. 19: Březnice, Kr. Tábor. Anhäufung verbrannter Keramik in der Verfüllung des Gräbchens

(nach Chvojka 2009, Abb. 28).

Abb. 20: Březnice, Kr. Tábor. Anhäufung von Tongewichten in einem jungbronze-zeitlichen Gräbchen (nach Chvojka 2009, Abb. 29).

124 Fines Transire 19, 2010

Abb. 21: Südböhmen in der späten Bronzezeit (Ha B). A Flachlandsiedlung; B Höhenfundstelle; C Flachgräberfeld; D Metallhort; E Einzelfund. Im Text genannte Flachlandsiedlungen: 1 Čížová; 2 Milenovice; 3 Strakonice; 4 Topělec;

Höhenfundstellen: 5 Voltýřov; 6 Zvíkovské Podhradí.

125Fines Transire 19, 2010

Abb. 22: Strakonice. Möglicherweise von einem Kreisgraben begrenztes Kultareal(?) innerhalb einer spät-bronzezeitlichen Siedlung (nach Michálek 2002, Abb. 4;7).

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