Ausgrabungen des Professor Pansch im Kirchspiel Bornhöved

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lvlittheilungen des Anthropologischen yereins IN Schles wig- Ho lstein, *,-§. l, ausgrahungen des f Professor pans.lh im liirchspiel Bornhöved, 2, Beschlüsse vom 17, l{ai l8g0, 3, Sichergestellte Altorthumsdenkrnäler. IL 4, Abrechnung (lSB{) -t)0). o, Der li,,es saxoniae in ilen Kreisen stormarn und segel,erg, 6, Eine wendische Ansiedlung arn Soharsee, II, i, Tasohherg, ilIoor unil [ücke, 8. Typische Bronzeringe (0esonringe), 9, Silherfunde, urd Ringe mit Sohiehern, V i c. r t e s H c- f t. t, r!+ r\ Kiet 1891, Unive r sitäts -Buchhan dIung. (paul Toeche.)

Transcript of Ausgrabungen des Professor Pansch im Kirchspiel Bornhöved

lvlittheilungendes

Anthropologischen yereinsIN

Schles wig- Ho lstein,*,-§.

l, ausgrahungen des f Professor pans.lh im liirchspiel Bornhöved,

2, Beschlüsse vom 17, l{ai l8g0,

3, Sichergestellte Altorthumsdenkrnäler. IL

4, Abrechnung (lSB{) -t)0).o, Der li,,es saxoniae in ilen Kreisen stormarn und segel,erg,

6, Eine wendische Ansiedlung arn Soharsee, II,

i, Tasohherg, ilIoor unil [ücke,

8. Typische Bronzeringe (0esonringe),

9, Silherfunde, urd Ringe mit Sohiehern,

V i c. r t e s H c- f t.

t, r!+r\

Kiet 1891,Unive r sitäts -Buchhan dIung.

(paul Toeche.)

Dio Ausgrabungen des t Professor Pansch.Von J. l\Iestorf,

IV. Bornhöved.

Der Könsberg (Konigsberg).In dem IV. Bericht der Schlesrvig - Holstein - Lauenburgischen

Alterth*msgesellschaft berichtet der Lehrer Pasche in wankendorf überzrvei rvestlich vom I(irchdorfe Bornhör,ed (Holstein) dicht beisammenliegende Grabhügel, die in dortiger Gegenrl unter dem Namen dieKönsberge bekannt sind, ,,weil in der Schlacht bei Bornhöved (rzz7)Konig waldemar lI. von Dänemark auf einem dieser Hüger seinen standgehabt habe." Beide Hügel war6n mit einem Steinkreis umgeben vonso grossen Steinen, dass sie von zrvei 1\{ännern gehoben r,verden konn-ten. In dem einen, der schon darnals (1838) z. Th. abgetragen rvar,hatte man zwei Steinhaufen mit urnen gefunden, die leider zertrümmertrvurden.

Im Jahre r88z brachte Herr Hans Harder aus Bornhöved, der Be-sitzer des bereits angegrabenen südiicheren Könsberges, dem IüelerX,{useum zwei Golddrahtspiraien und einige Rronzen, die ander: Südseite des Hügels in einer Urne gelunden waren. (S. u,eiter unten.)

Die mündlichen Verhandlungen mit Herrn Harder rielen die obencitirte l\{ittheilung des Ilerrn Lehrer Pasche wieder ins Gedächtniss undführten zu dem Beschluss des Anthropologischen Vereins in Schleswig-Holstein eine rveitere Llntersuchung des Könsberges ins werk zu setzen,rvozu Herr Harder nicht nur bereitrviliigst seine Erlaubniss gab, sondernauch Hülle und Arheitskraft zusagte. Im nächstfolgenden Jahre (1883)rvurden die vereinsmitglieder per circular eingeladen der Ausgrabungbei Bornhöved beizuu'ohnen, die am r3. Juni unter der Leitung des derze!tigen vorsitzenden, Herrn Professor Pansch, in Angriff genommen rvurde.

Der auf einer ansteigenden Koppel liegende Hügel ist 611, m hochbei einem Durchmesser von 34 m. Um den Fuss zog, wie oben ge-sagt, ein Steinring.

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IV. Bornhöved.

keine Spuren r;r,ahrnehmbar. Neben dieser Steinkammer, an der Ostseite.

befand sich in der Steinschüttung, rvelche die Kammer umgab, eine

kleine Höhiung, rvelche verbrannte Leichenreste und einen

kleinen Spitzknauf von Bror ze enthielt, \,on 2I mm Durchmesser,

t 3 mm hoch, an der Sprtze des Stachels eine 5 mm grosse flache

Scheibe; an der Unterseite ein Querriegel; verziert mit concentrischen

Reifen, von denen der unterste quergestrichelt zu sein scheint. K. S.7oo6.

Ueberblicken rvir die geringen Resultate einer grossen mühevollenArbeit, da liegt die Verrnuthung nahe, dass der geu.altige Hügel nach

und nach entstanden ist, indem er bei jeder neuen Bestattung urn eine

Erdschicht erhöht und vergrössert -,vurde. Die Steinkiste im Centrumdürlte einen unverbrannten Leichnam enthalten haben. Waren die

Beigaben von vergänglichem Material, waren sie bei Gelegenheit späterer

Grabanlagen geraubtl Die jüngeren Gräber scheinen verbrannte Leichen-reste enthalten zu haben, die theils in den muldenlörmigen Vertielungeninnerhalb der Steinringe, theils in Urnen beigesetzt \yaren. Vielleichtsind diejenigen Steinringe, r,velche keine Spuren von Leichenresten ent-

hielten, als Opterplätze aufzulassen oder dürften doch mit den Begräbniss-

ceremonien in irgendwelchem Zusammenhang stehen I Das sind dunklePunkte, die auch bei weiteren Grabungen kaum gelichtet werden dürften.

V, Gönnebek.Von Bornhöved begab sich Professor Pansch nach dem trahgelegenen

Gönnebek, rvo die Dorfschaft den ,,schwarzen Berg" und eine Arbeits-

kraft von Io-r5 Mann zur Verfügung gestellt hatte. Die Gönnebeker

rvissen von altersher, dass das Schlachtfeld von Bornhöved sich auch

über einen Theil ihrer Feldmark erstreckt und dass in dem zum Dorlegehörenden Fiendsmoor die in der Schlacht gelallenen Dänen liegen.

Die inzwischen eingetretene Erntezeit störte die sofortige Inangriffnahme

der Ausgrabungen, die jedoch auf das nächste Jahr fest verabredet

rvurden.

Im Mai und Juni 1884 hatten die Gönnebeker alles für die Unter-suchung des Schwarzen Berges und noch zweier nahgeiegenen Flügel

vorbereitet und gestalteten die Ausgrabungstage zu einem Feste. DieHügel vi,aren mit F'ähnlein geschmückt und die Einwohner zogen hinaus

auf's F-eld, in froher Hoffnung, wie sie scherzend sagten, dass es dem

Prolessor gelingen lverde die in dem Berge verborgene goldeneWiege zu Tage zu fördern.

6 I. I{estorf: Die Ausgrabringen cles f professor palsch.

nieser rtinr Minluteli;;,"H:ffit;f Dorr gelegene Frügerübertrifft an Grösse den KoÄberg, indem nach proressors panschMessung die Hohe 7, der umrang"r5o . ,r",.rg,. Der steinring amFusse des Hügels rvar bereits entfernt.

Eine steinsetzung an der Norclseite, rverche keine spuren einesBegräbnisses gezeigt zu haben scheint, übergehend, r,venden r,vir uns zud_en beiden Hauptgräbern: dem eigentli.n"r, C"ntrrmgrab und clem insüdöstlicher Richtung von demserb"en reich ausgestatäten Nebengrabe.a. Das Grab im Centrum lag 6,7o m tief, Richtung WSW._ONO.Der aus Geröll aufgeschüttete Stinnärf"n, z6o cm latg, zzo cm breit,zeigte oben eine Einsenkung. Dus darurt"r liegende Giab .var rg3 cmliri: UU cm breit, 3o cm tief. professor pansch vermuthete, dass in demtlohlraum ein Horzsarg gestanden habe, doch ist von beobachteten Horz-resten keine Rede. Am NO.Rande lag ein grosser If aufen ver_brannter I(nochen; an derselben s-eite, etr,vas rveite-ach Norden,die zierliche

r

hoch 7cm, Dchm.t 3 cm, verbogendurch die einstür-zenden Steine,rvelche auch das

Sclrrvert zert»o-chen und das un-ter denrselberr

liegende I(lein-geräth zertrünr-mert hatten.

3. GoldenesArmband. (S.Fig.m.) Gewicht ro6gr. Werth 265 . /ü,

Durchm. Tound 56mm, hoch 20 rnm.

4. 1,'einer Gold_d rah t. tler in IWindungen um ei_

nen viereckigen Ge_

iq..._ genstand gewickeltge\,vesen) t cm r,veit;

Ger,vicht r gr.

5. Eine z5 nrmgrosse Scheibe vonZinn t),um r,velcl.re

in ztioWindurrgenein runder Gold-draht liegt. Ge-

2. Go'idene337 t/6. 5o Plg,;

wicht 3 gr (lag nicht ur:=:sondt'rn neLen der I,,lir._-

6-g. q Sriick lcin --.schnittencr Golddrai:

1) Nach Dr. Olshiruse:: s -{-:Iyse. (S. Berliner. \-elLan,.l-. :=rti84, S. 53o)-

Goldfibel Fig. Iund eine G o ld -drahtspirale vontr,', Windulg, t2 und 15 mm Durchmesser und 1i, gr an Gelvicht.

:l"""ITi11. S. Ssss).ist_Sr_ mm lang, Gervicht rr gr. r)er r3ügelist.schnurartig gerippt; der Draht in den beiden l3 und 14 mm grossenSpiralen in den ersten der r4 Umgänge rund, dann kantig geschlagen.b. Südöstiich vom_ Centrum lag auf halber Hohe des #tigels eine

4,2o m Lange. z,4o m breite Steinschüttung mit einem z ,, lung"n, 7ocm breiten, r m tiefen Hohlraum, (S S.S !ig. g). Am I3oden desletzteren r'varen v e rb ra nn t e Gebeine ausgestreut und Brandspurenbemerkbar. ,,Auf resp. neben,, den verbrannten Leichenresten lagendie unten näher beschriebenen tseigaben folgendermassen beisammen.(I{' s' 5o54'1 Das schwert mit der spitze nach sw.1 in einiger -Entrer-nung von der spitze desselben das Thongefäss; oberhalb dJs Knaufesdas goldene Armband; links vom Griff die golcrene schale. Auf harberHohe des Schwertes, unter der Klinge, die übrigen Gegenstände.I" Bronzeschlvert, die Klinge <turch herablestürzte Steinezerbrochen ; Iang 67 cm, davon 9 cÄ ,uf de, Griff lerechnet. Dieflache' bogenförmig ausgeschnittene Zunge hat 4 Nieten ; sechs Nietenbewerkstelligten die Befestigung d", ,rit"r"n Theiles des Griffbelags.Zu beiden Seiten des 9 mm breiten geu,ölbten i\tittelgrats eine l-urche.

HüqelPansch

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2. Goildene Schale332 ,/6. 5o Pfg,;hoch7cm,Dchm.r 3 cm, verbogendurch die einstür-zenden Steine,u,elche auch das

Sclrrvert zerltro-chen und das un-ter demselbenliegende I(lein-geräth zertrüm-mert hatten.

3. Golden es

V. Gönnebek.

(trig. II u. b,), GervichtIl a.

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I35 gr, Werth

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Armband. (S.Fig.m.) Gewicht ro6gr, Werth 265.,M.,

Durchm. Tound 56mm, hoch 20 mm.

4. Feiner Gold-d raht, der in 7Windungen um ei-nen viereckigen Ge-genstand ger,vickeltgewesen, t cm rveitlGer,vicht r gr.

5. Eine z5 mmgrosse Scheibe vonZinn 11,um r,velcheirt zLj*Windungenein runder Gold-draht liegt. Ge-wicht 3 gr (lag nicht unter,sondern neben der I(inge).

6-9. q Sttick lein ge_

:1lg§1"' Golddraht.1) Nach Dr. Olshausen's Ala_

lyse. (S. Berliner Verhancllurrgenrti84, S. 53o)-"

I J. X[estorf: Die Ausgrabungen cles i professor pansch.

I mm breit mit dreieckigem Durchschnitt, von triz-2 cm Durchmesser;zr,vei von 4, zwei von z Windungen.

ro-r5. 6 kieine goldene Röhren, r cm lang, r mm dick.spiralförmig gerippt. (S. S.S Figur 4).

16. Bro nzemesser (S. 9 Fig. 6.1, lang ro cm.17. Desgleichen (S. 9 Fig. z) lang 8 cm.r8.'Pincette von B r o17ze, unvollständig, ca. 4 cm lang, unten

9 1nm breit mit Strichverzierung an den Kanten.19. Kleiner Meissel von Bronze (S.9 Fig.5), lang 9 cm.zo. Pfrienten von Bronze, Bruchstück, 45 mm iang.zr. Nähnadel von l)ronze, Bruchstück, 35 mm lang, mit einem

Garnladen umwickelt.22, 23. Zw ei Nadelf ragm ente.24. Kleines Bronzegeräth (S.9 F'ig. 3) 47 mur lang, flach,

unten Z mm breit und abgeschärflt, oben ro mm breit mit 3 Zinken.25. Ein z cm langes last in Rothel ver*,andeltes stückchen Roth-

eisenstein.26. Scherben eines Henkelgefässes von Thon mit grau_

brauner Glatte.

Die mit Golddraht umrvundene Zinnscheibe (Nr. s) ,nd die kleinevierseitige Golddrahtspirale (Nr. 4) lagen. *ie gesagt, n e b e n demschrverte, alle übrigen Gegenstände u n t e r der l(inge und zrvar sindrt-24 aus kieinen Bruchstückchen von 2-ro mm zusammengesetzt.Bei der Ausgrabung hätte auch das schärlste Auge sie in dem feuchten]rrdreich nicht erkannt und, rr'ären sie gefunden, rr.ürde die leisesteI3ertihrung sie zerstört haben. I)ass rvir diese z. Th. höchst interessantenSächelchen besitzen, r,erdanken i,r,ir ledigiich der l\{ethode, die Beigabenmit der umhiillenden Erde nach Hause zu bringen, ,vo sie oftmals erstnach 'Iagen und Wochen entdeckt r.verden unrl die Berührung ver_tragen. I)ass die llronzestilckchen rvie im Nest zusanrmenlagen, 1ässtvermuthen, dass sie in einem Behälter ber,vahrt \\raren. Einige Spurenvon Birkenrinde lührten auf den Gedanken, dass derseibe in einemRindendöschen bestand, das mit dem Golddr aht (6-d; umrvickelt undmit einem Deckel von Zinn (5) versehen r,var.

Das Kleingeräth rvürde auf ein F'rauengrab hindeuten, u,ohingegendas sch*'ert ein Nlännergrab a,.zeigt. Die verbrannten Leichenrestescl'reinen leider nicht alle an das Museum abgelielert zu seinl vielleichthätten sie ein Doppelgrab constatirt. Nach Dr. Bahnson's Reobachtungensircl a,ch Arrlbänder rvie Fig. 3 stets i, IirauengräLrern gelunclen. Noch

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V. Gönnebek.

Fig. r in 1/u Gr. und Fig. 7 in 1/, aus dem Schulberg.

Fig. z-6, in natürlicher Grösse, aus dem Schwarzen Berg.

Fig. 8 Planzeichnung des Nebengrabes im Schwarzen Berg

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10 J. X{estorf: Die Ausgrabungen rles f professor pansch.

eine Frage' Ist es Zufa,, dass an dem Hügel, in dem ei,e goldeneschale vergraben rvar, die sage von der gordenen wiege hartetr wieIange die tri'rinnerung an ein ungervöhnlicires Ereigniss an einem ortefortleben kann, ber"'eisen der Hülel rnit dem l(essärv"g"; 0", peccatelin I'reckrenburg un, der- Dronniightri bei Schuby in schresrvig. Dassim Laufe der Jahrtausende aus d"i schal" eine wiege .,rr.J", ist nichtauffälIig.

So r'venig rvie der l(önsberg, konnte der schrvarze Berg vor-ständig abgetragen rverden. In ieicren oben beschricbenen Gräbernfanden rvir verbrannte Leichenreste, doch \\raren sie noch nicht in einerUrne beigesetzt.

Der llesitzer des Hügels, Herr H. Stegelmann, rvelcher die Lrnter_suchung desselben in zuvorkommenrster weise gestattet und geförderthatte, hat die Bronzen dem il[useum als Geschenk überwiesen, wofürihm auch hier noch einmal Dank ausgesprochen sei.

z. Der Schulberg,Der zlr,eite mit Genehmigung cles Schulcollegiums von HerrnPansch angegrabene Hügel war-der nördlich vom Schnarzen l3erg ge_

]"S*"- Schulberg, so benannt, r,veil er a,f den zum Schulhause ge-hörenden Ländereien liegt. I)er Hügel rvar 3,go m hoch, mit einemDurchmesser von 32 m. Im Centrum fand man am Boden des Hügelseine aus Felsblöcken errichtete Steinkanmer. Richtung WO., lang 4 m,breit t1i* m, hoch r,2o m. Die Längsseiten *,urderr- uo, 4 Steinengebildet, am westencle stand r, am östende z Giebersteine. j JJecr<-steine schiossen die Kammer nach oben. An der ,uirJi" *,r, "ir"Nebenkammer dergestart angebaut, dass die Steine der Südr,vand dielüordr'vand der um einen stein kürzeren Nebenkammer b,deten, dieim W. und O. mit einem Giebelstein versehen, aber oben offen\Yar' Die Lücken zwischen den steinblöcken r,r.aren mit kreinen steinen

ausgelü11t.

In der grösseren I(ammer wurden gefunden: 5 Bernstein_perlen,4 hammerförmige und eine tonnenformige; z-pfei ispitzenvon Flintstein mit querriegender Schärfe; z F-rintspäne, einer messer-förmig, der andere mit sägenartige, Längsseiten; mehrere calcinirte l,.rint-brocken und splitter, und Scherber. ron niird"stens vier Thongefässen,von welchen eines nicht vo, runder, sondern ovaler Fo.n, g""w"s"n,,::il

t*"itl, alle mit den charakteristischen ornamenten der steinzeit.n erne .Lerchenreste.

In der offe:.,gewö1bter Brolz.der concauen L-r.:=:-=trischen Reilen r.=::..messer r9. hoch ,_. :mit kleinen h:.:12 mm breites Stu-.:Nlitte, und unterl :.

In südöstlich=: !entfernt, stiess m:-r :

lange. r,35 und r.7:iangen, 35 und -i_t

,_:--

lag ein I Iaulen r e r: :ständerr. K. S. 59_rf.

Ein Bronze:-hölzernen Scheide u:--:Armspirate r-or j.offen, an dem ander.:-42 gt1, unvollständise i,fibel, gleich der lcll=.BronzeIragnrent(.gewölbtem I(nopf oCe:Flenkelgefäss. u-el,,

nach O. gerichteten S,-l

Als nun vor ku:;Gelegenheit das Kästclkam an den Ueberresi=spiralförmig ge.',.-uGrösse und Dicke der i

ripptcn Coldröhrchen >.

des Gervebes hatte sichdass sich die Holzkms:zu 'Iage trat. Auf dengei,vebt vier kleine BrorViereck von ca. ro mm I

mals eine gleiche G*ppEntfernung eine dritte G

mit eingervirkten(S.S.S IiS.il. Hätte ic

V. Gönnebek. 11

In der offenen Nebenkammer wurden geflunden: Ein flach_gewölbter Bronzeknopf, Durchmesser 32 mm, mit einem Stift ander concaven unterseite. , to itzknär fe von lSronze mit concen-trischen Reifen verziert, an d". unteren seite ein euerriegel, Durch-messer 19, hoch 9 mm; stark verwittert; ein Stückchen Ledermit kleinen Rronzestif tchen b esetztl ein 30 mm langes,12 mm breites stück Florz mit einer 5 mm breiten Langsfurche in derMitte, und unverbrannte menschliche Gebeine. K. S. rqSZ_Sr.In südöstricher Richtung vom centrum una | - ;r; äemserbenentfernt, stiess man r,/, m unter dem Gipfel auf eine r m hohe, 3,2omlange, r,35 und r,9o m breite ovale Steinschüttung mit einem 2,45 mlangen, 35 und 55 cm breiten Hohrraum. An der südwand des Grabeslag ein Flaufen verbrannter I(nochen n"nr, ru.f_,fr";;;;, Gegen_ständen. K. S. 5956.Ein B ronzeschwert (S.S. 9 Fig. r) mit anhaftenden Resten derhölzernen Scheide und Spuren

"1n", W"ottger,vebes, lang 79 cml eineArmspirale von dopfelt liegendem Golddraht, an einem Endeoffen, an dem anderen geschlossefi, rlls Windung, g cm weit, Ger,vicht1?-gr; unvollständige Bronzep ince tte; Bruchstücke einer Bronze _fibel, gleich der go,lenen r* d"- Schwa.r"n Berge, S.6 F.ig. I; einigeBronzefragmente, darunter etliche von 3 Nietstiften mit flach-g_ewölbtem Knopf oder

_von einem Doppelknopf; I.ragmente von einemHenkelgefäss, werches auch hier in geringer Entrernung von dernach O. gerichteten Schwertspitze stand.

Als nun vor kurzem das Schr,vert Fig. r gezeichnet und bei derGelegenheit das Kästchen mit obigen Fundobjecten gesäubert wurde,kam an den ueberresten der schrve-rtscheide in "rrr"-

"sputi-",r, kl"in".spiralförmig gewundener Bronzedraht zu Gesicht, von derGrösse und Dicke der^im Schwarzen Berg gefundenen spirallörmig ge_rippten Goldröhrchen (s. g tris.+). Die \ierbindung der Holzreste unddes Gewebes hatte sich im L1rf" ,ro, sechs Jahren soweit eelockert,dass siclr die Holzkruste behutsam abheben riess, wodurch iolgendeszu Tage trat' Auf dem gewebten wo,stoff ragen aufgenaht oder ein-gewebt vier kleine ]Sronzedrahtspiraren nebeneinander, so dass sie einviereck von ca' ro mm bildeten. In einer Entrernung von ro mm, aber-mals eine gleiche Gruppe von Bronzespiralen und nochrnals in greicherEntfernung eine dritte Gruppe 1 kwz rrrg"a.uä,, ;;;"*;,iil*"0"mit eingervirkten oder aufgenä,"r, Bronzedrahtrollen(s's'g Fis' z)' Hätte ich uo. ,"chr' Jahren, als proressor pansch die

t2 J. Die Ausgrabungen f Professor Pansch.

Erdscholle mit den darin eingeschlossenen Beigaben ins Museum brachte,diese Holz- und Gewebereste auseinander gebrochen, rväre mir ailesunter den Fingern in staub zerfallen. Im Laule der Jahre hatten sichdie gehärteten und ausgetrockneten objecte von serbst gelockert.

Ictr erzähle dies so ausführlich. um darauf aufmerksam zu machen,welche Resultate sich durcir die untersuchung der umgebenden L,rd-scholle bei geeigneter Behandlung, gervinnen lassen.

Ueber dcm Grabe im Centrum, in geringer Tiefe, fand professor

Pansch ,.menschiiche Gebeine in hochst merkwürdiger Lage; alleSchädel-reste flehlen." nem Anscheine nach hat er diesen Fund als ein Be-gräbniss aus alter Zeit betrachtet.

Beachtung verdient, dass die Skeletgräber im Centrum aus Stein-blöcken errichtet \yaren, r,vährend das letztgenannte Grab mit Leichen-brand, gleicli dem Nebengrabe im schr,varzen Berg, mit einem Steinbauaus Geröll bedeckt r,var.

3.Der I(leine Berg oder Hammerichs Berg.I)as Centrumgrab dieses r,i5 ffi irohen Flügels bestand in einer

3 m langen rr,: D breiten SteinschtLttung. Längsrichtung derselbenWSW.-ONO. Ilin an der Siidseite liegender Bron zehaken (S.Vorgeschichtl. Alterth. aus Schles.,vig-Holstein Fig. r65. K. S. 596o.)bildete den einzigen Inhalt cles Grabes. \ron Leichenresten keine Spur.

Vom Centrunl aus 4t , tt nach Südosten. stiess Herr P. aul einezr,veite ovale Steinschüttung. dje eine Irinsenkung in der Mitte zeigteund 23, m lang, rr,g fl breit s.ar. Längsrichtung SW.-NO. Hierfand er Spuren r-on Leichenbrand und folgende tseigaben. K. S. SqSg.

Ein Ilrorrzemesser mit srchelförmiger: Klinge und grademStiel, lang 88 cm.

Doppelknopf von Bronze. 15 mm im Durchmesser, mit sechs-strahligem Stern und einem vertieften Punkt im Centrum.

Bruchstück einer Pincette von B ronze; desgleichen von einerrJron zefrb el von der Form der Goldfibel aus dem schwarzen Berg.

Ferner überbrachte Prolessor Pansch als Geschenk des HerrnDetlel saggau die Fundsachen aus einem von seinem Knechte zerstörtenHügel. Es u,aren dies: Eine Bronzenadel mit plattern Kopf, Iangt8.z cm; - ein kleiner völlig zerbrochener Bronzedolch mit Spurender ledernen Scheide I - Bruchstäck eines Bronzeringes von 4 mmstarkem Draht, r 8 mm .,'eit im lichten ; desgleichen von einem flachen

4 mm breiten. : r:'.:. : '

das ['lodenstück cines :-''ein von Bronze srli:- -.:ende von einenl r:1den Bronzen heisan::r =

Im September l.-..noch einmal in diese : -

höved gelegenen Do::=rron den Eigenthümer:.schaft ein lebhaltes Ir-:=:raler Weise die nöthi<t

I)er zuerst in An::.und dem Grimmelsber:tTensfeld. Derselbe ri a:umgeben und an der 'man eine Steinschütrun:m lange. t m breite ::=Höhe, lagen im Dreieck

a hellgrau, lang r9 ,

zunge gerechnet: *b hellgrau. t7 cm ia

gehend; letzterer ,c von dunklerem gral

rechnet, der t6 mrschnitt, ohne Absa:.

An der Südseite lr_die Scherben eines röthliclz cm breiten Rande. $der Dolch a z6,u cm tielfläche lag; c wurde nacl

Zweiter Hügel.Nordostlich von der

berg, von dem rnäo \vr

dem Giplel dieses Berg,

V. Gönnebek.

4 mm breiten, 2 mm dicken, I8 mm langen Bronzestäbchenl -das Bodenstück eines groben, aussen röthlich grauen Thongefässes; --ein von Bronze grün gefärbterBackenzahn; - das 6 cm lange Griff-ende von einem grauen Flintdolch. - Ob der !-lintdolch mit

den Rronzen beisammen in dem Grabe gelegen, ist leider nicht gesagt.

VI. Tarbek.Im September desselben Jahres (1884) kehrte Prolessor '['ansch

noch einmal in dieselbe Gegencl zurück. um in dem 3rt, km rron Rorn-

höved gelegenen Dorfe Tarbek einige Hügel aufzudecken. u'elche ihm

von den Eigenthümern angeboten \raren. Auch hier zeigte die Dorf-

schaft ein lebhaftes Interesse liir die Ausgrabungen und stellte in libe-

raler Weise die nöthigen Arbeiter.

Erster Hügel.I)er zuerst in Angriff genommene Hügel liegt zrvischen deln Dorle

und dem Grimmelsberge auf den Ländereien des Herrn Flofbesitzers N1ars

Tensfeld. Derselbe war I m hoch und ringsum mit einer Steinmauer

umgeben und an der Westseite stark abgegraben. Im Itlnern fancl

man eine Steinschüttung von § m Durchmesser und daruuter eine tr;,m lange, t m breite Steinsetzung. In der Nfitte, aber in verschiedener

Höhe, lagen im Dreieck drei Flintdolche (a. b. c') l(. S.6oSq.

a hellgrau , lang 19 cm , davon 6 auf die grade z cm breite Griff-

zunge gerechnet; die Klinge blattformig.b hellgrau. t7 cm lang, die Klinge ohne Absatz in den Griff iiber-

gehend I letzterer 3 cm breit. 1,, cm dick.

c von dunklerem grau, lang r7., cm, davon 7 auf den Griff ge-

rechnet, der t6 mm breit, von unregelmässig viereckigern Durch-

schnitt, ohne Absatz in die blattförmige Klinge übergeht.

An der Südseite lagen dicht unter der Oberfläche des Steinhaufens

die Scherben eines röthlich gelben Thongefässes mit grade abgestrichenern

z cm breiten Rande. War dies ein Grab . da ist es auffallend. dass

der Dolch a 26,u cm tiefer lag als b, rvelcher I3,', cm unter der Ober-

fläche lag; c wurde nachträglich gefunden.

Zu'eiter Hügel. (Iiigenthümer Herr Heinrich lensield.)

Nordostlich von dem Dorle liegt der 274 Fuss hohe (irimm eis-b e r g, von dem man rveit auf das umliegende Land hinausblickt. Aufdem Giplel dieses Berges lagen z Grabhügel, von r,r'elchen Professor

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brachte,

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74 J. Ilestorf:. Die Ausgrabungeu des f Professor Pausch.

Pansch den einen, sogen. südlichen Hügel zu einer {Jntersuchung r\,ählte.

Dieser 2.,r m hohe Grabhügel enthielt einen Steinkern von 8 m l)urch-messer, der auf der Höhe einen 2 m langen, 2 m breiten ,,Aufsatz"hatte. In diesem ,,Aufsatz" fand Prolessor Pansch in verschiedener

Höhe 3 Häuflein verbrannter Gebeine und die nachstehend beschriebenen

Beigaben. (K. S. 6roo.)Bronzesch$.ert ohne Griff, mit einern unbedeutenden Rest der

hölzcrnen Scheide, lang 54 cm; die Spitze abgebrochen; am Griffende

4 unregelmässige Ausschnitte fhr die Nietstifte, von denen z vorhanden.

i\'Iittelgrat stark ger,völbt, an beiden Seiten durch eine Linie begrenzt.

Bronzemesser, /5, cm lang, z,u cm breit. Am unteren Ende

von der Schneide nach dem Rücken hin und senkrecht abrvärts ein

rechtrvinklicher Ausschnitt, rvodurch eine to mm lange, 9 mm breite

Griffzutrge gebildet u,ird.

Bronzering, ! cm rveit, bestehend in einem in der Mitte flachen,

7 mnr breiten Stab mit Strichverzierung, der nach den Enden rund aus-

läuft und sich bis aufl z mm Dicke abspitzt. Beide Enden sind lockeraulgerollt zu einer Scheibe von 14 mm Durchruesser, eines nach rechts.

das andere nach links und dergestalt gebogen, dass die beiden flachen

Spiralen nicht aneinander stossen, sondern über einander hin ziehen.

I(leiner: Becher von gelblichem Thon. r,on ziemlichroher Arbeit, hoch 9 cm, oben 9, unten 8 cm rveit; z cm unter dem

Rand zu,ei knopfartige Ansätze.

I)ie verbrannten Leichenreste lagen gleichfalls in verschiedener

FIöhe, aber nicht in der Weise, dass man sie n-rit einiger Sicherheit mitden Beigaben in Zusammenhang bringen könnte. Ein Llaufen lag imCentrurn, ein zr,veiter last 11, m höher in der Südrvestecke, ein dritterum noch zo cm höher im Nordosten. In diesem l(nochenhaufen warendie Schädelknochen nich t'verbrannt. Bronzering und Becher

und die Leichenreste in der Südrvestecke lagen annähernd in gleicher

LIöhe; desgleichen Bronzeschr,vcrt und Bronzemesser tind der l{nochen-haulen im Centrum. In sädöstlicher Richtung von dem ,.Aufsatz" fandman eine kleine Steinkiste mit verbrannten Gebeinen.

Der Hügel scheint übrigens noch nehrere Gräber umschlossen zuhaben. Vor einigen Jahren rvurde an cler Nordrvestscite ein Bronze-messer gefunden, von rn'-elchem leider nur der Griff mit einem kleinenStück der Klinge erhalten ist. Der flache Griff hat in der Mitte einen

rechteckigen Ausschnitt und endigt in einen Ring. Derselbe ist demKieier N{useum als Geschenk äbernviesen. K. S. 7o65.

Dritter H ürel. ..Der 4rf" m hci-

oben ein grösseres L- .

langt'n und 3 und : .

olenfornrig über e':'.=-

Zlvischcnräume zrr i;, 1

An der Nordostseite l.gesetzte Mauer,. die s:,I

haben schien.

Der Inhalt des tlr-.-

rvenigen unverbran::'ten Gcgenstände. K. :

Bronzedolch. :

lanq t t cm. breit am '

Armring r on iBronzeband, 3r: \\-:

Bronzepfrieme:An dem schmäl-:

lagen einige Kopfkno"lkleinc Dolch, etivas ti:Vorderarmknochen. \\

Die Beigaben las;.Frau bestattet rvordenaulgenommen in das \'mit einem Dolch im G-,

Herr Prolessor P;auf das Grab im Cen:

Splieth ein zrveites. an

unter ciner ovalen 5t..:

war. Ausser einigen Zä

langer. 25 mm brciterallcrdings nicht mit Sic

der obige in der Höhe

Die Aufzeichnung.darüber, dass es seine -

Gegend, wo das freundl

r) S. Korrespondenzbl.::

VI. Tarbek. 1b

Dritter Hügel, genannt De nie Barg. (BesitzerHerrAsbahr.)Der 4tf r m hohe Hügel r,var am Rande abgetragen und zeigteoben ein grösseres Loch. Derselbe umschloss

"i.r"ri l i hoh"n, 4rlz mIangen und 3 und z'lz m breiten eiförmigen steinhaufen, der sich back-ofenförmig über einen festen Inhalt gewolbt zu haben schien. DieZrvischenräume zwischen den Steinen ilAn der Nordostseite bemerkte *u,,

",n"

uill Jl",:r":rä""äffi::.::?

flä:|;,:.Hiler,. die sich ehemals um den sanzen Hügel ausgedehnt zu

Der Inhart des Grabes war stark aufgerveicht und zerstört. Ausserr'venigen unverbrannten Leichenresten fand man die nachbenann_ten Gegenstände. K. S. 6ror.Bronzedorch, stark verlvittert mit spuren der hörzernenScheide;lang rr cm, breit am Griffende 3 cm. z Nietstirte.Armring vo1__spiraifornrig gewundenem 4 mm breitenBronzeband, 3,h Windungen, S ä-*"it, in vielen Ilruchstücken.Bronzepfriemen mit Stiel von Holz. lang g,o .;.

--

An dem schmäleren nach WSW. gerichteten Ende des [irabeslagen einige Kopfknochen und zähne. In der Hohe cles Gürters derkleine Dolch, et'as tiefer der prriernen. Der Ring rag noch um denVorderarmknochen. Weiter ,rnt", Wi.bel_, Bein_ und Fussknochen.Die Beigaben rassen darauf schliessen, dass in diesem Grabe eineFrau bestattet u'orten und clesharb habe ich dieses Grab bei .farbekaufgenommen in das verzeichniss d". tr.au"ngräber, rvorin die rodtemit einem Dolch im Gürtel bestattet o,-d"n.,)

Herr Professor pansch hatte seine untersuchung des Hügers IIIauf das Grab im centrum beschränkt. Im Jahre lggg öffnete Herrsplieth ein z*'eites, 1l .d"..

Südseite ri"g"rd"s Grab, werches gleichra,sunter einer ovalen steinschüttung u".iorgen lag, aber stark zerstörtwar' Ausser einigen zähnen und Schäderknochen wurde nur ein 92 mmlanger, 25 mm breiter. Fronzedol.t, g"f;na"n (I(. S. 679r), von demallerdings nicht mit sicherheit r"rtg"st"iü *erden konnte, dass er rvieder obige in der Höhe des cü.t"tr';;i;gen hatte.

Die Aufzeichnungen des professor pansch rassen keinen Zweifeldarüber, dass es seine Absicht r,var, des .f,"."r, zurückzukehren in dieGegend' wo das freundliche antg.g"rko-;en und die rege Theilnahme1) S Korrespondenzblatt der Deutschen Anthroporog. Gesellschaft für r.9gg Nr. lo.

16 J. Mestorf: Die Ausgrabungen des f professor pansch

der Mnu'ohner ihm die Arbeit zu einem Feste gestaltet hatten. und esdürfte in seinem Plan gelegen haben. nachdem die begonnenenL]ntersuchungen abgeschlossen, die flüchtigen Notizen auszuarbeiten.So beklagensrverth es ist, dass die begonnenen Arbeiten nicht vonseiner Hand vollenclet u,erden konnten, haben wir uns doch *ichtigerResultate derseltren zu erfreuen , die er selbst nicht geahnt hat. DasNebengrab im Schulberg verräth, dass man den Todten in ein mitN{etalldraht benähtes oder durchwirktes Gewand gehüllt hat, und darlman daraus folgern. dass die gleichartigen Gordröhrchen aus dem Sch*-ar-zen Berg demselben Zweck gedient, da rvürden die dort begrabenenvornehmen 'rodten sogar mit Gold durchwirkte Geu,änder besessenhaben. Man n'röchte vermuthen, dass in dem centraren Grabe desschrvarzen Berges, mit der zierrichen Gordfibel. ein jüngeres Familien-rnitglied bestattet war. rveshalb die später gestorbenen Familienhä*pterin dem Nebengrabe beigesetzt rvurden. Beachtung verdient vor alremdie goldene Schale. nicht nur weil sie in einem Grabe gefunden (es istdies in Flolstein der zweite Falll), sondern auch \\egen rler begleitencleniibrigen 1'-undgegenstände. die man nach den bisherigen rjeobachtungenz. Th. für erheblich älter erklären r,virrde. Das Gönnebeker Grab rvirddadurch ausserordentlich lehrreich. Ausser den kostbaren Goldsachenist das reich ausgestattete Grab rvichtig \,vegen einiger neuen Iiormenunter dem I(leingeräth und hauptsächlich auch dadurch, dass es Materialfür die überraschenden Zinnuntersuchungen cles Dr. olshausen gelieferthat. Der in dem 3. Hügel in Tarbek bestatteten Frauenleiche, die einenDolch im Gürtel getragen zu haben scheint. haben wir bereits gedacht.

Der zufallige Fund in dem Hüger auf dem Grimmelsberge unddie Ausgrabung eines zweiten Grabes in dem Nien Barg in Tarbekzeigen, dass noch andere lehrreiche l-unde in den Hügeln zu erwartensind, und hoffen wir, dass die gütigen Besitzer derselben weitere unter-suchungen gestatten und in gleicher, liebenswürdiger weise unter-stiitzen rverden.

1) Man hat mehrfach in Zweifei gezogen, dass die beiden Gordschalen von Grün-thal aus einem Grabe herriihren. Noch neuerdings (september rggo) hat mir Herr Amts-gerichtsrath westedt mündlich wiederholt, dass das Thongefäss, in welchem die Gold-schalen standen, mit flachen Steinen umstellt war. Die kleinere Schale bitdete den Deckelder grösseren. sowohl ir.r dem Goldgefäss wie in der irdenen urne befan-den sich verbrannte Leichenreste. (vgl. Kieler Berichte rg; - vorgeschichtlicheAlterth. aus schleswig-Horstein, Fig.:5+, 355; - orshausen: ueber GordgJftrsse, in denBerliner Verhandlungen vom rg.April rggo S.29off.

Bes,

I. L'nter B.,z-vcreins der Deu.,_. :tember i887 iK,_::beschliisse der B_:bruar 1 888 r \-erh r---

sou ie aui .i,.loln r3. Fel_,ruar- r :

Nachdem si,nzrvischen den ber.des Beriiner lluseu::A lterthümer ander.:grabungen r orgekr,:

Nachderrr di.dass dcr I(uituslrrir:=:Staate dotirten Sam::sagt und jedenlalls ,

Iich die provinzial_-U.

Nachdem auchschaft, ohne jede L,Aultrage der geda,:hgrabungsgebiete. Cr-:drängt hat;

mehre andere tr

Ilerliner Museumsr.e:rI(ieler X{useum, clie Irmit Stillschueigen üb.

beschiiesst der -rgeistlichen. Unterrich:ersuchen, geneigtest -\

1) Vgl. a. a. ,-,

Bericht 39 des Sr:_.)littlreilrrrrgen,les A. \'. i::