1|2017 - Mozarteumorchester Salzburg

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1 | 2017 VEREIN DER FREUNDE DES MOZARTEUM ORCHESTERS SALZBURG MOZARTEUMORCHESTER: FREUNDE-JOURNAL NR. 106 :: AKTUELLES :: VERANSTALTUNGEN :: INTERVIEW MIT BARBARA CHEMELLI :: INTERVIEW MIT GABRIEL STIEHLER :: MONIKA KAMMERLANDER :: MOZART: DRAHTSEILAKT DER SPRACHE :: LESEPROBE „DAS MOZARTEUMORCHESTER” :: NACHLESE/RÜCKBLICK/PRESSESPIEGEL/FOYER

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1| 2017

VEREIN DERFREUNDE DESMOZARTEUMORCHESTERSS A L Z B U R GMOZARTEUMORCHESTER:

FREUNDE-JOURNAL NR. 106

:: AKTUELLES

:: VERANSTALTUNGEN

:: INTERVIEW MIT BARBARA CHEMELLI

:: INTERVIEW MIT GABRIEL STIEHLER

:: MONIKA KAMMERLANDER

:: MOZART: DRAHTSEILAKT DER SPRACHE

:: LESEPROBE „DAS MOZARTEUMORCHESTER”

:: NACHLESE/RÜCKBLICK/PRESSESPIEGEL/FOYER

02 :: INHALT

Editorial 3 ............. Aktuelles 4 ............ Veranstaltungen 7............ Barbara Chemelli 12 ............ Gabriel Stiehler 15 ............

Monika Kammerlander 18 ............ Mozarts Balanceakteauf dem Drahtseil der Sprache 20 ............

Leseprobe „Das Mozarteumorchester Salzburg” 23............ Nachlese 25 ............ Rückblick/Pressespiegel 28 ............

Foyer 30 ............ Kalendarium U4

Titelbild: Paukenschlägel. Der Schlagwerker des MOS, Andreas Steiner, stelltin seiner Werkstatt handgearbeitete Paukenschlägel und Trommelstöcke her,die er eigenhändig produziert. Abnehmer sind Kolleginnen und Kollegen invielen namhaften Orchestern sowie an Musikuniversitäten.Foto: Anna Karoline Steiner

Liebe Freunde des Mozarteumorchesters!

� Ist die Poesie wirklich nur „der Musik gehorsame Tochter“,wie Mozart 1781 in einem Brief an Vater Leopold schrieb?Immerhin hat dieser Leitspruch ja über mehr als zwei Jahr-hunderte Zitatreife erlangt und dient als Motto, bisweilenauch als Kriterium bei künstlerischen Diskussionen, ja sogarals Feigenblatt für getroffene Entscheidungen. Im Zeitalterder Rankings wird die Wechselbeziehung der beiden Konstantenim Musiktheater mitunter zur Konkurrenz hochgespielt undzum sauren Zankapfel stilisiert.

Dabei zeugt der Begriff Tondichter von einem spannungs-freien Verhältnis zwischen den beiden musischen Bezirken:Vorrang könnte demnach durch Gleichklang, Friktion durchHarmonie ersetzt und die „gehorsame Tochter“ von einer„freundlichen Schwester“ abgelöst werden. Denn immerhinbeantwortet die Gräfin im Schlussmonolog des „Konversations-stücks“ Capriccio von Richard Strauss die alte Streitfrage„prima la musica - dopo le parole“ (oder ihr Gegenteil) miteinem ästhetisch versöhnlichen Urteil: „In eins verschmolzensind Worte und Töne- zu einem Neuen verbunden. Geheimnisder Stunde. Eine Kunst durch die andere erlöst.“

Ein anderer Aspekt des Themas ist das Dilemma von Original-sprache oder Übersetzung im Musiktheater. Manches sprichtfür die erstere Variante: Da gibt es die praktische Überlegung,dass eine im Krankheitsfalle notwendige rasche Umbesetzungwegen des divergierenden Wortlauts zum erheblichen Problemwird. Dazu kommt das künstlerische Moment, dass Komponis-ten ihr besonderes Klangprofil entwickeln und daher Gesangs-phrasen bzw. Wortmelodien kaum befriedigend in eineandere Sprache zu übertragen sind. Doch es gibt auch Gegen-argumente: Wenn ein einheimisches Publikum Mozartopern

besucht, reagiert es in den Rezitativen spontan und mit herz-lichem Lachen, weil es den Wortwitz unmittelbar versteht.Das gilt prinzipiell für Opern des heiteren Genres: Kein Wunderalso, dass selbst die Wiener Staatsoper Die verkaufte Brautvon Friedrich Smetana nicht in der Originalsprache spielt.

A propos Wien: Da es in der Hauptstadt mehrere Opern-häuser gibt, kann man sich dort ein alternatives künstlerischesAngebot leisten. Le nozze di Figaro steht auf dem Programm-zettel im Haus am Ring, und auch in der Aufführung geht esauf Italienisch weiter. Am Währinger Gürtel heißt es hingegenDie Hochzeit des Figaro, und die Oper wird deutsch gesungen– denn immerhin steht das Werk ja im Repertoire der Volks-oper. Bei Così fan tutte wirkt sich die Landesprache freilichnicht auf den Titel aus: Denn wer würde sich schon für einStück So machen es alle Frauen interessieren? Va bene così?Ist das okay – oder sind Sie anderer Meinung.

Ihr

Oswald Panaglem.o.Univ.Prof. Dr. Oswald Panagl ist Vizepräsident des Vereins

EDITORIAL :: 03

EINLADUNGZUR 29. ORDENTLICHEN HAUPTVERSAMMLUNG

� des Vereins der Freunde des MozarteumorchestersSalzburg am Montag, 13. März 2017, 18.00 Uhrim Orchesterhaus des Mozarteumorchesters,Erzbischof-Gebhard-Straße 10

Tagesordnung:1. Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit und

Genehmigung des Protokolls vom 9.3.20162. Tätigkeitsbericht der Geschäftsführerin3. Bericht des Finanzreferenten4. Bericht der Rechnungsprüfer5. Beschlussfassung über die Entlastung des

Finanzreferenten und des Vorstandes6. Änderung der Statuten7. Bericht des Orchesterdirektors8. Allfälliges

Anträge sind bis spätestens 6. März 2017 schriftlich an denVerein der Freunde des Mozarteumorchesters, Erzbischof-Gebhard-Str.10, 5020 Salzburg zu richten.

Ordentliche Mitglieder, die an der Hauptversammlung nichtteilnehmen können, haben die Möglichkeit, ihre Stimme mit-tels schriftlicher Beauftragung an ein anderes stimm-berechtigtes Vereinsmitglied zu übertragen.

Wir freuen uns auf Ihr Erscheinen!

Peter Branner (Präsident)

Im Anschluss an die HauptversammlungTREFFPUNKT MUSIK

� So erreichen Sie unsfür Anfragen oder Kartenwünsche:

++43(0)662-843571Mobil: 0664 54 22 848

[email protected]

Damit auch wir Sie schnellund kostengünstigerreichen können,bitten wir um BekanntgabeIhrer E-Mail-Adresse.

04 :: AKTUELLES

VEREIN DERFREUNDE DESMOZARTEUMORCHESTERSS A L Z B U R G

AKTUELLES :: 05

� Beigefügt finden Sie den Zahlschein zur Überweisung desJahresmitgliedsbeitrages auf unser

Konto 4601065754 bei derSalzburger Sparkasse Bank AGIBAN: AT542040404601065754BIC: SBGSAT2S

Wir danken Ihnen für die prompte Einzahlung, mit der Siedie Finanzierung unserer laufenden Aktivitäten ermöglichen.

� MITGLIEDSBEITRÄGE 2017 (unverändert)Ordentliches Mitglied ¤ 35,--Familienmitgliedschaft ¤ 45,--Jugendmitglied ¤ 2,--Förderer ¤ 230,--

� Mitgliedskarte für 2017Bitte überweisen Sie den Mitgliedsbeitrag bis Ende Jänner2017 und unterzeichnen Sie die Mitgliedskarte an dergekennzeichneten Stelle. Erst mit Ihrer Unterschrift wird siegültig bis 31.01.2018.

� DankImmer wieder erreichen uns von unseren Mitgliedern undFörderern finanzielle Spenden, aber auch Unterstützung imBereich der EDV oder durch Zurverfügungstellung von Hilfs-mitteln bei der Gestaltung unserer Abende.Wir danken dafür sehr herzlich!

� Vergünstigungen für unsere MitgliederNicht nur bei Veranstaltungen des Vereins haben Mitgliederpreisliche Vorteile gegenüber Nichtmitgliedern, sondern auch beinachfolgenden Institutionen gegen Vorlage der Mitgliedskarte:

Kartenbüro der Stiftung Mozarteum, Theatergasse 2,Salzburg (Tel. 0662-873154) Freundschaftsrabatt von 20%für max. zwei Einzelkarten auf alle Eigenveranstaltungendes Mozarteumorchesters.Sie können aber auch wie bisher Ihre Bestellung – ebenfallsmit 20 % Ermäßigung – mit der beigelegten Bestellkarte überden Verein (Frau Lamer) abwickeln.

Salzburger Kulturvereinigung10% Ermäßigung für Konzerte des Mozarteumorchesters beider Salzburger Kulturvereinigung, Trakl-Haus, Waagplatz 1a,Salzburg (Tel. 0662-845346).

Kostenlose Programmebei allen Donnerstagskonzerten und Sonntagsmatineen desMOS gegen Vorlage der aktuellen Mitgliedskarte.

Einladung zur ProgrammpräsentationDer Termin für die Präsentation des Programmes der nächstenSaison stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. WennSie daran teilnehmen möchten, ersuchen wir Sie, den TerminMitte Februar 2017 bei uns zu erfragen.

MITGLIEDSBEITRAG FÜR 2017BITTE UNBEDINGT DURCHLESEN!

VEREIN DERFREUNDE DESMOZARTEUMORCHESTERSS A L Z B U R G

002-E

MITGLIEDSKARTE 2017gültig bis 31. 1. 2018

Marianne MUSTERMANN

Mit der Unterschrift wird dieEinzahlung des Mitgliedsbeitrages bestätigt

Wichtig!

VEREIN DERFREUNDE DESMOZARTEUMORCHESTERSS A L Z B U R G

001-E

MITGLIEDSKARTE 2017gültig bis 31. 1. 2018

Marianne MUSTERFRAU

Mit der Unterschrift wird dieEinzahlung des Mitgliedsbeitrages bestätigt

06 :: AKTUELLES

VEREIN DERFREUNDE DESMOZARTEUMORCHESTERSS A L Z B U R G

� Nach Redaktionsschluss!Das Mozarteumorchester hat einenneuen Chefdirigenten:Riccardo Minasi.Die Vorstellung erfolgt im nächstenFreunde-Journal.

Sind Ihre Freunde auch schon Freunde des Mozarteumorchesters?

VERANSTALTUNGEN :: 07

� FORTISSIMO GSCHNASDES MOZARTEUMORCHESTERSOrchesterhaus, SalzburgSamstag, 21. Jänner 2017, 20.00 Uhr

Wie immer im Jänner lädt das Mozarteumorchester zu einembunten Maskentreiben ein. Gute Laune ist mizubringen undMaskierung erwünscht.

� SALZBURGER LANDESTHEATERPremiere Sonntag, 22. Jänner 2017, 19.00 Uhr

- MATTHEW AUCOIN/CHRISTOPH WILLIBALD GLUCKOrfeo2

Musikalische Leitung: Matthew AucoinInszenierung: Douglas Fitch

� TREFFPUNKT MUSIKOrchesterhaus, Yamaha-SaalMontag, 23. Jänner 2017, 19.30 Uhr

Walter Müller erinnert sich…im Gespräch mit Peter BrannerDer als Schriftsteller, Journalist, Essayist und Trauerrednertätige Walter Müller ist auf vielen Gebieten des Schreibens inErscheinung getreten. Weniger bekannt dürfte sein, dass erOperetten bearbeitet und zahllose Couplets für HelmutLohner geschrieben hat.Wer Walter Müller kennt, darf sich auf einen Abend mit heiterenbis ernsten Akzenten freuen.Eintritt frei für Mitglieder. Gäste mit Tagesmitgliedschaft ¤ 5,-.

� MOZARTWOCHEStiftung Mozarteum, Großer SaalSonntag, 29. Jänner 2017, 19.30 Uhr

– JOSEPH HAYDN:Symphonie Nr. I:94 G-DurHob. I:94 „Mit dem Paukenschlag“Symphonie Nr. 96 D-Dur Hob. I:96 „The Miracle“Symphonie Nr. 100 G-Dur Hob. I:100 „Militär“Dirigent: Pablo Heras Casado

� MOZARTWOCHEStiftung Mozarteum, Großer SaalSonntag, 5. Februar 2017, 11.00 Uhr

– WOLFGANG AMADÉ MOZART:Divertimento D-Dur für zwei Violinen, Viola, Bass,Oboe und zwei Hörner KV 251

– ARVO PÄRT: „Magnificat“ für gemischten Chor a cappela– JOSEPH HAYDN: Missa in Angustiis d-MollHob. XXII:11 „Nelsonmesse“Dirigent: Ivor BoltonMiah Persson, Sopran; Elisabeth Kulman, Alt;Michael Schade, Tenor; Florian Boesch, Bass;Luke Green, OrgelSalzburger Bachchor, Alois Glaßner, Einstudierung

VERANSTALTUNGEN

WalterMüller©

privat

08 :: VERANSTALTUNGEN

� TATORT KAMMERMUSIKOrchesterhaus, Yamaha-SaalSonntag, 19. Februar 2017, 19.30 Uhr

JahreszeitenMarkus Tomasi, Violine, Marcus Pouget, Violoncello;Suyang Kim, Klavier- FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY: Klaviertriod-Moll op. 49

- WERNER PIRCHNER: Wem gehört der Mensch?Klaviertrio PWV 31

- ASTOR PIAZZOLLA: Las Cuatro Estaciones Porteňas

Spezialitäten für Klaviertrio stehen am Programm diesesAbends. Auf das romantische, leidenschaftliche Trio vonMendelssohn folgen Meisterstücke des 20. Jahrhunderts.Werner Pirchner, der geniale Jazzer und Crossover-Musikeraus Tirol, hat ein witziges, aber auch nachdenkliches Trio inklassischer Besetzung komponiert. Die „Vier Jahreszeiten“des großen Astor Piazzolla, Tango-Konzerte vom Feinsten,sind in einem pfiffigen Arrangement zu erleben. Konzert-meister Markus Tomasi und Solocellist Marcus Pouget musi-zieren mit Suyang Kim, einer Pianistin aus Südkorea.Karten an der Abendkassa. Mitglieder ¤ 9,–, Gäste ¤ 14,–

� TREFFPUNKT MUSIKOrchesterhaus, Yamaha-SaalMittwoch, 22. Februar 2017, 19.30 Uhr

Glückliche Reise!Die Witzepräsidenten auf froher Fahrt.Mit Oswald Panagl, Gottfried Franz Kasparek und Peter Branner.Zum vierten Mal gibt sich das Präsidium des Vereins die Ehre,den Fasching mit Witz und Laune zu begehen. Die beiden„Witzepräsidenten“ begeben sich diesmal auf eine virtuelleReise. Sie erzählen heitere, satirische und wortwitzige Anek-doten und Begebenheiten aus der Welt des „fahrenden

Volks“ der Künstlerinnen und Künstler. Der Präsident sitztdabei im Cockpit, darf sich aber auch zu Wort melden. Füreine beschwingte musikalische Reisebegleitung wird ebensogesorgt wie für einen fröhlichen Umtrunk nach der Landung.Natürlich findet alles in den Grenzen des guten Geschmacksstatt. Ganz ohne Narrenfreiheit darf es im Karneval freilichnicht zugehen!Eintritt frei für Mitglieder. Gäste mit Tagesmitgliedschaft ¤ 5,–.

� SALZBURGER LANDESTHEATERHaus für MozartPremiere Sonntag, 26. Februar 2017, 19.00 Uhr

- GIACOMO PUCCINI: La BohèmeMusikalische Leitung: Mirga Gražinyt�-TylaInszenierung: Andreas Gergen

� SALZBURGER KULTURVEREINIGUNGGroßes FestspielhausMittwoch, 08. März 2017, 19.30 UhrDonnerstag, 09. März 2017, 19.30 UhrFreitag, 10. März 2017, 19.30 Uhr

DieWitzepräsidenten©

PeterBrann

er

SCHEHERAZADEMelodien und Märchen aus dem Orient

- ARAM CHATSCHATURJAN:Konzert für Violine und Orchester d-Moll

- NIKOLAI RIMSKI-KORSAKOW:Scheherazade, op. 35

Solistin: Alina Pogostkina, ViolineDirigent: Atonio Méndez

Werkeinführung: Gottfried Franz Kasparek18.45 Uhr, Fördererlounge, Großes Festspielhaus

� TATORT KAMMERMUSIKOrchesterhaus, Yamaha-SaalSonntag, 12. März 2017, 19.30 Uhr

Klassiker der KammermusikFerdinand Steiner, Klarinette; Aylen Pritchin, Violine;Mikhail Nemtsov, Violoncello; Elena Nemtsova, Klavier

- JOSEPH HAYDN: Klaviertrio Nr. 45 Es-Dur Hob. XV: 29- PAUL HINDEMITH: Quartett für Klarinette, Violine,Cello und Klavier

- ROBERT SCHUMANN: Klaviertrio Nr. 3 g-Moll op. 110

Der russische Virtuose Mikhail Nemtsov, Stimmführer derCelli im Mozarteumorchester, musiziert mit seiner Schwesteram Klavier, einem Gast aus seiner Heimat und unseremSoloklarinettisten Ferdinand Steiner.

Zwischen einem klassischen und einem romantischen Klavier-trio steht ein Werk eines „Klassikers der Moderne“.Paul Hindemith hat ein Klarinettenquartett der besonderenArt komponiert, brillant und melodiös.Karten an der Abendkassa, Mitglieder ¤ 9,–, Gäste ¤ 14,–

� TREFFPUNKT MUSIKOrchesterhaus, Yamaha-SaalMontag, 13. März 2017, 19.30 Uhr

Begegnung mit Frank StadlerSeit 17 Jahren ist Frank Stadler 1. Koordinierter Konzert-meister des MOS. Vielseitig interessiert in Sachen Musik,vom Barock bis Rock und darüber hinaus. Vor allem aufdem Gebiet der zeitgenössischen Musik ist er immer wiederanzutreffen. So ist er Widmungsträger zahlreicher Werkelebender Komponisten. Ob als Solist, Duopartner oder mitseinem international bekannten Stadler Quartett, es scheintkeinen Bereich zu geben, den er ausklammert. Auch alsKonzertmeister hat ihn Ivor Bolton mehrfach zu Auslands-produktionen von Barockopern geholt. Peter Branner wirdmit dem Vielbeschäftigten über seinen Werdegang und seinMusikverständnis sprechen.Eintritt frei für Mitglieder, Gäste mit Tagesmitgliedschaft ¤ 5,–.

VERANSTALTUNGEN :: 09

FrankStadler©

Sybille

Zettler

10 :: VERANSTALTUNGEN

� VIERTES DONNERSTAGSKONZERTDES MOZARTEUMORCHESTERSStiftung Mozarteum, Großer SaalDonnerstag, 16. März 2017, 19.30 Uhr

- PAUL HINDEMITH: Trauermusik„Der Schwanendreher“,Konzert für Viola und Orchester

- ROBERT SCHUMANN: Symphonie Nr. 1 B-Durop. 38 „Frühlingssymphonie“

Solistin: Tabea Zimmermann, ViolaDirigent: Domingo Hindoyan

Aus dem Winter in den Frühling, dies könnte das Motto sein.Hindemith trauerte in Tönen um Englands King George V.„Der Schwanendreher“ nach alten Volksweisen bringt mitTabea Zimmermann eine der berühmten Bratscherinnen derGegenwart mit einem der schönsten Violakonzerte nachSalzburg. Und Domingo Hindoyan aus der Talenteschmiedevon „El Sistema“ wird uns mit Schumann in einen poesie-vollen Frühling geleiten.Werkeinführung: Gottfried Franz Kasparek, 19.00 Uhr,Wiener Saal

� TATORT KAMMERMUSIKOrchesterhaus, Yamaha-SaalSonntag, 02. April 2017, 19.30 Uhr

Tuttist Art – Art der FugeMartin Hebr, 1. Violine; Matthias Müller-Zhang, 2. Violine;Götz Schleifer, Viola; Susanne Müller, Violoncello;Doris Rehm, Harfe

Barockmusik auf modernen Instrumenten und ein dramatur-gisch durchkomponiertes Programm, bei dem der Ernst derFuge durch heitere Intermezzi aufgelockert wird.Karten an der Abendkassa, Mitglieder ¤ 9,-, Gäste ¤ 14,-

� FÜNFTES DONNERSTAGSKONZERTDES MOZARTEUMORCHESTERSStiftung Mozarteum, Großer SaalDonnerstag, 06. April 2017, 19.30 Uhr

- JOSEPH HAYDN:Symphonie Nr. 73 D-Dur Hob. I:73 „La chasse“

TabeaZimmermann©

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Spering©

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VERANSTALTUNGEN :: 11

- WOLFGANG AMADÉ MOZART: Klavierkonzert Nr. 19F-Dur KV 459 (Bearbeitung für Harfe)Serenade Nr. 9 D-Dur KV 320 „Posthorn“

Solist: Xavier de Maistre, HarfeDirigent: Andreas Spering

Andreas Spering war Cembalist des Ensembles Musica AntiquaKöln und liebt die Wiener Klassik, die er mit der „Jagd-Symphonie“ Haydns und mit einer der schönsten und unter-haltsamsten Mozart-Serenaden in Salzburg seinen Tributzollen wird. Doch nicht nur Jagd- und Posthörner tönen,sondern auch die lyrische Harfe erklingt, wenn der franzö-sische Virtuose Xavier de Maistre mit einem exquisitenMozart-Arrangement verzaubert.Werkeinführung: Gottfried Franz Kasparek, 19 Uhr, WienerSaal

Anmerkungen zu den KammerkonzertenDie für 19. Februar und 12. März geplanten Programme mitdem „Monarte Quartett“ und den „Krabatschs“ müssen ausprobentechnischen Gründen auf die Saison 2017/18 ver-schoben werden. Wir danken den hochkarätigen Einspringern,welche sich spontan bereit erklärt haben, unseren ZyklusTATORT KAMMERMUSIK zu retten.

KARTENBESTELLUNGEN

Vereinsmitglieder erhalten bei der Kartenbestellung überden Verein für die Donnerstagskonzerte und die Sonntags-matineen 20 % Ermäßigung.Die Bestellung kann mit der beiliegenden Karte erfolgen.

Kartenbüro der Stiftung Mozarteum SalzburgTheatergasse 2Tel. +43 (0)662 87 31 54, Fax: +43 (0)662 87 44 [email protected]

Salzburger LandestheaterTel. +43 (0)662 87 15 12-222, Fax: [email protected]

Salzburger KulturvereinigungWaagplatz 1a (Trakl-Haus)Tel. +43 (0)662 84 53 [email protected]

VERANSTALTUNGSORTE

GROSSES FESTSPIELHAUSHofstallgasse 1

HAUS FÜR MOZARTHofstallgasse 1

ORCHESTERHAUSErzbischof-Gebhard-Straße 10

SALZBURGER LANDESTHEATERSchwarzstraße 22

STIFTUNG MOZARTEUMSchwarzstraße 28

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� Bei Recherchen im Internet zur Vorstellung neu im Orches-ter wirkender Damen und Herren, die das Probejahr erfolgreichabsolviert haben, fallen die Hinweise manchmal bescheidenaus, sodass der Fragesteller gezwungen ist zu rätseln.Bei Barbara Chemelli war es zunächst der Name, der italienischklingt. Der äußeren Erscheinung nach könnte die großgewach-sene junge Frau, schlank und blond, aus dem skandinavischenRaum stammen. Die Sprache lässt bei der allerersten Begeg-nung ganz kurz eine Herkunft aus dem nordrhein-westfälischenRaum vermuten. Einige wenige Indizien geben Anlass, einenVersuchsballon steigen zu lassen.

Sind Sie Tirolerin?Nach einem schalkhaften Lachen erfolgt der weitere Dialogab dann im Tiroler Dialekt.Barbara Chemelli stammt aus Landeck und ist auch dort auf-gewachsen. Beide Elternteile beschreibt sie als künstlerischsehr kreativ. Der Vater ist Maler, gestaltet u. a. auch CD-Coversund die Mutter entwirft und näht Konzertkleider für ihreTochter. Ihr Schwärmen für die Berge, die Natur und dasmusikalische Umfeld mit zwei Blasmusikkapellen, in denenBarbara schon mitgespielt hat, verraten ihre große Verbunden-heit mit dem Ort. Der Soloflötist der Wiener Philharmoniker,Karl-Heinz Schütz, auch in Landeck aufgewachsen, ist aus-schlaggebend für ihren Besuch am Musikgymnasium undVorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch. Er wird ihrMentor und unterrichtet sie dort bis zur Matura.

Was kam danach?Das war die Hochschule in München, wo ich bei zwei sehrguten Lehrern studieren konnte. Zunächst bei András Adorjánund danach bei Andrea Lieberknecht. Beides Lehrer mit klin-

genden Namen. Mit keinerlei Erwartungen fährt sie früh mor-gens mit ihrem Vater nach München, kommt gleich dran, umdann sofort nachhause zurück zu fahren mit dem Gefühl derChancenlosigkeit wegen der großen Anzahl an Teilnehmern.Bei einem Anruf am Nachmittag erfährt Barbara, dass sie dieEinzige ist, die aufgenommen wird. Also geht es am nächstenTag wieder nach München zu den Theorieprüfungen.

Wann erfolgte der Abschluss?Voriges Jahr, kurz bevor ich im MOS angefangen habe. Ichwollte mich im Studium noch auf Neue Musik spezialisierenund hatte einen Master in diesem Fach gemacht. Ein Stück,welches auch Teil meines Prüfungsprogramms war, heißt „InFreundschaft“ und stammt von Karl Heinz Stockhausen.Eine Kurzversion davon ist im Internet zu finden und zeigteine Barbara Chemelli in flotter Gymnastikkleidung, die unsmit viel vorgeschriebenem Körpereinsatz und manchmalschrägen Tönen – auch die sind genauestens mit den Bewe-gungen auskomponiert – an ihrer Prüfungsarbeit teilhabenlässt. (https://www.youtube.com/watch?v=AIdwOPk9wEo).

Gab es vorher schon Orchestererfahrung?Während des Studiums konnte ich im SymphonieorchesterVorarlberg und bei den Münchner Symphonikern Erfahrungensammeln. An der Musikhochschule kann man sich beurlaubenlassen, wenn man ein Probespiel für einen Vertrag in einemOrchester gewonnen hat. Ich hatte einen Vertrag bei denDüsseldorfer Symphonikern, wo ich in der Tonhalle und an derOper zum Einsatz kam. Auch beim Orchester des Norddeut-schen Rundfunks in Hannover, am Theater in Osnabrück undvor allem beim Finnish Radio Symphony Orchestra in Helsinkikonnte ich als Soloflötistin spielen. Da lernt man viel.

FLÖTENSPIEL MIT KÖRPEREINSATZBARBARA CHEMELLI

Foto: Alwin Chimelli. Eine Zeichnung des Vaters für Tochter Barbara

WIR STELLEN VOR: BARBARA CHEMELLI :: 13©

PeterBrann

er

14 :: WIR STELLEN VOR: BARBARA CHEMELLI

Helsinki war für Barbara Chemelli eine besondere Erfahrung.Es wurden Konzerte und Tourneen mit viel Neuer Musik undSibelius gespielt unter sehr guten Bedingungen, speziell wasdie schön gestalteten Konzert- und Probenräumlichkeiten an-belangt (sogar mit eigener Sauna). Als nachteilig empfindetsie die lange Dunkelheit im Winterhalbjahr und die Kälte, diein Erinnerung bleibt.

Wie war die Aufnahme im Mozarteumorchester?Die war sehr freundlich, so dass ich mich gleich wohlgefühlthabe.

Was gefällt Ihnen an Salzburg?Es ist zum einen die angenehme Atmosphäre und Kollegialitätim Orchester, zum anderen die Abwechslung im Programmund die unterschiedlichen Spielorte wie Mozarteum, GroßesFestspielhaus, Haus für Mozart und Landestheater.Aber auch in Kammermusikensembles ist Barbara Chemelli zufinden. Sie spielt mit dem Mozart-Quartett Salzburg u.a.„Die Zauberflöte“ in Quartettbesetzung und wirkt bei einemCrossover-Ensemble von Robert Friedl mit. Es gibt also aucheine Liebe zum Jazz. Allerdings möchte ich mich in dieserRichtung noch weiter bilden, damit ich lerne, frei zu improvi-sieren.

Hat Barbara Chemelli auch Geschwister?Mein Bruder hat ein Café und ist Mitorganisator in einemJazz-Club in Landeck und meine Schwester wirkt in einemMuseum als Gestalterin.

Gefragt nach Plänen für die Zukunft, erfahren wir, dass BarbaraChemelli eine Weiterentwicklung, speziell in der Kammer-musik, anstrebt. Hier gibt es auch Projekte für das kommendeFrühjahr mit dem Pianisten Mario Häring, Sebastian Manz(Klarinette) und Maximilian Hornung (Cello).

Die Piccolo-Flöte ist ihr auch sehr wichtig. Damit habe ichmanchmal die Möglichkeit, dem Orchesterklang einen „hohen

Glanz“ zu verleihen. Die Frage nach dem Verhältnis zurBarockmusik wird damit beantwortet, dass Barbara Chemelliauch eine Ausbildung auf der Blockflöte genossen hat.

Ist Unterrichten ein Thema?Das mache ich sehr gerne, vor allem die Basisarbeit mitKindern. In München habe ich viel an der Dommusikschuleunterrichtet und aushilfsweise am Vorarlberger Landeskonser-vatorium. Auch als Dozentin an verschiedenen Meisterkursenmitzuwirken machte mir sehr viel Freude.

Wir wünschen der bescheidenen und fröhlichen BarbaraChemelli weiterhin viel Glück.

Peter Branner

� Im Internet findet sich auf hornline.at folgender Eintrag,hier auszugsweise wiedergegeben:„Probespiel für 3./1. Horn im Mozarteumorchester Salzburg31.10.201439 KandidatInnen sind zum Probespiel erschienen:1. Runde - 39 Kandidaten: Mozart und 6. Beethoven2. Runde - 8 Kandidaten: Strauss und Mozart3. Runde - 4 Kandidaten: Strauss (Ein Heldenleben),Tschaikowsky 5., Mozart: Cosi fan tutte, g-moll4. Runde: 2 Kandidaten: Siegfried-Ruf, Fidelio-ArieGabriel Stiehler gewinnt das Probespiel für 3./1. Horn.Die Hornline gratuliert herzlich und wünscht viel Freude undErfolg mit der neuen Aufgabe.“Wir schließen uns dem Forum der Hornisten an undzusätzlich freuen wir uns, dass Gabriel Stiehler nunauch das Probejahr erfolgreich hinter sich gebracht hat.Er ist somit fix in der Horngruppe etabliert, die in letzterZeit durch Abgänge einige Veränderungen erlebt hat.

Ein Probespiel ist von vornherein eine große Nerven-anspannung. Wenn dann vier statt der üblichen dreiRunden stattfinden, frage ich mich, wie man das mitdiesem Instrument übersteht.Das war schon ein Kraftakt, denn ich war damals in der Or-chesterakademie des Bayerischen Staatsorchesters in Münchenund musste am Abend zum Dienst zu B. A. ZimmermannsSoldaten unter Kirill Petrenko. Da diese Produktion eineFixbesetzung war, hätte niemand für mich einspringen können.Nach der dritten Runde hatte ich schon alles gepackt undplötzlich hieß es, dass noch eine vierte stattfindet.

Was heißt 3./1. Horn?Bei den Hörnern ist die Stimmpaarung der Spieler abwechselndhoch/tief/hoch/tief aufgeteilt. Ich bin stellvertretenderSolohornist, d.h. ich spiele 3. oder 1. Horn und wechsle meinePosition je nach Bedarf.

Sie sind ein gebürtiger Bayer. Stammen Sie auch auseinem musischen Elternhaus?Ja, ich bin in Starnberg geboren und bei München aufge-wachsen, aber meine Eltern kommen aus Sachsen – der Vateraus Leipzig und die Mutter aus Dresden. Mein Großvaterwar Konzertmeister am Gewandhaus in Leipzig und hatteauch eine Professur in München. Damals konnte er mit seinerFamilie noch offiziell eine Ausreisegenehmigung bekommen.Meine Eltern sind beide Geiger.

Wie kamen Sie da zum Horn?(Lacht) Damit mir keiner „reinredet“. Mein Vater war eben-falls Konzertmeister am Gärtnerplatz-Theater in München.Als Sergiu Celibidache bei den Münchner PhilharmonikernChef war, holte er ihn als stellvertretenden Konzertmeister.

:: 15

BAYERISCHER FREIGEIST AM HORNGABRIEL STIEHLER

16 :: WIR STELLEN VOR: GABRIEL STIEHLER

Mein Onkel war Solocellist bei den Münchner Philharmoni-kern und die Mutter ist 1. Geigerin im Bayerischen Staats-orchester.Bei uns wurde immer Hausmusik gemacht. Es gibt Fotos, woich als Kind mit Geige oder Cello dasitze und probiere. Aberirgendwie hat es mir nicht gepasst, dass Mama und Papa mirimmer Anweisungen gaben. Der damalige Tubist an der Operund Kollege meiner Mutter hatte in unserem Ort ein Blech-blasinstrumentengeschäft. Meine Eltern gingen mit mir alsSiebenjährigem dort hin und ich durfte alles durchprobieren.Das Horn ist es dann geworden.

Welche Lehrer hatten Sie?Anfangs war ich bei Manfred Giosele, der in diesem Ladengearbeitet und auch unterrichtet hat. Dann hatte ich Unter-richt bei Johannes Dengler und Franz Draxinger. Beide sindführende Hornisten an der Bayerischen Staatsoper.

Sie waren demnach schon bald sehr zielstrebig.Nicht immer. Ich hatte Phasen, wo ich nichts geübt habeund mir ins Gewissen geredet werden musste. Erst für meinAbitur mit Leistungskurs Musik nahm ich mein Horn wiederrichtig in die Hand. Plötzlich machte mir das HornspielFreude, vor allem dank Franz Draxinger. Nach dem Abiturabsolvierte ich die Aufnahmeprüfung bei Johannes Hinter-holzer (Anmerkung: Langjähriger Solohornist des MOS undderzeit Professor für Horn an der Musikhochschule München).Johannes als Lehrer war und ist ein absoluter Glücksfall fürmich. In der Folge gewann ich das Probespiel für die Orches-terakademie der Bayerischen Staatsoper. Zeitgleich mitPetrenko durfte ich dort beginnen. Ein schöner Einstieg.

Kirill Petrenko wird demnächst Chef der BerlinerPhilharmoniker. Was ist das Besondere an ihm?Er ist ein beeindruckender Perfektionist. Er probt so kon-zentriert und intensiv bis zur letzten Minute, dass manmanchmal nicht mehr aufnahmefähig war. So erlebte ich eszumindest. Ein Perfektionist, der ein so geschultes Gehör

hat und selbst aus einem Stimmendickicht wie bei den Soldatennoch die falschen Töne und Rhythmen heraushört.

Wären Sie gerne dort geblieben?Klar. Aber es war keine passende Stelle frei. Außerdem glaubeich, dass man als Akademist erst einmal etwas Neues kennen-lernen und Erfahrungen sammeln sollte, auch, um von derRolle des Schülers zum Kollegen zu finden.

Die Stelle beim MOS ist ihre erste. Seit wann fix?Seit Juli 2016.

Wie geht es Ihnen in einem Kollektiv, in dem Unterord-nung verlangt wird?(Zögert) Eine gute Frage. Ich glaube, ich habe keine Scheu,mich mit einem Dirigenten auf eine fachliche Diskussioneinzulassen, wenn dieser in Unkenntnis der Möglichkeitenmeines Instrumentes Dinge verlangen würde, die nicht zurealisieren sind. Ich habe ab und zu solche Dirigenten mit wenigKenntnis von den einzelnen Instrumenten erlebt, vielleichtweil sie vom Klavier her kommen. Da muss man dann ein-fach sachlich darüber reden.

Wie schaut für Sie der ideale Dirigent aus?Das ist jemand, der so agiert wie ein Orchestermusiker. Minasi(Anm.: Riccardo Minasi dirigierte das erste Donnerstags-konzert) kommt dem schon sehr nahe, einerseits weil er selberspielt – auch mitspielt – und andererseits so dirigiert undEinsätze gibt, dass niemand auf der Strecke bleibt. Es gibtviele Dirigenten, die dirigieren, ohne „mit der Musik“ zuatmen. Gerade für Bläser ist das sehr unangenehm. Minasiz.B. hat bei den Einsätzen so geatmet, dass eine Erklärungoft überflüssig war und man einfach spielen konnte.

Müssen Sie beim MOS auch Naturhorn spielen?Müssen nicht, aber es ist erwünscht und ich spiele es sehrgerne. Außerdem gibt es einem die Möglichkeit, noch ganzandere Klangfarben zu finden.

WIR STELLEN VOR: GABRIEL STIEHLER :: 17

Ein Naturhorn wird ja anders gespielt.Durch die einfachere Bauart ohne Umschaltventile ist dieTreffsicherheit geringer und man kann sich leichter blamieren,wenn man es nicht richtig beherrscht.

Vielleicht eine banale Frage, aber wie gelingt es Ihnen,wenn Sie bei bestimmten Stücken viel auf den Dirigen-ten blicken müssen, die richtige Stelle in den Notenwieder zu finden?Bei mir ist das so, dass ich relativ schnell die Noten auswendigkann, sie im Kopf „lese“ und nur ab und zu zur Orientierungin die Noten schaue.

Unterrichten Sie schon?Noch nicht. Ich möchte selbst noch mehr Erfahrung sam-meln und Tricks lernen, bevor ich etwas weiter gebe.

Spielen Sie auch in anderen Ensembles?Im Münchner Kammerorchester und in der Camerata Salzburgspiele ich sehr gerne. Meine Familie spielt immer wiederKammerkonzerte, z.B. bei der Konzertreihe „PöckingerSerenade“. Da spiele ich auch oft mit.

Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft?Mit Dirigenten zu spielen, die meinem Ideal so nahe wiemöglich kommen, egal wo und in welchem Orchester.Außerdem finde ich es sehr wichtig, dass der Geist in derGruppe und die Kommunikation stimmen. Das erleichtertfür mich das Spielen und Musizieren in einem Orchesteroder einem Ensemble ungemein. Wenn ich in den Dienstgehe, möchte ich nicht nur richtige Noten spielen und Geldverdienen, sondern vor allem Freude am Spielen haben. Ichversuche, mir im Dienst das Leben nie selber schwer zumachen, indem ich mich mit Unlust an mein Pult setze.Darum ist es für mich in unserem Orchester, wo so vielSpielfreude herrscht, so schön.

Peter Branner

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� Es war eine besondere Verabschiedung vor Publikum imKonzert der Salzburger Kulturvereinigung am 29.9.2016,bei der sich Maestro Hans Graf zusammen mit Betriebs-räten öffentlich bei Konzertmeisterin Monika Kammer-lander, die nunmehr in den Ruhestand wechselt, für ihrWirken bedankte. Wie haben Sie sich dabei gefühlt?Es war berührend, weil sich für mich ein Kreis geschlossenhat. Als ich vor 33 Jahren beim Orchester engagiert wurde,geschah dies unter Hans Graf und jetzt hörte ich unter seinemDirigat auf. Das ist ein gutes Gefühl.

Wie kamen Sie seinerzeit mit dem MOS in Berührung?Solobläser des Orchesters luden mich nach meiner Rückkehraus Russland ein, die Solovioline in Strawinskys „Geschichtevom Soldaten“ zu spielen.

Welche Bilanz ziehen Sie nach so vielen Jahren?Ich bin nicht diejenige, die sagt, es hat sich vom Schlechtenzum Guten entwickelt, weil ich die Entwicklung des Orches-ters wellenförmig sehe. Es ist ein dynamischer Prozess, denman erst aus einer Langzeitperspektive beurteilen kann. Eshat unter jedem Chefdirigenten „ups and downs“ gegeben.Das Orchester war eigentlich unter jedem Chef bereit, mitvoller Inbrunst zu starten. Jeder hat sein Bestes gegeben.Es kommen die Phasen, wo die Arbeit Früchte trägt, aberdann gibt es auch absteigende Tendenzen, in denen manmerkt, für das Orchester wäre jetzt etwas Neues gefragt, auchneue Perspektiven. Wenn sich das MOS als symphonischesOrchester weiterhin behaupten will, braucht es meiner Mei-nung nach jetzt einen fähigen Orchestererzieher. Ich hatte das

Glück, so einen zu erleben. Es war der Russe Dmitrij Kitajenko.Sein Arbeitsstil war außergewöhnlich. Von einer Probe zurnächsten war das Orchester ein anderes. Orchestertechnisch hater so gearbeitet, dass die Qualitäten sehr stark herauskommenkonnten. Eine solche Persönlichkeit wünsche ich dem Orchester.

Sie haben Russland-Erfahrung.Ich studierte drei Jahre in Russland, darum kenne ich dasdortige sehr effiziente System gut: Der Notentext (die Partitur)wird zunächst sachlich erarbeitet und die Klangvorstellungdes Dirigenten auf das Orchester übertragen. Die emotionaleIdentifikation der Musiker mit dem Stück entwickelt sichohnehin bis zum Konzert. Auch Manfred Honeck arbeitete aufdiese Weise und ebenso einige andere Dirigenten.

Für ein solches Arbeiten braucht man Zeit.Es gibt sicherlich einige junge Topdirigenten, aber ihr Problemist möglicherweise die Hektik und Dichte des heutigen Kon-zertbetriebes.

Warum verlassen Sie jetzt das Orchester? Sie hätten dochnoch einige Jahre bleiben können.Das ist richtig, aber meine Freiheit ist mir wichtig und vorallem habe ich noch einige Projekte vor mir, die mich sehr in-teressieren. Unter anderem möchte ich meine Doktorarbeitabschließen.

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Sybille

Zettler

EIN KREIS SCHLIESST SICH –NEUE ÖFFNEN SICHMONIKA KAMMERLANDER

AUF WIEDERSEHEN MONIKA KAMMERLANDER :: 19

Um welches Thema wird es da gehen?Wie schon bei meiner Magisterarbeit geht es bei meiner Disser-tation um Gender-Musikwissenschaft. Damals befasste ichmich unter dem Titel Leben und Chancen einer Musikerin desausgehenden 18. Jhs. mit dem Leben der Sängerin und Kom-ponistin Margarethe Danzi.Jetzt arbeite ich über die Musikpflege im Kloster Nonnbergdes 17. Und 18. Jhs. mit besonderer Berücksichtigung dergeistlichen Lieder.

Für Ihre Magisterarbeit erhielten Sie 2006 den Bolezny-Preis der Stadt Salzburg. War Ihre Forschungsarbeit indiesem abgeschlossenen Frauenkloster reich an Ent-deckungen?Ja, es gibt vieles zu entdecken in den Archiven von Frauen-klöstern, trotzdem viele Kompositionen der Nonnen aufgrunddes Demutsgelübdes anonym geblieben sind, was bedauer-lich ist.

Im Jänner werden wir Sie beim Tatort Kammermusik miteiner ganz anderen Musik, nämlich Salonmusik, erleben.Wie kam es dazu?Musikalisch reicht mein Interesse von Gregorianik, Volksmusik,über Ethno bis zur Salonmusik.Väterlicherseits kommt meine Familie aus dem Pinzgau und esgab dort eine Musikgruppe, bestehend aus Brüdern meinesUrgroßvaters, die bei verschiedenen Gelegenheiten öffentlichmusizierte. Mein Urgroßonkel lernte Geige bei Fritz Kreislerund gründete in den USA eine Salonkapelle. Vielleicht kommtdaher mein Interesse an der Salonmusik.

Wir wünschen Ihnen für Ihre zahlreichen Vorhaben allesGute und viel Erfolg und würden uns freuen, wenn Sieuns vielleicht bei einem Treffpunkt Musik über die Ergeb-nisse Ihrer interessanten Arbeit berichten könnten.Danke, das werde ich gerne machen.

Peter Branner

MitElenaScheum

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ISalon

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I. SCHREIBEN ALS PSYCHOHYGIENE UNDKOMPONIEREN MIT WORTEN

� Mozarts sprachliche Zeugnisse im Gewand von Briefen,Gedichten und anderen literarischen Anhängsel zu ignorieren,käme einer Verstümmelung seiner Persönlichkeit gleich, esbedeutete vielmehr den mutwilligen Verzicht auf eine margi-nale Erkenntnisquelle. Indem sich Mozart äußert, entäußerter sich zugleich, das Individuum gibt sich preis, setzt sich frei,spannt und entspannt sich.

In Mozarts Sprache haben manche Kenner ein Komponierenmit anderen Mitteln gesehen. Das meint wenigstens zweierlei:Mozarts Briefe, um nur diese eine Spezies seines Schreibensherauszugreifen, sind weit mehr als funktionale, trockeneMitteilungen. Ja ein pedantischer, nüchterner Adressat wieMozarts Vater leidet chronisch unter den versäumten Bot-schaften seines Sohnes. Die Nachrichten im Bereich desLebensernstes, auf die er so dringlich wartet, verschwinden ineinem Dickicht von Verbalakrobatik, von exzessivem Übermutund gesuchtem Nonsens. Aber was wie Laune und reinesGetändel wirken könnte, ist in Wahrheit häufig Maskerade,sprachliche Mimikry, ein Blinde-Kuh-Spiel vor den Anfechtun-gen eines seriösen Alltags.

Ein Komponieren in einem anderen Medium ist es aber auch,wenn Mozart die Sprache nicht als konventionelles Aus-drucksmittel benützt, als gleichsam geprägte Münze ausgibt,sondern sie sich als Knetmasse erst für seine Bedürfnissezurechtformt. Der prüfende Blick des Sprachforschers ist da

schnell mit Kategorien zur Hand. Der Linguist spricht vonReimwörtern, wenn Mozart im bekannten Bäslebrief vom5.11.1777 konsequent auf einen erwarteten Ausdruck dasklangliche Echo folgen lässt („Ich habe dero mir so werthesschreiben richtig erhalten falten, und daraus ersehen drehen,dass der H. vetter retter, die fr. baaß has, und sie wie, rechtwohl auf sind hind usw.“). Als Wiederholungszwang kannman es bezeichnen, wenn in einem Brief an die Baronin vonWaldstätten vom 28.9.1782 eine schier unendliche Kettefranzösisierender Zeitwörter auf -iren erscheint („tractiren …tourniren … accomodiren … pardoniren … permettiren …complimentiren … veneriren … klystiren … fermiren“).

Synonymenreihe ist der passende Terminus für die scherz-hafte Überdehnung des Stilprinzips, einen weniger üblichenBegriff durch ein gleichbedeutendes Nachbarwort zu erläu-tern. Mozart führt dieses rhetorische Instrument ad absurdum,indem er es totreitet und auf banale Alltagswörter anwendet(5.11.1777: „Sie schreiben noch ferners, sie lassen sich her-aus, sie geben sich blos, sie lassen sich verlauten, sie machenmir zu wissen, sie erklären sich, sie deuten mir an, sie benach-richtigen mir, sie machen mir kund …“; 21.11.1777: „wird ermir gewiß, zweifelsohne, ohne Zweifel, sicher, richtiglich ant-worten“). Ein gesuchtes etymologisierendes Wortspiel liegtvor, wenn Mozart sein Bäsle zuerst als „Bäßchen“ und ineiner musikalischen Assoziation danach als „Violoncellchen“anredet. Namensverdrehungen riskiert er, wenn er aus Süß-mayr einen „Sauermayer“ macht oder einer Frau Schlosserinden Geburtsnamen „Schlüsselmacherin“ unterstellt. Aber alldas sind bloße Etiketten, bescheidene Versuche, die überquel-

„SUNDEN SIE GESCHLAF“MOZARTS BALANCEAKTE AUF DEM DRAHTSEIL DER SPRACHE

VON OSWALD PANAGL

MOZARTS BALANCEAKTE AUF DEM DRAHTSEIL DER SPRACHE :: 21

lende Fülle der Phänomene zu bändigen, in der verwirrendenVielfalt terminologische Wegweiser zu setzen.

II. DIE PROBE AUFS EXEMPEL

Das nachstehende Beispiel ist ein Postscriptum zu einemBrief, den Mozart von der großen Reise mit seiner Mutter am26.11.1777 aus Mannheim an seinen Vater schreibt. Schon imeigentlichen Text war er dem dringenden Bedürfnis des Vatersnach ernsthaftem Bericht immer wieder durch „Hakenschlagen“ausgewichen. Immerhin war man bereits über zwei Monateunterwegs, hatte München ohne Erfolg im Bemühen um eineAnstellung am Hof verlassen und auch die analogen Anstren-gungen beim Kurfürsten Karl Theodor in Mannheim warennoch ergebnislos. Doch Mozart entzieht sich der Anfechtungam Ende des Schreibens durch den Hinweis auf Platzmangel.Er verspricht, künftig mehr Papier zu beschaffen und aus-führlicher zu werden. Er empfiehlt sich mit der gewohntenCourtoisie recht umständlich und widerlegt jegliche „Material-not“ mit einem verspielten Briefzusatz:„Wenn ich noch einen Platz findete, so schreibte ich 100000Complimente von uns 2, sage von uns zwey, an alle gutefreünd und freündinen, besonders an die A, adlgasserische,andretterische und Arco (graf) H: B, bullinger, barisanische,

und beranitzky, C, Czernin, (graf) Cußetti, und den drey H:Calcanten, D, H: daser, deibl, und dommesseer, E, Madselle

Eberlin waberl, H: Estlinger, und alle Esln zu Salzburg, F,Firmian, (graf und gräfin, und dackerln) den kleinen franzl,und an Petrischen freyhof, G, Madelle Mad: et deux Mons.gylofsky, und auch an Conseiller, dann H: gretri, und gabler-brey, H, den haydnischen, hagenauerischen, und der höllbreyThresel, J, joli (die Sallerl) an H: janitsch den geiger, und anjacob beym hagenauer, K, H: und fr. von kürsinger, graf undgräfin kühnburg, und H: kassel, L, Baron lehrbach, graf undgräfin litzauw, graf und gräf: Lodron, M, H: Meissner, Medl-hammer und Moserbrey, N, der Nannerl, den hofnarren Paterflorian, und allen Nachtwächtern, O, den graf oxenstirn, denH: oberbreiter, und allen ochsen in Salzburg, P, den Prexischen,graf Pranck, kuchelmeister, und graf Perusa, Q, den H: Quilibet,quodlibet, und allen quackern, R, den Pater florian reichsigl,Robinische, und Maestro Rust, S, den H: Suscipe, H: Seiffert,und alle Säü in Salzburg, T, H: Tanzberger unsern Metzger,der thresel, und an alle trompeter, U, an die stadt ulm, unduttrecht, und an alle uhren in Salzburg wen man anfangs einh hinzusetzt, W, an die wieserische, wurstmacher hans, undan woferl, X, an die xantipe, an xerxes, und an alle die dessenName mit einen X anfängt, Y, an H: ypsilon, an die H: ybrig,und an alle die dessen Name mit einem y anfängt, letztensaber Z, an H: zabuesnig, H: zonca, und H: zezi im schloss.

addlieu. wenn ich Platz hätte, so schreibete ich schon nochetwas, aufs wenigst doch Complimenten an meine gute freünd,so kan es aber nicht seyn ich wüste nicht wo ich hinschreibensollte. Ich kann gescheüt nichts heüts schreiben, denn ichheis völlig aus den biel der hapa üble es mir nicht MüssenPaben, ich so halt einmahl heüt bin, ich helf mir nicht können,wohlen sie leb. Ich gute ein wünsche nacht. sunden siegeschlaf. werdens nächste ich schon schreiber gescheiden.“

Literarische Alphabete sind von Wilhelm Busch bis herauf zuH. C. Artmann ein beliebter Tummelplatz der sprachlichenKreativität. Ein alphabetisches Namensverzeichnis von Salzburgmit dem Auftrag der Grußbestellung – noch dazu im Irrealis(„Wenn ich noch einen Platz findete, so schreibte ich …“) –ist jedenfalls ein Kuriosum. Wir versagen uns alle familiärenQuellenstudien – die meisten Namen sind ja aus dem UmfeldMozarts oder aus der Topographie Salzburgs bekannt –,wenden uns vielmehr den Abweichungen von der Regel zu.Da finden sich „alle Esln zu Salzburg“ ebenso wie später „alleSäü“, neben „Firmian“ findet sich „der kleine franzl“, die„Nachtwächter“, „Trompeter“ und der „wurstmacher hans“fetten das Register auf, ganz zu schweigen von den „uhren inSalzburg wen man anfangs ein h hinzusetzt“. Die Städte „ulmund uttrecht“ sprengen ebenso grotesk den selbstgewähltenRahmen wie die Auffüllung der notorisch seltenen Buchstaben(„Quilibet, quodlibet, und allen quackern“; „an xantipe, anxerxes“; „an H: ypsilon, an die H: ybrig’…“).

Vollends überschlägt sich die Phantasie des Briefschreibersaber am Ende des Postscriptums. Denn jetzt erst, da ihmwieder der Platz fehlt, würde er Complimente an seine gutenFreunde hinzusetzen, die offenbar in der alphabetischen Listegar nicht vorgekommen sind. In einem fingierten Sprachrauschpurzeln Mozart schließlich Silben, Wortarten und grammatischeKategorien durcheinander. Zwischen der Feststellung „Ich kangescheüt nichts heüts schreiben“ und ihrer variierten Wieder-kehr als „verrückter“ Schlusssatz „werdens nächste ich schonschreiber gescheiden“, geraten Syntax und Formenlehre gänz-

lich aus den Fugen (Ernst Jandl lässt grüßen!), was Mozart sozu rechtfertigen sucht: „denn ich heis völlig aus den biel“.Die Kommentatoren wollten hier eine Fehlschreibung für „ichgleis völlig aus dem fiel“ (also „ich fiel völlig aus den Gleisen“)erkennen. Ich halte ein schlichtes „ich bi(n) völlig aus’n Häusl“für wesentlich wahrscheinlicher. Aber Mozart wäre keingestaltender Künstler, hätte die Abweichung nicht Methode,würde die Systemverletzung nicht ein neues System stiften.Als durchgehendes Ordnungsprinzip der scheinbar so willkür-lichen Umgestaltung der Sprache in den Binnensätzen erweistsich der kategorielle Austausch von Prädikat und Objekt bzw.Adverb. An der syntaktischen Stelle des Verbums erscheintkonsequent ein Adjektiv: „wohlen sie leb. ich gute einewünsche nacht. sunden sie geschlaf.“Variation? Dissonanz? Taktwechsel? Thematische Umkehrung?Kontrapunkt? Auf jeden Fall ein hochkarätiger Musikalismusder Sprache!

22 :: MOZARTS BALANCEAKTE AUF DEM DRAHTSEIL DER SPRACHE

� Dorothea Biehler, ausgebildete Musikerin, Programm-redakteurin und in der Künstlerischen Planung des MOS tätig,hat im Jubiläumsbuch ein sehr einfühlsames und bemerkens-wertes Kapitel geschrieben unter dem Titel:Momentaufnahmen eines Orchesters. Eine Collage.Es ist aus zahlreichen Gesprächen mit Musikerinnen undMusikern des Orchesters entstanden.Mit freundlicher Genehmigung des Müry Salzmann-Verlagesdürfen wir Ihnen diesen Auszug daraus vorstellen:

DIE PLANUNGEs ist kaum möglich, den Beginn der Planung eines Orches-terauftritts festzumachen. In der Regel liegt er Jahre vor demKonzerttermin. Bevor künstlerische Details ins Spiel kommen,legt der Orchesterdirektor die Termine für die Donnerstags-konzerte und Sonntagsmatineen, die beiden Abonnementreihendes Mozarteumorchesters, fest. Damit es zu keinerlei Über-schneidungen kommt, müssen diese kunstvoll in das Netzder übrigen Orchesterengagements eingeflochten werden.An Ideen für Programme, Solisten und Dirigenten mangelt esnicht. „Oft bringt der Chefdirigent Wünsche und Konzepte mit“,verrät Konzertmeister Markus Tomasi. Auch die Anregungendes Künstlerischen Rats, der sich aus den beiden Konzert-meistern, Mitgliedern des Betriebsrats und einigen Bläser- undStreichersolisten des Orchesters zusammensetzt, werden beider Konzipierung miteinbezogen. „Die Entscheidung liegt aberletztlich bei der Geschäftsführung“, sagt der Geiger. Je näherder Konzerttermin rückt, desto konkreter werden die Auf-gaben. Gemeinsam mit den Musikern erarbeitet Orchester-disponentin Clarissa Weger die Einteilung der Orchester-

mitglieder für die verschiedenen Projekte. Der Dirigent legteinen detaillierten Probenplan vor. Im Gang vor dem Noten-archiv liegen nach Instrumentengruppen geordnet die einzelnenStimmen der Werke. Konstanze Bilo, die Notenarchivarin,fordert sie geraume Zeit vor der ersten Probe bei den Verlagenan, damit die Musiker die Möglichkeit haben, ihren Partvorher einzusehen.

DAS EINSPIELENAn Probentagen wird es lebendig im Orchesterhaus im Salz-burger Stadtteil Nonntal. Hier ist das Mozarteumorchesterseit 1991 zuhause. Zwei Probensäle, die Büros der Direktion,das Notenarchiv und etliche Stimmzimmer, wo die Musikerüben können, beherbergt es unter seinem lichtdurchflutetenDach. Aus einigen Stimmzimmern sind Tonleitern und andereAufwärmübungen zu vernehmen. Ein bis zwei Stunden vorProbenstart beginnen die Orchesterwarte mit dem Bühnen-aufbau im Großen Saal direkt neben dem Künstlereingang.Manchmal kann er auch mehr Zeit in Anspruch nehmen.„Das richtet sich nach der Größe der Besetzung“, berichtetThomas Gräff. Diese wiederum hängt von den Stücken ab, dieauf dem Programm stehen. Der Schwerpunkt des Orchester-repertoires liegt auf der Wiener Klassik, insbesondere auf denWerken W. A. Mozarts. Etwa 40 bis 45 Musiker, knapp dieHälfte der Orchestermitglieder, kommen dann zum Einsatz.Bei großen romantischen Programmen sind es meist doppeltso viele. Noch während Thomas Gräff und Robert Seebacherdie Noten auf die Pulte legen, finden sich die ersten Musikerim Probenraum ein, packen ihre Instrumente aus und beginnen,sich einzuspielen. Lose musikalische Passagen tanzen unsicht-

LESEPROBE AUS DEM BUCH„DAS MOZARTEUMORCHESTER SALZBURG“

:: 23

bar durch den Raum. Solo-Oboistin Sasha Calin ist spätestenseine halbe Stunde vor Probenbeginn im Saal, wenn sich dieLautstärke noch in Grenzen hält. „Ich muss die Rohre auspro-bieren und wissen, wie sie klingen“, sagt die Britin. Dazu musssie ihre Oboe gut hören können. Der kleine Zeiger der Uhr überder Eingangstür steuert zielgerichtet auf die Zehn. Die losenmusikalischen Passagen haben sich längst zu einem undefinier-baren Cluster verwoben.

DIE PROBEDie ersten Minuten einer Probenphase sind entscheidend.„Man weiß sehr schnell, ob die Beziehung zwischen Dirigentund Orchester funktioniert oder nicht“, sagt Markus Tomasi.Vor jeder ersten Probe verspürt er daher eine innere Ner-vosität, die sich selbst nach 30 Jahren in seiner Funktion alsKonzertmeister nicht gelegt hat. Auch für den Dirigenten seidas der schwerste Moment. Wenn der Maestro nach dem Ein-stimmen der Instrumente den Taktstock hebt, um den Notender aufgeschlagenen Partitur Leben einzuhauchen, liegt hinterden einzelnen Musikern bereits eine Menge Arbeit. „BeimEinstudieren der Stimme zuhause muss man alle möglichenTempi für den Ernstfall üben“, sagt Sasha Calin. „Für dieAtmung kann es sehr schwierig sein, wenn das Tempo in derProbe anders ist, als man es sich vorstellt.“

Flexibilität ist gefragt, sowohl dem Dirigenten als auch denKollegen gegenüber. Solo-Flötistin Ingrid Hasse leiht sich ihreStimme je nach Schwierigkeitsgrad zwei bis drei Monate vorder ersten Probe aus. „Ich brauche eine lange Anlaufzeit, bisich genau die Klangfarbe finde, die ich suche, und das Werkso verinnerlicht habe, dass es auf Knopfdruck funktioniert“,verrät die Musikerin. Sie möchte sich in der Probenphasenicht mehr mit sich selbst beschäftigen müssen. Dafür sei ihrder gemeinsame Arbeitsprozess zu wertvoll.

Der Wert einer Probe hängt in erster Linie von den musikali-schen Absichten des Dirigenten ab. „Sie müssen so klardefiniert sein, dass man in jeder Probe ein Stück weiter-

kommt und in der nächsten Probe daran anknüpfen kann“,sagt Markus Tomasi. Für Johannes Krall ist vor allem dieGlaubwürdigkeit der Vermittlung eines Konzepts ausschlag-gebend. Wenn es Sinn macht, muss dieses nicht unbedingtmit seiner eigenen Auffassung übereinstimmen: „Ichempfinde Vorgaben keinesfalls als fantasiehemmend“, sagt erund fügt hinzu: „Kreativität kann sich an Grenzen durchausentzünden.“

128 Seiten, zahlr. Abbildungen, 16x21 cm HardcoverISBN 978-3-99014-133-5¤ 25,–

24 :: LESEPROBE „DAS MOZARTEUMORCHESTER SALZBURG”

� Herbstzeit im Yamaha-SaalEigentlich waren es drei Richard Strauss-Tage bei der SalzburgerKulturvereinigung, die Ende September 2016 das MOS mitseinem ehemaligen Chef und Ehrenmitglied des Vereins,Hans Graf, wieder einmal zusammenführten und dazu denaus Bad Vigaun stammenden Matthias Schorn, der mit denKlarinettenkonzerten von Mozart und Copland glänzte, neinstrahlte. Gottfried Franz Kasparek ergriff die Gelegenheit,um die beiden Herren am 27. September zu einem TreffpunktMusik einzuladen. Hans Graf ist ein gern gesehener Gast beidieser Reihe. Es war höchst erfreulich, den Solisten der Auf-führungsserie von drei Konzerten kennen zu lernen. Derumtriebige, sehr bescheiden wirkende Matthias Schorn istSoloklarinettist bei den Wiener Philharmonikern und verfügtüber ein breites musikalisches Spektrum. So ist er Gründer desFestivals „Palmklang“ in Oberalm, hat aber auch verschiedeneKammermusikformationen ins Leben gerufen. Die bekan-nteste ist wohl „Faltenradio“, die Weltmusik verbreitet.

Der Abend im Orchesterhaus nannte sich Von Strauss zuStrauss und zeigte, dass ein Österreicher wie Maestro Grafauch amerikanischen Orchestern die Wiener Straussmusiknahe zu bringen versteht. In diesem Fall hörten wir eineseltene Aufnahme mit dem Cleveland Orchestra. Aber auchRichard Strauss himself kam ganz authentisch in Aufnahmenmit den Wiener Philharmonikern von 1944 „zu Ton“. Diesewurden Maßstab und Grundlage für Hans Grafs Aufführungenvon Don Juan und Also sprach Zarathustra.

Es war ein spontanes Angebot von Riccardo Terzo, demSolofagottisten des MOS, an den Verein für ein Kammer-konzert Spezial. Der kurzfristig angesetzte Termin ließlediglich eine Verständigung der Vereinsmitglieder perE-Mail und Zeitungsanzeige zu.Am 13. Oktober trat Riccardo Terzo zusammen mit der PianistinHimiko Yoshida auf mit einem Programm, das Klavierstückevon Beethoven, Schumann und Ravel sowie zwei Duos für

NACHLESE

Hans Graf und Matthias Schorn

Riccardo Terzo und Himiko Yoshida©Pe

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26 :: NACHLESE

Fagott und Klavier von Ludwig Milde umfasste. Wer ist LudwigMilde? Der 1849 in Prag geborene Fagottist und Hochschul-lehrer komponierte auch, vorwiegend für sein Instrument undist gleichsam der Carl Czerny für das Fagott, wohlgemerkt impositiven Sinn. Denn was Riccardo Terzo und Himiko Yoshidazu Gehör brachten, waren Entdeckungen, die die Hörer er-freuten. Eine Entdeckung für sich war Himiko Yoshida, die mitgroßem Ernst und ebensolchem Einfühlungsvermögen selbst-bewusst ihr Können zeigte. Ein Abend mit innerem Nachhall.

Großes Lob gebührt den Mitwirkenden und Organisatorendes für 16. Oktober angekündigten Tatort Kammerkonzert-Abends, die durch ihren Einsatz verhinderten, dass das Konzertwegen plötzlicher Erkrankung von Carsten Neumann aus-fällt. Rudolf Hollinetz und Marcus Pouget studierten gleich-sam in Windeseile mit Konzertmeisterin Marianne Riehleund Michael Kaupp ein eigenes Programm mit Werken vonMozart, Pleyel und Schubert ein. Das Publikum war berührtund hat es ihnen herzlich gedankt.

Nicht unerwähnt soll bleiben, dass Gottfried Franz Kasparekund Dorothea Biehler das neue Buch 175 Jahre Mozarteum-orchester dem Publikum an diesem Abend vorstellen konnten.

Welche Musik hört ein Musikredakteur in seiner Freizeit?Dieser und anderen berufsrelevanten Fragen wollte PeterBranner nachgehen, als er Hannes Eichmann, den bekanntenLeiter der Musikredaktion von ORF Salzburg zum Gesprächam 24. Oktober einlud. Wir erfuhren von der konzentrierten,gezielt auf Musikvermittlung ausgerichteten Arbeitsweiseeines Aufnahmeleiters und Programmgestalters, die sichnaturgemäß stark von jener eines Musikliebhabers, der sichuneingeschränkt seiner Vorliebe hingeben kann, unterscheidet.Hannes Eichmann, ein in seinem Wesen heiterer und humor-voller Mann, erzählte aus seinen Jugendjahren in Linz, seinenEntdeckungen im Bereich der Musik, aber auch von seinenUrlaubsfahrten auf Frachtdampfern, wo er sich ganz alleinund nur mit Büchern bewaffnet nach einem anstrengendenFestspielsommer seelenreinigend erholt.

Bei seinen Musikbeispielen fielen zwei Stücke auf, die ihmbesonders am Herzen liegen: Chormusik von Bach und dasvon Mahler vertonte Rückert-Lied: Ich bin der Welt abhandengekommen, gesungen von Jessie Norman. Bei seiner Liebezu Bach dürften die ersten Musikerlebnisse in seiner Chor-vergangenheit als Jugendlicher eine Rolle spielen. Bei Mahlerwar es möglicherweise das unbeschwerte Hörerlebnis desausnahmsweise einmal entspannt im Publikum Lauschenden,frei von der Arbeitssituation im Aufnahmeraum.

M. Pouget, M. Riehle, M. Kaupp, R.Hollinetzerleichtert nach einem gelungenen Abend

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Peter Branner und Hannes Eichmann

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Wie soll man einen solchen Allrounder wie HK Gruber, derseit seiner Zeit als Wiener Sängerknabe „Nali“ genannt wird,beschreiben? Einen Vollblutmusiker? Ein Kraftwerk derbesonderen Art? Eine Urgewalt? Der Kontrabassist, der aberauch das Horn beherrscht, zählt als Komponist zusammenmit Friedrich Cerha und Kurt Schwertsik zur sogenanntenDritten Wiener Schule, die sich der Tonalität verpflichtetfühlt. Als Dirigent sind die Werke des 20. und 21. Jhs. seinRevier und da kann es schon geschehen, dass er gleichzeitigauch als Chansonnier in Erscheinung tritt. Erinnert sei nuran die mitreißende Aufführung der Dreigroschenoper beiden Salzburger Festspielen 2015. Höchst agil und wach,

ausgestattet mit einer Stentorstimme, macht er vergessen,dass sich der Mann mit seinen 73 Jahren eigentlich imPensionsalter befindet. Er kann aufmerksam zuhören undbeherrscht eine Erzählkunst, die heutzutage kaum mehranzutreffen ist. Dabei versteht er es wie kaum ein anderer,sein reiches Leben und sein Verständnis von Musik humor-voll, witzig und angereichert mit Anekdoten (sogar darstelle-risch) zu vermitteln. Wenngleich der Abend zur Einstimmungauf die Sonntagsmatinee gedacht war, hätte es durchGrubers plastische und leicht verständliche Erzählweisebeinahe keiner Musikbeispiele bedurft. Wir erlebten einenbescheidenen Künstler, der eigentlich in Großbritannienbeim berühmten Verlag Boosey and Hawkes für die Weltentdeckt wurde. Er zählt heute zu den führenden Komponis-ten unseres Landes und – man muss es leider sagen – wirdals solcher noch nicht in dem Maße vom breiten Konzert-publikum wahrgenommen, wie es ihm gebührte. Und dies,obwohl sein Stück Frankenstein, Ein Pandämonium fürChansonnier und Orchester (Texte: H. C. Artmann) zu denmeist gespielten Werken der Musik des 20. Jhs. seit 1945zählt. Leonard Bernstein und Simon Rattle waren von ihmbeeindruckt und Letzterer hat die Wiener Philharmonikerdazu bewogen, ihm den Kompositionsauftrag für Dancingin the Dark zu erteilen. Das Werk, das dann in der Sonn-tagsmatinee als krönender Abschluss auf dem Programmdes MOS stand.

Franz Willfurth

Gottfried Franz Kasparek und HK „Nali“ Gruber

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� IVOR BOLTONS LETZTES KONZERT ALS CHEFDES MOZARTEUMORCHESTERS AM 14.08.2016im Rahmen der Salzburger FestspieleBläserglück mal vier sowie packend zupackende MozartSymphonien war in der Tageszeitung Die Presse zu lesen.Und weiter: Ein Glück ist es auch, wenn ein so formidablesSolistenquartett zur Verfügung steht wie bei dieser Mozart-Matinee: Sasha Calin (kurzfristig eingesprungen für IsabellaUnterer), Christoph Zimper, Zoltán Mácsai und RiccardoTerzo musizierten so einträchtig, geschmeidig und virtuossowohl untereinander als auch mit dem Mozarteumorchesterunter Ivor Bolton, dass Spielfreude und Ausdruckskraft wievon selbst verschmolzen. Die wechselnden Farbkombinationender Soli im ersten Satz, das verträumte Adagio, die vonBolton beinahe jazzig interpretierte Lässigkeit der Final-Variationen, sie fanden auf das Schönste zueinander – undsuggerierten eine Atmosphäre von opernhafter Grandeur.…Jubel und Dankbarkeit, im Publikum ebenso zwischen demkünftigen Ehrendirigenten und seinem „alten“ Orchester.Nicht nur für Ivor Bolton war es das letzte Konzert, sondernauch für Zoltán Mácsai, der zur Sächsischen StaatskapelleDresden gewechselt ist.

� PRESSESPIEGEL

„Das unausgesprochene Motto des anregenden, witzigen,ironisch durchspickten, aber immer wundersam lebendig, jadraufgängerisch musizierten Abends: Sau rauslassen, aufTeufel komm raus!“(Reinhard Kriechbaum über das 1. Donnerstagskonzert des Mozarteum-orchesters in der Saison 2016-2017 unter der Leitung von RiccardoMinasi – DrehPunktKultur am 23.09.2016)

Unserer Meinung nach wurde über dieses Konzert mit RiccardoMinasi, der vom Publikum und besonders vom Orchester mitgroßem Beifall aufgenommen wurde, in der übrigen Pressenichts berichtet. Hier ein Link:https://www.youtube.com/watch?v=H34M-PxuEi4

„Energisch auftrumpfend: unter der energiegeladenenLeitung von Hans Graf setzte das Mozarteumorchester sichund dem Veranstalter einen Markstein an Interpretation.“

(Horst Reischenböck über das 1. Konzert des Mozarteumorchestersbei der Salzburger Kulturvereinigung in der Saison 2016-2017 unterder Leitung von Hans Graf – DrehPunktKultur am 29.09.2016)

KONZERTE RÜCKBLICK UND PRESSESPIEGEL

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„Mit Eleganz und Bravour machte Steinbacher zusammenmit dem Dirigenten und dem wie immer blendend dispo-nierten Orchester das Konzert zum exquisiten Hörerlebnis.“

(Elisabeth Aumiller über die 1. Sonntagsmatinee des Mozarteumor-chesters in der Saison 2016-2017 unter der Leitung von Markus Stenzund mit der Geigerin Arabella Steinbacher als Solistin – DrehpunktKultur am 10.10.2016)

„Die Zweite Sonntagsmatinee hat als Ganzes bestätigt,dass das Mozarteumorchester mit dieser Reihe nicht nur dasPublikum, sondern nicht zuletzt sich selbst beschenkt.Das funktioniert tadellos auch mit Musik aus dem 20. und21. Jahrhundert.“

(Reinhard Kriechbaum über die 2. Sonntagsmatinee des Mozarteum-orchesters in der Saison 2016-2017 unter der Leitung von HK Gruber– DrehPunktKultur am 07.11.2016)

Wenige Tage später erreichte den Verein eine E-Mail von HKGruber, worin er sich bei uns für den Treffpunkt Musik-Abend bedankt:

Der Abend mit Ihnen hat sicher auch dazu beigetragen, daßdie Matinee eine so schöne runde Sache wurde.

Ich schwebe immer noch auf Wolke SIEBEN. Das ganzeUnternehmen war einfach wundervoll. Ich hoffe sehr, daßwir anknüpfen können!

Dem Orchester schrieb HK Gruber diesen Brief:

RÜCKBLICK/PRESSESPIEGEL :: 29HKGruberknietvordemOrchester!©

PeterBrann

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� Neues aus dem Großen Saal des OrchesterhausesSie erinnern sich an Besuche im Großen Saal des Orchester-hauses: Ein Vorhang zierte die Wand hinter dem Orchester(also die Innenseite der Außenmauer), der aus akustischenGründen angebracht worden war, allerdings um den Preis,das Werk des Salzburger Künstlers Hermann Kremsmayer zubedecken. Wenn dieser schützende Vorhang nicht ganz zu-gezogen war und den Blick auf das dahinterliegende Etwasan den Rändern frei gab, kamen Hinweise von Seiten desirritierten, aber auch besorgten Publikums, das in den er-grauten Stellen einen Wasserschaden befürchtete.

25 Jahre danach gibt es eine Lösung nach dem Motto„Zwei Fliegen auf einen Schlag“: Renovierungs- undVerbesserungsarbeiten fanden statt, die den ehemalsnotlösenden Vorhang überflüssig machen und der kritischeKünstler hat sein Kunstwerk einem Relaunch unterzogen,indem er es mit frischen Farben übermalte.

Die Malerei erscheint nunmehr wieder in voller Breite undliefert dem Konzertpublikum außer der Musik eine optischeanregende Draufgabe.Die Bilder zeigen das Einst und Jetzt.

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©MOS/OttoWieser

©MOS/Ch

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IMPRESSUMMedieninhaber & Herausgeber: Verein der Freunde des Mozarteum-orchesters Salzburg, Erzbischof-Gebhard-Straße 10, A-5020 SalzburgTel.: 0662/843571 · Mobil: 0664 5422848E-Mail: [email protected]ür den Inhalt verantwortlich: Peter Branner, Brigitta LamerHergestellt im Eigenverlag · DVR: 0563498Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz: Mitteilungen des Vereins derFreunde des Mozarteumorchesters an seine Mitglieder.Druck: Druckerei Roser, Salzburg. ZVR-Zahl: 955538284Bildnachweise, wenn nicht anders vermerkt: S 2 und S 14 Privat (BarbaraChemelli), S 3 Marco Borggreve, S 15: Vreni Arbes, S 28: Peter Branner,S 31 links: Peter Branner – rechts Julian Siponen. Den Agenturen dankenwir für die Künstlerbilder. Redaktionsschluss: 19.11.2016

IMPRESSUM :: 31

VORSTANDPräsident: Peter BrannerVizepräsidenten: Gottfried Franz KasparekUniv.-Prof. Dr. Oswald PanaglGeschäftsführerin: Brigitta LamerFinanzreferent: Dr. Karl-Heinz KammererSchriftführerin: Käthe DrexlerBeiräte: Andrea Irresberger, Dipl.-Ing. Albert Mayr,Mag. Peter SoffelOrchesterdirektor: Thomas WolframChefdirigent: derzeit nicht besetztOrchestervertreter: Michael Kaupp, Götz Schleifer

MITGLIEDSBEITRÄGE 2017: � Mitgliedsbeitrag ¤ 35,– � Familienmitgliedschaft ¤ 45,– � Jugend ¤ 2,– � Förderer ¤ 230,–

� UNTERSCHIEDLICHE BOTEN DER FREUDEKonzertmeisterkinder Alma Tomasi und Jakob Riehleerfreuen Markus Stenz, den Dirigenten der Ersten Sonn-tagsmatinee.

Thomas Gräff überbringt „wegen des großen Flüssig-keitsverlustes“ dem Posaunisten Christian Winter eineBierkiste nach dem Posaunenkonzert von Henri Tomasiim Rahmen des Zweiten Donnerstagskonzerts.

JÄNNER 2017Orchesterhaus SO 08.01. 19.30 Tatort Kammermusik: „I Salonieri“Großes Festspielhaus SO 15.01. 11.00 Sonntagsmatinee: LIGETI, LISZT, CHOPIN, BARTOK · Douglas BoydOrchesterhaus SA 21.01. 20.00 FORTISSIMO GSCHNAS des MozarteumorchestersSalzburger Landestheater SO 22.01. 19.00 PREMIERE: ORFEO2 · Matthew AucoinOrchesterhaus MO 23.01. 19.30 Treffpunkt Musik: Walter Müller erinnert sichStiftung Mozarteum SO 29.01. 19.30 Mozartwoche: HAYDN · Pablo Heras Casado

FEBRUAR 2017Stiftung Mozarteum SO 05.02. 11.00 Mozartwoche: MOZART, PÄRT, HAYDN · Ivor BoltonOrchesterhaus SO 19.02. 19.30 Tatort Kammermusik: „Jahreszeiten“Orchesterhaus MI 22.02. 19.30 Treffpunkt Musik: Glückliche Reise! Die Witzepräsidenten auf froher FahrtHaus für Mozart SO 26.02. 19.00 PREMIERE: La Bohème · M. Gražinyt�-Tyla

MÄRZ 2017Großes Festspielhaus MI 08.03. 19.30 CHATSCHATURJAN, RIMSKI-KORSAKOW · Antonie MéndezGroßes Festspielhaus DO 09.03. 19.30 CHATSCHATURJAN, RIMSKI-KORSAKOW · Antonie MéndezGroßes Festspielhaus FR 10.03. 19.30 CHATSCHATURJAN, RIMSKI-KORSAKOW · Antonie MéndezOrchesterhaus SO 12.03. 19.30 Tatort Kammermusik: „Klassiker der Kammermusik“Orchesterhaus MO 13.03. 18.00 29. ordentliche HauptversammlungOrchesterhaus MO 13.03. 19.30 Treffpunkt Musik: Begegnung mit Frank StadlerStiftung Mozarteum DO 16.03. 19.30 Donnerstagskonzert: HINDEMITH, SCHUMANN · Domingo Hindoyan

APRIL 2017Orchesterhaus SO 02.04. 19.30 Tatort Kammermusik: „Tuttist Art – Art der Fuge“Stiftung Mozarteum DO 06.04. 19.30 Donnerstagskonzert: HAYDN, MOZART · Andreas Spering

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VEREIN DERFREUNDE DESMOZARTEUMORCHESTERSS A L Z B U R G