Virgo maria hic laudor per nos. Das Wandrelief zur Verehrung der Muttergottes in der Frankenberger...

21
Jonas Verlag ars ecclesia: Kunst vor Ort, Bd. 2 Hrsg. von Esther Meier und Barbara Welzel Die Marienkapelle in Frankenberg Ein Wallfahrtsort im Wandel der Zeiten hrsg. von Birgit Kümmel und Esther Meier

Transcript of Virgo maria hic laudor per nos. Das Wandrelief zur Verehrung der Muttergottes in der Frankenberger...

Jonas Verlag

ars ecclesia: Kunst vor Ort, Bd. 2

Hrsg. von Esther Meier und Barbara Welzel

Die Marienkapelle in FrankenbergEin Wallfahrtsort im Wandel der Zeiten

hrsg. von Birgit Kümmel und Esther Meier

Die Marienkapelle in Frankenberg (Foto: Dieter Mayer-Gürr)

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Ulrich Ritzerfeld Die Marienkapelle im Stadtgefüge von Frankenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Xenia Stolzenburg Virgo maria hic laudor per nos. Das Wandrelief zur Verehrung der Muttergottes in der Frankenberger Marienkapelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Heiner Wittekindt Das Figurenprogramm der Marienkapelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Birgit Kümmel Die Mauritianische Reform und ihre Folgen für die Marienkapelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Ulla Schäufele Die Bilderfrage in den Streitschriften von Daniel Angelocrator und Jeremias Vietor . . . . . . . . 51

Esther Meier Bildzerstörung als Bildschaffung: Aspekte des Ikonoklasmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

Dirk Schwarze Ein gescheiterter Dialog. Ansgar Nierhoffs „Ausgleich nach dem Bildersturm“ und die Marienkapelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

Tafelteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81

2323Das Wandrelief zur Verehrung der Muttergottes in der Frankenberger Marienkapelle

Virgo maria hic laudor per nosDas Wandrelief zur Verehrung der Mutter-gottes in der Frankenberger Marienkapelle

Xenia Stolzenburg

I. Zur Baugeschichte der Marienkapelle

Die Marienkapelle sollte als nachträglicher Anbau an die Liebfrauenkirche in Franken­berg ein auffallendes Zeichen setzen (Tf. 3).1 Welche Anlässe oder Voraussetzungen hin­ter der Errichtung der kleinen Kapelle stan­den, konnte bislang noch nicht überzeugend geklärt werden. Dass sie mit dem einstmals hohen und fast turmähnlichen Dach, der ex­ponierten Lage und dem außergewöhnlich reichen Bauschmuck als letzter Bau nach der Fertigstellung der Chorerweiterung der Lieb­frauenkirche neben derselben trotz des gerin­gen Durchmessers bestehen, möglicherweise diese sogar übertrumpfen sollte, steht außer Frage. Was in ihrem Inneren aufbewahrt wur­de, wird nach außen bereitwillig mitgeteilt: Die durch den Bildersturm verlorene Marien­krönung auf dem Tympanon vergegenwärtigt, dass die Kapelle Maria geweiht ist und weist auf eine Gnadenmadonna hin, die ehemals im Innern aufbewahrt wurde. Ein großes und re­tabelähnliches Relief überspannt die chorseiti­ge Rückwand (Tf. 4). Im heute leeren Zentrum stand einstmals eine Marienfigur, umrahmt

von einem auf die Muttergottes ausgerichteten Bildprogramm. Aufgrund der spezifischen Ge­staltung ist das Wandrelief in der Forschung stets als Retabel wahrgenommen worden. Die­se Funktion kann ausgeschlossen, und es soll nach anderen gesucht werden.

1286 legte Landgraf Heinrich I. von Hessen den Grundstein zur Liebfrauenkirche (Tf. 5). Der erste Chor war um 1300, das Langhaus vermutlich um 1337 vollendet.2 Um die Mitte des 14. Jahrhunderts übernahm wahrschein­lich Tyle von Frankenberg die Leitung der be­reits begonnenen Erweiterung des Chores, der 1353 geweiht wurde.3 Demselben Baumeister wird auch, nachdem in den folgenden Jahren unter seiner Leitung die beiden Westjoche der Seitenschiffe mitsamt dem Turm fertig ge­stellt wurden, Bau und Ausstattung der Mari­enkapelle zugeschrieben.4 Als ein turmartiger Zentralbau mit oktogonalem Grundriss fügt sie sich an die Südostecke des Querhauses der Liebfrauenkirche an, ohne direkten Zu­gang von der Kirche zur Kapelle. Die Kapelle befand sich nun mitten auf dem ehemaligen Marktplatz und nahm auch auf diese Weise eine exponierte Stellung ein.5 Gegenüber den schlichten Formen des Chors der Liebfrauen­

2424 Xenia Stolzenburg

kirche, wurde das Äußere der Marienkapelle mit zahlreichen, im Bildersturm beseitigten Statuen ausgestattet und die beiden Portale reich geschmückt. Erhaltene Inschriften und einige mutilierte, im Kreisheimatmuseum in Frankenberg überlieferte Skulpturen erlauben, das einstige Bildprogramm des Außenbaus zu rekonstruieren.6

Das Relief ist zeitgleich mit der Marienka­pelle entstanden, die stilistisch um 1370/1380 oder aber aufgrund einer Inschrift um 1385 datiert wird.7 Urkundliche Hinweise auf eine genauere Datierung fehlen. Einzig von einer Fertigstellung der Kapelle vor 1392 können wir gesichert ausgehen, da sie von der Patronats­übergabe der Liebfrauenkirche in diesem Jahr an die Johanniterkommende in Wiesenfeld ausdrücklich ausgenommen wurde.8

Nach der Einführung der Reformation 1527/28 erfolgte möglicherweise ein erster Bil­dersturm, bei dem die beweglichen Devotiona­lien aus dem Sakralraum entfernt wurden.9 Die Kapelle samt Bauschmuck blieb wahrschein­lich zunächst von weiteren Zerstörungen un­behelligt. Erst der mauritianische Bildersturm gegen 1607 löste eine geradezu systematische Zerstörung aus, denn die Figuren wurden mu­tiliert, indem vornehmlich die Köpfe und Hän­de abgeschlagen wurden.10 Das Relief im In­nern blieb allerdings, bis auf sämtliche Köpfe und Hände, weitgehend erhalten, während am Außenbau alle Skulpturen vollständig entfernt und die Marienkrönung im Tympanon auf das sorgfältigste abgemeißelt wurde.11 Wahr­scheinlich verlor die Kapelle mit der Beseiti­gung der dort verehrten Madonna ihre Funk­tion, wie es der Verfall in der folgenden Zeit erkennen lässt. Es schien offensichtlich hinrei­chend, am Außenbau den Skulpturenschmuck zu entfernen sowie im Innern nur die Marien­figur zu beseitigen und die übrigen Reliefs in­nen ihrer Köpfe und Hände zu berauben. Die erzählenden Darstellungen der Verkündigung

und Heimsuchung, Themen der biblischen Geschichte, konnten identifizierbar bleiben.12

In den Jahren 1882 und 1883 erfolgte eine Restaurierung, als deren Leiter man Georg Gottlob Ungewitter und Carl Schäfer vermu­tete.13 Bedauerlicherweise ist die Restaurie­rungsgeschichte bisher nicht aufgearbeitet worden, und auch nur summarisch die der Liebfrauenkirche aus den Jahren 1864– 1870.14 Ungewitter kann für die Marienkapelle nicht verantwortlich gewesen sein, da er bereits im Jahr 1864 verstorben war. Zu diesem Zeitpunkt war die Restaurierungskampagne der Lieb­frauenkirche gerade erst begonnen worden.15 Carl Schäfer war bei den Restaurierungsarbei­ten zur Liebfrauenkirche nur ergänzend tätig und taucht in den Unterlagen zur Restaurie­rung der Marienkapelle nicht auf.16 Der prekä­re Zustand der Kapelle wurde bereits 1872 an­gemahnt.17 Nach ersten Kostenvoranschlägen aus den Jahren 1872 und 1874, datiert ein wei­terer vom 24. Dezember 1882, der schließlich zur Ausführung kam.18 Zu diesem Zeitpunkt waren die Arbeiten schon im vollen Gange, wie Rechnungen für Maurer und Bildhauer ab Frühjahr 1882 belegen.19 Durch eingedrun­gene Feuchtigkeit ist die Reliefwand stark be­einträchtig worden und es mussten etliche Ornamente ausgetauscht werden.20 Bei der Ergänzung des verwitterten Gesims wird eine Auskragung über dem mittleren Atlanten hin­zugefügt.21 Als eine Besonderheit dieser Ka­pelle kann also festgehalten werden, dass es, abgesehen von den genannten Zerstörungen, weder nachmittelalterliche Umbauten noch tiefgreifende Veränderungen während der Re­staurierung gab.

2525Das Wandrelief zur Verehrung der Muttergottes in der Frankenberger Marienkapelle

II. Das Bildprogramm der Reliefwand

Die Reliefwand in feinster Meißelarbeit be­stimmt die gesamte Nordwestwand der Mari­enkapelle (Tf. 4 und 5). Dabei handelt es sich vielleicht nicht zufällig um den Mauerab­schnitt, der die Verbindung zur Südkonche der Liebfrauenkirche bildet. Der Haupteingang zur Kapelle befindet sich im Osten, ein wei­teres kleineres Portal ist südwestlich gegeben. Fünf der sieben Außenwände, die achte bildet den Anschluss zur Kirche, waren mit 55 Skulp­turen ausgeschmückt.22 Das Relief nimmt eine beachtliche Höhe von 6,50 m bei einer Breite von 3,50 m ein.23 Über Trägerfiguren, die den Aufbau als Atlanten auf ihren Schultern tragen, baut sich die Schauwand in drei Registern auf. Ins Mauerwerk eingedrungene Feuchtigkeit hat die Träger nahezu unkenntlich gemacht. Sie tragen zeitgenössische städtische Trachten, wobei die mittlere Figur größer und prächti­ger ausgestattet ist als die anderen.24 Auf Kopf oder Schultern der Atlanten ruht das Gesims, das, wie bereits erwähnt, während der Restau­rierung durch die Auskragung in der Mitte erweitert wurde. Über diesem Sockelbereich ist eine Reihe von neun Maßwerkarkaden der Wand vorgeblendet. Sie wird von einem plas­tisch hervortretenden Fries mit einer Inschrift überfangen, auf dem 14 musizierende Engel zwischen kaum noch kenntlichen Zinnen aus­zumachen sind.

Der mittlere Bereich greift ein Dreiportal­schema auf.25 Zwei schmalere, mit Wimpergen überhöhte und Maßwerk verzierte Spitzbogen­nischen flankieren einen Eselsrückenbogen, dessen Profil reich abgestuft ist. In den seitli­chen Feldern befinden sich Reliefs der Verkün­digung links und der Heimsuchung rechts. In der heute leeren Mitte befand sich ehemals eine stehende Muttergottes. Dieses mittlere Feld ist tiefer in die Wand eingeschnitten als

die umliegenden. Der Hintergrund ist in allen drei Feldern mit sechszackigen Sternen über­sät. Die beiden Figurenpaare der Verkündi­gung und Heimsuchung sind in Dreiviertelre­liefs auf Postamente gestellt und wenden sich jeweils einander zu. Links ist noch der Flügel des Verkündigungsengels zu sehen, der im Re­lief auf dem Hintergrund zu liegen kommt, der andere vollplastische Flügel ist abgeschlagen. Die Heimsuchung rechts ist auf ganz ähnliche Weise dargestellt wie die Verkündigung; man kann hier durchaus von Pendants sprechen. Oberhalb dieser Hauptzone erhebt sich eine Reihe von wimpergbekrönten Spitzbogenni­schen, über der ein Fries von durchbrochenen Vierpässen den Abschluss bildet.

Die Inschrift unterhalb der 14 musizieren­den Engel richtet sich fürbittend direkt an die Gnadenmadonna: „pro miseris pia rogite prece / virgo Maria hic laud(or) per nos / hos fili, p(ro)tege servos / hec loca serva pater ubi laudatur mea mater“ (Für die Armen bittet in­ständig durch frommes Gebet. Jungfrau Maria hier wirst du durch uns gelobt. Sohn beschüt­ze diese Diener. Vater bewahre diese Orte wo meine Mutter gelobt wird).26 Am Anfang der Schrift sind zwei bittend erhobene Hände in den Stein gemeißelt, in der Mitte, vor dem „hic“, eine nach unten weisende Hand und eine weitere nach oben weisende vor dem „hec“.27 Weitere Inschriften befinden sich auf den Spruchbändern der Verkündigung und Heimsuchung. Der Verkündigungsengel gibt auf seinem Band einen Teil der Heilsbotschaft wieder: „(bene)dicta super mulieres“ (gelobt seist du unter den Frauen). Das Spruchband der Maria direkt daneben, gibt nicht etwa ihre Antwort wieder, wie es bei solchen Darstellun­gen üblich und zu erwarten wäre, sondern es ist dort zu lesen: „fiat in ancilla deus ut previdit in illa“ (Gott sorgte, dass er in jener Magd ent­stehe). Die Begrüßungsworte des Engels, „Ave Maria gratia plena“, und die Worte der Annah­

2626 Xenia Stolzenburg

me Mariens, „ecce ancilla Domini“, also die weitaus öfter anzutreffenden Beischriften der Verkündigung, sind bereits an anderer Stelle innerhalb der Kapelle angebracht. Mittels der beiden Schlusssteine befindet sich eine weite­re Verkündigung im Gewölbe, die genau diese beiden Sätze in verkürzter Form als Inschrift tragen (Tf. 6). Hier zeigt sich, wie sehr das Bildprogramm der Reliefwand mit dem der übrigen Kapelle verschränkt ist. Bei der Heim­suchung ist eines der beiden Spruchbänder di­rekt über die Arme der beiden sich begrüßen­den Frauen gelegt. Es ist Elisabeth zuzuordnen und trägt als Wortlaut: „gaudium sit tibi eliza­beth“ (du sollst dich freuen, Elisabeth). Das Spruchband der Maria, hinter ihrem Rücken geführt, gibt an: „benedicta tu in mulieribus“ (du Gesegnete unter den Frauen). Fast im glei­chen Wortlaut wurde hier die Bezeichnung des Verkündigungsengels wiederholt.

Die Spruchbänder und die Inschrift unter­halb des Engelsfrieses stellen Maria als Für­bitterin ins Zentrum. Dabei wird die formale Zweiteilung zwischen der unteren und der oberen Bildzone auch mit einer inhaltlichen verknüpft. Schon Fuchß versteht die als Drei­portalanlage ausgebildete obere Bildzone als Eingang zum himmlischen Jerusalem und zum Paradies, wobei das Gnadenbild der Ma­ria als „porta aperta“ fungiere, also als jene, die Maria durch den Sündenfall verschlossene Paradiestür wieder geöffnet hat.28 Die Madon­na selbst, wie auch die angrenzenden Figuren, sind mit einem Sternenteppich hinterfangen. Darauf dass es sich bei der hier präsentier­ten Madonna um die Himmelskönigin han­delt, weist bereits die Marienkrönung auf dem Tympanon des Eingangsportals hin. Auch die Verkündigung, ebenso wie die Heimsuchung, spielt sich direkt vor dem Sternenhimmel ab und nicht, wie wir es üblicherweise kennen, ei­nerseits in einem Innenraum und andererseits vor den Toren einer Stadt. Desweiteren sind

alle vier Figuren auf einzelnen Sockeln – Por­talgewändefiguren gleich – isoliert dargestellt. Nicht das szenische Nachempfinden der bei­den Begebenheiten wird in den Vordergrund gerückt, sondern die in den Himmel erhobene und vom Marienleben losgelöste Darstellung des Beginns und der körperlichen und visu­ellen Erkenntnis der Menschwerdung Christi soll vermittelt werden. Die Spruchbänder des Verkündigungsengels und beider Marienfigu­ren im Relief zielen ebenfalls darauf ab, Maria als die zur Gottesmutter auserwählte und ge­segnete Frau hervorzuheben: „benedicta super mulieres“ und „benedicta tu in mulieribus.“ Und weiter: „fiat in ancilla deus ut previdit in illa.“ Die Bittinschrift schließlich formuliert das Gebet der Anwesenden in Schriftform. Sie wendet sich zunächst an Maria als Fürbitterin („pro miseris pia rogite prece“), dann an Jesus, der als Knabe auf dem Arm seiner Mutter prä­sentiert wird, dass auch er die Anwesenden beschütze („hos fili, p[ro]tege servos“), und schließlich an Gottvater, diesen verehrten Ort zu erhalten. Die eingemeißelten Hände ergän­zen die steinerne Anrufung. Die im Gebet er­hobenen Hände zeigen in unmittelbarer Weise das bittende Anliegen. Die nach unten weisen­de Hand zeigt dorthin, wo sich der Lesende des Textes gerade befindet, während die nach oben weisende Hand in den Himmel deutet, weil sich abschließend die Inschrift an den Vater im Himmel richtet. Die musizierenden Engel nehmen eine vermittelnde Position zwi­schen Irdischem und Göttlichem der unteren und mittleren Zone ein, und der stark zerstörte Zinnenkranz auf dem sie stehen, deutet eben­falls auf die himmlische Stadt hin.29

2727Das Wandrelief zur Verehrung der Muttergottes in der Frankenberger Marienkapelle

III. Form- und Retabelfrage

Die Marienkapelle und das in ihrem Inneren befindliche und seit jeher als Retabel angespro­chene Relief spielt in der Literatur zu Retabeln und Architektur des späten 14. Jahrhunderts keine Rolle. Dies mag auch damit zusammen­hängen, dass die in Deutschland eher selten anzutreffenden Steinretabel, zu denen es ja bis zum Erscheinen dieser Publikation gezählt wurde, ohnedies wenig erforscht worden sind.30 Einzeluntersuchungen zu Kapelle und Relief existieren zwar, sind aber zumeist im Feld der Heimatforschung anzusiedeln. Dehn­Rot­fehlser legt nach der Restaurierung der Lieb­frauenkirche 1882/1883 einen Tafelband vor, in dem auch die Marienkapelle beschrieben und in Aufrissen, die vor der im selben Jahr begonnenen Restaurierung angefertigt wur­den, dargestellt wird.31 Ihm verdanken wir wertvolle Einsichten und Vergleichsmöglich­keiten des noch unrestaurierten Zustands. Als erste, aber auch einzige genauere Analyse des 20. Jahrhunderts ist der Aufsatz von Verena Fuchß zu nennen.32 Sie verfestigt das Bild der Marienkapelle als Wallfahrtsort, wundert sich zwar über einen fehlenden Altartisch, hält aber an der Retabelfunktion der Schauwand fest.33 Über die systematische Zerstörung während des mauritianischen Bildersturms unterrich­tet Birgit Kümmel.34 Heiner Wittekindt ist es mit seinem Büchlein aus jüngster Zeit zu ver­danken, dass die Kapelle mit ihrem umfangrei­chen Bauschmuck und Ausstattung wieder aus der Vergessenheit geholt wurde.35

Aufgrund der spezifischen Gestaltung ist das Bildwerk in der Forschung stets als Retabel wahrgenommen worden.36 Während die mitt­lere Figurennische mit dem Gnadenbild als Schrein aufgefasst wurde, sind die seitlichen Reliefs der Verkündigung und der Heimsu­chung als Flügel interpretiert und das gesamte

Ensemble als Vorwegnahme der aufkommen­den Flügelretabel verstanden worden. Nach oben wird die Anlage von einer an ein Ge­sprenge erinnernden Arkadenzone und nach unten von einer weiteren abgeschlossen, die einer Predella gleichkäme. Die drei das Gesims tragenden Atlanten würden dabei den Stipes ersetzen. Insgesamt wurde das Bildwerk als multimediales, komposites Altarbild verstan­den, bei dem die einzelnen Elemente nahezu vollständig miteinander verschmolzen sind.37

Der tatsächlich an ein Retabel erinnernde Aufbau ruht auf einem Gesims, das zunächst einem Tisch oder einer Mensa gleicht, für die­se Funktion allerdings eindeutig nicht geschaf­fen wurde. Ein bei Bedarf vor dem Bildwerk aufgestellter Altar, wie Fuchß vorschlägt, wür­de zum einen die Atlanten verdecken und zum anderen zuviel Platz in der beengten Kapelle beanspruchen.38 Ferner würden die zwei ge­genüberliegenden Portale für Prozessionen die Aufstellungsmöglichkeiten eines Altars eben­falls beschränken.39 Auch wäre ein Altar eher gen Osten und nicht nach Nordwesten ausge­richtet zu vermuten.40 Darüber hinaus fehlen jegliche Hinweise auf eine Sakramentsnische oder einen direkten Zugang zur Liebfrauenkir­che, um kostbare Altargeräte und Sakramente nicht über den Marktplatz transportieren zu müssen.41 Letztlich ist die in der Forschung angenommene Funktion als Wandretabel ab­zulehnen. Die hohe Reliefwand zur Aufnahme einer Marienfigur orientierte sich dabei hin­sichtlich ihres Aufbaus durchaus an Retabeln, hatte aber von Anfang an einzig die Präsenta­tion der Muttergottes zur Aufgabe. Ein unmit­telbares Vergleichsexemplar ist in Deutschland nicht anzutreffen.42

2828 Xenia Stolzenburg

IV. Die Gnadenmadonna und ihre Verehrung im Spätmittelalter

Sehr wahrscheinlich bestimmte eine als Gna­denbild verehrte Muttergottes mit Kind, die heute im Kreisheimatmuseum aufbewahrt wird, das Zentrum der Schauwand (Tf. 7).43 Die ungefähren Umrisse der einstmals dort verorteten Skulptur, die der Sternenhinter­grund ausspart, sowie die Inschrift scheinen diese Annahme nachdrücklich zu untermau­ern.44 Bei einer erhaltenen Größe ohne Kopf von 92 cm Höhe wäre diese auf ca. 100 cm Höhe zu ergänzen.45 Die Steinmadonna wurde zunächst seit nicht bekannter Zeit in der Sak­ristei der Liebfrauenkirche bewahrt, bevor sie zusammen mit den anderen Skulpturen der Kapelle ins Kreisheimatmuseum überführt wurde.46 Unterstützen ließe sich die These, dass die Figur in der Reliefwand aufgestellt war, durch die über die übrigen Skulpturen hinausreichende Höhe und den Sockel, der sich deutlich von demjenigen der anderen Fi­guren unterscheidet.47 Die Plinthe der Stein­figur hat – nach Augenmaß – dieselben Aus­maße wie die mittlere Nische des Wandreliefs. Hier springt die Wand um einiges weiter zu­rück, als bei den angrenzenden Wandfeldern mit der Verkündigung und Heimsuchung, so dass anzunehmen ist, dass die Standfläche im Wandrelief bei dessen Errichtung der Gnaden­madonna angepasst worden war. Möglicher­weise befand sich das etwas früher als die übri­gen Skulpturen datierte Gnadenbild zunächst in der Liebfrauenkirche, bis die Marienkapel­le als ihre eigene Stätte der Verehrung erbaut wurde.48

Die Madonna ist aus hellgrauem Sandstein gearbeitet und wird seit jeher um die Mitte des 14. Jahrhunderts datiert.49 Eindeutig ersicht­lich ist, dass sie nicht der Werkstatt oder gar der Hand Tyle von Frankenbergs entstammt.50

Kaum sichtbare Partikel von einer Farbfassung lassen sich noch aufspüren. Demnach besaß sie ehemals ein fleischfarbenes Inkarnat und das Kind trug ein rotes Kleid.51 Nicht nur die beiden Köpfe sind abgeschlagen. Ein geflick­ter Bruch zwischen Ober­ und Unterkörper ist deutlich zu erkennen, und die fehlenden Arme und Hände lassen ihre ursprüngliche Haltung nur noch erahnen; Attribute sind gänzlich ver­loren. Am ehesten vergleichen lässt sich die Frankenberger Madonna mit derjenigen aus Rüdesheim, die heute im Hessischen Landes­museum in Darmstadt aufbewahrt wird und um 1360 zu datieren ist (Abb. 1).52 Ganz ähn­lich ist das Motiv des in großen Schüsselfalten vor dem Körper drapierten Mantels, dessen Zipfel über das rechte Handgelenk geschlagen ist. Ebenfalls übereinstimmend ist die Kör­perhaltung des Jesuskindes. Es sitzt auf dem

1 Madonna aus Rüdesheim, um 1360. Hessisches Landesmuseum Darmstadt (Foto: Bildarchiv Foto Marburg)

2929Das Wandrelief zur Verehrung der Muttergottes in der Frankenberger Marienkapelle

linken Arm seiner Mutter und greift mit einer leichten Drehung des Oberkörpers und mit ge­strecktem Arm in den Gewandsaum. Die wei­chen Übergänge der Falten sind sowohl bei der Rüdesheimer als auch bei der Frankenberger Madonna zu finden. Der Schwung in der Hüf­te fehlt allerdings und offenbar war auch das Haupt der Mutter nicht zum Kind geneigt. Die Madonna aus Frankenberg war ehemals freier aufgestellt, wie eine bearbeitete Rückseite er­kennen lässt. Nachträgliche Abarbeitungsspu­ren am hinteren Mantelsaum könnten für die Zweitaufstellung in der Marienkapelle beige­fügt worden sein.

Wie dargelegt werden konnte, ist eine Wall­fahrtstätigkeit zur Madonna im 14. Jahrhundert nicht auszumachen und die Erbauungsgründe für die Marienkapelle sind eher im städtischen Umfeld zu suchen.53 Erst im späten Mittelalter lassen einige Schriftquellen etwas über Vereh­rung und Gebrauch der Madonna verlauten, und es scheint Wallfahrten in lokalem Ausmaß nach Frankenberg gegeben zu haben. Ein In­ventar von 1525 listet die Kirchengüter, Klein­odien und Altäre der Liebfrauenkirche und aller weiteren Kirchen und Kapellen Franken­bergs auf.54 Für die Marienkapelle wird kein Altar genannt, wie es in diesem Inventar zu erwarten wäre, wenn es einen solchen gegeben hätte. Dagegen verzeichnet es allein zehn Altä­re für die Liebfrauenkirche.55 Indessen werden für die Kapelle mehrere Kleidungsstücke aus Samt und Seide sowie silberne Kronen für ein „Jesus und Marien bilde“ erfasst:

„In Vnsser lieben frauen CapellennItem funffe listen becleit mit Silbern ober­

gultten SpangenItem Zwo Silbern obergultte Crone mit etli­

chen gutten gestentzeItem Zwo Crone cleine und grosse hort eyn

dem Jhesus bilde vnd die andd dem Marien bil­de sint mit Silber Spang gesticktte und pherlin etc

Item drie Sammoit rocke vor das Jhesus bil­de vnd Zwen Sammoit rocke vor das Marien bilde mit obergultten Spangen gecleit

Item drie damasken und aldde Siden rocke vor das Jesus und Marien bilde

Item etzliche Silbern Zechen vnd agnus deiItem etzliche Corellen pater noster mit and­

dern gesteyntze“ .56

Das Inventar listet demnach vorrangig eine kostbare Ausstaffierung für die Muttergottes mit Kind auf. Zunächst werden fünf Borten („listen“) mit vergoldeten Spangen genannt. Als nächstes erscheinen zwei vergoldete Sil­berkronen mit Edelsteinen („gutten gestent­ze“) und weitere zwei Kronen, von denen die kleinere dem Jesus, die größere dem Marien­bild gehört; beide mit Silberspangen und Per­len versehen. Nachfolgend wird die textile Be­kleidung notiert: drei Samtröcke für das Kind sowie zwei Samtröcke mit vergoldeten Span­gen für Maria, drei Röcke aus Damast und alter Seide für Maria und Kind.57 Die letzten beiden Einträge weisen auf typische Votiv gaben hin: etliche Silberzeichen, ein Agnus Dei und eini­ge Rosenkränze aus Korallen und anderen Stei­nen. Das Jesuskind besaß demzufolge sechs, die Marienfigur fünf verschiedene Kleider. Ähnlich wie in Einsiedeln, kann man davon ausgehen, dass die Bekleidung der Franken­berger Madonna entsprechend des Kirchenjah­res gewechselt werden konnte.58 Das Bekleiden und Ausschmücken von Skulpturen war einer­seits Prozessionsfiguren für hohe Feiertage vorbehalten, andererseits wurde damit Gna­denbildern eine besondere Verehrung zuteil. Es sind zahlreiche Beispiele bekannt, wenn sich auch nur selten mittelalterliche Kleidung erhalten hat, da Textilkunst, gerade wenn sie sich im Gebrauch befindet, sehr viel anfälliger für den Verfall ist.59 Auch Frankenberg ist von dem Verlust dieser textilen Ausstattung nicht ausgenommen.

3030 Xenia Stolzenburg

Gerstenberg schildert zwei Stiftungen und Wallfahrten der Landgrafen nach Frankenberg. So soll 1429 bereits Ludwig I. und 1499 sein Enkel Wilhelm nach Frankenberg gewallfahr­tet sein und damit Gelöbnisse eingelöst haben. Landgraf Wilhelm spendete bei einer Wallfahrt nach Frankenberg ein Wachsbild.60 „Do man schreib nach Christi geburt 1499 jare, do quam lantgrave Wilhelm geyn Franckenberg unde leißste syne walfart zu unßser lieben frau­wen, die er dan vormalßs dar gelobet hatte, alß der furste zu eyner tzyt in swerer grosser lie­beßsnoid was, unde anders nicht vor eme sach, wan den toit. Hierumbe lißs er eyn groißs bil­de machen, das hat 111 punt wachs, unde lißs eßs settzin by sinßs eltervaterßs bilde, der dan vor altin jaren fier stunde under dem wasser gewest was unde durch die muter goddes, Ma­rien, ußs solchen grossen libeßsnodin herloist war.“61 Dass diese Wallfahrt der Madonna in der Marienkapelle galt, ist nicht ausdrücklich erwähnt, wird aber in der Forschung bislang vorausgesetzt. An anderer Stelle beschreibt der Chronist Wigand Gerstenberg eindrück­lich die Prozession zur Kirchweihfeier: „Zu der hoemesse treget man aber das heyligthum

mit gesmochten kertzin, phanen unde proces­sion die Mittelgasse herabe bißs in die Hey­dekirchin, unde vorterßs das Martt uff bißs vor unßse liebe frauwen. Dar wißset man dan das heyligtum und verkundiget den applaßs und die tzeichin.“62 Ob es sich bei dem Hei­ligtum um ein Marienbild, oder gar um das­jenige aus der Kapelle handelt erwähnt Gers­tenberg mit keinem Wort. Es ist nur schwer vorstellbar, dass die steinerne Madonna in einer Prozession mitgeführt wurde. Anderer­seits war sie nicht in der Reliefwand verbaut, sondern in ihre Nische lediglich eingestellt – vielleicht gerade weil man sie von Zeit zu Zeit vor der Pfarrkirche dem Volk zeigen wollte. Es kann sich allerdings bei dem genannten „hey­ligthum“ genauso gut um ein hölzernes Bild­werk aus der Pfarrkirche handeln, welches in dem Inventar von 1525 aufgeführt wird: „Item eyn holtzern Marien bilde mit Silber ober­zogen, behangen mit eynem clein ko[r]elnpa­ternoster mit Seben silbern Ringen. vnd mit Zweien pharn Silbern clammern obbergolt etc“. Auch diese Madonna war mit Rosenkranz und vergoldeten Klammern ausgeschmückt, zudem wird sie gleich nach den vergoldeten

2 Grundriss der Marien-kapelle mit möglichen Prozessionswegen (Foto: Xenia Stolzenburg)

3131Das Wandrelief zur Verehrung der Muttergottes in der Frankenberger Marienkapelle

Monstranzen an erster Stelle der langen Auflis­tung genannt. Vielleicht ist mit Heiligtum aber auch der gesamte Heiltumsschatz der Pfarrkir­che gemeint, denn als nächster Eintrag werden zwei Armreliquiare („Zwo holtzern hende mit bleche Silber oberzogen“) angegeben.

Frankenberg gehörte zu den Zielen der landgräflichen Wallfahrten innerhalb des eige­nen Territoriums, die in der zweiten Hälfte des 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts eine Rol­le gespielt haben.63 Charakteristisch, so Hesse, war für diese Nahwallfahrten eine häufige Ver­bindung mit Prozessionen der lokalen Bevöl­kerung unter der Führung der Landgrafen.64 Für Frankenberg ist für diese Zeit die Fahrt Ludwigs I. im Jahr 1429 aufgrund eines Gelüb­des nach seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land und für Wilhelm III. 1499 überliefert.65 Hier nun stehen die Schriftquellen und die nur fragmentarisch überlieferte Ausstattung von Kirche und Kapelle bislang unvereinbar gegenüber. Dass das Ziel die steinerne Madon­na in ihrer repräsentativen Aufbewahrung war, ist erst einmal anzunehmen, auch wenn es an keiner Stelle explizit gesagt wird. Zur Erbau­ungszeit der Marienkapelle scheint die Ma­donna in irgendeiner Weise verehrt worden zu sein, wenngleich nicht im Zusammenhang ei­ner Wallfahrt, sondern eher im städtischen Be­reich. Liturgische Prozessionen mit Station vor der Madonna waren sicherlich Teil dieser Ver­ehrung, wie es die Bauform der Kapelle deut­lich macht. Die beiden Eingänge der Kapelle, das Hauptportal mit der Marienkrönung und eine kleine Pforte, die ebenfalls ehemals mit Skulpturenschmuck versehen worden war, las­sen keinen anderen Schluss zu.66 Zwei Portale der Liebfrauenkirche in unmittelbarer Nähe zur Marienkapelle gelegen, lassen ebenfalls die Einbindung in einen Prozessionsweg in Erwägung ziehen. Diese beiden Portale sind so gelegen, dass die Kapelle direkt vom Chor und der Südkonche der Pfarrkirche in Prozessions­

wege einbezogen werden konnte (Abb. 2).67 Eine derartige Anordnung macht die Kapel­le demnach weniger für Wallfahrer begehbar, sondern schafft explizit die Möglichkeit, die verehrte Madonna mittels kurzer Wege über den Chor liturgisch einzubinden – und zwar vom Klerus.

V. Auftraggeber der Marienkapelle

Wer ist nun als Auftraggeber der Marienkapel­le für die Gnadenmadonna verantwortlich zu machen? Als Stifter wurde der im Jahr 1386 verstorbene und inschriftlich an der Mauer der Südostseite der Marienkapelle benannte Johannes von Cassel angenommen (Tf. 8):68 „Anno Domini MCCCLXXXIII obiit Joannes de Casselo ipso die sancti Dionysii episcopi Anima per piam misericordiam dei requiescat in pace.”69 Am Ende der Zeilen befindet sich das Familienwappen derer von Cassel. Ob die Inschrift einen Hinweis auf den Stifter gibt, bleibt umstritten.70 Fuchß sieht die Auftrag­geber eher im städtischen Magistrat und billigt dem sonst in Frankenberg kaum erwähnten Johannes von Cassel höchstens eine finanziel­le Beteiligung zu.71 Von ihm ist nur bekannt, dass er Altarist war,72 ein Weltgeistlicher also, der eine Besoldung für das Lesen von Messen aus den Altarpfründen bezog. Die prominen­te Anbringung der Inschrift sowie dieselbe Schreib­ und Ausführungsweise wie die Na­mensbeischriften an den Konsolen der Außen­mauer, können m. E. nicht ignoriert werden. Auch die zeitliche Nähe von Sterbejahr und vermuteter Bauzeit der Kapelle, werten die Be­deutung des Johannes von Cassel in Hinblick auf eine mögliche Auftraggeberschaft auf. Bei den vermuteten Prozessionen vom Chor zur Madonna passierte der Zug auch die besag­te Inschrift, so dass auf diese Weise des Ver­

3232 Xenia Stolzenburg

storbenen gedacht werden konnte. Die ein­gangs erwähnte Patronatsübergabe im Jahr 1392 der Liebfrauenkirche an den Johanniter­orden in Wiesenfeld nimmt ausdrücklich die Marienkapelle mit „opfer, seelgeräte, glocken, geleucht, bau und baumeister“ aus.73 Die Ka­pelle stand also unter städtischer Verwaltung und mag somit durch das Frankenberger Ma­gistrat als Zeichen städtischer Repräsentation und wirtschaftlichen Aufschwungs gestiftet worden sein.74 Diesem Sachverhalt muss die hervorgehobene Erinnerung an Johannes von Cassel nicht widersprechen, denn die Fami­lie von Cassel lässt sich in Frankenberg schon 1321 als Schöffengeschlecht urkundlich nach­weisen und gehörte dem städtischen Patriziat an.75 Der sonst nicht weiter bekannte Johannes könnte demnach durchaus einer Gruppe von städtischen Auftraggebern zuzurechnen sein.

Mutmaßlich diente die Marienkapelle be­reits seit ihrer Errichtung der besonderen Ver­ehrung einer Gnadenmadonna.76 Darauf weist nicht nur die Marienkrönung im Tympanon hin, sondern auch die Bildwerke im Innern der Kapelle und nicht zuletzt die Inschrift am Relief, die sich an die Muttergottes als Fürbit­terin richtet.77 Da bei einer Gnadenmadonna von Wundertätigkeit, großer Verehrung und daraus resultierender Wallfahrt auszugehen ist, die sich für das 14. Jahrhundert in Fran­kenberg nicht nachweisen lässt,78 möchte ich zunächst nur eine Marienfigur mit lokaler Ver­ehrung annehmen, für die die Kapelle als ein auffallendes Signum in Konkurrenz zur Lieb­frauenkirche errichtet wurde. Erst im späten 15. Jahrhundert erlangte die Madonna größe­ren Ruhm, der in den genannten Quellen und der Stadtchronik Wigand von Gerstenberg sei­nen Widerhall fand.

Anmerkungen

1 Wertvolle Hinweise und Unterstützung zu diesem Bei-trag verdanke ich Ulrich Ritzerfeld, Jürgen Römer, Ulrich Schütte und Karina Steege.2 Heinrich Balzer u. a. (Hrsg.), 700 Jahre Liebfrauenkir-che Frankenberg (Eder) 1286–1986. Festschrift, Franken-berg 1986, S. 10–21, hier S. 12; ders., Die Liebfrauenkirche in Frankenberg, in: Hessische Heimat, Bd. 39/2 (1989) S. 43–45, hier S. 43.3 Immer noch maßgeblich zu Tyle von Frankenberg die Disseration von Carl Schmidt, Meister Tyle von Franken-berg. Ein Beitrag zur hessischen Kunstgeschichte des 14. Jahrhunderts, Diss. Marburg 1923, S. 64–97. Zur Bau-geschichte der Liebfrauenkirche siehe auch Arwed Hoyer, Die Stadt Frankenberg an der Eder. Anlage. Entwicklung. Gestalt, Diss. TU Darmstadt 1953 (Typoskript), S. 41–60.4 Schmidt 1923 (wie Anm. 3), S. 83f.; Toni Weber, Die Marienkapelle in Frankenberg, in: Hessische Heimat 39/2 (1960), S. 2–3, hier S. 2; Gerhard Ringshausen, Art. Fran-kenberg. Marienkapelle an der Liebfrauenkirche, in: Anton Legner (Hrsg.), Die Parler und der Schöne Stil 1350–1400. Europäische Kunst unter den Luxemburgern, Bd. 1, Köln 1978, S. 230–231, hier S. 230.5 Fuchß geht sogar soweit, sie in unmittelbarer Konkur-renz zur Liebfrauenkirche selbst zu sehen. Verena Fuchß, Die Marienkapelle zu Frankenberg und ihr Wandretabel, in: Hessische Heimat 39/2 (1989) S. 48–58, hier S. 50.6 Dazu Heiner Wittekindt, Die Marienkapelle in Fran-kenberg (Eder) (Museumshefte Waldeck-Frankenberg 27), Frankenberg 2011, S. 40–64 und ders. in diesem Band.7 Dehn-Rotfelser datiert Kapelle und Relief noch vor-sichtig in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts. Heinrich von Dehn-Rotfelser, Die Pfarrkirche und die Marienkapel-le zu Frankenberg, Kassel 1882, S. 3. Ringshausen kann dies weiter eingrenzen. Ringshausen 1978 (wie Anm. 4), S. 230f. Zur Diskussion der Inschrift s.u.8 Friedrich Schunder (Hrsg.), Die oberhessischen Klös-ter. Regesten und Urkunden Bd. 1 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 9,3), Kassel 1961, Nr. 577 und 1093. Vgl. dazu auch Ritzerfeld in diesem Band. 9 Zum Bildersturm in Frankenberg: Birgit Kümmel, Bil-derfrage und Bildersturm in Hessen im 16. und 17. Jahr-hundert – Das Beispiel Frankenberg, in: Hessische Heimat 39/2 (1989) S. 70–78; dies., Der Ikonoklast als Kunstliebhaber. Studien zu Landgraf Moritz von Hes-sen-Kassel (1592–1627) (Materialien zur Kunst- und Kul-turgeschichte in Nord- und Westdeutschland 23), Mar-burg 1996, S. 52–62.10 Adolf Rörig, Dreihundertvierzig Jahre Geschichte der Kirche Unserer lieben Frauen (der Pfarrkirche) zu Frankenberg. Eine Gedenkschrift zur sechsten Säkular-

3333Das Wandrelief zur Verehrung der Muttergottes in der Frankenberger Marienkapelle

feier ihrer 1286 erfolgten Grundsteinlegung, Marburg 1886, S. 45; Ringshausen 1978 (wie Anm. 4), S. 230; Bal-zer 1986 (wie Anm. 2), S. 24 und insbesondere Kümmel 1989 (wie Anm. 9), S. 73–75; dies. 1996 (wie Anm. 9), S. 52–62.11 Kümmel 1989 (wie Anm. 9), S. 74.12 Kümmel 1989 (wie Anm. 9), S. 75.13 Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 52; Karen David-Sirocko, Georg Gottlob Ungewitter und die malerische Neugotik in Hessen, Hamburg, Hannover und Leipzig, Petersberg 1997, S. 328–332.14 David-Sirocko 1997 (wie Anm. 13), S. 328–332. Der Autorin scheint entgangen zu sein, dass die Restaurie-rung der Marienkapelle nicht gleichzeitig mit den Arbei-ten an der der Pfarrkirche, sondern mehr als ein Jahrzehnt später erfolgte. Das gesamte Material zur Restaurierung der Kapelle wird im Staatsarchiv Marburg aufbewahrt.15 David-Sirocko 1997 (wie Anm. 13), S. 329. Ungewit-ter wurde der Auftrag zur Restaurierung der Pfarrkichre bereits 1859 erteilt, nach seinem plötzlichem Tod über-nahm Peter Zindel die Ausführung.16 Jutta Schuchard, Carl Schäfer 1844–1908. Studien zu Leben und Werk, Marburg 1974, S. 315. Die Autorin ver-merkt diese Ergänzungen für die Jahre 1870 und 1872. Siehe auch David-Sirocko 1997 (wie Anm. 13), S. 329.17 Schriftwechsel mit einem ersten „Kosten-Anschlag über die Erhaltung der Marienkapelle bei der lutherischen Kirche zu Frankenberg“ ausgestellt am 10. August 1872. Ein weiterer Kostenvoranschlag sowie handschriftliche Grundrissskizzen folgen aus dem Jahr 1874. Staatsarchiv Marburg Best. 190a Frankenberg 60.18 Regierungsbezirk Kassel Baukreis Frankenberg, Kos-ten-Anschlag über die Restaurierung der Marienkapelle zu Frankenberg, ausgestellt am 24. Dezember 1882. Mar-burg, Staatsarchiv, Best. 190a Frankenberg Nr. 62.19 Z.B. Rechnung vom 4. August 1882 für den Bildhauer P. J. B. Schönseiffer für Ergänzungen an der oberen Ga-lerie des Altares. Marburg Staatsarchiv, Best. 190a Fran-kenberg Nr. 62.20 Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 49.21 Dies blieb die einzige in das Gesamtgefüge eingrei-fende Umgestaltung. Fuchß konnte mithilfe historischer Aufnahmen und Zeichnungen, die vor der Restaurierung entstanden sind, nachweisen, dass die konsolartige Aus-kragung ursprünglich nicht vorhanden war. Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 52. 22 Ein Grundriss von 1872 zeigt die Konsolen und Zwi-schenkonsolen für die im Bildersturm entfernten Skulp-turen an. Er befindet sich im Staatsarchiv Marburg, P II 7407,1.23 Maße gehen zurück auf Schmidt 1923 (wie Anm. 3), S. 80.24 Fuchß hielt die Bekleidung der Atlanten fälschlich für eine Rittertracht. Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 52.

25 Schmidt 1923 (wie Anm. 3), S. 80f.; Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 54.26 In der Forschung in variierter Orthographie wieder-gegeben. Beispielsweise laudaris statt laudor, Schmidt 1932 (wie Anm. 3), S. 81.27 Schmidt 1932 (wie Anm. 3), S. 82; Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 52.28 Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 57.29 Schmidt 1923 (wie Anm. 3), S. 81; Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 57.30 Vgl. Joseph Braun, Der christliche Altar in seiner ge-schichtlichen Entwicklung, München 1924, Bd. 2, S. 307–310; Norbert Wolf, Deutsche Schnitzretabel des 14. Jahr-hunderts, Berlin 2002, S. 281–285.31 Dehn-Rotfelser 1882 (wie Anm. 7), S. 11–15.32 Fuchß 1989 (wie Anm. 5). Zuvor äußerten sich schon in kurzen Beiträgen zur Marienkapelle: Weber 1960 (wie Anm. 4); Karl-Hermann Völker, Marienkapelle wurde vor weiterem Verfall geschützt, in: Heimatjahrbuch für das Frankenberger Land (1980), S. 56–58; Balzer 1986 (wie Anm. 2).33 Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 53f.34 S. Anm. 9.35 Wittekindt 2011 (wie Anm. 6).36 Dehn-Rotfelser 1882 (wie Anm. 7), S. 14; Schmidt 1923 (wie Anm. 3), S. 80; Weber 1960 (wie Anm. 4), S. 2; Ringshausen 1978 (wie Anm. 4), S. 230; Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 52; Kümmel 1989 (wie Anm. 9), S. 73f.; dies. 1996 (wie Anm. 9), S. 58; Wittekindt 2011 (wie Anm. 6), S. 21.37 Balzer 1986 (wie Anm. 2), S. 20.38 Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 53.39 Schmidt 1923 (wie Anm. 3), S. 72; Ringshausen 1978 (wie Anm. 4), S. 230.40 Darüber wunderte sich bereits Schmidt 1923 (wie Anm. 3), S. 72.41 Die fehlenden Aufbewahrungsmöglichkeiten fielen schon Ringshausen auf. Ringshausen 1978 (wie Anm. 4), S. 230.42 Fuchß versucht eine Typologie des Reliefs. Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 54–57.43 Georg Dehio, Mitteldeutschland, Berlin 1914, S. 133; Schmidt 1923 (wie Anm. 3), S. 80; Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 48.44 Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 53.45 Hermann Deckert / Robert Freyhan / Kurt Steinbart (Hrsg.), Religiöse Kunst aus Hessen und Nassau. Kriti-scher Gesamtkatalog der Ausstellung Marburg 1928, Text-band, Marburg 1932, S. 40; Wittekindt 2011 (wie Anm. 6), S. 29.46 Die Ortsangabe Sakristei geht zurück auf Dehio 1914 (wie Anm. 43), S. 133; Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 53; Kümmel 1989 (wie Anm. 9), S. 74; Wittekindt 2011 (wie Anm. 6), S. 29.

3434 Xenia Stolzenburg

47 Deckert u. a. 1932 (wie Anm. 45), S. 40.48 Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 53.49 Deckert u. a. 1932 (wie Anm. 45), S. 40 und 45; Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 53; Kümmel 1996 (wie Anm. 9), S. 97; Wittekindt 2011 (wie Anm. 6), S. 30. Eine genauere Stilanalyse der Madonna würde vermutlich die Datierung besser eingrenzen können.50 Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 53.51 Deckert u. a. 1932 (wie Anm. 45), S. 40.52 Bildwerke vom 9. bis zum 16. Jahrhundert aus Stein, Holz und Ton im Hessischen Landesmuseum Darmstadt, bearb. von Moritz Woelk, Berlin 1999, S. 147–154.53 S. Beitrag Ritzerfeld in diesem Band.54 Kümmel 1989 (wie Anm. 9), S. 71; Weber 1960 (wie Anm. 4), S. 2; Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 53.55 Kümmel 1989 (wie Anm. 9), S. 71.56 Staatsarchiv Marburg 22a 9,3, fol. 2v. Hier der Bei-trag zur Marienkapelle zum ersten Mal im gesamten Wortlaut veröffentlicht.57 Mit alter Seide wird besonders kostbare Seide ge-meint sein, der Begriff taucht auch bei der Auflistung der Messgewänder der Liebfrauenkirche mehrfach auf.58 Weiterführend zur Madonna: Linus Birchler, Das Ein-sidler Gnadenbild. Seine äußere und innere Geschichte, in: Einsidlensia. Gnadenbild, Restaurierung der Stiftskir-che, ältere Klosterbauten, hrsg. von Brigitt Sigel, Bd. 2, Zürich 1993, S. 9–28; Matthias Senn (Hrsg.), Weihege-schenke an die Madonna von Einsiedeln (Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 66), Zürich 2009.59 Einen größeren Bestand mittelalterlicher Bekleidung, der sich auch noch erhaltenen Skulpturen zuordnen lässt, besitzt das Zisterzienserinnenkloster Wienhausen. Dieser Bestand, es sind immerhin 17 Kleidchen für die Skulp-turen der Klosterkirche erhalten, wurde erst kürzlich re-stauriert und kritisch aufgearbeitet. Wie sich überhaupt erst jetzt die Forschung sehr zögerliche diesem äußerst vernachlässigten Bereich der Kunstgeschichte zuwendet. Charlotte Klack-Eitzen / Wiebke Haase / Tanja Weißgraf, Heilige Röcke. Kleider für Skulpturen in Kloster Wienhau-sen, Regensburg 2013.60 Die Chroniken des Wigand Gerstenberg von Fran-kenberg, bearb. von Hermann Diemar, Marburg 1909, S. 470. Kümmel geht davon aus, dass es sich bei diesen Votivgaben um Bildnisse der Landgrafen handelt. Küm-mel 1989 (wie Anm. 9), S. 71. 61 Diemar 1909 (wie Anm. 60), S. 470.62 Diemar 1909 (wie Anm. 60), S. 419.63 Hesse zählt neben Frankenberg auch Wehrshausen, Frauenburg, Altenfeld, Gottsbüren und Grimmenthal dazu. Christian Hesse, Wallfahrten, Kapläne und Stiftun-gen. Die Sakralkultur am Hof der Landgrafen von Hessen im 15. und beginnenden 16. Jahrhundert, in: Fürstenhof und Sakralkultur im Spätmittelalter, hrsg. von Werner Rö-

sener und Carola Fey, Göttingen 2008, S. 195–216, hier S. 202.64 Hesse 2008 (wie Anm. 63), S. 202.65 Ulrich Ritzerfeld, Zwischen Stagnation und Wandel. Frankenberg an der Eder zur Zeit Wigand Gerstenbergs, in: Wigand Gerstenberg von Frankenberg 1457–1522. Die Bilder aus seinen Chroniken, Thüringen und Hessen, Stadt Frankenberg (Untersuchungen und Materialien zur Verfassungs- und Landesgeschichte, 23), hrsg. von Ursu-la Braasch-Schwersmann und Axel Halle, Marburg 2007, S. 25–41, hier S. 28.66 Schmidt 1923 (wie Anm. 3), S. 72; Ringshausen 1978 (wie Anm. 4), S. 230; Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 49 und 53.67 Abzulehnen ist an dieser Stelle der Vorschlag von Verena Fuchß, dass auch Wallfahrer aus dem Chorportal durch die Kapelle ziehen und durch den heute zugemau-erten Querhauseingang wieder in die Liebfrauenkirche be-treten konnten, da diese Personengruppe sicherlich nicht den Chor betreten hatte. Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 53.68 Röhrig 1886 (wie Anm. 10), S. 17; Ringshausen 1978 (wie Anm. 4), S. 230; Balzer 1986 (wie Anm. 2), S. 18 und 47; Hans Becker, Geschichte der Stadt Frankenberg von den Anfängen bis zur Reformation, Frankenberg 1986, S. 127.69 „Im Jahre des Herrn 1383 starb Johann von Kassel genau am Tag des heiligen Bischofs Dionysius. Die Seele ruhe durch die Barmherzigkeit Gottes in Frieden. Nach Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 49.70 Becker 1986 (wie Anm. 68), S. 127f.71 Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 50.72 Becker 1986 (wie Anm. 68), S. 126.73 S. Anm. 8. Diese Vereinbarung wird durch eine spä-tere Quelle bestätigt, s. dazu Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 51.74 Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 51.75 Becker 1986 (wie Anm. 68), S. 127.76 Weber 1960 (wie Anm. 4), S. 2; Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 48; Kümmel 1989 (wie Anm. 9), S. 75; dies. 1996 (wie Anm. 9), S. 55.77 Kümmel 1986 (wie Anm. 9), S. 52; Fuchß 1989 (wie Anm. 5), S. 52.78 Dazu Ritzerfeld in diesem Band.

8383Tafelteil

Tf. 3 Marienkapelle in Frankenberg, Ansicht von Osten (Foto: Bildarchiv Foto Marburg)

8484 Tafelteil

Tf. 4 Das Wandrelief in der Marienkapelle (Foto: Dieter Mayer-Gürr)

8585Tafelteil

Tf. 5 Grundriss der Liebfrauenkirche mit der Marienkapelle (Foto: Bildarchiv Foto Marburg)

8686 Tafelteil

Tf. 6 Schlusssteine mit der Verkündigung in der Marienkapelle (Foto: Bildarchiv Foto Marburg)

8787Tafelteil

Tf. 7 Madonna aus der Marienkapelle. Kreisheimatmuseum Frankenberg (Foto: Bildarchiv Foto Marburg)

8888 Tafelteil

Tf. 8 Inschrift Johannes von Cassel an der Nordostwand der Marienkapelle (Foto: Dieter Mayer-Gürr)