Preiskommunikation von Flatrate-Angeboten für Mobilfunk und mobiles Internet auf dem deutschen...
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FB 4 - WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN II - WIRTSCHAFTSKOMMUNIKATION
BACHELORARBEIT
Preiskommunikation von Flatrate-Angeboten für Mobilfunk
und mobiles Internet auf dem deutschen
Telekommunikationsmarkt
-
Eine vergleichende Analyse am Beispiel von
Deutsche Telekom, Vodafone und E-Plus
Verfasser: Anne Kraft
18.08.2014
Matrikelnummer: 534050
Adresse: Boxhagener Straße 27, D-10245 Berlin
Mobiltelefon: 0157 76817281
E-Mail: [email protected]
Erstgutachterin: Prof. D. Susanne Femers
Zweitgutachter: Prof. Dr. Reinhold Roski
Seitenanzahl: 43
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
1
Abstract
Mobilfunk und mobiles Internet werden immer mehr über Smartphones genutzt. Ju-
gendliche und junge Erwachsene verfügen über neueste Modelle. Vielfältige Flatrate-
Angebote zu unterschiedlichsten Preisen und Konditionen gelten als Ursache für den
steigenden Konsum.1
Diese Arbeit soll die Preiskommunikation hinsichtlich unternehmensintendierter Wir-
kung auf die Konsumenten untersuchen. Als theoretische Modelle werden verschiede-
ne Preis-Wirkungsmodelle aus der Literatur genutzt u.a. „Tarif-Anomalien“ und „Flat-
rate-Bias“. Analysiert wird die Online-Kommunikation der drei nach Kundenzahlen
größten deutschen Telekommunikationsunternehmen zum Zeitpunkt der Arbeit.
Eventuell ergeben sich für die Unternehmen und Konsumenten Probleme aus der Prä-
sentation der Flatrate-Tarife. Außerdem soll die Zielgruppe durch Typisierung nach
Nutzerverhalten näher beschrieben werden. Emotionalisierung und der gezielte Einsatz
von Preisfärbungseffekten wird überprüft.
Die Ergebnisse könnten bei der Optimierung der Preiskommunikation durch die Unter-
nehmen helfen bzw. Konsumenten für die richtige Tarif-Wahl sensibilisieren.
The rate of mobile communication and internet usage continues to increase. Especially
teenagers and young adults own new Smartphone models. One of the primary reasons
for this is believed to be the increasing number of flat rate-tariffs being offered by tel-
ecommunication providers.
Drawing upon theoretical models concerning price effects with reference to `flat rate
bias’ and `tariff anomalies’, this thesis examines the price communication of different
cell phone companies with a focus on the intended impacts upon consumers.
The evaluation is based upon the current web pages of the three largest cell phone
companies in Germany according to customer numbers. The thesis explores whether
the communication of flat rate-tariffs creates difficulties for cell phone companies and
customers. It also aims to identify target groups according to their usage behavior and
examines how providers emotionalize their services and make use of price coloring.
The findings are important for improving price communication by telecommunication
companies and increasing customer knowledge regarding tariff choices.
1Vgl. (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 111f.)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
2
Inhalt
Abstract ........................................................................................................... 1
Inhalt .............................................................................................................. 2
Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................... 3
Abbildungs-/Tabellenverzeichnis .......................................................................... 4
1. Inhalt und Problemstellung ........................................................................ 5
2. Telekommunikationsmarkt: Entwicklung und Anbieter ................................... 6
2.1 Nutzung von Mobilfunk und mobilem Internet ........................................ 7
2.2 Telekommunikationsanbieter ............................................................... 8
3. Preiskommunikation und –wahrnehmung ...................................................11
3.1 Ziele und Aufgabenfelder der Preiskommunikation .................................12
3.2 Strategien und Techniken der Preiskommunikation ................................12
3.3 Grundlagen und Steuerung der Preiswahrnehmung................................14
4. Preissysteme im Mobilfunk........................................................................17
4.1 Preisentwicklungen im Mobilfunk .........................................................17
4.2 Preisdifferenzierungsstrategien ...........................................................18
4.3 Mobilfunktarife mit nicht-linearer Preisbildung .......................................20
5. Online-Kommunikation von Flatrate-Angeboten ...........................................23
5.1 Analysemethode und –gegenstand ......................................................23
5.2 Zielgruppenanalyse für Flatrate-Tarife ..................................................24
5.3 Interpretation und mögliche psychologische Wirkung .............................27
5.4 Analyseergebnisse der Online-Kommunikation von Flatrates ...................33
6. Handlungsempfehlungen ..........................................................................34
7. Fazit und Ausblick ...................................................................................40
8. Literaturverzeichnis .................................................................................43
Anhang ...........................................................................................................48
Eidesstattliche Erklärung ...................................................................................92
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
1
Abkürzungsverzeichnis
ARPU Average Revenue Per User, engl. für durchschnittlicher Erlös pro Kunde
Dtl. Deutschland
HW Hauptwebseite
i.V.m. In Verbindung mit
ID Identification, engl. für Erkennung
JLW „Junge Leute“-Webseite
LTE Long Term Evolution, engl. für langfristige Entwicklung; neuester Mobil-
funkstandard, schneller Datentransfer
PW „Premium“-Webseite
Q Quartal
SP Smartphone
TK Telekommunikation
Hinweis:
Bei männlich verwendeten Formen wie „der Konsument“ oder „der Kunde“ sind in der
Einzahl und Mehrzahl jeweils beide Geschlechter gemeint.
Bachelorarbeit: Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
4
Abbildungs-/Tabellenverzeichnis
Abbildung 1: Anzahl der Mobilfunkanschlüsse Dtl. (1993-2013) ..............................48
Abbildung 2: Marktumsätze deutscher TK-Anbieter (2012) ....................................48
Abbildung 3: Anzahl Mobilfunkkunden nach Netzbetreibern (2008-2013) .................49
Abbildung 4: Kundenzahlen der 4 Mobilfunk-Anbieter Dtl. (Q1/2014) ......................49
Abbildung 5: Verbraucherpreisindizes für TK-Dienstleistungen (1996-2012) .............50
Abbildung 6: ARPU der Mobilfunknetzbetreiber Dtl. (Q1/2012-Q4/2013) ..................50
Abbildung 7: Anzahl der dt. Handy/SP-Nutzer mit Flatrate nach Art der Flatrate .......51
Abbildung 8: Maslow´sche Bedürfnispyramide nach Jaokar/Fisher (2006) ................51
Abbildung 9: Telekom Hauptwebseite ..................................................................52
Abbildung 10: Telekom Junge Leute-Webseite ......................................................53
Abbildung 11: Telekom Premium-Seite ................................................................53
Abbildung 12: Telekom Farbverteilung HW, JLW und PW .......................................53
Abbildung 13: Vodafone Hauptwebseite ...............................................................54
Abbildung 14: Vodafone Premium-Seite ..............................................................54
Abbildung 15: Vodafone Farbverteilung HW und PW ..............................................55
Abbildung 16: Base Farbverteilung HW ................................................................55
Abbildung 17: Base Hauptwebseite .....................................................................56
Tabelle 1: Konzeptualisiertes Totalmodell des Flatrate-Bias ....................................57
Tabelle 2: Indikatoren für Tendenz zur Flatrate-Wahl ............................................57
Tabelle 3: Nutzertypen digitaler Medien (nach TNS Infratest) .................................58
Tabelle 4: Analyse Telekom-Webseite .................................................................59
Tabelle 5: Analyse Vodafone-Webseite ................................................................73
Tabelle 6: Analyse Base-Webseite ......................................................................84
Tabelle 7: Zusammenfassung Analyseergebnisse ..................................................91
Hinweis:
Aufgrund der Beschränkung der Seitenzahl für den Textteil und das Literaturverzeich-
nis wurden alle Abbildungen und Tabellen im Anhang platziert. Die Abbildungs- und
Tabellenhinweise sind als Querverweise gestaltet, welche durch „Strg + Klicken“ akti-
viert werden können.
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
5
1. Inhalt und Problemstellung
„Of all the tools available to marketers, none is more powerful than price.”2
Preiskommunikation wird als Mittel im Marketing bisher wenig beachtet. Studierende ler-
nen lediglich das betriebswirtschaftliche Zustandekommen von Preisen und die volkswirt-
schaftlichen Auswirkungen von Preisänderungen auf die Nachfrage kennen. Preise sind im
alltäglichen Leben omnipräsent und viele Impulskäufe und Vertragsabschlüsse basieren auf
Preisargumenten.3 Ein Großteil der Studierenden besitzt ein Smartphone (SP), über wel-
ches sie meist rund um die Uhr erreichbar sind. Genauso wichtig wie die Entscheidung
über das passende Gerät, ist die Wahl eines passenden Mobilfunkvertrags. Oft werden kurz
vor Ende der Vertragslaufzeit Meinungen von Freunden über deren Mobilfunkanbieter ein-
geholt. Einer eigenen umfassenden und zeitintensiven Informationssuche wird somit aus
dem Weg gegangen.
Mobiltelefone sind fester Bestandteil des Alltags und haben die Kommunikation verändert.
Nur selten werden Verabredungen langfristig mit genauer Uhrzeit und Ort festgelegt. Oft
wird kurz vorher Zeit und Ort über zahlreiche SMS bzw. Anrufe erneut geändert. Personen
ohne Mobiltelefon sind nur noch selten anzutreffen. Die Zeit in der man sich bei über Mo-
biltelefone geführten Gesprächen kurz fassen musste, um nicht sein Guthaben aufzubrau-
chen, ist lange vorbei. SMS werden weniger platzsparend geschrieben und häufiger in
zahlreichen kurzen, als einer langen Nachricht versendet. Ursachen der geänderten Kom-
munikationsgewohnheiten sind neben den Mobiltelefonen, vor allem Flatrates für Mobil-
funkleistungen, die den grenzenlosen Konsum erlauben.4 Aus diesen persönlichen Erfah-
rungen resultiert die Problemstellung der vorliegenden Arbeit und leiten sich folgende Fra-
gestellungen ab:
Zu klären ist die Frage (a), wie die Flatrates gestaltet sind. Mobilfunkverträge enthalten
Leistungsbündel zur Nutzung unterschiedlicher Funktionen der Mobiltelefone. Welche Kun-
denbedürfnisse erfüllen diese Pakete? Werden Preisfiguren- und Preisschwelleneffekte für
Flatrates von den Anbietern berücksichtigt? Weiterhin soll die Frage (b) nach der Preis-
kommunikation geklärt werden. Telekommunikation wird unabhängig von Rohstoffpreis-
entwicklungen bepreist. Es soll untersucht werden, wie die Begründung der Preise gestal-
tet ist und ob sie Transparenzkriterien erfüllen. Wie wird die Dienstleistung Telekommuni-
kation mit emotionalen und weiteren Botschaften aufgeladen? Abschließend sollen Antwor-
ten auf die Frage (c) nach der Wirkung der Preiskommunikation gefunden werden. An
welche Kundentypen richten sich Flatrates? Wie beeinflussen die Anbieter durch Preis-
2 (Han, Gupta, & Lehmann, 2001, S. 435) 3 Vgl. (Simon H. , 2013, S. 42) 4 Vgl. (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 1f.)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
6
kommunikation eine Tarifpräferenz, die nicht dem Nutzerverhalten der Konsumenten ent-
spricht? Bei den einzelnen Fragestellungen sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwi-
schen drei Anbietern herausgearbeitet werden. Für die Analyse der Preiskommunikation
soll mit den Fragestellungen zugeordneten Hypothesen gearbeitet werden:
Hypothese (a): Die Anbieter setzen lediglich visuelle Preisfärbungseffekte wie spe-
zielle Ziffernfolgen, Farbe und Schriftgröße zur Beeinflussung der Kaufentscheidung
ein.
Hypothese (b): (1) Die Anbieter laden Mobilfunktarife emotional auf. (2) Mobil-
funktarife sind für Konsumenten undurchschaubar.
Hypothese (c): Die Unternehmen fördern durch Verstärkung der Tarif-Anomalien
das Entstehen von Flatrate-Bias bei der Tarifwahl.
Zu klären ist, ob und welche Strategien der Preiskommunikation die betrachteten Mobil-
funkbetreiber anwenden. Ziel soll die Herausarbeitung der Mittel für die Beeinflussung der
Preiswahrnehmung, -beurteilung und Kaufentscheidung der potenziellen Kunden sein. Zu-
nächst wird die aktuelle Situation der Mobilfunk- und mobilen Internetnutzung in Deutsch-
land dargestellt. Die Auswahl der Fallbeispiele wird begründet und die entsprechenden Un-
ternehmen vorgestellt. Im nächsten Kapitel werden Ziele und Aufgabenfelder der Preis-
kommunikation betrachtet. Anschließend werden grundlegende Strategien und Techniken
und deren Wirkung auf die Preiswahrnehmung zusammengefasst. Im nächsten Teil werden
die beiden Themengebiete Preiskommunikation und Mobilfunk zusammengeführt. Hierfür
werden allgemeine Strategien für die Preisgestaltung von Mobilfunkverträgen problemati-
siert. Danach wird die Online-Kommunikation von Flatrate-Angeboten in den Fallbeispielen
analysiert. Die verwendete Analysemethode wird dargestellt und deren Auswahl begrün-
det. Anschließend erfolgt eine Zielgruppenanalyse i.V.m. der Theorie zur Wirkungsweise
und Ursache von Tarif-Anomalien. Die Webseiten der Mobilfunkanbieter werden unter den
Gesichtspunkten Preiskommunikation, Flatrates und Förderung von Flatrate-Bias betrach-
tet. Abschließend werden die Ergebnisse interpretiert und Handlungsempfehlungen abge-
leitet. Im Fazit sollen die Hypothesen auf ihre Validität überprüft werden. Den Abschluss
bildet die Betrachtung von Chancen und Grenzen von Preiskommunikation und zukünftigen
Herausforderungen für den Mobilfunkmarkt.
2. Telekommunikationsmarkt: Entwicklung und Anbieter Telekommunikation (TK) kann drahtlos und über Festnetztelefonie erfolgen. Die vorliegen-
de Arbeit befasst sich mit Tarifen für Mobiltelefonie. TK wird vom Statistischen Bundesamt
zu den Dienstleistungen gezählt und „umfasst die Übertragung von Sprache, Daten, Text,
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
7
Ton, Bild und alle damit verbundenen Dienstleistungen“.5 Dienstleistungen sind immateri-
ell, nicht lagerfähig, integrieren einen externen Faktor und sind mit einem Kaufrisiko ver-
bunden. TK ist im Gegensatz zu einem Produkt kein haptisches Gut. Sie ist nicht lagerfä-
hig, da ihre Erstellung erst im Moment der Nutzung durch den Konsumenten stattfindet.
Als externer Faktor ist der Kunde genauso Teil der Dienstleistung, wie das für die Nutzung
verwendete technische Gerät und die darüber stattfindende Kommunikation, die ein Ein-
bringen von Informationen durch den Nutzer voraussetzt. Der Kunde kann die Leistung vor
Vertragsabschluss nicht prüfen, somit geht er beim Kauf ein gewisses Risiko ein.6 Ergän-
zend zum Kerngeschäft vertreiben die meisten TK-Anbieter, besonders i.V.m. Flatrate-
Tarifen, passende Smartphones. Diese Kombination wird durch die Anbieter als „Produkt“
bezeichnet. Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit reinen Dienstleistungstarifen für mo-
derne TK in Form von digitalem Mobilfunk und Datentransfer (mobiles Internet).
2.1 Nutzung von Mobilfunk und mobilem Internet
Mobile Kommunikation war in der Anfangszeit von hoher Exklusivität geprägt, da die Gerä-
te sehr teuer waren. Moderne digitale und mobile Kommunikation gibt es in Deutschland
seit 1992.7 Durch das schnellere UMTS-Netz8 wurde ab 1994 mit dem Versenden von SMS
mobile, stumme Kommunikation ermöglicht. Aktuell fokussieren sich die Netzbetreiber vor
allem auf den Ausbau von LTE9, mit dem Ziel größerer Datenübertragungsraten und besse-
rer Versorgung ländlicher Gebiete mit schnellen Verbindungen.10 An der Steigerung der
Leistungsfähigkeit der Geräte und des Mobilfunknetzes wird weiter gearbeitet. Mobiltelefo-
ne wurden immer kleiner, handlicher und erschwinglicher. Außerdem wurde der Funktion-
sumfang deutlich erweitert.
Unter dem mobilen Internet versteht man über Smartphones aufgerufene Webseiten, die
entsprechend ihren Anforderungen gestaltet sind. Mittlerweile gibt es zahlreiche Webseiten
in mobilen und desktopfähigen Versionen.11 Die Nutzung des mobilen Webs stieg zuletzt
u.a. durch Ausbreitung von Wireless Local Area Networks (WLAN), die einen örtlich be-
schränkten kostenlosen Internetzugang an öffentlichen Orten wie z.B. Cafés zur Verfügung
stellen. Das Datenvolumen im Mobilfunk stieg binnen fünf Jahren dramatisch an (11,47
Mio. GB 2008 auf 267 Mio. GB 2013)12 und es ist weiterhin mit einem stark linearen An-
stieg zu rechnen.
Mittlerweile sind Smartphones Kleinstcomputer mit zunehmend hoher Rechenleistung.
Touchscreens, ein hochauflösendes Farbdisplay, eine Navigation bzw. GPS, UKW-Radio,
5 (Statistisches Bundesamt, 2013, S. 2) 6 Vgl. (Bruhn & Meffert, 2012, S. 47) 7 Vgl. (Alby, 2008, S. 8ff.) 8 Universal Mobile Telecommunications System 9 LTE (Long Term Evolution) Internet mit besonders hoher Datenübertragungsrate. 10 Vgl. (IZMF, 2014) 11 Vgl. (Alby, 2008, S. XIII) 12 (Bundesnetzagentur, 2014c)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
8
Musikwiedergabe z.B. von MP3-Dateien, eine Digitalkamera, ein großer Datenspeicher u.a.
für Musik und Bilder, Weckerfunktion, E-Mail-Unterstützung und Internetfähigkeit sind
längst Standard.13 Die Anzahl der SP-Besitzer stieg seit dem Verkaufsstart kontinuierlich
von 2009 noch 6,31 Mio. bis 2014 (Februar) 40,4Mio. an.14
Die Zahl der Mobilfunkanschlüsse stieg von 1,77 Mio. im Jahr 1993 auf 2013 insgesamt
115,23 Mio. exponentiell an15 (siehe Abbildung 1). Bei einer Bevölkerungszahl von 80,52
Mio. (2012)16 liegt die Abdeckung von Mobiltelefonen bei über 100%. Dies ist nur durch
das Vorhandensein von Zweit- oder Dritt-Handys erklärbar. Immer mehr Gespräche wer-
den vom Handy geführt, es substituiert gerade bei Jüngeren den Festnetzanschluss.17 Be-
reits 2007 telefonierten 11% der deutschen Haushalte ohne Festnetz aber mit Mobiltele-
fon.18 Die Anzahl der versendeten SMS stieg bis 2012 kontinuierlich auf 59,8 Mrd. Im letz-
ten Jahr fiel sie erstmals auf 37,9 Mrd.19, da an das mobile Web gekoppelte Messaging-
Dienste wie Whatsapp kostengünstiger sind und mehr Optionen bieten.
Die verbesserte Technik und zunehmende Mobilfunkanbieterzahl führte binnen zwei Jahr-
zehnten zu einem Preisverfall von TK-Dienstleistungen, wobei die Branche weiter wächst.
Dadurch wurden immer mehr Konsumentenschichten angesprochen. Personen ohne Mobil-
telefon sind mittlerweile in der Minderheit. Die Nutzungshäufigkeit von Mobilfunk unter den
Nutzern variiert. Der Wettbewerb hat sich von der reinen Neukundengewinnung hin zum
Ausbau und Erhalt von Kundenbeziehungen verlagert.
2.2 Telekommunikationsanbieter
Der deutsche Mobilfunkmarkt wird seit Versteigerung der Mobilfunklizenzen (2000 und
2010) im Wesentlichen von einem Oligopol aus vier Netzbetreibern, Deutsche Telekom,
Vodafone D2, E-Plus und Telefónica O2, beherrscht. Der Wettbewerbsdruck ist durch die
heute rund 118 Mobilfunkmarken (2013), darunter zahlreiche Mobilfunkdiscounter, stark
gestiegen.20 Der Markt ist nahezu gesättigt und lediglich beim mobilen Internet können
noch große Zuwachsraten erzielt werden, was allerdings einen flächendeckenden Ausbau
der Netze voraussetzt.
Am umsatzstärksten unter den Mobilfunkanbietern sind die Deutsche Telekom (im Folgen-
den "Telekom"), Vodafone und Telefónica O2 (siehe Abbildung 2). Die drei Anbieter E-Plus,
Vodafone und die Telekom haben jedoch die größte Anzahl von Anschlüssen im deutschen
Mobilfunkmarkt (siehe Abbildung 3). Die Telekom hatte im 4. Quartal 2013 insgesamt 38,6
Mio. Kunden, Vodafone 32,2 Mio. und die E-Plus-Gruppe 24,9 Mio.
13 Vgl. (Alby, 2008) 14 (ComScore, 2014) 15 (Bundesnetzagentur, 2014d) 16 (Statistisches Bundesamt, 2011) 17 Vgl. (Bundesnetzagentur, 2013, S. 56) 18 Vgl. (Alby, 2008, S. XII) 19 Vgl. (Bundesnetzagentur, 2014c) 20 Vgl. (Hufenbach, 2013)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
9
Marktteilnehmer im Mobilfunkmarkt sind die Netzbetreiber, Reseller21 und die Kunden.
Der Fokus soll im Folgenden auf den Netzbetreibern liegen. Sie verkaufen einen Teil ihrer
Leistungen an Reseller, bzw. vermarkten ihre Dienstleistung direkt oder über Eigenmarken
an die Privat- bzw. Geschäftskunden. Durch die Mehrmarkenstrategie sollen verschiedene
Kundensegmente adressiert werden.22
Die Preise im Kommunikationstechnologiebereich, wie Gebühren für Sprachtelefonie und
Datenübertragung sind seit 2008 insgesamt rückläufig. Die Umsätze mit mobilen Sprach-
diensten gehen trotz steigender Anzahl der Gesprächsminuten (ca. +2% seit 2012) zurück
(ca. -14% seit 2012). Es wird hierbei ein Zusammenhang mit den Flatrate-Preismodellen
angenommen. Die Umsätze mit mobilen Datendiensten steigen hingegen linear und haben
mit 9,6 Mrd. Euro fast das Niveau der Umsätze aus der mobilen Telefonie erreicht (10,9
Mrd. € 2014).23 Ein hoher Anteil an Vertragskunden bietet den TK-Anbietern im Gegensatz
zu Prepaid-Tarifen monatlich sichere Einkünfte. Bei den Vertragskunden hat die Telekom
mit einem Anteil von 56% an seinen Gesamtkunden den höchsten Anteil, gefolgt von Vo-
dafone (48%) und E-Plus (36%; Q1/2014 siehe Abbildung 4). Die Telekom hat ein Drittel
aller Vertragskunden des deutschen Marktes, dahinter rangieren Vodafone (20,2%) und
Base (Platz 5 mit 7%; 2013; nach O2 und 1&1).24 Der Umsatz und die Kundenzahlen
waren bei E-Plus bisher stetig steigend. Die Deutsche Telekom hatte in den letzten Jahren
einen positiven Kundenzuwachs wobei ihre Umsätze fallend sind. Vodafone hat stagnieren-
de bis leicht steigende Umsätze aber zuletzt fallende Kundenzahlen (siehe Abbildung 3).25
Die Telekom Deutschland GmbH ist der größte deutsche TK-Anbieter. Das Unternehmen
gehört zur weltweit in 50 Ländern vertretenen Telekom AG, hat seinen Hauptsitz in Bonn
und im operativen Geschäft ca. 67.000 Beschäftigte (01/2014).26 Der Gesamtumsatz in
Deutschland beträgt 22,4 Mrd. Euro (2013).27 Unter der Unternehmensmarke „T“ wird
Festnetz/Breitband, Mobilfunk, Internet und Internet-TV für Privat- und Geschäftskunden
angeboten. Der Vertrieb findet über die Unternehmenswebseite und über die 720 Telekom
Shops deutschlandweit statt.28 Das Unternehmen plant hohe Investitionen in den Netzaus-
bau.29 Zum Kerngeschäft des Be- und Vertriebs von Netzen und Anschlüssen kommen Zu-
satzangebote wie der Musik-Streaming–Dienst „Spotify“ (100.000 Nutzer)30, 40.000 Hot-
21 Reseller (Mobilfunkdiscounter z. B. Simyo, Aldi Talk, Blau) kaufen die Telekommunikationsdienstleistungen wie Gesprächsminuten und Internetanschlüsse in großen Mengen ein und können durch Economies of Scale niedrige-re Preise anbieten. Vgl. Ebd. (2013) 22 Vgl. Ebd. (2013) 23 (Bitkom, 2014) 24 (B4P 2013, 2013) 25 Vgl. (De.Statista, 2013) 26 (Telekom Deutschland GmbH, 2014) 27 (Deutsche Telekom AG, 2013, S. 78) 28 Vgl. (Telekom Deutschland GmbH, 2014) 29 (Deutsche Telekom AG, 2013, S. 54) 30 Ebd. (2013, S. 33)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
10
spots in Deutschland31 und Cloud-Dienste. Dementsprechend ist der Slogan der Marke „T“
„Erleben, was verbindet“.
Die Vodafone GmbH gehört zur weltweit operierenden britischen Vodafone Group, hat
ihren Deutschlandsitz in Düsseldorf und hierzulande 10.500 Mitarbeiter. Das Unternehmen
hat einen Jahresumsatz von 9,81 Mrd. Euro (2013). Der Mobilfunknetzbetreiber bietet un-
ter der Marke „Vodafone“ Mobilfunk, Festnetz, Datendienste und Breitbandinternet an. Der
Konzern vertreibt seine Dienstleistungen zurzeit noch über ca. 200 Shops (2013) deutsch-
landweit, setzt aber einen stärkeren Fokus auf den Webvertrieb.32 Vodafone investiert der-
zeit etwa 4 Mrd. Euro in den Netzausbau von LTE. Es ist bisher in zwei Dritteln Deutsch-
lands verfügbar und im Vergleich zu anderen Netzbetreibern weit ausgebaut. Das Unter-
nehmensziel ist „der Premiumanbieter der TK in Deutschland“ zu werden und dies durch
die Qualitätsführerschaft zu realisieren.33 Slogan der Marke “Vodafone” ist „Power to you“.
Die E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG (E-Plus Gruppe) hat seinen Hauptsitz in Düssel-
dorf und ist Tochtergesellschaft vom niederländischen TK-Unternehmen KPN. E-Plus be-
schäftigt in Deutschland rund 4.000 Mitarbeiter (2014)34 und hat einen Jahresumsatz von
3,2 Mrd. Euro (2013). Die Unternehmensstrategie ist weniger auf technische Innovationen
ausgelegt, sondern eher auf Bereitstellung der aktuell nachgefragten Basisdienste wie
Sprachtelefonie, SMS und Datentransfer, ausgerichtet. E-Plus war Vorreiter mit der Pre-
paid-Karte, Minutenpaketen, Discount-Tarifen, Flatrates und Allnet-Flatrates für weniger
als 20 Euro.35 Es gibt u.a. Kooperationen mit Whatsapp, die eine kostenlose Nutzung die-
ses Dienstes ohne Datennutzungstarif ermöglicht36 und mit dem Musik-Streaming-Portal
„MTV Music Powered by Rhapsody“, welches den Kunden eine Musik-Flat bereitstellt. Über
die E-Plus Retail GmbH vertreibt das Unternehmen seine Dienstleistungen über eigene
Shops (400), Partnershops (400) und über freie Händler (1.500)37 sowie über seine Web-
seite. Das Unternehmen konzentriert sich aktuell auf das Geschäft mit Datentransfer, wo-
bei für den Netzausbau jährlich 500 Mio. Euro aufgewendet werden. E-Plus verfolgte als
Vorreiter seit 2005 eine Mehrmarkenstrategie, wobei im Folgenden die Eigenmarke Base
betrachtet werden soll. Base wird als „Flatrate-Marke“ kommuniziert die absolute „Kom-
munikationsfreiheit“ durch „Flatrates mit flexiblen Optionsangeboten“ bietet. Der Slogan
der Marke „Base“ lautet „BASE - steckt voller Möglichkeiten“.38
31 Ebd. (S. 53) 32 Vgl. (Vodafone GmbH, 2014a) 33 Vgl. Ebd. (2014a) 34 (E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG, 2014c) 35 Vgl. Ders. (2013) 36 Vgl. (E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG, 2014b) 37 Vgl. Ders. (2014c) 38 (E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG, 2014c, S. 3)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
11
Kundenstruktur der Anbieter
Base (E-Plus) konzentriert sich laut Unternehmensprofil besonders auf die „Digital Natu-
rals“. Sie definiert sie als „Generation von Mobilfunkkunden, die sich beim Telefonieren
und Surfen nicht um Minutenpreise und Abrechnungstakte kümmern will und das mobile
Internet wie selbstverständlich im Alltag nutzt.“39 Das Durchschnittsalter der Base-Kunden
ist im Vergleich am geringsten und bei der Telekom am höchsten. Bei der Telekom über-
wiegt der Anteil weiblicher Kunden. Zwischen Base und Vodafone bestehen nur geringe
Unterschiede bei der Geschlechterverteilung. Der Anteil konservativ und traditionell Einge-
stellter ist bei der Telekom und Vodafone am höchsten. Die größte Kundengruppe ist an-
bieterübergreifend aufstiegsorientiert und innovativ eingestellt. Der Anteil dieser Nachfra-
gergruppe ist bei Base am größten.40
3. Preiskommunikation und –wahrnehmung „Der Preis wird (…) als die monetäre Gegenleistung eines Käufers für eine bestimmte
Menge eines Wirtschaftsgutes bestimmter Qualität definiert“, 41 wobei sich die Ausgaben
(besonders bei Dienstleistungen) über den gesamten Nutzenzeitraum erstrecken können.
Die Wahrnehmung von Preisen durch den Konsumenten hängt stark von ihrer Darstellung
und Kommunikation ab. Preise sind aus Kundensicht oft Hauptkriterium bei der Kaufent-
scheidung zwischen qualitativ gleichwertigen Angeboten. Sie werden, entgegen früherer
mikroökonomischer Betrachtungsweisen,42 subjektiv wahrgenommen und wirken sich auf
die Kundenzufriedenheit aus. Durch die Verknüpfung der Marketinginstrumente Preis- und
Kommunikationspolitik und eine „verhaltenstheoretische Perspektive“43 kann somit ein
unmittelbarer Einfluss auf Absatz und Gewinn ausgeübt werden.44 Preiskommunikation
kann vom allgemeinen Kommunikationsbegriff abgeleitet werden. In dieser Arbeit wird der
kommunikationsbotschaftsbezogene Ansatz verwendet. „Preiskommunikation [be-
deutet] die Kommunikationspolitik zu nutzen, um Botschaften hinsichtlich des Preises den
Nachfragern zu vermitteln und [ihre] Preiswahrnehmung (…) zu steuern.“45 Ziel ist es, dass
die angebotenen Leistungen als preiswürdig empfunden werden, wobei das Preis-
Leistungs-Verhältnis durch die ausgesendeten Botschaften als gerecht empfunden werden
soll.46
39 Ebd. (S. 3), Vgl. mit Digital Natives 40 Vgl. (Research Tools, 2013) 41 (Diller, 2008, S. 30ff.) 42 Vgl. (Siems, 2003, S. 11) 43 (Siems, 2003, S. 11) 44 (Siems & Hofmann, 2006, S. 50) 45 Ebd. (S. 55ff.) 46 Vgl. (Simon & Fassnacht, 2009, S. 385)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
12
3.1 Ziele und Aufgabenfelder der Preiskommunikation
Ziel der Preiskommunikation ist eine größtmögliche Abschöpfung der Konsumentenrente.47
Ihre Aufgabe ist dem Kunden die entsprechende Strategie und das damit verbundene
Image zu kommunizieren, um die Wahrnehmung hinsichtlich der Preis-Leistungs-
Beurteilung zu steuern. Individuelle Zahlungsbereitschaften sollen ausgenutzt bzw. gestei-
gert werden, um höhere Preise zu realisieren. Besonders wichtig ist dies in der Akquisition
von Neukunden, da diese noch über keine gefestigten Preisurteile gegenüber dem Anbieter
verfügen und deren Bildung unmittelbar positiv beeinflusst werden kann. 48
Der Fokus soll im Folgenden auf dem kommunikationsbotschaftsbezogenen Ansatz der
Preiskommunikation liegen. In der Kommunikationsanalyse werden die Art und der Inhalt
der über den Preis kommunizierten Botschaften herausgearbeitet. Zu den Aufgaben der
Preiskommunikation gehören hierbei die Vermittlung der Preisstrategie, Begründung der
Preishöhe, eventuelle Preisreduktionen, -differenzierungen und -struktur sowie Zahlungs-
modalitäten. Die Preiswahrnehmung kann durch entsprechende Botschaften hinsichtlich
Preisbeurteilung, wahrgenommener Preisfairness und Preisimage gesteuert werden.
3.2 Strategien und Techniken der Preiskommunikation
In der Preispolitik lassen sich Niedrigpreis-, Hoch- und Mittelpreisstrategien unterscheiden,
die durch preisstrategische Kundennutzenkonzepte erweitert werden können. Preispositi-
onierung allgemein bedeutet lediglich die „Platzierung der (…) Leistungen eines Unter-
nehmens im Preis-Qualitäts-Feld eines Marktes“, wohingegen Kundennutzenkonzepte als
die Umsetzung durch das Unternehmen zu betrachten sind. Dies beinhaltet neben der
Kommunikation eines “einzigartigen Preisversprechens (unique price proposition UPP)“ 49
die Profilierung im Wettbewerb, sowie die Kundenbindung an das Unternehmen. Das Nied-
rigpreiskonzept setzt den Schwerpunkt in der Preisführerschaft wobei besonders die Preis-
günstigkeit betont wird. Qualität spielt in der Kommunikation keine Rolle und die Leistun-
gen werden auf die Grundfunktionen beschränkt. Fairness-Konzepte betonen Transparenz
und das marktgerechte Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Preise sind zuverlässig, dauerhaft
niedrig und es gibt keine soziodemographischen Differenzierungen (Beruf, Ausbildung,
Einkommen, Alter). Jeder Kunde erhält die gleiche Leistung. Premiumkonzepte sind fokus-
siert auf höchste Qualität und bieten eine über das Durchschnittsniveau herausragende
Leistung zu einem deutlich über Marktniveau liegenden Preis an.50
Zu den preispolitischen Instrumenten zählen zum einen Preisänderungen. Aus Anbie-
tersicht sollen Rabatte wesentlich stärker durch die Kunden wahrgenommen werden, als
47 Die Konsumentenrente einer Person wird als Differenz zwischen der Zahlungsbereitschaft dieser Person und dem tatsächlichen Preis definiert. Vgl. (Siems, 2009, S. 186)
48 Vgl. (Simon & Fassnacht, 2009, S. 348) 49 (Diller, 2008, S. 254ff.) 50 Vgl. Ebd. (S. 259ff.)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
13
Preissteigerungen. Im Folgenden sollen vor allem erstere betrachtet werden, da aus den
Webauftritten keine längerfristige Preisentwicklung ersichtlich ist und nur z.T. der ehemals
höhere Preis genannt wird. Der Vorteil von Preissenkungen kann durch verstärkte Kom-
munikation herausgestellt und die Preiselastizität51 merklich erhöht werden. Ohne beglei-
tende Maßnahmen fällt der Absatzanstieg geringer aus,52 da die Änderungen sonst nur mit
entsprechendem Preiswissen wahrgenommen werden.
Zum anderen gehören Preisdifferenzierungssysteme dazu. Darunter versteht man „die
Anwendung des auf der Kundenheterogenität basierenden Prinzips der differenzierten
Marktbearbeitung auf den Preis.“53 Dies äußert sich im Angebot von gleichen bzw. ähnli-
chen Leistungen zu unterschiedlichen Preisen für verschiedene Kundengruppen. Ziel ist die
Ausnutzung unterschiedlicher Konsumentenrenten der einzelnen Marktsegmente und der
dadurch erreichte Gewinn gegenüber einem Einheitspreis. Ein Effekt umfangreicher Preis-
differenzierung ist die Reduktion von Preistransparenz, da der unmittelbare Preisvergleich
für die Kunden erschwert wird.54 Eindeutig kommunizierte Preisdifferenzierungen nach z.B.
soziodemografischen Merkmalen können entscheidend zur Akquisition potenzieller Kunden
mit bspw. geringer Zahlungsbereitschaft (Studenten) beitragen.55
Leistungen können grundsätzlich einzeln oder als Bündelpreise angeboten werden. Ge-
samtpreise lassen sich vorteilhafter kommunizieren als Einzelpreise. Dies ergibt sich aus
der unterschiedlichen Wahrnehmung der Verbraucher. Als Preisbündelung wird das Zu-
sammenfassen mehrerer „identifizierbarer Teilleistungen (…) zu einem Angebotspaket mit
[ausgewiesenem] Gesamtpreis“ bezeichnet.56 Gegenüber den Einzelpreisen ergibt sich ein
Preisvorteil für die Kunden. Darum handelt es sich um eine leistungsbezogene Preisdiffe-
renzierung, im Hinblick auf Leistungsumfang und -qualität.57 Diese Preisstruktur hat eine
gewinnsteigernde Wirkung und ist im Dienstleistungsbereich weit verbreitet.58 Dabei ist die
optimale Anzahl von Teileinheiten, die gegenüber dem Gesamtpreis als insgesamt preis-
werter eingestuft werden, branchenabhängig.59 Es wird nur der Gesamtpreis kommuni-
ziert, wobei die Kunden die einzelnen Leistungskomponenten entsprechend ihrer Konsu-
mentenrente unterschiedlich hoch bewerten.60 Ein anderer Kommunikationsansatz besagt,
dass Kunden mehrdimensionale Preise im Vergleich zu eindimensionalen Preisen in glei-
cher Höhe als geringer einschätzen, da nur wenige die z.T. aufwändige Aufschlüsselung
von Gesamtpreisen nach ihren Komponenten vornehmen. Die Kommunikation eines Prei-
51 Die Preiselastizität gibt die Veränderung des Absatzes im Verhältnis zur Veränderung des Preises an. Vgl. (Bruhn, 2013, S. 287) 52 Vgl. (Simon & Fassnacht, 2009, S. 389f.) 53 (Siems, 2009, S. 185) 54 Vgl. (Simon & Fassnacht, 2009, S. 257f.) 55 Vgl. (Siems & Hofmann, 2006, S. 56) 56 (Diller, 2008, S. 240) 57 Vgl. (Siems, 2003, S. 72) 58 Vgl. (Diller, 2008, S. 241) 59 Vgl. (Simon & Fassnacht, 2009, S. 392f.) 60 Vgl. (Diller, 2008, S. 241f.)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
14
ses über seine Einzelkomponenten kann demnach absatzfördernd wirken. Die Prospect
Theory61 setzt sich mit der Abwägung möglicher Gewinne und Verluste als Resultat der
Kaufentscheidung auseinander. Sie betrachtet die Wahl von Preisbündeln als Verlustbün-
delung. Demnach entstehen bei Komplettpreisen für zahlreiche Einzelleistungen weniger
gefühlte Verluste.
Für die Kunden ergeben sich durch Preisdifferenzierung und -bündelung mehr Wahlmög-
lichkeiten, da ebenfalls Nischensegmente angesprochen werden. Die Unternehmen können
durch „kundenorientierte Preisgestaltung,“62 orientiert an den unterschiedlichen Bedürfnis-
sen der Zielgruppe, die individuellen Zahlungsbereitschaften optimaler ausnutzen63 und
zugleich die Kundenzufriedenheit und -Bindung steigern.
3.3 Grundlagen und Steuerung der Preiswahrnehmung
Aus verhaltenstheoretischer Perspektive bezeichnet Preiswahrnehmung die sensorische
Aufnahme objektiver Preisinformationen, sowie anderer Preissignale und deren Einordnung
in ein subjektives Kategoriensystem.64 Hierbei spielen die optisch vorteilhafte Darstellung65
der objektiven Preise durch den Anbieter, sowie Referenzpreise eine Rolle. Die Preiswahr-
nehmung bildet die Vorstufe zur Preisbewertung und somit letztlich zur Kaufentscheidung,
da hier bereits unbewusste und bewusste Filterungs- und Verzerrungsprozesse stattfinden.
Grundlagen der Preiswahrnehmung
Preisoptik umfasst im Wesentlichen die visuelle Erscheinung eines Preises aufgrund sei-
ner einzelnen Ziffern und deren Reihenfolge, die Gestaltung durch Schriftgröße, Farbe und
andere Hervorhebungen.
Preise werden selektiv wahrgenommen und oft wird nicht der metrische Wert, sondern die
allgemeine Beurteilung (z.B. teuer) erinnert. Auf dieser Grundlage erschaffen sich Konsu-
menten eine stark vereinfachte kategoriale Bewertungsskala von Preisen (teuer, billig).
Diese Rangfolge wird auf die Produkte übertragen.66 Preise bei deren Überschreiten sich
das Preisurteil und Kaufverhalten sowie Absatz als relevante Wirkungsgrößen stark negativ
verändern, werden als Preisschwellen definiert.67 Beim Überschreiten von Preisobergren-
zen geht der Konsum stark zurück. Bei Preisreduktionen unterhalb von Preisuntergrenzen
fällt die Nachfrage ebenfalls stark ab. Eine Erklärung bieten preisbedingte Qualitätszwei-
fel.68 Der Umfang dieser Bewertung hängt stark von der Leistung und dem Preisniveau
61 (Kahneman & Tversky, 1984, S. 348) 62 (Simon & Fassnacht, 2009, S. 258) 63 Vgl. (Siems, 2003, S. 13) 64 Vgl. (Monroe, 1973, S. 72) 65 Vgl. (Diller, 2008, S. 120f.) 66 Vgl. (Siems, 2003, S. 27) 67 Vgl. (Rao & Monroe, 1989, S. 355) 68 Vgl. (Monroe, 1973, S. 75)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
15
ab.69 Die Kenntnis über Preisschwellen ist bei der Planung von Preiserhöhungen unter
Vermeidung überproportionaler Absatzeinbrüche essentiell, ihre Lage allerdings schwer
bestimmbar.70 Dies bedingt den vermehrten Einsatz gebrochener Preise (Endziffer
kleinster Geldeinheit zw. 1 und 9). Häufig auf die Endziffer 9 oder 5 endend,71 liegen sie
unter vermuteten Schwellenpreisen. Ihre Wirkung ist umstritten und konnte trotz zahlrei-
cher Studien nicht eindeutig nachgewiesen werden.72 Die reale Häufung gebrochener 9er-
Preise ist evtl. eine „self-fulfilling-prophecy“.73
Eine Unterkategorie der Preisoptik sind Preisfiguren, welche die reine Anordnung der ein-
zelnen Ziffern eines Preises betrachten. Aufgrund der Leserichtung von links (Euro) nach
rechts (Cents) ergeben sich z. B. aufsteigende (1,23€) und konstante (3,33€) Ziffernfol-
gen. Unrunde Preise werden häufig unter der Annahme verschiedener Preisfigureneffekte
zur Absatzförderung eingesetzt, welche sich in „Level Effects“74 und „Image Effects“ unter-
teilen lassen. Im ersten Fall geht es besonders um die Unterschätzung der Preishöhe. Es
wird angenommen, dass gebrochene Preise kleiner wirken, da Verbraucher Preise zur Ver-
einfachung der Preisbeurteilung in Zahlenblöcke zerlegen75 und zum Abrunden neigen (Ab-
rundungseffekt, z.B. 9,99€ als 9€). Ein anderer Effekt ist der „Von-Links-Nach-Rechts-
Vergleich“,76 wobei Konsumenten jeweils zuerst die linken Ziffern zweier Preise vergleichen
und erst bei einer Übereinstimmung einen Vergleich der rechten Ziffern vornehmen.77 Hin-
zu kommt der „Erinnerungseffekt“ 78 welcher besagt, dass sich Konsumenten aufgrund
limitierter Informationsverarbeitung jeweils nur auf die linke Ziffer der Preisfigur besinnen.
Zu den „Image Effekten“ 79 zählen das Preis- und Qualitätsimage. Beim Preis-Image han-
delt es sich bei auf 9-endenden Preisen, durch die angenommene „harte“ Preiskalkulation
des Anbieters, um ein gutes Angebot. Die Preisendung lässt den Kunden auf einen Preis-
nachlass, ein Sonderangebot oder günstigsten Preis für eine angebotene Leistung schlie-
ßen. Dazu konträr verhält sich das Qualitätsimage gebrochener Preise. Aus Kundensicht
wird den angebotenen Waren mindere Qualität und dem Anbieter ein geringes Prestige
unterstellt. Runde Preise (Endziffer kleinster Geldeinheit ist Null)80 hingegen signalisieren
eine hohe Qualität der Leistung.81 Der gezielte Einsatz runder Preise, soll den Kunden ge-
genüber Ehrlichkeit demonstrieren, da auf „psychologische Tricks“ 82 verzichtet wird.
69 Vgl. (Rao & Monroe, 1989, S. 355) 70 Vgl. (Müller-Hagedorn & Wierich, 2005, S. 13) 71 Vgl. (Stiving & Winer, 1997, S. 57) 72 Vgl. (Müller-Hagedorn & Wierich, 2005, S. 21ff.) 73 (Diller, 2008, S. 130) 74 (Stiving & Winer, 1997, S. 58) 75 Vgl. (Siems, 2003, S. 28) 76 (Diller, 2008, S. 130f.) (Stiving & Winer, 1997, S. 66) 77 Vgl. (Stiving & Winer, 1997, S. 59) 78 (Diller, 2008, S. 130f.) 79 (Siems, 2003, S. 28) 80 Vgl. Ders. (2003, S. 27) 81 Vgl. (Stiving & Winer, 1997, S. 60) 82 (Siems, 2009, S. 232)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
16
Bedingt durch die Preisoptik ergeben sich Preisfärbungseffekte. Indikatoren für die Preis-
günstigkeit „färben“ auf die Preiswahrnehmung „ab“. Gelernte Generalisierungen (z.B.
durchgestrichener Preis = „Sonderangebot“) fließen in die Kaufentscheidung mit ein. Die
Anbieter üben dadurch unter gezieltem Einsatz optischer (Schriftgröße, -typ, -farbe, Plat-
zierung der Preisangabe) und verbaler Aspekte (Kennzeichnung als „Niedrigpreis“) einen
Einfluss auf die Preiswahrnehmung aus.83
Steuerung der Preiswahrnehmung
Man unterscheidet zwischen Preisgünstigkeitsurteil und Preiswürdigkeitsurteil. Preisgüns-
tigkeitsurteile werden lediglich aufgrund der nominalen Höhe der Preise gefällt.84 Beson-
ders bei einem hohen Standardisierungsgrad einer Leistung durch alle Anbieter bzw. einem
geringen Unterschied in ihren Merkmalen beurteilen Konsumenten Angebote allein auf-
grund der Preishöhe.85 Unternehmen, die eine Niedrigpreisstrategie verfolgen, fokussieren
ihre Kommunikation besonders auf die Preisgünstigkeit. Hierbei können sie der Unterstel-
lung minderer Qualität der Leistung entgegenwirken, indem sie z.B. die Unterschiede zwi-
schen den Branchenstandards als belanglos kommunizieren und ihr besseres Angebot her-
ausstellen. Es ist für Anbieter mit höheren Preisen wichtig, durch die Betonung anderer
Vorzüge das Preiswürdigkeitsurteil zu adressieren. Dies wird aufgrund des Preis-
Leistungs-Verhältnisses gefällt. Der Fokus der Kommunikation liegt besonders auf Quali-
tätsmerkmalen oder Zusatzleistungen. Er wird weg vom Preis gelenkt, bzw. der höhere
Preis wird ausführlich begründet.86
Preisfairness ist die Wahrnehmung des verlangten Preises im Verhältnis zum Preis, den
andere Nachfrager bei demselben Anbieter bezahlen. Sie hängt mit der Preisdifferenzie-
rung und entsprechenden Rabatten für bestimmte Kundengruppen zusammen. In der
Kommunikation kann die Gleichbehandlung aller Kunden betont werden, bzw. die Preisdif-
ferenzierungen werden ausführlich erklärt und so von den Ungleichheiten abgelenkt.87
Das Preisimage ist eine subjektive Verallgemeinerung von Preisurteilen (preisbezogene
Wahrnehmungen, Erfahrungen, Empfindungen, Beurteilungen), welche sich auf die Kau-
fentscheidung des Nachfragers auswirken. Die käuferindividuelle Beurteilung des Preisni-
veaus eines Unternehmens liegt z.B. höher, als objektiv der Fall.88 Preisimages werden
aufgrund nominaler Preise und des Preis-Leistungs-Verhältnisses gebildet. Ein vorteilhaftes
Preisimage fördert die Zufriedenheit und das Vertrauen (Vertrauenseffekt) der Kunden und
deren Bindung an das Unternehmen (Verstärkereffekt). Das Unternehmen beeinflusst die
83 Vgl. (Diller, 2008, S. 131f.) 84 Vgl. Ebd. (S. 139ff.) 85 Vgl. (Siems, 2003, S. 33f.) 86 Vgl. (Siems & Hofmann, 2006, S. 57f.) 87 Vgl. Ebd. (S. 58) 88 Z.B. Preisgünstigkeitsbetonung durch Media Markt ergibt günstiges Preisimage beim Verbraucher. Vgl. (Siems, 2009, S. 32)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
17
selektive Wahrnehmung seiner Kunden, sodass Konkurrenzangebote weniger stark beach-
tet werden.89 Einen Einfluss auf das Preisimage üben preisbezogene Slogans90 aus, z.B.
indem sie den niedrigen Preis als Wettbewerbsvorteil betonen. Lang anhaltende Preiswer-
bung für bestimmte Leistungen kann durch Imagetransfers teilw. selbst dann ein günstiges
umfassendes Preisimage aufbauen, wenn der überwiegende Preis aller Angebote des An-
bieters objektiv gar nicht niedrig ist.91
Anker- oder Referenzpreise werden von den Kunden als Orientierungswerte zur Beur-
teilung von Preisen hinzugezogen. Es kann sich dabei um Preise von vergleichbaren Leis-
tungen desselben bzw. eines anderen Anbieters oder Preisinformationen durch Bekannte
und die Medien handeln.92 Interne Referenzpreise sind Erfahrungswerte im Preiswissen der
Nachfrager. Unternehmen können den Ankerpreis der Kunden durch das kommunizierte
Preisimage beeinflussen, oder ihn durch einen höher gewählten Basispreis nach oben ver-
schieben. Referenzpreise bilden die Beurteilungsbasis, ob ein Preis für eine Leistung als
„fair“ eingestuft wird.93
4. Preissysteme im Mobilfunk Mobilfunkanbieter machen Preisvergleiche durch ihre Online-Präsenzen für Verbraucher
theoretisch sehr einfach. Konsumenten können die Preise entweder selbst oder durch so-
genannte Online-Preis-Vergleichsportale (z.B. billiger-telefonieren.de) prüfen. Bei gleicher
Qualität der Leistungen stellen sich die Preise durch den optimalen Wettbewerb theoretisch
bei einem niedrigen Gleichgewichtspreis ein. Für die Mobilfunkanbieter ergeben sich zwei
Strategien, um höhere Gewinne über höhere Preise zu realisieren. Zum einen kann die
Vergleichbarkeit der Preise über unterschiedliche Preisdifferenzierungen und -bündelungen
erschwert werden, wodurch sich die Suchkosten erhöhen. Zum anderen können die Anbie-
ter durch Kundenbindungsprogramme den Wunsch der Kunden, stets nach dem günstigs-
ten Marktpreis zu suchen abschwächen, bzw. ihnen durch Anhebung der Wechselkosten
(anbieterabhängiges technisches Gerät, kostenpflichtige Nummernmitnahme) den Anbie-
terwechsel erschweren.94 Die Anbieter profitieren zudem von dem Umstand, dass die
Nachfrager, um ihre Suchkosten gering zu halten, dem einmal als günstig ermittelten An-
bieter über längere Zeit treu bleiben.95
4.1 Preisentwicklungen im Mobilfunk
Die Preise im Mobilfunk sinken laut Verbraucherpreisindizes stetig (siehe Abbildung 5).
Handytelefonate und mobile Datennutzung wurden von 1995 bis 2013 um ca. 66% günsti-
89 Vgl. (Diller, 2008, S. 216f.) 90 Slogans sind kurz formulierte Werbebotschaften einer Marke. Vgl. (Bruhn, 2013, S. 510) 91 Vgl. (Simon & Fassnacht, 2009, S. 387) 92 Vgl. (Diller, 2008, S. 123f.) 93 Vgl. (Siems, 2003, S. 36) 94 Vgl. (Daripa & Kapur, 2001, S. 203) 95 Vgl. Ebd. (S. 206)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
18
ger.96 Die monatlichen Erlöse pro Kunde sind, wahrscheinlich aufgrund des hohen Wettbe-
werbs und durch veränderte Tarifformen, seit Jahren rückläufig. Exemplarisch seien hier
die Daten von E-Plus angeführt, dem Vorreiter im Bereich der Pauschaltarife (-3€ pro Kun-
de seit 2010).97 Vodafone konnte als einziger Anbieter seine Gewinne pro Kunde seit 2012
leicht steigern (siehe Abbildung 6).98 Ein hoher Vertragskundenanteil und eine starke Kun-
denbindung werden für die zuverlässige Umsatzerwirtschaftung darum immer wichtiger.
Über festgeschriebene Vertragsverhältnisse (mindestens 24 Monate Mindestvertragslauf-
zeit)99 mit monatlichen Entgelten können die Unternehmen aktive Kunden längerfristig an
sich binden. Der Ausbau von Kundenbindungsprogrammen in Form von Pauschalangeboten
(Flatrates), Preis-/ Produktbündelungen und maximalen Vertragslaufzeiten, hat sich be-
reits positiv für die Anbieter ausgewirkt, abzulesen an den längeren Verweildauern der
Kunden (2011 bis Q1/2013 Verweildauer >48 Monate bei derzeitigem Anbieter um +4%
auf 74% der Mobilfunkkunden).100 Eine verstärkte Kundenbindung führt außerdem nach-
weislich zu einer erhöhten Preistoleranz, d.h. die Kunden reagieren weniger stark auf
Preiswerbung der Konkurrenz. Die Preisbereitschaft steigt, da die Kunden bereits Erfah-
rungen mit den Leistungen gemacht haben und die Qualität kennen.
4.2 Preisdifferenzierungsstrategien
Preisdifferenzierungs- und Preisbündelungsstrategien sind preispolitische Instrumente, die
im Dienstleistungsbereich durch nähere Ausrichtung an den Kundenbedürfnissen und der
dadurch gesteigerten Zufriedenheit die Kundenbindung positiv beeinflussen können.101
Der Mobilfunkmarkt gestaltet sich durch verschiedene Voraussetzungen optimal für eine
umfassende Preisdifferenzierung. Für Mobilfunkdienstleistungen besteht eine heterogene
Nachfrage, diese ist soziodemografisch bedingt unterschiedlich. Die unterschiedliche Zah-
lungsbereitschaft der Kunden kann über Zielgruppentypologien aus dem verfügbaren Ein-
kommen i.V.m. dem individuellen Preisinteresse ermittelt werden. Beim Mobilfunkmarkt
handelt es sich aufgrund der wenigen Netzbetreiber um einen oligopolistischen Markt. Die
Anbieter versuchen sich durch Leistungsdifferenzierungen soweit zu unterscheiden, dass
sie jeweils eine Monopolstellung für ihr spezielles Angebot innehaben. Die preispolitisch
unterschiedlich zu behandelnden Marktsegmente können aufgrund von Nutzerverhalten
und soziodemographischen Merkmalen unterschieden und isoliert behandelt werden.102 Je
mehr unterschiedlich differenzierte Angebote es gibt, desto mehr Konsumenten können
individuell versorgt werden. Der Gewinn steigt, bis zu einem gewissen Grad, durch umfas-
96 (Statistisches Bundesamt, 2014) 97 (E-Plus (KPN), 2014a) 98 (Statista GmbH, 2014) 99 Laut Telekommunikationsgesetz Mindestvertragslaufzeit in § 43b. Vgl. (BMJ, 2004) 100 (Bundesnetzagentur, 2013, S. 54) 101 Vgl. (Siems, 2003, S. 70) 102 Vgl. (Diller, 2008, S. 232)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
19
sende Ausnutzung verschiedener Zahlungsbereitschaften. Da die Nutzung mobiler Endge-
räte nicht standortgebunden ist, macht eine geografische Preisdifferenzierung keinen
Sinn.103 Dagegen kann der Preis personen- und leistungsbezogen differenziert werden.
Personenbezogene Preisdifferenzierungen berücksichtigen Kennzeichen verschiede-
ner Zielgruppensegmente. Nachfrager werden aufgrund demografischer, sozioökonomi-
scher und psychografischer Merkmale104, wie unterschiedlichem Einkommen und daraus
resultierender Zahlungsbereitschaft, verschiedenen Marktsegmenten zugeordnet. Diese
sind untereinander heterogen aber intern homogen.105 Als weiteres Unterscheidungskrite-
rium bietet sich das Konsumverhalten der Nutzer an, um das Angebot für die Nachfrager
attraktiv zu machen. Oft findet eine Unterscheidung zwischen Viel- und Wenig-Nutzern
statt, wobei sich z.B. Flatrates besonders an Viel-Nutzer richten. Bei der Kenntnis um die
unterschiedliche Zahlungsbereitschaft kann dadurch die höchste Kundenrente realisiert
werden.106
Die leistungsbezogene Differenzierung zeichnet sich durch Unterschiede im Leistungs-
umfang und der -qualität aus. Bei einigen Kunden wird ein gesteigertes Wertempfinden
hervorgerufen, wodurch ihre Zahlungsbereitschaft steigt.107 Mobilfunkverträge können ver-
schiedenste Leistungen wie Mobilfunk- und Festnetztelefonie, SMS, MMS, Datenvolumina,
Nutzung von Musik-Streaming-Diensten, Cloud-Services und Nutzung lokaler Hotspots
beinhalten. Hierbei ergeben z.B. die Anzahl der versendeten SMS den Leistungsumfang
bzw. die Leistungsmenge. In Ihrer Qualität unterscheiden sich diese Dienste größtenteils in
unterschiedlich schnellen Übertragungsraten, bzw. geografischer Verfügbarkeit. Der Web-
Vertrieb führt zu Selbstselektion der Konsumenten, die entweder Wert auf „Premiumquali-
tät“ unter Akzeptanz eines höheren Preises, bzw. Wert auf Preisgünstigkeit unter Akzep-
tanz eines geringeren Leistungsumfangs legen. Die Anbieter können auf diesem Weg über
eine umfangreiche leistungsabhängige Preisdifferenzierung verschiedene Zahlungsbereit-
schaften ausnutzen.108
Preisbündelungen können als leistungsbezogene Preisdifferenzierung aufgefasst werden.
Sie sind nicht von Produktbündelungen trennbar. Sie umfassen neben der eigentlichen
Telefonie, SMS und Datenübertragung oft die Nutzung von Streaming-Diensten, Zugang zu
bestimmten Hotspots, Auslandsoptionen, Sicherheitsoptionen und weitere Leistungen. Die
Kunden werden dazu motiviert, alle mit ihrem Mobiltelefon technisch möglichen Dienste
über denselben Anbieter zu beziehen, was sich positiv auf ihre Bindung zum Unternehmen
auswirkt.109 Durch Cross-Selling bieten sich für Mobilfunkanbieter Wachstumschancen,
103 Vgl. (Daripa & Kapur, 2001, S. 209) 104 Vgl. (Simon & Fassnacht, 2009, S. 254f.) 105 Vgl. Ebd. (S. 274) 106 Vgl. (Daripa & Kapur, 2001, S. 209) 107 Vgl. (Diller, 2008, S. 237) 108 Vgl. (Daripa & Kapur, 2001, S. 210) 109 Vgl. (Siems, 2003, S. 73)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
20
indem zusätzliche Marktsegmente und Kundenschichten erschlossen, bzw. den vorhande-
nen Kunden zusätzliche Leistungen verkauft werden.110 Die Verknüpfung unterschiedlichs-
ter Dienstleistungsarten ist für den Wettbewerb problematisch, da der Markteintritt für
neue kleine Anbieter ohne umfassende Technologien erschwert wird.111 Zusätzlich empfin-
det eine wachsende Zahl an Konsumenten (Anteil Konsumenten +2% auf 52% seit
2011),112 die unterschiedlich gebündelten Angebote der Anbieter als immer schlechter ver-
gleichbar. Ein großer Vorteil besteht darin, dass das Abwerben einer Gruppe, bspw. einer
Familie die dieselbe Flatrate nutzt, durch die Konkurrenz schwieriger ist, als bei Einzelper-
sonen, hinzu kommt die reduzierte Wechselbereitschaft der einzelnen Gruppenindividu-
en.113
4.3 Mobilfunktarife mit nicht-linearer Preisbildung
Allen Mobilfunkdienstleistungen ist gemein, dass der Preis für die Leistung erst nach Ver-
tragsabschluss festgelegt wird. Dadurch ist die Transparenz gering und für den Konsumen-
ten entsteht eine gewisse Unsicherheit.114 Klassische Mobilfunktarife bestehen aus Grund-
gebühr und variabler Nutzungsgebühr, d.h. die genutzten Leistungen werden nach Menge
(Gesprächsminuten, SMS) bezahlt und dementsprechend variiert der monatlich zu zahlen-
de Betrag je nach Nutzungsumfang. Des Weiteren gibt es „pay-per-use-Tarife“, bei wel-
chen die Grundgebühr entfällt und lediglich die bezogene Leistung im Voraus (pre-paid)
oder im Nachhinein bezahlt wird (auch nutzungsabhängige Tarife).
Bei Pauschaltarifen, den sogenannten Flatrates und Inklusivkontingenten (auch Freikontin-
gente oder Volumentarife genannt), wird monatlich ein konstanter Betrag gezahlt. Inklu-
sivkontingente sind vertraglich festgelegte Leistungsmengen (z.B. 100 SMS pro Monat),
die kostenlos genutzt werden können. Bei der Überschreitung dieser Anzahl entstehen
Nutzungsgebühren pro verbrauchte Menge, wie bei anderen nutzungsabhängigen Tarifen,
wodurch der monatliche Rechnungsbetrag variiert. Aus diesem Grund handelt es sich bei
Inklusivkontingenten um keinen „echten“ Pauschaltarif. Eine Flatrate, z.B. für Telefonate
ins Mobilfunk- und Festnetz, kann hingegen im Umfang unbeschränkt und zu einer zeitbe-
zogenen Grundgebühr genutzt werden, ohne dass weitere Kosten entstehen. Beide Tarifar-
ten werden oft gebündelt mit zusätzlichen Leistungen (z.B. Auslandsgespräche) angebo-
ten, welche mit variablen Nutzungsgebühren abgerechnet werden. Dementsprechend gibt
es nur wenige Mobilfunkverträge, bei welchen alle technisch mit dem Mobiltelefon nutzba-
ren Leistungen in einem Pauschaltarif abgegolten sind. Bei pay-per-use-Tarifen trägt der
Konsument das Risiko, evtl. bei gesteigerter Nutzung der Leistungen einen erhöhten Be-
110 Vgl. (Diller, 2008, S. 244) 111 Vgl. (Bundesnetzagentur, 2013, S. 53) 112 (European Commission, 2013, S. 104) 113 Vgl. (Siems, 2003, S. 73;79) 114 Vgl. (Diller, 2008, S. 486)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
21
trag zu zahlen, wohingegen bei Pauschaltarifen der Anbieter das Risiko übernimmt. Bei
Inklusivpreisen z.B. mit Freiminutenkontingenten, hat der Nutzer eine gewisse Sicherheit
über den zu bezahlenden Preis, sofern er sich an den Leistungsrahmen hält.115
„Bei der Preisdifferenzierung nach Menge wird der Preis abhängig von der durch (…) eine
Nachfragergruppe nachgefragten Menge variiert. In der Regel sinkt dabei der Durch-
schnittspreis pro Stück mit zunehmender Kaufmenge“,116 weswegen von einer nichtlinea-
ren Preisbildung gesprochen wird.117 Diese Preisdifferenzierung orientiert sich am Ersten
Gossen´schen Gesetz, welches den abnehmenden Grenznutzen einer Leistung mit zuneh-
mender Menge beschreibt.118 Aus Sicht der Anbieter sind Gespräche ins eigene Netz am
günstigsten, darauf folgen netzexterne, Festnetz- und Auslandsgespräche, bei welchen für
den Anbieter jeweils zusätzliche Gebühren anfallen. Entsprechend sind die Inklusivkon-
tingente und Minutenpreise der Tarife preislich gestaffelt.119 Die Mobilfunkunternehmen
bieten ihren Kunden online verschiedene Tarif-Optionen an, wobei die Konsumenten ent-
sprechend ihrem Nutzungsverhalten (Viel-/ Wenigtelefonierer) das für sie vorteilhafteste
Angebot i.S. der Selbstselektion frei wählen können.120
Der „Siegeszug“ der Mobilfunk-Flatrate begann 2007 durch den Anbieter E-Plus, welcher
mit der Marke „Base“ erstmals die damals sehr teuren, aber für Kunden transparenten
Pauschaltarife anbot. Zur Minimierung des Verlustrisikos für den Anbieter, durch das ver-
stärkte Telefonieren in externe Netze, wurde der Preis für die erste Flatrate von Base mit
90,00€/Monat sehr hoch angesetzt.121 Andere Anbieter zogen schnell mit ähnlichen Tarifen
nach, wobei sogenannte Allnet-Flats trotz seitdem stark gefallener Preise noch immer teu-
rer, als die auf ein Netz beschränkten Flats angeboten werden. Heutzutage wird ein großer
Teil der versendeten SMS über Pauschaltarife abgerechnet (58% 2012). Bei den über Mo-
bilfunk geführten Gesprächen sind es sogar 70% (2012).122 Binnen eines Jahres stieg in
die Anzahl der Nutzer von Flatrate-Tarifen für Festnetz, Mobilfunk, SMS und Internet in
allen Bereichen um 4 bis 5 Mio. an (siehe Abbildung 7). Aus dieser stark zugenommenen
Bedeutung von Flatrates als dominierendes Preissystem im Mobilfunk ergibt sich der Fokus
dieser Arbeit. Zu klären ist die Frage, warum Flatrates wirtschaftlich sehr erfolgreich sind.
Die Antwort wird in der psychologischen Wirkung der Preiskommunikation vermutet.
Die Betriebswirtschaftslehre sieht im Konsumenten ein vollständig rational handelndes, auf
seine Nutzenmaximierung ausgerichtetes Wirtschaftssubjekt, bezeichnet als „Homo oeco-
nomicus“.123 Gegensätzliches zeigt sich bei Studien hinsichtlich der realen Vorteilhaftigkeit
115 Vgl. Ebd. (2008, S. 492) 116 (Siems, 2009, S. 197) 117 Vgl. (Siems, 2003, S. 71) 118 Vgl. (Simon & Fassnacht, 2009, S. 267) 119 Vgl. (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 1) 120 Vgl. Ebd. (S. 2) 121 Vgl. (Handelsblatt, 2007) 122 (Bundesnetzagentur, 2013, S. 46) 123 (Halfmann, 2014, S. 3)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
22
von durch die Konsumenten selbständig gewählten Tarifen. „Studies on telephone service
(…) show that consumers who would save money with a pay-per-use tariff often prefer a
flat rate.” 124 Dieser kognitive Fehler wird als „Flatrate-Bias“ bezeichnet.125 Als Gründe für
Flatrate-Bias werden in einer Studie von Lambrecht und Skiera „Versicherungs-, Taxame-
ter-, Bequemlichkeits- und Überschätzungseffekte“126 angeführt. Flatrates erfüllen das,
laut Maslow’scher Bedürfnispyramide, nach Erfüllung der psychologischen Bedürfnisse
(Hunger, Durst) Fundamentalste, das Defizitbedürfnis nach Sicherheit,127 über den Versi-
cherungseffekt („Insurance effect“). Kunden wählen laut den Autoren Flatrates, um monat-
liche Schwankungen in Ihrer Rechnung zu vermeiden. Besonders risikoscheue Kunden, die
ihr Nutzerverhalten nur schwerlich abschätzen können, wollen sich vor zusätzlichen Kosten
in Perioden mit „greater-than-average usage”128 schützen. Der Taxameter Effekt („Taxi
meter effect“) besteht bei Konsumenten z.B. im entspannten Führen von Telefongesprä-
chen mit einem Flatrate-Vertrag, als mit einem nutzungsabhängigen Abrechnungsmodell.
„Mental accounting assumes that consumers set up and work with mental accounts and
budgets. (…) Paying per use lessens the joy from consumption because consumers at-
tribute the cost and, thus, the pain of paying to consumption at the time of usage. In
contrast, paying a flat fee decouples consumption from payment because the costs are
mentally prepaid. Thus, usage, which has been paid for beforehand, can be enjoyed as
if it were free.”129
Der Taxametereffekt beschreibt einen subjektiven Zusatznutzen von Flatrates gegenüber
anderen Tarifformen durch die Entkopplung von Bezahlung und Nutzung.130 Der Grad der
mentalen Kopplung vom monetären Wert und bezogener Leistung ist bei Flatrates gegen-
über anderen Tarifformen am geringsten.131 Der Bequemlichkeitseffekt („Convenience
effect“) sagt aus, dass Konsumenten den Aufwand für die Suche nach einem optimalen
Telefontarif möglichst gering halten wollen. Demnach wählen sie eher den Standardtarif,
um dem Nachrechnen der Einzelleistungen aus dem Weg zu gehen. Bei einer als Standard-
tarif angebotenen Flatrate nehmen Nutzer an, es handle sich um das beste Angebot.132
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Flatrates im Premium- und im günstigen Segment.
Wirklich optimale, nutzungsabhängige Tarife gibt es hingegen kaum noch. In Studien von
124 (Lambrecht & Skiera, 2006, S. 212) 125 Vgl. (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 3) (Lambrecht & Skiera, 2006, S. 213) 126 (Lambrecht & Skiera, 2006, S. 213) 127 Vgl. (Jaokar & Fish, 2006, S. 10) 128 (Lambrecht & Skiera, 2006, S. 213) 129 Ebd. (S. 214) 130 Vgl. (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 73) 131 Vgl. (Robbert & Roth, 2011, S. 169) 132 Vgl. (Lambrecht & Skiera, 2006, S. 214)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
23
Heidenreich et al.133 konnte der Effekt ebenfalls nicht empirisch nachgewiesen werden. Der
Überschätzungseffekt („Overestimation effect“) führt, z.T. als Resultat ausgiebiger Anbie-
terwerbung, zu einer Überschätzung des eigenen Nutzerverhaltens. Aussagen der Werbung
über den Umfang von niedrigem und hohem Verbrauch beeinflussen die Wahrnehmung.
Bspw. wird der Versand von 100 SMS pro Monat als niedrig eingeschätzt obwohl statistisch
gesehen nur ca. 40 SMS/Monat versendet werden (2013).134 Konsumenten die ihren ma-
ximalen bzw. minimalen Konsum als eher hoch einschätzen, tendieren zur Wahl einer Flat-
rate.135 Das Ansteigen des Verbrauchs mit größeren Packungsgrößen konnte empirisch
belegt werden. Dienstleistungen im Mobilfunk sind in ihrer Nutzungsrate als sehr flexibel
einstufen, da es keine natürliche Grenze gibt, wie z.B. bei Nahrung das Sättigungsgefühl.
Durch eine Flatrate steht ein unbegrenzter Umfang der jeweiligen Leistung bereit, sodass
mehr konsumiert wird.136 Bei einigen Konsumenten kann der Überschätzungseffekt bei der
Entscheidung für die Flatrate in einem gesteigerten Nutzerverhalten münden, sodass die
Tarifwahl im Nachhinein gerechtfertigt ist. Ein Großteil der Vertragskunden schöpft die
ihnen zur Verfügung stehenden Freikontingente und Flatrates jedoch nicht vollständig aus,
sodass die nicht erbrachten Dienstleistungen verfallen und die Anbieter somit finanziell von
den Pauschaltarifen profitieren.137
5. Online-Kommunikation von Flatrate-Angeboten Ziel dieser Arbeit ist es herauszufinden, wie die einzelnen Mobilfunktarife hinsichtlich ihres
Preises gestaltet sind, kommuniziert werden und welche Wirkungen sich draus auf die
Kunden im Tarifwahlprozess ergeben. Als Forschungsdesign wird eine Fallstudie der drei
Mobilfunkanbieter Deutsche Telekom, Vodafone und Base gewählt. Untersuchungsgegen-
stand sind die Tarifübersichten der Online-Auftritte der einzelnen Anbieter. Dabei werden
neben der Haupttarifübersicht jeweils Angebote für „junge Leute“ und das Premiumseg-
ment mit einbezogen, um die zielgruppenspezifische Ansprache zu beurteilen. Als Methode
wird eine Kommunikationsanalyse in Anlehnung an das „Ganzheitliche Analysemodell“138
von Janich verwendet. Überprüft werden sollen dabei die in der Einleitung genannten Hy-
pothesen.
5.1 Analysemethode und –gegenstand
Die Analysemethode für Werbekommunikation von Janich139 wurde gewählt, da sich die
Web-Präsenzen ähnlich den allgemeinen Werbeanzeigen für Produkte analysieren lassen.
Da es sich um Werbung im Internet handelt, wurde die Methode um die Kennzeichen In-
133 Vgl. (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 153) 134Versendete SMS 37,9 Mrd. gesamt 2013/12Monate/Einwohner Dtl. 2013 80,2Mio. (Bundesnetzagentur, 2014c) 135 Vgl. (Lambrecht & Skiera, 2006, S. 214) 136 Vgl. (Alawadi & Neslin, 1998, S. 397) 137 Vgl. (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 1) 138 (Janich, 2010, S. 267) 139 (Janich, 2010, S. 267)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
24
teraktivität140 und Textvernetzung erweitert. Auf die Hypertextstruktur soll hierbei nicht
näher eingegangen werden, da sich daraus kein im Rahmen der vorliegenden Arbeit ermit-
telbarer Einfluss auf die Werbewirkung ergibt. Neben den theoretischen Kriterien wurden
eigene praxisbezogene Vergleichsmerkmale, wie die Unterscheidung zwischen echtem
Pauschalpreis (Flatrate) und Volumentarif (Inklusivkontingent) hinzugefügt. Der Ablauf der
Analyse teilt sich in zwei Analyse- und drei Synthesestufen. In der ersten Analysestufe
soll die Mobilfunkbranche, die Sender der Kommunikationsbotschaft (Mobilfunkanbieter),
die Marktsituation, das Werbemittel Internet und die Empfänger (Zielgruppe) als Rahmen-
bedingungen bzw. textexterne Faktoren analysiert werden. Bis auf den letzten Bereich ist
dies in den vorherigen Kapiteln bereits erfolgt, wodurch im Folgenden lediglich eine Analy-
se der Zielgruppe folgt. In der nächsten Analysestufe sollen Aufbau, Struktur, Inhalt
und Form der Textteile betrachtet werden. Der „Supertext“ setzt sich aus einem sprachli-
chen und einem visuellen Teiltext zusammen, welche zunächst getrennt betrachtet wer-
den. Die erste Synthesestufe fokussiert sich auf das Zusammenspiel der textinternen
Faktoren. Dabei werden die Analyseergebnisse hinsichtlich der formalen und inhaltlichen
Argumentation getrennt betrachtet und es wird auf die persuasiven Funktionen der einzel-
nen Elemente eingegangen. In der zweiten Synthesestufe wird die Korrelation von Text-
internen und -externen Faktoren betrachtet. Dabei wird das Werbeziel mit besonderem
Fokus auf Botschaften ermittelt, welche zur Beeinflussung der Tarif-Anomalien dienen. Das
bisherige Modell der Flatrate-Bias wird dazu durch die im Folgenden beschriebenen Tarif-
Anomalien erweitert. In der dritten Synthesestufe werden der Werbeinhalt und -
intention mit der Werbewirkung ins Verhältnis gesetzt. Es soll eine Schlussfolgerung be-
züglich der möglichen und beabsichtigten Werbewirkung des Supertextes aus den voran-
gegangenen Ergebnissen und unter Berücksichtigung der Kommunikationssituation und
der Zielgruppe vorgenommen werden. Hierbei wird der Einfluss der ermittelten Kommuni-
kationsbotschaften auf die Tarif-Anomalien besonders betrachtet. Die Ergebnisse werden
im darauffolgenden Kapitel zur Erarbeitung möglicher Handlungsempfehlungen genutzt.
5.2 Zielgruppenanalyse für Flatrate-Tarife
Aus der Darstellung von Heidenreich et. al. (siehe Tabelle 1) geht hervor, dass sich
Tarifwahl-Bias grundsätzlich aus den durch sie empirisch belegten motivations-,
kognitions- und emotionsbedingten Anomalien in der Tarifwahl und der Flatrate-
Präferenz ergeben. Der aus der Motivation resultierende „Informationsnachfrageeffekt“
hängt eng mit dem Involvement des Kunden zusammen. „Involvement“ stellt den Grad der
Ich-Beteiligung des Konsumenten, sein Engagement bei der Informationsbeschaffung, -
aufnahme, -verarbeitung und -speicherung dar.141 Je geringer die Motivation und je größer
140 Vgl. (Heeter, 1989, S. 221ff.) 141 (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 85)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
25
der daraus resultierende Informationsnachfrageeffekt, desto eher ergeben sich im
Tarifwahlprozess die beschriebenen Flatrate-Bias. Zu den kognitionsbedingten Anomalien
der Tarifwahl gehören der „Entscheidungsstileffekt“ und der „Überschätzungseffekt“.142
Eine Entscheidung kann entweder aus rationalen oder aus emotionalen Gründen getätigt
werden. Ein emotionaler Entscheidungsstil begünstigt eine ökonomisch suboptimale
Tarifwahl. Kunden mit niedrigem Involvement neigen zur Überschätzung ihres eigenen
Nutzerverhaltens und zu Tarifwahl-Bias. Flatrate-Präferenzen sind emotionsbedingt und
umfassen das „Entkopplungs-, Versicherungs-, und das Flexibilitätsbedürfnis“.143 Ersteres
ist mit dem Taxametereffekt vergleichbar und Involvement abhängig. Es beschreibt,
inwieweit die zeitliche Trennung von Zahlung und Leistungsnutzung präferiert werden. Das
Bedürfnis nach Entkopplung wirkt sich genauso wie das Versicherungsbedürfnis positiv auf
die Flatrate-Präferenz aus. Das Bedürfnis nach Flexibilität, d.h. unmittelbarer Steuerbarkeit
der monatlichen Kosten durch den Nutzenumfang, wirkt sich negativ aus. Kunden mit den
beschriebenen Kennzeichen neigen bei der Tarifwahl eher zur Flatrate (sieheTabelle 2). In
den bisher betrachteten Ergebnissen wurde von einem stabilen Nutzungsverhalten
ausgegangen. Empirische Befunde belegen, dass Konsumenten in Folge einer
suboptimalen Wahl einer Flatrate ihr Nutzerverhalten nachträglich anpassen, um die
Fehlentscheidung zu korrigieren.144 Die Kommunikation via Mobiltelefon ist impulsgesteu-
ert. Das Aufschieben bis zur sich als nächstes bietenden Kommunikationsmöglichkeit ent-
fällt und das Gerät wird zunehmend genutzt.
Neben Einstellungs- und Verhaltensmerkmalen bestehen demographische Unterschiede
in der Flatrate-Präferenz. Jüngere Probanden (< 25 J.) tendieren in einer Studie145 eher
zur Wahl einer Flatrate als einer Zahlungsmethode (70%) als ältere Probanden (> 46 J.,
20%). Hinsichtlich der Pay-per-use-Tarife ist es genau umgekehrt (6% der < 25-Jährigen,
54% der >46-Jährigen). Bei den Präferenzen ist der Unterschied noch deutlicher. Es liegt
ein Präferenzumschwung von Flatrates bei Jüngeren, hin zu Pay-per-use-Tarifen bei
Älteren vor. Bei jüngeren Konsumenten wirken Versicherungs- und Entkopplungsbedürfnis
positiv auf die Flatrate-Präferenz. Bei älteren Kunden wirkt das Flexibilitätsbedürfnis
negativ auf die Flatrate-Präferenz. Entsprechend dieser Erkenntnisse ist der Anteil der
Vertragskunden im mittleren Alter am höchsten (20-49J. zw. 73% und 67% 2013) und mit
zunehmendem Alter abnehmend (>70J. 35%). Die Verteilung der nutzungsabhängigen
Vertragsmodelle verläuft entgegengesetzt.146 Zwischen den Geschlechtern besteht kein
Unterschied bei der Tarifwahl.147
142 Ebd. (S. 159) 143 Ebd. (S. 82) 144 Vgl. (Robbert & Roth, 2011, S. 168f.) 145 Vgl. (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 111f.) 146 Vgl. (VuMA, 2013) 147 Vgl. (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 113)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
26
Die Mobilfunkanbieter haben über das Internet die Möglichkeit, sich umfangreich über die
Höhe der Preise und den Umfang der Leistungen ihrer Konkurrenten zu informieren. Durch
das Web erlangen auch die Kunden, dem Homo oeconomicus gleich, theoretisch eine voll-
kommene Marktübersicht. Die Suchkosten sind im Gegensatz zum Preisvergleich in der
„realen Welt“ gesunken. Das Preisinteresse148 ist das Bedürfnis, den Preis aller verfügba-
ren Angebotsalternativen zu berücksichtigen und dementsprechend ausführlich nach
Preisinformationen zu suchen. Die Ausprägung ist bei den Nachfragern jedoch unterschied-
lich. Das Preisinteresse im Mobilfunkbereich hängt stark von personenspezifischen Ein-
flussfaktoren, wie Motivation, soziodemografischen Merkmalen und dem Involvement, ab.
Preisinteresse und Einkommen korrelieren nicht linear, sondern U-förmig. Die soziale Mit-
telschicht ist eher preisinteressiert, wobei ein starker Preis-Qualitätskonflikt durch die Ori-
entierung an der Oberschicht (Qualitätsvorbild) bei gleichzeitiger Einkommensrestriktion
herrscht. Ältere, jüngere und sozial schwache Verbraucher zahlen trotz geringerem ver-
fügbarem Einkommen aufgrund geringeren Preisinteresses mehr (poor pay more). Ursa-
chen sind mangelnde Motivation bei Älteren und mangelnde Erfahrung bei Jüngeren. Der
sich stetig verändernde Markt macht die Preiseinordnung für die Kunden im Zeitverlauf
schwierig. Der Verbrauch der Dienstleistung wird nicht visuell oder haptisch wahrgenom-
men und Vertragsabschlüsse erfolgen in größeren Zeitabständen. Der Preisverfall im Mobil-
funk, die Veränderung von Tarifstrukturen, Mobiltelefonanwendungen und das gewandelte
Kommunikationsverhalten der Gesellschafft verhindert das Zurückgreifen auf Erfahrungs-
werte.
Die Nutzertypen digitaler Medien unterscheiden sich in ihrer digitalen Kompetenz, ihrem
Zugang zu technischem Gerät und in ihrer Nutzung und Offenheit gegenüber relevanten
Themen. Sie haben dadurch ein unterschiedliches Involvement bei der Wahl ihres Mobil-
funktarifs. In Abhängigkeit vom Besitz eines Smartphones handelt es sich um den „I
Smarten Mobilisten“, den „II Passionierten Onliner“, den „III Reflektierten Profi“, den „IV
Vorsichtigen Pragmatiker“, den „V Häuslichen Gelegenheitsnutzer“ und den „VI Außenste-
henden Skeptiker“ (siehe Tabelle 3).149 In dieser Reihenfolge nimmt das Wissen um die
Nutzungsmöglichkeiten von SPs, der Nutzenumfang und das Interesse an technischen
Themen, sowie die Motivation bei der Informationsbeschaffung während der Tarifwahl ab.
In dieser Typologie nicht vertreten, für die Mobilfunkanbieter zur direkten Ansprache je-
doch interessant ist die Gruppe der Multi-Entertainer. Bei den Smarten Mobilisten ist der
Anteil von Männern, Schülern/Studenten und Berufstätigen am höchsten. Die Nutzungs-
dauer und die Nutzungsvielfalt überwiegen im Vergleich zu den anderen Typen. Der „Multi
Entertainment Type“150 (13% der Bevölkerung) ist jung (14-29J.), nutzt besonders Unter-
148 (Diller, 2008, S. 113) 149 (TNS Infratest, 2013, S. 48f.) 150 (IFAK Institut GmbH & Co. KG, 2009, S. 11)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
27
haltungsdienste seines Mobiltelefons, wie die Musikfunktion (MP3-Player, Radio), Spiele,
Videos und sucht stetig nach neuen Funktionen. Er verwendet Dienste wie Whatsapp und
SMS anstelle verbaler Kommunikation via Sprachtelefonie. Die Nutzung kostenloser Mes-
saging-Dienste überwiegt dabei zunehmend die Nutzung kostenpflichtiger SMS (16-29J.
36% SMS, 37% Whatsapp 2013).151 Der Außenstehende Skeptiker liegt mit digitaler Kom-
petenz und technischer Ausstattung am gegensätzlichen Ende des Spektrums. Zu ihnen
gehören ältere Frauen, Menschen mit niedriger formaler Bildung, ohne Berufstätigkeit,
geringem monatlichen Einkommen und geringen Kompetenzen im Umgang mit digitalen
Medien wie dem Internet und Mobiltelefonen (aber 80% einfache Handys).152 Zu den Ty-
pen I und III können „Mobile Workers“ oder „Arbeitsnomaden“153 gezählt werden. Sie ver-
bringen beruflich mehr Zeit unterwegs, als in der Firmenzentrale. Während der Wartezeit
auf Flughäfen oder an ähnlichen Orten nutzen sie ihre Mobiltelefone zur Erledigung berufli-
cher Anrufe und zur Aufrechterhaltung des sozialen Kontaktes zu ihren Kollegen und Vor-
gesetzten. Das mobile Web ermöglicht ihnen z.B. über Clouds den Zugang zur Büroinfra-
struktur. Die verwendeten Typologien ergänzen sich bei der Typenbeschreibung und vari-
ieren geringfügig bei den Anteilen der Gesamtbevölkerung. Die Hauptzielgruppen für SP-
Tarife sind vor allem die digitalen Nutzertypen I-III, sowie der Multientertainment Type.
Flatrate-Bias wirken sich jedoch stärker auf die Tarif-Wahl der Nutzer mit geringerer digi-
taler Kompetenz (Typen III-IV) und niedrigeren motivationsbedingtem Involvement aus.
Dadurch können höhere Deckungsbeiträge realisiert werden. Typ VI ist aufgrund seines
Alters und geringer Versorgung mit Internetanschluss weniger interessant. Es ist anzu-
nehmen, dass die Gruppe der Typen I-III in Zukunft eher zunimmt. Ein Indiz dafür ist die
bereits umfassende Abdeckung von Mobiltelefonen (16-19J. 95-100% 2011).154 Die An-
zahl, der den Typen IV-VI zuzuordnenden Verwender nimmt lebensaltersbedingt ab.
5.3 Interpretation und mögliche psychologische Wirkung
Deutsche Telekom
1. Synthesestufe: Betrachtet wird die Hauptwebseite (HW)155 (siehe Abbildung 9) von
Tarifen mit Internet und Telefonie (ohne inbegriffenes SP) und ergänzend zwei zielgrup-
penspezifischen Seiten „Junge Leute“(JLW)156 (siehe Abbildung 10) und „Premium“(PW)157
(siehe Abbildung 11). Der weiße Hintergrund und die unbunte serifenlose Schrift bewirken
eine gute Lesbarkeit. Die zahlreichen über die komplette Seite verteilten Navigationsleis-
ten, z.T. ohne klare Hierarchie, erschweren die Orientierung. Die Webseite ist sehr lang,
151 (Grieß, 2014) 152 (TNS Infratest, 2013, S. 48f.) 153 (Alby, 2008, S. 46) 154 (Iconkids & Youth, 2011) 155 https://www.t-mobile.de/telefonieren-und-surfen/0,21919,25250-_,00.html?WT.svl=100 156 https://www.t-mobile.de/junge-leute-und-studenten/friends-tarife/0,26320,27513-_,00.html 157 https://www.t-mobile.de/premium-tarif/0,24994,28036-_,00.html?WT.svl=100
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
28
woraus i.V.m. der zunehmenden Informationsverdichtung im unteren Teil die komplette
Erfassung der Inhalte problematisch ist. Das stark kondensierte, hellgraue Kleingedruckte
ist schlecht lesbar und verschleiert den Inhalt. Sie ist visuell und sprachlich sehr technisch
gestaltet. Farbverläufe und Lichteffekte, sowie der Schlagschatten des SPs (JLW) lassen
die Navigation und Bilder plastisch und dreidimensional wirken. Abgerundete Ecken der
Tabellen nehmen die technische Strenge und machen sie zusammen mit den verwendeten
Bildern und Farben ansprechender. Die „über dem Falz“ für die Bildbeschriftung und den
Slogan verwendeten Versalien wecken wie Schlagzeilen i.V.m. den Fotos die Neugier auf
den Seiteninhalt. Die Telekomwebseiten stimmen im Wesentlichen in ihrer Darstellung
überein. Die Tarifübersicht ist jeweils als animierte Tabelle gestaltet. Auf allen Seiten sind
Leistungen und Zusatzkosten nicht ohne Scrollen auf einen Blick erfassbar. Wesentliche
Unterschiede bestehen z.T. in Beziehungsgestaltung, verwendetem Farbschema, grafi-
schen Elementen, Tarifbestandteilen und Preisen. Während auf der HW und PW eine neut-
ral höfliche Ansprache erfolgt, wird der User auf der JLW geduzt. Das Farbschema der HW
ist teilkomplementär, wodurch die Links (hellblau) stark hervorstehen, die Seite aber
trotzdem beruhigend (dunkelgrün) wirken (siehe Abbildung 12). Hingegen wird das kühle
Farbschema der PW durch das Foto eines sympathisch modernen Geschäftsmanns (Kon-
vention: Anzug, Konventionsbruch: Vollbart, lange Haare, offenes Hemd) aufgelockert. Die
JLW wirkt dagegen aktiv (rot) und jugendlich (rosa, hellblau). Die Markenfarbe „Telekom
Magenta“ dominiert auf allen drei Seiten und schafft eine farbliche Einheit der oben ange-
ordneten Textelemente Logo und Slogan. Alle zur Orientierung wichtigen Elemente sind im
Corporate Design gestaltet. Auf der JLW erscheint die Marke durch die Verwendung der
Firmenfarbe für Graffiti jugendlich und modern. Die teilweise englische Übernahme „Com-
plete Comfort Telefonieren & Surfen“ (HW) in der Bildüberschrift lässt den Eindruck von
Einfachheit, Bequemlichkeit und Geborgenheit entstehen. Der Wortlaut „ohne Kompromis-
se“ auf der PW lässt an die langjährige Jever-Werbung und das dort gezeigte „sich fallen
lassen“ denken. Auf der JLW wirkt der Tarifname „Complete Comfort Friends“ als Ergän-
zung zur Headline „Mehr drin für dich und dein Smartphone“. Das Mobiltelefon wird perso-
nifiziert, als täglicher Begleiter der mit „Volle[r] Power“ Abendteuer und Rückhalt im Alltag
bietet. Wichtige Schlüsselwörter der verwendeten Lexik in den Leistungsbündeln sind vor
allem „Flat“ und sämtliche, die Preisgünstigkeit unterstreichenden Begriffe („Rabatt“, „Vor-
teil“). Auf der PW werden Schlüsselwörter für internationale Leistungselemente („Ausland“,
„Travel“) und die Preiswürdigkeit adressierende Hochwertwörter (Dopplung „Complete
Premium“) und Superlative verwendet („maximal“, „das Beste“). Auf allen Webseiten wird
durch ein am rechten Rand platziertes externes Qualitätssiegel, samt Zitat und Verlinkung
zur firmeneigenen PR-Präsenz bzgl. Innovationskraft der Telekom, die Wertigkeit des Leis-
tungsangebots betont. Text und Farbhervorhebungen suggerieren Zeitdruck („Aktion“) und
begrenzte, räumliche Zugänglichkeit („nur Online“) der Tarife. Im Text dominiert Fach-
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
29
sprache mit vielen Anglizismen und Akronymen („LTE“, „VoIP“, „Apps“, „Kundencenter“),
die ein hohes Involvement voraussetzt. Die Tarifbezeichnungen unterscheiden sich durch
die Größenzusätze XS bis XXL, welche als Metaphern an Kleidergrößen erinnern. Der Tarif
„M“ ist für den Konsumenten Standardtarif bzw. Mittelmaß und beim Seitenaufruf mittig
positioniert. „Comfort“ bedeutet sich etwas zu gönnen, sodass die Tarifbezeichnung „Com-
fort XS“ oxymoronhaft wirkt. Die in Magenta hervorgehobenen gebrochenen Preise stehen
am Ende der thematisch gegliederten Leistungsbestandteile (Basisdienste, zusätzlichen
Entertainment-Dienste). Der Anteil an Flatrates in den Leistungsbündeln nimmt mit stei-
gendem Preis zu und der der Inklusivkontingente ab. Der Standardpreis wird durch den
hoch gesetzten Preisanker des Premiumpreises relativiert. Die ehemaligen Preise betonen
als externe Referenzpreise die Ersparnis bei Vertragsabschluss. Die Preissprünge sind
durch die unterschiedlichen Leistungsbestandteile schwer nachvollziehbar.
2. Synthesestufe: Die Webseiten werden farblich und mit Bildern emotional in Bezug auf
bestimmte Lebensstile aufgeladen. Die HW zeigt eine unabhängige Generation, die überall
vernetzt ist (Foto junger Frau in Freizeitkleidung in Fahrzeug in ländlicher Umgebung
schreibt konzentriert auf SP). Die PW charakterisiert die moderne Geschäftswelt, in der
konventionelle Schemata durchbrochen werden. Die Tarifbestandteile sprechen internatio-
nal mobile Kunden (mit „highspeed“, Auslandsoptionen) wie die Gruppe der Smarten Mobi-
listen und Passionierten Onliner an. Die JLW spricht den Multientertainment Type an (Leis-
tungen wie Spotify, hohes Datenvolumen für Spiele) und strahlt Urbanität (Betonstruktur,
Graffiti in Telekomfarbe) und Moderne (Foto: neuestes SP-Modell) aus. Die Webseiten sol-
len übersichtlich sein und den Kunden zur Wahl eines hohen Tarifes animieren. Zusätzliche
Kosten werden dabei unscheinbar platziert. Die Tarifübersichten lassen durch ihre Gestal-
tung weder die Erfassung aller Leistungen, noch der Leistungen samt Kosten zu. Der
freundliche Ton auf der JLW suggeriert Ehrlichkeit und veranlasst zur undifferenzierter
Kostenbetrachtung. Die Undurchsichtigkeit der Tarifstrukturen und Preise wird durch ver-
wendete Lexik, Webseitenaufteilung, Farbgestaltung und Zusammensetzung der Leis-
tungsbündel ohne genaue Preisauszeichnung der Einzelleistungen gefördert. Der Begriff
„Flatrate“ wird mit mehr Komfort und Sorglosigkeit gleichgesetzt. Es werden zahlreiche
Leistungen angeboten, die z.T. durch Kooperationen über einfache Mobilfunkdienstleistun-
gen hinausgehen (SP-Cover, Musikbibliothek) und der mehrfachen Kundenbindung dienen.
3. Synthesestufe: Besonders durch die als begehrenswert dargestellten Flatrates soll das
Entkopplungsbedürfnis ansprechen. Durch die zahlreichen suggerierten Nutzungsmöglich-
keiten des SPs i.V.m. einem Telekomtarif und die gezielte Benennung bzw. Positionierung
der Tarife, wird der Überschätzungseffekt begünstigt. Der Informationsnachfrageeffekt
wird durch verwendete Spezialbezeichnungen bestärkt, die eine hohe Motivation zur Be-
deutungsklärung erfordern. Durch emotionale Bild und Textsprache wird der Entschei-
dungsstileffekt begünstigt. Insgesamt werden die Preistransparenz und rationale Preisbe-
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
30
urteilung erschwert. Flatrate-Bias werden durch das Zusammenspiel der Faktoren begüns-
tigt.
Vodafone
1. Synthesestufe: Betrachtet wird die Hauptwebseite (HW)158 (siehe Abbildung 13) von
Tarifen mit Internet und Telefonie (ohne inbegriffenes SP), sowie ergänzend die Webseite
für das Premiumsegment „Vodafone Black“159 (siehe Abbildung 14). Die HW wirkt allge-
mein modern und plastisch. Die Markenfarbe Rot ist sehr ausdrucksstark. Bilder werden
nicht verwendet. Die Navigationsleisten sind übersichtlich und die Webseite gut zu bedie-
nen. Die Grundbestandteile der einzelnen Tarife samt finalem Preis können auf einen Blick
erschlossen werden. Es ist allerdings nicht möglich, die Tarife im Vergleich zu betrachten,
weil durch aufgerufene Informationen das Sichtfenster verdeckt wird. Der Konsument
muss die animierte Tabelle komplett durchlaufen, um alle möglichen sieben Tarife zu
überblicken. Der als Standardauswahl dargestellte „Beliebteste“ Tarif „Red M“ ist als Vor-
einstellung mittig positioniert und farblich hervorgehoben. Er enthält bereits Flatrates für
alle Grundfunktionen, samt einigen Servicediensten, womit hier das Mittelmaß mit unbe-
grenztem Konsum gleichgesetzt wird. Wegen der westlichen Links-Rechts-Leserichtung ist
der Nutzer geneigt, erst alle teureren Tarife aufzurufen, ehe er zu den günstigen Angebo-
ten gelangt. Durch die umfassende soziodemografische Preisdifferenzierung mit Rabatten
nach Alter (junge Leute), Beschäftigung (Selbstständige) und Versehrtheit (Schwerbehin-
derte) ist die Tarifübersicht trotz minimalistischen Designs undurchsichtig. I.V.m. den viel-
fältigen Tarifoptionen entsteht der Eindruck, der Anbieter ließe keine Wünsche offen. Mit
steigendem Preis steigt der Anteil des Flatrates, was durch den voll ausgefüllten Balken im
Hintergrund der Leistungsbestandteile veranschaulicht wird. Die Tarifbezeichnungen sind
englische Übernahmen, die sich in der konkreten Wortbedeutung („Smart“ für clever,
schlau) oder in der symbolischen Bedeutung („Red“ für Leidenschaft, Kraft; „Black“ für
Luxus) interpretieren lassen. Die Textfelder mit den Tarifbezeichnungen sind zur Veran-
schaulichung des Wertes mit zunehmendem Leistungsumfang edler (einfach Weiß, Rot,
Silber, Schwarz) gestaltet. Die Lexik setzt ein gewisses Involvement voraus, da viele Ang-
lizismen und Fachwörter, teils mit Binnengroßschreibung bei den Produktbezeichnungen
(SwitchMyPhone), teils als Akronyme (LTE), verwendet werden. Bei den günstigeren Tari-
fen wird das Schlüsselwort „Flat“ inflationär (22x) verwendet. Es wird Zeitdruck durch z.T.
mit Versalien und die in firmeneigener Farbe hervorgehobenen Wörter suggeriert („aktuel-
le Tarife“, „Aktion“). Auf der HW dominieren Gefühlswörter wie „genießen“, „(…) gönnen“
und „Wunsch(..)“. Auf der HW wird die Preisgünstigkeit herausgestellt („günstige Smart-
phone-Tarife“) und bei der PW eher die Preiswürdigkeit durch Hochwertwörter („Luxus“,
158 http://www.vodafone.de/privat/smartphones-tarife/smartphone-tarife.html 159http://shop.vodafone.de/Shop/picknmix/tariff_detail.jsp?propositionId=prod1564453&shopid=200&skuId=sku1884238
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
31
Spitzenprodukt: „für Anspruchsvolle“) betont. Die Beziehungsgestaltung ist auf beiden
Seiten höflich-distanziert, wobei das Unternehmen vorgibt, seine Kunden genau zu kennen
(„auf Ihre Bedürfnisse angepasst“), bzw. nach dem Motto „der Kunde ist König“ kommuni-
ziert (PW: „Ihre Exklusiv-Hotline“).Bei den Tarifen der HW werden im Gegensatz zum run-
den Preis der PW (200,00€) durchweg gebrochene Preise mit der Endung „-,99“ verwen-
det. Die Marke „Vodafone“ taucht in jeder Tarif- und Leistungsbezeichnung auf. Z.T. dop-
pelt durch die Verwendung der Firmenfarbe im Namen („Red“ auf rotem Textfeld). Konser-
vativ, reduziert und neutral wirkt sie auf der PW, durch das an Limousinen und Anzüge
erinnernde Schwarz in Wort- und Tarifbezeichnung („Black“). Hier wird im Gegensatz zur
HW auf ausrufende oder fragende Interpunktionen verzichtet. Das teilkomplementäre
Farbspektrum der HW ist energetischer und emotionaler, als das auf der PW verwendete
triadische (siehe Abbildung 15). Das elegante wie extravagante Violett unterstreicht auf
beiden Seiten den Qualitätsanspruch der Marke, wie die Anspruchshöhe seiner Kunden.
2. Synthesestufe: Ziel der analysierten Seiten ist den Konsumenten zur Wahl eines Tari-
fes mit möglichst vielen Service-Angeboten zu verleiten. Bedingt durch die intransparente
Tarifpräsentation und den Webseitenaufbau ist es unmöglich, die günstigsten mit den teu-
ersten Tarifen zu vergleichen. Durch den künstlich gesetzten Standardtarif („Red M“) und
die vielen Wahlmöglichkeiten wird eine umfassende Nutzung für den Kunden zusammen
mit einem Rund-um-Service suggeriert. Der hoch angesetzte Preisanker des Vodafone-
Black-Tarifs relativiert den Standardpreis und hebt die Preisbereitschaft. Die Seite moti-
viert den Nutzer durch suggerierten Zeitdruck nicht selbst auf Informationssuche zu ge-
hen, als vielmehr gleich mit dem Unternehmen persönlich in Kontakt zu treten. Lexik und
Farbgestaltung sind allgemein eher emotional. Die Zielgruppen für die einzelnen Rabattie-
rungen wie Multientertainer (junge Leute) und Smarte Mobilisten (Selbstständige) werden
klar angesprochen. Randgruppen (Schwerbehinderte) werden ebenfalls direkt adressiert.
Die Preisdifferenzierungen dürften von den nicht Begünstigten als unfair wahrgenommen
werden.
3. Synthesestufe: Die Webseiten fördern die zu den Flatrate-Bias führenden Tarif-
Anomalien. Sicherheitsbedürftigen Kunden wird mit deren Versicherungsbedürfnis befriedi-
genden Diensten begegnet. Der Preisvergleich wird durch den Webseitenaufbau und die
Unübersichtlichkeit der Tarife erschwert. Dies verstärkt den Informationsnachfrageeffekt.
High-Involvement-Kunden werden zahlreiche Interaktivitätsangebote gemacht, welche
deren Sympathie und Bindung an das Unternehmen stärken und deren Entscheidungsstil
beeinflussen. Farbgestaltung und verbale Etikettierung begünstigen eher eine emotionale
als eine rationale Tarifentscheidung. Kunden mit Flexibilitätsbedürfnis wird durch Zubuch-
optionen begegnet, wodurch evtl. zwar keine Flatrate, jedoch kostenintensive Services
gekauft werden. Die vielen Möglichkeiten bei der Tarifzusammensetzung und Bestandteile
der Produktbündel begünstigen, neben dem als Standard suggerierten Flat für alle Basis-
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
32
dienste, den Überschätzungseffekt. Das Unternehmen trägt durch seine Leistungspräsen-
tation und -zusammensetzung aktiv zum Entstehen kognitiver Fehler und der Wahl eines
über den eigenen Nutzenumfang gehenden Tarifes bei.
Base (E-Plus)
1. Synthesestufe: Der Anbieter Base bietet keine personenbezogenen Preisdifferenzie-
rungen an, weswegen nur die Hauptwebseite (HW)160 (siehe Abbildung 17) betrachtet
wird. Die Webseite wirkt durch Farbgestaltung, zahlreiche runde Formen und Farbverläufe
bzw. Schlagschatten sehr plastisch und organisch. Die Unternehmensfarbe „Base blau“
taucht in Form sprechblasenähnlicher Wolken rund um die Tarifübersicht auf. Trotz der
teilkomplementären Farben entsteht ein sehr harmonischer, natürlicher Eindruck (siehe
Abbildung 16). Die Tarifbezeichnung „pur“ in Kombination mit Blau (Ursprünglichkeit, Na-
türlichkeit) wird intuitiv als Basistarif verstanden. Der darauffolgende Tarif (smart) wirkt
eher neutral (grün). Die beiden teureren Tarife (all-in/plus) mit Flatrates für Telefonie und
SMS werden visuell (orange), wie lexikalisch („Unser Bestseller“) hervorgehoben. Orange
wirkt neben seiner Signalwirkung hier lebendiger und belebter, als die neutraleren Farben
der anderen Tarife. Durch diesen Blickfang ist eine Präferenz der teureren Tarife zu erwar-
ten. All-in wird als Standardtarif dargestellt und durch den Hinweis auf eine zeitlich be-
grenzte Rabattaktion (oranges Textfeld) beworben. Die Tarifbezeichnungen sind z.T. engli-
sche Übernahmen und bis auf zahlreiche Anglizismen wird weitgehend auf fachsprachliche
Neologismen verzichtet. Die Bedienung gelingt intuitiv und selbst der Link zur Seite ist
einfach und erinnerbar. Die Unternehmensphilosophie der Marke Base (Einfachheit) wurde
bis ins Detail umgesetzt. Die fünf Tarife sind in ihrer Zusammensetzung auf einen Blick
erkennbar. Lediglich zubuchbare Leistungen und Tarifdetails können nur über mehrere
Links erreicht werden. Die Leistungsbündel setzen sich aus Basisdiensten, mobilem Daten-
speicher, Unterhaltungsdiensten (Nachrichten App BILD, Musik-Streaming) und einer Si-
cherheitsoption zusammen. Auslandsdienste und erweitertes Datenvolumen müssen extra
zu gebucht werden. Der Kunde wird bei Tarifen aus Inklusivkontingenten (smart) aufge-
fordert, sich doch für eine Flatrate zu entschieden, wenn er gerne die Kosten im Blick hat
(„Schon mal über eine FLATRATE nachgedacht? Einmal zahlen – dann ist alles drin!“). Die
Webseite reagiert nach kurzem Aufenthalt mit einem Pop-Up Fenster in Form einer
Sprechblase. Sie fordert zur interpersonellen Kommunikation mit dem Unternehmen über
Chat auf. Vorformulierte Fragen aus Unternehmens- und Kundensicht am rechten Rand
lassen die Seite sehr kundenbezogen wirken. Die häufige Verwendung von „jetzt“ in Kom-
bination mit diversen Verben („anmelden“, „wechseln“, „sparen“, „chatten“) und die zahl-
reichen angegebenen Kontaktmöglichkeiten (Social Media, Chat, Hotline) fordern zum di-
rekten Handeln und zur Kontaktaufnahme auf. Der durch Schriftart (serifenlos) und Farbe
160 http://www.base.de/Tarife
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
33
(starker Hell-Dunkel-Kontrast) gut lesbare Fließtext am Seitenende wirkt sehr aktivierend,
alle Möglichkeiten zur Mobiltelefonnutzung zusammen mit der Marke zu erkunden. Das
Unternehmen wirbt vor allem mit seiner Preisgünstigkeit, indem Rabatte sehr auffällig ge-
staltet sind (oranges Textfeld, Versalien), und zahlreiche preisfärbende verbale Etikettie-
rungen („Vorteil“, „sparen“, „günstig“) verwendet werden. Die Vielfältigkeit wird mehr, als
die Qualität des Angebots betont (Slogan-Ableitung „Eine Welt voller Möglichkeiten“). Die
gute Lesbarkeit der Schrift i.V.m. den runden Preisen für die Tarife suggeriert Transparenz
und Ehrlichkeit. Die Bullet Points der Leistungsbestanteile sind Ampeln nachempfunden
und geben „grünes Licht“ bei der Tarifwahl.
2. Synthesestufe: Die Reduziertheit der allgemeinen Tarife wird als Stärke herausge-
stellt. Besonders die Flexibilität nachträglich zubuchbarer Optionen und die Individualität
der dadurch entstandenen Tarife werden betont. So könne sich jeder seinen eigenen Tarif
zusammenbauen. Das nicht zwischen verschiedenen Kundengruppen unterschieden wird,
lässt das Unternehmen als fair erscheinen. Die natürlichen Farben, die intuitive Bedienbar-
keit und das interaktive „auf-einen-Zugehen“ der Webseite (Pop-up) lassen den Anbieter
sympathisch wirken. Die Betrachtung der Preise könnte daraufhin weniger kritisch sein.
Kunden werden über Farbgestaltung und Lexik zum Favorisieren eines Tarifs mit Flatrates
für Basisleistungen und zahlreichen Zusatzoptionen überzeugt. Durch den Rabatthinweis
wird Zeitdruck suggeriert, woraufhin zahlreiche Kommunikationsangebote gemacht wer-
den, nicht erst weitere Informationen einzuholen, sondern direkt mit dem Unternehmen in
Kontakt zu treten bzw. zu bestellen.
3. Synthesestufe: Die HW von Base zeigt zahlreiche Kennzeichen Flatrate-Bias implizit zu
verstärken. Es wird eine sehr breite Zielgruppe angesprochen. Konsumenten, die bisher
wenig Erfahrung mit SP-Tarifen haben und ein Bedürfnis nach Flexibilität haben, da sie ihr
Nutzerverhalten nicht abschätzen können, wird die Angst vor Inflexibilität genommen. Die
Kunden werden verleitet, ihr Nutzerverhalten durch den Standardtarif (Allnet-Flat, SMS-
Flat) eher zu überschätzen, da sie sonst keinen Gebrauch von den „vielfältigen Möglichkei-
ten“ machen könnten. Die Webseite, die Sprache und die Preise wirken sehr transparent,
sind jedoch durch die vielzähligen Tarifbestandteile schwer nachvollziehbar. Der Informa-
tionsnachfrageeffekt wird verstärkt, indem der Vertragsabschluss durch suggerierten Zeit-
druck und zahlreiche Bestellkanäle vereinfacht und beschleunigt wird. Die Seite ist in ver-
trauenerweckender kindlicher Optik gestaltet, wodurch ein emotionaler Entscheidungsstil
begünstigt wird.
5.4 Analyseergebnisse der Online-Kommunikation von Flatrates
Der Schwerpunkt der folgenden Analyse soll in der Betrachtung aller dargestellten Einflüs-
se auf die vorhergehend beschriebenen Flatrate-Bias liegen. Die einzelnen Merkmale wur-
den in einer qualitativen Analyse ermittelt (siehe Tabelle 4, Tabelle 5, Tabelle 6) und zu-
sammengefasst (siehe Tabelle 7). Dabei wurden jeweils die Haupttarifübersicht und z.T.
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
34
ergänzend zielgruppenspezifische Seiten betrachtet. Die Seiten der Anbieter Telekom und
Vodafone sind sich in ihren Merkmalen am ähnlichsten. Auf der Webseite von Base werden
insgesamt weniger Taktiken zur psychologischen Manipulation der Kunden eingesetzt. Die
drei Webseiten stimmen in wichtigen Punkten überein. Bei allen Anbietern stehen Flatrates
durch optische Hervorhebung und z.T. inflationäre Verwendung des Begriffs im Vorder-
grund. Die Kundenansprache ist überwiegend formell (Siezen). Antworten auf mögliche
Kundenwünsche werden vorweggenommen. Zahlreiche Kontaktmöglichkeiten fordern zu
direkter Kommunikation mit den Unternehmen auf. Die Tarifbezeichnungen sind vorwie-
gend englische Übernahmen. Sie haben keinen rationalen Produktbezug, sondern eine
emotionale Bedeutung. Alle Anbieter suggerieren Knappheit durch Hinweise auf zeitliche
Begrenztheit des Angebots. Es wird jeweils ein Tarif als Standard präsentiert, der für we-
sentliche Mobilfunkbasisdienstleistungen Flatrates enthält. Keiner der Anbieter versichert
monatlich gleichbleibende Kosten bei der Wahl eines Flatrate-Tarifs. Keiner der Tarife ist
ein reiner Pauschaltarif, da alle Zusatzleistungen in Form von Inklusivkontingenten enthal-
ten. Auf allen Webseiten sind die Marken durch Verwendung von Corporate Identity-
Farben und des Unternehmensnamens für Produktbezeichnungen und Social-Media-Kanäle
sehr präsent. Das Preisniveau der Anbieter ist sehr verschieden. Telekom und Vodafone
bieten Premiumtarife an, die den Normalpreis weit übersteigen. Beide Anbieter bieten Tari-
fe für spezielle soziodemografische Gruppen an, wobei Vodafone Zugangsbeschränkungen
einsetzt. Sie betonen eher die Qualität ihrer Dienstleistungen, wohingegen bei Base Indi-
katoren für Preisfairness und Preisgünstigkeit dominieren. Telekom und Vodafone ermögli-
chen keinen direkten Vergleich der Tarife und die Tarifvielfalt ist schwer überschaubar.
Vodafone und Base verwenden eine emotionalere Seitengestaltung. Weiterhin stellen sie
die Flexibilität bei der Tarifwahl heraus. Die Fach- und Fremdwörter sind z.T. echte Fach-
sprache, aber vor allem anbieterspezifische Neologismen aus englischen Übernahmen. Sie
werden als produktbeschreibende Leistungsbezeichnungen besonders von Vodafone und
Telekom eingesetzt. Beim anbieterübergreifenden Vergleich der Leistungsbündel können
durch die verschiedenen Leistungsbezeichnungen und Leistungsumfänge keine Übereinst-
immungen der Tarife ermittelt werden.
6. Handlungsempfehlungen Im Folgenden sollen die angewendeten Methoden bewertet und aufbauende Lösungen zur
Verbesserung der Preiskommunikation vorgestellt werden.
Im Anbietervergleich ist Base am günstigsten, jedoch handelt es sich bei der Preispositi-
onierung um kein Niedrigpreiskonzept. Die Betonung der transparenten Preisstruktur, das
reduzierte Design und der Verzicht auf Preisdifferenzierung entsprechen dem Fairness-
Konzept. Im Mobilfunkmarkt mit seiner Intransparenz und versteckten Kosten verleiht es
dem Unternehmen ein positives Image. Vodafone und Telekom verfolgen eine Premium-
strategie, bieten aber auch günstigere Tarifen an. Die Mehrwertigkeit wird sehr gelungen
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
35
durch externe Qualitätssiegel bzw. persönlichen Service begründet. Problematisch ist die
Reiterbezeichnung161 von Vodafone („Günstige (…)Tarife“) da dies konträr zum Mar-
kenimage steht. Die Niedrigpreisstrategie ist für die Anbieter nicht zielführend, da Mobil-
funkdiscounter ohne zusätzliche Ausgaben für Netzerhaltung und –Ausbau, wesentlich
niedrigere Preise realisieren können.
Der Einsatz preispolitischer Instrumente lässt die Tarife günstiger erscheinen. Base
unterstreicht seine Rabatte (Aktionspreise) farblich, verwendet jedoch eine geringere
Schriftgröße und –stärke i.V. zum Normalpreis. Die Rabattpositionierung unter dem Nor-
malpreis ist gelungen, da nach dem Erfassen des teureren Normalpreises der Preisnachlass
ein zusätzliches Kaufargument bildet. Die zeitliche Rabattierung widerspricht allerdings
dem Fairnesskonzept mit gleichbleibend stabilen Preisen. Gelungener als bei der Telekom,
ist der Hinweis über die Gesamtersparnis während der Mindestvertragslaufzeit. Während
bei der Telekom die lange Bindung negativ wirkt, wird bei Base positiv auf die Gesamter-
sparnis verwiesen. Die als externe Referenzen gegebenen ehemaligen Preise sind bei
Base mit Durchstreichungen und farblichen Hervorhebungen am Auffälligsten. Die Formu-
lierung „Jetzt nur“ ist zielführender in der Beeinflussung der Wahrnehmung, als das von
der Telekom verwendete „statt“, da erst beide Preishöhen verglichen werden müssen. Vo-
dafone verzichtet größtenteils auf Referenzpreise. Alle Anbieter verwenden einen als Nor-
maltarif dargestellten teureren Tarif, der als Ankerpreis wirkt. Er ist jeweils mittig darge-
stellt und farblich hervorgehoben (Vodafone, Base). Er soll den inneren Referenzpreis der
Konsumenten nach oben verschieben und die geschätzte Verbrauchsmenge anheben. Be-
sonders gelungen ist dies bei Vodafone. Es wird nicht sofort ersichtlich, dass es noch viele
günstigere Tarife gibt und welche Position der Tarif in der Reihenfolge einnimmt. Bei Base
ist sofort sichtbar, dass es sich um den zweitteuersten Tarif handelt. Der erwünschte Ef-
fekt, die Tarife durch gebrochene Preise günstiger erscheinen zu lassen, wird dadurch ne-
giert. Als Grundlage des gesetzten Standards wird auf die Beliebtheit verwiesen. Die Kon-
sumenten sollen ihn als Empfehlung anderer Kunden, die positive Erfahrungen mit diesem
Tarif gemacht haben, wahrnehmen. Nachprüfen lässt sich die Beliebtheit nicht. Die persön-
liche Note wirkt vertrauenserweckend und sympathisch, jedoch wenig individuell.
Der Grad der Preisdifferenzierung ist bei Vodafone am höchsten. Die Zielgruppen für die
Rabattierungen werden durch soziodemografische Merkmale abgegrenzt. Konsumenten
müssen die Rabatthöhen und Bedingungen aufwändig vergleichen bzw. übersehen die un-
auffällig gestaltete Auswahl. Die Kategorie „Schwerbehinderte“ ist zu hinterfragen, da kein
umfassendes Datenmaterial zum Nutzungsverhalten bzw. zur Kaufkraft vorliegt. Bei der
Leistungsdifferenzierung der Telekom bestehen keine Zugangsbeschränkungen. Die Preise
für „Junge Leute“ unterscheiden sich nicht von den Normalpreisen, nur die Bündelstruktur
161 Reiterbezeichnung meint die Beschriftung der aufgerufenen Registerkarte im Browser am oberen Bildschirm-rand.
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
36
variiert. Diese Kundengruppe verfügt tendenziell über ein geringeres Einkommen als Be-
rufstätige. Die Leistungsbestandteile entsprechen den Kundenerwartungen, die Tarife aber
nicht der Zahlungsbereitschaft und Kaufkraft. Eine zusätzliche Preisdifferenzierung wäre
zielführender. Die Studententarife von Vodafone und Telekom führen zu früher Kunden-
bindung. Es ist zu erwarten, dass diese Gruppe später ein höheres Gehalt hat und durch
die höhere Bildung auch im Alter Mobilfunkleistungen stärker nachfragt. Junge Kunden
geben im Verhältnis zu ihrem Einkommen mehr für Mobilfunk- und Unterhaltungsleistun-
gen aus. Außerdem beeinflussen sie die Entscheidungen in ihrem sozialen Umfeld. Sie sind
stark vernetzt und beraten als Digital Natives ggf. Ältere in ihrer Tarifwahl. Jüngere neigen
eher zu „grenzenlosem Konsum“ von Mobilfunkleistungen. Die zahlreichen Flatrates sollten
als Tarifstandard von den Anbietern mehr betont werden. Die Abschöpfung soziodemogra-
fisch unterschiedlich hoher Konsumentenrenten wird von Vodafone besser erreicht. Die
Telekom und Vodafone erschweren durch Preisdifferenzierungen und eigene Leistungsbe-
zeichnungen einen einfachen Preisvergleich mit anderen Anbietern. Diese Voraussetzung
ermöglicht die Beeinflussung der Zahlungsbereitschaft und die Anhebung der internen Re-
ferenzpreise der Kunden. Base setzt keine personenbezogenen Preisdifferenzeirungen ein,
um einen Widerspruch zum kommunizierten Transparenzimage zu vermeiden. Die Kun-
denstruktur der Anbieter Telekom und Vodafone ist größtenteils konservativ. Beruhend
darauf ist das Angebot an Business-Tarifen zielgruppengerecht. Das Bild des modernen
Geschäftsmannes bei Telekom entspricht dem Zeitgeist, nicht aber der adressierten Ziel-
gruppe. Vodafone bietet neben dem Premiumtarif „Black“ den günstigeren Tarif „Premium“
an. Beide sind auf der Webseite räumlich getrennt, und sprechen verschiedene Zielgrup-
pen an. Konsumenten der Mittelschicht orientieren sich zwar qualitätsmäßig nach oben
(Luxus, Premium), sind in ihrem Einkommen aber beschränkt. Der Tarif „Premium“ kann
als erschwinglichere „Luxusvariante“ gewertet werden, ohne dass der teurere Tarif abge-
wertet wird.
Es gibt keine geschlechterspezifischen Unterschiede beim Tarifwahlverhalten, jedoch beim
Nutzungsverhalten von Mobiltelefonen. Bisher werden altersbezogene Tarife nur für jünge-
re Konsumenten angeboten. Lebensaltersbedingt wird der Typus des Außenstehenden
Skeptikers verschwinden und der Anteil Vorsichtiger Pragmatiker in höherem Alter zuneh-
men. Die eher ältere Kundenstruktur der Telekom lässt auf großes Potenzial schließen.
Vodafone spricht mit seinen zahlreichen Versicherungsleistungen bereits vor Verlust oder
Beschädigung besorgte Nutzer an. Ein für ältere Nutzer attraktiver Tarif könnte neben In-
klusivkontingenten für Basisleistungen u.a. Serviceleistungen, wie spezielle Sicherheits-
und Betreuungsoptionen enthalten. Base bietet weniger Leistungen an, erleichtert aber die
Bestellung über Telefon. Interpersonelle Kommunikation macht die Tarifwahl für ältere
Nutzer einfacher, da das umständliche Ausfüllen von Onlineformularen entfällt.
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
37
Produktbündelungen werden von allen Anbietern verwendet. Bei Base haben die Kunden
am meisten Freiheiten bei der eigenen Tarifzusammensetzung. Die Integration spiegelt das
Bedürfnis nach Flexibilität und Individualität wieder. Kunden werden durch die vielen Opti-
onen verleitet, das günstige Basisprodukt aufzustocken. Die letztlich höheren Endpreise
werden günstiger wahrgenommen, da es sich um die eigene Wahl handelt. Bei Vodafone
und Telekom ist ein Großteil der Tarife in ihrer Zusammensetzung festgelegt. Die hohen
monatlichen Preise wirken z.T. abschreckend. Der Kunde wird auf allen Webseiten zur Be-
stellung umfangreicher Produktbündel motiviert. Aus Unternehmersicht ist dies positiv, da
unerfahrene Kunden sich leicht beeinflussen lassen und Älteren das Angebot zusätzlicher
Sicherheiten entgegenkommt. Problematisch ist die resultierende Unübersichtlichkeit, die
abschreckend wirken kann. Die Telekom entschärft dieses Problem teilweise durch direkte
Kontaktmöglichkeiten. Base setzt beruhend auf seiner Unternehmensphilosophie, auf
Transparenz. Die kommunizierte Ehrlichkeit lässt Kunden die Preise weniger hinterfragen.
Die Seite wirkt mit ihrem verspielt kindlichen Aussehen auf weniger Technikaffine sympa-
thischer, als die Seiten von Telekom und Vodafone. Die Bündelung von Mobilfunkbasis-
dienstleistungen, die von den Nutzern als Grundbedürfnisse empfunden werden (siehe Ab-
bildung 8), ergibt einen eindimensionalen Preis. Der einzelne Preis wird laut der Prospect
Theory als geringfügigerer Verlust gewertet, als wenn alle Basisdienste einzeln ausgepreist
wären und zugebucht würden. Die Anbieter folgen diesem Prinzip. Sie preisen lediglich den
Betrag, pro über das Inklusivkontingent hinaus verbrauchte Einheit, aus. Besonders bei
Vodafone und Telekom ist der Preis der Einzelbestandteile schwer nachzuvollziehen, da die
Tarife, Leistungen unterschiedlicher Bereiche enthalten. Bei den Zubuchoptionen wird dem
Prinzip gefolgt, dass mehrdimensionale Preise als geringer eingeschätzt werden, als eindi-
mensionale Preise. Die einzeln ausgepreisten Zusatzdienste wirken i.V.m. dem Basispreis
günstiger, als wenn der Preis von Beginn an feststünde.162 Die Preis- und Leistungsbündel
der drei Anbieter weisen Flatrates für Mobilfunkbasisdienste des Standardtarifs und teure-
rer Tarife auf. Die Premiumtarife von Vodafone und Telekom bestehen fast komplett aus
Flatrates. Preisunterschiede zwischen den teureren Tarifen werden durch zahlreiche Ser-
vice- und Versicherungsdienstleistungen, Unterhaltungs-, Internet- und Auslandsoptionen
gerechtfertigt.
Zusätzlich zu den bestehenden Bündelbestandteilen sind weitere Dienste denkbar. Ange-
bote von Vodafone, wie die Ortung bei Verlust des Mobiltelefons, nutzen bereits das in den
Geräten eingebaute GPS-Modul. Die psychologische Bedeutung dieser Funktion des Mobil-
telefons, veranschaulicht anhand der Maslow´schen Bedürfnispyramide (siehe Abbildung
8),163 ist die Erfüllung des Sicherheitsbedürfnisses. Sie könnte in der Tarifwerbung weiter
ausgebaut werden. Für Familien könnte sie als Sicherheitsoption zur Ortung der eigenen
162 Vgl. (Diller, 2008, S. 139ff.) 163 (Jaokar & Fish, 2006, S. 13)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
38
Kinder beworben werden. Besorgte Eltern könnten bei einer Verspätung des Nachwuchses
deren Standort ermitteln. Ältere und Alleinlebende könnten ebenfalls profitieren. Im Ernst-
fall, z.B. bei einem Sturz und Nicht-Reagierens des Mobilfunkbesitzers auf eingehende An-
rufe, könnte ein Alarm ausgelöst und evtl. medizinische Hilfe direkt zum Unfallort navigiert
werden. Vodafone bietet auch einen eigenen kostenlosen Messenger-Dienst an. Die Befrie-
digung sozialer Bedürfnisse164 durch den Messaging Dienst joyn sollte für jüngere Nutzer-
gruppen stärker beworben werden. Junge Menschen kommunizieren für spontane Verab-
redungen und Einbeziehung abwesender Gruppenmitglieder viel in öffentlichen Räumen.
Das Senden von Texten und Bildern schützt, im Gegensatz zum öffentlichen Telefonieren,
die private Kommunikation. Die indirekte Kommunikation über Messaging Dienste ist un-
verbindlicher, als ein direktes Gespräch, was die Kommunikation emotionaler Themen z.T.
erleichtert. Die junge Zielgruppe ist mit der Funktionsweise der Anwendung bereits ver-
traut, der Anbieter Whatsapp aber bekannter. Joyn sollte als „coole“ Alternative positio-
niert werden, die mehr Datensicherheit und mehr Möglichkeiten bietet. Für Geschäftskun-
den ergibt sich ebenfalls ein Nutzen, besonders für Außendienstmitarbeiter, die in sozialen
Kontakt zu ihren Kollegen in der Firmenzentrale bleiben wollen. Es könnten auch Tarife für
Gruppen, wie Familien, mit enthaltenem Messenger Dienst angeboten werden. Sie würden
die Aufrechterhaltung sozialer Bände und die Erleichterung der Mikrokoordination (u.a.
Verspätungen, Besorgungen) innerhalb einer Familie oder eines Freundeskreises erleich-
tern. Dies wird positiver bewertet, als der finanzielle Aufwand für genutzte Mobilfunkleis-
tungen.165 Das Bedürfnis nach Individualität wird durch die Anbieter implizit angesprochen.
Gestaltbares SP-Cover der Telekom, zusammenstellbare Tarife von Base beziehen den
Kunden in die Leistungserstellung mit ein, sodass ein „individuelles Produkt“ entsteht. Die
in den Tarifen enthaltene kostenlose Nutzung von Musik-Streaming-Diensten, zur Generie-
rung individueller Musikbibliotheken, dient ebenfalls dem Ausdruck der eigenen Persönlich-
keit.166 Als weitere Tarifbestandteile wäre der kostenlose Zugang zu E-Books, Online-
Nachschlagewerken (Brockhaus) und Fachliteratur denkbar. Nachrichten- und TV-Apps
werden z.T. als Zubuchoptionen angeboten. Die Auswahl könnte erweitert und zielgrup-
penspezifischer ausgerichtet werden. Base bietet derzeit eine App der Bildzeitung an. Es
könnten ergänzend andere Nachrichten-Apps von Tages- und Wochenzeitungen bzw. Zeit-
schriften in den Tarifen angeboten werden, für die sonst monatliche Zusatzkosten anfallen.
Auslandsoptionen werden als Erweiterung bzw. fester Bestandteil einiger Tarife angeboten.
Die Mobilität in der Geschäftswelt, aber auch unter jungen Menschen nimmt immer mehr
zu. Gerade bei Studenten sind während der zweijährigen Mindestvertragslaufzeit mehrere
kürzere und längere Auslandsaufenthalte wahrscheinlich, in der die Nutzer nicht auf ihre
164 Ebd. (S. 13) 165 (Alby, 2008, S. 44) 166 Vgl. Ebd. (S. XII)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
39
Mobiltelefone verzichten wollen. Günstige Konditionen für Auslandstelefonie, -SMS und -
Datennutzung könnten hier einen Wettbewerbsvorteil darstellen. Denkbar ist innerhalb der
EU mit ihrer uneingeschränkten Reisefreiheit Flatrates für Auslandsnutzung von Mobilfunk-
basisdiensten anzubieten. Die betrachteten Konzerne sind international aufgestellt,
wodurch entsprechende internationale Vertragsregelungen denkbar sind. Hinsichtlich der
Mobilität der Kunden sind auch Kooperationen mit Car-Sharing-Anbietern in Form von kos-
tenlosen Nutzenkontingenten für Premiumnutzer interessant, da diese Dienste über
Smartphones genutzt werden. Die Angebote für Cloud-Volumina bei allen Anbietern und
die Kontaktsicherungsfunktion bei Vodafone könnten besonders für junge Unternehmer
und Startups herausgestellt werden. Sinnvoll wäre auch eine Zusammenfassung solcher
und ähnlicher, das mobile Arbeiten unterstützender Funktionen, zu einem „mobile Office-
Paket“.
Die Preisoptik der Anbieter stimmt in der Preisposition überein und variiert in Schriftgrö-
ße, -farbe sowie Ziffernfolge. Die Anbieter positionieren die Preise jeweils, teilweise nicht
sofort beim Aufrufen der Webseite sichtbar, unter den aufgezählten Leistungen. Konsu-
menten urteilen damit nach Preiswürdigkeit. Telekom und Vodafone setzten auf gebroche-
ne Preise, beruhend auf vermuteten Preisschwellen, bzw. um die Preise kleiner aussehen
zu lassen. Die Preise von Vodafone enden durchweg auf die Endziffer Neun, was Preis-
günstigkeit signalisieren soll. Die vorhergehenden Preise und angeführten Referenzpreise
enden allerdings ebenfalls auf die Endziffer Neun, wodurch der Eindruck der Preisreduktion
geschmälert wird. Verbraucher erkennen in den -,99-Endungen gezielte Wahrnehmungs-
manipulation bzw. unterstellen schlechtere Qualität.167 Im Premiumpreissegment sollten
Centbeträge keine Rolle spielen. Der Premiumpreis für „Black“ ist rund und die Preisfigur
signalisiert Vertrauenswürdigkeit und Ehrlichkeit. Für den Premiumtarif und alle Tarife über
dem Preisniveau des Standardtarifs wären runde Preise i.V.m. der Qualitätsbegründung
ebenfalls zu empfehlen. Die vielen unterschiedlichen Endziffern der Preise von Telekom
lassen auf harte Kalkulation schließen. Die Preise wirken niedriger, als die vorgegebene
Preisgünstigkeit von Vodafone. Bei Vodafone ist zudem nicht nachvollziehbar, warum die
Preissprünge zwischen den einzelnen Tarifen zumeist 10 Euro betragen. Die runden Preise
von Base wirken transparent und ehrlich, auch weil die Preissprünge weniger einheitlich
sind. Die Schriftgröße der Endpreise variiert zwischen den Anbietern erheblich. Die Eurobe-
träge haben bei der Telekom die doppelte Größe der Centbeträge. Die Darstellung soll die
Preise kleiner erscheinen lassen, da der Centbetrag schwächer wahrgenommen wird. Die
Preise könnten auf den nächst höheren Eurobetrag aufgerundet werden, da keine Preis-
schwellen zu vermuten sind. Bei einer Anhebung (z.B. Complete Comfort L 52,95€ auf
53,00€) könnte ein höherer Deckungsbeitrag und Gewinn realisiert werden und die Preise
167 Vgl. (Siems, 2009, S. 232)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
40
wirkten ehrlicher bzw. vertrauenserweckender, als gebrochene Preise. Bei Vodafone gibt
es keinen Unterschied in den Zifferngrößen, um die Preisfigur (Vodafone Red M 49,99€)
besser zur Geltung zu bringen. Die Preise von Base sind einheitlich in dunkelgrau gestaltet
und wirken verlässlich. Bei der Telekom sind die Preise durch die Farbe Magenta am auffäl-
ligsten gestaltet. Die Farbe erleichtert die Erinnerungsfähigkeit i.V.m. dem Anbieter, wirkt
sie jedoch weniger seriös, als eine unbunte Farbe. Für den Premium Tarif sollte eine neut-
ralere Farbgebung bevorzugt werden. Die Omnipräsenz der Markenfarbe auf der JLW
spricht besonders weibliche Konsumenten an. Das „pinke“ Graffiti bildet einen stereotypi-
schen Widerspruch dazu, und sollte weniger stark eingesetzt werden. Vodafone appelliert
mit den Hinweisen auf Qualität an das Preiswürdigkeitsurteil. Die Preise sind insgesamt
unauffällig gestaltet, um nicht teurer zu wirken. Durchgestrichene Preise werden insge-
samt nur bedingt (Vodafone, Base) eingesetzt. Vielmehr werden verbale Etikettierungen
zum Herausstellen der Preisgünstigkeit eingesetzt. Damit wird eine Distanzierung von den
Mobilfunkdiscountern erreicht. Zusätzlich könnte die Währung ausgeschrieben werden,
anstelle des Währungssymbols. Preise würden dadurch weniger als monetäre Verluste ein-
geordnet.
Die Unternehmen setzen gezielt Flatrate-Bias verstärkende Elemente bei der Webseiten-
gestaltung ein. Der Grad an Intransparenz der Tarife ist bei Telekom und Vodafone durch
verschiedenen Bündelungen und Differenzierungen besonders hoch. Es ist gering Invol-
vierten unmöglich, die einzelnen Leistungsbestandteile zu verstehen und Angebotsverglei-
che vorzunehmen. Die Anbieter verhindern eine Beurteilung nach Preisgünstigkeit, da die
Dienstleistungen zwar standardisiert, aber unterschiedlich benannt sind. Eine Möglichkeit
zur Kommunikation von Transparenz wäre ein virtueller persönlicher Tarifberater. Hier
könnten Kunden soziodemografische Kennzeichen und ihr Nutzerverhalten angeben. Es
würde im Ergebnis der für sie passendste Tarif gezeigt. Dadurch empfänden Kunden auch
bei Preisdifferenzierung die Preise als fair. Die Struktur der Tarife erschiene transparenter,
da sich jeder Konsument seinen eigenen Tarif zusammenbaute. Die von den Kunden ge-
machten persönlichen Angaben dürften nicht ohne Zustimmung der Konsumenten für
Werbezwecke verwendet oder gespeichert werden. Parallel kann eine Bewerbung von vor-
gefertigten Tarifen mit Nutzertypen-Personas stattfinden.
7. Fazit und Ausblick Preiskommunikation ist ein zentrales Mittel der Abgrenzung im gesättigten Mobilfunk-
markt, der von zunehmend gleichen Leistungsangeboten geprägt ist. Trotz Reizüberflutung
kann die Aufmerksamkeit der Konsumenten gewonnen und damit Preisinformationen ver-
festigt werden. Die Strategien ermöglichen nicht nur reine Preisinformation, sondern auch
eine Steuerung der Preisbeurteilung und -wahrnehmung. Die „Preisangabenverordnung
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
41
(PAngV)“168 setzt der Preiskommunikation Grenzen. Ziel dieser Gesetze ist das Verhindern
irreführender Preisangaben, sowie die Gewährleistung von Preisklarheit und Preiswahrheit
gegenüber dem Kunden.
In der Betrachtung konnten Preisfärbungseffekte nachgewiesen werden. Sie beschränken
sich jedoch nicht wie angenommen in Hypothese (a) auf Ziffernfolgen, Farbe und
Schriftgröße, sondern es werden auch verbale Etikettierungen eingesetzt. Dabei werden
die rechtlichen Vorgaben für Preiswahrheit und -klarheit nicht gebrochen. Die Angebots-
struktur und Darstellung auf den untersuchten Webseiten ist jedoch häufig nur mit großem
Aufwand vollständig erfassbar. Obwohl sie nicht in Konflikt mit dem PAngV stehen, beein-
flussen sie die Wahrnehmung der Kunden dennoch zugunsten des Anbieters. Mobilfunktari-
fe sind wenig emotionale Konstrukte, deren Preise nur in Bezug auf die Leistung beurteilt
werden. Die Beurteilung nach absoluter Preisgünstigkeit führt dauerhaft zu einem Absin-
ken der Mobilfunkpreise. Es hat sich bereits ein Gleichgewichtspreis für Minuten- und SMS-
Einheiten eingestellt. Die Anbieter kombinieren zahlreiche Zusatzleistungen mit den Basis-
diensten, um höhere Preise und Gewinne realisieren zu können. Sie betonen die Qualität
ihrer Angebote und laden ihre Marke emotional auf. Wie in Hypothese (b/1) angenom-
men, wird ein Lebensstil vermittelt und die Marke mit emotionalen Slogans, Farben und
Texten inszeniert. Dieser subjektive Zusatznutzen spricht das Preiswürdigkeitsurteil an.
Die Kunden akzeptieren das höhere Preisniveau und fühlen sich der Marke verbunden.
Die Unternehmen bieten immer neue an den angenommenen Bedürfnissen der Konsumen-
ten angepasste Leistungen und Leistungspakete an. Durch die verschiedenen Preisdiffe-
renzierungen und -bündelungen ergeben sich im Mobilfunkmarkt hochkomplexe Preissys-
teme. Die stetig zunehmende Unübersichtlichkeit, gefolgt von einer geminderten Kunden-
zufriedenheit, führte zur großen Beliebtheit von einfach verständlichen Pauschaltarifen. Die
Kriterien „Einfachheit“ und „Transparenz“ sind bereits in die Unternehmensziele der großen
Anbieter eingegangen. Die Umsetzung bedarf Nachbesserungen damit Kunden das Image
vom intransparenten Mobilfunkmarkt ablegen. Die Hypothese (b/2) von der Undurch-
schaubarkeit der Mobilfunktarife stimmt i.V.m. Telekom und Vodafone. Base verfolgt be-
reits richtige Ansätze, sodass für die Konsumenten der Eindruck von Transparenz entsteht.
Der Erfolg der Flatrate als gängiges Tarifmodell im Mobilfunkmarkt fußt auf kognitiven Feh-
lern der Verbraucher bei der Tarifwahl. Die Tendenz zur Wahl einer Flatrate wird von den
Anbietern durch Unterstützung aus Tarif-Anomalien resultierenden Flatrate-Bias gefördert.
Damit ist die in Hypothese (c) zusammengefasste Annahme von der gezielten Beeinflus-
sung des geschätzten Verbrauchs, der verwendeten Funktionen, der nachgefragten Infor-
mationen, des Entscheidungsstils, des Entkopplungs-, Versicherungs-, und Flexibilitätsbe-
dürfnisses der Konsumenten, wahr.
168 (BMJ, 1985)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
42
Die Arbeit beschränkte sich auf die Betrachtung von B2C-Geschäften. Die besprochenen
Theorien zur Preiskommunikation und –Wahrnehmung sind auch auf Buying Center im
B2B-Bereich anwendbar. Der Fokus resultierte aus dem überwiegenden Anteil ungeschul-
ter Konsumenten, die mit den Webseiten der Anbieter konfrontiert werden. Interessante
Themen für zukünftige Betrachtungen wären z.B., ob die Beeinflussung der Wahrnehmung
bei geschäftlichen Vertragsabschlüssen eingesetzt und bewusster als bei Laien wahrge-
nommen wird. Es könnten außerdem Ansätze für gezielte Schulungen der Mitarbeiter, im
Umgang mit wahrnehmungsbeeinflussender Preiskommunikation, erarbeitet werden. Ziel
dieser Arbeit war es, wie der Preis von Flatrates durch die Unternehmen kommuniziert und
durch die Konsumenten, unter Orientierung an Erklärungssätzen preispsychologsicher
Theorien, wahrgenommen werden. Die Nutzung von Preiskommunikation zur positiven
Wahrnehmungssteuerung ist eine Gratwanderung für das Marketing. Sie wird zur Absatz-
steigerung, aber auch zur bewussten Wahrnehmungsmanipulation zum Nachteil der Kun-
den genutzt. Darum hat das Marketing eine große Verantwortung beim Einsatz von Preis-
kommunikation.
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
43
8. Literaturverzeichnis
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Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
48
Anhang
Abbildung 1: Anzahl der Mobilfunkanschlüsse Dtl. (1993-2013)169
Abbildung 2: Marktumsätze deutscher TK-Anbieter (2012)170
169 (Bundesnetzagentur, 2014d)
29%
28%
15%
13%
12%
3%
100% = 24,8 Mrd.€
Telekom Deutschland (7,22 Mrd.€)
Vodafone D2 (6,98 Mrd.€)
Telefónica O2 (3,67 Mrd.€)
E-Plus (3,23 Mrd.€)
freenet (3,00 Mrd.€)
Sonstige (0,74 Mrd.€)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
49
Abbildung 3: Anzahl Mobilfunkkunden nach Netzbetreibern (2008-2013)171
Abbildung 4: Kundenzahlen der 4 Mobilfunk-Anbieter Dtl. (Q1/2014)172
170 Eigene Darstellung nach (Milosevic, 2013) 171 (Bundesnetzagentur, 2014a) 172 (Smartweb, 2014)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
50
Abbildung 5: Verbraucherpreisindizes für TK-Dienstleistungen (1996-2012)173
Abbildung 6: ARPU der Mobilfunknetzbetreiber Dtl. (Q1/2012-Q4/2013)174
173 (Statistisches Bundesamt, 2014) 174 (Statista GmbH, 2014)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
51
Abbildung 7: Anzahl der dt. Handy/SP-Nutzer mit Flatrate nach Art der Flatrate175
Human needs and motivations aka Maslow > The Mobile influence on society
Abbildung 8: Maslow´sche Bedürfnispyramide nach Jaokar/Fisher (2006)176
175 (IfD Allensbach, 2013) 176 Eigene Darstellung nach (Jaokar & Fish, 2006, S. 13)
Self acualization > Content Creation
Esteem: respect, recognistion > Device
(Ringtone, Music)
Social belonging, love > Communities, Messaging, Dating
Safety, Security > Security monitoring, Child tracking, find and location, Always On/Device
On-Self
Physiological: Food, warmth, comfort > Mobile access, voice, SMS
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
53
Abbildung 10: Telekom Junge Leute-Webseite
Abbildung 11: Telekom Premium-Seite
Abbildung 12: Telekom Farbverteilung HW, JLW und PW177
177 Erstellt mit http://webcolourdata.com/
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
54
Abbildung 13: Vodafone Hauptwebseite
Abbildung 14: Vodafone Premium-Seite
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
55
Abbildung 15: Vodafone Farbverteilung HW und PW178
Abbildung 16: Base Farbverteilung HW179
178 Erstellt mit http://webcolourdata.com/ 179 Erstellt mit http://webcolourdata.com/
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
57
Tabelle 1: Konzeptualisiertes Totalmodell des Flatrate-Bias180
Tarifwahl-Bias
Informations-
nachfrageeffekt
Entscheidungsstil-
effekt
Überschätzungs-
effekt
Flatrate-Präferenz
- Entkopplungsbedürfnis
- Versicherungsbedürfnis
- Flexibilitätsbedürfnis Motivations-
bedingt Kognitionsbedingt
Emotionsbedingt
Tarifwahl-Anomalien
Tabelle 2: Indikatoren für Tendenz zur Flatrate-Wahl181
Effekt/Bedürfnis Indikator
Informationsnachfrageeffekt Bereitschaft sich aufgrund komplexer Kostenstruktu-
ren mit Tarif tiefgehend geistig auseinanderzusetzen
Entscheidungsstileffekt Entscheidung beruhend auf emotionalen (Gefühle,
Gedanken) oder rationalen (Kopf) Aspekten
Überschätzungseffekt
Häufigkeit des Verfallens ungenutzter Leistungen
(Freikontingente) am Monatsende, bzw. Verhältnis
geschätzter zu realer Nutzung
Flatrate-Präferenz Bevorzugung Zahlungsweise mit monatlich hohen
Grundgebühren ohne variable Kosten
- Entkopplungseffekt Empfinden von Spaß bei der Mobilfunknutzung in
Abhängigkeit von der Zahlungsform
- Versicherungseffekt Wichtigkeit über monatlich konstante Mobilfunk-
Rechnung
- Flexibilitätsbedürfnis Bedürfnis über Kostenkontrolle durch Variation Nut-
zungsumfang
Involvement Sachverstand, Interesse an Mobilfunk und Mobiltele-
fonen
180 Eigene Darstellung nach (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 144) 181 Eigene Darstellung nach (Heidenreich, Huber , & Vogel, 2008, S. 120ff.)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
58
Tabelle 3: Nutzertypen digitaler Medien (nach TNS Infratest)182
I Smarter Mobilist II Passionierter Onliner III Reflektierter Profi
Segmentgröße:
3% der Bevölkerung
100% Smartphone
Segmentgröße:
15% der Bevölkerung
76% Smartphone
Segmentgröße:
15% der Bevölkerung
77% Smartphone
Merkmale:
-Eher männlich, 32J.
-Schüler/Student/berufstätig
-Nutzungsdauer SP 16h/Tag
-hohe Nutzungsvielfalt
-Mobiltelefon unentbehr-
lich/Organisationshilfe
-Hohe digitale Kompetenz
-Sehr positive Haltung
-Hohe Verbindungskosten
-Vertragspräferenz
Merkmale:
-Eher männlich, 37J.
-Hohe formale Bildung,
berufstätig
-Hohes Involvement
-First Mover bzgl. Technik
Merkmale:
-Eher männlich, 41J.
-Gute Ausbildung, ho-
hes mtl. Einkommen
-Hohe Mobilität
-ständige Erreichbarkeit
(beruflich, nat./int.)
-Organisationstool
IV Vorsichtiger Pragmatiker V Häuslicher Gelegen-
heitsnutzer
VI Außenstehender
Skeptiker
Segmentgröße:
10% der Bevölkerung
27% Smartphone
Segmentgröße:
28% der Bevölkerung
37% Smartphone
Segmentgröße:
29% der Bevölkerung
4% Smartphone
Merkmale:
-Eher weiblich, mittleres Alter
-Berufstätig, niedriges/mittlere
Einkommen
-Mittlere digitale Kompetenz
-Nutzung Basisfunktionen
-Bevorzugung fester Tarife
Merkmale:
-Eher weiblich, 44J.
-Niedrige/mittlere Bildung,
ohne Berufstätigkeit
Haushalt mit >3Personen
-Niedrige digitale Kompe-
tenz
Merkmale:
-Eher weiblich, 63J.
-Niedrige formaler Bil-
dung, ohne Berufstätig-
keit geringes mtl. Ein-
kommen
-Geringe digitale Kom-
petenz
-Ablehnende Haltung
182Eigene Darstellung nach (TNS Infratest, 2013, S. 48f.)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
59
Tabelle 4: Analyse Telekom-Webseite
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
A)Kriterien Praxis
Kennzeichen
Web 2.0
-Farbverläufe/Plastizität
und Räumlichkeit der Navi-
gation, Bild
-Abgerundete Ecken der
Navigation, Tarife und Kos-
tentabelle für Tarif
-viele Social-Media-Buttons
(Telekom auf Facebook/
Twitter/ YouTube/ Service-
Forum/ Feedback-
Community/ Business
Community/ Blog. Tele-
kom)
-Großzügige Freiflächen,
viel weiß, sehr leicht
-Ziemlich große Schriften,
Kopfzeilen und Überschrif-
ten
Social-Media-Buttons
fehlen
Dreidimensionalität
durch Schlagschat-
ten SP auf Beton-
wand, Lichtreflektio-
nen auf Navigation
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/(In-)Transparenz
Navigations-
elemente
Hauptnavigation oben + weitere Ebenen, untergeordnete links, zusätzliche
am Seitenende
183 https://www.t-mobile.de/telefonieren-und-surfen/0,21919,25250-_,00.html?WT.svl=100 184 https://www.t-mobile.de/premium-tarif/0,24994,28036-_,00.html?WT.svl=100 185 https://www.t-mobile.de/junge-leute/tarife-optionen
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
60
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Usability
Webseite
+Standort innerhalb Webseite durch Übersicht rückverfolgbar
+Erläuterungen zu Tarifbestandteilen in Sprechblasen durch klicken
+Links z.T. farblich oder Umrandungen optisch hervorgehoben
+2 Klicks von Startseite186 zu Tarifübersicht
+ Fixierter Frage/Feedback-Button am rechten Rand
-Tarifübersicht nicht komplett sichtbar erst durch Scrollen
-viele Navigationsleisten stiften Verwirrung
-Tarife nicht sofort auffindbar erst bei genauer Seiten-Kenntnis
-kleingedrucktes am unteren Seitenrand schlechte Lesbarkeit da hellgrau
aus weiß und sehr klein, muss erst aufgeklappt werden
Interaktivität
-Eher einseitige Kommunikation
-Hohe Komplexität der Wahlmöglichkeiten durch zahlreiche Navigations-
leisten
-Rückantworten nur durch direktes Anklicken, bringt Erläuterungen ein-
zelner Begriffe hervor
-Informationen nur im Suchfeld oder als Web Code (gezielte Abrufung von
individuellen Service-Informationen) hinzufügbar
-Interpersonelle Kommunikation über Links zu Social Media Kanälen, über
Fragen/ Feedback-Button mit Kontaktinformationen (Videochat, Hotline,
E-Mail-Formular), und untere Navigation (Service Community, FAQ, Kon-
takt, Kundencenter) möglich
Link HW Sehr lang, z.T. mit Zahlen, schlecht erinnerbar
Zusammen-
setzung Pro-
duktbündel
Telefonie z.T. Netzintern
SMS
Datenvolumen z.T. mit LTE Technik
Nutzung firmeneigene Hot Spots
Internet-Telefonie VoIP
Auslandsdatenvolumenpakete
Auslandsminuten für Telefonie
MultiSIM, +2 extra SIM Karten für versch. Geräte (Tablets)
Nutzung Music Streaming Portal mit beschränkter Laufzeit
Individuali-
sierbarkeit
Zubuchoptionen verschiedener Bereiche: Vertrieb Zubehör für Mobiltele-
fone z.B. Cover Fabplace®, Spiele, Freizeichentöne u.a.
Emotionsbedingt: Flatrate-Präferenz
Entkopplungsbedürfnis: Zahlung unabhängig Nutzung
186 http://www.telekom.de/ und https://www.t-mobile.de/tarife/0,,15618-_,00.html
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
61
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Wahre Flat F
/ Inklusivkon-
tingent I
XS: F: Telefonie netzintern, Daten ; I:SMS, Min.
S: F:Telefonie netzintern, SMS, Daten; I:Min.
M: F: Telefonie, SMS, Daten, Hot Spot
L: F:Telefonie, SMS, Daten, Hot Spot; I: Auslandsdaten
XL: F: Telefonie, SMS, Daten, Hot Spot; I: Auslandsdaten/-minuten
XXL: Telefonie, SMS, Daten, Hot Spot; I: Auslandsdaten/-minuten
Zielgruppenansprache: Wer?
Direkt „Junge Leute & Studenten“, Premiumsegment „Premium-Tarif“
B)Kriterien Theorie
1)Sprachlicher Teiltext
a)Verbal
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/(In-)Transparenz
Textbaustei-
ne: Funktio-
nalität, An-
ordnung,
Vernetzung
Text
-Logo: oben links, Startseite
-Slogan: oben rechts
-Navigation: färbt sich dunkelgrau beim Darüberfahren mit Maus, Telekom
Magenta beim Anklicken
-Produktnamen: 3-teilige animierte Tarif-Tabelle, Tarifaufschlüsselung
-Text: tabellarische Anordnung; Aufzählung Leistungsbestandteile mit
Bullet Points für Zusammengehörigkeit (Kriterien: Produktname, Basis-
funktionen, Erweiterte Funktionen, Auslandsoptionen, über Kooperation
nutzbare Funktionen, Preis/ Zahlungsformalitäten)
-Links: blau unterlegt, unterstrichen, Direkte Vernetzung zu personendif-
ferenzierten Tarif „Junge Leute“
-Social Media: Vernetzung zu Social Media Kanälen in unterer Navigation
-Qualitätssiegel: Vernetzung zu PR-Seite über Netzausbau und Investitio-
nen, Intertextuelle Referenz als Zitat von Qualitätsprüfung rechts
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
62
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Lexik: Fremd-
/ Fachwörter
- Anglizismen: Tarifnamen
„Complete Comfort“, „sur-
fen“, „Apps“, „Mobilfunks-
hop“, „Kundencenter“
-Themenbedingt echte
Fachbezeichnungen/ Be-
zeichnungen eigener Pro-
dukte: Music Streaming,
Prepaid, Smartphone, Bin-
nengroßschreibung (auch:
Hervorhebungen, Majus-
keln/Minuskeln) (Travel &
Surf WeekPass HotSpot,
MultiSIM), Akronyme(LTE,
SMS, VoIP, MBs, GBs)
LTE-Roaming, high-
speed
Spotify Premium
direkt verwendet
(Bekanntsein vo-
rausgesetzt),
Inklusivvolumen,
Friends, Allnet-Flat,
DSL
Tarifanzahl 6, Complete Comfort XS-
XXL 1, Complete Premium
5, Complete Comfort
Friends S-XXL
Preisdifferen-
zierung
-Jeweils Produkt Bündel mit größerem Umfang aber Einzelpreisersparnis
durch gemixte Bündelstruktur nicht ermittelbar
-Personell aber ohne besondere Nachweispflicht für Studenten, junge Leu-
te, Besserverdiener (sortiert sich selbst durch hohen Preis)
Nachvollzieh-
barkeit Preis
-Schwer, durch Link Öffnen
externen Browser Fensters
-zusätzliche Kosten Bereit-
stellungspreis auch erst in
neuem Fenster, Zugang
Preisliste über weiteres
Fenster, PDF
-Dokument, schwer über
alle Tarife hinweg ver-
gleichbar
zusätzliche Kosten
Bereitstellungspreis
auch erst in neuem
Fenster
zusätzliche Kosten
Bereitstellungspreis
direkt unter Preis
ausgewiesen
Kognitionsbedingt
Entscheidungsstileffekt/Emotionalität vs. Rationalität
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
63
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Lexik
-Reiz-/Schlüsselwörter:
„Flat“ (22x), „Premium“,
-Beziehungsgestaltung:
„Sie sind bereits Telekom
Mobilfunk-Kunde?“ distan-
ziert/neutral , Höflichkeits-
form
-Produktnamen:
„Complete Comfort L“ engl.
Komplette Annehmlichkei-
ten, Bequemlichkeit, Be-
haglichkeit, Englische
Übernahmen; Metaphern:
XS, S,… Tarifbezeichnun-
gen erinnern An Kleider-
größen, positive Belegun-
gen größer desto beque-
mer, kuschliger, komfor-
tabler
-
Beziehungsgestal-
tung:
„Sie sind bereits Te-
lekom Mobilfunk-
Kunde?“ distan-
ziert/neutral, Höflich-
keitsform
-Produktnamen:
„Complete Premium“
der beste Komfort
den es gibt
-Konnotationen:
„Complete Comfort
Friends" freund-
schaftlich, sich auf-
gehoben fühlen,
vertrauen
-Reiz-/ Schlüssel-
wörter: „Flat“
-
Beziehungsgestal-
tung:
„wähle deinen Vor-
teil“, „schau dir auch
…an“, „Du bist be-
reits Telekom Mobil-
funk-Kunde?“
Freundschaftliche
Beziehung, soziale
Nähe
-Produktnamen:
„Complete Comfort
Friends L“ mit
Freunden
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
64
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Lexik: Ver-
mitteln eines
Lebensstils
-Konnotationen:
„Comfort“ (Tarifname)
komfortabel, einfach, Be-
quemlichkeit schätzen;
„Travel und Surf-Pass“
Surfen hier in Verbindung
mit reisen auch als Sport-
art begreifbar, wie Skipass,
viel Unterwegssein, reisen
-Phraseologie:
„ohne Kompromisse“
erinnert an Jever
Werbung gestresster
Manager („Keine
Staus. Keine Hektik.
Keine Cocktailpartys.
Keine Handys. Keine
Meetings. Keine
Kompromisse. Kein
anderes Bier“), Si-
cherheitsbedürfnis
erfüllt da alles ent-
halten ("Com-
fort"/Komfort sich
fallen lassen),
Wunsch nach Auto-
nomie
-Phraseologie:
Mehr drin für dich
und dein Smartpho-
ne. SP hier fast
Personifiziert als
Freund da täglicher
Begleiter
Lexik: Anrei-
chern mit
Emotionen
-Gefühlswörter: „Wunsch-
tarif“ positive Assoziation
Bild: Freude, Erfolgs-
gewissheit
„Volle Power“: Aben-
teuer, Aktivität
Lexik:
Knapp/Preisfä
rbung
„Jetzt in allen (…) Tarifen“,
„Aktionsrabatt“ (zeitliche
Beschränkung/Zeitdruck),
„Nur Online/ „Online-
Vorteil“ (räumliche Knapp-
heit, kann nirgends ande-
res erworben werden) ört-
liche Beschränkung
„Nur Online/ online-
Vorteil“ (räumliche
Knappheit, kann
nirgends anderes
erworben werden)
Überschätzungseffekt: Vielfältige umfassende Nutzung suggeriert
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
65
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Standardver-
brauch
-Kleinste:
XS: Telekom Mobilfunk
Flat, 50min,50SMS, Daten
Flat mit 100MB (bis
8Mbit/s), 3Monate Music
Streaming Option, 12-
Monatvertrag
-Mittel:
M: Telefon Flat, SMS-Flat,
Daten Flat mit 750MB in-
klusive LTE (16Mbit/s),
HotSpot Fat3Monate Music
Streaming Option, 24-
Monatvertrag
-Größte:
XXL: Telefon Flat, SMS-
Flat, Daten Flat mit 5GB
inklusive LTE Plus
(150Mbit/s), HotSpot Flat,
Internet-Telefonie VoIP, 8x
Travel & Surf Week Pass,
100min/Monat Auslandste-
lefonie, MultiSIM, 3Monate
Music Streaming Option,
24-Monatvertrag
Größte:
Premium: Telefon
Flat, SMS-Flat, Daten
Flat mit 20 GB LTE
Plus 150 MBit/s, Hot-
Spot Flat, Internet-
Telefonie (VoIP),
MultiSIM, 16 x Travel
& Surf WeekPass,
250 min/Monat im
Ausland, 1000 SMS
/Monat im Ausland,
1000 min/Monat ins
Ausland, Music
Streaming Option
3 Monate kostenlos
testen
- Kleinste:
S: 100 Inklusivmi-
nuten oder 750MB
Inklusivvolumen;
Telekom Mobilfunk
Flat, 100 min., SMS-
Flat, Daten Flat mit
500MB LTE bis 16
MBit/s, 12 Monate
Vertragslaufzeit
-Mittel:
M: Spotify Premium
oder 750MB Inklu-
sivvolumen; Telefon
Flat, SMS-Flat, Da-
ten Flat mit 750MB
LTE bis 16 MBit/s,
Hot Sport Flat, 24
Monate Vertrags-
laufzeit
-Größte:
XXL: Spotify Premi-
um oder 5GB Inklu-
sivvolumen; Telefon
Flat, SMS-Flat, Da-
ten Flat mit 5GB LTE
bis 150 MBit/s, Hot
Spot Flat, Internet
Telefonie VoIP,
8xTravel&Surf Week
Pass, 100min/Monat
Auslandstelefonie,
Multi SIM,24 Monate
Vertragslaufzeit
Flatrate-Präferenz
Entkopplungs-Bedürfnis: Zahlung unabhängig Nutzung
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
66
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
jetzt nutzen/
später zahlen - - -
Versicherungsbedürfnis: Hinweis gleichbleibender Rechnungsbetrag/keine Zusatzkosten
-
Flexibilitätsbedürfnis: Hinweise auf besondere Flexibilität
- -
Preisimage: Günstiges/gutes Image
Slogan: Be-
zug Quali-
tät/Preis
„Erleben, was verbindet.“ weder noch, eher emotional, Abendteuer
Kommunikation, Zugang zur Kommunikation
Tarifbezeich-
nung : Bezug
Qualität/Preis
„Complete Comfort“ eher Qualitätsorientiert
Herausstel-
lung Einzel-
preis
Rabatt und Vorteil in vielen Tarifen, keiner besonders hervorgehoben,
„Comfort M“ mittig zentriert zu beginn
Preisgünstigkeit: Günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis
Darstellung
Rabatte
„ohne Smartphone bis zu 20% günstiger“ Prozentangabe, nicht hervorge-
hoben, alte Preise lediglich kleingeschrieben in schwarz, keine besonderen
Hervorhebungen
Lexik: bil-
lig/Preisfärbu
ng
„Kostenlos“, „testen“ Unver-
bindlichkeit, Zusatznutzen,
„Günstiger“ gutes Angebot
„sparen“, „günsti-
ger“, „Rabatt“, „ext-
ra“
Preiswürdigkeit: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Erklärung
Normpreis-
abweichung
Zusatzoptionen, man bekommt etwas geschenkt, rechts Qualitätssiegel,
externe Autorität
Erst alle Bestandteile der Leistung aufgezählt und Preis am Ende
Qualitätsbe-
tonung
Eher Qualität herausgestellt, Bequemlichkeit, Sorglosigkeit, weniger güns-
tiger Preis
Einflechten
des „guten
Namens“
„T“, „T-Online“, „T-Mobile“, „Telekom-Shops“, eher über Telekom Magenta
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
67
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Lexik: Hoch-
wertwörter/
Spitzenpro-
dukt
-„an der Spitze“ bei Quali-
tätssiegel
- „Ausgezeichnetes Netz“
Qualität, „An der Spitze,
Daten und Telefon auf
Topniveau“ Superlativ,
besten Qualität
- „maximal“, „Das
Beste“, „Highspeed“,
„Extraklasse-Tarif“
EXTRAKLASSE-
TARIF“, „Das Beste
zum Telefonieren und
Surfen“, „Maximales
Datenvolumen mit
LTE-Highspeed“
„EXKLUSIVEN VOR-
TEILEN“ „volle
Power“, „wähle dei-
nen Vorteil“,
„Wunsch Tarif“
Lexik: Einstu-
fen als Neu-
heit
Preisfairness: (un-)fairer Preis
Gleichberech-
tigung
-Erklärung Preisdifferenzierung: Nutzungsgewohnheiten
-Gleichberechtigung bei Preisen/Rabatten: ja
Ankerpreis:
teuerstes
Produkt
Extrem hoher Premiumpreis relativiert Preis für Normaltarif da 4 x hoch
Referenz-
preis: alter
(neuer) Preis
XS 15,96 (14,37),
M 39,96 (35,97),
XXL 79,96 (71,97)
S 27,96 (25,17),
M 39,96 (35,97),
XXL 79,96 (71,97)
b) Paraverbal:
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/ (In-)Transparenz
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
68
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Mikrotypogra-
fie
-Schriftart :
Arial, Helvetika, sans-serif:
ohne Serifen; "Leistungen"
unterstrichen
-Schriftgröße:
Tarifbezeichnung 15px,
Tarifgruppe 12px; Leistun-
gen, teilw. Unterstrichen,
Laufzeit, Tarifdetails 11px;
-Schriftfarbe:
Tarife: Schrift grau, Links
teilweise hellblau, Ver-
tragslaufzeit dunkelgrün;
Navigation: Schwarz auf
grau bzw. Standort weiß
auf Telekommagenta; Bild-
beschriftung: Weiß auf
dunkelgrün bzw. Telekom
Magenta
-Schriftfarbe:
Bildbeschriftung:
weiß auf Telekom-
magenta bzw. weiß
auf violett
-Schriftfarbe:
Bildbeschriftung:
Telekommagen-
ta/schwarz auf grau
mit Betonstruktur
bzw. weiß auf violett
Mesotypogra-
phie
- Überschriften Web 2.0
Stil: Slogan, Bildüber-
schrift, Tarifauswahl
-Kleinere Schriften für Auf-
zählung Tarifbestandteile
und Navigation
-Sehr lockeres Schriftbild
mit viel Freifläche (Web
2.0)
- 4spaltig unten 2 spaltig,
Kleingedrucktes sehr kon-
densiert und bei normaler
Bildschirmauflösung
schlecht lesbar da hellgrau
auf weiß (Beabsichtigt?)
- Überschriften Web
2.0 Stil: Slogan,
Bildüberschrift, Tarif-
auswahl
-Kleinere Schriften
für Aufzählung Tarif-
bestandteile und Na-
vigation
-Sehr lockeres
Schriftbild mit viel
Freifläche (Web 2.0)
-2 spaltig
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
69
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Makrotypo-
grafie
-Abhebung durch Dicke und Größenunterschiede, Links mit Unterstrei-
chungen und hellblau
-Informationszunahme nach unten hin, meiste Information in Fußzeile da
kleingedrucktes und weitere Navigation, wirkt oben aufgeräumter
-Versalien für Slogan, Überschrift Tarife, „COMPLETE COMFORT TELEFO-
NIEREN & SURFEN“, Rabatthinweis „ 24 Monate 10%ONLINE_VORTEIL +
AKTIONBSRABATT IN VIELEN TARIFEN“)
-Tabellenform für Tarife, Bullet Points für Tarifbestandteile, Gliederung
nach Basis-, Zusatz,- Erweiterungsfunktion)
Kognitionsbedingt
Entscheidungsstileffekt/Emotionalität vs. Rationalität
Interpunktion
„Music Streaming Option 3
Monate kostenlos testen!“
(1x!)
„Sie sind bereits Telekom
Mobilfunk-Kunde?“ (1x?)
„…“ bei Möglichkeit Infor-
mationen hinzuzufügen
(Suchfeld)
Fußnoten für Kleingedruck-
tes
Bullet Points Tarifbestand-
teile
1x?
Bullet Points Tarifbe-
standteile
1x?
„Schau dir auch un-
sere Komplett-
Pakete zum Telefo-
nieren und Surfen
an!“/“Inklusive
Smartphone für 1€!“
(2x!)
Hacken für Aufzäh-
lung
Bullet Points Tarifbe-
standteile
Typografie
-Schriftart:
Sans-serif (siehe oben)
gute Lesbarkeit, modern,
Standardschrift, zeitge-
mäß, emotionslos; End-
preis in Bold
-Schriftgrößen:
voller Eurobetrag, € 23px;
Centbetrag 12px; „statt
49,95Euro“ (alter Preis)
10px; Eurobetrag fest 2x
groß wie Centbetrag, „zu-
sätzliche Kosten“ und alter
Preis etwa. kleiner
-Schriftgröße/ -
verteilung: „45“(2x
groß wie)“96 €“
/Monat (noch klei-
ner); danach „55,96
€“(auch klein, dun-
kelgrau); „zzgl.
29,95 € einmaliger
Bereitstellungs-
preis“(gleiche Größe
hellgrau)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
70
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Platzierung
Preisangabe
Ganz unten, „zusätzliche Kosten“ noch weiter un-
ten, erst durch 2-maliges Scrollen sichtbar (man
hat sich schon lange mit Tarif beschäftigt, sieht
dann erst den vollständigen Preis)
„Zusätzliche Kosten“
direkt unter Preis
positioniert, nur 1-
mal scrollen nötig
Preisfiguren
Gebroche-
ne/runde
Preise (5,9)
-Gebrochene Preise, alte
enden auf 65, neue auf 7
(57,57€/Monat statt 63,96€)
-Bereitstellungspreis 29,95
-Ersparnis 24 Monate bei
Neuvertrag: 10% Online-
Vorteil -7,99 €
-Preis187 pro Minute 0,29 €,
SMS 0,19 €, MMS 0,39 €
149,95 endet auf 5,
SP-Preis 99,95
2) Visueller Teiltext
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/(In-)Transparenz
Helligkeit Eher hell, leicht, viel weiß als Hintergrund und für Schrift
Zeichenty-
pen/Symbole
-Bullet Points (Telekom-Logo-Vierecken nachemp-
funden Telekom Magenta)
- Social Media-Icons
-Spotify (Kooperations-partner)
-? (Fragen), Logo
@ (Internet), Hörer
(Telefon)
Kognitionsbedingt
Entscheidungsstileffekt/Emotionalität vs. Rationalität
Bild-Position
zu Text Über dem Falz als Interessen und Blickfang, unter Navigation
187 https://www.t-mobile.de/T-D1/cds/Shop/td1_cms_tarifdetailPopup/1,12260,3577,00.html
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
71
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Farben Allg.
-Grau (Deutsche Telekom
Grau 3 RGB 51/51/51):
Leistungen
- Dunkelgrün (RGB
186/189/90H): Mindest-
laufzeit
- Hell-blau (RGB
100/185/228): Tarifdetails,
Music Streaming Option
-Teilkomplementäres
Farbschema mit pink, dun-
kelgrün und hellblau,
dadurch links besonders
gut sichtbar, grün natürli-
che Note
-Kein Grün
-Violett
(RGB158/84/153):
Kästchen bei Bild
-eher Kühle Farben
von hellblau, dunkel-
blau, Magenta, vio-
lett, braun
Violett (121, 63,
114): Kästchen bei
Bild „INKLUSIVE
SMARTPHONE AB
1€!“
-kühl hellblau, dunk-
les violett aber auch
helles intensives
pink, rosa und ener-
giereiches warmes
rot, aktiver, jünger
Markenspezi-
fische Vorga-
ben
-Logo, Telekomfarbe (Deutsche Telekom Magenta
RGB 226/0/116, HEXA #E72380) und Grau (Tech-
nik)
-Zahlreiche Anwendungen in verschiedenen Trans-
parenz und helligkeitsstufen und Texturen
-Telekom Magenta für: Logo, Slogan, Standort-
markierung in Navigation, Textfelder auf Bild, In-
teraktive Buttons an der Seite, Auswahl Tarifarten,
Bullet Points Aufzählung Tarif-Bestandteile, Preis,
Warenkorb-Button, Symbol Feedback Community
Graffiti-Spray-
Punkte, Beschriftung
und Symbole auf
Bildern
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation
72
HW183 (ohne SP) PW184 (mit SP) JLW185 (ohne SP)
Bild: Vermit-
teln eines
Lebensstils
Foto, jüngere Frau welche
in einem Transportmittel
(Auto/westliche Fahrrad-
Rikscha) sitzt und kon-
zentriert den Touchscreen
ihres Smartphones be-
dient, sympathisch, Frei-
zeitkleidung und natürlich,
Sonnenlicht Reflektion,
während der Fahrt, Sand
im Hintergrund/ Ländliches
Umfeld?: jung unabhängig,
unterwegs stetig vernetzt
auch außerhalb der Stadt
Foto, Mann mittleren
Alters, wirkt aufgrund
Haaren und Bart un-
gepflegt aber
schwarzer Anzug,
leicht offenes dun-
kelblaues Hemd An-
zug ohne Krawatte,
in Business-Umfeld
mit Glas und Stahl,
evtl. Typus moderner
Geschäftsmänner die
weniger Wert auf
gesellschaftliche
Konventionen bzgl.
Aussehen legen, mit
Smartphone in der
Hand, blond, lacht,
blaue Augen, „typisch
europäisch“: Busi-
ness
neues SP Urbanität,
Jugendlichkeit, Mo-
dernität
Textur einiger Felder
Beton nachempfun-
den, dazu wie Farb-
spritzer/Graffiti in
Telekom Magenta
Preisfärbungseffekte
Farbe der
Preise
Telekommagenta aktueller Preis, alter Preis und zusätzliche Kosten in
dunklem grau
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
73
Tabelle 5: Analyse Vodafone-Webseite
HW 188 (ohne SP) PW189 (mit SP)
A)Kriterien Praxis
Kennzeichen
Web 2.0
-Farbverläufe Tarifumrandung / Räumlichkeit der Navigation durch
Schlagschatten/Lichtreflexe
-Abgerundete Ecken der Navigation, Tarife und Kostentabelle für Tarif
-Zahlreiche Social-Media-Buttons (Vodafone Kundenforum, Facebook,
Twitter, Google+, YouTube, Vodafone Linked in, Vodafone Blog)
-Großzügige Freiflächen, viel weiß/grau, sehr leicht
-Ziemlich große Schriften, Kopfzeile und Tarifbezeichnungen
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/(In-)Transparenz
Navigations-
elemente
Hauptnavigation oben, Zusätzliche Navigation am Seitenende, Navi-
gation Differenzierung mittig horizontal
Usability
Webseite
+Standort innerhalb Webseite durch Pfad + eingefärbten Navigations-
button rückverfolgbar
+Links durch Umrandungen und Farbe optisch hervorgehoben
+1 Klick von Startseite190 zu Tarifübersicht, einfach auffindbar
+ Hilfe-Button in oberer Hauptnavigation
+keine Zusatzkosten
+ „Weitere Informationen“ im unteren Bereich gut lesbar
- Tarif-Bestandteile z.T. erst durch anklicken in neuem Fenster sicht-
bar
-Tarifübersicht nicht komplett sichtbar erst durch Auswahl
Interaktivität
-Eher einseitige Kommunikation
- Erläuterung zu personenbezogenen beim Darüberfahren mit Maus
-Hohe Komplexität der Wahlmöglichkeiten durch zahlreiche soziode-
mografische Differenzierungen
-Informationen nur im Suchfeld („Ich suche nach…“) hinzufügbar
-Interpersonelle Kommunikation über Links zu Social Media Kanä-
len/fixierten Button rechts, über Kontakt-Button mit Kontaktinforma-
tionen (Shop, Telefon, E-Mail), Chat
Link HW Sehr lang, aber logischer Aufbau
188 http://www.vodafone.de/privat/handys-tablets-tarife/smartphone-tarife.html 189http://shop.vodafone.de/Shop/picknmix/tariff_detail.jsp?propositionId=prod1564453&shopid=200&skuId=sku1884238 190 http://www.vodafone.de/
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
74
HW 188 (ohne SP) PW189 (mit SP)
Zusammen-
setzung Pro-
duktbündel
-Telefonie Mobilfunk/ Festnetz
-SMS
-Daten-Flatrate z.T. mit LTE Technik
-Auslandstelefonie/ SMS/mobiles Internet
-Handyversicherung
-Sicherheitsoptionen (Child Protect Smartphone-Kindersicherung; Pro-
tect Antivirus-Programm, Handy-Finder & Anruf-/SMS-Blocker; Swit-
chMyPhone Über Nacht Ersatz für ein defektes Handy; Handy-
Versicherung Weltweiter Rundumschutz bei Schaden + Diebstahl)
-Mobile Internetoptionen (Cloud 50 GB inklusive; Adressbuch Automa-
tische Kontakt-Sicherung; joyn Gratis Smartphone-Messenger; Red
DataSIM zusätzlich. bis zu zwei SIM-Karten)
-Service (StartMeUp Smartphone-Einrichtungsservice; CallMeBack
Rückruf-Service der Hotline; Black-Team Ihre Exklusiv-Hotline)
Individuali-
sierbarkeit
Zubuchoptionen verschiedener Bereiche: Ampya Musik-Flat, BILDplus
Digital Nachrichten-App, Vodafone MobileTV App
Emotionsbedingt: Flatrate-Präferenz
Entkopplungsbedürfnis: Zahlung unabhängig Nutzung
Wahre Flat F /
Inklusivkon-
tingent I
Smart S: F: Daten; I: SMS, Min.
Smart M: F: SMS, Daten; I:Min.
Red XS: F: Telefonie, SMS, Daten mit LTE
Red S: F: Telefonie, SMS, Daten mit LTE; I: Cloud
Red M: F: Telefonie, SMS, Daten mit LTE; I: Cloud
Red L: F: Telefonie, SMS, Daten mit LTE; I: Cloud
Red Premium: F: Telefonie, SMS, Daten mit LTE; I: Cloud, Aus-
landstelefonie/SMS/Daten
Zielgruppenansprache: Wer?
Direkt „Junge Leute“, „Selbständige“, Premiumsegment „Vodafone Black“,
„Studierende unter 30”, “Schwerbehinderte”
B)Kriterien Theorie
1)Sprachlicher Teiltext
a)Verbal
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/(In-)Transparenz
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
75
HW 188 (ohne SP) PW189 (mit SP)
Textbaustei-
ne: Funktio-
nalität, An-
ordnung, Ver-
netzung Text
-Logo: oben links, Startseite
-Navigation: färbt sich grau/ Unter-
streichungen beim Darüberfahren mit
Maus
-Leiste: „1. Paket wählen“, „2. Extras
und Zubehör“ zeigt wie weit im Be-
stellprozess
-Produktnamen: Produkte als Animier-
te Tabelle mit dreiteiliger Gliederung,
Tarifaufschlüsselung
-Text: tabellarische Anordnung; Auf-
zählung Leistungsbestandteile auf
Balkendiagrammähnlicher Darstel-
lung, Haken für Aufzählung Aktions-
bestandteile (grau), Bullet Points für
einfache Aufzählung; Fließtext im Un-
teren Bereich (weitere Informationen)
-Links: blau unterlegt, unterstrichen,
Direkte Vernetzung zu personendiffe-
renzierten Tarif „Junge Leute“
-Social Media: Vernetzung Social Me-
dia Kanäle in der Unteren Navigation+
fixiertem Button rechts
-Navigation: färbt sich grau/
Unterstreichungen beim Dar-
überfahren mit Maus, grau
beim Anklicken (nur linke
Navigation)
- Text: Aufzählung Leis-
tungsbestandteile auf grau-
em Balken, graue Bullet
Points für Aufzählung weitere
Tarifbestandteile, Tabelle mit
weißen Häkchen auf hellgrü-
nem Grund für Sicherheits-/
Internet-/Service-Optionen
Lexik: Fremd-
/ Fachwörter
- Anglizismen: Tarifnamen „Smart“/
„Red“, Newsletter
-Themenbedingt echte Fachbezeich-
nungen/ Bezeichnungen eigener Pro-
dukte: Cloud, Smartphone, Binnen-
großschreibung (auch: Hervorhebun-
gen, Majuskeln/Minuskeln) (CallYa,
SMSen), Akronyme(LTE, SMS, MBs)
- Fließtext im unteren Bereich erklärt
ausführlich/verständlich Basiswissen
um SPs und Tarife
- Anglizismen: Tarifbezeich-
nung „Black“, „flat surfen“,
„mailen“, „News“, „Newslet-
ter“, „Highspeed“, Bezeich-
nungen eigener Produkte
(„Child Protect“, „Protect“,
„joyn“, Binnengroßschreibung
„SwitchMyPhone“)
-echte Fachbezeichnungen:
Cloud, Smartphone (18x),
Akronyme (LTE, GB, MB,
SMS, SIM)
Tarifanzahl 7, Smart S-M, Red XS-L, Red Premi-
um 1, Vodafone Black
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
76
HW 188 (ohne SP) PW189 (mit SP)
Preisdifferen-
zierung
-Jeweils Produkt Bündel mit größerem Leistungsumfang, aber Einzel-
preisersparnis durch gemixte Bündelstruktur nicht ermittelbar
-Personelle Rabatte mit Nachweispflicht für Studenten (<30),
Schwerbehinderte, Selbstständige, junge Leute (18-25J.)
- Besserverdiener (sortiert sich selbst durch hohen Preis)
Nachvollzieh-
barkeit Preis
-schwer, durch Link Öffnen von sei-
tenüberlagerndem Fenster, weiteres
Klicken führt zu Pfd.
-schwere Vergleichbarkeit der Tarife
da Übersicht von Fenster verdeckt
Unterhalb des Tarifs durch
Tabellenform angegeben,
allerdings Tarifbestandteile
und Tarifinformationen nicht
auf einen Blick erfassbar
Kognitionsbedingt
Entscheidungsstileffekt/Emotionalität vs. Rationalität
Lexik
-Reiz-/Schlüsselwörter:
„Flat“ (22x), „Premium“
-Beziehungsgestaltung:
„An Ihre Bedürfnisse angepasst“ Höf-
lichkeitsform aber Nähe da Vorgabe
Bedürfnisse zu kennen, „Profitieren
Sie“, „Suchen Sie sich das gewünsch-
te Smartphone (…) aus“ (Alliteration,
Verstärkung Konsument und Gerät)
-Produktnamen:
„Smart“, engl. engl. für elegant,
schlau, intelligent, clever , Englische
Übernahmen; Metaphern: S, M Ta-
rifbezeichnungen positive Belegung je
größter desto intelligenter;
„Red“, engl. Rot, Symbolisch Feuer,
Leidenschaft, Kraft, königlich, Mar-
kenfarbe
von Vodafone
-Produktname: „Vodafone
Black“ engl. Schwarz symbo-
lische Bedeutung klassisch,
elegant, natürlich, sorgfältig,
schlicht, teuer es, Luxusgü-
ter, modern aber nicht mo-
disch, Individualität, Abgren-
zung, Unnahbarkeit
-Beziehungsgestaltung: “Ihre
Exklusiv-Hotline” distanzier
Höflich aber den Kunden be-
vorzugend
Lexik: Vermit-
teln eines
Lebensstils
-
Dreierfigur: „Mehr Sicherheit,
Mehr mobiles Internet, Mehr
Hilfe.“
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
77
HW 188 (ohne SP) PW189 (mit SP)
Lexik: Anrei-
chern mit
Emotionen
Gefühlswörter: „ideale Einsteigertarif“,
„genießen“, „Wunschhandy“, „sich (…)
ein neues Handy gönnen“, „Der Be-
liebteste“
-
Lexik:
Knapp/Preisfä
rbung
Zeitdruck („Aktionsrabatt“, „AKTI-
ON“, „Aktuelle Handy-Tarife“), räumli-
che Knappheit („24 x 10 % Online
Rabatt“) nur online günstig erworben
werden
-
Überschätzungseffekt: Vielfältige umfassende Nutzung suggeriert
Standardver-
brauch
-Kleinste:
Smart S: 50Min. Telefonieren,
200SMS, Daten-Flatrate 200MB
-Mittel:
Red M: Flat Telefon und SMS, Daten-
Flatrate 1,5GB, Service-Paket (Child
Protect, Protect, SwitchMyPhone;
Cloud, Adressbuch, Message +/joyn;
StartMeUp, Vodafone Fast Hotline
(schnellere Betreuung))
-Größte:
Red Premium: Flat Telefon und SMS,
Daten-Flatrate 15GB, Auslandstelefo-
nie/-SMS/-Daten-Kontingent, Service-
Paket (Child Protect, Protect, Swit-
chMyPhone, Handyversicherung;
Cloud, Adressbuch, Message +/joyn,
Red Data SIM (zusätzl. 2 SIM Katen);
StartMeUp, Vodafone Premium-
Hotline (individuelle Betreuung), Call-
MeBack, Tech Hotline (Hilfe Techni-
scher Experten)
Bei allen Mindestlaufzeit 24 Monate
Größte:
Vodafone Black: Flat telefo-
nieren und SMSen, 30 GB flat
surfen und mailen mit LTE,
Auslandsoptionen (1000 Mi-
nuten telefonieren ins inter-
nationale Vodafone- und
Festnetz, 1000 Minuten,
1000 SMS und 1000 MB
Highspeed-Volumen im EU-
Ausland und in der Schweiz
inklusive, 8 Wochen/Jahr
weltweit surfen), jedes Jahr
neues SP (symbolischer Preis
1€), Service-Paket Black
(Child Protect, Protect, Swit-
chMyPhone , Handy-
Versicherung, Cloud
50 GB inklusive, Adressbuch,
joyn, Red DataSIM, Start-
MeUp, CallMeBack, Black-
Team Exklusiv-Hotline)
Nutzungsviel-
falt
„multimedial sehr vielseitig“, „Smart-
phone-Tarife sind ebenso vielseitig“
Flatrate-Präferenz
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
78
HW 188 (ohne SP) PW189 (mit SP)
Entkopplungsbedürfnis: Zahlung unabhängig Nutzung
jetzt nutzen/
später zahlen
Versicherungsbedürfnis: Hinweise auf gleichbleibenden Rechnungsbetrag/keine Zu-
satzkosten
Flexibilitätsbedürfnis: (In-)Flexibilität
Hinweise be-
sondere Fle-
xibilität
„vielseitig und flexibel“, „beliebig bu-
chen und bestellen“, „tolle Optionen“,
„An Ihre Bedürfnisse angepasst“
Preisimage: Günstiges/gutes Image
Slogan: Be-
zug Quali-
tät/Preis
„Power to you.“ weder noch, eher emotional, Abendteuer Kommu-
nikation, Zugang zur Kommunikation, Kraft/Leidenschaft, wird auf
Webseite aber nicht gezeigt
Tarifbezeich-
nung : Bezug
Qualität/Preis
„Smart“ cleveres Angebot nutzen, günstig; „Premium“ teuer, eher
Qualität
Herausstel-
lung Einzel-
preis
„Red M“ als „Beliebtester“ markiert und farblich hervorgehoben, sug-
geriert Annahme, was viele wählen muss gut sein
Preisgünstigkeit: Günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis
Darstellung
Rabatte
„AKTION“ rot, Versalien, sehr auffällig Prozentangabe Rabatte für ein-
zelne Personengruppen oben ab Red S auswählbar
Niedrigpreise
„Günstige Smartphone-Tarife“, „zu-
sätzlich sparen“, „Günstige Smartpho-
ne-Tarife“, „attraktiven Flatrates“,
„kostenlosen Diensten bei Vodafone“,
„sparen Sie beim Vertragsabschluss
zusätzlich“
Lexik: bil-
lig/Preisfärbu
ng
„AKTION“, „“, „Aktionsrabatt“
Preiswürdigkeit: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Erklärung
Normpreisab-
weichung
„kostenlosen Diensten bei Vodafone“ man bekommt etwas geschenkt,
„gut ausgebautes und weitläufig verfügbares Mobilfunknetz“
Erst alle Bestandteile der Leistung aufgezählt und Preis am Ende
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
79
HW 188 (ohne SP) PW189 (mit SP)
Qualitätsbe-
tonung
günstiger Preis bei einfachen Tarifen, mit steigendem Preis zuneh-
mende Betonung Serviceangebote als Qualitätskennzeichen betont
Einflechten
des „guten
Namens“
Alle Tarifnamen mit vorangestelltem Formenname, alle Bestandteile
Service-Paket mit Firmenname (als ob Erfinder/einziger Anbieter sol-
cher Leistungen), aber auch über Firmenfarbe
Lexik: Hoch-
wertwörter/
Spitzenpro-
dukt
„Vodafone Red Premium“, „Top-
Smartphones”
„Exklusiv-Hotline“, Verwen-
dung vieler Nullen (1000
SMS, 100Mbit/s, 200,00€)
„Für Anspruchsvolle - Luxus
mit dem Smartphone erle-
ben“, „Unbegrenzt (…) tele-
fonieren“, „mehr“
Lexik: Neu-
heit
Preisfairness: (un-)fairer Preis
Gleichberech-
tigung
-Erklärung Preisdifferenzierung: Alter, Beschäftigung, Versehrtheit
-Gleichberechtigung bei Preisen/Rabatten: nein da Altersbeschrän-
kung oder Nachweispflicht über Beschäftigung bzw. Versehrtheit
Ankerpreis:
teuerstes
Produkt
Extrem hoher Premiumpreis relativiert Preis für Normaltarif da 4x
hoch
Referenzpreis nur bei Smart M 24,99 (19,99)
b) Paraverbal:
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/(In-)Transparenz
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
80
HW 188 (ohne SP) PW189 (mit SP)
Mikrotypogra-
fie
-Schriftart:
VodafoneRGBold (Tarifname), VodafoneRgRegular („mit passendem
Smart-oder Red-Vertrag kombinieren“), Arial fett (Leistungen), Arial
(Preis, Aktion)
-Schriftgröße:
Tarifname 18px; jetzt zusätzlich...sparen (Hinweis auf Aktion) : Akti-
on, 24x5€ Aktionsrabatt, Tarifdetails, 29,99 (neuer Preis)12px; Leis-
tungen, alter Preis 9px; Vodafone (Teil des Tarifnamens) 8px
-Schriftfarbe:
Rot (Tarifname, Aktion); weiß (Schrift auf farbigem Grund, Hinter-
grund); Violett (Kästen um Angebot, Hervorhebung mit Smartphone);
alle Farben mit Farbverläufen, wirkt plastisch; Rote Schrift auf Silber-
nen Grund mit Farbverlauf (Vodafone Red Premium Tariftitel), Graue
Schrift auf silbernen Grund (Smart S)
Mesotypogra-
phie
- Überschriften Web 2.0 Stil: Seitenti-
tel („Aktuelle Handy-Tarife“), obere
Navigation, Tarifbezeichnungen „Red
XS“)
-Kleinere Schriften für Aufzählung
Tarifbestandteile, Seitenpfad, untere
Navigation
- lockeres Schriftbild, viel Freifläche
(Web 2.0)
- 3spaltig unten 4 spaltig, „Weitere
Informationen“ sehr kondensiert aber
gut lesbar da dunkelgrau auf weiß
- Überschriften Web 2.0 Stil:
Seitentitel („Vodafone
Black“), obere Navigation,
Tarifbezeichnung „Black“)
-Kleinere Schriften für Auf-
zählung Tarifbestandteile und
Navigation
- lockeres Schriftbild, viel
Freifläche (Web 2.0)
- 3 spaltig unten 4 spaltig
Makrotypo-
grafie
-Abhebung durch dicke und Größen-
unterschiede, Links mit Unterstrei-
chungen und hellblau
-Informationszunahme nach unten
hin, unter Tarifübersicht Fließtext
„Weitere Informationen“, wirkt oben
aufgeräumter
-Versalien für „AKTION“-Hinweise
-Tabellenform für Tarife, Bullet Points
für Tarifbestandteile
- Tarifbestandteile mit Bullet
Points rechts, darunter weite-
re Informationen zu Service-
Paket Black, Tarifinformatio-
nen, Ausland, Rufnummern-
Mitnahme
Kognitionsbedingt
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
81
HW 188 (ohne SP) PW189 (mit SP)
Entscheidungsstileffekt/Emotionalität vs. Rationalität
Interpunktion
-„Überzeugen Sie sich von attraktiven
Flatrates und kostenlosen Diensten
bei Vodafone!“, „sparen Sie beim Ver-
tragsabschluss zusätzlich!“, „ selbst-
verständlich auch mit LTE!“ (3x!)
-„Telefonieren Sie viel oder schreiben
Sie regelmäßig SMS?“, „Wie wäre es
mit einem neuen (…) der einem aktu-
ellen Modell (…) von Samsung?“ (2x?)
-Bullet Points Tarifbestandteile
-
Typografie
-Schriftart:
ohne Serifen, gute Lesbarkeit, modern, Standardschrift, zeitgemäß,
emotionslos; Endpreis in Bold
-Schriftgrößen:
Euro-, Centbetrag und Euro-Zeichen gleich groß
Platzierung
Preisangabe
Ganz unten, nicht alle Preise aller Ta-
rife auf einmal erfassbar
Preisfiguren
Gebroche-
ne/runde
Preise (5,9)
-Gebrochene Preise, alle Preise enden
auf -,99€ (Smart S (12,99), Red M
(49,99), Red Premium (99,99))
- Preise für Telefonie-Minuten/MMS
etc. auch auf -,x9€ (Preise Min. 29ct,
SMS 19ct, MMS 39ct, Internet MB
49ct)
-runder Preis für Tarif (Black
200,00€) und SP (1€)
-gebrochener Preis für An-
schlusspreis 29,99€
2) Visueller Teiltext
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/ (In-)Transparenz
Aufbau und
Struktur
-Navigationsleisten oben horizontal, z.T. unten/links vertikal
-Tarifauswahl mittig horizontal aber: es kann nicht auf den ersten
Blick erschlossen werden wie viele Tarife es gibt, ab welchen Tarifen
es Rabatte gibt
-Tabellarischer Aufbau Tarifübersicht
-Textblock „Weitere Informationen“
Helligkeit viel weiß als Hintergrund und für Schrift aber dunkel graue Fußzeile:
energetisch, kraftvoll
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
82
HW 188 (ohne SP) PW189 (mit SP)
Zeichentypen/
Symbole
-Vodafone-Logo: roter Blutstropfen
auf weißem Grund
- Sprechblase (Kontakt), Brief
(Nachrichten), Einkaufskorb
(Warenkorb)
-Icons der einzelnen Socialmedia
Dienste
- zusätzlich weiße Hacken auf
grünem Grund hinter einzel-
nen Tarifbestandteilen
- Kästchen mit „i“ für zusätz-
liche Informationen (beim
Darüberfahren mit Maus)
Kognitionsbedingt
Entscheidungsstileffekt/Emotionalität vs. Rationalität
Bild-Position
zu Text -
Farben Allg.
-weiß (RGB 225/225/225): Schrift auf
farbigem Grund, Hintergrund
-Grau (RGB 237/237/237): Balkendi-
agramm zur Veranschaulichung Leis-
tung (unterschiedliche Länge der Bal-
ken je mehr Leistung desto mehr, bei
Flat voll grau), dunkelgrau für Fußzei-
le
-Violett(RGB 152/93/156): Kästen um
Angebot, Weiter-Button, alle Farben
mit Farbverläufen, wirkt plastisch
-Rote Schrift auf Silbernen Grund mit
Farbverlauf: Vodafone Red Premium
(Tariftitel), dunkleres Violett Kontakt-
Buttons rechts
-Graue Schrift auf silbernen Grund
-schwarz für „MeinVodafone“-Button
- Teilkomplementäres Farbschema mit
Vodafone Rot, Blau und Violett
- leuchtendes Violett (RGB
104/15/107) für Weiter-
Button zur Bestellung
-schwarz zusätzlich für Text-
feld mit Tarifname „Black“
pleonasmenhaft
- grüne Haken
(RGB171/183/8) für einzelne
Tarifbestandteile
-triadisches Farbschema,
intensive Rot und violett-
Töne durch Hellblau und
gelbgrün harmonisch ausge-
glichen
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
83
HW 188 (ohne SP) PW189 (mit SP)
Markenspezi-
fische Vorga-
ben
-sattes Vodafone-Rot(RGB 224/0/0): Logo und dreieckige Fläche
links, Navigation oben, Hintergrund der gängigen Tarife (Red XS-L),
Markenfarbe als Wort „Red“ zahlreich (8x); Überschriften, Aktions-
hinweise, Buttons für Kundenforum, Tarifname, einzelne Tarife („Red“
auf rotem Textfeld, Pleonasmus)
- weiß-grau: Hintergrund des roten Blutstropfens im Logo, in Abstu-
fungen auf der ganzen Seite zu finden, sehr plastisch
Bild: Vermit-
teln eines
Lebensstils
-Tarife farblich unterschiedliche Be-
zeichnung und Textfelder: Smart dun-
kelgrau auf weiß-grau (Farbverlauf),
Red weiß Bold auf Rot, Premium rot
Bold auf grau/Silber
-Günstige Tarife eher unscheinbar,
wahre Leidenschaft erfordert mehr
Funktionen, edles sieht edel aus
-Tarifbezeichnung und Text-
feld: weiß auf schwarz
-Limousinen, Anzüge, Kon-
servatismus, Business, Lu-
xus, Eleganz, Scheinbare
Unscheinbarkeit
Preisfärbungseffekte
Farbe der
Preise dunkles grau, alte Preise helles grau, sehr neutral
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
84
Tabelle 6: Analyse Base-Webseite
HW191 (ohne SP)
A)Kriterien Praxis
Kennzeichen
Web 2.0
-Farbverläufe: Räumlichkeit der Navigation und „Zum Tarif-Buttons“
-Abgerundete Ecken Tarif-Titel-Textfelder, viele runde Symbole
- Social-Media-Buttons z.T. eigene Netzwerke (BASE Blog, Experten
Community, BASE auf YouTube, BASE auf Facebook)
-Großzügige Freiflächen, viel weiß und helles grau, sehr aufgeräumt
-große serifenlose Schriften für Kopfzeile, Überschriften, Navigation…
-Dreidimensionalität durch Pop-up Sprechblase mit Schlagschatten zur
Kontaktaufnahme
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/(In-)Transparenz
Navigation Hauptnavigation oben, Zusätzliche Navigation am Seitenende
Usability
Webseite
+Standort innerhalb Webseite durch Pfad rückverfolgbar
+“Rechtliche Hinweise“ zu Tarifen in Sprechblasen durch Klicken auf
Stern
+Links z.T. farblich/ durch Umrandungen optisch hervorgehoben
+1 Klick von Startseite192 zu Tarifübersicht, sehr einfach zu finden
+ Kontaktmöglichkeiten eindeutig sichtbar rechter Rand bzw. über
Sprechblase (fordert zum „Chatten“ auf)
+Tarifübersicht komplett sichtbar
+erklärender Fließtext ganz unten gut lesbar
Interaktivität
-Aufforderung durch Pop-Up in Kontakt zu treten bei längerer Verweil-
dauer auf Seite
- sehr aktivierend („Jetzt wechseln und sparen“, „Jetzt anmelden“)
-zahlreiche Kontaktmöglichkeiten für interpersonelle Kommunikation
gut sichtbar angegeben („Chatten“, Hilfe, Bestellhotline, Bestellchat,
Experten Community, Social Media, Kontakt)
-Informationen nur im Suchfeld hinzufügbar
Link HW Kurz, einfach, gut erinnerbar
191 http://www.base.de/Tarife 192 http://www.base.de/
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
85
HW191 (ohne SP)
Zusammen-
setzung Pro-
duktbündel
Telefonie z.T. Wunschnetz, Allnet (Fest- und Handynetz)
SMS
Internet/Datenvolumen
Festnetznummer
Cloud
Musik Streaming (MTV Music powered by Rhapsody)
Kaspersky One (Internet Security for Multi Devices)
Nachrichten App BILDplus Digital inkl. BUNDESLIGA bei BILD
Individuali-
sierbarkeit
Durch Zubuchoptionen verschiedener Bereiche: Base EU Reise Option
Telefonie/Internet, Watchever (TV-App), zusätzliches Datenvolumen
Emotionsbedingt: Flatrate-Präferenz
Entkopplungsbedürfnis: Zahlung unabhängig Nutzung
Wahre Flat F
/ Inklusivkon-
tingent I
Pur: I:Min., SMS, Internet
Smart: F:in ein Mobilfunknetz; I:Min., SMS
All-In: F:Telefonie (Fest-/Handynetz), SMS; I: Internet
All-in plus: F:Telefonie(Fest-/Handynetz), SMS, Musik; I:Internet
Zielgruppenansprache: Wer?
Direkt -
B)Kriterien Theorie
1)Sprachlicher Teiltext
a)Verbal
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/(In-)Transparenz
Textbaustei-
ne: Funktio-
nalität, An-
ordnung,
Vernetzung
Text
-Logo: Logo oben links, Startseite
-Navigationselemente weiß beim Darüberfahren/Anklicken mit Maus
-Produktnamen: Produkte als statisches Bild mit 4-teiliger Gliederung,
Tarifaufschlüsselung
-Text: Fließtext am Seitenende Beschreibung Unternehmensphiloso-
phie; tabellarische Anordnung Leistungsbestandteile + Bullet Points
für Tarife
-Links: Tarifauswahl/nähere Informationen
-Social Media: Vernetzung zu Social Media Kanälen Untere Navigation
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
86
HW191 (ohne SP)
Lexik: Fremd-
/ Fachwörter
-Anglizismen: Tarifnamen (pur, smart), Allnet Flat, Community, pow-
ered by, inclusive (normwidrige Verwendung „c“), Bestseller, Internet
Security for Multi Devices
- Themenbedingt echte Fachbezeichnungen + eigene Bezeichnungen
eigener Produkte: Base Cloud, Bestellhotline; Akronyme(SMS, MB,
GB) Bekanntsein vorausgesetzt, keine Erläuterung
Tarifanzahl 5
Preisdifferen-
zierung entfällt
Nachvollzieh-
barkeit Preis
Ja, durch Öffnen 2er Links in externen Browser Fensters, Keine zu-
sätzlichen Kosten für Bereitstellung
Kognitionsbedingt
Entscheidungsstileffekt/Emotionalität vs. Rationalität
Lexik
-Reiz-/Schlüsselwörter: „Flat“ (18x)
-Gefühlswörter: „Wunschnetz“ positive Assoziation, „bequem“, „ein-
fach“, „leicht“
-Beziehungsgestaltung:
„Wählen Sie“, „entdecken Sie“ neutral, Höflichkeitsform, Bzw. Anrede
weggelassen „Schon BASE Kunde?“, „Fragen zu unseren Angeboten?“
-Produktnamen:
Deut. Übernahme: “pur“ klar, natürlich, rein, unverfälscht; Engl.
Übernahmen : „smart“ schlau, clever, intelligent; „all-in“ alles inbe-
griffen, pauschal; „all-in plus“ alles inbegriffen zuzüglich/sowie/ Vor-
teil/mehr
Lexik: Ver-
mitteln eines
Lebensstils
- man weiß nicht was kommt kann aber immer flexibel darauf reagie-
ren da Base jetzt schon die Lösungen für morgen parat hat, Moderne,
sich nicht festlegen wollen, flexibel bleiben
-Phraseologie:
„Das Leben ist so vielseitig wie unsere Handytarife“ oft in Werbung
„So vielseitig wie das Leben“ verwendet, hier umgestellt, d.h. Tarife
sind so angelegt das die für alle Möglichkeiten gerüstet sind bevor
diese eintreffen, Vorausschauend; „vielseitig“ auch Synonym von
„verschwenderisch“ bedeutet „leichtfertig und allzu großzügig im Ver-
brauchen von Geld und Sachen“ (Duden);
„Eine Welt voller Möglichkeiten“ sehr abgegriffene Werbefloskel, Mar-
ke eröffnet einem Zugang zu neuen Möglichkeiten
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
87
HW191 (ohne SP)
Lexik:
Knapp/Preisfä
rbung
„Aktion“ (zeitliche Beschränkung, Zeitdruck)
Überschätzungseffekt: Vielfältige umfassende Nutzung suggeriert
Standardver-
brauch
-Kleinste: pur: 50min., 50SMS, Internet 50MB
-Mittel: all-In: Allnet-Flat, SMS-Flat, Internet 500MB, Cloud, Festnetz-
Nr.
-Größte: all-In plus: Allnet-Flat, SMS-Flat, Internet 2GB, Festnetz-Nr.,
Cloud, Musik Flat, Kaspersky One (Antivirenschutz)
Flatrate-Präferenz
Entkopplungs-Bedürfnis: Zahlung unabhängig Nutzung
jetzt nutzen/
später zahlen
„Schon mal über eine FLATRATE nachgedacht? Einmal zahlen – dann
ist alles drin!“ bei Smart-Tarif: Implikation wirklich clevere nehmen
eine Flatrate
Versicherungsbedürfnis: Hinweise auf gleichbleibenden Rechnungsbetrag/keine Zu-
satzkosten
-
Flexibilitätsbedürfnis
Hinweise auf
besondere
Flexibilität
„den für Sie passenden Tarif“, „Bei uns finden alle Handytarife und
Smartphone Tarife, die sie brauchen“, „ zu Ihren Anforderungen
passt“, „von vornherein auf unterschiedliche Anforderungen zuge-
schnitten“, „ganz leicht an persönliche Vorlieben anpassen lassen“,
„Unserer Handytarife sind insofern flexibel, als dass Sie auch noch
nach Abschluss des Vertrags ganz bequem weitere Flats oder Optionen
hinzubuchen können“, „erweitern Sie ihn künftig einfach“, „So leicht
können Sie bei uns gewissermaßen neue Handytarife gestalten“
Preisimage: Günstiges/gutes Image
Slogan: Be-
zug Quali-
tät/Preis
„BASE - steckt voller Möglichkeiten“ weder noch, eher emotional,
Vielfalt in der Welt der Kommunikation/Mobilfunk, Neugier wecken,
etwas herauszufinden; auf Seite nur im Fließtext als „Handytarife:
Eine Welt voller Möglichkeiten“ und „entdecken Sie, wie viele Möglich-
keiten in BASE stecken“
Tarifbezeich-
nung : Bezug
Qualität/Preis
-Pur eher preisorientiert (Grundpreis)
-All-in/all-in plus/smart eher qualitätsorientiert (über Grundbedürfnis-
se hinausgehend)
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
88
HW191 (ohne SP)
Herausstel-
lung Einzel-
preis
„All-in“ farblich und durch Worte hervorgehoben („Unser Bestseller“)
Preisgünstigkeit: Günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis
Darstellung
Rabatte
„ohne Handy bestellen und 120 € sparen“ (Überschrift), „Aktion“, sehr
auffällig
Lexik: bil-
lig/Preisfärbu
ng
„Vorteil“, „sparen“, „günstig“, „Handytarife müssen vor allem einfach
und günstig sein.“; „immer eine günstige Lösung“; „Preiswerte Handy-
tarife“
Preiswürdigkeit: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Erklärung
Normpreis-
abweichung
Erst alle Bestandteile der Leistung aufgezählt und Preis am Ende
Qualitätsbe-
tonung „Top-Tarife“, „Top-Angebote“, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Einflechten
des „guten
Namens“
BASE Cloud, auf der rechten Seite Tarifnamen „BASE pur, BASE
smart, BASE all-in, BASE all-in plus“ hier für günstig und einfach
Lexik: Hoch-
wertwörter/
Spitzenpro-
dukt
„Top-Tarife/Angebote“, „Bestseller“
Lexik: Einstu-
fen als Neu-
heit
„unsere neuen Handytarife“, „neue Handytarife gestalten“
Preisfairness: (un-)fairer Preis
Gleichberech-
tigung ja
Ankerpreis:
teuerstes
Produkt
Nur 30% teurer als Normaltarif
Referenz-
preis: alter
(neuer) Preis
Ehemaliger Preis smart 10€ (15€), all-in 25€ (30€), alte Preise durch-
gestrichen
b) Paraverbal:
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
89
HW191 (ohne SP)
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/ (In-)Transparenz
Mikrotypogra-
fie
-Schriftart :
Arial, Helvetika, sans-serif: Gesamte Tarifübersicht Grafik; fett, klar,
sachlich; DINWebBold: unsere Tarife im Internet; Aktionsvorteil
(Überschrift); zum Tarif (Button) -Schriftgröße:
Pur, smart,..(Tarifnamen) 13px; „Zum Tarif“-Button 12px; mtl. (Tarif-
zeitraum) 11px; Allnet-Flat, teilw. fett(Leistungen), Unser Bestseller
(Hervorhebung all-in) 10px
-Schriftfarbe:
Tarifbezeichnungen: Schrift weiß Bold auf farbig (hellblau, gelbgrün,
orange, orange-grau); sonst vorwiegend Dunkelgrau, Links hellblau
Mesotypogra-
phie
-Überschriften im Web 2.0 Stil
-Kleinere Schriften für Aufzählung Tarifbestandteile und Fließtext
-Sehr lockeres Schriftbild mit viel Freifläche (Web 2.0)
5 spaltig unten 3 spaltig, Textverdichtung in Fußzeile
Makrotypo-
grafie
-Informationszunahme nach unten hin, meiste Information in Fußzei-
le, oben aufgeräumter
-Versalien für Markenname, „AKTION“
- Minuskeln für Tarifnamen
Kognitionsbedingt
Entscheidungsstileffekt/Emotionalität vs. Rationalität
Interpunktion
„Fragen zu unseren Angeboten?“, „Wie empfehle ich (…)?“, „Wo finde
ich (…)?“ (Vorformulierte Fragen aus Kundenperspektive), „Noch nicht
bei BASE?“, „Schon BASE Kunde?“ (Fragen aus Unternehmens-
sicht)(4x?)
Bullet Points Tarifbestandteile
Typografie
-Schriftart:
Sans-serif (siehe oben) gute Lesbarkeit, modern, Standardschrift,
zeitgemäß, emotionslos; Endpreis in Bold
-Schriftgrößen: 30 (Preis) 27px; Eurosymbol, Centbetrag 21px
Platzierung
Preisangabe
Unter Auflistung Leistungen, sofort sichtbar, abgestuft
Preisfiguren
Gebroche-
ne/runde
Preise (5,9)
-Gebrochene Preise für Minutenpreise, SMS, MMS enden auf 9er (Min
0,29€, SMS 0,19€, MMS 0,39€), pur Tarif 7,50€
- Runde Preise für Tarife
2) Visueller Teiltext
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
90
HW191 (ohne SP)
Beeinflusste Tarif-Anomalie
Motivationsbedingt: Informationsnachfrageeffekt/(In-)Transparenz
Helligkeit Eher hell, leicht, viel weiß/grau als Hintergrund und für Schrift
Zeichenty-
pen/ Symbole
-Bullet Points gelbgrüne Halbkreise mit weißem Stern
(Ampelsymbolik, „grünes Licht“)
-Allgemein gängige Websymbole: Lupe (Suche), ? (Hilfe), Schloss
(Login), Einkaufskorb (Warenkorb), Daumen nach oben (wie
Facebook, Empfehlung), blaue Sternchen (Zusatzinformationen)
- Sprechblasen: Blume (Tarife, symbolisch für Vilefalt, Natürlichkiet),
?/! (Chat), Socialmedia Buttons
Kognitionsbedingt
Entscheidungsstileffekt/Emotionalität vs. Rationalität
Bild-Position -
Farben Allg.
-Gelbgrün (RGB 189/207/0) Bullet Points mit weißem Stern, Smart-
Textfeld, Chat-Icon, Textfeld „Willkommen bei BASE“
-Grau (RGB 31/31/31): Schrift
-Hellgrau (RGB 245/248/217): Hintergrund, plus-Textfeld
-Orange (RGB 244/160/0): Kästchen zur Hervorhebung der Aktion mit
dünner weißer Schrift, all-in-Textfeld
-Gelb(RGB 255/205/0):Sprechblase mit Daumen nach oben (weiß),
Newsletter-Icon
- hellgrün (RGB 229/23/154) Standardtarif gesamt hervorgehoben
- teilkomplementäres Farbschema mit blau und Orange/Gelbtönen,
Ausgleich durch sanftes Grün
Markenspezi-
fische Vorga-
ben
-Logo, BASE-Farbe (Base Blau RGB 185/202/232 und dunkelgrün RGB
rgb90,113,40), Weiß als Hintergrundfarbe 2. Primärfarbe E-Plus-
Gruppe - Base Blau (RGB 185/202/232): Tarifname pur; „Zum Tarif“-
Button, 3D Effekt, „unser Bestseller“-Textfeld, Social-Media-Icons
Preisfärbungseffekte
Preisfarbe Grau , alte Preise weiß auf orangenem Grund
Preiskommunikation von Flatrates in der Telekommunikation - Anhang
91
Tabelle 7: Zusammenfassung Analyseergebnisse
+ Begünstigung /- keine Einflussnahme Flatrate-Bias
Blau: Übereinstimmung aller Anbieter
Fallbeispiel/ Kriterien Telekom Vodafone Base
Praxis
Webseitenaufbau fördert Intransparenz + + -
Webseite aktiviert zu direkter Kontaktaufnahme + + +
Vielfältige Zusammensetzung Produktbündel + + -
Vordergründig Flatrates beworben + + +
Hoher Grad an soziodemografischer Differenzie-
rung
+ + -
Theorie
Erschwerung des Tarifvergleichs durch Webseiten-
aufbau
+ + -
Unverständlichkeit Lexik bei geringem Involvement + + -
Unüberschaubarkeit Tarifvielfalt + + -
Zugangsbeschränkungen für soziodemografische
Preisdifferenzeirungen
- + /
Zustandekommen Endpreis schwer nachvollziehbar + - -
Emotionaler Beziehungsaufbau + + +
Emotionalität der Tarifbezeichnungen + + +
Visuelle/sprachliche Vermittlung eines Lebensstils + - -
Emotionalität durch Interpunktion - + +
Emotionalität durch Farbklima - + +
Suggerieren von Knappheit + + +
Steigerung der Verbrauchseinschätzung + + +
Herausstellen von Entkopplung Preis/Nutzen - - +
Versichern gleichbleibender Kosten - - -
Hinweisen auf besondere Flexibilität - + +
Förderung Niedrigpreisimage - - +
Förderung Qualitätsimage + + -
Förderung Eindruck Preisfairness - - +
Anhebung Preisbereitschaft + + -
Beeinflussung irrationaler Preiswahrnehmung + + -
Farbliche/ textliche Markenpräsenz + + +
Gesamtwertung 18+/8- 19+/6- 13+/12-
92
Eidesstattliche Erklärung
Name: Kraft Vorname: Anne
Matrikel-Nr.: 534050 Studiengang: Wirtschaftskommunikation
Hiermit versichere ich, Anne Kraft, an Eides statt, dass ich die vorliegende Bachelorar-
beit mit dem Titel „Preiskommunikation von Flatrate-Angeboten für Mobilfunk und mo-
biles Internet auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt: Eine vergleichende Ana-
lyse am Beispiel von Deutsche Telekom, Vodafone und E-Plus“ selbständig und ohne
fremde Hilfe verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe.
Die Stellen der Arbeit, die dem Wortlaut oder dem Sinne nach anderen Werken ent-
nommen wurden, sind in jedem Fall unter Angabe der Quelle kenntlich gemacht. Die
Arbeit ist noch nicht veröffentlicht oder in anderer Form als Prüfungsleistung vorgelegt
worden.
Berlin, 16.08.2014
Ort, Datum Unterschrift