Meinungsführer bei sprachlichen Unabhängigkeitsbewegungen in der Romania

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Meinungsführer bei sprachlichen Unabhängigkeitsbewegungen in der Romania 1 Meinungsführer bei sprachlichen Unabhängigkeits- bewegungen in der Romania Lidia Becker (Trier) 0. Die vielen Unabhängigkeitsbewegungen überdachter Sprachen in den romanischen Ländern weisen eine Reihe von Ähnlichkeiten und Inter- dependenzen, aber auch grundlegende Unterschiede auf. Die Unter- schiede lassen sich nicht allein durch die sprachpolitische Einstellung der entsprechenden Staatsregierungen erklären, wie im Fall des momentan eher pluralistischen Spaniens gegenüber dem zentralistisch-repressiven Frankreich. Eine entscheidende Rolle im Sprachausbau spielen die Stra- tegien und Verhaltensweisen seiner Vorantreiber, seien es einzelne Per- sonen oder Institutionen, die in manchen Fällen die anfänglich skepti- sche oder gar nicht vorhandene öffentliche Meinung zugunsten der sprachpolitischen Maßnahmen umzustimmen vermögen. Unter welchen Umständen dies gelingen kann, welche Gruppen der Ausbauakteure tat- sächlich zu den einflussreichen Meinungsführern gehören und welche regionale Besonderheiten festzustellen sind: Dies sind zentrale Fragen, die im vorliegenden Beitrag behandelt werden. Um diese Fragen zu be- antworten, werde ich zunächst den politischen Hintergrund des Sprach- ausbaus erläutern, wobei die Träger der regionalistischen Bewegungen im Zentrum des Interesses stehen werden. Anschließend werden Möglich- keiten der politischen Förderung wie die Präsenz von Regionalsprachen im Schulunterricht und in den Medien sowie die Höhe der finanziellen Mittel in einem vergleichenden Überblick dargestellt. Zum Schluss möchte ich einige Gruppen der sprachpolitischen Akteure außerhalb der politischen Arena aussondern und ihre Rolle bei der Normalisierung und bei der Formierung der öffentlichen Meinung in den jeweiligen Regionen zu bestimmen versuchen. Im Folgenden werden die Positionen der Be- fürwörter des Sprachausbaus in Betracht gezogen, die Stimmen der Gegner, die eine eigene Untersuchung verdienen, werden nur am Rande berücksichtigt. Die Auswahl von Regionalsprachen beschränkt sich auf die drei großen romanischen Länder Frankreich, Italien und Spanien mit den gesetzlich anerkannten Minderheitensprachen Okzitanisch, Kor- sisch, Friaulisch, Sardisch, Katalanisch und Galicisch.

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Meinungsführer bei sprachlichen Unabhängigkeitsbewegungen in der Romania

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Meinungsführer bei sprachlichen Unabhängigkeits-bewegungen in der Romania Lidia Becker (Trier) 0. Die vielen Unabhängigkeitsbewegungen überdachter Sprachen in den romanischen Ländern weisen eine Reihe von Ähnlichkeiten und Inter-dependenzen, aber auch grundlegende Unterschiede auf. Die Unter-schiede lassen sich nicht allein durch die sprachpolitische Einstellung der entsprechenden Staatsregierungen erklären, wie im Fall des momentan eher pluralistischen Spaniens gegenüber dem zentralistisch-repressiven Frankreich. Eine entscheidende Rolle im Sprachausbau spielen die Stra-tegien und Verhaltensweisen seiner Vorantreiber, seien es einzelne Per-sonen oder Institutionen, die in manchen Fällen die anfänglich skepti-sche oder gar nicht vorhandene öffentliche Meinung zugunsten der sprachpolitischen Maßnahmen umzustimmen vermögen. Unter welchen Umständen dies gelingen kann, welche Gruppen der Ausbauakteure tat-sächlich zu den einflussreichen Meinungsführern gehören und welche regionale Besonderheiten festzustellen sind: Dies sind zentrale Fragen, die im vorliegenden Beitrag behandelt werden. Um diese Fragen zu be-antworten, werde ich zunächst den politischen Hintergrund des Sprach-ausbaus erläutern, wobei die Träger der regionalistischen Bewegungen im Zentrum des Interesses stehen werden. Anschließend werden Möglich-keiten der politischen Förderung wie die Präsenz von Regionalsprachen im Schulunterricht und in den Medien sowie die Höhe der finanziellen Mittel in einem vergleichenden Überblick dargestellt. Zum Schluss möchte ich einige Gruppen der sprachpolitischen Akteure außerhalb der politischen Arena aussondern und ihre Rolle bei der Normalisierung und bei der Formierung der öffentlichen Meinung in den jeweiligen Regionen zu bestimmen versuchen. Im Folgenden werden die Positionen der Be-fürwörter des Sprachausbaus in Betracht gezogen, die Stimmen der Gegner, die eine eigene Untersuchung verdienen, werden nur am Rande berücksichtigt. Die Auswahl von Regionalsprachen beschränkt sich auf die drei großen romanischen Länder Frankreich, Italien und Spanien mit den gesetzlich anerkannten Minderheitensprachen Okzitanisch, Kor-sisch, Friaulisch, Sardisch, Katalanisch und Galicisch.

Lidia Becker

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1. Regionalsprachen und Politik 1.1. Geschichte des politischen Regionalismus Die Ansätze der Ausbaubestrebungen der meisten europäischen Regio-nalsprachen hängen mit dem Erwachen des Nationalismus und Regiona-lismus zusammen und sind auf die Romantikbewegungen des 19. Jh. zu-rückzuführen. Sprache als grundlegende Eigenschaft einer Ethnie oder Nation (vgl. Fishman 1989, 274) wurde zu einer tragenden Säule der re-gionalen Identität. Unter den sozioökonomischen Gründen des Regiona-lismus sind die Urbanisierung und die Industrialisierung zu nennen, die zu einem wachsenden Selbstbewusstsein eines Teils der ländlichen Re-gionalbevölkerung führten (vgl. Cadorini 2008, 159). Die Aufwertung der regionalen Kulturen und Sprachen, die von Grup-pierungen von Intellektuellen, überwiegend Schriftstellern, hommes de lettres, getragen wurde, ging politischen Aktionen in mehreren Fällen um Jahrzehnte voraus. Zu nennen sind Initiativen wie die okzitanische Félib-rige (1854), die katalanischen Jocs Florals (1859, genannt nach den okzita-nischen Jocs florals seit 1323) und die galicischen Xogos florais (1861). In Spanien entstanden regelrechte Renaissance-Bewegungen (Renaixença in Katalonien und Rexurdimento in Galicien). Die italienischen Regionalbe-wegungen, sowohl auf kultureller als auch auf politischer Basis, mussten bis zum 20. Jh. warten, denn das 19. Jh. wurde durch die staatliche Ver-einigung Italiens und die Konsolidierung des italienischen Patriotismus gekennzeichnet. Was nun die politischen Ausprägungen des Regionalismus anbelangt, wurde die erste regionalistische Partei in Spanien bereits im ausgehenden 19. Jh. gegründet: das konservative Partido Nacionalista Vasco (1895); im Jahr 1901 folgte die Gründung der katalanischen konservativen Lliga Re-gionalista, im Jahr 1907 wurde die erste Koalition der galicischen Nationa-listen, Solidaridad Galega, ins Leben gerufen (Coluzzi 2007, 103-104). In Frankreich begannen einige regionalistischen Bewegungen, sich zu Be-ginn des 20. Jahrhunderts zu politisieren. 1914 wurde in der Zeitschrift A Cispra Autonomie für Korsika gefordert mit der Begründung, Korsika sei kein französisches Departement, sondern eine besiegte Nation. 1919 forderten 800 bretonischen Notabeln in einer Petition die Anerkennung einer eigenständigen bretonischen Nation und eines eigenständigen bre-tonischen Volkes (Sobotta 2003, 78, Fußnote 61). Die Gründungen der

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ersten okzitanistischen Parteien erfolgten erst in den 20er-30er Jahren des 20. Jh.: Comité d’action des revendications nationales du Midi (1922) mit Mitgliedern unterschiedlicher politischer Ansichten, Ligue de la patrie Méridionale (1923) und das links orientierte Parti provençal (1935). In Italien betrafen die ersten Gründungen zunächst Sizilien und Sardinien: das konservative Pro-Sicilia (1902), Partito Siciliano (1908) und das Partito Sardo d’Azione (1920), eine populistische Partei, die sich für die Genossenschaft als einen Mittelweg zwischen Sozialismus und Kapitalismus einsetzte (Coluzzi 2007, 95-96). Die Sprachenfrage spielte in Spanien bereits bei den ersten Parteigründungen mit Ausnahme des Baskischen1 eine bedeu-tende, in Frankreich z. T. eine wichtige (wie im Fall des Okzitanischen2, dagegen keine Rolle im Fall des Korsischen3) und in Italien gar keine Rolle. Zur Zeit der Zweiten Republik (1931-1939) war der Regionalismus in Spanien bereits eine Massenerscheinung, besonders in Katalonien. Als Reaktion auf die Diktatur von Primo de Rivera (1923-1930) brach eine neue regionalistische Welle, auch außerhalb Kataloniens, Galiciens und des Baskenlands, aus. 1932 wurde das katalanische und 1936 das baski-sche Autonomiestatute verabschiedet; das galicische Statut wurde 1936, kurz vor dem Bürgerkrieg in einem Referendum angenommen; dabei war die Sprachenfrage von zentraler Bedeutung4. Der Sieg der Franco-Diktatur legte dann 1939 den regionalistischen Bestrebungen ein rasches Ende. In Italien hatten die Regionalbewegungen mit dem Aufkommen des Faschismus bereits seit 1922 keine Zukunft mehr.

1 Die erste theoretische Abhandlung zum baskischen Nationalismus von Sabino

Arana Bizqaya por su independencia (1892) stellte die baskische Rasse und nicht die Sprache in den Vordergrund (Coluzzi 2007, 104).

2 Im Gründungsjahr 1922 wurde vom Comité d‘action des Revendications nationales du Midi am Grab von Mistral eine Deklaration mit der Forderung, dass die langue d‘oc „obtienne dans les établissements d’instruction, dans les prétoires de la Justice, sur les places publiques, la même place et les mêmes honneurs que la langue françai-se“ vorgelesen (Giordan 1975, 88).

3 Für die Herausbildung des korsischen Nationalismus spielte das Thema Identität einschließlich Sprache zunächst keine Rolle (Sobotta 2003, 77f.).

4 Vgl. „Art. 2. El idioma catalán es, como el castellano, lengua oficial en Cataluña.“ (Rico Linage 1989, 241); ,,Art. 1. […] El vascuence será, como el castellano, len-gua oficial en el País Vasco‟ (Rico Linage 1989, 251) und ,,Art. 4. Serán idiomas oficiales en Galicia, el castellano y el gallego [...]‟ (Dirección general del servicio jurídico del estado 1988, 1392).

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Das Ende des zweiten Weltkriegs war in Italien und Frankreich mit gro-ßen Hoffnungen für die Regionalbewegungen verbunden. Im Jahr 1948 wurde die Förderung von Sprachminderheiten in der italienischen Kon-stitution verankert5, die Autonomiestatute für Valle d’Aosta und Trenti-no-Alto Adige wurden verabschiedet6. Eine Reihe neuer regionalistischer Parteien entstand: Südtiroler Volkspartei (1945), Union Valdôtaine (1945), Associazione per l’Autonomia Friulana (1945), Movimento Popolare Friulano per l’Autonomia Regionale (1947), Moviment Autonomist Furlan (1961), Movimento per l’Indipendenza della Sicilia (1943). Die meisten dieser Parteien hatten eine gemäßigte, populistische und katholische Ausrichtung. In den 60er Jahren folgte eine Gründungswelle linksradikaler Parteien in Sardinien: Movimentu Indipendentistigu Revolussionariu Sardu, Sardegna Libera, Città e Campagna, Fronte Nassionale de Liberassione de sa Sardigna (Coluzzi 2007, 97-98). In Frankreich gestattete die Loi Deixonne von 1951 den fakultativen Unterricht einiger Minderheitensprachen (Baskisch, Bretonisch, Okzita-nisch, Katalanisch). Das Korsische kam erst 1974 hinzu; der Schaden, den die irredentistische Bewegung sowie die Okkupation Korsikas durch italienische Truppen während des Zweiten Weltkriegs dem korsischen Identitätsgefühl zugefügt hatten, war noch viele Jahre nach dem Kriegs-ende zu spüren (Bochmann 1999, 23). Die erste korsische regionalisti-sche Partei Union Corse mit Mitgliedern aus dem studentischen Umfeld entstand im Jahr 1960 außerhalb Korsikas, in Paris. Während die Nor-mierung des Okzitanischen vor allem vom Institut d’Estudis Occitans vo-rangetrieben wurde, dessen Gründung bereits 1945 erfolgte, entstanden die neuen okzitanistischen Parteien erst seit dem Ende der 50er Jahren: Parti Nationaliste Occitan (1959), das links orientierte Comité Occitan d’Etude et d’Action (1962) und Movimento Autonomista Occitanico im Osten Okzitani-ens (1968) (Partit de la Nacion Occitana (Hrsg.): Historique). In Spanien wurde die zunächst stark repressive Franco-Diktatur in den 60er Jahren deutlich schwächer: Neben dem Aufblühen der Literatur in katalanischer und galicischer Sprache kamen Protestbewegungen wie No-va Cançó in Katalonien und Nova Canción Galega in Galicien auf. Seit dem Ende der 50er Jahre wurden in Spanien mehrere marxistische regionali-stische Parteien gegründet: Unión do Pobo Galego (1964), Front 5 “Art. 6. La Repubblica tutela con apposite norme le minoranze linguistiche.”

(Ministero dello Sviluppo Economico, Dipartimento per le Comunicazioni (Hrsg.): Le minoranze linguistiche).

6 Das Autonomiestatut für die Region Friuli-Venezia Giulia folgte erst 1963.

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d’Alliberament de Catalunya (1969), Partit Socialista d’Alliberament Nacional (1968) neben der Euskadi ta Askatasuna (ETA)7 (1959) im Baskenland. Bereits zur Zeit der Zweiten Republik und auch in den 60er-70er Jahren war der spanische Regionalismus überwiegend links ausgerichtet. Der europäische Regionalismus besann sich in der zweiten Hälfte des 20. Jh. auf die antikolonialen Aufstände in der Dritten Welt. Zum zentralen Ziel der Regionalisten gehörte die Befreiung von der staatlichen Unter-drückung, dem sogenannten internen Kolonialismus. Der letzte Begriff wurde im Jahr 1962 von Robert Lafont und dem Comité Occitan d’Études et d’Action geprägt (Coluzzi 2007, 81-82). Auch aus diesem Grund waren die regionalistischen Bewegungen seit den 60er Jahren zunehmend links orientiert. Manche Gruppierungen, die ursprünglich gemäßigte Position einnahmen, wie Moviment Friûl, wurden zu Linksparteien. Zu aktuellen erfolgreichen Ausnahmen gehören die christdemokratische Südtiroler Volkspartei, die rechtspopulistische Lega Nord in Italien und die katalani-sche liberal-christdemokratische Convergencia i Unió (Keating 1998, zitiert nach Coluzzi 2007, 71). Die italienische Lega Nord ist das Ergebnis des leghismo, eines neuen Phä-nomens seit dem Ende der 70er Jahre, welches in einer Gründungswelle von Parteien mit konservativer populistischer Ausrichtung bestand: Ar-nàssita Piemontèisa (1977), Liga Veneta (1979), Unione Nord-Occidentale Lom-barda per l’Autonomia, die in 1984 zur Lega Autonomista Lombarda und spä-ter zur Lega Lombarda wurde. Nachdem infolge der italienischen Kampa-gne Mani Pulite die Christdemokratische und die Sozialistische Parteien als Verlierer der Wahlen 1992 von der politischen Arena verschwanden, hat die Lega Nord (gegründet 1989 als Zusammenschluss von sechs kon-servativen autonomistischen Parteien Zentral- und Norditaliens: Liga Veneta, Piemont Autonomista, Lega Emiliana-Romagnola, Alleanza Toscana, Unione Ligure, Lega Lombarda) unter der Leitung von Umberto Bossi Er-folg erzielt (Coluzzi 2007, 100). In Frankreich lenkte seit den 70er Jahren der korsische Regionalismus wegen seiner zunehmend militanten Ausrichtung die Aufmerksamkeit der Zentralregierung auf sich. Die Fronte di Liberazione Naziunale di a Cor-sica, gegründet in 1976 und seit 1983 als illegal erklärt, organisierte Hun-derte von Terroranschlägen, in den 80er-90er Jahren mit menschlichen

7 ETA definierte nun den Begriff der Nation über die baskische Sprache und nicht

über die Rasse.

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Opfern, darunter 1998 einem Prefekt der Republik (Sobotta 2003, 58). Die okzitanistischen Aktivitäten kulminierten 1974 in der Kandidatur des Okzitanisten Robert Lafont für die französischen Präsidentenwahlen, die allerdings abgelehnt wurde (Lo Cirdòc (Hrsg.): Robert Lafont: Biografia). Die aus dieser Initiative entstandene Bewegung Volem Viure Al País hat 1980 einen Entwurf für einen Autonomiestatut Okzitaniens mit beson-derer Berücksichtigung der Sprachenfrage vorbereitet. In Spanien erleb-ten regionalistische Bewegungen nach dem Tod Francos 1975 eine Re-naissance. 1979 und 1980/1981 wurden die Autonomiestatute Kataloni-ens und Galiciens verabschiedet. Unter den neuesten Tendenzen der europäischen regionalistischen Be-wegungen sind ihre Nähe zu den Umweltschutzorganisationen und den Öko-Parteien wie den Grünen sowie die Ideen des Umweltschuztes und der Sprachdiversität (glottodiversity). Die Mehrheit der regionalistischen Parteien vertritt die Positionen zugunsten der politischen und admini-strativen Dezentralisierung, Pazifismus, Feminismus und gegen die Atomkraft (De Winter / Türsan 1998, zitiert nach Coluzzi 2007, 74-75). Die gemeinsamen Interessen der Regionalisten und Umweltschützer ka-men zum Ausdruck, als die Europäische Freie Allianz (European Free Allian-ce), ein europäischer Zusammenschluss von gemäßigten und linken re-gionalistischen Parteien, und die Grünen (European Greens) eine Gruppe im Europäischen Parlament bildeten. In Italien wurde zuletzt ein Geset-zesentwurf zur Förderung italienischer Dialekte vom Vorsitzenden der italienischen Grünen Scanio Pecorato vorgeschlagen (Coluzzi 2007, 75). Das letzte Autonomiestatut Kataloniens (Llei orgànica 6/2006), das den Bürgern Kataloniens Pflichtkenntnisse des Katalanischen vorschreibt, wurde nach der Machtübergabe von der Mitte-Rechts-Partei Convergència i Unió an die nationalistische Links-Koalition aus dem Parti dels Socialistes, Iniciativa per Catalunya-Verds und Esquerra Republicana im Jahr 2003 ermög-licht (Iniciativa per Catalunya-Verds (Hrsg.): Història d’ICV). Auch das Partit Occitan hat sich für die Wahlen zur Nationalversammlung 2007 mit den Grünen verbündet (Les Verts 2007). 1.2. Politisches Gewicht der regionalistischen Parteien Die Teilnahme regionalistischer Parteien am politischen Geschehen ist von Region zu Region sehr unterschiedlich. Während die Parteien Con-vergència i Unió und Esquerra Republicana die katalanischen Parlamentwah-

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len im Jahr 2003 mit jeweils 30,9% und 16,4% abgeschnitten haben (Ge-neralitat de Catalunya (Hrsg.): Eleccions al Parlament de Catalunya 2003: Re-sultats per territori: Catalunya), wobei eine nationalistische Links-Koalition nun in Katalonien regiert, befindet sich der Bloque Nacionalista Galego mit dem Wahlergebnis 2009 von 16,6% zusammen mit dem Partido Socialista Galego (29,9%) in Opposition zum regierenden antiregionalistischen Par-tido Popular (47% der Stimmen) (RTVE (Hrsg.): Elecciones Galicia 2009: Los resultados)8. Friaulische regionalistische Parteien erzielen in der Regel einen bescheidenen Erfolg, vgl. 1,12% der Stimmen für das Moviment Au-tonomist Furlan in den Wahlen der Provinz Pordenone im Jahr 2009. Die meisten Regionalisten gaben ihre Stimmen in dieser Wahl für die überre-gionale rechtskonservative Lega Nord mit 24,01% ab (Regione Autonoma Friuli Venezia Giulia (Hrsg.): Elezioni del 6 e 7 giugno: Elezioni provinciali: Provincia di Pordenone). In den Wahlen der Provinz Udine im Jahr 2008 erhielt eine weitere Partei Autonomia Strassoldo Presidente 1,91%, die Lega Nord 15,39% der Stimmen (Regione Autonoma Friuli Venezia Giulia (Hrsg.): Elezioni del 13 e 14 aprile 2008: Risultati di lista Provincia di Udine). In Sardinien sind die regionalistischen Parteien eher unbedeutend: In den Wahlen des sardischen Regionalpräsidenten 2009 holten das Partito Sardo d’Azione 4 Mori (seit 2009 als Teil der Mitte-Rechts-Koalition) 4,29%, Insieme per le Autonomie 2,24% und Indipendèntzia Repùbrica de Sardigna 2,07% der Stimmen ein (insgesamt 8,6%) (Regione Autonoma della Sar-degna (Hrsg.): Elezioni e referendum: Regionali 2009: Risultati riassuntivi). Ei-nes der besten Ergebnisse des Partit Occitan war in den Regionalwahlen 2004 mit 8,09% der Stimmen in der Region Midi-Pyrénées, wobei die Partei in Koalition mit den Grünen und anderen Parteien aufgetreten ist. Bei den Wahlen zur Nationalversammlung 2007 erzielte das Partit Occitan in einigen Bezirken 1 bis 2% der Stimmen (Partit Occitan (Hrsg.): Lo Partit Occitan: Resultas). Korsische Nationalisten erlangten in denselben Wahlen insgesamt 13,22% der Stimmen der korsischen Bevölkerung mit dem Zusammenschluss aller Regionalisten Unione per una suluzione pulitica

8 Den galicischen Regionalisten mangelt es im Unterschied zu den Katalanen

scheinbar an Flexibilität. Die nationalistischen und sprachpolitischen Bestrebun-gen liegen derzeit weitgehend in der Hand der Linkspartei Bloque Nacionalista Gale-go. Galicier, die sich für die Verstärkung der Autonomie sowie für den Sprachaus-bau aussprechen, werden sofort als Linke eingeordnet. Die Stimmen der eher rechts gesinnten Sympathisanten gehen somit verloren, zumal die Mehrheit der galicischen Bevölkerung traditionell politisch rechts ausgerichtet ist.

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(Ministere de l’Intérieur, de l’Outre-mer et des collectivités territoriales (Hrsg.): Elections: Les résultats: Résultats des élections législatives: Législatives 2007).

Region Regionalistische Parteien Wahlen Ergebnis Katalonien Convergència i Unió

Esquerra Republicana Regionalwahlen 2003

30,9% 16,4%

Galicien Bloque Nacionalista Galego Regionalwahlen 2009 16,6% Friaul Moviment Autonomist Fur-

lan Lega Nord Autonomia Strassoldo Pre-sidente Lega Nord

Wahlen der Provinz Pordenone 2009 Wahlen der Provinz Udine 2008

1,12% 24,01% 1,91% 15,39%

Sardinien Partito Sardo d’Azione 4 Mori Insieme per le Autonomie Indipendèntzia Repùbrica de Sardigna

Wahlen des Regional-präsidenten 2009

4,29% 2,24% 2,07%

Korsika Unione per una suluzione pulitica

französische National-wahlen

13,22%

Okzitanien Partit Occitan + Die Grünen u. a.

Regionalwahlen 2004 (in der Region Midi-Pyrénées)

8,09%

Tabelle 1: Wahlergebnisse der regionalistischen Parteien 1.3. Auswirkung der Regionalpolitik auf den Sprachausbau Nach dem Umriss der Regionalismusgeschichte und der aktuellen Situa-tion der regionalistischen Parteien stellt sich die Frage nach der Auswir-kung der eben beschriebenen politischen Bewegungen auf den Sprach-ausbau. Regionalsprachen gehören, wie bereits erwähnt, spätestens seit der zweiten Hälfte des 20. Jh. zum festen Bestandteil der regionalen Identität, und ihre Förderung zählt zu den Programmpunkten der mei-

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sten regionalistischen Parteien9. Dementsprechend ist zu vermuten, dass der Sprachausbau dort am erfolgreichsten betrieben wird, wo regionali-stische Kräfte mit der Unterstützung breiter Bevölkerungsschichten rechnen und an der Gestaltung der Regionalpolitik maßgeblich beteiligt sind. Ein folgender Einblick in die Faktoren, die die Normalisierung be-günstigen, d. h. die gesetzliche Untermauerung mit Bestimmungen für den Schulunterricht und die Medien sowie die Finanzierung bestätigt diese Vermutung.

1.3.1. Allgemeiner gesetzlicher Rahmen Das Katalanische hat sich allen voran seine Position als zweite Amts-sprache, die dem Kastilischen gleichberechtigt ist, behauptet. Im neuen Autonomiestatut Kataloniens (Llei orgànica 6/2006) wird die „llengua pròpia de Catalunya“ sogar als bevorrechtigte Sprache in der Verwaltung sowie in den Medien und als die normale Unterrichtssprache erklärt. Nunmehr haben die Bürger Kataloniens nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, des Katalanischen mächtig zu sein. 1. La llengua pròpia de Catalunya és el català. Com a tal, el català és la llengua d’ús normal i preferent de les administracions públiques i dels mitjans de comunicació públics de Catalunya, i és també la llengua normalment emprada com a vehicular i d’aprenentatge en l’ensenyament. 2. El català és la llengua oficial de Catalunya. També ho és el castellà, que és la llengua oficial de l’Estat espanyol. Totes les per-sones tenen el dret d’utilitzar les dues llengües oficials i els ciutadans de Catalunya tenen el dret i el deure de conèixer-les. Els poders públics de Catalunya han d’establir les mesures necessàries per a facilitar l’exercici d’aquests drets i el compli-ment d’aquest deure. D’acord amb el que disposa l’article 32, no hi pot haver dis-criminació per l’ús de qualsevol de les dues llengües. 3. La Generalitat i l’Estat han d’emprendre les accions necessàries per al reconeixement de l’oficialitat del català a la Unió Europea i la presència i la utilització del català en els organismes interna-cionals i en els tractats internacionals de contingut cultural o lingüístic. 4. La Gener-alitat ha de promoure la comunicació i la cooperació amb les altres comunitats i els altres territoris que comparteixen patrimoni lingüístic amb Catalunya. A aquests efectes, la Generalitat i l’Estat, segons que correspongui, poden subscriure convenis, tractats i altres mecanismes de col·laboració per a la promoció i la difusió exterior del català. 5. La llengua occitana, denominada aranès a l’Aran, és la llengua pròpia d’aquest territori i és oficial a Catalunya, d’acord amb el que estableixen aquest Es-tatut i les lleis de normalització lingüística. (Artikel 6 La llengua pròpia i les llengües ofi-

9 Die Sprachenfrage besitzt ausnahmsweise z. B. in der regionalistischen Bewegung

Siziliens einen geringen Stellenwert.

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cials der Llei orgànica 6/2006, Generalitat de Catalunya (Hrsg.): Estatut d’autonomia de Cata-lunya) Im spanischen Verfassungsgericht wird derzeit eine Debatte wegen der Verfassungsmäßigkeit der obligatorischen Katalanischkenntnisse neben weiteren Einzelheiten des Statuts geführt. Die Llei de política lingüística 1/1998 schreibt die Einzelheiten des Sprachgebrauchs von Toponymen und Anthroponymen, in der Verwaltung, im Unterrichtswesen aller Aus-bildungsstufen, in den öffentlichen gedruckten und audiovisuellen Medi-en, in der Wirtschaft sowie im Berufsleben vor (Generalitat de Catalunya (Hrsg.): Lengua catalana: Llei 1/1998, de 7 de gener, de política lingüística). Un-ter weiteren konkreten Maßnahmen werden die Gründung von Förder-zentren, die Ausarbeitung einer soziolinguistischen Karte Kataloniens und eines Berichts an das Parlament zum sprachpolitischen Fortschritt, die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und die Förderung des Katalanischen im Ausland festgelegt. Außerdem werden Übergangsfri-sten und mögliche Sanktionen genannt, falls das Gesetz nicht eingehal-ten werden sollte. Dieser letzte Punkt macht die katalanische Gesetzge-bung präskriptiver und damit effektiver im Vergleich zu den meisten an-deren Regionalsprachen. Das Galicische hat in Galicien einen offiziellen, dem Kastilischen gleich-berechtigten Status. 1. A lingua propia de Galicia é o galego. 2. Os idiomas galego e castelán son oficiais en Galicia e todos teñen o dereito de os coñecer e de os usar. 3. Os poderes públi-cos de Galicia garantirán o uso normal e oficial dos dous idiomas e potenciarán o emprego do galego en tódolos planos da vida pública, cultural e informativa, e dis-porán os medios necesarios para facilita-lo seu coñecemento. 4. Ninguén poderá ser discriminado por causa da lingua. (Artikel 5 des Estatuto de Autonomía de Galicia 1981, Xunta de Galicia (Hrsg.): O Estatuto de Autonomía de Galicia) Auch in Galicien schreibt der 322 Seiten starke Plan xeral de normalización da lingua galega aus dem Jahr 2004 etwa 400 Regelungen zur Förderung des Galicischen in der Öffentlichkeit vor. Der Sprachgebrauch wird in den Bereichen Verwaltung, Unterrichtswesen, Medien, Wirtschaft, Ge-sundheitswesen, Gesellschaft und Förderung im Ausland geregelt. Zahl-reiche Maßnahmen sind allerdings im Wortlaut eher als Empfehlungen zu verstehen (Xunta de Galicia, Secretaría Xeral de Política Lingüística (Hrsg.): Plan xeral de normalización da lingua galega).

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Die ersten sprachpolitischen Maßnahmen zur Förderung des Friauli-schen wurden im Regionalgesetz 15 des Jahres 1996 Norme per la tutela e la promozione della lingua e della cultura friulane e istituzione del servizio per le lingue regionali e minoritarie vorgeschlagen. Im Artikel 2 des Gesetzes 15/1996 wurde der Schutz der friaulischen Sprache als Entwicklungsgarant für die Autonomie Friauls angesehen. Im Artikel 11 wurde das Recht der auto-nomen Region Friuli-Venezia Giulia auf den mündlichen und schriftli-chen Gebrauch des Friaulischen in der Verwaltung festgelegt. 1. Il friulano è una delle lingue della comunità regionale. La Regione Friuli-Venezia Giulia considera la tutela della lingua e della cultura friulane una questione centrale per lo sviluppo dell’autonomia speciale. (Artikel 2 Tutela della lingua friulana) 1. Fermo restando il carattere ufficiale della lingua italiana, l’Amministrazione re-gionale, gli Enti locali e i loro rispettivi Enti strumentali operanti nei Comuni in cui la lingua friulana sia storicamente radicata possono usare il friulano, nei limiti in cui cio’ sia consentito dalle leggi dello Stato e dai rispettivi Statuti. 2. Le modalità per l’uso della lingua friulana da parte degli uffici, Servizi ed Enti strumentali dell’Amministrazione regionale, aventi sede nei Comuni di cui al comma l, sono dis-ciplinate con apposito regolamento da emanarsi entro il 31 dicembre 1998 sentito il Comitato scientifico dell’Osservatorio di cui all’articolo 21. (Artikel 11 Uso della lin-gua friulana, Provincia di Udine (Hrsg.): Le minoranze linguistiche della provincia di Udine: Comunità linguistica friulana: Normativa: Norme regionali: Legge regionale 22 marzo 1996, n. 15) Bei den Artikeln 27 und 29 zur Förderung des Friaulischen in der Schule und in den Medien handelte es sich bereits um die Zuständigkeiten des italienischen Staates ohne eine entsprechende Gesetzgebung. Die juristi-sche Basis auf nationalem Niveau wurde erst mit dem Gesetz 482 Norme in materia di tutela delle minoranze linguistiche storiche der italienischen Konsti-tution im Jahr 1999 gegeben: In attuazione dell‘articolo 6 della Costituzione e in armonia con i princípi generali stabiliti dagli organismi europei e internazionali, la Repubblica tutela la lingua e la cultura delle popolazioni albanesi, catalane, germaniche, greche, slovene e croate e di quelle parlanti il francese, il franco-provenzale, il friulano, il ladino, l‘occitano e il sardo. (Artikel 2, Parlamento Italiano (Hrsg.): Leggi dalla XIII legislatura: Legge 15 Di-cembre 1999, n. 482 „Norme in materia di tutela delle minoranze linguistiche storiche“) Das Gesetz sah die Verwendung der Minderheitensprachen in der Schu-le, in der Verwaltung, bei Toponymen und Anthroponymen sowie in den Medien vor (Marangon 2004, 8-9). Das Gesetz 482 ist allerdings lediglich

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programmatisch und nicht präskriptiv (Marangon 2004, 5). Im Jahr 2007 wurde von der Giunta Regionale das Regionalgesetz 29 Norme per la tutela, valorizzazione e promozione della lingua friulana verabschiedet, welches das Gesetz 15/1996 aktualisieren und mit dem nationalen Gesetz 482/1999 in Übereinstimmung bringen sollte. Das Gesetz wurde von den Mitte-Links-Parteien sowie von der Lega Nord unterstützt, während die Mitte-Rechts-Parteien dagegen gestimmt haben. Unter den Neuigkeiten dieser Regelung sind Maßnahmen zum Gebrauch des Friaulischen in der Ver-waltung, die Einführung der standardisierten Sprachprüfungen, Ortsbe-schilderung, systematische Einführung des Friaulischen ins Schulpro-gramm und Einzelheiten der Ausbildung von Sprachlehrern. Darüber hinaus sind Formen der Überwachung bei der Durchführung des Geset-zes vorgesehen (Begotti 2007, 110). Allerdings wurde das Gesetz vom Verfassungsgericht am 22. Mai 2009 in fünf Punkten als verfassungswid-rig erklärt. Abgelehnt wurde der obligatorische Gebrauch des Friauli-schen in den Ämtern mit der Pflicht, Unterlagen in Friaulisch zu redigie-ren; die Wiederholung von Verwaltungsverfahren in friaulischer Sprache, die Möglichkeit, Toponyme auch nur in friaulischer Sprache zuzulassen, eine wöchentliche obligatorische Unterrichtsstunde des Friaulischen in der Grundschule und in der Sekundarschule, Stufe I (scuole del I° ciclo) sowie die Notwendigkeit für die Eltern, eine Ablehnung zu erteilen, falls der Firaulischunterricht nicht erwünscht wird. Vertreter regionalistischer Parteien und sprachpolitischer Organisationen kündigen nun an, einen Einspruch bei der Europäischen Union einzulegen (Rigo 2009). Ähnlich wie in Friaul ging in Sardinien die regionale Gesetzgebung dem nationalen Gesetz 482/1999 voraus: Das Regionalgesetz 26 vom 15. Ok-tober 1997 sah die Förderung der sardischen Sprache vor, wobei dem Sardischen die gleiche Würde (pari dignità) wie gegenüber dem Italieni-schen zuerkannt wurde. 1. Ai sensi della presente legge la Regione assume come beni fondamentali da val-orizzare la lingua sarda – riconoscendole pari dignità rispetto alla lingua italiana – la storia, le tradizioni di vita e di lavoro, la produzione letteraria scritta e orale, l’espressione artistica e musicale, la ricerca tecnica e scientifica, il patrimonio cul-turale del popolo sardo nella sua specificità e originalità, nei suoi aspetti materiali e spirituali. (Artikel 2) Das Gesetz verkündete außerdem die Gründung eines Osservatorio regiona-le per la cultura e la lingua sarda (Artikel 5). Bei wichtigen Forschungsvor-

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haben wurden die Erstellung von Wörterbüchern des Sardischen sowie ein sardischer Sprachatlas angekündigt (Artikel 10) Das Sardische sollte als Sprache von Diskussionen und schriftlichen Dokumenten in der Re-gionalregierung verwendet werden (Artikel 23). Orts- und Straßenschil-der sollten in sardischer Sprache sein (Artikel 24) (Regione Autonoma della Sardegna (Hrsg.): Leggi e normative: Leggi regionali: Legge Regionale 15 ottobre 1997, n. 26). Allerdings verhinderten gescheiterte Normierungs-versuche und Verzögerungen in der Anwendung des Gesetzes einen mit dem Friaulischen vergleichbaren Ausbaufortschritt. Im Jahr 2006 wurde in einem Beschluss der sardischen Regierung (Deliberazione di Giunta Re-gionale n. 16/14 del 18 aprile 2006 „Limba Sarda Comuna“. Adozione delle norme di riferimento a carattere sperimentale per la lingua scritta in uscita dell‘Amministrazione regionale) die Absicht verkündet, die neue sardische Schriftsprache Limba Sarda Comuna für den ausgehenden Schriftverkehr der Regionalregierung als Ersatz für die gescheiterte Limba Sarda Unifica-da zu verwenden. Es wurde eine Sprachinstitution, Ufitziu de sa limba sar-da, gegründet. Außerdem wurde der Wunsch, Sardisch in Kindergärten und Grundschulen einzuführen, zum Ausdruck gebracht (Regione Au-tonoma della Sardegna (Hrsg.): Deliberazione n. 16/14 del 18.4.2006). Das Problem der Normierung des Sardischen kann immer noch nicht als ge-löst gelten: Im März 2010 wurden vom Rat der Provinz Cagliari die al-ternativen Arrègulas po ortografia, fonètica, morfologia e fueddàriu de sa Norma Campidanesa de sa Lìngua Sarda angenommen (Formaparis (Hrsg.): Caglia-ri/Provincia: Consiglio adotta la norma campidanese), die zwei diatopische Ma-krovarietäten der sardischen Sprache mit eigenen Normen, das Kampi-danesische und das Logudoresische, als gleichberechtigt betrachten und die zukünftige Diskussion sicherlich erschweren werden. In Frankreich stehen Maßnahmen zur Förderung von Regionalsprachen auf der Ebene der nationalen Gesetzgebung noch zur Debatte, bisher wurde die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen von 1992 in diesem Land nicht ratifiziert (Council of Europe (Hrsg.): Euro-päische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen SEV-Nr.: 148: Unter-schriften und Ratifikationsstand)10. Im Mai 2008 hat die französische Kul-tusministerin Christine Albanel die Ratifizierung der Charta durch Frank-reich erneut abgelehnt. Anstelle der Ratifizierung der Charta wird ein Ge-setz mit Maßnahmen zur Förderung der Regionalsprachen in den Medi-

10 Die Unterzeichnung erfolgte im Jahr 1999 durch Lionel Jospin.

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en, der Bildung und der Toponymie geplant (Ministère de la Culture et Communication (Hrsg.): Discours et communiqués: Discours de Christine Alba-nel prononcé lors de la conclusion du débat sur les langues régionales de France, à l’Assemblée nationale, mercredi 7 mai 2008). Dennoch bemühen sich die Sprecher Korsikas um eine Erweiterung ihrer Sprachrechte, die wie im Fall anderer Regionalsprachen Frankreichs beinahe ausschließlich im Be-reich des Bildungswesens überhaupt möglich ist. Seit dem Loi Deixonne von 1951 hat sich die nationale Gesetzgebung in dieser Hinsicht nur we-nig geändert. Infolge des Gesetzes zur korsischen Autonomie (Loi n° 2002-9) im Jahr 2002 wurde der Korsisch-Unterricht in den normalen Stundenplan der Kindergärten und Grundschulen aufgenommen (Loi n° 2002-92, Art.7) (Sobotta 2003, 24). Die korsische Regionalregierung be-sitzt nunmehr eigene Verwaltungskompetenzen in den folgenden Berei-chen: Sekundarschule, Berufsbildung, Korsisch-Unterricht, Hochschul-ausbildung und Forschung. Im Jahr 2005 hat die korsische Regierung die Bedeutung der korsischen Sprache für die Entwicklung Korsikas (« l’importance de la langue corse en tant que lien social, patrimoine et res-source du développement de la Corse ») betont und eine neue Förde-rungsaktion mit dem Ziel des Bilinguismus ins Leben gerufen. Es wurde das Conseil de la Langue et de la Culture corses (CLCC) als Förderungsinstru-ment der korsischen Sprache gegründet. Im Juli 2007 wurde ein neuer Plan d’aménagement et de développement linguistique 2007-2013 angenommen, im dessen Kontext am 15. April 2010 eine Càrtula di a lingua corsa unter-zeichnet wurde. Zum wichtigsten Ziel der Càrtula gehört die Präsenz des Korsischen im öffentlichen Kontext (Collectivité territoriale de Corse (Hrsg.): Charte de la langue corse: principes et engagements communs). Für das Okzitanische sind im Schéma Régional de Développement de l‘Occitan des Conseil Régional Midi-Pyrénées seit Dezember 2007 neue Fördermaß-nahmen vorgeschrieben, wobei die nationale Gesetzgebung selbstver-ständlich keine radikalen Veränderungen zulässt. Das Schéma betrifft die Förderung des Okzitanischen in der Schule, in den Medien, das Schrift-tum in okzitanischer Sprache, die sprach- und kulturwissenschaftliche Forschung sowie die Möglichkeit der Gründung des Institut de Normalisa-tion de l‘occitan (Académie occitane). In den Jahren 2008 und 2013 war die Durchführung soziolinguistischer Umfragen vorgesehen (Région Midi-Pyrénées (Hrsg.): Le Schéma régional de développement de l’occitan). Die Tatsa-che, dass der okzitanischsprachige Sprachraum in mehrere voneinander

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unabhängige Regionen aufgeteilt ist, erschwert zusätzlich eine einheitli-che Sprachpolitik zugunsten des Okzitanischen. 1.3.2. Schulunterricht Hinsichtlich der Regelung einzelner Aspekte der Sprachpflege ist die Präsenz von Regionalsprachen im Schulunterricht als ein wichtiger Ga-rant der Spracherhaltung anzusehen. Das Katalanische wird in der Llei de política lingüística 1/1998 (Capítol III) als die normale Unterrichtssprache auf allen Ebenen des Bildungswesens erklärt. Das Lehrpersonal muss des Katalanischen mächtig sein und es im Unterricht verwenden können (Generalitat de Catalunya (Hrsg.): Lengua catalana: Llei 1/1998, de 7 de ge-ner, de política lingüística). Im neuen Autonomiestatut werden die Schüler verpflichtet, Katalanischkenntnisse in Wort und Schrift unabhängig von der Sprache ihrer alltäglichen Kommunikation aufzuweisen (Artikel 35 Drets lingüístics en l‘àmbit de l‘ensenyament der Llei orgànica 6/2006). Die Llei d’educació 12/2009 vom 10 Juli schreibt weiterhin vor, dass die didakti-schen Materialien in der Regel in katalanischer Sprache sein sollen, mit Ausnahme des Faches Kastilische Sprache und Literatur und des Fremd-sprachenunterrichts (Artikel 11). Die Verwaltungssprache des Bildungs-wesens soll sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Bereich das Katalanische sein (Artikel 16). Die Zahl der Unterrichtsstunden in den Fächern Katalanische Sprache und Literatur sowie Kastilische Sprache und Literatur beträgt jeweils 2 Wochenstunden in der Grundschule (Es-querra (Hrsg.): Valoració del decret català d’ordenació curricular de l’educació pri-mària), 3 Wochenstunden in der Sekundarschule, Stufe I (educació secundà-ria obligatòria) (Generalitat de Catalunya (Hrsg.): Diari Oficial de la Generali-tat de Catalunya: Decret 143/2007 DOGC núm. 4915) und 2 Wochenstun-den in der Sekundarschule, Stufe II (batxillerat) (Generalitat de Catalunya, Departament d’Educació (Hrsg.): XTEC. Xarxa telemàtica educativa de Ca-talunya: Jornada d’informació i actualització en orientació. El Batxillerat). In Galicien wurde im Jahr 2007 im Dekret 124 beschlossen, mindestens 50% der Fächer in der Grundschule und in der Sekundarschule, Stufe I und II (educación secundaria obrigatoria und bacharelato) auf Galicisch zu un-terrichten. Dabei sollte besonderer Wert auf die Unterrichtssprache Ga-licisch in natürwissenschaftlichen Fächern wie Mathematik, Physik, Bio-logie und Geographie gelegt werden. In den Fächern Kastilische Sprache und Galicische Sprache sollte die gleiche Zahl an Unterrichtsstunden ge-geben werden. Angehende Schullehrer wurden verpflichtet, im Rahmen

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des Praktikums Kurse der galicischen Terminologie, Fachsprachen und der Soziolinguistik zu belegen. Das Dekret bezieht sich auf den Artikel 14 des Gesetzes 3/1983, der die gleiche Kompetenz in den beiden Amtssprachen beim Abschluss der Schulausbildung garantiert (Xunta de Galicia 2007). Im Jahr 2008 wurde das Fach Galicische Sprache und Li-teratur 4 Wochenstunden in der Grundschule (3 Stunden in der 6. Klas-se), 3 Stunden in der Sekundarschule, Stufe I (4 Stunden in der 1. Klas-se), und 3 Stunden in der Sekundarschule, Stufe 2, unterrichtet (persönli-che Mitteilung des Centro de Documentación Sociolingüística de Galicia – Consello da Cultura Galega vom 20.11.2008). Dementsprechend nimmt das Galicische hinsichtlich der kurrikularen Präsenz des Galicischunterrichts sogar eine bessere Position als das Katalanische ein. Die seit dem Früh-jahr 2009 regierende Partei Partido Popular plant nun, den Anteil der Fä-cher mit der Unterrichtssprache Galicisch von 50% auf 30% zu reduzie-ren (Mariño 2009). In Italien ist der Unterricht von Regionalsprachen seit dem Inkrafttreten des Gesetzes 482/1999 erlaubt: 1. Nelle scuole materne dei comuni di cui all’articolo 3, l’educazione linguistica prevede, accanto all’uso della lingua italiana, anche l’uso della lingua della minoranza per lo svolgimento delle attività educative. Nelle scuole elementari e nelle scuole secondarie di primo grado é previsto l’uso anche della lingua della minoranza come strumento di insegnamento (Artikel 4, Parlamento Italiano (Hrsg.): Leggi dalla XIII legislatura: Legge 15 Dicembre 1999, n. 482 „Norme in materia di tutela delle minoranze lingui-stiche storiche“). Der Gebrauch des Friaulischen in der Schule konnte dementsprechend auf zwei Ebenen eingeführt werden: als Sprache der mündlichen Kom-munikation und auch der didaktischen Aktivitäten im Kindergarten, in der Grundschule und in der Sekundarschule, Stufe I. In der Grund- so-wie in der Sekundarschule wurde Friaulisch als Unterrichtsfach zugelas-sen, wobei die Unterrichtsbedingungen, Methoden sowie die Einstellung der Lehrenden der Kompetenz einzelner Schulen in Absprache mit den Eltern überlassen wurden. Um die Anwendung des Gesetzes in den Schulen zu ermöglichen, wurde im Jahr 2002 die diesbezügliche Kompe-tenz der regionalen Verwaltung erweitert, jedoch ohne wesentlichen Er-folg. Im Schuljahr 2002-2003 war Friaulisch laut eine Umfrage von Lucio Peressi nur in 20-25% der Schulen Teil des Kurrikulums (Coluzzi 2003, 5). Laut der Zeitung Dolomiten (o. A. 2008) wurde das Friaulische im Jahr

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2008 in 107 Schulen Friauls unterrichtet. Der Versuch, im Jahr 2007 mit dem Regionalgesetz 29 Norme per la tutela, valorizzazione e promozione della lingua friulana eine obligatorische Wochenstunde des Friaulischen im Kindergarten, in der Grundschule und in der Sekundarschule, Stufe I einzuführen (ARLeF (Hrsg.): Normativa: Legislazione della Regione Friuli Venezia Giulia: Legge Regionale 29/2007), wurde vom italienischen Verfas-sungsgericht, wie oben erwähnt, abgelehnt. Obwohl bereits im sardischen Regionalgesetz 26 vom 15. Oktober 1997 die Finanzierung von Projekten zum Unterricht des Sardischen und zu dessen Gebrauch als Unterrichtssprache vorgesehen ist (Artikel 20) (Re-gione Autonoma della Sardegna (Hrsg.): Leggi e normative: Leggi regionali: Legge Regionale 15 ottobre 1997, n. 26), wurde das Sardische bisher an einer einzigen Schule, nämlich an der Grundschule Randaccio in Cagliari, als Pflichtfach im Schuljahr 2007/2008 eingeführt (Scuole Randaccio – Ca-gliari (Hrsg.): L’offerta formativa: Lingua sarda). Die französische Gesetzgebung lässt seit der Unterzeichnung des Loi Deixonne von 1951 den Unterricht von Regionalsprachen zu. Das derzei-tige Code de l’education sieht folgende Möglichkeiten vor: Article L. 312-10 : « Un enseignement de langues et cultures régionales peut être dispensé tout au long de la scolarité. Le Conseil supérieur de l’éducation est con-sulté, conformément aux attributions qui lui sont conférées par l’article L. 231-1, sur les moyens de favoriser l’étude des langues et cultures régionales dans les régions où ces langues sont en usage ». Article L. 312-11 : « Les maîtres sont autorisés à recourir aux langues régionales dans les écoles primaires et maternelles chaque fois qu’ils peuvent en tirer profit pour leur enseignement, notamment pour l’étude de la langue française ». (Legi-france.gouv.fr. (Hrsg.): Code de l’education) Die Sonderposition des Korsischen wird in der nationalen Gesetzgebung festgeschrieben: Article L. 312-11-1 : « La langue corse est une matière enseignée dans le cadre de l’horaire normal des écoles maternelles et élémentaires de Corse ». (Legi-france.gouv.fr. (Hrsg.): Code de l’education) Das Loi « Toubon » n° 94-665 vom 4 August 1994 schließt die Möglich-keit, Regionalsprachen als Unterrichtssprachen zu verwenden, aus; der Unterricht von Regionalsprachen und -Kulturen wird als Ausnahme an-gesehen:

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Article 11 : « La langue de l’enseignement, des examens et concours, ainsi que des thèses et mémoires dans les établissements publics et privés d’enseignement est le français, sauf exceptions justifiées par les nécessités de l’enseignement des langues et cultures régionales [...] ». (Legifrance.gouv.fr. (Hrsg.): Loi n°94-665 du 4 août 1994 relative à l’emploi de la langue française) Die Verordnung vom 25 Januar 2002 legt die Zahl der Unterrichtsstun-den für Fremd- oder Regionalsprachen im Kindergarten und in der Grundschule zwischen 1 und 2 Wochenstunden fest (Artikel 2); laut der Verordnung vom 2 Juli 2004 kann eine Fremd- oder Regionalsprache als fakultativer Kurs im Umfang von 3 Wochenstunden im 3. Jahr der Se-kundarschule, Stufe I (collège) unterrichtet werden. Seit dem Jahr 1985 kann CAPES (certificat d’aptitude au professorat de l’enseignement du second degré), welches zum Unterricht von Regionalsprachen befähigt, erworben wer-den (Eysseric 2005, 37). Die Zahl der CAPES-Stellen wurde allerdings vom Staat seit dem Jahr 2004 drastisch reduziert: Für das Jahr 2011 ste-hen lediglich zwei Stellen für das Korsiche, vier für das Okzitanische, zwei für das Bretonische und eine für das Baskische zur Verfügung (Mi-nistère de l’Éducation nationale (Hrsg.): Postes offerts au CAPES externe, Session 2011) (vgl. 7 für das Korsische, 14 für das Okzitanische, 8 für das Bretonische und 4 für das Baskische im Jahr 2003) (Centre Régional pour l’Enseignement de l’Occitan de Midi-Pyrénées (Hrsg.): Postes aux CAPES de langues régionales). Die Verbände der bilingualen Schulen Frankreichs Calandretas (Okzitanien), ABCM (Elsass und Moselgebiet), Bressola (Nordkatalonien), Diwan (Bretagne) und Seaska (Baskenland) gründeten 1997 eine gemeinsame, vom nationalen Bildungsministerium anerkannte Dachorganisation Institut Superieur des Langues de la Republique Francaise (ISLRF) mit dem Sitz in Béziers, die unter anderem die zur Ver-fügung stehenden finanziellen Mittel verwaltet (Confederacion occitana de las escòlas laïcas Calandretas (Hrsg.): Calandreta: Organizacion del Move-ment Calandreta). Laut dem Bericht des französischen Ministeriums für Kultur und Kommunikation (Rapport au Parlement sur l’emploi de la langue française) vom Jahr 2005 werden in öffentlichen und privaten Schulen Frankreichs (einschließlich von Französisch-Polynesien, Neukaledonien und Wallis-et-Futuna) von der Grundschule bis zur Sekundarschule, Stu-fe II (lycée) im Schuljahr 2003/2004 352.204 Schülern der Unterricht von Regionalsprachen und -Kulturen erteilt (vgl. 152.257 Schüler im Jahr 2000/2001 und 250.258 Schüler im Jahr 2001-2002) (Ministère de la cul-

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ture et de la communication, Délégation générale à la langue française et aux langues de France (Hrsg.) 2005, 79). Nach der Verabschiedung des korsischen Autonomiestatuts im Jahr 1982 konnte der Korsisch-Unterricht auf allen Bildungsebenen, von der Vorschulerziehung bis zur Universität eingeführt werden. Allerdings verhinderte das Prinzip der Freiwilligkeit seitens der Schüler und Lehrer eine Durchdringung des Korsischen in alle Bildungsinstitutionen (Comi-ti: “L’organizzazione dell’insegnamento del corso e la formazione dei docenti”). Im Artikel 53 des zweiten Autonomiestatuts (Loi n° 91-428) im Jahr 1991 wird im Kapitel « De l’éducation » ein Entwicklungsplan für die korsische Sprache und Kultur als Schulfächer vorgeschlagen. In-folge des Gesetzes zur korsischen Autonomie (Loi n°2002-9) im Jahr 2002 wurde der Korsisch-Unterricht in den normalen Stundenplan der Kindergärten und Grundschulen aufgenommen (Loi n° 2002-92, Art.7) (Sobotta 2003, 24). Im Jahr 2004 wurden zusätzlich die Rechte auf die Ausbildung und Verwaltung des Lehrpersonals an die Regionen abgetre-ten (Collectivité Territoriale de Corse (Hrsg.): Formation professionnelle con-tinue / apprentissage). Wie bereits in den 70er Jahren bleibt das Korsische in der Öffentlichkeit am stärksten im Bildungsbereich vertreten. Nach Angaben des französischen Kultusministeriums war Korsisch im Schul-jahr 2003/2004 nach den Sprachen in Elsass (115.369 Schüler) und dem Okzitanischen (78.769 Schüler) mit 34.431 Schülern die am dritthäufig-sten unterrichtete Regionalsprache Frankreichs (vgl. 27.875 Schüler im Jahr 2000/2001) (Ministère de la culture et de la communication, Déléga-tion générale à la langue française et aux langues de France (Hrsg.) 2005, 79). 3.154 Schüler wurden in 53 bilingualen korsich-französischen Schu-len unterrichtet (Ministère de la culture et de la communication, Déléga-tion générale à la langue française et aux langues de France (Hrsg.) 2005, 207). Nach den Angaben der Collectivité Territoriale de Corse erhalten derzeit 92,64% der Grundschüler den Korsischunterricht, davon 27,70% im Umfang von drei oder mehr Wochenstunden (Collectivité Territoriale de Corse (Hrsg.): Langue et culture corses). 2005 hat die korsische Regierung die Bedeutung der korsischen Sprache für die Entwicklung Korsikas (« l’importance de la langue corse en tant que lien social, patrimoine et res-source du développement de la Corse ») betont und eine neue Förde-rungsaktion mit dem Ziel des Bilinguismus ins Leben gerufen. Es wurde das Conseil de la Langue et de la Culture corses (CLC) als Förderungsinstru-ment der korsischen Sprache gegründet. Gemäß dem Programm langue et

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culture corses des 2006 angenommenen Plan régional de formation sollen bis 2010 alle korsischen Grundschulen mindestens bis zur fünften Klasse bilingual werden (Collectivité Territoriale de Corse (Hrsg.): Les 2 axes du PRDF « lingua è cultura corse »). Auch der Okzitanischunterricht ist selbstverständlich lediglich auf frei-williger Basis möglich. Das Okzitanische war nach Angaben des franzö-sischen Kultusministeriums im Schuljahr 2003/2004 nach den Sprachen in Elsass und vor dem Korsischen die am zweithäufigsten unterrichtete Regionalsprache Frankreichs mit 78.769 Schülern (vgl. 71.612 Schüler im Jahr 2000/2001) (Ministère de la culture et de la communication, Déléga-tion générale à la langue française et aux langues de France (Hrsg.) 2005, 79). 3.399 Schüler wurden in 88 bilingualen okzitanisch-französischen Schulen unterrichtet (Ministère de la culture et de la communication, Délégation générale à la langue française et aux langues de France (Hrsg.) 2005, 207). Angesichts der wesentlich höheren Bevölkerungszahl in den okzitanischen Regionen als in Elsass und insbesondere auf Korsika fallen diese Zahlen dennoch als verhältnismäßig gering auf. Im Jahr 1979 wur-de die erste bilinguale Schule Calandreta in Pau (Pyrénées-Atlantiques) eröffnet (Confederacion occitana de las escòlas laïcas Calandretas (Hrsg.): Calandreta: Istòric). Es handelt sich um gebührenfreie private Kin-dergärten und Grundschulen, die ihr Curriculum in Übereinstimmung mit den nationalen Programmen in zweischprachiger Umgebung mit der sogenannten méthode de l’immersion linguistique aufbauen. Die Finanzierung wird durch staatliche, regionale und lokale Mittel gewährleistet. Zur Zeit gibt es 52 Calandretas, darunter 2 Sekundarschulen, Stufe I (collèges) in 17 französischen departements mit 2.755 Schülern und 182 Lehrkräften (Stand: September 2009) (Confederacion occitana de las escòlas laïcas Calandretas (Hrsg.): Calandreta: Presentacion)11. Die Institution APRENE (Establiment d’Ensenhament Superior Occitan) organisiert seit 1995 eine drei-jährige Ausbildung, um die Calandretas mit Lehrpersonal zu versorgen (APRENE (Hrsg.): Istoric cortet). Das im Jahr 2007 angenommene Schéma Régional de Développement de l‘Occitan des Conseil Régional Midi-Pyrénées sieht folgende Maßnahmen zur Förderung des Okzitanischunterrichts vor: Informationskampagnen für Eltern, Schüler und Lehrpersonal; Verbes-serung des verfügbaren Lehrmaterials; Ausbildungsmöglichkeiten für 11 Die Angaben auf der Seite der Regionalregierung sind veraltet: 36 Schulen, 1 col-

lège und 1 791 Schüler (Région Midi-Pyrénées (Hg.), Langue et culture occitanes: Ca-lendretas).

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Spezialisten in Regionalsprachen und -Kulturen (Intensivkurse mit einer Dauer von sechs Monaten sowie von einer Woche) (Région Midi-Pyrénées (Hrsg.): Le Schéma régional de développement de l’occitan). 1.3.3. Medien Die Präsenz von Regionalsprachen in den gedruckten und audiovisuellen Medien trägt in der modernen Gesellschaft zur Verbreitung der offiziel-len Normierung, zu einem erhöhten Sprachprestige und somit zu einer größeren Akzeptanz des Sprachausbaus bei. Die Llei de política lingüística 1/1998 enthält detaillierte Angaben zur gewünschten Präsenz des Kata-lanischen in den öffentlichen Medien. Das Katalanische wird als die Normalsprache der Regionalmedien in Katalonien erklärt (Artikel 25 und 27). Einmalig in der Sprachpolitik der romanischen Länder ist bisher die explizite Aufforderung, mindestens 50% des Inhalts sowohl der öffentli-chen als auch der privaten Radio- und Videosender in katalanischer Sprache auszustrahlen (Artikel 26). Außerdem wird eine „adäquate“ Prä-senz katalanischer Sänger und mindestens 25% der Lieder in katalani-scher oder aranesischer Sprache festgeschrieben (Generalitat de Catalu-nya (Hrsg.): Lengua catalana: Llei 1/1998, de 7 de gener, de política lingüística). Die katalanische Sprache ist derzeit in zahlreichen gedruckten und au-diovisuellen Medien vertreten. Unter der gedruckten Presse sind für Ka-talonien die Tageszeitungen Avui (seit 1976), El Punt (seit 1979), El Perió-dico de Catalunya (seit 1998 mit zwei inhaltlich identischen Ausgaben auf Katalanisch und Kastilisch), El Segre, Regio-7, El 9 Nou sowie Diari de Gi-rona zu erwähnen. Laut Figueres (2007, 128) machen die katalanischspra-chigen Titel ca. 30% der in Katalonien verkauften Tageszeitungen aus. Unter den Zeitschriften sind wöchentliche Actual und El Triangle sowie monatliche Serra d’Or und Canvi16 zu nennen. Alle genannten Zeitungen und Zeitschriften verfügen über digitale Versionen. In den letzten Jahren konnte sich eine Reihe von Illustrierten in katalanischer Sprache wie Sa-piens, Nat, Descobrir Catalunya und Descobrir Cuina in fünfstelligen Auflagen etablieren. Über 200 katalanischsprachige Titel publizieren regelmäßig zu kulturellen und wissenschaftlichen Themen. In einigen Bereichen wie Vereinspublikationen, amtliche Mitteilungsblätter sowie akademische Pe-riodika hat das Katalanische sogar eine Vorrangstellung gegenüber dem Kastilischen eingenommen. Trotzdem bleibt die katalanischsprachige Presse überwiegend auf Fördermaßnahmen angewiesen (Figueres 2007, 128-135). Unter den erfolgreichen Radiosendern sind der öffentliche Ca-

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talunya Ràdio und der private Rac 1. Das im Jahr 1983 gegründete staatlich geführte Unternehmen Televisió de Catalunya betreibt die folgenden kata-lanischsprachigen Sender: TV3, K3, 33, TV3CAT, 3/24, Canal 300. Staatliche Sender wie TVE, TV2 und die neuen Digitalkanäle weisen nur minimale Programmanteile in katalanischer Sprache. Privatsender in ka-talanischer Sprache sind noch selten: 8tv des Grup Godó und lokale Sen-der wie Barcelona TV. Unter den 20.000 meistbesuchten WWW-Seiten weltweit befinden sich immerhin neun katalanischsprachige, darunter die der Bank la Caixa, der Generalitat de Catalunya, der Stadtverwaltung von Barcelona, der großen Universitäten, der FC Barcelona, der Zeitung El Periódico sowie das Portal Vilaweb. In der Rangliste der im Internet ver-wendeten Sprachen steht das Katalanische, mittlerweile mit einem eige-nen Domain .cat versehen, an 23. Stelle (Figueres 2007, 134). Unter den galicischsprachigen Zeitungen sind das Tagesblatt Galicia hoxe, die Wochenzeitung A Nosa Terra mit gedruckten und Internet-Versionen und das 1996 gegründete erste Nachrichten-Internetportal Vieiros: Galiza Hoxe. Im Jahr 1984 wurde die Compañía de Radio-Televisión de Galicia (CRTVG) gegründet, die jeweils einen galicischsprachigen Radio- (Radio Galega) und Fernsehrsender (Televisión de Galicia) betreibt (CRTVG (Hrsg.): A compañía). Im Plan xeral de normalización da lingua galega vom Jahr 2004 (Sector 3. Medios de comunicación e Industrias culturais) wurde eine Rei-he von Fördermaßnahmen zu einer verstärkten Präsenz des Galicischen in den Medien angekündigt. Die Programme der CRTVG sollen moder-ner werden, das sprachliche Niveau soll steigen, mehr Mittel sollen für die Ausbildung der Angestellten von staatlichen und privaten Sendern ausgegeben werden. Sendungen, die das Interesse für die galicische Spra-che erwecken sollen, sind im Programm der Televisión de Galicia vorgese-hen. Darüber hinaus soll mit der Televisión Española (TVE) im Hinblick auf die erhöhte Präsenz galicischsprachiger Sendungen verhandelt wer-den. Auch lokale Radio- und Fernsehsender sollten mehr galicischspra-chigen Inhalt anbieten. Neu gegründete Sender sollen nur unter der Be-dingung, den galicischsprachigen Anteil zu erhöhen, Lizenzen erhalten. Der Sender Radio4 als Teil des Radio Nacional de España (RNE) soll gali-cischsprachig werden (Xunta de Galicia, Secretaría Xeral de Política Lin-güística (Hrsg.): Plan xeral de normalización da lingua galega). Die genannten Maßnahmen verstehen sich allerdings eher als Empfehlungen, es werden keine Möglichkeiten der Überwachung genannt.

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Im italienischen Konstitutionsgesetz 482/1999 Norme in materia di tutela delle minoranze linguistiche storiche wird die Förderung von Minderheiten-sprachen in den öffentlichen Medien festgeschrieben (Artikel 12), sie wurde allerdings bis heute nicht in vollem Maße umgesetzt. Die Regio-nen und Provinzen haben das Recht, den privaten Medienbetreibern den Gebrauch der entsprechenden Minderheitensprachen vorzuschreiben (Artikel 14) (Parlamento Italiano (Hrsg.): Leggi dalla XIII legislatura: Legge 15 Dicembre 1999, n. 482 „Norme in materia di tutela delle minoranze linguistiche storiche“). Für das Friaulische war bereits im Regionalgesetz 15/1996 Norme per la tutela e la promozione della lingua e della cultura friulane e istituzione del servizio per le lingue regionali e minoritarie ein Abkommen mit der RAI-Radiotelevisione italiana zur Ausstrahlung friaulischsprachiger Sendungen sowie zur Förderung des friaulischsprachigen Inhalts bei privaten Sen-dern vorgesehen (Artikel 29 Programmi televisivi in lingua friulana) (Consiglio Regionale del Friuli Venezia Giulia (Hrsg.): Fonti normative: Legge regionale 22 marzo 1996, n. 15). Was das Pressewesen in friaulischer Sprache be-trifft, werden drei Zeitschriften in friaulischer Sprache gedruckt: die Mo-natszeitschrift La Patrie dal Friûl mit einer Internet-Version, die Monatzs-zeitschrift La Comugne und die jährliche Zeitschrift der Filmkritik Segnâi di lûs. Lenghe.net und Friûl.net sind friaulischsprachige Nachrichten-Internetportale. Einige italienischsprachige Regionalzeitungen wie die Tagesblätter Il Gazzettino oder Il Messaggero Veneto bieten einmal wöchent-lich Kolumnen in friaulischer Sprache. Die Wochenzeitung der Diözese Udines La Vita Cattolica enthält häufig eine Seite auf Frialisch. Die einzi-ge friaulischsprachige Kinderzeitschrift Alc&Cè ist ein Beiheft zu La Vi-ta Cattolica. Der Almanach Stele di Nadal ist zweisprachig (italienisch und friaulisch) (o. A. 2007). Das private Radio Onde Furlane, auch im Internet verfügbar, sendet größtenteils auf Friaulisch. Ein weiterer privater Radio-sender Radio Spazio 103 bietet einzelne Sendungen in friaulischer Sprache an. Im Fernsehen werden friaulischsprachige Programme im Sender Tele-friuli unregelmäßig angeboten. Friaulischsprachige Sendungen fehlen bis-lang im Programm des staatlichen Fernsehkanals RAI. Auf der Ebene der Internetkommunikation zeigt die wachsende Zahl von Webblogs in friaulischer Sprache wie Ilfurlanist von Dree Venier, Une vôs zovine, Une vôs libare von Christian Romanini oder Radio Farcadice von Luca Peresson, dass die offizielle Graphie auf Akzeptanz in der Bevölkerung stößt (Ca-dorini 2008, 159).

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In sardischer Sprache werden zum Teil die Zeitschriften wie Limbas und S’Ischiglia veröffentlicht. Die im Regionalgesetz 26 vom 15. Oktober 1997 angekündigte finanzielle Förderung von Radio- und Fernsehsen-dungen sowie von Publikationen in sardischer Sprache (Artikel 14) (Re-gione Autonoma della Sardegna (Hrsg.): Leggi e normative: Leggi regionali: Legge Regionale 15 ottobre 1997, n. 26) wurde bisher kaum getätigt. Das Sardische wird im Radio und Fernsehen sporadisch verwendet. Zu nen-nen ist das Internet-Portal Diariulimba, welches einige Videodateien schlechter Qualität zur Verfügung stellt (Sòtziu Limba Sarda (Hrsg.): Diariulimba. Sa revista digitale de su movimentu linguìsticu sardu: Telelimba: sa televisione sarda in internet). Die französische Gesetzgebung zu den Regionalsprachen in den Medien ist beinahe inexistent. Bereits die Erwähnung von Regionalsprachen ne-ben dem Französischen in einem Gesetz vom Jahr 2000 muss als Fort-schritt angesehen werden. Dieses Gesetz n°2000-719 vom 1. August 2000 sieht vor, dass neu gegründete Radio- und Fernsehsender minde-stens 40% des musikalischen Angebots auf Französisch oder in einer der französischen Regionalsprachen (« d’expression française ou interprétées dans une langue régionale en usage en France ») ausstrahlen sollen, um ein Erlaubnis des Conseil supérieur de l’audiovisuel zu erhalten (Artikel 28, 2°) (Ministère de la culture et de la communication, Direction générale des médias et des industries culturelles (Hrsg.): Audiovisuel: Dossiers: Les obligations de diffusion des services de radio et de télévision). Die Sender France 3 und Radio France werden für Inhalte in Regionalsprachen zur Verfügung gestellt. Im Dekret n°2004-1312 vom 26. November 2004 wird fest-gehalten, dass finanzielle Mittel für wöchentliche Regionalpresse auf Französisch oder in einer der französischen Regionalsprachen möglich sind (Eysseric 2005, 51-52). Auch das letzte Dekret wird wegen der Er-weiterung auf die Regionalsprachen im Rapport au Parlement sur l’emploi de la langue française als « une heureuse avancée […] dans le champ règlemen-taire » angesehen (Ministère de la culture et de la communication, Déléga-tion générale à la langue française et aux langues de France (Hrsg.) (2005): Rapport au Parlement sur l’emploi de la langue française, 77). Korsischsprachige Zeitungsartikel werden in seltenen Fällen von der Monatszeitschrift U Ribombu, auch als Nachrichtenportal verfügbar, von der Wochenzeitung Arritti, Rigiru und A fiara angeboten. Die elektroni-sche Zeitschrift Bonanova. Rivista literaria di l‘Associu di sustegnu di u Centru Culturale Universitariu der Università di Corsica (halbjährlich) enthält lite-

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rarische Texte in korsischer Sprache. Unter den Radiosendern mit Ange-boten in korsischer Sprache sind das staatliche Radio France, das zwei-sprachige France Bleu Radio Corse Frequenza Mora sowie die Privatsender Alta Frequenza und Voce Nustrale. Im Fernsehen sendet France 3 Inhalte auf Korsisch, z. B. A Famiglia Pastacciu (26 Minuten wöchentlich), Ghjenti (52 Minuten wöchentlich) sowie die kurzen Tagessendungen Noi und Ultima Editione (Institut de Sociolingüística Catalana (Hrsg.): Euromosaic: Le Corse en France). Im Juli 2010 wurde von der korsischen Regionalregie-rung eine kostenlose iPhone-App Parlu Corsu vorgestellt (Collectivité ter-ritoriale de Corse (Hrsg.): Présentation de l’application Iphone « Parlu corsu »). Eine Wochenzeitung La Setmana. Jornau occitan d‘informacions mit einer In-ternet-Version ist okzitanischsprachig. Artikel in okzitanischer Sprache erscheinen außerdem in einigen Regionalzeitungen, z. B. La Marseillaise mit einer Seite auf Okzitanisch wöchentlich oder La République des Pyré-nées mit einzelnen okzitanischsprachigen Artikeln. Ca. 40 Zeitschriften mit regionalistischen oder kulturellen Inhalten, die von zwei bis zwölf jährliche Ausgaben veröffentlichen, verwenden das Okzitanische, darun-ter Estudis Occitans, Lou Felibrige, Lo Gai Saber, Lenga e païs d’Oc, Lo Lugarn, Monde en Oc, Oc, Occitània, Occitans!, La Cabreta usw. (OccitaNet (Hrsg.): Las revistas occitanas). Was die audiovisuellen Medien anbelangt, werden im Schéma Régional de Développement de l‘Occitan des Conseil Régional Midi-Pyrénées vom Jahr 2007 Maßnahmen zur verstärkten Präsenz des Okzita-nischen angekündigt: Ein interregionales Netz okzitanischsprachiger Medien; Gründung eines interregionalen Web-TV; vermehrte Produkti-on okzitanisch- und mehrsprachiger Sendungen, unter andem für das Web-TV und Digitalfernsehen (Région Midi-Pyrénées (Hrsg.): Le Schéma régional de développement de l’occitan). Unter den privaten okzitanischsprachi-gen Radiosendern sind Radio Occitània und Radio Païs. Das Radio Occitània, das 16 Stunden auf Okzitanisch täglich sendet, wird laut der Umfrage Mediametrie im Jahr 2007 von 12,8% der Bevölkerung in Toulouse und Umgebung regelmäßig gehört (Radio Occitania (Hrsg.): Presentació: Resul-tats del sondatge Mediametrie d’agost de 2007). Regionale Filialen des Senders France Bleu (Gascogne, Périgord, Béarn, Roussillon, Vaucluse, Provence) bieten Sendungen in okzitanischer Sprache von wenigen Minuten bis zu zwei Stunden wöchentlich. Radio France in Toulouse sendet eine Stunde auf Okzitanisch pro Woche (Ministère de la culture et de la communica-tion, Délégation générale à la langue française et aux langues de France (Hrsg.) (2005): Rapport au Parlement sur l’emploi de la langue française, 195-

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197). Im Fernsehen ist das Okzitanische in wöchentlichen Sendungen des Kanals France 3 präsent, vgl. die wöchentliche Sendung Vaqui in France 3 Méditerranée (26 Minuten wöchentlich) (France 3 (Hrsg.): Vaqui). Das Web-TV-Kanal Oc.tv.net bietet keine okzitanischsprachigen Inhalte. 1.3.4. Finanzierung Die Verankerung der Sprachpflege in der staatlichen und regionalen Po-litik spiegelt sich selbstverständlich in einem weiteren fundamentalen Aspekt des Sprachausbaus: in der Höhe der zur Verfügung stehenden Subventionen. Die Angaben zur Finanzierung sprachpolitischer Pro-gramme sind für bestimmte Regionen leicht zugänglich, für andere dage-gen nur schwer zu lokalisieren. Im Folgenden möchte ich einige exem-plarische Zahlen nennen, um die Unterschiede zwischen den untersuch-ten Sprachräumen zu beleuchten. Die Jahresbudgets der autonomen Regionen Katalonien und Galicien enthalten eigene Posten jeweils für das Programm Promoció de la Llengua catalana (451) und Fomento da lingua galega (151A) und sind in der komplet-ten Version öffentlich zugänglich. Im Jahr 2009 wurden die beiden Pro-gramme mit jeweils 27.731.698,22 € (Generalitat de Catalunya, Departa-ment d’Economia i Finances (Hrsg.): Pressupostos de la Generalitat de Cata-lunya 2009. Memòries de programes, Bd. 1, 71) und 21.770.055 € (Xunta de Galicia, Consellería de Economía e Facenda (Hrsg.): Orzamentos 2009. Memoria de obxectivos e programas, 70) dotiert. Davon erhielt allein das kata-lanische großangelegte Projekt TERMCAT. Centre de Terminologia 1.569.123,63 €. In Galicien wurden allein für die Unterstützung didakti-scher Publikationen im Bereich Schul- und Erwachsenenbildung im Juli 2008 Subventionen in Höhe von 1.050.000 € von der Secretaría Xeral aus-gegeben (Xunta de Galicia, Secretaría Xeral de Política Lingüística (Hrsg.): Política Lingüística financia 141 proxectos encamiñados a promover o em-prego do galego no ámbito editorial). In Italien wurden im Jahr 2001 für alle zwölf offiziell anerkannten Min-derheiten knapp 9.000.000 € bereitgestellt. Davon gingen fast 2.400.000 € an die Region Friuli-Venezia Giulia mit drei Minderheitensprachen, die vor allem den Provinzen und den Kommunen für ihre eigenen Initiati-ven sowie den Schulen zugekommen sind (Turello 2005, 27). Für die Förderung der friaulischen Sprache und Kultur wurden in sieben Jahren zwischen 1996 und 2002 insgesamt 12.000.000 € öffentlicher Mittel ver-ausgabt (Marangon 2004, 109). Die Agjenzie regjonâl pe lenghe furlane (Arlef)

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verfügte für das Jahr 2005 über ein Budget von 900.000 € und für 2006 über 1.100.000 € (Turello 2005, 28). Zur Finanzierung der Regionalsprachen Sardisch, Korsisch und Okzita-nisch finden sich im Internet lediglich vereinzelte Angaben. In Sardinien können seit der Einrichtung des Ufitziu de sa Limba Sarda im Jahr 2006 Anträge an die Presidenza del Consiglio dei Ministri – Dipartimento Affari regio-nali gestellt werden. Die Gemeinde von Aidomaggiore, Provinz Oristano hat beispielsweise 20.398,71 € für die Einrichtung eines Sportello linguistico für das Jahr 2008 beantragt (Comune di Aidomaggiore (Hrsg.): Elenco delle deliberazioni della Giunta Anno 2009: L. n. 482/99 “Norme in materia di tutela delle minoranze linguistiche storiche” – Approvazione progetti). Die Ge-meinde von Narbolia, ebenfalls Provinz Oristano erhielt im Jahr 2007 vom Assessorato Regionale della Pubblica Istruzione 10.000 € (beantragt wur-den 11.000 € im Jahr 2005) für die Einrichtung eines Sportello linguistico im Rahmen des Projektes Limba sarda, limba de s‘identidade, limba de su mundu (Comune di Narbolia (Hrsg.): Delibere di giunta 2009: N. 3 Reg. del 14.01.2009). Die Gemeinde von Zeddiani, Provinz Or beantragte im Jahr 2009 28.302,4 € ebenfalls für einen Sportello linguistico für die Dauer eines Jahres (Comune di Zeddiani (Hrsg.): Verbale di Deliberazione della Giunta Comunale N. 43). Ähnliche Anträge wurden in den letzten Jahren von mehreren anderen Gemeinden vorgelegt. Für die Realisierung des Programms langue et culture corses des 2006 verab-schiedeten Plan régional de formation werden vom französischen Staat und von der korsischen Regionalregierung für sieben Jahre zwischen 2007 und 2013 6.000.000 € zur Verfügung gestellt (jeweils zu einem gleichen Anteil, außer Bezahlung des Personals), mehr als 50% mehr als für den Zeitraum von 2000 bis 2006 (3.800.000 €) (Collectivité territoriale de Corse (Hrsg.): Les 2 axes du PRDF « lingua è cultura corse »). Im Bericht des französischen Ministeriums für Kultur und Kommunikation vom Jahr 2005, der allerdings im Wortlaut nicht immer eindeutig formuliert ist, werden die Angaben zur finanziellen Förderung des Unterrichts von Re-gionalsprachen angeführt. Die staatlichen Subventionen für die Durch-führung des Sprachunterrichts betrugen 613.804 € für das Korsische und die Regionalsprachen von Elsass und Moselgebiet, davon 512.454 € für die Kindergärten und Grundschulen. 192.818 € wurden dem Okzitani-schen und Bretonischen zugeteilt. Gemäß einem Abkommen zwischen dem französischen Staat und der Region Korsika beteiligte sich der Staat an der Förderung des korsischen Sprachunterrichts mit 187.841 €, die

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Regionalregierung mit 419.132 €. Für didaktische Mittel und Publikatio-nen hat das Korsische 91.000 € erhalten, das Okzitanische bekam zu die-sen Zwecken 10.000 € vom Conseil régional de Languedoc-Roussillon. Ein Ab-kommen zwischen dem Staat und der Region Midi-Pyrénées brachte 28.000 € für die Realisierung des Projekts 100 projets pour votre avenir zur Förderung der okzitanischen Sprache und Kultur in der Sekundarschule, Stufe II (Ministère de la culture et de la communication, Délégation générale à la langue française et aux langues de France (Hrsg.) (2005): Rapport au Parlement sur l’emploi de la langue française, 82-83). Finanzielle Unterstützung von Regionalsprachen kann von der Europäi-schen Union geleistet werden, wobei lediglich ausgewählte Projekte un-terstützt werden. Den gesetzlichen Rahmen für die Förderung von Re-gional- und Minderheitensprachen auf europäischer Ebene bietet der Ar-tikel 22 der European Charter of Fundamental Rights: “The Union respects cultural, religious and linguistic diversity” (European Commission (Hrsg.): Multilingualism: EU Languages and Language policy). Die im Jahr 1992 angenommene Europäische Charta der Regional- oder Minderheitenspra-chen wird zur Unterzeichnung durch die Mitgliedstaaten und zum Beitritt durch Nichtmitgliedstaaten aufgelegt. Ebenfalls aus dem Jahr 1992 stammt die sogenannte Euromosaic-Studie, die eine Übersicht der Situati-on europäischer Regional- und Minderheitensprachen darstellt (Institut de Sociolingüística Catalana (Hrsg.): Euromosaic). Im Rahmen der im Jahr 1982 bereitgestellten EU-Finanzierungslinie Ac-tion Line for the Promotion and Safeguard of Minority- and Regional Languages and Cultures wurden seit 1995 ca. 200 Projekte jährlich unterstützt. Das ent-sprechende Budget stieg von 100.000 € im ersten Jahr auf 4.000.000 € im Jahr 1998. 2001 wurde die Action Line 2001 allerdings abgeschafft (De Schutter 2006, 18). Zur Zeit werden zwei Programme für die Förderung von Regional- und Minderheitensprachen von der EU mitfinanziert: das European Bureau for Lesser Used Languages (EBLUL) und das Mercator infor-mation network. Beide Institutionen stellen Informationen zu den europäi-schen Minderheitensprachen dem allgemeinen Publikum zur Verfügung. EBLUL, eine unabhängige, nichtstaatliche Organisation (NGO = non-governmental organisation) – gegründet 1982 mit dem Sitz in Dublin –, ver-tritt die Interessen der Minderheitensprachen auf europäischer und in-ternationaler Ebene. Das Budget des EBLUL stammt zu 77% aus den Mitteln der Europäischen Kommission, der Rest wird von den Regie-rungen auf der nationalen und regionalen Ebene sowie von privaten Or-

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ganisationen aufgestockt12. Das 1987 gegründete Netzwerk Mercator be-schäftigt sich mit der Erforschung und Dokumentation der europäischen Minderheitensprachen und ist in drei thematische Sektionen unterteilt: Mercator Education, Mercator Legislation und Mercator Media. Jede Sektion untersucht den Sprachgebrauch in den entsprechenden Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Das Mercator Netzwerk wird zu ca. 70% von der Europäischen Kommission finanziert (European Commission 2004, 40-42; 62). Sprache Summe Zweck Zeitraum Katalanisch 27.731.698,22

€ Promoció de la Llengua catalana (451)

2009

Galicisch 21.770.055 € Fomento da lingua galega (151A) 2009 Friaulisch 2.400.000 €

12.000.000 € 1.100.000 €

Minderheitensprachen der Re-gion Friuli-Venezia Giulia Förderung des Friaulischen Agjenzie regjonâl pe lenghe furlane (Arlef)

2001 1996-2002 2006

Sardisch 20.398,71 € 10.000 € 28.302,4 €

Einrichtung eines Sportello lingui-stico: Gemeinde von Aidomaggiore, Provinz Oristano Gemeinde von Narbolia, Pro-vinz Oristano Gemeinde von Zeddiani, Pro-vinz Or

2008 2007 2009

Korsisch 6.000.000 € 613.804 € 91.000 €

langue et culture corses Sprachunterricht des Korsi-schen und der Regionalsprachen von Elsass didaktische Mittel und Publika-tionen

2007-2013 2005 2005

12 Laut dem Artikel „Europäisches Büro für Sprachminderheiten“ in der deutsch-

sprachigen Wikipedia soll der Verwaltungsrat des EBLUL wegen Finanzierungs-mängel am 27. Januar 2010 seine Auflösung beschlossen haben, die Quelle dieser Angabe („ Schließung von EBLUL. Quelle: http://www.eblul.org/index.php?option=com_content&task=view&id=260&Itemid=37“) ist allerdings nicht mehr aufzufinden (Bindmann 2010).

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Okzitanisch 192.818 € 10.000 € 28.000 €

Sprachunterricht des Okzitani-schen und Bretonischen didaktische Mittel und Publika-tionen (vom Conseil régional de Languedoc-Roussillon) Projekt 100 projets pour votre ave-nir

2005 2005 2005

Tabelle 2: Finanzierung sprachpolitischer Programme und Projek-te 2. Gruppen der Ausbauakteure fernab der Politik Bisher habe ich die ungeteilte Aufmerksamkeit den wichtigsten Trägern und Vorantreibern des Sprachausbaus, nämlich den Regionalpolitikern gewidmet. Es gibt aber sicherlich weitere Gruppen von Sprachausbauak-teure, die in erster Linie nicht durch ihre politischen Interessen, sondern beispielsweise durch die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Beruf zu definieren sind. Im Folgenden möchte ich einige wenige Beispiele he-rausgreifen, um die Rolle dieser Gruppen zu verdeutlichen. 2.1. Kulturelle, wissenschaftliche und Lehrervereine In den Sprachräumen, wo der politische Regionalismus keine nennens-werte Rolle spielt, ist die Bedeutung nicht staatlich geförderter kulturel-ler, wissenschaftlicher oder Lehrervereine für die Sprachpflege als relativ hoch einzuschätzen. Traditionell haben Kulturvereine in vielen Fällen die Normierung einzelner Regionalsprachen vorangetrieben, nachdem die mehr oder minder längere Phase der individuellen Schöpfung durch Schriftsteller abgeschlossen war und bevor die staatliche Förderung in Frage kam. Es handelt sich um Institutionen wie das private Institut d’Estudis Occitans (gegründet in 1945), die Vereinigung Scola Corsa (ge-gründet in 1972), die sich die Förderung des Schulunterrichts des Korsi-schen zum Ziel setzte (Marchetti 1989, 179), oder eine damit vergleich-bare Gruppierung Scuele libare furlane (gegründet in 1954). Private Vereine können z. T. Funktionen übernehmen, die bei anderen Minderheiten-sprachen sprachpolitische Behörden der Regionalregierung oder regiona-

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listische Parteien ausführen. Beispielsweise wurde die am 24. Oktober 2009 in Carcassonne geplante Manifestation Anem! Per la lenga occitana, òc! von einer Reihe privater Organisationen ohne politische Unterstützung durchgeführt. Die Veranstalter waren das Institut d’Estudis Occitans, die Felibrige, der Privatschulenverein Calandreta, Òc-Bi (Vereinigung zur För-derung des bilingualen Unterrichts), FELCO (Federacion dels Ensenhaires de Lenga e de Cultura d‘Òc) (Anem Òc! (Hrsg.): Bilan de Carcassone 2009). 2.2. Geistliche Eine weitere Akteursgruppe, die in manchen Fällen zu den Vorantrei-bern, in anderen zu den Gegnern des Sprachausbaus zählt, sind die Kir-chenvertreter. Heutzutage spielen die Geistlichen in der Sprachpolitik in den meisten Fällen keine Rolle, was der geringen Bedeutung der Kirche in der modernen Gesellschaft entspricht. Eine Ausnahme bildet diesbe-züglich das Friaulische, dessen Ausbau traditionell zum großen Teil von Priestern getragen wurde. Die herausragende Rolle der Geistlichen im Falle des Friaulischen hängt allerdings wiederum mit der Politik eng zu-sammen, denn mehrere friaulische Nationalisten waren nach dem zwei-ten Weltkrieg Priester: Tiziano Tessitori, Gianfranco D’Aronco, Fran-cesco Placereani (Coluzzi 2007, 210-211). Viele Mitglieder der im Jahr 1954 gegründeten Vereinigung Scuele libare furlane waren ebenfalls Geistli-che. Der Autor einer maßgeblichen friaulischen Grammatik Lineamenti di grammatica friulana (1952), Giuseppe Marchetti, war ein regionalistisch ge-sinnter Priester. Im Jahr 1967 unterzeichneten 529 Geistliche unter der Führung von Don Francesco Placereani (Pre Checo Placerean) einen Antrag (Mozione del clero friulano), der das Ende der militärischen Dienst-barkeit über große Gebiete, den Bau neuer Infrastrukturen wie die Au-tobahn, Maßnahmen gegen die Abwanderung und die Einrichtung einer Universität in Udine forderte. Die damals größte Partei, die Democrazia cristiana, zeigte sich empört und überzeugte den Bischof von Udine, eine Rücknahme der Mozione zu verlangen, was auch geschah (Turello 2005, 35). Die Bedeutung des Antrags für die Stärkung des friaulischen Regio-nalismus war trotzdem sehr hoch. In den 70er Jahren entstand unter der Leitung von Don Francesco Placereani eine Gruppierung Glesie Furlane, deren Ziel in der Aufwertung der religiösen Aspekte der friaulischen Kultur lag, wobei die Verwendung der friaulischen Sprache in der Litur-gie einen zentralen Platz einnahm. 1997 wurde eine Übersetzung der Bi-

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bel ins Friaulische durch die Glesie Furlane veröffentlicht. Die Webseite der heute noch aktiven Vereinigung (Glesie Furlane (Hrsg.): Jentrade) ist übrigens ausschließlich in friaulischer Sprache verfügbar. Eine vergleichbare Situation ist in Katalonien zu beobachten: Die katala-nischen Priester entschieden sich für die Renaixença und suchten eine Verbindung zwischen den christlichen und katalanistischen Werten. Auch in der katalanischen Kirche spielte die einheimische Sprache in der Liturgie eine große Rolle. Primo de Rivera wird die Aussage zugeschrie-ben, dass das Katalanische ohne Priester bereits gestorben wäre (Raguer 2001). In anderen Regionen Spaniens, in Valencia und in Galicien, er-folgte dagegen seit dem 16. Jh. eine flächendeckende Kastilisierung der Kirche, die zwangsläufig zur Ablehnung des Regionalismus sowie des Sprachausbaus seitens der Geistlichen im 19. und 20. Jh. führte. 2.3. Schriftsteller Regionale Schriftsteller bilden eine Gruppe der unmittelbaren Sprachbe-nutzer im schriftlichen Bereich, die traditionell in Eigenregie die Nor-mierung von Regionalsprachen vorangetrieben haben. In den Anfangs-phasen der regionalistischen Bewegungen, die sie zu einem großen Teiul mitgetragen haben, bemühten sie sich um die Statusverbesserung der je-weiligen Regionalsprachen. Nicht zu unterschätzen ist die symbolische Kraft der literarischen Schöpfung: Die Namen von Frédéric Mistral, Ro-salía de Castro oder Domenico Zannier sind Aushangsschilder der ent-sprechenden Regionalsprachen Okzitanisch, Galicisch und Friaulisch. In den Zeiten des institutionalisierten Sprachausbaus steht den Schrift-stellern vor allem die Aufgabe zu, die Normierung mitzugestalten, indem sie die offiziellen Vorschläge befürworten und in ihren Werken verwen-den oder aber diese kritisieren und möglicherweise sabotieren. Als Bei-spiel möchte ich öffentliche Diskussionen um die offizielle Graphie des Friaulischen nehmen. Die Geschichte der heute allgemein akzeptierten Graphie beginnt im Jahr 1985 mit der Ernennung einer Kommission un-ter der Leitung des katalanischen Sprachwissenschaftlers Xavier Lamue-la. Der Vorschlag von Lamuela wurde von der Società Filologica Friulana mit wenigen Einwänden angenommen. Um die letzten Unklarheiten zwi-schen den Wünschen der Società und der Version von Lamuela zu besei-tigen, wurde eine dreiköpfige Kommission unter der Leitung von Manlio Cortelazzo ernannt. Im Jahr 1996 erklärte die Region per Gesetz die

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Lamuela-Graphie für offiziell, die Modifikationen von Cortelazzo blie-ben unberücksichtigt. Nach einer energischen Kritik von Cortelazzo und Drohungen der Società Filologica Friulana, beim Verwaltungsgericht Beru-fung einzulegen, wurde die Lamuela-Graphie mit leichten Veränderun-gen 1998 durch eine Gesetzesänderung von der Regionalregierung end-gültig für offiziell erklärt. Im Dezember 1999 erschien sodann in allen friaulischen Lokalzeitungen ein von 58 bekannten Persönlichkeiten, vor allem Schriftstellern, unterschriebener offener Brief gegen die Normie-rungs- und Normalisierungspolitik des Osservatorio regionale della lingua e della cultura friulane (OLF). Laut dem Brief gebe es immer mehr „[…] sug-gerimenti, ma anche pretese di chi vorrebbe comunque standardizzare e omologare in un’unica forma il lessico friulano, riducendo a una oppres-siva koiné l’enorme gamma espressiva delle varianti […]“ (zitiert nach Turello 2005, 43). Kurz darauf erschien der Sprachkurs mit CD Dut par furlan von Adriano Ceschia, der in 20 Lektionen Passagen von Romanen, Sachtexten und Gedichten in der offiziellen Graphie, in der Koiné und in der italienischen Übersetzung enthielt, ohne dass die Originaltexte wiedergegeben wurden. Die Dichterin Novella Cantarutti zeigte sich in Interviews in der Lokalpresse empört und äußerte sich entschieden ge-gen die standardisierte Koiné, die zur Grundlage der offiziellen Graphie gelegt wurde. Der Dichter Leonardo Zanier äußerte sich im Messaggero Veneto ebenfalls gegen die Koiné. Die Gegner des Sprachausbaus, darun-ter Anhänger der rechten Partei Alleanza Nazionale, schienen zunächst, die Oberhand zu gewinnen. Im Jahr 2002 nahm die Diskussion um das standardisierte Friaulisch im Zusammenhang mit der Einführung des Friaulischunterrichts an einigen Schulen eine neue Wende (Turello 2005, 45-48). Heutzutage kann man feststellen, dass die heftigen Proteste sei-tens der Schriftsteller den Standardisierungsprozess zu verlangsamen, aber nicht aufzuhalten vermochten. Die offizielle Kodifizierung des Fri-aulischen ist heute von der Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert, was einer systematischen Anwendung seitens aller Behörden und der daraus resultierenden Vermehrung des standardisierten Schrifttums zu verdan-ken ist (Cadorini 2008, 156). Dieses Beispiel zeigt, dass kohärente Arbeit der sprachpolitischen Institutionen ein größeres Gewicht als die Einstel-lung bedeutender Persönlichkeiten und sogar großangelegte Protestak-tionen besitzt. 2.4. Linguisten

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Heutzutage sind zahlreiche Sprachspezialisten in den zuständigen, von der Regionalregierung abhängigen Normalisierungs- und Forschungsin-stitutionen (Secretaria de Política Lingüística der Generalitat de Catalunya, Insti-tut d’Estudis Catalans (Secció filologica), Secretaría Xeral de Política Lingüística der Xunta de Galicia, Instituto da Lingua Galega, Agjenzie regjonâl pe lenghe fur-lane, Ufitziu de sa limba sarda, Conseil de la Langue et de la Culture corses) ange-stellt. Sie arbeiten an Projekten zur Normierung, Erstellung von Wörter-büchern und Sprachatlanten, Erfassung und Interpretation der Topony-mie, Herausgabe der historischen Dokumentation, Durchführung von soziolinguistischen Umfragen usw. Keine sprachwissenschaftliche Arbeit im Auftrag der Regionalregierung ist ohne Teilnahme von Spezialisten denkbar. Am Beispiel der Normierungsvorschläge des Sardischen kann dargestellt werden, wie wichtig die Berufung auf die sprachwissenschaft-liche Kompetenz im offiziellen Kontext ist. Die Kommission der 2001 veröffentlichten Normierung Limba Sarda Unificada, die heute als geschei-tert gilt und 2006 durch die Limba Sarda Comuna ersetzt wurde, bestand aus einer Gruppe bekannter Wissenschaftler: Eduardo Blasco Ferrer und Massimo Pittau, Inhaber der beiden Lehrstuhle des Sardischen jeweils in Cagliari und Sassari; weitere Sprachwissenschaftler an sardischen Univer-sitäten Diego Salvatore Corraine, Ignazio Delogu, Giulio Paulis, Leonar-do Sole und Antonietta Dettori; Sprachwissenschaftler aus dem Ausland Roberto Bolognesi (Amsterdam) und der bekannte Bonner Spezialist für das Sardische Heinz Jürgen Wolf13; Tonino Rubattu, sardischer Dichter und ehemaliger Herausgeber der Zeitschrift S’Ischiglia, sowie Matteo Por-ru, sardischer Schriftsteller (Regione Autonoma della Sardegna, Assesso-rato della Pubblica Istruzione, Beni Culturali, Informazione, Spettacolo e Sport 2001, 2). Die im Jahr 2009 veröffentlichten Arrègulas po ortografia, fonètica, morfologia e fueddàriu de sa Norma Campidanesa de sa Lìngua Sarda richten sich gegen die Limba Sarda Unificada und Limba Sarda Comuna und werden demnächst mit Sicherheit zu einem zentralen Gegenstand der sardischen sprachpolitischen Diskussion. Die Arrègulas werden von Gra-ziano Milia, dem Präsidenten der Provinz Cagliari unterstützt. Das so

13 Die Tendenz, ausländische Forscher zur Mitarbeit einzuladen, erhöht die Objek-

tivität der sprachpolitischen Entscheidungen, vgl. die offizielle Graphie des Friau-lischen von Xavier Lamuela sowie die Normen für das Rätoromanische und Do-lomitenladinische Rumantsch Grischun und Ladin Dolomitan des Zürcher Sprachwis-senschaftlers Heinrich Schmid.

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genannte „comitau scientìficu“ setzt sich überwiegend aus Nicht-Sprachwissenschaftlern zusammen. Unter den Mitgliedern erscheinen ein Politikwissenschaftler (Amos Cardia), ein Lehrer und Künstler (Stefano Cherchi), ein Archäologe (Nicola Dessì), ein Kulturreferent (Oreste Pili) usw. Und doch wird der Name von Eduardo Blasco Ferrer in Funktion des Konsultanten angeführt, sicherlich mit dem Ziel, dem Dokument einen offiziellen Charakter zu vermitteln (Provincia di Cagliari 2009, 3). Normierungsvorschläge ohne Teilnahme von Sprachwissenschaftlern sind heutzutage in der Regel nicht mehr akzeptabel. Manche Forscher begnügen sich mit der bedienenden Funktion der Sprachnormierer und Konsultanten nicht und engagieren sich politisch, das bekannteste Beispiel dafür ist der Sprachwissenschaftler Robert La-font, der 1974 für die Wahlen des französischen Staatspräsidenten kan-didierte und anschließend die politische Bewegung Volem Viure Al País gründete (Lo Cirdòc (Hrsg.): Robert Lafont: Biografia). 2.5. Verweigerer der weitgehend akzeptierten offiziellen Normierung Ein Paradebeispiel für die Ablehnung der offiziellen Normierung sind die alternativen Normen der reintegracionistas für das Galicische. Der reinte-gracionismo, der die Zugehörigkeit des Galicischen zum portugiesischen Sprachraum verteidigt, genießt eine gewisse Verbreitung insbesondere im Internet (s. Associaçom Galega da Língua (Hrsg.): Portal Galego da Língua. A nossa língua na rede, a nossa língua no mundo) und dessen lusophone Gra-phie wird sogar vom Gemeinderat von Corcubión im Landkreis Fisterra auf seiner offiziellen Homepage neben der standardgalicischen Version verwendet (Concello de Corcubión (Hrsg.): Web oficial do Concelho de Cor-cubiom). Jedoch stellt der reintegracionismo gewiß keine Gefahr für die offi-zielle Normierung des Galicischen dar. Parallele Fälle gibt es auch in anderen Sprachräumen, z. B. in Friaul. Der kleine, aber äußerst aktive Kulturverein Clape Culturâl Aquilee (gegründet 1974) unter der Leitung von Gianni Nazzi verwendet bis heute die über-holte Graphie des Wörterbuchs von Faggin mit dem diakritischen Zei-chen háček oder pipa (č für /ʧ/ vor a, o, u und im Auslaut; ž für /ʤ/

vor a, o und š für /ʃ/). Der Verein veröffentlicht lexikographische Ar-beiten (Wörterbücher von Nazzi, zuletzt ein friaulisch-tschechisches

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Wörterbuch von Kozlová / Nazzi 2006), Übersetzungen der großen Werke der Weltliteratur ins Friaulische, Studien zur Kultur Friauls. Diese Organisation blieb als einzige gegenüber den offiziellen Institutionen Os-servatorio regionale della lingua e della cultura friulane und Agjenzie regjonâl pe lenghe furlane antagonistisch. Der Einfluss des Clape Culturâl Aquilee hält sich trotz der vielfältigen Aktivitäten in Grenzen, denn die offizielle Graphie hat sich inzwischen auch außerhalb des offiziellen Kontextes etabliert. Ähnlich wie Aktionen von Schriftstellern, die gegen sprachpoli-tische Institutionen gerichtet sind, scheinen alternative Normierungsvor-schläge privater Natur zum Scheitern verurteilt zu sein. Mit einem Ausnahmebeispiel aus der jüngsten Geschichte eines kleine-ren Regionalidioms, das nicht den Status einer anerkannten Minderhei-tensprache besitzt, möchte ich den Überblick über die sprachpolitischen Akteure abrunden. Es handelt sich um die im Jahr 2006 selbst prokla-mierte Academia de l’Aragonés, welche in die Kategorie der sprachpoliti-schen Exzentriker eingeordnet werden dürfte. In Spanien darf eine Sprachakademie als eine öffentliche wissenschaftliche Einrichtung ledig-lich vom Staat oder von der Regionalregierung konstituiert werden. Die aragonesische ‚Akademie‘ ist dagegen eine private Organisation und im Jahr 2006 wurde bereits ein Verbot, diesen Titel ins Vereinsregister (Regi-stro General de Asociaciones) zu übernehmen, durch die Regierung von Ara-gón erteilt. Obwohl die meisten Mitglieder der ‚Akademie‘ keine berufs-mäßigen Sprachwissenschaftler sind, erlauben sie sich Aussagen zur zu-künftigen Normierung mit Berücksichtigung unterschiedlicher Varietäten des Aragonesischen oder zur geplanten Erstellung eines Diccionario Histó-rico Aragonés (Saura Rami 2008). Das Beispiel dieser nach modernen Maßstäben nicht ernst zu nehmenden ‚Sprachpolitiker‘ dürfte für die ak-tuell vorinstitutionelle Ausbauphase des Aragonesischen kennzeichnend sein. Die Aktivitäten der ‚Akademie‘ könnten erheblichen Schaden an-richten, falls sie von einem Teil der Bevölkerung für legitim gehalten werden. Möglicherweise würde die Gründung einer offiziellen Dachor-ganisation zur Erforschung des Aragonesischen, etwa parallel zur Acade-mia de la Llingua Asturiana, Acadèmia Valenciana de la Llengua usw., das Problem beheben. Um die Frage der Autorität insbesondere ausländi-scher Sprachwissenschaftler aufzugreifen, möchte ich erwähnen, dass auf der Homepage der Academia de l’Aragonés als Anlass zu besonderem Stolz ein Foto von Michael Metzeltin – dem Universitätsprofessor für Roma-nistik an der Universität Wien – erscheint, der zu einem Ehrenmitglied

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der ‚Akademie‘ ernannt wurde (Academia de l’Aragonés (Hrsg.): Chiqueta historia). 3. Schlussfolgerungen Aus der vorliegenden vergleichenden Darstellung mit dem Fokus auf der Verzahnung regionalistischer Politik und Sprachausbau geht hervor, dass die Regionalpolitiker – seit den 60er Jahren überwiegend links ausgerich-tet – sich zweifelsohne als die bedeutendsten Akteure und Meinungsfüh-rer beim Ausbau von Regionalsprachen in Frankreich, Spanien und Itali-en erweisen. Unabhängig davon, ob ein ausgeprägtes Sprachbewusstsein stets die politischen regionalistischen Bemühungen begleitet hat, wie im Fall des Katalanischen, oder ob eine Minderheitensprache erst infolge der regionalistischen Bewegung beinahe konstruiert wurde, wie im Fall des Korsischen, führen die gesetzlich vorgeschriebenen und systematisch durchgeführten Maßnahmen zu einer verstärkten Präsenz der entspre-chenden Sprachen in der Öffentlichkeit. Der Gebrauch der offiziellen Normierung in der Verwaltung, im Schulunterricht und in den Medien begünstigt die Akzeptanz der sprachpolitischen Regelungen seitens der Bevölkerung und drängt die Gegner des Sprachausbaus sowie die Be-fürwörter alternativer Normen allmählich in die Minderheit. Die gesetzlich verankerte Förderung der untersuchten Regionalsprachen, gemessen am Gebrauch im Schulunterricht und in den Medien sowie an der Höhe der finanziellen Mittel, entspricht im Großen und Ganzen den Befugnissen der regionalistischen Parteien, die in einem unterschiedli-chen Ausmaß von den lokalen Wählern unterstützt werden. Katalonien hat inzwischen einen besonders effektiven gesetzlichen Rahmen für den Sprachausbau entwickelt, der sich durch sein Detailreichtum und einen präskriptiven Charakter mit Nennung möglicher Saktionen und Über-gangsfristen kennzeichnet. Gesetze mit einem programmatischen Wort-laut haben sich bisher als wenig effizient erwiesen. Nicht zu unterschätzen sind die Möglichkeiten, welche die nationale Ge-setzgebung den Regionalpolitikern einräumt. Obwohl regionalistische Parteien in Friuli-Venezia Giulia vor allem dank dem überregionalen Er-folg der Lega Nord mit besseren Wahlergebnissen als beispielsweise die galicischen Regionalisten rechnen, verhindert der rigide italienische Ge-setzrahmen eine fruchtbare Sprachpolitik. Einwände gegen die neueren Gesetze zur Förderung des Friaulischen und des Katalanischen seitens

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des italienischen und des spanischen Verfassungsgerichte sowie rückwir-kende Korrekturen seitens des Partido Popular in Galicien werfen die Fra-ge nach den Grenzen der sprachpolitischen Bemühungen auf. Französische Regionalsprachen, die mit nur schwer überwindbaren Bar-rieren in der Konstitution kämpfen müssen, sind gesondert zu behan-deln. Allerdings zeigen die Unterschiede in der Normalisierung des Kor-sischen und des Okzitanischen, dass auch in Frankreich eine engagierte Regionalpolitik eine Verbesserung der Sprachpflege bewirken kann. Das Korsische ist nämlich in der Schule mit verhältnismäßig höheren Zahlen als das Okzitanische vertreten und die letzten Entwicklungen dürften die Situation des Korsischen weiterhin minimal verbessern. Der okzitanische Sprachraum verfügt zum Unterschied von allen anderen untersuchten Regionen über keine territoriale Einheit in Form einer autonomen Regi-on: Die Möglichkeit einer effektiveren Sprachpolitik besteht somit nur für einzelne okzitanischsprachige Gebiete, wobei die Region Midi-Pyrenées sich bisher am aktivsten gezeigt hat. Dagegen ist das Okzitani-sche als Publikationssprache weiter verbreitet als das Korsische, was si-cherlich durch die reiche literarische Tradition dieser Sprache zu erklären ist. Das geringe autonomistische Engagement der okzitanischen Bevöl-kerung erklärt ein höheres Bedürfnis nach dem Einsatz kultureller und pädagogischer Vereine für die Spracherhaltung. Der tatsächliche Einfluss privater Organisationen und weiterer Sprachausbauakteure fernab der Politik auf den Sprachausbau erweist sich allerdings in der modernen bü-rokratisierten und professionalisierten Welt auch im Fall des Okzitani-schen als nicht maßgebend. Bibliographie Academia de l’Aragonés (Hrsg.): Prencipal. http://www.academiadelaragones.org

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