Wörterbücher im Internet - Publication Server of the Leibniz ...

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Angelika Storrer/Katrin Freese Wörterbücher im Internet Abstract Die Autorinnen entwerfen zunächst eine typologische Skizze der im Internet angebotenen lexika- lischen Datensammlungen, die um qualitative und quantitative Untersuchungen zum Sprachen- paar Deutsch-Englisch ergänzt ist. Schließlich werden medienspezifische Merkmale wie Hypertex- tualisierung, Multimedialität und Zugriflsangebote anhand typischer Beispiele erörtert. Es wird deutlich, daß die meisten der untersuchten Wörterbücher die Gestaltungsmöglichkeiten des Me- diums bei weitem nicht ausreizen und dem Qualitätsvcrgleich mit professionellen elektronischen Offline-Wörterbüchern nicht standhalten können. Die Vorteile des Online-Mediums Internet zeigen sich jedoch bei schnell wachsenden und sich verändernden Wortschatzbereichen, z.B. terminolo- gischen Datensammlungen für Naturwissenschaften und Informatik. In vielerlei Hinsicht interes- sant sind auch Projekte der kooperativen Wörterbucherstellung, die durch die Kombination von Informations- und Kommunikationsdiensten im Internet begünstigt werden. Diese neuen Formen der Wörterbucharbeit dokumentieren nicht nur den Bedarf nach weltweitem Wissensaustausch, sondern auch Interesse und Spaß an der Kommunikation über Sprache. The authors draw up a typological sketch of the lexical databases available on the Internet, to which they add qualitative and quantitative studies of the language pair German-English. Finally they discuss media-specific features such as hypertextualisation, the use of multimedia and search facilities, using typical examples. It is clear that most of the dictionaries studied do not come close to exhausting the possibilities of the medium and are quaitatively inferior to Professional electronic offline dictionaries. However, the advantages of the online medium of the Internet can be seen in rapidly growing and changing areas of vocabulary, e.g. terminological databases for natural Sciences and Computer Science. There are also a number of interesting aspects of joint dictionary projects which are facilitated by the combination of Information and communication Services in the Internet. These new forms of dictionary making document not only the need for the exchange of knowledge on a global scale, but they also show an interest and enjoyment in the communication about language. 1. Einleitung Aus technischer Sicht ist das Internet ein weltweiter Rechnerverbund, in dem geschriebene und gesprochene Sprache, Bilder, Musik und Videos ausgetauscht und abgerufen werden können. Aus der Sicht der Nutzer ist es ein riesiger, beständig wachsender Informationsraum, in dem vom deutschen Urheberrecht bis zum Miauen von Bill Clintons Katze so ziemlich alles angeboten wird, auch viele Wörterbücher. Mit diesem Artikel werden wir1 einen ersten Versuch unter- nehmen, diese Wörterbücher unter typologischer und qualitativer Perspektive zu untersuchen. Wir möchten damit Institutionen und Einzelpersonen, die sich für Wörterbücher interessieren, auf neuartige Publikationsformen und innovative Pro- jekte aufmerksam machen. Diejenigen, die das Internet bereits nutzen, erhalten einen Überblick über die Inhalte von Wörterbuchsammlungen und die Art der 1 Die Autorinnen arbeiten am Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim. A. Storrer ist an Konzeption und Entwicklung eines multimedialen Informationssystems zut deutschen Gramma- tik beteiligt; K. Freese ist Redakteurin der Internet-Präsentation des Instituts. W irhe’danken uns bei der Institutsleitung für die Bereitstellung der computeriirhnilefMft Infrastruktur, ohne die diese Untersuchung nicht hätte durchgeführt werden können. 97 Erschienen in: Deutsche Sprache Jg. 24 (1996) Nr. 2, S. 97-153.

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Angelika Storrer/Katrin Freese

Wörterbücher im Internet

AbstractDie Autorinnen entwerfen zunächst eine typologische Skizze der im Internet angebotenen lexika-lischen Datensammlungen, die um qualitative und quantitative Untersuchungen zum Sprachen-paar Deutsch-Englisch ergänzt ist. Schließlich werden medienspezifische Merkmale wie Hypertex- tualisierung, Multimedialität und Zugriflsangebote anhand typischer Beispiele erörtert. Es wird deutlich, daß die meisten der untersuchten Wörterbücher die Gestaltungsmöglichkeiten des Me-diums bei weitem nicht ausreizen und dem Qualitätsvcrgleich mit professionellen elektronischen Offline-Wörterbüchern nicht standhalten können. Die Vorteile des Online-Mediums Internet zeigen sich jedoch bei schnell wachsenden und sich verändernden Wortschatzbereichen, z.B. terminolo-gischen Datensammlungen für Naturwissenschaften und Informatik. In vielerlei Hinsicht interes-sant sind auch Projekte der kooperativen Wörterbucherstellung, die durch die Kombination von Informations- und Kommunikationsdiensten im Internet begünstigt werden. Diese neuen Formen der Wörterbucharbeit dokumentieren nicht nur den Bedarf nach weltweitem Wissensaustausch, sondern auch Interesse und Spaß an der Kommunikation über Sprache.

The authors draw up a typological sketch of the lexical databases available on the Internet, to which they add qualitative and quantitative studies of the language pair German-English. Finally they discuss media-specific features such as hypertextualisation, the use of multimedia and search facilities, using typical examples. It is clear that most of the dictionaries studied do not come close to exhausting the possibilities of the medium and are quaitatively inferior to Professional electronic offline dictionaries. However, the advantages of the online medium of the Internet can be seen in rapidly growing and changing areas of vocabulary, e.g. terminological databases for natural Sciences and Computer Science. There are also a number of interesting aspects of joint dictionary projects which are facilitated by the combination of Information and communication Services in the Internet. These new forms of dictionary making document not only the need for the exchange of knowledge on a global scale, but they also show an interest and enjoyment in the communication about language.

1. Einleitung

Aus technischer Sicht ist das Internet ein weltweiter Rechnerverbund, in dem geschriebene und gesprochene Sprache, Bilder, Musik und Videos ausgetauscht und abgerufen werden können. Aus der Sicht der Nutzer ist es ein riesiger, beständig wachsender Informationsraum, in dem vom deutschen Urheberrecht bis zum Miauen von Bill Clintons Katze so ziemlich alles angeboten wird, auch viele Wörterbücher. Mit diesem Artikel werden wir1 einen ersten Versuch unter-nehmen, diese Wörterbücher unter typologischer und qualitativer Perspektive zu untersuchen. Wir möchten damit Institutionen und Einzelpersonen, die sich für Wörterbücher interessieren, auf neuartige Publikationsformen und innovative Pro-jekte aufmerksam machen. Diejenigen, die das Internet bereits nutzen, erhalten einen Überblick über die Inhalte von Wörterbuchsammlungen und die Art der

1 Die Autorinnen arbeiten am Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim. A. Storrer ist an Konzeption und Entwicklung eines multimedialen Informationssystems zut deutschen Gramma-tik beteiligt; K. Freese ist Redakteurin der Internet-Präsentation des Instituts. W irhe’danken uns bei der Institutsleitung für die Bereitstellung der computeriirhnilefMft Infrastruktur, ohne die diese Untersuchung nicht hätte durchgeführt werden können.

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Erschienen in: Deutsche Sprache Jg. 24 (1996) Nr. 2, S. 97-153.

darin angebotenen Wörterbücher. Diejenigen, die das Internet bislang nur vom Hörensagen kennen, möchten wir zu eigenen Erkundungen anregen.Der Artikel ist folgendermaßen aufgebaut: In Abschnitt 2.1 und 2.2 vermitteln wir zunächst einige Grundbegriffe, die auch Internet-Neulingen das Verständnis unse-rer Untersuchungen ermöglichen sollen. Internet-Kundige können diese Abschnitte überspringen und in Abschnitt 2.3 fortfahren, in dem wir auf einige der Kon-sequenzen hinweisen, die der Gegenstandsbereich Internet-Wörterbücher auf die methodische Herangehensweise und die Präsentation der Ergebnisse hat. Ausge-hend von einer Typologie für Print-Wörterbücher haben wir untersucht, welche Wörterbuchtypen im Internet verfügbar sind; die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in Abschnitt 3 dokumentiert und kommentiert. Da eine für Print-Wörterbücher entwickelte Typologie der spezifischen Publikationsform Internet nur bedingt ge-recht wird, beschäftigen wir uns in Abschnitt 4 mit medienspezifischen Merkmalen, die wir im Hinblick auf weitere typologische, quantitative und qualitative Aus-wertungen von Internet-Wörterbüchern für wichtig halten. Wir greifen dabei ex-emplarisch Wörterbücher heraus, die ein spezifisches Merkmal in typischer Weise repräsentieren. Um auch Lesern ohne Internet-Zugang einen Eindruck von den Ei-genarten dieser Wörterbücher zu vermitteln, haben wir einen Anhang mit Beispiel-material zusammengestellt, dessen Aufbau in Abschnitt 2.3 erläutert ist.

2. Über das Internet

Das Internet ist ein dezentraler Verbund von Rechnernetzen, über den mehrere Mil-lionen Rechner aus der ganzen Welt Daten austauschen und miteinander kommuni-zieren können. Dezentral bedeutet in diesem Zusammenhang, daß es keine zentrale Verwaltung gibt, die das Wachstum des Netzes oder Form und Inhalt der im Inter-net ausgetauschten Daten kontrolliert, sondern nur lokale Verwaltungen der Teil-netze. Das Internet entstand aus dem ARPANET, das Anfang der siebziger Jahre von der ARPA (U.S. Advanced Research Projects Agency) aus militärtaktischen Überlegungen heraus initiiert wurde. Nach seiner Öffnung für nichtmilitärische For-schungseinrichtungen entwickelte sich dieses Netz allmählich zu einem Netzver-bund für universitäre und wissenschaftliche Einrichtungen.2 Einen großen Anteil an Aufbau und Weiterentwicklung des Internet hatten engagierte Einzelpersonen und Gruppen aus meist universitären Einrichtungen, die letztendlich aus öffentlichen Mitteln der beteiligten Staaten finanziert wurden. Die Anzahl der ans Internet an-geschlossenen Rechner wächst beständig: Im ARPANET waren 1972 40 Großrechner miteinander verbunden, 1985 verband das Internet weltweit ca. 100 Rechnernetze, 1989 waren daraus 500 geworden, ein Jahr später 2.000, 1994 40.000.3 Im Juli 1996 werden bereits ca. 450.000 Netze mit über 12 Millionen Rechnern registriert.4 In-wieweit diese Zahlen Rückschlüsse auf die tatsächliche Internet-Nutzung erlauben, ist umstritten (vgl. die Einwände in Stoll 1995, S. 34f.).

2 Zur Entwicklungsgeschichte des Internet vgl. Scheller et al. 1994, 1.1; Kuhlen 1995, 4.3.1.3 Vgl. Internet: Das Netz der Netze (Hörfunksendung des SDR (69)).4 Die Zahlen stammen aus dem Internet Domain Survey, July 1996 (65).

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Mit der steigenden Popularität durch den Informationsdienst World Wide Web (siehe 2.2) wird das Internet inzwischen auch zunehmend von kommerziellen An-bietern genutzt. Nichtsdestotrotz gehen auch heute noch sehr viele Informations-angebote im Internet auf Initiativen von Einzelpersonen und Projekten zurück, die weniger von kommerziellen Interessen geleitet sind als vom Bedarf nach inter-nationalem Austausch. Dies gilt insbesondere auch für die von uns untersuchten Wörterbücher und Wörterbuchsammlungen.Wichtige Konzepte für das Verständnis der Funktionsweise des Internet sind das Client-Server-Prinzip und die Protokollsprache TCP/IP: Das Client-Server-Prinzip ermöglicht eine Arbeitsteilung zwischen miteinander vernetzten Computern: Ein Clientprogramm eines Computers (auch Client genannt) nimmt von einem Benut-zer den Wunsch nach einer Dienstleistung entgegen und gibt sie an einen anderen Computer im Netzwerk (Server genannt) weiter, der über Programme verfügt, mit denen die gewünschte Dienstleistung ausgeführt werden kann. Der Server führt die Dienstleistung aus und gibt das Ergebnis an den Client zurück, der dieses mithilfe des Clientprogramms dem Benutzer präsentiert. Diese Arbeitsteilung ist sinnvoll, weil dadurch rechenintensive Serverprogramme nur einmal auf einem leistungsstar-ken Rechner installiert sein müssen, der dann als Server viele weniger leistungsstarke Client-Rechner „bedienen” kann.5Damit die Arbeitsteilung zwischen Client und Server funktioniert, müssen die be-teiligten Rechner und Programme miteinander kommunizieren können. Hierzu die-nen sog. Netzwerkprotokolle, die die Art und Weise regeln, mit denen die Compu-ter des Netzwerks Daten austauschen und sich miteinander verständigen. Die im Internet zusammengeschlossenen Rechner kommunizieren über die Protokollspra-che TCP/IP ( Transmission Cbntrol Protocol/Znternet Protocol), die von Rechnern unterschiedlicher Betriebssysteme und Systemarchitekturen verstanden wird. Der TCP/IP-Standard ist nicht Eigentum einer Hard- oder Softwarefirma, sondern frei verfügbar. Das Zusammenspiel von Client- und Serverprogrammen, die zwar auf unterschiedlichen Typen von Rechnern lauffähig sind, sich aber über die standar-disierte Protokollsprache TCP/IP miteinander verständigen, ist die Grundlage für die vielfältigen Dienste des Internet.

2.1 Internet und InternetdiensteMit dem Ausdruck Internet kann in der Fachkommunikation zweierlei bezeichnet werden:1. Internet als Bezeichnung für die Gesamtheit aller weltweit miteinander verbun-denen Rechnernetze, die über das Protokoll TCP/IP miteinander kommunizieren. In dieser Verwendung wird das Internet von anderen Computernetzen wie BIT-NET, EARN, CompuServe, AOL (American Online) oder T-Online abgegrenzt, die andere Protokollsprachen benutzen. Diese Netze können zwar ihren Nutzern über sog. Gateways einen Zugang zum Internet verschaffen, ansonsten bieten sie aber -

5 Mit Client und Server werden sowohl die Programme bezeichnet, die Dienstleistungen i ausführen, als auch die Rechner, auf denen diese Programme installiert sind.

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teilweise auf kommerzieller Basis - eigene Dienstleistungen und Informationen an, die für „reine” Internet-Nutzer nicht zugänglich sind.2. Internet als Bezeichnung für die Gesamtheit der Dienstleistungen (Dienste), die in dem in 1. bezeichneten Netzverbund angeboten werden. Zu den Basisdiensten6 gehören die elektronische Post E-Mail mitsamt den darüber verteilten Diskussions-listen; der Dienst FTP, mit dem Dateien verschickt und heruntergeladen werden können, sowie der Dienst Telnet, der die „Fernsteuerung” eines anderen Computers vom heimatlichen Rechner aus ermöglicht. Daneben gibt es eine Reihe von Mehr-wertdiensten, die sich unter funktionalem Gesichtspunkt in Kommunikations- und Informationsdienste unterteilen lassen.Zu den Kommunikationsdiensten zählen die elektronischen Nachrichtenbretter (Newsgroups), in der Neuigkeiten und Meinungen zur allgemeinen Diskussion ge-stellt werden können, sowie die Online-Diskussionsgruppen (Cftaf-Dienste), in denen sich verschiedene Teilnehmer miteinander unterhalten können.7Informationsdienste erleichtern es den Internet-Nutzern, gezielt Informationen aus den im Internet angebotenen Datenbeständen herauszufiltern. Dienste wie Whois oder Netfind bieten Metainformationen zum Internet, WA IS ( Hüde Area, Information Server) ermöglicht die einfache Volltextsuche in weltweit verteilten Da-tenbanken; der Dienst Gopher organisiert den Zugriff auf Datenbestände im Internet über hierarchische Dateisysteme. Der Informationsdienst, der das Internet in den letzten Jahren von einem vorwiegend wissenschaftlich genutzten Netzwerk zu dem in Öffentlichkeit und Presse viel besprochenen „Netz der Netze” gemacht hat, ist der Informationsdienst World Wide Web. Dieser Dienst spielt in unserer Untersuchung die zentrale Rolle, d.h., wir haben uns auf Wörterbuchdaten konzentriert, auf die mit Hilfe eines World-Wide-Web-Clientprogramms zugegriffen werden kann. Wir werden deshalb im folgenden kurz auf die Charakteristika dieses Dienstes einge- hen und die Art, wie Wörterbuchdaten darin angeboten werden, an einem Beispiel erläutern.

2.2 Über das World Wide Web (WWW)Das World Wide Web, abgekürzt als WWW, W3 oder Web, wurde Ende der acht-ziger Jahre am Genfer Kernforschungszentrum CERN (Cbnseil europeen pour la recherche nucleaire) entwickelt, um die Zusammenarbeit von Spezialisten zu er-leichtern, die an verschiedenen Orten zum selben wissenschaftlichen Themenbereich arbeiten. Aus technischer Perspektive funktioniert das WWW ähnlich wie andere Internet-Dienste: WWW-Server verwalten Dokumente, auf die mit entsprechender Client-Software zugegriffen werden kann. Die Besonderheit des WWW liegt in seiner Organisationsform: Das WWW ist aus informationstheoretischer Perspektive ein de-zentral verwalteter offener Hypertext und damit ein Netzwerk von Dokumenten, die mittels computerisierten Verweisungen, Hyperlinks genannt, miteinander verbunden

6 Zur Einteilung der Dienste unter informationswissenschaftlichen Gesichtspunkten vgl. Kuhlen 1995, 9.2.

7 Zur Einteilung und Untersuchung dieser Dienste aus kommunikationstheoretischer Perspektive vgl. Lenke/Schmitz 1995.

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sind.8 Auf den weltweit verstreuten WWW-Servern gibt es Informationsangebote zu ziemlich allen denkbaren und nicht denkbaren Themen: Last-Minute-Flüge, aktuelle Bundesligaergebnisse, Tagesereignisse zum Lesen oder Abhören, Stellenangebote, Aktuelles zur Lindenstraße, Börsenkurse, Buchhandelskataloge mit Bestellkompo-nente, der aktuelle Flüssigkeitspegel einer Kaffeemaschine in Cambridge und vieles mehr.

Um diese Informationsangebote nutzen zu können, benötigt ein Internet-Nutzer eine Browser genannte Clientsoftware. Der Ausdruck browse bezeichnet das für die Verwendung von Hypertexten typische „Herumstöbern im Informationsraum” im Kontext eines noch vagen Informationsbedürfnisses, das Kuhlen (1991, S. 26) mit dem Satz auf den Punkt bringt „Ich suche nichts Bestimmtes, ich informiere mich bloß”. Andere Ausdrücke für die Nutzung des WWW sind Navigieren und Sur-fen: Während die Navigationsmetapher im Zusammenhang mit Hypertexten schon länger für die Orientierung im Hyperspace genannten Informationsraums benutzt wird9, ist die Metapher des Surfens an das WWW gebunden und stellt im Gegensatz zur seriösen Informationssuche mittels Navigation eher den unterhaltungsorientier-ten Umgang mit dem Internet in den Vordergrund.

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Swabian into English

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Abbildung 1: Einstiegsseite von Swabian into English

8 Zu Hypertext und WWW vgl. Kuhlen 1995, Abschnitt 9.1.3.

9 Vgl. Horn 1989, Kap. 4; Kuhlen 1991, Kap 2.3.

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Wie ein solcher Browser die WWW-Daten anzeigt, soll an dem weit verbreiteten Browser Netscape verdeutlicht werden.10 11 In Abbildung 1 zeigt dieser Browser die Titelseite des schwäbisch-englischen Wörterbuchs, das uns als besonders gut ge-machtes WWW-Wörterbuch noch beschäftigen wird ((42)u , vgl. Abschnitt 3.4 und 4 und Anhang A 2.1). Das angezeigte Dokument besteht aus einer Zeichnung, der Überschrift, einem Zitat und dem Inhaltsverzeichnis, dargestellt als Liste von unter-strichenen Themenangaben. Diese Themenangaben sind durch ihre Unterstreichung und farbige Heraushebung für den kundigen WWW-Nutzer als sog. Aktionswörter erkennbar. Aktionswörter sind Wörter, die wie Schaltflächen funktionieren: Auf einen Mausklick hin wird eine mit dem Aktionswort verbundene Programmieran- weisung ausgeführt. Im WWW repräsentieren die Aktionswörter meist Hyperlinks, d.h. Verweisungen auf andere WWW-Dokumente, die dann vom Browser angezeigt werden. Wird in dem in Abbildung 1 gezeigten Bildschirm beispielsweise das Ak-tionswort Vocabulary per Mausklick aktiviert, so zeigt der Browser den Beginn des Wörterteils des schwäbisch-englischen Wörterbuchs (siehe Abbildung 2). Hier fin-den sich wieder Hyperlinks, z.B. die unterstrichenen Initialen, die zum Anfang der jeweiligen Alphabetstrecken führen.

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• totUf. p ron: i , ~ wang <1 hui«, soma. a adv. pr€p. prvf. 1 .odv.prvp : on, at, upon, m, agamat, to. by. ic i flh l mi a ll - that it no butinan of nun«: aheady draaaad. 2 .praf. with cartam verb», (y abdndlt. a'feh*. alanft. a'ahuckt). o (ab) adv prtp. 1 .pr*p : ftom; fron» (on); 2. adv : oft (colloq.)11 tot.: 1 .Hai; Stopl; Hol (intarjaetion ofmockar/); 2. Uarghal (inttrjvction of dügust,ßg).*-%<)adv no; (». aha) aVUb vb.: ahout at a.o. a Vbatie (anbandlt) vb ; flirt ab« adv down; (» am) d b h a vb.: taar, puO off abkratu vb.: dia. ackl(a)num. a d : aight. ada bya; -4a bya bya. a'gelia vb.: go on; bagin; atait

äBM pocunwit Don«

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Abbildung 2: Beginn des Wörterteils von Sw a b ia n into En g l is h

10 Wir benutzten den Netscape-Browser in der Version 2.02.11 Die Adressen der von uns genannten WWW-Ressourcen finden sich im Literaturverzeichnis L

1 und L 2. Im Texi wird auf sie durch Ziffern in Klammern verwiesen.

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In Abbildung 2 wird sichtbar, daß das angezeigte Dokument nicht auf die Größe des Bildschirms begrenzt sein muß: Rechts vom Dokumententeil befindet sich ein sog. Scrollbar, mit dessen Hilfe auch umfangreiche Dokumente durchgeblättert wer-den können, in unserem Beispiel der gesamte Wörterteil. Die Aktionswörter des Wörterteils und die Initialen aktivieren in diesem Fall sog. intrahypertextuelle Hy- perlinks, d.h. Verweisungen zu bestimmten Stellen im selben Dokument.12 Ein Aktionswort wie a’schuke ist also mit einem intratextuellen Hyperlink verbunden, der zu dem Wörterbucheintrag für das Lemma a’schuke führt.Weitere Bauteile des Browsers sind die Menüleiste, die auf Mausklick eine Auswahlliste von Befehlen sichtbar macht, und die Knopfleiste, auf der ei-nige häufig benötigte Befehle über entsprechende Ikonen direkt aktiviert werden können. Darunter befindet sich das Angabefeld für die aktuell angezeigte URL ( Uniform fiesource Locator). URLs dienen dazu, die über WWW zugänglichen Informationsangebote zu identifizieren. Die URL unseres Beispiel-Wörterbuchs lautet: http://www.architektur.uni-stuttgart.de: 1200/users/tk/sw/swab.html. URLs sind zentral für das WWW, da sie auch zur Identifikation von Dokumenten in inter- und extrahypertextuellen Hyperlinks dienen, d.h. Hyperlinks, die auf andere Dokumente verweisen. Durch die Aktivierung eines extratextuellen Hyperlinks zu einem Dokument, das auf einem anderen WWW-Server liegt, wird in etwa folgen-der Prozeß in Gang gesetzt:13 Der lokale Browser gibt die URL an den lokalen WWW-Server weiter, dieser bittet den in der URL spezifizierten WWW-Server um das ebenfalls in der URL spezifizierte Dokument und gibt dieses - falls seine Bitte Gehör findet - an den Browser zurück. Das Verfahren ist prinzipiell dasselbe für intertextuelle Hyperlinks, bei denen auf Dokumente verwiesen wird, die auf dem-selben WWW-Server liegen, z.B. dem oben besprochenen Hyperlink zwischen der in Abbildung 1 angezeigten Einstiegsseite und dem Wörterteil in Abbildung 2.Die Unterscheidung von intertextuellen und extratextuellen Hyperlinks ist wichtig für das Verständnis der in 2.3 angesprochenen Probleme und der sich daraus er-gebenden Konsequenzen für die vorliegende Untersuchung: Durch das Fehlen einer zentralen Verwaltung im Internet muß ein Autor, der in einem WWW-Dokument einen extratextuellen Hyperlink zu einem Dokument auf einem anderen WWW- Server anlegt, jederzeit damit rechnen, daß1. dieser WWW-Server überhaupt nicht mehr oder nicht mehr unter der angegebe-nen URL existiert,2. das betreffende Dokument auf diesem Server überhaupt nicht mehr oder nichtmehr unter der angegebenen URL angeboten wird,3. dieses Dokument einen anderen Inhalt hat als zu dem Zeitpunkt, an dem derHyperlink gelegt wurde.Damit die Leser des Dokumentes beim Verfolgen der Hyperlinks also keine un-liebsamen Überraschungen erleben, muß der Autor diese Hyperlinks von Zeit zu

12 Zur Unterscheidung von intra-, inter- und extratextuellen Hyperlinks vgl. Kuhlen 1991, S. 107f.13 Die Darstellung ist sehr vereinfacht, eine detaillierte, gut verständliche Darstellung der Zusam-

menhänge geben Scheller et al. 1994, Kap. 16.

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Zeit überprüfen und aktualisieren, man spricht dann von „gut gepflegten” WWW- Dokumenten. Das am Ende eines WWW-Dokuments häufig angegebene Datum der letzten Änderung kann dabei als Anhaltspunkt für die Pflegequalität dienen. Auch die Betreiber der von uns untersuchten Wörterbuchsammlungen müssen ihre Hyper- links zu den Wörterbüchern laufend auf Aktualität überprüfen. Dies ist bei umfang-reichen Sammlungen ungemein zeitaufwendig und kann durch die sich häufenden „Verkehrsstaus” auf der „Datenautobahn” im Grunde nicht mehr regelmäßig gelei-stet werden; schon gar nicht, wenn kostenlos und um der guten Sache willen gearbei-tet wird. Selbst bei hervorragend gepflegten Sammlungen kann es deshalb Vorkom-men, daß Hyperlinks nach oft beträchtlichen Wartezeiten nicht zu den gewünschten Wörterbüchern führen, sondern zu Fehlermeldungen wie „Netscape is unable to locate the Server XYZ”.

Uber die URLs können nicht nur WWW-Server identifiziert werden, sondern auch Server für andere Dienstleistungen wie FTP, Gopher und WAIS (siehe 2.1). Diese Möglichkeit wird in Wörterbuchsammlungen auch genutzt.14 Weiterhin kann ein Aktionswort in einem WWW-Dokument mit dem Aufruf eines E-Mail- Clientprogramms verbunden werden, über das dann Elektrobriefe an eine vorge-gebene Adresse verschickt werden können. Diese Kombination von Informations-und Kommunikationsdiensten ist eine wichtige Grundvoraussetzung für die in 4.2 beschriebenen kollaborativen Wörterbuchprojekte.

Das Attraktive am WWW ist, daß WWW-Dokumente nicht nur Text, sondern auch Graphik, Ton, bewegte Bilder (Animation) und Videos enthalten können. Ein in Abbildung 2 sichtbares - wenn auch nicht hörbares - Beispiel: ein Mausklick auf das beim Stichwort a weng angezeigte Megaphon führt dazu, daß eine Ton-datei mit der Aussprache der Wörter abgespielt wird, die über einen Hyperlink mit der Megaphon-Graphik verbunden ist. Dieses Beispiel zeigt auch, daß Hyper-links in WWW-Dokumenten nicht nur durch Aktionswörter, sondern auch durch Graphiken repräsentiert werden können. Besonders effektiv sind die sensitiven Gra-phiken (Image Maps), bei denen einzelne Teile der Graphik mit unterschiedlichen Hyperlinks verbunden sind. Ein gutes Beispiel dafür ist das in Abbildung 7 ange-zeigte Topic Tree Tutorial des ©Hy pe r Su rf in g Engl ish -F ren ch Dic t io n a r y , das in Abschnitt 4 weiter erörtert wird.

Damit ein Internet-Nutzer in dem weltumspannenden Hypertext Informationen zu einem bestimmten Thema, z.B. Wörterbücher, findet, wird eine Reihe von Such-diensten angeboten. Suchdienste bieten entweder thematische Kataloge an, deren Einträge Hyperlinks sind, die zu den entsprechenden Angeboten führen, oder sie ermöglichen die Eingabe eines Suchbegriffs (z.B. Wörterbuch oder dictionary), zu dem dann alle gefundenen WWW-Angebote ausgegeben werden. Die Suchdienste sind inzwischen so zahlreich, daß Metalisten zu Suchdiensten existieren, in denen man den passenden Suchdienst anwählen oder mehrere Suchmaschinen gleichzeitig starten kann.15 Über diese Suchdienste findet man dann sowohl die Wörterbücher

14 So enthält z.B. die Beard-Sammlung Verweise auf Gopher, FTP- und WAIS-Server.15 Z.B. „Einstieg ins World Wide Web” (53), das Zugang zu einer ganzen Reihe von Suchdiensten

bietet.

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selbst, als auch Metalisten zu Wörterbüchern, im weiteren Wörterbuchsammlungen genannt. Die meisten Wörterbuchsammlungen sind auf Initiative von Einzelperso-nen entstanden und bieten eine unter bestimmter Perspektive getroffene Auswahl von Hyperlinks zu Wörterbuchangeboten im Internet.Durch das schnelle Anwachsen und die dezentrale Organisation des Internet kann jedoch kein Suchdienst garantieren, daß er alle Angebote zu einem Thema fin-det. Deshalb kann auch eine sehr umfassende Wörterbuchsammlung, wie die Beard-Sammlung (4), nicht alle Wörterbuchangebote im Internet vollständig er-fassen.16 Es empfiehlt sich, mehrere Sammlungen gleichzeitig heranzuziehen und mehrere Suchdienste zu befragen. Dies wird dadurch erleichtert, daß die meisten Wörterbuchsammlungen Hyperlinks zu anderen Sammlungen oder sogar voreinge-stellte Hyperlinks auf Suchdienste enthalten. Sich im WWW einen Überblick zu einem Thema zu verschaffen, ähnelt also dem beim Bibliographieren verwendeten Schneeballverfahren mit zwei wesentlichen Unterschieden:1. Wie oben bereits erläutert, verweisen die gefundenen URLs auf Dokumente, dieschon morgen möglicherweise nicht mehr in der angegeben Form oder am angegeben Ort oder überhaupt nicht mehr existieren; ein Problem, das sich bei bibliographi-schen Angaben für gedruckte Publikationen in dieser Form nicht stellt.2. Es läßt sich im allgemeinen gut feststellen, ob zwei bibliographische Angabenauf dieselbe Publikation verweisen, auch wenn konkurrierende Standards für de-ren Auszeichnung verwendet werden. In den Wörterbuchsammlungen des WWW hingegen werden die URLs der Wörterbücher, die ja prinzipiell jedes WWW- Informationsangebot eindeutig identifizieren, nicht direkt angegeben. Sie sind viel-mehr hinter den Aktionswörtern versteckt; wobei es nicht unbedingt offensicht-lich ist, daß sich hinter dem Aktionswort „Synonym-homonym-antonym-meronym- holonym-hyponym-hypernym Dictionary of English” in der Beard-Sammlung Wo r d Ne t 1.5 verbirgt. Überschneidungen in den Sammlungen, im Prinzip unver-meidlich und auch erwünscht, können aus diesem Grund nur schwer als solche iden-tifiziert werden.Es dürfte klar geworden sein, daß die spezifische Publikationsform WWW verschie-denste Konsequenzen für eine typologische Untersuchung der dort angebotenen Wörterbücher hat. Wir werden im folgenden Abschnitt kurz auf die wichtigsten Punkte eingehen; einige Aspekte werden an entsprechender Stelle vertieft.

2.3 Konsequenzen für unsere UntersuchungWer in einer gedruckten Zeitschrift über Internet-Publikationen schreibt, steht zwei Problemen gegenüber: Der Schnellebigkeit des Internet und der Frage, wie Internet- Publikationen zitiert werden sollen. Bei dem rasanten Tempo, in dem das WWW wächst und sich verändert, entspricht die von uns im Zeitraum März 1996 bis Au-gust 1996 erstellte Studie schon beim Erscheinen dieses Heftes nicht mehr dem aktuellen Stand: Einerseits werden ständig neue Wörterbücher angeboten, ande-rerseits können vorhandene Wörterbücher wieder verschwinden, nur noch für be-

16 Und zwar unabhängig von der Frage, was überhaupt in diesem neuen Medium als Wörterbuch bezeichnet und in eine solche Sammlung aufgenommen werden soll.

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stimmte Benutzergruppen_ zugänglich sein oder ohne Vorwarnung ihre Internet- Adresse wechseln. Um die Überprüfbarkeit unserer Untersuchungsergebnisse zumin-dest ansatzweise zu gewährleisten, haben wir die von uns in Abschnitt 3 ausgewerte-ten Wörterbuchsammlungen auf dem Stand des Untersuchungszeitpunkts (August 1996) archiviert.17 Es handelt sich dabei um die Sammlung von Robert Beard (4), im weiteren Beard-Sammlung genannt, die sehr umfangreich ist und Wörterbücher zu 64 Sprachen sowie einen umfassenden Metaindex zu Wörterbuchlisten enthält, um die auf englische Wörterbücher spezialisierte Sammlung von Martin Ramsch (8), im weiteren Ramsch-Sammlung genannt, und um die viele Kuriositäten enthaltende Sammlung von Jürgen Peus (1), im weiteren Peus-Sammlung genannt.

Die URLs anderer Sammlungen sind im Literaturverzeichnis LI angegeben18 , wo-bei wir dort eine an Umfang, Gliederung und Qualität des Inhalts orientierte Aus-wahl getroffen haben. Obwohl wir alle im Literaturverzeichnis angegebenen URLs im November 1996 noch einmal aktualisiert haben, können wir aus den angebe- nen Gründen nicht garantieren, daß die von uns besprochenen Wörterbücher und Wörterbuchsammlungen bei Erscheinen dieses Aufsatzes oder später noch unter der angegebenen URL oder überhaupt noch existieren.

Wie können nun WWW-Dokumente überhaupt zitiert werden? Innerhalb des WWW sind die verfügbaren Ressourcen - wie oben erläutert - eindeutig über ihre URL identifizierbar. Auf Publikationen in elektronischen wissenschaftlichen Zeit-schriften kann deshalb dadurch verwiesen werden, daß der Name des Autors und der Titel der Publikation angegeben und um die URL ergänzt wird. Im Falle der von uns untersuchten Wörterbücher ist die Frage der Autoren- oder Herausgeber-schaft aber oft schwer zu klären. Wer soll beispielsweise als Autor bzw. Herausgeber für die WWW-Zugänge zum WoRDNET-Wörterbuch (vgl. 3.4 und 4.5) gelten: Die WoRDNET-Autoren selbst oder die Anbieter der WWW-Zugänge (36 und 46)? Wer fungiert als Autor für kollaborative Wörterbuchprojekte wie die Al t ern at iv e Dic - t io n a ri e s (64) oder Swedish idi om s in pa in fu lly l it er a l Trans lat ion (73)? Die Frage nach dem Autor und der Identität von Texten ist für die Publikationsform WWW neu zu klären (vgl. Frisch (im Druck)). Für die vorliegende Publikation haben wir uns folgendermaßen entschieden: Die URLs der von uns besprochenen Wörterbücher haben wir, wie bereits erwähnt, in alphabetischer Anordnung im Literaturverzeich-nis L 2 aufgeführt und mit einer Nummer versehen, mittels der wir auch im Text auf sie Bezug nehmen. Wir halten dies für eine Notlösung und haben uns deshalb bemüht, sooft als möglich zusätzlich Autor oder Herausgeber mit anzugeben.Die Angabe der URLs in L 1 und L 2 geben Internet-Nutzern die Möglichkeit, die von uns beschriebenen Wörterbücher selbst in Augenschein zu nehmen. Um auch denjenigen, die keinen Internet-Zugang haben, einen Eindruck von den von uns beschriebenen Typen und Phänomenen zu vermitteln, haben wir diesen Artikel um einen relativ umfangreichen Anhang ergänzt, der folgendermaßen aufgebaut ist: In

17 Ein vollständiger Abdruck im Anhang war aus Platzgründen nicht möglich.18 Die Liste der URLs von Wörterbuchsammlungen ist Teil der „Informationsbörse” des Arbeits-

kreises Hypermedia der Gesellschaft für linguistische Datenverarbeitung. Aktuelle Versionen davon sind unter (52) erhältlich.

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A 1 möchten wir am Beispiel des Lemmas nur einen Eindruck von den in Abschnitt3.2 besprochenen Deutsch-Englisch-Wörterbüchern vermitteln. In A 2 haben wir Auszüge aus Wörterbüchern zusammengestellt und fortlaufend numeriert; auf diese werden wir in den einzelnen Abschnitten Bezug nehmen.

3. Typologisierung von Internet-Wörterbüchern in Anlehnung andie HSK-Typologie19

3.1 VorbemerkungenEine Wörterbuchtypologie dient - sehr vereinfacht gesprochen - dazu, eine Grund-menge von Wörterbüchern anhand eines Inventars typologischer Merkmale in Teil-mengen zu zerlegen, also jedes Wörterbuch der Grundmenge einem und (möglichst) nur einem Wörterbuchtyp zuzuordnen. Welche und wie viele typologische Merkmale dabei berücksichtigt werden, ist abhängig von der Zwecksetzung, die mit der Typo-logisierung verfolgt wird: Eine Wörterbuchtypologie, die dazu dient, Wörterbücher in einer Bibliothek nach benutzerfreundlichen Gesichtspunkten einzustellen, wird Merkmale anders auswählen und gewichten als eine Typologie, die im Rahmen metalexikographischer Theoriebildung entwickelt wird. Auch die Frage, welche Ob-jekte überhaupt zur Grundmenge der Wörterbücher gezählt werden, kann je nach Forschungsinteresse unterschiedlich beantwortet werden.20Typologien mit unterschiedlicher Zielsetzung und verschiedenem Objektbereich wurden u.a. von Quemada 1967, Rey 1970, Henne 1972, Kühn 1978 und Reichmann 1984 vorgestellt; ein Überblick findet sich in Hausmann 1989. Keine der genann-ten Typologien berücksichtigt jedoch elektronische Wörterbücher, was nicht weiter verwundert, wenn man sich den Entstehungszeitpunkt dieser Typologien vor Au-gen hält. Entsprechend werden typologische Merkmale verwendet, die teilweise an das Medium Buch gebunden sind, z.B. Merkmale, die sich auf die Anordnung der Textsegmente im gedruckten Wörterbuch beziehen (vgl. Wiegand 1989a und Wie-gand 1989b). Solche Merkmale müssen bei elektronischen Wörterbüchern durch medienspezifische Pendants - wie Zugriffsangebote und Suchstrategien (vgl. 4.5) - ersetzt werden. Vorschläge zur Typologisierung maschinenlesbarer lexikalischer Ressourcen wurden von der Computerlexikographie vorgelegt (z.B. Heß et al. 1983; Calzolari 1989; Breidt 1994). Sie beziehen sich auf Datensammlungen, die für Sy-steme der maschinellen Sprachverarbeitung aufgebaut wurden, bzw. aufbereitete Formen von Print-Wörterbüchern, die für diese Zwecke „wiederverwendet” werden sollten, und werden deshalb der spezifischen Publikationsform Internet ebenfalls nicht ohne weiteres gerecht. Insbesondere fehlen Aspekte wie Zugriffsangebote, Hy- pertextualisierung, Multimedialität und Abgeschlossenheit, wie sie in Abschnitt 4 erörtert werden.

19 Als HSK-Typologie bezeichnen wir die in Hausmann 1989 vorgestellte Typologie für Printwörterbücher, die den drei Handbüchern zur Lexikographie zugrundeliegt, die in der HSK- Reihe (/Handbücher zur Sprach- und A'ommunikationswissenschaft) erschienen sind.

20 Zu den wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Typologisierung von Wörterbüchern vgl. Wiegand 1988.

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Eine typologische Untersuchung der Internet-Wörterbücher kann also weder meta- lexikographische noch computerlexikographische Ansätze unbesehen übernehmen. In der vorliegenden Untersuchung haben wir dennoch zunächst eine Typologie für gedruckte Wörterbücher zugrundegelegt, daraus jedoch nur die relativ medienun-abhängigen Merkmale quantitativ ausgewertet. Es handelt sich um die Typologie, die für das dreibändige internationale Handbuch zur Lexikographie21 entworfen und in Hausmann 1989 beschrieben wurde. Diese Typologie ist aktuell, metalexi- kographisch gut fundiert und praktisch orientiert, also darauf ausgerichtet, jedem Wörterbuch einen endgültigen und einmaligen Standort zuzuweisen (Hausmann 1989, S. 970). Aus diesen Gründen erschien sie uns für unsere Zwecke gut geeignet zu sein. Die Typenstufen 1 -3 der HSK-Typologie ergeben sich durch die Merkmale einsprachig vs. zweisprachig, und allgemein vs. speziell; diese liegen der quantitati-ven Auswertung in 3.2 und 3.3 zugrunde. Sie werden ergänzt um eine Typologie für Spezialwörterbücher, von der wir uns in 3.4 leiten ließen. Hierbei konnten jedoch nur Tendenzen der quantitativen Verteilung festgehalten werden, da viele der untersuch-ten Spezialwörterbücher keinem der angegebenen Wörterbuchtypen zugeschlagen werden konnten. Bei der Typologisierung dieser Wörterbücher müßten medienspe-zifische Aspekte, z.B. die in Abschnitt 4 erläuterten Merkmale, mit berücksichtigt werden.

3.2 Monolinguale, bilinguale und multilinguale WörterbücherEine quantitative Untersuchung der im Internet angebotenen Wörterbücher kann sich aus den bereits genannten Gründen nur auf einen festgelegten Stichtag bezie-hen. Unserer Auswertung liegt der Stand vom 1. August 1996 zugrunde. Sie kann ebenfalls nicht auf DIE Menge der im Internet angebotenen Wörterbücher bezogen werden, denn auch diese wäre - selbst bei Angabe eines Stichtages - aus den in2.2 erläuterten Gründen nur schwerlich zu bestimmen. Wir haben uns deshalb ex-emplarisch für die quantitative Auswertung von zwei Wörterbuchsammlungen ent-schieden: Die gut gepflegte und sehr umfangreiche Beard-Liste (4) und die auf Eng-lischwörterbücher und das Sprachenpaar Deutsch-Englisch spezialisierte Ramsch- Liste (8).Die HSK-Typologie unterscheidet zunächst zwischen einsprachigen und zweispra-chigen Wörterbüchern. Da elektronische Wörterbücher auch mehrere Sprachrich- tungen gleichzeitig anbieten können, haben wir dieses Merkmalspaar auf die Triade monolingual (eine Sprache), bilingual (zwei Sprachen) und multilingual (mehr als zwei Sprachen) erweitert. Das Ergebnis der Auszählung der beiden oben genannten Sammlungen ist in Tabelle 1 dargestellt.

21 Hausmann et al. 1989; Hausmann et al. 1991.

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Beard-Liste Ramsch-ListeGesamtzahl 154 62davonA monolingual 43 35B bilingual 96 23C multilingual 14 4mit Englisch 113 62

Tabelle 1: Anzahl der ein-, zwei- oder mehrsprachigen Wörterbücher in den untersuchten Wörterbuchsammlungen

Es zeigt sich, daß die bi- und multilingualen Wörterbücher überwiegen, wobei in den meisten Fällen Englisch berücksichtigt wird. Während dies bei der auf Englisch spe-zialisierten Ramsch-Sammlung nicht weiter verwundert, erklärt sich der auch in der Beard-Sammlung sichtbare Trend daraus, daß das Englische als Lingua Franca des Internet fungiert. Man kann davon ausgehen, daß die meisten Internet-Nutzer das Englische genügend beherrschen, um die angebotenen Englisch-Wörterbücher zu nutzen. Beeindruckend ist auch die Vielfalt der berücksichtigten Sprachen. Funkti- onstypologisch ist hier sicher noch weiter zu unterscheiden zwischen Wörterbüchern mit Sprachenpaaren wie Gamilaraay-Englisch, Ojibwe-Englisch, Cherokee-Englisch und Seneca-Englisch, die wohl vornehmlich dokumentarischen Wert haben und für sprachwissenschaftliche Untersuchungen interessant sind, und Wörterbüchern mit Sprachenpaaren wie Deutsch-Englisch oder Französisch-Englisch, die für die Online-Nutzung in Sprachrezeptions- und -Produktionssituationen konzipiert sind. Hauptsächlich als Ubersetzungshilfen sind multilinguale Wörterbücher wie das LOGOS-Wörterbuch (16) und eurod ica ut om (72) gedacht, zumal wenn sie - wie im Beispiel lo go s - von Firmen angeboten werden, die schon jahrelang im Bereich der maschinellen Übersetzung engagiert sind. Insgesamt wird die im Internet beste-hende Möglichkeit, verschiedene Sprachen und verschiedene Sprachrichtungen unter einer Oberfläche anzubieten, noch relativ wenig genutzt.

Wer jedoch glaubt, ein Internet-Anschluß mache die Anschaffung eines deutsch-englischen Wörterbuchs überflüssig, wird bei näherer Bekanntschaft mit den verfügbaren Online-Nachschlagewerkcn für Deutsch-Englisch bald gerne zum gedruckten oder Offline-Wörterbuch zurückkehren. Die momentan verfügbaren Online-Wörterbücher können weder in Bezug auf Art und Anzahl der berücksichtig-ten Stichwörter (äußere Selektion) noch im Hinblick auf Art und Anzahl der lexiko- graphischen Angaben, die zu einem Stichwort gemacht werden (innere Selektion), dem Vergleich mit einem professionell erarbeiteten Wörterbuch standhalten:

Im Hinblick auf die innere Selektion begnügen sich die Online-Wörterbücher zum Sprachenpaar Deutsch-Englisch meist mit der Angabe des Übersetzungsäquivalents; grammatische Angaben, Angaben zur Flexion oder Beispiele sind selten. Eine rühmliche Ausnahme bildet in dieser Hinsicht das Dresdner Dicti on ary (56), das auch im Bereich der Suchstrategien gut abschneidet (vgl. 4.5).

In einer Stichprobe zur äußeren Selektion haben wir die Online-Wörterbücher Deu t sc h -En g u s c h Lexik on (55), Englis ch <-> De u t sc h e s Wö rt erb uch (70), Dic -tion ary (56), [Germ a n -En g li s h k Englis h -Ger man Dict io n a ry ] (50), Englis ch <->

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Deu t sc h (61) und LEO Dic t io n a ry : Ger man <-> Eng li s h (59) mit dem DUW-DO 199422 verglichen. Wir suchten nach den Wortformen klipp und klar, sowohl, ob-schon, nachhaltig, Datenautobahn, Informationsgesellschaft, blättern, durchstöbern, Frauenbeauftragte, urtümlich, neudeutsch, Eierschale. Die Ergebnisse in Tabelle 2 zeigen (X heißt: die Wortform wurde gefunden), daß die Online-Wörterbücher nicht nur bei selten verwendeten Wörtern wie obschon, nachhaltig und urtümlich lückenhaft sind, sondern auch Neuschöpfungen wie neudeutsch oder Frauenbeauf-tragte nicht erfassen. Lücken gibt es selbst in Wortschatzbereichen mit Bezug zur Computerkommunikation wie Informationsgesellschaft, Datenautobahn oder beim Verb durchstöbem, das häufig als Übersetzung für das englische to browse (zu Bro-wser) benutzt wird. Dies ist überraschend, weil Online-Wörterbücher gegenüber Print- und Offline-Publikationen prinzipiell den Vorteil haben, daß sie ständig ak-tualisiert und auf dem neuesten Stand gehalten werden können.

DUW DO (55) (70) (56) (50) (61) (59) Summeklipp und klar X X X X X 5sowohl X X X X X X X X 8obscbon X X X X 3nachhaltig X X X 3Datenautobahn X 1Informationsgesellschaft X 1blättern X X X X X X 7durchstöbern X X X X 4Frauenbeauftragte X 1urtümlich X X 2neudeutsch X X 2Eierschale X X X X X 5Summe 11/12 9/12 3/12 3/12 4/12 4/12 1/12 7/12

Tabelle 2: Stichproben zur inneren Selektion in Online- und Offline-Wörterbüchern

Dieser Aktualitäts-Vorsprung wird bislang bei den allgemeinsprachlichen Wörter-büchern nicht genutzt. Ein intensiverer Blick in die meisten der verfügbaren Ange-bote macht schnell deutlich, daß Engagement und Kooperationsbereitschaft allein nicht ausreichen, um qualitativ brauchbare Wörterbücher für ein Sprachenpaar wie Deutsch und Englisch zu schreiben. Da sich professionelle Wörterbuchverlage aus ur-heberrechtlichen Gründen und aus Furcht vor mangelnder Datensicherheit bislang dem Internet fernhalten, sind solche von Privatpersonen und Gruppen getragene Initiativen dennoch lobenswert.

3.3 Allgemeine Wörterbücher und SpezialwörterbücherAuf der nächsten Typenstufe unterscheidet die HSK-Typologie allgemeine Wörter-bücher und Spezialwörterbücher, wobei die allgemeinen Wörterbücher - in Abgren-zung zu den merkmalhaltigen Spezialwörterbüchern - einen „merkmallosen Grund-typ” repräsentieren (Hausmann 1989, S. 973). Mit unserer oben genannten Erwei-terung um multilinguale Wörterbücher haben wir also auf der zweiten Typenstufe

22 DUDEN UNIVERSALWÖRTERBUCH und DUDEN-OXFORD GROSSWÖRTERBUCH als CD-ROM.

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sechs Wörterbuchtypen, deren Verteilung in den untersuchten Sammlungen in Ta-belle 3 zusammengefaßt ist.

Beard-Liste Ramsch-ListeGesamtzahl 154 62davon:A 1 monolingual allgemein 33 17A 2 monolingual speziell 10 18B 1 bilingual allgemein 84 20B 2 bilingual speziell 12 3C 1 multilingual allgemein 6 2C 2 multilingual speziell 8 2

Tabelle 3: Verteilung der sechs Wörterbuchtypen in den untersuchten Wörterbuchsammlungen

Da wir uns - vor allem bei ausgefallenen Sprachen - bei dieser Auswertung häufig nur am Wortlaut des Aktionswortes orientieren konnten, muß dieses Ergebnis mit Vorsicht gelesen werden: Hinter merkmallos klingenden Titelangaben wie Ta mil On -Line Lexico n oder J apane se El e ct ro n ic Dic ti on ary können sich durchaus Spe-zialwörterbücher verbergen, ohne daß dies von uns - und gegebenenfalls auch nicht von dem Betreiber der Sammlung - erkannt werden kann. Dadurch könnte der deutliche Trend zum allgemeinen Wörterbuch überzeichnet sein. Das Merkmal all-gemein ist dabei auf die Auswahl des aufgenommenen Wortschatzes zu beziehen. Die Spezialwörterbücher im Internet können nur schwer auf die Verselbständigung von Bauteilen allgemeiner Wörterbücher zurückgeführt werden, wie dies für Print- Wörterbücher in Hausmann 1977 gezeigt wurde. Wie im vorigen Abschnitt be-reits erwähnt, sind die lexikographischen Angaben in den allgemeinen Internet- Wörterbüchern derart dürftig, daß eine weitere Reduktion schwer möglich ist. Be-merkenswert ist das Fehlen eines deutschen einsprachigen allgemeinen Wörterbuchs, also eines Pendants zum We b s t e r ’s rev ised u n a bri dg ed Dict io na ry (14) für das Eng-lische oder dem Sve ns ka Akad em iens Ordbok (26) für das Schwedische. Allerdings zeigen nicht nur deutsche Wörterbuch Verlage bislang wenig Neigung, ihre Daten im Internet anzubieten.23 Auch im zweisprachigen Bereich und auch für andere Spra-chen - beispielsweise das Englische, das Spanische oder das Italienische - handelt es sich bei den im Internet angebotenen Wörterbüchern nur selten um Online- Versionen kommerzieller Wörterbücher.

3.4 Typen von SpezialwörterbüchernIn der HSK-Typologie werden die Spezialwörterbücher unterteilt in:24

A) Syntagmatische Spezialwörterbücher (z.B. Valenz, Kollokationen, Phraseologie,Zitate, Sprichwörter),

B) Paradigmatische Spezialwörterbücher (z.B. Synonyme/Antonyme, begrifflich an-geordnete Wörterbücher, Thesauri, Bildwörterbücher, Reimwörterbücher),

23 Anders sieht es im Bereich der Enzyklopädien aus: Meye rs Lexi ko n - Da s W is s e n A-Z (27) ist online abrufbar.

24 Hausmann 1989, wir orientieren uns an den in Hausmann et al. 1989 und Hausmann et al. 1991 angegebenen Überschriften.

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C) Spezialwörter zu markierten Lemmata der Standardsprache (z.B. Archaismen, Neologismen, Slang, Schimpfwörter, Fremdwörter),

D) Wörterbücher zu bestimmten weiteren Lemmatypen (z.B. Abkürzungen, Wort-bildungsmittel, Berufs-, Tier- und Pflanzenbezeichnungen, Wörterbücher zu be-stimmten Wortarten wie Verben, Partikeln, Präpositionen),

E) Namenwörterbücher (z.B. Orts-, Personen- und Gewässernamen),

F) Spezialwörterbücher mit bestimmten Informationstypen (z.B. Rechtschreibung, Aussprache, Flexion, Frequenz, Herkunft),

G) Didaktische Spezialwörterbücher (z.B. Grundwortschatz, Schulunterricht, Fremdsprachendidaktik),

H) Auf die Varietäten der Sprache bezogene Wörterbücher (z.B. Sprachstadien, Dialekte, Fachsprachen, Gruppensprachen und Geheimsprachen),

I) Auf Texte bezogene Wörterbücher (z.B. Autorenwörterbücher, Konkordanzen, Belegstellen Wörterbücher).

Eine quantitative Untersuchung der Spezial Wörterbücher im Internet war im Rah-men unserer Untersuchung wegen des dafür erforderlichen hohen Zeitaufwands nicht möglich. Außerdem lassen sich einige der von uns untersuchten Spezialwörterbücher nur schwer in diese Typologie einordnen. Für eine weitere Auswertung müßte eine eigene Typologie erarbeitet werden, in der die in Abschnitt 4 behandelten me-dienspezifischen Aspekte berücksichtigt sind. Wir werden uns deshalb im folgenden auf die wichtigsten Trends und interessante Beispiele beschränken. Wir haben für diese Untersuchung neben den in 3.2 und 3.3 ausgewerteten Sammlungen auch die viele Kuriositäten enthaltende Peus-Sammlung (1) hinzugezogen.

Ad A) Syntagmatische Spezialwörterbücher sind rar. Obwohl Valenz, Subkate-gorisierung, Argumentstrukturen und Kollokationen wichtige Forschungsthemen in Linguistik und Computerlinguistik sind, werden keine Spezialwörterbücher zu diesen Informationstypen angeboten. Wir fanden ein englisch-rumänisches Sprichwörterbuch (En g u s h -Ro ma n ia n Dic ti on ary o f Equ iva len t P rove rb s (23)) und ein deutsch-englisches Phraseologiewörterbuch [German -En g li s h Idiom s ] (9), dem wir aber auf die Anfragen ins Gras beißen, ins Auge gehen, ins Fettnäpfchen tre-ten leider keine Antwort entlocken konnten. Das Zitatenwörterbuch A Diction ary o f Sc ie n t if ic Quo ta tio ns (30) ist das einzige seiner Art, und das Swe dish idi om s in pa infu lly l it e r a l Tra ns la ti on (73) entpuppt sich als kollaborativ entwickeltes Ulkwörterbuch, in dem schwedische Phraseologismen mit einer wörtlichen engli-schen Übersetzung und einer weiteren Bedeutungserläuterung versehen werden. Wer sich die kleine Auswahl der Einträge im Anhang A 2.2 zu Gemüte führt, wird ver-stehen, warum wir dieses Wörterbuch nur ungern dem Typ der syntagmatischen Spezialwörter zuordnen möchten (vgl. auch die Einordnung des Wörterbuchs in 4.2).

Ad B) Bei den paradigmatischen Spezialwörterbüchern ist es vor allem um das Deut-sche schlecht bestellt: Es findet sich weder ein Synonymwörterbuch noch ein Thesau-rus, noch ein sonstwie begrifflich angeordnetes Wörterbuch. Auffällig in Anbetracht

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der Multimedialität des Mediums ist auch das Fehlen von Bildwörterbüchern (vgl. 4.4). Beim Reimen kann sich bislang nur der schwedische Internet-Nutzer Rat ein-holen (E t t rimlex iko n f ö r sv en s k a (33)), Kreuzworträtsel müssen in allen Sprachen noch ohne Online-Hilfe gelöst werden. Vielleicht fehlt den Internet Nutzern einfach auch die Zeit zum Dichten und Kreuzworträtseln.25

Für das Englische gibt es neben mehreren elektronischen Versionen des RO- GET’S The s au r us (22) auch unterschiedliche WWW-Zugänge26 zu der semantisch-konzeptuell orientierten lexikalischen Datenbank Wo r d Ne t , die an der Universität Princeton von einem Autorenteam27 aufgebaut wurde. Wo r d Ne t 1.5 ist als se-mantisches Netz organisiert: Wortformen, die dasselbe Konzept ausdrücken, sind in sog. synsets zusammengefaßt, die über semantisch-konzeptuelle Relationen wie Hyponymie oder Meronymie miteinander vernetzt sind. Darüber hinaus können le-xikalische Relationen, z.B. Antonymie, zwischen den Elementen eines synsets, also zwischen einzelnen Wortbedeutungen, spezifiziert werden (vgl. Fellbaum 1996). Das sehr umfangreiche Wo r d N e t wird in verschiedensten Projekten in Computerlingui-stik, theoretischer Linguistik und Psycholinguistik eingesetzt, eine Übersicht gibt Fellbaum (im Druck). Die verschiedenen WWW-Zugänge enthalten unterschiedli-che Zugriffsangebote auf das dabei entstehende Netz von Wörtern und Konzepten (synsets). Der von Andrew Daviel entwickelte Zugang in den Vancouver Webpages (36) wird in 4.5 näher besprochen.

Ad C) Markierte Lemmata der Standardsprache:In dieser Sparte sind vor allem die Schimpf-, Slang- und Tabuwörterbücher gut vertreten, wie beispielsweise Lea r n How t o Sw e a r in Ge r m a n ! (15), Th e Dic t io -n a r y o f De ca d e n ce On -lin e (51) und [Ru s s ia n Ob s c e n it ie s ] (11). Als kollabora- tives Wörterbuchprojekt konzipiert sind The Al te rna ti ve Dic t io n a r ie s . In t e r n a -t io n a l s l a n g - a n in t e r n e t col labo rativ e pr o j e c t (64), (siehe auch 4.2), in dem verschiedenste Beiträger - wie die Übersicht im Anhang A 2.3 zeigt - Tabu- und Schimpfwörter aus bislang 79 Sprachen eingetragen haben; der deutsche Teil reicht von abpoofen bis zu einer uns bis dato unbekannten Bedeutung von Zelt.

Ad D) Wörterbücher zu bestimmten weiteren Lemmatypen:Zu diesem Typ fanden wir nur Abkürzungswörterbücher; von diesen gibt es jedoch gleich mehrere. Nach unseren Stichproben empfehlen wir das Wörterbuch Acronyme

25 Gegen diese Hypothese sprich allerdings das umfangreiche Angebot an Online-Kreuzworträtseln.26 WWW-Zugang ist unsere Eindeutschung von Interface und bezeichnet die Benutzeroberfläche,

mit der auf die lexikalischen Daten zugegriffen werden kann. Im Falle von frei verfügbaren Wörterbüchern wie Wo r d Ne t , R O G ET’S Th es a u r u s und We b s t e r ’s Revised un a br id - GED DICTIONARY gibt es mehrere Zugänge, die sich in Gestaltung und Zugriffsangeboten (vgl. 4.5) unterscheiden. Die mirror genannten Kopien desselben Wörterbuchs auf verschiedenen WWW-Servem, die primär dazu gedacht sind, die Zugriffszeiten zu verringern, zählen hinge-gen nur als ein WWW-Zugang.

27 In der WWW-Präsentation des WordNet-Projekts an der Princeton University werden genannt: M. Chodorow, C. Fellbaum, P. Gildea, S. Landes, C. Leacock; G. A. Miller, R. Tengi, P. Wa- kefield, K. Yanovsky (46). Am Aufbau eines am englischen Wo r d Ne t orientierten lexikalisch-semantischen Netzes für das Deutsche (Ge r m a Ne t ) arbeitet das LSD-Projekt am Seminar für Sprachwissenschaft der Universität Tübingen in Zusammenarbeit mit dem Klett Verlag.

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/ Acr ony ms (44) der FU Berlin, das nicht nur mit relativ mehrdeutigen Kürzeln wie IDS und Gl gut zurechtkommt, sondern sowohl auf typisch englische Kürzel wie asap als auch auf typisch deutsche Kürzel wie jwd eine Antwort weiß. Die Ergebnisse unserer Stichproben sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.

A c r o n y m E x p a n d e r ( 1 9 )ID SG l G alvan ized Iron G astro In testinal G enera l Issue G overnm ent Issuea sa p A s Soon A s P ossib lcIw d -

A c r o n y m s ( 1 0 )ID S In ternal D irectory

SystemG l G alvan ized Iron G astro In testinal G enera l Issue G overnm ent Issuea sa p A s Soon A s P ossib lcjw d -

A C R O N Y M E / A C R O N Y M S ( 4 4 )ID S Internal D irectory

SystemIntensi ty -D ependent (sp a tia l) Sum m ation

Interactively D isp layed ino lecu la r S tn ic tu re

Inorganic D ielectric S ubstance

G l G alvan ized Iron G astro In testinal G enera l Issue G overnm ent Issue G esellschaft fuer Inform atik

G radcd Index

a sa p A s S oon A s P ossib lc A utom atic Sw itch ing A nd P rocessing

jw d ja n z w e it d raussen (abgelegen), J w d “

T h e W o r l d W i d e w e b A c r o n y m a n d a b b r e v i a t i o n S e r v e r ( 7 1 )ID S Internal D irectory

SystemInteract ively D isp layed S tructures [hyperactive inolecules]

G l G alvan ized Iron G astro In testinal G enera l Issue G overnm ent Issue G ib ra lta r (2 9 2 ) ISO 2 -lc tte r country code

a s a p A s S oon A s P ossib lc A S afe ty A w urcness Program (A L ittle L eague B aseball safetv prograin]

A ustra lien S cience A rchives P ro ject

A utom atic S w itch ing A nd Processing

jw d -

Tabelle 4: Gegenüberstellung der Suche in vier Akronymwörterbüchern nach IDS, Gl, asap, jwd

Ad E) Namenwörterbücher:Hierzu fanden wir nur ein recht dünnes Wörterbuch zur Herkunft von Vornamen: The Et y mo l o g y o f Fir s t Na me s (49).

Ad F) Spezialwörterbücher mit bestimmten Informationstypen:Als einziges etymologisches Wörterbuch liegt das Na t h a n Ba il e y ’s Universal Et y - mo lo gi cal Englis h Dic t io n a r y , 1736 (66) in Auszügen vor. Wörterbücher zur Aus-sprache und Frequenz haben wir nicht entdeckt. Die automatische Rechtschreibkon-trolle für das Türkische [Spe l l c h e c k e r ] (12) konnten wir in Ermangelung türkischer Sprachkenntnissen nicht austesten; andere Rechtschreibwörterbücher sind nicht im Angebot. Ein neuer Typ von Morphologiewörterbuch ist das Formengenerie-rungsprogramm El e c t r o n ic Dictionary of F rench In fl e ct e d For ms (39), das zu französischen Lemmata die Wortart und alle Flexionsformen ausgibt und laut Me-tatext über 5.000.000 Wörter enthält. Spezialisiert auf französische Verbkonjugation ist der im Rahmen des ARTFL-Projekts (Project for American and French Research on the Treasury of the French Language) entwickelte Formengenerator Verb Co n ju - g a t io n , der auf einem von Rank Xerox entwickelten Programm zur morphologischen Analyse aufbaut (34).

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Ad G) Didaktische Spezialwörterbücher:Hier fanden wir ein Angebot in Skandinavien. Das Svensk -F in sk t Lexikon (63) ist ein schwedisch-finnisches Grund Wortschatz Wörterbuch, das vom schwedischen „Skolverket”, einer übergeordneten Schulbehörde, herausgegeben wird. Besonders interessant ist das Lernerwörterbuch ©Hy pe r Su rf in g Engl ish -F rench Dict io na ry von Jouni Santara (29). Wie in 4.4 und 4.5 noch gezeigt werden wird, nutzt dieses Wörterbuch die Möglichkeiten der Publikationsform in ganz besonders innovati-ver Weise und bietet verschiedene Arten des Zugriffs auf den im Wörterbuch ver-mittelten Wortschatzausschnitt. Der Lernerfolg kann mit interaktiven Vokabeltests überprüft werden.

Ad H) Varietäten:Der größte Teil der von uns untersuchten Spezialwörterbücher gehört zu diesem Typ. Zunächst finden sich eine Reihe von Wörterbüchern, die sich mit den nationalen Varianten des Englischen befassen, wie z.B. das Br i t Spe a k . Eno li s h a s a Sec ond Lan guage f o r America ns (31) oder das N.Z. En g li s h t o U.S. En g li s h Diction ary (41).

Dialektwörterbücher sind seltener; als besonders schön gemachtes Wörterbuch die-sen Typs haben wir in 2.2 das schwäbisch-englische Wörterbuch von Thomas Kem- mer (42) erwähnt. Das Inhaltsverzeichnis in Abbildung 1 zeigt, daß es neben dem eigentlichen Wörterteil auch Informationen zur Flexion und Grammatik, eine Lite-raturliste und ein Abkürzungsverzeichnis enthält. Der Wörterteil macht nicht nur von den Möglichkeiten des Publikationsmediums in kreativer Weise Gebrauch (vgl.4.2 und 4.4), sondern enthält eine gehörige Portion subtilen Humors, zu dessen Verständnis aber vertiefte Kenntnisse der schwäbischen Sprache erforderlich sind. Zur Illustration haben wir einen kleinen Auszug aus dem Wörterbuch und einige anonymisierte Leserzuschriften in den Anhang gestellt (Anhang A 2.1).

Den Löwenanteil in der Gruppe der auf Varietäten bezogenen Wörterbücher stellen die fachsprachlichen Wörterbücher, Glossare und Terminologiesammlungen. Viel-fach betreffen sie computerbezogene Terminologie, wie das [Glo s s a r y o f Viet n a me se Co m pu t e r T er ms a n d t h e ir En g li s h a n d Fren ch Equivalents ] (13), das Engl ish - Gr e e k Dict io n a ry o f Net w o rk in g & Telecom mu nica tion s Term s (47), das FOLDOC. Fr e e o n -Lin e Dic t io n a ry o f Com pu t in g (37), das Rus si an -Eng l is h , English -Ru s s ia n Dic t io n a ry a n d Th es a u r u s o f Co m pu t e r T erm s (32) oder - noch spezieller - auf das Internet bezogene Termini wie das Ne t Gl o s - Mult ilingual Glo s s a r y o f In t e r n e t Term in o lo g y (38) oder das [In t e r n e t -Us e r -G lo s s a r y ] (77).Ansonsten überwiegen naturwissenschaftliche Terminologiesammlungen wie das Be il s t e in Dic t io n a r y . For User s of t h e Beil st e in Han db ook of Orga nic Chem i-str y (40) oder The Dic ti on ary of CELL Biol og y (62). Für Linguisten interessant ist das Lex ic o n of Lin g u is t ic s von Jan Don, Johan Kerstens, Eddy Ruys und Jost Zwarts in der WWW-Fassung von Hans Leidekker (76), das nicht nur durch seine Präsentation (vgl. 4.3 und 4.5) überzeugt, sondern auch durch die Güte der ange-botenen Definitionen.

Der Bezug aufs Internet ist auch charakteristisch für die Wörterbücher, die Sonder-und Gruppensprachen beschreiben: Unterschiedliche WWW-Zugänge zum T h e Ne w

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Ha ck e r ’s Dict io n a ry (das auch gedruckt vorliegt) beschreiben die Sprache der Com-putervirtuosen (43). Die in der Internet-Kommunikation häufig verwendeten Smi-leys28 sind im T h e Un o ff ic ia l Smil ey Diction ary (48) erfaßt. Während die im An-hang abgedruckte Liste der Basic Smileys (Anhang A 2.5) den meisten Internet- Nutzern noch bekannt sein dürfte, sind die im An Abr id g e d De m o n h ’k a Diction ary ((60), vgl. Anhang A 2.4) verzeichneten Wörter und Phrasen vermutlich nur noch denjenigen zugänglich, die sich in der interaktiven Spielewelt des MUD (Multi User Dungeon)29 auskennen.ad I) Textbezogene Wörterbücher:Im WWW können im Prinzip Textteile mit Wörterbucheinträgen über Hyper- links verbunden werden. Diese neue Gestaltungsmöglichkeit für die textbezogenen Wörterbücher wird bislang jedoch nur in Einzelfällen genutzt. Zu den wenigen Bei-spielen, die in den von uns untersuchten Sammlungen aufgeführt wurden, gehören Bib e l n . Den Hel l ig e Sk r if t (21), in dem die norwegische und englische Fassung der King James Bibel mit griechischen und hebräischen Übersetzungen verbunden ist, The Mid d l e Engl ish Col le cti on a t t h e El e c t r o n ic t e x t Ce n t e r (17) und das Lid ell - Sc o t t -Jon es Lexico n o f Cl as s ic al Gre e k (67), das im Rahmen des Perseus-Projekts (Aufbau einer digitalen Bibliothek zum klassischen Griechisch) an der Universität Tufts aufgebaut wird.

4. Medienspezifische typologische Merkmale

In diesem Abschnitt werden medienspezifische Aspekte behandelt, die für die Ty- pologisierung von WWW-Wörterbüchern zu berücksichtigen sind: In 4.1 geht es um die Frage, für welche Publikationsform - Print-Wörterbuch, elektronisches Offline- oder Online-Wörterbuch - das Wörterbuch ursprünglich konzipiert war. Abschnitt4.2 behandelt den Aspekt der Abgeschlossenheit von Wörterbüchern und die neuar-tigen Formen gemeinschaftlicher Wörterbucharbeit, die durch die Kopplung von Informations- und Kommunikationsdiensten im Internet möglich ist. In 4.3, 4.4 und4.5 wird untersucht, ob und wie die Möglichkeiten des Publikationsmediums WWW - Hypertext, Multimedia und intelligente Zugriffsangebote - genutzt werden.

4.1 PublikationsformBei weitem nicht alle im WWW angebotenen Wörterbücher waren ursprünglich für eine Publikation im Internet gedacht. Es finden sich elektronische Formen von Print-Wörterbüchern in unterschiedlichen Formen der Aufbereitung30 ebenso wie lexikalische Datenbanken, die ursprünglich für die maschinelle Sprach Verarbeitung aufgebaut wurden.

28 Smileys sind vorwiegend aus Sonderzeichen zusammengesetzte Symbole, mit denen Empfin-dungen zum Ausdruck gebracht werden, z.B. wird schlechte Stimmung oder Arger mit dem „Emoticon” :-( ausgedrückt (zum besseren Verständnis Kopf nach links drehen!). Vgl. die Basis- Smileys im Anhang A 2.5.

29 Vgl. Kretschmer 1996, Abschnitt 5.3.30 Zur maschinell gestützten Aufbereitung von Print-Wörterbüchern, auch Wörterbuchparsing

genannt, vgl. Heyn 1992, Hauser k Storrer 1994 und Storrer 1996.

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Wörterbücher, die auf der Grundlage gedruckter Publikationen entstanden sind, sind beispielsweise das We b s t e r ’s Diction ary (14), das Rus s ia n -En g l is h , Engl ish - Ru s s ia n Dict io n a ry a n d The s a u r u s of Co m pu t e r T erm s (32) oder der im Rahmen des ARTFL-Projekts aufbereitete Th re sor de l a Lan gu e F ra nqaise (35), dem die 1606 erschienene, von J. Nicot erarbeitete Fassung zugrundeliegt und das Wörterbuch der Schwedischen Akademie (26). Beispiele für originäre WWW-Wörterbücher sind Sw a b ia n in t o Eng lis h (42), Th e Ma y a n Epig r a ph ic Dat a b a s e P r o j e c t (24) oder das multimediale Lernerwörterbuch ©Hy pe r Su rfi ng English -F ren ch Dict io na ry (29).Die Form, in der das Wörterbuch ursprünglich publiziert wurde, beeinflußt auch die Gestaltung der WWW-Publikation: Originäre Print-Wörterbücher nut-zen die Möglichkeiten von Hypertextualität und Multimedialität nicht im sel-ben Maße wie originäre WWW-Wörterbücher. Umgekehrt kann ein WWW- Angebot wie ©Hy pe r Su rf in g Engl ish -F ren ch Dict io n a ry (29), das ausgiebig von den Möglichkeiten von Hypermedia Gebrauch macht, nur schwerlich in gedruckter Form herausgegeben werden.4.2 AbgeschlossenheitOriginäre Print-Wörterbücher sind insofern abgeschlossen, als sie zu einem be-stimmten Zeitpunkt als Buch in einer bestimmten Auflagenstärke vervielfältigt und vertrieben werden. Bis zur nächsten Auflage bleibt dann der Inhalt des Wörterbuches konstant.31 Dasselbe gilt für elektronische Offline-Wörterbücher, die auf Diskette oder CD-ROM vertrieben werden. Wie in 2.2 und 2.3 bereits erläutert, können die im WWW publizierten Online-Wörterbücher prinzipiell je-derzeit verändert werden. Abgeschlossenheit kann sich bei diesen Wörterbüchern also generell nur auf die Intention der jeweiligen Anbieter beziehen, die sich aus den Metatexten zum Wörterbuch entnehmen läßt.Wir unterscheiden zunächst zwei Grundtypen:A) Abgeschlossene Wörterbücher,B) Wörterbücher im Aufbau.In den Metatexten von Typ A fehlen die für TYP B charakteristischen Ermunte-rungen zu Mitarbeit, Erweiterung, Veränderung und Kommentierung. Zum Typ A gehören originäre Print-Wörterbücher, die meist in der ursprünglichen Form belas-sen und zur Nutzung im Internet bereitgestellt werden oder nicht weiter entwickelte Datensammlungen aus Projekten der maschinellen Sprachverarbeitung (z.B. EDR. J ap an El e c t r o n ic Dict io n a ry Resear ch In s t it u t e , LTD. (54)). Zu Typ A zählen auch Ausschnitte von Wörterbüchern, mit denen für vollständige Print- oder Offline- Wörterbücher geworben werden soll, wie beim Multil ingu al Dict io na ry o f t h e Ho rs e (75). Abgeschlossenheit in unserem Sinne impliziert also nicht unbedingt Vollständigkeit, sondern stellt darauf ab, daß der lexikographische Arbeitsprozeß bereits abgeschlossen ist und das lexikographische Endprodukt nicht weiter zur Diskussion steht.

31 Wir sehen ab von ausgerissenen Seiten, Anmerkungen etc.

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Die Mehrzahl der im WWW publizierten Wörterbücher sind vom Typ B: Der le- xikographische Arbeitsprozeß ist noch im Gange und soll durch die Informations-und Kommunikationsdienste des Internet unterstützt werden. Die Metatexte weisen auf den vorläufigen Status dieser Wörterbücher hin und rufen interessierte Internet- Nutzer zur Beteiligung am lexikographischen Prozeß auf. Wörterbücher diesen Typs können weiter danach unterteilt werden, welche Art von Beiträgen erbeten werden:

B 1: Fehlerbehebung: Eine Einzelperson oder eine Projektgruppe baut ein Wörterbuch auf und fordert in den Metatexten die Benutzer explizit zur Kom-mentierung und zur Anzeige von inhaltlichen oder orthographischen Fehlern auf. Beispiele sind das Modern Sta nda rd Ara b ic (18), LOGOS (16), The Etymo lo gy o f Fir s t Na mes (49). Als typischen Aufruf zu dieser Art von Beteiligung zitieren wir aus dem Wörterbuch der Rechtssprache der World Wide Legal Information Association The WWLIA Leg al Dic t io n a r y : „We welcome your comments, words of wisdom or encouragement, constructive criticism, advice, suggestions or just your kindness in pointing out a grammar or spelling mistake which you have found. Click here to send an e-mail to the Webmaster of the World Wide Legal Information Association.” (57).B 2: Schließung von Lemmalücken: Eine Einzelperson oder Projektgruppe baut ein Wörterbuch auf und fordert die Nutzer explizit dazu auf, sie über fehlende Einträge zu benachrichtigen bzw. sich durch eigene Vorschläge an der Schließung dieser Lücken zu beteiligen. Diese Art der Beteiligung ist typisch für Wörterbücher, die als Online-Nachschlagewerke konzipiert sind, wie dem deutsch-englischen Wörterbuch LEO Dic t io n a r y (59) und dem Wor l d W id e Web Ac r on ym a n d Abb rev ia ti on Se r -ve r (71). Die Rubrik „missing words” findet sich aber auch in lesebuchorientierten Wörterbüchern wie dem schwäbisch-englischen Wörterbuch (vgl. Anhang A 2.1), wobei in diesem Fall der Aufruf zur Beteiligung eher den Zweck verfolgen dürfte, den Spaß an diesem Wörterbuch mit anderen zu teilen und darüber mit dem Au-tor und den anderen Lesern zu kommunizieren. Die „Diskussionsbeiträge” zu die-sem Wörterbuch (vgl. die kleine anonymisierte Auswahl im Anhang A 2.1) zeigen, daß dies bei den schwäbischen Muttersprachlern gut gelingt, während den Nicht- Muttersprachlern nicht alle Subtilitäten des Werkes zugänglich sind.

B 3: Beiträge von Spezialisten zu einem bestimmten Wörterbuchgegenstand: Eine Einzelperson oder Projektgruppe baut ein Wörterbuch mit relativ spezialisier-tem Wörterbuchgegenstand auf und bittet in den Metatexten explizit um Mit-wirkung anderer Spezialisten. Dieses Vorgehen findet sich in innovativen akademi-schen Wörterbuchprojekten wie dem an der Universität Virginia durchgeführten The Ma y a n Epig r a ph ic Da t a b a s e P r o j e c t (24) (MED) oder dem an der Univer-sität Yale angesiedelten Kamusi Projekt, das auf den kollaborativen Aufbau eines Suaheli-Wörterbuchs abzielt. Der Aufruf zur Mitarbeit in diesem Projekt lautet so: „The Internet Living Swahili Dictionary is a collaborative work by people all over the world. Together we are working to establish new dictionaries of the Swahili language, both within Swahili and between Swahili and English. We are preparing print-based dictionaries and multi-media Computer applications, all accessible to you through this home page. We welcome you, whether you are a beginner or a flu- ent Swahili Speaker.” (45). Die Initiatoren dieser kollaborativen Wörterbuchprojekte

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versprechen sich von der Nutzung des Internet Qualitätssteigerung und -Sicherung, wie das folgende Zitat aus dem Metatext des MED-Projekts zeigt: „One of the advantages the Internet offers over other media of publication is the possibility of collectively authored and edited texts. Such texts are useful for scholary research precisely because of they have been standardized by a Community of scholars, and therefore they bear the pedigree of consensus” (24). Eine solche Unternehmung wäre mit herkömmlichen Methoden der Wörterbucherstellung nicht möglich.

B 4: Beliebige Beiträge zu einem vorgegebenen Wörterbuchgegenstand: Eine Ein-zelperson oder Projektgruppe ruft die übrigen Internet-Nutzer dazu auf, gemein-sam ein Wörterbuch zu einem vorgegebenen Wörterbuchgegenstand aufzubauen. Beispiele hierfür sind das von „kulturCHOCK” (einer Zeitschrift für Schweden im englischsprachigen Ausland) initiierte Ulkwörterbuch Swedis h Idi om s in Pa in f u ll y Lit e r a l T rans lat ion ((73), Anhang A 2.2), das Do rk ti on ary ((58) Anhang A 2.6) von Michael P. Gaudet et al. oder T h e Al te rna ti ve Dic t io n a r ie s . In te rna ti on al Slan g - a n In t e r n e t Collabo rat ive P r o j e c t , dessen Aufruf zur Mitarbeit wir stell-vertretend zitieren möchten: „These pages contain words and expressions you most likely won’t find in a normal dictionary. This is an experimental „internet collabo-rative project”, which means that all entries are made by internet users. Dozens of languages, more than 3.000 words and expressions in all. Any language can be added if requested. You may input new words yourself!” (64). Im Gegensatz zu B 3 scheint hier ein Abschluß weder geplant noch gewünscht zu sein. Wie die im Anhang in Auszügen aufgeführte Liste zeigt, ist die Anzahl der Sprachen in den Al te rna ti ve Dic t io n a r ie s beträchtlich (Anhang A 2.3). Die namentliche Nennung der Beiträger in der einen oder anderen Form gehört dabei zur Netiquette, dem Knigge für Internet-Nutzer und -Autoren. Wer sich die Auswahl von Beiträgen zu diesen Wörterbüchern anschaut - exemplarisch haben wir eine Auswahl aus dem Ulkwörterbuch Swe di sh Idioms (73) in den Anhang gestellt (Anhang A 2.2) - ge-winnt rasch den Eindruck, daß hier der Weg zum Ziel geworden ist, d.h., daß der Spaß am gemeinsamen Aufbau des Wörterbuchs, am gegenseitigen Austausch und am Kommunizieren über Sprache im Vordergrund steht.

Die in B 1 gewünschte Form der Beteiligung entspricht bei gedruckten Wörterbü-chern in ungefähr der Beifügung eines Kommentarzettels mit Bitte um Rücksendung an den Verlag oder den Autor, der die Korrekturen und Anregungen allerdings erst bei der nächsten Auflage berücksichtigen könnte. Die in B 2 - B 4 realisierten Formen der Beteiligung sind ohne die Nutzung der Kommunikations- und Informa-tionsdienste des Internet nicht realisierbar: es ergeben sich völlig neue Formen der Wörterbucharbeit. Ob die Resultate dieser kollaborativ erstellten Wörterbücher qualitativ überzeugen und ob die hinter B 3 stehenden Hoffnungen auf Qua-litätssteigerung durch weltweiten Austausch berechtigt sind, bleibt abzuwarten.

4.3 Hypertextualisierung

In 2.2 wurde das WWW als dezentral organisierter offener Hypertext charakte-risiert. Als Hypertext bezeichnet man ein Netzwerk von Dokumenten, die durch Hyperlinks (computerisierte Verweisungen) miteinander verbunden sind. Wie in 2.2 erläutert, sind solche Hyperlinks in WWW-Dokumenten als sog. Aktionswörter oder

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als Graphiken repräsentiert. Durch die Aktivierung eines Hyperlinks wird entweder zu einem anderen Teil desselben Dokuments oder zu einem neuen Dokument ge-sprungen. Die Attraktivität des WWW besteht nun genau darin, daß ein Autor eines WWW-Dokuments Hyperlinks zu beliebigen Dokumenten anlegen kann, die auf beliebigen Rechnern des weltumspannenden WWW gespeichert sind.

Unabhängig von seiner Umsetzung im WWW ist Hypertext ein interessantes Struk-turierungsprinzip für elektronische Wörterbücher: Die vielfältigen Verweisungen zwischen den Bauteilen von Wörterbüchern32 können durch Hyperlinks nachgebil-det werden. Dies ermöglicht eine komfortable Verweisverfolgung, die im Gegensatz zum gedruckten Wörterbuch nicht mit erneutem Blättern und Suchen verbunden ist.

Netscape - [Lexlcon of Ungulstlcsl killEHc Edtt yiew fio Bookmarks Qplions Qireclory Window

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fsirsiräii;NominalizationSYNTAX nominal form Qi) corresponding to a verbal expression

ö Hsnnibsl [vp d««Uoy«d th« City]00 (gip HtnrubtT« dcaUuction of th« city]]

In cxamplcs likc (Ii), the nominalization preserves the °ireum<nt structurc of the corresponding verb, but the way in whieh the arguments are realized differs. The subject gets a genitive -'s- marking, and the object must bc accompanied by the preposition ofMORPHOLOGY: a word foimation proccss by whieh a noun is foimcd usually by means of aflixation. The proccss of nominalization has played an important rolc in the development of generative grammar since the late sixties. Espeeially the diffcrcnces betwecn abstract nouns such as critieim and "gcninds such as criticizing played a central rolc. "Lexiealist hvoothesis.Lrr. Chomsky (19701. Spencer (19911. Qrimshaw (19901.

Non-argumentSYNTAX an NP in "A-Position. whieh is not a "rcfcrcntial expression and is not assigned a °thcta-role. example. existential there in (i) and "expletive it in Qi) are non-arguments.

IBM jDocumoTe Doo# | . . Gl?

Abbildung 3: Eintrag zum Terminus Nominalizalion im Lexicon of Linguistics

Die im WWW publizierten Wörterbücher machen von dieser Möglichkeit unter-schiedlichen Gebrauch. Grob lassen sich drei Typen unterscheiden:

A) Hypertextualisierung mit Informationsaufbereitung,B) Hypertextualisierung ohne Informationsaufbereitung,C) keine Hypertextualisierung.

32 Vgl. Blumenthal; Lemnitzer; Storrer 1988, Wiegand 1996 und Kämmerer (im Druck).

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Beispiele von Wörterbüchern des Typs A sind das schwäbisch-englische Wörterbuch (42), das umfangreiche Sv en s ka Akad emiens Ordbok (26) und das Lexicon o f Lin - g u ist ic s (76). Der Bildschirmschnappschuß in Abbildung 3 zeigt den Eintrag zum Terminus Nominalization dieses Terminologiewörterbuchs, zu dem man entweder durch die Aktivierung des Anfangsbuchstabens N in der links angezeigten Initialen-liste mit nachfolgendem Durchblättern oder durch gezielte Stichwortsuche in einem Suchformular gelangen kann (siehe 4.5). In der angezeigten Definition finden sich Termini wie argument structure oder Lexicalist hypothesis, die durch Unterstrei-chung als Aktionswort markiert sind. Solche Aktionswörter repräsentieren Hyper- links, die zur Definition des jeweiligen Terminus führen.33 Auf diese Weise wird das Hin- und Herspringen zwischen Definitionen verschiedener Termini erheblich erleichtert.

NeUcape - IHypertext Webiter Interface - Definition lor •Vreb’l ■Jal

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ESHypertext Webster Interface

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Webster Definition for "web”

1. web \'wcb\ \-.li-k\ n [ME, fr. OE; akin to ON « f r web. OE wefan to weave] often attrib 1: i fabric on a loom or in nrocesi of bcing removcd from a loom 2a: COBWEB. COBWEB 2b: SNARE.ENTANC1T FMENT 3: a ti»»uc or mcmbrane of an animal or plant: eip : that uniting folgere or toes either at their baie» (»« in m«ri) or for a arealer Part of their length (u in manv water birdsl 4a: a thin mctal «beet, plate. or »trip 4b: the plate connectine the upper and lower Hange» of a arder or rail 4c: die arm of * crank 5: an intricate structure suggestive of »omethina woven : NETWORK 6: the Serie» o fbarb» implanted on caeh side of tjie shaft of a feather: VANE 7a: a continuou» »heet of Paper manufactured or undergoing manufacturc on a paper machine 7b: a reel of «uch Paper fgr me in a rotarv printing press 8: the gart of a ribbed vauh between the ribs - wcb.like aj

öSB

2. web vb or webbed: or web.bing X: to cover with a web or network 2: ] provide with a web twebbed feetX : to eonstruct or form a web

■ ENSNARE 3: to

ÜHsil Ibömmant öönö-'_

■■ «al :I

Abbildung 4: Wörterbuchartikel zum Lemma web im Hy pe r t e x t We b s t e r In te rfa ce

Hyperlinks in Wörterbuchartikeln sind auch für Wörterbücher von Typ B charakte-ristisch, zu dem beispielsweise die Hypertextversion des We b s t e r ’s rev ise d unabrid - ged dic t io n a ry (14) gehört. Wie die Abbildung 4 zeigt, sind fast alle Wörter des Wörterbuchartikels zum Lemma web als Aktionswörter gekennzeichnet, d.h. auch das zur Metasprache des Wörterbuchs gehörige often attrib. Eine Aktivierung eines solchen Aktionswortes führt nun nicht etwa zum Verzeichnis der metasprachlichen Ausdrücke, sondern startet eine Suche nach Wörterbucheinträgen mit der Wortform attrib bzw. often. Die Hypertextualisierung wurde vermutlich maschinell nach dem

33 Natürlich unter der Voraussetzung, daß das Verweisziel des Hyperlinks korrekt spezifiziert ist.

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Prinzip vorgenommen „Weis zwischen zwei Leerzeichen steht, wird zum Aktions-wort”, ergänzt um eine Liste von metasprachlichen Ausdrücken wie n, ME, OE und eine Liste häufig vorkommender Funktionswörter wie the, a etc. Die Aktionswörter sind verknüpft mit einer Suchanweisung, etwa „Suche alle Wörterbucheinträge, in denen die als Aktionswort angegebene Buchstabenfolge enthalten ist” . Mehrwort-gefüge, wie die Nominalkomposita rotary printing press und water bird oder das „phrasal verb” provide with, werden bei dieser Art von Hypertextualisierung ausein-andergerissen; die Hyperlinks verweisen auf die einzelnen Komponenten, nicht auf den Eintrag des Mehrwortgefüges. Auch die Aktionswörter undergoing oder connec- ting führen nicht zur entsprechenden Grundform, sondern zu einer Fehlermeldung, da die flektierten Formen nicht mit der Grundform verknüpft sind. Bei stark poly-semen Lemmata wie provide oder cover wird der ganze Wörterbuchartikel aufgeru-fen und nicht nur die im Aktionswort aktualisierte Bedeutungsstelle. Wir möchten Wörterbücher mit dieser Art der Hypertextualisierung deshalb durch das Merkmal ohne Informationsaufltereitung von den Wörterbüchern des Typs A absetzen, de-ren Hyperlinks vermutlich manuell-intellektuell auf der Basis von Überlegungen zur Semantik und zur Kohärenzbildung angelegt wurden. Allerdings wird auch schon durch eine Hypertextualisierung ohne Informationsaufbereitung ein erheb-licher Mehrwert gegenüber gedruckten Wörterbüchern oder Wörterbüchern vom Typ C geschaffen.34Zum Typ C zählt z.B. das Engl ish -Ro man ia n Dicti on ary o f Equiva len t P ro ver bs (23). In ihnen dienen Hyperlinks lediglich als Zugriffsangebote (vgl. 4.5) oder sie fehlen gänzlich, wie beim Ra s t a / Pa to is Diction ary (74) oder bei der [Me d ie v a l La ti n Wo r d l is t ] (25). Zum Typ C gehören viele Wörterbücher, die primär als Nachschlagewerke konzipiert sind, wie das Le o Dic t io n a r y : Ger man <-> En g li s h (59), das Dic t io n a ry aus Dresden (56) oder der Ac ro nym Expa nd er (19). Diese Wörterbücher arbeiten mit Suchformularen und sind aus ihrer Funktionsbestim-mung als Nachschlagewerk dem Matching-Paradigma des „Information-Retrieval” verpflichtet (vgl. Zugriffsangebote in 4.5) und nicht dem für Hypertext typischen Browsing-Paradigma des assoziativ geleiteten Herumstöberns im „lexikalischen In-formationsraum”. Wörterbücher wie das Lexicon of Lin g u is t ic s (76) und auch das oben genannte Hy pe r t e x t We b s t e r In t erf ace (14) zeigen allerdings, daß die bei-den Paradigmen miteinander kombinierbar sind: In beiden Wörterbüchern wird zunächst ein Suchwort nach dem Pattern-Matching-Paradigma aufgefunden; im Wörterbuchartikel des Suchworts können dann - je nach Informationsbedarf - Hy-perlinks aktiviert oder eine neue Suchform eingegeben werden.

4.4 MultimedialitätDokumente im WWW können nicht nur Text, sondern auch Bilder, Ton und Video enthalten. Aus diesem Grund wird das WWW häufig auch als Hypermedia-System (Hypertext + Multimedia) bezeichnet. Die im WWW publizierten Wörterbücher

34 Zur Theorie informationeller Mehrwerte und dem Terminus Informationsaufbereilung vgl. Kuh-len 1995, Kap. 3.2.

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machen von dieser Möglichkeit in unterschiedlichem Ausmaß Gebrauch. Wir unter-schieden folgende Typen:A) nur Text,B) Text und Bild,C) Text und Ton,D) Text, Bild und Ton.Erstaunlich ist, daß die wenigsten von uns untersuchten Wörterbücher die Multi-mediafähigkeit des WWW nutzen: Die Mehrzahl zählt zum Typ A; sie beschreibt ihren Wörterbuchgegenstand rein textuell. Bilder, Graphiken und Fotos dienen al-lenfalls zur Auflockerung und Verschönerung der allgemeinen Präsentation. Bei Wörterbüchern vom Typ B handelt es sich vorwiegend um Spezialwörterbücher, deren Wörterbuchgegenstand den Einsatz von Bildmaterial nahelegt: Im oben erwähnten MED-Projekt der Universität Virginia (24) wird beispielsweise ein Kata-log mit Glyphen der Maya-Schriftkultur aufgebaut (vgl. Anhang A 2.7). Ein Maus-klick auf ein Aktionswort in einer Themenliste führt zu Abbildungen der Glyphen. Auch das Wörterbuch zur American Sign Language: A Bas ic Dict io na ry o f ASL Term s (20) enthält Graphiken, mit denen die textuelle Beschreibung der jeweiligen Handhaltung und -bewegung verdeutlicht wird (vgl. Anhang A 2.8).Die Verbindung von Text und Ton (Typ C) ist immer noch die Ausnahme, ob-wohl gerade bei exotischen Sprachen Angaben zur Aussprache äußerst hilfreich und wünschenswert wären. Lobenswertes Vorbild ist auch hier das Dialektwörterbuch Sw a b ia n in t o Eng lis h (42): Folgt auf die Lemmaangabe ein kleines Mikrophon, so kann die Aussprache dieses Lemmas per Mausklick abgespielt werden. Ein Nicht-muttersprachler kann daran die richtige Aussprache schwäbischen Wortguts wie nandmoch oder Breschdlingsxälzhäfele nachzuahmen versuchen. Weitere Beispiele von Wörterbüchern mit Toneinlagen sind: Lea r n How t o Sw e a r in Ge rm a n ! (15) und das Po t a w a t o mi Dict io n a ry (68).Bild, Text und Ton nutzt das bereits mehrfach erwähnte und in verschiedenster Hinsicht vorbildliche Wörterbuch ©Hy pe r Surfing Engl ish -F renc h Diction ary (29), das damit als einziges der untersuchten Wörterbücher zum Typ D gehört. Bilder werden als Zugriffsangebote genutzt (siehe 4.5), sind aber auch Ausgangspunkt für Wortschatzübungen: Das im Bildschirmschnappschuß in Abbildung 5 abgebildete Foto ist als sensitive Graphik konzipiert, d.h., Teile des Bildes repräsentieren Hy- perlinks zu lexikalischer Information des Lernerwörterbuchs. Wird beispielsweise der auf dem Foto abgebildete Vorhang mit der Maus aktiviert, so erhält man die in Abbildung 7 angezeigten Informationen: Hinter dem Ikon mit dem Frauenmund verbergen sich Ausspracheangaben, die per Mausklick abgespielt werden können.

123

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Abbildung 5: Sensitives Foto als Zugriftsangebot im ©Hy pe r Su r f in g En g l ish -Fr en c h Dic t io n a r y

Abbildung 6: Ergebnis der Suche nach carlain im ©Hy pe r Su r f in g En g l ish -Fr en c h Dic t io n a r y

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Am Beispiel dieses Wörterbuchs wird jedoch deutlich, daß die vorhandenen Gestal-tungsmöglichkeiten durch die Übertragungskapazitäten des Internet begrenzt sind. Mit der Bekanntheit dieses innovativen Hypermedia-Wörterbuchs steigen auch die Wartezeiten. Wer wirklich mit ©Hy pe r Su rfi ng Sprachen lernen will, braucht einen schnellen Rechner und viel Geduld. Die Zurückhaltung anderer Wörterbuchgestalter bei multimedialen Zusätzen ist sicherlich auch ein Stückweit von der löblichen Ab-sicht getragen, die zunehmende Verkehrsdichte im Internet nicht durch weitere um-fangreiche Graphik- Audio-, und Videodateien zu erhöhen.

4.5 ZugriffsangeboteIm Vergleich mit Zugriffsstrukturen in Print-Wörterbüchern können die Zugriffs-angebote elektronischer Wörterbücher die Informationssuche im Wörterbuch er-heblich vereinfachen und beschleunigen. Elektronische Wörterbücher können meh-rere gleichwertige Zugriffsangebote enthalten, zwischen denen ein Benutzer je nach Benutzungssituation und aktuellem Informationsbedarf wählen kann. Wir unter-scheiden zwischen hypertextorientierten Zugriffsangeboten, die die Informationssu-che durch Hyperlinks unterstützen und retrievalorientierten Zugriffsangeboten, die nach Wortformen suchen und die Treffer anzeigen. Entsprechend können folgende Typen von WWW-Wörterbüchern unterschieden werden:A) Wörterbücher mit blätterndem Zugriff,B) Wörterbücher mit hypertextorientiertem Zugriff,C) Wörterbücher mit retrievalorientiertem Zugriff,D) Wörterbücher mit hypertextorientiertem und mit retrievalorientiertem Zugriff.Wörterbücher vom Typ A kann man sich als elektronisches Äquivalente zu ei-ner Papyrusrolle* 36 vorstellen, die mit Hilfe des sog. Scrollbar (vgl. 2.2) von An-fang zum Ende hin durchblättert werden können, wobei die Zugriffsstrukturen des gedruckten Pendants, z.B. das Zugriffsalphabet, genutzt werden.36 Zum Typ A gehören viele kleinere und relativ spezifische Datensammlungen, wie z.B. die [Med iev al Latin Wo r d l is t ] (25) und Use fu l Qu e c hu a Wo r d s (28), die in den Wörterbuchsammlungen häufig als Wortlisten (wordlist) bezeichnet sind.Zum Typ B gehören all die WWW-Wörterbücher, die den Zugriff auf die Wörterbucheinträge über Hyperlinks organisieren. In der einfachen Form wird da-bei eine Wortliste vom Typ A um Aktionswörter ergänzt, die zum Anfang einer Alphabetstrecke führen. Diese sehr häufig angebotene Zugriffsart wurde in 2.2 am Beispiel des Sw a b ia n in t o ENGLisH-Wörterbuchs beschrieben. Bei nicht umfangrei-chen Wörterbüchern kann durch weiteres Blättern das gesuchte Wort meist schnell gefunden werden. Bei umfangreichen Wörterbüchern führt der Sprung zur Lemma-liste mit dem entsprechenden Initial, wobei dann jedes Lemma als Aktionswort fun-giert, mit dem der Wörterbucheintrag aufgerufen werden kann. Ein Beispiel hierfür stellt das Basic Dict io n a ry of ASL Ter ms (20) dar.

36 Der Vergleich stammt aus Hofman k Simon 1995, S. 82.36 Zu ZugrifTsstrukturen in gedruckten Wörterbüchern vgl. Wiegand 1989a.

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Abbildung 7: Das sog. Topic Tree Tulorialim ©HyperSurfin g English -French Dictionary

Da auch Graphiken Hyperlinks repräsentieren, können sie ebenfalls als Zugriffsange-bote fungieren. Von dieser Möglichkeit macht - wie bereits in 4.4 beschrieben - bei-spielsweise das MED-Projekt bei seinem Katalog der Maya-Glyphen Gebrauch (vgl. Anhang A 2.7). Besonders interessant sind Zugriffsstrukturen, die über die bereits erwähnten sensitiven Graphiken (Clickable Maps oder Image Maps genannt, vgl. 2.2) organisiert sind: Sensitive Graphiken sind in Zonen unterteilt, die mit Hyper-links verbunden sind. Beispiele finden sich in Abbildung 5. Sie eignen sich besonders für Wörterbücher, bei denen primär der Wortinhalt im Vordergrund steht: So kann beispielsweise die hierarchische Untergliederung des Wortschatzes, d.h. Hyponym-und Hyperonymbeziehungen, an einem sensitiven Baumgraphen dargestellt werden, dessen Zweige zu den jeweiligen Wörterbucheinträgen führen. In diese Richtung geht das in ©HyperSurfing Englis h-French Dictionary (29) angebotene Topics Tree Tu-torial (vgl. Anhang A 2.9), das den Zugriff auf den Kernwortschatz der zu lernenden Sprache über den in Abbildung 7 abgebildeten Themenbaum anbietet. Durch einen Mausklick auf ein Blatt dieses Baumes kann beliebig tief in die Hierarchie einge-

stiegen werden.

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Wörterbücher vom Typ C organisieren den Zugriff auf den Wörterbuchinhalt über Suchformulare. In das Suchformular des in Abbildung 8 gezeigten deutsch-englischen Wörterbuchs LEO D i c t i o n a r y (L in k e v e r y t h in g o n l in e (59)) wird die gesuchte Wort-form eingegeben und die Suche in Gang gesetzt. LEO zeigt dann alle Einträge, die auf die Suchform passen, wie die in Abbildung 9 angezeigten Fundstellen zur Such-form ausführen. Werden keine passenden Einträge gefunden, wird eine Fehlermel-dung ausgegeben. Diese Art des Zugriffs ist typisch für Wörterbücher, die primär als Nachschlagewerke konzipiert sind und sich deshalb an dem aus dem Informa-tion Retrieval stammenden Paradigma des Pattern-Matching orientieren, also dem maschinellen Musterabgleich zwischen Suchwort und der durchsuchten Datenba-sis. Zu welchen Ergebnissen dieser Musterabgleich konkret führt, hängt nicht nur vom Inhalt der durchsuchten Datenbasis ab, sondern auch von der Suchstrategie, die dem Mustervergleich zugrundeliegt. Die in der Ramsch-Sammlung aufgeführten Deutsch-Englisch-Wörterbücher unterscheiden sich in dieser Hinsicht erheblich, wie wir am Beispiel des Suchwortes nur im Anhang dokumentiert haben: Die Ergeb-nisse einer Suchanfrage im Berliner D e u t s c h - E n g l i s h Le x ik o n (55) oder im Gießener [G e r m a n - E n g l i s h & E n g l i s h -G e r m a n D i c t i o n a r y ] (50) zeigen (vgl. Anhang A 1.4), daß es zunächst nützlich ist, die Suche zumindest auf Formen einzuschränken, die mit dieser Suchform beginnen, wie dies in den Wörterbüchern LEO D i c t i o n a r y : G e r m a n < - > E n g l i s h (59), dem Dresdner D i c t i o n a r y (56) oder dem Chemnitzer E n g l i s c h < - > D e u t s c h e s W ö r t e r b u c h (70) der Fall ist. Weiterhin ist die Auswahl zwischen den beiden Sprachrichtungen Deutsch-Englisch und Englisch-Deutsch nur dann wirklich computertechnisch realisiert, wenn auch beim Suchverfahren zwischen Ausgangs- und Zielsprache unterschieden wird: nurse sollte nicht als Treffer für die Suchform nur erscheinen, wie im D e u t s c h -E n g l i s c h Le x ik o n (55). In Hinsicht auf die Präzision des Suchverfahrens bestehen große Qualitätsunterschiede zwischen den oben erwähnten Wörterbüchern, die vor allem bei kurzen Suchformen wie da zum Tragen kommen: während das LEO D i c t i o n a r y : G e r m a n < - > E n g l i s h (59) mit 50 Treffern und das Chemnitzer E n g l i s c h < - > D e u t s c h e s W ö r t e r b u c h (70) mit 23 Treffern noch eine einigermaßen übersichtliche Auswahl bietet, sind Listen mit 1122 Fundstellen (D e u t s c h -E n g l i s c h Le x ik o n (55) nur noch schwer zu überblicken. Gut gemachte Wörterbücher vom Typ C sollten deshalb mehrere Suchoptionen anbie-ten, unter denen ein Benutzer auswählen kann. Als Beispiel hierfür möchten wir das Gießener [G e r m a n - E n g l i s h & E n g l i s h -G e r m a n D i c t i o n a r y (50) anführen: Die-ses bietet mehrere Suchmodi an und ermöglicht die Verknüpfung von Wörtern und die Verwendung von sog. Jokerzeichen, die als Variable für ein beliebiges Zeichen bzw. für eine Folge beliebiger Zeichen stehen können. Auch der in Vancouver ent-wickelte WWW-Zugang zu W o r d N e t (36), (zum WoRDNET-Projekt und den unter-schiedlichen WWW-Zugängen vgl. 3.4) nutzt die für Datenbankabfragen typische Möglichkeit, Suchbedingungen miteinander zu verknüpfen: Durch Auswahl einer Wortart und - pro Wortart - einer semantischen oder konzeptuellen Relation, kann die Wortformensuche weiter eingeschränkt werden. Die Antwort auf eine Anfrage nach den Antonymen des Adjektivs kind ist im Anhang A 2.10 abgedruckt.

Die Entscheidung darüber, ob der Zugriff auf die Wörterbuchdaten retrievalorien- tiert oder hypertextorientiert organisiert wird, scheint - wie bereits erwähnt - im Zusammenhang mit der Funktion des Wörterbuchs zu stehen: Wörterbücher, die

128

primär als Nachschlagewerke konzipiert sind, gehören meist zum Typ C. Hypertext-orientierte Zugriffsangebote überwiegen bei Wörterbüchern, die primär als Lese-oder Lernbücher gedacht sind.37 Allerdings haben nun gerade die Gestalter elek-tronischer Wörterbücher die Möglichkeit, sowohl retrievalorientierte als auch hy-pertextorientierte Zugriffswege anzubieten, zwischen denen ein Benutzer je nach Benutzungssituation und aktuellem Informationsbedarf wählen kann. Zu diesen Wörterbüchern, die wir dem Typ D zurechnen, gehört z.B. das Hy p e r t e x t W e b -s t e r In t e r f a c e (14) und das Le x ic o n o f Li n o u i s t i c s (76), deren Zugriffsangebote bereits in Abschnitt 4.3 skizziert wurden. Zu Typ D gehört auch das ebenfalls mehrfach besprochene Beispiel © H y p e r S u r f i n g E n g l i s h - F r e n c h D i c t i o n a r y , dessen Inhalt in verschiedenster Weise erschlossen werden kann: über anklickbare Fotogra- phien (vgl. 4.4), über einen sensitiven Themenbaum (siehe oben), aber auch über die Suche nach einer Wortform. Die Erläuterungen, die der Autor selbst zu diesen drei Zugriffsmöglichkeiten gibt, sind im Anhang abgedruckt (vgl. Anhang A 2.9). Dieses Wörterbuch macht sicherlich am eindrucksvollsten deutlich, welches gestalte-rische Potential das neue Publikationsmedium im Hinblick auf künftige elektronische Wörterbücher in sich birgt.

5. ZusammenfassungDas Internet ist nicht einfach eine neue Publikationsform für herkömmliche lexi- kographische Produkte. Wer glaubt, mit einem Internet-Anschluß auch eine Viel-falt von qualitativ hochwertigen Nachschlagewerken erworben zu haben, die die Anschaffung von Wörterbüchern und Enzyklopädien in gedruckter Form oder auf CD-ROM überflüssig macht, wird sich zunächst enttäuscht sehen. Das Internet mit seiner dezentralen Organisationsform und seinem schnellen Wachstum ist bis-lang kein Ort der Verbindlichkeit und Verläßlichkeit. Wer in Eile etwas nach-schlagen möchte, kann nicht wissen, ob das vertraute WWW-Wörterbuch nicht plötzlich mit neuen Zugriffsangeboten aufwartet, deren Funktionsweise man sich erst aneignen muß - vorausgesetzt die neuen Funktionen sind überhaupt ausge-testet und funktionstüchtig. Wer unter Berufung auf ein solches Wörterbuch ein Ubersetzungsäquivalent auswählt oder sich für eine bestimmte Schreibung entschei-det, weiß nicht, ob er diese Referenz morgen noch am angegeben Ort oder überhaupt noch vorfinden wird. WWW-Wörterbücher, die häufig in ihren Metatexten selbst darauf hinweisen, daß sie für die Richtigkeit der gemachten Angaben keine Garantie übernehmen wollen, sind keine Referenzwerke, auf die professionelle Schreiber oder Übersetzer bei Unsicherheiten und Divergenzen über Sprache vertrauen können.Die Wörterbücher im Internet sind jedoch eine gute, oft die einzige Informations-quelle für schnell wachsende und sich verändernde Wortschatzbereiche, z.B. in den Naturwissenschaften und vor allem in Informationstechnik und Informatik. Un-sere typologische Skizze macht deutlich, daß im Internet aktuelle Informationen zu sich rasch verändernden Fachwortschatzbereichen angeboten werden, vor allem auch selbstbezüglich zu Bereichen der Computer- und Informationstechnik. Dabei zeigt sich deutlich die Rolle des Englischen als Lingua Franca nicht nur im Inter-

37 Zur Typologisierung von Wörterbüchern nach dem Wörterbuchzweck vgl. Kühn 1989, Abschnitt 4.

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net, sondern in der wissenschaftlichen Kommunikation überhaupt: Es gibt kaum ein zwei- oder mehrsprachiges Fachwörterbuch, das nicht das Englische als Ausgangs-oder Zielsprache berücksichtigt; ähnliches gilt für die allgemeinsprachlichen zwei- und mehrsprachigen Wörterbücher. Der Trend zur Selbstthematisierung und zur Verwendung des Englischen als Verkehrssprache ist auch sichtbar bei den zahlrei-chen Wörterbüchern, die sich mit den sprachlichen Gepflogenheiten von Hackern, MUD-Spielern und anderen Gruppen im Internet beschäftigen. Welche der darin behandelten Wörter und Wortbedeutungen je in ein allgemeines Wörterbuch des Englischen Eingang Anden werden, muß sich erweisen. Sicherlich sind aber viele der im Internet angebotenen Spezialwörterbücher sowohl unter soziologischer als auch sprachwissenschaftlicher Perspektive äußerst interessant und könnten auch in der praktischen Lexikographie als Fundgrube für Sprachentwicklungen und Neologis-men dienen.

Bislang stecken hinter den Internet-Wörterbüchern meist Projekte oder enga-gierte Einzelpersonen. Professionelle Wörterbuchverlage halten sich wegen man-gelnder Datensicherheit und ungeklärten urheberrechtlichen Fragen im Internet noch zurück. Wie wir in 3.2 in bezug auf die allgemeinsprachlichen Wörterbücher Deutsch-Englisch angedeutet haben, finden sich deshalb nur wenige lexikographisch ausgereifte, abgeschlossene Produkte, die einer intensiven Qualitätsprüfung stand-halten könnten. Metalexikographen müssen im Hinblick auf Machart und Termino-logie oft eine gehörige Portion Toleranz aufbringen.

Wer jedoch nach neuen Gestaltungsideen für Wörterbücher im allgemeinen und für elektronische Wörterbücher im besonderen sucht, wird mit entsprechender Ge-duld viel Innovatives und Kreatives finden. Neue Formen der Präsentation lexikali-schen Wissens durch Hypertextualisierung und Multimedialität und unterschiedli-che Zugriffsangebote haben wir in Abschnitt 4 an ausgewählten Beispielen erörtert. Während einige dieser Formen und Angebote bereits von elektronischen Offline- Wörterbüchern her bekannt sind, sind die vielfältigen Formen der gemeinsamen Wörterbucharbeit, wie sie in 4.2 beschrieben werden, ohne die spezifische Verbin-dung von Informations- und Kommunikationsdiensten im Internet nicht denkbar. Es entstehen völlig neue Formen der Wörterbucharbeit, die nicht nur vom Bedürfnis nach weltweitem Wissensaustausch getragen sind, sondern - vor allem bei den un-terhaltungsorientierten Projekten - auch von Interesse und Spaß an der Kommuni-kation über Sprache. Das Internet erweist sich auch im lexikographischen Bereich als Marktplatz der Ideen, auf dem nicht nur eingefleischte Internet-Nutzer, sondern auch Lexikographen und Metalexikographen Interessantes und Spannendes finden können.

Literatur-Ressourcen

Anmerkung: Bei Internet-Ressourcen, bei denen der genaue Titel nicht festgestellt werden konnte, wurde ein beschreibender Titel in eckige Klammern gestellt.

L 1 Wörterbuchsammlungen im Internet (Auswahl)(1) Peus, J.: Dictionaries

http://math-www.uni-paderborn.de/HTML/Dictionaries.html

130

(2) Dictionaries and Reference Works http://info.ax.ac.uk/depts/humanities/dic.html

(3) Linguistics - Electronically Available Dictionaries and Corporahttp://www.brown.edu/Departments/Cog-Ling-Sci/lingdir/dictionary.html

(4) Beard, R.: On-line Dictionaries http://www.bucknell.edu/~ rbeard/diction.html

(5) Online Dictionarieshttp://www.ims.uni-stuttgart.de/info/Dictionaries.html

(6) Neteier, M.: Wörterbücher und Lexikahttp://www.laum.uni-hannover.de/iln/bibliotheken/woerterbuecher.html

(7) Pedro’s Dictionarieshttp://www.public.iastate.edu/~ pedro/dictionaries.html

(8) Ramsch, M.: Englisch-Wörterbücher aller Arthttp:/ /www.forwiss.uni-passau.de/~ ramsch/englisch.html

L 2 Wörterbücher und elektronische Publikationen im Internet(9) [German -Eng lis h Idiom s ]

gopher://gopher.utoledo.edu/77gopher_root%3a%5b000000%5d_erics- search. shell%20%20 gopher_root%3a%5breference-materials.reference-books. german-dictionary %5dgerman-english.idioms

(10) [Acr on ym s ]gopher://info.mcc.ac.uk:70/77/miscellany/acronyms/.index/index

(11) [Ru s s ia n Ob s c e n it ie s ] gopher://infomeister.osc.edu:74/ll/russian/obscenities

(12) [Spe l l c h e c k e r ] gopher://vm.cc.metu.edu.tr/77/splchk

(13) [Gl o s s a r y o f Vie t n a m e s e Co m pu t e r Ter ms a n d t h e ir Eng li s h a n d F re nch Equiv alents ]gopher://wiretap.spies.com/00/Library/Article/Language/vietnarn.cpu

(14) Hy pe r t e x t We b s t e r Interfa ce http://c.gp.cs.cmu.edu:5103/prog/webster?

(15) Le a r n H o w t o S w e a r in G e r m a n ! http://cobweb.wintermute.co.uk/moviestar_europe/swear.htm

(16) LOGOShttp://dictionary.logos.it/query.html

(17) The Mid dl e Eng li s h Co ll ect io n a t t h e El e c t r o n ic T e x t Ce n t e r , UVA http://etext.virginia.edu/mideng.browse.html

(18) Munson, Z.: Moder n Standar d Arab ic http://fas-www.harvard.edu/~ munson/arabic2.html

(19) T h e A c r o n y m E x p a n d e r http://habrok.uio.no/cgi-bin/acronyms

(20) A Basic Dic t io n a ry o f ASL T er ms (Ame ri can Sign Lan g u a g e ) http://hom e.earthlink.net/~ masterstek/ASLDict.html

(21) Bib l e n . Den Hel l ig e Sk r if t . No r s k 1930 oa J a mes Ver sion Sid e o m Side http://h0me.sn.n0/~ ggunners/bibel/index.htm

(22) ARTFL Pr o j e c t : ROGET’S Th e s a u r u s Searc h Fo r m http://humanities.uchicago.edu/forms_unrest/ROGET.html

131

(23) Flonta, T.: English -Ro ma n ia n Dicti on ary o f Equival ent P ro ver bs http://info.utas.edu.au/docs/flonta/DP,l,l|95/dictionary.html

(24) T h e Ma y a n Epig r a ph ic Da t a b a s e P r o j e c t http://jefTerson.village.virginia.edu/med/home.htinl

(25) [Mediev al Lati n Wor d l ist ]http://kufacts.cc.ukans.edu/ftp/pub/history/Europe/Medieval/aids/latwords.aid

(26) Sv e n s k a Akademiens O r d b o k http://logos.svenska.gu.se/saob/saobusers.html

(27) M e y e r s Le x ik o n - D a s W i s s e n A-Z http://maja.mathematik.uni-halle.de/0x81 lb9908-0x0023bld6;sk=C2F241B5

(28) Useful Quec hua Wo r dshttp ://m etro . turnpike. net/D/dbran/runasi02. html

(29) ©Hy pe r Su r fi n g English -F rench Diction ary http://mlab-power3.uiah.fi/EnglishFrench/avenues.html

(30) A Dic t io n a ry o f Sc ie n t if ic Quo ta tio ns http://naturalscience.com/dsqhome.html

(31) Br i t Spe a k . Engl ish a s a Second Lan guage f o r Americ ans http://pages.prodigy.com/NY/NYC/britspk/main.html

(32) Druker, E. Z. k Druker, P. Z. k Sobotsinsky, V. V.: Ru s s ia n -En g l is h , English - Ru s s ia n Dic t io n a ry a n d Th es a u r u s o f Co m pu t e r Te r ms http://solar.rtd.utk.edu/cgi-bin/slovar

(33) Gustavsson, S. k Eklund, M.: Et t R i m l e x ik o n f ö r S v e n s k a http://strindberg.ling.uu.Se/~ mariae/Rimlex/rimlex.html

(34) Ve r b Co nj ug at io nhttp://tuna.uchicago.edu/forms.unrest/inflect.query.html

(35) ARTFL P r o j e c t : TLF Diction ary Form (Je a n Nic o t ’s Th r e so r d e l a Lang ue F ra nqaise (1606))http://humanities.uchicago.edu/forms.unrest/TLF.html

(36) Wo r d Ne t 1.5http://vancouver-webpages.com/wordnet/

(37) FOLDOC. F re e On -Line Diction ary o f Com put in g http://wombat.doc.ic.ac.uk/

(38) Ne t Gl o s - T h e Multil ingu al Glo s s a r y o f In t e r n e t T ermin ol og y http://wwli.com/translation/netglos/netglos.html

(39) El e c t r o n ic Dicti on ary o f F renc h In f l e c t e d Fo r ms http://www-ceril.univ-mlv.fr/Dictionnaires/Delaf5jen.html

(40) BEILSTEIN Dic t io n a r y . For u se rs of t u e Beil st e in Handbook o f Organic Chemistryhttp://www-sul.stanford.edu/depts/swain/beilstein/bedictl.html

(41) N.Z. Eng lis h t o U.S. En g li s h Dictionary http://www.akiko.lm.com/NZ/Culture/NZDic.html

(42) Kemmer, Th.: Sw a b ia n i n t o E n g l i s h http://www.architektur.uni-stuttgart.de: 1200/users/tk/sw/swab.html

(43) T h e Ne w Ha c k e r ’s Diction ary http://www.ccil.org/jargon/jargon.toc.html

(44) Acronyme / Ac r on ym s http://www.chemie.fu-berlin.de/cgi-bin/acronym

132

(45) Sw a h i l i - T h e K a m u s i P r o j e c t http://www.cis.yale.edu:80/swahili/

(46) W o r d N e t 1.5http://www.cogsci.princeton.edU/~ wn/w3wn.old.html

(47) English -Gr e e k Dic t io n a ry o f Ne t w o r k in g k T eleco mmu nic at ion s Ter ms http://www.csi.forth.gr/proj/race/otherJnfo/dictionary.html

(48) T h e Un o f f ic ia l Smiley Dic ti on ary http://www.efT.org/papers/eegtti/eegJ86.html

(49) Campbell, M.: E t y m o l o g y o f F i r s t N a m e s http://www.engr.uvic.ca/~mcampbel/etym.html

(50) Reeder, M.: [German -En g li s h k Engl ish -Ger man Dict io n a ry ] http://www.fh-giessen.de:80/mni/roeder/eng/dic/

(51) Sobieski, M. k Restivo, A.: T h e D i c t i o n a r y o f D e c a d e n c e o n - l in e http://www.geocities.com/TimesSquare/1694/

(52) Informationsbörse des AK Hypermedia http://www.ids-mannheim.de/gra/boerse.html

(53) Einstieg ins World Wide Web http://www.ids-mannheim.de/wwwjiccess.html

(54) EDR. J a pa n El e c t r o n ic Diction ary Resea rch In s t it u t e , LTD. http://www.ignet.or.jp/edr/

(55) D e u t s c h - E n g l i s c h Le x ik o n http://www.inf.fu-berlin.de/cgi-bin/trans-www

(56) Dicti on aryhttp://www.inf.tu-dresden.de/gopher/lDictionaryÄdll/Services/

Dictionary 11141.76.1.9& 1170& 1 l%2b& 11

(57) The WWLIA Le ga l Diction aryhttp://www.islandnet.com/~ wwlia/diction.htm

(58) Gaudet, M. P. k Kleinpeter, J. L. k Eunice, W. C. k Morales, D. M.: Dork tio na ry http://www.latech.edu/~jlk/jwz/dorktionary/index.shtml

(59) LEO Dic t io n a r y : Ger man <-> En g l is h h ttp : //www.leo.org/cgi-bin/dict-search

(60) A n A b r i d g e d D e m o n h ’k a D i c t i o n a r y http://www.math.okstate.edu/~jds/dhemonh-ka.html

(61) E n g l i s c h < - > D e u t s c h http://www.mathematik.uni-marburg.de/~ gasi/div/lexi

(62) T h e D i c t i o n a r y o f C e l l B i o l o g y . S e c o n d E d i t i o n http://www.mblab.gla.ac.uk/~julian/Dict.html

(63) S v e n s k - F i n s k t Le x ik o n http://www.nada.kth.se/skolverket/sve-fin.html

(64) T h e A l t e r n a t i v e D i c t i o n a r i e s . In t e r n a t io n a l S l a n g - a n In t e r n e t C oLLABORATIVE PROJECThttp://www.n0tam.ui0.n0/ ~ hcliolm/altlang/

(65) Internet Domain Survey, July 1996 * http://www.nw.com/zone/WWW/report.html

(66) N a t h a n B a i l e y ’s U n iv e r s a l E t y m o l o g i c a l E n g l i s h D i c t i o n a r y , 1736http://www.oclc.org:5046/oclc/research/panorama/contrib/liamquin/baileys/index.html

133

(67) Lid d e l l -Sc o t t -Jo n e s Lexi ko n of Cla ss ic al Greek http://www.perseus.tufts.edu/cgi-bin/lexindex?entry=fe/rw

(68) Pot a w a t o mi Diction ary http://www.public.iastate.edu/~ jsmckinn/pbp.dictionary.html

(69) Welt @m Draht - Archiv des SDRhttp://www.sdr.de/radio/s2kultur/redaktionen/radioakademie/archiv/index.html

(70) Engl isch <-> Deut sch es Wörte rbu ch http://www.tu-chemnitz.de/~ fri/forms/dict2.html

(71) The World W id e We b Ac ro nym a n d Abb rev ia ti on Ser ver h ttp :// www.ucc.ie/info/net/acronyms/acro.html

(72) ECHO - EURODICAUTOM http://www.uni-frankfurt.de/~ felix/eurodicautom.html

(73) Sw e d is h Idioms in pa in fu lly l it e r a l T rans lat ion http://www.webcom.com/eha/idiom.html

(74) Rasta /P atois Diction ary http://www.dcs.warwick.ac.uk/~ bear/languages/rasta-lang.html

(75) Mult ilingual Diction ary of t h e Ho r s e . Dic t io n n a ir e multilingue d u c h e v a l http://www2.zone.ca /~ bouletjc/

(76) Don, J. k Kerstens, J. k Ruys, E. k Zwarts, J. (Hrsg.): Lexico n o f Lin g u is t ic s http://wwwots.let.ruu.n1/~ Ilans.Leidekker/ll.html

(77) [In t e r n e t -u ser -G l o s s a r y ] wais://gopher.slu.se/Internet-user-Glossary

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Anhang A 1: Deutsch-Englische Wörterbücher - Beispielanfrage nur

A 1.1 D e u t s c h -En o l is c h L e x ik o n (55)

Besitz tenure Besitze tenures Dünger manure Dünger manuresDas Leben besteht nicht nur aus Vergnügen. Life isn't all beer and skittles. Denken Sic sich nur! Just imagine!Er trinkt bedächtig ein Glas Wein. He nurses a glass of wine.E r tut nur so. He's only pretending.Es ist nur eine Frage der Z eit It's merely a matter of time.Es ist nur einen Katzensprung entfernt. It's only a stone's throw front here. Ich habe cs nur zum Spaß gesagt. I only said it in fun.Ich verstehe nur Bahnhof. It's all Grcek to me.Kindermädchen nursc Kindermädchen nursemaid Kindermädchen nurseinaids Kindermädchen nurses Kinderzimmer nurscrics Kinderzimmer nurscry Krankenschwester; Kinderschwester nurse Nur abwarten! Wait and sec!Nur nicht verzweifeln! Nevcr say die!Nur zu! More power to you!Pfcglingc nursclings Pflege nurture Pfleglinge nurslings Rändelmuttcr knurled nut Säugling nurseling Säugling nursling Schnur cord Schnur; Saite StringSic macht sich nur über Sic lustig. She's only trying to poke fun at you.Verlängerungsschnur extension cordWenn ich cs nur gewußt hätte! If I only had known!Wenn ich nur mehr Geld hätte. If only I had more moncy.Wie kam er nur dazu? What made hirn do tliat?W ir tun nur so. Wc're only pretending, aufgezogen nurtureddas ist nur recht und billig that's only fairdenken Sie nur! just imagine!er tut nur so he's just pretendingcs ist nur Formsache it's merely a matter of formcs ist nur eine Frage der Zeit it's merely a matter of timegeizig penuriousgeizig penuriouslygeknurrt growledgeknurrt snarledgeschnurrt purredgewöhnen inuregewöhnend inuring

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gewöhnt inures gewöhnte inuredich habe cs nur zum Spaß gesagt I only said it in funknurren growlknurren snarlknurrend snarlingknurrt snarlsnicht nur...sondcrn auch not on!y...but also nur onlynur abwarten! wait and see!nur fürs Auge mere window-dressingnur keine solche Eile don't be in such a hurrynur zu gut only too wellnur zum Spaß just for funnur zum Spaß just for funnur; bloß merenur; einzig onlyohne auch nur hinzuschcn without even lookingpflegen to nursepflegend nursingpflegend nurturingpflegt nurturesrändeln knurlschnurren purrschnurrend purringschnurrt purrs

A 1.2 Dic t io n a r y (56)

n u r [ A d v . ]o n l y , j u s t

( b l o s s : )- m e r e l y ( n i c h t s a l s : }

n o t h i n g b u te r t u t n u r s o - h e ' s j u s t p r e t e n d i n g n u r s o ( z u m S p a s s ) - j u s t f o r f u n w a r t e n u r ! - j u s t y o u w a i t ! m a c h n u r ! , n u r z u ! - g o a h e a d ! n u r f u e r E r w a c h s e n e - a d u l t s o n l y , f o r a d u l t s

o n l yw e n n i c h n u r r e i c h w a e r e ! - i f o n l y X w e r e

r i e h !s o v i e l d u n u r k a n n s t - a s m u c h a s y o u

p o s s i b l y c a n

138

A 1.3 En g l is c h <-> De u ts c h es Wö r t e r b u c h (70)

nurb l o s s , nur e i n z i g , nur nur w e i l

nur; b l o s s

nur; e i n z i g

o n l y

r a e r e

o n l ys o l e l y

m e r e

o n l y

G r a p h i k d a t e n v e r a r b e i t u n g (nur A u s g a b e ) p a s s i v e g r a p h i c s

Nur a b w a r t e n ! d e n k e n S i e nur! nur a b w a r t e n !

nur Zin n E m p f a n g

r e c e i v e - o n l y

A l p h a d a t e n (nur a u s B u c h s t a b e n )D e n k e n S i e s i c h n u r !

N u r n i c h t v e r z w e i f e l n !

Nur z u !nur f u e r s A u g e

nur z u g u t

nur z u m S p a s s nur z u r V e r r e c h n u n g

E r t u t nur s o .S i m p l e x b e t r i e b (nur i n e i n e r

e r t u t nur s o

o h n e a u c h nur h i n z u s e h e n

W i r t u n nur s o . n i c h t nur. . . s o n d e r n a u c h

I c h v e r s t e h e nur B a h n h o f ,

d a s i s t nur r e c h t u n d b i l l i g

e s i s t nur F o r m s a c h e

nur k e i n e s o l c h e E i l e

W e n n i c h e s nur g e w u s s t h a e t t e !

Wie k a m e r nur d a z u ?

W e n n i c h n u r m e h r G e l d h a e t t e .E s i s t nur e i n e F r a g e d e r Z e i t .

E s i s t nur e i n e n K a t z e n s p r u n g e n t f e r n t

I c h h a b e e s nur z u m S p a s s g e s a g t .

W a i t a n d s e e !

j u s t i m a g i n e !

w a i t a n d s e e !

r e c e i v e - o n l y n u r z u m E m p f a n g

a l p h a d a t a

J u s t i m a g i n e !N e v e r s a y d i e !

M o r e p o w e r t o y o u !

m e r e w i n d o w - d r e s s i n g o n l y t o o w e l l

j u s t f o r f u n a c c o u n t p a y e e o n l y

H e ' s o n l y p r e t e n d i n g .R i c h t u n g ) S i m p l e x m o d e

h e ' s j u s t p r e t e n d i n g

w i t h o u t e v e n l o o k i n g

W e ' r e o n l y p r e t e n d i n g ,

n o t o n l y . . . b u t a l s o

I t ' s a l l G r e e k t o m e .

t h a t ' s o n l y f a i r

i t ' s m e r e l y a m a t t e r o f f o r m

d o n ' t b e i n s u c h a h u r r y

I f I o n l y h a d k n o w n !

W h a t m a d e h i m d o t h a t ?

I f o n l y I h a d m o r e m o n e y .I t ' s m e r e l y a m a t t e r o f t i m e .

I t ' s o n l y a s t o n e ' st h r o w f r o m h e r e .

I o n l y s a i d i t i n f u n .

e s i s t nur e i n e F r a g e d e r Z e i t i t ' s m e r e l y a m a t t e r o f t i m e

i c h h a b e e s nur z u m S p a s s g e s a g t I o n l y s a i d i t i n f u n

D a s L e b e n b e s t e h t n i c h t nur a u s V e r g n u e g e n . L i f e i s n ' t a l l b e e r

a n d s k i t t l e s .

S i e m a c h t s i c h n u r u e b e r S i e l u s t i g . S h e ' s o n l y t r y i n g t o p o k e

f u n a t y o u .

A 1.4 Roedcr, Martin: [Ge r ma n -En g l ish & En g l is h -Ger ma n d ic t io n a r y ) (50)

A l p h a d a t e n ( n u r a u s B u c h s t a b e n ) : alpha data

A n g e l s c h n u r : fishing line

a n s c h n a u z e n , w u e t e n d k n u r r e n , Z a e h n e f l e t c h e n : to snarl

a u f - , a b s c h m e l z e n , Z u e n d s c h n u r , S i c h e r u n g : fuza

139

b l o s s , n u r :

e i n z i g , n u r : only

g e k n u r r t , k n u r r t e : growled

g e s c h n u r r t , s c h n u r r t e : purred

G r a p h i k d a t e n v e r a r b e i t u n g ( n u r A u s g a b e ) :

G u m m i s c h n u r : shirr

k n u r r e , k n u r r e n : growl

k n u r r e n d : growling

k n u r r e n d : anarling

k n u r r e n : snarl

k n u r r t e : snarled

k n u r r t , k n u r r e n : growls

k n u r r t : snarls

n u r w e i l : aolely

n u r z u m E m p f a n g : receive-only

n u r z u r V e r r e c h n u n g : account payee only

P e i t s c h e n s c h n u r : whipcord

r a u p e n a e h n l i c h e S c h n u r : chenille

s c h n ü r : cord

s c h n u r g e r a d e : dead atraight

S c h n u r r b a e r t e : muataches

s c h n u r r b a e r t i g : moustached

s c h n u r r b a e r t i g : muatached

S c h n u r r b a r t : mouatache

S c h n u r r b a r t : muatache

s c h n u r r e : funny tale

s c h n u r r e n d , s c h n u r r e n d e : purring

s c h n u r r e n : funny talea

s c h n u r r e n , s c h n u r r s t : purr

s c h n u r r t , s c h n u r r t e n : purra

s c h n u r s t r a c k s : atraightway

S i m p l e x b e t r i e b ( n u r i n e i n e r R i c h t u n g ) :

S t u d i e n u r l a u b : aabbatical

T o t e n u r n e : funeral urn

V e r k u e r z u n g s s c h n u r : foreshortening atring

V e r l a e n g e r u n g s s c h n u r : extenaion flex

V o r h a n g s c h n u r : drawatring

W o l l s c h n u r : woollen atring

Z u e n d s c h n u r : slow match

Z w i s c h e n u r t e i l : interim judgement

passive graphics

Simplex mode

140

A 1.5 En g u s c h <-> Deu ts ch (61)

o n l y - n u rt h a t ' s o n l y f a i r - d a s i s t n u r r e c h t u n d b i l l i g j u s t f o r f u n - n u r z u m S p a s si t ' s m e r e l y a m a t t e r o f f o r m - e s i s t n u r F o r m s a c h e I o n l y s a i d i t i n f u n - i c h h a b e e s n u r z u m S p a s s g e s a g t m e r e - n u r o n l y - n u rh e ' s j u s t p r e t e n d i n g - e r t u t n u r s od o n ' t b e i n s u c h a h u r r y - n u r k e i n e s o l c h e E i l ei t ' s m e r e l y a m a t t e r o f t i m e - e s i s t n u r e i n e F r a g e d e r Z e i tw a i t a n d s e e ! - n u r a b w a r t e n !o n l y - n u ro n l y - n u r

A 1.6 LEO Dic t io n a r y : Ger ma n <-> En gu s h (59)

• mere — nur• nur —only• only — nur• rcadonly — nur lesbar• solely — nur weil• more power Io you! - Nur zu!• just imagine! — denken Sie nur!• never say die! — Nur nicht verzweifeln!• nur zum Empfang - receive-only• only too well — nur zu gut• passive graphics — Graphikdatenverarbeitung (nur Ausgabe)• receive-only - nur zum Empfang• wait and see! — Nur abwarten!• wait and see! — nur abwarten!• account payce only — nur zur Verrechnung• alpha data - Alphadatcn (nur aus Buchstaben)• alpha data - die Alphadatcn (nur aus Buchstaben)• just for fun - nur zum Spass• just imagine! - Denken Sie sich nur!• mere window-dressing - nur fuers Auge• Simplex mode — Simplexbetricb (nur in einer Richtung)• don't be in such a hurry - nur keine solche Eile• he's just pretending - er tut nur so• he's only pretending. — Er tut nur so.• stottie — das Fladenbrot (nur in Nord-Ost England)

• without even looking — ohne auch nur hinzusehen• it's all Greek to me. — Ich verstehe nur Bahnhof.• it's all greek to me. — Ich verstehe nur Bahnhof.• not only...but also ~ nicht nur...sondern auch• wc'rc only pretending. -- Wir tun nur so.• it's merely a matter of form -- es ist nur Formsache• that's only fair — das ist nur recht und billig• wliat made him do that? -- Wie kam er nur dazu?• ante -- bevor (nur im Zusammenhang mit anderen Woertem, Beispiele folgen)• if I only had known! -- Wenn ich cs nur gewusst hactte!• it's merely a matter of time — cs ist nur eine Frage der Zeit• I only said it in fun — ich habe es nur zum Spass gesagt• I only said it in fun. — Ich habe es nur zum Spass gesagt.• if only I had more money. — Wenn ich nur mehr Geld haette.• it's only a stone's throw from here. -- Es ist nur einen Katzensprung entfernt.• life isn’t all beer and skittles. ~ Das Leben besteht nicht nur aus Vergnuegen.• she's only trying to poke fun at you. -- Sie macht sich nur ueber Sie lustig.

Anhang A 2: Wörterbuchausschnitte

A 2.1 : K e m m e r ; T h o m a s : S w a b i a n i n t o E n g l i s h (4 2 )

Bm * #baatsche «} v b . : scat. babble v b . : b a b b l e .

bache v b . : b a k e ; net recht ~ c r a z y ( s . n a r r e t ) . Bachl m . : I d i o t ; ( s . D u b b l ) .Babbedeckl m . : d r i v i n g l i c e n s e .

Babbelaa f l . : n o n s e n s e .

Bäbb m . : 1 . a d h e s i v e ; 2 . r u b b i s h .

Bäbber <t m. : p a s t e u p .

bäbbig a d j . a d v . : s t i c k y .

baff a d j . : g o b s m a c k e d .

bäffzge ( i t a l . b e f f a r e ) v b . : s c o l d ; b i c k e r .

Bagasch ( f r . b a g a g e ) f . : r a b b l e ; r i f f r a f f .

BtUumill 4» f . : b o r e .

bald a d j . a d v . : e a r l y ,

bklder a d j . a d v . : e a r l i e r .

Balle 4» m . : 1 . f o o l ; 2 . i n t o x i c a t i o n .

Bank m . , f . : 1 . m . : b e n c h , 2 . f . : b a n k .

Bänkle d i m . o f B a n k ; n . : b e n c h .

Barderr ( f r . p a r t e r r e ) n . : f i r s t f l o o r .

bärig a d j . a d v . : b a r e l y .

baschtand ( i t a l . b a s t a n t e ) a d j . : s t r o n g .

142

Bäsle ( B a s ) d i m . £ . : c o u s i n .Basslad* ( P a ß l e t a ) ( f r . p a s s e l e t e n p s ) m . : p a s t i m e . ( a c h i m l j l u v a )Bätsch ( f r . b a t t r e ) m . : h a n d s h a k e .Bebbl m. : t w i n e .Bedoo <i m . : c o n c r e t e .B a i g f . : p i l e ; s t a c k , beige v b . : p i l e .Bene m . : s t a g e .bes a d j . : b a d ; e v i l ; w i c k e d .Besä m . : 1 . b r o o m ; 2 . ( f e m a l e ) g a r g o y l e ; ( s . w i a s c h d e De nqe ) 3 . t e m p o r a r yp u b f o r som e w e e k s a f t e t t i m e o f H e r b s c h d e .Beutelsbach p r . n . : B a g ' s C r e e k . S m a l l v i n e g r o w e r - v i l l a g e i n t h e R e m s t a l .Betteingen p r . n . : b e d w r e s t l i n gBfond n . : p o u n d .bhäp ( p h ä p ) a d j . a d v . : d o s e t o ; t i g h t .bidde p l e a s e .Biira f . pear.biasle a d j . : s o m e ; l i t t l e ; a - s o m e ; s o m e w h a t ; ( s . a wenq) .Blafo ( P l a f o ) ( f r . p l a f o n d ) n . : c e i l i n g .blarre v b . : c r y .bleche v b . : p a y .Blechle n f i g . : s h e e t m e t a l ; ( s . H e i l i x B l e c h l e ) . bleed a d j . a d v . : s i l l y .blickte v b . : u n d e r s t a n d ; s e e ; c o m p r e h e n s e ; Jetz hot ec'a ~t . No w h e g o ti t .Blochenga p r . n . : s m a l l t o v m w h i c h w o u l d n ' t b e a n y t h i n g s p e c i a l , w e r e i tn o t f o r t h e H u n d e r t w a s s e r h a u s .Blocker m . i h e a v y s c r u b b i n g b r u s h , c o n s i s t i n g o f a h e a v y m e t a l - w e i g h tw i t h s h o r t b r i s t l e s . U s e d f o r p o l i s h i n g w a x e d f l o o r . O n e o f t h e n u m e r o u s s w a b i a n f e t i s h e s o f h o u s e - c l e a n i n g , l i k e K e e r w l s c h , K u t t e r o e m e r a n d K u t t e r s c h a u f l , j u s t t o na me a f e w . ( s . K e e r w o c h ) blose v b . : b l o w .blofi a d j . a d v . : 1 . b a r e ; n a k e d ; m e r e ; 2 . h a r d l y ; s c a r e l y ; Bloß nett D o n ' ty o u !Bobbele 4) n . : 1 . s m a l l c h i l d ; 2 . B o r i s B e c k e r .

Missing words?Y o u m i g h t b e m i s s i n g s o m e t h i n g . F o r c o m m e n t s a n d c r i t i q u e , p l e a s e s e n d me a m e s s a g e .

A n d y o u m i g h t h a v e t h e a p p r o p r i a t e t r a n s l a t i o n f o r s om e o f t h e f o l l o w i n g w o r d s ;

a ' gluf ea'mauzea'plttttlea 'ranzea'tapeBodagfkrtleDrucksmulleFurzgrillGeherdag'schochetBegebkriesbauerJescht

143

S u n N o v 12 1 9 9 5 0 0 : 4 0 : 4 7 Achim Kaden

Nahagla mid "nasalam" a

I v e r m i s s - o n d e r a n d e r e m - d i a W e r d r " h u s s a " o n d " d u s s a " ■A b r i komm a u a u s R a u d a b u r g am N e g g r o n d d o s c h w ä d s e d s e s c h o a o i g a s S c h w ä b i s c h . D o g e i t s a u n o d i a W e r d r " r a h a q l a " o n d " n a h a g l a " o n n a d i e r l i c h a u n a h a g l a m i d " n a s a l a m a ” . W i a s c h r e i b t ma a u a n a s a l e s a 7

W o i s c h D u v o w eh m d i a Z e i l a s e n d :

W i a k a m a n a u , w i a k a m a n a u , e n s o ma k u u z a R e g g l e am h e l l a D a g v o r d ' L e i d n a s c h t a u w a a d n a u d u L o m b a d e g g l e .

S a t , 2 3 M a r 9 6 1 8 : 4 7 : 4 1 E l l i o t . P. W a l t e r

Grusste,

V i e l e n d a n k e . E s i s t s e h r i n t e r e s s a t . I c h b i n A m e r i k a g e b o r e n , a b e r m e i n e g r o s s e i t e r n ko m m t a u s S c w b a b e n i n d i e n a h e H e c h i n g e n , G r o s s e l f i n g e n . I c h w a r f ü r 5 m o n a t e n i n e i n w i h n u n g i n S t u t t g a r t , a b e r i c h k a n n n i c h t g u t d e u t s c h s p r e c h e n o d e r v e r s t e h e n .

D a f ü r e s i s t s e h r g u t s o l e s e n S c h w a b e n e s s e n , u n d a n d e r e r a u f E n g l i s c h . F r i s c h e w e i n u n d w a r m e z w e i b e l k u c h e n .

144

A 2.2: Sw e d is h id io m s in pa in fu l ly l it e r a l Tr a n s l a t io n (73)

Swedish idioms in painfully literal translation

O J 8 low;-fuT«t« Swodon 32 canta/minute

kulturCHOCK! needs you!!

Aficionados of the Swedish language like Io collect idioms and amuse each other by translating ihem lilcrally. Here is your chance Io contribule Io an ever-growing Collection. Ilse the Submission form to send us your own idioms for inclusion here.

Sonic of Ihe submissions that are nol reaily idioms, or Ihat jusl do nol make any sense can be found on a separate lisi

This linguistic resourcc is broughl Io you by:MlUfCHQCKl

lillp://\vww, wcbcoin.com/cha/kcliock.liliiil SweiHsh-American Journal o f bring nellher here nor liiere.

siiliinil vour own!

Nurse aboul youSkat om de)

Nathan R. Jones slqrw(ä\usu.edu

Somelhing to hold in when thunder walks Nägonting alt hilla i ndr äskan gär

Somelhing you say when you see a reaily nicc chick. OLLE! LOS ANGELES mrolleiqijx. netcom. com

llgly as a bealingFul som stryk

Full of butt as an eaglcBak/ull som en drn

Having a hangoverMickereltort@hotmail. com

When the monkey conics homc, everyone knows him, but he doesn't know anyonc. Ndr apan kommet hem alla kdnner apan men apan känner Ingen.

(Beats me.)Marianne Olson Mitchell jcm@azstarnel. com

145

A 2.3: Th e Al t e r n a t iv e Dic t io n a r ie s (64)

Number of entries for

Acadian 1Afrikaans 8Albanian 1Alemannia 39Alsatian 0Amharic 1Arabic 29Annenian 4Assamese 0Asturian 0Austrian 8Azerbaijani 11Baluchi 0Basgue 20Bavarian 0Bengali 0Bielorussian 50Breton 26Bulgarian 6Burmese 0Cajun 1Cantonese 19Catalan 155Chinese 12Classical Greek 0Corsican 0Czech 33Danish 9Dutch 203Engliah 418Esperanto 31Estonian 5Faroese 0Finnish 47French 126Frisian 1Fulfulde 0Salician 8German 150Greek 15Gujarati 1Baitian Creole French 2Hausa 0

each language:

Lao 0Latin 12Latvian 2Lithuanian 3Lower Sorbian 0Luxemburgian 0Macedonian 17Malay 0Maltese 3Maori 0Marathi 0Monqolian 0Nepali 2Norwegian 54Occitan 7Oriya 0Paniabi 6Pashto 0Peraian 16Polish 107Portugiese 53Quebecois 65Rheto-Romance 0Romanian 39Russian 146Sami 1Sardinian 0Scots 10Scots Gaelic 1Serbo-croat 13Sinhala 0Slovak 7Slovene 1Somali 0Spanish 310Sunda 0Swahili 2Swedish 111Swiss German 91TEST 123Tagalog 0Tajiki 0Tamil 1

A 2.4 An Ab r id o e d De m o n h 'ka D ic t io n a r y (60)

Dhemonh'ka to EnglishD

Dapnonsense

Daq (suffix) area

DcHMembcr of a Demon Lord's Housc

DeH'kamMembcr of a High Demon Lord's Housc

DhemDemon \vi(hout enough rank Io bc in a Demon Lord's House

Dhemonh Demon

DIcHKing

DoH

Lord, Demon DoH'kam

Lord, High Demon Duj

instinct

Common & Useful PhrasesOncc you’vc had a Chance Io Dip Ihrough (he diclionaiy somc, il will soon bccomc easy Io put logclhcr your own scntcnccs. Bcforc you know it, you'll bc discussing philosophy wilh a Demon Lord on a slrccl corncrl But uniil Ilten, here are some quick useful phrases.

K'tal'U.Hello, (formal)

K'lal.Hello, (informal)

jlneHjallh soll.I wanl to speak wilh you.

moH ba'?Shall we sil?

gr'JoH Slryl gloHko' ve'jljallhko' yoq'am.Lord Slryl doesn't want me to talk to Amberitcs.

Chay Simon qeng soll?Did you teil Simon about this?

gr'KIp'voq'la.Stupid shadows.

QI'yaHl ghuv'cha'l Ku'vatlh!&l#@Vo$»

nuq gDaqeng?What did he say?

Soh'jull'naDev.Your home is here.

DISopyoq'la.You cat shadows.

vISopbe'yoq'la, br'Jupwl.I do not eat shadows. my friend.

heghlDiel

yom 'Slryl.Always at Slryl.

147

, e.g.

;

David n ,

r g

t

r

-

>

A 2.6 Do r k t io n a r y (58)

MTteMmUteesuL Word*Olher Parks flho.se who have cnnlrihuleJ) Submil WORDS!Main Dorktionary Pace

A f i C D E E Q H I J K L M N Q E Q B S I U Y ^ X X Z

MacOS (mak Os) n: Proof that any superior OS design, given enough time, will be obsolete. See: Livinc Pead. Pal Pronson

Mad hype ('mad hip) adj: The friggin' coolest something can get.

Mad Ism ('mad izm) n: 1. Craiu's favorite party favor when he tokes up. 2. A question when your morn looks pissed: "You ain't mad, ism?'1

Mainframe (mAm fr Am) n: 1. A large piece ofjunk that keeps hippy programmers employed. 2. The biggest PC peripheral available.

McAngst (Mc ang st) n: the phony anger and frustration expressed by pop music stars so people will think they are really cool angst ridden alternative rockers.

Megahertz ('mega herts) n: I. Dr. Robotnick wins final showdown with Sonic. See: Sega. 2. The meaningless number on your Computers LED. 3. A rating System CPU makers use. The strategy is to see which Chips are being sold the most, and put them there. It doesn't really matter how fast the actual chip is, you can always build it to fake testing Software anyway. And besides, how much CPU should it take to run Netscape???

Motorola (mOtor ola) n: 1. Group of people who designed a better processor (the 68000) and were crucified for it. 2. What happens when a car Company invests in com oil.

Mushroont management ('mush ro:m 'man ijmnt) n: 1. code o f work ethics for the establishment. i.e., to keep lowly employees in the dark and feed them shit. 2. rationing of party favors

Microprofessor ('ml crO prO fes or) n: Generic term for any vertically challenged CS prof.

Microsoft Bigot ('ml crO Soft ’bigut) n: One who thinks that unless Softw are has the MicrowSoft stamp of approval it can't be worth looking at. Ant. intelligent

MS-DOS (MS DOS) n: The hacked version of CP/M that runs on the Intel 8088 processor (and above) - now supports Winchester Drives and subdirectoriesl!

149

A 2.7 Th e Ma y a n Epig r a ph ic Dat a b a se Pr o j e c t (24)

THE MAYAN EPICRAPHIC DATABASE PROJECT

G l y p h Im a g e s f r o m 1 0 0 0 0 0 to 1 0 0 5 0 1Return to Master List

Gn^l 00000

1000: ahaw DM, na BM 1000a: ahaw BM, na BM

(fÖpfw o jy

Gn: 050100

501: ba DM, imix UM

Gn: 100001

1000b: ahaw |)M l*o o •jj

Gn: 050200

| 5 0 2 : m a u m

Gn: 100002

1000c: ahaw ,)M

Gn: 050300

| 503: ik um* nal UM

1 Gn: 100003

lOOOd: ahaw |jM

Gn: 050400

504:ak'BM

2 P IlOOOe: ahaw ßM P j j

110

505: UNDbm

Gn: 100004 Gn: 05050

Gn: 100005 |

"

1000f: ahaw nK.U M

IGn: 050600

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A 2.9 ©Hy pe r Su r f in g En g l is h -Fre n c h Dic t io n a r y (29)

E F B r i d g e©HyperSurfing English - French

Postcards. Are you looking for an adventure in the chambers of photos? This is the place for you then. Not only present the photos soine interestesting views but tliey teacli you basic concepts because they are touch-sensitive. So, by pointing a certain part of photo you can dive in to the actual definitions of the dictionary.

Topics tree tutorial. This is suitable for the users, who wantto leam the inost common terms of a selected topic in Order: the picture of the tree sliows visually stimulating way the different areas of life connecting them to each other via logical hierarchy. 1t is shown as a touch-sensitive picture e.g. you can point to soine part of the picture and directly get moved to that area / page. Froin the leaves of tree you can select a word from the list and use it as a key to invoke the normal keyword search process. So, your knowledge can easily extend beyond those most important words.

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Keyword search. This one assumes that you have at least aslight idea about the appearence of the word you are looking for. It gives you the power to get "there" as fast as possible.

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A 2.10 Wo r d Ne t 1.5 (36)

A n t o n y m s o f a d j k i n d 10 s e n s e s o£ k i n d

S e n s e 1k i n d ( v s . u n k i n d ) — ( h a v i n g o r s h o w i n g a t e n d e r a n d c o n s i d e r a t e a n d h e l p f u l n a t u r e ; u s e d e s p o f p e r s o n s a n d t h e i r b e h a v i o r : " k i n d t o s i c k p a t i e n t s ” ; " a k i n d m a s t e r " ; " k i n d w o r d s s h o w i n g u n d e r s t a n d i n g a n d s y m p a t h y " ; " t h a n k e d h e r f o r h e r k i n d l e t t e r " )

u n k i n d ( v s . k i n d ) — ( l a c k i n g k i n d n e s s : " a t h o u g h t l e s s a n d u n k i n d r e m a r k ” ; " t h e u n k i n d e s t c u t o f a l l " )

- > h u r t f u l — ( " h e r h u r t f u l u n c o n s l d e r e d w o r d s " ) ,- > s e v e r e — ( u n n a t u r a l l v s e v e r e a n d u n k i n d : " a p a r e n t s e v e r e t o t h e p i t c h

o f h o s t l l l t v " - H . G . W e l l s ) .- > u n k l n d l y , u n s v m p a t h e t i c — ( l a c k i n g i n s y m p a t h y a n d k i n d n e s s ;

" u n k i n d l v a c t s ” ) .

S e n s e 2k i n d — ( l i b e r a l : " k i n d w o r d s o f p r a i s e " )I N D I R E C T ( V I A g e n e r o u s ) - > u n g e n e r o u s — ( m e a n - s p i r i t e d : " i t seems u n g e n e r o u s t o e n d t h i s r e v i e w o f a s p l e n d i d W ork o f s c h o l a r s h i p o n a c r i t i c a l n o t e " - T i m e s L i t t . S u p . )

S e n s e 3f r i e n d l y , k i n d , warmI N D I R E C T ( V I A w a r m h e a r t e d ) - > c o l d h e a r t e d — ( l a c k i n g i n f e e l i n g o r w a r m t h )

S e n s e 4c o m p a s s i o n a t e , k i n d , m e r c i f u l — ( c h a r a c t e r i z e d b y m e r c y , a n d c o m p a s s i o n : " c o m p a s s i o n a t e t o w a r d d i s a d v a n t a g e d p e o p l e ” ; " k i n d t o a n i m a l s ” ; " a humane j u d g e " ) I N D I R E C T ( V I A h um ane) - > i n h u m a n e — ( l a c k i n g a n d r e f l e c t i n g l a c k o f p i t y o r c o m p a s s i o n : "hu m a ns a r e i n n a t e l y i n h u m a n e ; t h i s e x p l a i n s m uch o f t h e m i s e r y a n d s u f f e r i n g i n t h e w o r l d " ; " b i o l o g i c a l w e a p o n s a r e c o n s i d e r e d t o o i n h u m a n e t o b e u s e d " )

S e n s e 5k i n d — ( " h e l p i n g a n o l d l a d y w i t h h e r b u n d l e s was h i s k i n d d e e d f o r t h e d a y " ) I N D I R E C T ( V I A h e l p f u l ) - > u n h e l p f u l — ( p r o v i d i n g n o a s s i s t a n c e )

S e n s e 6k i n d , h o s p i t a b l e — ( f a v o r a b l e t o l i f e a n d g r o w t h : " a d r y c l i m a t e k i n d t o a s t h m a t i c s " ; " s o i l s u f f i c i e n t l y h o s p i t a b l e f o r f o r e s t g r o w t h " ; " a h o s p i t a b l e e n v i r o n m e n t " )I N D I R E C T ( V I A f r i e n d l y ) - > u n f r i e n d l y — ( n o t d i s p o s e d t o f r i e n d s h i p )

S e n s e 7f o r b e a r i n g , k i n d , t o l e r a n t — ( ” o u r n e i g h b o r w as v e r y k i n d a b o u t t h e w i n d o w o u r s o n b r o k e ” )I N D I R E C T ( V I A f o r g i v i n g ) - > u n f o r g i v i n g

S e n s e 8k i n d , t h o u g h t f u l — ( " i t was t h o u g h t f u l o f y o u t o b r i n g f l o w e r s " )I N D I R E C T ( V I A c o n s i d e r a t e ) - > i n c o n s i d e r a t e — ( l a c k i n g r e g a r d f o r t h e r i g h t s o r f e e l i n g s o f o t h e r s : " s h o c k i n g l y i n c o n s i d e r a t e b e h a v i o r " )

S e n s e 9g e n i a l , k i n d — ( c o n d u c i v e t o c o m f o r t ; b e n e f i c i a l : " t h e g e n i a l s u n s h i n e ” ; ” a k i n d c l i m a t e " ; " h o t summer p v e m e n t s a r e a n y t h i n g b u t k i n d t o t h e f e e t ” )I N D I R E C T ( V I A b e n i g n ) - > m a l i g n — ( e v i l o r h a r m f u l i n n a t u r e o r i n f l u e n c e : " p r o m p t e d b y m a l i g n m o t i v e s " )

S e n s e 10g o o d - h e a r t e d , k i n d , k i n d l y , o p e n h e a r t e d — ( " t a k e a k i n d l y i n t e r e s t " )I N D I R E C T ( V I A b e n e v o l e n t ) - > m a l e v o l e n t , m a l i c i o u s — ( w i s h i n g o r a p p e a r i n g t o w i s h e v i l t o o t h e r s ; a r i s i n g f r o m i n t e n s e i l l w i l l o r h a t r e d : " a g o s s i p y m a l e v o l e n t o l d w o m a n " ; " h e t o o k m a l i c i o u s p l e a s u r e i n w a t c h i n g h e r w i n c e ” )

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