III. PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT - DHW

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III. PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Kernpunkt einer effektiven Interessensvertretung und wichtiges Element für Wachstum und Stärkung der DHW ist die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Durch Pressemitteilungen in griechischer und deutscher Sprache werden sowohl deutsche als auch griechische Journalisten regelmäßig über die DHW-Arbeit informiert. Dies führt traditionsgemäß zu Höhepunkten um zentrale DHW- Veranstaltungen, Initiativen und Projekten der DHW. Auch dieses Jahr haben wir von der Öffentlichkeitsarbeit des JOBSTARTER- Projektes NEO XEKINIMA stark profitiert und dessen alleiniger Träger seit Januar 2008 die DHW gewesen ist. Die Zusammenarbeit mit Ministerien, Kammern, Organisationen der Wirtschaft, Arbeitsagenturen und Instituten und die Mitnutzung deren Presseverteiler haben unsere Medienpräsenz um ein Vielfaches gesteigert. Ein weiterer Vorteil unserer Öffentlichkeitsarbeit und auch unseres Internetauftrittes ist, dass die DHW nicht nur national und europaweit sondern inzwischen auch international bekannt ist. So ist es der Homepage zu verdanken, dass politische, wirtschaftliche aber auch wissenschaftliche Einrichtungen sowohl in Deutschland als auch aus Griechenland und weltweit den Kontakt zur DHW suchen. Die Mitglieder der DHW wurden auch im letzten Jahr nicht nur durch regelmäßige Newsletters auf elektronischer Basis informiert sondern erhielten auch einen elektronischen INFO-Dienst mit exklusiven Nachrichten, Informationen, Angeboten, etc. Darüber hinaus existiert eine gute Zusammenarbeit mit der wöchentlich erscheinenden GRIECHENLAND ZEITUNG in Athen sowie den deutsch-griechischen Monatszeitungen ELLINIKI GNOMI, TACHYDROMOS und EPISKEPTIS in Deutschland. Erfreulich ist das zunehmende Interesse von international wirkenden Zeitungen der griechischen Diaspora an der Arbeit und den Aktivitäten der DHW. So wurden Artikel und Meldungen über die DHW in den Zeitungen DIASPORA – einem Gemeinschaftsprojekt der Athens News Agency und der Macedonian Press Agency –, der englischsprachigen ODYSSEY und der in Stuttgart erscheinenden Monatszeitschrift PERIODIKON. Erfreulich ist inzwischen auch die Erwähnung von immer mehr DHW- Mitgliedern in Ausgaben deutscher und griechischer Medien. Hier nennen wir exemplarisch: In der Ausgabe 21 des Magazins restaurant.com.gr erschien ein mehrseitiges Interview mit Dr. Georgios Tsantalis (Weinkellerei Tsantalis, Ag. Pavlos/Chalkidiki), DHW-Mitglied und diesjährigen Preisträger des DHW-Wirtschaftspreises in der Kategorie Handel. Im Interview ging es um die Chancen der griechischen Spirituosen allgemein, wobei Dr. Tsantalis sich relativ optimistisch dazu äußerte. Er hob hervor die Vorteile, die durch die europäische Gesetzgebung und den dadurch resultierenden Schutz für die Bezeichnungen der Weinanbaugebieten. So würden von dieser Gesetzgebung die OUZO-Produzenten (Thrakien, Makedonien, Kalamata, Mytilini, Plomari) und die Produzenten des Tsipouro stark profitieren. In einer speziellen Broschüre unter dem Titel „dialog – die stärke des mittelstands“ stellt der Westdeutsche Handwerkskammertag 12 erfolgreiche Unternehmer mit Migrationshintergrund vor. Unter ihnen auch Georgios Paridis, Eigentümer von TUS Paridis und DHW-Mitglied in Wuppertal. Wegen seines ehrenamtlichen Einsatzes in vielen Vereinen und seiner Vorliebe für den Fußball hat der Artikel zu seiner Person folgende Überschrift: „1. FC Kulturvereiner“. Im Vorwort zum Artikel steht: „Georgios Paridis kann reden wie ein Wasserfall, ach was, wie die Niagarafälle. Die deutsche Sprache beherrscht er perfekt, auch wenn die scharfen s-Laute seine Herkunft nicht verleugnen können“. In der Ausgabe 20 des Magazins restaurant.com.gr wurde zum wiederholten Mal der erfolgreiche Weg des Bielefelder Gastronoms und DHW-Mitgliedes Spyros Christodoulou (Restaurant PALLAS ATHENE) aufgegriffen. Diesmal werden in einem vierseitigen Interview über die mannigfaltigen Erfahrungen von Spyros in der griechischen Gastronomie in Deutschland, die Chancen und 1

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III. PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Kernpunkt einer effektiven Interessensvertretung und wichtiges Element für Wachstum und Stärkung der DHW ist die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Durch Pressemitteilungen in griechischer und deutscher Sprache werden sowohl deutsche als auch griechische Journalisten regelmäßig über die DHW-Arbeit informiert. Dies führt traditionsgemäß zu Höhepunkten um zentrale DHW-Veranstaltungen, Initiativen und Projekten der DHW. Auch dieses Jahr haben wir von der Öffentlichkeitsarbeit des JOBSTARTER-Projektes NEO XEKINIMA stark profitiert und dessen alleiniger Träger seit Januar 2008 die DHW gewesen ist. Die Zusammenarbeit mit Ministerien, Kammern, Organisationen der Wirtschaft, Arbeitsagenturen und Instituten und die Mitnutzung deren Presseverteiler haben unsere Medienpräsenz um ein Vielfaches gesteigert.

Ein weiterer Vorteil unserer Öffentlichkeitsarbeit und auch unseres Internetauftrittes ist, dass die DHW nicht nur national und europaweit sondern inzwischen auch international bekannt ist. So ist es der Homepage zu verdanken, dass politische, wirtschaftliche aber auch wissenschaftliche Einrichtungen sowohl in Deutschland als auch aus Griechenland und weltweit den Kontakt zur DHW suchen.

Die Mitglieder der DHW wurden auch im letzten Jahr nicht nur durch regelmäßige Newsletters auf elektronischer Basis informiert sondern erhielten auch einen elektronischen INFO-Dienst mit exklusiven Nachrichten, Informationen, Angeboten, etc. Darüber hinaus existiert eine gute Zusammenarbeit mit der wöchentlich erscheinenden GRIECHENLAND ZEITUNG in Athen sowie den deutsch-griechischen Monatszeitungen ELLINIKI GNOMI, TACHYDROMOS und EPISKEPTIS in Deutschland. Erfreulich ist das zunehmende Interesse von international wirkenden Zeitungen der griechischen Diaspora an der Arbeit und den Aktivitäten der DHW. So wurden Artikel und Meldungen über die DHW in den Zeitungen DIASPORA – einem Gemeinschaftsprojekt der Athens News Agency und der Macedonian Press Agency –, der englischsprachigen ODYSSEY und der in Stuttgart erscheinenden Monatszeitschrift PERIODIKON.

Erfreulich ist inzwischen auch die Erwähnung von immer mehr DHW-Mitgliedern in Ausgaben deutscher und griechischer Medien. Hier nennen wir exemplarisch:

In der Ausgabe 21 des Magazins restaurant.com.gr erschien ein mehrseitiges Interview mit Dr. Georgios Tsantalis (Weinkellerei Tsantalis, Ag. Pavlos/Chalkidiki), DHW-Mitglied und diesjährigen Preisträger des DHW-Wirtschaftspreises in der Kategorie Handel. Im Interview ging es um die Chancen der griechischen Spirituosen allgemein, wobei Dr. Tsantalis sich relativ optimistisch dazu äußerte. Er hob hervor die Vorteile, die durch die europäische Gesetzgebung und den dadurch resultierenden Schutz für die Bezeichnungen der Weinanbaugebieten. So würden von dieser Gesetzgebung die OUZO-Produzenten (Thrakien, Makedonien, Kalamata,

Mytilini, Plomari) und die Produzenten des Tsipouro stark profitieren.

In einer speziellen Broschüre unter dem Titel „dialog – die stärke des mittelstands“ stellt der Westdeutsche Handwerkskammertag 12 erfolgreiche Unternehmer mit Migrationshintergrund vor. Unter ihnen auch Georgios Paridis, Eigentümer von TUS Paridis und DHW-Mitglied in Wuppertal. Wegen seines ehrenamtlichen Einsatzes in vielen Vereinen und seiner Vorliebe für den Fußball hat der Artikel zu seiner Person folgende Überschrift: „1. FC Kulturvereiner“. Im Vorwort zum Artikel steht: „Georgios Paridis kann reden wie ein Wasserfall, ach was, wie die Niagarafälle. Die deutsche Sprache beherrscht er perfekt, auch wenn die scharfen s-Laute seine Herkunft nicht verleugnen können“.

In der Ausgabe 20 des Magazins restaurant.com.gr wurde zum wiederholten Mal der erfolgreiche Weg des Bielefelder Gastronoms und DHW-Mitgliedes Spyros Christodoulou (Restaurant PALLAS ATHENE) aufgegriffen. Diesmal werden in einem vierseitigen Interview über die mannigfaltigen Erfahrungen von Spyros in der griechischen Gastronomie in Deutschland, die Chancen und

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Perspektiven des Berufs und die Verantwortung des Gastronoms berichtet. Spyros Christodoulou bildet seit 1995 in seinem Betrieb aus, ist „Erfinder“ des Labels „Mezedes – die neue Essklasse“ und führt seit 10 Jahren Kochkurse für Schüler der Region, die die griechische Küche kennen lernen möchten.

In der Beilage TAXIDIA (Reisen) der Zeitung Nordgriechenlands ANGELIOFOROS vom 14.12.08 wurde unter anderem auch über PILGUS, Europas erster Messe für Glaubensreisen, die vom 23.4. bis 26.4.2009 in Mainz stattfinden wird, berichtet. Unter dem Motto „a pilgrim´s first stepp“ findet damit zum ersten Mal eine Messe statt, die sich nur mit Pilger- und Glaubensreisen beschäftigt. Dieses Motto soll endlich alle zusammen bringen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen: Pilger und Glaubensreisende, Reiseveranstalter, Touristikverbände bekannter Pilgerstätten, Hotels und Transportunternehmungen, Medien und Verlage, Seminaranbieter für Glaubensfragen oder auch Herstellern von Reiseutensilien. Auch Griechenland wird mit einem großen und repräsentativen Stand dabei sein. Initiator und Dynamo dieses ersten Auftritts ist DHW-Mitglied Anestis Ossipidis, Inhaber der AK PEGASUS REISEN GmbH in Waiblingen, der eine langjährige Erfahrung in der Planung, Organisation und Durchführung von sog. „christlichen Reisen“ besitzt.

Durch unsere Internet-Präsenz empfängt die DHW tagtäglich eine Menge Mail-Anfragen, die entweder von der Zentrale oder von den Mitgliedern des Vorstandes – je nach Zuständigkeit - bearbeitet und beantwortet werden. Die Anfragen reichen von Geschäftskontakten über Arbeitsplatzsuche bis zu Hilfegesuchen bei wissenschaftlichen Arbeiten.

IV. DHW-SEKTIONENNeben den a.a.O. beschriebenen Veranstaltungen der DHW im vergangenen Geschäftsjahr gab es auch im Bereich der DHW-Sektionen viele und interessante Aktivitäten.

Die DHW-Sektion Bayern begann das Jahr 2009 mit einem eindrucksvollen Neujahrsempfang in der Hauptverwaltung München der Deutschen Bundesbank. In einer beeindruckenden Rede lobte der Finanzminister des Freistaats Bayern, Georg Fahrenschon, die griechische Community in München und ihre Beteiligung am gesellschaftlichen Geschehen der Landeshauptstadt. Er

erinnerte an die Leistungen der Bayern beim Aufbau des modernen Griechenlands und hob die Gemeinsamkeiten beider Völker im heutigen Europa. Anschließend ging er auf die aktuelle Finanzkrise ein, die er fachmännisch analysierte und politisch wertete. Er nannte die Aufgaben, Ziele und Initiativen der Bayerischen Staatsregierung weil „...es hier keinen Unterschied zwischen Groß und Klein geben darf“ und meinte damit die Bemühungen der Regierungen um Rettung von Großindustrie und Banken. Abschließend appellierte er an die Unternehmer – Frauen wie Männer – trotz Krise tätig zu werden, kreative Ideen umzusetzen und keine Angst vor Risiken zu haben. Der Einladung des Vorsitzenden der DHW in Bayern, Stavros Kostantinidis, folgten zahlreich nicht nur die Mitglieder und Freunde der DHW sondern auch eine Reihe von hochkarätigen Vertretern aus Politik,

Wirtschaft, Verwaltung, Diplomatie und Medien.

Einige Wochen später gab es für die DHW-Sektion München eine angenehme Überraschung. Die CSU rief eine Wirtschaftskommission ins Leben. Chef dieser Kommission, an der alle wichtigen Wirtschaftspolitiker der CSU berufen werden, wurde Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon. Neben Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg, dessen Staatssekretärin Dagmar Wöhrl, Erwin Huber, Werner Schnappauf (Bundesgeschäftsführer des BDI), Stephan Götzl (Genossenschaftsverband), Helmut Perlet (Allianz) und

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Franz-Josef Kortüm (WEBASTO) wurde auch der Vorsitzende der DHW-Sektion und Münchener Rechtsanwalt Stavros Kostantinidis in dieses Gremium berufen. Eines der wichtigsten Ziele ist es, das bei der letzten Landtagswahl verloren gegangene Vertrauen der bayerischen Wirtschaft in der CSU zurückzugewinnen und den Kontakt zu den Unternehmen im Freistaat zu pflegen.

Im Juli 2009 organisierte die DHW-Sektion München/Bayern in Zusammenarbeit mit der BayWa AG ein Mittagessen mit Bundesminister zu Guttenberg als Gastredner. Zentrales Thema war die andauernde Wirtschaftskrise und die Rolle des Staates sowie die aktuellen Zahlen des IWF, die einen erheblichen Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung signalisierten. Unter dem Eindruck dieser Zahlen entschieden sich der Vorsitzende der DHW Bayern Rechtsanwalt Stavros Kostantinidis und der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG Klaus Lutz den Bundesminister für Wirtschaft und Technologie zu einem Gespräch mit Vertretern der bayerischen Wirtschaft und anschließendem Mittagessen einzuladen. Dieser Einladung sind u.a. gefolgt: Günther Büschl (Aufsichtsratsvorsitzender Büschl Unternehmensgruppe), Karsten Engel (Deutschlandchef BMW AG), Prof. Anton Kathrein (Vorsitzender der Geschäftsführung der Kathrein-Werke), Dr. Michael Kerkloh (Vorsitzender der Geschäftsführung Flughafen München), Klaus N. Naeve (Vorstandsvorsitzender Schörghuber Stiftung & Co. Holding AG), Walter Schlebusch (Vorstand Giesecke & Devrient GmbH), Roland Berger (Vorstandsvorsitzender Roland Berger Strategy Consultants), Evi Brandl (Geschäftsführende Gesellschafterin Vinzenzmurr Vertriebs GmbH), Claus Hermuth (Vorstandsvorsitzender Deutsche Capital Management AG), Dirk Ippen (Herausgeber Münchener Zeitungs-Verlag GmbH), Volker Hoffmann (Vorstand Baywobau Baubetreuung GmbH), Gerd Sonnleitner (Präsident des Deutschen Bauernverbandes), Anton Weimann (Vorstandsvorsitzender MAN Nutzfahrzeuge AG), Johannes Singhammer (Mitglied des Deutschen Bundestags), Stephan Rupprecht (Vorstand UBS Deutschland AG), Dr. Josef L. Kastenberger (Geschäftsführender Gesellschafter JK Wohnbau GmbH). Im Anschluss an zu Guttenbergs Redebeitrag hatten die über 50 anwesenden Vertreter der bayerischen Wirtschaft die Möglichkeit, Fragen an den Bundesminister zu stellen.

Die Sektion Stuttgart/Baden-Württemberg hat im Berichtsjahr 2008-2009 mit dem Bundeskongress der DHW einen Höhepunkt des Engagements durchmacht. Die 2008 etablierte Sektion hat durch Aktivitäten

und harter Arbeit es in kürzester Zeit geschafft die Voraussetzungen vor Ort zu schaffen, um ein Riesenprojekt wie den Bundeskongress realisieren zu können.

Anfang Dezember fand in Stuttgart ein Wirtschaftstag Griechenland mit Beteiligung des Hellenic Center for Investment (ELKE) statt. Organisator war der für Bayern und Baden-Württemberg zuständige Handelsattaché Griechenlands beim Generalkonsulat in München. Zu dieser Veranstaltung wurde die DHW weder offiziell eingeladen noch in den Vorbereitung einbezogen. Stattdessen und in provokativer Form involvierte er lokale Unternehmer seiner Wahl aber ohne jegliche Erfahrung in der Organisation solcher Werbeprojekte, die vor allem auf das deutsche Unternehmerpotenzial zielen. Dementsprechend war auch die Resonanz. Wir haben dieses Vorgehen in aller Form kritisiert und dem Generalkonsulat vor Ort zur Kenntnis gebracht.

Im Februar 2009 besuchte eine Delegation der griechischen Regierung die griechische Diaspora in der baden-württembergischen Hauptstadt Stuttgart. An deren Spitze war der Minister für Makedonien und Thrakien, Stavros Kalafatis. Einer der Höhepunkte des Ministerbesuchs war ein Treffen mit griechischstämmigen Unternehmern der Region, das im TOP-Restaurant „Le populair „ von DHW-Mitglied Charis Athanassiadis stattfand. Das sehr konstruktive und freundliche Gespräch drehte sich hauptsächlich um die Bemühungen der Regierung in Griechenland zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise, die Stabilisierung des Handels- und Wirtschaftsdrehpunktes Griechenland in Südosteuropa, die Förderung der deutsch-griechischen Unternehmenskooperationen und die Verbesserung der beruflichen Bildung in Griechenland. Minister

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Kalafatis zeigte sich überrascht über die Rolle und die Präsenz der griechischstämmigen Unternehmer im deutschen Wirtschaftsgeschehen und lobte deren Einsatz bei der Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Darüber hinaus forderte er sie auf, den Kontakt zu ihrer Heimat nicht zu verlieren. An der Delegation nahmen u.a. der Generalsekretär des Ministeriums Prof. Loukas Ananikas, der Direktor der Abteilung für die Auslandsgriechen im Außenministerium Yannis Kyparissidis, der Präfekt von Kavala Theodoros Kaliontzis und der Generalkonsul Griechenlands in Stuttgart Dimitris Xenitellis.

Im April des Jahres fand die erste Fachmesse für Glaubens- und Pilgerreisen in Europa PILGUS in Mainz statt. Dank dem Einsatz von DHW-Mitglied Anestis Ossipidis von der AK Pegasus Reisen GmbH war Griechenlands Präsenz stark und sehr attraktiv. Unter dem Motto „A pilgrim‘s first step“ fand zum ersten Mal eine Messe statt, die sich ausschließlich mit Pilger– und Glaubensreisen beschäftigte. Dieses Motto sollte all die zusammen bringen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen: Pilger und Glaubensreisende, Reiseveranstalter, Touristikverbände bekannter Pilgerstätten, Hotels und Transportunternehmen, Reiseutensilien. 30 internationale Aussteller präsentierten auf der PILGUS erstmalig ihre Reisen zu bekannten Glaubens- und Pilgerzielen, Fachliteratur, Reiseführern und vieles mehr. Die Kirche Griechenlands wurde vom Metropoliten von Veria, Naousa und Kampania S.E. Panteleimon vertreten. Griechenland wurde von 8 Präfekturen und einer Stadt vertreten, darunter Regionen, die weltberühmte Sehenswürdigkeiten wie die Meteora-Klöster, den Hl. Berg Athos oder das Johannes-Kloster auf Patmos beherbergen. Das Rahmenprogramm beinhaltete u.a. eine Reihe von Vorträgen darunter von Prof. Dr. Otfried Hofius über „Paulus – Apostel der Griechen“, Ikonen-Malerei live und den Auftritt eines 25köpfigen byzantinischen Chors. Darüber hinaus wurden täglich 3 Reisen für je 2 Personen nach Griechenland unter den Besuchern der Messe verlost.

Mit einer grandiosen Veranstaltung in der Kornwestheimer Museumsgalerie stellten sich die griechischstämmigen Kandidaten für die Kommunalwahlen in Baden-Württemberg vor. Es handelte sich hauptsächlich um Kandidaten der Nea Dimokratia, die auf Listen der Schwesterpartei CDU Südwest kandidieren und mit dieser Veranstaltung sich der Öffentlichkeit vorstellen und ein Signal dafür geben wollten, welche Wichtigkeit und Bedeutung sie dem Engagement auf Kommunalebene beimessen. Über 14 Kandidaten waren anwesend, darunter vier DHW-Mitglieder, die ihren Verband um Unterstützung baten. Dieser Einladung folgte DHW-Vizepräsident und Vorstandssprecher Phedon Codjambopoulo selbstverständlich, da es zu den Zielen der Vereinigung gehört, erfolgreiche griechische Unternehmer und Selbständige zu unterstützen sich politisch zu engagieren und dies egal mit welcher Partei. Codjambopoulo hob die Bedeutung dieses Einsatzes hervor und unterstrich dessen Symbolcharakter für die deutsche Bevölkerung. „Mit diesen Kandidaturen demonstrieren erfolgreiche Unternehmer mit Zuwanderungsgeschichte, dass sie nicht nur in der lokalen Gesellschaft voll und ganz integriert sind sondern dass sie auch bereit sind, am politischen Geschehen zu partizipieren. Wer könnte ein besseres Beispiel sein für einen erfolgreichen Lebensweg im Deutschland der sozialen Marktwirtschaft, der offenen Gesellschaft und der gleichen Chancen für alle als diese Menschen, die als Kinder der einstigen Gastarbeiter hierher kamen und nunmehr nicht nur Arbeitsplätze anbieten und Ausbildungsplätze schaffen sondern auch aktiv am Wirtschaftsleben teilnehmen und damit für Demokratie, Prosperität und Freiheit im Land garantieren“, so Codjambopoulo in seinem Beitrag. Grußworte sprachen Tassos Vassiliadis, Vorsitzender des Landesverbandes der Nea Dimokratia in Baden-Württemberg und der Generalkonsul Griechenlands in Stuttgart, Dimitrios Xenitellis. Über die Bedeutung der Europa-Wahl 2009 und der gleichzeitig stattfindenden Kommunalwahl in Baden-Württemberg sprachen die Europaabgeordneten Reiner Wieland (CDU) und Prof. Georgios Papastamkos (ND). Anetta Politi vom SWR führte souverän und gekonnt durch die Veranstaltung.

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Die DHW-Sektion Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland) mit Sitz in Frankfurt ist weiterhin wie in den Vorjahren aktiv geblieben und führt regelmäßig Stammtische durch. Höhepunkt zu Beginn des Jahres war der Neujahresempfang im Steigenberger Frankfurter Hof, wo diesmal in besonders festlichem Rahmen gefeiert wurde. Sektionsleiter Stefanos Latrovalis und Spiridon Sarantopoulos, General Manager des Hotels, empfingen die Mitglieder, Freunde und Gäste der DHW im Festsaal zu einem sehr interessanten Abend mit Sektempfang, Musik, Expertenaustausch, leckerem Essen und den traditionellen orthodoxen Neujahrskuchen

„Vassilopita“, den Erzpriester Panagiotis Koniaris von der Offenbacher Griechisch-Orthodoxen

Gemeinde in Anwesenheit der Generalkonsulin Griechenlands Frau Francoyanni-Matthieu segnete. In seinem Rückblick hob Stefanos Latrovalis die Highlights der DHW-Arbeit bundesweit und vor Ort hervor, u.a. das DHW-Projekt NEO XEKINIMA zur Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze in Betrieben mit griechischstämmigen Inhabern, die zentrale Informationsveranstaltung zum Thema „Zukunftssicherung für griechische Jugendliche und Unternehmer durch Ausbildung“ in Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Griechischen Generalkonsulat, der IHK, INBAS und dem Verein Griechischer Eltern in Frankfurt und Umgebung, den vielbeachteten Bildungskongress der DHW in Stuttgart zum Thema „In Bildung investieren – die Vielfalt erhalten“, die Info-Veranstaltung „Kulturelle Identität als Einstiegsmöglichkeit in das Duale Ausbildungssystem Deutschlands“ für griechische Lehrer der Region, die Teilnahme an der hessenweiten Auftaktsveranstaltung für das Projekt IUBA (Internationale Unternehmen Bilden Aus) in Anwesenheit des Wirtschaftsministers Dr. Alois Riehl, u.v.m. Politikwissenschaftler Christos Mantzios von der European Business School sprach zum Thema „Wirtschaftskrise – das Prinzip Hoffnung“ und betonte u.a. : "Nahezu unwidersprochen steht die Auffassung im Raum, dass die Finanz- und die aufziehende Wirtschaftskrise eine systemische Krise der freien Marktwirtschaft wäre. In welchem Ausmaß sich die Krise aber auswirkt, bleibt umstritten. Als Folge dessen erleben wir eine Kultur der einseitigen Schuldzuweisungen. Dafür ist die Lage viel zu ernst, denn wir sind längst inmitten einer neuen Systemdebatte. Es geht um die grundsätzliche Ordnung, um das Verhältnis von Markt und Staat, um eine intelligente Balance. Dabei darf der Staat weder unterschätzt noch überschätzt werden. Ohne Staat geht es nicht, zu viel Staat verhindert eine gesunde Entwicklung. Nicht gefragt wird auch, was überhaupt die Grundlage einer Regulierung und der Deregulierung sein soll." Den kulturellen-musikalischen Rahmen bildeten eine Gedichtrezitation von DHW-Mitglied Kiki Kamberidou. Despina Apostolou begleitete sie am Klavier und begeisterte später die Gäste mit klassischen Klavierstücken. Nach dem exzellenten Buffet des Steigenbergers wurde eine Flugreise für 2 Personen nach Griechenland verlost, gestiftet von Aegean Airlines und dem exklusiven Sani Resort auf der Halbinsel Chalkidiki.

Mit einer positiven Eingabe überraschten die Veranstalter Schüler, Eltern und Multiplikatoren in Frankfurt im Mai des Jahres. Denn so die Losung: „Wer die griechische Schule in Frankfurt besucht, hat beste Chancen für eine Karriere in gleich zwei Ländern“. Mit entsprechenden Noten und nach einer Zentralprüfung kann der Absolvent in Griechenland studieren. In Deutschland entspricht sein Schulabschluss aber der Mittleren Reife, die ihm den Zugang zu fast allen Ausbildungsberufen ebnet. Nach erfolgreichem Berufsabschluss kann er sich inzwischen für den Bachelor an vielen deutschen Hochschulen bewerben und immatrikulieren. Doch nicht alle griechischstämmigen Eltern und Jugendlichen kennen die Möglichkeiten, die eine Ausbildung im dualen System bietet. Um dies publik zu machen und für mehr Interessenten für eine berufliche Ausbildung in Deutschland zu werben, organisierten die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung (DHW) gemeinsam mit dem vom Land Hessen geförderten Projekt „IUBA – Internationale Unternehmen bilden aus“ und der IHK Frankfurt am Main einen Informationsabend zum Thema berufliche Bildung für Schüler, Eltern und Lehrer. Bei seiner Begrüßung wies der Leiter der DHW-Sektion Mitte, Stefanos Latrovalis, auf die Probleme, die besonders Schülerinnen und Schüler von griechischen Schulen beim Berufseinstieg haben und dies bedingt durch die fehlenden Informationen über den Wert des Schulabschlusses im deutschen System einerseits und die Möglichkeiten das deutsche

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dualen Ausbildungssystems andererseits. Dr. Brigitte Scheuerle, Geschäftsführerin des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung der IHK Frankfurt, machte auf die neue gesetzliche Regelung, drei Jahre nach einer absolvierten Berufsausbildung ein fachbezogenes Studium beginnen zu können, aufmerksam. Wer eine Ausbildung macht, kann darauf weiterhin aufbauen - Karriere mit Lehre ist somit jederzeit möglich. Besonderes Highlight war eine Show des People’s Theater. Die Schwierigkeiten junger Leute bei der Berufswahl und die Konflikte, die hier mit Eltern entstehen können, standen im Mittelpunkt des Mitmach-Theaterstückes. Schülerinnen und Schüler, aber auch Eltern beteiligten sich aktiv und lebhaft an einer Diskussion, die Bestandteil des alltagsnahen Stückes war. Gemeinsam wurde eine Lösung des dargestellten Konfliktes erarbeitet. Anschließend konnten Interessenten ihre ganz speziellen Fragen nach der richtigen Bewerbung und Berufswahl, der Praktikumsuche und den Karriere- und Verdienstmöglichkeiten an verschiedenen Info-Tischen mit Unternehmerinnen und Unternehmern, die DHW-Mitglieder sind und selbst ausbilden, diskutieren. Auch Auszubildende waren da, um Fragen nach dem Ausbildungsalltag zu beantworten, sowie Fachleute von der Bundesagentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main und der Frankfurter Gesellschaft für Jugendbeschäftigung. Besonderes Lob gebühren dem Direktor Dr. Gektidis und dem Lehrerkollegium der Griechischen Schule Frankfurt dafür, dass sie diese für die Zukunft ihrer Schüler so wichtigen Veranstaltung ermöglicht und so gastfreundlich aufgenommen haben.

Im Rahmen der Aktionsreihe „Nutze deine Chancen! Schule und was dann?“ luden DHW und Griechische Gemeinde Wiesbaden zu einer Informationsveranstaltung für Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern zum Thema Berufsausbildung. Kooperationspartner waren die AG der Hessischen Industrie- und Handelskammern, und die INBAS GmbH mit ihrem Projekt IUBA-Internationale Unternehmen bilden aus. Nach den Begrüßungen des Gemeindevorsitzenden Georgios Charissopoulos, und Stefanos Latrovalis vom DHW-Vorstand fand eine Podiumsdiskussion zum Thema statt. Referenten waren Regina Wiegand von der INBAS GmbH, Wolfgang Sonnek von der IHK Wiesbaden, Christina Alexoglou-Patelkos vom DHW-Ausbildungsprojekt. Die Diskussion wurde von Christos Pipsos, DHW-Mitglied und Inhabers von mediacom-rheinmain in Hofheim. Während der Diskussion wurden die Anwesenden z.B. darüber informiert, dass für das Ausbildungsjahr 2009 noch 150 Ausbildungsplätze in Wiesbaden offen sind. Darüber hinaus bietet die IHK Wiesbaden einen Wirtschaftsführerschein für Schüler der Klassen 8. Dadurch können Schüler aktiv an Berufsorientierungsmaßnahmen teilnehmen. Schüler und Eltern wurden aufgefordert, sich bei allen Akteuren um die entsprechenden Informationsblätter zu kümmern und die Angebote der Unternehmen und Berufe wahr zu nehmen. DHW-Vorstandsmitglied Stefanos Latrovalis berichtete über seine inzwischen 11jährige Erfahrung mit Auszubildenden. Einem Schüler, der sich auf der Veranstaltung spontan für eine Ausbildungsstelle bewarb, sagte IHK-Vertreter Wolfgang Sonnek direkt seine persönliche Unterstützung zu.

Die Sektion Rhein-Ruhr der DHW mit Sitz in Düsseldorf hat auch 2009 ihre Aktivitäten fortgesetzt.

Im März referierte auf Einladung des Vereins der Eltern und Erziehungsberechtigten der griechischen Grundschule Wuppertal der Generalsekretär der DHW und Düsseldorfer Rechtsanwalt Dimitris

Kouros über arbeitsrechtliche Fragen. Vor einem zahlreichen und sehr interessierten Publikum aus

Wuppertaler Unternehmern und Arbeitnehmern und angesichts der Wirtschaftskrise und der angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt wurden Fragen der Kündigung, des Kündigungsschutzes, der Abfindung und deren Besteuerung, der Abmahnungen, der Änderungskündigung, u.v.a. diskutiert und analysiert. Georgios Mammos, Vorsitzender des Vereins und Wuppertaler Zahnarzt, führte den Referenten ein und leitete die Diskussion. Die Veranstaltung fand im großen Saal des Harmannus-Obendiek-Haus an der Immanuelkirche in Wuppertal-Barmen statt.

Der Sektion Rhein-Ruhr oblag im Zeitraum 2008-2009 die Pflege der Kontakte zur Deutsch-Italienischen Wirtschaftsvereinigung (s. weiter oben) und zu den Arbeitgeber- und Unternehmerverbänden der Region (s. Bergischer Unternehmertag 2009), die Organisation des Informationsmittags zum Thema „Immobilien und Tourismus in Griechenland“ in Zusammenarbeit mit

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dem Griechischen Generalkonsulat in Düsseldorf im Steigenberger Park Hotel (s. unter DHSG) sowie die Mitgestaltung des Wirtschaftstages Griechenland am 3. November 2009 in der IHK zu Düsseldorf. Dort trafen sich Vertreter der Agentur Invest in Greece, die zu den Themen Investitionen in Griechenland in den Bereichen „Erneuerbare Energien“ und „Tourismus“ referierten. Einen sehr persönlichen Eindruck über die wirtschaftliche Situation in Griechenland gab Martin Knapp, Geschäftsführer der DG-IHK in Athen. Zum Unternehmensgeist und den Problemen und Herausforderung mit denen Unternehmer bzw. Investoren in Griechenland konfrontiert werden sprach der Deutsch-Grieche A. Syrianos, Managing Director der Hellenic Breweries of Atalanti. Über rechtliche Rahmenbedingungen für Firmengründungen in Griechenland sprach RA Dimitrios Kouros, DHW-Generalsekretär. Die Veranstaltung wurde von über 80 Teilnehmern aus Wirtschaft und Medien besucht, was selbst die lokalen IHK-Vertreter überraschte.

Die DHW-Sektion Rheinland mit Sitz in Köln hat in 2009 wiederum die Hauptlast unseres neuen Projektes BRÜCKE ZUR QUALIFIZIERUNG UND INTEGRATION, das in alleiniger Trägerschaft der DHW ist, gehabt. In diesem Zusammenhang oblagen der Sektion und dem zuständigen Vorstandsmitglied für die Betreuung der Projekte, Gründungspräsident Jannis Bourlos-May, die Aufsicht über dem Projekt, die Betreuung der Mitarbeiterinnen und die Führung der Gespräche mit lokalen, regionalen und überregionalen Partnern des Projektes. So wurde

mehrere Termin nicht nur in unserer Zentrale sondern auch auswärts wahrgenommen. Gleichzeitig wurden Kontakte zu Organisationen geknüpft mit dem Ziel in Zukunft weitere Projekte gemeinsam zu akquirieren und zwar nicht nur in NRW sondern auch bundesweit und sogar transnational. Gleichzeitig hat die Sektion Köln die Verantwortung für den Umzug der DHW-Zentrale von der Gothaer Allee im haus der Immobilie auf den Hohenstaufenring gehabt.

Im März nahm Christina Alexoglou-Patelkos eine Einladung des „Deutsch-Türkischen Forums“ der CDU Erft für die DHW wahr. Sie sollte dort die Ergebnisse des Projektes NEO XEKINIMA vorstellen und über die allgemeine Ausbildungssituation der Zuwanderer aus ihrer eigenen Erfahrung berichten. Es wurden auch Chancen und Möglichkeiten der Existenzgründung bei Zuwanderern erörtert und Informationen ausgetauscht.

Im April unterstützte die DHW die 7. Ausbildungsbörse „Markt der Möglichkeiten im Übergang Schule und Beruf“ im Bürgerzentrum Nippes in Köln. Hierbei können sich Schüler über Ausbildungs- und Praktikumsplätze informieren.

Im April feierte eines der traditionsreichsten Bonner Juwelierunternehmen sein 40jähriges Jubiläum. DHW-Vizepräsident und Honorarkonsul von Zypern in NRW Jannis Vassiliou lud aus diesem Anlass alle Mitglieder und Freunde der DHW ein, mit ihm zu feiern. Bonns GENERAL-ANZEIGER widmete dem Jubiläum einen ausführlichen Bericht.

Im Zuge der Kommunalwahl 2009 in NRW lud der BVMW Kreisverband Köln, Bergisch Gladbach und Leverkusen zu einer Podiumsdiskussion „BVMW – Politik meets Mittelstand“ im Kölner Cologne Marriott Hotel. An der Podiumsdiskussion beteiligten sich die OB-Kandidaten für Köln Peter Kurth (CDU), Jürgen Roters (SPD) und Ralph Sterck (FDP). Im August fand der Kölner Gründer- und Nachfolgetag 2009 in der IHK zu Köln statt (s. Foto). Auch die DHW nutzte die vielfältigen Informationsmöglichkeiten und wertvolle Anregungen rund um das Thema Selbständigkeit. Dies ist auch für die DHW ein zunehmend interessantes Gebiet, denn im Rahmen des demokratischen Wandels werden immer mehr mittelständische Betriebe ohne

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Nachfolger bleiben. Hier sollte die DHW als Interessenvertretung aktiv werden und für die Zukunft Initiativen erarbeiten und planen.

Die Evaluation des Ausbildungsstrukturprogramms JOBSTARTER der Bundesregierung durch die Gesellschaft für Innovationsforschung und –beratung GmbH (GIB) nahmen die IHK zu Köln und die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung (DHW) im Oktober 2009 zum Anlass auch weitere Netzwerke von Unternehmern mit Migrationshintergrund zu einem Workshop Ende Oktober nach Köln einzuladen. Der Workshop sollte nicht nur dem gegenseitigen Kennenlernen und der Schaffung von Synergien dienen, sondern auch der Erfassung des Bedarfs an Maßnahmen, die den verschiedenen Organisationen bei der Vorbereitung und Durchführung der Ausbildung von Fachkräften unterstützen könnten. Die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung führt seit Anfang 2009 das Projekt „Brücke zur Qualifizierung und Integration“ im Rahmen von JOBSTARTER durch. Mit diesem Programm will sie nicht nur Unternehmer griechischer Herkunft sondern auch anderer Nationalitäten ansprechen und für die Ausbildung in ihren Betrieben motivieren und gewinnen. Dabei ist sie schon in den ersten Monaten auf großer Resonanz gestoßen. So folgten der gemeinsamen Einladung zu obigem Workshop Netzwerke und Unternehmerverbände z.B. von Italienern, Armeniern, Aleviten, Kroaten, Serben, etc. „Wir hatten bei diesem Workshop die einmalige Chance gehabt, der GIB klar und eindeutig darzustellen, welche Hürden wir in unserem täglichen Einsatz für die Gewinnung von Unternehmen und Unternehmern als Ausbilder erfahren und welche konkreten Maßnahmen wir den Kammern und den Ministerien von Bund und Land vorschlagen. Es galt auch bei diesem Workshop hervorzuheben, dass es in Deutschland mehrere engagierte und gut integrierte Ethnien gibt, deren Nachwuchs aber auch eine angemessene Förderung und Unterstützung in der beruflichen Bildung und der beruflichen Integration verdient. Deshalb danken wir JOBSTARTER und der IHK zu Köln, dass sie der DHW die Gelegenheit gegeben haben, auch andere Partnerorganisationen einzuladen und ihnen in diesem Kreis eine Stimme zu geben“ betonte DHW-Vorstandssprecher Phedon Codjambopoulo.

Mit der Handwerkskammer zu Köln wurde ein Flyer zur Ausbildung im Handwerk in griechischer Sprache erarbeitet und herausgegeben. Unter dem Titel „Ausbildung im Handwerk - Ihre Zukunft“ wurde auf die Angebote im Köln-Bonner Handwerk aufmerksam gemacht und die Hilfen bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz aufgezeigt. Der Flyer ist unter folgendem Link abrufbar: http://www.dhw-ausbildungsprojekt.de/?id=12426

Despina Kazantzidou hat auch 2009 die DHW-Fahne im Norden (Sektion Nord – Niedersachsen/Hamburg/Bremen/Schleswig-Holstein) hoch gehalten. Sie ist weiterhin Mitglied der Vollversammlung der IHK zu Braunschweig, eine Eigenschaft die sie immer dann nutzt, wenn es z.B. um die Förderung der

Ausbildung geht.

Auch dieses Jahr hat Niedersachsen Helden des Alltags geehrt. Diesmal hatten Landkreise und Kommunen 50 Frauen und Männer aus dem Bereich des früheren Regierungsbezirks Braunschweig vorgeschlagen. Sie alle haben sich für das Gemeinwohl verdient gemacht. Wulff betonte: "Wir wissen, auf wen wir uns verlassen können, nämlich auf Sie." Schon ein Drittel aller Niedersachsen sei in irgendeiner Form ehrenamtlich tätig – im Ländervergleich ein hervorragendes Ergebnis. "Damit liegen wir in Deutschland zusammen mit Bayern auf Rang drei." Unter den Geehrten auch die Leiterin der DHW-Sektion Nord und Inhaberin des Unternehmens UNISOLO Despina Kazantzidou.

Mitte des Jahres erschien in Hannover ein neues Magazin, das sich mit dem Griechentum der Region befasste. Sein Name: Die Griechische BOTSCHAFT. Despina Kazantzidou hat sofort mit dem Magazin Kontakt aufgenommen und sich mit dem Herausgeber Konstantin Paraskevaidis zusammengesetzt. Im Gespräch sollten Synergien ventiliert werden und die Möglichkeiten des Magazins griechischstämmige Unternehmen in der Region vor- und darzustellen sowie Fragen der Berufsausbildung und der Qualifizierung von griechischen Jugendlichen aufzugreifen. Die bisher drei erschienenen Ausgaben signalisieren ein interessantes, lebendiges und zukunftsfähiges Magazin. Mehr dazu unter www.magazin-botschaft.de

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Der Sektion in Berlin oblag die Vertretung der Organisation beim Jahresempfang 2009 unseres Kooperationspartners BVMW, des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft.

Im Mai nahm die DHW teil am 2. Berliner Kongress „Wertegesellschaft als ökonomischer Faktor. Zur Kapitalmarktrelevanz nachhaltiger und wertebasierter

Unternehmensführung“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes im Atrium der Deutschen Bank AG. Den Festvortrag zum Thema „Zukunft Europas: Wertegesellschaft als ökonomischer Faktor und Lissabon-Strategie“ hielt Jean-Claude Juncker, Premierminister des Großherzogtums Luxemburg.

Im Juni fand in Großräschen an der Lausitz die feierliche Eröffnungszeremonie der internationalen Jugendolympiade für Offenheit, Toleranz und Chancengleichheit, ein XENOS-Projekt der Region. An der Konzeption und Durchführung des

Projektes ist DHW-Mitglied Sokrates Giapapas (Bild), der gleichzeitig Mentor, Schirmherr und Vorsitzender der Jury des Projektes ist. Sein Kommentar: „Ich bin froh,

dass wir eine Internationale Olympiade in die Lausitz holen konnten. Die Jugendlichen haben sich so gut präsentiert. Die Idee der Olympiade, die aus meinem Heimatland stammt, hat immer eine besondere Kraft“.

Im September unterstützte die DHW ein Benefizkonzert „Melodien aus Griechenland“ im Atrium der Deutschen Bank in Berlin. Das Konzert stand unter der Schirmherrschaft des Botschafters Griechenlands in Berlin, Tassos Kriekoukis. Mit diesem Konzert startete die Hellenische Gemeinde zu Berlin ihre Kampagne für den Kauf des Gebäudes des griechischen Kulturzentrums in Berlin-Steglitz, in dem die griechischen Vereine heute Mieter sind. Als Solisten traten an der Bundestagsabgeordnete Stephan Hilsberg (Klavier), der Saxophonist Giorgos Spirakis und der Gitarrist Themis Lepenos. Lieder der griechischen Heimat interpretierten die Sopranistin Anastasia Iliopoulou und DHW-Mitglied Dr. Sokrates Giapapas.

Die Handelskammer Hamburg und das Presse- und Informationsbüro des Griechischen Generalkonsulats in Hamburg haben in Kooperation mit der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung zu einer Vortragsveranstaltung zum Thema: „Südosteuropa: Energiedialog und die Rolle Griechenlands“ eingeladen. Referentin war die Leiterin der DHW-Sektion in Hamburg, Frau Dr. Virginia Green, Geschäftsführerin der ENCOS GmbH, eines der profiliertesten

Dienstleister für Engineering im Bereich Chemie- und Mineralölindustrie der Hansestadt. Vor einem exklusiven und spezialisierten Publikum informierte und analysierte Dr. Green die aktuelle Situation in Griechenland, informierte über Griechenlands Aktivitäten zur Stabilisierung und Sicherung der Energiewege in Südosteuropa und die Gesetzgebung Griechenlands bezüglich der erneuerbaren Energien. Die anschließende Diskussion konzentrierte sich auf Investitionsmöglichkeiten in Griechenland u.a. in den Bereichen Solar- und Windenergie. Der volle Plenarsaal der Hamburger Handelskammer war erneut ein Beweis für die Attraktivität des Themas aber auch die Sachkompetenz der Referentin.

Auf Wunsch von DHW-Mitgliedern, die entweder ihre Kerntätigkeit inzwischen nach Griechenland verlegt haben oder zwischen Athen und Deutschland pendeln, wurde der Vorschlag aufgefangen, eine Sektion der DHW in Athen aufzubauen. Die Koordination dieser Sektion haben Marc Vassiliou und Tryfon Kolitsopoulos übernommen. Ihnen zur Seite sollen das frühere Vorstandsmitglied Nikolaos

Assariotis und das Gründungsmitglied Pavlos Telidis stehen. Eine solche Sektion hätte enorme Vorteile für die gesamte Organisation, denn wir hätten damit einen „direkten“ Draht zu Schaltstellen der Politik, der Wirtschaft, der Verbände und der

Medien in Athen. Darüber hinaus könnte eine solche Sektion auch Besuche aus Deutschland koordinieren und begleiten.

V. MITGLIEDER-SERVICE

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Nach einer im Jahr 2008 vereinbarten Kooperation können DHW-Mitglieder zum gleichen Preis wie BVMW-Mitglieder die sog. BVMW-UnternehmerCard erwerben. So kommen DHW-Mitglieder in den Genuss zahlreicher Vorteile. Durch die Bündelung der Nachfrage von mehr als 55.000 Unternehmen können Inhaber der BVMW-UnternehmerCard ein umfangreiches Paket attraktiver Einkaufs- und Servicevorteile nutzen, die in dieser Form in Deutschland sicherlich einmalig sind. In Verbindung mit den Kooperationspartnern wurde eine UnternehmerCard erstellt, die bares Geld wert ist. Mit dieser können DHW-Mitglieder – für geschäftliche und private Zwecke – zu jeder Zeit und an jedem Ort die Serviceleistungen des BVMW in Anspruch nehmen. Die Vorteile auf einen Blick (maßgeblich sind die zum Zeitpunkt der Nutzung aktuellen Konditionen der Kooperationspartner):

• Bis 2 ct. /ltr. Rabatt auf Dieselkraftstoff für Firmen • Bis 30% bei Autokauf und -leasing • Bis 20% Preisvorteil bei Reifen und Ersatzteilen • 28% Rabatt bei Mobilfunk • 10% Rabatt bei Paketexpressversand • Bis 10% Stromkosten sparen • 20% auf Gema-Gebühren • Bis 30% bei Mietwagen

Erfreulich und sehr lukrativ hat sich hier die enge Zusammenarbeit mit der Kommission für Außenwirtschaft des BVMW auch im Jahr 2008 entwickelt und dies dank Frau Barbara Bonrath-Kaster. Die spezielle AW-Newsletter wurde regelmäßig an alle DHW-Mitglieder per Mail weitergeleitet. Dort werden alle außenwirtschaftlichen Aktivitäten angekündigt. DHW-Mitglieder können sich somit rechtzeitig informieren und sich den Aktivitäten des BVMW anschließen. Aus mehreren Anfragen oder Delegationsreisen des BVMW sind inzwischen Werkverträge oder Joint-Venture-Projekte geworden. Darüber hinaus haben Landesverbände des BVMW Kooperationsverträge mit ausländischen Verbänden geschlossen, so der Landesverband Sachsen mit der Provinz Hebei in China und der BVMW mit dem Arbeitgeberverband von Warschau und Umgebung. Weitere Kooperationsverhandlungen sind in Vorbereitung, wie mit dem größten Verband von kleinen und mittleren Unternehmen von Malaysia. Inzwischen besitzt der BVMW ständige Vertretungen im Ausland, so z.B. in Dubai und seit März 2006 auch in Indien. Die neue Vertretung in Neu Delhi soll Mitgliedsunternehmen umfassend beraten und betreuen und einen Wirtschaftsclub als Treffpunkt von deutschen und indischen Wirtschaftsvertretern zur Förderung gemeinsamer Interessen und Kooperationen etablieren. Inzwischen wird überlegt, eine Dependance des BVMW in Athen und Nikosia in Zusammenarbeit mit der DHW aufzubauen.

Mit ihren Veranstaltungen, den Jahreskongressen und ihren Publikationen bietet die DHW eine ideale Werbeplattform nicht nur für ihre Mitglieder sondern auch für alle interessierten Unternehmen. Deutsche und griechische Institutionen, Banken, Unternehmen u.v.a. haben bisher diese Plattform genutzt und schätzen gelernt.

Die DHW bietet aber auch durch ihre Treffen eine geeignete Kontaktebene für griechische und deutsche Unternehmer, Freiberufler und Manager. Hierzu eignen sich in besonderem Maße die regionalen Sektionstreffen.

VI. ENTWICKLUNG DER ORGANISATION

Ehrensenat

Giorgos Kassimatis, Präsident der Zentralvereinigung der IHKs Griechenlands und der IHK Piräus sowie Vizepräsident der Eurochambers, des europäischen Zusammenschlusses der IHKs Europas, wurde von Ministerpräsident Konstantin Karamanlis für die Liste der Partei NEA DIMOKRATIA zur Europawahl 2009 nominiert. Die DHW kennt Giorgos Kassimatis seit vielen Jahren und Dank ihm existiert eine reibungslose Zusammenarbeit mit der Zentralvereinigung der IHKs Griechenlands. Seit 2002 ist Giorgos Kassimatis Mitglied des DHW-

Ehrensenats. DHW-Vorstandssprecher Phedon Codjambopoulo gratulierte Giorgos Kassimatis zu dieser ehrenvollen Nominierung und wünschte ihm viel Erfolg für alle seine zukünftigen Projekte. Das

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Bild ist von der Nominierung von Giorgos Kassimatis zum Mitglied des DHW-Ehrensenats 2002 anlässlich des DHW-Kongresses in Düsseldorf.

VorstandAuf der Jahreshauptversammlung 2008 in Stuttgart wurde eine neuer Vorstand gewählt. Diesem gehören an: Jannis Bourlos-May, Dr. Jorgo Chatzimarkakis, Dr. Spyros Chaveles, Phedon Codjambopoulo, Georgios Karatzas, Dimitrios Kouros, Stefanos Latrovalis, Yanni Paniaras und Jannis Vassiliou an. Der Vorstand hat sich Ende Februar konstituiert. Das Präsidium besteht nunmehr aus:Dr. Jorgo Chatzimarkakis (Präsident), Phedon Codjambopoulo (Vizepräsident), Jannis Vassiliou (Vizepräsident), Dimitrios Kouros (Generalsekretär) und Yanni Paniaras (Schatzmeister).

Vertreter der DHW beim Sitz der Bundesregierung bleibt weiterhin der Berliner Rechtsanwalt Ioannis Lazos von der Berliner Kanzlei MICHEL PARTNER Rechtsanwälte und Notare. Dies ist deshalb erforderlich, da die DHW in der öffentlichen Liste der beim Deutschen Bundestag registrierten Verbände eingetragen ist.

MitgliederentwicklungAuch im letzten Jahr hatten wir eine interessante und erfreuliche Mitgliederentwicklung. Die Zahl der Neuzugänge war deutlich höher als die der Austritte. Neben kontinuierlichen Zugängen im Laufe des Jahres, konnte man in Zusammenhang mit dem Aufbau der Sektion in Stuttgart und Nürnberg die massive Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen unseres Projektes NEO XEKINIMA und ab März 2009 des neuen DHW-Ausbildungsprojektes vermehrte Eintritte verzeichnen. Darüber hinaus muss man an dieser Stelle betonen, dass auch eine nicht zu verachtende Zahl an Neuzugängen weiterhin über unsere Homepage erfolgt.

GeschäftsstelleDie Geschäftsstelle musste Mitte 2008 umziehen, da die Gothaer Versicherungen die Räume im Handelshaus für sich beanspruchten. Es war nicht einfach neue, funktionale und zentral liegende Büroräume zu finden. Im haus der Immobilie auf dem Hohenstaufenring haben wir die Möglichkeit in einer größeren Bürogemeinschaft unter zu kommen. Dort ist auch das DHW-Ausbildungsprojekt untergebracht.

Die neue Adresse lautet: DHW-Zentrale, Haus der Immobilie, Hohenstaufenring 29-37, 50674 Köln. Telefon und Telefax sind identisch wie früher geblieben.

Telefonische, schriftliche oder elektronische Anfragen werden weiterhin schnell und kompetent erledigt. Den Mitgliedern steht die Geschäftsstelle immer zur Hilfe bereit, um Kontakte zu knüpfen oder Verbindungen herzustellen. Auch im letzten Jahr hat sich Frau Mavroidakos als emsige Biene der DHW-Zentrale bewährt und hat immer und jederzeit ihre Dienste der Vereinigung zur Verfügung gestellt.

Vielen Dank !

AnhängeDeutsch-Griechische Wirtschaftspreise 2008Zum Abschied: Marina Antoniadou-GeissZum Abschied: Panagiotis Exarchos

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DEUTSCH-GRIECHISCHE WIRTSCHAFTSPREISE2008

Kategorie: MANAGEMENTSie leitet ein Unternehmen, das den Ruf hat, ein zuverlässiger Partner für exzellente Engineering Dienstleistungen und Anlagebauer im Bereich der Chemie- und Mineralölindustrie weltweit zu sein. Das Team, das sie dabei unterstützt, besteht aus hochqualifizierten Ingenieuren und Technikern verschiedener Fachrichtungen wie Verfahrenstechnik, Prozesstechnologie, Maschinenbau, Elektroningenieure, etc. Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz stellen für das Unternehmen hohe Prioritäten dar. Der Schutz der Mitarbeiter und die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften der Kunden werden groß geschrieben.Seit 1990 ist sie auf den Markt. Das Angebot ihres Unternehmens umfasst heute Ingenieurleistungen von der Basisplanung bis zur Fertigstellung und Inbetriebnahme von verfahrenstechnischen Anlagen. Sie ist ständig unterwegs, nicht nur zwischen Hamburg und Thessaloniki – wo das Unternehmen seit 2006 eine Niederlassung hat - sondern in der ganzen Welt, von A wie Albanien bis Z wie Zehdenick. Wegen ihrer Kompetenz, ihrer Erfolge und ihres Charme wird sie kontinuierlich seit 1998 als Mitglied des Plenums der Handelskammer Hamburg gewählt. Sie engagiert sich in der Kammer auch für den Nachwuchs und leitet den Arbeitskreis Neue Technologien.Der Deutsch-Griechische Wirtschaftspreis 2008 in der Kategorie „Management“ geht an Frau Dr. Virginia Green, Geschäftsführerin der ENCOS GmbH in Hamburg.

Kategorie: INDUSTRIE/PRODUKTIONErst suchte er sein Glück in Griechenland. Der Raum war aber zu eng. Anfang der 70er Jahre kam er nach Deutschland und fasste hier Fuß. 1976 gründete er mit sechs Beschäftigten einen Metallverarbeitungsbetrieb in Velbert. Schnell entwickelte sich die junge Firma zu einem gefragten Dienstleister für die Nachbearbeitung von Gussbauteilen. Später kamen weitere Werke in Gelsenkirchen und Mülheim hinzu, wobei das Werk in Gelsenkirchen heute mit 16.000 qm überbauter Fläche der größte Standort des Unternehmens ist. Aktuell sind im Unternehmen 200 Mitarbeiter tätig. 80 Prozent des

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Umsatzes werden in Deutschland erzielt, die übrigen 20 Prozent entfallen auf die Benelux-Länder und Spanien. Damit wurde aus dem einstigen Ruhr-Unternehmen ein über Deutschlands Grenzen hinaus bekanntes Dienstleistungsunternehmen in der Weiterverarbeitung von Eisen- und Nichtedelmetallen. Insgesamt werden in den drei Werken täglich über 600 Tonnen Gussteile von ca. 32 Gießereien bearbeitet. Neben dem Schleifen übernimmt das Unternehmen auch Entgratungen aller Art, Schweiß- und Dreharbeiten, Industrielackierungen, u.v.a.m. und das alles in

Handarbeit. Größte Kunden sind die Flugzeug- und Autoindustrie. Die Zukunft des Unternehmens ist garantiert. Der Unternehmensgründer hat für die Nachfolge gesorgt. Seine Kinder leiten heute gemeinsam das Unternehmen und das mit viel Engagement, Erfolg und Ehrgeiz.Der Deutsch-Griechische Wirtschaftspreis 2008 in der Kategorie „Industrie/Produktion“ geht an Panagiotis Exarchos. Mit diesem Preis wird er auch für sein Lebenswerk und die gelungene Übergabe des Betriebes an die nächste Generation geehrt. Der Preis wird von Herrn Exarchos Tochter in Vertretung ihres Vaters entgegengenommen.

Kategorie: HANDELAls er in die Leitung des Unternehmens einstieg änderte sich Vieles. Aus einem griechischen Unternehmen wurde ein global player. Heute gehört das Unternehmen zu den größten Exporteuren nach Deutschland. Aber der Mann ist nicht nur ein überzeugter Verfechter seines qualitativ hochwertigen Produktes sondern auch ein Visionär. Er hat sehr früh erkannt, dass sein Produkt nicht nur vom Regal des Supermarkts den Einzug in den deutschen Haushalt finden kann sondern auch durch eine gehobene Gastronomie. Deshalb hat er sich für die Qualifizierung der Gastronomen und die Anhebung des Niveaus der griechischen Küche in Deutschland stark engagiert. Er hat die ersten speziellen Seminare für griechische Gastronomen in Deutschland organisiert und somit echte pädagogische Pionierarbeit auf diesem Gebiet geleistet. Seine Großzügigkeit, seine Höflichkeit, seine Professionalität und seine profunden Kenntnisse haben dazu geführt, dass alle vom Fach, ob Kunden oder Konkurrenten, nur Gutes von ihm sprechen und ihn für seine Verdienste und sein Engagement respektieren. Als Mitglied des Vorstandes der Deutsch-Griechischen Industrie- und Handelskammer und langjähriges Mitglied der DHW setzt er sich stets für die Förderung und Vertiefung der deutsch-griechischen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen ein. Der deutsch-griechische Wirtschaftspreis 2008 in der Kategorie „Handel“ geht an Dr. Georgios Tsantalis, Vizepräsident und Motor der „Evangelos Tsantalis AG“.

Kategorie: JOURNALISMUSEr war einer der ersten, der die Marktlücke erkannten. So schuf er ein Forum, auf dem Anbieter von Ferienimmobilien, Auslandsgrundbesitz und Ruhe-Residenzen gezielt

Interessenten ansprechen können – und umgekehrt. Denn immerhin träumen drei Viertel der Deutschen von einer Zweitwohnung oder einem Alterssitz am Meer oder in den Bergen. Aus diesem Forum kreierte er eine eigene Messe: die Ferienimmobilienmesse, eine Plattform auf der auch Griechenland eine wachsende Rolle spielte. Anfang 2008 war Griechenland Partnerland der Ferienimmobilienmesse in Berlin, von Griechenlands Botschafter Tassos Kriekoukis sogar selbst eröffnet.

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Der seit 1985 in Berlin ansässige Deutschland-Korrespondent der österreichischen Zeitung „Die Presse“ war stets aktiv und umtriebig, ob als Vorsitzender des Vereins der Auslandspresse oder Gründer des Berliner Korrespondentencafés. Der Philhellene kennt Griechenland nicht nur von einem dreimonatigen Studienaufenthalt sondern auch von zahlreichen Staatsbesuchen und Urlaubsreisen. Er ist seit Jahren freier Mitarbeiter der Griechenland-Zeitung. Durch sein Engagement erreichte er, dass führende weltweit tätige Immobilienmakler auf Griechenland aufmerksam wurden und es als attraktivsten Standort im Preis-/Leistungsverhältnis aller EU-Länder im Mittelmeer bezeichneten. Deshalb geht der Deutsch-Griechische Wirtschaftspreis 2008 in der Kategorie „Journalismus“ an Ewald König, Journalist und langjähriger Initiator der Ferienimmobilienmesse FIM.

Kategorie: DIENSTLEISTUNGSeit über 20 Jahren ist sie im Markt aktiv. Heute leitet sie eine Gruppe von Unternehmen, deren Kernkompetenzen sich grundlegend unterscheiden. Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie inhabergeführt sind und ihre Stärke aus der konsequenten Umsetzung der jeweiligen unternehmerischen Idee beziehen, die hinter ihren Leistungsangeboten steckt. Leistungen, die je nach Schwerpunkt des Unternehmens progressiv, innovativ oder sozial engagiert ist. Und die dem Kunden stets absolute Professionalität garantieren. 1998 erhielt sie eine Auszeichnung als „Entrepreneur des Jahres“. Bei diesem bundesweiten Wettbewerb werden besonders innovative Unternehmer für ihre Verdienste um die deutsche Wirtschaft geehrt. Träger des "Entrepreneur des Jahres e.V." sind die Schitag Ernst & Young Unternehmensberatung GmbH, die SAP AG sowie das Managermagazin. Sie erhielt die Auszeichnung für die kontinuierliche Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der Kategorie Dienstleistung, für die sie auch heute von uns geehrt wird.Geehrt wird sie aber auch dafür, dass sie der DHW zu einem wichtigen Schritt nach vorne geholfen hat und dies in der für griechische Verhältnisse schwierigen Region Stuttgart - einer Metropolitanregion mit über 60.000 Griechen und vielen Unternehmern, Selbständigen und Managern. Ihr unternehmerisches Können, ihr menschliches Charisma, ihre kommunikativen Fähigkeiten und ihr stets freundliches Wesen haben hierzu entscheidend beigetragen. Deshalb geht der Deutsch-Griechische Wirtschaftspreis 2008 in der Kategorie „Dienstleistung“ an Marina Antoniadou, Inhaberin der Antoniadou Business Group, auch als Dank für ihren unermüdlichen Einsatz beim Aufbau und bei der Leitung der DHW-Sektion in Stuttgart.

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Zum Abschied

Marina Antoniadou-GeissTief bewegt nehmen wir Abschied von Marina Antoniadou-Geiss.

In Trauer, aber auch voller Respekt und Hochachtung verneigen wir uns vor einer großen Persönlichkeit, vor einer herausragenden Unternehmerin, vor ihrem Lebenswerk.

Unser Mitgefühl und unsere aufrichtige Anteilnahme gilt den Kindern und deren Vater, den Eltern, den Geschwistern und allen Angehörigen.

In christlicher Verbundenheit teilen wir ihre Trauer, auch wenn wir wissen, dass Worte und Gesten über den schweren Verlust nicht hinweg helfen können. Die Nachricht vom so plötzlichen Tode von Marina hat uns alle erschüttert.

Viele sind heute hier die Marina nahe standen: Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Weggefährten, Mitarbeiter und Freunde. Von überall sind sie gekommen um Marina die letzte Ehre zu erweisen: aus Stuttgart und ganz Baden-Württemberg, aus Hessen, dem Rheinland, Bayern und sogar Griechenland.

Ich bin aus Köln gekommen weil ich es nicht ertragen hätte, mich von dir nicht in allen Ehren zu verabschieden. Und das auch im Namen von so vielen Menschen von der großen Familie der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung. Ich betone „Familie“, denn das, was wir in den letzten zwei Jahren in Stuttgart durch Dich erleben durften war ein einmaliges familiäres Gefühl. Ich habe Dich in die DHW initiiert und denke immer noch an die unzähligen gemeinsamen Gespräche, Visionen, Träume, Projekte. Wie groß war meine Freude als Du Dich entschlossen hattest, die Führung in Baden-Württemberg zu übernehmen.

In nur wenigen Monaten hast du es geschafft ein tolles Team von Unternehmern um Dich zu scharen, eine einmalige Sektion in Baden-Württemberg aufzubauen, eine harmonische Atmosphäre zu schaffen und den Respekt des deutsch-griechischen Unternehmertums schnell zu gewinnen. Wir bedauern es heute sehr, dass unsere Zeit mit Dir so kurz gewesen ist. Wir sind traurig und zornig, dass du uns so früh verlässt.

Liebe Trauergemeinde,

in nur 20 Jahren hat Marina Grandioses geleistet. Ihre Unternehmensgruppe umfasst heute vier Unternehmen, die alle einen hervorragenden Namen auf den Markt haben. Sie hat stets neue, innovative und progressive Ideen gehabt. Sie setzte sich für Nischenmärkte ein, engagierte sich auf sozialem und kulturellem Gebiet. Sie förderte die Frauen in ihren Unternehmen. Sie machte sich stark für die berufliche Ausbildung der Jugend und die Verbesserung ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt. In einer vorbildlichen Großzügigkeit unterstützte sie ihre Landsleute und die griechisch-orthodoxe Gemeinde.

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1998 erhält sie eine der höchsten Auszeichnungen im deutschen Wirtschaftsgeschehen. Sie wird zum Entrepreneur des Jahres beim Wettbewerb des MANAGER-Magazins, durch den besonders innovative Unternehmen für ihre Verdienste um die deutsche Wirtschaft geehrt werden. Von 800 Bewerbern bundesweit ist sie die Gewinnerin in einer der fünf Kategorien.

Letztes Jahr bekam sie den Deutschen-Griechischen Wirtschaftspreis in der Kategorie Dienstleistung. Mit diesem Preis ehrt die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung Unternehmer und Manager, die sich um die bilaterale Wirtschaftsbeziehungen, um das Gedeihen des griechischen Unternehmertums in Deutschland oder um den Fortschritt des Nachwuchses verdient gemacht haben. Wer hätte diesen Preis mehr verdient, als Marina Antoniadou. Dies war der Wunsch nicht nur der Sektion Baden-Württemberg sondern auch von allen DHW-Mitgliedern. Denn alle hatten das Bedürfnis, ihr, die so viel für die Allgemeinheit getan hatte, etwas, wenn auch symbolisches, zurückzugeben. Mit Demut und ihrer charakteristischen Vornehmheit nahm sie den Preis an und versprach öffentlich für unsere gemeinsame Vision noch härter zu kämpfen. Wie stünden wir heute hier, hätten wir damals nicht so entschieden und dir nicht mit diesem Preis gezeigt, wie groß unsere Anerkennung, unsere Hochachtung, unsere Zuneigung und unsere Dankbarkeit für Dich sind.

Die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung verliert mit Marina Antoniadou-Geiss eine prägende Persönlichkeit. Uns wird ihr Lächeln, ihre Güte, ihre Offenheit, ihre Motivation, ihre Sachlichkeit, ihre Herzlichkeit, ihre Entschiedenheit, ihre Kollegialität, ihre Integrität und ihre Ausstrahlung sehr fehlen.

Lebe wohl, liebe Marina. Ja, ich sage mit Absicht „lebe wohl“, denn Du wirst weiterleben in unserer Erinnerung. Und das, woran Du so erfolgreich und engagiert mitgewirkt hast, wird weiter leben, wenn wir vereint in den kommenden Jahren in Deinem Sinne weiterarbeiten.

Wir trauern um eine wunderbare Freundin.Wir trauern um eine außerordentlich integrative Persönlichkeit.Wir trauern um eine charismatische Sektionsleiterin.Wir trauern um eine vorbildliche Unternehmerin.Wir trauern um eine visionäre Geschäftsfrau.Wir trauern um eine stolze Griechin.

Wir werden Dich nie vergessen.

Καλό σου ταξίδι!

Stuttgart, 6.3.2009Phedon G. Codjambopoulo

DHW-Vizepräsident und Vorstandssprecher

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Zum Abschied

Panagiotis Exarchos

Liebe Klery, liebe Depi, lieber Kostaswerte Trauergemeinde.

Es fällt mir schwer, unsere Trauer in Worte zu fassen.

Die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung nimmt Abschied von Panagiotis Exarchos.

Wir verlieren einen Freund und ein engagiertes Mitglied, mit dem wir sehr verbunden waren.

Wir fühlen mit den Angehörigen, seiner Ehefrau, seinen Kindern, die einen liebevollen und verständnisvollen Ehepartner und Vater verloren haben.

Obwohl wir um die schwere Erkrankung unseres lieben Verstorbenen wussten, hofften wir doch zuversichtlich, dass er mit dem Lebensmut, der ihn stets ausgezeichnet hat, diese Krise überwinden würde. Umso betroffener waren wir über die unerwartete Todesnachricht, die uns erreichte.

Liebe Familie Exarchos,

für unseren lieben Verstorbenen ist ein Leidensweg zu Ende gegangen. Für Euch jedoch wird sein leerer Platz erst noch spürbar werden. Aber wir alle fühlen mit Euch und trauern mit Euch um diesen schmerzlichen Verlust.

Was zwischen dem ersten und dem letzten Atemzug geschieht, das ist unser Leben. Wer es intensiv gelebt hat, den brauchen wir nicht zu beweinen. Aber wir dürfen trauern mit denen, die zurückbleiben und ihn schmerzlich vermissen.

Liebe Trauergemeinde,

Panagiotis Exarchos war kein gewöhnlicher Grieche in Velbert. Er war ein Pionier griechischen Unternehmertums in Deutschland, ein Unternehmer, der sich um das Wirtschaftsgeschehen in den Städten Velbert, Gelsenkirchen und Mülheim verdient gemacht hat. Er hat vor über 30 Jahren mit sechs Mitarbeitern begonnen und hinterlässt heute ein Unternehmen mit drei Standorten, 200 Mitarbeitern und Aktivitäten nicht nur in Deutschland sondern auch in den Nachbarländern. Damit wurde aus dem einstigen Ruhr-Unternehmen ein über Deutschlands Grenzen hinaus bekanntes Dienstleistungsunternehmen in der Weiterverarbeitung von Eisen- und Nichtedelmetallen.

Trotz alle dem blieb er ein bescheidener, freundlicher und hilfreicher Mensch. Er hatte immer ein offenes Ohr für die Anliegen und Probleme seiner Mitarbeiter, seiner

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Freunde, seiner Gemeinde. Er war ein großzügiger Förderer der griechisch-orthodoxen Gemeinden im Rheinland. Er hat vielen karitativen Vereinen ohne viel Aufsehen und fast immer anonym unter die Arme gegriffen.

Panagiotis Exarchos war für uns alle ein Vorbild und das nicht nur im unternehmerischen sondern auch im sozialen und gesellschaftlichen Sinne. 2008 hat der Vorstand der Deutsch-Hellenischen Wirtschaftsvereinigung deshalb sein Lebenswerk gewürdigt und ihn mit dem Deutsch-Griechischen Wirtschaftspreis geehrt.

Trost zu finden und Trost zu geben, das ist schwer.Aber vielleicht bedeutet es einen Trost für Sie, dass es eine Verbundenheit über den Tod hinaus gibt. Panos wird nicht nur in Ihrer Erinnerung weiterleben, sondern auch in der Erinnerung vieler seiner Mitmenschen, die mit ihm zu tun hatten, die ihn kannten und ihn schätzten.

Sein Tod hinterlässt eine große Lücke.Sein Tod trifft unsere Gemeinschaft in der Deutsch-Hellenischen Wirtschafsvereinigung.Er hat es verdient, dass wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren.Voller Respekt und Hochachtung verneigen wir uns vor einer großen Persönlichkeit, vor einem vorbildlichen Unternehmer, vor einem lieben Freund.

Καλό σου ταξίδι, Πάνo.Du mögest ruhen in Frieden.

Velbert, 4.5.2009Phedon G. Codjambopoulo

DHW-Vizepräsident und Vorstandssprecher

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Demarche der DHW zur Schließung der griechischen Sendung des Hessischen Rundfunks

An denIntendanten desHessischen RundfunksHerrn Dr. Helmut ReitzeBertramstr. 8

60320 Frankfurt

Köln, den 1. Juni 2009

Betr.: Zukunft der Griechischen Sendung des HR

Sehr geehrter Herr Reitze,

die Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung (DHW) ist Sprachrohr und Interessenvertretung der ca. 30.000 in Deutschland tätigen Unternehmer und Selbständigen griechischer Herkunft. Im Namen dieser Organisation trete ich heute an Sie heran, um Sie darüber zu informieren, dass wir über die Überlegungen des HR, obige Sendung zu schließen, nicht nur empört sondern auch zornig sind.

Innerhalb der letzten sieben Jahre ist es nun das zweite Mal, dass eine griechische Redaktion vor dem Aus steht. 2002 hatten wir es dem HR hoch angerechnet, dass er sich damals entschlossen hatte, für die für uns unverständliche Absetzung des „historischen“ Griechischen Programms des BR einzuspringen und somit der griechischstämmigen Bevölkerung Deutschlands eine eigene Stimme in der Rundfunklandschaft des Landes zu erhalten.

In der Griechischen Sendung des HR haben wir einen starken Partner, der uns in der Erfüllung unserer Aufgaben im Rahmen von mannigfaltigen Aktivitäten für die Integration Erwachsener und Jugendlicher auf dem deutschen Arbeitsmarkt, für die Förderung von Existenzgründungen und Existenzsicherungen, für die Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen in Unternehmen mit Inhabern griechischer oder ausländischer Herkunft, für die Qualifizierung von griechischen Jugendlichen, für die Förderung von Unternehmensnachfolgen, für die Stärkung von Frauen in Wirtschaft und Unternehmen, u.v.m. unterstützt hat, gefunden.

Die DHW als Mitglied des Nationalen Integrationsplanes der Bundesregierung fühlt sich an ihre Selbstverpflichtungen gebunden und würde es sich wünschen, dass auch der HR als Mitglied der ARD dies tut. Immerhin spielt der öffentlich-rechtliche

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2. Seite des Schreibens der DHW an HR-Intendanten Dr. H. Reitze

Hörfunk eine sehr bedeutende Rolle im Prozess der Integration und kann den unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen eine gute Plattform für öffentliche Kommunikation bieten. Das ist ein hohes Gut, das weder private Rundfunkanstalten noch Heimatprogramme kompensieren können.

Die öffentlich-rechtlichen Sender sollten nicht nur auf die Tradition ihrer fremdsprachigen Angebote verweisen, sondern sie auch für die Zukunft erhalten. Denn nur sie können es sich leisten, kontinuierlich und objektiv Beiträge zur sozialen und kulturellen Integration zu senden. Nur sie können durch ihre Fachkompetenz und die ihrer Mitarbeiter einen sachlichen Beitrag für die Integration im Rahmen ihres verfassungsmäßigen Auftrags und ihrer gesellschaftlichen Verantwortung leisten. Nur sie haben die Möglichkeit vor allem jene Teile der Bevölkerung zu erreichen, die entweder die deutsche Sprache nicht genügend beherrschen (erste bzw. zweite Generation) oder die, die diese Sendungen hören, weil sie in ihnen ihre ethnische Herkunft wiederfinden (dritte und vierte Generation). Diese Bevölkerungsgruppen sind genau die Problemgruppen der Integrationspolitik, die getroffen werden müssen. Was die griechische Community angeht, wird die Sendung des HR von diesen beiden Gruppen stark frequentiert, weil sie nämlich in dieser u.a. eine besonders glaubwürdige Kommunikationsplattform in allen integrationspolitischen Handlungsfeldern sehen. Ihre Sendung hat stets jede Möglichkeit vorbildlich wahrgenommen, diesen Gruppen praktische Integrationshilfen anzubieten und bestehende Integrationsmaßnahmen – wie z.B. die der DHW – zu flankieren und zu ergänzen.

Ein am Gewinn orientierter Rundfunk kann seine Verantwortung Minderheiten gegenüber schwerer wahrnehmen als ein gebührenfinanzierter, dem Gemeinwohl verpflichteter öffentlich-rechtlicher Rundfunk. Und öffentlich-rechtlich bedeutet: für alle da sein. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist der Rundfunk für jedermann, der alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten zu versorgen hat. Im Rahmen dieses Gesamt-Programmauftrages hat er auch eine besondere gesellschaftliche Verantwortung gegenüber den ausländischen Mitbürgern: Sie zu integrieren, für ein diskriminierungsfreies Miteinander einzutreten, zum gegenseitigen Verständnis beizutragen – das sind Kernpunkte dessen Auftrages.

Auch wenn das griechische Programm des HR bislang zu über 90% in griechischer Sprache gesendet wird und unter dem Titel „muttersprachliches Angebot“ fallen könnte, so hat es Integration nicht verzögert sondern eindeutig befördert. Es ist ein Ergänzungsangebot in der breitgefächerten Vielfalt von deutschen und heimatlichen Sendungen und hat den erheblichen Vorteil, dass es – wie oben schon erwähnt – Kommunikations- und Diskussionsplattform der griechischen Community in Deutschland ist. Diesen Standortvorteil können kein Heimatprogramm und kein nationaler Sender wett machen.

Das griechische Programm des HR hat der in Deutschland gut integrierten und problemlosen Community bislang an fünf Wochentagen 30 Minuten über die hessischen Landesgrenzen hinaus eine öffentliche Stimme gegeben. Dafür sind wir dem HR zu Dank verpflichtet. Im Gegensatz zu anderen Ethnien hat aber die

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3. Seite des Schreibens der DHW an HR-Intendanten Dr. H. Reitze

griechische bzw. griechischstämmige Bevölkerungsgruppe noch nicht die finanzielle Potenz, um einen eigenen bundesweiten Sender zu unterhalten und ist deshalb auf das Angebot des HR angewiesen. Deshalb appellieren wir an Sie, dem schlechten Beispiel des BR von 2002 nicht zu folgen und der griechischen Community - und damit auch uns - diese 30 Minuten öffentliche Stimme von Montag bis Freitag zu lassen.

Eine Kopie dieses Schreibens geht an den Vorsitzenden und die Mitglieder des Rundfunkrates des HR zur Kenntnisnahme.

Mit freundlichen Grüßen

Phedon G. CodjambopouloVizepräsident und Vorstandssprecher

Deutsch-Hellenische Wirtschaftsvereinigung – DHWPräsident: Dr. Jorgo Chatzimarkakis, MdEP

Gründungsjahr: 1993 Amtsgericht Köln: VR 11493Eingetragen in der Verbandsliste des Deutschen Bundestages

Kooperationspartner des Hellenic Foreign Trade Board (OPE) und des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft – Unternehmerverband Deutschlands (BVMW)

Träger des vom BMBF und dem Europ. Sozialfonds co-finanzierten JOBSTARTER-Projektes „Brücke zu Qualifizierung und Integration“

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