Ein Stelenfragment Ramses I.

6
36 I. If ein: Stolenfragment zAs 116 (1e89) l. 17. This noun replaces the noun or "limb", "member of the body,,, cf. Naviile, Todtenbuch rr, 209,9. (S?) N >No-\ read.mwt mwtt,,matedead,, (and) ,,(female-)dead,,. (38) [3 u,r, read,l1n,,,with,,, ,,&nd,,. - $s $: **a 6J "6i-soul,,, cf. Naville, pap. fun. II, pl. XIX, l. 18. - s 1. M : read )g "3fu-beins". (39) & = qa Lf instea d of.fi,nr,,restrain,,. - * Qe, ,i*. version cf. Naville, Pap.fun. Ir, pl. XIX, l.lg.,Iw after i,nis redundant un- less one deals with the interrogative phrase. So, the translation is as follows: ..are the attendants of the shrine of Osiris?". - ?n , cr.r. 87. (40) N/N i! , cr.t.87- - i'n i'w nQr(w).lc i,n pt, the sense of this sentence does not suit to the context but it may be found in other versions too, cf. Naville, Todtenbuch II,2lO, lZ. Inmeeno llnrr Ein Stelenfragment Ramses, f. wion, Kunsthistorisehes Museum; Agyptische sammlung. rnv.Nr. gg6a I Ilierzu Tafel f Das otwa 1980 im Depot uninventarisiert aufgefundene und dann unter rnv.Nr. ggEB registrierto x'ragment ist Mittelteil einer Stele. Das Material ist rtitlich-br&uner, grobkdrniger Sandstein, wie er aus Nubien bekann-t ist. Der Erhaltungszustand des X'ragmentes selbst ist als lut zu bezeichnen; das Material ist jedoch von seiner Struktur her pords und kann daher leicht abgeiieben werden. Dio grdBten erhaltenen MaBe: Ildhe 38 cm, Breite 48,bcm; die Dicke der platte betrii,gt maximal 5 cm' Die R'iickseite ist grob mit einem Spitzeisen geebnet (grob bunt scharriert). Alle Seitenflti- chen sind Bruchflii,chen, daher bruchrauh. Auf der Vorderseite sind der mittlere Bereich vom unteren Teil einer Darstellung und d.arunter viet Texbzeilen in unterschiedlicher Liinge erhalten. Rechts ist der Beginn der Zeilin 1-B vorhan- den, auch die Zeilentrennlinien setzon hier an. Der vorliegende Teil deiDarstellung zeigt die Beine zweiet nach links schreitender x'iguren; von der rechten sind nur der linke x,uB und das rechte t ""* "'ektor der Agypt.-oriental. Sammlung des Kunsthistorischen Museums wien, Doz. Dr. E. Satzin- ger, sei an dieser Stells mein aufrichtiger Dank frir die Publikationserlaubnis ausgosprochon, ebenso wie ftir Einweise bei der Bearbeitung, wofiir ioh auch ganz besonders Dr. E. Elaslauer danken mtichte. Das Faksimile fertigte P' der Manuelian an, dem mein herzlichster Dank gilt, und in gleichor Weise auch c. Mlinar fiir die Zeilenrekonstrukt ion.

Transcript of Ein Stelenfragment Ramses I.

36 I. If ein: Stolenfragment zAs 116 (1e89)

l. 17. This noun replaces the noun or "limb", "member of the body,,, cf. Naviile, Todtenbuch rr,209,9.

(S?) N >No-\ read.mwt mwtt,,matedead,, (and) ,,(female-)dead,,.

(38) [3 u,r, read,l1n,,,with,,, ,,&nd,,.

- $s $: **a 6J "6i-soul,,, cf. Naville, pap. fun. II, pl. XIX, l. 18.

- s 1. M : read )g "3fu-beins".

(39) & = qa Lf instea d of.fi,nr,,restrain,,.

- * Qe, ,i*. version cf. Naville, Pap.fun. Ir, pl. XIX, l.lg.,Iw after i,nis redundant un-less one deals with the interrogative phrase. So, the translation is as follows: ..are the attendantsof the shrine of Osiris?".

- ?n , cr.r. 87.

(40) N/N i! , cr.t.87-

- i'n i'w nQr(w).lc i,n pt, the sense of this sentence does not suit to the context but it may be foundin other versions too, cf. Naville, Todtenbuch II,2lO, lZ.

Inmeeno llnrr

Ein Stelenfragment Ramses, f.

wion, Kunsthistorisehes Museum; Agyptische sammlung. rnv.Nr. gg6a I

Ilierzu Tafel f

Das otwa 1980 im Depot uninventarisiert aufgefundene und dann unter rnv.Nr. ggEB registriertox'ragment ist Mittelteil einer Stele. Das Material ist rtitlich-br&uner, grobkdrniger Sandstein, wieer aus Nubien bekann-t ist. Der Erhaltungszustand des X'ragmentes selbst ist als lut zu bezeichnen;das Material ist jedoch von seiner Struktur her pords und kann daher leicht abgeiieben werden. DiogrdBten erhaltenen MaBe: Ildhe 38 cm, Breite 48,bcm; die Dicke der platte betrii,gt maximal5 cm' Die R'iickseite ist grob mit einem Spitzeisen geebnet (grob bunt scharriert). Alle Seitenflti-chen sind Bruchflii,chen, daher bruchrauh.

Auf der Vorderseite sind der mittlere Bereich vom unteren Teil einer Darstellung und d.arunterviet Texbzeilen in unterschiedlicher Liinge erhalten. Rechts ist der Beginn der Zeilin 1-B vorhan-den, auch die Zeilentrennlinien setzon hier an. Der vorliegende Teil deiDarstellung zeigt die Beinezweiet nach links schreitender x'iguren; von der rechten sind nur der linke x,uB und das rechte

t ""* "'ektor

der Agypt.-oriental. Sammlung des Kunsthistorischen Museums wien, Doz. Dr. E. Satzin-ger, sei an dieser Stells mein aufrichtiger Dank frir die Publikationserlaubnis ausgosprochon, ebenso wie ftirEinweise bei der Bearbeitung, wofiir ioh auch ganz besonders Dr. E. Elaslauer danken mtichte. Das Faksimilefertigte P' der Manuelian an, dem mein herzlichster Dank gilt, und in gleichor Weise auch c. Mlinar fiirdie Zeilenrekonstrukt ion.

zAs rro 1rses1 I. IIein: Stelenfragment

vorangesetzte Bein bis ca. 5 cm WadenhOhe erhalten. Die Figur in der Mitte des X'ragmentes, bisin H<ihe dor Oberschenkel erhalten, trti,gt einen enganliegenden klllzen Schurz, der Saum d.esUberschlages ist leicht graviert, an der Riickseite hnngt ein langer Tierschwanz herab. Vor denBeinen beider Personen ist jeweils das untere gegabelte Ende vermutlich eines %s-szepters ntsehen, das sie in der rechten Hand vor dem K0rper tragen. Von der vorderen Figur ist auBerdemnoch von dem hinter dem Kiirper herabhii,ngenden Arm der untere Teil der X'aust, die das'za!-Zeichen halt', ztt sehen. Die beiden Figuren schreiten auf ein Podest zrt, atf dem zwei vertikal auf-steigende Linien entweder zu einem darauf befindlichen Baldachin oder zu einem Sessel geh6ren.

Die Darstellungen sind in den IlmriBlinien graviert, die Flii,chen innerhalb der Konturen,sindabgetieft, jedoch nur zu den Kanten hin leicht gerundet, modelliert, sonst flach. Die Fufisohlender X'iguren verschmelzen zwar mit der Standlinie, sind aber als zwei gravierte Linien zu erkennen.Im Faksimile sind jeweils nur die d,uBeren gravierten Konturen wiedergegeben, die die Absenkunggegeniiber dem Hintergrund veranschaulichen. In sti,mtlichen Vertiefungen, sowohl der Darstel-Iung wie der fnschrift, sind hellgraue X'arbspuren zu erkennen, die vermutlich von einer Grun-dierung fiir weiteren X'arbauftrag stammen; in 2.3 sind am zweiten Zeichen von rechts gelbeFarbspuren erhalten.

Unter dem Darstellungsrest ist der vordere Teil von vier Textzeilen erhalten, wobei die oberenbeiden Zeilen am lii,ngsten sind, in Z. 4fehltauch die erste Zeichengruppe am Zeilenbeginn.

Text

(l) rnpt fi,sbt 7, jbd, 4 prt, sw l. I.Ir K|-nfut w3fl-nswjjt, Nbtj lfl'-m-nswt-m,j-Jtm, flr nbw Smn-Myt-futBwj) (2) Nswt-bjt Mn-pht( j)-R', iS.r--E' R'-ms-sw, di'"b flt,lmrjl Jmnl-R') . . .

(S) A' r' nb. S3-nswt m K3i, jmj-r3 g3swt rsjt t3i bw fur lunmt nswtf ... (4) . .. R,-flr-3fi,tj m t3q'ht...

Ubersetzung

(1) Erstes Regierungsjahr, vierter Monat der Prt-Jahreszeil, Tag 1. Horus Der-starke-Stier,X'risch-an-Kdnigtum, Die beiden Herrinnen [Der-erscheint-als-Kijnig-wie-Atum, Der GoldhorusDer-die-Maat-vereint-im-Ifaus-der-beiden-Lrinderl, (2) Der I(6nig von Ober- und UnterigyptenIln'pft,t(i)-R', Der Sohn des Re R'-ms-sw, beschenkt mit Leben ewiglich, fgetiebt von] Amun[-Re]. . . (3) Re an jedem Tag. Der Kiinigssohn von Kusch, der Vorsteher der siidlichen n'remdliinder,derWedeltrd,gerztnfRechtendesKtinigs]...(4)...Re-HarachteimDistrikt...

Kommentar

ZlctmText: (1) : Zur Lesung rnpt fusbt s. Barta 2. Die Kdnigstitulatur kann nach *uo11ris1s, Kit-chena und Beckeraths mit dem -l[6fi-Namen fl'-m-nswt-mj-Jtm erg?inzl werden (s. Abbildung 1).Die Titulatur war vermutlich in der vollstd,ndigen X'orm angefiihrt; da auch dio ersten Namen derReihenfolge nach in ausgeschriebener X'orm vorliegen und kein Bestandteil bis zum -I[6li-Namenausgelassen ist, sollte auch der Hr.nbw-Name (Goldhorus) 6 geschrieben gewesen sein.

2 W. Barta, Das Jahr in Datumsangaben und seine Bezeichnungen, FS Edel (1979) 35-41.3 E. Gauthier, Le lir,'re des rois III (MIFAO XIX, 1914) 2-8, Nr. I, IV.1K. A. Ilitchen, R,amesside Inscriptions f, 1-5 und VII, 1-6. Irn weiteren Textverlauf mit IIRI abgo-

kitrzb.5 J. v. Beckerath, Handbuch cler ii,gyptischen l(iinigsnamen (MAS 20, 1984) 88 und 234.6 Zum Problem der Lesung, ob bik-nbto od,er f,Ir-mbut vgl.zuletzt, J. v. Beckerath, op.cit.25 und 26,

Anm. 25; auBerdem S. Aufrbre, Contribution d, 1'6tude cle la morphologie tlu protocole < olassiquo l, BIFAO82 (1982) 47ff.

37

38 I. Iloin: Stelenfragment zAS rro (1989)

A

;JK

KhM AS S953

0 10Irrrrrl

flfl47t

f

2oe4&5N7_4 t------]<N44

+nm?_AT;,ii',

ct,20

rl

eafltM+KR EKONSTRU K TIO N tr?iffit)

Abb. 1

- -- t-(2) : Nach Jmnl-R' . . .l ist vermutlich mrj ztt ergdrlzent was eine iibliche Beifiigung an fie Kiinigs-

titulatur darstellt.

(B): DieTiteldesvizektinigsvonKuschkdnnennachdenrnschriftrestenzu m{o$h tgf +jmj-r1 $gswt rsjt, tlj fuw fu,r wnmt nswt ergdnzt, werden; ob und wieviele weitere Titel hier noch beige-

iiigt *"rrr, ist nicht mehr feststellbar; gut m6glich wdre z. B. noch sd nswt, ein in dor 18. und,19r

hnllOrl ZS A

zAS 116 (1e8e) f. If ein: Stelenfragment39

I

:

Dynastie gelii'ufiger weiterer Titel der vizekdnigez .zt derhier vorliegenden schreibung vontji bw.}f "*, rrelcks.

(4): Zu t3 q'fut,,Distrikt,, s. Meekss.

Geht man von der voraussetzung aus, daB die volle Konigstitulatur in diesem Text vorgelegenist'' so lti'Bt sich dt".:1.t: !ei-le, r,ilrtigtl"t des freibreibenden Randes, zu einer Breite von 82 cmetgd"nzen' Daraus ergibt sich, daB die siele urspriinglicu t*t ai" aoppelte Breite des noch erhaltenenFragmentes erreicht haben muB, etwa g2 cm. x'iir die Rekonstruktior, a"" Darstellung im GiebelJeldkiinnte man daher. folgen{e- schluBfolgerung ziehen: Die beiden rechts erhaltenen Beine gehdrenztt zwei Gottern, die als solche durch ltr"e AtLftot"

";g;;;sen sind: I/-is-szepte r,.ng-zeichen inder Hand; der vordere zusS'tzlich durch seinen srrrrir, a"" eindeutig ein Gtjtterschurz ist. Dabeide Figuren nach links schreiten und nicht, anzunehmen ist, da8 Gtitler einem r{onig auf einemPodest huldigen' muB die zt erwartende Darstellurrg d"* K;;igs links vom podest im fehlend.en Teilztt ergd'nzen sein' Die Kante des Podiums mu8 daher die riickwf,,rtige sein, da sie nicht abgeschriigtist' wie dies sonst an der stirnseite iiblich ist (,,Maat-poa"J,,;, .,r- d"" in der Rega der opferndeKonig oder stifter steht' Die senkrechten x'ortsii,tze auf dem podium gehdren vermuilich entwederzu einem Baldachin' unter dem ein Gott abgebildet war, oder sle si-nd der riickwartige untersteR'est eines sessels' auf dem ein Gott thront. Bei einer Gesamtbreite von ca. gz cm,abziiglich derR'andleisten von gesamt ?' 10 cm, ergibt sich aus den BreitenmaBen der x'iguren (Breite der bei-den Gcitter ca' 32 cm-; Podest ca- 20 cil;,di" Breite a"u xtirig* :1. 1g cm, die je nach Haltung undornat des Kdnigs auch schmd,le, u,rugefrllen sein torrtuf"ir"biff"r"r, von ca. 12 cm.Diese kdnntedurch die Darstellung eines BeamtJn des Kdnigs , etwaeines weder- oder sandalentrri,gers, und/oder einer standarte, sowie den Abstri,nden z*isc;en den x'iguren ausgefflllt gewesen sein. Die Htiheder stehenden Figuren dtirfte etwa 40 cm betragen hrb"r'; ,usri,tzlich der obligaten Fltigelsonnebei einer koniglichen.Darstellung der 19. Dynastie, kann das Bildfeld somit zu etwa 60cm Hiiheergd'nzt' werden' rm Gesamten darf man also von links nach rechts folgende Darstellung annehmen:Der links stehende K6nig huldigt einem auf einem Podest thronenden Gott, der etwa in der Mitteder stele abgebildet war, rechts dahinter stehen zwei weitere mii,nnliche Giitter. I,iir die Bestim-mung der Giitter sind aus dem Text zunii,chst zwei Hinweise zu entnehmen. Einmal ist der K.nigals ,,geliebt von Amun[-Re]" bezeichnet, was aber keinen r*id;r;;;;;"*r;";; auf die Darstel-lung des Gottes gibt' zttm anderen wird in z. 4 ,,Re-HauJhr"., genannt, und zwar mit einemGebietsbezug, nimlich ,,m ti q,ht ,,,,im Distrik t, . . .,, . Dieser Gott sJlte dahe*ir", ao dargestell_ten Giitter sein' vielleicht sogar der thronende, an den sich die rrandlung richtete, die der vize-ktinig im Namen des Kdnigslusfiihrte. DaB dies im Amtsbereich des vizekiinigs von Kusch ge-schah' ist eine logische schluBfolgerung. Die Aufgaben, di;;;;"* s3 nswt n K3i oblagen, umfaBtendie Leitung der Provinzverwaltuirg iJweitesterr-sirou; er muBte sri,mtliche Belange erfiillen, vonrein verwaltungstechnischen AufgJben, tiber vera"t*"rt""ft irributlieferungen und Expeditio-nen bis zur militd'rischen Leitung in seinem Gebiet; auch die uberwachung von Bauarbeiten und

llTjlf:len Bereich der stiftungen fiir Tempel, oder das Au*fiih"", kultiscier H-rarrr,g", gehtir-

Durch die Darstellung einer Gdtterreihe auf dem wiener x,ragment, ist nun wohl am ehesten einespeziell kult- oder tempelbezogene Aktivi tiit zuerwarten, airi* Text beschrieben war. Die beidenGotternamen Amun-B'e und Re-rrarachte in Beziehung'zueinande r gesetzl, verweisen im Amts-bereich des Kcinigssohnes von Kusch zu Beginn der R#essi denzeitauf Amada. Dort befand sich

7 Vgl' dazu r' Miiller' Die verwaltung Nubiens im Neuen Reich. D_iss. Rerlin (1g76) Ms. Belegliste.8.w' rlelck, Zur verwartung des ntit?r""".r-rrd Neuen Reichs (rg'g) 2g2.e D. Meeks, Ann6e Lexicogr-aphiq"", ii.asZa und 79.810g.

"rilri#;:J;t" l,#l},"r"rT;r1;'iAiII,'oson'; r.Miirrer, op.cit.21rr.; G.A.R,eisner, rhe viceroys

40 I. I{ein: Stelenfragment zAS 116 (198s)

ein Tempel der 18. Dynastie, der diesen beiden Gottern gewidmet warlt. Im Hypostyl dieses Tem-pels fand Weigalltz ein Stelenfragment, vor, mit, dem Namen Ramses' I., der Nennung eines Vize-kiinigs (Name verloren) und mit genau derselben Datumsangabe. Zwar ist weder eine genaue Be-schreibung gegeben, noch wird der ii,gyptische Text,, mit Ausnahme der obigen Angaben, mitgeteilt,,doch lii8t insbesondere die Ubereinstimmung der beiden Daten die Identitii,t des bei Weigall er-wd,hnten Fragmentes mit dem Wiener Sttick vermuten. Damit wird. die Annahme, das Stiickstamme aus Amada, zur GewiBheit.

Die genaue Datumsangabe, die eine reine Votivinschrift unwahrscheinlich macht,, zeig! aherauch, daB es sich in diesem X'all um ein vielleicht einmaliges Ereignis gehandelt hat,, das durch dieErrichtung einer Stele gewiirdigt werden sollte. Mdglicherweise kdnnte dies die Wiederherstel-Iung eines alten, vor der Amarnazeit bestehenden Kultbetriebes sein, und/oder die bauliche Re-staurierung der Tempelanlage, wie sie dann unter Sethos f. belegt ist ta. Ein derartiger Vorgang ausder Regierungszeit Ramses' I. ist auch aus Buhen aus seinem zweiten Regierungsjahr bekannt (vgl.,,Buhenstels") ra.

Ztlet'zt ist noch die X'rage nach dem hier genannten Yizektinig zu kliiren, dessen Name leidernicht erhalten ist. Vermutlich handelt es sich um Paser I., der bereits unter llaremhab das Amtdes sJ nswt n I{JJ versah. Da dieses in der Regel eher langfristig besetzt wurde, in der friihen Re-giemngszeit Set'hos' I. aber schon Amenemope, der Sohn des Paser I., als Vizektinig fungierte,erlaubt der gegebene zeitliche Rahmen diese Annahmer5. Auch sind die hier angetiihrten Titels3 nswt n K35, jmj-r3 fu3swt rsjt, t)i bw fr,r wnmt nsust fidrr Paser I. belegt t0.

Uber den Aspekt der ,,besonderen llandlung" hinaus stellt das erhaltene Datum einen weiterenBeleg ftir das erste Regierungsjahr Ramses' I. dar. Aus der kurzen Regierungszeit von knapp zweiJahren 17 dieses llerrschers sind ohnedies nur wenige Belege auf uns gekommen (eine Zusammen-stellung d.avon gibt Zivie, siehe auch Ramesside Inscriptions;zu erg[,nzen ist eine Stele in Amster-dam) ts. Nur drei von den bisher bekannten Denkmlilsm aber tragen ein Regierungsd.atum. Diesesind:

- Stele Louvre C 57, aus Buhen (KRI I,2, Nr.3). Datum: Jahr 2, zweitnr Monat der Prl-Jahres-zeitr, 20. Tag; zugleich das hochste belegte Regierungsda,tum dieses Kiinigs.

- Stele Strasbourg, No'1378 (KB,I I,3f, Nr.5). Ilerkunft unbekannt. Datum: Jahr 1, erster Mo-nat der Smw-Jahreszeit.

- Stele aus l(arnak (KRI f,4, Nr. 6). Datum: Jahr 1 (Rest fehlt).Dazu gehiirt als vierter Beleg.das Stelenfragment Wien, KhMus, AS s9rg. Datum: Jahr 1, vierterMonat dar Prt-lahreszeit; Ilerkunft: vermutlich Amada; mit der einzigen Erwii,hnung eines Vize-kdnigs unter Ramses I., der hdchstwahrscheinlich paser f. war.

LL Za Atnad'a: LA I, 169; PM VII, 65-75; H. Gauthier, Le temple il,Amada (1g13); p. Barguetfr. El-Achirie/M. Dewacht,er, u. a., Le temple d,Amada I-V, (CEDAU CS S1-SS, 196Z).'

lz A. Weigall, A Report on the Antiquities cf Lower Nubia (lg07) 102.13 P. Bar:guet u. a., op.cit. IV, B 5-6; If.'Gauthier, op.cit. 2f.; I. Eein, Die ramessid. Bautdtigkeit

in Nubien, Diss. wien (1986) Ms. 24 :ur;.d.88 (publikation in vorbereit ,ng); KRr r, 280.14 J. I[. Breasted, Aneient Records IIf, 35f.; KRI 1,2 f.; I[. S. Smith, lhe Fortress of Buhen. The In-

scriptions (EES 1976) 2tt; A.P. Zivie,IJnmonument associant les noms de Ramses I et de Sethi I, BIFAO72 (1972) LtO.

t5 S. dazu: If. Gauthier, Les fils royaux de Kouch, B,ecTrav 3S (lSzOlZ11r 1g8ff.; vgl. f. Miiller, op.cit.186ff.; zu Amenemope vgl. auch ICRI I, B0Zf. uncl'I. Miiller, op.cit. lggff.

16 S. J. eernSi/E. Eclel, Gebel el-Shams (CEDAE o. J.1 r-sa und z-8D; G. Steindorff, Aniba II(1937) 25, Nr. 45; Urk. IV, 2112 Nr. 882; vgl. auch I. Miiller, op.cit. 1g6f.

17 Vgl. A. P. Zivie, in: LA V, 100ff.; I{RI I, 1-b.18A.P.zivie,loe.cit.; KRrr, 1-SundKB,rvlr, 1-6;M.J.DeBruyn,in:cAAAmsterdam,Allard

Piersons Museum (Ersg. W. van Elaarlom), 46f., fnv.Nr. gBE2.

;:l

[:rJQ

@

c,l

I T[.[YJ