1.halbjahr 2 0 1 8 - Verlag Königshausen & Neumann

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KÖNIGSHAUSEN & NEUMANN NEUERSCHEINUNGEN 1.HALBJAHR 2018

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K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

N E U E R S C H E I N U N G E N1 . H A L B J A H R

2 0 1 8

PHILOSOPHIE 3

MEDIZINETHIK 20

LITERATURWISSENSCHAFT 22

KULTURWISSENSCHAFT 48

PSYCHOLOGIE 56

MUSIK | MUSIKWISSENSCHAFT 57

LITERATUR 64

WEITERE JAHRBÜCHER UND ZEITSCHRIFTEN 71

AUTOREN UND HERAUSGEBER 71

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Der Umschlag wurde von der Künstlerin Edeltraud Mayer gestaltet. Das Gemälde mit dem Titel „Impuls“ findet sich auch in dem bei K&N erschienenen Buch (dort auf S. 56):

Corina Kölln / Edeltraud Mayer

Die Leichtigkeit der Schwere

EinBlicke in Wort und Bild

92 Seiten, Broschur, zahlreiche farbige Abbildungen € 19,80 · ISBN 978-3-8260-6422-7 (in diesem Katalog auf S. 67)

Edeltraud Mayer, Impuls, ©Edeltraud Mayer, 2017www.art-edeltraud-mayer.de

NEUERSCHEINUNGEN 1. HALBJAHR 2 0 1 8

KONTAKTVerlag Königshausen & Neumann GmbHPostfach 6007 · D-97010 Würzburg Leistenstraße 7 · 97082 WürzburgInternet: www.koenigshausen-neumann.deE-Mail: [email protected]: (09 31) 32 98 70 – 0

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GENEHMIGTE RÜCKSENDUNGEN ausschließlich an Sigloch Distribution GmbH & Co. KGSigloch Verlagservice / Königshausen & NeumannRemissionsabteilung, Tor 6–10

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PROGRAMMPLANUNG/LEKTORAT/MITARBEIT IN DER VERLAGSLEITUNGDaniel Seger(09 31) 32 98 70 – 23E-Mail: [email protected]

VERTRIEB Martina Schneider(09 31) 32 98 70 – 11E-Mail: [email protected]

BUCHHALTUNGPetra Rössner(09 31) 32 98 70 – 20E-Mail: [email protected]

HERSTELLUNG Hans Moosmüller(09 31) 32 98 70 – 17E-Mail: [email protected] Hanenberg(09 31) 32 98 70 – 21E-Mail: [email protected] Pabst(09 31) 32 98 70 – 22E-Mail: [email protected]

LIEFERWEGE Post / DPD / KNV / Libri / Umbreit

Erscheinungstermine, Um schlag gestaltungen und Preise sind unverbindliche Vorankündigungen. Änderungen vorbehalten.Erfüllungsort: Würzburg und HamburgRedanktionsschluss Januar 2018

KÖNIGSHAUSEN & NEUMANN

Lastschrift und Rechnung

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Die Restauratio Coeli von Peurbach bis Rheticus

Die Kopernikanische Wende, dargestellt anhand von Schriften des Pariser Professors Pierre Gassendi

Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Hans Günter Zekl Durchgesehen und herausgegeben von Else Zekl

ca. 160 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-6465-4 VLB-Warengruppe 524

Die Restauratio Coeli / Die Kopernikanische Wende – Begriff und Vorstellung von ihr dürften Allgemeingut sein; kaum dagegen, dass es mit Aristarch von Samos mehr als eineinhalb Jahrtausende zuvor einen sog. „antiken Copernicus“ gegeben hat, und ebenso wenig, auf den ‚Schultern welcher und wie vieler Rie-sen‘ Kopernikus selbst gestanden hat. Der Präpositus der Dinensischen Kirche und Königliche Professor der Mathesis in Paris, Pierre Gassendi, hat sich Mit-te des siebzehnten Jahrhunderts mit immensem Sammelfleiß, nimmermüder Detailgenauigkeit, bewundernswerter Urteilssicherheit und anerkennenswerter methodischer Sauberkeit genau das zur Aufgabe gemacht. Seine Zusammenstel-lung über Kopernikus‘ Leben ist der früheste erhaltene biographische Text zu dem „Weltbildveränderer aus Thorn an der Weichsel“ und bietet eine Fülle von Informationen und Namen bei gleichzeitig hoher Authentizität. Die hier vorliegende Textauswahl in deutscher Übersetzung bietet in doppel-ter Weise ein Stück Wissenschaftsgeschichte, indem sie Bögen spannt von der Antike ins 17. Jahrhundert und von dort in unsere heutige wissenschaftsbe-stimmte Zeit. – Vorwort, ausführliche Einführung, Zeittafel und Anmerkungen erleichtern dem neugierigen Leser diese Lektüre über den Längsschnitt durch die Geschichte der Astronomie, die es verdient, aus der Tiefe des kollektiven Gedächtnisses hervorgeholt zu sein.

Der ÜbersetzerHans Günter Zekl (1939–2016), Studium der Klassischen Philologie und Philosophie in Marburg/Lahn und München; Promotion 1968 über Platons Dialog Parmenides. Zahlreiche Übersetzungen und Textausgaben bei K&N.

Porphyrios aus Tyros

Gegen die FleischesserLeben des PythagorasDie homerische NymphenhöhleAn Markella

Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Hans Günter ZeklDurchgesehen und herausgegeben von Else Zekl

ca. 160 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-6466-1 VLB-Warengruppe 522

„Der Mensch ist, was er isst.“ Dieser seinerzeit provozierende Satz Ludwig Feuerbachs, des Philosophen und Gastrosophen aus dem 18. Jahrhundert, der sich damit in seiner Lehre des Essens Epikurs Lebensverständnis annä-herte, könnte auch über den hier zusammengestellten Texten des 1600 Jahre früher lebenden antiken Philosophen Porphyrios aus Tyros stehen. Porphy-rios freilich hat nicht Epikur im Sinn, sondern Pythagoras, den Mathematiker, der bekanntlich nicht nur den nach ihm benannten berühmten Satz über die rechtwinkligen Dreiecke entwickelt, sondern auch als Philosoph und Vegeta-rier Grundlegendes weitergereicht hat.Aus Porphyrios’ vierbändiger Philosophiegeschichte ist immerhin die Le-bensbeschreibung des Pythagoras erhalten geblieben. – In der in Briefform verfassten protreptischen Schrift An Marcella, seine Frau, beschreibt er die auf philosophischer Einstellung gründende Lebensweise. – Im Text über die

Nymphengrotte in der Odyssee Homers bezieht er sich auf die Seele des Men-schen und die sinnliche Welt. – Und, ebenfalls in Briefform verfasst, aber mit ihren vier Büchern bedeutend länger, wirbt Peri apoché¯s empsýcho¯n bzw. De abstinentia für die bewusste Lebensweise eines konsequenten Vegetaris-mus: Was bedeutete es für ihn, den Plotinschüler und Neuplatoniker, Tiere zu töten und zu verzehren bzw. zu opfern? Was ist von den Argumentationen und Einwänden in der heutigen Zeit des zunehmenden Veganismus zu halten?

Die HerausgeberinElse Zekl studierte Altphilologie und übersetzt seit vielen Jahren klassische Texte, vor allem aus dem Lateinischen.

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Heinrich Friedrich Diez

Philosophische Abhandlungen, Rezensionen und unveröffentlichte Briefe (1773–1784)

Herausgegeben und kommentiert von Arne Klawitter

ca. 140 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-6366-4 VLB-Warengruppe 524

Heinrich Friedrich Diez (1751–1817) war wegen der Denkwürdigkeiten

aus Asien (1811/15) und seiner Übersetzung vom Buch des Kabus (1811) lange Zeit nur Goethe-Forschern und Orientalisten bekannt. Das hat sich 2010 mit der Herausgabe der Frühen Schriften durch Manfred Voigts geän-dert, in der die wichtigsten Texte des Freigeistes und Fürsprechers der Juden aus dem Zeitraum zwischen 1772 und 1784, d.h. bis zu seiner Berufung als preußischer Gesandter nach Konstantinopel, gesammelt wurden. In Ergän-zung dazu werden nun der Forschung bislang unbekannte Texte vorgestellt, die, wie die Philosophische Abhandlung von einigen Ursachen des Verfalls

der Religion (1773), entweder eigenständig oder als Aufsätze und Rezensi-onen in der Auserlesenen Bibliothek der neuesten deutschen Litteratur 1774/75 anonym erschienen sind. Publiziert werden weiterhin zwei seiner Briefe an H. A. O. Reichard in Gotha aus dem Jahr 1780, zwei Briefe an Fried-rich Nicolai in Berlin von 1784 sowie Besprechungen seiner frühen Schriften, die Aufschluss hinsichtlich der zeitgenössischen Rezeption seiner zum Teil freigeistigen und radikalaufklärerischen Gedanken geben.

Der HerausgeberArne Klawitter ist Professor am Germanistischen Seminar der Waseda Uni-versität in Tokyo.

9783826063664

Peter König / Oliver Schlaudt (Hrsg.)

Wilhelm Windelband (1848–1915)

ca. 400 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Studien und Materialien zum Neukantianismus, Bd. 38 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 68,00 · ISBN 978-3-8260-6362-6 VLB-Warengruppe 525

P. König: Einleitung – P. Ziche: Idiographik und allgemeine Wissenschaft-lichkeit – Windelband und die Wissenschaftsreflexion um 1900 – G. Har-

tung: Ein Philosoph korrigiert sich selbst – Wilhelm Windelbands Abkehr vom Relativismus – O. Schlaudt: Philosophie am Leitfaden der Empirie. Win-delbands relativistisches Programm – S. Kuft: Windelbands Konzeption von Transzendentalphilosophie und ihr Bezug zur Kulturphilosophie – R. Bonito

Oliva: Windelband. Kulturphilosophie und Kulturkrise – P. König: Teleologie und Geschichte bei Wilhelm Windelband – J. Bohr: Im Fortschreiben der Probleme: Windelbands 19. Jahrhundert – T.-H. Chang: Der Wertbegriff bei-Wilhelm Windelband und sein Konzept der Problemgeschichte – T. Kubalica: Die Geschichte der Philosophie als Problemgeschichte – J. Mehlich: Windel-bands Präludien und das Silberne Zeitalter in Russland – G. Schlüter: Win-delbands italienische Kontakte und Bezugnahmen – D. Stefanelli: Notizen über Karl Vossler und die „Südwestdeutsche Schule“ – C. Zanfi: Geschichte, Natur und Leben: Windelband und Bergson in der Historismus-Debatte –

J.-I. Lindén: Der beseelte Geist: Dilthey als Kritiker der badischen Schule – H. Gundlach: Windelbands Ringen mit der Psychologie – Anhang: Wilhelm Windelband: Blaue Hefte zur Psychologie.

Die HerausgeberProf. Dr. Peter König, Heidelberg, forscht zur Philosophie der Aufklärung, des Deutschen Idealismus und des 20. Jahrhunderts sowie zu Ästhetik und zur Geschichte der Ethik.PD Dr. Oliver Schlaudt, Heidelberg, arbeitet mit dem Schwerpunkt Wissen-schaftsphilosophie über Technik, Natur- und Sozialwissenschaften.

9783826063626

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Reinhard Mehring

Die Erfindung der Freiheit

Vom Aufstieg und Fall der Philosophischen Pädagogik

292 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 1. Quartal€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-6428-9 VLB-Warengruppe 521

Die Universitätspädagogik emanzipierte sich erst spät von der Philosophie. In der Epoche der Philosophischen Pädagogik – von Humboldt bis Spranger – wa-ren Pädagogen meist bekennende Platoniker und Idealisten. Danach gab es ei-nen paradigmatischen Umbruch in den leitwissenschaftlichen Orientierungen: von der Philosophie über Soziologie und Psychologie hin zur Neurobiologie. Die vorliegende Sammlung verteidigt die philosophische Epoche und skiz-ziert auch eine antiidealistische Gegenlinie. Sie plädiert dafür, dass der kon-stitutionelle Idealismus der Schulen sich auch heute, im aktuellen Bildungs-krisendiskurs, noch vertreten lässt.

Der AutorReinhard Mehring, Promotion in Politikwissenschaft und Habilitation in Phi-losophie, ist seit 2007 Professor für Politikwissenschaft und deren Didaktik an der PH Heidelberg. Zahlreiche Monographien u.a. zu Carl Schmitt, Thomas Mann und Martin Heidegger. Zuletzt schienen: 2015 bei K&N Ethik nach The-

resienstadt. Späte Texte des Prager Philosophen Emil Utitz (1883–1956); Heideggers ‚große Politik‘. Die semantische Revolution der Gesamtausga-

be, Tübingen (Mohr) 2016; Carl Schmitt: Denker im Widerstreit, Freiburg (Alber) 2017.

9783826064289

Reinhard Mehring

Philosophie im Exil

Emil Utitz, Arthur Liebert und die Exilzeitschrift Philosophia

Dokumentation zum Schicksal zweier Holocaust-Opfer

344 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Orbis Phaenomenologicus Quellen, Bd. 6 Erscheinungstermin: 1. Quartal€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-6449-4 VLB-Warengruppe 521

Die Dokumentation ist eine zentrale Quelle zur Geschichte der deutsch-jü-dischen Emigrationsphilosophie. Arthur Liebert (1878–1946) war bis 1933 in Berlin der zentrale Organisator der Kant-Gesellschaft und Kant-Studien; Emil Utitz (1883–1956) profilierte als Ordinarius in Halle die philosophische Ästhetik und Charakterologie; Liebert emigrierte 1933 nach Belgrad, 1939 nach England und kehrte 1946 nach Berlin zurück; Utitz wechselte nach Prag, überlebte das KZ Theresienstadt und blieb dann nach 1945 in Prag. Beide begründeten nach 1933 philosophische Gesellschaften, die eng miteinan-der kooperierten und in der Sicherung des Nachlasses von Edmund Husserl sowie der Herausgabe der Emigrationsfachzeitschrift Philosophia bis 1939 wichtige Aufgaben fanden. Das Buch rekonstruiert ihr Emigrationsschicksal, dokumentiert es durch die erhaltene Korrespondenz zwischen Utitz und Liebert sowie weitere sehr ge-wichtige Korrespondenzen und macht das Spätwerk der Autoren mit weithin unbekannten Texten zugänglich. Es ergänzt die 2015 bei K&N erschienene Edition Ethik nach Theresienstadt. Späte Texte des Prager Philosophen Emil Utitz (1883–1956) historisch-biographisch.

9783826064494

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Christian Reidenbach

Die Lücke in der Welt

Eine Ideengeschichte der Leere im frühneuzeitlichen Frankreich

684 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Philosophie, Bd. 591 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 68,00 · ISBN 978-3-8260-6374-9 VLB-Warengruppe 524

Mit Blaise Pascals experimentellem Befund des Vakuums steht 1647 nicht nur die aristotelische Physik zur Debatte, er wird zugleich zum Argument gegen die Existenz Gottes und für die Eigendynamik der Materie. Bei ihrem Entdecker aber und bei seinen Zeitgenossen lösen diese Konsequenzen einen metaphysischen horror vacui aus, der sich erst im Verlauf der nächsten 120 Jahre verlieren wird – eine Entwicklung, die die Studie anhand der Schriften Bernard de Fontenelles und Denis Diderots nachzeichnet. Am Beispiel der Leere entwirft sie so eine frühneuzeitliche Archäologie der nihilistischen Er-fahrung und untersucht dabei, erstmals mit einem Fokus auf Frankreich, die Wechselwirkungen zwischen der wissenschaftlichen, philosophischen und literarischen Rede vom körperlosen Raum.

Der AutorChristian Reidenbach studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hannover und Französische Philologie und Germanistik an den Uni-versitäten Tübingen und Trier. Er promovierte im trinationalen Graduierten-kolleg Gründungsmythen Europas der Universitäten Bonn, Paris-Sorbonne IV und Florenz und ist Mitherausgeber des Bandes Freundschaft. Theorien

und Poetiken (München 2012).

9783826063749

Ausgezeichnet mit dem

Prix de la

République française

Wolfgang Wein

Visual Turn

Die Wende von Empirismus, Analytischer Philosophie und Naturalismus zu einem modernen, rationalistischen Neukantianismus

804 Seiten, Hardcover, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 86,00 · ISBN 978-3-8260-6379-4 VLB-Warengruppe 521

Dieses Buch möchte eine Revolution der Denkungsart auf den Weg bringen. In kritischer Auseinandersetzung mit den Dogmen des Empirismus und der erschlaffenden und konformistischen Analytischen Sprachphilosophie versucht es eine Synthese aus den Lehren jener Genies zu generieren, welche das Fun-dament der westlichen Kultur gelegt haben: Platon – Descartes – Kant – Cas-sirer. Das neuentdeckte visuelle Denken soll wieder in sein Rechte gesetzt und die selbstverliehene Monopolstellung der Sprachphilosophie in Frage gestellt werden. Zudem soll die Substanzlosigkeit der naturalistischen und realisti-schen Strömungen aufgezeigt werden, welche uns glauben machen wollen, der menschliche Geist sei bloß Gehirn, bzw. eine Maschine. Der Aufstieg Europas war aufs engste verbunden mit dem Rationalismus und der Philosophie der Vernunft, wie sie im Werk Immanuel Kants ihre konkreteste Gestalt erlangte. Der zunehmenden Zerstörung der aufklärerischen Vernunft, durch die unselige Komplementarität von postanalytischem „anything goes“ und postmodernem Irrationalismus soll hier ein Entwurf entgegengestellt wer-den, welcher die besten Traditionen europäischer Vernunft mit den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaften verbindet. Die neuartige Fundierung des Begriffs durch die „visuelle Grammatik“ ermöglicht es, innovative Ansätze zur Theorie des Begriffs, aufbauend auf Ernst Cassirers „Symbolischer Prägnanz“ vorzustellen und zu einem „Update“ der Lehre Kants zu eröffnen. Ein moderner, rationalistischer Neukantianismus soll an die Stelle von Geschichtspflege und Kant-Exegese treten.

Der AutorWolfgang Wein ist Arzt und hat auch in Philosophie an der Universität Wien promoviert. Sein besonderes Interesse in der Philosophie gilt dem Neu-Kan-tianismus, dem Aufstieg des europäischen Rationalismus sowie der Entste-hung des Irrationalismus. Philosophische Werke: Das Irrationale (1997); Angst und Vernunft (2017).

9783826063794

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Wolfgang Viertel

Modelle der Existenz

Metaphysik nach dem Ende der Metaphysik

200 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-6389-3 VLB-Warengruppe 521

Das Ende der Metaphysik wird heute allgemein angenommen und vorausge-setzt. Dennoch besteht ein wissenschaftliches und menschliches Bedürfnis nach Metaphysik. Es muss also eine Metaphysik nach dem Ende der Me-taphysik geben. Dass diese Metaphysik von anderer Art sein muss als ihre Vorgänger und zu den vielen bereits bestehenden Metaphysiken nicht einfach eine weitere hinzufügen kann, versteht sich dabei von selbst. Diese neue Me-taphysik wird hier als Programm formuliert und gleichzeitig ein erster Schritt in dieser Metaphysik unternommen. Dazu werden die drei wichtigsten beste-henden Metaphysiken, die Lebensphilosophie, der Idealismus und der Rea-lismus analysiert und gezeigt, dass sie sich selbst auf eine Metaontologie hin aufheben. Diese Metaontologie ist die Metaphysik nach dem Ende der Meta-physik. Man kann sie auch einen verallgemeinerten Realismus nennen, aber sie ist sowohl Metaphysik als auch Ontologie und insofern die Aufhebung der bereits bestehenden Metaphysiken, als sie die Klasse aller Metaphysiken nicht nur in sich enthält, sondern sie auch ermöglicht.

Der AutorDr. Wolfgang Viertel, Studium der Philosophie, Theologie und Mathematik, war wiss. Mitarbeiter an der kirchl. Hochschule Bethel. Veröffentlichungen u.a.: Der Begriff der Substanz bei Aristoteles (1982), Kants Lehre vom

Urteil (1985), Der Mensch als Werkzeug und Vollender der Natur (2008).

9783826063893

Andrew Haas

Unity and Aspect

384 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Orbis Phaenomenologicus Studien, Bd. 46 Erscheinungstermin: 1. Quartal€ 68,00 · ISBN 978-3-8260-6450-0 VLB-Warengruppe 521

What is first philosophy today? In Unity and Aspect, the questioning begins with a new (old) approach to metaphysics: being is implied; it is implied in everything that is; it is an implication. But then, the history of philosophy must be rethought completely – for being implies unity, and time, and the other of time, namely, aspect. The effect on the self and on self-understanding is radical: we can no longer be thought as human beings; rather, reaching back to the ancient Greek name for us (phos), Haas seeks to rearticulate us as illuminating, as illuminating ourselves and others, and as implicated in our illuminations. Unity and Aspect then provokes us to problematize words and deeds, thoughts and things – and this means reconsidering our assumptions about history and survival, meaning and universality, sensibility and intimacy, knowledge and intentionality, action and improvisation, language and truth. And if Haas suspends the privilege enjoyed by our traditional philosophical concepts, this has implications for fields as diverse as ontology and phenom-enology, ethics and aesthetics, education and linguistics, law and politics.

The authorAndrew Haas is the author of Hegel and the Problem of Multiplicity (2000) and The Irony of Heidegger (2007), as well as numerous articles in ancient Greek philosophy, German idealism, and contemporary European philoso-phy. He is an Associate Professor of Philosophy at the Higher School of Eco-nomics, Moscow.

9783826064500

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Wolfgang Janke

Die Seinsfrage

Grundzüge einer restitutiven Ontologie

ca. 280 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-6400-5 VLB-Warengruppe 521

Ist die wissenschaftlich überholte, der Sinnlosigkeit verdächtigte, als Fabe-lei nihilierte Seinsfrage der Metaphysik wiederherstellbar? Antwort sucht ein Entwurf, welcher die unausgeschöpften Traditionsbestände in fünf Teilgebie-ten wieder einholt: als Seinslehre zwischen Sein und Nichts, als Kategori-enlehre zwischen Substanz und Akzidenzen, als Wesenslehre zwischen Idee und Materie, als Transzendentalienlehre zwischen Einheit und Vielheit, als Existenzlehre zwischen existentia und Existenzialität. Die postmetaphysische Wendung leitet eine Präzisierungsanalyse an, die nicht nur die nihilierenden Einschnitte, sondern auch substanzontologische Vereinseitigung aufdeckt. Dieser Methodengang führt – in sachangemessener Auseinandersetzung mit Heideggers seinsgeschichtlicher Kehre – zu Grundlagen einer restitutiven On-tologie hin: zum principial fragenden Zwischensein zwischen Sein und Nichts als Ausdruck menschlichen Daseins, welches als das Fragliche an ihm selbst existiert. Und das eröffnet eine Aussicht auf die abschließende Fragestellung: Ist eine philosophische Theologie nach dem Ruf „Gott ist tot“ wiederher-stellbar?

Der AutorDer zur Heideggerschule gehörige Emeritus Wolfgang Janke ist als Fichte- und Idealismusforscher hervorgetreten. Er hat zahlreiche Beiträge zu anderen Epo-chen der Metaphysik geleistet. Und es liegt eine Reihe eigener Systementwürfe vor (u.a. Kritik der präzisierten Welt, 1999, Wiedereinführung in die Philo-

sophie, 2013). In der restitutiven Ontologie zieht der Neunzigjährige die Sum-me seines transzendentalkritischen, existenzialen Nachfragens.

9783826064005

Christian Bispinck-Funke

Soziale Normen und Regeln

Ontologische Betrachtung

386 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Philosophie, Bd. 589 Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-6364-0 VLB-Warengruppe 521

Wie existieren soziale Normen und Regeln in dieser Welt? Diese Frage nach der Seinsweise sozialer Normen und Regeln wird in diesem Buch beantwor-tet. Die einvernehmlich und kollektiv zumeist im Stillschweigen bewahrten Vorstellungen vom Richtigen, Anständigen, Korrekten, Gesitteten etc. eines Milieus oder einer Kleingruppe (das lex tradita) sind im Unterschied zum geschriebenen Gesetz (dem lex scripta) auf zu erklärende Weise das lex in-

scripta non scripta. Dieses lex ist mental in dieser Welt realisiert: Die men-tale Repräsentation einer verbindlichen Norm übernimmt im individuellen Persönlichkeitssystem kognitive Funktionen und hat motivationale Effekte. Allerdings kann die normative Verbindlichkeit einer Norm – der diffuse so-ziale Zwang, der dazu nötigt, normkonformes Gebaren zu zeigen – als reelle Größe nicht auf das Faktum der mentalen Repräsentation der Norm redu-ziert werden. Während Norminhalte kognitiv realisiert sind, ist die Normver-bindlichkeit nämlich sozial konstruiert. Vor diesem Hintergrund wird der ontologische Status (die Seinsweise) sozialer Normen und Regeln mit der These erklärt, dass sie Handlungsrahmen bilden, die von der Blickwarte individueller Handlungsziele aus besehen objektiv existieren. Ontologisch besehen – ihre Position in Bezug auf das Ganze der Welt betreffend – sind sie aber intersubjektiv hergestellt und werden im Modus allgemeiner Ver-haltenserwartung und dem latenten Potential der sozialen Abstrafung bei Normverstoß kontrafaktisch über die Zeit hinweg erhalten.

Der AutorDr. Christian Bispinck-Funke studierte Philosophie, Politikwissenschaft und Deutsche Philologie in Münster, Riga und Dortmund. Er lehrt seine Studi-enfächer an der Universität und am Gymnasium. Mit dieser Arbeit wurde er 2016 promoviert.

9783826063640

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Andreas Brüschweiler

Die religionsgeschichtlichen Grundlagen des Dialoges Timaios

ca. 120 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-6388-6 VLB-Warengruppe 522

Die ionischen Griechen schreckten davor zurück, konkrete Inhalte ihres Glaubens an eine hohe jenseitige Welt in schriftlicher Form festzuhalten, und sie sahen insbesondere davon ab, ihre Glaubensüberzeugungen in einer zusammenhängenden Form schriftlich niederzulegen. Selbst wenn ionische Philosophen in öffentlichen Diskussionen und Vorträgen auf die geistigen Ur-sachen der materiellen Schöpfung zu sprechen kamen, präsentierten sie ihren Glauben weder in unverschlüsselter Form noch in einer zusammenhängen-den Art und Weise, sondern sie beschränkten sich darauf, einige Hinweise zu platzieren, wobei sie sich meist einer sinnbildlichen Sprache bedienten. Ein Paradebeispiel dafür bildet der Vortrag des ionischen Philosophen Timaios, den dieser um 409 v. Chr. im Kreise von Sokrates, Kritias und Hermokrates hielt und dessen Inhalt uns dank Platon überliefert wurde. Um ein vollständi-geres und präziseres Bild von der philosophischen und religiösen Sichtweise der Ionier zu erhalten, muss man den Inhalt der philosophischen Gespräche berücksichtigen, den der Ionier Sokrates mit zahlreichen seiner Zeitgenossen geführt hatte und die uns ebenfalls dank Platon überliefert wurden, denn diese Dialoge enthalten an zahlreichen Stellen Hinweise auf den Inhalt des ionischen Glaubensverständnisses von Sokrates, oft in stark verschlüsselter Form. Ziel des Buches ist, die Kernpunkte des ionischen Glaubens an eine hohe jenseitige Welt und ihr Verhältnis zur irdischen Welt gestützt auf den Vortrag von Timaios und die sokratischen Dialoge darzustellen.

Der AutorAndreas Brüschweiler studierte Rechtswissenschaft und war von 1999 bis 2004 wissenschaftlicher Assistent an der Forschungs stelle für Rechtsge-schichte der Universität Zürich. 2003 promovierte er über Ge rechtigkeit

durch Ironisierung – die Kritik von Sokrates an der geschlossenen spar-

tanischen Gesellschaft: Eine rechtsphilosophiegeschichtliche Analyse von

Karl Raimund Poppers Kritik an Platon. 2010 folgte der erste Teil der Sok-rates- Biographie mit dem Titel Sokrates’ Jugend und seine ersten philoso-

phischen Gespräche. 2011–2017 die Teile zwei bis sieben.

9783826063886

Norbert Rath

Bei Kafka schweigen die Sirenen

Paradigmen der Kritik von Montaigne bis Adorno

ca. 245 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Wittener kulturwissenschaftliche Studien, Bd. 13 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-6441-8 VLB-Warengruppe 510

Der vorliegende Band versammelt Aufsätze zu Michel de Montaigne, Georg Christoph Lichtenberg, Karl Philipp Moritz, Friedrich Hölderlin, Karl Kraus, Hermann Hesse, Franz Kafka, Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, Alexan-der Kluge und Peter Bürger. Es geht um Modelle der Kritik seit Montaigne. Nicht beliebige Beispiele der Literatur- und Philosophiegeschichte sollen aneinandergereiht werden, son-dern die vorgestellten Grenzgänger zwischen Literatur und Philosophie mö-gen jeweils exemplarisch für eine bestimmte Form von Kritik stehen: Kritik an religiösem Dogmatismus bei Michel de Montaigne, Sprach- und Erkenntnis-kritik bei Georg Christoph Lichtenberg, Sozial- und Erziehungskritik bei Karl Philipp Moritz, Arbeit am Mythos bei Friedrich Hölderlin und Franz Kafka, Kritik an der fatalen Begeisterung beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs bei Karl Kraus und Hermann Hesse, Faschismus- und Stalinismuskritik bei Walter Benjamin, Ideologie- und Kulturkritik bei Theodor W. Adorno und Alexander Kluge, Kritik an der „Institution Kunst“ bei Peter Bürger. In den Kapiteln zu Montaigne, Moritz, Benjamin und Adorno spielt darüber hinaus auch die Frage nach dem jeweils zugrunde liegenden Konzept von Glück eine wichtige Rolle.

Der AutorDr. Norbert Rath, bis 2014 Professor für Sozialphilosophie an der Fachhoch-schule Münster. Letzte Buchpublikationen: Glück – aber worin liegt es? (zus. mit Ph. Mayring, 2013), Biografisches Verstehen bei Freud (2016).

9783826064418

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Irmgard Palladino

Tot in Rom?

Zur Denkfigur Unendlichkeit in den Texten Wilhelm von Humboldts

342 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-6392-3 VLB-Warengruppe 525

Die Rede ist von einer merkwürdigen Variante deutscher Italiensehnsucht: Dem Wunsch, in Rom begraben zu werden, der im Fall Wilhelm von Hum-boldts mit einem konkreten Glücksgefühl korreliert. Das ist schon deshalb bemerkenswert, weil Humboldts römischer Aufenthalt vom Sterben dreier seiner Kinder und seines Freundes Schiller überschattet wurde. Die Frage nach dem Niederschlag, den die Auseinandersetzung mit dem Tod in Hum-boldts Texten fand, rekonstruiert die vorliegende Untersuchung als Form einer Werkpolitik, die es unternimmt, den eigenen Nachruhm in verschie-denen Diskursen zu steuern. Humboldts Terminologie, die den christlich besetzten Begriff ,Unsterblichkeit‘ durch den Begriff ,Unendlichkeit‘ ersetzt, wird in sechs privilegierten Lektüren nachgegangen. Zu einer Zeit, als Phi-losophie, Ästhetik und Naturwissenschaften auseinander zu treten begannen, formulierte Humboldt eine Vision von Wissenschaft, die ihre theoretische Legitimation in den Arbeiten von Thomas S. Kuhn gefunden hat. Roms Ru-inenlandschaft wurde für den Klassizisten und Verfasser einer Stanzendich-tung zum Formenspender, für den Sprachphilosophen und Historiker zum Reflexionsmedium der Relation Endlichkeit-Unendlichkeit, für das biogra-phische Individuum zum Palliativum der Sterblichkeit. Die Konzeption einer sich zum individuellen Ideal ausbildenden Persönlichkeit als Voraussetzung nachhaltiger Wirkung wird zum Ausgangspunkt eines Prinzips, das sich an-schickt, die im Zuge der Aufklärung abhanden gekommene metaphysische Sinninstanz anthropologisch neu zu definieren.

Die AutorinNach dem Studium der Literaturwissenschaft, Philosophie und Romanistik in Frankfurt am Main und Paris, das Irmgard Palladino 1984 mit einer Untersu-chung über Alexander von Humboldt und sein Buch der Natur abschloss, ließ sich die Autorin in Rom nieder. Die vorliegende Arbeit ist die überarbeitete Fassung ihrer Dissertation, mit der sie 2016 an der Humboldt-Universität in Berlin promovierte.

9783826063923

Vincent Berning

Objektives Formgesetz und Symbolisation des Lebendigen

Goethe als Philosoph: Eine Annäherung

ca. 140 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 26,00 · ISBN 978-3-8260-6367-1 VLB-Warengruppe 563

Die Universalität der Gedanken, die Goethe in seinen dichterischen und wis-senschaftlichen Werken schöpferisch realisierte, berührte tiefe Einsichten der Philosophie. Als deren Denker im eigentlichen Sinne wollte er nie ver-standen werden – trotz seines fundamentalen Interesses an metaphysischen Grundfragen.Goethes Aussagen sind stets mit den Augen dichterischer Anschauung auf-gefasst worden, weil er sah, dass die analogisch-bildhafte Zusammenschau tiefer in die vom Göttlichen herrührende Gestaltung der Natur mit ihrer symbolisierenden Bilderwelt eindringen kann. Das gilt besonders für die Lehre von der Ewigkeit des Seins und der Gattungs- und Artformen, welche die Urphänomene oder göttlichen Urideen symbolisieren. Es ist unmöglich Goethes Realismus der lebendigen Form auf Platon, Aristoteles, Plotin oder Thomas von Aquin (dem er unerkannt nahe war) und die deutsche Mystik oder Leibniz festzulegen.Goethe lehnte die rationalistische Schulphilosophie und die zeitgenössische Transzentalphilosophie ab. Sein Genie gründete originär auch in älteren Tra-ditionen.

Der AutorVincent Berning ist emeritierter Philosophieprofessor an der Rheinisch-West-fälischen Technischen Hochschule Aachen.

9783826063671

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Ann-Kathrin Banser / Philipp Bode

Selbstwerden

Über das Selbst als Aufgabe und die Möglichkeiten seiner Realisierung bei Søren Kierkegaard

120 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-6378-7 VLB-Warengruppe 525

Im allgemeinen Verständnis wird das Selbst häufig als eine mentale Entität angenommen, als einheitlicher und unwandelbarer Kern personaler Identi-tät. Doch Søren Kierkegaard stellt das landläufige Konzept des Selbst in Frage. Stattdessen suggeriert er, das Selbst sei ein vom Menschen aktiv zu vollziehen-der Vorgang, welcher aus der Integration gegensätzlicher Größen bestehe. Laut Kierkegaard verlangt dieses ‚Selbstwerden‘ zudem nach einem eigenen Zutun des Menschen. Ziel ist es, die Bedeutsamkeit des Selbst als eine Aufgabe in Hinblick auf die Eigenarten der menschlichen Existenz in Kierkegaards frühen pseudonymen Werken herauszuarbeiten. Die leitende Fragestellung lautet dabei, inwiefern Kierkegaard aus den Bestimmungen des Selbst die Forderung eines ‚Selbst-werdens‘ hervorgehen lässt und welche Möglichkeiten somit für den Men-schen bestehen, sein Selbst zu realisieren.

Die AutorenAnn-Kathrin Banser hat Deutsch, Philosophie, Religionswissenschaft / Werte und Normen, Pädagogik und Psychologie an der Leibniz Universität Hannover studiert und ist gegenwärtig an einer niedersächsischen Gesamtschule als Studienrätin tätig. Das vorliegende Buch basiert auf ihrer Masterarbeit.Dr. phil. Philipp Bode hat Philosophie, Germanistik, Medienwissenschaft so-wie Wissenschafts-, Technik- und Pharmaziegeschichte in Hannover, Berlin, Heidelberg und Braunschweig studiert, in Heidelberg promoviert und arbeitet gegenwärtig am Institut für Philosophie an der Leibniz Universität Hannover.

9783826063787

Martin Morgenstern

Vom Vorbild zum Antipoden

Die Bedeutung Schopenhauers für Nietzsches Denken

254 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Beiträge zur Philosophie Schopenhauers, Bd. 22 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 29,80 · ISBN 978-3-8260-6377-0 VLB-Warengruppe 525

Die Bedeutung Schopenhauers für Nietzsches Denken wird in der Nietzsche-Forschung kontrovers beurteilt. Während zu Beginn des 20. Jahrhunderts Schopenhauers Einfluss häufig als bedeutend eingeschätzt wurde, haben ihn spätere Interpreten wie Jaspers, Heidegger und Löwith als unwesentlich ver-anschlagt. In jüngerer Zeit zeichnet sich wieder eine Aufwertung der Rolle Schopenhauers ab. In Anknüpfung an die jüngere Nietzsche-Forschung zeigt diese Arbeit, dass sich die Entwicklung von Nietzsches Denken in immer wiederkehrender Auseinan-dersetzung mit der Philosophie Schopenhauers vollzogen hat. Vor allem seine Überlegungen zur Metaphysik und Ethik werden häufig vor dem Hintergrund der Schopenhauerschen Auffassungen erst richtig verständlich. In seiner frü-hen Phase lehnt er sich eng an Schopenhauers Erkenntnistheorie, Willensme-taphysik und Ethik an, doch distanziert er sich vorsichtig von einigen Lehren Schopenhauers, aber ohne offene Kritik zu äußern. In der mittleren Phase wendet er sich offen gegen Schopenhauers Willensmetaphysik, Mitleidsethik und Erlösungslehre. Der späte Nietzsche setzt seine frühere Kritik fort, bemüht sich aber vor allem darum, mit eigenen Konzepten wie Wille zur Macht, ewige Wiederkehr des Gleichen und dionysische Lebensbejahung Gegenpositionen zu Schopenhauer zu entwickeln. In Nietzsches Denkweg wandelt sich Scho-penhauer damit vom Vorbild zum Antipoden.

Der AutorDr. Martin Morgenstern lebt als freier Autor in St. Wendel/Saar. Neben seiner Dissertation Schopenhauers Philosophie der Naturwissenschaft (1985) publizierte er zahlreiche Aufsätze zu Schopenhauer. Weitere Veröffentlichun-gen zu N. Hartmann und Kritischem Rationalismus, 2008 erschien das Buch Metaphysik in der Moderne.

9783826063770

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Chung-Chi Yu

Life-World and Cultural Difference

Husserl, Schutz and Waldenfels

ca. 376 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Orbis Phaenomenologicus Studien, Bd. 47 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 68,00 · ISBN 978-3-8260-6451-7 VLB-Warengruppe 526

The fact that there are different cultures in the world is too obvious for words. Considering thus cultural differences in the light of the phenomenological concept of life-world may raise the following questions: Do we live in the same life-world regardless of such cultural differences? Or do we live in different life-worlds because of cultural differences? The first question presupposes a singular life-world, whereas the second question entails a plurality of life-worlds. In any case, how is the notion of cultural difference related to that of the life-world? Edmund Husserl (1859–1938), the founder of phenomenology seems to conceive the life-world as the bare ground of the natural sciences. The life-world therefore acquires a universal validity regardless of cultural differences. In contrast, for Alfred Schutz (1899–1959), who is more concerned with the foundation of human and social sciences than that of natural sciences, the life-world understood as field of praxis with social and cultural characteristics unavoidably assumes cultural differences.Besides critically discussing these two radically diverging positions, the book also discusses what Bernhard Waldenfels sees as a common denominator: the idea of grounding (Grundlegungsidee). Both Husserl and Schutz develop in their own ways a foundationalist interpretation of the life-world. In whatever case, the book seeks to overcome any foundationalism whether in the form of universalism or culturalism by suggesting to refocus and inquire into the status of cultural objects. Universals are ill-suited for cultural matters. Correlatively, considering cultural objects from alien cultures requires acknowledging difference with a sense of humility that does not preclude the possibility of understanding.

The authorChung-Chi Yu is Professor of Philosophy and Director of the Institute of Philosophy, National Sun Yat-Sen University, Taiwan.

9783826064517

Christian Kube

Die Frage der Kehre

Eine kritische Darstellung der Zeittheorie Martin Heideggers im Hinblick auf die Zäsur zwischen Früh- und Spätwerk

ca. 130 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cmEpistemata Philosophie, Bd. 593 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-6473-9 VLB-Warengruppe 526

Martin Heidegger zählt mit seinem umfassenden Œuvre zu den einflussreichs-ten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Hierbei nimmt die Zeitphilosophie in seinem Denken eine zentrale Rolle ein. Prägend für Heideggers Werk ist zudem die grundlegende Änderung seines Ansatzes nach der „Kehre“. Mit der „Kehre“ wendet Heidegger sich von dem sein Frühwerk prägenden funda-mentalontologischen Ansatz ab und verfolgt ein verstärkt seinsgeschichtliches Denken.In der vorliegenden Arbeit unterzieht der Autor sämtliche zeitphilosophische Schriften Heideggers einer kritischen Bewertung im Hinblick auf die Bedeu-tung der Zeit für das menschliche Sein. Dabei folgt die Untersuchung der The-se, dass sich die für Heidegger zentrale Kehre zwischen Früh- und Spätwerk in der Zeittheorie nicht nachweisen lässt.Losgelöst von dem oft eigenwilligen heideggerschen Sprachjargon zeigt der Autor über die verschiedenen Schaffensperioden hinweg eine zusammenhän-gende Gesamtentwicklung der Zeittheorie auf. Besonders betont werden die aristotelischen, neukantianischen und phänomenologischen Einflüsse, wel-che Heidegger dazu inspirierten, die ontologische Begründbarkeit von Zeit zu hinterfragen sowie die Bedeutung von Zeit für das menschliche Bewusstsein und dessen Subjektivität zu betonen.

Der AutorChristian Kube studierte Philosophie, Alte Geschichte und Religionswissen-schaft und promovierte mit der vorliegenden Arbeit an der Universität Mün-ster. Beruflich ist er als Projektmanager und Freigeist tätig.

9783826064739

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Andreas Bartz

Denken wider den Szientismus?

Zur Bestimmung der Philosophie im Anschluss an Heidegger und Wittgenstein

206 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Philosophie, Bd. 588 Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 38,00 · ISBN 978-3-8260-6363-3 VLB-Warengruppe 526

Mit diesem Buch legt der Autor eine Revision gängiger Lesarten vor. Er zeigt, dass sich die eigentümlich performativen Denkweisen von Heidegger und Wittgenstein in ihrem kritischen Verhältnis zum Szientismus ähneln. Die aus-drücklich nicht szientistischen Denkbewegungen der beiden werden genauer untersucht, um durch einen kritischen Vergleich eine Bestimmung der Philo-sophie in ihrer Eigenheit zu gewinnen. Erstmalig berücksichtigt der Autor da-bei Marginalien in Heideggers Handexemplar des Tractatus. Hier zeigt sich eine Nähe zum frühen Wittgenstein, dessen Ausführungen zum Mystischen mit Heideggers Sigetik in Bezug gesetzt werden. Zudem wird untersucht, in-wiefern sich insbesondere Wittgensteins Spätphilosophie von Heideg ger her als implizite hermeneutische Phänomenologie lesen lässt. Auch das Künstle-risch-Dichterische im Philosophieverständnis beider Denker wird als Kern-motiv behandelt. Im letzten Teil des Buches steht die Frage im Zentrum, ob eine so konzipierte Philosophie ihre Eigenständigkeit gegenüber den (Natur-)Wissenschaften behaupten und sich womöglich trotzdem als dialogfähig mit anderen Disziplinen erweisen kann.

Der AutorAndreas Bartz studierte Philosophie, Anglistik und Geschichtswissenschaft in Wuppertal, Leuven und Freiburg im Breisgau. Seine Promotion an der Bergi-schen Universität Wuppertal wurde von László Tengelyi und Peter Trawny betreut.

9783826063633

Niklas Dommaschk

Ähnlichkeit und ästhetische Erfahrung

Eine Konstellation der Moderne: Kant, Benjamin, Valéry und Adorno

ca. 300 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 896 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-6426-5 VLB-Warengruppe 521

Das Buch untersucht die Relation der Ähnlichkeit in ihrer Bedeutung für Ästhetik und Epistemologie der Moderne. Hatte Michel Foucault in Die Ord-

nung der Dinge die These formuliert, dass die Ähnlichkeit ihre Rolle als strukturierende Form des Wissens im Laufe des siebzehnten Jahrhunderts verloren habe, so geht die vorliegende Untersuchung davon aus, dass das Ähnlichkeitsdenken auch in der Moderne von grundlegender Bedeutung ist. Leitend ist dabei die Annahme, dass die Ähnlichkeit ihre besondere Rele-vanz nun in einem Diskurs über ästhetische Erfahrung entfaltet, wobei sich von dort aus wiederum fundamentale Fragestellungen der Erkenntnistheo-rie eröffnen. Den Ausgangspunkt der Untersuchung bildet die Philosophie Immanuel Kants in ihrer maßgeblichen Bedeutung für ästhetische Theorien der Moderne. Anhand detaillierter Lektüren von Texten von Walter Benjamin, Paul Valéry und Theodor W. Adorno wird die Argumentation weiter entfaltet, womit auch die in der Forschung bislang nicht berücksichtigte Konstellation Valéry – Benjamin – Adorno erstmals genauer in den Blick genommen ist. Die Arbeit ist im Fach der Literaturwissenschaft angesiedelt, jedoch grundsätzlich interdisziplinär auf Fragen der Ästhetik und Kunsttheorie ausgerichtet.

Der AutorNiklas Dommaschk hat an den Universitäten Hannover und Hamburg Neuere deutsche Literatur, Philosophie sowie Englische Literatur und Kultur studiert. Er wurde mit der vorliegenden Arbeit 2017 an der Universität Hamburg pro-moviert.

9783826064265

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Reinhard Margreiter

Media Turn

Perspektiven einer interdiskursiven Medienphilosophie

216 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 38,00 · ISBN 978-3-8260-6396-1 VLB-Warengruppe 521

Die mediale Wende (Media Turn) gewinnt, nachdem sie schon seit längerem in den Kulturwissenschaften Einzug gehalten hat, auch in der Philosophie zunehmend an Einfluss: Man begreift Wahrnehmung, Denken und Wissens-organisation als abhängig von dominierenden Medien und Medienkonstel-lationen.Interdiskursiv ist Medienphilosophie, wenn sie sich gegenüber den empiri-schen Medienwissenschaften, aber auch gegenüber allen anderen relevanten Diskursen der Lebenswelt nicht als über- oder untergeordneter, sondern sie auf Augenhöhe begleitender, zwischen ihnen vermittelnder Diskurs versteht.

Der AutorReinhard Margreiter, bis 2015 Privatdozent für Philosophie an der Humboldt Universität Berlin sowie Gastprofessor und Lehrbeauftragter an der Universi-tät Innsbruck. Sein Buch Medienphilosophie. Eine Einführung ist 2016 – in zweiter, erweiterter und verbesserter Auflage – bei K&N erschienen.

9783826063961

Matthias Götzelmann

World as Transmitting Medium

Theorie eines Meta-Mediums bei Alfred North Whitehead

ca. 300 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Film – Medium – Diskurs, Bd. 90 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-6469-2 VLB-Warengruppe 526

Whitehead stellt latent das Theorem eines Meta-Mediums an den Ausgangs-punkt seiner Metaphysik. In Ablehnung der Descart’schen Substanzontologie formuliert Whitehead eine Theorie, die Sein und Werden als wechselseitige Stadien der Natur miteinander verweben. Natur ist ein Wirkungsprinzip, der eine schöpferische Kreativität zugrunde liegt. Materie und Kreativität werden folglich Synonym benutzt und der Kosmos als wachsender Organismus be-schrieben. Dabei wird die (Um)Welt als Potential des Werdens dargestellt, die nicht unabhängig von einer Identität des Seins aufzufassen ist. Die (Um)Welt kann so als eine metastabile Form aus Einflüssen analysiert werden: „the world as a Medium“. Ein Medium ist demnach sowohl Wirkungsprinzip in der Natur als auch Ursachenprinzip für die Natur. So kann ein Medium der „self-realization“, oder auch „self-production“ – und ein ästhetisch-materiel-les-Medium innerhalb Whiteheads Theorie erörtert werden. Hierbei verfolgt Whitehead philosophisch eine Gegenposition zu Descartes und Kant, sowie naturwissenschaftlich zu Einstein. Es wird darüber hinaus oft übergangen, dass sich Marshall McLuhan und im Besonderen Gilles Deleuze stark auf Whitehead beziehen. Diese Lektüre stellt eine klare Alternative zu gängigen medienwissenschaftlichen Perspektiven dar.

Der AutorMatthias Götzelmann, Studium der Visuellen Kommuniktion (Fotografie und Experimentalfilm) in Hamburg. Studium der bildenden Kunst (Computer- und Videokunst) in Wien. 2017 Promotion an der Universität Wien (TFM). Seit 2005 künstlerische Leitung für internationale Projekte in Film und Wer-bung.

9783826064692

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Timo Klattenhoff

Geld als symbolische Form?

Parallelen zwischen den Philosophien Georg Simmels und Ernst Cassirers

ca. 360 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Philosophie, Bd. 592 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 58,00 · ISBN 978-3-8260-6410-4 VLB-Warengruppe 526

Was heißt es, Geld, wie Georg Simmel es in seiner Philosophie des Geldes (1900) disktutiert, mit Ernst Cassirer und seiner Philosophie der symboli-schen Formen (1923, 1925, 1929) als eine symbolische Form zu verstehen? Im Rückgriff auf ihre kulturphilosophischen wie -kritischen Arbeiten werden Parallelen aufgezeigt, die ihre Konzepte, Ideen, Themen miteinander verbin-den.Die Argumentation greift einerseits zurück auf die von Simmel dargelegte Ent-wicklung des Geldes, das zunehmend alles Substanzhafte ablegt. Dies äußert sich nicht nur in effizienteren und übergriffiger werdenden wirtschaftlichen Strukturen, es befördert ebenso die Trennung zwischen subjektiver und ob-jektiver Kultur und bedingt Denkformen, die sich dem Wesenhaften des Gel-des annähern: seiner Gleichgültigkeit beim zahlenmäßigen Übersetzen von Waren und Personen.Andererseits bedient sich die Argumentation der Cassirerschen Aufteilung zwischen Ausdrucks-, Darstellungs- und Bedeutungsfunktion, die er für die symbolischen Formen Mythos, Sprache und Wissenschaft bestimmt. Mittels einer Parallelisierung dieser zur Geldentwicklung wird schließlich ein Ver-ständnis des welterschließenden und kulturschaffenden Moments des Geldes als symbolische Form erarbeitet und seine Rolle in modernen Gesellschaften reflektiert.

Der AutorTimo Klattenhoff, Studium der Geschichte und Philosophie in Bremen und Heidelberg. Promotion an der HU Berlin zu Cassirer und Simmel. Mither-ausgabe kulturphil. Monographien (Peter Lang 2016 & Logos 2017). For-schungsinteressen: Kulturphilosophie und Epistemologie, Kritische Theorie, Wirtschaftsphilosophie.

9783826064104

Wolfgang Müller-Funk / Matthias Schmidt (Hrsg.)

Blumenbergs Schreibweisen

Methodische und kulturanalytische Perspektiven im Ausgang von Hans Blumenberg

ca. 250 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,80 · ISBN 978-3-8260-6458-6 VLB-Warengruppe 526

Anhand von zwei zentralen Schriften Hans Blumenbergs – den Paradigmen zu einer Metaphorologie (1960) und der Arbeit am Mythos (1979) – widmet sich der Band einer Relektüre der ausgefeilten gedanklichen wie sprach-lichen Verfahrensweisen, die der Philosoph zumeist unkommentiert zum Einsatz bringt. Gefragt wird damit nicht nur nach den spezifischen Darstel-lungsmitteln der Texte und dem Verhältnis, das diese zu den verhandelten Themenkomplexen unterhalten, sondern auch, inwiefern deren reichhaltiges Arsenal an Denk- und Ausdrucksweisen gegenwärtig Anschlussmöglichkeiten für kulturanalytische Fragestellungen bereithält. Die Beiträge stammen von: Thomas Ballhausen, Eckhardt Köhn, Sebastian Le-derle, Oliver Müller, Wolfgang Müller-Funk, Mauro Ponzi, Vahidin Preljevic, Matthias Schmidt, Tanja Veverka, Luca Viglialoro und Rüdiger Zill.

Die HerausgeberProf. Dr. Wolfgang Müller-Funk ist Kultur- und Literaturtheoretiker. Er lehrt am Institut für Europäische und Vergleichende Sprach- und Literaturwissen-schaft der Universität Wien. Dr. Matthias Schmidt promovierte zur Refokalisierung von Theorie im Exil bei Walter Benjamin und Siegfried Kracauer. Er lehrt am Institut für Germanistik der Universität Wien und an der New Design University, St. Pölten.

9783826064586

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Frank Schulz-Nieswandt

Metaphysik der Sozialpolitik

Richard Seewald und der Renouveau catholiqueSpurensuche auf dem Weg zum religiösen Sozialismus

ca. 350 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,80 · ISBN 978-3-8260-6437-1 VLB-Warengruppe 521

Das Buch behandelt das theologisch u.a. von Theodor Haecker und Henry Newman geprägte Gesamtwerk des Malerdichters Richard Seewald (1889–1976) im Rahmen einer inter-textuellen Re-Konstruktion von sozialen Krei-sen solitärer Gleichgesinnter im Kontext der Rezeption des Renouveau catholique. Dabei kristallisieren sich verschiedene, mitunter von Verlagen wie Hegner, Kösel, Knecht, Glock und Lutz geförderte Netzwerke heraus, die um einen modernisierten, post-neuscholastischen – kultur- und zivilisations-kritischen – sozialen Katholizismus kreisen. Unterschiedliche Beziehungsli-nien und verschiedene, sich überschneidende theologisch-literarische Netz-werkkreise zeichnen sich ab, die u.a. Hans Urs von Balthasar, Paul Claudel, Romano Guardini, Wilhelm Hausenstein, Heinrich Lützeler, Gabriel Marcel, Ernst Michel, Karl Pfleger, Max Picard, Josef Pieper, Erich Przywara, Edzard Schaper, Reinhold Schneider, Joseph Wittig, Alois Wurm, Peter Wust u.v.a. umfassen. Dabei wird eine existenziell weltoffene, liebende Haltung eines sozial gesinnten Katholizismus erkennbar, der jedoch in seinen Sozialord-nungsideen einerseits nicht an die Tiefe eines religiösen Sozialismus in der Tradition von Paul Tillich (1886–1965) heranreicht, andererseits in seiner habituellen Psychodynamik als sozialer Konservatismus deutlich abzugrenzen ist vom borderlinen Eskapismus in Strömungen der Konservativen Revoluti-on. In einer Tiefe hinter diesem Drehbuch steht nochmals eine andere Frage: Die Bedürftigkeit und die Möglichkeit einer Metaphysik der Sozialpolitik.

Der AutorFrank Schulz-Nieswandt ist Professor für Sozialpolitik, Methoden der qualita-tiven Sozialforschung und Genossenschaftswesen an der Universität zu Köln, außerdem Honorarprofessor für Sozialökonomie der Pflege an der Philoso-phisch-Theologischen Hochschule Vallendar.

9783826064371

Daniela Berner-Zumpf

Sittlichkeit und Moral

Gerechtigkeit aus Alan Gewirths ethischer und Axel Honneths sozialphilosophischer Sicht

236 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Philosophie, Bd. 590 Erscheinungstermin: 1. Quartalca. € 39,80 · ISBN 978-3-8260-6368-8 VLB-Warengruppe 526

Auf der Suche nach Antworten auf die Frage nach der normativen Grundlage der Theorie einer gerechten Gesellschaft erweisen sich die kantische und die hegelsche Tradition weitgehend als idealtypischer Gegensatz. In dieser Arbeit wird durch einen Vergleich zweier aktueller Vertreter dieser Traditionen, Alan Gewirth und Axel Honneth, untersucht, inwieweit tatsächlich ein Gegensatz besteht. Einerseits haben Gewirth und Honneth sehr verschiedene Zugänge zur Gerechtigkeit: Während Gewirth im Sinne der kantischen Tradition auf der Basis eines allgemeinen Begriffs menschlichen Handelns und eines Be-griffs minimaler Vernünftigkeit ein oberstes moralisches Prinzip begründet, das die Grundlage seiner Theorie einer gerechten Gesellschaft bildet, macht Honneth, im Sinne des hegelschen Sittlichkeitsansatzes, das normative Poten-tial der realen Institutionen zur Grundlage seiner gesellschaftsanalytischen Gerechtigkeitstheorie. Auch treffen einige „traditionelle“ Kritikpunkte durch-aus zu. Andererseits weisen beide Ansätze inhaltlich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede auf. Zudem lässt sich ein wechselseitiges Ergänzungsverhält-nis aufzeigen: Gewirth kann Honneths Ansatz um eine normative Begründung bereichern, Honneth bietet für Gewirths Theorie notwendige Präzisierungen.

Die AutorinDaniela Zumpf studierte Philosophie und Latein in Bochum; dort entstand auch diese Arbeit, betreut durch Klaus Steigleder. Seit 2014 ist sie wissen-schaftliche Mitarbeiterin in der Philosophiedidaktik der Universität Pader-born; weitere Forschungsschwerpunkte liegen in der Moral- und Sozialphi-losophie.

9783826063688

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Christoph Asmuth / Quentin Landenne (Hrsg.)

Kosmopolitisch Denken

ca. 250 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Kultur – Geschichte – System, Bd. 13 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 44,00 · ISBN 978-3-8260-6384-8 VLB-Warengruppe 521

In der Moderne haben Weltbürgertum und Nationalstaat die gleiche Ge-burtsstunde, nämlich in jener Epoche, in der die bürgerlichen Revolutionen gleichzeitig die jeweiligen Nationen konstituierten und dem europäischen Kontinent den Weg eines neuen gemeinsamen Schicksals eröffneten. Wäh-rend die Welt selbst als eine neue Dimension des Politischen und des Rechts entsteht, übernimmt die Nation europaweit die Funktion einer unabdingba-ren politischen und kulturellen Voraussetzung moderner Staatlichkeit. Hinter diesem weder zufälligen noch bedeutungslosen gleichzeitigen Auftreten auf der politischen Bühne der Geschichte Europas spielt sich zugleich eine phi-losophische Dialektik ab. Charakteristisch verdichtet zeigt sich das in der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, vor allem in der klassischen deutschen Philosophie und in der Romantik.Die Dialektik des Kosmopolitismus zwischen der einen Weltrepublik und den vielen Nationalstaaten führt zu Störungen in einem angestrebten harmoni-schen Pluralismus. Von Anfang an droht dieser Dialektik die Gefahr sich auf-zulösen, indem die zwei Perspektivpole ihre begriffliche Spannung verlieren und sich die Pole in ihrer Beziehung aufeinander trennen, einerseits auf dem Weg eines nationalen und kulturellen Partikularismus, andererseits in der Form eines religiösen oder rationalen Universalismus. Dieser Band stellt unter anderem Fragen nach der Funktion der Nation als Identitätsstruktur und als Integrationsmuster, nach der Grenzen der Volks-souveränität, nach dem Status Europas, der Spannung zwischen Anerken-nung und Konflikt, der individuellen Aufgabe des Kosmopoliten, nach dem Kern des Weltbürgerrechts oder der Bedeutung der Grenzen in dieser kos-mopolitischen Dialektik. Der Band prüft, inwiefern die Durchdringung der begrifflichen Spannungen des Kosmopolitismus in der klassischen deutschen Philosophie erhellend für die heutige Situation in Europa sein kann.

9783826063848

Christoph Asmuth / Quentin Landenne (Hrsg.)

Perspektivität als Grundstruktur der Erkenntnis

258 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Kultur – Geschichte – System, Bd. 12 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 44,00 · ISBN 978-3-8260-6383-1 VLB-Warengruppe 521

Die Philosophie hat lange Zeit das Thema Perspektivität und den Perspek-tivismus eng mit Nietzsche assoziiert und vielfach mit dem Relativismus identifiziert. Aktuelle Forschungen zeigen aber, dass dieses reduzierte Bild korrigiert werden muss. Perspektivität kann als Grundstruktur der mensch-lichen Erkenntnis aufgefasst und darüber hinaus als zentraler Begriff einer starken Epistemologie des gegenwärtigen Pluralismus eingesetzt werden. Als Gegenstand der Philosophiegeschichte sind Theorien der Perspektivität we-der unerforscht noch unbekannt. Allerdings bewegt sich der gegenwärtige Diskurs in einer spürbaren Distanz zu seiner Vorgeschichte. Die Forschung hat sich nur selten um einen historischen Abgleich mit den verschiedenen Epochen und Traditionen des perspektivischen Denkens bemüht. Der vorliegende Band will dazu beitragen, diese Lücke zu schließen, indem er mittelalterliche, moderne und gegenwärtige Perspektivismen bzw. Stand-punktlehren historisch-systematisch gegeneinanderstellt. Diese Konfrontati-on setzt methodologisch einen gemeinsamen Begriff und eine heuristische Definition des Forschungsgegenstandes voraus. Eine solche Definition soll sich dabei selbst auf eine perspektivische Art und Weise bilden, weil sich ein eindeutiges ,Wesen‘ der Perspektivität nicht dogmatisch und völlig ahistorisch postulieren lässt. Unsere Forschung nimmt daher die Vielfalt der möglichen Standpunkte auf ihr Objekt, die Perspektivität, in den Blick, und zwar durch philosophiegeschichtliche Analysen ihrer spekulativen Leistungsfähigkeit, ih-rer phänomenologischen Relevanz und ihrer systematischen Effekte.

Die HerausgeberChristoph Asmuth ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Berlin. Quentin Landenne ist Gastprofessor an der Université Saint-Louis Bruxelles und Forscher im Prospéro Zentrum (USL-B) und im Centre de Théorie Po-litique (ULB).

9783826063831

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1. Halbjahr 2018K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

P H I L O S O P H I E

Bernd Schuppener

Die Abenteuer der Selbsterkenntnis

Auf den Spuren eines gefährlichen Auftrags

ca. 120 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 17,80 · ISBN 978-3-8260-6430-2 VLB-Warengruppe 521

Das „erkenne dich selbst“ des Orakels zu Delphi steht am Anfang der eu-ropäischen Denktradition und markiert somit den Beginn von Wissenschaft und Philosophie. Wir verfolgen die kritische Auseinandersetzung mit dieser Forderung durch die Geistesgeschichte. Lässt sich Selbsterkenntnis über-haupt realisieren? Wenn ja, wie? Wer bin ich – ganz generell als Mensch und ich ganz persönlich? Was sagt mein Lebensweg über meinen Charakter aus? Wie steht es mit dem Unbewussten? Wer sich selbst nicht kennt, kann auch den anderen nicht wirklich kennen, also keine Führungsaufgaben überneh-men. Die Übernahme von Verantwortung und Selbsterkenntnis gehen Hand in Hand. Tatsächlich jedoch hegen viele Menschen eine heftige Ablehnung gegenüber der Selbsterkenntnis. Sei es aus Angst vor dem Unbewussten oder aus Geringschätzung alles Seelischen: viele wollen nicht wissen, wer sie sind. Wer aber einmal den roten Faden gefunden hat, den inneren Kern der eigenen Persönlichkeit, um den herum sich das Leben erzählen lässt, kann freier und souveräner sein Leben gestalten als es den vielen unbewussten Mitmenschen jemals möglich sein wird.

De AutorProf. Dr. Bernd Schuppener, studierter Philosoph, war als TV-Journalist, Wis-senschaftler, Unternehmer und Buchautor tätig. Langjährige Mitarbeit in der C. G. Jung-Gesellschaft. Seine philosophischen Bücher beschäftigen sich aus einer ganzheitlich-praktischen Perspektive mit hintergründigen und unbe-wussten Aspekten des Lebens.

9783826064302

Hans-Joachim Pieper

Bevor die Liebe geht

Essays über Liebe, Freundschaft und Miteinander

ca. 96 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 19,80 · ISBN 978-3-8260-6476-0 VLB-Warengruppe 520

Was hält eine Gesellschaft im Innersten zusammen? Was macht das Wesen von Freundschaften aus? Wie kann man der Liebe Dauer verleihen? In drei Essays fasst Hans-Joachim Pieper aktuelle und traditionelle Antworten der Philosophie zusammen und zeigt, wie eng die Formen und Motive des So-zialen miteinander verstrickt sind. Liebe kann sich in Institutionen manifes-tieren. Mitgefühl und Nächstenliebe spielen bei allem Miteinander eine Rolle. Freundschaften werden in Gesprächen und Unternehmungen, in Netzwerken, Parteien und Freizeitvergnügungen gepflegt. In lebenslangen Verbindungen gewinnt die Freundschaft eine herausragende Gestalt. Zugleich bildet sie auch einen wesentlichen Bestandteil der Liebe. Die Gemeinsamkeiten der hier besprochenen Formen des Miteinanders und ihre Vielfalt geben Grund zur Hoffnung, dass die Menschen letztlich mehr zum Frieden neigen als zum Krieg und dass die Rede von der Menschheit nicht nur Schönrederei ist.

Der AutorDr. phil. habil. Hans-Joachim Pieper ist Professor für Philosophie an der Ala-nus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn. An zahlreichen Bildungseinrichtungen referiert er über aktuelle und gesellschaftlich relevan-te Themen der Philosophie.

9783826064760

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1. Halbjahr 2018 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

P H I L O S O P H I E

Johann Hofbauer

Bewusstsein

72 Seiten, Broschur, Format 14 x 20,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 12,80 · ISBN 978-3-8260-6361-9 VLB-Warengruppe 521

Im Rahmen des sogenannten Leib-Seele-Problems ist das Phänomen Bewusst-sein wieder ins Blickfeld gerückt. Vielleicht beruht das Leib-Seele-Problem nur auf einem Irrtum. Vielleicht kann das Leib-Seele-Problem nicht gelöst werden, vielleicht will es gar nicht gelöst werden, damit das Bewusstsein vor absoluter Verfügbarkeit geschützt bleibt. Aber die Frage nach der Beziehung zwischen Körper und Geist kann Impulse geben, falsche Denkstrukturen aufzubrechen, insbesondere, was die verhängnisvolle Monopolstellung des Materie-Paradigmas betrifft. Der vorliegende Band enthält über 500 solcher Impulse in Form von aphoristischen Einzelsätzen, meist Fragen, die dem Bewusstsein nachzuspüren versuchen. – Sehen wir das, was uns die Augen öffnet? – Warum können wir nicht einen Schritt neben uns treten? – Wir hal-ten alles Stumme für bewusstlos. – Es ist höchste Zeit, dass die Brisanz des Themas realisiert wird. Denn die moderne Technik hat nicht auf die Lösung des Leib-Seele-Problems gewartet und sich ihre eigene Welt geschaffen, ohne Rücksicht darauf, welcher Geist womöglich ins Leben gerufen wurde…

Der AutorJohann Hofbauer, Studium der Biologie, Chemie und der Erziehungswissen-schaften an der Universität Regensburg, lebt in Passau. Eine Zusammenstel-lung aphoristischer Sätze zu Fragen des Bewusstseins erschien bereits 2015 bei K&N unter dem Titel Wahrnehmung.

9783826063619

Peter V. Zima

Ästhetische Negation

Das Subjekt, das Schöne und das Erhabene von Mallarmé und Valéry zu Adorno und Lyotard

2., durchgesehene und erweiterte Auflage

ca. 230 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 29,80 · ISBN 978-3-8260-6178-3 VLB-Warengruppe 521

Ausgehend von der Negativität spätmoderner Dialektik im Sinne von Ador-no schildert dieses Buch die prekäre Stellung des künstlerischen Subjekts zwischen dem Schönen und dem Erhabenen im Übergang von der Moderne zur Postmoderne. Während dieses Subjekt bei Mallarmé, Valéry und Adorno noch versucht, das Erhabene, das im Zuge fortschreitender Sprachentwer-tung zum Vorschein kommt, durch Formgebung in das Negativ-Schöne aufzu-nehmen, wird es von Lyotards Ästhetik des Erhabenen grundsätzlich in Frage gestellt. Insofern knüpft seine Ästhetik der 80er Jahre – trotz aller Diskon-tinuitäten und Differenzen – an seine subjekt- und formnegierende Theorie der pulsions libidinales der 70er Jahre an. Das letzte Kapitel befasst sich mit der Frage nach dem Erhabenen in der postmodernen Literatur, die in ihrer Gesamtheit nicht mit dem „lesbaren“, „post-avantgardistischen“ Text identi-fiziert werden sollte. In die zweite Auflage wurden zwei neue Abschnitte zur Ästhetik Herbert Marcuses und zur Poetik Edgar Allan Poes aufgenommen.

Der AutorPeter V. Zima ist ordentlicher Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt. Er ist seit 1998 korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien und seit 2010 Mitglied der Academia Europaea in London.

9783826061783

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1. Halbjahr 2018K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

Michael Gerten / Leonhard Möckl / Matthias Scherbaum (Hrsg.)

Vernunft und Leben aus transzendentaler Perspektive

Festschrift für Albert Mues zum 80. Geburtstag

ca. 300 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-6475-3 VLB-Warengruppe 521

Vorwort der Herausgeber mit Schriftenverzeichnis Albert Mues – H. Seubert: Transzendentalphilosophie und Metaphysik heute. Eine Skizze – M. Scher-baum: Philosophie als Lebensform – oder: Die Krise des Nihilismus und die Validität transzendentaler Argumentation. Systematische Reflexionen zu Letzt-begründung, Grenze und Bedeutung von Philosophie – M. Gerten: Der Cha-rakter der Transzendentalphilosophie als fundamentaler Geltungsreflexion. Historische und systematische Überlegungen mit besonderem Blick auf den späten Fichte – L. Möckl: Zur logischen Position der Hypothese – I. Radriz-zani: Die Zeitfiguration in der Transzendentalphilosophie. Reinhard Lauths Appositionslehre als Aktualisierung von Fichtes Zeitmodell – K. Pollok: Kants Begriff der Normativität im Kontext der frühneuzeitlichen Philosophie – C. Lotz: Gewissen und Widerstand – M. Fuchs: „Freiheit, die sich Dasein gibt“. Individuum und Staat bei Platon und Hegel – B. Dieckmann: Reich der Frei-heit und Kreuzestheologie. Opfer bei Johann Gottlieb Fichte – W. Klausnitzer: Christentum versus Islam. Überlegungen zum Thema der Gewalt in beiden Religionen – M. Famula: Zwischen Grenzenlosigkeit und Ausgrenzung. Liebe als Kultivierungsprozess in Adalbert Stifters Brigitta.

Die HerausgeberDr. Michael Gerten lehrt Philosophie in verschiedenen Fachbereichen der Universität Bamberg. Er hat 2012 bei K&N den Sammelband Hegel und die Phänomenologie des Geistes veröffentlicht.Leonhard Möckl studierte Chemie an der LMU München und wurde dort 2015 promoviert. Gegenwärtig ist er Research Fellow an der Stanford University.Dr. Dr. Matthias Scherbaum ist Philosoph und Theologe, lebt in Bamberg und arbeitet zu systematischen Fragen in den Geisteswissenschaften.

9783826064753

P H I L O S O P H I E / M E D I Z I N E T H I K

Rainer Schäfer / Günter Schuhmann (Hrsg.)

„Sterben in Würde – Mythos oder erreichbares Ziel?“

Palliativ- und Hospizarbeit zwischen Idealvorstellung und Wirklichkeit

88 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Palliativmedizin und Hospizarbeit, Bd. 7 Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 12,80 · ISBN 978-3-8260-6385-5 VLB-Warengruppe 691

Geradezu inflationär zugenommen hat in den letzten Jahren die Rede vom „würdigen“ Sterben. Die Würde des Sterbens – Was wird damit verbunden? Ist das der Ausdruck einer Sehnsucht der Menschen, auch das Lebensende „designermäßig“ zu gestalten? Verbirgt sich dahinter der Wunsch, den Schre-cken des Todes zu verbannen? Wellness und Wellbeing auch im Sterben? Ist der „gute Tod“ zu einem neuen Mythos geworden, dem alle verzweifelt nach-rennen? Die Hospizbewegung und die Palliativmedizin sind mit dem Anspruch angetreten, die Lebensbedingungen für Sterbende möglichst überall zu ver-bessern. Welche Herausforderungen und Grenzen entstehen dadurch für alle Beteiligten?

Vorwort – R. Schäfer: Einführung zum Thema – K. Nolte: Der „gute“ Tod und „seliges“ Sterben im 19. Jahrhundert – W. George: Sterben in Institutionen: Aktuelle Situation und Ausblick – G. Graf: Hospizkultur – Anspruch und Wirk-lichkeit – E. Garhammer: „Sterbegröße“. Wie Literaten auf das Sterben blicken – eine Spurensuche – Diskussionsrunde.

Die HerausgeberDie Stiftung Juliusspital Würzburg ist ein Dienstleistungsunternehmen mit einer über 430-jährigen Geschichte, die mit humanitärem Auftrag in der Al-ten- und Krankenpflege tätig ist. Im Jahre 2001 wurden hier die Akademie für Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit sowie eine Palliativstation gegründet, als konsequente Fortsetzung des Stifterauftrages in der heutigen Zeit. Günter Schuhmann ist der Leiter der Akademie, Dr. Rainer Schäfer ist Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Palliativmedizin am Juliusspital.

9783826063855

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1. Halbjahr 2018 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

M E D I Z I N E T H I K

Andreas Frewer / Lutz Bergemann / Caroline Hack / Hans G. Ulrich (Hrsg.)

Die kosmopolitische Klinik Globalisierung und kultursensible Medizin

418 Seiten, Hardcover, Format 15,5 x 23,5 cm Jahrbuch Ethik in der Klinik, Bd. 10 Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 58,00 · ISBN 978-3-8260-6381-7 VLB-Warengruppe 691

A. Frewer / L. Bergemann / C. Hack / H. G. Ulrich: Globalisierung und Ethik in der Medizin. Internationalisierung – Kultursensibilität – Gerechtigkeit – I. Schwerpunkt: Medizinethik und Interkulturalität. Migration – Men-schenrechte – Global Health – W. Bruchhausen: Kulturelle Differenz und Diversität im Krankenhaus. Ethik zwischen Anpassung und Beharren – S. Agbih: Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge aus ethischer Perspektive: Wo fangen die Fragen an? – J. Wenner / O. Razum: Die gesundheitliche Versor-gung Geflüchteter – Von Gleichheit und Ungleichheit – M. Knipper: Global Health und das Menschenrecht auf Gesundheit. Perspektiven für Kliniken im Kontext der „Flüchtlingskrise“ – J. I. Kizilhan: Therapie traumatisierter Flüchtlinge. Transkulturelle Fragen am Beispiel des Projekts „Aufnahme von 1.000 Jesidinnen“ aus dem Nordirak – II. Forum: Interdisziplinäre Bei-träge zur Globalisierung klinischer Versorgung – I. Ilkilic: Interkultu-relle Kompetenz. Schlüsselqualifikation in einer kosmopolitischen Medizin? – F. Kressing: „Benefit or burden“? Ethische Probleme des in ter nationalen Medizintourismus – M. Kaschube / A.-K. Thum / A. Frewer: Global Medicine Made in Germany. International Patient Offices an deutschen Universitätskli-niken – A. Kostrzewski: Internationalisierung im deutschen Gesundheitswe-sen – strukturelle Entwicklung und neue Herausforderungen – M. Schilder / L. Kosan / K. Müller: Internationale Pflege – Internationale Fachkräfte. Ethi-sche und kultursensible Aspekte aktueller Personalgewinnung – R. Staples: Die Organisation von Anerkennung in der globalisierten Pflege. Überlegun-gen aus einer Fallstudie zu Arbeitsmigration im Pflegesektor – S. Wagner: Auswirkungen der Globalisierung auf Narkosevorbereitung und Patientensi-cherheit in Kliniken. Moralische Abwägungen mit Blick auf Patienten sowie Mitarbeiter – III. Discussion: Medical Care in “Hospitals without Bor-ders”? Refugees, Human Rights and Ethics (in Cooperation with the EFI Project “Human Rights in Healthcare”) – C. Hack / L. Bergemann / A. Frewer: Globalization, Human Rights and Medicine for Refugees. Internati-onal Justice in Practice? – S. Phillips: Detention, Mental Health and Human

Rights. The Impact of Australia’s Mandatory Immigration Detention Regime on Children – C. Tsiamis / E. Karamagioli / E. Pikoulis: Medical Management of Refugees Flows in Greece: An Urgent Need for Evidence-Based Decision Ma-king Processes – M. Mirzay / M. Kerr Chiovenda: Health Situation of Afghan Refugees in Greece. Migrant Patients and Vulnerability – F. Kahl / A. Frewer: “Violence” against Refugees? An Analysis of Healthcare for Asylum Seekers in Germany – L. Bergemann / A. Frewer / H. Bielefeldt: Injustice and Inequa-lities across Borders. Synopsis of International Perspectives on the Factual Medical Care for Refugees – The Amsterdam Declaration. Towards Migrant-Friendly Hospitals in an ethno-culturally diverse Europe – IV. Rezensionen – H. G. Ulrich / C. Hack / L. Bergemann / A. Frewer – V. Dokumentation – Amsterdamer Erklärung (2015) – Mitglieder des Klinischen Ethikkomitees, Universitätsklinikum Erlangen – Adressen.

Die HerausgeberProf. Dr. med., M.A. Andreas Frewer, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Erlangen-Nürnberg.PD Dr. phil. Lutz Bergemann, 2010 Habilitation im Fach Philosophie an der Westälischen Wilhelms-Universität Münster. Seit 2011 Wissenschaftlicher Mitar-beiter an der Professur für Ethik in der Medizin am Institut für Geschichte und Ethik in der Medizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.Dr. phil. Caroline Hack ist Mitarbeiterin der Professur für Ethik in der Medizin.Prof. em. Dr. Hans G. Ulrich ist an der Universität Erlangen-Nürnberg, Fachbe-reich Theologie, tätig.

Wissenschaftlicher Beirat: F. Bruns, A. M. Buyx, T. Krones, G. Marck-mann, M. Mattulat, M. Rabe, W. Rascher, K. W. Schmidt.

9783826063817

In der Reihe zuletzt erschienen:

Andreas Frewer / Lutz Bergemann / Christian Jäger (Hrsg.)

Interessen und Gewissen Moralische Zielkonflikte in der Medizin

468 Seiten, Hardcover, Format 15,5 x 23,5 cm Jahrbuch Ethik in der Klinik, Bd. 9 € 58,00 · ISBN 978-3-8260-6071-7

9783826060717

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1. Halbjahr 2018K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Michael Jaeger

Salto mortale

Goethes Flucht nach Italien Ein philologischer Essay

134 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 18,00 · ISBN 978-3-8260-6413-5 VLB-Warengruppe 563

1816 und 1817 erschienen die ersten beiden Bände von Goethes Italienischer Reise. Zweihundert Jahre später erkennen wir darin Goethes konversionsartigen Bruch mit seiner bisherigen Existenz und eine waghalsige Flucht in ein neues Le-ben – auf der Suche nach dem authentischen Dasein und nach dem Glück. Dieses modern anmutende Bild der Identitätssuche einer höchst gefährdeten Persön-lichkeit zeigt sich vor allem dann in deutlichen Konturen, wenn wir von den für die Italienische Reise redigierten Erinnerungen Goethes an die Kunstschätze des Südens zurückblicken auf jene Spuren, die seine dramatische „Wiedergeburt“ in den Originaldokumenten der beiden italienischen Jahre hinterlassen hat. Das gilt insbesondere für die Charlotte von Stein zugedachten Reisetagebücher sowie für die seit September 1786 an sie geschriebenen Briefe Goethes.

Der AutorMichael Jaeger studierte in Heidelberg und Berlin Germanistik und Philo-sophie. Nach Examen, Promotion und Habilitation war er an Hochschulen des In- und Auslandes als Dozent für deutsche Sprache und Literatur tätig. Gastprofessuren nahm er u.a. in China und in den Vereinigten Staaten wahr. Die moderne Ideengeschichte sowie das Thema „Goethe und die Moderne“ stehen im Zentrum seiner wissenschaftlichen Arbeit. Heute lebt Michael Jae-ger als Autor und Literaturwissenschaftler in Berlin. An der Freien Universität ist er Privatdozent für deutsche Philologie.Bei K&N sind von ihm erschienen: Fausts Kolonie. Goethes kritische Phäno-menologie der Moderne (2004). 3. Aufl. 2010; Global Player Faust – oder: Das Verschwinden der Gegenwart. Zur Aktualität Goethes (2008). 6. Aufl. 2016; Wanderers Verstummen, Goethes Schweigen, Fausts Tragödie – oder: Die große Transformation der Welt (2014). 3. Aufl. 2015.

9783826064135

Thomas Stölzel

Zur Sprache gebracht

Aufzeichnungen, Notate und eine historische Phantasie

ca. 150 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 14,80 · ISBN 978-3-8260-6487-6 VLB-Warengruppe 112

Was machen wir mit der Sprache – und was macht sie mit uns? Dieser schein-bar selbstverständlichen Komplexität gehen die meisten der hier versammel-ten, oft verdichteten Aufzeichnungen und Notate nach.Noch vor dem geschriebenen Wort waren das Bild und die darin abgebildete Wirklichkeit der Anfang der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Welt. Diese Bilder und ihre Hervorbringer stehen auch hier am Anfang, bevor die Möglichkeiten der Verkürzung vorgeführt werden. Ausgehend von zwei Me-taphernfeldern und einigen Bemerkungen zur Besonderheit der aphoristi-schen Form, werden in der Folge anhand buntgemischter Reflexionsscherben unterschiedliche Blicke auf Sprache, Sprachverwender, auf Worte, Wörter und Sätze geworfen. Ein Kapitel beschäftigt sich allein mit der oft unfreiwilli-gen Richtigkeit vermeintlich falschen Sprachgebrauchs. Ein weiteres gilt den Verhaltensweisen und Lebenstechniken des sprachmächtigen Tieres Mensch. Zuletzt wird in Gestalt einer historischen Phantasie von den Entstehungsbe-dingungen des ersten eigentlichen Aphorismenbuchs der Weltliteratur erzählt und damit vom Beginn der Möglichkeit, Ideen, Erfahrungen und Beobachtun-gen in verkürzter Form zur Sprache zu bringen. Ein Buch für irritationsbereite Leser, die Freude am Überprüfen ihrer Mei-nungen und an der Lebhaftigkeit ihrer Wahrnehmungen und Gedanken ha-ben, nicht allein in sprachlicher Hinsicht.

Der AutorThomas Stölzel, tätig als Autor und Herausgeber sowie als Coach, Therapeut und Berater. Lebt in Berlin.Jüngste Buchveröffentlichungen: Ich grase meine Gehirnwiese ab (2011), Staunen, Humor, Mut und Skepsis (2012), Fragen – Lösen – Fragen (2013), Die Welt erkunden (2015), Aus den Notizbüchern eines Men-schenforschers (2018). Er hat mit Simone Stölzel Bücher von und über E.M. Cioran und W. Somerset Maugham herausgegeben und betreibt gemeinsam mit ihr die Beratungsfirma METALOGE BERLIN.

9783826064869

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1. Halbjahr 2018 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Stephanie Jordans

Innere Bilder

Theorien, Perspektiven, Analysen

304 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 44,80 · ISBN 978-3-8260-6486-9 VLB-Warengruppe 563

Innere Bilder sind für das Auge nicht sichtbar, sie sind kein Objekt visuel-ler Wahrnehmung. Sie treten vor das ‚geistige Auge‘. Ziel des vorliegenden Buches ist die Konzeptualisierung einer Disposition für innere Bildlichkeit als Erkenntnisorgan neben der Sprache und im Zusammenwirken mit ihr. Herausgestellt wird ein bislang weniger beachtetes menschliches Vermögen, das zunächst als allgemein anthropologische Fähigkeit untersucht wird und in einem zweiten Schritt als spezifisch dichterisches Vermögen. Es stellen sich einige grundsätzliche Fragen: Was sind innere Bilder? Inwiefern sind sie relevant für unsere Orientierung und für unseren Zugang zur Welt? Welche Rolle spielen innere Bilder im Hinblick auf Wahrnehmung, Vorstellung und Erkenntnis? Innere Bilder sind erkenntnistheoretisch gesehen eine Heraus-forderung – sprachliche oder künstlerische Darstellungsweisen ermöglichen einen Zugang zu ihnen. Die theoriebildende Arbeit dient im abschließenden Teil des Buches als Instrumentarium für Studien über erzählende Literatur folgender Autoren: E.T.A. Hoffmann, Joseph von Eichendorff, Theodor Fonta-ne, Hugo von Hofmannsthal und Thomas Bernhard.

Die AutorinStephanie Jordans ist Literaturwissenschaftlerin und habilitierte sich mit der vorliegenden Schrift an der Philosophischen Fakultät der RWTH Aachen Uni-versity.

9783826064869

Brigitte Burrichter / Christian Wehr (Hrsg.)

Exzess

Formen der Grenzüberschreitung in der Vormoderne

388 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Würzburger Ringvorlesungen der Universität Würzburg, Bd. 16 Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 38,00 · ISBN 978-3-8260-6414-2 VLB-Warengruppe 561

Vorwort – T. Baier: Exzess, Verblendung, Ekstase: Versuch einer Abgrenzung am Beispiel von Euripides’ ‚Bakchen‘ – M. Erler: Ist Polytheismus gefähr-lich? Euripides’ ‚Hippolytos‘ und Platons ‚Apologie‘ über die Radikalität von Gottesverehrung – W. P. Klein / M. Schulz: unvuore, obirtrettung, vnmässige verzehrung, exceß. Sprachhistorische Perspektiven auf vormoderne Exzesse – E. Schmid: Über jedes Maß hinaus. Exzessive Momente in der Dichtung des europäischen Mittelalters – J. Hamm / P. Hunold: Geregelte Exzesse. Jenseitsreisen im Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit – D. Klein: Exzesse des Essens und Trinkens. Literarische Fallbeispiele aus dem späten Mittelalter – C. Wehr: Exzess und Disziplinierung. Verfahren meditativer Ima-ginationslenkung vom Mittelalter bis zur Romantik – G. Penzkofer: Schreck-liche Leidenschaften, verstörte Männer und tote Frauen in der spanischen Literatur des Goldenen Zeitalters – B. Burrichter: Exzess und Regeln. Phädra in französischen Tragödien des 16. und 17. Jahrhunderts – D. Dombrowski: „Mostro d’ingegno“ und „Padron del mondo“: Berninis Exzesse – R. Meier: Der Wille zur Herrschaft führt zum Exzess. Die Verwaltung der Grafschaft Wertheim in der Vormoderne – D. Burkard: Visionäre Ekstase und frommer Exzess. (Vormoderne) Formen religiöser Legitimierung und Eliminierung im 19. und 20. Jahrhundert – G. Rohmann: Charisma, Bewegung und Exzess. Die ‚Krise des Spätmittelalters‘ in Georg Wilhelms Pabsts Film ‚Paracelsus‘ (1943).

Die HerausgeberBrigitte Burrichter ist Professorin für Romanistik an der Universität Würzburg. Christian Wehr ist Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Würzburg.

9783826064142

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1. Halbjahr 2018K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Georges Felten / Hugues Marchal / Niklas Bender (Hrsg.)

Die Poesie als Grenzgängerin zwischen Vers und Prosa (1700–1900)

ca. 260 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,80 · ISBN 978-3-8260-6453-1 VLB-Warengruppe 510

Die jüngere Forschung hat ausführlich dargelegt, welche literarischen Werke und literaturkritischen Diskurse seit dem 18. Jahrhundert zur Herausbildung des Prosagedichts in Frankreich beigetragen haben. Ansatz des deutsch- und französischsprachigen Sammelbandes kann daher nicht sein, diese Befunde zu wiederholen; vielmehr möchte er ihre Folgen für die Literaturgeschichts-schreibung erörtern: Ist es überhaupt möglich, jene langfristige Entwicklung, in deren Verlauf sich die Grenzen zwischen Vers, Gedicht und Prosa verwischt haben, mittels eines kohärenten literarhistorischen Narrativs zu erfassen? Entspricht das Aufkommen des modernen Prosagedichts einem klaren Bruch oder ist es Teil einer langen Entwicklung der poetologischen Reflexion? Wie sähe eine umfassendere geschichtliche Deutung aus, die andere Mischfor-men von Lyrik, Vers und Prosa einbeziehen würde? Welchen Ansprüchen müsste sie genügen, welchen Herausforderungen gerecht werden? Welchen Beitrag leistet die Gegenüberstellung verschiedener europäischer Literatur-traditionen – insbesondere der deutschen und der französischen, aber auch der italienischen und englischen – zur Klärung dieser Konflikte?

Die HerausgeberGeorges Felten ist Oberassistent am Deutschen Seminar der Universität Zürich. Hugues Marchal ist Associate Professor in Neuerer Französischer und Allge-meiner Literaturwissenschaft an der Universität Basel. Niklas Bender hat eine Lehrstuhlvertretung in Französischer und Italienischer Literaturwissenschaft an der Universität Trier inne.

9783826064531

Eckhard Lobsien

Wie wenn ich dort wäre

Literarische Strecken, Felder, Räume

ca. 300 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,00 · ISBN 978-3-8260-6415-9 VLB-Warengruppe 510

Strecken, Felder, Räume sind geläufige alltagssprachliche Begriffe, nicht aber gleichermaßen gängige Termini der Literaturwissenschaft. Doch lassen sich mit ihnen grundlegende Eigenschaften und Wirkungsqualitäten von Texten prägnant beschreiben. Texte durchlaufen in der Aufeinanderfolge ihrer Zei-chen eine gewisse Strecke, sie breiten sich aus als vielfältig strukturierte Fel-der und sie bauen Räume. Wie das im einzelnen aussieht und welche Folgen für die Lektüre es hat, wird in diesem Buch sowohl literaturtheoretisch wie anhand zahlreicher Beispiele von Guillaume Du Bartas über Walter Scott bis zu Derek Walcott dargelegt. Was Strecken, Felder, Räume sind und wie sie repräsentiert werden können, das zeigen natürlich auch Landkarten. Es gibt Texte, etwa Kriminalromane, die stark die Evidenz von Karten in Anspruch nehmen und dabei ein raffiniertes Spiel mit der Illusionsbildung treiben. Auch dieser geläufige Sachverhalt bedarf literaturtheoretischer Aufklärung.

Der AutorEckhard Lobsien, Promotion 1973 und Habilitation 1979 an der Universität Konstanz, war von 1981 bis 2011 Professor für Englische Literaturwissen-schaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Arbeitsgebiete: Theorie des litera-rischen Textes, Theorie der Imagination, phänomenologische Ästhetik.

9783826064159

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1. Halbjahr 2018 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Tomas Sommadossi (Hrsg.)

„Polytheismus der Einbildungskraft“

Wechselspiele von Literatur und Religion von der Aufklärung bis zur Gegenwart

ca. 350 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Rezeptionskulturen in Literatur- und Mediengeschichte, Bd. 11 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,00 · ISBN 978-3-8260-6460-9 VLB-Warengruppe 563

Einleitung – T. Sommadossi: Johann J. Bodmers Theorie des Bibelepos – mit einem Rückblick auf Leibniz – A. Speltz: Educating the Deistic Imagination in Rousseau’s Emile and Wieland’s Agathon – S. Gruber: Eine „ungewöhnlich leb-hafte Einbildungskraft“: Brentanos Emmerickschriften zwischen Erbauungslite-ratur und Poesie – T. Lörke: Das Scheitern der Anthropodizee: Georg Büchners Danton’s Tod – R. Haubrich: Symbolische Speisen: Heinrich Heines Der Rabbi von Bacherach – K. Vennemann: Das Recht ohne Recht: Rosefeldt, Marx und Tzara, Manifeste und Heiligkeit – D. Hoffmann: Religiöse Hybridität bei Ernst Weiß – S. Efimova: Dichtertod und Himmelfahrt: Mystisch-religiöse Motive im Textkomplex um den Briefdialog zwischen Rilke und Marina Cvetaeva – Y. Nil-ges: Thomas Manns Zauberberg als Mikrokosmos multioptionaler Sinnstiftung – R. Zeller: Identity politics in der Wüste: Thomas Manns Erzählung Das Ge-setz und die Ambivalenz kollektiver Identitätspolitik – H. Heimböckel: Epipha-nien – Zur Poetik religiöser Erfahrungen in der ästhetischen Moderne: Novalis, Hofmannsthal, Hans Henny Jahnn – A. Fischer: Negative Epiphanie in Hans Henny Jahnns Fluß ohne Ufer – E. Wimmer: „da ich ein religioeser mensch bin“: Zum Verhältnis von Religion und Kirche bei Norbert Conrad Kaser – M. Mackasare: „…einer, der Glaubwürdiges verlangt“: Religion und Spiritualität in Ernst Jüngers späten Romanen Eumeswil und Die Zwille – B. Winkler: Die Rettung des Heiligen durch die Kunst: Literatur als Ritual bei Botho Strauß – R. Walter-Jochum: Jenseits der Blasphemien: Zum Spannungsfeld von Immanenz und Transzendenz in Josef Winklers „römischer Novelle“ Natura morta – N. Wichard: Gott suchend: Beobachtungen zum Erzählen in der Gegenwartslitera-tur – G. Langenhorst: „sich / den Schöpfer des Universums / als einen Gaukler denken“ Annäherungen an Gott in der Gegenwartslyrik.

Der HerausgeberTomas Sommadossi ist Germanist. Er ist seit 2015 als wissenschaftlicher Mit-arbeiter an der FU Berlin tätig. Seine Schwerpunkte Ästhetik des 18. Jahrhun-derts, „Asian German Studies“, Intermedialität und österreichischer Literatur der Gegenwart.

9783826064609

Gudrun Bamberger

Poetologie im Prosaroman

Fortunatus – Wickram – Faustbuch

ca. 350 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Poetik und Episteme, Bd. 2 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-6431-9 VLB-Warengruppe 563

Die Bezeichnung Prosaroman ist in der Forschung immer wieder als Hilfs-konstruktion beschrieben worden. Inwiefern diese jedoch berechtigt ist, klärt die folgende Studie. Prosaromane sind durch eine gemeinsame Form, nicht aber durch eine explizite Regelpoetik gekennzeichnet. Die grundlegen-de These ist, der Prosaroman bemüht sich um literarische Legitimierung im Kanon der etablierten Gattungen durch poetologische Verfahren, die sich aus textuellen Phänomenen (Paratexten, intermedialer Gestaltung, Struktur) und aus der expliziten Auseinandersetzung mit literarischer Kunst ergeben. Er wird zum Ort poetologischer Potenziale (‚Poetik im Vollzug‘) und gibt Auf-schluss über Produktions- und Rezeptionsbedingungen von Literatur in einer Epoche, die durch die Medienrevolution des Buchdrucks geprägt ist und den Roman in Prosa neu entwickeln muss. Das erzeugte Wissen über Literatur unterliegt nicht nur Pluralisierungen, sondern daraus resultierenden Stabili-sierungen literarischer Autoritäten – zu denen die Bibel gehört. Für eine Poe-tologie bedeutet das, diese Dynamik im Literatursystem zu berücksichtigen und den ‚Sitz im Leben‘ sozialgeschichtlich zu fassen. Denn die behandelten Romane haben den Anspruch, religiöses und historisches Wissen der Zeit zu vermitteln.

Die AutorinGudrun Bamberger hat Germanistik, Anglistik, Finnourgistik, Nordistik und Slavistik an der LMU München studiert. 2017 erfolgte die Promotion an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitar-beiterin des Deutschen Seminars in Tübingen.

9783826064319

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Aneta Jachimowicz

Der historische Roman der Ersten Republik Österreich in ideologiekritischer Sicht

452 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 68,00 · ISBN 978-3-8260-6457-9 VLB-Warengruppe 563

Die Mode zum historischen Roman ist in der Ersten Republik Österreich, wie im ganzen deutschsprachigen Raum, zu einem gewaltigen Phänomen herangewachsen. Die Breite der Rezeption dieses Genres in Österreich il-lustriert, dass es in dieser Zeit ein wichtiges gesellschaftliches Medium all-gemeiner weltanschaulicher und politischer Fragen sowie Orientierungen war. Die historischen Romane erscheinen also nicht als Weigerung, sich der Gegenwart zu stellen, sondern sie fungieren als eine sehr komplexe Antwort auf eben diese Gegenwart, die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche sowie die aktuellen Veränderungen im Alltag. Die Arbeit zeigt, wie sich die historischen Romane der Ersten Republik Österreich hinter dem Schleier der historischen Illusion zu den zeitgenössischen Ereignissen positionierten, wie sie miteinander korrespondierten, so dass sie – wie die politische Literatur der Zwischenkriegszeit, die ein Instrument der gesellschaftlichen Erkenntnis war – als ein wirksames politisches und ideologisches Werkzeug eingesetzt werden konnten. Die historischen Romane der Ersten Republik können also gleichzeitig als Zeitromane aufgefasst werden, denn – obwohl sich ihre Hand-lung in früheren Jahrhunderten abspielt – funktioniert das Geschichtliche als ein Kostüm, in das das Aktuelle und Zeitgenössische eingekleidet sind.

Die AutorinAneta Jachimowicz hat an der Universität Warschau promoviert. Sie arbeitet als Germanistin und Literaturwissenschaftlerin an der Warmia und Mazury-Universität in Olsztyn (Polen). Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der österreichischen Literatur.

9783826064579

Christine Eickenboom

„Ich dachte mir Australien so schön und frei“

Fremde Welt – bekannte Utopie? Über die Wahrnehmung Australiens in der deutschen Literatur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

486 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Studien zur Kulturpoetik, Bd. 24 Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-6356-5 VLB-Warengruppe 510

Australien bietet den Europäern im 19. Jahrhundert Möglichkeiten, die an-sonsten in der Neuen Welt kaum noch gegeben sind. Gerade für Deutschland spielt es in der kolonialhistorischen Entwicklung eine bedeutende Rolle: Der als leer identifizierte Raum ermöglicht die Entstehung eines deutschen ‚Australismus‘, der die fiktionale Kolonisierung Australiens und eine bewusst kolonialdeutsche Identitätskonzeption bedeutet. Diese kann mit der rea-len englischen Kolonialmacht konkurrieren und sorgt für ein wachsendes Selbstbewusstsein im europäisch-kolonialen Machtkampf. Analysiert man Zeitschriftenbeiträge, Reiseberichte und Romane aus der zweiten Hälfte des Jahrhunderts mit den Instrumenten der Postkolonialen Literaturtheorie, wird diese Entwicklung deutlich. Die kontextorientierte Herausarbeitung von ‚Aus-tralien‘ als zum Teil bis heute gültigem Topos und damit verbundenen Beson-derheiten erweitert die postkoloniale Debatte in Deutschland um die längst fällige Berücksichtigung dieses Kontinents.

Die AutorinChristine Eickenboom studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Psy-chologie und Soziologie an der FernUniversität in Hagen und promovierte an der Ruhr-Universität Bochum. Zurzeit ist sie als Lehrbeauftragte an der Universität zu Köln und der Universität Koblenz-Landau tätig.

9783826063565

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Clarissa Dommermuth

Wir sind dagegen – denn ihr seid dafür

Zur Tradition literarischer Jugendbewegungen im deutschsprachigen Raum

ca. 330 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 899 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-6462-3 VLB-Warengruppe 563

Der Begriff „Jugendbewegung“ weckt zunächst einmal die Assoziation mit sozialen Jugendbewegungen, wie etwa der Wandervogel- oder der 68er-Bewegung. Nur wenigen ist bewusst, dass es von diesen sozialen Jugendbe-wegungen unabhängige Strömungen in der Literatur gab, die ebenfalls als Jugendbewegungen gelten können, da sie maßgeblich durch junge Autoren geprägt wurden. Die literarischen Jugendbewegungen können als Besonder-heit in der Literaturgeschichte betrachtet werden, da sie jeweils die poetische Avantgarde einer neuen Literaturströmung mit dem Provokationswillen und dem Generationsbewusstsein der Jugend verbanden. Die vorliegende Arbeit rückt die fünf größten Jugendbewegungen der Literaturgeschichte in den Fo-kus der Untersuchung. Dabei handelt es sich um den Sturm und Drang, die Frühromantik, das Junge Deutschland, den Expressionismus und die Pop-literatur. Als erste kompakte Darstellung zu diesem Thema führt die Publi-kation systematisch und umfassend durch die Geschichte der literarischen Jugendbewegungen. Sie zeigt dabei sowohl die typischen Merkmale als auch die Wandlung dieses Phänomens über die Zeit hinweg auf. Nicht zuletzt wird dabei auch geklärt, warum es seit der Popliteratur keine größere literarische Jugendbewegung mehr gab.

Die AutorinClarissa Dommermuth studierte Germanistik, Psychologie und Wirtschafts-wissenschaften an der Universität Koblenz-Landau. Dort promovierte sie 2017 mit der vorliegenden Arbeit im Fach Germanistik – Schwerpunkt Li-teraturwissenschaft.

9783826064623

Wolfgang Johann

Das Diktum Adornos

Adaptionen und Poetiken Rekonstruktion einer Debatte

310 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 892 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 44,80 · ISBN 978-3-8260-6398-5 VLB-Warengruppe 563

„Nach Auschwitz Gedichte zu schreiben, ist barbarisch“: Das Diktum Adornos gehört zu den bekanntesten Sätzen Adornos und erfuhr eine intensive Beach-tung im literarischen Feld, im Feuilleton und in der Forschung. Entlang des Diktums wurde vor allem die Frage nach dem Versagen von Geist und Kultur angesichts von Auschwitz diskutiert: Wie war es möglich, dass ein Land wie Deutschland, das für seine Kunst und Kultur geschätzt wurde, ganz Europa in ein Schlachthaus verwandelte? Und wie war es möglich, dass eben jene Kunst und Kultur dies nicht verhindern konnte? Diese Frage, die konstitutiv für das Selbstverständnis der Gesellschaft der Bonner Republik gewesen ist, wurde vornehmlich entlang des Diktums Adornos verhandelt. Und auch im 21. Jahr-hundert scheint das Diktum Adornos noch in der Lage zu sein, diesbezügliche Fragen zu koordinieren.In der vorliegenden Studie geht es um die Rekonstruktion dieser Debatte, welche eine der wichtigsten Debatten der Vergangenheitsbewältigung ist. Da-bei werden nicht nur die unterschiedlichen Bezugnahmen im literarischen Feld herangezogen, sondern es wird gezeigt, dass die Äußerungen Adornos als eine zeitdiagnostische Zustandsbeschreibung innerhalb des Barbarei-Diskurses der Moderne das Ende einer Debatte markierten, die mit Friedrich Schiller begann.

Der AutorWolfgang Johann studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Trier, Flensburg und Ashland, VA (USA). Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Germanistik am Institut für Sprache, Literatur und Medien der Universität Flensburg.

9783826063985

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Núria Codina Solà

Verflochtene Welten

Transkulturalität in den Werken vonNajat El Hachmi, Pius Alibek, Emine Sevgi Özdamar und Feridun Zaimoglu

ca. 370 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 894 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-6423-4 VLB-Warengruppe 562

Die Studie untersucht die vielfachen Verbindungen zwischen Texten aus dem deutschen, katalanischen und spanischen Kontext, die unter den Bedingun-gen der Migration entstehen und den Rahmen der Nationalliteratur spren-gen. Anhand der Werke Emine Sevgi Özdamars, Feridun Zaimoglus, Najat El Hachmis und Pius Alibeks werden motivische, strukturelle und stilistische Ähnlichkeiten im Bereich Geschlecht, Raum und Sprache herausgearbeitet. Ohne signifikante Unterschiede zu leugnen, wird gezeigt, dass die zunehmen-de Durchdringung von Kulturen im Zeitalter der Globalisierung literarische Konsequenzen hat und zu wichtigen Verflechtungen zwischen Texten unter-schiedlicher Herkunft führt. Diese Relationen und Differenzen werden unter dem Leitbegriff der Transkulturalität erfasst. Durch die kritische Diskussion aktueller Theorieansätze und literaturgeschichtlicher Modelle wird die Rele-vanz einer sprachübergreifenden und transkulturellen Analyse von Literatur deutlich.

Die AutorinNúria Codina Solà studierte Germanistik und Literatur- und Kulturtheorie in Barcelona, Wien und Tübingen und war als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Europäische Studien der TU Chemnitz tätig. 2017 promovierte sie an der Universität Tübingen im Fach Komparatistik.

9783826064234

Alexa Ruppert

Der Autor und seine Kritiker

Literaturkritik und Lektoratsarbeit als Identitätskritik vor dem Hintergrund fiktiver Welten und der possible-worlds theory

ca. 250 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm KONNEX, Bd. 25 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 35,00 · ISBN 978-3-8260-6488-3 VLB-Warengruppe 560

Das Lektorat im Publikumsverlag wurden bisher nur wenig betrachtet. Um sich dem mitunter prekären Verhältnis von Autor und Lektor zu näheren, stellt die Autorin die Arbeit am Manuskript und darüber das Verhältnis von Autoren und ihren kritischen Lesern in den Mittelpunkt. Hier werden nicht nur die „grauen Eminenzen“ des Literatubetriebs ins Licht der Bühne gerückt sondern auch weitere professionelle kritische Leser, die Literaturkritiker so-wie Autoren selbst. Neben der historischen Entwicklung der beiden Berufe wird auch die narrative Konstruktion von Identität mit der Erzählforschung und der „possible-worlds theory“ verbunden und zeigt in einem interdis-ziplinären Ansatz, dass Literatur als produktive Quelle für die Betrachtung von Prozessen innerhalb der Gesellschaft sowie die Konstruktion der eigenen Identität genutzt werden kann, um den Menschen als „homo narrans“ zu be-greifen. Literaturkritik und Lektorat werden als kritische Lesarten mit Texten, Autoren und auch untereinander disziplinübergreifend verbunden, so dass letztlich die Unterschiede und Gemeinsamkeiten aufgezeigt werden, die einen entscheidenden Teil der Medien- und Kulturlandschaft prägen.

Die AutorinAlexa Ruppert, M.A., Studium der Germanistik, Kommunikationswissenschaft und Psychologie. Promotionsstudium an der Otto-Friedrich-Universität Bam-berg, Promotionsstipendiatin der Universität Bayern e.V., währenddessen verschiedene literaturwissenschaftliche Beiträge.

9783826064883

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Maria E. Brunner

„,Bis diese Wörter aus deinem Land aufgestanden und zu meinem Land gelaufen sind, haben sie sich unterwegs etwas geändert.’“

Überlegungen zur transnationalen und postmodernen Gegenwartsliteratur

168 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 28,00 · ISBN 978-3-8260-6409-8 VLB-Warengruppe 562

Literatur von Autoren und Autorinnen mit transkulturellem Hintergrund öff-net einen symbolischen Raum der Liminalität, worin Grenzen aufgebrochen und verschoben werden; diese transnationale Literatur zeigt, dass Kulturen nicht mehr rein über nationale Prägungen definiert werden können. Men-schen mit Migrationsgeschichte stoßen in den behandelten Werken durch-wegs Veränderungen an, weil sie in unbekannte Räume aufgebrochen und dort in neuen Sprachen angekommen sind. Heterotopien in den analysier-ten Werken stellen Räume dar, die Ordnung reproduzieren und zugleich subvertieren, Chronotopoi stehen für den drastischen Herausfall aus dem gewohnten Raum-Zeit-Kontinuum. Der Fall Krausser beschließt als Beispiel postmoderner Literatur den Band.

Die AutorinMaria E. Brunner, 2000–2015 Professorin für Deutsche Literatur, University of Education Schwäbisch Gmünd. Vorher Visiting Professor an der Università della Calabria, der Grand Valley State University, der University of Baroda und der Università degli Studi di Salerno.

9783826064098

Benoît Ellerbach

L‘Arabie‘ contée aux Allemands

Fictions interculturelles chez Rafik Schami

ca. 500 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cmSaarbrücker Beiträge zur vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaft, Bd. 86 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,00 · ISBN 978-3-8260-6484-5 VLB-Warengruppe 563

La littérature dite de l’immigration en Allemagne a le plus souvent fait l’objet d’études regroupant plusieurs auteurs. Cet ouvrage, entièrement consacré à l’œuvre de l’auteur germanophone d’origine syrienne Rafik Schami (né en 1946) entend réindividualiser l’œuvre de cet auteur et l’aborder dans son évolution. Jouant sur ses origines ‘orientales’ et les mettant en scène tout en écrivant en allemand, Rafik Schami s’inscrit dans la tradition d’un discours sur l’Orient et de sa réception occidentale. Nous interrogeons d’une part les postures ‘interculturelles’ de l’auteur, entre Orient et Occident, et d’autre part, nous entendons démontrer comment son œuvre met en question les rapports de pouvoir inhérents au couple que forment le centre et la péri-phérie. A la frontière entre une littérature populaire aux visées mercantiles et une littérature exigeante, les fictions interculturelles de Rafik Schami sont une tentative, parfois équivoque, de faire découvrir au lecteur occidental un ‘ailleurs’. Que cet ailleurs soit le monde du travailleur étranger ou de l’immi-gré en Allemagne, un monde arabe vaguement délimité en tant qu’‘Arabie’, ou encore la Syrie, cet ailleurs est au cœur d’un projet politico-culturel qui voudrait sensibiliser le plus grand nombre aux destins des minorités.

Der AutorBenoît Ellerbach, Studium der Germanistik an der Sorbonne. 2007 Master, 2008 Agrégation, 2014 Promotion über Rafik Schami. 2007–2016 Lehrtätig-keiten an Universitäten in Deutschland, Frankreich und der Türkei. Seit 2016 Juniorprofessor für Germanistik an der Bogaziçi-Universität (Türkei).

9783826064845

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Shuo Zhang

Poesie als Musik

Eine Studie über die musikalische Poetologie in den frühromantischen Kunstmärchen von Tieck und Novalis

218 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 893 Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 35,00 · ISBN 978-3-8260-6406-7 VLB-Warengruppe 563

Am Ende des 18. Jahrhunderts fand ein Paradigmenwechsel in der zeitge-nössischen Literatur statt. Die Poetologie, die die Frühromantiker auf dieser Schwelle – von der Spätaufklärung zur Vormoderne – entwickelten, hatte bahnbrechenden Charakter. Das Primat der Musik ist ihr grundlegendes Merkmal. Was verstehen die Frühromantiker unter dem Begriff ,Musik‘? Wie ist die Beziehung zwischen Musik und Poesie? Welche Rolle spielen die Kunst-märchen dabei? Eine chinesische Germanistin ergründet diese Fragen und wirft ein Licht auf die literarische Epoche der Frühromantik.

Die AutorinShuo Zhang studierte Germanistik, u.a. an der Freien Universität zu Berlin.

9783826064067

Gabriele Rommel (Hrsg.)

Blütenstaub

278 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Jahrbuch der Frühromantik , Bd. 3 Erscheinungstermin: 1. Quartal€ 38,00 · ISBN 978-3-8260-6058-8 VLB-Warengruppe 561

D. F. Mahoney / G. Rommel: Editorial – Novalis-Preis und Blütenstaub-Preis – Beiträge zur wissenschaftlichen Fachtagung Über die Natur des Lichts und die Farbe Blau in Wissenschaft, bildender Kunst und Dichtung um 1800 (1.–3. November 2013) – S. Dietzsch: Vom Licht als das zeugende Prinzip und das Göttliche in der Natur (Schelling) – O. Breidbach †: Fludd’s Lichtmetaphorik – A. Besson: Das Erbe des Lichts – Böhme, Pordage und No-valis – H. Fischer: Farben und Farbstoffe in der technologisch-(al)chemischen-Literatur um 1800 – ein Rundblick anhand von Quellen, besonders zur Farbe Blau – R. Werthmann: Vom Gold zum Rot, vom Rot zum Gold – Über die Farbe des Steins der Weisen – G. Heide / A. Massanek / B. Heide: Die Farbe Blau in der Kennzeichensammlung von Abraham Gottlob Werner. Eine Bestandsaufnahme blauer Minerale um 1800 – W. Bunzel: Vom „Farbengeist“ und der „Geburt in’s Licht“. Luminalmetaphorik bei Bettine von Arnim – L. Ehrlich: „Bläuliches Licht“ im Werk Ludwig Achim von Arnims – R. Wegner: Farblose Farben. Transfor-mationen ästhetischer Wahrnehmung – S. Grosche: Die Farben der Landschaft. Reiseerinnerung und Heilkunst bei Carl Gustav Carus (1789–1869) – G. Berg: „Das nicht irdische, aber kosmisch materiale Element!“. Lorenz Okens Ideen zur Theorie des Lichts – D. F. Mahonney: „Dämmrung will die Flügel sprei-ten“: Die Funktion von Tageszeiten, Licht und Farbe in Joseph von Eichendorffs Ahnung und Gegenwart – M. Schmaus: Farben im Märchen um 1800. Ein Bei-trag zur Kollektivsymbolik der Französischen Revolution – A. Pohlmann: Licht – Substanz – Bild. „Chemische Strahlen“, lichtempfindliches Material und neue Bildmedien um 1800 – Aufsätze – Y. Takahashi: Die „geistige Gegenwart“ in naturwissenschaftlichen Studien bei Novalis – Rezensionen – A. Besson: Au-gustin Dumont: Hymnen an die Nacht. Übersetzung ins Französische, Paris 2014.

Die HerausgeberinGabriele Rommel ist eine deutsche Germanistin. Sie promovierte 1978, ha-bilitierte sich an der Universität Leipzig und ist seit April 1992 Direktorin der Novalis-Forschungsstätte und Novalis-Museum Schloss Oberwiederstedt. In dieser Funktion gestaltete sie mehrere Ausstellungen und legte zahlreiche wissenschaftliche Publikationen zum Dichter der Frühromantik, Friedrich von Hardenberg, und dessen Umfeld vor.

9783826060588

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Stefan Greiwe

„Brüder lärmet, trinkt und schwärmet“

Eine Untersuchung zur literarischen Fiktionalisierung des deutschen Korporationswesens in den Studentenromanen von 1880 bis 1925

ca. 650 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 895 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 68,00 · ISBN 978-3-8260-6424-1 VLB-Warengruppe 563

1880 bis 1925 – in jenem Zeitraum korporationsstudentischer Blütezeit prägten Studentenverbindungen das Bild traditioneller Universitätsstädte ebenso wie die Inhalte sogenannter „Studentenromane“: eine Gattungsform mediokren Niveaus im Dienste der Verklärung wilhelminischer Burschen-ideale? Oder literaturhistorisch bisher unerschlossenes Zeitzeugnis verbor-gener Facetten der Burschen(selbst)herrlichkeit? Anhand einer Auswahl von 30 repräsentativen Werken – unter anderen auch jenen von Walter Bloem – wird die Romanform gattungstheoretisch definiert und auf wiederkehrende Merkmale untersucht. Thematische Einzelbetrach-tungen widmen sich zum einen korporationsimmanenten Bezügen wie den Fecht- und Trinkritualen, zum anderen sind sie soziohistorisch verortet, wo-bei das Verhältnis zu Frauen und Sexualität sowie zu jüdischen Kommilitonen Schwerpunkte bilden. Zuletzt wird die in den Werken präsentierte Rezeption des Weltkrieges ausgewertet, um ebenso deren realhistorische Tragfähigkeit zu diskutieren. In den Romanen zeichnet sich ein Darstellungsspektrum ab, das neben wohlwollend-selektiven auch reflexiv-kritische Betrachtungen korporations-spezifischer und allgemein-gesellschaftlicher Tendenzen umfasst und einen bislang unterschätzten literaturgeschichtlichen Gehalt offenbart.

Der AutorStefan Greiwe studierte Chemie und Germanistik an der Ruperto Carola Hei-delberg. Dort promovierte er mit vorliegender Arbeit am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturgeschichte. Seit Ablegen der Staatsprüfung für das gymnasi-ale Lehramt ist er als Lehrer im berufsbildenden Schulwesen tätig.

9783826064241

Lin Cheng

Das Unheimliche der Puppe in der deutschen Literatur um 1800 und um 1900

Zur Poetik des Unheimlichen am Beispiel der Puppe

ca. 220 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Philosophie, Bd. 891 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 34,00 · ISBN 978-3-8260-6397-8 VLB-Warengruppe 563

Die reglose Puppe könnte so unbedeutend sein, dass wir ihr gar keine Auf-merksamkeit schenken; oder wiederum so wichtig, dass sie das Schicksal eines Menschen bestimmen könnte. Mindestens ist es nicht allzu selten der Fall in der deutschen Literatur in den Scharnierzeiten um 1800 und um 1900, in denen der Umbruch von Normen und Werten mit erheblichen Krisener-fahrungen einhergeht, die ihre Zeitgenossen für das Unheimliche besonders sensibel werden lassen. Dass die lebensechte Puppe nicht nur Illusionen erzeugen kann, sondern auch unheimlich wirkt, haben spätestens die Le-ser von E.T.A. Hoffmann bemerkt und Psychoanalytiker wie Jentsch und Freud thematisiert. Das vorliegende Buch hat die hintergründige Seite und das beängstigende Potenzial der Puppe in den Texten von Goethe, Jean Paul, Hoffmann, Arnim und Rilke, Kurt Münzer sowie in der Lebensgeschichte von Kokoschka zum Thema, und zeigt, wie die anscheinend anspruchslose Puppe den Protagonisten sowie dem Leser unheimlich wirkt und eine unheimliche Atmosphäre zwischen den Zeilen erzeugt. Zudem ist es ein Thema, das bis heute nicht an Aktualität eingebüßt hat, wenn wir an die „Puppe 3.0“ um 2000, nämlich die hyperrealistische Puppe und den lebensechten Roboter in der postmodernen Gegenwart, denken.

Der AutorLin Cheng hat in Qingdao, Beijing und Tübingen Germanistik und Deutsche Literatur studiert und an der Freien Universität Berlin promoviert. Zur Zeit arbeitet er an der Guangdong University of Foreign Studies.

9783826063978

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Bernd Neumann

Der andere Franz Kafka

Ein Prager Dandy zwischen Einsteins Relativitätstheorie und Mozarts Musik

480 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-6440-1 VLB-Warengruppe 563

Bislang hat man in der Beschäftigung mit dem Weltschriftsteller Kafka keine wirklich grundlegende Rekonstruktion jenes „Blutsbruders“ von Heinrich v. Kleist, Søren Kierkegaard und Franz Grillparzer vollzogen, als der Kafka selbst sich immer wieder begriffen, geschildert, reflektiert: Mithin als der er geschrieben hat. Man hat den Prager zumeist „theoriegesteuert“ gelesen, statt im Sinn des nun angesagten „New Historicism“ nach den „wirklichen“ An-trieben für sein Schreiben, nach den sozialen Koordinaten seiner Existenz in der so umstürzlerischen Zeit zwischen 1900 und 1918 (Weltkriegsende) zu fragen. Mit Der andere Franz Kafka ändert sich dies. Ein Prager Dandy ent-steht neu zwischen den Polen Einstein und Mozart, der Relativitätstheorie und der Musik. Was Stephen Greenblatt mit Shakespeare gelungen ist: den Autor zu „erden“ und „vernünftig“ verstehbar zu machen, könnten nun mit Blick auf Franz Kafka aus Prag gelingen. Dieser neue Blick löst noch bestehende Borniertheiten auf als die endliche Einlösung der brandaktuellen Forderung „genug dekonstruiert“ (so Iris Radisch in der Zeit). Eine besondere Frucht dieser Rekonstruktion besteht schließlich darin, dass auch Kafkas Begegnung mit der neuesten Physik in der Person Albert Einsteins ins Bild geholt wird, als womöglich eine unerhörte Annäherung an die innerste Natur dessen, was man die Welt als „das Kafkaeske“ zu sehen gelehrt hat.

Der AutorBernd Neumann, geb. 1943, Studium der Germanistik, Geschichte, Philoso-phie und Psychologie in Berlin und Hamburg, abgeschlossen in Frankfurt als Doktorand bei Adorno und Mitscherlich (und mit dem Fakultätspreis für eine Arbeit über die Autobiographie ausgezeichnet). Veröffentlichungen zu Gottfried Keller und Hannah Arendt; Autor der Biographie zum „gesamtdeut-schen“ Schriftsteller Uwe Johnson; zahlreiche Veröffentlichungen zu Kafka. Professor emeritus an der Technischen Universität Norwegens (NTNU).

9783826064401

Kristina Jobst / Harald Neumeyer (Hrsg.)

Kafkas China

278 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Forschung der Deutschen Kafka-Gesellschaft, Bd. 5 Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 38,00 · ISBN 978-3-8260-6360-2 VLB-Warengruppe 563

C. Dirmhirn: Zeitgenössischer China-Diskurs der Zeitschrift Die Aktion und seine Relevanz für Kafkas Chinatexte – R. Halfmann: Chinas Kafka: Über die Kafka-Rezeption in China – S. Haselbeck: Wenn tote Kaiser auf dem leeren Thron sitzen. Gespenstische Souveränität in Kafkas China – A. Kling: China statt Kantorowicz. Die Zwei-Körperlichkeit des politischen Herrschers und die Narrative der (Vor-)Moderne im China-Diskurs um 1900 und in Kafkas China-Texten – M. Lackner: Kafka als Prophet? Bemerkungen zur Begegnung eines Sinologen mit Kafkas China – S. Landa: „Vergleichende Völkergeschich-te“: Kafkas China zwischen geschichtsloser Statistik und postrevolutionärem Umbruch – H. Liu: Der Mauerbau im Spannungsfeld zwischen Einheit und Heterogenität. Kafkas Erzählung Beim Bau der chinesischen Mauer – R. M. Möller: Zwischen Identifikation und Zweifel: China-Fiktionen in Kafkas Beim Bau der chinesischen Mauer und Friedrich Perzynskis Von Chinas Göttern – H. Neumeyer: Kafkas China: Kaiser – Reich – Volk – M. Niehaus: Chinesi-sche Topologie – W. Ren / C. Sun: China als Utopia und Heterotopia. Kafkas China im Diskurs des China-Bildes um 1900 – M. Twellmann: Versuche in Bürokratie. Franz Kafka, Max Weber und China – Yanbing Zeng / Yi Zeng: Kafka und die gegenwärtige chinesische Kultur.

Die HerausgeberKristina Jobst ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg und im Vorstand der Deutschen Kafka-Gesellschaft. Sie arbeitet derzeit an einer Pro-motion über „Freiheit in Literatur und Politik um 1800“.Harald Neumeyer, Studium der Germanistik, Romanistik, Politik und Philoso-phie in Heidelberg, Göttingen, Madrid und Freiburg, Promotion zu „Der Fla-neur, Habilitation zu Selbstmord in Wissenschaft und Literatur 1700/1800“, seit 2012 Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Erlan-gen-Nürnberg.

9783826063602

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1. Halbjahr 2018 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Christian Villiger

Wort für Wort

Konkretismus als literarisches Verfahren bei Kleist, Kafka und Rilke

246 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 42,00 · ISBN 978-3-8260-6369-5 VLB-Warengruppe 563

Die Studie untersucht Texte, in denen sich eine Vorgängigkeit der Sprache gegenüber den durch sie ausgedrückten Inhalten zeigen lässt. Als auffälligstes literarisches Verfahren erweist sich dabei die Verwörtlichung konventionali-sierter Metaphern und deren narrative Ausfaltung. In genauen Textlektüren werden die hermeneutischen Schwierigkeiten thematisiert, die sich aus die-ser Kontamination der Ebenen der Darstellung und des Dargestellten erge-ben. Zugleich wird in historischer Perspektive nach den jeweiligen diskursi-ven Bedingungen des Konkretismus bei den drei behandelten Autoren (Kleist, Kafka und Rilke) gefragt. Die Befunde eines sprachbezogenen Schreibens werden dabei entgegen bestehenden Forschungsansätzen weder im Rahmen des Diskursfelds von Sprachkritik und Sprachkrise behandelt, noch zum wiederholten Male als bloße Belege für die Selbstreferentialität literarischer Texte aufgefasst, vielmehr werden sie als Ausdruck einer literarisch produkti-ven Sprachhingabe gelesen, welche die Literatur zugleich als ein spezifisches Erkenntnismedium konturiert.

Der AutorDr. Christian Villiger studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in Genf und Zürich.

9783826063695

Gerhard Oberlin

Kafkas ungeschriebene Ästhetik

ca. 200 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-6477-7 VLB-Warengruppe 563

Während der künstlerische Ort der Moderne für Kafka nicht sicher bestimm-bar ist, deutet sich die Revision einer Ästhetik an, die von einem metaphysi-schen Apriori lebte und für welche die glorifizierte Idee zum (diesseitigen) Bedeutungsraum zählte. Wie das Mythische an Terrain zurückgewinnt, polari-siert sich der Urkampf zwischen Orpheus und Dionysos, Apollon und Marsyas zugunsten der Naturgötter. Das letzte Wort haben die Laute, das Geschrei der Nymphen und Dämonen, das Heulen der Wölfe, Josefines Pfeifen…Franz Kafka (wie übrigens sein ,Blutsverwandter‘ Kleist) hat Grund, die traditio-nelle Ästhetik ihres ideellen Glanzes und Wohlklangs wegen mehr zu fürchten als zu lieben. Der daraus folgende Kampf wird um der Wahrhaftigkeit willen geführt, und zwar mit Mitteln, die den Platonismus in der Kunst, die Erwartung einer sym-bolischen Heils- und Heimatstiftung ironisch repräsentieren. Wir haben es in Kafkas Geschichten mit Kontrafakturen zu tun, die an Tra-vestien grenzen, oder mit Travestien, die an Kontrafakturen anliegen. Dass in seiner letzten Erzählung Josefine noch einmal der Orpheusmythos Pate stand, erhellt aus der Tatsache, dass hier die wundersame Wirksamkeit des Schönen ebenso illustriert wie negiert wird. Sie verweist auf eine elementare, gleichsam vor-ästhetische Schicht des Sagens, die an die Sage erinnert. Kafkas Ästhetik ist eine Antiästhetik.

Der AutorDr. Gerhard Oberlin arbeitet als Freier Literatur-, Kultur- und Sportwissenschaft-ler mit Wohnsitz in Tübingen. Nach einer internationalen Laufbahn als Lehrer, Schulleiter und Fortbildner war er unter anderem Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der Beijing Foreign Studies University und am Deutsch-Chine-sischen Institut der University of Business and Economics, Beijing/China. Zuletzt Gastdozent der Hebrew University in Jerusalem und der Malayalam University in Tirur/Kerala.

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Steffen Arndal

Raum um 1900

Raumwahrnehmung in Literatur und Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung Rainer Maria Rilkes

ca. 400 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,00 · ISBN 978-3-8260-6420-3 VLB-Warengruppe 563

Es ist eine bekannte Tatsache, dass das Sehen und damit die Raumwahrneh-mung um 1900, sozusagen auf der Schwelle zur Moderne, in der deutschen und europäischen Kunst und Literatur eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig erlebte die physiologische Einsicht in die Natur der Raumwahrnehmung ent-scheidende Fortschritte, die von der Kunst- und Literaturwissenschaft aller-dings kaum zur Kenntnis genommen worden sind. In Bezug auf das Sehen ist die Forschung deshalb weitgehend von Einseitigkeiten, Vereinfachungen und Missverständnissen geprägt, die für ein adäquates Verständnis der mentali-tätsgeschichtlichen Rolle des Sehens um 1900 hinderlich sind. Der Verfasser hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, auf der Grundlage einer gründlichen, wissenschaftsgeschichtlich ausgerichteten Darstellung der Entwicklung der Augenheilkunde die Variationsmöglichkeiten des Sehens (darunter die Rolle der Perspektive) in Kunst und Literatur um 1900 darzustellen. Wichtig sind dabei vor allen Rilke und Cézanne. Andere profilierte Autoren der deutschen und europäischen Literatur wie Musil, Proust und Joyce werden ebenfalls einbezogen. Damit können bekannte Begriffe wie etwa „räumliche Inversi-on“, „moments priviligies“ und „Epiphany“ mutatis mutandis als optische Phänomene auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden.

Der AutorSteffen Arndal studierte an der Universität Kopenhagen und lehrte anschlie-ßend an der süddänischen Universität Odense Deutsche Literatur. For-schungsschwerpunkte: Barock und Pietismus in Deutschland und Dänemark, Medizingeschichte, Mystik und Lieddichtung (Habilitation 1989) und das Se-hen in der Europäischen Literatur der Moderne.

9783826064203

Ulrike Robeck

Egon Erwin Kisch in Pola

Kriegsreportagen vom Ende des Krieges

150 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-6380-0 VLB-Warengruppe 563

Zwei strahlende Sommertage und eine milde Sommernacht an der Adria, gesehen aus einem Flugapparat, aus einem Unterseeboot und am Kai einer Hafenstadt am Ende des Ersten Weltkriegs – drei Reportagen Egon Erwin Kischs, die angesichts des Elends dieses letzten Kriegssommers befremden. Hat Kisch hier bewusst verharmlost und beschönigt, um der Pressezensur zu entkommen, oder hat er die Verharmlosung und Beschönigung des Krieges benutzt, um sein eigenes Resümee zu ziehen? Ulrike Robeck setzt mit der Untersuchung dieser Frage ihre Forschungen zu Kischs Reportagen aus sei-ner 1924 erschienen Sammlung Der Rasende Reporter fort und erschließt, jeweils ausgehend von einer gründlichen Sachrecherche und unterstützt von historischen Karten, Plänen und Fotografien, die bisher wenig beachteten Beiträge, die auf seinen Aufenthalt im österreichisch-ungarischen Kriegsha-fen Pola zurückgehen.

Die AutorinUlrike Robeck, Studium der Geschichte, Philosophie und Informationswis-senschaft in Bonn und Düsseldorf; Promotion in Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Zu Egon Erwin Kisch bisher drei Bücher über einzelne Reportagen aus dem Rasenden Reporter und eine 2016 bei K&N erschienene Untersuchung von Marktplatz der Sensationen.

9783826063800

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Hans Graubner

„Unter dem Neigungswinkel“

Celans biographische Poetologie

176 Seiten, Hardcover mit Fadenheftung, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-6059-5 VLB-Warengruppe 563

Mit dem Begriff des „Neigungswinkels“ bezeichnet Celan die Ausrichtung seiner Dichtung auf das Grundereignis, das seine individuelle Existenz getrof-fen und geprägt hat. Dieses Grundereignis ist die auf der Wannseekonferenz 1942 geplante und in schreckliche Wirklichkeit umgesetzte Vernichtung der europäischen Juden, die noch im selben Jahr zum Tod von Celans Vater und zur Ermordung seiner Mutter führte, während er selbst überlebte. Seit seiner ersten Veröffentlichung nach dem Ende des Naziregimes liegt diese Erfah-rung seiner Lyrik zugrunde. Aber sie dringt nur schrittweise und schmerzhaft in die Gedichte ein, bis sie sich in Sprache und Struktur durchsetzt. Dieser poetologische Prozess wird in den Gedichten selbst ausgetragen und bedeutet eine ständige Auseinandersetzung mit der poetischen Tradition, mit Celans eigener Bindung an diese Tradition und mit seiner schwierigen Situation als Überlebender. Nicht durch eine theoretische Abhandlung, sondern durch De-tailanalyse und Interpretation einiger aufeinander bezogener Gedichte macht die Untersuchung diesen Prozess sichtbar. Es geht in den Gedichten darum, eine Sprache zu finden, die den Ermordeten gerecht wird und den Lebenden einen Dialog mit ihnen eröffnet.Inhalt: 1. Daten und Dichtung; 2. Auftrag der Toten (Schwarze Flocken, Der Einsame); 3. Austreibung des Ich und des Sommers (Strähne, Du darfst), 4. Zeugnis der Toten (Wortaufschüttung, Ich kenne dich, Weggebeizt).

Der AutorHans Graubner ist Akademischer Direktor i. R. am Seminar für deutsche Philologie der Universität Göttingen. Publikationen zum 18. Jahrhundert (Ha-mann, Kant, Herder, Lenz, Deutschbaltische Geschichte), zum 20. Jahrhun-dert (Rilke, Celan, Bachmann, Bobrowski).

9783826060595

Dong-Min Choi

Die Literatur des Ausnahmezustandes bei Bertolt Brecht (1929–32)

304 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Brecht – Werk und Kontext, Bd. 5 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-6375-6 VLB-Warengruppe 563

Angesichts der krisenhaften Lage der ganzen Welt, in der wir uns momen-tan befinden, kann man mit Recht von der „Renaissance des Ausnahmezu-stands“ sprechen. Mit den täglichen Berichten der Medien über den Ausnah-mezustand scheint er nicht mehr weit von unserem Alltag entfernt zu sein. Trotz dieser alltäglichen Verwendung des Wortes ist der Ausnahmezustand ursprünglich ein staatsrechtlicher Begriff, der als ein terminus technicus nähere wissenschaftliche Auseinandersetzungen notwendig macht. In diesem Sinne wird in dieser Arbeit versucht, anhand der wichtigen theoretischen Schriften von Carl Schmitt, Walter Benjamin und Giorgio Agamben über den Ausnahmezustand den Begriff des Ausnahmezustands zu definieren und ihn unter verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, damit eine bestimmte Zeit mit verschiedenen Krisenerscheinungen (1929–1932) als ein Ausnahme-zustand und die Theaterstücke Brechts, in denen der wirtschaftliche und politische Ausnahmezustand am Ende der Weimarer Republik thematisiert wird, als die Literatur des Ausnahmezustands betrachten werden können. In Betracht kommen hier die Theaterstücke: Die Ausnahme und die Regel, Die heilige Johanna der Schlachthöfe und Die Maßnahme.

Der AutorDong-Min Choi promovierte 2017 mit der vorliegenden Arbeit an der Rup-recht-Karls-Universität Heidelberg. Derzeit ist er als Dozent an der Chung-Ang-Universität in Seoul tätig.

9783826063756

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Andreas Wicke / Nikola Roßbach (Hrsg.)

Paul Maar

Studien zum kinder- und jugendliterarischen Werk

308 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Kinder- und Jugendliteratur intermedial, Bd. 5 Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 48,00 · ISBN 978-3-8260-5971-1 VLB-Warengruppe 563

Vorwort – P. Maar: Maar und die Märchen. Antrittsvorlesung als Brüder-Grimm-Professor an der Universität Kassel 2015 – T. Scholz: Im Anfang war das Sams. Sprache, Macht und die Konstruktion von Realität in Paul Maars Eine Woche voller Samstage – J. Mikota / C. M. Pecher: „Wie die meisten Schriftsteller bin ich ein leidenschaftlicher Leser“. Intertextualität in Werken Paul Maars – B. Minges: „Eltern: Vater und Mutter, Erzeuger eines Kindes“. Familienbande bei Paul Maar – M. Burkard: Maarchenhafte Welten. Intertextuelle Bezüge zu den Grimm’schen Märchen im kinderliterarischen Werk Paul Maars – J. Budde: Träume vom Morgenland und Begegnungen im Klassenzimmer. Fremdheitser-fahrung zwischen Realismus und Fantastik in Paul Maars Lippels Traum – N. Roßbach: Paul Maars Kartoffelkäferzeiten und der Realismus. Überlegungen zu Werkstatt-Dokumenten des Autors – A. Wicke: „Mönschsein ist gut“, sagte Herr Bello. „Aber Hundsein ist auch gut.“ Mensch-Tier-Perspektiven in Paul Maars Herr Bello-Trilogie – N. Lehnert: „So ermahnte man ihn, in Zukunft besser beim Niesen aufzupassen, und schickte ihn nach Hause.“ Paul Maars Pixi-Buch Vorsicht, Niesgefahr! zwischen Exklusion und (Re-)Integration, Über-Ich und Es, Philistertum und Selbstbestimmung, Sams und Sturmniesen – R. Imam: Flüchtlingsproblematik in Paul Maars Neben mir ist noch Platz. Ein Aufruf zu Toleranz und Fremdverstehen – M. Ott: „Sind Lexikone nicht ein bisschen altmodisch?“ Von technischen Fortschritten und pädagogischen Rückschritten in Paul Maars Der Galimat und ich – P. Schmerheim: Aus drei mach’ eins: Das Sams im Kino – S. Jakobi: „Herr Bello ist ein Mönsch“? Das Verwandlungsmotiv als intratextuelles, intertextuelles und transmediales Phä-nomen in Paul Maars Herr Bello-Trilogie – G. Althüser: Zwei fremde Kinder im Film. Vergleich eines Motivs in E.T. THE EXTRA-TERRESTRIAL (1982) und DAS SAMS (2001) im Unterricht – C.-M. Ansari: Medienspezifik bei Paul Maar als Anlass des ästhetischen Lernens im Deutschunterricht – K. Kumschlies: „Herr Bello kann schön reden!“ Sprachsensible, literarästhetische und me-dienreflexive Zugänge zum Medienverbund Herr Bello und das blaue Wunder in der Grundschule – L. Grimm: Alles vom Aal bis Buchstabe Z. Anwen-dungsbezogene Impulse zu Paul Maars Lyrik im Elementarbereich und in der

9783826059711

Erwachsenenbildung – F. Rietz: „Was ist denn Herr Bello?“ Aspekte einer Per-spektivübernahmekompetenz am Beispiel von Paul Maars Herr Bello und das blaue Wunder – B. Oeste: Vom literarischen Prinzip zum Unterrichtsprinzip Paul Maars Komik als Möglichkeit zum literarischen Lernen.

Die HerausgeberDr. Andreas Wicke studierte Germanistik und Musik in Kassel und Wien, seit 2008 unterrichtet er an der Universität Kassel im Bereich Literaturwissen-schaft/Literaturdidaktik. Ein Lehr- und Forschungsschwerpunkt liegt in der Kinder- und Jugendliteratur.Nikola Roßbach ist Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Kassel. Sie erforscht Zusammenhänge von Literatur, Kultur und Wissen von der Frühen Neuzeit bis in die Moderne.

Sabine Planka (Hrsg.)

Die Zeitreise

Ein Motiv in Literatur und Film für Kinder und Jugendliche

308 Seiten, Broschur, Kinder- und Jugendliteratur intermedial, Bd. 3 € 39,80 · ISBN 978-3-8260-5362-7

9783826053627

In der Reihe zuletzt erschienen:

Tobias Kurwinkel / Philipp Schmerheim / Annika Sevi (Hrsg.)

Michael Ende Intermedial

Von Lokomotivführern, Glücksdrachen und dem (fantastischen) Spiel mit Mediengrenzen

240 Seiten, Broschur, Kinder- und Jugendliteratur Intermedial, Bd. 4 € 29,80 · ISBN 978-3-8260-4810-4

9783826048104

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Mirijam Steinhauser

Von Jim Knopf bis Hotzenplotz

Die Kinderbuchwelten von Franz Josef Tripp

ca. 300 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Kinder- und Jugendliteratur Intermedial, Bd. 6 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-6394-7 VLB-Warengruppe 563

Während seine Zeichnungen zu Michael Endes „Jim Knopf“-Romanen und Otfried Preußlers „Hotzenplotz“-Trilogie weithin bekannt sind, wurde deren Urheber Franz Josef Tripp (1915–1978) bislang in Rezeption und Forschung kaum wahrgenommen. Dabei prägte Tripp nicht nur mit diesen Werken, son-dern auch als Illustrator von mehr als 200 weiteren Büchern den deutschen Kinderbuchmarkt der 50er- bis 70er-Jahre entscheidend mit und war dane-ben als Autor, Journalist und Werbegrafiker tätig.Die vorliegende Studie befasst sich mit Tripps kinderliterarischem Werk. Be-handelt werden die genannten modernen Kinderklassiker mit Texten Endes und Preußlers sowie Tripps eigenes Kinderbuch Marco und der Hai aus dem Jahr 1956. Dafür wird mit der paratextorientierten Werkanalyse, die sich auf Genettes Konzept des Paratextes bezieht, ein Verfahren entwickelt, das die unterschiedlichen Werkanteile und Rollen der verschiedenen Beteiligten in Produktion und Rezeption fokussiert.Die Analyse der Kinderbücher wird durch einen Überblick zu Tripps Biografie und Gesamtwerk kontextualisiert und um ein erstes ausführliches Werkver-zeichnis ergänzt.

Die AutorinMirijam Steinhauser promovierte mit der vorliegenden Arbeit an der Pädagogi-schen Hochschule in Weingarten. Sie ist Lehrerin an einer Gemeinschaftsschule und arbeitet als Redakteurin für den Bilderbuchbereich auf Kinderundjugend-medien.de.

9783826063947

Alexandra Millner / Marc-Oliver Schuster (Hrsg.)

Acht-Punkte-Proklamation des poetischen Actes

Weiteres zu H. C. Artmann

ca. 340 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-6461-6 VLB-Warengruppe 563

A. Millner / M.-O. Schuster: Einleitung – A. Millner: Kontextualisierende Präambel zur Acht-Punkte-Proklamation des poetischen Actes – Freunde / Finten – H. C. Buch: Zwei Annäherungen an HCA – P. K. Wehrli: „Bitte bitte, sagt mir doch, wer ich bin!“ – Filmen mit H. C. Artmann – J. Jung: Augustinergasse 8 – Schwarzgra-benweg 3 – Schönborngasse 19 – P. Pabisch: „da kaos in taos is aa wos!“ – H. C. Artmann im Rückblick über Anekdoten zu seiner Literatur – Interferenzen / Interaktionen – D. Strigl: „Wir, die siegen wollten“ – H. C. Artmann und René Altmann – W. Straub: „schamlose kastration“ – H. C. Artmann und Hans Weigel: Randnotizen zum Literaturbetrieb der 1950er Jahre – P. Pechmann: H. C. Artmann und die „Grazer Gruppe“ Populärkultur / Jugendliteratur – V. Vermeer: Tom Shark, Li’l Abner und Supermann: H. C. Artmanns früher Umgang mit der Populärkultur – T. Antonic: Artmann oder Brinkmann? Auf der Suche nach der prototypischen Pop-Literatur – D. Pifeas: H. C. Artmann und seine Kinderliteratur: Neue schö-ne Kinderreime? – Romantik / Surrealismus – C. Dirmhirn: Romantiker im Eichendorff’schen Sinne? H. C. Artmann und die deutsche Romantik – S. Kiefer: Poetische Entleerung, romantische Fehlschlüsse: H. C. Artmann und die Geburt der österreichischen Avantgarde aus dem Geiste der nachgespielten Romantik – Poesie / Poetik – S. Kaar: Hauptsache Nebentext: Zur Funktion der Paratexte in H. C. Artmanns Theaterstücken – M.-O. Schuster: H. C. Artmanns Hawelka als bloße poetische Situation: Kaffeehaus, Autonomie, Austriazität, Postmoderne – P. Waterhouse: DAS FLÜCHTIGSTE : OHNE UFER Zu einer der flaschenposten von H. C. Artmann – J. Lajarrige: Von Aranjuez bis Zielort: Zur alphabetischen Erschrei-bung der Welt. H. C. Artmanns gedichte von der wollust des dichtens in worte gefaßt – Nordsüd / Kopf(w)orte – R. von Paschen: H. C. Artmann in English Transla-tion – M. Leonhardmair: Artmanns Buscón-Übersetzung revisited – S. Gutlederer: Schweden und der Norden als Motive in H. C. Artmanns Werken.

Die HerausgeberAlexandra Millner, Mag. Dr., Projektleiterin und Universitätslektorin, Literaturkriti-kerin und Dramaturgin, arbeitet v. a. zur deutschsprachigen Literatur des 19. und 20. Jhs., zu Transdifferenz, Frauenliteratur und Albert Drach. Marc-Oliver Schuster, Ph.D., ist Senior Researcher an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und arbeitet v. a. zur deutschsprachigen Literatur nach 1945 und zu interdisziplinären Themen.

9783826064616

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Simone Klapper

„Sie war; sie wurde; sie wurde nichts“

Weiblichkeit, Trauma und Suizid in Texten von Arthur Schnitzler, Ingeborg Bachmann und Peter Handke

ca. 250 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 887 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-6372-5 VLB-Warengruppe 563

Die Literatur des 20. Jahrhunderts verhandelt den Suizid als aporetischen Akt individueller Souveränität gegen gesellschaftliche Restriktionen und destruk-tive kulturelle Praktiken. Insbesondere literarische Darstellungen weiblicher Selbsttötung problematisieren überkommene Rollenzuweisungen und Gender-konstruktionen. Die narratologische, kulturwissenschaftliche und geschlech-tertheoretische Untersuchung von Suizid, Trauma, Gender und Sprachlosig-keit in Schnitzlers Fräulein Else, Bachmanns Das Buch Franza und Handkes Wunschloses Unglück gibt neue Einblicke in die Entwicklung poetischer Sprachkritik der österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Aufgrund ih-rer Nähe zu Genres wie der psychologischen Fallgeschichte und der Biographie können die Texte poetologische Fragen sowie Probleme der Rechtfertigung lite-rarischen Schreibens verhandeln. Die Autoren adaptieren und subvertieren die Symptomsprache der Hysterie und stellen logozentrisch organisierte Machtdis-kurse in Frage. Der Körper erscheint als Medium kultureller Zuschreibungen und traumatischer Gedächtnisspuren. Die Texte reflektieren Möglichkeiten und Grenzen der literarischen Darstellung von Suizid – psychologische Paradigmen, kulturelle Zuschreibungen und Körperdiskurse werden hinterfragt und Genre-grenzen überschritten.

Die AutorinSimone Klapper studierte Germanistik, Philosophie, Erziehungswissenschaf-ten und Deutsch als Fremdsprache in Siegen sowie Literaturwissenschaften in Galway, Promotion 2014. Sie ist DAAD-Lektorin am Institut für Deutsche Sprache und Literatur an der National University of Ireland, Galway.

9783826063725

Sebastian Weirauch

„Gegen Ironie sind sie machtlos“

Eine medienkritische Untersuchung von Elfriede Jelineks subversiver Rhetorik

ca. 240 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft, Bd. 897 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,80 · ISBN 978-3-8260-6427-2 VLB-Warengruppe 563

Die Romane und Theaterstücke der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek wid-men sich kontroversen Themen wie Sexismus, Rassismus und rechter Ideo-logie. Dass die Autorin aufklärerische Absichten verfolgt, ist in der Forschung und in der breiten Öffentlichkeit längst zu einem Gemeinplatz geworden. Je-linek, so das gängige Bild, greife in ihren Texten mediale Stereotype und Klischees auf, um verborgene Verdrängungs- und Manipulationsmechanis-men zu entlarven. Doch oftmals wird dabei übersehen, dass auch Jelinek selbst auf eine subversive Rhetorik zurückgreift, die sich manipulatorischer Mittel bedient. Zentral für diese Rhetorik ist Jelineks ironische Haltung der „Ichlosigkeit“, mit der die Autorin ihr biographisches Ich im Schreibprozess verschwinden lässt. In seiner neuen Studie untersucht Sebastian Weirauch Jelineks subversive Rhetorik anhand dreier exemplarischer Werke: Die Ausgesperrten (1980), Die Kinder der Toten (1995) und Winterreise. Ein Theaterstück (2012). Mit den Mitteln aktueller Erzähl- und Literaturtheorie zeigt er die rhetori-schen Implikationen von Jelineks ironischer Haltung auf. Daran anschlie-ßend rekonstruiert er aus einer medienkritischen Perspektive die Entwick-lung der subversiven Rhetorik und verortet sie im Kontext politischer und kultureller Zäsuren.

Der Autor

Sebastian Weirauch studierte Literaturwissenschaft und Soziologie an der RWTH Aachen und an der Stanford University. Tätigkeiten als Pfleger, Medi-enpädagoge, Sozialforscher, (Radio-)Journalist und Lecturer.

9783826064272

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Hans Ester / Barbara Mariacher / Evelyne Tax (Hrsg.)

Abschied als literarisches Motiv in der deutschsprachigen Literatur

Festschrift zu Ehren des 75. Geburtstags von Jattie Enklaar

192 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Deutsche Chronik, Bd. 62, Sonderband Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-6358-9 VLB-Warengruppe 563

Einführung: Im Zeichen des Abschieds – J. van Vredendaal: Abschied auf dem Ölberg. Die Trauer der Jünger im Heliand – J. Richter: Tödlicher Schmerz. Abschied bei Wolfram von Eschenbach – K. Gille: „Willkommen und Abschied“ - Zu Goethes Sesenheimer Gedicht – E. van der Knaap: Über-legungen zu Hölderlins Ode „Der Abschied“ – W. Herrlitz: Auch Eduard und Theodor sagen Adieu. Das Abschiedsmotiv in den Novellen Immensee und Mozart auf der Reise nach Prag – H. Ester: Kein Ort für Vrenchen und Sali – E. Mulder: Arnold Schönberg – Wassily Kandinsky: Das Ende einer Freundschaft. Überlegungen und Anmerkungen zu Jelena Hahl-Kochs Arnold Schönberg: Wassily Kandinsky: Briefe, Bilder und Dokumente einer au-ßergewöhnlichen Begegnung, Salzburg/Wien 1980 – R. Riemen: Der Tod des Vergil heute (aus dem Niederländischen übersetzt von Thom Lagendijk) – H. Nijssen: Unbekümmert geht der Fremde davon. Abschied in der Lyrik Peter Huchels – Y. Delhey: Der Augenblick der Wahrheit und seine Stimme: Ingeborg Bachmanns Undine geht – H. Harbers: Abschied oder Flucht? En-gagement und Ironie in Martin Walsers Erzählung Ein fliehendes Pferd – B. Mariacher: Die Farben des Abschieds. Zu Peter Weiss‘ Abschied von den Eltern (1961) – T. Naaijkens: Der lange Abschied, Westwärts. Transitions-erfahrungen bei Peter Handke und Rolf Dieter Brinkmann – G. van Gemert: Ein Löwe zum letzten Geleit. Abschied als Resignation und mythische Über-höhung in Sybille Lewitscharoffs Blumenberg – T. Tax-Shultz: Gute Nacht, Freunde von Reinhard Mey – ein Brückenlied zwischen Zeiten und Ländern.

Die HerausgeberDr. Hans Ester lehrte Literaturwissenschaft an der Radboud Universiteit Nij-megen. Er studierte Germanistik und Theologie in Amsterdam und Tübingen.Dr. Barbara Mariacher, Studium der Germanistik, Geschichte in Innsbruck, Heidelberg und Wien; Auslandslektorin an den Universitäten in Bratislava (Slowakei), Pécs und Budapest (Ungarn), Promotion an der Universität Wien 1997 über die späte Prosa Bernhards. Seit 2005 Lehrtätigkeit an den Uni-

versitäten Leiden und Amsterdam, seit 2010 Mitarbeiterin an der Universität Utrecht. Seit 2017 Vorsitzende des Niederländischen Germanistenverbandes (VGNU).MA/Doz Evelyne Tax studierte Germanistik und Slawistik an der Universität Leiden und mit einem Erasmus-Stipendium an der Universität Heidelberg.

9783826063589

In der Reihe zuletzt erschienen:

Viktoria Franke (Hrsg.)

Dies- und jenseits der Grenze

Translokale Prozesse und ihre Einwirkung auf den deutsch- niederländischen Grenzraum

224 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Deutsche Chronik, Bd. 61 € 34,80 · ISBN 978-3-8260-6263-6

9783826062636

Jattie Enklaar / Hans Ester / Evelyne Tax (Hrsg.)

Studien über Kinder- und Jugendliteratur im europäischen Austausch von 1800 bis heute

324 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Deutsche Chronik, Bd. 60 € 39,80 · ISBN 978-3-8260-6081-6

9783826060816

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Ariane Martin (Hrsg.)

Heinrich Lautensack: Ein Requiem

Ein Dokumentarfilmprojekt über die Beerdigung Frank Wedekinds

Kommentierte Neuedition des Drehbuchentwurfs, mit Materialien im Anhang

ca. 200 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Wedekind Lektüren, Bd. 7 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-6442-5 VLB-Warengruppe 563

Frank Wedekind wurde am 12. März 1918 unter großer öffentlicher Anteil-nahme auf dem Münchner Waldfriedhof beerdigt, ein sowohl medien- als auch rezeptionsgeschichtlich besonderes Ereignis. Heinrich Lautensack, vormals wie Wedekind Mitglied der Elf Scharfrichter und inzwischen als Filmschrift-steller tätig, filmte die Beerdigung und nannte sich am Grab einen Schüler des verstorbenen Autors. Spätere Schilderungen skandalisierten dieses Ereignis durch nachträgliche Zuschreibungen und Übertreibungen, indem sie es un-ter Hinweis auf Lautensack unter pathologischen Vorzeichen darstellten und das Geschehen zunehmend fiktionalisierten. Unter diesen Vorzeichen wurde bisher auch der kaum bekannte, 1919 veröffentlichte Drehbuchentwurf Ein Requiem gelesen. Er wird hier in einer kommentierten kritischen Neuediti-on vorgelegt, um einer adäquaten Auseinandersetzung mit diesem singulären Rezeptionszeugnis zur Wirkung Wedekinds eine Grundlage zu schaffen. Ein breit angelegter Anhang bietet Materialien zum Verständnis der Kontexte und zur Genese der skizzierten Legendenbildung, darunter unveröffentlichte oder unbekannte Dokumente, die neues Licht auf Lautensacks Dokumentarfilm-projekt werfen, aber auch anekdotische Erinnerungen von Zeitgenossen, die deutlich machen, wie stark der historische Kern eines Ereignisses, Tod und Begräbnis eines Autors, in der Literaturgeschichte überformt werden kann.

Die HerausgeberinAriane Martin ist Professorin für Neuere deutsche Literaturgeschichte mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und leitet dort die Editions- und Forschungsstelle Frank Wedekind.

9783826064425

Andreas Nolte / Wolfgang Mieder

„Schließlich sitzen wir alle im selben Boot“

Helmut Schmidts politische Sprichwortrhetorik

438 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-6376-3 VLB-Warengruppe 563

Diese Studie über Helmut Schmidt (1918–2015) zeigt eine neue Seite des welt-weit anerkannten Deutschland- und Europapolitikers, nämlich den Einfluss, den die sprichwörtliche Sprache auf seine rhetorischen und kommunikativen Fähig-keiten hatte. Der Band beginnt mit allgemeinen Betrachtungen zum Verhältnis von Sprache und Politik, bevor konkrete Überlegungen zu Schmidts pragmati-schem Sprachbewusstsein und seiner Verwendung bestimmter Sprichwörter im sozialpolitischen Diskurs angestellt werden. In weiteren Kapiteln wird deutlich, wie der Weltpolitiker Schmidt mit Sprichwörtern aus anderen Sprachen um-geht, und wie und wo er somatische Redensarten sowie treffende Metaphern und Formulierungen aus der Seemannssprache bewusst und gekonnt in seinen Schriften, Reden und Gesprächen einsetzt. Anhand vieler Beispiele aus den Ori-ginaltexten wird deutlich, wie Schmidts scharfsinnige politische und persönliche Bemerkungen durch bildliche Sprachmuster an Aussagekraft und Verständ-lichkeit gewinnen. Ein letztes Kapitel untersucht dann die formelhafte Sprache Schmidts im Briefwechsel mit seinem Freund, Kollegen und zeitweiligen Rivalen Willy Brandt. Die vorliegende Arbeit ist mit voller Absicht als Pendantband zu unserem Buch „Kleine Schritte sind besser als große Worte“. Willy Brandts politische Sprichwortrhetorik (2015) angelegt. Der zweite Teil unserer Studie zum Werk Schmidts besteht aus einem Register mit 652 Stichwörtern und fast 2.300 kontextualisierten Sprichwörtern und Redensarten, die in seinem Werk zu finden sind.

Die AutorenAndreas Nolte ist Lehrer in Burlington, Vermont (USA). Wolfgang Mieder ist Professor für Germanistik und Volkskunde an der Uni-versity of Vermont. Gemeinsam haben sie Studien zur sprichwörtlichen Spra-che bei Wilhelm Heinse, Friedrich Nietzsche und Willy Brandt verfasst. Andreas Nolte hat Bücher zu Sprichwörtern und Redensarten bei Heinrich Heine, Mascha Kaléko und Max Frisch vorgelegt. Wolfgang Mieder hat zahl-reiche Bücher zum Sprichwörtlichen bei den Gebrüdern Grimm, Bertolt Brecht, Abraham Lincoln, Martin Luther King, Barack Obama und anderen veröffentlicht.

9783826063763

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1. Halbjahr 2018 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Helen Roth

Christoph Schlingensief Vom Provokateur zum Erbauer einer sozialen Plastik

ca. 300 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Film – Medium – Diskurs, Bd. 89 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-6435-7 VLB-Warengruppe 586

Zu Beginn seiner turbulenten Karriere wurden die sozial-politischen Bestre-bungen des vielseitigen Aktions-Künstlers, Christoph Schlingensief, häufig als Akt der bloßen Provokation interpretiert, was ihm zügig den Namen eines en-fant terrible einbrachte. Die Arbeit am Skandal wurde zu einem Markenzei-chen, das das Feuilleton beinahe vergessen ließ, welches Kernanliegen hinter den aufsehenerregenden Aktionen steckte. Im Spannungsverhältnis zwischen Kunst und Wirklichkeit diskutierte Schlingensief schonungslos gegenüber sich selbst und dem Publikum immer wieder neu den Anteil der Kunst an Prozessen der Wirklichkeit. Durch das Zusammenspiel von Affirmation, Kri-tik und Transformation gelang es dem eigenwilligen Künstler, zusehends die Wirkkraft seiner Kunst immer stärker auf die Wirklichkeit auszudehnen.Zur Veranschaulichung dieser Genese erfolgt die Analyse anhand dreier Arbei-ten, die markante Etappen bei seiner künstlerischen Feldforschung darstellen. Bei der Werkanalyse von Passion Impossible (1997) liegt entsprechend der Inszenierung der Schwerpunkt bei der Untersuchung auf dem affirmativen Charakter von Kunst. Bei der darauf folgenden Aktion Bitte liebt Österreich (2000) steht dagegen die kritische Funktion im Fokus des Erkenntnisgewinns. Das Operndorf Afrika, das aufgrund seines frühen Todes Schlingensiefs letztes Werk bleiben sollte, markiert den finalen Schritt der Untersuchung. Das Dorf dient noch heute als „Dauerforschungsanstalt“, in dem jeden Tag der Anteil der Kunst an einem gelingenden Leben neu diskutiert wird.

Die AutorinHelen Roth studierte Germanistik, Philosophie und Psychologie an der Uni-versität Koblenz-Landau. 2017 promovierte sie interdisziplinär in der Bilden-den Kunst, Theaterwissenschaft und Germanistik über das Werk des Aktions-Künstlers Christoph Schlingensief. Nunmehr arbeitet sie als freie Journalistin sowie Moderatorin und lehrt an der Universität angewandte Literatur- und Kulturwissenschaft.

9783826064357

Ortrud Gutjahr (Hrsg.)

Nibelungen!

ca. 220 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Theater und Universität im Gespräch, Bd. 17 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 15,00 · ISBN 978-3-8260-6483-8 VLB-Warengruppe 586

„SIEGMUND: Kennst du dies Schwert? Der mir es schuf, beschied mir Sieg.BRÜNNHILDE: Der dir es schuf, beschied dir jetzt Tod“.

Spielfassung Nibelungen! Thalia Theater

„So wie man Latein nicht lernt, um es zu sprechen, sondern um das Denken noch einmal anders zu ordnen, genauso ist es auch, wenn man sich in so eine Sagenwelt begibt, um die eigene Gedankensprache, das eigene Gedankenbe-steck durcheinander zu werfen und neue Dinge zu entdecken.“„Ich habe das Nibelungenlied nachts auf einer Fähre gelesen, die ganze Nacht hindurch. Ich hatte mir vorgenommen, es im Urlaub durchzulesen, und muss te das nun schaffen. Der Wind blätterte ständig die Seiten um, es war sehr anstrengend – und irgendwann geriet ich bis zu diesem Blutrausch. Es ist nicht zu fassen, was dort passiert!“

Antú Romero Nunes im Gespräch

Die HerausgeberinOrtrud Gutjahr ist Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur und Interkulturelle Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg.

9783826064838

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1. Halbjahr 2018K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Barbara Oberhäuser

Narrative Theatralität als Spiel-Raum

Thomas Manns Joseph-Tetralogie auf der Bühne

ca. 280 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 888 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,80 · ISBN 978-3-8260-6387-9 VLB-Warengruppe 563

Es mutet erstaunlich an, dass ausgerechnet die Joseph-Tetralogie über ein enormes Potenzial an Bühnentauglichkeit verfügt, zumal Thomas Mann sein einziges in Dramenform geschriebenes Stück selbst als Misserfolg verbucht hat. Die vorliegende Studie geht von der These einer ludischen Poetologie als zentraler Rahmensetzung in den Joseph-Romanen aus. Der Primärtext, die Bühnenadaption von John von Düffel und vier Theateraufführungen werden verglichen. Narrative Theatralitätsformen des Primärtextes werden über die Kategorie des Spiels auf der Ebene der Figuren und der Erzählinstanz unter-sucht und in ihrer Umsetzung in den Bühnentext und die Aufführungen nach-verfolgt. Dass hierbei die dialogisch ausgearbeiteten Teile mancher Szenen als Repliken original auf die Bühne kommen, mag noch selbstverständlich erscheinen, dass jedoch auch erzählerische Sequenzen den Spielraum für eine Theateraufführung bilden, dürfte so manchen Leser überraschen. Erst-mals wird hier der Nachweis erbracht, dass die narrativen Textpassagen im höchsten Maße theateraffin sind. Auch wird gezeigt, dass die ludische Poeto-logie Thomas Manns als gesellschaftspolitisch konnotierte Setzung auch eine Theorie der Kulturentwicklung nach Huizinga impliziert und damit einerseits die Triebsublimierungsthese Freuds entkräftet und andererseits der „Mythen-verhunzung“ des NS-Regimes entgegensteht.

Die AutorinBarbara Oberhäuser studierte Deutsch als Fremdsprache bei Harald Wein-rich, Germanistische Linguistik und Kunstgeschichte in München. Sie unter-richtete für das Goethe-Institut am Europäischen Patentamt sowie an der Uni-versität München Deutsch und war als Leiterin strategischer Personal- und Organisationsentwicklung in der freien Wirtschaft tätig. Mit der vorliegenden Arbeit wurde sie bei Friedhelm Marx im Fach Neuere deutsche Literatur 2017 in Bamberg promoviert.

9783826063879

Günther Jarfe

The Baffle of Being

Critical Essays on Modern and Contemporary British Literature

ca. 200 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,80 · ISBN 978-3-8260-6399-2 VLB-Warengruppe 564

Most of the essays collected here deal with modern or contemporary British poems and stories which defy easy and quick understanding. Each of the chapters tries to find an angle from which a proper understanding may commence. This could be a poetical device such as special imagery or a pro-cedure like unreliable narration or intertextuality. Describing such structural devices must not be mistaken for offering a unified interpretation of a text. But recognizing an important structure can help to avoid a misreading. Thus, possible ways of successfully approaching a given text are presented.

Der AutorGünther Jarfe was Professor of English at Passau University. His main research areas are Victorian literature and culture, Modernism, and the British short story. Among his publications are books on D. G. Rossetti’s The House of Life, Der junge Auden and Die moderne britische Short Story.

9783826063992

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L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Kathrin Tordasi

Women by the Waterfront

Modernist (Re)Visions of Gender, Self and Littoral Space

348 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 890 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-6265-0 VLB-Warengruppe 564

Women by the Waterfront examines the role of the beach in modernist texts written by and about women. Combining original studies of nature writing with a queer perspective on the works of Virginia Woolf, Katherine Mansfield, Stevie Smith and others, this book does not only open fresh pathways in the fields of modernist studies and human geography, it also reveals that beaches are a productive space in women’s experimental literature. A close investiga-tion of cultural artefacts including novels, short stories, story fragments, diary entries, paintings and poems shows that the beach serves as a ‘room of their own’: a flexible, in-between space which women use to challenge, suspend and transgress the limitations of a binary gender order.

Die AutorinKathrin Tordasi is a lecturer at the Department of English and American Stu-dies at Humboldt-Universität zu Berlin and an associated member of the Cen-tre for Transdisciplinary Gender Studies (ZtG).

9783826062650

Ausgezeichnet mit dem

Humboldt Preis 2016

der HU Berlin

Maria Elisa Montironi

Women upon Women in Contemporary British Drama (2000–2017)

ca. 250 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 35,00 · ISBN 978-3-8260-6489-0 VLB-Warengruppe 564

Contemporary British drama is characterized by a more balanced represen-tation of men and women in the sector of playwriting than in the past. The second decade of our century, in particular, is witnessing a steady rise in the number of women playwrights who, in most cases, achieve both critical and public success. This book will map the still uncharted twenty-first century female playwrights’ work, focusing on the women parts in plays written by women from 2000 to present time.

The editorMaria Elisa Montironi received her PhD in Intercultural European Studies from the University of Urbino in 2012 and currently teaches English Literature at the same university. Her research interests lie in the areas of Dramatic Literature, Literary Reception, and Intercultural Studies.

9783826064890

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1. Halbjahr 2018K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Andreas Lindner

Sprachschatz, Phantasieschatz, Schatzsuche

Robert L. Stevensons „Schatzinsel“: Ein Sprachteppichkompass

ca. 100 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 14,80 · ISBN 978-3-8260-6408-1 VLB-Warengruppe 564

Warum fasziniert R.L.Stevensons Schatzinsel bis heute junge und erwach-sene Leserinnen und Leser? Das vorliegende Buch versucht zu zeigen, dass diese Faszination sowohl von der Einfachheit und Schnörkellosigkeit der Ge-schichte als auch von der hohen Sprachkomplexität herrührt. Die extreme Faszinationskraft des Romans liegt in der extremen Kunstfertigkeit, mit der er geschrieben ist. Hinter den Abenteuern und dem Pulverdampf verbergen sich komplexe Charaktere wie Jim Hawkins oder Long John Silver, die in diesem Buch in einem neuen Licht erscheinen. Der Erzähler Jim Hawkins schafft ein Sprachkunstwerk, das an Humor und Beziehungsreichtum seinesgleichen sucht. Das Buch möchte ein Wegweiser sein, wie der Stevensonsche Sprach-schatz mit Spannung und Vergnügen von der Leserin und dem Leser gehoben werden kann. Anhand der Analyse strukturierender Motivkomplexe wie z.B. den Händen (Verführung) oder dem Mond (Gefahr) wird das Sprachnetz nachgezeichnet, in dem der Erzähler Leserinnen und Leser fängt. Stevensons einzigartiger Stil wird zu seiner Theorie des (unbewussten) Schöpferischen in Beziehung gesetzt. Das Buch möchte zeigen, welches Lese- und Deutungs-vergnügen bei der Sprachschatzsuche entstehen kann.

Der AutorDr. phil. Dipl.-Psych. Andreas Lindner studierte Philosophie, Germanistik, Romanistik in Würzburg, Lille, Freiburg und Berlin. Promotion an der FU Berlin zum Verhältnis Jacobi/Kant. Zweitstudium der Psychologie in Würz-burg.

9783826064081

Eva-Tabea Meineke

Rivieras de l‘irréel

Surrealismen in Italien und Frankreich

ca. 400 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cmEpistemata Literaturwissenschaft, Bd. 900 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,90 · ISBN 978-3-8260-6485-2 VLB-Warengruppe 566

Im Jahr 2016 feierte André Breton seinen 120. Geburtstag und seinen 50. Todestag; er gilt nach wie vor als „Papst des Surrealismus“. Zur gleichen Zeit wird mit verschiedenen europäischen Ausstellungen auch der vor hun-dert Jahren entstandenen Pittura metafisica Giorgio de Chiricos gedacht. Die Monographie zeigt auf, dass der Surrealismus nicht auf André Breton allein und sein Manifest von 1924 zurückzuführen ist, sondern dass es sich viel-mehr um ein dezidiert grenzüberschreitendes Phänomen handelt, das vor der Herausbildung der Pariser Bewegung ab 1919 bereits bei Grenzgängern wie den Brüdern de Chirico auftrat. Giorgio und Andrea de Chirico, der sich später Alberto Savinio nannte, vernetzten nicht nur verschiedene Nationen, Sprachen und Kulturen, sondern entwickelten ihre metaphysische Kunst auch im Dialog von Malerei, Musik und Literatur; ihre Ideen gelangten über die Vermittlung Apollinaires in die Pariser Avantgarde. Die Monographie kon-zentriert sich, neben den Ursprüngen der Kunstform, auch auf die Rolle, die Italien im Prosawerk der französischen Surrealisten der 1920er Jahre, André Breton und Louis Aragon, spielte. Anhand von Werken Dino Buzzatis und Tommaso Landolfis wird darüber hinaus das Potential des Surrealismus im Faschismus der 1930er sichtbar gemacht.

Die AutorinDr. Eva-Tabea Meineke studierte englische, französische, deutsche und ita-lienische Literatur in Mailand und London; sie promovierte innerhalb einer Cotutelle Mailand/Paris. Seit 2011 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Romanischen Seminar der Universität Mannheim; dort habilitierte sie 2017.

9783826064852

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L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Justyna Kłopotowska

Mnemonik des Widerstandes im Werk Erica Pedrettis

ca. 250 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 889 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-6390-9 VLB-Warengruppe 566

Mnemonik des Widerstands im Werk Erica Pedrettis stellt das Œuvre von Erica Pedretti vor, in dem die Erinnerungskunst (griechisch Mnemoniká) zum Schwerpunkt ihrer literarischen Produktion wird. Der Widerstand, der in dem sozialen Sinn/Kontext entsteht und von ihm geprägt wird, verbindet sich hier mit der Möglichkeit, mithilfe von Erinnerungen auf zwei Ebenen zu protestieren: einerseits auf der Ebene der Struktur, was durch Zerspaltung des Erzählstoffes gekennzeichnet ist, andererseits auf der Ebene der erinner-ten Inhalte, mit denen gegen alle Meinungen, Vorstellungen und Äußerun-gen protestiert werden kann, die mit Klischees und begrenzten Horizonten einhergehen. Die hier zu analysierende Widerstandsfähigkeit der Texte der Schweizer Autorin betrifft sowohl kurze Prosatexte als auch Romane sowie Erzählungen und wird in fünf thematischen Bereichen in Verbindung gesetzt: 1. der Zweite Weltkrieg, 2. der Alltag, 3. die Kunst, 4. die Alterungs- und Sterbeprozesse sowie 5. der Schaffensprozess.

Die AutorinDr. Justyna Kłopotowska, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Ger-manistik der Universität Szczecin. Studium der Germanistik an der Nikolaus-Copernicus-Universität Torun (1997–2002), Doktorandenstudium an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznan (2003–2009). Stipendienaufenthalte in Bamberg (2000-2001), Kiel (2005–2006), Basel (2006–2007), Würz-burg (2015–2016). Forschungsschwerpunkte: deutschsprachige Literatur der Schweiz, gegenwärtige Literatur Deutschlands und Österreichs, Dekon-struktion, Transkulturalität.

9783826063909

Marie-Therese Mäder

Das kulturelle Muster „formation de la raison“

Der Beitrag der „Idéologues“ zur Ausbildung französischer Wissenskultur der Eliten

ca. 300 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Epistemata Literaturwissenschaft, Bd. 898 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-6445-6 VLB-Warengruppe 566

Die kulturgeschichtliche Bedeutung der „Idéologues“ – einer Gruppe von Wissenschaftlern und Philosophen des ausgehenden 18. Jahrhunderts in Frankreich – ist bis heute strittig. Unbestreitbar ist jedoch, dass sie zu Un-recht im Schatten der großen Aufklärer stehen. So sprechen doch viele Hin-weise für die Annahme, dass die Gruppierung um Dominique Joseph Garat, Destutt de Tracy, Joseph Lakanal und Pierre-Jean-Georges Cabanis an der Herausbildung und Verstetigung einer szientifisch geprägten Wissenskultur beteiligt ist, die sich musterhaft in der Maxime „former la raison“ bündelt. Das Szientifische schließt in diesem Zusammenhang Denkoperationen ein, die an die exakten Wissenschaften, insbesondere an die Mathematik und an die Physik gebunden sind und nachweislich über die Philosophie des sensua-listischen Rationalismus in eine für die französischen Eliten konzipierte Bil-dungspraxis einfließen, wo sie sich nach der Revolution mit nationalem und modellhaftem Anspruch etablieren können. Die vorliegende Studie zeichnet die Netzwerke und bildungspolitischen Aktivitäten der Ideologen nach und zeigt anhand von Vorlesungen, philosophisch-theoretischen Abhandlungen und Bildungsberichten, wie sich die Institutionalisierung der bis heute wir-kenden Wissenskultur vollzieht.

Die AutorinMarie-Therese Mäder ist Romanistin und Kulturwissenschaftlerin. Sie pro-movierte mit der vorliegenden Arbeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, wo sie mehrere Jahre lang als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der spanischen und französischen Kulturwissenschaft tätig war.

9783826064456

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L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Andreas Ebbinghaus

Don Juan, Mozart, Salieri und ein Gelage während der Pest

Alexander Puschkins Dramatische Szenen und ihre westeuropäischen Stoffe

ca. 280 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-6429-6 VLB-Warengruppe 568

In seinen in der äußeren Form an Barry Cornwalls Dramatic scenes an-gelehnten Kurzdramen (oft „Kleine Tragödien“ genannt) gestaltet Alexander Puschkin mit jeweils neuen, höchst originellen Lösungen die Don-Juan-Le-gende, die Überlieferungen zu Mozarts Tod und eine Szene aus John Wilsons The City of The Plague (1816), die die Pest in London 1665 aufgreift. Ein viertes Stück, den Geizigen Ritter, das in Wahrheit ein Originalwerk ist, fin-giert er als Übersetzung aus William Shenstone. Als gemeinsames Thema lässt sich die Frage der Beziehung des Menschen zum Tod nachweisen, die Pusch-kin an vier westeuropäischen Schauplätzen mit Figuren aus verschiedenen Zeiten, vom späten Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert, durchspielt. Dieser Nachweis stützt die Annahme, dass die im Herbst 1830 geschriebenen Stücke als Zyklus geplant waren. Über dessen möglichen Titel und seine innere An-ordnung gibt ein Blick in die Quellen und in die Entstehungsgeschichte Auf-schluss. Beigegeben sind metrumgetreue Neuübersetzungen durch den Autor, die in gleichem Maße inhaltlicher Genauigkeit wie natürlichem Sprachfluss verpflichtet sind.

Der AutorAndreas Ebbinghaus, Slavist an der Universität Würzburg, veröffentlichte zum Werk Alexander Puschkins u.a. die Studie Puškin und Rußland (2004) sowie kommentierte Ausgaben des Poems Der Gefangene im Kaukasus (2009) und des Dramas Boris Godunow (zweisprachig, mit eigener Neu-übersetzung, 2013).

9783826064296

Elisabeth Böker

Skandinavische Bestseller auf dem deutschen Buchmarkt

Analyse des gegenwärtigen Literaturbooms

ca. 350 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-6464-7 VLB-Warengruppe 510

Skandinavische Literatur erlebt einen Boom auf dem deutschen Buchmarkt. Der Erfolg begann 1993 als Sofies Welt von Jostein Gaarder erschien und über ein Jahr auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste stand. Der zweite weg-weisende Titel war 1994 Fräulein Smillas Gespür für Schnee von Peter Høeg. Mehr als 200 Bestseller aus Dänemark, Island, Norwegen und Schwe-den folgten – darunter Romane von Jussi Adler-Olsen, Marianne Fredriks-son, Arnaldur Indriðason, Jonas Jonasson, Stieg Larsson, Henning Mankell und Jo Nesbø. Doch wie ist es zu erklären, dass Literatur aus Dänemark, Island, Norwegen und Schweden seit einigen Jahren eine so starke und nach-haltige Rezeption in Deutschland erfährt? Ziel der Arbeit ist es aufzuzeigen, welche Literaturvermittlungsinstanzen und Marktmechanismen den Erfolg in Deutschland beeinflussen. Mit einer statistischen Erhebung wird ermittelt, wie umfangreich der Bestsellerboom ausfällt. Im Anschluss werden sechs besonders erfolgreiche Titel in Hinblick auf literarische Erfolgsgründe, Mar-ketingfaktoren und ihre Rezeption in der Literaturkritik untersucht. Auf der Grundlage von Interviews mit skandinavischen Agenten und Verlegern wird zum Schluss die Bedeutung des Erfolgs in Deutschland an dem weltweiten Durchbruch skandinavischer Bestsellerliteratur ermittelt.

Die AutorinElisabeth Böker arbeitete von 2014 bis 2017 als wissenschaftliche Mitarbei-terin am Göttinger DFG-Graduiertenkolleg Literatur und Literaturvermittlung im Zeitalter der Digitalisierung. Sie promovierte in der Skandinavistik. Zuvor studierte sie Buchwissenschaft und Mittlere/Neuere Geschichte in Mainz.

9783826064647

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L I T E R A T U R W I S S E N S C H A F T

Karin Hoepker / Heike Schaffer (eds.)

Literary Knowledge Production and the Life Science

94 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm LWU, Literatur in Wissenschaft und Unterricht, XLVIII.3.2015 Noch nicht angeboten, bereits erschienenEinzelheft Inland € 12,00, Einzelheft Ausland € 15,00 ISBN 978-3-8260-6373-2 VLB-Warengruppe 560

K. Hoepker / H. Schaefer: Introduction – K. Twelbeck: “The Governing Power of the World”: Feminism, Motherhood, and Modern Science in Mary Bradley Lane’s Mizora – H. Schaefer: “Mind is primarily a verb”: Experiential Know-ledge in John Dewey’s Pragmatist Evolutionary Thinking and in Modernist Poetry – K. Hoepker / A. Kley: Beyond the Laboratory: Biotechnology and Literary Knowledge Production in Contemporary Science Novels – J. Purdy: For All Our Relations: Native American Re-Inscriptions of ‘Life Science’ – A. M. Horatschek: ‘Recasting the Usual Order of Things’: Competing Knowledges in Amitav Ghosh’s The Hungry Tide.

The editorsDr. Karin Hoepker ist wiss. Mitarbeiterin am Department of English and Ame-rican Studies an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg.Heike Schäfer ist Professorin für Nordamerikanische Literatur und Kultur an der Universität Konstanz.

LWU 4/2015

76 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm LWU, Literatur in Wissenschaft und Unterricht, XLVIII.4.2015 Noch nicht angeboten, bereits erschienenEinzelheft Inland € 12,00, Einzelheft Ausland € 15,00 ISBN 978-3-8260-6432-6 VLB-Warengruppe 560

W. Opitz: Wälsungenblut. Zum Antisemitismus des frühen Thomas Mann – U. Bock: In den Ruinen der Vergangenheit:Politischer Umbruch und persön-liche Krisenerfahrung in den Romanen Julia Schochs – A.-R. Radu: “What Do You Want to Know For?” The Power of Knowledge in Selected Stories by Alice Munro – L. Linne: Unlived Lives in Alice Munro’s“Walker Brothers Cowboy”and “Something I’ve Been Meaning to Tell You” – Kurzanzeigen / Reviews

9783826063732

9783826064326

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Hartmut O. Rotermund

Der Weg und die Wegweiser

Ethik, Bildung und Lebensregeln im vormodernen Japan Einleitung und Auswahl von Hartmut O. Rotermund

ca. 700 Seiten, Hardcover, Format 17 x 24 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 58,00 · ISBN 978-3-8260-6405-0 VLB-Warengruppe 510

In der zweieinhalb Jahrhunderte währenden Edo-Zeit (1603–1867) mit ih-rer 4-Klassen-Gesellschaft (Samurai/Bauern/Handwerker/Kaufleute), kannte Japan nur eine differenzierte, standesgebundene Erziehung. Staatsideologie war die Auslegung der chinesischen Klassiker durch den (Neo-)Konfuziani-sten Chu-Hsi. Die konfuzianisch geprägte Sittenlehre betonte neben Loyalität, Kindesliebe und pflichtkonformem Verhalten auch die untergeordnete Rol-le der verheirateten Frau mit den „drei Unterwerfungen“ (im Verhältnis zu Schwiegereltern, Ehemann und Kindern). Im Laufe des 18. Jahrhunderts ent-wickelte sich eine aufklärerische, synkretistische Bewegung der Volkserzie-hung, die „Lehre vom Herzen“ (Shin-gaku), welche konfuzianische Dogmen unter Einbeziehung von Buddhismus und Shintoismus in leicht verständlicher Sprache – abgestellt auf das Alltagsleben des einfachen Volkes – propagier-te. Im Mittelpunkt stand das Bemühen um die Erkenntnis des „Herzens“ als einer jedem Menschen eigenen (guten) „Ur-Natur“ mit dem Ziel, den Menschen so mit dem alles Sein tragenden „Weg des Himmels“ in Einklang zu bringen. Das Schrifttum zu den thematisch ein gesamtes Menschenleben ansprechenden Ethik-Geboten umfasst neben theoretischen Ausführungen, Vorträgen, volksnahen Erzählungen, Parabeln und Predigten auch 31-silbige Moral-Gedichte („Gedichte über den Weg“). Der Band stellt auf diese, häufig durch Illustrationen verdeutlichten Gedichte ab und ordnet sie, in alphabe-tisch-thematischer Reihung, zu einem illustrierten Wörterbuch japanischer Ethik-Konzepte der Vormoderne.

Der AutorHartmut O. Rotermund, Prof. em. an der Ecole Pratique des Hautes Etudes (Paris); sein Interesse gilt der japanischen Religions- und Geistesgeschichte vom Mittelalter bis zur Neuzeit. 2014 ist von ihm bei K&N erschienen: Sand und Steine. Japanischer Buddhismus im Spiegel von Predigt-Texten.

9783826064050

Bernard Dieterle / Manfred Engel (ed.)

Theorizing the DreamSavoirs et théories du rêve

426 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Cultural Dream Studies, Vol. 2Kulturwissenschaftliche Traumstudien, Bd. 2 Erscheinungstermin: 1. Quartal€ 58,00 · ISBN 978-3-8260-6443-2 VLB-Warengruppe 559

An important part of age-old human attempts to cope with the otherness of the dream is the so-called ‘dream-discourse’, which tries to explain the origin of dreams, their bizarre appearance, their functions, and the methods for de-tecting the information which they may contain. This collection of essays will reconstruct dream-discourses from many cultures and time periods, together with the dream knowledge of important literary authors. The scope of the contributions ranges geographically from India, China, and Korea to diverse European countries and historically from Antiquity to the present.Pour réduire autant que faire se peut l’altérité du rêve, l´humanité a déve-loppé divers discours portant sur son origine, sa bizarrerie, ses fonctions et significations. Les contributions de ce volume s’efforcent d’en retracer les lignes de force à travers différentes cultures et périodes, et tenant compte aussi des savoirs oniriques d’importants écrivains. Les essais recouvrent une aire géographique incluant l’Inde, la Chine et la Corée et un champ historique s’étendant de l’Antiquité à l’époque contemporaine.Including studies on / Avec des études portant sur: Gaudapada, Confucius, Ho Kyun, Ji Yun, Song Chewon, Homer, Aristotle, Cicero, Artemidorus, Augustine of Hippo, Hildegard of Bingen, Albertus Magnus, Thomas Aquinas, Béroal-de de Verville, Athanasius Kircher, Descartes, Locke, Leibniz, Kant, Fichte, Schelling, Hegel, Novalis, Schubert, Troxler, Carus, Novalis, E.T.A. Hoffmann, Nodier, Nerval, Victor Hugo, Serrurier, Moreau de la Sarthe, Maury, Hervey de Saint-Denys, Baudelaire, Lautréamont, Freud, Jung, Proust, Joyce, Kafka, Marinetti, Tzara, Breton, representatives of current empirical dream research and many other dream theoreticians.

Die HerausgeberBernard Dieterle ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universite de Haute-Alsace, Mulhouse. Manfred Engel ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität des Saarlandes.

9783826064432

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1. Halbjahr 2018 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

K U L T U R W I S S E N S C H A F T

Christoph Böttigheimer / René Dausner (Hrsg.)

Unendlichkeit

Transdisziplinäre Annäherungen, Band 1

ca. 375 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 48,00 · ISBN 978-3-8260-6452-4 VLB-Warengruppe 510

Der erste Band, der in der Reihe „Unendlichkeit – eine europäische Kultur-konstante?“ erscheint, thematisiert den Begriff der Unendlichkeit aus unter-schiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Die Konturen der Unendlichkeit als eines Begriffes, der historisch, systematisch und ästhetisch zu denken gibt, sollen dabei nachgezeichnet werden. Zunächst verortet im Bereich der Ma-thematik, haben sich Menschen seit der Antike unaufhörlich um ein Verständ-nis von Unendlichkeit bemüht. Als grundlegend erweisen sich Fragen nach einer adäquaten Denkweise an die Unendlichkeit sowie nach Sprachmöglich-keiten über das Unendliche. Bleibt die Unendlichkeit nicht notwendig jeder begrifflichen Erfassung entzogen? Wie ließe sich Unendlichkeit dann aber thematisieren? Gibt es andere Zugangsweisen zum Unendlichen als im Modus unentwegter Negation? Lässt sich Unendlichkeit konstruieren, und wenn ja, wie? Ist es überhaupt zulässig von der Unendlichkeit im Singular zu sprechen, oder gibt es nicht eine Vielzahl von Unendlichkeiten?

Die HerausgeberChristoph Böttigheimer, seit 2002 Ordinarius für Fundamentaltheologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Zahlreiche Veröffentlichun-gen zu fundamentaltheologischen, ökumenischen und kirchenpolitischen Fragestellungen.René Dausner, geb. 1975, Privatdozent an der KU Eichstätt, zur Zeit Lehr-stuhlvertretung für Systematische Theologie an der TU Dresden. Mitglied im Gesprächskreis „Juden und Christen“ des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).

9783826064524

Feryal Cubukcu / Sabine Planka (eds.)

Enchanted, Stereotyped, Civilized

Garden Narratives in Literature, Art and Film

ca. 600 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 68,00 · ISBN 978-3-8260-6444-9 VLB-Warengruppe 510

Gardens have been a crucial part in mythology and literature. Throughout English literature for example, the idea of a garden is a recurrent image; these images largely stem from the story of the Garden of Eden, which is found in the Genesis, the first book of the Bible. In the vast library of garden literature few books focus on what the garden means – for example a conceptual idea, a real or imagined place, and a place of action. Gardens reveal the relationship between culture and nature and can in sum be seen as civilized and ‘shaped’ and therefore domesticated nature. The present volume will discuss the topic of the garden in different theoretical contexts such as ecological, botanical, literary, filmic, art, historical and cultural ones. The single contributions in-vestigate the representations of and the interconnections between gardens and the above named domains over a wide timescale, with consideration of how gardens are represented and used as symbols.

The editorsFeryal Cubukcu got her M.A. on English Language Education and Ph. D. on Literary Theories. She has currently been working as a full professor at Dokuz Eylul University, Turkey.Dr. Sabine Planka, Studium der Fächer Germanistik, Kunstgeschichte und Allgemeine Literaturwissenschaft, Promotion 2008. Derzeit PostDoc-Stipen-diatin an der Fakultät II der Universität Siegen. Forschung und Lehre in den Bereichen Kinder- und Jugendliteratur/-film, Kunst- und Filmwissenschaft. Zudem tätig als Rezensentin für das Online-Portal www.kinderundjugendme-dien.de und u.a. für die Zeitschriften Buch&Maus sowie MEDIENwissenschaft (Marburg: Schüren Verlag).

9783826064449

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Alexander Friedmann / Frank Jacob (Hrsg.)

Die Arktis

Geschichte, Politik, Rezeption

ca. 240 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Globalhistorische Komparativstudien, Bd. 6 Comparative Studies from a Global Perspective, Vol. 6 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-6481-4 VLB-Warengruppe 559

Die Arktis zählt zu den Regionen der Erde, die vom Klimawandel besonders betroffen sind. Darüber hinaus war sie eine der letzten zu erforschenden Gebiete der Welt, die zahlreiche Forschungsreisende in ihren Bann zog, je-doch auch politische Diskussionen über Grenzverläufe, Umweltschutz und den Umgang mit ihren humanen und tierischen Bewohnern bedingte. Diese historischen Entwicklungen – von der Zeit der Entdeckungen bis heute – werden im vorliegenden Sammelband eingehender untersucht und von Spe-zialisten aus Deutschland, Russland und den USA in einen breiteren global-historischen Kontext gestellt.

Die HerausgeberDr. Alexander Friedman ist Lehrbeauftragter am Institut für Zeitgeschichte der Universität des Saarlandes und im Deutsch-Französischen Grundstudium von Sciences Po Paris in Nancy.Prof. Dr. Frank Jacob lehrt Welt- und Globalgeschichte an der City University of New York, USA.

9783826064814

Frank Jacob / Sophia Ebert (Hrsg.)

Reicher Geist, armes Leben

Das Bild des armen Schriftstellers in Geschichte, Kunst und Literatur

ca. 240 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-6480-7 VLB-Warengruppe 559

Das Los der Schriftstellerin/des Schriftstellers ist oft das der Armut, denn viele literarisch Schaffende der Vergangenheit und Gegenwart konnten und können nicht von ihrer geistigen Arbeit leben. Vielen blieb und bleibt die Anerkennung zu Lebzeiten verwehrt und kommerzielle Erfolge sind eher die Ausnahme als die Regel. Der vorliegende und interdisziplinäre Sammelband geht der Frage nach, inwiefern sich Werk und Armut bedingten und welche Auswirkungen das Prekariat auf den Lebens- bzw. Schaffensweg von Schrift-stellerInnen haben konnte. Dabei werden nicht nur verschiedene Epochen, sondern auch unterschiedliche nationale Perspektiven beleuchtet, um eine breite Analyse dieser Interrelation zur Verfügung zu stellen.

Die HerausgeberProf. Dr. Frank Jacob lehrt Welt- und Globalgeschichte an der City University of New York, USA.Dr. Sophia Ebert ist Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fachbereich Ger-manistik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.

9783826064807

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Olaf Briese / Richard Faber (Hrsg.)

Heimatland – Vaterland – Abendland

Über alte und neue Populismen

284 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 39,80 · ISBN 978-3-8260-6456-2 VLB-Warengruppe 559

Vorwort – I. Rechtspopulismus zwischen Liberalkonservatismus und Rechtsextremismus – O. Briese: Neue Nationalismen und Populismen – K.-S. Rehberg: „Abendland“ als Fluchtort verlorener Heimatlichkeit? PEGIDA als Exempel – P. U. Hohendahl: Volk, Nation und Präsident: Donald Trumps Po-pulismus – R. Faber: Populismen und Nationalismen der jüngsten Vergangen-heit, erinnert solcher der unmittelbaren Gegenwart wegen – D. Ghonghadze: Liberalkonservative Ritter-Schule und rechtskonservative Strömungen heute. Konvergenzen und Divergenzen – II. Regionalismus und Nationalismus in Geschichte und Gegenwart – C. Türcke: Nation – Volk – Heimat. Drei kompromittierte Begriffe, die gleichwohl unaufgebbar bleiben – W. Kreutz: Die Pfälzer – ein deutscher Stamm? Eine überrepräsentative Fallstudie – C. D. Conter: „land ouni identitéit wat gär eng hätt“. Die Schriftsteller, das Na-tion Branding und die Identitätsdiskurse in Luxemburg – C. Schulte: Die Er-findung der Nation in Deutschland und Israel – ein Vergleich – R. Görner: Brexismus. Über eine postimperiale und neonationale Vermessenheit, nebst einem musikpsychologischen Exkurs – III. Die politischen Kampfbegriffe „Abendland“ und „Morgenland“ – R. Faber: Ewiges Abendland? Ein histo-rischer Rückblick aus aktuellem Anlass – N. Mecklenburg: ‚Orient‘ zwischen Euphemismus und Kampfbegriff – K.-M. Bogdal: „Roma ist schon eine Volks-zugehörigkeit für sich.“ Roma-Exklusion und die Kontinuität nationalistischer Denkmuster – IV. Geflüchtete, Einheimische und Angstgesellschaft heute – K. Grabbe: Zu uns. Reflexionen des Nationalen und Europäischen in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur zu Flucht und Geflüchteten: Jenny Erpenbecks Gehen, ging, gegangen und Elfriede Jelineks Die Schutzbefoh-lenen – J. P. Mautner: „Fremde Heimat Salzburg“? Identitätsbildungen von MigrantInnen in den neunziger Jahren – J. Ahrens: Amok-Terror und Angstge-sellschaft. Der Juli 2016 und die Ausweitung des Verdachts.

Die HerausgeberPriv.-Doz. Dr. Olaf Briese, Privat-Dozent am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Richard Faber ist Professor für Soziologie (der Literatur) an der FU Berlin.

9783826064562

Sven Neufert

Theater als Tempel

Völkische Ursprungssuche in Drama, Theater und Festkultur 1890–1930

ca. 420 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Film – Medium – Diskurs, Bd. 88 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-6434-0 VLB-Warengruppe 510

Bisher wurde die völkische Bewegung vor allem aus geschichtswissenschaft-licher Perspektive untersucht. Mehr oder weniger stark akzentuierte man dabei eine Nähe zum Nationalsozialismus. Arbeiten wie diese, die sich der völkischen Bewegung als eigenständiger Subkultur kulturwissenschaftlich nä-hern, sind noch selten. Diese Arbeit untersucht theatrale Strategien völkischer Ursprungssuche in Drama, Theater und Festkultur zwischen Wilhelminischem Kaiserreich und Weimarer Republik. Auf der Grundlage völkischer Schriften, Festbeschreibungen, Dramen und Archivalien wird diese Strategie entlang der beschworenen Ursprungsmedien ‚Natur‘, ‚Mythos‘, ‚Ritual‘, ‚Mysterium‘ und ‚Blut‘ transparent gemacht. Diese Medien werden dabei verstanden als kultu-relle Konzepte, die der Rückkehr zu einem nationalen Ursprung dienen. Die Arbeit beschäftigt sich in ihrer Untersuchung dieser Strategie mit der völkischen Freilichttheaterbewegung, dem Versuch einer Remythisierung des Dramas über die Edda-Rezeption und der Idee einer religiösen Weihebühne mit eigens für sie geschriebenen Mysterienspielen. Mit einer Analyse völkischer Sonnwendfeiern entfernt sich die Arbeit aber auch vom dramatisch-theatralen Paradigma und nimmt die völkische Festkultur in den Blick. Abschließend wird nach dem lite-ratursoziologischen und ästhetischen Ort dieser Projekte zwischen klassischer Moderne und nationalsozialistischer Propaganda gefragt.

Der AutorSven Neufert studierte Germanistik und Geschichtswissenschaft an den Uni-versitäten Bonn, St. Andrews und Florenz und promovierte mit der vorlie-genden Arbeit in Bonn / Florenz; 2007 bis 2011 Lehrbeauftragter für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bonn. Derzeit arbeitet er als Lehrer für Deutsch und Geschichte an einem Gymnasium in Bad Honnef.

9783826064340

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Frank Jacob / Helmut Reinalter (Eds.)

Masonic Lodges and their Impact in North and South America

ca. 240 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Globalhistorische Komparativstudien, Bd. 7 Comparative Studies from a Global Perspective, Vol. 7 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 38,00 · ISBN 978-3-8260-6479-1 VLB-Warengruppe 559

Masonic lodges were not only functioning as a space where the ideas of the Enlightenment could be exchanged in Europe, but were of global importance. Particularly during the nation building processes in North and South Ame-rica such lodges played an important role and Freemasons would influence the political and social process the new nation states were going through. The present volume provides a comparative perspective on the impact these Masonic lodges consequently had on the political and social modernization in the so called “New World” and will highlight the role of some prominent figures in these processes as well. It therefore especially shows the global impact of Freemasonry during the so called long 19th Century.

The editorsProf. Dr. Frank Jacob lehrt Welt- und Globalgeschichte an der City University of New York, USA.Prof. Dr. i.R. Helmut Reinalter lehrte an der Universität Innsbruck und ist einer der weltweit führenden Spezialisten zur Geschichte der Freimaurerei.

9783826064784

Michael Braun / Oliver Jahraus / Stefan Neuhaus / Stéphane Pesnel (Hrsg.)

Komik im Film

ca. 400 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Film – Medium – Diskurs, Bd. 87 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 50,00 · ISBN 978-3-8260-6401-2 VLB-Warengruppe 510

Als Chaplin Der Tramp drehte, lachte Kafka im Kino und dachte Freud – dem ein Drehbuchangebot aus Hollywood vorlag – über die Beziehung zwischen Komischem, Unbewusstem und Film nach. Doch was zeigt und wie erzählt der Film, wenn er ‚komisch‘ ist? Wie funktioniert „erlösendes Lachen“ bzw. „komische Katharsis“ (Peter L. Berger)? Und verdirbt Zuviel-Reden über das Komische nicht schon wieder den spontanen Spaß? „Komisch ist etwas oder muss es sein, mit dem man – grausamer- und angenehmerweise – nicht fer-tig wird, schon gar nicht durch eine Theorie“, sagt Odo Marquard. Ziel des Bandes ist es, dem Komischen im Film auf den Grund zu gehen und die äs-thetischen Spielregeln des Spaßmachens zu betrachten; wozu es auch gehört, zwischen Komik, Paradox, Witz, Ironie, Satire und höherer Bedeutung usw. zu unterscheiden. Die Beiträge sind weniger lexikographisch wie im Metzler-Handbuch Komik (2017), sondern vielmehr interdisziplinär, intermedial und mit ‚Lust am audiovisuellen Text‘ (à la Roland Barthes) ausgerichtet. Möglicherweise gelingt es bei der Analyse deutscher Filmkomödien sogar herauszubekommen, warum sich deutsche Regisseure mit dem Humor lange Zeit schwer getan haben und erst einer wie Robert Gernhardt kommen mus-ste, um den Deutschen den Unterschied zwischen dem Humor (den man hat) und der Komik (die man macht) zu erklären.

Die HerausgeberMichael Braun, Leiter Referat Literatur der Konrad-Adenauer-Stiftung, (seit April 2006) apl. Prof. an der Universität zu Köln. Prof. Dr. Oliver Jahraus ist Inhaber des Lehrstuhls für Neuere deutsche Lite-ratur und Medien an der LMU München. Stefan Neuhaus ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Koblenz-Landau.Dr. Stéphane Pesnel ist Dozent an der Universität Paris-Sorbonne.

9783826064012

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Monika Kasper

Wirklichkeit und Wahn

Van Gogh in Literatur und Philosophie

ca. 200 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 39,80 · ISBN 978-3-8260-6237-7 VLB-Warengruppe 510

Van Goghs Malerei vollzieht den Wandel vom traditionellen Verständnis des Bildes als Repräsentation zum Bild als einer a-mimetischen, eigengesetzli-chen Wirklichkeit, der sich äußerst anregend auf den Expressionismus und auf die abstrakte Malerei ausgewirkt hat.Weniger bekannt ist die Tatsache, dass sein Werk auch zur Entstehung von modernen Dichtungs- und Kunsttheorien beitrug. So wies es Rilke den Weg zur Sachlichkeit des Sagens, Hofmannsthal ermöglichte es ein neues Ver-ständnis von Wirklichkeit, Heidegger unterstützte es bei der Erweiterung und Verwandlung der Metaphysik, während es Jaspers zur Entwicklung seiner künftigen Existenzphilosophie anstieß.Van Goghs Werk beruht zudem auf einer dynamischen Auffassung von Wirk-lichkeit, die zum Nachdenken über Normalität und Abweichung provoziert. Rose Ausländer, Artaud und Thomas Kling haben sich davon inspirieren lassen und reflektieren in ihren Texten die vielfältigen Erscheinungsformen des Wahnsinns im 20. Jahrhundert. Der Band erarbeitet die Dichtungs- und Kunsttheorien der genannten sowie weiterer Autoren, er untersucht, wie die ästhetischen Begriffe der Texte und ihr Formenspiel in Resonanz mit van Goghs Bildern treten und zeigt, was dadurch an ihnen auch über das sinnlich Manifeste hinaus sichtbar wird.

Die AutorinDr. Monika Kasper, Studium der Fächer Germanistik, Vergleichende Literatur-wissenschaft und Philosophie an der Universität Zürich. Von 1993 bis 1998 Assistentin, seit 1999 Oberassistentin am Seminar für Vergleichende Litera-turwissenschaft an der Universität Zürich.

9783826062377

Philipp Stoellger / Martina Kumlehn (Hrsg.)

Bildmacht / Machtbild

Zur Deutungsmacht des Bildes: Wie Bilder glauben machen

480 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cmInterpretation Interdisziplinär, Bd. 17 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-6448-7 VLB-Warengruppe 510

In den Wirkungen von Bildern zeigen sich Spuren ihrer Macht. Wie diese Bildmacht verstanden wird, ist jedoch in auffälliger Weise strittig. In ein-schlägigen Deutungskonflikten zwischen Bildmacht und Machtbild bleibt der Machtbegriff indes meist nur operativ und daher klärungsbedürftig. ‚Bild und Akt‘ zu verbinden oder ‚Bild und Sinn‘ hat bereits zu diversen Forschungen Anlass gegeben, um ‚Akt‘ und ‚Sinn‘ vom Bild ausgehend näher zu bestim-men. Entsprechend wird in den hier versammelten Beiträgen das Verhältnis von ‚Bild und Macht‘ vom Bild ausgehend erschlossen und weiter präzisiert. Denn, was mit Macht in dieser Wendung gemeint sein kann, und wie sie dem Bild und seinen Medienkörpern entsprechend zu verstehen sein könnte, ist eine offene Frage. Der Vorschlag dieses Bandes lautet, die Macht des Bildes als eine spezifische Form von Deutungsmacht zu verstehen.

Die HerausgeberProf. Dr. Philipp Stoellger, Lehrstuhl für Systematische Theologie: Dogma-tik und Religionsphilosophie an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Prof. Dr. Martina Kumlehn, Lehrstuhl für Religionspädagogik an der Theolo-gischen Fakultät Rostock.

9783826064487

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Regina Frisch (Hrsg.)

Kochen im Ersten Weltkrieg

Drei Kriegskochbücher aus Bayern

ca. 350 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-6463-0 VLB-Warengruppe 752

Hilfreiche Ratschläge oder Kriegspropaganda? Kriegskochbücher des Ersten Weltkriegs sind beides.Siegesgewiss und unvorbereitet marschierten die Deutschen 1914 in einen Krieg. Schon nach kurzer Zeit wurden die Lebensmittel im Land knapp. Kochbücher mit Sparrezepten und innovativen Ideen wollten den Hausfrauen helfen, mit Wenigem zu kochen. Wie backt man einen Kuchen ohne Mehl? Sind Brennesseln Unkraut oder Gemüse? Experimentierfreudig geben sich die Kriegskochbücher nur in der Küche. Mit Durchhalteparolen appellieren sie an die Moral der Zivilbevölkerung und sind so Teil der Kriegspropaganda.Das Buch stellt drei Kriegskochbücher aus Bayern vor: das Bayerische Kriegs-kochbüchlein aus München, das Kriegskochbüchlein von Marie Buch meier aus Regensburg und die Kriegs-Kochkurse von Amelie Sprenger aus Würz-burg. Die drei Rezeptsammlungen unterscheiden sich regional und sozial. Sie stehen für die Vielfalt des Königreichs Bayern zur Kaiserzeit. Als Faksimile werden die drei Kriegskochbücher wieder lebendig. Seiten-synoptische Editionen der Frakturtexte, Gesamtregister und Glossar erschlie-ßen die Quellen. Ein Nachwort vergleicht die Texte und stellt sie in einen kulturhistorischen Zusammenhang.

Die HerausgeberinRegina Frisch studierte Germanistik und Philosophie. Promotion in Deut-scher Sprachwissenschaft. Forschung und Lehre an den Universitäten Würz-burg und Jyväskylä/Finnland. Sie beschäftigt sich mit dem kulturhistorischen Wert von Kochbüchern. Zuletzt erschienen: Biografie eines Kochbuchs. Das Bayerische Kochbuch erzählt Kulturgeschichte (2. Auflage 2017). www.ResteFerwertung.de

9783826064630

Franz Ziegler / Gereon Rempe

Klara Oppenheimer

Würzburger Kinderärztin Kämpferin für das Frauenrecht Opfer des Holocaust

146 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 17,80 · ISBN 978-3-8260-6365-7 VLB-Warengruppe 556

Frauen sind Menschen zweiter Klasse, als Klara Oppenheimer 1867 geboren wird. Sie haben keinen Zugang zu höherer Bildung, können nicht studieren, dürfen nicht wählen und verdienen nur in Ausnahmefällen genügend Geld, um ein selbstständiges, unabhängiges Leben führen zu können. Dies zu än-dern sieht die Würzburger Kinderärztin als ihre Lebensaufgabe an. Sie und ihre Mitstreiterinnen räumen auf mit dem überkommenen Frauenbild von den 3 K (Kinder, Küche, Kirche), mit dem die Rolle der Frau nach konser-vativen Wertvorstellungen beschrieben wird. Sie stellen dem das Bild der auf eigenen Füssen stehenden, gleichberechtigten und emanzipierten Frau ent-gegen. Die Nationalsozialisten drehen das Rad wieder zurück, können aber nicht verhindern, dass nach dem Krieg die Frauenbewegung an die früheren Erfolge anknüpft. Klara Oppenheimer erlebt diese Zeit nicht mehr. Als Jüdin gerät sie in den Sog von Denunziation, Entrechtung, Enteignung und wird schließlich in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 17. Mai 1943 an den Folgen der Lagerhaft stirbt.

Die AutorenFranz Ziegler unterrichtet seit 1984 an der Klara-Oppenheimer-Schule in Würzburg. Gereon Rempe war von 1977 bis 2014 ebenfalls Lehrer an die-ser Schule. Da bisher nur kleinere Aufsätze und Beiträge zum Leben Klara Oppenheimers publiziert wurden, haben sich die Autoren auf Spurensuche begeben, um mehr über das Leben der Namensgeberin ihrer Schule zu er-fahren.

9783826063657

„Eine Pflichtlektüre“

Main-Post

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K U L T U R W I S S E N S C H A F T

Ingo Becker-Kavan

Tsingtau

„Deutsches Leben in China“

ca. 200 Seiten, Broschur, Format 14,5 x 22 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 19,00 · ISBN 978-3-8260-6438-8 VLB-Warengruppe 510

Woher kommt eigentlich das Tsingtao-Bier, das wir uns heute in vielen Re-staurants zum Essen bestellen können? Eine Reise nach Tsingtau, der heuti-gen Millionen- und Olympiastadt von 2008 Qingdao, ist ein Erlebnis, kann man dort in dem „deutschen Viertel“ eine Welt sehen mit prachtvollen Ge-schäftshäusern, Kirchen und Villen entlang einer von Bäumen gesäumten Straße, die man von zu Hause zu kennen glaubt. Und dennoch befindet man sich tief im alten Reich der Mitte, an der Küste des Gelben Meeres, wo uns so gut wie niemand versteht. Aber wie kommen diese in den letzten Jahrzehnten liebevoll restaurierten und instand gesetzten Häuser dorthin und wer ließ sie bauen? Die Antwort auf diese und viele andere Fragen gibt die Geschichte der Entstehung und Entwicklung dieser Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Deutschen für 17 Jahre die Bucht von Kiautschou in Besitz nahmen und dann von dem chinesischen Kaiserreich für 99 Jahre pachteten. Wie war das Leben der Deutschen und Chinesen in diesem „Schutzgebiet“ und warum mussten die Deutschen diese „Musterkolonie“, in die sie mehr als hundert Millionen Goldmark investierten, aufgeben? Antworten hierauf gibt dieses sorgfältig recherchierte Buch, das die einzige neuere Darstellung der Kolonial geschichte Tsingtaus ist.

Der AutorIngo Becker-Kavan, Jurist, lebt in Hamburg. Seit einer Reihe von Jahren ver-öffentlicht er in juristischen und historischen Fachzeitschriften und verfasste ein juristisches Fachbuch. Bei K&N: Alcatraz. Ein Synonym für Abschre-ckung, 2. Aufl. (1998), In den USA Klischees, Mythos und Wirklichkeit auf der Spur (2001), Bekannt – Berühmt – Berüchtigt. Schicksale und Lebenslinien (2011).

9783826064388

Rita Menge

Praxisführer Japan

Fettnäpfchen gekonnt vermeiden

2., vollständig überarbeitete Auflage 2017

188 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 19,80 · ISBN 978-3-8260-6402-9 VLB-Warengruppe 315

Ein Buch für alle, die geschäftlich oder privat Kontakte mit Japan pflegen und sich schnell und umfassend informieren wollen. Alle Kapitel sind einheitlich strukturiert mit Bemerkungen über die deutsche Sicht und die japanische Sicht, Tipps aus der Praxis und konkreten Verhaltenstipps für die Praxis. Die zahlreichen realen Beispiele und häufigen Fragen aus den durchgeführten Seminaren werden kommentiert und die sich daran anschließenden Empfeh-lungen bei Themen wie Meetings, Umgang mit Vorgesetzten, Geschäftsreisen, aber auch Religion, Essen und Trinken, Geschenke erlauben ein sehr schnel-les und direktes Informieren sowie ein gezieltes Nachschlagen.

Die AutorinRita Menge studierte Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte und war als Produktmanagerin im Verlagswesen erfolgreich. Im Anschluss daran ar-beitete sie fünf Jahre in Japan als Dozentin an Universitäten und in Firmen und entdeckte ihre Leidenschaft für die japanische Sprache und Kultur. Ihr sensibles Gespür für die soziokulturellen Besonderheiten ihres Gastgeberlan-des ermöglichte ihr den Blick hinter die Kulissen Japans.

9783826064029

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Barbara Schaeffer-Hegel

„Erfolgreich aus dem Nichts“

Die Gründungsgeschichte der EAF e.V. und der Femtec GmbH

E-Book, 250 Seiten Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 19,99 · ISBN 978-3-8260-8035-7 VLB-Warengruppe 610

Die Berliner Professorin Barbara Schaeffer-Hegel gründete Anfang der Neunzigerjahre die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft – die EAF. Die pragmatische Rebellin und Außenseiterin der Frau-enbewegung setzte sich mit ihrer Europäischen Akademie das Ziel, jungen Frauen mit Führungspotenzial den Aufstieg im beruflichen Leben zu erleich-tern und ihnen dabei zu helfen, eine passende „work/life balance“ zwischen Familie und Beruf zu finden. Die EAF richtet sich an die Frauen, die zwischen konservativem Rollendiktat und feministischer Männerfeindlichkeit bisher keinen Ort und keine Zustimmung finden konnten.„Erfolgreich aus dem Nichts“ berichtet hautnah und beispielhaft darüber, wie durch die Entschlossenheit Einzelner namhafte Nicht-Regierung-Orga-nisationen (NGOs) ins Leben gerufen werden und zur Entwicklung einer lebenswerten Gesellschaft beitragen können. Obwohl ein Sachbuch, ist Scha-effer-Hegels Bericht eine spannende Lektüre. Ihre Sprache ist anschaulich, ihre Bilder sind packend, immer wieder werden Spannungsbögen aufgebaut. Die Gründungsgeschichte der EAF und der Femtec, von Barbara Schaeffer-Hegel meisterhaft erzählt, ist auch insofern von besonderer Bedeutung, als der Gründerin kein Gründungskapital, kein Gründungsponsor und keine institutionelle Förderung zur Verfügung standen. „Aus dem Nichts“ heraus haben die Autorin und ihr Team zwei Organisationen aufgebaut, die bis heute im beruflichen Bildungsbereich fest etabliert sind.

Die AutorinBarbara Schaeffer-Hegel studierte Politikwissenschaften, Geschichte, Philo-sophie und Romanistik. Sie lehrte an Hochschulen in Bonn, Münster, Wien, Innsbruck, Berlin und San Diego.

jetzt als

E-PUB

erhältlich

9783826080357

Gerhard Oberlin

Kreativität und Psyche

Zur Psychologie des Künstlerischen

ca. 200 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-6478-4 VLB-Warengruppe 530

Picassos Bemerkung, er würde es nicht weitersagen, wenn er wüsste, was Kunst sei, pointiert einen eigentümlichen Sachverhalt: Ob Malerei, Musik, Literatur, Bildhauerei – Kunst scheint die Frage zu sein, auf die wir keine Antwort wissen, weil sie die Antwort ist.Etwas anderes ist es mit der Sache der Kreativität. Auch wenn uns deren künstlerische Erzeugnisse ein Rätsel bleiben, können wir doch recht gut ver-stehen, weshalb wir kreativ sind und was sich bei kreativen Akten mental abspielt. Eine Psychologie der Kreativität, wie dieses Buch sie vorstellt, ist eine Psychologie des spielenden Menschen, der unter anderem auch Kunst schafft. Wenn wir uns mit dem Künstlerischen als einer Sonderform dieses geistigen Spiels beschäftigen, geht es nicht nur um „Kunst“, sondern allgemein um das Gestalterische in der imaginativen Auseinandersetzung mit der äußeren Welt. Dabei wird ein Paradox verständlich: Ohne Kreativität entbehren wir nicht nur, was uns in einer pragmatischen Welt entbehrlich scheint: des Künst-lerischen, sondern wir ermangeln auch der realistischen Weltsicht. So wie „wirkliche Realität immer unrealistisch [ist]“ (Franz Kafka), so schärft das scheinbar Unrealistische im geistigen Spiel unseren Wirklichkeitssinn. Es ist daher nicht falsch zu behaupten, dass Kreativität eine Voraussetzung für gei-stige Gesundheit ist.

Der AutorDr. Gerhard Oberlin arbeitet als Freier Literatur-, Kultur- und Sportwissenschaft-ler mit Wohnsitz in Tübingen. Nach einer internationalen Laufbahn als Lehrer, Schulleiter und Fortbildner war er unter anderem Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der Beijing Foreign Studies University und am Deutsch-Chine-sischen Institut der University of Business and Economics, Beijing/China. Zuletzt Gastdozent der Hebrew University in Jerusalem und der Malayalam University in Tirur/Kerala.

9783826064784

K U L T U R W I S S E N S C H A F T / P S Y C H O L O G I E

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1. Halbjahr 2018 K Ö N I G S H A U S E N & N E U M A N N

9783826064111

Dominic Angeloch / Astrid Lange-Kirchheim / Carl Pietzcker (Hrsg.)

SHAKESPEARE

Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse

520 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Freiburger literaturpsychologische Gespräche 2017, Bd. 37 Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-6411-1 VLB-Warengruppe 530

Abstracts – U. Prokop: Helden und Händler – Die Struktur der Tragödie Othello – M. von Koppenfels: Alptraum und Geschichte: Richard III – J. Küchenhoff: Negativität und Sprache in King Lear – T. Steffen: „War Hamlet im Schlafzimmer?“ Texterschließung in Shakespeares Œuvre – G. Hriste-va: Ernest Jones und die „Sphinx“. Jones als Hamlet-Interpret und Shake-speare-Forscher – E. Kittler: Ophelia und Hamlet: eine transgenerationale Perspektive. Zur Frage der Repräsentation des Nicht-Repräsentierbaren – H. Kremp-Ottenheym: Der Widerspenstigen Zähmung. How to Talk About Sex? – A. Lange-Kirchheim: „I, poor monster“„ – Zum Gender Trouble in Shakespeares Komödie Twelfth Night, or What You Will (Zwölfte Nacht, oder Was ihr wollt) – M. Berger: „Lass mal sehn, wie wär’s mit sich ver-lieben?“ Assoziationen zu drei berühmten Shakespeare’schen Komödien und ihren nicht minder altersresistenten, zeitweise in Männerhosen ver-steckten Akteurinnen – E. Bronfen: Shakespeare seriell gedacht: Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten – C. Pietzcker: Das dreiundsiebzigste Sonett. Zum Poetischen als Erfahrung – T. Storck: Zur Frage der Komplexität von Freuds Literaturverwendung am Beispiel von Shakespeares Hamlet. Vor-schläge zur kultur-psychoanalytischen Methode – D. Angeloch: „Can’t you spell Art?“ Wilfred Bions „literary turn“ und Shakespeare – Rezensionen.

Die HerausgeberDie Herausgeber sind Mitglieder des Arbeitskreises für Literatur und Psycho-analyse in Freiburg i. Br.

Ulrike Roos von Rosen

Singen

Diana Damrau, Anja Harteros, Jonas Kaufmann und viele andere geben Auskunft Mit Beiträgen von Hanna Herfurtner, Rudolf Herfurtner und Tristan Braun

224 Seiten, Hardcover, mit Fadenheftung. durchgehend farbig, Format 21,6 x 27,9 cm Erscheinungstermin: 1. Quartal€ 29,80 · ISBN 978-3-8260-6407-4 VLB-Warengruppe 591

Ist jeder ein geborener Sänger?Vieles spricht dafür, doch nicht jeder nutzt diese seine Fähigkeit. Oft sind es Zufälle, die eine Rolle spielen bei der Entscheidung für oder gegen das Singen, seine Intensität und das gesteckte Ziel, etwa die Konzert- oder Opern-karriere. Das bestätigen die berühmten Sängerinnen und Sänger ebenso wie die Diri-genten, Sängerscouts, Agenten oder die vielen Experten aus dem Opernbe-trieb, die hier zu Wort kommen. Mit Bildern aus der Bayerischen Staatsoper, der Staatsoper Stuttgart, von den Salzburger Festspielen und dem Lucerne Festival.

Die AutorinNach dem Studium der Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte in Bonn, Zürich und München führte der Auslandsschuldienst Ulrike Roos von Rosen nach Lyon und nach Mailand. In München arbeitete sie im Projekt ‚Ganz Ohr sein‘ mit der Ludwig-Maximilians-Universität, dem Bayerischen Rundfunk sowie dem Hessischen Rundfunk zusammen. Zuhörförderung bildet neben der Literaturvermittlung einen wesentlichen Schwerpunkt ihrer Arbeit. Sie leitet den Verein Bayern liest e.V. in München.

9783826064074

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Barbara Meier

Alban Berg

Biographie

346 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 36,00 · ISBN 978-3-8260-6391-6 VLB-Warengruppe 591

Wer war Alban Berg? In ihrem neuen Buch nähert sich Barbara Meier er-zählend dem Leben und Werk des großen Komponisten und zeichnet dabei ein breites Panorama des kulturellen Lebens nach der Jahrhundertwende nach, einer Zeit, die für den Künstler geprägt war von Krieg, Inflation und aufkommendem Nationalsozialismus. Sie schildert Begegnungen Bergs mit Zeitgenossen, sein schwieriges Verhältnis zu Arnold Schönberg und erzählt anhand von Briefen, auch bisher unveröffentlichten, von Alban Bergs stets unglücklichen Liebesbeziehungen. Alle gedruckten Kompositionen, insbe-sondere die beiden Opern Wozzeck und Lulu, werden in diese bewegende Erzählung des Lebens einbezogen und eingehend analysiert.

Die AutorinBarbara Meier studierte Schulmusik sowie Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie. An der Universität Münster promovierte sie mit der Studie Geschichtliche Signaturen der Musik bei Mahler, Strauss und Schönberg. Im Rowohlt Verlag sind von ihr Biographien zu Schumann, Verdi und Liszt erschienen.

9783826063916

Gabriella Pittnerova

L‘arte del canto

Die Kunst des Gesangs

ca. 200 Seiten, mit CD „Praktische Übungen“, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 29,00 · ISBN 978-3-8260-6447-0 VLB-Warengruppe 591

„L’arte del canto – Die Kunst des Gesangs“ basiert auf dem italienischen Belcanto-Stil. Diese brillante Technik legt besonderen Wert auf die exakte Atemführung, Ausgeglichenheit und Virtuosität der Stimme sowie große Flexi-bilität in der Dynamik. Sie fördert die Beherrschung aller stimmlichen Schat-tierungen ebenso wie die Ausgewogenheit der Legato-Kultur für schönen Gesang auf höchstem Niveau. Auf Basis jahrzehntelanger Bühnenerfahrung als Koloratursopranistin und Unterrichtspraxis als Gesangsdozentin vermittelt die Autorin Gabriella Pittnerova mit ihrer Methodik auf leicht verständliche und abwechslungsreiche Weise fundierte Kenntnisse für eine erfolgreiche sängerische Ausbildung. Das Buch beinhaltet ein vielfältiges Spektrum von der Technik der Stimme und der darstellenden Kunst bis zur Fachbesetzung mit wertvollen Tipps und Ratschlägen. Zur Anschaulichkeit finden sich ferner anatomische Zeichnungen und spannende Einblicke in historische Epochen bis zu berühmten Sängern. Es dient als Unterrichthilfe und Studienbegleitung, zum Selbststudium sowie als Quelle zur Erweiterung des eigenen Könnens und stellt eine Bereicherung für Liebhaber von der Klassik bis zum Pop dar, die aus Liebe zur Musik das Singen erlernen wollen. Die beiliegende CD ent-hält Übungen zum Stimmtraining.

Die AutorinOpern- und Konzertsängerin Gabriella Pittnerova ist als freischaffende Künst-lerin im pädagogischen und konzertanten Bereich in Stuttgart sowie im wei-teren In-und Ausland tätig. Sie tritt bei zahlreichen Bühnen- und Konzertauf-führungen, Musikfestivals, TV- und Rundfunkproduktionen auf.

9783826064470

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Mathias Gredig

Tiermusik

Zur Geschichte der skeptischen Zoomusikologie

ca. 680 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 78,00 · ISBN 978-3-8260-6468-5 VLB-Warengruppe 591

Von Musikologen, Philosophen oder Zoologen wurde seit der Antike eine Mu-sik der Tiere angenommen; nicht nur der Singvögel, sondern auch der Am-phibien, Reptilien oder Säugetiere wie Affen, Mäuse oder Dreifingerfaultiere.Mathias Gredig erzählt und erklärt die Geschichte dieser Tradition und ent-wirft in humorvoller und eigensinniger Weise erstmals das faszinierende Panorama der vormodernen Zoomusikologie vom Alten Ägypten zum 19. Jahrhundert.Da sich viele Tierklänge nicht mittels eines quantitativen Musiksystems er-greifen und beschreiben lassen, ist die Geschichte der vormodernen Zoomu-sikologie oft gleichzeitig jene Unbekannte der (pyrrhonischen) Skepsis im Bereich des Musikdenkens. Sie nimmt eine Musik der Tiere an, ohne Musik definiert zu haben. Ist das nicht unsinnig? Nur auf den ersten Blick…Das Buch Tiermusik. Zur Geschichte der skeptischen Zoomusikologie ist ein kulturhistorisches und -philosophisches Nachschlagewerk für die Diszi-plinen der (Zoo)Musikologie, Bioakustik und Human-Animal Studies. Es zielt auf Leser/innen ab, die sich für die antiken Kulturen, die Bildkunst oder für Tiere, Musik und Philosophie interessieren.

Der AutorMathias Gredig hat mit vorliegender Arbeit an der Universität Basel promo-viert. Er ist zudem Autor des Buches Zum Cellospiel von Daniil Schafran (Pfau Verlag, 2016).

9783826064685

Marcello La Matina

Archäologie des Signifikanten

Musik und Philosophie im Gespräch

Übersetzt von Roswita Bertelsons

ca. 160 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-6348-0 VLB-Warengruppe 591

Wann tritt der musikalische Klang in der Menschheitsgeschichte auf und wie etabliert er sich im Inneren der menschlichen Lebensform? Zu fragen bedeutet bereits, die definitorischen Sicherheiten des analytischen Denkens zu verlassen, aufzubrechen zum Signifikanten. Unterwegs können einem merkwürdige Geschöpfe begegnen, von der derzeitigen Philosophie meist als unerheblich für die Konstitution von Vernunft und Wissenschaft abgewiesen: die Musen, die den Gesang stiften, das Handeln, das kein Werk des Musikers hervorbringt; der Gesang der Aöden und die Tintinnabuli Arvo Pärts. Musi-kalischer Klang, dieser ätherische in den Raum geworfene Körper, der die menschliche Sprache mit grammatikalischen personae beschenkt, ist in der Musik nie zufällig oder unwesentlich, kein Anhängsel der Partitur. Der Klang ist die Musik, und der Signifikant ist sein pulsierendes Fleisch.

Der AutorMarcello La Matina unterrichtet seit 2002 Sprachphilosophie (Universität Ma-cerata). Studium der Klassischen Philologie (Universität Palermo, Bachelor 1981). 2001 Ph.D Abschluss in Sprachphilosophie (Viadrina Universität). Pri-vatim musikalische Studien unter Anleitung von Eliodoro Sòllima und Girolamo Arrigo.

Die ÜbersetzerinRoswita Bertelsons studierte Soziologie, Philosophie und Italianistik in Hamburg. Nach ihrer Übersiedelung nach Italien hat sie in einem Verlag für sprachdidaktische Medien gearbeitet. In der von Franco Ferrarotti gegründe-ten Zeitschrift La Critica Sociologica sind einige Rezensionen und Beiträge von ihr veröffentlicht worden. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder und spielt Violoncello.

9783826063480

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Birgit Johanna Wertenson

Mythos & Neue Musik

Die Faszination am Mythos als Ort kulturellen Wissens

304 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 49,80 · ISBN 978-3-8260-6419-7 VLB-Warengruppe 591

Mythos und Neue Musik erforscht erstmalig die spannende Beziehung zwi-schen den antiken Mythen und der Musik. Birgit Johanna Wertenson widmet sich vor allem zeitgenössischen Kompositionen und weist über die beiden Fi-guren Orpheus und Kassandra anschaulich nach, dass die Beschäftigung mit dem Mythos auch heute eine komplexe Auseinandersetzung mit elementaren Lebensfragen des Menschen bedeutet. Da die archaischen Figuren stets neue Rezeptionen herausfordern, bleibt der Mythos als Ort kulturellen Wissens aktuell.Das Buch widmet sich dem Thema über einen Dialog aus Philosophie, Kul-tur- und Musikwissenschaft: Damit wird nicht zuletzt das mittlerweile un-übersichtliche Dickicht aus Mythosbegriffen durchdrungen und eine klare Terminologie gewonnen, die auch für andere Kulturwissenschaften eine Basis zum Umgang mit dem Mythos liefern kann.

Die AutorinBirgit Johanna Wertenson promovierte nach ihrem Studium in Weimar, Jena und Bologna mit Mythos & Neue Musik in Musikwissenschaften. Ihre weite-ren Publikationen sind die Sammelbände Luigi Nono und der Osten, G. F. Händel. Aufbruch nach Italien und Psalmen. Sie lebt und arbeitet in Mün-chen.

9783826064197

Udo Bermbach

Richard Wagners Weg zur Lebensreform

256 Seiten, Hardcover, Format 15,5 x 23,5 cm Wagner in der Diskussion, Bd. 17 Erscheinungstermin: 1. Quartalca. € 28,00 · ISBN 978-3-8260-6470-8 VLB-Warengruppe 591

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand eine breit gefächerte Bewegung, die eine Alternative zur industriellen Gesellschaft sein wollte. Ziel dieser Lebensreformbewegung war es, die Lebensweise der Menschen grundlegend zu ändern: Vegetarismus, Verzicht auf Alkohol, Leben in freier Natur, alternative Medizin, Sexualreform und eine Kunst, die das Leben der Menschen mitprägen sollte, waren zentrale Forderungen. Viele der Protagonisten der Lebensreform waren Künstler und sowohl von Wagners Musikdramen als auch seinem Konzept des Gesamtkunstwerks und seinen Spätschriften beeinflusst, teilweise waren sie bekennende Wagnerianer und Bayreuthianer.Der Verbindung zwischen Wagner, dem Bayreuth nach Wagners Tod und dieser wirkungsmächtigen Lebensreformbewegung wird in diesem Buch erstmals nachgegangen. An ausgewählten Beispielen wird gezeigt, wie einflussreich Bayreuths Weltanschauung auf die Reformbewegung um die Jahrhundertwende und bis zum ersten Weltkrieg, gelegentlich darüber hinaus, gewirkt hat und wie stark dieses Zentrum der Wagnerpflege über den unmittelbaren Bereich hinaus Einfluss auf kulturelle und soziale Lebensentwürfe der deutschen Gesellschaft nahm.

Der AutorUdo Bermbach, em. Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Hamburg mit Schwerpunkt Politische Theorie und Politische Ideengeschich-te, 1999/2000 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, Berater Jürgen Flimms für das Konzept der Bayreuther Ring-Inszenierung 2000/2004. Ne-ben Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen zu Problemen des Parlamen-tarismus, der Parteientheorie, der Rätebewegung und Rätetheorien sowie ideengeschichtlichen Beiträgen zum politischen Denken und zur politischen Theorie der Moderne seit dem 16. Jahrhundert stehen seit einigen Jahren vor allem Veröffentlichungen zum Verhältnis von Politik, Gesellschaft und Oper. Mitherausgeber der seit 2005 bei K&N erscheinenden Zeitschrift wagner-spectrum.

9783826064708

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Frank Schönenborn

Wagneruniversum auf Schellack, Vinyl, CD, DVD, Radio, TV, Internet

Band 2: Der Ring des Nibelungen : Rheingold · Die Walküre · Siegfried · Die Götterdämmerung

ca. 680 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 58,00 · ISBN 978-3-8260-6471-5 VLB-Warengruppe 963

Richard Wagners Musikdramen erfreuen sich weltweiter Popularität und werden häufig aufgeführt. Die lizensierten Veröffentlichungen seiner Werke umfassen einige hundert Aufnahmen von der Schallplatte bis zur BlueRay Disc. Doch ist damit das komplette Spektrum von Wagners Musik noch lange nicht erfasst, denn daneben gibt es noch eine Vielzahl anderer überlieferter Aufnahmen. Aus intensiven Studien dieser Aufnahmen entstand das Projekt, die gesamten existierenden Aufnahmen von Richard Wagners Musikdramen zusammenzutragen. Das Ergebnis ist ein Lexikon als unterhaltsame Lektüre und unverzichtbarer Führer durch die historische und aktuelle Musikwelt Wagners. Band 2 befasst sich mit Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Die Götterdämmerung. In circa 1000 Einzelaufnahmen, darunter 200 Ringzyklen zeigt das Wagneruniversum die Entwicklung des Ring des Nibe-lungen von 1900 bis heute.

Der AutorFrank Schönenborn ist hauptberuflich als Fluglotse im Dienst einer europäi-schen Behörde tätig und befasst sich als Autor seit 20 Jahren intensiv mit dem Werk Richard Wagners. Ergebnis und Grundlage dieses Buches ist eine der größten Sammlungen von Richard Wagners Werkverwirklichungen.

9783826064715

wagnerspectrumHerausgegeben von Udo Bermbach, Dieter Borchmeyer, Sven Friedrich, Hans-Joachim Hinrichsen, Arne Stollberg, Nicholas Vazsonyi

Heft 2 / 2017 / 13. Jahrgang Schwerpunkt: Wagner und Verdi

266 Seiten, Broschur mit Fadenheftung, Format 15,5 x 23,5 cmNoch nicht angeboten, bereits erschienen Abo-Preis € 16,80Einzelband € 24,80 ISSN 1614-9459ISBN 978-3-8260-6395-4VLB-Warengruppe 591

Editorial – Aufsätze zum Schwerpunkt: L. Zoppelli: Demokratische Dra-maturgie? Wagner, Verdi und der Geist Giuseppe Mazzinis – D. Borchmeyer: Wagner und Verdi – Antipoden in Schillers Spuren – H.-J. Hinrichsen: Vom „Attila der Kehlen“ zum „Wagner dei nostri cari alleati“. Hans von Bülows kritische Annäherung an Verdi – U. Scheideler: Giuseppe Verdis Rigoletto auf dem Klavier. Zu den Übertragungen Hans von Bülows und Franz Liszts im Spannungsfeld von Bearbeitung und Wahrung des Originals – Aufsätze – U. Bermbach: Regeneration der Menschheit. Richard Wagners Spätschriften – Hinführung zur Lebensreformbewegung – E. Voss: Von Zeitungsartikeln, Vau-deville-Romanzen und Namensvettern. Richard Wagner in Paris 1839–1842. Mit drei bisher wenig oder gar nicht bekannten Briefen Wagners – V. Harm: „Jene neun Verse, die uns Not machen“. Zur Textgeschichte des Meistersin-ger-Schlusses – Besprechungen / Bücher – CDs / DVDs.

9783826063954

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verdiperspektiven

2. Jahrgang 2017 Herausgegeben von Anselm Gerhard mit Vincenzina C. Ottomano

272 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Erscheinungstermin: 1. QuartalLadenpreis € 38,00 · Abo-Preis € 28,00 Inland portofreie Lieferung ISBN 978-3-8260-6455-5ISSN 2366-746X VLB-Warengruppe 591

Neue Perspektiven auf das Werk Giuseppe Verdis und seine Person sind über-fällig. Über wenige herausragende Komponisten der Musikgeschichte sind so viele Pauschalurteile und Halbwahrheiten im Umlauf. Immer noch wissen wir viel zu wenig über einen der erfolgreichsten Komponisten der Musik-geschichte, über dessen Kompositionstechniken, über dessen weitgehend im Dunkeln liegende frühe Biographie, über die zeitgenössische Rezeption seiner Opern und vieles andere mehr.Es gab also gute Gründe dafür, im Jahr 2016 mit verdiperspektiven ein Forum für neueste Forschungen, die Diskussion über einschlägige Neuerscheinungen und den internationalen Austausch über neue Entwicklungen in der Wahrneh-mung (nicht nur) italienischer Oper des 19. Jahrhunderts zur Verfügung zu stel-len. Dabei zielt die Zeitschrift nicht nur auf Fragen, die das Werk des Komponis-ten Verdi aufwirft, sondern auch auf die vielfältigen Kontexte des europäischen Musiktheaters im 19. Jahrhundert, dessen Verankerung in älteren Traditionen und dessen Einflüsse auf die Musik der folgenden Jahrhunderte.Als „peer-reviewed journal“ versammelt die neue Zeitschrift Beiträge von he-rausragender wissenschaftlicher Qualität. Neben der ,klassischen‘ Form des Aufsatzes werden auch im 2. Jahrgang unter der Rubrik Dokumente schwer zugängliche oder bislang unbeachtete Quellen aus Verdis Zeit in kommen-tierter Form vorgestellt. Ein besonderes Anliegen ist überdies eine möglichst umfassende Berücksichtigung der Neuerscheinungen. Fundierte Rezensio-nen internationaler Autoren besprechen diesmal insgesamt 29 Publikationen aus den Jahren 2015 und 2016.A. Gerhard / V. C. Ottomano: Perspektiven in Bewegung – V. C. Ottomano / A. Gerhard: Prospettive in movimento – Aufsätze - Essays - Saggi – L. Zoppelli: „Sotto una forma divertente”. Meccanismi comici e tradizioni estetiche nazionali in Falstaff – R. Erkens: Barone und Maestro Alberto Franchetti. Adlige Lebensre-alität und kommerzialisierte Opernästhetik in den Jahren von Verdis Falstaff – F. Della Seta: Opera e Risorgimento: si può dire ancora qualcosa? – S. Werr: Von

germanischem Blute? Giuseppe Verdi und die Folgen der Völkerwanderung – Dokumente - Documents - Documenti – C. Steffan / L. Zoppelli: Impromp-tu in la minore. Una composizione (quasi) inedita di Giuseppe Verdi – E. Voss: Oberto, conte di S. Bonifacio in Paris. Zwei Verlagsanzeigen von 1839/40 – A. Guckeisen: Vierundfünfzigstes Niederrheinisches Musikfest in Köln am 20., 21. und 22. Mai 1877 – A. Gerhard: Die Aufführung von Verdis Messa da Requiem 1877 in Köln – C. Ricci: Un’ora con Giuseppe Verdi – A. Gerhard: Ein Kunsthis-toriker trifft Verdi im Thermalbad – Rezensionen – Reviews – Recensioni

Wissenschaftlicher Beirat:Axel Körner, University College London – Gundula Kreuzer, Yale University – Roger Parker, King’s College London – Alessandro Roccatagliati, Università di Ferrara

Der HerausgeberAnselm Gerhard, ordentlicher Professor für Musik wissenschaft an der Uni-versität Bern. [email protected]

Die RedaktorinVincenzina C. Ottomano, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Mu-sikwissenschaft der Universität Bern. [email protected]

verdiperspektiven

1. Jahrgang 2016 Herausgegeben von Anselm Gerhard mit Vincenzina C. Ottomano

264 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm · bereits erschienenLadenpreis € 38,00 · Abo-Preis € 28,00 Inland portofreie Lieferung ISBN 978-3-8260-5957-5 · ISSN 2366-746X

A. Gerhard / V. C. Ottomano: Wozu verdiperspektiven? – V. C. Ottomano / A. Gerhard: Perché verdiperspektiven? – Aufsätze - Essays - Saggi – F. Fornoni: Un „fotisterio troppo evidente“. Erotismo e seduzione in Rigoletto – E. D’Angelo: Boito e Shakespeare prima di Verdi. Genesi e fonti dell’Amleto del 1865 – A. Ger-hard: Verdi, Hiller und Schiller in Köln. Ein unbeachtetes Albumblatt und die Frage möglicher Beziehungen zwischen Die Verschwörung des Fiesko zu Genua und Simon Boccanegra – F. Vella: Milan, Simon Boccanegra, and the Late Nineteenth-Century Operatic Museum – V. C. Ottomano: Borghesi insolenti contro nobili decaduti. Una rilettura del Falstaff di Boito e Verdi in chiave sociale – J. Marggraf: Verdis Ave Maria zwischen Tradition und Moderne. Oder: Der weite Weg von C-Dur nach C-Dur – Dokumente - Documents - Documenti – A. Piazza: La prima di Oberto, conte di S. Bonifacio alla Scala (dal Corriere delle dame 1839) – A. Gerhard / V. C. Ottomano: Ascesa e caduta di un apprendista librettista. Antonio Piazza tra Brescia e Milano all’ombra di Dante – M. Congestrì: „Vengo a stabilirmi con te“. Un biglietto del giovane Verdi a una persona sconosciuta – Rezensionen – Reviews – Recensioni

9783826059575

9783826064555

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Leo Dick

Zwischen Konversation und Urlaut

Sprechauftritt und Ritual im „Composed Theatre“

ca. 450 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Klangfiguren, Bd. 3 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 49,80 · ISBN 978-3-8260-6416-6 VLB-Warengruppe 591

Etwas sagen heißt etwas tun – was John L. Austin im Zuge seiner universel-len Performance-Theorie am Beispiel zeremonieller Sprechakte wie etwa der kirchlichen Trauung demonstriert hat, gilt auch für den Bereich der darstel-lenden Künste. Besonders im avancierten Musiktheater der Gegenwart entfal-tet der streng formalisierte und stilisierte Einsatz gesprochener Sprache eine performative Wirkung, die in vielen Punkten derjenigen archaischer Rituale ähnelt.Anhand der analytischen Beschäftigung mit quasi-rituellen Aspekten des musikszenischen Sprechauftritts entwirft die Studie eine Geschichte des „Composed Theatre“ im 20. und 21. Jahrhundert. Als eine der ersten Über-blicksdarstellungen dieses Repertoirebereichs spannt sie den Bogen von den klassischen Avantgarden sowie den Bühnenexperimenten Arnold Schönbergs und Igor Strawinskys zum Musiktheaterschaffen der Gegenwart. Sie spürt da-bei den Gründen für jene Ursprungssehnsucht nach, die den ansonsten sehr unterschiedlichen Avantgardebewegungen des modernen Musiktheaters als geheimes Leitmotiv dient.

Der AutorLeo Dick studierte in Berlin Komposition und Opernregie und war danach Meisterschüler von Georges Aperghis an der Hochschule der Künste Bern (HKB). Der Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit liegt auf Formen des Neuen Musiktheaters. Seit 2009 ist er als Dozierender an der HKB beschäftigt. Mit der vorliegenden Studie wurde er 2017 in Bern promoviert.

9783826064166

Malte Markert

„Musikverstehen“ zwischen Hermeneutik und Posthermeneutik

Untersuchungen aus historischer und pädagogischer Perspektive

ca. 290 Seiten, Broschur, Format 15,5 x 23,5 cm Klangfiguren, Bd. 4 Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 44,80 · ISBN 978-3-8260-6425-8 VLB-Warengruppe 591

„Verstehen“ ist im Umgang mit Musik sowohl in der Alltagssprache als auch in histori schen, ästhetischen und pädagogischen Konzeptionen ein zentraler, zugleich aber ein pro blematischer Begriff. Nach einer einführenden Klärung und Systematisierung theoreti scher Positionen zwischen einem „existenzi-alen“ und einem „identifizierenden“ Verste hensbegriff werden Konturen ei-nes „posthermeneutischen“ Begriffs von „Musikverste hen“ skizziert, der den Anspruch auf Universalität, Intentionalität und Kohärenz sowie die diskursive Verfasstheit des Hermeneutischen problematisiert und stattdessen auf „Al-terität“, „Differenz“ und „Prozessualität“ setzt.Die Auseinandersetzung mit historisch und stilistisch sehr unterschiedlichen Beispielen konkretisiert die Frage nach einer „posthermeneutischen“ musi-kalischen Analyse: In Kla vierkonzerten John Cages, Klaviersonaten Ludwig v. Beethovens, Klavierliedern Robert Schumanns sowie aktuellen Kompositio-nen von Kanye West und Akufen erweist sich in je anderer Weise der Anspruch eines umfassenden Verstehens, insbesondere an formale Ko härenz und eine Kongruenz von Wort und Ton, als problematisch.Ein veränderter Begriff von „Musikverstehen“ hat auch Konsequenzen für di-daktische Zielsetzungen und pädagogische Inszenierungen, die die Dynamik von Interpretations prozessen erfahrbar machen können und als „ästhe tische Operationen“ nicht auf ein dis kursives Verstehen angewiesen sein müssen.

Der AutorMalte Markert studierte Schulmusik in Lübeck und Germanistik in Hamburg und war Mitglied des interdisziplinären Projektkollegs „Anoetik – Formen und Leistungen des Nichtvers tehens“ an der CAU zu Kiel. Er unterrichtete an der Musikhochschule und am Gymnasium und engagierte sich in der Leitung des Doktorandennetzwerks des AMPF.

9783826064258

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L I T E R A T U R

Charles Baudelaire

Les Fleurs du Mal

Neu übertragen von Marlis Thiel

ca. 260 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 16,80 · ISBN 978-3-8260-6371-8 VLB-Warengruppe 151

Mit Charles Baudelaire (1821–1867) war eine schwarze Sonne am Himmel über Paris erschienen; spätestens seit dem Prozess 1857 gegen die Fleurs du Mal, den der Dichter verlor, wurde aus dem Leben zwischen Fluch und Segen eine bittere Wahrheit. Aber mehr als die Biographie des Dichters stand auf dem Spiel. Was kümmert die Kunst das Leben? Die Fleurs du Mal sind vor allem die Blumen der Kunst; Gedichte, die einem hohen Anspruch ge-nügen, nicht geringer als das maximal Mögliche; Sprachkunst zwischen den Extremen spleen et idéal; Trübsinn und Schönheit in wechselseitiger Durch-dringung.

Die AutorinMarlis Anita Thiel, Studium (Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte, Soziolo-gie) in Göttingen, Berlin und Bremen. 1998 Promotion mit einer Monogra-phie über Klaus Mann (Klaus Mann: Die Sucht, die Kunst und die Politik (1998). Weitere Veröffentlichungen: Dieses Blaue des Himmels (2001), Vielleicht das Meer (2005), Der Kaufmann und der Dichter (2011). Lebt und arbeitet als freie Autorin in Bremen.

9783826063718

Ilse Aichinger

Film and Fate: Camera FlashesIlluminating a Life

Translated by Geoff Wilkes

224 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 16,80 · ISBN 978-3-8260-6482-1 VLB-Warengruppe 118

In Film and Fate: Camera Flashes Illuminating a Life, Ilse Aichinger de-scribes her past and her present largely from the viewpoint of her abiding passion for the cinema, and for still photography. She reflects on her life by discussing directors ranging from Luchino Visconti to Leni Riefenstahl, actors ranging from Orson Welles to Stan Laurel, and photographs by Bill Brandt de-picting subjects as diverse as the Brontës’ Haworth Parsonage and London’s East End. Though Aichinger’s recollections are detailed, intriguing and vivid, they are pervaded by her sense of the contingency and fragility of existence – of how the presence of pictures and people in her life presages their disap-pearance, and of how “memory shatters easily when you try to master it.”

The authorIlse Aichinger (1921–2016) was an austrian writer and an important rep-resentative of the german-speaking post-war literature. She wrote short stories, poems and radio plays. Many national and international prizes, i.a. Nelly-Sachs-Preis (1971), Petrarca-Preis (1982), Franz-Kafka-Preis (1983), Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur (1995).

The translatorGeoff Wilkes is a Senior Lecturer in German Studies at the University of Queensland in Brisbane, Australia. His previous translations include Irmgard Keun’s Gilgi, One of Us and some short pieces by Hans Fallada.

9783826064821

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L I T E R A T U R

Elezar Benyoëtz

Aberwenndig

Mein Weg als Israeli und Jude ins Deutsche

430 Seiten, Broschur, Format 13 x 21 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 24,90 · ISBN 978-3-8260-6417-3 VLB-Warengruppe 112

„In Berlin und danach in Jerusalem fand Elazar Benyoëtz zu seiner eige-nen deutschen Sprache, mit der er die große Aphorismus-Kunst eines Lich-tenberg, eines Nietzsche und eines Wittgenstein aufgriff und damit eine in Deutschland nicht reich besetzte moralische Tradition fortführte. Im gleichen Maß gehören diese Aphorismen aber auch in die jüdisch-biblische Spruch-tradition und kommen aus einem unvordenklichen Menschheitsgedächtnis.In seinem neuesten Buch tritt zu diesem Bestand an scharf und glänzend formulierten Aphorismen eine neue Prosaform hinzu: eine Gedächtnisprosa, autobiographisch oder biographisch oder auch im Medium des bezeugenden oder entlarvenden Zitats.“

Harald Weinrich

Der AutorElazar Benyoëtz lebt seit 1939 in Jerusalem. Er ist Autor zahlreicher Bücher mit Essays, Aphorismen und Gedichte in deutscher Sprache. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Adelbert von Chamisso-Preis (1988) und dem Justinus-Kerner-Preis (2010). Benyoëtz ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

9783826064173

Manfred Kern

Die Preisrede

Roman

154 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Erscheinungstermin: 1. Quartal€ 14,80 · ISBN 978-3-8260-6454-8 VLB-Warengruppe 112

Als der Schriftsteller einen renommierten Literaturpreis zugesprochen be-kommt, nimmt er die Dankesrede zum Anlass, über ein Buch zu sprechen, das er nie fertig gebracht hat, das Opus Magnum, das Buch über seine Kindheit. Tief taucht er ein in die 1960er Jahre in seinem fränkischen Heimatdorf. Der vergangene Krieg spukt noch in den Menschen. In der Dorfschule herrscht nach wie vor der Rohrstock und daheim die zerstörerische Sprachgewalt des Vaters. Als die Lehrerin die Schüler anweist, die heimische Mundart vor der Schultür abzulegen und nur noch Hochdeutsch zu sprechen, gerät in dem Jungen etwas aus den Fugen. Er läuft aus der Schule weg und die Spirale der Gewalt dreht sich weiter über zunehmend schwankendem Boden… Manfred Kern erzählt diese bewegende Geschichte einer gefährdeten Kindheit in einprägsamen Bildern und Szenen mit psychologischem Feingefühl in ei-ner Sprache von stiller Schönheit und mit leisem Humor.

Der AutorManfred Kern wuchs auf einem Bauernhof im mittelfränkischen Wettringen auf, arbeitete in Würzburg als Buchhändler und lebt heute als freier Schrift-steller in Coburg. Er schreibt Prosa und Lyrik in Schriftdeutsch und Mundart. 2013 wurde er für sein vielseitiges und vielschichtiges Werk mit dem Gottlob-Haag-Ehrenring ausgezeichnet.

9783826064548

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Jehuda Amichai

Gedichte

Herausgegeben und aus dem Hebräischen übersetzt von Hans D. Amadé Esperer

230 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Erscheinungstermin: 1. Quartal€ 18,00 · ISBN 978-3-8260-6412-8 VLB-Warengruppe 151

Jehuda Amichai, mehrfach für den Literaturnobelpreis nominiert, ist einer der bedeutendsten Lyriker der Gegenwart. Geprägt von der europäischen Moderne und der jüdischen Tradition reicht seine Dichtung von klassischen Formen bis zu modernen Strukturen. Sie kontrastiert biblische Zitate und Figuren mit der individuellen Erfahrung des heutigen Menschen und spricht die großen Themen an: Liebe, Eros, Verlust, Vertreibung und Krieg. Getränkt mit den Schrecken der Shoah und den vielen Kriegen, an denen er selbst teilgenommen hat, ist seine Lyrik ein Bollwerk gegen falsches Heldentum und ein Plädoyer für Menschlichkeit.

Der AutorJehuda Amichai, geboren 1924 in Würzburg, gestorben 2000 in Jerusalem, war einer der bekanntesten und meistgelesenen israelischen Schriftsteller. Er emigrierte 1935 nach Palästina und lebte seit 1937 in Jerusalem. Er war Hochschullehrer für hebräische Literatur und veröffentlichte zahlreiche Ge-dichtbände, Erzählungen, Schau- und Hörspiele.

Der Übersetzer und HerausgeberHans D. Amadé Esperer hat Linguistik, Sprachen, Philosophie und Medizin studiert. Nach längerem Aufenthalt als Visiting Professor am HST-Institute der Harvard-University und des M.I.T. in Cambridge, Massachusetts, und als Hochschullehrer in Norddeutschland, lebt er nun als Lyriker und Übersetzer in Würzburg und Darmstadt. Zuletzt ist von ihm der Lyrikband Sphärische Lyriden erschienen. 2017 war er Finalist beim Irseer Pegasus-Literaturwett-bewerb. Er ist ein profunder Kenner nicht nur der zeitgenössischen europä-ischen und amerikanischen, sondern auch der modernen hebräischen Lyrik.

9783826064128

Jehuda Amichai

Nicht von jetzt, nicht von hier

406 Seiten, Broschur, Format 13 x 21 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 12,00 · ISBN 978-3-8260-6206-3 VLB-Warengruppe 112

„Dieser große, formal innovative Roman gehört zu den aufregendsten Wer-ken der hebräischen Literatur der letzten Jahrzehnte“, so urteilte das „New York Times Magazine“ enthusiastisch über Jehuda Amichais in Israel bereits 1963 erschienenen Roman. Er erzählt, einen Sommer lang, die Geschichte des jungen Jerusalemer Ar-chäologen Joel. In einem Traum begegnet Joel seiner Jugendfreundin Ruth, die im KZ ermordet worden war, und ihm wird klar, dass der Zeitpunkt ge-kommen ist, seine Vergangenheit, Schicht für Schicht, zu ergründen. Da ist einerseits die Sehnsucht nach der Kindheit in dem romantischen deutschen Städtchen Weinburg, gleichzeitig ist es aber auch der Drang, Rache zu üben an den während des Naziregimes für die Judendeportationen Verantwortli-chen. Während Joel schon fast entschlossen ist, an den Ort der Kindheit zu fahren, raten ihm seine Freunde, in Jerusalem zu bleiben und vielleicht in einer Liebesaffäre neue Impulse zu finden... Von nun an vermischen sich Wirklichkeit und Imagination: Tatsächlich verliert sich Joel in einer heftigen, „unvernünftigen“ Leidenschaft mit der amerikanischen Ärztin Patricia; sein Alter ego jedoch nähert sich Weinburg, der Stadt, die, halb noch zerstört, halb wiederaufgebaut, eine surreale Kulisse für seine Begegnung mit der Vergan-genheit bildet. Spannungsreich alternierend zwischen Schauplätzen und Er-zählperspektiven, zwischen bestechend klarer, anschaulicher und suggestiv-bildreicher Sprache, zwischen der kargen, sonnenverbrannten israelischen Wüstenlandschaft und der lieblich-grünen, vom Sommerregen verwaschenen deutschen Stadt und ihrer Umgebung, zwischen der monomanischen Lie-besbeziehung und der für alte und neue Begegnungen offenen Haltung des „Heimkehrers“ – beide Erzählstränge machen in ihrer engen Verwobenheit deutlich: Die Vergangenheit lässt sich nur bewältigen, indem man sie in die Gegenwart integriert.

9783826062063

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Corina Kölln / Edeltraud Mayer

Die Leichtigkeit der Schwere

EinBlicke in Wort und Bild

92 Seiten, Broschur, durchgehend farbige Abbildungen, Format 14 x 22,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 19,80 · ISBN 978-3-8260-6422-7 VLB-Warengruppe 151

40 lyrische Texte in unterschiedlichen Formen und dazu 40 farbenstarke Bilder erwecken sich gegenseitig zum Leben und berühren auf oftmals scho-nungslose und ehrliche Weise.

Lüg’ mich an,ich will es so.Erzähl’ mir eine Geschichte.Los!Sei kreativ und schmück’sie mit schönen Worten aus.Ich mag das.Sieh mich dabei nicht an.Du sollst meine Tränen nicht sehen.

Die AutorinnenEdeltraud Mayer war Geschäftsführerin und ist jetzt Gesellschafterin und Pro-kuristin eines mittelständischen Unternehmens. Sie erhielt im Jahr 2013 die Diagnose Morbus Parkinson – unheilbar. Diese Diagnose stellte alle ihrer bis-herigen Lebensziele in Frage. Für Edeltraud Mayer brach eine Welt zusammen. Die Geschäftsfrau, die täglich mehrfach Herausforderungen bewältigte, war plötzlich mit einem unlösbaren Problem konfrontiert. Durch das Malen schöpf-te sie neue Kraft und entdeckte die Schönheit des Lebens neu. Heute unterstützt die Künstlerin bei verschiedenen Anlässen Wohltätigkeitsorganisationen rund um das Thema Parkinson.Corina Kölln ist Autorin und freie Journalistin. Angeregt durch das Improvisati-onstheaterspielen entdeckte sie ihre Leidenschaft am Geschichtenerzählen und feierte 2013 mit ihrem ersten Kriminalroman, Die Rosenkönigin, ihr Debüt. Es folgten 2014 mit Die Waldprinzessin und 2016 mit Der Schattenbaron weitere Kriminalromane rund um Hauptkommissar Frank Talberg und Co. Ihre Bücher sind im Buchverlag Peter Hellmund erschienen.

9783826064227

Hanns Peter Zwißler

Rigolettos Hut

Roman

304 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 19,80 · ISBN 978-3-8260-6404-3 VLB-Warengruppe 112

Rigolettos Hut ist ein Roman über den Versuch, einen Roman zu schreiben. Dem Ich-Erzähler, Lyriker und Neuromancier Vinzent Bülow verwischen sich dabei in einem literarischen Kaleidoskop Realität und Romanfiktion.Dieser Text ist welthaltig. Er ist ein Gesellschaftsroman vor neoliberaler Kulis-se, eine Literatursatire und nicht zuletzt eine Liebesgeschichte par excellence, souverän und mit leichter Hand erzählt in allen Nuancierungen satirischer Distanz.

Der AutorHanns Peter Zwißler studierte Geschichte, Germanistik und Politik in Würz-burg. Er war zuletzt stellvertretender Schulleiter eines Schweinfurter Gym-nasiums. Bisherige Veröffentlichungen: Lisa Du schwarze Zypresse, Novelle (1995), Der Bröll, Roman (1998 – Neuedition 2013 durch die literarische Gesellschaft ars littera), Die winkende Katze, Roman (2007), Urauffüh-rung: Alles ist im Fluss (2011). Bei K&N sind erschienen: 2011 der Ro-man Die Kunst des Scharfrichters und der Nutzen des Schafotts, 2013 der Roman Witwerverbrennung, 2014 der Roman Das Rascheln des Glücks, 2016 Blitzeis. Der Roman Die Kunst des Scharfrichters und der Nutzen des Schafotts war nominiert für den Sir Walter Scott Preis 2012, ausgeschrieben für herausragende historische Romane deutscher Sprache der Erscheinungs-jahre 2010/11.

9783826064043

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Wolfgang Weigand

Grenzgänger

Erzählungen auf der Kippe

ca. 300 Seiten, Hardcover, Format 13 x 21 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 22,80 · ISBN 978-3-8260-6474-6 VLB-Warengruppe 112

Obdachlose am Brunnen; eine Kurzschlusshandlung im Stau; ein überra-schender Sprung; Ticketkontrolle mit unkontrolliertem Ausgang; ein Blind-date, das niemals stattfindet; der Hochzeitsanzug auf dem Sterbebett; ein zu früh beendetes Klassentreffen; ein Lottogewinn, der aus den Fugen gerät; ein Voyeur, der eine krebskranke junge Frau verfolgt; Frühlingsgefühle eines Au-tisten; Liebe zwischen Katastrophe und Amputation, ein schräger Sammler historischer Begegnungen – 23 eigenwillige, nachdenkliche, überraschende Geschichten über Tiefen und Untiefen des Lebens, 23 mal eine Türöffnung zu dem, was hinter den Fassaden wartet oder lauert. Es geht um Menschen, für die Banales zum Besonderen wird, weil sie im eigentlichen Sinn auf der Kippe stehen und bisweilen ihre Fassung verlieren.

Der AutorWolfgang Weigand lebt seit 20 Jahren in der Schweiz. Als freischaffender Theologe begleitet er Menschen bei Tod und Hochzeit. Zudem tritt er als Kabarettist auf (zuletzt in seinem Programm: Der Tod ist doch das Letzte!). 2006 erschien seine Novelle Legion, 2017 bei K&N die Erzählung Sterbelos. Zudem war er Co-Autor zweier Sachbücher: Kann denn Liebe Lüge sein? (2014), und Erfüllende Liebe (2015).

9783826064746

Frank-Peter Hansen

Solutio

Roman

194 Seiten, Broschur, Format 13 x 21 cm Erscheinungstermin: 1. Quartalca. € 16,80 · ISBN 978-3-8260-6439-5 VLB-Warengruppe 112

Was geschieht, wenn aus Ich Du und aus Du Ich wird? Ganz einfach: Ein Rollentausch, gewiss. Was geschieht, wenn die Verkehrung der Identitäten nicht aus einer Laune heraus erfolgt und folglich ein harmloser Jux ist, son-dern der einzig noch verbliebene Ausweg ist, um weiterexistieren zu können? Dann haben – ein zeitliches Paradox – zwei wahlverwandte Seelen zueinan-der gefunden.Anna S., die Protagonistin, und Ingeborg Bachmann, die Schriftstellerin aus Klagenfurt, die in ihrem Verlorensein aufs Ganze gehen, begegnen sich – ja, ja, ein Widerspruch in sich – in dieser vehementen Zweisamkeitsprosa.

Der AutorFrank-Peter Hansen ist promovierter Philosoph. Literarisch hat er über die Jahrzehnte alles Mögliche ausprobiert. Zum Beginn der neuen Bundesligasai-son ist von ihm unter dem Pseudonym Willi Michel der ultimative HSV-Mut- und Muntermacher Versenkt. HSV-Momente bei K&N erschienen.

9783826064395

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Kurt Weiss

Einsteins Hirn – Ein Bericht

142 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Erscheinungstermin: 1. Quartalca. € 17,80 · ISBN 978-3-8260-6433-3 VLB-Warengruppe 112

Ein bekannter Neurologe erhält von einer prominenten Persönlichkeit ein Angebot, das nicht nur seine akademische Karriere und seine Alma Mater, sondern auch sein persönliches Leben grundlegend herausfordert:

Sehr geehrter Herr Professor, ich stelle Ihnen das Hirn des Physikers Albert Einstein, geboren am 14. März 1879 in Ulm, gestorben am 18. April 1955 in Princeton, zur Ver-fügung.Sie untersuchen es gemäß Ihrer fachlichen Kompetenzen nach eigenem Ermessen und publizieren die Ergebnisse in der international anerkann-ten Fachpresse.Die kommerzielle Auswertung der Ergebnisse ist ausschließlich Sache des freien Marktes.Über meine Person bewahren Sie absolutes Stillschweigen.

Der Professor kennt die Geschichte: Damals hat tatsächlich ein Pathologe in Princeton dem Leichnam des großen Gelehrten vor der Einäscherung das Hirn entnommen. Er lässt sich deshalb nach reiflicher Überlegung, wenn auch keineswegs wirklich ergebnisoffen, darauf ein. Bald steht auf seinem Labortisch denn auch eine Kühlbox mit dem einmaligen Inhalt. Die Ereignisse nehmen ihren Lauf. Anders allerdings, als es sich der Profes-sor vorgestellt hat. Mit aufregenden Folgen für alle Beteiligten, für die ganze Universität und die akademische Fachwelt. Vielversprechende Impulse für das Verständnis des menschlichen Denkens im fächerübergreifenden Spannungs-feld zwischen Empirie und dem Denken selber werden in einem neu gegrün-deten Institut für Brain Analysis by Synthesis (BABS) aufgegriffen.

Der AutorKurt Weiss ist Physiker. Seine internationale Karriere oszillierte zwischen Hoch-schule und Industrie. Im Unruhestand beschäftigt er sich mit dem Einfluss der sich rasant verändernden Informationstechnologie auf das Zusammenleben der Menschen. Insbesondere mit der Notwendigkeit, die damit verbundenen tiefgreifenden Veränderungen zu leben. Außerdem interessiert er sich für die Hirnforschung, wo er den Beginn eines Paradigmenwechsels vermutet.

9783826064333

Gerhard E. Feurle

Wie deine grüngoldenen Augen leuchten

Roman

ca. 220 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartalca. € 19,00 · ISBN 978-3-8260-6421-0 VLB-Warengruppe 121

Die Kriminalgeschichte beginnt mit dem mysteriösen Verschwinden eines Wis-senschaftlers auf seiner Reise nach Nepal, die Liebesgeschichte mit Professor Raabsilber, der sich gleichzeitig in eine Kollegin und seinen neuen Assistenten verliebt.Angeregt durch einen Vortrag über Immortalisierung von Stammzellen wendet sich die Diskussion auf der Suchexpedition im Himalaja vom Feld der Naturwis-senschaften in die Gefilde der Mythologie und handelt vom ewigen Leben der Gläubigen, vom unsterblichen Ruhm von Forschern und Künstlern im Gedächt-nis der Nachwelt, von der Ewigkeit der Götter im griechischen und fernöstlichen Pantheon und der Wiederkehr von Hindus und Buddhisten im Kreis ewiger Wie-dergeburten. Als deren Manifestation ist es zur Wiederkunft des antiken Kaiserlieblings Anti-nous und des Maximin von Stefan George in Gestalt eines Assistenten gekommen, der in Professor Raabsilbers Labor tätig ist. Seine mysteriöse Herkunft ist den Romanfiguren und zunächst auch den Lesern unbekannt, so dass sein vorbe-stimmtes Schicksal zum unerwarteten und tragischen Höhepunkt wird.

Der AutorGerhard E. Feurle, Med. Staatsexamen, Diss. Dr. med. Univ. München; tätig Temple University Philadelphia, Univ. Göttingen und Heidelberg; Literatur: www. researchgate.net; Private Studienreisen in den Himalaja und nach Ti-bet; apl. Professor, Univ. Bonn; ehem. Chefarzt Med. Klinik DRK-Krankenhaus Neuwied.

9783826064210

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Nick Büscher

Das Verhängnis der Götter

246 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Erscheinungstermin: 2. Quartal€ 22,80 · ISBN 978-3-8260-6382-4 VLB-Warengruppe 112

Die Zukunft liegt in der Vergangenheit: Das Neurömische Reich beherrscht die Welt und hat seine Macht in Provinzen aufgeteilt, die mit einem bürokra-tischen Apparat verwaltet werden. Doch Umweltzerstörung, Naturkatastro-phen, Kriege und Flüchtlingsbewegungen deuten an, dass sich eine große Katastrophe anbahnt und dem Menschen insgesamt nicht mehr allzu viel Zeit bleiben wird. Die Menschenwelt befindet sich auf dem Abstieg und eine neue Epoche der Weltgeschichte bahnt sich an, die den Menschen ausspart. In einer Welt, die außerhalb der Zeit liegt und doch ganz nah ist, versucht Thor, die Rätsel seiner Familie und der Menschheit zu entschlüsseln: Sein Vater Odin war als Flüchtling aus dem Norden Europas nach Midgart gekommen und hinterließ mit geheimnisvollen Runen auch Geheimnisse, die er zunächst nicht deuten kann. Allmählich begreift er, dass Rationalität und Technik die Welt der Mythen nur scheinbar besiegt hat und letztere mit größerer Wucht wiederkehren, als es den Menschen lieb ist. Und da waren noch die drei geheimnisvollen Flüchtlinge, die nach Midgart und in sein Haus wie in sein Leben kommen: Joshua, Siddhatha und Setarkos. Was hat ihr Erscheinen zu bedeuten? Und seine Albträume, das Geheule der Wölfe in der Nacht? Viel Zeit bleibt Thor nicht mehr, die Rätsel zu entschlüsseln.

Der AutorNick Büscher lebt im Schaumburger Land und ist promovierter Literaturwis-senschaftler sowie Lehrer für Deutsch und Philosophie an einem niedersäch-sischen Gymnasium. Ehrenamtlich ist er seit Jahrzehnten im NABU für den Naturschutz engagiert.

9783826063824

Hillert Ibbeken

Älter werden? Neues anfangen!

Erzählungen und Essays

168 Seiten, Broschur, Format 14 x 22,5 cm Noch nicht angeboten, bereits erschienen€ 19,80 · ISBN 978-3-8260-6446-3 VLB-Warengruppe 112

Dreißig Texte erzählen und berichten aus der Perspektive des alternden Au-tors, der nach einem Berufsleben als Hochschullehrer für Geologie an der Freien Universität Berlin in zwanzig Jahren zwei neue Arbeitsfelder geschaffen hat: die thematische Fotografie und das Schreiben. So entstanden seine kunst-historisch orientierten Bildbände über die Romanik des Fläming, das fride-rizianische Rokoko und den preußischen Klassizismus. Die Erkenntnisse aus diesen Arbeiten sind in dem Essay „Architektur-Fotografie“ dargestellt. Der Essay „Garten-Fotografie“ basiert auf einem intensiven gartenhistorischen und fotografischen Studium der Preußischen Gärten im Raum Berlin-Pots-dam. Die eingeschränkte Mobilität des vorrückenden Alters führte ihn zur Portrait-Fotografie, deren theoretische und praktische Erfahrungen in dem Essay „Portrait-Fotografie“ erörtert werden. Die Erzählungen pointieren per-sönliche Erfahrungen und Erlebnisse aus verschiedensten Lebenssituationen, besonders den vielfältigen Fotoreisen in fast ganz Europa. Ein umfangreiches fiktives Interview behandelt abschließend die Unterschiede zwischen wissen-schaftlichem und literarischem Schreiben.

Der AutorHillert Ibbeken war Professor für Geologie. Nach der Pensionierung 1997 be-schäftigte er sich eingehend mit Architektur-, Garten- und Portrait-Fotografie und publizierte eine Reihe von Bildbänden sowie einen Band mit Erzählun-gen. Zu alldem gehört auch eine Vielzahl von Ausstellungen und Vorträgen.

9783826064463

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AAichinger, Ilse 64Amichai, Jehuda 66Angeloch, Dominic 57Arndal, Steffen 34Asmuth, Christoph 17BBamberger, Gudrun 25Banser, Ann-Kathrin 11Bartz, Andreas 13Becker-Kavan, Ingo 55Bender, Niklas 24Benyoëtz, Elezar 65Bergemann, Lutz 21Bermbach, Udo 60, 61Berner-Zumpf, Daniela 16Berning, Vincent 10Bispinck-Funke, Christian 8Bode, Philipp 11Böker, Elisabeth 46Borchmeyer, Dieter 61Böttigheimer, Christoph 49Braun, Michael 52Briese, Olaf 51Brunner, Maria E. 29Brüschweiler, Andreas 9Burrichter, Brigitte 23Büscher, Nick 70CCheng, Lin 31Choi, Dong-Min 35Cubukcu, Feryal 49DDausner, René 49Dick, Leo 63Dieterle, Bernard 48Dommaschk, Niklas 13Dommermuth, Clarissa 27EEbbinghaus, Andreas 46Ebert, Sophia 50Eickenboom, Christine 26Ellerbach, Benoît 29Engel, Manfred 48Enklaar, Jattie 39Esperer, Hans D. Amadé 66Ester, Hans 39FFaber, Richard 51Felten, Georges 24Feurle, Gerhard E. 69Franke, Viktoria 39Frewer, Andreas 21Friedmann, Alexander 50Friedrich, Sven 61Frisch, Regina 54GGerhard, Anselm 62Gerten, Michael 20Götzelmann, Matthias 14Gredig, Mathias 59Greiwe, Stefan 31Gutjahr, Ortrud 41HHaas, Andrew 7Hack, Caroline 21Hans 3

Hansen, Frank-Peter 68Hinrichsen, Hans-Joachim 61Hoepker, Karin 47Hofbauer, Johann 19IIbbeken, Hillert 70JJachimowicz, Aneta 26Jacob, Frank 50, 52Jaeger, Michael 22Jäger, Christian 21Jahraus, Oliver 52Janke, Wolfgang 8Jarfe, Günther 42Jobst, Kristina 32Johann, Wolfgang 27Jordans, Stephanie 23KKasper, Monika 53Kern, Manfred 65Klapper, Simone 38Klattenhoff, Timo 15Klawitter, Arne 4Klopotowska, Justyna 45Kölln, Corina 2, 67König, Peter 4Kube, Christian 12Kumlehn, Martina 53LLa Matina, Marcello 59Landenne, Quentin 17Lange-Kirchheim, Astrid 57Lindner, Andreas 44Lobsien, Eckhard 24MMäder, Marie-Therese 45Marchal, Hugues 24Margreiter, Reinhard 14Mariacher, Barbara 39Markert, Malte 63Martin, Ariane 40Mayer, Edeltraud 2, 67Mehring, Reinhard 5Meier, Barbara 58Meineke, Eva-Tabea 44Menge, Rita 55Mieder, Wolfgang 40Millner, Alexandra 37Möckl, Leonhard 20Montironi, Maria Elisa 43Morgenstern, Martin 11Müller-Funk, Wolfgang 15NNeufert, Sven 51Neuhaus, Stefan 52Neumann, Bernd 32Neumeyer, Harald 32Nolte, Andreas 40OOberhäuser, Barbara 42Oberlin, Gerhard 33, 56Ottomano, Vincenzina C. 62PPalladino, Irmgard 10Pesnel, Stéphane 52Pieper, Hans-Joachim 18Pietzcker, Carl 57

Pittnerova, Gabriella 58Planka, Sabine 49Porphyrios 3RRath, Norbert 9Reidenbach, Christian 6Reinalter, Helmut 52Rempe, Gereon 54Robeck, Ulrike 34Rosen, Ulrike Roos von 57Roßbach, Nikola 36Rotermund, Hartmut O. 48Roth, Helen 41Ruppert, Alexa 28SSchaeffer-Hegel, Barbara 56Schäfer, Rainer 20Schaffer, Heike 47Scherbaum, Matthias 20Schlaudt, Oliver 4Schmidt, Matthias 15Schönenborn, Frank 61Schuhmann, Günter 20Schulz-Nieswandt, Frank 16Schuppener, Bernd 18Schuster, Marc-Oliver 37Solà, Núria Codina 28Sommadossi, Tomas 25Steinhauser, Mirijam 37Stoellger, Philipp 53Stollberg, Arne 61Stölzel, Thomas 22TTax, Evelyne 39Thiel, Marlis 64Tordasi, Kathrin 43UUlrich, Hans G. 21VVazsonyi, Nicholas 61verdiperspektiven 62Villiger, Christian 33WWehr, Christian 23Weigand, Wolfgang 68Wein, Wolfgang 6Weirauch, Sebastian 38Weiss, Kurt 69Wertenson, Birgit Johanna 60Wicke, Andreas 36Wolfgang Viertel 7YYu, Chung-Chi 12ZZekl. Else 3Zekl, Hans Günter 3Zhang, Shuo 30Ziegler, Franz 54Zima, Peter V. 19Zwißler, Hanns Peter 67

Autoren und Herausgeber WEITERE JAHRBÜCHER UND ZEITSCHRIFTEN (aktueller Stand 01/2018)

Celan Jahrbuch Hrsg. Hans-Michael Speier€ 49,80 · Bd. 10 ISBN 978-3-8260-6350-3

Hermann-Hesse-JahrbuchHrsg. v. Mauro Ponzi € 38,00 · Bd. 9 (2017) ISBN 978-3-8260-6151-6

Jahrbuch der Jean Paul GesellschaftHrsg. v. Elsbeth Dangel-Pelloquin / Helmut Pfotenhauer / Monika Schmitz-Emans / Ralf Simon€ 39,80 · 52. Jg. (2017) ISBN 978-3-8260-6262-9

Journal for the Study of British CulturesNew Perspectives€ 32,00 · Vol. 23, No. 2/2016 ISBN 978-3-8260-6218-6

Kritisches Jahrbuch der PhilosophieHrsg. v. d. Thüringischen Gesellschaft für Philosophie e.V.€ 29,80 · Bd. 17 (2017) ISBN 978-3-8260-6267-4

LiteraturstraßeChinesisch-deutsches Jahrbuch für Sprache, Literatur und Kultur Ehrenherausgeber: Zhang YushuBd. 18 (2017), Heft 1 € 39,80 · ISBN 978-3-8260-6280-3 Bd. 18 (2017), Heft 2 € 39,80 · ISBN 978-3-8260-6403-6 jährlich 2 Ausgaben

Schopenhauer-JahrbuchHrsg. v. Dieter Birnbacher / Matthias Koßler € 39,80 · Bd. 98 (2017) ISBN 978-3-8260-6459-3

Schriften des Instituts für angewandte Ethik e.V.Forschungsethik€ 25,00 · Bd. 16 (2016) ISBN 978-3-8260-6098-4

Studia Spinozana€ 40,00 · letzter Band Vol. 16 (2008) ISBN 978-3-8260-3909-6 Weitere Informationen auf unserer Homepage www.koenigshausen-neumann.de

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