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Fotos: Mathias Zuppiger, ZürichGestaltung: Jürg Riedweg, ZürichText: Christian Rintelen, ZürichLektorat: Contexta, OsnabrückDruck: Druckprodukt Buchmann, ZürichBuchbinderei: Format Guggenbühl, Zürich
© 2018
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Ein Vorwort zum Sammeln und zum Sammler
»Ich will aber kein Uhrenbuch wie all die anderen!«, schrieb der Sammler1 dem Autor ins Pflichtenheft. Das werde es nicht, versicherte dieser – und kann jetzt, da das Buch vorliegt, auch bestätigen: Das wurde es auch nicht. Denn dieses Buch präsentiert nicht den Hersteller A oder alle Kaliber des Uhrmachers Z. Und es wurde auch nicht für Kenner geschrieben, die eh schon alles wissen, was es über die Marke P zu wissen gibt. Solche Werke gibt es tatsächlich mehr als genug. Dieses Buch hin-gegen erzählt die Geschichten von 70 Uhren aus der Kollektion des Sammlers – und geschrieben wurde es einzig für ihn.
Vom Sammeln. Und vom Jagen. Das Sammeln muss in der menschlichen DNA liegen, lernt man doch in der Schule, die ersten Menschen hätten sich sam-melnd und jagend ernährt – also gar nicht viel anders als die heutigen Sammler, die ja immer auch Jäger sind. Denn das ist es, was den Sammler vom normalen Men-schen unterscheidet: Er kann gar nicht anders, als sein Objekt der Begierde zu jagen. Dumm nur, dass der Sättigungseffekt von kurzer Dauer ist und er schon bald wei-tersammeln muss. Echte Sammlernaturen sind in der Regel das, was Suchtmedizi-ner als polytoxikoman bezeichnen: Sie sammeln nicht nur etwas Bestimmtes (zum Beispiel Uhren), sondern auch noch dies oder das (zum Beispiel Kunst). So wird es natürlich schwierig, für Abhilfe zu sorgen. Doch nach diesem kurzen Exkurs zur Sammlernatur zurück zu den Uhren in diesem Buch.
Wann beginnt sammeln? Jeder vernünftige Westeuropäer hat eine Uhr für den Alltag, eine für besondere Anlässe, eine für sportliche Tätigkeiten, eine für den Urlaub und eine, die ihm irgendwann mal geschenkt wurde – also mehr als eine Uhr. Aber er wird sich deswegen nicht als Uhrensammler bezeichnen. Vielleicht fängt er an, Gefallen zu finden an Uhren der Marke X oder des Modells Y. An Uhren aus der guten alten Zeit zwischen 1950 und 1980. An Uhren mit schwarzen Ziffer-blättern. An Chronographen. An speziellen Lünetten. An einem spezifischen Uhrwerk.
1 Der Besitzer dieser Zeitzeugen und Herausgeber des Buches möchte anonym bleiben. Wir nennen ihn deshalb ganz einfach »Sammler«.
Inhaltsverzeichnis
11 Vorwort 14 Braun AW 60 16 A. Lange & Söhne Langematik 18 Patek Philippe Ewiger Kalender/Schleppzeiger 20 Swatch Chrono »Jet Lag« 22 Blancpain Léman Ultra-Slim 24 F. P. Journe Souveraine Tourbillon 26 Rolex Cosmograph Daytona 28 Patek Philippe Schleppzeiger 30 Blancpain Villeret Ultraplate 32 Breguet Type XX »Aéronavale« 34 Rolex Cosmograph Daytona 36 Bulgari Bulgari Bulgari 38 Bulgari Anfiteatro 40 Cartier Rotonde de Cartier 42 Jaeger-LeCoultre AMVOX2 Chronograph DBS 44 Blancpain Flyback 46 Rolex Oyster Perpetual GMT-Master II 48 Breitling Transocean Chronograph Unitime 50 Rolex Sea-Dweller Deepsea D-Blue 52 Patek Philippe Jahreskalender 54 Ulysse Nardin San Marco Sonnerie en passant 56 Patek Philippe Jahreskalender »Beyer« 58 Patek Philippe Celestial 60 Shanghai Tang Deng Xiaoping 62 Swatch Automatic »Time to Move« 64 Hannover Messe Werbeuhr 66 Patek Philippe Weltzeituhr 68 Rolex Cosmograph Daytona 70 Patek Philippe Weltzeituhr 72 Swatch Access »Go Big« 74 Breguet Classique Hora Mundi 76 Gérald Genta L’Octo 78 King Power King of Duty Free 80 Franck Muller Chronographe Telemetre 82 Breitling Chronomat
84 Audemars Piguet Extra Plat 86 Franck Muller Casablanca Chronographe 88 IWC Da Vinci 90 Ebel Sport Classique 92 Gérald Genta Backtimer 94 A. Lange & Söhne Langematik Perpetual 96 Patek Philippe Ewiger Kalender 98 Shanghai A611 100 Franck Muller Master Banker Havana 102 Baume & Mercier Herrenuhr 104 Blancpain Quantième Complet 106 Cartier Tank 108 Audemars Piguet Dual Time 110 Roamer Mustang DD 112 Jaeger-LeCoultre Le Géographique 114 Patek Philippe Chronograph »Beyer« 116 Blancpain Villeret Ultraplate 118 Jaeger-LeCoultre Reverso 120 Blancpain Renaissance 122 Franck Muller Cintrée Curvex Master Cal. 124 Ulysse Nardin Marine Chronometer 126 Mondaine Bahnhofsuhr 128 Breguet Springende Stunde 130 IWC Novecento 132 A. Lange & Söhne 1815 134 Chopard Luna d’Oro 136 Nomos Metro 138 Breguet Classique 5140 140 Cuervo y Sobrinos Prominente 142 Swatch Scuba 200 »Jelly Bubbles« 144 F. P. Journe Octa 146 Breguet Classique 3130 148 Patek Philippe 10-Tage-Tourbillon 150 Art Watches »Bunny on the Move« 152 Shanghai Tang Deng Xiaoping 154 Übersicht
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de hinzugekommenen Uhren mehr und aufwendigere Komplikationen und einen höheren Platin-Anteil. Doch das ist eher dem Lebensalter des Sammlers zuzu-schreiben (und seiner über die Jahre gewachsenen Kaufkraft und -willigkeit). Die horologische Aufbruchsstimmung in den 1990ern könnte ihre Ursache in einem zweiten Frühling oder einer Midlife-Crisis des Sammlers haben. Warum sammelt er Uhren (und zwar nur neue, ungetragene)? Als Wertanlage wohl kaum, denn nur wenige Modelle seiner Sammlung sind heute gleich viel oder mehr wert als ihr Kaufpreis. Aus Freude an feinmechanischer Genialität und filigraner Präzisionsar-beit? Kaum, denn der Diplom-Ökonom interessiert sich erklärtermaßen nicht für die Technik.
Schmückender Calvinismus. Zwei Indizien für die Ursache seiner Sammel-leidenschaft gibt er im Gespräch. Erstens sammle er »am liebsten Uhren, die es gar nicht gibt«: Je kleiner die limitierte Edition, desto größer der Reiz. Dieses Motiv dürfte beim Erwerb der Modelle auf den Seiten 40, 76 oder 92 ausschlaggebend ge-wesen sein. Zweitens trage er »sonst keinen Schmuck«: Für den Sammler sind Uhren offenbar nicht in erster Linie horologische Meisterwerke, sondern Schmuckstücke, die nebenbei auch noch die Zeit anzeigen. In dieser Zusatzfunktion liegt folglich die Legitimation, als Mann Schmuck kaufen und tragen zu dürfen. Dieser fast zwingli-anische Calvinismus erklärte denn auch die Präferenz des Sammlers für Uhren aus der Stadt Calvins und häufige Besuche bei Zürcher Uhrenhändlern.
»Ich glaube, jetzt reicht’s!« Als der Sammler im Laufe der Arbeit an diesem Buch alle seine Schmuckstücke vor sich auf dem Tisch ausgebreitet sah, muss ihm das volle Ausmaß seiner Obsession augenfällig geworden sein. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube, denkt sich der Autor – und fragt sich, ob das Fleisch so stark bleibt wie der Wille, wenn die nächste, auf zehn Exemplare weltweit limitierte Sonderserie aus Genf in Zürich eintrifft …
Oder … Und schleichend wird aus dem Normalzustand eine Sammlung mit sagen wir 20 Uhren. Spätestens jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen: Findet der ver-nünftige Westeuropäer, er habe zu viele Uhren, und reduziert er seine Sammlung? Oder fängt die Sucht erst richtig an? Diese Wegscheide muss unser Sammler irgend-wann in den 1990ern erreicht und den Beschluss gefasst haben, fortan Nägel mit Köpfen zu machen.
Hässlichkeit fürs Handgelenk. Die neue Zielstrebigkeit des Sammlers zeigt sich an den Marken und Modellen, die seit Mitte der Neunzigerjahre hinzukamen: Zuvor erstand er unauffällige Uhren der gehobenen Mittelklasse mit meist gelb-goldenen Gehäusen; an Komplikationen war eine Mondphasenanzeige das höchste der Gefühle. Jetzt kamen auch Newcomer-Manufakturen hinzu; aus Gelb- wurde zunehmend Weißgold und später auch Platin. Die Komplikationen wurden an-spruchsvoller, die Designs verwegener, die Zifferblätter farbenfroher. Eines aber fällt auf: Unter den 70 Modellen der Sammlung finden sich – abgesehen von einigen Ausreißern und Kuriositäten – fast nur ästhetisch gelungene und im Detail überzeu-gende Uhren. Das ist nicht selbstverständlich. Günter Blümlein, VR-Präsident von IWC, Jaeger LeCoultre und A. Lange & Söhne, verfluchte einst »jenes aufgemotzte Styling, das viele Menschen brauchen und von der Uhrenindustrie in Hülle und Fülle bekommen«. Mehr noch, es gebe »in kaum einer anderen Branche derart viele Produkt-Hässlichkeiten«. Dass es in seiner Sammlung praktisch keine Produkt- Hässlichkeiten gibt, spricht für den guten Geschmack und die Stilsicherheit des Sammlers.
Die Sammlung verrät den Sammler. Es zieht sich kein roter Faden – zumin-dest kein erkennbarer – durch die Sammlung. Natürlich sind einige renommierte Marken stark vertreten und andere Schwergewichte wie Vacheron-Constantin, Omega oder Zenith fehlen ganz. Und natürlich haben die seit der Jahrtausendwen-
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Die Typografische. Die Verwandtschaft zwischen Braun und Bauhaus beschränkt sich nicht nur auf den Anfangsbuchstaben: Die für Braun so typische, ebenso mini-malistische wie funktionale Ästhetik orientiert sich an der Bauhaus-Maxime, wonach die Form der Funktion zu folgen habe. Als kleine Verbeugung in Richtung Dessau sind auch die beiden Farbakzente dieser Uhr zu sehen: Ein Pfeil in Bau-haus-Rot markiert das Datumsfenster, und wie bei allen Braun-Uhren ist der Sekundenzeiger in Bauhaus-Gelb gehalten. Nur konsequent also, findet sich auf Braun- Geräten nicht eine Helvetica, Futura, Univers oder sonst eine neumodische Schrift, sondern die Mutter aller klassisch-modernen Groteskschriften: die Akzi-denz-Grotesk.
Braun AW 60
Glas: MineralglasBand: LederUhrwerktyp: QuarzKaliber: ISAFunktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Datum, Chronograph (Totalisator: 30 Minuten)Kaufdatum: ca. 1996
Hersteller: BraunModell: AW 60Referenznummer: 3806Seriennummer: Durchmesser: 34 mmGehäuse: Stahl, titanbeschichtet
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A. Lange & Söhne Langematik
Die Sax-0-Matische. Lange lag sie darnieder, die einst bedeutende deutsche Uhren industrie im Osten der Republik. Doch mit der Wende kam auch das Ende der »VEB Glashütter Uhrenbetriebe«. Seit 1994 entstehen im sächsischen Glashütte wieder Uhren mit dem klingenden Namen »A. Lange & Söhne«. 1997 präsentierte die Manufaktur die Langematik mit Großdatum, angetrieben von einem Automatik-werk namens »Sax-0-Mat« (»Sax-Null-Mat« ausgesprochen, denn die »0« steht für den innovativen Zero-Reset-Zeigerstellmechanismus). Der Mikrorotor besteht aus 21 Karat Gold und verfügt über eine Schwungmasse aus Platin; für einen möglichst reibungslosen Betrieb sorgen nicht weniger als 45 Rubine sowie vier Kugellager.
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 46 Stunden)Kaliber: L921.4 Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; Großdatum, Sekundenzeiger mit Zero-Reset-NullstellungKaufdatum: 1998
Hersteller: A. Lange & SöhneModell: LangematikReferenznummer: 308.027Seriennummer: Gehäuse: 121 053, Werk: 10 404Durchmesser: 37 mmGehäuse: Weißgold 750
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Hersteller: Patek PhilippeModell: Grandes Complications Referenznummer: 5204P-011Seriennummer: Gehäuse: 6056690, Werk: 525169Durchmesser: 40 mm
Die Alleskönnerin. Uhrenkenner nicken andächtig und bekommen wässrige Augen, wenn sie die Ziffern fünf-zwei-null-vier hören. 2012 vorgestellt, war die Referenz 5204 die erste Patek mit dem Chronographenwerk CHR 29-535. Um die zwei großen Komplikationen – einen ewigen Kalender und einen Schleppzeiger- Chronographen – in einem Gehäuse zu vereinen, sind nicht weniger als 496 Teile nötig: 242 für das Basiswerk, 182 für den ewigen Kalender und 42 für den Schlepp-zeigermechanismus. Zum Glück handelt es sich um einen Handaufzug, denn so verdeckt kein Rotor den Blick aufs Wesentliche. Jedes einzelne Teil des extrem komplizierten, lediglich 30 x 8,7 Millimeter messenden Werks ist in bester Patek Phillipe’scher Manier sorgfältigst finissiert. Fast noch eindrücklicher ist indes, wie gut all die Funktionen auf dem nur 38 Millimeter großen Zifferblatt ablesbar sind.
Patek Philippe Ewiger Kalender und Rattrapante
Gehäuse: Platin 950Glas: Saphir (beidseitig) Band: Krokodilleder mit FaltschließeUhrwerktyp: Handaufzug (Gangreserve 65 Stunden)
Kaliber: CHR 29-535 PS QFunktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; ewiger Kalender (Tag, Datum, Monat, Jahr), Mondphase, Tag-/Nacht-Anzeige, Chronograph mit Schleppzeiger (Totalisator: 30 Minuten)Kaufdatum: 2015
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Swatch Chrono »Jet Lag«
Die Retterin. Zuerst hätte er die Schweizer Uhrenindustrie fast in den Ruin getrie-ben. Dann hat er ihr das Leben gerettet und eine blühende Zukunft beschert. Die Rede ist vom Quarz beziehungsweise von der nach ihm benannten Krise. Bekannt-lich steckt in jeder Krise eine Chance, und genau die nutzte die damalige SMH, als sie in den frühen 1980er-Jahren die Swatch (ein Kofferwort für Second Watch und nicht etwa für Swiss Watch, wie oft vermutet) und damit sich selbst neu erfand. Neun Jahre nach der Markteinführung der lauten Ticker erweiterte die Swatch-Group (wie die SMH nun hieß) ihr Sortiment um einen veritablen Chronographen. Das Modell »Jet Lag« stammt aus der ersten Serie; auffällig sind die beiden gold-farbenen Drücker, die in einem seltsamen Kontrast zur silbrigen Krone stehen – als ob sie die Blicke fangen und der Öffentlichkeit mitteilen wollten: »Schau, mich, die Swatch, gibt es jetzt auch als Chronographen!« Der Sammler erinnert sich nicht mehr, wann und wo er die »Jet Lag« kaufte; er vermutet, sie sei ihm geschenkt worden.
Glas: AcrylBand: Leder mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: ETAFunktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Chronograph (Totalisatoren: 30 Minuten, 12 Stunden)Kaufdatum: 1992
Hersteller: SwatchModell: Chrono »Jet Lag« Referenznummer: SCM102Seriennummer: Durchmesser: 37,5 mmGehäuse: Kunststoff
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Die doppelte Hundert. Nach heutigen Maßstäben handelt es sich bei der Léman um eine zierliche Uhr mit einem Durchmesser von nur 38 und einer Dicke von we-niger als 11 Millimetern. Umso erstaunlicher, dass sie gleich in zwei Hunderterclubs vertreten ist: wasserdicht bis 100 Meter und 100 Stunden Gangreserve. Blancpain als Erfinder der Taucheruhren – das Modell »Fifty Fathoms« von 1953 war die erste Uhr, die dem Druck in 50 Faden Tiefe oder 91,45 Metern widerstand – hat sich mit diesem Modell aus der Ultra-Slim-Serie also selbst übertroffen. Und wenngleich 10,6 Millimeter nicht wirklich dick sind, verdient insbesondere das Werk der Uhr die Be-zeichnung »ultra slim«. Das aus 210 Einzelteilen bestehende Kaliber BP1151 ist ge-rade mal 3,37 Millimeter hoch und verfügt trotzdem über zwei Federhäuser, was die 100-Stunden-Gangreserve erst möglich macht.
Blancpain Léman Ultra-Slim
Glas: SaphirBand: Leder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 100 Stunden)Kaliber: BP1151Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; DatumKaufdatum: 1998
Hersteller: BlancpainModell: Léman Ultra-SlimReferenznummer: 2100-1130M-63Seriennummer: 2051Durchmesser: 38 mmGehäuse: Edelstahl
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F. P. Journe Souveraine Tourbillon
Die Seltene. 1981, mit zarten 20 Jahren, baute François-Paul Journe seine erste Uhr – für sich selbst. Es war eine Taschenuhr, und sie musste natürlich ein Tourbillon haben. Einige Jahre später, 1991, baute er seine erste Armbanduhr – ebenfalls mit Tourbillon. Und er entsann sich eines uralten und vergessenen Prinzips, des Remon-toir d’égalité. Dieser mechanische Energiespeicher zwischen Federhaus und Schwing-system sorgt dafür, dass unabhängig von der Gangreserve stets ein konstantes An-triebsdrehmoment an die Hemmung gelangt. So erhöhte Journe die Ganggenauigkeit seines Tourbillons zusätzlich. Ab 1999 war die Souveraine Tourbillon zu kaufen; die Uhr des Sammlers stammt aus der auf 99 Exemplare limitierten »Ruthenium Edition« von 2001. Ruthenium ist eines der seltensten Edelmetalle; Journe beschichtete damit das massivgoldene Zifferblatt sowie das aus Messing gefertigte Uhrwerk. Das tiefe Grau verändert seine Farbe je nach Lichtquelle und Lichteinfall – ein Meisterwerk.
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit FaltschließeUhrwerktyp: Handaufzug (Gangreserve 42 Stunden)Kaliber: 1498Funktion: Stunde, Minute; GangreserveanzeigeKaufdatum: 2003
Hersteller: F. P. JourneModell: Souveraine Tourbillon Ruthenium EditionReferenznummer: Calibre 1403Seriennummer: 14/99-01TDurchmesser: 40 mmGehäuse: Platin 950
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Die Cosmografische. 1953 registrierte Rolex die Bezeichnung »Cosmograph«, ver-wendete sie aber anfänglich nur für Mondphasenuhren; bei den Armbanduhren mit Stoppfunktion stand »Chronograph« auf dem Zifferblatt.1963 erschien die Referenz 6239 mit einer Tachymeterskala und der Bezeichnung »Cosmograph«. Allerdings hieß diese Ur-Daytona noch »Le Mans«; erst seit 1965 steht auf dem Zifferblatt auch »Daytona«. Seit dem Jahr 2000 gibt im Oyster-Gehäuse das Manufakturwerk 4130 den Takt an. So oder so ist die Daytona ein Fixstern des Uhrendesigns und – zusam-men mit der »Monduhr« Omega Speedmaster Professional – wohl der exemplarischste Chronograph, obwohl auf ihrem Zifferblatt »Cosmograph« und »Chronometer« steht …
Rolex Cosmograph Daytona
Glas: Saphir Band: Oyster Edelstahl mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 72 Stunden)Kaliber: 4130Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Chronograph (Totalisatoren: 30 Minuten, 12 Stunden)Kaufdatum: 2006
Hersteller: RolexModell: Cosmograph DaytonaReferenznummer: 116520Seriennummer: Durchmesser: 40 mmGehäuse: Edelstahl
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Patek Philippe Rattrapante
Die kleine Schwester. Diese prächtige Uhr als Sparversion der Referenz 5204 von Seite 18 zu bezeichnen wäre ein großer Irrtum. Denn immerhin gehört die Rattra-pante (Schleppzeigerchronograph) zu den anspruchsvollsten uhrmacherischen Schwierigkeiten – und Puristen freuen sich bestimmt, dass die Grande Complication bei dieser Uhr nicht durch einen ewigen Kalender verwässert wird. Um die Schlepp-zeigerfunktion zu perfektionieren, hat sich Patek Philippe bei der Entwicklung einige geniale Detaillösungen einfallen und auch patentieren lassen. Das tiefe Schwarz des Zifferblatts ist übrigens nicht auf mondänen Lack zurückzuführen, sondern auf die wesentlich schwierigere Technik, ein Zifferblatt aus Weißgold mit schwarzem Email zu beschichten, bei 850 Grad zu brennen und danach drei Stunden lang von Hand zu polieren. Die Breguet-Zahlen sind ebenfalls aus Weißgold und werden auf das fertige Zifferblatt appliziert.
Gehäuse: Platin 950Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit FaltschließeUhrwerktyp: Handaufzug (Gangreserve 55 Stunden)Kaliber: CHR 29-535 PS
Hersteller: Patek PhilippeModell: Grandes Complications RattrapanteReferenznummer: 5370P-001Seriennummer: Gehäuse Nr. 6098823, Werk Nr. 5252674Durchmesser: 41 mm
Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Chronograph mit Schleppzeiger (Totalisator: 30 Minuten)Kaufdatum: 2016
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Die Elegante. Diese überaus elegante, gerade mal 8,8 Millimeter flache Uhr aus der Gelbgold-Periode des Sammlers erzählt viel über die lange und bisweilen turbulente Geschichte des Herstellers. Sie gehört zur Villeret-Kollektion von Blancpain, die mit ihrem Namen an die Ursprünge der Marke erinnert: 1735 richtete Jehan-Jacques Blancpain im Obergeschoss seines Hauses in Villeret im Berner Jura seine erste Uhrenwerkstatt ein. 1932 wollte kein Blancpain das Erbe weiterführen. Die Manu-faktur wurde verkauft und als »Rayville« weitergeführt – ein phonetisches Anagramm für Villeret. 1970 übernahm die SSIH (Société Suisse pour l’Industrie Horlogère; Vorgänger der Swatch-Group) die Marke und legte in der Quarzkrise die Produktion still. 1983 kauften Jean-Claude Biver und Jacques Piguet die Markenrechte für 22 000 Schweizer Franken und verlegten die Produktion ins waadtländische Le Brassus. 1992 kaufte die SSIH die Marke für 60 Millionen Franken zurück. Heute produziert Blancpain auch im benachbarten Le Sentier, das wie Le Brassus zur politischen Gemeinde Le Chenit im Vallée de Joux gehört.
Blancpain Villeret Ultraplate
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 100 Stunden)Kaliber: Blancpain 1151Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; DatumKaufdatum: 1997
Hersteller: BlancpainModell: Villeret Ultraplate Referenznummer: 1161-1430-55ASeriennummer: 53Durchmesser: 36 mmGehäuse: Gelbgold 750
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Breguet Type XX »Aéronavale«
Die Reminiszenz. Die Familie Breguet hat einen engen Bezug zu Uhren und Flug-zeugen: Abraham-Louis Breguet (1747–1823) erfand unter anderem die nach ihm benannte Spirale, die Automatik, das Tourbillon, die Stoßsicherung oder die Arm-banduhr. Louis Charles Breguet, sein Ururenkel, entwickelte Kampfflugzeuge (im Ersten Weltkrieg produzierte er über 5500 Doppeldecker des Modells Breguet 14, die natürlich mit Breguet-Bordinstrumenten ausgestattet waren), den ersten einsetzba-ren Helikopter und war Mitbegründer der Air France. Um 1950 lancierte das fran-zösische Kriegsministerium eine Ausschreibung für Pilotenuhren nach dem strengen Pflichtenheft Typ 20; es forderte unter anderem ein automatisches Chronographen-werk mit 35-Stunden-Gangreserve und Flyback-Funktion für das effiziente Messen von Distanzen, ein schwarzes Zifferblatt mit arabischen Zahlen und Unempfind-lichkeit gegen hohe G-Kräfte. Die Uhrenfabrik Breguet erhielt 1954 den Zuschlag für 2000 Uhren ihres Typs 20. Vierzig Jahre später präsentierte Breguet den Typ XX als Hommage an die eigene Vergangenheit. Der Sammler entschied sich für die Version »XX Aéronavale«, die dem historischen Vorbild entspricht, während die Variante »XX Transatlantique« noch über eine Datumsanzeige verfügt.
Glas: SaphirBand: Leder mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 48 Stunden)Kaliber: Breguet 582 (Basis: Lemania 1350)Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Chronograph (Flyback-Funktion, Totalisatoren: 30 Minuten, 12 Stunden)Kaufdatum: 1996
Hersteller: BreguetModell: Type XX »Aéronavale« Referenznummer: 3800 ST 92 SW9Seriennummer: 27260Durchmesser: 39 mmGehäuse: Edelstahl
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Gehäuse: Edelstahl 904L; schwarze Cerachrom- Lünette mit gravierter TachymeterskalaGlas: Saphir Band: Oyster Edelstahl mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 72 Stunden)
Hersteller: RolexModell: Cosmograph DaytonaReferenznummer: 116500LNSeriennummer: Durchmesser: 40 mm
Rolex Cosmograph Daytona
Die Neue. 2016 war sie endlich erhältlich: die von der Rolex-Gemeinde sehnlichst erwartete »neue« Daytona. Doch so neu war sie eigentlich gar nicht – und doch wirkt sie anders als ihre direkten Vorgänger. Das liegt an der schwarzen Cerachrom- Lünette, welche die polierte Stahl-Lünette der Referenz 116520 (siehe Seite 27) ersetzt. Neu ist auch, dass die Geschwindigkeitsangaben auf der Tachymeterskala konzentrisch und nicht auf Zeilen angeordnet sind. Beides verleiht der Uhr ein ziem-lich anderes Gesicht – wobei sich die Daytona-Fangemeinde darüber streitet, ob die 116500LN mit einem weißen Zifferblatt besser aussieht als mit einem schwarzen.
Kaliber: 4130Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Chronograph (Totalisatoren: 30 Minuten, 12 Stunden)Kaufdatum: 2017
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Die Römische. »König der Lünetten« nannte man Gérald Genta auch wegen seiner markanten Zifferblatt-Umrandungen bei der von ihm entworfenen Audemars- Piguet Royal Oak, Patek Philippe Nautilus oder IWC Ingenieur. Seinem Ruf wurde er auch bei der Bulgari Bulgari gerecht, die er wie eine Scheibe aus einer römischen Säule gestaltete und auf deren kreisrunder Lünette er den Markennamen (in römi-scher Schreibweise: BVLGARI) gleich doppelt gravieren ließ – ähnlich wie bei den römischen Münzen, auf denen der Kopf des jeweiligen Imperators auch von Inschrif-ten umrahmt war. Genta erinnert sich, dass die Familie Bulgari anfänglich wenig Begeisterung für seinen Entwurf zeigte (sie fand das doppelte Logo auf der Lünette »plump«), 1977 die Uhr aber doch auf den Markt brachte. Der Rest ist Geschichte.
Bulgari Bulgari Bulgari
Glas: SaphirBand: Leder mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: 732 MBBMFunktion: Stunde, MinuteKaufdatum: 1990
Hersteller: BulgariModell: Bulgari BulgariReferenznummer: BB33GL (230-89-1168)Seriennummer: P69095Durchmesser: 33 mmGehäuse: Gelbgold 750
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Bulgari Anfiteatro
Die Griechisch-Römische. Dass sich ein Markenname auch etwas diskreter auf der Lünette platzieren lässt, bewies Bulgari 1989 mit der Anfiteatro. Diesmal holten sich die Designer ihre Inspiration nicht in Rom, sondern – omen est nomen – bei den Amphitheatern der alten Griechen. Wie schon beim Modell auf der vorangehenden Seite prangt wieder ein doppeltes BVLGARI BVLGARI auf der Lünette. Da diese aber nicht flach, sondern nach innen geneigt ist, wirkt das Ganze nicht nur diskreter – das Logo scheint wie eine Erweiterung des Zifferblatts und nicht wie ein separates Schriftband. Offenbar wollte das zahlende Publikum aber lieber mehr Logo fürs Geld, und so wurde die Anfiteatro leider nach einigen Jahren eingestellt, während die Bulgari Bulgari zum Symbol der Marke wurde und sich noch heute gut verkauft.
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 42 Stunden)Kaliber: BU220Funktion: Stunde, MinuteKaufdatum: 1992
Hersteller: BulgariModell: AnfiteatroReferenznummer: AT 35 GL AUTSeriennummer: 380/500Durchmesser: 35 mmGehäuse: Gelbgold 750
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Die Tierische. Dies ist die einzige Uhr der Sammlung, die man sich nicht so recht am Handgelenk ihres Besitzers vorstellen kann. Dieser gesteht gern ein, dass er nicht wisse, warum er sie erstanden habe; es müsse die limitierte Kleinserie von 50 Exem-plaren gewesen sein, die ihn verführt habe. Das spielt aber keine Rolle. Denn erwor-ben hat er mit dieser Rotonde ein handwerkliches Kleinod: Der dreidimensionale Pantherkopf auf dem 18-karätigen Weißgold-Zifferblatt entstand durch Tauschieren (auch »Toledo-Technik« genannt oder auf Französisch »damasquiner«, von daher das »Damascene« in der Modellbezeichnung) von 22-karätigem Gelb-, Weiß- und Rotgold; die schwarzen Flecke sind fein säuberlich mit Lack aufgetragen, und auf der Krone thront der Cartier-typische Cabochon.
Cartier Rotonde de Cartier
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Alligatorleder mit FaltschließeUhrwerktyp: Handaufzug (Gangreserve 72 Stunden)Kaliber: 9601 MCFunktion: Stunde, MinuteKaufdatum: 2015
Hersteller: CartierModell: Rotonde de Cartier, Damascene Panther DécorReferenznummer: HPI00914; 3841Seriennummer: 17/50Durchmesser: 42 mmGehäuse: Rotgold 750
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Jaeger-LeCoultre AMVOX2 Chronograph DBS
Die Überinnovative. Der Drang und Zwang der Uhrenindustrie, sich selbst und auch das Rad fortlaufend neu zu erfinden, treibt bisweilen bizarre Blüten. Ein be-redtes Beispiel dafür ist der AMVOX 2 Chronograph: Es handelt sich um eine durch und durch mechanische Uhr mit Touchscreen und Digitalanzeige. Im Bestreben, einen Chronometer ohne die zwei charakteristischen Drücker zu entwerfen, entwi-ckelten die Ingenieure von Jaeger-LeCoultre nämlich einen Mechanismus, bei dem das Deckglas die Stoppuhr auslöst: Start und Stopp auf der 12, Reset auf der 6. Um-lenkarme übertragen den Druck vom Deckglas ans Uhrwerk; die Mechanik ist wesentlich komplexer als bei herkömmlichen Drückern. Und damit man den Chrono-graphen nicht ungewollt anhält oder auslöst, gibt es zusätzlich einen Verriegelungs-schieber auf der 9. Eine digitale Anzeige mit Scheiben ersetzt die gewohnten analo-gen Totalisatoren. Bedenkt man nun, dass die Zusammenarbeit zwischen Aston Martin und Jaeger-LeCoultre als Hommage an die klassischen Jaeger-Armaturen geplant war (die bekannt waren für ihre lehrbuchhafte Übersichtlichkeit und schnelle Ablesbarkeit), so erscheint diskutabel, ob die AMVOX 2 wirklich einen Fortschritt darstellt …
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Leder mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 65 Stunden)Kaliber: JLC751EFunktion: Stunde, Minute; Datum, Gangreserveanzeige; Chronograph (Totalisatoren: 30 Minuten, 12 Stunden)Kaufdatum: 2008
Hersteller: Jaeger-LeCoultreModell: AMVOX 2 Chronograph DBSReferenznummer: 192.2.25Seriennummer: 135/300Durchmesser: 44 mmGehäuse: Rotgold 750
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Die Schnelle. Den ersten Chronographen mit den heute noch gebräuchlichen zwei Drückern präsentierte Breitling anno 1934. In der Regel startet und stoppt der Drü-cker auf 2 die Zeitmessung, und der Drücker auf 4 stellt den Zeiger wieder auf 0. Bereits zwei Jahre später ließ sich Longines den Flyback-Mechanismus patentieren und war damit vor allem in der Luftfahrt erfolgreich. Denn beim Flyback muss der Zeiger nicht erst gestoppt und auf Null zurückgestellt werden; es reicht, den Drücker auf der 4 zu betätigen, um die Zeitmessung fliegend neu zu starten. Dies war eine große Erleichterung zum Beispiel bei Blindflügen, wenn wiederholt Wegstrecken nach Zeit geflogen werden mussten. Mit zunehmender Präzision der Borduhren und vor allem nach Einführung der Quarz-Chronographen verschwanden Flyback- Chronographen vom Markt – bis sie im Jahr 1996 von Blancpain und Breguet (siehe Seite 32) wieder lanciert wurden.
Blancpain Flyback
Glas: SaphirBand: Leder mit FaltschließeUhrwerktyp: AutomatikKaliber: BP F185Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Datum, Chronograph (Flyback-Funktion, Totalisatoren: 30 Minuten, 12 Stunden)Kaufdatum: 1996
Hersteller: BlancpainModell: Flyback Referenznummer: 2185F-1130-63Seriennummer: 38Durchmesser: 38 mmGehäuse: Edelstahl
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Rolex Oyster Perpetual GMT-Master II
Die Fette. Die GMT-Master zählt zu den lebenden Legenden unter den Reiseuhren mit 24-Stunden-Anzeige; seit ihrer Einführung 1954 (Referenz 6542) hat sich das Design bis zur aktuellen 116710 nur unwesentlich verändert. Die GMT-Master II wird »Fat Lady« genannt, weil sie etwas voluminöser ist als die erste GMT-Master. Entwickelt wurde die GMT-Master übrigens auf Anfrage von Pan Am, die ihre Pilo-ten mit einer Uhr ausrüsten wollte, welche mehrere Zeitzonen möglichst übersicht-lich anzeigte. Besonders stolz ist Rolex bei der aktuellen Version auf die schwarz-blaue Cerachrom-Lünette (das Modell des Sammlers heißt unter Insidern »Batman«) – sie brauche in der Herstellung rund 40 Stunden; zudem sei es eine besondere und erstmals durch Rolex gemeisterte Herausforderung, zweifarbige Keramiklünetten herzustellen.
Glas: SaphirBand: Metall mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 50 Stunden)Kaliber: 3186Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; 24-Stunden-Anzeige, DatumKaufdatum: 2015
Hersteller: RolexModell: Oyster Perpetual GMT-Master II Referenznummer: 116710BLNRSeriennummer: Durchmesser: 40 mmGehäuse: Edelstahl
4948
Die Obsolete. Diese Uhr illustriert exemplarisch die Auswirkungen geopolitischer Verwerfungen auf die Schweizer Uhrenindustrie: 2012 präsentierte Breitling diesen Chronographen mit Anzeige der Weltzeit (UTC) – zwei Jahre später war er schon wieder Makulatur. Denn 2014 beschloss die Staatsduma, Russland zumindest zeit-lich näher an den Westen zu rücken und dass in Moskau ab sofort UTC+3 statt UTC+4 gelte. Das hatte natürlich Auswirkungen auf die UTC-Referenzstädte, denn bislang war UTC+3 für Riad reserviert. Also bildet jetzt neu Dubai mit UTC+4 die Referenz für die arabische Welt. Diese Obsoleszenz ist ärgerlich, denn eine Welt-zeituhr kauft man sich ja gerade deswegen, weil sie überall auf der Welt die korrekte Ortszeit anzeigt … Zudem wäre es schade um diese eindrückliche Uhr mit nicht weniger als 56 Lagersteinen, über 70 Stunden Gangreserve, dem cleveren Unitime- System und – höchst ungewöhnlich für Breitling – keiner Lünette. (Umso besser, dass Breitling auf Wunsch die obsolete Städtescheibe im Rahmen eines Services kostenlos gegen eine aktuelle austauscht.)
Breitling Transocean Chronograph Unitime
Glas: SaphirBand: Leder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 70 Stunden)Kaliber: B05Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Universalzeit, Datum, Chronograph (Totalisatoren: 30 Minuten, 12 Stunden)Kaufdatum: ca. 2012
Hersteller: BreitlingModell: Transocean Chronograph UnitimeReferenznummer: AB0510Seriennummer: 4220407Durchmesser: 46 mmGehäuse: Edelstahl
5150
Rolex Sea-Dweller Deepsea D-Blue
Die Dichte. Theoretisch könnte diese Uhr irgendwo im Atlantik ins Wasser fallen, auf den Meeresboden sinken und diesen Tauchgang unbeschadet überstehen – theo-retisch, denn die durchschnittliche Wassertiefe des Atlantiks liegt bei 3293 Metern. Das sind über 600 Meter weniger als die 3900 Meter Wasserfestigkeit, die Rolex für die Sea-Dweller Deepsea D-Blue garantiert. Aber eigentlich ist diese 18 Millimeter dicke Gebrauchsuhr zu schade, um in den Tiefen des Ozeans verloren zu gehen. Vor allem auch deswegen, weil das Exemplar in der Sammlung das D-Blue-Zifferblatt hat – es erinnert mit seinem Verlauf von schwarz nach blau an John Camerons Tauchfahrt zum Challengertief im Marianengraben am 26. März 2012. An einem Greifarm seines Boots »Deepsea Challenger« war ein Spezialmodell von Rolex be-festigt, die »Deepsea Challenge«. 28,5 Millimeter dick (die Hälfte davon entfiel auf das Saphirglas!) und 51,4 Millimeter im Durchmesser, widerstand sie klaglos dem Druck in 10 908 Metern Tiefe.
Gehäuse: Edelstahl, Boden: Titan; in eine Richtung drehbare Cerachrom-LünetteGlas: Saphir (5,5 mm dick)Band: Edelstahl mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 50 Stunden)
Hersteller: RolexModell: Sea-Dweller Deepsea D-BlueReferenznummer: 116660 D-BlueSeriennummer: Durchmesser: 44 mm
Kaliber: 3135Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; DatumKaufdatum: 2016
5352
Die Übersichtliche. 1996 ließ sich Patek Philippe einen Kalendermechanismus pa-tentieren, der lediglich ein Mal pro Jahr – Ende Februar – korrigiert werden muss. Zehn Jahre später kombinierte man diesen Jahreskalender mit einem Flyback- Chronographen. Fast ein weiteres Jahrzehnt später präsentierte Patek Philippe die Referenz 5905. Das Gehäuse wurde etwas größer, das Zifferblatt durch den Wegfall der Gangreserveanzeige und des 12-Stunden-Totalisators etwas übersichtlicher, die Drücker des Chronographen wurden etwas sportlicher (quader- anstatt kolben-förmig) und die dreifach facettierten Schwertzeiger etwas eleganter. Vor allem aber brilliert die Sonnenseite der Uhr dank perfektem Sonnenschliff mit einem warmen, tiefen, Patek-typischen Blau, das prächtig mit dem auf Hochglanz polierten Platin-gehäuse harmoniert.
Patek Philippe Jahreskalender
Gehäuse: Platin 950Glas: Saphir (beidseitig)Band: Alligatorleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 55 Stunden)Kaliber: CH 28-520 QA 24H
Hersteller: Patek PhilippeModell: ComplicationsReferenznummer: 5905P-001Seriennummer: Gehäuse: 6121449, Werk: 5953599 Durchmesser: 42 mm
Funktion: Stunde, Minute; Jahreskalender (Tag, Datum, Monat), Tag-/Nacht-Anzeige, Chronograph (Flyback-Funktion, Totalisator: 60 Minuten)Kaufdatum: ca. 2016
5554
Ulysse Nardin San Marco Sonnerie en passant
Die Schlägerin. »Jacquemart« nennt man die Figur, die auf Turmuhren mit dem Hammer eine Glocke anschlägt. Zwei der berühmtesten Jacquemarts hämmern auf dem Uhrenturm des Markusplatz. Sie inspirierten Ulysse Nardin zu diesem Meister-werk: Jeweils zur vollen und zur halben Stunde schlägt der Automat gegen die Glo-cke, während das Läutwerk mit hellem und zugleich vollem Ton die Zeit angibt. Die Sonnerie lässt sich über den Drücker auf 2 ein- und ausschalten; mit dem Drücker auf 4 kann man jederzeit den aktuellen Stundenschlag abrufen. Das leuchtend-tiefe Blau des Zifferblatts orientiert sich am venezianischen Original – allerdings kommt nicht wie dort Lapislazuli zum Einsatz, sondern die aufwendige Flinqué-Technik: Auf ein guillochiertes Silberblatt werden mindestens vier Schichten lasierendes Email aufgetragen, jeweils bei 800 Grad gebrannt und am Schluss auf Hochglanz poliert. Schön auch, wie das Armband den Blauton des Zifferblatts aufnimmt. (Mit dieser Uhr begann übrigens die Zusammenarbeit zwischen dem Emailleur Donzé Cadrans und Ulysse Nardin. Sie war so erfolgreich, dass Ulysse Nardin 2012 Donzé aufkaufte.)
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 40 Stunden)Kaliber: UN75Funktion: Stunde, Minute; Stunden- und Halbstundenrepetition (Indikator für aktiviertes Läutwerk zwischen 2 und 3)Kaufdatum: 1998
Hersteller: Ulysse NardinModell: San Marco Sonnerie en passantReferenznummer: 751-22/E3Seriennummer: 11Durchmesser: 40 mmGehäuse: Gelbgold 750
5756
Die Limmatblaue (1). 2011 eröffneten der Zürcher Uhrenhändler Beyer und Patek Philippe die (in der Schweiz vorerst einzige) händlergeführte Markenboutique. Zur Feier des fünften Geburtstags legte die Manufaktur 2016 eine auf 25 Exemplare limitierte Kleinserie (ohne spezielle Nummerierung) des Jahreskalenders Referenz 5205 auf. Mit ihrem exklusiven einfarbigen limmatblauen Zifferblatt wirkt sie nicht wie eine Sonderedition, sondern wie eine eigenständige Uhr, die sich deutlich (und angenehm) von den silber/rhodiumgrauen oder schiefer/mattschwarzen Serienblät-tern unterscheidet. Das Markenlogo von Beyer ist auf dem Bodenglas aufgedruckt.
Patek Philippe Jahreskalender »Beyer«
Gehäuse: Weißgold 750 Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 45 Stunden)Kaliber: 324 S QA LU 24H/206
Hersteller: Patek PhilippeModell: Jahreskalender »Beyer«Referenznummer: 5205G-011Seriennummer: Gehäuse: 6142684, Werk: 5980422 Durchmesser: 40 mm
Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; Jahreskalender (Tag, Datum, Monat), Mondphase, 24-Stunden-AnzeigeKaufdatum: 2016
5958
Patek Philippe Celestial
Die Himmlische. Die zweite Uhr, die der Sammler auf die berühmte Insel mitneh-men würde, ist sicher die poetischste seiner Kollektion. Sie zeigt nämlich nicht nur ganz prosaisch die Uhrzeit an, sondern auch in Echtzeit die Rotation des Sternhim-mels über dem Betrachter. Dabei zeigt die im Deckglas eingravierte Ellipse den Aus-schnitt des Himmels, der aktuell über Genf oder irgendwo auf 46° 2’ Nord zu sehen ist. Zur Darstellung der Bewegungen des Sternenhimmels sowie von Position, Phasen und Winkelbewegung des Mondes entwickelte Patek Philippe ein System mit drei je 0,2 Millimeter dicken Saphirplatten, die sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit drehen. Angetrieben werden sie von einer komplexen Mechanik; zum Festlegen der optimalen Übersetzungsverhältnisse rechnete Patek Philippe 25 Billionen Varianten durch. Das Resultat ist eine in den Worten des Herstellers »überirdische Präzision«. Die Mondtage werden zum Beispiel mit einer Genauigkeit von 0,05 Sekunden pro Tag angezeigt, entsprechend 30 Minuten und 38,5 Sekunden pro Jahrhundert. Beru-higend zu wissen, dass die Ganggenauigkeit des Uhrwerks rund ±3 Sekunden pro Tag beträgt …
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 38 Stunden)Kaliber: 240 CL LU (240/165)Funktion: Stunde, Minute; Mondphase, Sternenhimmel über Genf, Sternzeit, Sonnenzeit, MondtageKaufdatum: 2006
Hersteller: Patek PhilippeModell: Grandes Complications »Celestial«Referenznummer: 5102G-001Seriennummer: Gehäuse: 4368245, Werk: 3328352Durchmesser: 44 mmGehäuse: Weißgold 750
6160
Die Winkende (1). Die Zeiger einer Uhr heißen auf Englisch »Hands«. Irgend-jemand bei Shanghai Tang, einem Luxus-Label aus Hongkong, muss das nicht ganz korrekt interpretiert haben. Jedenfalls klopft der kettenrauchende Deng Xiaoping mit einem zufriedenen Lächeln im Sekundentakt Asche von seiner geliebten Panda- Zigarette – notabene von Hand und nicht mit einem Zeiger!
Shanghai Tang Deng Xiaoping
Glas: Band: Leder mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; winkender ArmKaufdatum: ca. 2005
Hersteller: Shanghai TangModell: Smoking Deng XiaopingReferenznummer: C597Seriennummer:Durchmesser: 35 mmGehäuse: Stahl
6362
Swatch Automatic »Time to Move«
Voluptaquias essimen. Tibusda etas aut facculpario doluptate culpari onsecest as magnihitiur rendita volupis modicieni quo consequam que ped molorectas nitatur istest, officimus ilias quo volores nem veleni ullore ratestrum, suntus exceria tentionestin reicien ecullatibus, aut volo volenecab ium lam lit exeria ipsum quam sum voluptas consedit res explab ipsantissim que odiorentecti cum enimus expere magnimo ditibus re auta inis suntus elent fugit, vellabo rerspid maximus am volorum quibus, arum harum quatior rorenih ilictincte et vella volor sam rernatem es voluptatiore officabo. Oluptaquias essimen tibusdas etas autu facculpario doluptate culpari onsecest as magnihitiu.
Glas: Plexiglas (beidseits)Band: Kunststoff mit DornschließeUhrwerktyp: AutomatikKaliber: ETA 2842Funktion: Stunde, Minute, SekundeKaufdatum: 1992
Hersteller: SwatchModell: Automatic »Time to Move«Referenznummer: SAK102Seriennummer: Durchmesser: 36 mmGehäuse: Kunststoff
Die Automatische. 1992 wendet sich der Schweizer Unternehmer und Gründer der Swatch Group Nicolas G. Hayek in New York an die UNO-Vollversammlung und spricht über die Verantwortung der Industrie für die Umwelt. Und weil im gleichen Jahr in Rio de Janeiro der »Earth Summit« (die Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung) stattfindet, lanciert er auch gleich ein Sondermodell mit dem programmatischen Namen »Time to Move«. Angetrieben wird es nachhal-tig und ressourcenschonend durch kinetische Energie, also von einem Automatik-werk. Das ETA-Werk mit 23 Lagersteinen ist keine Schönheit – für Swatch ist der Schritt vom Quarz zur Automatik aber signifikant genug, um der Uhr einen trans-parenten Boden zu spendieren, damit sich der Rotor beim Aufziehen beobachten lässt.
6564
Die Audiophile. 1931 baute der Schweizer Uhrmacher Louis Cottier die erste Welt-zeituhr mit einer 24-teiligen Städtescheibe. Es dauerte nicht lange, und Patek Philippe (siehe nächste Seite) oder Rolex übernahmen das Prinzip. Jeder Zeitzone ist auf der Städtescheibe eine Referenzstadt zugewiesen; für UTC+6 war das ursprünglich Kalkutta, der Verwaltungssitz der Provinz Ostbengalen und Assam. Nach der Unab-hängigkeit führte Indien auf dem ganzen Subkontinent die Indian Standard Time mit UTC+5:30 ein. Ost-Pakistan (das heutige Bangladesch) blieb bei UTC+6 – und so wurde die Hauptstadt von Bangladesch neue Referenzstadt dieser Zone. Bis 1983 hieß diese Dacca oder Dakka, seither lautet die offizielle Schreibweise Dhaka. Decca wiederum ist ein britisches Plattenlabel, dessen ffss-LPs aus den 1950er-Jahren zum heiligen Gral der Audiophilen zählen. Somit liegt die Vermutung nahe, der Gestalter dieser Werbeuhr sei beim Beschriften der Städtescheibe mit den Gedanken nicht bei der Sache gewesen, sondern bei seiner Plattensammlung …
Hannover Messe Werbeuhr
Glas: AcrylBand: Leder mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; Datum, WeltzeitKaufdatum:
Hersteller: Hannover MesseModell: WeltzeituhrReferenznummer: Seriennummer: Durchmesser: ca. 38 mmGehäuse: Metall, goldfarben
6766
Patek Philippe Weltzeituhr
Die Begehrte. Cloisonné nennt sich die Emailliertechnik, bei der die verschiedenen Farbflächen vor dem Auftragen des Pulvers von Hand mit feinstem Golddraht von-einander getrennt werden. Dieses anspruchsvolle Kunsthandwerk verursacht beim nachträglichen Einbrennen des Emailpulvers viel Ausschuss – die Rede ist von über 80 Prozent! Entsprechend selten und gesucht ist deshalb die Referenz 5131 mit ihrer prachtvollen Darstellung Europas, Afrikas, Asiens und Ozeaniens, die sowohl die Vegetation als auch die Wassertiefen anzeigt. In Cloisonné-Technik hergestellte Zifferblätter unterscheiden sich in Details voneinander; keine zwei sind identisch. Deshalb ist auch jede 5131 ein Einzelstück. (Ein Vorgänger der 5131 ist die in den späten 1930er-Jahren produzierte Referenz 1415 HU DE in Cloisonné-Technik, von der nur acht Exemplare gefertigt wurden. Eine davon wurde 2002 für 2,7 Millionen Dollar versteigert.)
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 48 Stunden)Kaliber: 240 HUFunktion: Stunde, Minute; Weltzeit, Tag-/Nacht-AnzeigeKaufdatum: 2010
Hersteller: Patek PhilippeModell: Weltzeituhr Referenznummer: 5131G-001Seriennummer: Gehäuse: 4509725, Werk: 5519540Durchmesser: 39,5 mmGehäuse: Weißgold 750
6968
Die Unsportliche. 2,5 Meilen lang ist er, der Tri-Oval-Rundkurs des Daytona International Speedway in Daytona Beach, Florida. Ob im Auto oder auf dem Motorrad: Wer auf dieser Hochgeschwindigkeitsstrecke gewinnen will, muss auf jedes Gramm achten. Was uns zur Platin-Daytona bringt, die Rolex 2013 zur Feier des 50. Geburtstags der Daytona-Kollektion vorstellte. Sie wiegt sage und schreibe 286 Gramm – und damit knapp das Doppelte einer Daytona in Edelstahl. Für den Sammler ist die Platin-Daytona mit der braunen Cerachrom-Lünette und dem eis-blauen Zifferblatt eine der beiden Uhren, die er auf die berühmte Insel mitnehmen würde. Bleibt also anzunehmen, dass er für die Rennstrecke ein etwas leichteres Modell wählen würde …
Rolex Cosmograph Daytona
Glas: Saphir Band: Oyster Platin mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 72 Stunden)Kaliber: 4130Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Chronograph (Totalisatoren: 30 Minuten, 12 Stunden)Kaufdatum: 2014
Hersteller: RolexModell: Cosmograph DaytonaReferenznummer: 116506Seriennummer: Durchmesser: 40 mmGehäuse: Platin 950
7170
Patek Philippe Weltzeituhr
Die Polarisierende. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. So ist die Referenz 5130 für die einen »without a doubt the best and most elegant worldtimer ever created«, andere bemängeln das Design als »überladen«. So oder so steht die 5130 in einer langen, bis in die 1930er-Jahre zurückreichenden Tradition von Welt-zeituhren der Genfer Manufaktur. Damals entwickelte Louis Cottier seinen Zeit-zonenmechanismus für Patek Philippe weiter und baute mit der Referenz 515 HU (Heure Universelle) die erste Weltzeit-Armbanduhr der Welt. Die eigentliche Serien-fertigung begann 1939 mit der Referenz 1415 HU. Ein Vergleich dieser Ur-Weltzeit-uhr mit der 5130 offenbart bis hin zu den Zeigern eine verblüffende Ähnlichkeit. Als größter Unterschied fällt auf, dass die Städtescheibe bei der 1415 als eine von Hand drehbare Lünette gefertigt war. Bei allen späteren Weltzeituhren von Patek Philippe ist die Städtescheibe ein Teil des Zifferblatts, vom Deckglas geschützt und per Krone oder Drücker verstellbar.
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 48 Stunden)Kaliber: 240HUFunktion: Stunde, Minute; Weltzeit, Tag-/Nacht-AnzeigeKaufdatum: 2007
Hersteller: Patek PhilippeModell: Weltzeituhr Referenznummer: 5130P-020Seriennummer: Gehäuse: 4416771, Werk: 3640587Durchmesser: 40 mmGehäuse: Platin 950
7372
Swatch Access »Go Big«
Die Drahtlose. Immer darauf bedacht, Trends zu setzen, lancierte Swatch 1996 die Access-Funktion. In einem normalen (sofern man dieses Wort in Zusammenhang mit der Swatch überhaupt verwenden kann) Swatch-Gehäuse steckt nicht nur ein Quarzuhrwerk, sondern ein RFID-Transponderchip (Radio Frequency Identification) samt Antenne. Der Chip wurde von der Swatch-Tochter EM (Microelectronic Marin) entwickelt und kann mit bis zu vier verschiedenen Anwendungen beladen werden. Den Anfang machten Skipässe, später kam der Städtetourismus (Salzburg, Burgen-land) hinzu. Und 1997, als das Internet noch relativ neu war, gewährte Swatch den 2000 Teilnehmern des WEF (World Economic Forum) mit dem Sondermodell »Swatch Access to Internet« Zugang zur virtuellen Welt. Das Modell in der Kollektion des Sammlers stammt aus der ersten Swatch-Access-Linie.
Glas: AcrylBand: Kunststoff mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; RFID-TransponderKaufdatum: ca. 1992
Hersteller: SwatchModell: Access »Go Big« Referenznummer: SKK101Seriennummer: Durchmesser: 37 mmGehäuse: Kunststoff
7574
Die Barocke. Man lasse sich vom fast schon barock anmutenden Zifferblatt der Weltzeituhr »Classique Hora Mundi« von 2011 nicht täuschen – für die wichtigste Komplikation des Werks erhielt Breguet vier Patente. Der Drücker auf 8 ermöglicht nämlich einen augenblicklichen Sprung in eine zweite, mechanisch gespeicherte Zeitzone. Dabei springt nicht nur der Stundenzeiger auf die gespeicherte Zeit; es wechseln auch die Tag-/Nacht-Anzeige und der Ring-Index über der sich fortlaufend drehenden Datumsscheibe. Das Zifferblatt zeigt Europa und Afrika. Die Wellen des Meeres sind ebenso von Hand guillochiert wie der Wind. Der Himmel der Tag-/Nacht-Scheibe ist aus Lapislazuli gefertigt; die Sterne bestehen aus Pyrit, die Sonne aus Rotgold und der Mond aus rhodiniertem Gold.
Breguet Classique Hora Mundi
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 55 Stunden)Kaliber: 77F0Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; zweite Zeitzone, Datum, Tag-/Nacht-AnzeigeKaufdatum: ca. 2012
Hersteller: BreguetModell: Classique Hora MundiReferenznummer: 5717PT/EU/9ZUSeriennummer: Gehäuse: 3484, Werk: 7464Durchmesser: 43 mmGehäuse: Rotgold 750
7776
Gérald Genta L’Octo
Die Königliche. Gérald Genta (1931–2011) war der einflussreichste Uhrendesigner des 20. Jahrhunderts – die Nautilus von Patek Philippe trägt ebenso seine Hand-schrift wie die Omega Constellation, die Bulgari Bulgari, die IWC Da Vinci oder die Royal Oak von Audemars Piguet. Anfang der 1990er Jahre gründete er seine eigene Manufaktur, die er 1996 an den Singapurer Händler The Hour Glass verkaufte. Es ist anzunehmen, dass The Hour Glass als Besitzer der Manufaktur hinter diesem Spezialmodell zur Feier des 50. Geburtstags von König Bhumibol stand – im Wissen um die Beliebtheit des thailändischen Königs bei seinen Untertanen (und um deren Kaufkraft). Und da der Sammler zu jener Zeit öfter mal bei The Hour Glass einkaufte, erstaunt es nicht weiter, diese Uhr in der Kollektion zu finden … (Zur Ehrenrettung Gentas sei angefügt, dass auch IWC und Piaget limitierte Editionen zur Feier des gleichen Ereignisses auflegten.)
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit FaltschließeUhrwerktyp: AutomatikKaliber: Funktion: Stunde, MinuteKaufdatum: 1998
Hersteller: Gérald GentaModell: L’Octo Collection, »50. Geburtstag des Königs von Thailand«Referenznummer: G3498.7 N69015Seriennummer: 44/50Durchmesser: 38 mmGehäuse: Gelbgold 750
7978
Die Zollfreie. Die Affinität der Thai zu ihrem König wurde schon auf der vorigen Seite thematisiert. So erstaunt es denn nicht, dass sich auch King Power, der größte Duty-Free-Händler Thailands, mit dem Namen des Königs schmückt. Der King Power Complex an der Rangnam Road in Bangkok ist ein gigantisches Shopping- Paradies; auf über 150 000 Quadratmetern finden sich auch Boutiquen zahlreicher Luxus-Uhrenmarken. Da kann sich King Power natürlich nicht lumpen lassen – man beachte die klassizistische Chemin-de-fer-Minuterie, die in einem spannenden Kontrast zu den kunstvoll kalligraphierten Thai-Ziffern und den eher grobschlächti-gen Zeigern steht … Angetrieben wird das Ganze durch ein »Swiss Parts Movement«, wie die Gravur auf dem Deckel verrät. Wie die Uhr in die Sammlung gelangte, ist unklar; warum sie darin bleiben durfte, ein Rätsel.
King Power King of Duty Free
Glas: Acryl Band: Krokodilleder-Imitat mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: Funktion: Stunde, Minute, SekundeKaufdatum:
Hersteller: King PowerModell: King of Duty FreeReferenznummer: Seriennummer: Durchmesser: ca. 36 mmGehäuse: Stahl
8180
Die Zweiseitige. Die ersten Uhren des Schweizer Uhrmachers Franck Muller kamen weniger extravagant daher als seine späteren Kreationen. Ein gutes Beispiel für die anfängliche Zurückhaltung ist dieser klassisch anmutende, zweiseitige Chronograph. Auf der Vorderseite ist der Einfluss von Breguet sowohl bei den Zeigern als auch bei den Ziffern deutlich erkennbar; die Rückseite mit Skalen zum Messen von Puls, Entfernung und Geschwindigkeit hat die Anmutung eines Präzisionsinstrumentes. Weil die Skalen das ganze Zifferblatt ausfüllen können, sind sie wesentlich besser lesbar. Gewöhnungsbedürftig (aber logisch) ist höchstens, dass der Stoppzeiger auf der Rückseite gegen den Uhrzeigersinn läuft.
Franck Muller Chronographe Telemetre
Gehäuse: Gelbgold 750Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: HandaufzugKaliber:
Hersteller: Franck MullerModell: Chronographe Telemetre Referenznummer: 2870 NA DFSeriennummer: 17Durchmesser: 36 mm
Funktion: Vorderseite: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Chronograph (Totalisator: 30 Minuten). Rückseite: Skalen für Puls, Telemeter und TachymeterKaufdatum: 1995
8382
Breitling Chronomat
Die Kunstfliegerin. Wir schreiben das Jahr 1984. Die Schweizer Uhrenindustrie steckt noch in der Quarzkrise. Doch Breitling glaubt an eine Zukunft der mechani-schen Uhren und entwickelt zusammen mit der italienischen Kunstflugstaffel »Frecci Tricolori«, einen automatischen Fliegerchronographen, der bis zu 20 G aushält. Seither ist der Chronomat mit den charakteristischen Reitern auf der Lünette das meistverkaufte Modell von Breitling. Die Referenz B13050 wurde zwischen 1994 und 1999 gebaut. Auch ohne Blick auf die Rückseite ist sie auf den ersten Blick am Wort »Tachymeter« auf der selbigen Skala zu erkennen. Kenner haben übrigens ausgerechnet, dass sich die verschiedenen Zifferblätter, Lünetten, Gehäuse und Arm-bänder, die Breitling für seine Chronomaten anbietet, zu mehr als tausend unter-schiedlichen Uhren kombinieren lassen.
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 42 Stunden)Kaliber: Breitling 13 (Basis: ETA Valjoux 7750)Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Datum, Chronograph (Totalisatoren: 30 Minuten, 12 Stunden)Kaufdatum: ca. 1998
Hersteller: BreitlingModell: ChronomatReferenznummer: B13050.1Seriennummer: 205855Durchmesser: 40 mmGehäuse: Stahl und Gelbgold
8584
Die Schlichte. Eine Uhr aus vergangenen Zeiten – aus einer Epoche, da die Uhren-hersteller noch nicht in Kollektionen dachten, sondern ihre Zeitmesser nach Äußer-lichkeiten benannten. Diese hier wurde ganz einfach mit dem Attribut »extra plat« verkauft, das sie sich mit etwas über 7 Millimeter Höhe auch redlich verdient hat. Audemars Piguet verbaute das ursprünglich von Jaeger-LeCoultre entwickelte Auto-matikwerk AP2125 (3,25 Millimeter Höhe, 33 Steine) auch in der Royal Oak, wo es sich einen guten Ruf für seine Zuverlässigkeit erarbeitete. Die Uhr in der Sammlung ist insofern eine Rarität, als man sie heute auf den üblichen Handelsplattformen praktisch nur noch mit Datumsanzeige findet – was aber nach Meinung des Autors der schlichten Eleganz der Uhr sehr abträglich ist.
Audemars Piguet Extra Plat
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 43 Stunden)Kaliber: AP2125 (Basis: JLC888)Funktion: Stunde, Minute, SekundeKaufdatum: 1989
Hersteller: Audemars PiguetModell: Extra PlatReferenznummer: 14392BA/002Seriennummer: 294569Durchmesser: 36 mmGehäuse: Gelbgold 750
8786
Franck Muller Casablanca Chronographe
Die Spezielle. Franck Muller, einstiges Wunderkind der Haute Horlogerie und selbsternannter »Master of Complications«, war Mitte der 1990er Jahre eine ganz heiße Nummer – gerade mal drei Jahre war es her, dass er sich mit Vartan Sirmakes zusammengetan und eine eigene Manufaktur gegründet hatte. Die früheste Franck Muller der Sammlung ist ein Art-déco-inspirierter Chronograph in einem für Muller typischen »Cintrée Curvex«-Gehäuse; so nannte er die kurvenförmige Tonneau- Form, die er aber dergestalt abwandelte, dass sich die drei gekrümmten Achsen des Gehäuses an einem Punkt überschneiden. Dieses Gehäuse fertigt Muller in acht verschiedenen Größen. Bei der Referenz 5850 handelt es sich um die Large-Version, die 45 auf 32 Millimeter misst.
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Handaufzug (Gangreserve 40 Stunden)Kaliber: LWO1872 (Lemania 1872)Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Chronograph (Totalisator: 30 Minuten)Kaufdatum: 1994
Hersteller: Franck MullerModell: Casablanca ChronographeReferenznummer: 5850 CCSeriennummer: 27Maße: 32 x 45 mmGehäuse: Gelbgold 750
8988
Die Dicke. Als die Da Vinci 1985 präsentiert wurde, sorgte sie nicht nur in Uhr-macherkreisen für Aufsehen. Denn so etwas gab es noch nie: ein ewiger Kalender, der ohne Korrekturdrücker auskam. Unmöglich? Nein – denn Kurt Klaus, der damalige Chefentwickler von IWC, konstruierte für das Eta/Valjoux-Kaliber 7750 ein Kalendermodul, bei sich dem sämtliche Kalenderfunktionen bis ins Jahr 2100 über die Krone steuern lassen. Eine besondere Raffinesse ist der sogenannte Jahr-hundertschieber: Er zeigt die ersten beiden Zahlen des Jahres und bewegt sich nur alle 100 Jahre. Zum Lieferumfang der Da Vinci gehörte eine versiegelte Ampulle; darin befindet sich ein Schieber mit den Zahlen 22, 23 und 24. Damit kann im Jahr 2199 jeder Uhrmacher die Uhr für die nächsten 300 Jahre fit machen.
IWC Da Vinci
Gehäuse: Gelbgold 750Glas: Acryl Band: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 44 Stunden)Kaliber: C.79261 (Basis: ETA 7750)
Hersteller: IWCModell: Da Vinci Referenznummer: 3750-01Seriennummer: 2559100Durchmesser: 39 mm
Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; ewiger Kalender mit vierstelliger Jahresanzeige, ewige Mondphase (Schnelleinstellung des Kalendariums über die Krone), Chronograph (Totalisatoren: 30 Minuten, 12 Stunden)Kaufdatum: 1994
9190
Ebel Sport Classique
Die Erste. »Stolz wie Oskar« sei er gewesen, erzählt der Sammler. Und zwar auf seine erste selbst gekaufte (und selbst verdiente!) Uhr. Sie illustriert übrigens aufs Trefflichste die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, das Wesentliche vom Unwesent-lichen zu unterscheiden: Das Glücksgefühl ist dem Sammler noch heute präsent, als ob es gestern gewesen wäre. Und auch wo er sich stolz wie Oskar fühlte, weiß er noch heute (es war in Singapur). Doch warum just diese Ebel die erste von allen war – daran kann (oder will?) er sich nicht mehr erinnern.
Glas: SaphirBand: Stahl, Gelbgold mit FaltschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: 81Funktion: Stunde, MinuteKaufdatum: 29. September 1983
Hersteller: EbelModell: Sport ClassiqueReferenznummer: 181909Seriennummer: Durchmesser: 35 mmGehäuse: Stahl, Gelbgold 750
9392
Die Rückwärtszählende. In ihrer ständigen Suche nach immer weiteren Komplika-tionen übertreffen sich die Uhrmacher bisweilen selbst. Wenn es zur Unterfütterung dieser These eines Beweises bedurft hätte – die »Backtimer« erbringt ihn spielend. Ursprünglich zeigte sie an, wie viele Tage es bis zum Jahrtausendwechsel am 31.12.1999 noch sind (unschwer zu erkennen an den guillochierten Jahreszahlen auf dem Zifferblatt). Und da die Uhr am 01.10.1998 lanciert wurde (also 456 Tage vom Jahr-tausend-Silvester), war auch die Serie denn auch auf 456 Uhren limitiert. Natürlich lässt sich der Rückwärtszähler auch für anderes verwenden. Doch nicht jeder will wie Uli Hoeness wissen, wie lange sein Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen noch dauert …
Gérald Genta Backtimer
Gehäuse: Weißgold 750Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 40 Stunden)Kaliber: G.A2 (Basis: JLC 889-1)
Hersteller: Gérald GentaModell: BacktimerReferenznummer: G3806Seriennummer: 228/456Durchmesser: 38 mm
Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; Datum, von 999 rückwärts zählende Datumsfunktion (Drücker bei 10 stellt Hunderter ein, Drücker bei 11 die Zehner und Drücker bei 2 die Einer)Kaufdatum: ca. 1999
9594
A. Lange & Söhne Langematik Perpetual
Die Präzise. Die sächsische Manufaktur ist extrem stolz auf die Ganggenauigkeit ihres ewigen Kalenders: Während herkömmliche Uhren mit Mondphasenanzeige in rund 2,5 Jahren um einen Tag von der synodischen Mondumlaufzeit abweichen, lässt sich die Langematik Perpetual dafür exakt 122 Jahre und 219 Tage Zeit. Beru-higend auch zu wissen, dass die Erben des Sammlers die Langematik Perpetual erst am 28. Februar 2100 mit einem kleinen Drücker um einen Tag vorstellen müssen. Bis dahin dürfen sie und der Sammler sich ganz einfach an diesem Prachtexemplar Lange’scher Uhrmacherkunst erfreuen.
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 46 Stunden)Kaliber: L922.1Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; 24-Stunden-Anzeige, ewiger Kalender, ewige Mondphase, GroßdatumKaufdatum: ca. 1999
Hersteller: A. Lange & SöhneModell: Langematik PerpetualReferenznummer: 310.025Seriennummer: Gehäuse: 153191, Werk: 36844Durchmesser: 38,5 mmGehäuse: Platin 950
9796
Die Premiere. Mit diesem Ewigen Kalender hat sich der Sammler mit dem Patek- Virus infiziert. Er hat sich für den Einstieg nicht irgendein Modell ausgesucht, sondern mit der Referenz 3940 eines, das auch für Patek Philippe sehr wichtig war. Denn einerseits war dies der erste Ewige Kalender mit dem Automatikwerk 240, andererseits ließ Patek Philippe mit dieser Uhr gegen Ende der Quarzkrise die ganze Uhrenbranche wissen, dass das Unternehmen an die Zukunft der mechanischen Uhren glaubt. Referenz 3940 war eines der langlebigsten Modelle des Hauses und wurde bis 2006 gebaut, also fast 21 Jahre lang. Und nicht wenige Uhrenliebhaber sind der Meinung, die 3940 sei die harmonischere, elegantere und klassischere Uhr als ihre Nachfolgerin, Referenz 5140 (die bereits nach einem Jahrzehnt durch die Referenz 5327 abgelöst wurde).
Patek Philippe Ewiger Kalender
Gehäuse: Platin 950Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 48 Stunden)Kaliber: 240Q
Hersteller: Patek PhilippeModell: Grandes Complications, Ewiger KalenderReferenznummer: 3940PSeriennummer: Durchmesser: 36 mm
Funktion: Stunde, Minute; ewiger Kalender (Datum, Tag, Monat, Schaltjahreszyklus), Mondphase, 24-Stunden-AnzeigeKaufdatum: 1993
9998
Shanghai A611
Die Regimetreue. Gemäß ihrer Website hat die Shanghai Watch Company über 120 Millionen Uhren produziert. Bekannt wurden die Shanghai-Modelle, weil sie die Handgelenke von Parteigrößen wie Mao Zedong oder Zhou Enlai schmückten. Die A611 wurde von 1964 bis 1972 hergestellt. Ihr Kaliber 611 stammte ursprünglich von der Firma A. Schild im schweizerischen Grenchen und tickte als AS1194 ab den späten 1940ern in einer Reihe von soliden Schweizer Armbanduhren. Leider lässt sich nicht eruieren, ob die Shanghai Watch Company das Schweizer Werk einfach kopierte oder in Lizenz nachbaute. Jedenfalls besagte in den 1960er-Jahren eine chinesische Redensart: »Wenn du keine Shanghai trägst, wird dich kein Mädchen heiraten.«
Glas: AcrylBand: Leder mit DornschließeUhrwerktyp: HandaufzugKaliber: 611 (AS1194)Funktion: Stunde, Minute, SekundeKaufdatum: 2016 (Geschenk)
Hersteller: ShanghaiModell: A611Referenznummer: Seriennummer: Durchmesser: 35 mmGehäuse: Stahl
101100
Die Dreifache. Ein »Master Banker« muss die Börsen auf der ganzen Welt im Blick haben – ergo braucht er auch eine Uhr, die ihm die Zeit an den wichtigsten drei Handelsplätzen der Welt auf einen Blick anzeigt, muss sich Franck Muller gesagt haben. Der selbsternannte »Master of Complications« meisterte die Herausforde-rung und erhielt 1996 ein Patent für die erste Armbanduhr mit drei Zeitzonen, die sich über eine einzige Krone justieren lassen. (»Havana« heißt die Uhr übrigens, weil sie sich farblich an den warmen Tabaktönen Kubas orientiert.) Muller veredelte das ETA-2892-Werk nicht nur für die Anzeige und Justage von drei Zeitzonen, sondern verpasste dem Werk auch einen Rotor aus Platin. Der Sammler ist stolz auf seine Master Banker mit der Seriennummer 01.
Franck Muller Master Banker Havana
Glas: SaphirBand: Echsenleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 42 Stunden)Kaliber: 2800MB (ETA 2892-2)Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; Datum, zweite und dritte ZeitzoneKaufdatum: 1996
Hersteller: Franck MullerModell: Master Banker HavanaReferenznummer: 2852 MB KSeriennummer: 1Maße: 31 x 43 mmGehäuse: Weißgold 750
103102
Baume & Mercier Herrenuhr
Die auffällig Unauffällige. Baume & Mercier gilt als eine jener Schweizer Uhren-marken, bei denen man viel Uhr fürs Geld erhält – in den 1980er Jahren sprach die Marke in ihrer Werbung von »affordable luxury«, von bezahlbarem Luxus also. Und just in dieser Zeit muss der Sammler diese Uhr erworben haben. Denn dieses Modell wurde von Ende der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre produziert – also während der Quarzkrise und noch bevor sich Baume & Mercier der Richemont-Gruppe an-schloss. (Wie sich das Rad der Zeit dreht, erkennt man auch daran, dass die Techno-logiebezeichnung »Quartz« das Zifferblatt in größeren Lettern ziert als das Firmen-logo.)
Glas: SaphirBand: Leder mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: BM7100Funktion: Stunde, MinuteKaufdatum: unbekannt (produziert von ca. 1978 bis ca. 1985)
Hersteller: Baume & MercierModell: Referenznummer: 47213Seriennummer: 100 60 96Maße: 30 x 33 mmGehäuse: Gelbgold 750
105104
Die Wiederauferstandene. Die Referenz 6553 markierte 1983 die Wiedergeburt von Blancpain unter der Ägide von Jean-Claude Biver und Jacques Piguet. Es han-delte sich um die damals kleinste Automatikuhr mit einem Quantième complet, also einem Vollkalender. Diese Komplikation war weitgehend in Vergessenheit geraten; ihre Wieder-Erfindung hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg von Blancpain und wurde zu einer Art Markenzeichen. Deshalb gibt es das Modell auch heute noch in der Villeret-Kollektion (allerdings nicht mehr in dieser zurückhaltenden Eleganz). Die Uhrmacher unterscheiden übrigens zwischen Quantième complet (Vollkalender mit Anzeige von Datum, Wochentag, Monat und Mondphase), Quantième annuel (Jahreskalender) und Quantième perpetuel (ewiger Kalender). Anders als der Jahres- und der ewige Kalender berücksichtigt der Vollkalender die Länge der Monate nicht, muss also Ende Februar, April, Juni, September und November manuell korrigiert werden.
Blancpain Quantième Complet
Glas: SaphirBand: Straußenleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 100 Stunden)Kaliber: 1153/65Funktion: Stunde, Minute; Vollkalender (Tag, Datum, Monat), MondphaseKaufdatum: 1986
Hersteller: BlancpainModell: Quantième CompletReferenznummer: 6553-1418-55Seriennummer: 211Durchmesser: 33 mmGehäuse: Gelbgold 750
107106
Cartier Tank
Die Kriegerische. Von allen Uhren der Sammlung ist dies wohl das älteste Modell: Die Tank gibt es seit 1917, das Modell Tank Louis Cartier (LC) seit 1922. Über all die Jahre hat sich das Design der LC nur marginal verändert. Ihre Form war inspi-riert von den damals neuen Panzern: Die beiden Seitenstege können als Raupen gesehen werden. Vor allem aber ermöglichen sie es, den Übergang von der Uhr zum Armband nahtlos zu gestalten. Charakteristisch sind auch die an Bahngleise (oder Raupen?) erinnernde Chemin-de-fer-Minuterie, die römischen Zahlen und der Saphir- Cabochon auf der Krone. Die Liste der Berühmtheiten, die sich mit dieser Uhr-Ikone geschmückt haben, ist länger als das Telefonbuch einer Kleinstadt – und auch wesent lich spannender. Die Tank LC des Sammlers überzeugt zudem durch das guillochierte Wellenmuster auf dem Zifferblatt.
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Handaufzug (Gangreserve 42 Stunden)Kaliber: Cal. 021 (Frederic Piguet 021)Funktion: Stunde, MinuteKaufdatum: 1992
Hersteller: CartierModell: Tank Louis CartierReferenznummer: 81721653Seriennummer: 960655365Maße: 33 x 25 mmGehäuse: Gelbgold 750
109108
Die Doppelte. Wir schreiben das Jahr 1990. Der Sammler ist geschäftlich oft in Fern-ost unterwegs. Und Smartphones, die nach der Landung automatisch die Lokalzeit anzeigen, gibt es noch nicht. Was liegt da näher, als sich eine Uhr zuzulegen, die auf einen Blick die Zeit vor Ort und zu Hause anzeigt? Gesagt, getan … Die »Dual Time« von Audemars Piguet ist ein gutes Beispiel dafür, wie man mehrere Kompli-kationen (zweite Zeitzone, Datum, Gangreserve) in einem für heutige Verhältnisse zierlich anmutenden Gehäuse von 36 Millimetern Durchmesser und 8,5 Millimeter Höhe harmonisch unterbringt – und zugleich beweist, dass es auf nicht auf die Sekunde ankommt, sondern auf Stil und Eleganz.
Audemars Piguet Dual Time
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 48 Stunden)Kaliber: 2129/2845 (JLC 928)Funktion: Stunde, Minute; Datum, zweite Zeitzone, GangreserveanzeigeKaufdatum: 1990
Hersteller: Audemars PiguetModell: Dual TimeReferenznummer: BA25685/002Seriennummer: 332891/C68401Durchmesser: 36 mmGehäuse: Gelbgold 750
111110
Roamer Mustang DD
Die Allererste. Der Sammler erinnert sich nicht mehr, zu welchem Anlass er die Roamer geschenkt bekam – es muss jedenfalls 1967 oder 1968 gewesen sein. Das Alter lässt sich gut eingrenzen, weil Roamer die Mustang-Serie 1967 einführte und ab 1969 den Indianapolis Raceway sponserte; deshalb wurde die Bezeichnung »Automatic« durch »Indianapolis« ersetzt. (Einen weiteren Hinweis gibt die Herkunftsbezeich-nung »Swiss Made Pm« – das Pm steht für das Promethium-Nuklid 147Pm, ein leicht radioaktives Material, das Roamer bis 1970 als Leuchtmasse verwendete.) Die vier Patentnummern auf dem Boden geben an, wie gut das von Roamer »Anfibio« genannte, hermetisch dichte Einschalengehäuse das Werk gegen Wasser schützte. Es ließ sich durch Druck auf das Acrylglas in einem Stück aus dem Rahmen entfernen.
Glas: AcrylBand: Leder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 42 Stunden)Kaliber: MST478 (ETA 2638)Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; Datum, WochentagKaufdatum: ca. 1968
Hersteller: RoamerModell: Mustang DDReferenznummer: 478-1230.601Seriennummer: Maße: 34 x 41 mmGehäuse: Edelstahl, 20 µ vergoldet
113112
Die Globetrotterin. 1986 erwarb die deutsche VDO-Gruppe Jaeger-LeCoultre und IWC zu 60 beziehungsweise 100 Prozent. Günter Blümlein, der neue starke Mann beider Unternehmen, wollte der Uhrenwelt beweisen, dass mit JLC auch nach der Quarzkrise zu rechnen ist, und wies seine Uhrmacher an, die horologischen Muskeln spielen zu lassen. 1989 präsentierte die Manufaktur mit der Le Géographique eine zwar komplexe, aber leicht abzulesende Weltzeituhr. Diese erste Serie der Le Géo-graphique wurde komplett in Handarbeit gefertigt; nur 1690 Exemplare entstanden innerhalb von drei Jahren. 1992 wurde im Rahmen der »Master Control«-Kollektion die zweite Generation der Le Géographique vorgestellt, die auf Massenproduzier-barkeit optimiert war. Kenner schätzen deshalb die erste Generation mehr (zu der auch das Exemplar in der Sammlung gehört).
Jaeger-LeCoultre Le Géographique
Gehäuse: Gelbgold 750Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 45 Stunden)Kaliber: JLC929/3
Hersteller: Jaeger-LeCoultreModell: Le GéographiqueReferenznummer: 169.2.92Seriennummer: 127Durchmesser: 38 mm
Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; Datum, zweite Zeitzone, 24-Stunden-Anzeige, Referenzstädte für Weltzeit (Verstellung über Krone auf 10), GangreserveanzeigeKaufdatum: 1993
115114
Patek Philippe Chronograph »Beyer«
Die Limmatblaue (2). Der Zürcher Uhrenhändler Beyer und Patek Philippe sind sich seit den Gründerjahren der Genfer Manufaktur sowohl geschäftlich als auch privat freundschaftlich verbunden. Zum 250. Geburtstag Beyers im Jahre 2010 legte Patek Philippe deshalb eine auf 50 Exemplare limitierte Spezialausgabe des Chrono-meters Referenz 5170 auf. Man erkennt sie auf den ersten Blick am Beyer-Logo auf dem Zifferblatt. Auf den zweiten Blick bemerkt man, dass eine limmatblaue Tachy-meterskala den serienmäßigen schwarzen Pulsometer ersetzt; zudem sind die beiden Chronographenzeiger (Sekunden- und 30-Minuten-Totalisator) ebenso limmatblau anstatt schwarz.
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Handaufzug (Gangreserve 42 Stunden)Kaliber: CH 29-535 PSFunktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Chronograph (Totalisator: 30 Minuten), TachymeterskalaKaufdatum: 2010
Hersteller: Patek PhilippeModell: Complications, Chronograph »Beyer«Referenznummer: 5170J-010Seriennummer: 32/50 (Gehäuse: 4523670, Werk: 5522583)Durchmesser: 39,4 mmGehäuse: Gelbgold 750
117116
Die Ultraflache. Sie zeigt die Zeit an und das Datum – und beides sehr präzis. Denn für diese elegante, nur gerade 7,8 Millimeter hohe Uhr hat Blancpain das Kaliber 1195 verwendet – ein Piguet-Chronographenwerk 1185 ohne Stoppfunktion. Es handelt sich um ein sehr solides, zuverlässiges Uhrwerk, das in fünf Positionen geregelt wurde und das begehrte COSC-Zertifikat der Schweizer Kontrollstelle für Chronometer erhielt. Die Uhr in der Kollektion gehört nicht zur zertifizierten Serie, ist also nur ein »Inofficially Certified Chronometer«.
Blancpain Villeret Ultraplate
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Gelbgold mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 45 Stunden)Kaliber: 1195Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; DatumKaufdatum: 1993
Hersteller: BlancpainModell: Villeret UltraplateReferenznummer: 1195-1418-30bSeriennummer: 188Durchmesser: 34 mmGehäuse: Gelbgold 750
119118
Jaeger-LeCoultre Reverso
Die Drehbare. »In der Uhrenbranche gibt es mehr ›Ikonen‹ als in einer orthodoxen Kirche«, ärgerte sich ein Blogger über den inflationären Gebrauch des Wortes. Es gibt jedoch eine Handvoll Uhren, bei denen der Ausdruck legitim ist – zum Beispiel die Cartier Tank, die Rolex Datejust und natürlich die Reverso (»Ich drehe mich«). Letztere war eine Koproduktion des Lausanner Geschäftsmanns César de Trey und der Uhrmacher Jacques-David LeCoultre (Le Sentier) und Edmond Jaeger (Paris). In ihrem Auftrag entwickelte René-Alfred Chauvot das überaus komplexe und in der Produktion aufwendige Wendegehäuse, das die Uhr gegen Schläge schützt. Das Modell gibt es seit 1931; bis 1937 stand auf dem Zifferblatt übrigens nur »Reverso«, denn Jaeger und LeCoultre fusionierten erst sechs Jahre nach Einführung.
Glas: SaphirBand: Alligatorleder mit FaltschließeUhrwerktyp: Handaufzug (Gangreserve 45 Stunden)Kaliber: JLC 822Funktion: Stunde, Minute, kleine SekundeKaufdatum: 1993
Hersteller: Jaeger-LeCoultreModell: Reverso Grande TailleReferenznummer: 270.1.62Seriennummer: Maße: 26 x 42,2 mmGehäuse: Gelbgold 750
121120
Die Skelettierte. Wahrscheinlich um die Renaissance von Blancpain zu feiern, prä-sentierte das Unternehmen 1995 eine besonders luxuriöse Variante des Vollkalenders Referenz 6553 – und taufte die Uhr konsequenterweise auch »Renaissance«. Schon das Zifferblatt ist eine Augenweide: Die Sonnenstrahlen im Zentrum wurden in das Perlmutt-Zifferblatt eingeschliffen und changieren je nach Lichteinfall. Doch wirk-lich prachtvoll wird es erst auf der Rückseite nach Öffnen des Klappdeckels: Die Uhr-macher von Blancpain haben das Werk liebevoll von Hand graviert und dekoriert; der skelettierte Rotor trägt das Blancpain-Logo.
Blancpain Renaissance
Glas: Saphir (beidseitig, Boden mit Klappdeckel)Band: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 100 Stunden)Kaliber: 1153Funktion: Stunde, Minute; Vollkalender (Tag, Datum, Monat), MondphaseKaufdatum: ca. 1997
Hersteller: BlancpainModell: RenaissanceReferenznummer: 3553-1490-A-53Seriennummer: 3Durchmesser: 38 mmGehäuse: Gelbgold 750
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Franck Muller Cintrée Curvex Master Cal.
Die Neunte. Später wurden die unverwechselbaren, an die Art-déco-Periode erin-nernden Ziffern zu einem Kennzeichen der Casablanca-Kollektion. Doch als der Sammler im Spätherbst 1995 diese Uhr mit der Seriennummer 9 erwarb, war man bei Franck Muller mit dem Sortimentsmarketing noch nicht so weit. Stattdessen impliziert der Aufdruck auf dem Zifferblatt, das im Haus aufgebaute und stark modifizierte ETA-Werk ziehe sich dank eines Rotors aus Platin noch besser auf … (Das Werk ist eines der besten von ETA und wurde durch Muller weiter optimiert. Die wahre Komplikation dürfte indes gewesen sein, das Werk so zu modifizieren, dass nicht eine Datumsscheibe am Rand angetrieben wird, sondern ein zentraler Datumszeiger. Und es bekommt der Uhr sehr gut, dass das Zifferblatt nicht durch ein Datumsfenster verunstaltet wird.)
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 48 Stunden)Kaliber: 2800 (ETA 2892-2)Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; DatumKaufdatum: 1995
Hersteller: Franck MullerModell: Cintrée Curvex Master Cal.Referenznummer: 2851 S6 QSeriennummer: 9Maße: 30 x 42 mmGehäuse: Gelbgold 750
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Die Jubilierende. Der Anker im Logo von Ulysse Nardin kommt nicht von unge-fähr. Denn die 1846 gegründete Manufaktur erarbeitete sich einen ausgezeichneten Ruf für ihre Marinechronometer. Bei diesen sogenannten Längenuhren kam es auf größtmögliche Präzision an, schließlich zählte jede Sekunde bei der Navigation in den Zeiten vor Funkpeilung und GPS. Mechanische Schiffsuhren von Ulysse Nardin erreichten eine Ganggenauigkeit von weniger als 0,1 Sekunde Abweichung pro Tag; damit ließ sich nach einer 30-tägigen Seereise die Position auf 2 bis 3 Kilometer genau bestimmen. Zum 150. Firmenjubiläum präsentierte Ulysse Nardin eine Arm-banduhr im Design ihrer Schiffsuhren. Der COSC-zertifizierte Chronometer mit dem emaillierten Zifferblatt und einer limitierten Auflage von je 250 Exemplaren in Gelb-, Rot- und Weißgold sowie 3 in Platin war schnell vergriffen …
Ulysse Nardin Marine Chronometer
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 42 Stunden)Kaliber: UN-26 (Basis ETA 2892-A2)Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; GangreserveanzeigeKaufdatum: 1997
Hersteller: Ulysse NardinModell: Marine Chronometer 1846Referenznummer: 260-22Seriennummer: 93/250Durchmesser: 38 mmGehäuse: Weißgold 750
127126
Mondaine M Watch Bahnhofsuhr
Die Unverwechselbare. Hans Hilfiker, Elektroingenieur und einer der Pioniere des Schweizer Industriedesigns, entwickelte 1944 für die Schweizerischen Bundesbah-nen (SBB) die Schweizer Bahnhofsuhr mit dem Minutensprung. 1953 fügte er den Sekundenzeiger mit der roten Stationsvorstandskelle hinzu, der bei jeder vollen Minute anderthalb Sekunden stillsteht. 1986 erwarb die Uhrenfirma Mondaine von den SBB die Lizenz, das Design als »offizielle Schweizer Bahnhofsuhr fürs Hand-gelenk« zu produzieren. Mondaine war aber seit den frühen 1980ern eng mit dem Schweizer Detailhandelsgiganten Migros verbandelt und produzierte für diesen die M-Watch. Unter diesem Namen wurde die Bahnhofsuhr auch seit Jahren in der Migros verkauft. 2010 kam es zum Streit zwischen den beiden Partnern und man zog bis vors Bundesgericht, wem denn nun das M gehöre. Der Streit wurde 2015 mit einem Vergleich beigelegt – künftig dürfen beide wieder M-Watch-Uhren verkaufen. Die Bahnhofsuhr gab es deshalb eine Zeit lang ohne jegliches Logo; heute ist sie nur noch mit den Logos von Mondaine und SBB erhältlich. (Auch Apple fand Gefallen am klaren Design der Bahnhofsuhr und verwendete es 2012 ohne Zustimmung mit iOS 6 auf seinen iPhones. Nachträglich wurde eine Lizenzgebühr von rund 20 Millionen Franken vereinbart, worauf Apple 2013 beim Wechsel auf iOS 7 auf ein nicht geschütztes Design wechselte.)
Glas: SaphirBand: Kalbsleder mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: Ronda 708Funktion: Stunde, Minute, SekundeKaufdatum: 1997
Hersteller: MondaineModell: M Watch BahnhofsuhrReferenznummer: M7606.722Seriennummer: Durchmesser: 36 mmGehäuse: Edelstahl
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Die Digitale. Wir haben es hier mit einer digital-analogen Hybriduhr zu tun – die Stunden zeigt sie uns digital, die Minuten analog. Die springende Stunde stellt die Uhrmacher vor zwei Herausforderungen: Erstens muss die Anzeige präzis zur vollen Stunde springen, zweitens muss das Uhrwerk für den Transport der Stundenscheibe kurzfristig große Energie bereitstellen (ohne Einbußen bei der Ganggenauigkeit) – und sofort wieder abbremsen, damit die Scheibe wirklich nur um eine Stunde vor-rückt. Die Spezialisten von Breguet haben das ebenso meisterlich hinbekommen wie den Rest dieser wunderschönen Uhr. Auf den ersten Blick fällt das leuchtend weiß emaillierte Zifferblatt auf mit dem gebläuten Breguet-Zeiger, der roten Stunden-anzeige und dem Breguet-typisch kannelierten Platingehäuse.
Breguet Springende Stunde
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: AutomatikKaliber: 561Funktion: Springende Stunde bei 12 Uhr, MinuteKaufdatum: 1993
Hersteller: BreguetModell: Heure sautanteReferenznummer: 3420 PTSeriennummer: 364/400, 3543BDurchmesser: 36 mmGehäuse: Platin 950
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IWC Novecento
Die Kleine. Nach dem Erfolg mit dem ewigen Kalender der Da Vinci suchte IWC nach einem Weg, diese Komplikation auch in eine kleinere, elegantere Uhr zu ver-bauen. Dabei zeigte sich die wahre Genialität von Kurt Klaus’ Kalendermodul, das sich wegen seiner einfachen Bauweise auch auf andere Werke anpassen ließ. Für die 1987 vorgestellte Novecento wählte IWC das Piguet-Kaliber 953 (mit 20,2 Millime-tern Durchmesser und mit 3,2 Millimetern Höhe das dünnste Automatikwerk, das IWC je verbaut hat) und ergänzte es um das 1,3 Millimeter hohe (!) Kalendermodul. (Nach 1995 verwendete IWC bei der Novecento das etwas höhere Kaliber 96061, das auf dem JLC960 basierte. Beim 96061 erfolgt der Aufzug bidirektional, die Uhr des Sammlers hingegen spannt die Feder nur bei Bewegungen gegen den Uhrzeigersinn – gut zu wissen, wenn er die Uhr auf einem Uhrenbeweger montiert.) 2001 stellte IWC die Produktion dieser eleganten Uhr ein; nicht wenige IWC-Liebhaber wün-schen sich allerdings ein Comeback der klassischen rechteckigen Gehäuseform.
Glas: AcrylBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 42 Stunden)Kaliber: IWC 32062 (Basis: F. Piguet 953)Funktion: Stunde, Minute; ewiger Kalender (Datum, Wochentag, Monat, Jahr), MondphaseKaufdatum: 1993
Hersteller: IWCModell: Novecento Perpetual AutomaticReferenznummer: 3545Seriennummer: 2422724Maße: 26,5 x 41 mmGehäuse: Platin 950
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Die Einstiegserleichterin. Die 1815 erinnert an das Geburtsjahr des Firmengrün-ders Ferdinand A. Lange. Die schlichte Schönheit war ein Einstiegsmodell, wobei sie – außer Komplikationen – nichts von dem vermissen lässt, was eine Lange ausmacht: äußere und innere Werte. Auf den ersten Blick überzeugen das wohlproportionierte Gehäuse und das Massivsilber-Zifferblatt mit Chemin-de-fer-Minuterie und elegan-ten, gebläuten Zeigern. Auf den zweiten Blick erfreut das in bester Lange-Manier veredelte Kaliber L941. Auf der Dreiviertelbrücke erkennt man die verschraubten Goldchatons, die 4 der 21 Lagersteine halten, daneben die feinst polierte Schwanen-halsregulierung und den von Hand gravierten Unruhekloben – viel Liebe zum Detail für Einsteiger!
A. Lange & Söhne 1815
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Handaufzug (Gangreserve 45 Stunden)Kaliber: L941.1Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Zero-Reset-NullstellungKaufdatum: 1996
Hersteller: A. Lange & SöhneModell: 1815Referenznummer: 206.029Seriennummer: Gehäuse: 113235, Werk: 2912Durchmesser: 36 mmGehäuse: Weißgold 750
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Chopard Luna d’Oro
Die Federleichte. Weniger als 30 Gramm wiegt dieses Leichtgewicht, und gerade mal 5 Millimeter hoch ist es. Und doch verfügt es über eine Mondphasenanzeige, die – so scheint es rückblickend – für elegante Uhren in den 1980er-Jahren geradezu ein Muss gewesen ist. Natürlich sind solche Gewichtsrekorde nur mit Quarzwerken möglich. Umso erstaunlicher ist es, dass für die Luna d’Oro aus dieser Zeit auf den gängigen Online-Handelsplattformen auch mehr als 30 Jahre später noch erstaun-lich hohe Preise verlangt werden. (Ob sie auch bezahlt werden, steht auf einem anderen Blatt.)
Glas: Saphir Band: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: ETA 959001Funktion: Stunde, Minute; MondphaseKaufdatum: 1985
Hersteller: ChopardModell: Luna d’OroReferenznummer: 1086-4Seriennummer: Gehäuse: H2686 M/YL, Werk: 424864Durchmesser: 32 mmGehäuse: Gelbgold 750
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Die Prämierte. Mark Braun heißt der Designer der Metro, und so ein Name ver-pflichtet – nämlich zu einer klaren, modernen Bauhaus-inspirierten Gestaltung. Was Wunder, erhielt die Metro Auszeichnungen am laufenden Meter: »Goldene Unruh« 2016 und 2017, German Design Award 2015, iF Product Design Award 2015, Red Dot Award 2015, Good Design Award des Chicago Athenaeum 2014, Green Product Award 2015. Doch auch die inneren Werte überzeugen, denn das in sechs Lagen feinregulierte DUW 4401 ist das erste Manufakturkaliber von Nomos mit komplett eigenem Assortiment (Uhrmacher-Slang für das Schwing- und Hemmungs-system mit Ankerrad, Anker, Unruh und Unruhspirale), das Nomos auf Neudeutsch »Swing« nennt.
Nomos Metro
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Pferdeleder mit DornschließeUhrwerktyp: Handaufzug (Gangreserve 42 Stunden)Kaliber: DUW 4401Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Datum, GangreserveanzeigeKaufdatum: 2015
Hersteller: Nomos GlashütteModell: MetroReferenznummer: 1101Seriennummer: Gehäuse: 459, Werk: 1244Durchmesser: 37 mmGehäuse: Edelstahl
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Breguet Classique
Die Asymmetrische. Auf Englisch nennt man diese Art von Uhr »Dress Watch«; die deutsche Übersetzung »Sonntagsuhr« trifft den Sachverhalt nicht ganz. Tatsache ist: Die Referenz 5140 von Breguet kann man sich unter einem Smoking-Ärmel hervorschauend gut vorstellen, zum Kurzarmhemd auch sonntags hingegen weniger. Das liegt an ihrem aufs Wesentliche reduzierten Auftritt mit dem milchweißen, emaillierten Zifferblatt, den mit leichter Hand gemalten arabischen Ziffern, den gebläuten, klassischer-geht’s-nimmer-Breguet-Zeigern oder dem kannelierten Weiß-goldgehäuse. So viel klassische Eleganz könnte langweilig wirken – doch zum Glück hat Breguet die kleine Sekunde mit ihrem leicht vertieften Zifferblatt etwas asymme-trisch platziert. Resultat: eine formvollendete, handwerklich sowieso perfekte Uhr von großer Eleganz mit dem gewissen Etwas.
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Alligatorleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 46 Stunden)Kaliber: 502.3 SDFunktion: Stunde, Minute, kleine SekundeKaufdatum: 2003
Hersteller: BreguetModell: ClassiqueReferenznummer: 5140BB/29/9W6Seriennummer: 1559PDurchmesser: 40 mmGehäuse: Weißgold 750
141140
Die Exil-Kubanerin. So ganz genau weiß der Sammler auch nicht mehr, warum er diese Uhr gekauft hat. Der Autor vermutet, die Lage des Uhrengeschäfts an der Bahnhofstraße in Zürich war nicht ganz unschuldig. Jedenfalls ist Cuervo y Sobrinos ein Lehrstück in Sachen Brand-Marketing: Eine in den 1950er-Jahren populäre Uhrenmarke und Boutique in Havanna, Kuba, die aber leider die Revolutionswirren nicht überstand, wird 2002 in Capolago am Luganersee wiederbelebt. Mit einem eigenständigen, manchmal auch gewöhnungsbedürftigen Design, cleverem Event-marketing und Sponsoring macht man sich zu einer Nischenmarke in der oberen Mittelklasse und interpretiert derweil geschickt seine Historie immer wieder neu (»Storytelling«). Schafft man es, auf diese Weise 15, 20 Jahre zu überleben und sich dabei einen Namen zu machen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, eines Tages von Swatch, Richemont oder LVMH aufgekauft zu werden …
Cuervo y Sobrinos Prominente
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Alligatorleder mit FaltschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 42 Stunden)Kaliber: CYS5102 (Basis: ETA 2892-2)Funktion: Stunde, Minute, SekundeKaufdatum: 2005
Hersteller: Cuervo y SobrinosModell: Prominente Solo TiempoReferenznummer: 1011.1CSeriennummer: 4961Maße: 31 x 52 mmGehäuse: Edelstahl
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Swatch Scuba 200 »Jelly Bubbles«
Die Qualle. 1990 war wieder einmal höchste Zeit für etwas Neues im Plastikland. Also entwickelte Swatch eine Uhr, die aussieht wie eine Taucheruhr, sich nennt wie eine Taucheruhr (nämlich »Scuba 200«) und – wie die Zahl im Namen besagt – 20 bar Wassersäule aushält. Theoretisch könnte man also mit dieser Scuba 200 Jelly Bubbles bis 200 Meter tief tauchen. Aber so viel Vertrauen hätte wohl kaum jemand in diese Uhr … Schon in der allerersten Swatch-Kollektion gab es ein Modell mit transparentem Gehäuse, das sich Jelly Fish (also Qualle) nannte; da lag es natürlich nahe, die Qualle wirklich ins Meer zu tragen. Das gelochte Armband der Jelly Bubbles bestimmt das Thema für die Punkt-Indexe auf dem skelettierten Zifferblatt.
Glas: KunststoffBand: Kunststoff mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: ETAFunktion: Stunde, Minute, SekundeKaufdatum: 1992
Hersteller: SwatchModell: Scuba 200 »Jelly Bubbles«Referenznummer: SDK104Seriennummer: Durchmesser: 38 mmGehäuse: Kunststoff
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Die Gesuchte. Octa ist die lateinische Bezeichnung für die 8 und – um 90 Grad gedreht – für »unendlich« (∞). Und da eine Uhr mit automatischem Aufzug quasi unendlich lang läuft, haben wir hier die Erklärung für Journes Nomenklatur. In der 2001 eingeführten Octa tickt das von Journe entwickelte Kaliber 1300 mit einer (zu-mindest für Uhren mit automatischem Aufzug) außerordentlich hohen Gangreserve von 120 Stunden. Asymmetrie ist bei Journe Programm – nicht nur beim Zifferblatt, sondern auch beim prachtvoll guillochierten Rotor, der etwas kleiner als das Werk und zudem leicht dezentral montiert ist. Nur vier Jahre lang verwendete Journe rhodiniertes (oder rutheniertes, wie bei der Souveraine Tourbillon auf Seite 24) Messing für seine Werke; 2004 wechselte er auf Gold. Insgesamt produzierte Journe weniger als 2000 Werke aus Messing. Das macht diese Octa schon heute zu einem gesuchten Sammlerstück.
F. P. Journe Octa
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 120 Stunden)Kaliber: FPJ1300; rhodiniertes MessingFunktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; Großdatum, GangreserveanzeigeKaufdatum: 2003
Hersteller: F. P. JourneModell: Octa Réserve de MarcheReferenznummer: Seriennummer: 269-02 ADurchmesser: 38 mmGehäuse: Platin 950
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Breguet Classique
Die Klassische. 1976 entwickelte Daniel Roth die Classique 3130 für Breguet. Als Vorbild diente ihm die Taschenuhr Nr. 5, die Abraham-Louis Breguet am 14. März 1794 an General François Jourgniac Saint-Méard verkaufte, nachdem dieser auf wundersame Weise die französische Revolution samt Terrorherrschaft überlebt hatte. Die 3130 entwickelte sich rasch zu einer Ikone von Breguet und wurde bis etwa 2010 praktisch unverändert gebaut (die einzigen Retuschen betrafen das Design der Mondphase und die Guillochierung innerhalb des Kalenderblatts und erfolgten Mitte der 1990er Jahre). Die Nachfolgemodelle 3137 und 7137 unterscheiden sich nur minimal von der 3130. Die 3130 verkörpert in vielerlei Hinsicht das, wofür Breguet so berühmt ist: die Finessen der verschiedenen Guillochierungen auf dem Zifferblatt aus versilbertem Gold, die unverkennbaren Breguet-Zeiger, die Kannelüren auf dem Gehäuse, die klare Gestaltung und die gute Ablesbarkeit. Fürwahr – ein Klassiker.
Glas: SaphirBand: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Automatik (Gangreserve 46 Stunden)Kaliber: 502TFunktion: Stunde, Minute; Datum, Mondphase, GangreserveanzeigeKaufdatum: 1992
Hersteller: BreguetModell: ClassiqueReferenznummer: 3130 BASeriennummer: 2589CDurchmesser: 36,3 mmGehäuse: Gelbgold 750
149148
Die Diskrete. »Großes Kino, dass man das Tourbillon nicht sieht!«, frohlockt der Sammler und lobt Patek Philippe dafür, der Versuchung widerstanden zu haben, das Drehgestell durch das übliche Loch im Zifferblatt zu zeigen. Der wahre Grund ist indes nicht auf Understatement zurückzuführen, sondern technischer Art: Das Schmieröl des Tourbillons, so Patek Philippe, verliere seine tribologischen Eigen-schaften unter UV-Einstrahlung. Mehr Reibung und weniger Ganggenauigkeit wären die Folgen – also genau das Gegenteil dessen, was ein Tourbillon bewirken soll. Den Blicken ganz entzogen ist der Drehkäfig freilich nicht: Ein Blick durch den Sicht-boden zeigt, wie er sich einmal pro Minute um die eigene Achse dreht. (Enorm für diese relativ kleine Uhr ist auch die Gangreserve von 10 Tagen.)
Patek Philippe 10-Tage-Tourbillon
Glas: Saphir (beidseitig)Band: Krokodilleder mit DornschließeUhrwerktyp: Handaufzug (Gangreserve 240 Stunden)Kaliber: 80-20/222Funktion: Stunde, Minute, kleine Sekunde; GangreserveanzeigeKaufdatum: 2007
Hersteller: Patek PhilippeModell: Gondolo TourbillonReferenznummer: 5101P-010Seriennummer: Gehäuse: 4412712, Werk: 3361322Maße: 30 x 52 mmGehäuse: Platin 950
151150
Die Umstrittene. 1986 gab die amerikanische Zeitschrift Playboy beim Graffiti-künstler Keith Haring vier Illustrationen in Auftrag. Eine davon erschien im Play-boy, drei weitere, darunter auch »Bunny on the Move«, wurden nicht gedruckt – zumindest nicht in der Zeitschrift. Vielmehr verwendete Playboy die Illustrationen für Merchandising. 1990, nach Harings Tod, verklagten seine Nachlassverwalter den Playboy-Verlag auf 1 Million Dollar wegen ungerechtfertigter Publikation von Harings Werken. Der Streit wurde mit einem Vergleich beigelegt, flammte 1992 aber wieder auf. Inzwischen hatte Playboy »Bunny on the Move« unter anderem als Kunstdruck und als Armbanduhr verwertet. Auf einer Anzeige für die »Art Watches« von 1991 steht deshalb vorsichtshalber am Fuß der Seite der Vermerk: »Haring watches were made without the participation or approval of Keith Haring or his estate.« (Die Uhr kann noch heute online bei verschiedenen Anbietern für rund 200 Dollar erworben werden.)
Art Watches »Bunny on the Move«
Glas: SaphirBand: Leder mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: Funktion: Stunde, Minute, SekundeKaufdatum: ca. 1992
Hersteller: Special Limited Edition Art WatchesModell: Keith Haring »Bunny on the Move«Referenznummer: PA-HMR23Seriennummer: Durchmesser: ca. 36 mmGehäuse: Metall schwarz
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Shanghai Tang Deng Xiaoping
Die Winkende (2). Als »the ultimate hipster watch one can find« wird dieses Kurio-sum mit dem winkenden Deng Xiaoping im Internet zum Verkauf angepriesen. Da es geradezu lachhaft wäre, dem Sammler Hipsterness auch nur in homöopathischer Dosierung zu unterstellen, muss es sich bei diesem verschmitzt winkenden Deng Xiaoping um ein nicht ganz ernst zu nehmendes Geschenk handeln – oder um eine chinesische Interpretation des Schlagers »Wink zum Abschied leise Servus« …
Glas: Band: Leder mit DornschließeUhrwerktyp: QuarzKaliber: Funktion: Stunde, Minute, Sekunde; winkender ArmKaufdatum: 2006
Hersteller: Shanghai TangModell: Smoking Deng XiaopingReferenznummer: Seriennummer: Durchmesser: 35 mmGehäuse: Stahl
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Seite Hersteller Modell Werk Gehäuse Funktionen
132 A. Lange & Söhne 1815 • • • 16 A. Lange & Söhne Langematik • • • • 94 A. Lange & Söhne Langematik Perpetual • • • • • • • 150 Art Watches »Bunny on the Move« • • • • 108 Audemars Piguet Dual Time • • • • • 84 Audemars Piguet Extra Plat • • • 102 Baume & Mercier — • • 44 Blancpain Flyback • • • • • • • 22 Blancpain Léman Ultra-Slim • • • • • 104 Blancpain Quantième complet • • • • 120 Blancpain Renaissance • • • • • 30 Blancpain Villeret Ultraplate • • • • 116 Blancpain Villeret Ultraplate • • • • 14 Braun AW 60 • • • • • • 138 Breguet Classique • • • 146 Breguet Classique • • • • • 74 Breguet Classique Hora Mundi • • • • • • 32 Breguet Type XX »Aéronavale« • • • • • • 82 Breitling Chronomat • • • • • 48 Breitling Transocean Chronograph Unitime • • • • • • • 128 Brequet Springende Stunde • • springende Stunde 38 Bulgari Anfiteatro • • 36 Bulgari Bulgari Bulgari • • 40 Cartier Rotonde de Cartier • • 106 Cartier Tank Louis Cartier • • 134 Chopard Luna d‘Oro • • • 140 Cuervo y Sobrinos Prominente • • • • 90 Ebel Sport Classique • • • 144 F. P. Journe Octa • • • • • 24 F. P. Journe Souveraine Tourbillon • • • • 86 Franck Muller Casablanca Chronographe • • • • 80 Franck Muller Chronographe Telemetre • • • • Skalen auf Rückseite 122 Franck Muller Cintrée Curvex Master. Cal. • • • • 100 Franck Muller Master Banker Havana • • • • • dritte Zeitzone 92 Gérald Genta Backtimer • • • • Rückwärtszähler 76 Gérald Genta L‘Octo • • 64 Hannover Messe Werbeuhr • • • • • • 88 IWC Da Vinci • • • • • • • 130 IWC Novecento • • • • • 42 Jaeger-LeCoultre AMVOX2 Chronograph DBS • • • • • • 112 Jaeger-LeCoultre Le Géographique • • • • • • • • 118 Jaeger-LeCoultre Reverso • • • 78 King Power King of Duty Free • • • • 126 Mondaine M Watch Bahhofsuhr • • • • 136 Nomos Metro • • • • • • 96 Patek Philippe Ref. 3940P • • • • • • 148 Patek Philippe Ref. 5101P-010 • • • • • 58 Patek Philippe Ref. 5102G-001 • • • Sternenhimmel 70 Patek Philippe Ref. 5130P-020 • • • 66 Patek Philippe Ref. 5131G-001 • • • 114 Patek Philippe Ref. 51701-010 • • • • 18 Patek Philippe Ref. 5204P-011 • • • • • • • • 56 Patek Philippe Ref. 5205G-011 • • • • • • • 28 Patek Philippe Ref. 5370P-001 • • • • 52 Patek Philippe Ref. 5905P-001 • • • • • • • • 110 Roamer Mustang DD • • • • Day/Date 34 Rolex Cosmograph Daytona Ref. 116500LN • • • • • 68 Rolex Cosmograph Daytona Ref. 116506 • • • • 26 Rolex Cosmograph Daytona Ref. 116520 • • • • • 46 Rolex Oyster Perpetual GMT-Master II • • • • • • 50 Rolex Sea Dweller Deepsea D-Blue • • • • • 98 Shanghai A611 • • • • 60 Shanghai Tang Deng Xiaoping • • • • winkender Arm 152 Shanghai Tang Deng Xiaoping • • • • winkender Arm 72 Swatch Access »Go Big« • • • RFID-Transponder 62 Swatch Automatic »Time to Move« • • • 20 Swatch Chrono »Jet Lag« • • • • 142 Swatch Scuba 200 »Jelly Bubbles« • • • 124 Ulysse Nardin Marine Chronometer • • • • 54 Ulysse Nardin San Marco Sonnerie en passant • • Repetition
Auto
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