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Zu dem von Jernej Pečnik im Jahre 1889 bei Vače entdeckten Grab mit Doppelkammhelm Dragan BOŽIČ Einleitung Drei Gräber aus Vače mit Doppelkammhelm

In den hallstattzeitlichen Gräberfeldern von Vače wurden insgesamt drei Kriegergräber mit Dop-pelkammhelm ausgegraben, alle drei schon in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts: das erste am 11. August 1881 unter der Leitung von Ferdinand Schulz, Präparator des Krainischen Landes-museums in Ljubljana;1 das zweite, das auch eine Pferdebestattung enthielt, am 7. Dezember 1887 während einer Grabung, die von France Peruci (auch Peruzi und Peruzzi), Lehrer in Vače, auf einem Acker des Bauern Ignacij Hribar in Klenik bei Vače, begonnen und nach den ersten reichen Funden vom Besitzer selbst fortgesetzt wurde,2 und schließlich das dritte am 22. August 1889 vom „Altertumsforscher“ Jernej Pečnik, der von 1884 bis 1893 für das Krainische Landesmuseum tätig war.3 Verwahrorte der Beigaben und Zuordnungen der Doppelkammhelme

Die im Jahre 1881 gefundenen Beigaben des ersten Grabes und der Schädel des darin aufgedeck-ten, verhältnismäßig gut erhaltenen Skelettes kamen ins Naturhistorische Hofmuseum in Wien, die zu diesem Grab gehörigen, aber erst mehr als ein halbes Jahr später vom Bauernburschen Janez Grilc aus Klenik bei Vače entdeckte Situla von Vače und das Fragment eines hohlen Armringes jedoch ins Krainische Landesmuseum in Ljubljana. Das Inventar des zweiten Grabes aus dem Jahre 1887 bereicherte die Sammlung des Wiener Museums, dasjenige des dritten aus dem Jahre 1889 die Sammlung des Museums in Ljubljana.

In den beiden Studien über Doppelkammhelme von Stane GABROVEC4 und Markus EGG5 wird allerdings nur das im Jahre 1881 entdeckte Teilinventar des ersten Grabes erwähnt, weil die Zuge-hörigkeit der Situla von Vače und des Armringfragmentes erst Ende August 2012 von mir fest-gestellt wurde.6 Die wichtigen Inventare von den anderen zwei Gräbern aus Vače mit Doppel-kammhelm werden dort gar nicht angeführt, weil sich GABROVEC und EGG nur auf die Einträge in den Inventarbüchern von Wien und Ljubljana stützten, in welchen die Grabbeigaben typologisch inventarisiert wurden, jedoch ohne Vermerk, welche der in die beiden Museen gelangten Gegen-stände sich außer dem Helm im Grab befanden.

Rekonstruktion der Grabverbände Verschiedene Dokumente, vor allem nicht publizierte Briefe von zwei Ausgräbern, Peruci und Pečnik, an die Museumskustoden und an die Zentral-Kommission für die Erforschung und Erhal-tung der Kunst- und historischen Denkmale in Wien, aber auch ein übersehener Inventarbuch-                                                            

1 HOCHSTETTER 1883, 163, ganz oben, Abb. 13; BOŽIČ 2013. 2 EGG 1986, 184, Kat. Nr. 134, Abb. 135, Taf. 70 (Doppelkammhelm); WERNER 1988, 16, Nr. 22, Taf. 4, 22 (Trense); TERŽAN 1998, 529, Anm. 127, Taf. 10 (Lanzenspitzen, Gürtelblech, eiserne Ringe und Glöckchen). 3 BOŽIČ 2012. 4 GABROVEC 1962–1963, 309, 321, Nr. 5, Anm. 71–73, Taf. 19: „5. Vače (drei Helme). Der Grabzusammenhang ist nur bei einem (Taf. 19) bekannt, bei den zwei anderen (Taf. 21,2 und Anm. 73) dagegen nicht.“ 5 EGG 1986, 182–184, Kat. Nr. 132 („Grabfund von 1881; Beifunde: Zwei Eisenlanzenspitzen; eisernes Tüllenbeil; Bronzegürtelblech; Hülse aus Hirschgeweih; eine Tonperle.“; 39, Abb. 15: Vače), 133 („Grabfund; Beifunde: unbe-kannt“), 134 („Wahrscheinlich Grabfund; Beifunde: unbekannt“). 6 BOŽIČ 2013.

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eintrag, eine Zeichnung des Grabes und mehrere nicht berücksichtigte Berichte in einigen Fach-zeitschriften aus Wien und Ljubljana, in den gedruckten Berichten über die Verhandlungen des krainischen Landtages und in den Laibacher Zeitungen, deren Erforschung ich mich schon jahrzehntelang widme, ermöglichten beim ersten Grab eine Ergänzung des im Jahre 1881 gebor-genen Teiles des Grabinventars mit der nachträg-lich entdeckten figuralverzierten Bronzesitula von Vače und mit einem Armringfragment, bei den-jenigen aus den Jahren 1887 und 1889 aber eine fast komplette Rekonstruktion des Grabinventars.

An dieser Stelle möchte ich das dritte Grab mit Doppelkammhelm von Vače, das im Jahre 1889 von Pečnik (Abb. 1) ausgegraben wurde, näher darstellen.

Bisherige Rekonstruktionen des Helmgrabes vom 22. August 1889

Die erste Rekonstruktion von Božič und Vuga

Als mir während des Studiums der Archäologie an der Universität in Ljubljana in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts mein Bruder Miran Božič einige Jahrgänge der Zeitschrift Letopis Matice slovenske schenkte, in welchen Simon RUTAR, Konservator der k. k. Zentral-Kommission in Wien für das Land Krain,7 über prähistorische und römische Ausgrabungen im ganzen slowenischen Gebiet berichtete, wurde ich beim Lesen seines Berichtes zum Jahre 1889 auf die Angabe auf-merksam, dass Jernej Pečnik bei Klenik östlich von Vače am 22. August 1889 das Grab eines vor-nehmen Kriegers mit einem schönen Doppelkammhelm, zwei Lanzen, einem Eisenbeil und einem schönen Bronzegürtelblech mit herausgetriebenen Tierfiguren (vier laufende Hasen und zwei Vögel) gefunden habe.8 Da sich in der vorgeschichtlichen Sammlung des Narodni muzej in Ljubljana unter den hallstattzeitlichen Funden von Vače, die im Jahre 1955 von France STARE in einem Katalog vorgelegt wurden, ein einziger Doppelkammhelm und ein der Beschreibung RUTARs genau entsprechendes Gürtelblech aus Bronze befinden,9 wurde mir klar, dass diese zwei Gegenstände aus dem von Pečnik entdeckten Helmgrab stammten. Ich habe mit meiner Beob-achtung die damalige Assistentin in der Abteilung für Archäologie an der Philosophischen Fakultät in Ljubljana, Biba TERŽAN, vertraut gemacht, die sie in ihrer im Jahre 1976 erschienenen Studie über die Certosafibel erwähnte.10

Zur selben Schlussfolgerung kam unabhängig von mir Davorin VUGA, der eine Zeichnung kannte, die vom Sohn des Jernej Pečnik, Franc Pečnik, angefertigt wurde und in der Archäolo-gischen Abteilung des Slowenischen Nationalmuseums verwahrt wird. Sie zeigt das von seinem Vater entdeckte Skelett des Kriegers mit den Grabbeigaben (Abb. 3). VUGA hat diese Zeichnung                                                             

7 DULAR 2003, 56–58, Abb. 25. 8 RUTAR 1890, 119–120. 9 STARE 1955a, Taf. 18; 44, 1. 10 TERŽAN 1976, 438, Anm. 192 auf S. 422.

Abb. 1: Jernej Pečnik auf der Magdalenska gora am5. April 1893 (Foto: Frančišek Lampe).  

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zusammen mit der Feststellung über die Zugehörigkeit des Helmes und des mit Tierfiguren verzierten Gürtelblechs zum Kriegergrab vom 22. August 1889 zuerst in seinem im Jahre 1982 gedruckten Führer durch den eisenzeitlichen Fundort Vače11 und dann nochmals drei Jahre später in einem Aufsatz über die Quellen zur Geschichte der slowenischen Archäologie publiziert.12

Mir ist es während des langwierigen Studiums der Archäologie bei Durchsicht von Zeitungen und Fachzeitschriften aus den Jahren 1889 und 1890 gelungen, noch weitere Berichte über die Entdeckung des Helmgrabes zu finden. Zwei davon sind besonders wichtig, einer in den Mitthei-lungen der k. k. Central-Commission in Wien13 und einer in der Laibacher Zeitung (Schriftquelle 2). Beide fehlen in den Literaturlisten über die archäologischen Ausgrabungen bei Vače, sowohl im Katalog Vače von STARE14 als auch in Arheološka najdišča Slovenije, Stichwort Vače.15 STARE hat übrigens weder in seinem Katalog noch im Stichwort die wenn auch nur kurze, aber dennoch erfolgreiche Ausgrabung PEČNIKs bei Vače im August 1889 erwähnt.

Ein unpublizierter Aufsatz

Auf Grund der gesammelten Literatur und der Kenntnis der Zeichnung des Grabes, über welche mich VUGA freundlicherweise informiert hatte, war es mir möglich, am 14. März 1979 in Kranj, wo ich damals wohnte, einen Aufsatz mit dem Titel Vojščakov grob na Vačah (Ein Kriegergrab in Vače) zu verfassen, der bis heute unpubliziert geblieben ist. Ich habe darin die Entdeckungsgeschichte des Grabes vorgestellt und dem Grab insgesamt sieben Objekte verlässlich zugewiesen, die von STARE typologisch publiziert worden waren: außer dem Doppelkammhelm (Abb. 6, 1) und dem mit Tierfiguren verzierten Gürtelblech (Abb. 6, 3) noch zwei bandförmige Gürtelbeschläge mit ein-gehängtem Ring, der sechs bzw. fünf Warzen trägt (Abb. 6, 2, 4), ferner zwei eiserne Lanzen-spitzen mit einem Bronzebeschlag in der Tülle (Abb. 7, 1–2) sowie ein Eisenzepter mit drei bron-zenen Zwingen (Abb. 7, 5).16 Wegen der Angaben in der Literatur und der Zeichnung wusste ich ferner, dass das Grab auch zwei bronzene Armbrust-Certosafibeln enthielt, die ich aber nicht be-stimmen konnte. Auch ein eisernes Tüllenbeil und zwei keramische Gefäße sind unbestimmt geblieben.

Enciklopedija Slovenije

Im Jahre 1994 habe ich für Band 8 der Enciklopedija Slovenije einen Teil des Stichwortes Orožje (Waffen) verfasst. Als Illustration wurde unter anderem ein Foto mit fünf Objekten aus dem Grab mit Doppelkammhelm aus Vače/1889 publiziert,17 dessen Legende lautet: „Doppelkammhelm, verziertes Gürtelblech und Lanzenspitzen mit Strichverzierungen, Vače, Bronze und Eisen, 5. Jh. v. u. Z., NM in Ljubljana; Teil der Beigaben eines Kriegergrabes.“ Die reiche Verzierung der im Querschnitt polygonalen Tülle und des Blattes der beiden Lanzenspitzen wurde von STARE nicht erwähnt, weil sie damals noch nicht sichtbar war. Sie hat sich erst später nach der in der Werkstatt des Slowenischen Nationalmuseums durchgeführten Konservierung der beiden Stücke gezeigt. Diejenigen zwei Facetten der im Querschnitt zwölfeckigen Tülle, die in Verlängerung der Mittel-rippe liegen, sind mit einem Muster aus Gruppen aus waagerechten Linien und X-Zeichen da-zwischen und die Ränder des Blattes mit einem im Tremolierstich ausgeführten Zick-Zack verziert (Abb. 7, 1–2).

                                                            

11 VUGA 1982, 9, Abb. 6, 16 und 25. 12 VUGA 1985, 109, Nr. 3, Abb. 5. 13 PEČNIK 1889. 14 STARE 1955a, 131. 15 STARE 1975. 16 STARE 1955a, Taf. 10, 3; 11, 3; 18; 39, 6; 41, 2a; 44, 1; 46, 4. 17 BOŽIČ 1994, 168, oben links.

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eintrag, eine Zeichnung des Grabes und mehrere nicht berücksichtigte Berichte in einigen Fach-zeitschriften aus Wien und Ljubljana, in den gedruckten Berichten über die Verhandlungen des krainischen Landtages und in den Laibacher Zeitungen, deren Erforschung ich mich schon jahrzehntelang widme, ermöglichten beim ersten Grab eine Ergänzung des im Jahre 1881 gebor-genen Teiles des Grabinventars mit der nachträg-lich entdeckten figuralverzierten Bronzesitula von Vače und mit einem Armringfragment, bei den-jenigen aus den Jahren 1887 und 1889 aber eine fast komplette Rekonstruktion des Grabinventars.

An dieser Stelle möchte ich das dritte Grab mit Doppelkammhelm von Vače, das im Jahre 1889 von Pečnik (Abb. 1) ausgegraben wurde, näher darstellen.

Bisherige Rekonstruktionen des Helmgrabes vom 22. August 1889

Die erste Rekonstruktion von Božič und Vuga

Als mir während des Studiums der Archäologie an der Universität in Ljubljana in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts mein Bruder Miran Božič einige Jahrgänge der Zeitschrift Letopis Matice slovenske schenkte, in welchen Simon RUTAR, Konservator der k. k. Zentral-Kommission in Wien für das Land Krain,7 über prähistorische und römische Ausgrabungen im ganzen slowenischen Gebiet berichtete, wurde ich beim Lesen seines Berichtes zum Jahre 1889 auf die Angabe auf-merksam, dass Jernej Pečnik bei Klenik östlich von Vače am 22. August 1889 das Grab eines vor-nehmen Kriegers mit einem schönen Doppelkammhelm, zwei Lanzen, einem Eisenbeil und einem schönen Bronzegürtelblech mit herausgetriebenen Tierfiguren (vier laufende Hasen und zwei Vögel) gefunden habe.8 Da sich in der vorgeschichtlichen Sammlung des Narodni muzej in Ljubljana unter den hallstattzeitlichen Funden von Vače, die im Jahre 1955 von France STARE in einem Katalog vorgelegt wurden, ein einziger Doppelkammhelm und ein der Beschreibung RUTARs genau entsprechendes Gürtelblech aus Bronze befinden,9 wurde mir klar, dass diese zwei Gegenstände aus dem von Pečnik entdeckten Helmgrab stammten. Ich habe mit meiner Beob-achtung die damalige Assistentin in der Abteilung für Archäologie an der Philosophischen Fakultät in Ljubljana, Biba TERŽAN, vertraut gemacht, die sie in ihrer im Jahre 1976 erschienenen Studie über die Certosafibel erwähnte.10

Zur selben Schlussfolgerung kam unabhängig von mir Davorin VUGA, der eine Zeichnung kannte, die vom Sohn des Jernej Pečnik, Franc Pečnik, angefertigt wurde und in der Archäolo-gischen Abteilung des Slowenischen Nationalmuseums verwahrt wird. Sie zeigt das von seinem Vater entdeckte Skelett des Kriegers mit den Grabbeigaben (Abb. 3). VUGA hat diese Zeichnung                                                             

7 DULAR 2003, 56–58, Abb. 25. 8 RUTAR 1890, 119–120. 9 STARE 1955a, Taf. 18; 44, 1. 10 TERŽAN 1976, 438, Anm. 192 auf S. 422.

Abb. 1: Jernej Pečnik auf der Magdalenska gora am5. April 1893 (Foto: Frančišek Lampe).  

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zusammen mit der Feststellung über die Zugehörigkeit des Helmes und des mit Tierfiguren verzierten Gürtelblechs zum Kriegergrab vom 22. August 1889 zuerst in seinem im Jahre 1982 gedruckten Führer durch den eisenzeitlichen Fundort Vače11 und dann nochmals drei Jahre später in einem Aufsatz über die Quellen zur Geschichte der slowenischen Archäologie publiziert.12

Mir ist es während des langwierigen Studiums der Archäologie bei Durchsicht von Zeitungen und Fachzeitschriften aus den Jahren 1889 und 1890 gelungen, noch weitere Berichte über die Entdeckung des Helmgrabes zu finden. Zwei davon sind besonders wichtig, einer in den Mitthei-lungen der k. k. Central-Commission in Wien13 und einer in der Laibacher Zeitung (Schriftquelle 2). Beide fehlen in den Literaturlisten über die archäologischen Ausgrabungen bei Vače, sowohl im Katalog Vače von STARE14 als auch in Arheološka najdišča Slovenije, Stichwort Vače.15 STARE hat übrigens weder in seinem Katalog noch im Stichwort die wenn auch nur kurze, aber dennoch erfolgreiche Ausgrabung PEČNIKs bei Vače im August 1889 erwähnt.

Ein unpublizierter Aufsatz

Auf Grund der gesammelten Literatur und der Kenntnis der Zeichnung des Grabes, über welche mich VUGA freundlicherweise informiert hatte, war es mir möglich, am 14. März 1979 in Kranj, wo ich damals wohnte, einen Aufsatz mit dem Titel Vojščakov grob na Vačah (Ein Kriegergrab in Vače) zu verfassen, der bis heute unpubliziert geblieben ist. Ich habe darin die Entdeckungsgeschichte des Grabes vorgestellt und dem Grab insgesamt sieben Objekte verlässlich zugewiesen, die von STARE typologisch publiziert worden waren: außer dem Doppelkammhelm (Abb. 6, 1) und dem mit Tierfiguren verzierten Gürtelblech (Abb. 6, 3) noch zwei bandförmige Gürtelbeschläge mit ein-gehängtem Ring, der sechs bzw. fünf Warzen trägt (Abb. 6, 2, 4), ferner zwei eiserne Lanzen-spitzen mit einem Bronzebeschlag in der Tülle (Abb. 7, 1–2) sowie ein Eisenzepter mit drei bron-zenen Zwingen (Abb. 7, 5).16 Wegen der Angaben in der Literatur und der Zeichnung wusste ich ferner, dass das Grab auch zwei bronzene Armbrust-Certosafibeln enthielt, die ich aber nicht be-stimmen konnte. Auch ein eisernes Tüllenbeil und zwei keramische Gefäße sind unbestimmt geblieben.

Enciklopedija Slovenije

Im Jahre 1994 habe ich für Band 8 der Enciklopedija Slovenije einen Teil des Stichwortes Orožje (Waffen) verfasst. Als Illustration wurde unter anderem ein Foto mit fünf Objekten aus dem Grab mit Doppelkammhelm aus Vače/1889 publiziert,17 dessen Legende lautet: „Doppelkammhelm, verziertes Gürtelblech und Lanzenspitzen mit Strichverzierungen, Vače, Bronze und Eisen, 5. Jh. v. u. Z., NM in Ljubljana; Teil der Beigaben eines Kriegergrabes.“ Die reiche Verzierung der im Querschnitt polygonalen Tülle und des Blattes der beiden Lanzenspitzen wurde von STARE nicht erwähnt, weil sie damals noch nicht sichtbar war. Sie hat sich erst später nach der in der Werkstatt des Slowenischen Nationalmuseums durchgeführten Konservierung der beiden Stücke gezeigt. Diejenigen zwei Facetten der im Querschnitt zwölfeckigen Tülle, die in Verlängerung der Mittel-rippe liegen, sind mit einem Muster aus Gruppen aus waagerechten Linien und X-Zeichen da-zwischen und die Ränder des Blattes mit einem im Tremolierstich ausgeführten Zick-Zack verziert (Abb. 7, 1–2).

                                                            

11 VUGA 1982, 9, Abb. 6, 16 und 25. 12 VUGA 1985, 109, Nr. 3, Abb. 5. 13 PEČNIK 1889. 14 STARE 1955a, 131. 15 STARE 1975. 16 STARE 1955a, Taf. 10, 3; 11, 3; 18; 39, 6; 41, 2a; 44, 1; 46, 4. 17 BOŽIČ 1994, 168, oben links.

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Monographie von EGG und Ausstellungskataloge von TURK Nach dem Jahr 1982, als der Führer durch das eisenzeitliche Vače von VUGA erschien, haben sich zwei weitere Archäologen mit dem Helm bzw. dem Gürtelblech aus dem Kriegergrab beschäftigt: Markus EGG im Jahre 1986 in seinem Buch über die italischen Helme der Hallstattzeit und Peter TURK im Jahre 2005 anlässlich der Ausstellung zur Situlenkunst im slowenischen Raum. EGG kannte weder die Erwähnung von TERŽAN noch den Führer von VUGA, und ebenso TURK, welchem auch meine Erwähnung im Jahre 1994 in der Enciklopedija Slovenije 8 entgangen ist. Des-wegen meinte EGG, dass die Beifunde des Bronzehelmes unbekannt wären,18 und TURK ging davon für den Grabverband des Gürtelbleches aus.19

Erst nachträglich gelangte TURK in Kenntnis des Führers von VUGA. Deshalb hat er in der deutschen und in der englischen Ausgabe des Ausstellungskatalogs, die etwas später als die slowe-nische erschienen sind, diesen Führer zitiert und die anderen Beigaben des Grabes, die auf der von VUGA publizierten Zeichnung sichtbar sind, aufgezählt, ohne sie unter den Funden von Vače zu identifizieren.20 Weil aber das Material des Zepters aus der Zeichnung (Abb. 3) nicht ersichtlich ist, und diese mit einigen Angaben in den TURK nicht bekannten Schriftquellen nicht übereinstimmt, muss seine Aufzählung teilweise korrigiert werden. Im Grab befanden sich nicht ein bronzenes Zepter, sondern ein eisernes, zwei und nicht nur eine Armbrust-Certosafibel und schließlich nur zwei und nicht drei keramische Gefäße.

Der zweite archäologische Führer durch Vače

Zuletzt hat Vojka CESTNIK das im Jahre 1889 ausgegrabene Helmgrab von Vače im Jahre 2009 in ihrem Führer durch den archäologischen Park von Vače vorgestellt. Sie hat erneut die Zeichnung des Grabes publiziert und ihm so wie schon VUGA im Jahre 1982 nur den Doppelkammhelm und das im Situlenstil verzierte Gürtelblech zugewiesen.21 Warum sie als Verwahrort der Zeichnung das Graphische Kabinett und nicht die Archäologische Abteilung des Slowenischen Nationalmuseums in Ljubljana angegeben hat, bleibt unklar. Wegen der Unkenntnis der Schriftquellen, die über die Entdeckung des Grabes berichten, wurde auch sie von der teilweise irrigen Zeichnung (Abb. 3) irregeleitet. Der Helm lag nicht auf dem Schädel, und das Gürtelblech nicht auf der Taille, sondern beide auf den Füßen, das Gürtelblech nach dem ältesten Bericht Pečniks vom 6. September 1889 (Schriftquelle 1), welchem am ehesten zu vertrauen ist, sogar am Ende der Füße. Ob in den stark stilisierten Vögeln Wachteln zu erkennen sind, ist m. E. sehr fraglich. Die Quellen

Brief Pečniks vom 6. September 1889 Die älteste wichtige Quelle, die ich erst Ende der 1980er Jahre während der Vorbereitung meiner Dissertation entdeckt habe, ist der Brief Pečniks an die Zentral-Kommission in Wien vom 6. September 1889 (Schriftquelle 1). Der das Grab mit Doppelkammhelm betreffende Teil des Brie-fes erschien mit wenigen Abweichungen noch im selben Jahr als Notiz in den Mittheilungen der Central-Commission.22 Darin ist die Länge des Gürtelblechs falsch angegeben (8 statt 18 cm). Auch die Erwähnung von einem Eisenmesser (1 Messer) ist ausgelassen worden. Weniger genau sind die Lagen des Gürtelblechs (bei den Füßen statt am Ende der Füße, wie im Brief) und des Tüllenbeils (beim Kopfe statt am Ende des Kopfes) angeführt. Im Brief und in der Notiz ist angeführt, dass                                                             

18 EGG 1986, 183, Kat. Nr. 133. 19 TURK 2005a, 49–50, Kat. Nr. 27. 20 TURK 2005b, 49–50, Kat. Nr. 27 („Weitere Grabbeigaben: Im Körpergrab befanden sich noch ein Doppelkammhelm, zwei eiserne Lanzenspitzen, ein eisernes Tüllenbeil, eine Bronzenadel, eine bronzene Certosafibel, ein Eisenmesser und drei Tongefäße.“); TURK 2005c, 49–50, Kat. Nr. 27. 21 CESTNIK 2009, 28, Abb. 18 („In Vače hat Pečnik das Grab eines Kriegers, der mit einem Doppelkammhelm zuge-deckt war und auf der Taille ein mit dem Motiv der Hasen und der Wachteln verziertes Gürtelblech hatte, entdeckt. Außerdem wurden ins Grab noch Waffen und keramische Gefäße hineingelegt.“). 22 PEČNIK 1889.

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das Grab einen Meter tief unter der Erde lag. Im Brief Pečniks vom 1. März 1891 (Schriftquelle 5) und auf der Zeichnung (Abb. 3) ist jedoch von einer Tiefe von 1,5 m die Rede. Aus der Tatsache, dass Pečnik Nadeln stets als Haarnadeln bezeichnet hat und für eine Fibel sehr häufig den Ausdruck Nadel verwendete, geht hervor, dass auf der Brust der Leiche nicht zwei Nadeln, sondern zwei Fibeln lagen. Das bestätigen auch die Zeichnung, auf welcher eine Armbrust-Certosafibel mit Kettchen neben den Rippen gezeichnet ist, und die Schriftquelle 5, in welcher zwei Bronzefibeln und keine Nadeln angeführt werden. Feuilleton Müllners in der Laibacher Zeitung

Fünf Tage nach dem Verfassen der ersten Schriftquelle wurde die zweite publiziert. In der Laibacher Zeitung ist ein Feuilleton vom Kustos des Krainischen Landesmuseums Alfons Müllner erschienen, in welchem er zuerst Entdeckungen beim Bau der Wasserleitung in Ljubljana und anschließend das bei Vače am 22. August 1889 durch Pečnik ausgegrabene Helmgrab beschreibt. Müllner, der bei der Ausgrabung nicht anwesend war, schreibt irrtümlich, dass das Gürtelblech um die Leibesmitte lag. Er erwähnt den hohen Leibeswuchs des Mannes und als einziger sein Alter von circa 30 Jahren, auf welches er auf Grund des erhaltenen Gebisses schloss. Außerdem erfahren wir nur hier, dass westlich vom Kriegergrab eine ältere Frau bestattet war, die hohle Bronzearmbänder und eine Halskette aus Bernsteinperlen trug. Die von Müllner überlieferte Orientierung des Kriegergrabes (Kopf im Westen, Füße nach Osten) entspricht genau der Orientierung des ersten Grabes mit Doppelkammhelm von Vače, das am 11. August 1881 aufgedeckt worden war.23

Obravnave deželnega zbora kranjskega/Bericht über die Verhandlungen des krainischen Landtages

Die beiden nächsten Schriftquellen (Nr. 3 und 4) sind in die Rechenschaftsberichte des Kustos Müllner über die Tätigkeit des Landesmuseums eingegliedert. In Schriftquelle 3 erfahren wir nur, dass die Ausgrabungen bei Vače im Jahre 1889 von der Krainischen Sparkasse subventioniert worden waren, worüber schon Müllner in der Schriftquelle 2 berichtet hat, und dass es Pečnik gelungen ist, in kurzer Zeit ein Kriegergrab zu finden, das einen Doppelkammhelm und ein mit Tierfiguren geschmücktes Gürtelblech enthielt. Das Museum bekam von dieser Grabung außer dem Helm und dem figuralverzierten Gürtelblech noch Urnen, Waffen und Schmuck.

Wichtiger ist Schriftquelle 4. In einer Eisenaxt, zwei Eisenlanzen mit Bronzebeschlägen, einem Eisenmesser, einem bronzenen Gürtelblech, zwei Gürtelankerringen (so bezeichnete Müllner offenbar die bandförmigen Gürtelbeschläge mit eingehängtem Ring) und zwei Fibelfragmenten erkennen wir leicht die Beigaben des Grabes mit Doppelkammhelm. Die Bezeichnung „zwei Fibelfragmente“ ist unpassend, weil die Fibeln gut erhalten sind, nur dass das sie verbindende Kettchen gebrochen ist. Die zweite Eisenaxt belegt, dass Pečnik noch ein Waffengrab ausgegraben hat. Unter 13 Bronzeringen sind wohl bronzene Arm- und Fußringe zu verstehen. Nach Schrift-quelle 2 enthielt das westlich vom Helmgrab entdeckte Grab einer älteren Frau hohle Armringe, deren Zahl aber nicht angeführt ist. Es ist wahrscheinlich, dass Pečnik nicht nur eines, sondern mehrere Frauengräber mit Bronzeringen ausgegraben hat. Die im Grab einer älteren Frau gefun-dene Halskette aus Bernsteinperlen wurde von Müllner an dieser Stelle nicht erwähnt. Enigmatisch bleibt vorerst der „Rest eines Eimerbeschläges“. Hätte Pečnik im August 1889 bei Vače auch Reste eines Bronzeeimers entdeckt, hätte er sie fast sicher in seinen Briefen erwähnt. Eine mögliche Deu-tung werde ich noch geben. Unter den ins Museum gelangten Funden erwähnt Müllner in Schrift-quelle 3 nur Urnen, die wohl in Brandgräbern lagen. Die keramischen Gefäße aus den Skelett-gräbern waren vermutlich zu schlecht erhalten.

                                                            

23 HOCHSTETTER 1883, 163: „Rückenlage, Füsse gegen Ost, Kopf gegen West.“

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Monographie von EGG und Ausstellungskataloge von TURK Nach dem Jahr 1982, als der Führer durch das eisenzeitliche Vače von VUGA erschien, haben sich zwei weitere Archäologen mit dem Helm bzw. dem Gürtelblech aus dem Kriegergrab beschäftigt: Markus EGG im Jahre 1986 in seinem Buch über die italischen Helme der Hallstattzeit und Peter TURK im Jahre 2005 anlässlich der Ausstellung zur Situlenkunst im slowenischen Raum. EGG kannte weder die Erwähnung von TERŽAN noch den Führer von VUGA, und ebenso TURK, welchem auch meine Erwähnung im Jahre 1994 in der Enciklopedija Slovenije 8 entgangen ist. Des-wegen meinte EGG, dass die Beifunde des Bronzehelmes unbekannt wären,18 und TURK ging davon für den Grabverband des Gürtelbleches aus.19

Erst nachträglich gelangte TURK in Kenntnis des Führers von VUGA. Deshalb hat er in der deutschen und in der englischen Ausgabe des Ausstellungskatalogs, die etwas später als die slowe-nische erschienen sind, diesen Führer zitiert und die anderen Beigaben des Grabes, die auf der von VUGA publizierten Zeichnung sichtbar sind, aufgezählt, ohne sie unter den Funden von Vače zu identifizieren.20 Weil aber das Material des Zepters aus der Zeichnung (Abb. 3) nicht ersichtlich ist, und diese mit einigen Angaben in den TURK nicht bekannten Schriftquellen nicht übereinstimmt, muss seine Aufzählung teilweise korrigiert werden. Im Grab befanden sich nicht ein bronzenes Zepter, sondern ein eisernes, zwei und nicht nur eine Armbrust-Certosafibel und schließlich nur zwei und nicht drei keramische Gefäße.

Der zweite archäologische Führer durch Vače

Zuletzt hat Vojka CESTNIK das im Jahre 1889 ausgegrabene Helmgrab von Vače im Jahre 2009 in ihrem Führer durch den archäologischen Park von Vače vorgestellt. Sie hat erneut die Zeichnung des Grabes publiziert und ihm so wie schon VUGA im Jahre 1982 nur den Doppelkammhelm und das im Situlenstil verzierte Gürtelblech zugewiesen.21 Warum sie als Verwahrort der Zeichnung das Graphische Kabinett und nicht die Archäologische Abteilung des Slowenischen Nationalmuseums in Ljubljana angegeben hat, bleibt unklar. Wegen der Unkenntnis der Schriftquellen, die über die Entdeckung des Grabes berichten, wurde auch sie von der teilweise irrigen Zeichnung (Abb. 3) irregeleitet. Der Helm lag nicht auf dem Schädel, und das Gürtelblech nicht auf der Taille, sondern beide auf den Füßen, das Gürtelblech nach dem ältesten Bericht Pečniks vom 6. September 1889 (Schriftquelle 1), welchem am ehesten zu vertrauen ist, sogar am Ende der Füße. Ob in den stark stilisierten Vögeln Wachteln zu erkennen sind, ist m. E. sehr fraglich. Die Quellen

Brief Pečniks vom 6. September 1889 Die älteste wichtige Quelle, die ich erst Ende der 1980er Jahre während der Vorbereitung meiner Dissertation entdeckt habe, ist der Brief Pečniks an die Zentral-Kommission in Wien vom 6. September 1889 (Schriftquelle 1). Der das Grab mit Doppelkammhelm betreffende Teil des Brie-fes erschien mit wenigen Abweichungen noch im selben Jahr als Notiz in den Mittheilungen der Central-Commission.22 Darin ist die Länge des Gürtelblechs falsch angegeben (8 statt 18 cm). Auch die Erwähnung von einem Eisenmesser (1 Messer) ist ausgelassen worden. Weniger genau sind die Lagen des Gürtelblechs (bei den Füßen statt am Ende der Füße, wie im Brief) und des Tüllenbeils (beim Kopfe statt am Ende des Kopfes) angeführt. Im Brief und in der Notiz ist angeführt, dass                                                             

18 EGG 1986, 183, Kat. Nr. 133. 19 TURK 2005a, 49–50, Kat. Nr. 27. 20 TURK 2005b, 49–50, Kat. Nr. 27 („Weitere Grabbeigaben: Im Körpergrab befanden sich noch ein Doppelkammhelm, zwei eiserne Lanzenspitzen, ein eisernes Tüllenbeil, eine Bronzenadel, eine bronzene Certosafibel, ein Eisenmesser und drei Tongefäße.“); TURK 2005c, 49–50, Kat. Nr. 27. 21 CESTNIK 2009, 28, Abb. 18 („In Vače hat Pečnik das Grab eines Kriegers, der mit einem Doppelkammhelm zuge-deckt war und auf der Taille ein mit dem Motiv der Hasen und der Wachteln verziertes Gürtelblech hatte, entdeckt. Außerdem wurden ins Grab noch Waffen und keramische Gefäße hineingelegt.“). 22 PEČNIK 1889.

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das Grab einen Meter tief unter der Erde lag. Im Brief Pečniks vom 1. März 1891 (Schriftquelle 5) und auf der Zeichnung (Abb. 3) ist jedoch von einer Tiefe von 1,5 m die Rede. Aus der Tatsache, dass Pečnik Nadeln stets als Haarnadeln bezeichnet hat und für eine Fibel sehr häufig den Ausdruck Nadel verwendete, geht hervor, dass auf der Brust der Leiche nicht zwei Nadeln, sondern zwei Fibeln lagen. Das bestätigen auch die Zeichnung, auf welcher eine Armbrust-Certosafibel mit Kettchen neben den Rippen gezeichnet ist, und die Schriftquelle 5, in welcher zwei Bronzefibeln und keine Nadeln angeführt werden. Feuilleton Müllners in der Laibacher Zeitung

Fünf Tage nach dem Verfassen der ersten Schriftquelle wurde die zweite publiziert. In der Laibacher Zeitung ist ein Feuilleton vom Kustos des Krainischen Landesmuseums Alfons Müllner erschienen, in welchem er zuerst Entdeckungen beim Bau der Wasserleitung in Ljubljana und anschließend das bei Vače am 22. August 1889 durch Pečnik ausgegrabene Helmgrab beschreibt. Müllner, der bei der Ausgrabung nicht anwesend war, schreibt irrtümlich, dass das Gürtelblech um die Leibesmitte lag. Er erwähnt den hohen Leibeswuchs des Mannes und als einziger sein Alter von circa 30 Jahren, auf welches er auf Grund des erhaltenen Gebisses schloss. Außerdem erfahren wir nur hier, dass westlich vom Kriegergrab eine ältere Frau bestattet war, die hohle Bronzearmbänder und eine Halskette aus Bernsteinperlen trug. Die von Müllner überlieferte Orientierung des Kriegergrabes (Kopf im Westen, Füße nach Osten) entspricht genau der Orientierung des ersten Grabes mit Doppelkammhelm von Vače, das am 11. August 1881 aufgedeckt worden war.23

Obravnave deželnega zbora kranjskega/Bericht über die Verhandlungen des krainischen Landtages

Die beiden nächsten Schriftquellen (Nr. 3 und 4) sind in die Rechenschaftsberichte des Kustos Müllner über die Tätigkeit des Landesmuseums eingegliedert. In Schriftquelle 3 erfahren wir nur, dass die Ausgrabungen bei Vače im Jahre 1889 von der Krainischen Sparkasse subventioniert worden waren, worüber schon Müllner in der Schriftquelle 2 berichtet hat, und dass es Pečnik gelungen ist, in kurzer Zeit ein Kriegergrab zu finden, das einen Doppelkammhelm und ein mit Tierfiguren geschmücktes Gürtelblech enthielt. Das Museum bekam von dieser Grabung außer dem Helm und dem figuralverzierten Gürtelblech noch Urnen, Waffen und Schmuck.

Wichtiger ist Schriftquelle 4. In einer Eisenaxt, zwei Eisenlanzen mit Bronzebeschlägen, einem Eisenmesser, einem bronzenen Gürtelblech, zwei Gürtelankerringen (so bezeichnete Müllner offenbar die bandförmigen Gürtelbeschläge mit eingehängtem Ring) und zwei Fibelfragmenten erkennen wir leicht die Beigaben des Grabes mit Doppelkammhelm. Die Bezeichnung „zwei Fibelfragmente“ ist unpassend, weil die Fibeln gut erhalten sind, nur dass das sie verbindende Kettchen gebrochen ist. Die zweite Eisenaxt belegt, dass Pečnik noch ein Waffengrab ausgegraben hat. Unter 13 Bronzeringen sind wohl bronzene Arm- und Fußringe zu verstehen. Nach Schrift-quelle 2 enthielt das westlich vom Helmgrab entdeckte Grab einer älteren Frau hohle Armringe, deren Zahl aber nicht angeführt ist. Es ist wahrscheinlich, dass Pečnik nicht nur eines, sondern mehrere Frauengräber mit Bronzeringen ausgegraben hat. Die im Grab einer älteren Frau gefun-dene Halskette aus Bernsteinperlen wurde von Müllner an dieser Stelle nicht erwähnt. Enigmatisch bleibt vorerst der „Rest eines Eimerbeschläges“. Hätte Pečnik im August 1889 bei Vače auch Reste eines Bronzeeimers entdeckt, hätte er sie fast sicher in seinen Briefen erwähnt. Eine mögliche Deu-tung werde ich noch geben. Unter den ins Museum gelangten Funden erwähnt Müllner in Schrift-quelle 3 nur Urnen, die wohl in Brandgräbern lagen. Die keramischen Gefäße aus den Skelett-gräbern waren vermutlich zu schlecht erhalten.

                                                            

23 HOCHSTETTER 1883, 163: „Rückenlage, Füsse gegen Ost, Kopf gegen West.“

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Brief Pečniks vom 1. März 1891 Die letzte Schriftquelle 5 ist der Brief Pečniks an die Zentral-Kommission vom 1. März 1891 (Abb. 2), den ich erst Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts entdeckt habe. Pečnik hat am 22. Februar 1891 zusammen mit seinem Sohn Franc das Landesmuseum in Ljubljana besucht, um einen erschöpfenden Bericht über das am 22. August 1889 bei Vače ausgegrabene Helmgrab an die Zentral-Kommission zu senden. Der Sohn hat alle Beigaben gezeichnet und Pečnik hat sie ver-messen. Im Archiv der Republik Slowenien ist vom Brief nur ein Blatt erhalten. Die ihm beigeleg-ten Zeichnungen fehlen. Ob sie erhalten sind und irgendwo in Wien verwahrt werden, ist nicht bekannt.

Aus dem Brief erfahren wir, dass Pečnik im August 1889 im Wald der Terezija Poljanec aus Klenik bei Vače wirklich mehrere Gräber aufgedeckt hat, neben Ske-lettgräbern auch Brandgräber. Neu ist die Angabe, dass das am 22. August entdeckte Kriegergrab „mit Steinen um und um belegt war“. Die angegebenen Maße der band-förmigen Gürtelbeschläge (Nr. 3), der Lanzenspitzen (Nr. 5 und 6) und des Eisenzepters (Nr. 7) bestä-tigen, dass ich im Jahre 1979 die-sem Grab die richtigen Funde zu-gewiesen habe. Vom eisernen Tül-lenbeil (Nr. 4), das schon in den Schriftquellen 1 (Eisenkelt = eiser-nes Tüllenbeil) und 2 (Eisenaxt) erwähnt wurde, erfahren wir, dass es 19 cm lang und sehr gut erhalten war. Die beiden Bronzefibeln (Nr. 8) und das Eisenmesser (Nr. 10) hat Pečnik leider nicht näher be-schrieben. Zusätzlich hat er hier noch zwei Funde angeführt, die in anderen Quellen keine Erwähnung fanden: eine eiserne Spitze (Nr. 9) und eine Bronzeverzierung, welche „auf den Gürtel beschlagen“ war (Nr. 11).

Von Pečniks Sohn Franc angefertigte Zeichnung

Die einzige erhaltene Bildquelle ist der Grundriss des Helmgrabes, der zu einem unbekannten Zeit-punkt von Pečniks Sohn Franc gezeichnet wurde (Abb. 3). Von den Beigaben, die in den Schrift-quellen erwähnt werden, fehlen eine von zwei Fibeln, die eiserne Spitze (Ahle?) und die Bronze-verzierung am Gürtel. Die drei abgebildeten keramischen Gefäße stehen im Widerspruch zu den zwei in Schriftquelle 1 erwähnten Tongefäßen. Auch die Lage von einigen Beigaben auf der Zeich-

Abb. 2: Seite 2 des Briefes von Pečnikvom 1. März 1891.  

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Abb. 3: Aufsicht des Kriegergrabes, ausgegraben bei Vače am 22. August 1889 (Zeichnung: Franc Pečnik). 

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Brief Pečniks vom 1. März 1891 Die letzte Schriftquelle 5 ist der Brief Pečniks an die Zentral-Kommission vom 1. März 1891 (Abb. 2), den ich erst Ende der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts entdeckt habe. Pečnik hat am 22. Februar 1891 zusammen mit seinem Sohn Franc das Landesmuseum in Ljubljana besucht, um einen erschöpfenden Bericht über das am 22. August 1889 bei Vače ausgegrabene Helmgrab an die Zentral-Kommission zu senden. Der Sohn hat alle Beigaben gezeichnet und Pečnik hat sie ver-messen. Im Archiv der Republik Slowenien ist vom Brief nur ein Blatt erhalten. Die ihm beigeleg-ten Zeichnungen fehlen. Ob sie erhalten sind und irgendwo in Wien verwahrt werden, ist nicht bekannt.

Aus dem Brief erfahren wir, dass Pečnik im August 1889 im Wald der Terezija Poljanec aus Klenik bei Vače wirklich mehrere Gräber aufgedeckt hat, neben Ske-lettgräbern auch Brandgräber. Neu ist die Angabe, dass das am 22. August entdeckte Kriegergrab „mit Steinen um und um belegt war“. Die angegebenen Maße der band-förmigen Gürtelbeschläge (Nr. 3), der Lanzenspitzen (Nr. 5 und 6) und des Eisenzepters (Nr. 7) bestä-tigen, dass ich im Jahre 1979 die-sem Grab die richtigen Funde zu-gewiesen habe. Vom eisernen Tül-lenbeil (Nr. 4), das schon in den Schriftquellen 1 (Eisenkelt = eiser-nes Tüllenbeil) und 2 (Eisenaxt) erwähnt wurde, erfahren wir, dass es 19 cm lang und sehr gut erhalten war. Die beiden Bronzefibeln (Nr. 8) und das Eisenmesser (Nr. 10) hat Pečnik leider nicht näher be-schrieben. Zusätzlich hat er hier noch zwei Funde angeführt, die in anderen Quellen keine Erwähnung fanden: eine eiserne Spitze (Nr. 9) und eine Bronzeverzierung, welche „auf den Gürtel beschlagen“ war (Nr. 11).

Von Pečniks Sohn Franc angefertigte Zeichnung

Die einzige erhaltene Bildquelle ist der Grundriss des Helmgrabes, der zu einem unbekannten Zeit-punkt von Pečniks Sohn Franc gezeichnet wurde (Abb. 3). Von den Beigaben, die in den Schrift-quellen erwähnt werden, fehlen eine von zwei Fibeln, die eiserne Spitze (Ahle?) und die Bronze-verzierung am Gürtel. Die drei abgebildeten keramischen Gefäße stehen im Widerspruch zu den zwei in Schriftquelle 1 erwähnten Tongefäßen. Auch die Lage von einigen Beigaben auf der Zeich-

Abb. 2: Seite 2 des Briefes von Pečnikvom 1. März 1891.  

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Abb. 3: Aufsicht des Kriegergrabes, ausgegraben bei Vače am 22. August 1889 (Zeichnung: Franc Pečnik). 

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nung stimmt nicht mit den schriftlichen Angaben überein. Der Helm lag zu den Füßen des Kriegers und nicht beim Kopf, das Gürtelblech am Ende der Füße, nicht auf der Taille, das Messer auf der rechten, nicht auf der linken Seite der Leiche und die Fibeln nicht links von der Brust, sondern auf der Brust. Auch das Tüllenbeil, das nach der ersten Schriftquelle am Ende des Kopfes lag, ist neben dem rechten Oberschenkelknochen gezeichnet.

Abb. 4: Tafel 28 der Publikation „Typische Formen“, herausgegeben von Alfons Müllner im Jahre 1900 in Ljubljana.

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Rekonstruktion des Grabzusammenhanges

In dem am 22. August 1889 von Pečnik ausgegrabenen Helmgrab lagen ganz sicher ein gut erhaltener Doppelkammhelm (Abb. 6, 1), ein Gürtelblech, verziert mit vier Hasen und zwei Vögeln (Abb. 6, 3), zwei bandförmige Gürtelbeschläge, die einen Ring mit 6 bzw. 5 Warzen tragen (Abb. 6, 2, 4), sowie zwei verzierte Lanzenspitzen mit einem Bronzebeschlag in der Tülle (Abb. 7, 1–2). STARE hat dem Gürtelblech nur einen falschen Gürtelbeschlag zugewiesen, der viel zu kurz ist.24 In MÜLLNERs Publikation aus dem Jahre 1900 ist neben dem Gürtelblech einer der beiden richtigen Gürtelbeschläge zu sehen (Abb. 4, 3).25 Deren Länge, die in Schriftquelle 5 angeführt ist, entspricht der Breite des Gürtelblechs. Beide sind auch auf der Zeichnung des Grabes (Abb. 3) deutlich zu erkennen. Auch das 19 cm lange Eisenzepter mit drei omegaförmigen Bronzezwingen (Abb. 7, 5) ist auf der Zeichnung gut sichtbar und in Schriftquelle 5 genau beschrieben. Armbrust-Certosafibeln Im Jahre 1979 wusste ich, dass im Grab zwei Armbrust-Certosafibeln lagen, aber ich konnte sie nicht bestimmen. Das ist später Andrej Preložnik gelungen. Dieser hat festgestellt, dass Kustos Müllner bei der Inventarisierung der Funde von Vače in den frühen neunziger Jahren des 19. Jahr-hunderts zuerst nacheinander diejenigen sieben Armbrust-Certosafibeln inventarisiert hat, die in der am 2. Dezember 1888 eröffneten Schausammlung des Landesmuseums in Ljubljana auf Taf. 17 befestigt waren.26 Sie haben Inventarnummern von P 157 bis P 163 bekommen. Unter diesen hatte eine einen anhängenden Knotenring und zwei ein Kettchen.27 Höhere Inventarnummern (P 211 und 212) hat er dem Fibelpaar mit Kettchenresten aus dem Kriegergrab gegeben (Abb. 7, 3–4), dessen Beigaben damals mit Ausnahme des Helmes noch nicht ausgestellt wurden.28

Außer diesen Beigaben lagen im Helmgrab noch ein gut erhaltenes, 19 cm hohes Tüllenbeil, eine eiserne Spitze (Ahle?), ein Messer, eine Bronzeverzierung vom Gürtel und zwei rote Ton-gefäße, die nicht bestimmt werden konnten. Es ist gut möglich, dass die Gefäße zu schlecht erhal-ten waren, um für die Museumssammlung geborgen zu werden. Omegaförmige Gürtelschlaufen Bis in die Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts herrschte bei den Archäologen in Ljubl-jana die Überzeugung vor, dass die an einem Ende mit einem rechteckigen Gürtelblech abge-schlossenen Gürtel von Kriegern der Dolenjska-Gruppe der Hallstattkultur auf dem anderen Ende einen bandförmigen Beschlag mit Ring besäßen, in welchen der Haken des Gürtelblechs einge-steckt wurde. Aus diesem Grund hat STARE in seinem Katalog der Funde von Vače den meisten rechteckigen Gürtelblechen je einen bandförmigen Beschlag mit Ring zugewiesen.29 Schon nach der Publikation der Nekropole von Brezje pri Trebelnem durch Karl KROMER im Jahre 1959 wurde aber deutlich, dass das nicht stimmt. Zu jedem rechteckigen Gürtelblech passen in der Regel mehrere bandförmige Gürtelbeschläge, deren Länge vom oberen Ende bis zur Schlaufe, die einen Ring trägt, mit der Breite des Gürtelblechs übereinstimmt.30 Auch die Zahl und die Größe der Nieten auf den Gürtelbeschlägen entsprechen meistens denjenigen auf dem Gürtelblech.

Dadurch ist aber die Frage offen geblieben, worin der Haken des bronzenen Gürtelblechs am anderen Ende des Gürtels eingesteckt war.

Schon im Jahre 1978 hat Hugh HENCKEN zwei von der Herzogin von Mecklenburg ausge-grabene omegaförmige Bronzeschlaufen, die im Jahre 1933 bei der Zusammenstellung ihrer                                                             

24 STARE 1955a, 91, Kat. Nr. 291a, Taf. 44, 1a. 25 MÜLLNER 1900, Taf. 28, 3. 26 DESCHMANN 1888, 47, Taf. 17: 6. 27 STARE 1955a, 87, Taf. 36, 3, 5; 37, 1. 28 Ebd., Taf. 37, 2, 3. 29 Ebd., Taf. 40–45. 30 KROMER 1959, Grab I/75, drei Beschläge, 18, Taf. 11, 1, 7, 8, 12, 13; Grab VII/1, drei Beschläge, 23, Taf. 21, 4; 20, 10, 13, 14; Grab XIII/8, vier Beschläge, 30, Taf. 37, 1; 36, 2; 37, 4; Grab XIII/49, drei Beschläge, 35–36, Taf. 43, 1, 11.

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nung stimmt nicht mit den schriftlichen Angaben überein. Der Helm lag zu den Füßen des Kriegers und nicht beim Kopf, das Gürtelblech am Ende der Füße, nicht auf der Taille, das Messer auf der rechten, nicht auf der linken Seite der Leiche und die Fibeln nicht links von der Brust, sondern auf der Brust. Auch das Tüllenbeil, das nach der ersten Schriftquelle am Ende des Kopfes lag, ist neben dem rechten Oberschenkelknochen gezeichnet.

Abb. 4: Tafel 28 der Publikation „Typische Formen“, herausgegeben von Alfons Müllner im Jahre 1900 in Ljubljana.

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Rekonstruktion des Grabzusammenhanges

In dem am 22. August 1889 von Pečnik ausgegrabenen Helmgrab lagen ganz sicher ein gut erhaltener Doppelkammhelm (Abb. 6, 1), ein Gürtelblech, verziert mit vier Hasen und zwei Vögeln (Abb. 6, 3), zwei bandförmige Gürtelbeschläge, die einen Ring mit 6 bzw. 5 Warzen tragen (Abb. 6, 2, 4), sowie zwei verzierte Lanzenspitzen mit einem Bronzebeschlag in der Tülle (Abb. 7, 1–2). STARE hat dem Gürtelblech nur einen falschen Gürtelbeschlag zugewiesen, der viel zu kurz ist.24 In MÜLLNERs Publikation aus dem Jahre 1900 ist neben dem Gürtelblech einer der beiden richtigen Gürtelbeschläge zu sehen (Abb. 4, 3).25 Deren Länge, die in Schriftquelle 5 angeführt ist, entspricht der Breite des Gürtelblechs. Beide sind auch auf der Zeichnung des Grabes (Abb. 3) deutlich zu erkennen. Auch das 19 cm lange Eisenzepter mit drei omegaförmigen Bronzezwingen (Abb. 7, 5) ist auf der Zeichnung gut sichtbar und in Schriftquelle 5 genau beschrieben. Armbrust-Certosafibeln Im Jahre 1979 wusste ich, dass im Grab zwei Armbrust-Certosafibeln lagen, aber ich konnte sie nicht bestimmen. Das ist später Andrej Preložnik gelungen. Dieser hat festgestellt, dass Kustos Müllner bei der Inventarisierung der Funde von Vače in den frühen neunziger Jahren des 19. Jahr-hunderts zuerst nacheinander diejenigen sieben Armbrust-Certosafibeln inventarisiert hat, die in der am 2. Dezember 1888 eröffneten Schausammlung des Landesmuseums in Ljubljana auf Taf. 17 befestigt waren.26 Sie haben Inventarnummern von P 157 bis P 163 bekommen. Unter diesen hatte eine einen anhängenden Knotenring und zwei ein Kettchen.27 Höhere Inventarnummern (P 211 und 212) hat er dem Fibelpaar mit Kettchenresten aus dem Kriegergrab gegeben (Abb. 7, 3–4), dessen Beigaben damals mit Ausnahme des Helmes noch nicht ausgestellt wurden.28

Außer diesen Beigaben lagen im Helmgrab noch ein gut erhaltenes, 19 cm hohes Tüllenbeil, eine eiserne Spitze (Ahle?), ein Messer, eine Bronzeverzierung vom Gürtel und zwei rote Ton-gefäße, die nicht bestimmt werden konnten. Es ist gut möglich, dass die Gefäße zu schlecht erhal-ten waren, um für die Museumssammlung geborgen zu werden. Omegaförmige Gürtelschlaufen Bis in die Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts herrschte bei den Archäologen in Ljubl-jana die Überzeugung vor, dass die an einem Ende mit einem rechteckigen Gürtelblech abge-schlossenen Gürtel von Kriegern der Dolenjska-Gruppe der Hallstattkultur auf dem anderen Ende einen bandförmigen Beschlag mit Ring besäßen, in welchen der Haken des Gürtelblechs einge-steckt wurde. Aus diesem Grund hat STARE in seinem Katalog der Funde von Vače den meisten rechteckigen Gürtelblechen je einen bandförmigen Beschlag mit Ring zugewiesen.29 Schon nach der Publikation der Nekropole von Brezje pri Trebelnem durch Karl KROMER im Jahre 1959 wurde aber deutlich, dass das nicht stimmt. Zu jedem rechteckigen Gürtelblech passen in der Regel mehrere bandförmige Gürtelbeschläge, deren Länge vom oberen Ende bis zur Schlaufe, die einen Ring trägt, mit der Breite des Gürtelblechs übereinstimmt.30 Auch die Zahl und die Größe der Nieten auf den Gürtelbeschlägen entsprechen meistens denjenigen auf dem Gürtelblech.

Dadurch ist aber die Frage offen geblieben, worin der Haken des bronzenen Gürtelblechs am anderen Ende des Gürtels eingesteckt war.

Schon im Jahre 1978 hat Hugh HENCKEN zwei von der Herzogin von Mecklenburg ausge-grabene omegaförmige Bronzeschlaufen, die im Jahre 1933 bei der Zusammenstellung ihrer                                                             

24 STARE 1955a, 91, Kat. Nr. 291a, Taf. 44, 1a. 25 MÜLLNER 1900, Taf. 28, 3. 26 DESCHMANN 1888, 47, Taf. 17: 6. 27 STARE 1955a, 87, Taf. 36, 3, 5; 37, 1. 28 Ebd., Taf. 37, 2, 3. 29 Ebd., Taf. 40–45. 30 KROMER 1959, Grab I/75, drei Beschläge, 18, Taf. 11, 1, 7, 8, 12, 13; Grab VII/1, drei Beschläge, 23, Taf. 21, 4; 20, 10, 13, 14; Grab XIII/8, vier Beschläge, 30, Taf. 37, 1; 36, 2; 37, 4; Grab XIII/49, drei Beschläge, 35–36, Taf. 43, 1, 11.

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archäologischen Sammlung in Zürich den Gräbern auf der Magdalenska gora zugewiesen wurden (V/27 und VII/51), als Gürtelschließen gedeutet.31 In Unkenntnis dieser Deutung wurden zwei vergleichbare Schlaufen, die zu den in Wien verwahrten Gräbern 2/13 und 2/74 von der Magda-lenska gora gehören, in der Publikation aus dem Jahre 2004 als „Attasche aus Bronzedraht“ gedeu-tet,32 obwohl keines von diesen zwei Gräbern eine Bronzesitula enthielt, wohl aber Grab 2/13 zwei und Grab 2/74 ein rechteckiges Gürtelblech.

Den Autoren der zweiten Publikation über die eisenzeitlichen Grabhügel auf der Magdalenska gora ist auch entgangen, dass die Entdeckung eines ganz aus Bronzeblech hergestellten Gürtels im Kriegergrab III/12 auf der Kapiteljska njiva bei Novo mesto33 die Lösung der Frage gebracht hat. Diesem Gürtel fehlt zwar der Haken. Er besitzt aber zwei hintereinander angenietete omega-förmige Schlaufen, die, wie Borut KRIŽ richtig festgestellt hat, offenbar zum Einstecken des Hakens dienten.34 Deren Zweizahl ermöglichte das engere oder breitere Schnallen des Gürtels. Diese Schlaufen unterscheiden sich von den sehr ähnlichen Attaschen der Bronzegefäße dadurch, dass die Befestigungsplättchen in der gleichen Ebene wie die Schlaufe selbst liegen, dass sie von der Schlaufe nicht rechtwinklig, sondern stumpfwinklig abstehen und dass die Nieten länger sind. Der Abstand zwischen dem Befestigungs- und dem Unterlegplättchen entspricht der Dicke des Gürtels.35

Als Gürtelschlaufe hat Katarina UDOVČ eine ähnliche Schlaufe gedeutet, die in Grab 10 eines Grabhügels mit 13 Gräbern, der im Jahre 2005 in der Nähe von Mačkovec bei Novo mesto er-forscht wurde, im Gürtelbereich gelegen ist.36 Dieses Grab, das wegen des Fehlens von Ring-schmuck und Halsketten mit Vorbehalt einem Mann zugeschrieben wurde,37 enthielt aber auch keine Waffen, und vor allem auch kein Gürtelblech.

Sicher aber stellen zwei Bronzestücke aus Zagorje ob Savi Gürtelschlaufen dar. Im Bereich der seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannten Nekropole mit flachen Skelettgräbern aus der Hallstatt-zeit wurden im Jahre 2011 neun Gräber aufgedeckt, deren Teil schon bei den früheren Grabungen ausgeleert wurde. In dem nur teilweise erhaltenen Männergrab 9 fanden die Ausgräber noch ein gut erhaltenes, geometrisch verziertes Gürtelblech aus Bronze, einen Bronzering, eine Bronzeperle und zwei omegaförmige Gürtelschlaufen.38

Erwähnt werden muss schließlich auch das noch nie vollständig publizierte Brandgrab 10 aus Hügel 3 von Molnik. Der Gürtel des in ihm bestatteten Mannes wurde mit einem Gürtelblech, das mit einer Jagdszene verziert ist,39 mit vier bandförmigen Gürtelbeschlägen sowie mit zwei typi-schen Gürtelschlaufen versehen.40

                                                            

31 HENCKEN 1978, 35, Grab 27 (a small loop for a belt – eine kleine Gürtelschlaufe), Abb. 133a; 61, Grab 51 (Loop, probably the belt fastener – Schlaufe, wahrscheinlich eine Gürtelschließe), Abb. 273c. 32 TECCO HVALA/DULAR/KOCUVAN 2004, 129, Grab 2/13, Nr. 15, Taf. 25, 15; 138, Grab 2/74, Nr. 9, Taf. 60, B9. 33 KRIŽ 1997, 60, Taf. 38, 7. 34 ebd., 33 (kjer so pritrjeni pasni jezički in zanke za spenjanje pasu), 34 C (Tu sta še dve zanki, izdelani iz bronaste žice in pritrjeni z zakovicama), 35 (Za pripenjanje sta služili zanki, izdelani iz bronaste žice, kavelj, ki je bil pritrjen na nasprotni strani, ni več ohranjen), Beil. 4: oben Mitte. 35 Andrej Preložnik hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Nietköpfe der Gürtelschlaufen meistens nicht flach sind wie bei den ähnlich gestalteten Attaschen von Bronzesitulen (z. B. TECCO HVALA/DULAR/KOCUVAN 2004, Taf. 101,5; 170, 3, 5), sondern entsprechend den Nietköpfen auf den Gürtelblechen und auf den bandförmigen Gürtel-beschlägen einen ovalen Querschnitt besitzen. 36 UDOVČ/LEBEN SELJAK 2009, 20, 72–73, Nr. 67, 28–29. 37 ebd., 10, 30–31. 38 MURKO/DRAKSLER 2012, 17 mit Abb. 39 TURK 2005b, 56–57, Kat. Nr. 45, Abb. 45, 86–87. 40 Für die Zusendung der Zeichnungen der Beigaben des Grabes 3/10 von Molnik bin ich Irena Šinkovec vom Stadtmuseum in Ljubljana sehr dankbar.

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Zwei Exemplare in Pečniks Helmgrab? Kehren wir zum Kriegergrab von Vače vom 22. August 1889 zurück. In Schriftquelle 5 erwähnt Pečnik unter dessen Beigaben das mit sechs Tierfiguren verzierte Gürtelblech (Abb. 6, 3), zwei bandförmige Gürtelbeschläge mit eingehängten Ringen (Abb. 6, 2, 4) und noch eine „Bronzever-zierung, welche auf den Gürtel beschlagen war“. Wir haben gesehen, dass auf einen Gürtel mit einem rechteckigen Gürtelblech in der Regel mehrere bandförmige Gürtelbeschläge mit Ring und

in Einzelfällen auch zwei omegaförmige Gürtelschlaufen angenie-tet waren, sonst nichts. Deswegen ist es sehr wohl möglich, dass Pečnik mit „Bronzeverzierung“ die zwei Gürtelschlaufen aus Bron-ze bezeichnete, deren Funktion aber nicht erkannte. In der Tat gibt es unter den Funden von Vače im Slowenischen Nationalmuseum in Ljubljana zwei typische Gürtelschlaufen (Abb. 5),41 die STARE irrtümlich als Attaschen eines Bronzegefäßes gedeutet hat.42 Eine Bestätigung dieser Annahme dürfte der von Müllner unter den Funden, die bei Vače im August 1889 ausgegraben wurden, angeführte „Rest eines Eimerbeschläges“ (Schriftquelle 4) sein. Die einzigen Teile einer Bronzesitula, die ähnlich wie die Gürtelbe-schläge auf den Gürtel auf die Situla angenietet wurden, sind die Attaschen. Ich nehme an, dass Müllner die ins Museum gelangten Gürtelschlaufen, von denen er nicht wusste, dass sie zum Gürtel des Kriegers mit Doppelkammhelm gehörten, wegen der ähnli-chen Form so wie später STARE für Attaschen einer Bronzesitula hielt.

Datierung des Grabes

Die Einstufung des Helmgrabes von Vače vom 22. August 1889 in die von GABROVEC43 und TERŽAN44 erstellte relative Chronologie der Dolenjska-Gruppe der Hallstattkultur bereitet keine Schwierigkeiten. Die Armbrust-Certosafibeln vom Typ XIII nach TERŽAN (Abb. 7,3–4) erscheinen vor allem im jüngeren Teil der Certosastufe.45 Ein mit einem Kettchen verbundenes Paar befindet sich in Grab 13/55 von Preloge auf der Magdalenska gora, das dieser Unterstufe zugewiesen wer-den kann46 und unter anderem eine Bronzesitula enthält, die derjenigen von Vače äußerst nahe kommt.47 Das zu diesem Grab gehörige Bronzegürtelblech48 ist in Punkt-Buckeltechnik verziert, genauso wie das Gürtelblech aus Pečniks Helmgrab von Vače um und zwischen den Tierfiguren (Abb. 6, 3). Die Buckel erscheinen auf beiden Blechen in zwei Größen. Einen noch besseren Vergleich zum Gürtelblech des Helmgrabes von Vače aus dem Jahre 188949 stellt dasjenige aus Grab 2/13 von Preloge auf der Magdalenska gora, das genauso im jüngeren Estestil der Situlen-kunst verziert ist.50 Grab 2/13 mit Doppelkammhelm ist eines der reichsten Kriegergräber der

                                                            

41 Ich bedanke mich bei meinem Mitarbeiter Primož Pavlin, der mich auf diese zwei Gürtelschlaufen hingewiesen hat. 42 STARE 1955a, 36, Kat. Nr. 439, Taf. 57, 2, 3; STARE 1955b, 148, Vače, Nr. 5, Taf. 19, 4. 43 GABROVEC 1987, 35–79. 44 TERŽAN 1976, 437–443, Abb. 59 auf S. 392. 45 ebd., 431; GABROVEC 1987, 67, Taf. 9, 1. 46 GABROVEC 1987, 63, Taf. 9. 47 TECCO HVALA/DULAR/KOCUVAN 2004, 149, Taf. 84, 3; 85, 17. 48 ebd., Taf. 84, 2. 49 In einer kürzlich erschienenen Studie (2013) zu den Kontakten zwischen dem Gebiet der alten Veneter im östlichen Oberitalien und Dolenjska im 5. Jahrhundert v. Chr. erörtern PRELOŽNIK und GUŠTIN auch jene Gürtelbleche aus Vače und von der Magdalenska gora, die mit Tieren im jüngeren Estestil verziert sind. Damit entsprechen sie der Verzierung nach zwar Gürtelblechen aus Frauengräbern im Bereich der Este-Kultur. Diese haben aber anstelle von fünf nur zwei Nieten zur Befestigung und besitzen keine Beschläge mit Ringenden. Diese Beschläge sind vielmehr für Gürtel von Kriegern im Bereich der Dolenjska-Gruppe typisch. 50 ebd., Taf. 24, 3.

Abb. 5: Bronzeschlaufen vomGürtel, der mit einiger Wahr-scheinlichkeit zum Helmgrab,ausgegraben bei Vače am 22. August 1889, gehörte (M = 1:2; nach STARE 1955a).  

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archäologischen Sammlung in Zürich den Gräbern auf der Magdalenska gora zugewiesen wurden (V/27 und VII/51), als Gürtelschließen gedeutet.31 In Unkenntnis dieser Deutung wurden zwei vergleichbare Schlaufen, die zu den in Wien verwahrten Gräbern 2/13 und 2/74 von der Magda-lenska gora gehören, in der Publikation aus dem Jahre 2004 als „Attasche aus Bronzedraht“ gedeu-tet,32 obwohl keines von diesen zwei Gräbern eine Bronzesitula enthielt, wohl aber Grab 2/13 zwei und Grab 2/74 ein rechteckiges Gürtelblech.

Den Autoren der zweiten Publikation über die eisenzeitlichen Grabhügel auf der Magdalenska gora ist auch entgangen, dass die Entdeckung eines ganz aus Bronzeblech hergestellten Gürtels im Kriegergrab III/12 auf der Kapiteljska njiva bei Novo mesto33 die Lösung der Frage gebracht hat. Diesem Gürtel fehlt zwar der Haken. Er besitzt aber zwei hintereinander angenietete omega-förmige Schlaufen, die, wie Borut KRIŽ richtig festgestellt hat, offenbar zum Einstecken des Hakens dienten.34 Deren Zweizahl ermöglichte das engere oder breitere Schnallen des Gürtels. Diese Schlaufen unterscheiden sich von den sehr ähnlichen Attaschen der Bronzegefäße dadurch, dass die Befestigungsplättchen in der gleichen Ebene wie die Schlaufe selbst liegen, dass sie von der Schlaufe nicht rechtwinklig, sondern stumpfwinklig abstehen und dass die Nieten länger sind. Der Abstand zwischen dem Befestigungs- und dem Unterlegplättchen entspricht der Dicke des Gürtels.35

Als Gürtelschlaufe hat Katarina UDOVČ eine ähnliche Schlaufe gedeutet, die in Grab 10 eines Grabhügels mit 13 Gräbern, der im Jahre 2005 in der Nähe von Mačkovec bei Novo mesto er-forscht wurde, im Gürtelbereich gelegen ist.36 Dieses Grab, das wegen des Fehlens von Ring-schmuck und Halsketten mit Vorbehalt einem Mann zugeschrieben wurde,37 enthielt aber auch keine Waffen, und vor allem auch kein Gürtelblech.

Sicher aber stellen zwei Bronzestücke aus Zagorje ob Savi Gürtelschlaufen dar. Im Bereich der seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannten Nekropole mit flachen Skelettgräbern aus der Hallstatt-zeit wurden im Jahre 2011 neun Gräber aufgedeckt, deren Teil schon bei den früheren Grabungen ausgeleert wurde. In dem nur teilweise erhaltenen Männergrab 9 fanden die Ausgräber noch ein gut erhaltenes, geometrisch verziertes Gürtelblech aus Bronze, einen Bronzering, eine Bronzeperle und zwei omegaförmige Gürtelschlaufen.38

Erwähnt werden muss schließlich auch das noch nie vollständig publizierte Brandgrab 10 aus Hügel 3 von Molnik. Der Gürtel des in ihm bestatteten Mannes wurde mit einem Gürtelblech, das mit einer Jagdszene verziert ist,39 mit vier bandförmigen Gürtelbeschlägen sowie mit zwei typi-schen Gürtelschlaufen versehen.40

                                                            

31 HENCKEN 1978, 35, Grab 27 (a small loop for a belt – eine kleine Gürtelschlaufe), Abb. 133a; 61, Grab 51 (Loop, probably the belt fastener – Schlaufe, wahrscheinlich eine Gürtelschließe), Abb. 273c. 32 TECCO HVALA/DULAR/KOCUVAN 2004, 129, Grab 2/13, Nr. 15, Taf. 25, 15; 138, Grab 2/74, Nr. 9, Taf. 60, B9. 33 KRIŽ 1997, 60, Taf. 38, 7. 34 ebd., 33 (kjer so pritrjeni pasni jezički in zanke za spenjanje pasu), 34 C (Tu sta še dve zanki, izdelani iz bronaste žice in pritrjeni z zakovicama), 35 (Za pripenjanje sta služili zanki, izdelani iz bronaste žice, kavelj, ki je bil pritrjen na nasprotni strani, ni več ohranjen), Beil. 4: oben Mitte. 35 Andrej Preložnik hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die Nietköpfe der Gürtelschlaufen meistens nicht flach sind wie bei den ähnlich gestalteten Attaschen von Bronzesitulen (z. B. TECCO HVALA/DULAR/KOCUVAN 2004, Taf. 101,5; 170, 3, 5), sondern entsprechend den Nietköpfen auf den Gürtelblechen und auf den bandförmigen Gürtel-beschlägen einen ovalen Querschnitt besitzen. 36 UDOVČ/LEBEN SELJAK 2009, 20, 72–73, Nr. 67, 28–29. 37 ebd., 10, 30–31. 38 MURKO/DRAKSLER 2012, 17 mit Abb. 39 TURK 2005b, 56–57, Kat. Nr. 45, Abb. 45, 86–87. 40 Für die Zusendung der Zeichnungen der Beigaben des Grabes 3/10 von Molnik bin ich Irena Šinkovec vom Stadtmuseum in Ljubljana sehr dankbar.

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Zwei Exemplare in Pečniks Helmgrab? Kehren wir zum Kriegergrab von Vače vom 22. August 1889 zurück. In Schriftquelle 5 erwähnt Pečnik unter dessen Beigaben das mit sechs Tierfiguren verzierte Gürtelblech (Abb. 6, 3), zwei bandförmige Gürtelbeschläge mit eingehängten Ringen (Abb. 6, 2, 4) und noch eine „Bronzever-zierung, welche auf den Gürtel beschlagen war“. Wir haben gesehen, dass auf einen Gürtel mit einem rechteckigen Gürtelblech in der Regel mehrere bandförmige Gürtelbeschläge mit Ring und

in Einzelfällen auch zwei omegaförmige Gürtelschlaufen angenie-tet waren, sonst nichts. Deswegen ist es sehr wohl möglich, dass Pečnik mit „Bronzeverzierung“ die zwei Gürtelschlaufen aus Bron-ze bezeichnete, deren Funktion aber nicht erkannte. In der Tat gibt es unter den Funden von Vače im Slowenischen Nationalmuseum in Ljubljana zwei typische Gürtelschlaufen (Abb. 5),41 die STARE irrtümlich als Attaschen eines Bronzegefäßes gedeutet hat.42 Eine Bestätigung dieser Annahme dürfte der von Müllner unter den Funden, die bei Vače im August 1889 ausgegraben wurden, angeführte „Rest eines Eimerbeschläges“ (Schriftquelle 4) sein. Die einzigen Teile einer Bronzesitula, die ähnlich wie die Gürtelbe-schläge auf den Gürtel auf die Situla angenietet wurden, sind die Attaschen. Ich nehme an, dass Müllner die ins Museum gelangten Gürtelschlaufen, von denen er nicht wusste, dass sie zum Gürtel des Kriegers mit Doppelkammhelm gehörten, wegen der ähnli-chen Form so wie später STARE für Attaschen einer Bronzesitula hielt.

Datierung des Grabes

Die Einstufung des Helmgrabes von Vače vom 22. August 1889 in die von GABROVEC43 und TERŽAN44 erstellte relative Chronologie der Dolenjska-Gruppe der Hallstattkultur bereitet keine Schwierigkeiten. Die Armbrust-Certosafibeln vom Typ XIII nach TERŽAN (Abb. 7,3–4) erscheinen vor allem im jüngeren Teil der Certosastufe.45 Ein mit einem Kettchen verbundenes Paar befindet sich in Grab 13/55 von Preloge auf der Magdalenska gora, das dieser Unterstufe zugewiesen wer-den kann46 und unter anderem eine Bronzesitula enthält, die derjenigen von Vače äußerst nahe kommt.47 Das zu diesem Grab gehörige Bronzegürtelblech48 ist in Punkt-Buckeltechnik verziert, genauso wie das Gürtelblech aus Pečniks Helmgrab von Vače um und zwischen den Tierfiguren (Abb. 6, 3). Die Buckel erscheinen auf beiden Blechen in zwei Größen. Einen noch besseren Vergleich zum Gürtelblech des Helmgrabes von Vače aus dem Jahre 188949 stellt dasjenige aus Grab 2/13 von Preloge auf der Magdalenska gora, das genauso im jüngeren Estestil der Situlen-kunst verziert ist.50 Grab 2/13 mit Doppelkammhelm ist eines der reichsten Kriegergräber der

                                                            

41 Ich bedanke mich bei meinem Mitarbeiter Primož Pavlin, der mich auf diese zwei Gürtelschlaufen hingewiesen hat. 42 STARE 1955a, 36, Kat. Nr. 439, Taf. 57, 2, 3; STARE 1955b, 148, Vače, Nr. 5, Taf. 19, 4. 43 GABROVEC 1987, 35–79. 44 TERŽAN 1976, 437–443, Abb. 59 auf S. 392. 45 ebd., 431; GABROVEC 1987, 67, Taf. 9, 1. 46 GABROVEC 1987, 63, Taf. 9. 47 TECCO HVALA/DULAR/KOCUVAN 2004, 149, Taf. 84, 3; 85, 17. 48 ebd., Taf. 84, 2. 49 In einer kürzlich erschienenen Studie (2013) zu den Kontakten zwischen dem Gebiet der alten Veneter im östlichen Oberitalien und Dolenjska im 5. Jahrhundert v. Chr. erörtern PRELOŽNIK und GUŠTIN auch jene Gürtelbleche aus Vače und von der Magdalenska gora, die mit Tieren im jüngeren Estestil verziert sind. Damit entsprechen sie der Verzierung nach zwar Gürtelblechen aus Frauengräbern im Bereich der Este-Kultur. Diese haben aber anstelle von fünf nur zwei Nieten zur Befestigung und besitzen keine Beschläge mit Ringenden. Diese Beschläge sind vielmehr für Gürtel von Kriegern im Bereich der Dolenjska-Gruppe typisch. 50 ebd., Taf. 24, 3.

Abb. 5: Bronzeschlaufen vomGürtel, der mit einiger Wahr-scheinlichkeit zum Helmgrab,ausgegraben bei Vače am 22. August 1889, gehörte (M = 1:2; nach STARE 1955a).  

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Abb. 6: Beigaben des Helmgrabes, ausgegraben bei Vače am 22. August 1889, Teil 1 (Alles Bronze; M = 1:2; nach STARE 1955a). 

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Abb. 7: Beigaben des Helmgrabes, ausgegraben bei Vače am 22. August 1889, Teil 2 (1–2 Eisen, Bronze und Holz,

3–4 Bronze, 5 Eisen und Bronze; M = 1:2; 1–2 Zeichnung: Ida Murgelj, 3–5 nach STARE 1955a). 

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Abb. 6: Beigaben des Helmgrabes, ausgegraben bei Vače am 22. August 1889, Teil 1 (Alles Bronze; M = 1:2; nach STARE 1955a). 

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Abb. 7: Beigaben des Helmgrabes, ausgegraben bei Vače am 22. August 1889, Teil 2 (1–2 Eisen, Bronze und Holz,

3–4 Bronze, 5 Eisen und Bronze; M = 1:2; 1–2 Zeichnung: Ida Murgelj, 3–5 nach STARE 1955a). 

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Unterstufe Certosa 2.51 Schon TERŽAN hat auf eine Gleichzeitigkeit von diesen zwei Gräbern mit Doppelkammhelm hingewiesen.52

Diese Zeitstellung bestätigen auch andere Beigaben. Das aus Eisen bestehende Zepter (Abb. 7, 5) unterscheidet sich vom Eisenzepter des in die Stufe Stična 2 datierbaren Grabes 48/72 von Stična53 durch den größeren Kopf und den dünneren Schaft. Die omegaförmigen Zwingen aus Bronzeblech verbinden es jedoch mit Bronzezeptern, die einen im Querschnitt mehreckigen, geometrisch verzierten Schaft besitzen und erst in der Unterstufe Certosa 2 erscheinen.54 Manch-mal kommen sie noch in Gräbern der folgenden Unterstufe Negova 1 vor.55 Auch die Lanzen-spitzen mit facettierter Tülle, ob verziert (Abb. 7, 1–2) oder unverziert, sind für den jüngeren Teil der Certosastufe typisch.56

Alle drei Gräber mit Doppelkammhelm von Vače, das erste aus dem Jahre 1881, das auch die im Frühjahre von 1882 entdeckte Situla von Vače enthielt, das zweite aus dem Jahre 1887, dessen Pferd mit einer Trense vom Typ Szentes-Vekerzug versehen war, und das dritte aus dem Jahre 1889 (Abb. 6–7) mit einem mit Tierfiguren verzierten Gürtelblech, zwei Armbrust-Certosafibeln vom Typ XIII und zwei reich verzierten Lanzenspitzen sind somit gleichzeitig: aus dem jüngeren Teil der Certosastufe!

Die Schriftquellen

Schriftquelle 1 Brief von Jernej Pečnik an die Zentral-Kommission in Wien vom 6. September 1889 Arhiv Republike Slovenije, Fond SI AS 1100 K. k. Denkmalamt, K. k. Zentral-Kommission, Funde Krain, Karton 59, Cruzium, 986/89 (Photokopie im Schriftarchiv des Instituts für Archäologie, C. kr. centralna komisija, Kranjske najdbe, K 59/41)

(...) Ich habe dass letzte Zeit gegraben in Wač bei Littai, und dorten mehere Funde gemacht, besonders ein interessanter Fund bei einem mänlichen Skelette, welcher nur 1 m tief in der Erde gelegen hat, am ende der Füße ein Bronzerner Gürtel Blech sammt sehr schönem Beschlag, der Bronzene Blech ist 18 cm lang 9 cm breit, sehr schön verziert, 4 (vier) laufende Hasen, zwei schauen zurück, und zwei schöne Vögel sehr schöne Arbeit, nicht weit von Gürtel finde ich eine bronzerne Helme, mit zwei Kämmen, noch gut erhalten alles, auf der rechten Seite der Leiche liegen zwei lanzen mit Bronzen Blech bei Griffel beschlagen, 1 Messer und noch eine andere ???spitz. Zwei Nadel auf den Brust, am Ende des Kopfes ein Eisen Kelt, und bei Füßen auch zwei rothe Thonurnen. Dass war ein schönes Fund, das alles habe ich dem Landes-Museum Laibach übergeben. Schriftquelle 2 A. MÜLLNER, Neuere archäologische Funde in Krain, Laibacher Zeitung, Nummer 208, Mittwoch, 11. September 1889, Seite 1771f.

Sehr interessant waren auch die mit Subvention der krainischen Sparcasse durchgeführten Ausgrabungen auf dem Gräberfelde von Watsch. Hier arbeitete der unermüdlich eifrige Bartholomäus Pečnik mit gewohntem Scharfsinn und Glück für das Museum. Es gelang unter anderem, ein Kriegergrab zu finden, welches unserem Museum bisher noch nicht besessene Fundstücke lieferte. Ueber einem Urnenfriedhofe der ansässigen Urbewohner lagen die Skeletgräber gebettet; die Köpfe im Westen, die Füße nach Osten liegend, also mit dem Gesichte der aufgehenden Sonne zugewendet, war ein Krieger von hohem Leibeswuchse und westlich von ihm eine ältere Frau gebettet. Zu den Füßen des Kriegers lag ein großer Bronzehelm mit doppeltem Kamme und breitem Rande, an welchem einst ein lederner Halsschutz durch eine Bronzeschiene mittels Nieten befestigt war. Zur Seite der Leiche lagen zwei Eisenspeere und                                                             

51 GABROVEC 1987, 61, Anm. 143. 52 TERŽAN 1976, 438. 53 GABROVEC 2006, Taf. 37, 11. 54 Vgl. EGG 2003, 333–334, Abb. 13, 2–4. 55 Ebd., Abb. 7, 6. 56 TERŽAN 1998, Taf. 9, 2; 11, 24–25; TECCO HVALA/DULAR/KOCUVAN 2004, Taf. 84, 10; GABROVEC 2006, Taf. 26, 16.

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eine Eisenaxt, um die Leibesmitte ein Gürtel, dessen mit Thierfiguren geziertes Schlossblech nebst Anhängseln uns erhalten ist.

Es bildet dieses schöne Gürtelblech ein hübsches Seitenstück zu dem von Sr. Durchlaucht dem Prinzen Ernst zu Windisch-Graetz seinerzeit gefundenen, welches im Kampfe begriffene Krieger zu Ross und zu Fuß darstellt. Das gefundene Gebiss des Kriegers lässt auf einen Mann von circa 30 Jahren schließen. Die Frau, von zartem Körperbaue, der Beschaffenheit ihres Gebisses zufolge in vorgerückten Jahren, trug hohle Bronze-Armbänder und eine Schnur von Bernsteinperlen um den Hals. Die Beigaben der in der unteren Schichte in Urnen beigesetzten verbrannten Leichen sind ärmlich, zeigen aber sowohl Bronze als Eisen. Die Ausgrabungen werden noch fortgesetzt und dürften noch manches interessante Resultat für die Kenntnis der älteren Perioden unserer Geschichte sowie manche wertvolle Bereicherung unseres schönen Museums liefern.

Nicht ohne Interesse für die Leser dürfte es auch sein, zu hören, dass die Eisenindustrie es war, welche in den Bergen von Watsch die Urbewohner wie die Etrusker beschäftigte. Die alten Bergbaue werden sich unserer Neu-gierde ebenfalls erschließen, und so wird das Räthsel von Watsch endlich seiner Lösung zugeführt werden, wie jenes des Hallstätter Grabfeldes sie in seinen reichen Salzbauen schon längst gefunden hat.

Doch scheint mit der Keltenwanderung die Eisenindustrie in diesen Höhen erloschen zu sein, denn aus der keltischen und römischen Zeit sind uns noch keine Funde hier bekannt geworden.

A. M ü l l n e r. Schriftquelle 3 Obravnave deželnega zbora kranjskega v Ljubljani 30, 1889, Rechenschaftsbericht, 153

51. Antiquarische Ausgrabungen. Sehr lohnend waren auch die Ausgrabungen in dieser Periode. Vor allem sind zu erwähnen die Arbeiten, welche

mit dem von der krainischen Sparkasse gespendeten Gelde in Vač ausgeführt wurden. Es wurde zunächst in Vač gegraben, um womöglich von dieser Fundstätte für das Museum Objecte zu gewinnen,

welche demselben bisher fehlten, aber anderwärts von dieser Fundstätte gewonnen wurden. Die anderweitig momentan in Anspruch genommene Musealleitung betraute Barthelmä Pečnik mit den Grabungen, und wirklich gelang es demselben gleich in der ersten Arbeitsperiode gerade die zunächst gewünschten Objecte zu finden, indem er das Grab eines etruskischen Kriegers aufdeckte, in welchem sich ein zweikammiger Helm von besonderer Größe und ein Gürtelblech mit figuralen Darstellungen, Thierfiguren vorfand.

Der sonstigen Fundobjecte: Urnen, Waffen, Schmuck etc. wird im seinerzeitigen Specialberichte Erwähnung geschehen.

Schriftquelle 4 Obravnave deželnega zbora kranjskega v Ljubljani 31, 1890, Rechenschaftsbericht, 169 und 171

30. Ausgrabungen. Auch heuer spendete die löbliche krain. Sparkasse 300 fl. zu Ausgrabungszwecken. Dieselben wurden verwendet: in Watsch, in Podzemelj, dann bei Rudolfswert und Strekljevec. Watsch lieferte 2 Eisenäxte, zwei Eisenlanzen mit Bronzebeschläge, ein Eisenmesser, ein bronzenes Gürtelblech, zwei Gürtelankerringe, 13 Bronzeringe, zwei Fibelfragmente, Rest eines Eimerbeschläges.

Schriftquelle 5 (Abb. 2) Brief von Jernej Pečnik an die Zentral-Kommission in Wien vom 1. März 1891 Arhiv Republike Slovenije, Fond SI AS 1100 K. k. Denkmalamt, K. k. Zentral-Kommission, Funde Krain, Karton 61, Watsch, Gräberfunde, 223/91 (Photokopie im Schriftarchiv des Instituts für Archäologie, C. kr. centralna komisija, Kranjske najdbe, K 61/132)

(…) Ich habe den ganzen platz, und die Waldungen genau durchgereißt, Sehe ich das im Walde der Besitzerin theresia Polanc von Klenik, noch schöne Gräber sein müssen. Ich fange an zu graben, und aufdecke mehrere ganze und verbrannte Gräber. Am 22. August 1889 komme ich auf interessante Fund. Auf einen Punkte gegen Osten gelegen bergauf, finde ich ein Grab, mit Steinen um und um belegen, Ganze Leiche eines keltischen Hauptmanns; Leiche hat gelegen 1 ½ Meter tief; Füße gegen Osten, Kopf gegen Westen. die Antiken, welche ich den 22 Februar 1891 mit meinem Sohn genau gezeichnet habe, in krainischen Landesmuseum die Helme ist ausgestellt, die die anderen Antiken sind noch alle in versteckten Kasten, mit Numern bezeichnet, welche ich bezeichnet habe. Alles

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Unterstufe Certosa 2.51 Schon TERŽAN hat auf eine Gleichzeitigkeit von diesen zwei Gräbern mit Doppelkammhelm hingewiesen.52

Diese Zeitstellung bestätigen auch andere Beigaben. Das aus Eisen bestehende Zepter (Abb. 7, 5) unterscheidet sich vom Eisenzepter des in die Stufe Stična 2 datierbaren Grabes 48/72 von Stična53 durch den größeren Kopf und den dünneren Schaft. Die omegaförmigen Zwingen aus Bronzeblech verbinden es jedoch mit Bronzezeptern, die einen im Querschnitt mehreckigen, geometrisch verzierten Schaft besitzen und erst in der Unterstufe Certosa 2 erscheinen.54 Manch-mal kommen sie noch in Gräbern der folgenden Unterstufe Negova 1 vor.55 Auch die Lanzen-spitzen mit facettierter Tülle, ob verziert (Abb. 7, 1–2) oder unverziert, sind für den jüngeren Teil der Certosastufe typisch.56

Alle drei Gräber mit Doppelkammhelm von Vače, das erste aus dem Jahre 1881, das auch die im Frühjahre von 1882 entdeckte Situla von Vače enthielt, das zweite aus dem Jahre 1887, dessen Pferd mit einer Trense vom Typ Szentes-Vekerzug versehen war, und das dritte aus dem Jahre 1889 (Abb. 6–7) mit einem mit Tierfiguren verzierten Gürtelblech, zwei Armbrust-Certosafibeln vom Typ XIII und zwei reich verzierten Lanzenspitzen sind somit gleichzeitig: aus dem jüngeren Teil der Certosastufe!

Die Schriftquellen

Schriftquelle 1 Brief von Jernej Pečnik an die Zentral-Kommission in Wien vom 6. September 1889 Arhiv Republike Slovenije, Fond SI AS 1100 K. k. Denkmalamt, K. k. Zentral-Kommission, Funde Krain, Karton 59, Cruzium, 986/89 (Photokopie im Schriftarchiv des Instituts für Archäologie, C. kr. centralna komisija, Kranjske najdbe, K 59/41)

(...) Ich habe dass letzte Zeit gegraben in Wač bei Littai, und dorten mehere Funde gemacht, besonders ein interessanter Fund bei einem mänlichen Skelette, welcher nur 1 m tief in der Erde gelegen hat, am ende der Füße ein Bronzerner Gürtel Blech sammt sehr schönem Beschlag, der Bronzene Blech ist 18 cm lang 9 cm breit, sehr schön verziert, 4 (vier) laufende Hasen, zwei schauen zurück, und zwei schöne Vögel sehr schöne Arbeit, nicht weit von Gürtel finde ich eine bronzerne Helme, mit zwei Kämmen, noch gut erhalten alles, auf der rechten Seite der Leiche liegen zwei lanzen mit Bronzen Blech bei Griffel beschlagen, 1 Messer und noch eine andere ???spitz. Zwei Nadel auf den Brust, am Ende des Kopfes ein Eisen Kelt, und bei Füßen auch zwei rothe Thonurnen. Dass war ein schönes Fund, das alles habe ich dem Landes-Museum Laibach übergeben. Schriftquelle 2 A. MÜLLNER, Neuere archäologische Funde in Krain, Laibacher Zeitung, Nummer 208, Mittwoch, 11. September 1889, Seite 1771f.

Sehr interessant waren auch die mit Subvention der krainischen Sparcasse durchgeführten Ausgrabungen auf dem Gräberfelde von Watsch. Hier arbeitete der unermüdlich eifrige Bartholomäus Pečnik mit gewohntem Scharfsinn und Glück für das Museum. Es gelang unter anderem, ein Kriegergrab zu finden, welches unserem Museum bisher noch nicht besessene Fundstücke lieferte. Ueber einem Urnenfriedhofe der ansässigen Urbewohner lagen die Skeletgräber gebettet; die Köpfe im Westen, die Füße nach Osten liegend, also mit dem Gesichte der aufgehenden Sonne zugewendet, war ein Krieger von hohem Leibeswuchse und westlich von ihm eine ältere Frau gebettet. Zu den Füßen des Kriegers lag ein großer Bronzehelm mit doppeltem Kamme und breitem Rande, an welchem einst ein lederner Halsschutz durch eine Bronzeschiene mittels Nieten befestigt war. Zur Seite der Leiche lagen zwei Eisenspeere und                                                             

51 GABROVEC 1987, 61, Anm. 143. 52 TERŽAN 1976, 438. 53 GABROVEC 2006, Taf. 37, 11. 54 Vgl. EGG 2003, 333–334, Abb. 13, 2–4. 55 Ebd., Abb. 7, 6. 56 TERŽAN 1998, Taf. 9, 2; 11, 24–25; TECCO HVALA/DULAR/KOCUVAN 2004, Taf. 84, 10; GABROVEC 2006, Taf. 26, 16.

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eine Eisenaxt, um die Leibesmitte ein Gürtel, dessen mit Thierfiguren geziertes Schlossblech nebst Anhängseln uns erhalten ist.

Es bildet dieses schöne Gürtelblech ein hübsches Seitenstück zu dem von Sr. Durchlaucht dem Prinzen Ernst zu Windisch-Graetz seinerzeit gefundenen, welches im Kampfe begriffene Krieger zu Ross und zu Fuß darstellt. Das gefundene Gebiss des Kriegers lässt auf einen Mann von circa 30 Jahren schließen. Die Frau, von zartem Körperbaue, der Beschaffenheit ihres Gebisses zufolge in vorgerückten Jahren, trug hohle Bronze-Armbänder und eine Schnur von Bernsteinperlen um den Hals. Die Beigaben der in der unteren Schichte in Urnen beigesetzten verbrannten Leichen sind ärmlich, zeigen aber sowohl Bronze als Eisen. Die Ausgrabungen werden noch fortgesetzt und dürften noch manches interessante Resultat für die Kenntnis der älteren Perioden unserer Geschichte sowie manche wertvolle Bereicherung unseres schönen Museums liefern.

Nicht ohne Interesse für die Leser dürfte es auch sein, zu hören, dass die Eisenindustrie es war, welche in den Bergen von Watsch die Urbewohner wie die Etrusker beschäftigte. Die alten Bergbaue werden sich unserer Neu-gierde ebenfalls erschließen, und so wird das Räthsel von Watsch endlich seiner Lösung zugeführt werden, wie jenes des Hallstätter Grabfeldes sie in seinen reichen Salzbauen schon längst gefunden hat.

Doch scheint mit der Keltenwanderung die Eisenindustrie in diesen Höhen erloschen zu sein, denn aus der keltischen und römischen Zeit sind uns noch keine Funde hier bekannt geworden.

A. M ü l l n e r. Schriftquelle 3 Obravnave deželnega zbora kranjskega v Ljubljani 30, 1889, Rechenschaftsbericht, 153

51. Antiquarische Ausgrabungen. Sehr lohnend waren auch die Ausgrabungen in dieser Periode. Vor allem sind zu erwähnen die Arbeiten, welche

mit dem von der krainischen Sparkasse gespendeten Gelde in Vač ausgeführt wurden. Es wurde zunächst in Vač gegraben, um womöglich von dieser Fundstätte für das Museum Objecte zu gewinnen,

welche demselben bisher fehlten, aber anderwärts von dieser Fundstätte gewonnen wurden. Die anderweitig momentan in Anspruch genommene Musealleitung betraute Barthelmä Pečnik mit den Grabungen, und wirklich gelang es demselben gleich in der ersten Arbeitsperiode gerade die zunächst gewünschten Objecte zu finden, indem er das Grab eines etruskischen Kriegers aufdeckte, in welchem sich ein zweikammiger Helm von besonderer Größe und ein Gürtelblech mit figuralen Darstellungen, Thierfiguren vorfand.

Der sonstigen Fundobjecte: Urnen, Waffen, Schmuck etc. wird im seinerzeitigen Specialberichte Erwähnung geschehen.

Schriftquelle 4 Obravnave deželnega zbora kranjskega v Ljubljani 31, 1890, Rechenschaftsbericht, 169 und 171

30. Ausgrabungen. Auch heuer spendete die löbliche krain. Sparkasse 300 fl. zu Ausgrabungszwecken. Dieselben wurden verwendet: in Watsch, in Podzemelj, dann bei Rudolfswert und Strekljevec. Watsch lieferte 2 Eisenäxte, zwei Eisenlanzen mit Bronzebeschläge, ein Eisenmesser, ein bronzenes Gürtelblech, zwei Gürtelankerringe, 13 Bronzeringe, zwei Fibelfragmente, Rest eines Eimerbeschläges.

Schriftquelle 5 (Abb. 2) Brief von Jernej Pečnik an die Zentral-Kommission in Wien vom 1. März 1891 Arhiv Republike Slovenije, Fond SI AS 1100 K. k. Denkmalamt, K. k. Zentral-Kommission, Funde Krain, Karton 61, Watsch, Gräberfunde, 223/91 (Photokopie im Schriftarchiv des Instituts für Archäologie, C. kr. centralna komisija, Kranjske najdbe, K 61/132)

(…) Ich habe den ganzen platz, und die Waldungen genau durchgereißt, Sehe ich das im Walde der Besitzerin theresia Polanc von Klenik, noch schöne Gräber sein müssen. Ich fange an zu graben, und aufdecke mehrere ganze und verbrannte Gräber. Am 22. August 1889 komme ich auf interessante Fund. Auf einen Punkte gegen Osten gelegen bergauf, finde ich ein Grab, mit Steinen um und um belegen, Ganze Leiche eines keltischen Hauptmanns; Leiche hat gelegen 1 ½ Meter tief; Füße gegen Osten, Kopf gegen Westen. die Antiken, welche ich den 22 Februar 1891 mit meinem Sohn genau gezeichnet habe, in krainischen Landesmuseum die Helme ist ausgestellt, die die anderen Antiken sind noch alle in versteckten Kasten, mit Numern bezeichnet, welche ich bezeichnet habe. Alles

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was der Hauptling alles bei sich Gehabt hat, weil nicht bald einer so viele Antiken und interessante bei sich im Grabe habe, so übersende ich den hohen Herrn diese beiliegende genau Zeichnung was auch alles genau bemessen ist, N. 1. Bronze Helme mit 2 Kämen gut erhalten, 23 cm breit 25 cm hoch ohne Rand und Kämmen, ist genau auf die Helme Beschreibung, N. 2. Bronze Gürtelblech mit Figuren 17 ½ cm lang 8 ½ cm breit sehr gut erhalten, N. 3. Gürtelringe mit spannen 10 cm lange zwei gleiche, N. 4. Eisenhacken 19 cm lang sehr gut erhalten, N. 5. Eiserne Lanze 32 cm lang, beim griefe mit bronze Blech beschlagen, N. 6. Eiserne Lanze 37 cm lang im Griefe mit Bronze beschlagen, N. 7. Eiserne Spitze ungewöhnliche, welche auf ein Holz mit spangen beschlagen war, 19 cm lang, N. 8. Zwei Bronze Fibula, N. 9. Eine eiserne Spitze, N. 10. Ein Messer, N. 11. Bronze Verzierung welche auf den Gürtel beschlagen war. (...) Es gibt noch eine Schriftquelle, die die Zugehörigkeit des Doppelkammhelmes und des Gürtel-blechs mit sechs Tierfiguren zu dem am 22. August 1889 von Pečnik entdeckten Grab bestätigt und dazu noch drei Beigaben – zwei Lanzenspitzen und ein Tüllenbeil – erwähnt: Josef Szom-bathy, Kustos des Naturhistorischen Museums in Wien, hat anlässlich seines Besuches im Landes-museum in Laibach/Ljubljana am 11. September 1889 in seinem Tagebuch 32, Laibach, Rudolfi-num, das in der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums verwahrt wird, auf Seite 37 und 38 Folgendes notiert: Die Funde von Watsch bestehen nebst dem verdrückten 2kämmigen Helm, der ganz dem unserigen gleicht, noch aus 2 Lanzenspitzen, 1 Hohlkelt und 1 Brgürtelblech mit 6 hübschen, in der Manier der Situla [Skizze] ausgeführten Fischvogelfiguren, die von einander verschieden zu sein schienen. Müller [richtig: Müllner] hat nun gefunden, daß die Urnenschichte unter der Skeletschichte durchgeht und daher allerwege älter sein muß. Er zeichnet folgenden Durchschnitt. [Skizze] Das Skelett soll 2 m neben meiner Grabung gefunden worden sein. NB. Letzteres ist wohl richtig, doch nicht neben meiner alten Grabung, sondern neben der, welche Peruzi für mich macht. 13/9 1889 Dank

Für die Erstellung der Abbildungen bin ich meinen Mitarbeitern Drago Valoh und Mateja Belak, für die Durchsicht des Aufsatzes meinem Kollegen Paul Gleirscher vom Landesmuseum für Kärn-ten in Klagenfurt zu großem Dank verpflichtet. Literaturverzeichnis

BOŽIČ 1994: D. BOŽIČ, Orožje. In: Enciklopedija Slovenije 8, Nos–Pli, Ljubljana 1994, 167–168. BOŽIČ 2012: D. BOŽIČ, Vojščak na Vačah poplačal ves trud. Neznana zgodba o velikem odkritju arheologa Jerneja Pečnika. Slovenske novice 22, 25. 9. 2012, 6. BOŽIČ 2013: D. BOŽIČ, Vaško situlo je imel vojščak s čelado. Dragoceno pričevanje 131 let starih rokopisov – Situla je bila najdragocenejši pridatek v grobu mladega bojevnika. Delo 55, 19. 9. 2013, 14. CESTNIK 2009: V. CESTNIK, Arheološka dediščina Vač. Vodič po Arheološki poti Vače. Vače 2009. DESCHMANN 1888: K. Deschmann, Führer durch das Krainische Landes-Museum Rudolfinum in Laibach. Laibach 1888. DULAR 2003: J. DULAR, Halštatske nekropole Dolenjske. Opera Instituti Archaeologici Sloveniae 6, Ljubljana 2003. EGG 1986: M. EGG, Italische Helme. Studien zu den ältereisenzeitlichen Helmen Italiens und der Alpen. Monographien/Römisch-Germanisches Zentralmuseum 11, Mainz 1986. EGG 2003: M. EGG, Waffenbrüder? Eine ungewöhnliche Bestattung der Frühlatènezeit in Novo mesto in Slowenien. Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz 46/2, 1999 (2003) 317–356.

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GABROVEC 1962–1963: S. GABROVEC, Halštatske čelade jugovzhodnoalpskega kroga. Arheološki vestnik 13–14, 1962–1963, 293–347. GABROVEC 1987: S. GABROVEC, Dolenjska grupa. In: S. GABROVEC (Hrsg.), Praistorija jugoslavenskih zemalja 5, Željezno doba, Sarajevo 1987, 29–119. GABROVEC 2006: S. GABROVEC, Stična 2/1, Gomile starejše železne dobe. Katalog. Katalogi in mono-grafije 37, Ljubljana 2006. HENCKEN 1978: H. HENCKEN, The Iron Age Cemetery of Magdalenska gora in Slovenia. American School of Prehistoric Research, Bulletin 32, Cambridge, MA. 1978. HOCHSTETTER 1883: F. v. HOCHSTETTER, Die neuesten Gräberfunde von Watsch und St. Margarethen in Krain. Denkschriften der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 47, 1883, 161–210. KRIŽ 1997: B. KRIŽ, Novo mesto 4, Kapiteljska njiva. Gomila II in gomila III. Carniola Archaeologica 4, Novo mesto 1997. KROMER 1959: K. KROMER, Brezje. Halštatske gomile z Brezij pri Trebelnem. Arheološki katalogi Slovenije 2, Ljubljana 1959. MÜLLNER 1900: A. MÜLLNER, Typische Formen aus den archäologischen Sammlungen des krainischen Landesmuseums „Rudolfinum“ in Laibach in photographischen Reproductionen. Laibach 1900. MURKO/DRAKSLER 2012: M. MURKO/M. DRAKSLER, Arheološke najdbe v Zagorju. Zagorje ob Savi 2012. PEČNIK 1889: B. PEČNIK, Notiz. Mittheilungen der k. k. Central-Commission 15, 1889, 271, Nr. 225. PRELOŽNIK/GUŠTIN 2013: A. PRELOŽNIK/M. GUŠTIN, Cinturoni da parata: esempi di contatti tra l’area veneta e la Dolenjska nell’età del ferro. In: Giulia Fogolari e il suo „repertorio … prediletto e gustosissimo“. Aspetti di cultura figurativa nel Veneto antico, Archaeologia Veneta 35, Padova 2012 (2013), 118–127. RUTAR 1890: S. RUTAR, Prazgodovinska in rimska razkopavanja po Slovenskem l. 1889. Letopis Matice slovenske za leto 1890, V Ljubljani 1890, 117–130. STARE 1955a: F. STARE, Vače. Arheološki katalogi Slovenije 1, Ljubljana 1955. STARE 1955b: F. STARE, Prazgodovinske kovinske posode iz Slovenije. Zbornik Filozofske fakultete 2, 1955, 103–236. STARE 1975: F. STARE, Vače. In: Arheološka najdišča Slovenije, Ljubljana 1975, 204–205. TECCO HVALA/DULAR/KOCUVAN 2004: S. TECCO HVALA/J. DULAR/E. KOCUVAN, Železnodobne gomile na Magdalenski gori. Katalogi in monografije 36, Ljubljana 2004. TERŽAN 1976: B. TERŽAN, Certoška fibula. Arheološki vestnik 27, 1976, 317–536. TERŽAN 1998: B. TERŽAN, Auswirkungen des skythisch geprägten Kulturkreises auf die hallstattzeitlichen Kulturgruppen Pannoniens und des Ostalpenraumes. In: B. HÄNSEL/J. MACHNIK (Hrsg.), Das Karpaten-becken und die osteuropäische Steppe, Südosteuropa-Schriften 20, München, Rahden/Westf. 1998, 511–560. TURK 2005a: P. TURK, Podobe življenja in mita. Ljubljana 2005. TURK 2005b: P. TURK, Bilder aus Leben und Mythos. Ljubljana 2005. TURK 2005c: P. TURK, Images of Life and Myth. Ljubljana 2005. UDOVČ/LEBEN SELJAK 2009: K. UDOVČ/P. LEBEN SELJAK, Mačkovec pri Novem mestu. Arheologija na avtocestah Slovenije 8, Ljubljana 2009. VUGA 1982: D. VUGA, Železnodobne Vače. Kulturni in naravni spomeniki Slovenije 100, Maribor 1982. VUGA 1985: D. VUGA, Viri za zgodovino slovenske arheologije II. Kronika 33, 1985, 105–116. WERNER 1988: W. M. WERNER, Eisenzeitliche Trensen an der unteren und mittleren Donau. Prähisto-rische Bronzefunde XVI/4, München 1988. Dragan BOŽIČ Inštitut za arheologijo ZRC SAZU Novi trg 2 SI-1000 Ljubljana [email protected]

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was der Hauptling alles bei sich Gehabt hat, weil nicht bald einer so viele Antiken und interessante bei sich im Grabe habe, so übersende ich den hohen Herrn diese beiliegende genau Zeichnung was auch alles genau bemessen ist, N. 1. Bronze Helme mit 2 Kämen gut erhalten, 23 cm breit 25 cm hoch ohne Rand und Kämmen, ist genau auf die Helme Beschreibung, N. 2. Bronze Gürtelblech mit Figuren 17 ½ cm lang 8 ½ cm breit sehr gut erhalten, N. 3. Gürtelringe mit spannen 10 cm lange zwei gleiche, N. 4. Eisenhacken 19 cm lang sehr gut erhalten, N. 5. Eiserne Lanze 32 cm lang, beim griefe mit bronze Blech beschlagen, N. 6. Eiserne Lanze 37 cm lang im Griefe mit Bronze beschlagen, N. 7. Eiserne Spitze ungewöhnliche, welche auf ein Holz mit spangen beschlagen war, 19 cm lang, N. 8. Zwei Bronze Fibula, N. 9. Eine eiserne Spitze, N. 10. Ein Messer, N. 11. Bronze Verzierung welche auf den Gürtel beschlagen war. (...) Es gibt noch eine Schriftquelle, die die Zugehörigkeit des Doppelkammhelmes und des Gürtel-blechs mit sechs Tierfiguren zu dem am 22. August 1889 von Pečnik entdeckten Grab bestätigt und dazu noch drei Beigaben – zwei Lanzenspitzen und ein Tüllenbeil – erwähnt: Josef Szom-bathy, Kustos des Naturhistorischen Museums in Wien, hat anlässlich seines Besuches im Landes-museum in Laibach/Ljubljana am 11. September 1889 in seinem Tagebuch 32, Laibach, Rudolfi-num, das in der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums verwahrt wird, auf Seite 37 und 38 Folgendes notiert: Die Funde von Watsch bestehen nebst dem verdrückten 2kämmigen Helm, der ganz dem unserigen gleicht, noch aus 2 Lanzenspitzen, 1 Hohlkelt und 1 Brgürtelblech mit 6 hübschen, in der Manier der Situla [Skizze] ausgeführten Fischvogelfiguren, die von einander verschieden zu sein schienen. Müller [richtig: Müllner] hat nun gefunden, daß die Urnenschichte unter der Skeletschichte durchgeht und daher allerwege älter sein muß. Er zeichnet folgenden Durchschnitt. [Skizze] Das Skelett soll 2 m neben meiner Grabung gefunden worden sein. NB. Letzteres ist wohl richtig, doch nicht neben meiner alten Grabung, sondern neben der, welche Peruzi für mich macht. 13/9 1889 Dank

Für die Erstellung der Abbildungen bin ich meinen Mitarbeitern Drago Valoh und Mateja Belak, für die Durchsicht des Aufsatzes meinem Kollegen Paul Gleirscher vom Landesmuseum für Kärn-ten in Klagenfurt zu großem Dank verpflichtet. Literaturverzeichnis

BOŽIČ 1994: D. BOŽIČ, Orožje. In: Enciklopedija Slovenije 8, Nos–Pli, Ljubljana 1994, 167–168. BOŽIČ 2012: D. BOŽIČ, Vojščak na Vačah poplačal ves trud. Neznana zgodba o velikem odkritju arheologa Jerneja Pečnika. Slovenske novice 22, 25. 9. 2012, 6. BOŽIČ 2013: D. BOŽIČ, Vaško situlo je imel vojščak s čelado. Dragoceno pričevanje 131 let starih rokopisov – Situla je bila najdragocenejši pridatek v grobu mladega bojevnika. Delo 55, 19. 9. 2013, 14. CESTNIK 2009: V. CESTNIK, Arheološka dediščina Vač. Vodič po Arheološki poti Vače. Vače 2009. DESCHMANN 1888: K. Deschmann, Führer durch das Krainische Landes-Museum Rudolfinum in Laibach. Laibach 1888. DULAR 2003: J. DULAR, Halštatske nekropole Dolenjske. Opera Instituti Archaeologici Sloveniae 6, Ljubljana 2003. EGG 1986: M. EGG, Italische Helme. Studien zu den ältereisenzeitlichen Helmen Italiens und der Alpen. Monographien/Römisch-Germanisches Zentralmuseum 11, Mainz 1986. EGG 2003: M. EGG, Waffenbrüder? Eine ungewöhnliche Bestattung der Frühlatènezeit in Novo mesto in Slowenien. Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz 46/2, 1999 (2003) 317–356.

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GABROVEC 1962–1963: S. GABROVEC, Halštatske čelade jugovzhodnoalpskega kroga. Arheološki vestnik 13–14, 1962–1963, 293–347. GABROVEC 1987: S. GABROVEC, Dolenjska grupa. In: S. GABROVEC (Hrsg.), Praistorija jugoslavenskih zemalja 5, Željezno doba, Sarajevo 1987, 29–119. GABROVEC 2006: S. GABROVEC, Stična 2/1, Gomile starejše železne dobe. Katalog. Katalogi in mono-grafije 37, Ljubljana 2006. HENCKEN 1978: H. HENCKEN, The Iron Age Cemetery of Magdalenska gora in Slovenia. American School of Prehistoric Research, Bulletin 32, Cambridge, MA. 1978. HOCHSTETTER 1883: F. v. HOCHSTETTER, Die neuesten Gräberfunde von Watsch und St. Margarethen in Krain. Denkschriften der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 47, 1883, 161–210. KRIŽ 1997: B. KRIŽ, Novo mesto 4, Kapiteljska njiva. Gomila II in gomila III. Carniola Archaeologica 4, Novo mesto 1997. KROMER 1959: K. KROMER, Brezje. Halštatske gomile z Brezij pri Trebelnem. Arheološki katalogi Slovenije 2, Ljubljana 1959. MÜLLNER 1900: A. MÜLLNER, Typische Formen aus den archäologischen Sammlungen des krainischen Landesmuseums „Rudolfinum“ in Laibach in photographischen Reproductionen. Laibach 1900. MURKO/DRAKSLER 2012: M. MURKO/M. DRAKSLER, Arheološke najdbe v Zagorju. Zagorje ob Savi 2012. PEČNIK 1889: B. PEČNIK, Notiz. Mittheilungen der k. k. Central-Commission 15, 1889, 271, Nr. 225. PRELOŽNIK/GUŠTIN 2013: A. PRELOŽNIK/M. GUŠTIN, Cinturoni da parata: esempi di contatti tra l’area veneta e la Dolenjska nell’età del ferro. In: Giulia Fogolari e il suo „repertorio … prediletto e gustosissimo“. Aspetti di cultura figurativa nel Veneto antico, Archaeologia Veneta 35, Padova 2012 (2013), 118–127. RUTAR 1890: S. RUTAR, Prazgodovinska in rimska razkopavanja po Slovenskem l. 1889. Letopis Matice slovenske za leto 1890, V Ljubljani 1890, 117–130. STARE 1955a: F. STARE, Vače. Arheološki katalogi Slovenije 1, Ljubljana 1955. STARE 1955b: F. STARE, Prazgodovinske kovinske posode iz Slovenije. Zbornik Filozofske fakultete 2, 1955, 103–236. STARE 1975: F. STARE, Vače. In: Arheološka najdišča Slovenije, Ljubljana 1975, 204–205. TECCO HVALA/DULAR/KOCUVAN 2004: S. TECCO HVALA/J. DULAR/E. KOCUVAN, Železnodobne gomile na Magdalenski gori. Katalogi in monografije 36, Ljubljana 2004. TERŽAN 1976: B. TERŽAN, Certoška fibula. Arheološki vestnik 27, 1976, 317–536. TERŽAN 1998: B. TERŽAN, Auswirkungen des skythisch geprägten Kulturkreises auf die hallstattzeitlichen Kulturgruppen Pannoniens und des Ostalpenraumes. In: B. HÄNSEL/J. MACHNIK (Hrsg.), Das Karpaten-becken und die osteuropäische Steppe, Südosteuropa-Schriften 20, München, Rahden/Westf. 1998, 511–560. TURK 2005a: P. TURK, Podobe življenja in mita. Ljubljana 2005. TURK 2005b: P. TURK, Bilder aus Leben und Mythos. Ljubljana 2005. TURK 2005c: P. TURK, Images of Life and Myth. Ljubljana 2005. UDOVČ/LEBEN SELJAK 2009: K. UDOVČ/P. LEBEN SELJAK, Mačkovec pri Novem mestu. Arheologija na avtocestah Slovenije 8, Ljubljana 2009. VUGA 1982: D. VUGA, Železnodobne Vače. Kulturni in naravni spomeniki Slovenije 100, Maribor 1982. VUGA 1985: D. VUGA, Viri za zgodovino slovenske arheologije II. Kronika 33, 1985, 105–116. WERNER 1988: W. M. WERNER, Eisenzeitliche Trensen an der unteren und mittleren Donau. Prähisto-rische Bronzefunde XVI/4, München 1988. Dragan BOŽIČ Inštitut za arheologijo ZRC SAZU Novi trg 2 SI-1000 Ljubljana [email protected]