Untitled - Phaidra - Universität Wien

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MASTERARBEIT

Titel der Masterarbeit

„Aktuelle nationale und internationale Anwendungsbeispiele aus dem

Car-Sharing“

Verfasser

Josef Thaddäus Wagner, BSc

angestrebter akademischer Grad

Master of Science (MSc)

Wien, 2012

Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 066 914 Studienrichtung lt. Studienblatt: Masterstudium Internationale Betriebswirtschaft Betreuerin: Ao. Univ.-Prof. Dr. Marion Rauner

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne

Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe.

Die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche

kenntlich gemacht.

Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen Prüfungsbehörde

vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht.

Wien, am 30.08.2012

Unterschrift

Josef Thaddäus Wagner

I

Vorwort

Die Idee zu dieser vorliegenden Arbeit entstand in den letzten Jahren, schon aufgrund

dessen, dass ich seit 15 Jahren regelmäßiger Nutzer des Car-Sharing (CS) in Österreich

bin, in beruflicher wie auch in privater Hinsicht. Durch diese lange Nutzung seit den

Anfängen, wo das CS-System noch in den Kinderschuhen steckte, bis jetzt, konnte ich die

Entwicklung und Verbesserung des CS sehr gut, aber auch mit großem Interesse,

beobachten. Ich bin daher mit den Vor- und Nachteilen des CS – besonders in Wien –

bestens vertraut.

Der letzte Impuls zu dieser Arbeit kam schließlich von Prof. Dr. Marion S. Rauner. Im

Rahmen der Lehrveranstaltung „VK ABWL Innovations- und Technologiemanagement“

im SS 2012 wurde ich mit der Aufstellung einzelner Themen für Gruppendiskussions-

Arbeiten der Studierenden als Tutor betraut.

Aufgabe war es ebenso, den einzelnen Arbeitsgruppen Ausgangsliteratur zur Verfügung zu

stellen und sie bei auftretenden Fragen u.a. über die e-learning-Plattform der Universität

Wien unterstützend anzuleiten. Schließlich wurden alle Ergebnisse der Ausarbeitungen

und Diskussionsbeiträge in den Kurs eingebracht und im Rahmen dieser Arbeit weiter

ausgebaut.

Mein Hauptgedanke als Befürworter des CS gilt der Umwelt und dem praktischen Nutzen.

Durch die allerorts zunehmende Konzentrierung der Verkehrsmittel im städtischen Bereich

– leider auch in Wien – sind die Lärmbelastung und Luftverschmutzung schleichend

immer stärker spürbar, und dieser möchte ich mit meinem kleinen Beitrag dieser Arbeit –

u.a. durch die Nutzung des CS – entgegenwirken.

Auf die geschlechtergerechte Formulierung, wie sie vom Bundesministerium für Bildung,

Wissenschaft und Kultur (2010)1 empfohlen wird, wird aufgrund der leichteren Lesbarkeit

in dieser Arbeit verzichtet. Jegliche verwendeten Begriffe sind immer geschlechtsneutral

gemeint.

Begriffe, Teilsätze, ganze Sätze oder Textabsätze unter Anführungszeichen sind

wortwörtlich aus dem Originaltext übernommen.

Wien, im August 2012

Josef Thaddäus Wagner

1 Wetschanow (2010).

II

Danksagung

Zu allererst möchte ich einen großen Dank an die Betreuerin meiner Diplomarbeit Prof.

Marion Rauner für ihren motivierenden Zuspruch aussprechen und dass sie mich durch

ihre Zusammenarbeit zu dieser Arbeit inspiriert hat.

Besonderer Dank gebührt ebenso Vera für die Durchsicht und die Feedbacks zum Aufbau

dieser Arbeit.

Aufrichtig danken möchte ich Dipl.-Ing. Alexandra Lehmwald für das professionelle

Lektorat und die Korrektur, welche dieser Arbeit den letzten und entscheidenden Schliff

gegeben haben.

Schließlich gilt mein Dank auch meiner Familie und meinen Freunden, die mich, wenn es

darauf ankam, in ermutigender Weise unterstützten.

III

Inhaltsverzeichnis Vorwort .................................................................................................................................................................. I Danksagung ........................................................................................................................................................... II Tabellenverzeichnis .............................................................................................................................................VI Abbildungsverzeichnis ...................................................................................................................................... VII Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................................................... VIII 1 Einleitung ................................................................................................................................................. 1

1.1 Bedeutung von Mobilität in der heutigen Zeit ...................................................................................... 1 1.2 Literatur zum Car-Sharing .................................................................................................................... 2 1.3 Ziel der Arbeit ...................................................................................................................................... 5 1.4 Methodik .............................................................................................................................................. 5

2 Einführung in das Car-Sharing ............................................................................................................. 6 2.1 Begriffsabgrenzung Car-Sharing .......................................................................................................... 6

2.1.1 Definition und Begriff ................................................................................................................ 6 2.1.2 Abgrenzung zu anderen Mobilitätskonzepten ............................................................................. 7

2.2 Entwicklung des Car-Sharing ............................................................................................................. 10 2.2.1 Car-Sharing und seine Geschichte ............................................................................................ 10 2.2.2 International .............................................................................................................................. 11 2.2.3 National..................................................................................................................................... 12

2.3 Sicherheitstechniken und Bionik im Car-Sharing .............................................................................. 13 2.3.1 Schutztechnologien im Car-Sharing ......................................................................................... 13

2.3.1.1 Reservierung .................................................................................................................... 13 2.3.1.2 Versicherung .................................................................................................................... 14 2.3.1.3 Innovative Technologien .................................................................................................. 15 2.3.1.4 Umwelt ............................................................................................................................. 15

2.3.2 Bionik ....................................................................................................................................... 18 2.3.2.1 Begriff und Definitionen .................................................................................................. 18 2.3.2.2 Teilgebiete ........................................................................................................................ 18 2.3.2.3 Anwendungsbeispiele und Firmenprojekte ...................................................................... 19 Parkpilot ............................................................................................................................................ 19 Bionic-Car ......................................................................................................................................... 21 Autoreifen ......................................................................................................................................... 24 Autolack ............................................................................................................................................ 26

2.4 Patente und Lizenzen im Car-Sharing ................................................................................................ 28 2.4.1 Patente....................................................................................................................................... 28

2.4.1.1 Global Positioning System (GPS) .................................................................................... 28 2.4.1.2 RFID (radio frequency identification) .............................................................................. 30

2.4.2 Anmeldung und Nutzung im Car-Sharing anhand von ausgewählten Ländern ........................ 30 2.4.2.1 Europa .............................................................................................................................. 30 2.4.2.2 USA .................................................................................................................................. 32 2.4.2.3 Kanada.............................................................................................................................. 33 2.4.2.4 Australien ......................................................................................................................... 33 2.4.2.5 Japan ................................................................................................................................. 34 2.4.2.6 China ................................................................................................................................ 34

2.4.3 Lizenzen .................................................................................................................................... 34 2.5 Pro und Kontra – Car-Sharing ............................................................................................................ 35

2.5.1 Hindernisse und Hemmnisse im Car-Sharing ........................................................................... 35

IV

2.5.1.1 Seitens der Nutzer ............................................................................................................ 36 2.5.1.2 Seitens der Car-Sharing-Betreiber ................................................................................... 36

2.5.2 Chancen im Car-Sharing seitens der Nutzer ............................................................................. 38 2.5.2.1 Kostenersparnis für Kunden............................................................................................. 38 2.5.2.2 Auswahl verschiedener Fahrzeug-Modelle ...................................................................... 39

3 Marktpositionierung eines Car-Sharing-Anbieters ........................................................................... 40 3.1 Strategien der Markteinführung ......................................................................................................... 40

3.1.1 Car-Sharing in den Niederlanden ............................................................................................. 40 3.1.1.1 Markteinführungsschritte ................................................................................................. 40 3.1.1.2 Beispiele von Car-Sharing in den Niederlanden .............................................................. 41 Unternehmen Greenwheels ............................................................................................................... 41 Unternehmen car2go in Amsterdam ................................................................................................. 44

3.1.2 Car-Sharing in Frankreich ........................................................................................................ 48 Exkurs: Frankreichs Verkehrssituation ............................................................................................. 49 3.1.2.1 Markteinführungsschritte – (Maßnahmen zur Strategie) ................................................. 49 3.1.2.2 Beispiele von Car-Sharing in Frankreich ......................................................................... 54 Unternehmen car2go in Lyon ........................................................................................................... 54 Unternehmen Autolib ........................................................................................................................ 55 Unternehmen Mobizen ...................................................................................................................... 57 Unternehmen Okigo .......................................................................................................................... 58

3.2 Kooperationen bei Car-Sharing-Betreibern........................................................................................ 60 3.2.1 Geschichte des Car-Sharing in Österreich ................................................................................ 60 3.2.2 Geschichte des Car-Sharing in der Schweiz ............................................................................. 61 3.2.3 Joint Venture ............................................................................................................................ 63

3.2.3.1 Theoretischer Überblick ................................................................................................... 63 3.2.3.2 Zwischen Denzel und Mobility ........................................................................................ 64

3.2.4 Kooperationen .......................................................................................................................... 65 3.2.4.1 Vorteile ............................................................................................................................ 67 3.2.4.2 Nachteile .......................................................................................................................... 67 Exkurs: Konkurrenzmarktanalyse ..................................................................................................... 67

3.3 Fördermöglichkeiten .......................................................................................................................... 68 Warum sollen Car-Sharing-Projekte gefördert werden? ................................................................... 68

3.3.1 Förderungen des Car-Sharing seitens der EU ........................................................................... 69 3.3.1.1 7. Forschungsrahmenprogramm ....................................................................................... 69 Antrag für ein zukünftiges Car-Sharing-Unternehmen ..................................................................... 70 Einordnung einer Projektidee ........................................................................................................... 71 Konsortialbildung ............................................................................................................................. 71 Projektanträge im 7. FRP .................................................................................................................. 72 Evaluierung von Projektanträgen im 7. FRP..................................................................................... 72 3.3.1.2 Eurostars .......................................................................................................................... 73 3.3.1.3 EU-Projekt MOMO ......................................................................................................... 74 Das Leuchtturmprojekt für zukunftsfähige Mobilität ....................................................................... 74 Erwartete Resultate ........................................................................................................................... 75 Projektverlauf ................................................................................................................................... 76 Auf Wiedersehen MOMO................................................................................................................. 78

3.3.2 Pilotprojekt eMORAIL ............................................................................................................. 80 3.3.2.1 Einführung ....................................................................................................................... 80 3.3.2.2 Beschreibung des Projektes „eMORAIL“ ........................................................................ 81 3.3.2.3 Projektleitung und Management ...................................................................................... 83

V

3.3.2.4 eMORAIL als neuer Ansatz des Sharing ......................................................................... 84 eCar-Sharing ..................................................................................................................................... 84 eBike-Sharing .................................................................................................................................... 85 3.3.2.5 Ziel des Projektes ............................................................................................................. 85 3.3.2.6 Leistungen, Service und Konditionen .............................................................................. 86 3.3.2.7 Entwicklungsfelder........................................................................................................... 87 Fahrzeugschnittstelle mit On Board Unit (OBU) und Smartphone ................................................... 87 Disposition und Abrechnungsapplikation ......................................................................................... 88 Ladeinfrastruktur ............................................................................................................................... 88 Infotainment-Center .......................................................................................................................... 89 Marktanalyse und -forschung ............................................................................................................ 89 Design und Benutzerfreundlichkeit ................................................................................................... 89 3.3.2.8 Partner des Projektes „eMORAIL“ .................................................................................. 90 3.3.2.9 Nominierung für Staatspreis ............................................................................................. 90

4 Nationale und internationale Beispiele des Car-Sharing ................................................................... 91 4.1 Innovative Car-Sharing-Mobilitätskonzepte in Österreich ................................................................. 91

4.1.1 Car-Sharing in Wien ................................................................................................................. 91 4.1.1.1 Car2go .............................................................................................................................. 92 4.1.1.2 Mobilitätskonzept ............................................................................................................. 94 4.1.1.3 Geschäftsgebiet ................................................................................................................ 95 4.1.1.4 Voraussetzungen der Nutzung .......................................................................................... 98 4.1.1.5 Tarife und Tarifpolitik .................................................................................................... 100

4.1.2 Car-Sharing in Salzburg .......................................................................................................... 102 4.1.2.1 Das E-Mobil „EMIL“ ..................................................................................................... 103 4.1.2.2 Geschäftsgebiet .............................................................................................................. 104 4.1.2.3 Voraussetzungen der Nutzung ........................................................................................ 107 4.1.2.4 Tarife und Tarifpolitik .................................................................................................... 108

4.2 Car-Sharing in Deutschland ............................................................................................................. 111 4.2.1 Historische Entwicklung ......................................................................................................... 111 4.2.2 Car-Sharing-Verbünde ............................................................................................................ 112 4.2.3 Organisationen ........................................................................................................................ 112 4.2.4 Car-Sharing-Unternehmen „cambio“ ...................................................................................... 113

4.2.4.1 Erfahrung........................................................................................................................ 113 4.2.4.2 Bedürfnisorientiert ......................................................................................................... 113 4.2.4.3 Ist-Zustand...................................................................................................................... 114

Schlussbemerkungen ......................................................................................................................................... 115 Quellenverzeichnis ............................................................................................................................................. 116

Literatur ........................................................................................................................................... 116 Internetquellen................................................................................................................................. 120

Anhang 1: Zusammenfassung ............................................................................................................................... i Anhang 2: Lebenslauf ........................................................................................................................................... v

VI

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Tarifliste bei Greenwheels .............................................................................................................. 43 Tabelle 2: Preisliste von car2go ....................................................................................................................... 45 Tabelle 3: Möglicher Ablauf zur Bildung einer Markteinführungsstrategie bei CS-Betreibern ...................... 50 Tabelle 4:Tarife von car2go. ............................................................................................................................ 55 Tabelle 5: Tarife von Autolib. .......................................................................................................................... 56 Tabelle 6: Tarife bei Mobizen. ......................................................................................................................... 58 Tabelle 7: Vorteile von Denzel Mobility CarSharing durch Kooperationen mit diversen Organisationen ...... 66 Tabelle 8: Bedeutendste Tage im Projektverlauf ............................................................................................. 79 Tabelle 9: Einführung von car2go in Ländern und Städten (Stand Juli 2012) ................................................. 94 Tabelle 10: Ausstattungsmerkmale der „car2go edition“ ................................................................................ 98 Tabelle 11: Nutzungs-Tarife von car2go in Wien ......................................................................................... 101 Tabelle 12: Nutzungs-Tarife von EMIL in Salzburg im Vergleich Privat-, und Gewerbekunden) ................ 110 Tabelle 13: Tarife bei Cambio-CS. ................................................................................................................ 114

VII

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Car-Sharing im Vergleich zu anderen Transportmitteln.............................................................. 7 Abbildung 2: Definitionen des Car-Sharing ...................................................................................................... 8 Abbildung 3: Formen der gemeinschaftlichen PKW-Nutzung .......................................................................... 9 Abbildung 4: Entwicklung der Kundenzahlen von Mobility Schweiz ............................................................. 12 Abbildung 5: Entwicklung spezifischer CO2-Emissionen von PKW-Neuzulassungen .................................. 17 Abbildung 6: Parkpilot .................................................................................................................................... 20 Abbildung 7: Ultraschallimpulse der Fledermaus und zurückreflektiertes Echo ............................................ 21 Abbildung 8: Kofferfisch ................................................................................................................................ 22 Abbildung 9: Skelett des Kofferfischs ............................................................................................................. 23 Abbildung 10: Bionic-Car ............................................................................................................................... 24 Abbildung 11: Katzenpfote beim Laufen ........................................................................................................ 25 Abbildung 12: Katzenpfote beim Bremsen ..................................................................................................... 25 Abbildung 13: links: Profil des ContilPremiumContactTM, rechts: asymetrisches Profil ................................ 26 Abbildung 14: Blatt der Lotosblume (Nelumbo nucifera) ............................................................................... 27 Abbildung 15: Auszug aus dem Patent des GPS ............................................................................................. 29 Abbildung 16: Funktionsweise der Ortungstechnologie des GPS ................................................................... 32 Abbildung 17: Schematischer Aufbau des Smart ............................................................................................ 47 Abbildung 18: Struktur des Equity Joint Venture ........................................................................................... 64 Abbildung 19: Teilnahmekriterien am 7. FRP. ............................................................................................... 70 Abbildung 20: Geschäftsgebiet von car2go in Wien....................................................................................... 97 Abbildung 21: (Lade)Stationen von EMIL im und um das Stadtgebiet von Salzburg .................................. 106

VIII

Abkürzungsverzeichnis

€ Euro

AG Aktiengesellschaft

App Application

ARBÖ Auto-, Motor- und Radfahrerverbund Österreichs

ATG AutoTeilet Genossenschaft

ATÖ AutoTeilen Österreich

AUD Australischer Dollar

Aufl. Auflage

BASF Badische Anilin- & Soda-Fabrik

bcs Bundesverband CarSharing

BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung

BMVIT Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie

bspw. beispielsweise

ca. circa

CIPO Canadian Intellectual Property Office

CO2 Kohlenstoffdioxid

CS Car-Sharing

CSO Car-Sharing Organisation

CSU Car-Sharing Unternehmen

CW-Wert Strömungswiderstandskoeffizient

d.h. das heißt

DB Deutsche Bahn

e.V. eingetragener Verein

IX

EMV Rahmennutzvertrag

EPÜ Europäische Patentübereinkunft

ERS Elektronisches Reservationssystem

et al. et alii

EU Europäische Union

EUR Euro

F&E Forschung und Entwicklung

f. folgende

ff. fortfolgende

FRP Forschungsrahmenprogramm

FS Führerschein

g Gramm

g/km Gramm pro Kilometer

ggf. gegebenenfalls

GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung

GPS Global Positioning System

GSM Global System for Mobile Communication

h Stunde

Hrsg. Herausgeber

i.d.H. in der Höhe

inkl. inklusive

IVB Innsbrucker Verkehrsbetriebe

KFZ Kraftfahrzeug

kg Kilogramm

kHz Kilohertz

X

km Kilometer

km/h Kilometer pro Stunde

KMU Kleine und Mittlere Unternehmen

kWh Kilowattstunde(n)

LV.-Nr. Lehrveranstaltungsnummer

Matr.-Nr. Matrikelnummer

Mio. Million(en)

Mo-Fr Montag bis Freitag

MOMO more options for energy efficient mobility through Car-Sharing

ms Millisekunden

MwSt. Mehrwertsteuer

Nr. Nummer

Ö Österreich

ÖAMTC Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touring Club

ÖBB Österreichische Bundesbahnen

OBU On-Board-Unit

ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr

ÖV Öffentlicher Verkehr

PIN Personal Identification Number

PKW Personenkraftwagen

PROCOTIP Promotion Cooperative du Transport Individuel Publique

RFID Radio Frequency Identification

RNuV Rahmennutzvertrag

S. Seite

s. siehe

XI

SBB Schweizerische Bundesbahnen

sog. sogenannt

SS Sommersemester

TCRP Transit Cooperative Research Program

TU Technische Universität

u.a. und anderem

U-Bahn Untergrundbahn oder Metro

UMTS Universal Mobile Telecommunications System

USA United States of America

USD United States dollar

USPTO United States Patent and Trademark Office

usw. und so weiter

VCD Verkehrsclub Deutschland

VCÖ Verkehrsclub Österreich

vgl. vergleiche

VVV Verkehrsverbund Vorarlberg

z.B. zum Beispiel

zw. zwischen

zzgl. zuzüglich

1

1 Einleitung

1.1 Bedeutung von Mobilität in der heutigen Zeit

Die zunehmende Entwicklung des industriellen Fortschritts brachte eine sukzessive

räumliche Trennung von Wohnstätte, Arbeitsplatz, Freizeit und Verkehr.2 Vorausgehendes

einschneidendes Ereignis war der Bau des ersten Automobils mit Verbrennungsmotor von

Carl Benz und Gottlieb Daimler im Jahr 1886, was die Welt und das Leben der Menschen

vollständig revolutionierte.3

Damit veränderte sich auch das Verständnis des Zeitgefühls, wobei die Muße an

Bedeutung verlor. Die Geschwindigkeit in allen Belangen des Lebens wurde immer

selbstverständlicher. Das Leben der Menschen ist im heutigen Zeitalter sehr stark geprägt

durch das schnelle Vorankommen von A nach B. Zumeist ist es nicht von großer Relevanz,

in welcher Form und Art dies stattfinden soll.4

Dabei hat die zeitliche und örtliche Unabhängigkeit oberste Priorität und daher soll das

Verkehrsmittel auch schnell zur Verfügung stehen.5,6

Im urbanen Raum stehen mehrere Mittel zur Verfügung. Abgesehen vom eigenen Auto

kann noch das öffentliche Verkehrsnetz genützt werden, was aber den Nachteil hat, dass es

nicht immer und sofort verfügbar ist, vor allem in der Nachtzeit.7

Aus dieser Notwendigkeit heraus, doch unabhängig vom öffentlichen Verkehrsnetz und

nicht unbedingt im Besitz eines eigenen Autos zu sein, haben sich Mobilitätssysteme

entwickelt, die den Besitz eines eigenen Autos hinfällig machen. Die Erfindung des CS

war „die“ Errungenschaft, die Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit im Umweltbereich

(Luftverschmutzung durch CO2- und Russpartikelemissionen durch KFZ) garantiert, aber

auch die zunehmende Verkehrsmittelkonzentration auf den Straßen (Staus,

Parkplatzproblematik und Lärmbelastung) entschärft.8

2 Vgl. Dorn und Gabert (2010, S. 1, 3). 3 Vgl. Dorn und Gabert (2010, S. 1). 4 Anmerkung des Verfassers. 5 Vgl. Jungwirth (2000, S. 1). 6 Vgl. Petersen (1995). 7 Anmerkung des Verfassers. 8 Vgl. Dorn und Gabert (2010, S. 1).

2

1.2 Literatur zum Car-Sharing

Dieser Abschnitt soll einen Überblick über die Literatur, die es zum Thema CS gibt, geben.

Wanner (2003) hat in Deutschland in der Stadt Karlsruhe über Befragungen mit Nutzern

des CS aus dem gewerblichen Bereich, dem CS-Anbieter Stadtmobil Karlsruhe GmbH &

Co. KG, und mit jenen, die das Angebot nicht nutzen, den Status quo der Nutzung des CS

im Geschäftsbereich dargestellt. Aus den Ergebnissen der Befragung ermittelte die Autorin

Empfehlungen für weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Höhere Attraktivität für eine

Nutzung des CS-Angebots ist laut der Befragten eine Kostenersparnis zwischen

verschiedenen Mobilitätsalternativen. Ebenso entscheiden sich die Befragten u.a. für eine

Nutzung, wenn diese auf Probe zu vergünstigten Konditionen ist. Weiterer Aspekt für eine

CS-Nutzung ist die hohe Flexibilität; das sind Kurzzeitnutzung und kurzfristige

Nutzungsmöglichkeiten und außerdem eine Auswahl von verschiedenen FZ-Typen.

Ökologische Motive, der Image-Gewinn und der Aspekt des Stellplatzmangels spielen bei

der Nutzung von CS eine untergeordnete Rolle. Stellplätze gibt es ohnehin im

Stadtzentrum. Die Meinung der Nicht-Nutzer bspw. ergibt, dass zu wenig

Nutzungsflexibilität gegeben ist. Es werden größtenteils die zur Verfügung stehenden

Firmenwagen genutzt. Hinzu kommt, dass die meisten Unternehmen unter den Nicht-

Nutzern CS nicht kennen. Sie kritisieren ebenso die Kompliziertheit in der Handhabung

und die geringe Bequemlichkeit. Repräsentative FZ stehen an erster Stelle.9

Um eine Nachhaltigkeit in der Nutzung des CS zu gewährleisten, haben sich

Kooperationen zwischen öffentlichem Nahverkehr und dem CS-FZ bewährt. Da gerade

Privatauto-Besitzer nicht gerne auf ihr eigenes Auto verzichten wollen, soll durch günstige

Angebote eine höhere Attraktivität geschaffen werden, damit der Umstieg leichter fällt.10,11

Kultur-soziologisch aufbereitet wird Nachhaltigkeit im Automobilbereich bei

Bittlingmayer (2000). Schlagwörter dieser Publikation sind Nutzen, Verzichten in einer

„Genuss-„ und „Erlebnisgesellschaft“.12

Müller (2012) stellt das CS als zukünftigen Löser von Parkraumproblemen dar, wie dies

bereits ein Anliegen der Stadt Bremen ist.13 Nach Mietzsch (2012) soll CS eine Rolle in

9 Vgl. Wanner (2003). 10 Vgl. Loose und Glotz-Richter (2012). 11 Vgl. Nickel (2012). 12 Vgl. Bittlingmayer (2000). 13 Vgl. Müller (2012).

3

der Stadtentwicklung spielen. Durch die Reduktion von KFZ werden neue Flächen im

Straßenraum geschaffen.14

Im Speziellen hat sich Sakhdari (2006) mit ihrer Publikation über die

Vermarktungsstrategien des CS in Deutschland, welche Faktoren die Weiterentwicklung

und Markteinführung hemmen bzw. fördern, auseinandergesetzt. „Diffusionsprojekte“,

Netzbildung sind mögliche Voraussetzungen einer Einführung. Sie zeigt die Abhängigkeit

einer erfolgreichen Einführung von „einflussreichen Konsumenten im Privatbereich“, wie

auch von Nutzern im professionellen Bereich.15

Besonders an Unternehmer und Politiker gerichtet, ist das Werk von Baisch (2011).

Konkrete Handlungsoptionen und Praxisbeispiele, wie u.a. CS zur Energieeffizienz, geben

Anleitung zur CO2-Reduktion, nicht nur im Wohn-, sondern auch im Industriebereich.16

In ökonomischer wie auch soziodemographischer Hinsicht hat sich Petersen (1995)

auseinandergesetzt. Er stellt CS dem „Property-Rights-Ansatz“ gegenüber. Als

Praxisbeispiel gibt er die erste Gründungsorganisation des CS in Deutschland an, geprägt

von sozialen, technischen und betriebswirtschaftlichen Problemen. Diesen Umständen

entgegen, setzt er Lösungsansätze.17

Das BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) hat 2000 ein

Projekt in Auftrag gegeben, in dem die Akzeptanz des CS im näheren Wohnbereich in

Wien aufgezeigt werden soll. Untersucht wurden zwei Wiener Bezirke, der 18. und 20.

Bezirk. Ergebnisse der Befragungen sind z.B. der Mangel an Information über CS (u.a.

Standplatznähe), Wissen um das Image der Umweltfreundlichkeit des CS, geringe Kosten

und kompliziertes Abwicklungssystem bei Nutzung. CS soll kostengünstig, mit weniger

Wartungsarbeiten als beim eigenen Privat-FZ verbunden und sofort verfügbar sein.

Generell gesehen, bedarf es weiterer Informationspolitik über CS.18

Weitere Berichte über den Status quo von CS gibt es in Deutschland vom Bundesverband

CarSharing e.V., 19, 20 in Österreich vom BMLFUW (Bundesministerium für Land- und

Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft), gemeinsam mit dem BMVIT

(Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie) und BMWFJ

14 Vgl. Mietzsch (2012). 15 Vgl. Sakhdari (2006). 16 Vgl. Baisch (2011). 17 Vgl. Petersen (1995). 18 Vgl. Herry und Rosinak (2000) [Zugriff am 15.06.2012]. 19 Vgl. Loose (2011) [Zugriff am 19.06.2012]. 20 Vgl. Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) (2012) [Zugriff am 19.06.2012].

4

(Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend),21 und von Czermak und Rauh

(1997) über CS in Wien.22

In einem 3-jährigen Forschungsprojekt zu CS in Deutschland des Wuppertal Instituts für

Klima, Umwelt und Energie GmbH (2007), gefördert vom Bundesministerium für

Wirtschaft und Technologie, wurden Marktperspektiven für CS in Bezug auf Privat- und

Geschäftskunden ermittelt. Dazu wurden Nutzer und ihre Nutzungsarten in Großstädten

Deutschlands in quantitativer und qualitativer Hinsicht untersucht, um letztendlich

Aussagen über klimarelevante Faktoren (CO2-Emissionen) zu treffen. Aus den

Ergebnissen geht hervor, dass traditionellerweise CSO aus Selbsthilfegruppen entstanden

und in kleinen urbanen Räumen zu finden waren, hingegen aktuelle CSO sich in großen

Ballungszentren befinden und dort der Konkurrenzdruck sehr hoch ist. Um Professionalität

anbieten zu können, sind die CSO gänzlich an die Nutzungsgebräuche der Kunden

orientiert. Weiters konnte festgestellt werden, dass die Geschäftskunden im Gegensatz zu

den Kleinkunden CS-Mobile häufiger nutzen, besonders Mittelklassewagen, und im

Schnitt mehr km im Jahr fahren. In einer Hochrechnung kann ab dem Jahr 2020 eine

Einsparung von 3,3% der genannten Emission ermittelt werden. Derzeit sind es lediglich

0,03% (Stand 2005).23

P2P Car-Sharing in den USA ist eine Online-Plattform, auf der 240 Personen ihre Autos

vermieten und 1.500 Mieter das Angebot nutzen.24 Weitere Standorte sind Frankreich,

Spanien, Deutschland und Schweden. Lews und Simmons (2012) haben Bucher und

Autoverleiher am nordamerikanischen und europäischen Kontinent untersucht, um mit den

Ergebnissen ihrer Studie Lösungen zur weiteren Annäherung an potentielle Kunden im

städtischen Bereich anbieten zu können.25

Die Untersuchung von Martin und Shaheen (2011) stellt die Auswirkung von CSO in den

USA auf Emissionen dar. CS-Nutzung erhöht minimal die Emissionen, jedoch vermindert

jeder einzelne CS-Nutzer die Emissionen, indem er auf den Gebrauch des eigenen Autos

verzichtet oder weniger fährt.26

21 Vgl. BMLFUW, BMVIT, BMWFJ (2012) [Zugriff am 19.06.2012]. 22 Vgl. Czermak und Rauh (1997). 23 Vgl. Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie GmbH (2007) [Zugriff am

28.8.2012]. 24 Vgl. Weigert (2011), P2P Carsharing, Hohe Erwartungen in einen jungen Markt

[Zugriff am 28.8.2012]. 25 Vgl. Lewis und Simmons (2012). 26 Vgl. Martin und Shaheen (2011).

5

Weiters können Pesch (1996) und Franke (2001) zum Thema CS erwähnt werden.27,28

1.3 Ziel der Arbeit

Diese Arbeit soll herausfinden, wie die derzeitige Situation des CS in Europa anhand von

Österreich, Deutschland, Schweiz, den Niederlanden und Frankreich aussieht.

Es sollen Vergleiche mit verschiedenen nationalen und internationalen Anbietern angestellt

werden Weiters sollen Möglichkeiten gefunden werden, wie sich das CS-System im

Betrieb und Marktstellung weiterentwickeln lässt.

Außerdem sollen Fragen erörtert werden, wie sich CS weiterhin am Markt positionieren

kann, welche ökologischen Faktoren für den einzelnen Nutzer und die Politik wichtig sind,

damit die Marktstellung des CS erhalten bleiben kann und welche Bedeutung CS für die

Zukunft hat.

1.4 Methodik

Es wird der Status quo dargestellt in Form des beschreibenden und erklärenden Typus der

Fragestellungen. Dies wird erreicht durch literarische Vergleiche in den Themen

Technologie, Forschung und Förderung sowie Seitens der Nutzer und CSO.

Die dafür geeigneten Quellen sind Online-Portale, um über die praktischen Anwendungen

des CS berichten zu können, wie auch Literatur der wissenschaftlichen Forschung in

Online-Portalen einzelner Institute und ebenso Fachliteratur in diversen Bibliotheken in

Wien.

27 Vgl. Pesch (1996). 28 Vgl. Franke (2001).

6

2 Einführung in das Car-Sharing

Dieses Kapitel stellt überblicksartig eine kurze Begriffsabgrenzung des CS im Abschnitt

2.1, eine Definition zum Begriff sowie die Abgrenzung zu anderen Mobilitätskonzepten

dar. Der Abschnitt 2.2 zeigt die Entwicklung des CS anhand seiner nationalen und

internationalen Geschichte. Der Abschnitt 2.3 behandelt Schutztechnologien und Bionik in

seinen Unterabschnitten. Den Abschluss dieses Kapitels zur Einführung in das CS bildet

mittels einer Abhandlung über Patente und Lizenzen im CS (siehe Abschnitt 2.4) sowie

dem Aufzeigen von Hindernissen, Hemmnissen und Chancen im CS jeweils seitens der

Nutzer und Betreiber der Abschnitt 2.5.

2.1 Begriffsabgrenzung Car-Sharing

Im Folgenden werden Begriffe und Definitionen sowie die Abgrenzung zu anderen

Mobilitätskonzepten beschrieben.

2.1.1 Definition und Begriff

Grundsätzlich ist die Definition des CS die gemeinschaftliche Nutzung über eigenständige

Organisationen, die dafür FZ zur Verfügung stellen; CS wird ebenso als Begriff für das

Teilen von Autos verwendet. Die Definition dieses Konzepts wird mit Entkoppelung von

persönlichem Eigentum und individueller Nutzung, wobei das individuelle Nutzungsrecht

durch ein kollektives ersetzt wird, beschrieben. 29,30

Ferner werden zwei Grundformen des CS unterschieden, nach der Art der Kooperation, bei

der zw. CS und Carpooling unterschieden wird. Dabei wird CS durch eine zeitlich

versetzte (serielle) Nutzung der FZ charakterisiert, Carpooling hingegen über die parallele

Nutzung. Zum Carpooling zählen bspw. organisierte Formen (Pendlervermittlungen,

Mitfahrzentralen) und private Pendler- und Fahrgemeinschaften. Für detailliertere

Definitionen und Begriffsabgrenzungen wird auf den folgenden Abschnitt sowie auf

Petersen (1995) und Bittlingmayer (2000) verwiesen.31

29 Vgl. Wanner (2003, S.7). 30 Vgl. Baum und Pesch (1994). 31 Vgl. ebenda.

7

2.1.2 Abgrenzung zu anderen Mobilitätskonzepten

Alternativen zum CS gibt es viele, z.B. Taxi, Bahn oder Fahrrad.32 Abbildung 1 vergleicht

verschiedene Transportmittel mit dem CS in Bezug auf Flexibilität und Reisedistanz.33

Abbildung 1: Car-Sharing im Vergleich zu anderen Transportmitteln

Quelle: Eigene Darstellung nach Millard-Ball et al. (2005, S. 37) [Zugriff am 12.06.1012].

Mit dem Fahrrad können kurze Strecken auf billige und umweltfreundliche Weise

zurückgelegt werden. In größeren Städten gibt es auch Fahrrad-Verleihsysteme. Taxis

eignen sich auch für kurze Strecken; im Vergleich zum Fahrrad sind sie schneller, aber

auch sehr viel teurer. 34 Eine andere Möglichkeit sind öffentliche Verkehrsmittel (z.B.

Wiener Linien) oder Bahn und Bus, wobei diese für längere Wegstrecken genutzt werden

(Abbildung 1). 35 Fernbusse wie z.B. Eurolines legen dabei besonders lange Strecken

zurück. Das Angebot für Fernbusse in Europa ist aber noch sehr gering und das Ticket

muss meistens schon einige Tage im Voraus gebucht werden. Trotzdem werden die

günstigen Fernbusse immer beliebter; und es gibt bereits mehrere Busse täglich, die zu

festen Zeiten größere Städte in Europa anfahren. Ein anderes Transportmittel ist der

Mietwagen. Dieser kann über verschiedene Wege gebucht werden, entweder direkt in der

Niederlassung, telefonisch oder per Internet. Der Preis des Mietwagens hängt meist von

32 Vgl. Janzing (2007) [Zugriff am 12.06..2012]. 33 Vgl. Millard-Ball et al. (2005, S. 37). [Zugriff am 12.06.1012]. 34 Vgl. Rieckmann (2011) [Zugriff am 12.06.2012]. 35 Vgl. Dorn und Gabert (2010, S. 12).

8

der Größe des FZ ab; die Kosten für einen Kleinwagen können ungefähr 70 € pro Tag

betragen. 36

Im Gegensatz zum Mietwagen wird beim CS nur einmal ein Vertrag abgeschlossen, und

der Kunde kann das FZ dann jederzeit buchen. Außerdem befinden sich Mietwagen immer

zentral in der Nähe des Mietwagenanbieters, während die CS-FZ dezentral in ganzen

Geschäftsgebieten aufgestellt sind. Weiters werden beim Mietwagen auch Kosten

verrechnet, sobald der Wagen irgendwo abgestellt wird. Beim CS hingegen verursacht ein

am Standplatz abgestelltes Auto keine Kosten für den Benutzer, da das FZ wieder frei ist

und nur die tatsächliche Nutzung berechnet wird.37

Eine besondere Form der Vermietung ist das Leasing. Im Vergleich zur Miete wird ein FZ

beim Leasing für einen längeren Zeitraum vermietet, wobei monatliche Zahlungen

anfallen. Am Ende der Leasingperiode kann das FZ wieder zurückgegeben werden, oder es

besteht die Möglichkeit eines Kaufs. In Deutschland wird bereits jedes vierte FZ mittels

Leasing angeschafft.38

Abbildung 2: Definitionen des Car-Sharing

Quelle: Millard-Ball et al. (2005, S. 23) [Zugriff am 12.06.1012].

Es ist nötig, den Begriff Car-Sharing CS von anderen verwandten Mobilitätskonzepten

abzugrenzen. Der Begriff CS wird mit den Konzepten von Carpooling, Car Clubs und Ride

Sharing verglichen (siehe dazu Abbildung 2). Der Begriff CS in Großbritannien wird mit

dem Begriff des amerikanischen Carpooling und RideSharing gleichgesetzt. Das britische

36 Vgl. Spiegel Online (2010) [Zugriff am 12.06.2012]. 37 Vgl. Seidl (2010, S. 3). 38 Vgl. Williams (2007, S. 1099).

9

Car Clubs entspricht dem amerikanischen CS. In dieser Arbeit wird die amerikanische

Definition verwendet.39

Die unterschiedlichen Konzepte werden anhand zweier Kriterien unterschieden, nämlich

von der Art der Kooperation und des Grades der Formalisierung. Es gibt mehrere Formen

der gemeinschaftlichen PKW-Nutzung. Beim Sharing wird das FZ nacheinander geteilt

und nicht gleichzeitig gemeinsam genutzt. Das Sharing kann informell oder formell sein,

z.B. ist es formell, wenn es durch ein Unternehmen in Form von Taxis, Mietwagen oder

CS organisiert wird. Carpooling unterscheidet sich von CS dadurch, dass ein FZ parallel

von mehreren Personen gemeinsam genutzt wird und nicht nacheinander (Abbildung 3).40

Abbildung 3: Formen der gemeinschaftlichen PKW-Nutzung

Quelle: Schmidt (2011, S. 5).

Bei der informellen Variante des Pooling handelt es sich z.B. um Fahrgemeinschaften,

wobei ein Autobesitzer andere Personen, die dasselbe Ziel haben, im eigenen FZ

mitnimmt. Diese Möglichkeit ist nützlich für Personen, die öfters oder täglich ein

gemeinsames Ziel haben, wie z.B. Arbeitskollegen. Eine Fahrgemeinschaft kann ein

unkompliziertes Transportmittel für Freunde, Kollegen oder Nachbarn sein.41

Innerhalb des formellen Carpooling kann zw. öffentlichem Carpooling, das jedem

zugänglich ist, oder Carpooling-Initiativen, die nur einem eingeschränkten Personenkreis

zugänglich sind, unterschieden werden. Die DaimlerChrysler AG führte z.B. ein

eingeschränktes Carpoolingsystem (FahrPlus) für die eigenen Mitarbeiter in Stuttgart ein.42

39 Vgl. Millard-Ball et al. (2005, S. 23) [Zugriff am 12.06.1012]. 40 Vgl. Schmidt (2011, S. 5). 41 Vgl. Spiegel Online (2010) [Zugriff am 12.06.2012]. 42 Vgl. Williams (2007, S. 1099f.).

10

Frei zugängliches Carpooling sind Mitfahrgelegenheiten, die meist über das Internet

vermittelt werden. Diese Möglichkeit wird vor allem für längere Strecken oder Fahrten

innerhalb einer Region genutzt. Plattformen wie „mitfahrgelegenheit.at“, Taxistop in

Belgien oder Centro de Viaje Compartido in Spanien bringen Pendler und Fahrer

zusammen. Die Vermittlung über das Internet ist kostenlos und die Parteien können

vereinbaren, wie sie die Fahrtkosten aufteilen.43

Der Verfasser hält abschließend fest, dass CS im Allgemeinen nicht nur nützlich im Bezug

auf die Wirtschaft ist, sondern nebenbei auch noch einen umweltschonenden Effekt hat.

Diese sich in der letzten Zeit von den klassischen Mobilitätskonzepten immer stärker

etablierende Form der Autonutzung hat sicher sehr großes Potential für die Zukunft.

Derzeit wird es in viel zu wenigen Metropolen, Großstädten und sehr wenigen kleineren

urbanen Gebieten betrieben. Ein mittel- bis langfristiger Erfolg scheint unaufhaltsam.

2.2 Entwicklung des Car-Sharing

Dieser Abschnitt hat die nationale und internationale Geschichte zum Inhalt. Der Tag, an

dem vor 126 Jahren Carl Benz einen Motorwagen zum Patent angemeldet hatte, gilt als

Geburtstag des Automobils. In 126 Jahren hat sich im Bezug auf Mobilität viel verändert,

und zurzeit ist ein erneuter Bedeutungswandel erlebbar. VCD-Bundesvorsitzende Michael

Ziesak machte darauf wie folgt aufmerksam: „Mobilität wird nicht mehr zwangsläufig mit

dem Besitz eines eigenen PKWs gleichgesetzt“.44

Neben CS existieren noch andere Mobilitätskonzepte, u.a. Carpooling, Leasing,

Mietwagen (siehe Abschnitt 2.1.2) Alternative Mobilitätskonzepte haben verschiedene

Vorteile: Sie führen zu einer Kostenersparnis, helfen dem Umweltschutz, bieten eine

Alternative für Personen, die kein Auto besitzen und sind ideal für jemanden, der eine

lange Strecke nicht alleine fahren möchte.45

2.2.1 Car-Sharing und seine Geschichte

Das Benutzen eines Autos von mehreren Personen ist eine sehr flexible und bequeme

Variante, sich heutzutage im Verkehr fortzubewegen. Durch eine einfache Reservierung,

die online getätigt werden kann, wird nach Wahl ein FZ gebucht, über das der Nutzer für

43 Vgl. Spiegel Online (2010) [Zugriff am 12.06.2012]. 44 Vgl. Verkehrsclub Deutschland (VCD) (2011) [Zugriff am 12.06.2012]. 45 Vgl. Williams (2007, S. 1093ff.).

11

eine bestimmte Zeit verfügen kann. Car-Sharing-Organisationen (CSO) gibt es eher in

großen Städten, da sie in ländlichen Gebieten weniger von Nutzen wären. Die folgenden

Abschnitte bieten einen kurzen Überblick der internationalen und nationalen historischen

Entwicklung des CS.

2.2.2 International

Bereits 1948 wurde in der Schweiz die erste offizielle CSO als Selbstfahrergenossenschaft

in Zürich gegründet. Richtig durchgesetzt hat sich die Idee jedoch erst mit dem Projekt

Witkar in Amsterdam und dem ProcoTip-System in Frankreich am Anfang der 1970er

Jahre.46 Beim Projekt Witkar kamen auch zum ersten Mal elektronische Bedienelemente

für Reservierung und Rückgabe zum Einsatz.47

Die Idee hinter CS ist „Nutzen statt besitzen“. Das war auch die Motivation der in Zürich

gegründeten Selbstfahrergenossenschaft, um Nachbarn, die in einer wirtschaftlich

schlechteren Situation lebten, auszuhelfen. Mit der Zeit jedoch entwickelte sich aus der

anfänglichen Nachbarschaftshilfe ein professionell organisiertes CSU. Wie aus Abbildung

4 ersichtlich, verzeichnete im Jahre 2011 Mobility car sharing 1.340 Standorte, 102.100

Kunden und 2.600 FZ allein in der Schweiz. Seit Beginn der Gründung dieses CSU ist ein

ständiges Wachstum zu beobachten, wobei das Unternehmen im Jahre 1987 mit nur 28

Kunden und zwei FZ begann.48,49

46 Vgl. Shaheen et al. (1998, S. 3). 47 Vgl. Jerusalem (2007) [Zugriff am 15.06.2012]. 48 Vgl. Energie 2000, CarSharing – der Schlüssel zur kombinierten Mobilität – Synthese

[Zugriff am 15.06.2012]. 49 Vgl. Mobility car sharing Schweiz, Geschäftsberichte 2000-2011 [Zugriff am

28.07.2012].

12

Abbildung 4: Entwicklung der Kundenzahlen von Mobility Schweiz

0

20000

40000

60000

80000

100000

120000

1987

1989

1991

1993

1995

1997

1999

2001

2003

2005

2007

2009

2011

Zeitraum 1987-2011

Kun

denz

ahl

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

Anz

ahl d

er F

ahrz

euge

KundenFahrzeuge

Quelle: Eigene Darstellung nach Energie 2000, CarSharing – der Schlüssel zur kombinierten Mobilität – Synthese[Zugriff am 15.06.2012] und Mobility car sharing Schweiz, Geschäftsberichte 2000-2011 [Zugriff am 28.07.2012].

2.2.3 National

Anders als bei der internationalen Initiierung von CS-Projekten in der Schweiz und in den

Niederlanden entstanden Österreichs erste zwei CSO als Vereine in Wien („AutoNative“)

und Graz (ATÖ: „AutoTeilen – Verein zur gemeinschaftlichen Autonutzung“ Österreich)

im Jahr 1992. 50 Die Aktivitäten der „AutoNative“ wurden 1994 durch den ATÖ

übernommen.51 Der ATÖ stellte aus finanziellen Gründen im Februar 1998 seinen Betrieb

ein. Kurze Zeit danach nahm die Wolfgang Denzel AG den CS-Betrieb unter dem Namen

„EasyDrive Carsharing“ auf. Sie übernahm auch den Großteil der Kunden des ATÖ.52 Bis

2011 war die Denzel AG der einzige Anbieter von CS österreichweit. Aktuell befinden

sich mit Ausnahme des Burgenlands Standorte in acht der insgesamt neun Bundesländer.

Die Bundeshauptstadt Wien verfügt mit 51 Standplätzen und einem Fuhrpark von 102

50 Vgl. Novy (1993, S. 14). 51 Vgl. Graf (1996, S. 103). 52 Vgl. Jungwirth (2000, S. 87).

13

Fahrzeugen (FZ) über das größte Angebot.53 Seit Dezember 2011 wurde mit „car2go“ ein

zusätzliches und für Österreich neues CS-Modell durch den Daimler Konzern in Wien

eingeführt.54 Der dritte und vorläufig letzte CS-Anbieter ist EMIL in der Stadt Salzburg,

dessen Betreiber mit Anfang März 2012 das erste rein elektrisch betriebene CS startete.55

Für die neuen nationalen Mobilitätskonzepte car2go (derzeit nur in Wien) und EMIL (in

der Stadt Salzburg) sei der Leser auf den Abschnitt 4.1 Innovative Car-Sharing-

Mobilitätskonzepte in Österreich verwiesen.

2.3 Sicherheitstechniken und Bionik im Car-Sharing

Die folgenden Abschnitte gehen der Frage nach, was im Bereich der Schutz- und

Sicherheitstechnologien im CS bereits Realität ist. Die Vorteile für CS-Nutzer sowie

Umwelt werden anhand praxisbezogener Beispiele verdeutlicht. Im Besonderen sind dies

technologische Sicherheitseinrichtungen bei der Registrierung als Kunde, seine

Reservierung, aber auch das verwendete FZ selbst. Dies macht die zeitgemäßen

Sicherheits- und Komfortstandards seitens CS-Anbietern gleichermaßen für ihre

bestehenden und potentiellen Kunden deutlich.

2.3.1 Schutztechnologien im Car-Sharing

Schutztechnologien im CS kommen im Besonderen bei der Reservierung, der

Versicherung sowie zum Schutz der Umwelt zum Einsatz. Dabei basieren diese zumeist

auf innovativen Technologien, welche nachfolgende Abschnitte zum Inhalt haben.

2.3.1.1 Reservierung

Im folgenden Abschnitt werden unterschiedliche zum Einsatz kommende

Schutztechnologien, die für (Neu-)Kunden bei Buchungsmodalitäten zum Einsatz

kommen, beschrieben. Dabei werden Systeme und Nutzungsablauf bestehender sowie

neuer Art erörtert. Grundsätzlich sind beim österreichischen Anbieter und Marktführer

Denzel Mobility CarSharing.at FZ rund um die Uhr bis unmittelbar vor der gewünschten

Fahrtennutzung reservierbar. Dem Kunden stehen Reservierungsmöglichkeiten über

53 Vgl. CarSharing.at, Standplätze und Fahrzeuge [Zugriff am 20.08.2012]. 54 Vgl. Czarnecki (2011) [Zugriff am 16.07.2012]. 55 Vgl. EMIL, Salzburg: Erstes Carsharing ausschließlich mit Elektroautos [Zugriff am

16.07.2012].

14

Internet, per Telefon (kostenpflichtig im täglich 24-stündigen Dienstleistung-Call-Center)

oder auch mittels Mobiltelefon-App. zur Verfügung.56

Nach erfolgter Reservierung wird bei Übernahme am „fixen“ Standort der Autos mittels

Anhalten der Mitgliedskarte am Checkpoint der Windschutzscheibe das FZ geöffnet. FZ-

Schlüssel und -Papiere befinden sich im Handschuhfach. Das FZ ist somit betriebsbereit

und kann jederzeit mittels Karte bei Fahrtunterbrechungen verschlossen werden. Erfolgt

keine rechtzeitige Verlängerung, so ist das Auto bei Ablauf der Reservierung wieder am

„fixen“ Standplatz (derselbe der Übernahme), am für dieses Unternehmen gemieteten

Dauerparkplatz wieder abzustellen. Die Abmeldung und die gleichzeitige sichere

Verriegelung des Autos erfolgt nach Deponierung der FZ-Schlüssel im Handschuhfach

wieder durch Anhalten der Kundenkarte am Checkpoint der Scheibe.57

Der Unterschied bei der Reservierung zwischen dem österreichischen Marktführer und

car2go liegt bei den Eingabegeräten. Bei CarSharing.at läuft alles über den Boardcomputer

ab, welcher alle Reservierungsdaten anzeigt und Reservierungsänderungen vornimmt.58

Bei car2go werden diverse Funktionen per Touchscreen gesteuert, von der PIN-Eingabe,

Kontaktaufnahme zum Service-Team bis hin zur Bedienung von Radio oder

Navigationssystem.59

2.3.1.2 Versicherung

Der CarSharing.at-Kunde ist durch eine Haftpflichtversicherung und die zusätzliche

Option einer Haftungsbeschränkung bei Schäden und Diebstahl in der Höhe von € 10 Mio.

geschützt. Der Selbstbehalt je Schadenfall ohne Haftungsbeschränkung beträgt maximal €

1.000,-. Ferner sind Beifahrer mittels obligater Insassenunfallversicherung geschützt. Eine

Privathaftpflichtversicherung ist daher nicht von Nöten.60

Durch freiwilligen Abschluss einer Selbstbehaltreduktion reduziert sich der zu zahlende

Betrag bei Schaden auf maximal € 195,-, wobei diese nach Abschluss für den Zeitraum

von zwölf Monaten gilt und nicht übertragbar ist. Eine Kündigung ist spätestens ein Monat

vor Ablauf möglich, da sich diese ansonsten automatisch um ein weiteres Jahr verlängert.61

56 Vgl. CarSharing.at, Es funktioniert ganz einfach [Zugriff am 25.06.2012]. 57 Vgl. ebenda 58 Vgl. ebenda. 59 Vgl. car2go Wien, Anfassen erlaubt [Zugriff am 19.06.2012]. 60 Vgl. CarSharing.at, Versicherung und Haftungsreduktion [Zugriff am 25.06.2012]. 61 Vgl. CarSharing.at, Versicherung und Haftungsreduktion [Zugriff am 25.06.2012].

15

Im Vergleich zu CarSharing.at gelten im Unternehmen car2go folgende

Versicherungsmaßnahmen: Schäden am FZ sind durch die Haftpflichtversicherung mit

einer maximalen Summe von € 100 Mio. gedeckt. Bei Sach- und Vermögensschäden je

geschädigter Person beschränkt sich diese Summe auf € 8 Mio. Car2go stellt den

Teilnehmer nach den Grundsätzen einer Vollkaskoversicherung mit einer Selbstbeteiligung

in Höhe von bis zu € 500,-, zuzüglich einer Kostenpauschale gemäß der jeweils gültigen

Tarifordnung, für Schäden am Mietfahrzeug frei.62

2.3.1.3 Innovative Technologien

Alle CarSharing.at-Flotten sind zumindest mit der Grundausstattung eines vergleichbaren

Privat-PKWs ausgestattet. Zuzüglich wird ein innovatives und sicheres Aufsperr-Konzept

angewandt. Dieses ermöglicht, dass die Fahrzeuge ausschließlich mit der Mitgliedskarte

geöffnet werden können. Unterstützt wird das System ferner durch eine automatische PIN-

Code-Abfrage direkt von der Mitgliedskarte durch Anhalten am Checkpoint und vor

Fahrtantritt. Jedes Auto verfügt über ein GPS-System, das ggf. bei Diebstahl eine sofortige

Ortung durch einen richterlichen Beschluss ermöglicht.63

Der Verfasser erwähnt an dieser Stelle, dass diese technisch relativ aufwendigen, somit

auch kostspieligen Sicherheitsvorkehrungen, einen Missbrauch, insbesondere Diebstähle,

erschweren, aber auch großteils den reibungslosen Benutzungsablauf sicherstellen.

Dadurch werden Unannehmlichkeiten sowie Schäden für Betreiberunternehmen und CS-

Benutzer reduziert.

2.3.1.4 Umwelt

In diesem Abschnitt wird ein Bezug zur Umweltfreundlichkeit, der ein Beitrag zum Klima-

und Umweltschutz darstellt, aufgezeigt. Car2go-FZ des Wiener Geschäftsgebiets haben

einen geringen Spritverbrauch von 4,5 Liter auf 100 km/h. Die kleinen FZ passen beinahe

in jede Parklücke, was eine mitunter zeitintensive Parkplatzsuche erheblich verkürzen

kann. Im Besonderen bietet die Start-Stop-Automatik einen positiven Beitrag zum

Umweltschutz.64

62 Vgl. car2go Wien, Mietbedingungen [Zugriff am 19.06.2012]. 63 Vgl. Carsharing.at, Nutzungsbedingungen DENZEL Mobility CarSharing GmbH

[Zugriff am 02.07.2012]. 64 Vgl. car2go Wien, Gut für die Umwelt, besser für alle [Zugriff am 19.06.2012].

16

Hervorragende Werte beim Treibstoffverbrauch von fünf Liter auf 100 km/h bieten die FZ

der CarSharing.at-Flotten.65

Studien des EU CS-Projektes „MOMO" (2009) zeigen, dass ein CS-FZ vier bis acht

private Autos ersetzen kann. Für Österreich könnten somit etwa 1.000 PKWs eingespart

werden, was zur Entlastung der Parkplatzsituation und Stauvermeidung im städtischen

Bereich beiträgt. Ferner ist es möglich, jährlich ca. 55.000 Liter Kraftstoff (entspricht

1.500 Tonnen CO2) einzusparen.66

Es verzichten somit mehr Autofahrer auf den Kauf eines eigenen PKWs, je mehr CS-Autos

angeboten werden. Zusätzliche Schadstoffbelastung durch Bequemlichkeitsfahrten können

demnach zukünftig vermieden werden.67

Daneben erhöht eine akkurate Tarifgestaltung der Anbieter eine Autonutzung, die in den

Umweltverbund miteinbezogen ist. Ein Großteil der CS-Nutzer verwendet CS-FZ nur,

wenn andere Verkehrsmittel suboptimale Bedingungen bieten.68

Eine andere Studie des Wissenschaftszentrums Berlin belegt eine höhere

Umweltfreundlichkeit als Privat-PKWs. Dabei wurde auch festgestellt, dass sich die

spezifische CO2-Emission von 1998-2006 bei Neuwagen in Deutschland um etwa 16 g/km

reduzierte. In Abbildung 5 wird dieser Vergleich anhand der Entwicklung von spezifischen

CO2-Emissionen dargestellt. Es wird eine Verringerung von 8,5% als Folge der

Entwicklung bei der Verbrauchseinsparung angegeben. Eine Erhebung aus dem Jahr 2003

wies eine 16% niedrigere CO2-Emission bei CS-FZ im Vergleich zu Neuwagen auf.69

65 Vgl. CarSharing.at, Fahrzeug-Kategorien [Zugriff am 19.06.2012]. 66 Vgl. ebenda. 67 Vgl. Energie leben.at, Umweltbewusste Alternativen zum eigenen Auto – vom

Mitbahnen bis zum Carsharing [Zugriff am 19.06.2012]. 68 Vgl. Bundesverband CarSharing e.V. (bcs), Der Beitrag des CarSharing zur Klima-

und Umweltentlastung [Zugriff am 19.06.2012]. 69 Vgl. Loose (2008, S. 4) [Zugriff am 19.06.2012].

17

Abbildung 5: Entwicklung spezifischer CO2-Emissionen von PKW-Neuzulassungen

Quelle: Bundesverband CarSharing e.V. (bcs) (2008, S. 4) [Zugriff am 19.06.2012].

Die im Folgenden aufgezählten unterschiedlichen Gründe, warum CS-Anbieter nicht mehr

Flotten mit klimaoptimalen Antrieben, wie z.B. Erdgas oder Hybridautos zur Verfügung

stellen, sind:

1. Da das Erdgas-Tankstellennetz noch zu wenig ausgebaut ist – teilweise gibt es gar

keine Erdgas-Tankstellen in der Nähe der CS-Stationen – müssten die Kunden

Umwege in Kauf nehmen.

2. Nur FZ der gehobenen Klassen haben Hybrid-Antriebe.

3. E-FZ verwenden bspw. zwar den an der Station aus Photovoltaik umweltfreundlich

produzierten Strom, die wirtschaftliche Integration in den allgemeinen CS-Betrieb

ist jedoch schwierig. Ein Grund dafür liegt in den langen Ladezeiten der Batterie

zwischen einzelnen Buchungen.

4. Die relativ niedrigen CS-Tarife erschweren die Finanzierung der höheren

Anschaffungskosten von neuentwickelten und optimierten Antriebstechnologien.70

70 Vgl. Loose (2008, S. 5) [Zugriff am 19.06.2012].

18

2.3.2 Bionik

Der Bionik kommt als interdisziplinärer Bereich von Naturwissenschaften und Technik bei

der Anwendung in der Automobilindustrie, daher auch im CS, eine besondere Bedeutung

zu. Der Einsatz dieser soll in den nachfolgenden Unterabschnitten aufgezeigt werden.

2.3.2.1 Begriff und Definitionen

Der Begriff Bionik ist ein Kunstwort, das sich aus den Wörtern Biologie und Technik

zusammensetzt. Diese eher neue Wissenschaftsdisziplin hat die Natur als Vorbild. Daraus

entstehen neue Ideen für Inventionen, die mit Hilfe der Technik umgesetzt werden

können.71

Als Invention wird im Allgemeinen die Erfindung, also die erstmalige technische

Realisierung einer neuen Problemlösung bezeichnet. Sie resultiert aus der Ideenfindung

sowie der Entwicklung und des Aufkommens einer Neuerung. Inventionen können sowohl

geplant und damit als Erfüllung von Zielen als auch ungeplant, somit zufällig sein. Bei

Erfolg versprechenden Erfindungen werden diese in der Regel als Produkteinführung in

den wirtschaftlichen Kreislauf eingebracht.72

Von der Bionik zu unterscheiden ist die technische Biologie, welche die natürlichen

biologischen Vorgänge mit Hilfe der Technik und Physik analysiert. Es greifen jedoch

beide Disziplinen ineinander, wobei die technische Biologie für die Bionik essentiell ist.

Erst damit ist es möglich, die Ideen als Invention oder Innovation umzusetzen.73 Die

Bionik als Wissenschaft kopiert nicht einfach Problemlösungen der Natur, sondern stellt

kreative Prozesse in deutlich unterscheidbaren Abläufen dar.74

2.3.2.2 Teilgebiete

Aufgrund der Tatsache, dass viele Disziplinen auf die Bionik zurückgreifen, hat sich im

Laufe der Zeit eine Vielzahl von Teilgebieten entwickelt. Jedoch ist es schwer, eine exakte

Grenze zwischen ihnen zu ziehen, da es häufig zu Überschneidungen kommt.75

71 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 62). 72 Vgl. Perl (2007, S. 20). 73 Vgl. Nachtigall (2002, S. 3f.). 74 Vgl. Hauschildt und Salomo (2011, S. 292). 75 Vgl. Braun et al. (2006, S. 15ff.).

19

Es werden als Teilgebiete die Strukturbionik, Konstruktionsbionik, Gerätebionik,

Klimabionik, Bewegungsbionik, Anthropobionik, Sensorbionik, Neurobionik,

Evolutionsbionik, Verfahrensbionik und Baubionik unterschieden.76

2.3.2.3 Anwendungsbeispiele und Firmenprojekte

Dieser Unterabschnitt über Anwendungsbeispiele und Firmenprojekte zeigt die praktische

Umsetzung aus der Bionik stammenden Teilgebiete anhand des Parkpilots, Bionic-Car, der

Autoreifen und des Autolacks bei FZ.

Parkpilot

Der Parkpilot gilt als typisches Beispiel einer aus der Bionik stammenden Technologie und

wird seit geraumer Zeit in der Ausstattung vieler FZ von der Automobilindustrie als

unterstützende Einparktechnik eingesetzt.77

Seit 1989 beschäftigt sich Bosch mit der Herstellung von Einparkhilfen, die mittels

Ultraschallsensoren den Parkraum eines Autos ausmessen. 1993 wurde der erste Parkpilot

als Sonderausstattung der Marke Ford Deutschland eingesetzt. Schon im Jahr 1994

entwickelte Bosch eine verbesserte Version, die Mercedes-Benz in die S-Klasse

integrierte. 1997, drei Jahre später, gelang der Durchbruch in Amerika: General Motors

forderte als erster amerikanischer Autoproduzent die neuartige Einparkhilfe an. Aufgrund

der Tatsache, dass der Parkpilot so erfolgreich war, verbesserte Bosch diesen und 2006

entstand der international erste Parkassistent. Dieser konnte zusätzlich zur

Abstandsmessung auch die Länge einer Parklücke bemessen. Als Marktführer stellte

Bosch seit Beginn der Produktion im Jahr 1993 über 100 Mio. Ultraschallsensoren her.

Weltweit wird die Einparktechnik von 14 Autoproduzenten bereitgestellt und in ca. 200

FZ-Modellen integriert. 78 Der Parkpilot von Bosch kann mit Hilfe der

Ultraschalltechnologie, dessen Vorbild die Fledermaus ist (siehe dazu Abbildung 7), große

und kleine Barrieren, die bis zu 1,50 Meter entfernt sind, registrieren und dadurch ein

einfaches Einparken ermöglichen. Der Autofahrer wird anhand von akustischen Signalen

und einer Anzeige vor möglichen Hürden alarmiert, sobald ein gewisser Mindestabstand

unterschritten wird. 79 Abbildung 6 illustriert diesen Vorgang. Bei Einlegen des

76 Vgl. Braun et al. (2006, S. 15ff.). 77 Vgl. Bosch, Produkte/Technik 2009 [Zugriff am 20.08.2012]. 78 Vgl. ebenda. 79 Vgl. Bosch, Produkte/Technik 2012 [Zugriff am 20.08.2012].

20

Retourgangs arbeitet der eingeschaltete Parkpilot automatisch.80 Basierend auf dem Puls-

Echo-Prinzip wird der Abstand zum Hindernis ermittelt. Dabei senden drei bis vier jeweils

am Heck und im Frontteil integrierte Sensoren der Stoßstange81 lautlose Schallwellen aus,

die vom Hindernis zu den Sensoren rückreflektiert werden. Aus der Zeit zwischen

Schallsendung und -empfang wird nun die Entfernung zum Objekt berechnet.82

Abbildung 6: Parkpilot

Quelle: presseinfo.cz [Zugriff am 03.07.2012].

Das technische Prinzip eines Parkpilots hat die Echoortung der Fledermaus als Vorbild.

Wie aus Abbildung 7 ersichtlich, senden Fledermäuse gepulste, gerichtete Ultraschalltöne

aus, die unmittelbar vor dem Kopf zu einem Strahl gebündelt werden. Durch ihre

Schallaussendung und die anschließende Rückstreuung des Schalls von den Hindernissen,

kann die Fledermaus die Größe und Form ihrer Beute, aber auch anderer Ziele, erkennen

und dessen Lage nach Winkel und Entfernung genau bestimmen. Ausgesandte Töne haben

eine extrem niedrige Pulsdauer von 0,5 ms. Diese sind mit 50 kHz weit über der

menschlichen Hörgrenze. Die Empfindlichkeit des Gehörs der Fledermaus nimmt

80 Vgl. Bosch, Schutz vor vielen Alltagsrisiken [Zugriff am 20.08.2012]. 81 Vgl. Bosch, Bosch – Parkpilot UFR7 [Zugriff am 20.08.2012]. 82 Vgl. Bosch, Produkte/Technik 2012 [Zugriff am 20.08.2012].

21

vergleichbar mit einem Sende-Empfangschalter bei Radargeräten nach Abgabe der

Impulse drastisch ab.83

Abbildung 7: Ultraschallimpulse der Fledermaus und zurückreflektiertes Echo

Quelle: Benes (2010, S. 2) [Zugriff am 03.07.2012]

Bionic-Car

In den 1990er Jahren war bei der Produktion eines Autos nicht mehr ausschließlich dessen

Grundnutzen vordergründig, sondern auch die Anpassung der Herstellung des FZ unter

Berücksichtigung von Umweltfaktoren. Dieser Thematik widmete sich auch der deutsche

FZ-Hersteller DaimlerChrysler. Die Marke Mercedes-Benz gehört zu diesem

Unternehmen. Dabei stießen die Mitarbeiter in einem Aquarium des Stuttgarter

Rosensteinmuseums auf die eigentümliche Physiognomie des Kofferfisches (Abbildung

8).84

83 Vgl. Benes (2010, S. 2) [Zugriff am 03.07.2012]. 84 Vgl. Blüchel und Malik (2006, S. 366ff.).

22

Abbildung 8: Kofferfisch

Quelle: starfish.ch [Zugriff am 03.07.2012].

Der Kofferfisch (Ostracion meleagris) lebt in tropischen Gewässern. Seine Außenhaut ist

aus mehreren hexagonalen Knochenplatten aufgebaut, die durch ihre Art der Verwachsung

einen starren Panzer bilden.85

Dadurch scheint der kofferförmige Fisch nur auf den ersten Blick für die Strömung im

Wasser unpraktisch geformt zu sein. Jedoch verleiht ihm genau dieser Körperbau einerseits

eine hohe Steifigkeit, schützt ihn vor Verletzungen und ist andererseits auch der Grund

seiner perfekten Bewegungsfähigkeit. Die Technik im Automobilbau hatte somit ein neues

ideales Vorbild für Steifigkeit und Aerodynamik.86

Ein nachgebauter Kofferfisch wurde im Windkanal untersucht. Das Modell wies einen

erstaunlich niedrigen CW-Wert (=Strömungswiderstandskoeffizient) von 0,06 auf. Dieser

gibt den Strömungswiderstand oder den Fahrzeugluftwiderstand wieder. Je kleiner der

Wert ist, desto geringer ist der Widerstand. Im Vergleich dazu ist der CW-Wert von einem

delfin- bzw. pinguingetreuen Modell mit 0,21 wesentlich höher. Bei Konstruktion des

Kofferfisch-Modells fiel auf, dass der Querschnitt dem eines Autos stark ähnelt. Somit

85 Vgl. Blüchel und Malik (2006, S. 366ff.). 86 Vgl. Internationales Bionik-Zentrum. Stiftung für Bionik, Innovationen und Bionik

[Zugriff am 03.07.2012].

23

wurde ein Organismus entdeckt, der dem aerodynamischen und ökologisch effizienten

Aufbau eines Automobils entspricht.87

Abbildung 9: Skelett des Kofferfischs

Quelle: design-report.de [Zugriff am 03.07.2012].

Die Abbildung 10 zeigt das Resultat der Testreihen des in Abbildung 9 dargestellten

Modells des Kofferfischs, welches bei der Herstellung des Mercedes Benz Bionic-Car

einfloss. Das FZ bietet für vier Personen Platz, verfügt über einen Kofferraum sowie eine

übliche Ausstattung. Der CW-Wert des innovativen bionischen Wagens beträgt 0,19, jener

der bereits am Markt existierenden A-Klasse nur 0,29.88

87 Vgl. Blüchel und Malik (2006, S. 366ff.). 88 Vgl. HYPERRAUM.TV, Dem Kofferfisch abgeschaut [Zugriff am 03.07.2012].

24

Abbildung 10: Bionic-Car

Quelle: autobild.de [Zugriff am 03.07.2012].

Das Bionic-Car von Daimler wurde nur ein einziges Mal gebaut und ging nie in

Produktion. Aus der Zusammenarbeit mit Bionik-Experten im Zuge dieser Forschungen

ergab sich aber ein eigenes rechnergestütztes materialwissenschaftliches Verfahren, das

Anwendung in der Entwicklung von Karosserie- oder Fahrwerkskomponenten bekannter

Automarken findet. Dabei wird das Wachstumsprinzip der Biologie in die Konzeption von

Autos übertragen. Aus der Berechnung ergeben sich Bereiche mit geringer Belastung, die

dünner gestaltet oder sogar völlig herausgeschnitten sind und hoch beanspruchte Stellen,

die gezielt verstärkt werden.89 Am Skelett des Kofferfischs (Abbildung 9) ist zu erkennen,

dass die Knochen dort, wo die Belastung höher ist, dichter aneinander gebaut sind. Diese

Erkenntnisse werden heute in der Leichtbaukonstruktion von Automobilen eingesetzt.90

Autoreifen

An der Entwicklung optimaler bionischer Autoreifen ist u.a. auch die Firma Continental

AG beteiligt. Diese entwickelt und baut Sommer- und Winterreifen nach dem Prinzip aus

der Bionik mittels Vorbild der Katzenpfote. Aus der Abbildung 11 wird ersichtlich, dass

beim normalen Laufen und Gehen die Fläche der Katzenpfote klein ist. Sobald das Tier

stehenbleibt („also bremst“), werden die Pfoten, wie in Abbildung 12 gezeigt, wesentlich

89 Vgl. HYPERRAUM.TV, Dem Kofferfisch abgeschaut [Zugriff am 03.07.2012]. 90 Vgl. Blüchel und Malik (2006, S. 366ff.).

25

breiter. Dadurch kann möglichst viel Kraft an den Boden abgegeben werden und die Katze

rascher zur Ruhe kommen.91

Abbildung 11: Katzenpfote beim Laufen

Quelle: Continental AG, Technische Details [Zugriff am 03.07.2012].

Abbildung 12: Katzenpfote beim Bremsen

Quelle: Continental AG, Technische Details [Zugriff am 03.07.2012].

91 Vgl. Continental AG, Technische Details [Zugriff am 03.07.2012].

26

Die in Abbildung 13 gezeigten Reifen des neuen ContiPremiumContactTM machen sich

beim Bremsen breit und sichern damit im Vergleich zu konventionellen Reifen eine

bessere Übertragung von höheren Kräften auf die Fahrbahn. Bei normalen

Fahrbedingungen bleibt der Reifen eher schmal und schützt bspw. vor Aquaplaning.92

Abbildung 13: links: Profil des ContilPremiumContactTM, rechts: asymetrisches Profil

Quelle: Continental AG, Technische Details [Zugriff am 03.07.2012].

Wie in der Abbildung 13 ersichtlich, ermöglicht das asymetrische Profil Sicherheit und

Comfort, gute Kurvenstabilität sowie Bremsverhalten, eine Reduzierung des

Reifen-/Fahrbahngeräusches und verbessert präzises Lenkverhalten. Für detaillierte

technische Funktionsweisen dieses Profils des Bionik-Autoreifens wird der Leser auf die

Quelle dieses Textes verwiesen.93

Autolack

Wie bei der Entwicklung des Bionic-Car wurden seit den 1990er Jahren auch

schmutzabweisende, selbstreinigende Farben und Lacke sowie andere

Oberflächenbeschichtungen entwickelt und erzeugt. Dabei spielten die bionischen

Erkenntnisse des Lotus-Effekts, welcher die Selbstreinigungsfähigkeit der indischen

Lotosblume (Nelumbo nucifera) nachahmt, eine entscheidende Rolle. Die Lotosblume ist

in Abbildung 14 dargestellt.94 Der Effekt dieser Lotosgewächse findet in der Autolack-,

Wandfarben- und Glasherstellung unterschiedliche Anwendungsbereiche.95

92 Vgl. Continental AG, Technische Details [Zugriff am 03.07.2012)]. 93 Vgl. Continental AG, Technische Details [Zugriff am 03.07.2012)]. 94 Vgl. Blüchel und Malik (2006, S. 329). 95 Vgl. Köck (2003, S. 90).

27

Die Lotosblume ist eine Wasserpflanze, deren Laubblätter auf der Wasseroberfläche

schwimmen oder diese überragen. Sie besitzen eine wasserabweisende Oberfläche,

wodurch die Wassertropfen von der Oberfläche der Lotosblätter abrollen und gleichzeitig

Verunreinigungen mit sich tragen.96

Abbildung 14: Blatt der Lotosblume (Nelumbo nucifera)

Quelle: jurko.net [Zugriff am 03.07.2012].

Mitte der 1970er Jahre wurde die Oberflächenstruktur der Laubblätter der Lotosblume

erstmalig vom Botaniker Wilhelm Barthlott mittels Mikroskop analysiert. 97 Die

Blattoberfläche ist mit einer feinen Wachsausscheidung überzogen und verringert das

Anhaften von Schmutz, wodurch abperlende Wassertropfen einen

Selbstreinigungsmechanismus bewirken.98

Automobile der heutigen Generation besitzen einen Lack, an dem Wasser nicht haften

bleibt. So hat sich Lackproduzent BASF Coatings in Münster zur Aufgabe gemacht, einen

neuen Lack herzustellen, der die Fähigkeit der Selbstreinigung des Lotosblatts imitiert,

wodurch eine Waschstraße überflüssig werden soll.99

96 Vgl. Braun et al. (2006, S. 41). 97 Vgl. Blüchel und Malik (2006, S. 329). 98 Vgl. Nachtigall (2002, S. 339). 99 Vgl. Geiger (2001) [Zugriff am 03.07.2012].

28

Dieser als Lotus-Effekt bezeichnete Zusammenhang zwischen Benetzbarkeit und faktisch

unmöglicher Verschmutzbarkeit der Oberfläche, zwischen Chemie und Ultrastruktur von

Oberflächen, ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungsgebieten.100

2.4 Patente und Lizenzen im Car-Sharing

Die auch bei den FZ des CS zur Anwendung gelangten Patente und Lizenzen der

Automobilhersteller, wie das GPS und die RFID, deren Anmeldung und Nutzung anhand

von ausgewählten Ländern, sind beispielhafter Gegenstand der nächsten drei

Unterabschnitte.

2.4.1 Patente

Patente bieten dem innovativen Produkt Schutz vor Nachahmung durch die Konkurrenz,

indem sie den Inhaber dazu berechtigen, den Gegenstand der Erfindung von der

betriebsmäßigen Herstellung, vom Verkauf und Gebrauch durch Dritte auszuschließen.101

Dabei soll der Eintritt in den Markt für potentielle Konkurrenten erschwert oder sogar

verhindert werden. Ein Patent berechtigt somit den Inhaber, seine Erfindungen exklusiv am

Markt zu vertreiben (Monopolstellung) und zumindest zeitweise vom möglichen

wirtschaftlichen Erfolg zu profitieren.102 Ferner sollen durch Patente doppelte Erfindungen

vermieden werden und auch einen Missbrauch, der rechtliche Folgen haben kann,

ausschließen. Ein weltweiter Erwerb eines Patents ist nicht möglich, doch kann eine

Erfindung in mehreren Staaten geschützt werden.103

2.4.1.1 Global Positioning System (GPS)

Auch bei CS-FZ finden Anwendungen von Patenten eine wichtige Funktion und

erleichtern die Handhabung des Systems. GPS gilt als das heute wichtigste

Navigationssystem und wurde vor 50 Jahren von Roger L. Easton erfunden. 104 Die

Technologie dieses Systems stammt aus dem Bereich der Bionik (vergleiche dazu

Abschnitt 2.3.2). Die Einreichung der Anmeldung für das GPS-Patent erfolgte am 8.

Oktober 1970 von Roger L. Easton unter dem Titel „Navigation System using satellites

100 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 64). 101 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 135). 102 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 132). 103 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 136). 104 Vgl. krone.at, GPS-Erfinder graut vor seiner eigenen Technologie [Zugriff am

13.07.2012].

29

and passive ranging Techniques“. Etwa dreieinhalb Jahre später wurde es am 29. Jänner

1974 veröffentlicht und unter der Nummer 3,789,409 ins Patentregister aufgenommen.

Dieses Patent ist in Abbildung 15 dargestellt.105

Abbildung 15: Auszug aus dem Patent des GPS

Quelle: United States Patent and Trademark Office, United States Patent Easton [Zugriff am 13.07.2012].

Am GPS sind 24 Satelliten beteiligt, die vom amerikanischen Verteidigungsministerium,

dem „Department of Defense“ zur Verfügung gestellt werden. Dabei umkreisen heute etwa

30 aktive Satelliten in einer Höhe von 20.200 km die Erde. Zur genauen Ortsbestimmung

105 Vgl. United States Patent and Trademark Office, United States Patent Easton

[Zugriff am 13.07.2012].

30

eines GPS-Empfängers werden vom Satelliten Signale ausgesendet, um die Position des

Empfängers festzustellen. Auf der Erdoberfläche ermöglicht dies beim Empfänger die

Angabe einer bis auf geringe Abweichungen genauen Positionsbestimmung. Ist die „Sicht“

des Satellitenempfängers auf die Satelliten uneingeschränkt und besitzt der Betreffende

einen GPS-Empfänger, kann das GPS-Signal kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Der

Einsatz des GPS ist vielfältig, wie z.B. in der Luft-, Land- und Seenavigation sowie in der

Landvermessung.106

2.4.1.2 RFID (radio frequency identification)

Bei dieser Funktechnik kommt es zum Austausch von kleinen Datenmengen zw. einem

Transponder oder Tag (Etikett) und einem Lese-/Schreibgerät über die Luft. Der

Transponder enthält einen Mikrochip, auf dem die Daten gespeichert werden. Sobald der

Transponder durch das elektromagnetische Feld des Lese-/Schreibgeräts aktiviert wird,

werden die Daten zum Lese-/Schreibgerät geschickt. Anwendungen finden sich u.a. in der

Warenidentifikation, Logistik, Automobilindustrie, somit auch bei CS-FZ.107

2.4.2 Anmeldung und Nutzung im Car-Sharing anhand von

ausgewählten Ländern

Die Anmeldung von Patenten übernehmen im Allgemeinen die Patentämter, wobei der

Vorgang der Anmeldung und die Dauer der Schutzwirkung des Patents sehr

unterschiedlich in den diversen Ländern sein können. Dieser Abschnitt zeigt wichtige

Stufen bei der Anmeldung und Nutzung im CS anhand von ausgewählten Beispielen in

Europa, den USA, Kanada, Australien, Japan sowie China auf. Dabei hat das Patentamt die

wesentliche Rolle, Informationen zum weltweiten Forschungsstand zur Verfügung zu

stellen, um Investitionen in die Entwicklung eines bereits bestehenden Produktes zu

verhindern.108

2.4.2.1 Europa

In Europa gewährleistet seit 1973 die Europäische Patentübereinkunft (EPÜ) ein

einheitliches Patentsystem. Ausführendes Organ ist dabei das Europäische Patentamt,

dessen Hauptsitz in München mit vier weiteren Zweigstellen in Den Haag, Berlin, Brüssel

106 Vgl. kowoma.de, GPS-System [Zugriff am 13.07.2012]. 107 Vgl. RFID inside, Was ist RFID? [Zugriff am 13.07.2012]. 108 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 132).

31

und Wien liegt. In Wien befindet sich auch das Internationale

Patentdokumentationszentrum.109

Der erste Schritt zum Patent ist die Einreichung einer Anmeldung bei den nationalen

Patentämtern der Vertragsstaaten oder beim Europäischen Patentamt. Dabei wird der

Antrag einer Eingangs- und Formalprüfung unterzogen und nach spätestens 18 Monaten

veröffentlicht. Innerhalb der darauffolgenden sechs Monate hat der Einreicher zu

bestimmen, ob die Einreichung einer Sachprüfung vorgelegt werden soll, bei der über die

Zurückweisung oder die Erteilung des Patents entschieden wird. Wenn das Patent bestätigt

wurde, besteht ein nationales Patent für 20 Jahre.110

In Europa bedient sich u.a. der CS-Betreiber car2go des GPS. Mit Hilfe dieser

Technologie und der Mobilfunktechnik kann unabhängig von seinem Abstellplatz das FZ

jederzeit geortet werden. Es gibt sogar eine offizielle car2go-Application (App) für das

Smartphone, mittels der die Standorte der FZ sofort erfasst werden können. Auch der

schnellste, einfachste und kürzeste Weg zum FZ kann damit herausgefunden werden.

Diese Apps werden von verschiedenen Anbietern (wie z.B. Apple und Android) zum

Download bereitgestellt.111

In Abbildung 16 wird die Funktionsweise der Ortungstechnologie des GPS in vereinfachter

Form dargestellt. Jedes FZ-Modell ist mit einem Navigationssystem ausgestattet.112 Auf

Anfrage werden die aktuellen GPS Daten via Global System for Mobile Communication

(GSM) an die car2go-Verwaltung gesendet. Nach Beenden der Fahrt und Abstellen des FZ

wird die aktuelle GPS-Position automatisch über das Telematikgerät an die Zentrale

übermittelt, die Daten automatisch auf der Homepage aktualisiert. So kann sofort die

Verfügbarkeit der FZ auf einer digitalen Landkarte verifiziert werden, wodurch sich der

Nutzer viel Zeit erspart, da er die Standorte der CS-Autos auf einen Blick sieht.113

109 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 137). 110 Vgl. Stummer et al., 2010, S. 137f.). 111 Vgl. car2go GmbH, Apps [Zugriff am 13.07.2012]. 112 Vgl. car2go Wien, Anfassen erlaubt [Zugriff am 13.07.2012]. 113 Vgl. Grathwohl (2009) [Zugriff am 13.07.2012].

32

Abbildung 16: Funktionsweise der Ortungstechnologie des GPS

Quelle: Grathis Weblog, car2go: Logistik der Zukunft, Technologie von heute. Made in Ulm

[Zugriff am 13.07.2012].

2.4.2.2 USA

Für Patente in den USA ist das „United States Patent and Trademark Office“ (USPTO)114

mit Hauptsitz in Alexandria, Virginia, zuständig. 115 Das Amerikanische Patentrecht

zeichnet sich durch einige Besonderheiten aus. Einerseits kann der Prozess der

Patententscheidung gerichtlich verzögert, andererseits können die 20 Jahre der

Patentlaufzeit verlängert werden. Weiters ist in den USA das Erfinderdatum und nicht das

Datum der Anmeldung relevant. Da dies in vielen Fällen jedoch schwer nachweisbar ist,

muss in „Labortagebüchern“ mitprotokolliert werden. Im Gegensatz zur österreichischen

114 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 136). 115 Vgl. The United Patent and Trademark Office (USPTO), Home [Zugriff am

13.07.2012].

33

Patentanmeldung wird bei der amerikanischen der Erfinder und nicht die Unternehmung

genannt.116

Zipcar in den USA ist ein CS-Anbieter, der sowohl GPS als auch die Technologie des

RFID (siehe dazu Abschnitt 2.4.1.2) zur Entsperrung des FZ verwendet. Das Zipcard-

System ermöglicht das automatische Aufsperren und Verschließen der FZ durch das

Anhalten der Zipcard an ein Kartenlesegerät an der Windschutzscheibe, wobei die Karte

die Funktion des FZ-Schlüssels übernimmt. Auch die Reservierung des FZ erfolgt über

dasselbe Technologiesystem.117

2.4.2.3 Kanada

Für die Patentvergabe in Kanada ist das „Canadian Intellectual Property Office“ (CIPO)

mit Sitz in Quebec zuständig. Durch eine starke Vernetzung des CIPO mit Kanadas

Industrie entstehen diverse zusätzliche Aufgaben, zu denen die Administration,

Abwicklung und Vergabe von Patenten, Marken, Copyrights und Industriedesign

zählen.118

Auch in Kanada hat car2go Fuß gefasst und ist weit verbreitet, wobei es sich ebenfalls

dem GPS bedient.119

2.4.2.4 Australien

In der Stadt Phillip bei Sydney ist das australische „IP Australian Government“ für Patente

zuständig. Von den vier möglich einzureichenden Patenten ist das Innovationspatent zu

erwähnen. Wie bei allen Patentarten wird zuerst ein Antrag gestellt, der dann überprüft und

im besten Fall bestätigt wird. Veröffentlicht wird das Patent im „Australian Official

Journal of Patent“. Unter der Voraussetzung einer rechtzeitigen Beitragseinzahlung kann

es acht Jahre geschützt werden. Für die Antragstellung ist ein Entgelt zu entrichten. Des

Weiteren fallen Patentbeiträge von 100-200 AUD an.120

Flexicar ist ein bekanntes CSU in Australien, das zur Bereitstellung ihrer FZ ebenfalls das

bekannte GPS anwendet.121

116 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 136f.). 117 Vgl. Zipcar, our technology [Zugriff am 13.07.2012]. 118 Vgl. Canadian Intellectual Property Office (CIPO), What is CIPO? [Zugriff am

13.07.2012]. 119 Vgl. car2go Vancouver, Ready, set, go! [Zugriff am 13.07.2012]. 120 Vgl. Australian Government IP Australia, Patents [Zugriff am 13.07.2012]. 121 Vgl. Flexicar Australien, Flexicar news [Zugriff am 13.07.2012].

34

2.4.2.5 Japan

Die Patentanmeldung in Japan erfolgt am „Japan Patent Office“ mit Sitz in Tokyo. Auch

hier ist eine Bewerbung nötig. In Japan gilt das „first to file-Prinzip“, d.h., wer zuerst ein

Patent anmeldet, bekommt dieses auch. Die Bewerbung wird innerhalb von drei Jahren auf

die exakte Erfüllung der Kriterien überprüft. Ist das Patent korrekt angemeldet worden,

wird ein Beitrag eingehoben und danach veröffentlicht. In Japan beginnt die Ablauffrist

des Patents ab dem Zeitpunkt der Einreichung der Bewerbung zu laufen. Für die

Durchführung eines internationalen Patents belaufen sich die Kosten auf umgerechnet €

1.217.122

Um sich dieses Prozedere zu erleichtern, gibt es in Japan die Möglichkeit, die

Patentanmeldung von einer Agentur durchführen zu lassen.123 In Japan gibt es zwei CS-

Anbieter, ASQ und Orix.124,125

2.4.2.6 China

In China ist das „Patent Trademark Office“ mit Hauptsitz in Shanghai für die

Patentvergabe zuständig. Das chinesische Patentrecht ist dem japanischen sehr ähnlich.

Der Unterschied zu Japan liegt darin, dass das Patent erst veröffentlicht wird, wenn es

bestätigt wurde. Die Patentanmeldung wird vom chinesischen Staatsrat strengstens

kontrolliert.126

Das CS-System Chinas befindet sich noch in der Entwicklungsphase und obwohl bereits

Vorstudien und konkrete Realisierungsmaßnahmen vorhanden sind, scheitert die

Umsetzung noch an den strengen Vorgaben der Regierung.127

2.4.3 Lizenzen

Im folgenden Abschnitt werden verschiedene Arten von Lizenzen und deren Rolee

innerhalb von Branchen erläutert. Unter Lizenzvertrag wird ein Vertrag verstanden, mit

dem der Urheber oder Inhaber eines Werks bzw. Patents der anderen Person das Recht zur

122 Vgl. Japan Patent Office (JPO), Home [Zugriff am 13.07.2012]. 123 Vgl. Asia Patent Alliance, Wir machen Ihnen die Patentanmeldung in Asien leicht

[Zugriff am 13.07.2012]. 124 Vgl. ORIX Corporation, ORIX CarShare to Introduce a New Fee Structure: New Plan

without Basic Monthly Charge for Individuals [Zugriff am 13.07.2012]. 125 Vgl. Kumar (2011) [Zugriff am 13.07.2012]. 126 Vgl. China Patent Trademark Office, Welcome [Zugriff am 13.07.2012]. 127 Vgl. China Streets, Will Carsharing Work in China? [Zugriff am 13.07.2012].

35

vollständigen oder teilweisen Nutzung abgibt. Dieses abgetretene Nutzungsrecht wird

Lizenz genannt.128

Es werden zahlreiche Arten von Lizenzen unterschieden. Eine wichtige Unterscheidung

erfolgt in einfache und ausschließliche Lizenzen. Bei der einfachen Lizenz erwirbt der

Lizenznehmer nur ein Benutzungsrecht, was bedeutet, dass der Lizenznehmer keinen

Konkurrenzschutz hat, da der Lizenzgeber berechtigt ist, weiteren Personen ebenfalls

Lizenzen zu verkaufen. Hingegen gewährt bei der ausschließlichen Lizenz der Lizenzgeber

dem Lizenznehmer für eine bestimmte Zeit das alleinige Recht zur Verwertung. Dies

bedeutet, dass der Lizenzgeber keine konkurrierenden Lizenzen vergeben darf.129,130

Eine sehr große Rolle spielen Lizenzverträge nicht nur in Industrie und Handel, sondern

auch im privaten Bereich. Aus diesem Grund dürfen Medien wie Filme und Musik nicht

uneingeschränkt vervielfältigt oder veröffentlicht werden. Der Verstoß gegen einen

Lizenzvertrag kann mit Schadenersatz abgegolten werden oder auf Antrag eine

strafrechtliche Verfolgung aufgenommen werden.131

Der Lizenzvertrag selbst versteht sich grundsätzlich als ein Vertrag sui generis, d.h., er

kann weder als Kaufvertrag noch als Mietvertrag betrachtet werden.132

2.5 Pro und Kontra – Car-Sharing

Dieser Abschnitt dient zur Verdeutlichung von Vor- und Nachteilen der Innovationen bei

CS-Konzepten. Nachfolgend sind jeweils relevante Überlegungen von Kunden und CSU

angeführt.

2.5.1 Hindernisse und Hemmnisse im Car-Sharing

Die bei den CS-Nutzern sowie CS-Betreibern vorkommenden Hindernisse und Hemmnisse

sind dabei vielfältig in Auftreten und Wahrnehmung. Dies soll anhand von Beispielen im

Folgenden beschrieben werden.

128 Vgl. lexexakt.de, Lizenzvertrag/Lizenz [Zugriff am 13.07.2012]. 129 Vgl. Gelbmann und Vorbach (2007, S. 175). 130 Vgl. Stummer et al. (2010, S.144f.). 131 Vgl. conserio, Lizenz [Zugriff am 13.07.2012]. 132 Vgl. lesexakt.de, Lizenzvertrag/Lizenz [Zugriff am 13.07.2012].

36

2.5.1.1 Seitens der Nutzer

Von Kundenseite (Nutzer) werden in den beiden folgenden Unterabschnitten beispielhaft

das eingeschränkte Angebot des Fuhrparks sowie Befürchtungen über mögliche

unzureichende Verlässlichkeit erörtert.

2.5.1.1.1 Geringe Flexibilität des Angebots

Ein minimales Angebot, das nicht den Vorstellungen potentieller Nutzer entspricht, ist ein

Hindernis in der Entscheidungsfindung. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Angebot der

Firma car2go in Wien. Das einzig verfügbare Auto ist das Modell des Smart. Das

Geschäftsgebiet umfasst vorerst ausschließlich den zentralen Teil von Wien mit zwei

gesonderten Bereichen, dem des Wohnparks Alt-Erlaa sowie dem neuen Standort des

Wiener Flughafens Schwechat.133

2.5.1.1.2 Psychische Barriere

Ein weiterer Punkt ist die Angst vor Unzuverlässigkeit des beanspruchten Dienstes oder

der anderen Kunden. CSU müssen nach der Vorstellung des Kunden Zuverlässigkeit in

ihren Angeboten bieten. In Shanghai bspw. haben Nutzer die Befürchtung, ihr FZ, falls es

von Nöten ist, nicht für sich zur Verfügung zu haben. Die Vorstellung der unsachgemäßen

Behandlung eines FZ kann ebenso ein Grund sein, sich nicht für die Nutzung eines

Automobils zu entscheiden.134

In einem Interview mit der Zeitung China Daily beschreibt ein Einwohner Shanghais das

Teilen des FZ, auch als Mitfahrgelegenheit, als seine größte Sorge. Andere Nutzer könnten

generell gefährliche Gegenstände im Auto zurücklassen.135

2.5.1.2 Seitens der Car-Sharing-Betreiber

Die nachfolgenden Unterabschnitte behandeln auszugsweise Beispiele des „Für und

Wider“ des CS seitens der CS-Anbieter.

2.5.1.2.1 Probleme beim Markteinstieg

133 Vgl. car2go Wien, Geschäftsgebiet [Zugriff am 21.07.2012]. 134 Anmerkung des Verfassers. 135 Vgl. Yiyao (2011), Car-sharing will ease Shanghai's traffic problems [Zugriff am

21.07.2012].

37

Ein Unternehmen des CS, das sich am Markt etablieren möchte, hat im Vorfeld mit hohen

Investitionen zu rechnen. Dies sind u.a. Kosten für die Fahrflotte, Infrastruktur, Mitarbeiter

und Werbung. Da CS eine junge Branche ist und der Markteinstieg meist in Regionen

geschehen soll, wo es noch kein entsprechendes Angebot gibt, ist der potentielle Markt

schwer einzuschätzen. Schwierigkeiten ergeben sich beim Kundenstock und beim

Bekanntheitsgrad des CS.136

Um Einstiegsrisken zu minimieren und das Angebot breit zu fächern, gründen viele CSU

Tochtergesellschaften von im Transportsektor tätigen Firmen. Risikenminimierung ist die

Diversifikation von Angeboten. Eine solche Kooperation der Deutschen Bahn mit einem

CSU ist das Flinkster Service.137

2.5.1.2.2 Gefahr durch Substitutionsprodukte

Obwohl CS-Autos viele verschiedene Bedürfnisse erfüllen, kann ein Einsatzbereich

jederzeit von einem Produkt ersetzt werden. Dazu zählen private FZ, öffentliche

Verkehrsmittel, Mietwagen und Taxis. Fahrrad, Bus und Zug können den Umweltfaktor

besser abdecken. Preissteigerung bei den CS-Anbietern drängen womöglich den Kunden

zur Nutzung eines Privat-FZ. Da öffentliche Verkehrsmittel generell subventioniert sind,

können die geringen Kosten der Nutzung einen Verlust eines CS-Kunden bedeuten.138 So

ermöglicht z.B. die Nutzung der Jahreskarte der Wiener Linien Fahrten zum Preis von ca.

1 € pro Tag.139

2.5.1.2.3 Geringe Marktgröße

Einem Bericht des Instituts für angewandte Ökologie zufolge haben CSU im Stadtgebiet

einen Marktanteil von 1,2 Promille.140

Der CS-Sektor gilt allgemein als wachsend. Eine Studie des Schweizer Bundesamts für

Energie hat jedoch herausgefunden, dass das Wachstum in dieser Branche mancherorts

zurückgeht. Die Erklärung für den Rückgang ist nicht in einer abnehmenden

Neuzugangszahl zu sehen, sondern in der Tatsache, dass bestehende Kunden abgehen.

136 Vgl. The Hertz Corporation, Hertz on Demand Business [Zugriff am 21.07.2012]. 137 Vgl. Deutsche Bahn, Einfach Flinkster – Anmelden, buchen und losfahren [Zugriff am

21.07.2012]. 138 Vgl. Loose (2008) [Zugriff am 21.07.2012]. 139 Vgl. Wiener Linien, Jahreskarte [Zugriff am 21.07.2012]. 140 Vgl. Öko-Institut e.V. (2004) [Zugriff am 21.07.2012].

38

Solche Entscheidung ist die Folge von Preissteigerungen seitens des Anbieters. Besonders

Kunden, die CS ab und zu nutzen, reagieren schneller auf Preiserhöhungen.141

2.5.1.2.4 Politischer Aspekt

Noch vor einigen Jahren gab es kaum Regelungen bzw. Gesetze betreffend der Nutzung

des öffentlichen Raums durch CS. Solche Änderungen wurden aufgrund des erhöhten

Marktanteils von CS zwingend notwendig. CS-Stationen im öffentlichen Raum schaffen

Nähe zu potentiellen Kunden. Problem ist das Fehlen einer bundesweiten einheitlichen

Rechtsgrundlage zur Regelung der Straßenverkehrsordnung und des

Straßenverkehrsgesetzes. Solche Gesetze ermöglichen weitere Stellplätze im

zentrumsnahen Bereich.142

2.5.2 Chancen im Car-Sharing seitens der Nutzer

Vorteile, welche sich typischerweise für Nutzer bei der Entscheidung für das CS-

Mobilitätsangebot ergeben, werden anhand der nächsten Unterabschnitte deutlich. Dabei

sind die Kostenersparnis und das Argument der Auswahl verschiedener Modelle von

zentraler betriebswirtschaftlicher Bedeutung.

2.5.2.1 Kostenersparnis für Kunden

CS ist vor allem für den Konsumenten ein immer beliebter werdendes Mittel, um Kosten

zu sparen. Greift ein Kunde auf FZ einer CS-Agentur zurück, entfallen als erstes die

Anschaffungskosten für ein eigenes teures Auto. Doch nicht nur der hohe Kaufpreis und

der anschließende Wertverlust sind entscheidende Argumente gegen einen Kauf eines

eigenen Autos; ebenso erübrigt sich beim CS die Zahlung von Versicherungsbeiträgen und

KFZ-Steuern.143 Der 29 Cent-Tarif von car2go bspw. enthält eine Vollkaskoversicherung

mit einem Selbstbehalt von 500 €.144

CarSharing.at bietet seinen Kunden Tarife mit Haftpflichtversicherung mit einer

Deckungssumme von 10 Mio. € und eine Haftung für Schäden mit einem Selbstbehalt von

141 Vgl. Interface Institut für Politikstudien, Bundesamt für Energie der Schweizer

Eidgenossenschaft (2006) [Zugriff am 21.07.2012]. 142 Vgl. Bundesverband CarSharing e.V. (bcs), Reservierte CarSharing-Stationen im

öffentlichen Straßenraum [Zugriff am 21.07.2012]. 143 Vgl. Autotipps.net, Die Vorteile des CarSharings [Zugriff am 21.07.2012]. 144 Vgl.car2go Wien, Tarife [Zugriff am 21.07.2012].

39

maximal 1.000 €.145 Die CSU in den USA werben mit Premium-Versicherungen von 1

Mio. USD, z.B. City CarShare in San Francisco, Kalifornien, sowohl für Einzel- als auch

Business-Kunden.146,147

Jedes Auto von CarSharing.at ist mit einer gültigen Autobahnvignette für Österreich

versehen, was für den Verbraucher eine Kostenersparnis im Jahr 2012 von ca. 78 €

bedeutet.148 Car2go selbst trägt die Kosten für die Reinigung des FZ; hat der Nutzer das

Auto stark verschmutzt hinterlassen, muss er selbst für die Kosten aufkommen.149 Alle CS-

Betreiber haben alle oben genannten Ausgaben; die Fixkosten werden auf alle Mitglieder

aufgeteilt.150

Aus einer Untersuchung von Stiftung Warentest geht hervor, dass CS besonders für jene

eine kostengünstige Alternative ist, die im Jahr bis zu 10.000 km fahren, im Gegensatz

zum Kauf eines eigenen Autos. Bei 5.000 zurückgelegten km im Jahr hat ein Autobesitzer

mit monatlich 206 € zu rechnen, ein CS-Nutzer lediglich 138 €.151

2.5.2.2 Auswahl verschiedener Fahrzeug-Modelle

Viele CSU bieten ihren Kunden mehrere FZ-Modelle.152 Eine Auswahl an verschiedenen

Autotypen hat z.B. CarSharing.at in Österreich, Mu by Peugeot in Deutschland, City

CarShare in San Francisco und Flexicar in Melbourne und Sydney.153,154,155,156

Einige haben zusätzliches Zubehör für ihre Kunden bereitgestellt, wie z.B. Mu by Peugeot,

das mit Kindersitzen, Dachboxen, Schneeketten, Fahrradträgern, Navigationsgeräten und

portablen DVD-Playern aufwarten kann.157

145 Vgl. CarSharing.at, Tarife für Privat-Kunden [Zugriff am 21.07.2012]. 146 Vgl. City CarShare.org, Plans and Pricing. Individuals and Households [Zugriff am

21.07.2012]. 147 Vgl. City CarShare.org, Businesses & Organizations [Zugriff am 21.07.2012]. 148 Vgl. CarSharing.at, Tarife für Privat-Kunden [Zugriff am 21.07.2012]. 149 Vgl. ebenda. 150 Vgl. Autotipps.net, Die Vorteile des CarSharings [Zugriff am 21.07.2012]. 151 Vgl. Stiftung Warentest (2012), CarSharing: Für wen sich das Autoteilen lohnt

[Zugriff am 22.07.2012]. 152 Vgl. Autotipps.net, Traumautos fahren [Zugriff am 21.07.2012]. 153 Vgl. CarSharing.at, Fahrzeug-Kategorien [Zugriff am 21.07.2012]. 154 Vgl. Mu by Peugeot, Preisliste [Zugriff am 22.07.2012]. 155 Vgl. City CarShare.org, Cars [Zugriff am 22.07.2012]. 156 Vgl. Flexicar Australien, Our Cars [Zugriff am 22.07.2012]. 157 Vgl. Mu by Peugeot, Mobilitätsangebote – Zubehör, Innenraum, Außen, Multimedia

[Zugriff am 22.07.2012].

40

3 Marktpositionierung eines Car-Sharing-Anbieters

Das Kapitel drei behandelt in seinen Abschnitten die Strategien der Markteinführung mit

Beispielen des CS in den Niederlanden und mehreren CSU in Frankreich. Danach folgt ein

Abschnitt über Kooperationen bei CS-Betreibern, deren Geschichte in Österreich und der

Schweiz, sowie beispielhaft auftretende Vor- und Nachteile bei Kooperationen. Im letzten

Abschnitt dieses Kapitels wird der Frage, warum CS-Projekte gefördert werden,

Förderungen seitens der EU mittels des 7. Forschungsrahmenprogramms, des Projekts

MOMO sowie des österreichischen Pilotprojekts eMORAIL, nachgegangen.

3.1 Strategien der Markteinführung

Unterschiedliche Strategien zur Markteinführung sollen mittels Beispielen des CS in den

Niederlanden und Frankreich verdeutlicht werden. Dabei werden im Besonderen die

jeweiligen Markteinführungsschritte und deren Maßnahmen zur Strategie im Einzelnen

aufgezeigt.

3.1.1 Car-Sharing in den Niederlanden

Im Folgenden soll die Marktpositionierung anhand der Strategien zur Markteinführung, im

Besonderen Markteinführungsschritte mit Beispielen des CSU Greenwheels und car2go in

den Niederlanden erläutert werden.

3.1.1.1 Markteinführungsschritte

CS bietet einen vielversprechenden Markt der Zukunft. Bekannte Autohersteller sind

verstärkt im Wettbewerb um diesen Markt. Vor der Markteinführung müssen noch

wichtige Schritte gesetzt werden. Bevor ein Produkt in den Markt eingeführt werden soll,

ist zuerst die technologische Entwicklung, dann Vorentwicklung, Entwicklung und

schließlich die Produktionseinführung zu durchlaufen.158

Auch bei Markteinführung einer CS-Innovation können die drei unterschiedlichen

bekannten Strategien aus der Literatur verfolgt werden. Die Pionierstrategie zeichnet sich

durch die damit übernommene Vorreiterrolle aus und profitiert vor allem von einer

zeitweiligen Monopolstellung am Markt. Das niederländische CSU Witkar erzielte auf

diese Weise einen Erfahrungsvorsprung gegenüber der Konkurrenz. Die Strategie des

158 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 29).

41

„frühen Folgers“ tritt in der Regel kurze Zeit nach dem Pionier in den Markt ein. Die

Risiken der Markteinführung können, wie das Beispiel des Anbieters Greenwheels zeigt,

dadurch reduziert werden. Um Risiken des Markteintritts weitgehend auszuschließen, tritt

der „späte Folger“ erst nach Stabilisierung des Konsumentenverhaltens in den Markt ein.

Dabei wird aber auch ein gleichzeitig starker Wettbewerb in Kauf genommen. Als Beispiel

des späten Folgers wird an dieser Stelle der Anbieter car2go genannt.159

3.1.1.2 Beispiele von Car-Sharing in den Niederlanden

Unternehmen Witkar

Der niederländische „Pionier“ im CS ist das Unternehmen Witkar in Amsterdam. Es zählt

zu den allerersten CS-Projekten weltweit. Zwischen 1974 und 1986 hatte dieses Projekt

über 1.000 registrierte Mitglieder. Es bestand bereits aus denselben Komponenten der

Anfahrtsstationen, Zugangskarte und PIN-Öffnung des FZ wie das heutige Konzept. Das

dreirädrige E-Auto war ein Zweisitzer mit großem Wiedererkennungswert. In Amsterdam

gab es 35 Witkar-FZ mit fünf Stationen Das Projekt konnte sich jedoch nicht über die

anberaumte Projektierungsphase hinaus durchsetzen, da es zu wenig beworben wurde und

keine Unterstützung von der Regierung bekam. Als nachteilig galt auch, dass diese kleinen

Autos eine geringe Motorleistung aufwiesen und die Reichweite ihrer Batterie nur weniger

als 6,44 km aufbrachte. Schließlich wurde Witkar 1986 eingestellt.160

Unternehmen Greenwheels

Der „frühe Folger“ am niederländischen Markt war die CSO Greenwheels im Jahr 1995.

Da sie nur wenige Jahre nach dem Pionier am Markt erschien, konnten die Risiken der

Markteinführung reduziert werden.161

Der Betreiber bietet seinen Kunden eine einfache Registrierungsmöglichkeit per Internet,

wobei das Mindestalter 24 Jahre beträgt. Es wird ein gültiger FS, sowie eine

Bankverbindung benötigt. Nach erfolgter Registrierung und Erhalt der Karte ist die

Reservierung eines beliebigen FZ aus dem bestehenden Angebot mittels Online-Buchung

möglich. 162 Der Fuhrpark besteht aus unterschiedlichen Modellen, die in zwei Haupt-

Gruppen unterteilt werden. Der ersten Gruppe gehören herkömmliche FZ mit Benzinmotor

159 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 86). 160 Starr (2011) [19.07.2012]. 161 Vgl. Stummer et al. (2010, S.86). 162 Vgl. Greenwheels, Hoe werkt het? [Zugriff am 24.08.2012].

42

an, welche sich ihrerseits wieder in zwei verschiedene FZ-Klassen wie „107-“ und „207

station“ aufteilen. Zur zweiten Gruppe gehören E-Autos („iOn“) und Lieferwagen

(„Partner“), siehe dazu in Tabelle 1.163

Aus Tabelle 1 können ferner die von Greenwheels angebotenen monatlichen Tarife von

z.B. fünf, 15 oder 20 € mit unterschiedlichen Angeboten innerhalb der monatlichen

Pauschale entnommen werden. Wochentarife sind günstiger als jene am Wochenende.164

Als verantwortungsvolles Unternehmen setzt Greenwheels auf Nachhaltigkeit und

Umweltschutz. Im Hinblick auf die stetig wachsende Forderung nach Nachhaltigkeit

entwickeln und verkaufen verantwortungsvolle Unternehmen heute verstärkt Produkte aber

auch Dienstleistungen, welche nicht nur einen kurzen Anreiz bieten, sondern auch noch

langfristig einen Nutzen für den Käufer aufweisen.165

163 Vgl. Greenwheels, Onze auto's [Zugriff am 24.08.2012]. 164 Vgl. ebenda. 165 Kotler et al. (2010, S. 132).

43

Tabelle 1: Tarifliste bei Greenwheels

Tarifliste Greenwheels

Abonnement Mo-Do/h in €

Fr-So in €

Nacht (00:00-8:00)/h in €

km/Benzin in €/variabel

Tagespreis in €

Greenwheels Probe-Abonnement

107 + iOn (Compact) 2,50 2,50 2,50 0,10 29,99

207 station + Partner (Van) 6,00 8,00 4,00 0,10 -

Greenwheels 5 EUR

107 + iOn (Compact) 4,00 6,00 2,00 0,20 29,99

207 station + Partner (Van) 6,00 8,00 4,00 0,20 -

Greenwheels 15 EUR

107 + iOn (Compact) 2,40 4,00 1,00 0,13 29,99

207 station + Partner (Van) 4,00 6,00 2,00 0,19 -

Greenwheels 20 EUR

107 + iOn (Compact) 2,40 4,00 1,00 0,11 29,99

207 station + Partner (Van) 4,00 6,00 2,00 0,17 -

Quelle: Eigene Darstellung nach Greenwheels, Abonnementen [Zugriff am 24.08.2012].

Deshalb war und ist der Umweltgedanke ein wichtiger Bestandteil der

Markteinführungsstrategie für viele CS-Betreiber. Das CSU Greenwheels bietet nur Autos

an, die wenig verbrauchen, daher umweltschonend fahren. Das kleinste FZ im Fuhrpark ist

ein Peugeot 107. Dieser Viersitzer gilt als stadtfreundliches Auto mit lediglich 99g/100 km

CO2-Emission. Die nächst größere Kategorie ist der Peugeot 207, dessen CO2-Ausstoß mit

149g/100 km angegeben wird. Als drittes Modell steht dem Nutzer ein Peugeot Partner

(Nutz-FZ) mit einem CO2-Ausstoß von 133g/100 km zur Auswahl.166

Die Stadt Amsterdam subventioniert das Konzept der E-Mobilität und möchte eine der

ersten Städte sein, in der die Bewohner ab dem Jahr 2040 nur noch mit E-FZ unterwegs

sind. 167 Daher besteht die zweite Gruppe an FZ aus E-Autos, die viele positive

166 Vgl. Greenwheels Niederlande, Onze auto’s [Zugriff am 20.07.2012]. 167 Vgl. Dambek (2011) [Zugriff am 20.07.2012].

44

Eigenschaften aufweisen. Die wohl wichtigste ist, dass sie sehr umweltfreundlich betrieben

werden, da keine Emissionen auftreten. Diese E-FZ werden an die dafür eigens

vorgesehenen Ladestationen mit „Strom betankt”. Die Dauer eines Ladevorgangs beträgt

bei leerer Batterie bis zu sechs Stunden. Da die Autos aber nach jeder Fahrt geladen

werden, wird bis zum vollständigen Aufladen im Durchschnitt eine Zeit von ca. 30 Min.

benötigt. Notfalls kann eine Aufladung auch über eine gewöhnliche Steckdose erfolgen.

Abhängig von den Wetterverhältnissen ermöglicht die Kapazität der Batterie Fahrten bis

zu einer Reichweite von etwa 100 km. Das Geschäftsgebiet in Amsterdam verfügt über

sechs Standorte.168

Unternehmen car2go in Amsterdam

Ursprünglich startete das Unternehmen im Jahr 2008 als Pilotprojekt in der deutschen

Stadt Ulm. Nach einem zweiten Pilotprojekt in Austin, Texas (USA), begann die

Einführung dieses Konzeptes, welches sich dann auf gezielte Städte in Europa, Kanada

und anderen Städten der USA ausbreitete. Seit Ende 2011 ist car2go nun auch in

Amsterdam vertreten.169

Als „später Folger“ konnte car2go alle Risiken des Markteintrittes ausschließen. Durch

den späten Markeinstieg nahm der Betreiber stärkeren Wettbewerb durch Greenwheels in

Kauf. Jedoch bietet car2go eine attraktivere Preisgestaltung. 170 Ein weiterer wichtiger

Aspekt der Markteinführung sind die günstigen Tarife des Unternehmens, die der Tabelle 2

entnommen werden können.171

Die Kosten der Registrierung betragen 9,90 €. Gebühren bei Benutzung werden lediglich

in Fahrtzeiten – also im Min.- oder Stundentakt bzw. als Tagespreise verrechnet. Belohnt

wird das freiwillige Aufladen der Batterie mittels Gutschrift von 10 Min. (siehe Tabelle

2).172

168 Vgl. Greenwheels Niederlande, Klantenservice [Zugriff am 20.07.2012]. 169 Vgl. automobil.de, Car2Go: In Ulm, um Ulm und jetzt auch über Ulm hinaus [Zugriff

am 20.07.2012]. 170 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 86). 171 Vgl. car2go Amsterdam, Clear and Transparent [Zugriff am 20.07.2012]. 172 Vgl. car2go Amsterdam, Clear and Transparent [Zugriff am 20.07.2012].

45

Tabelle 2: Preisliste von car2go

Preisliste von car2go Angaben in €

Fahrpreis pro Minute 0,29

Fahrpreis pro Stunde 12,90

Fahrpreis pro Tag 39,00

Preis für Parken pro Minute 0,09

Registrierungskosten 9,90

Verlust der Mitgliedskarte 50,00

Verlust der Aufladekarte 50,00

Verlust des Schlüssels 200,00

Umparken widerrechtlich abgestellter Fahrzeuge 50,00

Reparaturen 25,00

Unberechtigte Person als Fahrer des car2go 1.000,00

Reinigungskosten Nach der Rechnung der Reinigungsfirma

Bearbeitung von Mahnungen bei Zahlungsverzug 5,00

Gutschrift bei Aufladung der Batterie 10 Min.

Quelle: Eigene Darstellung nach car2go Amsterdam, Clear and Transparent [Zugriff am 20.07.2012].

Car2go ist einer von zwei großen Anbietern des CS in Amsterdam und Vorreiter bei

Elektromobilität. Der Markteintritt mit 300 E-Autos basiert auf der Grundlage einer

Zusage der Stadt sich bereitzuerklären, bis Ende 2012 das Netz auf 1.000 Ladestationen

auszudehnen. Bis 2015 soll die Anzahl der E-FZ nochmals auf 10.000 erhöht werden. Die

Gründe für die mögliche Umsetzung liegen in der Förderung Amsterdams durch

Zuschüsse.173

173Vgl. Green-Motors.de, Niederlande: car2go & 300 Elektroautos kommen nach

Amsterdam [Zugriff am 20.07.2012].

46

Umweltfaktor bei car2go

Bei der Markteinführung ist die Zielsetzung des Unternehmens, die Umwelt so wenig als

möglich zu belasten. Amsterdam steht der Einführung und Förderung von grünen

Technologien sehr offen gegenüber und ist bereit in den umfassenden Ausbau der

Elektroinfrastruktur zu investieren. Dies begünstigt den Start des car2go-Programms mit

E-Autos.174 Statistisch gesehen, entspricht ein CS-Auto fünf regulären FZ. Dadurch wird

ein großer Anteil an CO2 eingespart. Weniger Lärmbelästigung und Staus sind die Folge.

Ein weiterer Vorteil ist, dass das CS nur für zweckorientierte Fahrten genutzt wird. Viele

Metropolen können damit ihre Feinstaubbelastung verringern. Durch die geringere FZ-

Anzahl reduziert sich auch der Bedarf an Rohstoffen und Energie. Da der car2go-Betreiber

prinzipiell auf die neueste Technologie seines Fuhrparks setzt, sind diese wesentlich

umweltfreundlicher als weniger moderne Privat-FZ. Autos werden spätestens nach vier

Jahren durch neue ersetzt, wodurch sich der Spritverbrauch in Amsterdam erheblich

verringert. Privatnutzer hingegen verwenden FZ durchschnittlich zehn Jahre.175

E-Autos werden bevorzugterweise mit Ökostrom gespeist.176 Unter diesen hat sich der FZ-

Typ des Smart durch seine Bauweise als besonders umweltfreundlich erwiesen. Er besteht

aus einem Elektromotor, einer Leitungselektronik, einem Ladegerät und einer Ladebuchse,

die sich alle im hinteren Teil des FZ befinden. Die Abbildung 17 zeigt den schematischen

Aufbau des Smart. Dieses FZ gilt derzeit als ideales Konzept der individuellen Mobilität in

Metropolen.177

Ein wesentlicher Unterschied zu anderen CSU ist, dass der Kunde das FZ nicht an einen

fixen Rückgabestandort abstellen muss. Car2go unterscheidet sich auch in der

vorgesehenen Nutzung des FZ. Während Mitbewerber bei ihrem Konzept darauf setzen,

dass auch FZ-Typen für größere Transporte nutzbar sind, konzentriert sich der Smart

Fortwo auf urbane Kurzstreckenfahrten. Damit ist auch ein einfacher Umstieg auf

öffentliche Verkehrsmittel gegeben.178

174 Vgl. emissionslos.com, Car2go in Amsterdam: 300 Elektroautos für Amsterdam

[Zugriff am 20.07.2012]. 175 Vgl. Autotipps.net, Klimaschutz durch Carsharing [Zugriff am 20.07.2012]. 176Vgl. Auto-Gebrauchtwagen.de, car2go Amsterdam startet noch diesen November

[Zugriff am 20.07.2012]. 177 Vgl. Happy Times, 300 Elektro-Smarts für car2go in Amsterdam [Zugriff am

20.07.2012]. 178 Vgl. automobile.de, Car2Go: In Ulm, um Ulm und jetzt auch über Ulm hinaus [Zugriff

am 20.07.2012].

47

Abbildung 17: Schematischer Aufbau des Smart

Quelle: golem.de, Günstiges E-Auto: Smart Fortwo Electric Drive für 16.000 Euro [Zugriff am 22.08.2012].

Diese Aspekte verdeutlichen die simple Nutzung von car2go CS-Autos. Nach der

Registrierung im Internet für die einmalig € 10 anfallen, erfolgt die persönliche Abholung

der Mitgliedskarte. Danach können FZ sofort genutzt werden. Mittels Smartphone und

App kann das benötigte FZ geortet werden. Der Kunde kann sich das Auto für 30 Min.

reservieren lassen. Für diesen Zeitraum ist die Reservierung durch andere Nutzer nicht

möglich.179

Die beabsichtigte Zielgruppe sind im Besonderen junge Leute zw. 22 und 30 Jahren mit

geringer Präferenz für das Statussymbol Auto und für jene, für die ein eigenes FZ schwer

finanzierbar ist. Dabei soll auf den Anspruch auf spontane Mobilität nicht verzichtet

werden. Diese Zielgruppe legt durchschnittlich 10 bis 20 km mittels CS zurück, wobei die

durchschnittliche Nutzung zw. 30 und 60 Min. beträgt. Grundsätzlich sollen jene

Bevölkerungsgruppen angesprochen werden, für die der Umweltschutzgedanke und das

179 Vgl. emissionslos.com, Car2go in amsterdam: 300 Elektroautos für Amsterdam

[Zugriff am 20.07.2012].

48

damit einhergehende Ziel der Verbesserung der Lebensqualität in ihrer Stadt wichtig

sind.180

3.1.2 Car-Sharing in Frankreich

Der folgende Abschnitt soll einen Einblick (der Situation!) der Markteinführung von CS-

Programmen in Frankreich bieten. Dabei geht der erste Unterabschnitt auf die generelle

Markteinführung eines Produktes ein und gibt einzelne Schritte einer

Markteinführungsstrategie wieder. Da die Markteinführung i.d.R. ein mehrphasiger Prozess

ist, verlangt sie nach einer klaren Struktur, die hier zum Ausdruck gebracht werden soll. Im

zweiten Teil wird die Verkehrssituation in Frankreich beleuchtet, indem, wie für viele

internationale Städte auch gleichermaßen und beispielhaft gültig, ein Überblick über die

Parkplatzsituation in Frankreich gegeben wird. Damit soll auf die Notwendigkeit der

Zuhilfenahme geeigneter Markteinführungsstrategien für CS-Projekte über einzelne Länder

und Staaten hinaus hingewiesen werden. Der dritte und Hauptteil dieses Abschnitts bietet

einen Einblick in wichtige französische CS-Betreiber und deren jeweilige Strategien der

Markteinführung. Vorab sei an dieser Stelle bereits erwähnt, dass sich zeigt, wie sich der

Markt in einigen Ländern mit CS bereits immer weiter verengt. Somit ist es dem

interessierten, aufmerksamen Leser möglich, den Nutzen und die Notwendigkeit geeigneter

Markteinführungsstrategien dieses Mobilitätssegments, dem CS, zu erkennen.181

Einer der ersten Versuche, das CS einzuführen, fand in Montpellier, Frankreich, im Jahre

1971 statt. Diese Initiative wurde „Procotip“ genannt, welche eine Vorstufe des CS war.

Dabei wurde das Augenmerk auf dem Experiment des „öffentlichen Autos“ gelegt. Dieses

Experiment schlug jedoch fehl und wurde eingestellt. 182

180 Vgl. automobile.de, Car2Go: In Ulm, um Ulm und jetzt auch über Ulm hinaus [Zugriff

am 20.07.2012]. 181 Anmerkungen des Verfassers. 182 Vgl. Shaheen et al. (1998, S. 3).

49

Exkurs: Frankreichs Verkehrssituation

Mit dem Auto in Paris unterwegs zu sein, grenzt mancherorts an ein Abenteuer. Nicht

unüblich sind Staus bis zu 280 km in den Stoßzeiten.183. Der Boulevard Peripherique ist

eine achtspurige Straße, die Paris umringt. Von dieser führen verschiedene Abfahrten zu

den einzelnen Stadtteilen. Mit Hilfe dieser Schnellstraßen hat der Autofahrer die

Möglichkeit, die Stadt schnell zu durchqueren, außer es herrschen auch hier Staus.

Autofahren in Paris fordert höchste Konzentration. Besonderheiten wie z.B. das Vorrang

geben in manchen Kreisverkehren oder das nicht Vorhandensein der Gelbphase, außer als

blinkender Pfeil zur Anzeige der Weiterfahrt trotz Rotphase, verlangen auch vom geübten

Fahrer einiges ab. So wie in jeder großen Stadt sind Parkplätze ziemlich rar und für den

Besuch bekannter Sehenswürdigkeiten wie den Eifelturm, Notre Dame oder den Louvre

empfiehlt es sich, auf die öffentlichen Verkehrsmittel wie die Metro umzusteigen.

Parkplätze sind, wie auch in Wien, außer an den Wochenenden, kostenpflichtig.184

Durch die Einführung des CS erhofft sich die Stadt eine Entlastung der Straßen von

ungefähr 25 Prozent. Finanziert werden die CS-Stationen mit jeweils 50.000 € von der

Stadt Paris. Die Kosten für die Fahrzeuge und den Unterhalt werden vom Hersteller

Bolloré gestellt. 3.000 € für laufende Kosten und mögliche Zerstörung wurden

einkalkuliert, da Vandalismus ein großes Problem, wie schon bei den Vélib-Fahrrädern, ist.

Es wird geschätzt, dass Autolib sich frühestens in sieben Jahren rentieren wird.185

3.1.2.1 Markteinführungsschritte – (Maßnahmen zur Strategie)

Nach positiv abgeschlossenen Testverkäufen und einer Pilotproduktion, sind Produkte

bereit für die Markteinführung. Dies gilt als besonders schwierige Phase, da sich meist erst

hier entscheidet, inwiefern ein neues Produkt am Markt erfolgreich ist. Um das Risiko

eines Flops zu verringern, kann eine Markteinführungsstrategie zu einem CS-Angebot

folgenden Ablauf von Maßnahmen zur Anregung der Kundennachfrage beinhalten. Zu

Beginn erfolgen eine Bestimmung von potentiellen CS-Zielgruppen, des Zeitpunktes der

Einführung und die Festlegung einer bestimmten Strategie zur Einführung. Weitere

183 Vgl. Körbel (2011) [Zugriff am 20.07.2012]. 184 Vgl. metropole-paris.de, Auto fahren in Paris [Zugriff am 20.07.2012]. 185 Vgl. Körbel (2011) [Zugriff am 20.07.2012].

50

Abläufe sind u.a. Werbung, Unterstützung der Erstnutzer und die Schulung von Personal.

In Tabelle 3 werden die einzelnen Schritte überblicksartig zusammengefasst.186

Tabelle 3: Möglicher Ablauf zur Bildung einer Markteinführungsstrategie bei CS-Betreibern

Ablauf der Markteinführungsstrategie bei CS-Betreibern Maßnahmen

1. Bestimmung potentieller CS-Zielgruppen für die Markteinführung

Teilzielgruppenbestimmung und Erhöhung von Aufmerksamkeit

2. Festlegung der Einführungsphase Bestimmung des zeitlichen Rahmens und der Zielkriterien, Vorbereitungsaktivitäten

3. Aufstellen der Strategie zum Markteinführungsplan Zeit-, Kosten- und Personalplan sowie Arbeitspakete, Festlegung der strategischen Markteinführung

4. Bestimmung geeigneter Strategien der Vorankündigung Detaillierte Produktbeschreibung, Information über Elemente der Leistung, Schaffung von Probe- und Testmöglichkeiten, Wahl des Markteinführungstermins

5. Identifikation von Meinungsführern Auswahl der Meinungsführer, Informationsgestaltung

6. Kooperationen mit Referenzanwendern Auswahl von Referenzanwendern und Kooperationspartnern

7. Bestimmung der Werbung Auswahl der Strategie und geeigneter Medien zur Werbung

8. Planung von Sonderkonditionen Festlegung des Zeitrahmens einzelner Konditionen und der Leistungen

9. Unterstützung von Erstnutzern Kundenbetreuung durch Beratung und Fachpersonal

10. Personal und Mitarbeiter-Schulung Motivation des eigenen Personals im Hinblick auf dessen Tätigkeitsfeld

11. Marketing-Maßnahmen beobachten und analysieren Nötige Änderung bzw. Anpassung bei zu starken Abweichungen

Quelle: Eigene Darstellung nach Lohmann (2010) [Zugriff am 20.07.2012].

186 Vgl. Lohmann (2010) [Zugriff am 20.07.2012].

51

1. Bestimmung potentieller CS-Zielgruppen für die Markteinführung

Durch die Bestimmung potentieller CS-Nutzer und der dafür passenden Strategie zur

Markteinführungsphase soll ein schneller Erfolg gesichert werden. Darauf basierend wird

auch ein möglichst breiter Bekanntheitsgrad von CS ermöglicht. Um dies sicherzustellen,

ist es notwendig, die ersten Kunden auf spezielle Teilzielgruppen hin zu bestimmen. Bei

diesen Gruppen soll das Bedürfnis nach Nutzung von CS-Autos möglichst hoch sein.

Weiters wird sichergestellt, dass das neue Angebot im jeweiligen Markt rasch

Aufmerksamkeit gewinnt. Dabei kann es für die reibungslose Kundenkommunikation

besonders von Vorteil sein, Zielgruppen in einem regional nahen Markt zu wählen.187

2. Festlegung der Einführungsphase

Als zweite Maßnahme kann eine zeitliche Bestimmung der Einführungsphase erfolgen.

Diese beginnt mit ersten Vorbereitungsaktivitäten bei Markteintritt und endet nach

Etablierung des neuen CS(-Modells). Dabei können auch bestimmte für CS-Verwender

präferierte saisonale Zyklen und Termine eine wichtige Rolle spielen. Bspw. kann die

Wahl der Einführungsphase auf die späte Frühlingszeit fallen, was durch eine zusätzliche

stärkere Nachfrage für Ausflugs- und Einkaufsfahrten in dieser Zeit bestimmt wird.

Schließlich können in dieser Phase auch Zielkriterien wie die Mindestanzahl von Kunden-

oder Marktanteil bestimmt werden.188

3. Aufstellen der Strategie zum Markteinführungsplan

Um die Ziele der nun festzulegenden Strategie zum Markteinführungsplan später auch zu

erreichen, kommen einem detaillierten sowie in sich stimmigen Zeit, Kosten- und

Personalplan mit Meilensteinen und Arbeitspaketen eine wichtige Bedeutung zu. Einzelne

Maßnahmen sollen finanziell genau budgetiert werden. Der Entschluss über die

Bestimmung eines geeigneten Vorankündigungszeitraums, also die Vorlaufzeit zum

strategisch gewählten Zeitpunkt der Markteinführung, fällt unter dieses

Maßnahmenpaket.189

187 Vgl. Lohmann (2010) [Zugriff am 20.07.2012]. 188 Vgl. ebenda. 189 Vgl. ebenda.

52

4. Bestimmung geeigneter Strategien der Vorankündigung

Als nächster Schritt kommt die Bestimmung der Strategien der Vorankündigung. Sie ist

bei neuen und wie für einen CS-Betreiber oft sehr teuren Grundausstattung des Fuhrparks

besonders wichtig. Die richtige Strategie der Vorankündigung hilft Umsätze zu erhöhen,

wobei auch Kosten verringert oder vermieden werden. Kurzum wird dadurch das Flop-

Risiko reduziert. Dem Kunden soll es ermöglicht werden, auf seinen eigenen Nutzen hin

zu prüfen. Die Vorankündigung sollte folgende vier Elemente, wie zum einen eine

detaillierte Produktbeschreibung mit Angaben über den Nutzen, Preis und

Einsatzmöglichkeit, enthalten. Als zweites Element sollen Angaben über Leistung und

Verbrauch, aber auch technische Informationen gemacht werden. Für CS-Kunden scheint

es auch besonders wichtig, vorab gute Wirtschaftlichkeits- und Vergleichsrechnungen

informativ zur Verfügung zu stellen. Drittens kann die Schaffung von Testmöglichkeiten

für Probe und Demonstrationszwecken genannt werden. Das letzte und vierte Element ist

ein so gewählter Markteinführungstermin, der, wenn auch Probleme auftauchen sollten,

auch noch eingehalten werden kann.190,191

5. Identifikation von Meinungsführern

Beispiele von geeigneten CS-Meinungsführern sind etwa Verkehrspolitiker, Behörden,

Autoverbände, Forschungsinstitute, Fachjournalisten, Testfahrer. Ziel ist die schnellere

Verbreitung des Produkts, da diese einen prägenden Einfluss auf die gesamte Branche

ausübt. Dabei ist es wichtig, dass die Botschaften so transportiert werden können, dass

diese Gruppen bereits vor Einführung wichtige Informationen über das neue

Produkt/Angebot, ggfs. auch über eigene (indirekte) Werbung an die späteren CS-

Verwender weitergeben. Voraussetzung dafür ist die sorgfältige sowie ansprechende

Gestaltung von Informationen, welche die Vorteile der verfolgten Strategie erkennen lässt.

Meinungsführer sind jene Akteure, die Informationen über das neue CS-Angebot (Produkt)

bereitwillig aufnehmen und diese gerne mit möglichst positiver und eigener Wertung an

andere weitergeben. Ihnen wird eine hohe Kompetenz zugesprochen, auch wenn sie später

selbst das Angebot nicht unbedingt nutzen werden.192

190 Vgl. Lohmann (2010) [Zugriff am 20.07.2012]. 191 Vgl. Kleinschmidt et al. (1996, S. 182). 192 Vgl. Lohmann (2010) [Zugriff am 20.07.2012].

53

6. Kooperationen mit Referenzanwendern

Ein wichtiger Punkt im Ablauf zur Bildung von Maßnahmen einer

Markteinführungsstrategie stellt die Entscheidung über die Wahl von Referenzanwendern

dar. Durch die Zusammenarbeit mit einem oder auch mehreren im Markt bereits etablierten

Referenzanwendern soll Vertrauen geschaffen und die Funktionsfähigkeit eines (neuen)

CS-Anbieters(/Systems) demonstriert werden. Es ist wichtig, dass diese Partner bereits

über ein genügend hohes Maß an Kundenzufriedenheit verfügen. Beispiele dafür sind

besonders Betreiber-Kooperationspartner; lokale, städtische, regionale oder überregionale

Verkehrsverbünde des Bus-, Schienen-, Wasser- und Flugverkehrs; ferner

Mobilitätspartner wie Unternehmen des klassischen Mietwagenverleihs sowie

Autofahrerclubs.193

7. Bestimmung der Werbung

Wie bei der Marketingstrategie kann die Bestimmung der geeigneten Strategie durch

Erzielen von Aufmerksamkeit mittels Werbung die Nachfrage zusätzlich anregen. Die

Markteinführung soll massiv durch klassische sowie neuere Formen der Werbung

Meinungsführer ansprechen. Dazu zählen besonders Fernsehen und Radio, Anzeigen und

Berichte in Printmedien, Fachzeitschriften und Internet, das Einpflegen in

Fachdatenbanken im Internet, die Vorstellung auf Messen und Ausstellungen, aber auch

eine direkte Zusendung von Informationsmaterial und die Präsentation, besonders bei

Meinungsführern, welche Angebote der Nutzung zu Probefahrten beinhaltet.194

8. Planung von Sonderkonditionen

Zeitlich befristete Sonderkonditionen des CS-Betreibers bieten in der Einführungsphase

dem Kunden einen zusätzlichen Kaufanreiz, wie z.B. Einführungsrabatte bei

Einschreibgebühren oder Mitgliedsbeiträgen, Sonderkondition bei Tarifen für bestimmte

Gruppen oder auch zusätzliche Leistungen, für die der Kunde später nach der

Markteinführungsphase zahlen müsste.195

193 Vgl. Lohmann (2010) [Zugriff am 20.07.2012]. 194 Vgl. ebenda. 195 Vgl. ebenda.

54

9. Unterstützung von Erstnutzern

Einige Gebrauchsgüter, zu denen auch die Nutzung von CS zählt, benötigen zusätzliche

Kundenbetreuung, besonders bei der Erstnutzung. Dies erfolgt z.B. telefonisch durch

Beratung und Unterstützung von Fachpersonal des Betreiberunternehmens. Diese

Hilfestellung soll das möglicherweise wahrgenommene Eintrittsrisiko von Kunden

reduzieren, sowie die einwandfreie Verwendung ermöglichen.196

10. Personal- und Mitarbeiter-Schulung

Bei der Personal- und Mitarbeiter-Schulung steht in erster Linie die Einweisung und

Schulung der eigenen Mitarbeiter des CS-Betreibers im Vordergrund. Technisches

Personal für Wartung, Reparatur, aber auch Mitarbeiter des Kundencenters, werden auf ihr

späteres Tätigkeitsfeld hin durch Schulungen gezielt vorbereitet. Ziel dieser Maßnahmen

ist es, die Mitarbeiter des Unternehmens zu motivieren, um dadurch bereits bei

Markteinführung ein kompetentes und freundliches Kundenservice sicherzustellen.197

11. Marketing-Maßnahmen beobachten und analysieren

Das Verhalten der Kunden und der möglichen Mitbewerber sowie generelle externe

Bedingungen am Markt sind in der Einführungsphase genau zu beobachten und zu

analysieren. Eine zu starke Abweichung vom erstellten Maßnahmenplan erfordert seine

Änderung bzw. die Anpassung an situative Marktbedingungen.198

3.1.2.2 Beispiele von Car-Sharing in Frankreich

Unternehmen car2go in Lyon

Die von car2go zum Ziel gemachte internationale Markteinführung wird in Lyon,

Frankreich, umgesetzt. Die FZ können jederzeit mit Hilfe der Mitgliedskarte geöffnet und

der Dauer entsprechend genutzt werden. Die Kunden haben die Möglichkeit, per

Homepage oder mit Hilfe bestimmter Apps die FZ zu finden. Die Verrechnung der

Mietdauer basiert auf Minutenbasis, wobei Parkgebühren bereits enthalten sind. Ein

weiterer Vorteil ist, dass das Auto nicht an seinen Ursprungsort zurückgebracht werden

muss, sondern an jeder anderen Station abgestellt werden kann. Die

Markteinführungsstrategie der Expansion liegt ganz klar in der Nutzungsflexibilität. Der

196 Vgl. ebenda. 197 Vgl. Lohmann (2010) [Zugriff am 20.07.2012]. 198 Vgl. ebenda.

55

Vorteil hierbei ist die Spontaneität der Nutzung ohne vorherige Reservierung, sowie die

Abrechnung im Minutentakt. Außerdem wird mit den Stationen ein Radius von 44 km²

abgedeckt, was beinahe der gesamten Größe Lyons entspricht.199

Wie in Tabelle 4 dargestellt, werden die Tarife bei car2go pro Minute mit Kosten von 0,24

€ abgerechnet. Falls die Fahrt z.B. durch Parken unterbrochen wird, verringert sich der

Preis auf 0,09 € pro Minute. Eine Stunde wird mit höchstens 12,90 € berechnet. Der

Tagestarif beläuft sich auf 39 €. In diesem Tarif sind anfallende Kosten wie Treibstoff,

Versicherung, Steuern inkludiert. Dies bringt einen erheblichen Kostenvorteil gegenüber

der CS-Organisation Autolib, die nachfolgend genauer beschrieben wird.

Tabelle 4:Tarife von car2go.

Tarife von car2go in €

Fahren Parken

Minute 0,24 0,09

Stunde 12,90 3,90

Tag 39,00 -

Quelle: Eigene Darstellung nach car2go Ulm, Tarife [Zugriff am 20.07.2012].200

Unternehmen Autolib

Ein weiter CS-Betreiber in Frankreich ist Autolib. Das zum Einsatz kommende System

basiert auf dem ausschließlichen Angebot von E-FZ, die sowohl in Paris als auch in 45

Nachbargemeinden stationiert sind. Geplant wurden insgesamt 1.000 Stationen, von denen

sich 700 in Paris befinden. Die zur Benutzung angebotene Automarke ist das Bluecar von

Bolloré. Insgesamt umfasst der Fuhrpark etwa 3.000 FZ mit jeweils nur 240 kg schweren

Batterien. Die Autos erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h bei einer

Reichweite von 200 bis 250 km, ehe sie wieder aufgeladen werden müssen. In Tabelle 5

sind die Nutzungstarife zusammengefasst. Es werden einerseits Jahrespauschalen i.d.H.

von 144 € oder andererseits Wochenpreise von 15 € angeboten. Der Betreiber bietet die

Nutzung auch für Touristen an. Diese haben die Möglichkeit, sich ein Bluecar für den

Tagespauschalbetrag von 10 € zu mieten. Dabei ist jedoch zu beachten, dass zusätzliche

199 Vgl. flotte.de, Car2go jetzt auch in Frankreich [Zugriff am 20.07.2012]. 200 Es wurde die Tarifliste von Ulm herangezogen, da car2go Lyon vorübergehend aus

rechtlichen Gründen seine Dienste eingestellt hat.

56

Nutzungskosten im Wert von 6 – 8 € pro halbe Stunde anfallen. Bspw. betragen die Kosten

für die Benutzung eines Bluecar bei einer Buchungsdauer von vier Stunden etwa 71 €.201

Die Markteinführungsstrategie liegt hierbei einerseits besonders beim Umweltbewusstsein

der Stadtbewohner, andererseits aber auch auf der Reduzierung des extremen

Verkehrssaufkommens. Auf ein CS-Auto kommen ca. 15 Privatautos. Somit entspräche

das Angebot von Autolib einem Ersatz von 45.000 Privatautos.202

Tabelle 5: Tarife von Autolib.

Tarife von Autolib

Kategorie

Gebühren in €

Abonnement 1. halbe Stunde 2.halbe Stunde Jede weitere halbe Stunde

Soloprämie für 1 Jahr 144 5 4 6

Familienprämie für 1 Jahr 132 5 4 6

7 Tage 15 7 6 8

1 Tag 10 7 6 8

Quelle: Eigene Darstellung nach Autolib, Our Rates [Zugriff am 20.07.2012].

Das Bluecar sieht sich jedoch auch breiter Kritik ausgesetzt. Da die Wagen mit einer

Lithium-Batterie ausgestattet sind, haben viele Kunden Angst vor der Explosionsgefahr.

Ebenfalls Kritikpunkt ist, dass das Abkommen über die Entwicklung des Bluecar und

seiner Batterie 1,5 Milliarden € kosten soll.203

Autolib ist ein Nachfolgesystem des Velib, einem Fahrradverleih. Dieses wurde 2007

eingeführt und funktioniert ähnlich wie jetzt das Autolib-System. An bereitgestellten

Schaltern wird eine Abonnement-Karte erworben, die dann zur Nutzung der FZ berechtigt.

Dieses System scheiterte jedoch teilweise daran, dass es den Betreibern nicht gelang, die

201 Vgl. Maunder (2012) [Zugriff am 20.07.2012]. 202 Vgl. Hillenbrand (2010) [Zugriff am 20.07.2012]. 203 Vgl. Süddeutsche.de, Elektroauto-Verleih: 1000 Ladestationen sollen entstehen

[Zugriff am 20.07.2012].

57

Autofahrer vom Wechsel auf die Fahrräder zu überzeugen und damit einen Beitrag zur

Umwelt zu liefern.204

Unternehmen Mobizen

Im Jahr 1999 entwickelte die „Caisse-Commune“ die ersten CS-Systeme. Danach trat im

Jahr 2007 Mobizen in den Markt ein und wurde 2008 zur Veolia Transport-Gruppe. Die

Caisse-Commune wurde Teil der Transdev-Vereinigung. Seit 2012 ist Mobizen wieder ein

eigenständiges Unternehmen.205

Das Buchen des FZ bei Mobizen ist sehr einfach. Die Reservierung ist 24 h lang

telefonisch oder per Internet möglich. An den Stationen stehen Schlüsselkästen bereit, wo

durch Eingabe eines Codes sich dieser öffnen lässt und der Schlüssel für das gebuchte

Auto entnommen werden kann. Am Schlüsselbund befindet sich die Nummer des FZ und

ein Chip, mittels diesem das FZ aktiviert werden kann. Sobald die Kontrolllampe auf grün

schaltet, kann das Auto in Betrieb genommen werden.206

Wird während der Nutzungsdauer das Auto abgestellt, erfolgt das Verschließen mit Hilfe

des Zündschlüssels. Die Rückgabe des FZ ist ausschließlich am Standplatz der jeweiligen

Übernahme möglich. Dabei kommt wieder der Chip zur Anwendung. Nach Aufleuchten

eines roten Lichts wird das FZ verschlossen, danach der FZ-Schlüssel im Schlüsselkasten

deponiert.207

Das CSU Mobizen bietet den Kunden zwei verschiedene Möglichkeiten der Benutzung. Es

können Zusätze wie die Buchung einer Limousine oder anderer Modelle vorgenommen

werden. Die Wahl des später verrechneten Tarifs kann entweder pro Stunde oder pro

Kilometer in Anspruch genommen werden. Bei regelmäßiger Nutzung besteht die

Möglichkeit eines Abonnements. Detaillierte Tarife von Mobizen sind in Tabelle 6

zusammengefasst.208 Mobizen hat beinahe 100 Standorte in Ile-de-France.209

204 Vgl. ebenda. 205 Vgl. mobizen, Qui sommes-nous? [Zugriff am 20.07.2012]. 206 Vgl. mobizen, En pratique [Zugriff am 20.07.2012]. 207 Vgl. ebenda. 208 Vgl. mobizen, Tarif publics [Zugriff am 20.07.2012]. 209 Vgl. mobizen, Plan des stations [Zugriff am 20.07.2012].

58

Tabelle 6: Tarife bei Mobizen.

Tarife bei Mobizen

Einmalige Nutzung Regelmäßige Nutzung

Abonnement 9 € pro Monat

Tarif pro Kilometer 0,4 € pro Kilometer 0,3 € pro Kilometer

Limousine Kombi Vito Limousine Kombi

Vito

Pro Tag unter der Woche

4 € pro Stunde 6 € pro Stunde 3 € pro

Stunde 6 € pro Stunde

Am Wochenende +1 € pro Stunde +1 € pro

Sunde

Tagespauschale unter der Woche

40 € pro Tag 60 € pro Tag 30 € pro Tag 60 € pro Tag

Tagespauschale am Wochenende

+10 € pro Tag +10 € pro Tag

Kaution 150 € 150 €

Quelle: Eigene Darstellung nach mobizen, Tarif publics [Zugriff am 20.07.2012].

Unternehmen Okigo

Eine andere französische CSO ist Okigo. Europaweit bietet Avis die Blue Efficiency-FZ

an, die weder mit Benzin, noch mit Diesel, sondern mit alternativem Treibstoff, wie z.B.

Erdgas oder Äthanol, fahren. Dies senkt den CO2-Ausstoß.210

Ein Abonnement kostet 9,99 € monatlich. Hinzu kommen 4 € pro Stunde und 0,35 € für

jeden gefahrenen Kilometer. Für die Nutzung eines Autos benötigt der Nutzer den Okigo-

Pass. Ein Auto dieses CS-Systems ersetzt acht private Autos.211 Die Standplätze der Autos

befinden sich in Vinci Parkgaragen.212

Abschließend kann eine Markteinführung als ein mehrstufiger Prozess, welcher einen

großen Anteil des Erfolgspotenziales einer Vertriebsstrategie hat, betrachtet werden.

Besonders in stark umkämpften Marksegmenten, aber auch bei einer Neueinführung, bildet

die richtige Markteinführungsstrategie die Grundlage einer erfolgreichen Etablierung des

210 Vgl. Avis, Unsere grüne Flotte [Zugriff am 20.07.2012]. 211 Vgl. Der Tagesspiegel, Carsharing soll Pariser mobil machen [Zugriff am

20.07.2012]. 212 Vgl. Avis, Unsere grüne Flotte [Zugriff am 20.07.2012].

59

Unternehmens am Markt. Gerade im urbanen Raum ist akute Parkplatznot oft

vorherrschend. Genau aus diesem Grund wird CS immer gefragter und neue CS-Systeme

und Produkte werden gut angenommen. Die verschiedenen Markeinführungsstrategien

beziehen sich auf Umwelt, Ersparnis durch die Nutzung und zu einem großen Teil auch auf

Flexibilität. Mehrere Anbieter setzen bereits auf alternative Energien und zielen damit auf

den umweltbewussten Zeitgeist der Autonutzer ab. Da in Frankreich in den letzten Jahren

verstärkt neue Anbieter in den Markt eintreten, das Mobilitätsverhalten generell starkem

Wandel unterworfen ist, kann davon ausgegangen werden, dass sich die CS-Branche erst

in den Kinderschuhen befindet.213

213 Anmerkung des Verfassers.

60

3.2 Kooperationen bei Car-Sharing-Betreibern

Dieser Abschnitt stellt eingangs die Geschichte des CS in Österreich und der Schweiz dar.

Weiters folgen ein theoretischer Überblick des Joint Venture und ein praktisches Beispiel

der Kooperation zw. CarSharing.at und der Mobility Schweiz. Der Abschnitt endet mit

einem Überblick von Vor- und Nachteilen von Kooperationen und einem Exkurs über

Konkurrenzmarktanalyse.

3.2.1 Geschichte des Car-Sharing in Österreich214

1997 Bereits beim ersten CS-Projekt „Easydrive“ war Treibstoff in den Tarifen inkludiert,

welche sich auch noch nach Stunden und Kilometern orientierten. Über ein Tresorsystem

konnte rund um die Uhr auf das FZ zugegriffen werden, welches zuvor reserviert wurde.

1998 Durch einige Kooperationen mit Partnern aus dem öffentlichen Verkehr unter dem

Motto „Aus den Öffis aussteigen – ins Auto einsteigen!“ wurden viele Standplätze an

Bahnhöfen oder Haltestellen eingerichtet.

2002 Durch ein neues Bordcomputersystem kann eine KeyCard als elektronischer Schlüssel für

alle CS-FZ in Österreich verwendet werden.

2003 Unter „DENZELDRIVE“ wurden die Bereiche CS und Autovermietung fusioniert,

nachdem der Lizenzvertrag mit Europcar abgelaufen war und National CarRental als

neuer Partner gewonnen wurde.

2008 Durch Joint Venture wird die Denzel Mobility CarSharing GmbH mit Sitz in Wien

gegründet. Anteilnehmer sind Wolfgang Denzel AG und Mobility CarSharing Schweiz mit

jeweils 50 Prozent.

2010 Kooperation von Denzel Mobility CarSharing GmbH mit der ÖBB als Anschluss-

Mobilitätspartner.

214 Vgl. CarSharing.at. Die Firmengeschichte [Zugriff am 17.06.2012].

61

2012 Der globale Marktführer Zipcar Inc. übernimmt die Denzel Mobility CarSharing GmbH

mit Juli 2012. Zipcar erweitert mit diesem Geschäft sein globales CS-Netzwerk in Europa.

Der Service wird in Österreich vorerst weiterhin unter dem Markennamen Carsharing.at

angeboten.215

3.2.2 Geschichte des Car-Sharing in der Schweiz216

1987 Gründung der ATG AutoTeilet Genossenschaft in Stans und der Genossenschaft

ShareCom in Zürich Seebach, Reservierung bei ATG durch Eintragung in eine

Reservierungsliste, Abrechnung mittels eines Bordbuches, Aufbewahrung des

Zündschlüssels in einem Schlüsselkasten am Standort, bei ShareCom persönliche

Schlüsselübergabe.

1991 Abschluss eines Kooperationsvertrages zwischen ATG und ShareCom, welches die

Quernutzung ermöglicht.

1993 Anpassung der Reservierungsmethoden an die aktuellen technischen Möglichkeiten,

Verwendung eines telefonischen durch ATG und eines elektronischen

Reservierungssystems (ERS) durch ShareCom.

1995 Gründung der AG Car-Sharing Company (CSC) durch ShareCom, Erwägung des Einsatzes

des selbst entwickelten Bordcomputers.

1997 Fusion der beiden Firmen ATG und ShareCom zur neu gegründeten Genossenschaft

Mobility, welche nun über 17.400 Kunden und 760 Fahrzeuge verfügt, Übernahme der

Reservierungs- und Administrationssoftware und des Call-Centers von ATG,

Weiterentwicklung des ERS von ShareCom zum Automatischen Reservierungssystem.

1998 Entstehung der Sparte „Business“ CS durch die Zusammenarbeit mit Migros.

215 Vgl. Carsharing.at, Mitteilungen [Zugriff am 02.09.2012]. 216 Vgl. Mobility car sharing Schweiz, Die Geschichte des Carsharing [Zugriff am 18.06.2012].

62

1999 Entstehung der ersten Geschäftsbeziehung von Mobility mit DenzelDrive in Österreich,

DenzelDrive erwirbt die technische Plattform „MobiSys” von Mobility, welche als Basis

für das landesweite CS-Angebot dient und nun auch Reservierungen via Internet

ermöglicht.

2000 Umzug nach Luzern mit mehr als 100 Mitarbeitern, durch Sanierungsprogramm soll

Jahresmillionenverlust aufgrund hoher Investitionen entgegengewirkt werden.

2001 Gründung der Tochterfirma Mobility Support AG, die das Know-how ausländischen

Interessenten anbietet.

2005 Start von CS in Barcelona durch Catalunya CarSharing, nach erfolgtem Erwerb des

MobiSys.

2006 Die Zusammenarbeit mit den SBB (Click & Drive) ermöglicht die Nutzung der Fahrzeuge

ohne Mobility-Mitgliedschaft.

2008 Mobility und die Wolfgang Denzel AG gründen ein Equity Joint Venture.

Mitgliederzahl von Mobility in der Schweiz von 80.000 Kunden, über 2.200 FZ an 1.100

Standorten stehen zur Verfügung.

2009 Einführung einer eigenen FZ-Kategorie „Budget“ (Citroën C1) durch Mobility, Start der

Kooperation mit dem Tarifverbund Libero, dadurch wird der Zugang der ca. 45.000

Libero-Jahresabonnenten zur kombinierten Mobilität mit Mobility ermöglicht.

2010 Inbetriebnahme eines externen Rechenzentrums durch Mobility in Zürich und Luzern,

Mobility stellt die selbstentwickelte Applikation „mobility car“ zum Download zur

Verfügung, Überarbeitung der visuellen Identität durch Erneuerung des Logos und dadurch

leichtere Reproduzierbarkeit, Informationen der Kommunikationsmittel werden

vereinfacht und leserfreundlicher gestaltet, Ausbau der Kooperationen mit den

Universitäten Zürich, Lausanne, Genf und der Hochschule Luzern.

63

3.2.3 Joint Venture

Nachfolgende Unterabschnitte geben einen theoretischen Überblick über Joint Ventures

und ein praktisches Beispiel zw. zwei CSO.

3.2.3.1 Theoretischer Überblick

Der amerikanischen Rechtssprache entstammend, beschreibt der Begriff „Joint Venture“

die Gründung einer neuen Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit von zwei oder

mehr rechtlich und wirtschaftlich unabhängigen Unternehmen, die „Joint Venture

Partner“.217

Wie aus Abbildung 18 ersichtlich, wird zw. Equity und Non-Equity, nationalen und

internationalen, sowie zw. bilateralen und nicht bilateralen (mit mehr als zwei

Muttergesellschaften) Joint Ventures unterschieden,218 wobei u.a. der Grad der rechtlichen

Selbstständigkeit, die Organisationsform und die Art und das Maß der Joint Venture

Partner differenzierende Faktoren sind. 219 Das Equity Joint Venture

(Gemeinschaftsunternehmen) stellt eine Kooperationsform mit rechtlicher

Selbstständigkeit dar. Sie werden von mindestens zwei unabhängigen Partnerunternehmen

gebildet, die ihre finanziellen Investitionen und Ressourcen zur Verfügung stellen, wobei

zwei der Unternehmen auch die Geschäftsführung inne haben.220

Ein Joint Venture wird oft gewählt, um an neuen Märkten Fuß zu fassen und das Know-

how eines regionalen Partners zu nutzen. Weitere Vorteile sind der Zugang zu

Technologien, die Produktentwicklung und/oder die Diversifizierung der Produktpalette,

die Sicherung von Ressourcen durch das Erzielen von Skaleneffekten, sowie die

Risikoreduktion durch Teilung von Kosten und Risiken bei hohem Investitionsbedarf unter

Unsicherheit. Gelegentlich wird ein Joint Venture nur als Zwischenschritt zu einem

späteren Kauf bzw. Verkauf gesehen.221,222

217 Vgl. Fett und Spiering (2010, S. 1). 218 Vgl. Susanek (2008, S. 4). 219 Vgl. Fett und Spiering (2010, S. 5). 220 Vgl. Susanek (2007, S. 4). 221 Vgl. Fett und Spiering (2010, S. 2f.). 222 Vgl. Susanek (2007, S. 6f.).

64

Abbildung 18: Struktur des Equity Joint Venture

Beteiligung

Finanzierung

Leistungs-beziehung

Geschäfts-führung

Joint Venture Partner /Gesellschafter A

Joint Venture Partner /Gesellschafter B Technologie-

Transfer

Struktur des Equity Joint Venture

JointVentureGesellschaft

Qualität Kooperation und Autonomie

Kunden

Lieferanten

Technologiegeber

Sub-Unternehmer

Banken

Öffentliche Hand: KonzessionenGenehmigungenSubventionen

Beteiligung

Finanzierung

Leistungs-beziehung

Geschäfts-führung

Joint Venture Partner /Gesellschafter A

Joint Venture Partner /Gesellschafter B Technologie-

Transfer

Struktur des Equity Joint Venture

JointVentureGesellschaft

Qualität Kooperation und Autonomie

Kunden

Lieferanten

Technologiegeber

Sub-Unternehmer

Banken

Öffentliche Hand: KonzessionenGenehmigungenSubventionen

Kunden

Lieferanten

Technologiegeber

Sub-Unternehmer

Banken

Öffentliche Hand: KonzessionenGenehmigungenSubventionen

Quelle: Eigene Darstellung nach Fett und Spiering (2010, S. 8).

3.2.3.2 Zwischen Denzel und Mobility

Die beiden Unternehmen Wolfgang DenzelAG und Mobility Genossenschaft schlossen

2008 ein Joint Venture ab. Die Unternehmen wurden dadurch jeweils mit 50% an der

gemeinsamen Firma Denzel Mobility CarSharing GmbH in Österreich beteiligt. Die neu

gegründete Firma Denzel Mobility CarSharing GmbH, mit Sitz in Wien, übernimmt mehr

als 200 verschiedene FZ-Kategorien und rund 15.000 Kunden von der 1997 gegründeten

Firma Denzeldrive. Die Gesellschaft profitiert von der Erfahrung von Mobility als Europas

größter und führender CS-Anbieter, sowie von der eingesetzten Technologie und der

Kompetenz im Automobilbereich von Denzel. Geschäftsführer der neuen Gesellschaft ist

Michael Röck.223

223 Vgl. CarSharing.at, Pressemitteilung vom 03.01.2008: Wolfgang DENZEL AG und

Mobility CarSharing Schweiz gründen Joint Venture [Zugriff am 18.06.2012].

65

3.2.4 Kooperationen

Denzel Mobility CarSharing und Mobility Carsharing haben den Anspruch, Mobilität

bequem und zu günstigen Preisen anzubieten, ohne die Notwendigkeit eines privaten

Autos. Allerdings ist das in einer umfassenden Art und Weise der Betreiberkooperation

alleine nicht möglich und so werden wichtige Partner, bspw. aus dem öffentlichen Verkehr

oder diversen Mietwagenunternehmen, gewonnen. 224 Auch für die Kooperationsfirmen

eröffnen sich Vorteile, da durch CS-Kunden z.B. öffentliche Verkehrsmittel verstärkt

genützt werden.225

Denzel Mobility CarSharing GmbH führt Kooperationen mit:

ÖBB, Wiener Linien, ÖAMTC, ARBÖ, MEGADRIVE (früher DENZELDRIVE), Hertz

Autovermietung (in Vorarlberg), VMOBIL-Verkehrsverbund Vorarlberg GmbH, IVB –

Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn, LINZ LINIEN GmbH,

VERBUNDLINIE Steirische Verkehrsverbund GmbH, SVV – Der Salzburger

Verkehrsverbund.

Der Kunde hat mehrere Vorteile durch die Kooperationen der einzelnen Organisationen

mit Denzel Mobility CarSharing: Dies sind Verbilligungen bei der Jahresprämie und

Fahrguthaben. Gegenüber einer jährlichen CS-Gebühr von 60 € zahlt bspw. der Kunde im

Besitz einer ÖBB-Vorteilskarte 29 €. Besitzer der Jahreskarte der Wiener Linien und

ÖAMTC-Mitglieder zahlen jeweils 39 €. Zusätzlich gibt es als CS-Mitglied spezielle

Tarife bei Autovermietungen (vergleiche dazu Tabelle 7).226

224 Vgl. Mobility car sharing Schweiz, Die Geschichte des Carsharing [Zugriff am

17.06.2012]. 225 Vgl. Dorn und Gabert (2010, S. 14). 226 Vgl. CarSharing.at, ÖBB und CarSharing: die beste Auto-Bahn-Verbindung [Zugriff

am 17.06.2012].

66

Tabelle 7: Vorteile von Denzel Mobility CarSharing durch Kooperationen mit diversen Organisationen

Vorteile von Denzel Mobility CarSharing durch die Kooperationen

Verbilligungen als/mit CarSharing-Card (statt 60 €/Jahr) in €

Fahrguthaben in €

ÖBB VorteilsCard 29 20

ÖBB ÖsterreichCard 29 50

ÖBB BusinessCard unspezifische Verbilligung

-

Jahreskarte der Wiener Linien 39 10

ÖAMTC Mitglied 39 -

ARBÖ Mitglied 39 -

VMOBIL Jahreskartenbesitzer 39 -

IVB Jahreskartenbesitzer 39 -

LINZ LINIEN Jahreskartenbesitzer 39 -

VERBUNDLINIE Jahreskartenbesitzer 39 -

SVV Jahreskartenbesitzer 39 -

MEGADRIVE - -

Hertz Autovermietung (in Vorarlberg) - -

Quelle: Eigene Darstellung nach CarSharing.at, Home [Zugriff am 17.06.2012].

Aus Tabelle 7 ist ersichtlich, dass sich der Nutzer durch diverse Jahresmitgliedschaften bei

öffentlichen Verkehrsmitteln oder Automobilclubs bis zu 50% der Jahresgebühr für CS

erspart. Zusätzlich gibt es als CS-Mitglied spezielle Tarife bei Autovermietungen.

Als Vorbild kann das Schweizer Mutterunternehmen Mobility CarSharing angeführt

werden, welches noch deutlich mehr Kooperationen betreibt. Abgesehen von ähnlichen

Verbilligungen durch diverse Abos im öffentlichen Verkehr (SBB CFF FFS,

Tarifverbünde) und Vergünstigungen bei Mietwagenunternehmen (AVIS, Hertz),227 sind

vor allem folgende Vorteile zu erwähnen: bessere Konditionen für Studenten bestimmter

227 Vgl. Mobility car sharing Schweiz, Öffentlicher Verkehr [Zugriff am 18.06.2012].

67

Schweizer Universitäten (u.a. ETH Zürich, Universität Bern und Lausanne) 228 und

Mitglieder einiger Alumni-Verbände (z.B. ETH Alumni oder HSG Alumni – Universität

St. Gallen).229 Stammkunden der Supermarktketten Migros und Coop können von billigen

Tarifen profitieren. Des Weiteren ist die internationale Zusammenarbeit stärker ausgeprägt.

Allen voran ist hier die Kooperation mit der DB bzw. der Tochterfirma DB Rent zu

erwähnen, welche es Mobility CarSharing-Kunden ermöglicht, die CS-Flotten des

Nachbarlandes zu nutzen. 230

3.2.4.1 Vorteile

Der Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel macht Sinn. Ein Nachteil, der bei CSU durch

relativ hohe Kosten bei längeren Strecken wie Urlaubsfahrten entstehen kann, wird durch

Kooperation mit Autovermietern optimal behoben.231

3.2.4.2 Nachteile

Ein wichtiger Vorteil eines eigenen Autos ist Unabhängigkeit und Flexibilität. Mit fixen

Standorten wird diesem Vorteil nicht entgegengewirkt. Der weitere Anbieter in Wien

car2go bietet hier eindeutig ein besseres Angebot an, da seine FZ nicht nur an fixen,

sondern auch an individuell gewählten Standorten abgestellt werden können. 232

Exkurs: Konkurrenzmarktanalyse

Der CS-Markt in Österreich wuchs in den letzten Jahren rasant, weshalb DENZEL

Mobility CarSharing GmbH die Position als Marktführer mit Standorten in ganz Österreich

ausbauen konnte. Als Konkurrenten sind zwei, jedoch nur regional verfügbare, Angebote

folgender Mitbewerber zu nennen.

228 Vgl. Mobility car sharing Schweiz, Universitäten/Hochschulen [Zugriff am

18.06.2012]. 229 Vgl. Mobility car sharing Schweiz, Alumni [Zugriff am 18.06.2012]. 230 Vgl. Mobility car sharing Schweiz, Weitere starke Partner [Zugriff am 18.06.2012]. 231 Vgl. Dorn und Gabert (2010, S. 13). 232 Vgl. Dorn und Gabert (2010, S. 85).

68

Car2go

car2go wird von der Firma Daimler mit dem Typ 500 smart fortwo mhd betrieben.233 Sie

haben verschiedene Standorte in Europa und Amerika. In Österreich werden jedoch nur

Teile Wiens abgedeckt. Der größte Vorteil von car2go ist das Abstellen auf einem

beliebigen Parkplatz im Geschäftsgebiet, ohne das Fahrzeug an den Ausgangsstandort

zurückbringen zu müssen.234

EMIL

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein spielt in den Unternehmensstrategien der beiden

Unternehmen REWE International AG und der Salzburg AG eine große Rolle, weshalb sie

das Gemeinschaftsprojekt EMIL starteten. 235 Die Elektroautos, welche ihren Strom zu

100% aus Ökostrom beziehen,236 können derzeit an sieben Standorten im Raum Salzburg

ausgeliehen werden.237

3.3 Fördermöglichkeiten

Im folgenden Abschnitt soll eingangs die Frage der Notwendigkeit von Förderungen – im

Besonderen jene des Mobilitätssektors des CS – anhand der Fragestellung „Warum sind

CS-Förderungen überhaupt wichtig?“ erörtert werden. Danach werden Förderungen und

Forschungsrahmenprogramm seitens der EU diskutiert.

Warum sollen Car-Sharing-Projekte gefördert werden?

Das CS gewinnt als Innovation des motorisierten Mobilitätsbereichs global als

eigenständiger Sektor zusehends an Bedeutung. Die Tatsache, dass es in vielen Metropolen

noch immer nicht bekannt oder gar verbreitet ist, erklärt die Notwendigkeit seiner

Förderung. Das Ziel ist eine entsprechende Akzeptanz und Nachfrage seitens potentieller

CS-Nutzer und somit die Markteinführung durch Betreiber zu forcieren.238

Damit Unternehmen oder Organisationen, die zukünftig bzw. erstmalig im CS-Sektor tätig

sind, ihre Projekte umsetzen können, ist die Finanzierung, daher das Förderwesen, für

diese von Bedeutung. Dabei soll in diesem Abschnitt anhand privater-, kommunaler-,

233 Vgl. car2go Wien, Klasse in Masse: die car2go Flotte [Zugriff am 19.06.2012]. 234 Vgl. car2go Wien, Mehr Stadt erleben mit car2go [Zugriff am 19.06.2012]. 235 Vgl. EMIL, Wer steht hinter EMIL? [Zugriff am 19.06.2012]. 236 Vgl. EMIL, Warum Emil? [Zugriff am 23.08.2012]. 237 Vgl. EMIL, Finde [Zugriff am 23.08.2012]. 238 Meinung des Verfassers.

69

staatlicher und supernationaler Ebene (EU, USA) Fördermöglichkeiten behandelt werden.

Um wirtschaftliche oder technologische Förderungen in Anspruch zu nehmen, kommen

auch Sponsoren und Fremdkapitalgeber in Frage.239

3.3.1 Förderungen des Car-Sharing seitens der EU

Nachfolgend werden das 7. Forschungsrahmenprogramm (FRP), im Besonderen der

Antrag für ein zukünftiges CSU, die Einordnung einer Projektidee, Konsortialbildung,

Projektanträge und deren Evaluierung, das Eurostars-Programm sowie das EU-Projekt

MOMO erörtert.

3.3.1.1 7. Forschungsrahmenprogramm

Generell ist zu klären, welche Förderungen seitens der EU für das CS in Frage kommen.

Hier gibt es sehr viele Förderungen. Die Konzentration liegt in dieser Arbeit vor allem auf

der Forschung und Entwicklung im CS-Bereich.

Derzeit gilt das „7. Rahmenprogramm der Europäischen Gemeinschaft für Forschung,

Technologische Entwicklung und Demonstration als das wichtigste Förderprogramm der

EU im F&E-Bereich.240 Darunter fallen auch die Förderungen für F&E im CS-Bereich.

Teilnahmeberechtigt sind juristische und natürliche Personen. Abbildung 19 stellt die

Teilnahmekriterien am 7. FRP dar.241

239 Meinung des Verfassers. 240 Vgl. Förderdatenbank, EU-Förderung [Zugriff am 21.07.2012]. 241 Vgl. BMBF Deutschland, Beteiligung am Rahmenprogramm [Zugriff am

21.07.2012].

70

Abbildung 19: Teilnahmekriterien am 7. FRP.

Wer kann teilnehmen? Jede juristische Person (mit rechtlicher Selbstständigkeit); natürliche Personen.

Mindestvoraussetzungen? Drei Einrichtungen aus drei Mitglieds- oder assoziierten Staaten.

Ausnahmen: • ERC • Unterstützungsmaßnahmen • Marie-Curie-Stipendien.

Zusätzliche Anforderungen laut Definition im jeweiligen Arbeitsprogramm: z. B. Zahl und Art der Einrichtungen, Region (für INCO-Projekte).

Teilnahmeberechtigte Länder

Mitgliedstaaten und Assoziierte Staaten: • Türkei, Kroatien; • EFTA Staaten: Norwegen, Island, Liechtenstein, Schweiz; • Israel.

ICPCs: •Westbalkan-Staaten • Mittelmeerdrittländer, osteuropäische und zentralasiatische Staaten • Afrikanische, pazifische und karibische Staaten (AKP) • Lateinamerikanische Staaten.

Weitere Drittstaaten:• falls notwendig für Projekterfolg • falls im Rahmen eines F&E-Kooperationsabkommens definiert • wenn im Rahmen einer Ausschreibung vorgesehen.

Ansonsten Teilnahme ohne finanzielle Unterstützung möglich.

Quelle: Eigene Darstellung nach Förderdatenbank, Beteiligung am Rahmenprogramm [Zugriff am 21.07.2012].

Teilnahmeberechtigte Länder sind jene Länder der Mitgliedstaaten und assoziierten

Staaten, wie bspw. Türkei, Kroatien, Norwegen oder die Schweiz (vergleiche dazu

Abbildung 19).

Antrag für ein zukünftiges Car-Sharing-Unternehmen

Wie muss ein Unternehmen, das in Zukunft auch im CS-Bereich tätig sein will, vorgehen,

um Förderungen seitens der EU für ihre F&E zu erhalten?

Das 7. FRP deckt sehr viele Themengebiete ab, die aber grob in vier Bereiche aufgeteilt

werden. Dies sind die Zusammenarbeit, Ideen, Menschen und Kapazitäten. CS-Projekte

können den Bereichen „Zusammenarbeit“ oder auch „Kapazitäten“ zugeordnet werden.

Innerhalb des Bereiches „Zusammenarbeit“ gibt es einen eigenen Bereich „Verkehr und

Luftfahrt“, in dem das CS-Projekt eingeordnet werden kann.242 Dort wird als Ziel u.a.

„Förderung der Verkehrsverlagerung und Entlastung der Verkehrskorridore“ erwähnt.243

Sonst gibt es im Bereich „Kapazitäten“ einen Teilbereich für „Forschung zugunsten von

Kleinen und Mittleren Unternehmen".244

242 Vgl. Förderdatenbank, Übersicht 7. FRP der EU [Zugriff am 21.07.2012]. 243 Vgl. BMBF Deutschland (Bundesministerium für Bildung und Forschung),

Transport (inkl. Luftfahrt) [Zugriff am 21.07.2012]. 244 Vgl. Förderdatenbank, Übersicht 7. FRP der EU [Zugriff am 21.07.2012].

71

Ein Unternehmen kann entweder mit anderen Unternehmen aus anderen EU-Ländern

zusammenarbeiten und dann die Förderungen für „Zusammenarbeit“ beantragen oder es

arbeitet bzw. forscht auf eigener Basis und beantragt die EU-Förderung für

„Kapazitäten“.245

Um Förderungen zu erhalten, müssen bei der Antragstellung vier Schritte beachtet werden:

1. Einordnung einer Projektidee

2. Konsortialbildung

3. Projektanträge im 7. FRP

4. Evaluierung von Projektanträgen im 7. FRP246

Einordnung einer Projektidee

In welche Sparte das Projekt hineinpasst, kann mittels eines Expertengesprächs eruiert

werden. Zu den Experten gehören auf regionaler Ebene die EU-Referenten an

Hochschulen und Forschungseinrichtungen, auf nationaler Ebene die Vertreter der

Nationalen Kontaktstellen (NKS) sowie andere Beratungsstrukturen und auf

internationaler Ebene z.B. auch Vertreter der Europäischen Kommission.247

Konsortialbildung

Ein Unternehmen sucht andere, mit denen es eine Kooperation eingehen will, um mit ihnen

ein Konsortium zu bilden. Dafür wird ein Konsortialvertrag abgeschlossen, um die Rechte

und Pflichten der Unternehmen zu definieren und abzusichern. 248 Mit wem das

Unternehmen ein Konsortium eingeht, bleibt ihm selbst überlassen. Es kann mit

Unternehmen aus dem eigenen Staat oder aus anderen teilnahmeberechtigten Staaten eine

Kooperation eingehen (vergleiche dazu auch Abbildung 19).249

245 Vgl. BMBF Deutschland, Zusammenarbeit [Zugriff am 21.07.2012]. 246 Vgl. BMBF Deutschland, Die Antragstellung im 7.FRP [Zugriff am 21.07.2012]. 247 Vgl. BMBF Deutschland, Einordnung einer Projektidee [Zugriff am 21.07.2012]. 248 Vgl. BMBF Deutschland, Regelungen im Konsortium [Zugriff am 21.07.2012]. 249 Vgl. BMBF Deutschland, Beteiligungsregeln [Zugriff am 21.07.2012].

72

Projektanträge im 7. FRP

Das Unternehmen kann sich ausschließlich um eine ausgeschriebene Förderung bewerben.

Im Zuge der Bewerbung muss das Konsortium einen Projektantrag ausarbeiten und online

einreichen.250

Zu unterscheiden sind drei Antragsverfahren: das einstufige, zweistufige und das offene

Verfahren. Beim einstufigen Antragsverfahren wird der vollständige Antrag innerhalb

einer Einreichungsfrist, die im Ausschreiben definiert ist, an die Kommission übermittelt.

Beim zweistufigen Antragsverfahren ist ebenso eine Einreichungsfrist gegeben, in der

jedoch nur ein Kurzantrag eingereicht werden muss. Diese Kurzanträge werden

anschließend evaluiert und nur die Einreichenden der positiv bewerteten Projektanträge

werden aufgefordert, einen ausführlichen „Vollantrag“ einzureichen. Beim offenen

Verfahren bzw. „offenen Aufrufen“ gibt es mehrere Einreichungsfristen, innerhalb welcher

die Unternehmen ihre Anträge einreichen können.251

Evaluierung von Projektanträgen im 7. FRP

„Die Europäische Kommission führt die Evaluierung aller Projektanträge im sog. ,peer

review’ Verfahren durch, d.h., sie lädt Personen aus dem wissenschaftlichen Umfeld, die

sich über den Eintrag in einer Datenbank als Evaluatoren zur Verfügung gestellt haben, zur

Begutachtung der Projekte ein.“ Hier gibt es wieder verschiedene Möglichkeiten. Die

Evaluierung kann einerseits direkt in den Räumen der Kommission stattfinden oder die

Gutachter evaluieren die Anträge in einem ersten Schritt an ihrem Arbeitsplatz. Zuerst

werden von jedem Gutachter zwischen sechs und acht Ansuchen per Evaluierungsbogen

bewertet. Dann werden bei einem Treffen aller Gutachter die Ansuchen bzw. die

Bewertungen besprochen, analysiert und diskutiert. Jedes Ansuchen wird von mindestens

drei unabhängigen Gutachtern bewertet. In einem Konsensverfahren wird dann über eine

gemeinsame Bewertung abgestimmt und dabei eine „Ranking“-Liste erstellt, aus welcher

diejenigen Projekte ausgewählt werden, die schließlich eine Förderung erhalten.252

250 Vgl. BMBF Deutschland, Projektanträge im 7. FRP [Zugriff am 21.07.2012]. 251 Vgl. BMBF Deutschland, Antragsverfahren [Zugriff am 21.07.2012]. 252 Vgl. BMBF Deutschland, Die Evaluierung von Projektanträgen im 7. FRP [Zugriff am

21.07.2012].

73

Für die Evaluierung müssen nachfolgende Kriterien erfüllt werden:

• Projektvorschlag entspricht dem Inhalt einer aktuellen Ausschreibung.

• Das beantragte Instrument ist für das Thema geöffnet.

• Vollständigkeit der Antragsunterlagen.

• Erfüllung der Mindestpartnerzahl.

• Fristgerechte Einreichung des Antrags.253

Diese Kriterien werden vorab bereits durch das EPSS-Programm überprüft. Zusätzlich gibt

es in jedem Arbeitsprogramm weitere festgelegte Auswahlkriterien, die vom jeweiligen

Themenbereich abhängig sind.254

3.3.1.2 Eurostars

Eurostars ist ein weiteres Programm, mit dem Zweck, marktorientierte F&E von Klein-

und Mittelbetrieben unter deren aktiven Teilnahme zu fördern. Es wird von EUREKA

geleitet und von der EU teilfinanziert. Dabei ist Eurostars eine gemeinsame Initiative

zwischen EUREKA und dem 7. EU-Rahmenprogramm für Forschung und technologischer

Entwicklung.255

Auch hierfür müssen Unternehmen bestimmte Kriterien erfüllen:

• Inhalt des Projektes ist innovative, marktorientierte F&E.

• Mindestens zwei Partner aus unterschiedlichen EUREKA-Mitgliedsstaaten

bilden ein Konsortium.

• Am Ende steht ein umweltfreundliches, ziviles Produkt, Verfahren oder eine

Dienstleistung.

• Die Finanzierung der Projektanteile ist gesichert.

• Das Hauptunternehmen muss einen F&E Bereich haben.

• Es müssen KMUs sein mit weniger als 250 Mitarbeitern.

• Es müssen mindestens 50% der Projektkosten in F&E anfallen.

253 Vgl. ebenda. 254 Vgl. ebenda. 255 Vgl. eurostars, Allgemeine Informationen [Zugriff am 22.07.2012].

74

Es muss mindestens ein Unternehmen eines anderen Eurostars Staates im

Konsortium sein.

• Im Konsortium darf keines der Unternehmen oder Staaten mehr als 75% der

Kosten anfallen.

• Das Projekt dauert weniger als 3 Jahre.

• Innerhalb der ersten 2 Jahre wird ein Produkt auf den Markt gebracht.

• Alle Teilnehmer sind Rechtspersonen.256

Wenn ein Unternehmen bzw. Konsortium all diese Punkte erfüllt, kann es auch bei

Eurostars um eine Förderung ansuchen.257

3.3.1.3 EU-Projekt MOMO

Das EU-Projekt MOMO ist ein von der EU gefördertes CS-Projekt (EU-Programm IEE

„Intelligent Energy Europe“), das im Oktober 2008 gestartet und am 30. Sept. 2011

erfolgreich beendet wurde. Im Projekt arbeiteten 13 Partner aus acht europäischen

Ländern. Der wichtigste unter ihnen war der Bundesverband CS aus Deutschland.258

Das Leuchtturmprojekt für zukunftsfähige Mobilität

Die Abkürzung MOMO steht für „More Options for Energy efficient Mobility through

Car-Sharing“. Das Konsortium bestand aus Organen der Verwaltung, CS-Betreibern,

Forschungsinstituten, Energie-Agenturen und der internationalen Vereinigung für

öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Partner, die das Projekt MOMO

durchgeführt haben, kamen aus Belgien, Tschechien, Finnland, Deutschland,

Griechenland, Irland, Italien und Spanien. Mehrere andere europäische Länder waren im

Projekt über die CS-Plattform integriert.259

256 Vgl. eurostars, Allgemeine Informationen [Zugriff am 22.07.2012]. 257 Vgl. eurostars, The Eurostars Programme… [Zugriff am 22.07.2012]. 258 Vgl. Bundesverband Carsharing e.V. (bcs), Das EU-Projekt 'momo Car-Sharing' stellt

sich vor [Zugriff am 24.07.2012]. 259 Vgl. momo Car-Sharing, momo objectives [Zugriff am 24.07.2012].

75

Erwartete Resultate

Um das volle Potential von CS in Europa entfalten zu können, müssen die CS-Projekte an

Bekanntheit gewinnen. Aus diesem Grund beschäftigte sich das MOMO-Projekt damit, der

Öffentlichkeit das Prinzip des CS näher zu bringen. Neben der Verbreitung des CS-

Services war geplant, die Energieeffizienz im CS zu steigern. Die wichtigsten Elemente im

Bezug darauf waren die E-Autos und die präzise Kontrolle des Treibstoffverbrauchs. Die

Erfahrungen und Ergebnisse der Projektteilnehmer wurden für die Entwicklung von

Richtlinien und Empfehlungen für Autohersteller, Flottenmanager, Stadtplaner, Energie-

Agenturen sowie auch für Forschungseinrichtungen und jetzige oder künftige CS-Anbieter

genutzt. Das Projekt wurde von der Stadt Bremen koordiniert und vom Ministerium für

Umwelt, Bau, Verkehr und Europa unterstützt.260,261

Die offiziellen Ziele des Projektes waren:

• Schaffung von mehr öffentlicher Aufmerksamkeit für CS.

• Umsetzung neuer Kooperationsformen mit CS-Anbietern, die in der

Lage sind, neue Kundengruppen zu erschließen.

• Verbesserung von Energieeffizienz im CS-Betrieb und durch CS im

Verkehrssystem.

• Starthilfe für neue CS-Angebote in bisher noch nicht versorgten

europäischen Ländern.

• Erhöhung der Zahl der CS-Teilnehmer in den beteiligten

Projektländern und darüber hinaus.262

260 Vgl. momo Car-Sharing, momo objectives [Zugriff am 24.07.2012]. 261 Vgl. Bundesverband CarSharing e.V. (bcs), Das EU-Projekt 'momo Car-Sharing' stellt

sich vor [Zugriff am 24.07.2012]. 262 Vgl. ebenda.

76

Projektverlauf

Die fünf Ziele des MOMO-Projektes wurden innerhalb von sechs Arbeitspaketen bzw.

Arbeitsschritten umgesetzt.263

1. State-of-the-art of CS in Europe

Der erste Schritt war die Informationssuche über den Entwicklungsstand des CS in Europa.

Zum Zeitpunkt des Projektstarts wurden die schon bestehenden CS-Angebote gesucht und

bewertet. Dem folgte eine Zusammenfassung der aktuellen Ergebnisse der CS-Forschung.

Dieser erste Schritt wurde im Spätsommer 2009 beendet und in einem Bericht

zusammengefasst.264

2. Interoperability and co-modality

Dieser Projektteil basierte auf dem Bericht des ersten Arbeitspaketes, konzentrierte sich

jedoch auf die Zusammenarbeit zwischen den CS-Anbietern und anderen

Verkehrsbetreibern. Im Mittelpunkt standen die öffentlichen Verkehrsmittel. Auch

widmete sich die Beschreibung des Arbeitspakets notwendiger technischer

Verbesserungen und Neuentwicklungen, um CS-Kunden die Nutzung mit den kompatiblen

Systemen zu erleichtern.265

3. New services of CS

Die Teilnehmer, die in diesem Arbeitsschritt mitarbeiteten, versuchten neue Produkte und

Angebote zu finden, um damit neue Kundengruppen für das CS zu gewinnen. Ein Teil des

Arbeitsschrittes war die Kooperation der HomeCompany, die Teilzeit-Wohnungsmietern

an ihrem vorübergehenden Wohnort ein CS-Angebot zu Verfügung stellten.266

263 Vgl. ebenda. 264 Vgl. Bundesverband CarSharing e.V. (bcs), Das EU-Projekt 'momo Car-Sharing' stellt

sich vor [Zugriff am 24.07.2012]. 265 Vgl. ebenda. 266 Vgl. ebenda.

77

4. Awareness campaigns

Dieser Schritt war der größte Teil des Projektes. Im Rahmen dessen wurden öffentliche

Veranstaltungen auf nationaler und europäischer Ebene organisiert, die den

Bekanntheitsgrad des CS-Programms steigern sollten. Das Zielpublikum war die Politik

und auch die Öffentlichkeit. Besonders die Bekanntheit der schon bestehenden CS-

Angebote sollte bei der Bevölkerung erhöht werden.267

5. Increased energy efficiency in CarSharing operation

CS ist bereits eine energieeffiziente Alternative für das tägliche Autofahren. Doch wurde

in diesem Schritt versucht, die Energieeffizienz im CS selbst noch zu erhöhen. Ideen waren

u.a. sparsamere FZ und öko-effizientes Fahrtraining.268

6. Transferability and implementation of new CS services

In diesem Arbeitsschritt waren Projektteilnehmer aus Partnerländern gefordert, in denen es

noch kein CS gab oder CS nur auf wenige Orte beschränkt war. Dieser Projektschritt

wurde durch Monitoring und Evaluation der umgesetzten Projektangebote abgerundet.

Auch wurde in diesem letzten Arbeitspaket für die Verbreitung der Projektergebnisse und

die Kommunikation mit dem IEE-Programm gesorgt.269

Im Prozessverlauf wurde anfangs eine Bestandsaufnahme gemacht, um die damalige

Marktsituation zu analysieren. Auf Basis dieser Bestandsaufnahme wurden verschiedene

Aspekte genauer bewertet, wie z.B. die Wettbewerbssituation, die bereits bestehenden

Produkte oder Netzwerke. Daraufhin wurden weiters Verbesserungsmöglichkeiten

identifiziert (energy efficiency), sowie Marketingmaßnahmen entwickelt, sowie ein

Wachstumsmodell erstellt.270

267 Vgl. ebenda. 268 Vgl. Bundesverband CarSharing e.V. (bcs), Das EU-Projekt 'momo Car-Sharing' stellt

sich vor [Zugriff am 24.07.2012]. 269 Vgl. ebenda. 270 Vgl. ebenda.

78

Auf Wiedersehen MOMO

Das CS-Projekt MOMO wurde am 30.09.2011 nach drei sehr erfolgreichen Jahren offiziell

beendet. Im Verlauf des Projekts wurde sehr viel und sehr intensiv an verschiedenen

Aspekten des CS gearbeitet. Es wurde eine detaillierte Übersicht über den heutigen Stand

des CS in Europa gewonnen, sowie neue Angebote und Dienstleistungen entwickelt. Mit

Hilfe vieler Workshops und Diskussionsgruppen sowie Vorstellungen auf großen und

bekannten Veranstaltungen, gewann CS überall in Europa und sogar außerhalb an

Bekanntheit.271

271 Vgl. momo Car-Sharing, Home [Zugriff am 24.07.2012].

79

Tabelle 8: Bedeutendste Tage im Projektverlauf

13.-14.11.2008 – MOMO Kick-off in Brüssel

15.01.2009 – Anfang der europaweiten Umfrage, auf der alle weiteren Aktivitäten

basierten

23.-25.03.2009 – 2. Treffen und Öffentliches Seminar in Prag, eine CS-Demonstration

sorgte für große Medienaufmerksamkeit

09.-11.06.2009 – 3. Treffen aller Partner in Wien

07.-09.10.2009 – Treffen aller Partner mit öffentlichen Workshops in Helsinki

22.02.2010 – Runder Tisch über das Thema Interoperabilität im CS-Bereich in

Barcelona

22.-24.03.2012 – Treffen aller Partner und öffentliche Workshops in Athen

24.-26.05.2010 – MOMO Vorstellung bei der World EXPO 2010 in Shanghai mit dem

Titel „The Future of Mobility – Options for Sustainable Transport in a

Low Carbon Society“

19.-21.10.2010 – Treffen aller Partner und Workshop in Dublin

23.-25.02.2011 – Treffen aller Partner und Workshop in Bremen

13.04.2011 – Vorstellung bei der Sustainability Week in Brüssel

08.-09.06.2011 – Treffen aller Partner und Workshop in Rom

15.09.2011 – Letzte MOMO-Konferenz „Street space for citizens: Carsharing reduces

car ownership“ in Brüssel

16.09.2011 – Letztes Treffen aller Partner in Brüssel

30.09.2011 – Offizielles Ende des Projektes

Quelle: Eigene Darstellung nach momo Car-Sharing, momo state-of-the-art [Zugriff am 24.07.2012].

Im Endbericht des Projekts, dem Momorandum, wird CS als eine ernst zu nehmende

Alternative für die öffentlichen Verkehrsmittel und das eigene Auto bezeichnet. Das

Momorandum schildert die notwendigen Schritte und Weiterentwicklungen auf einem

europaweiten Niveau, um das Potential des CS wirklich ausnützen zu können. Die

80

Projektmitglieder glauben, dass mit der richtigen Implementierung des CS in den

europäischen Städten mehr als 600.000 Autos ersetzt werden könnten.272

3.3.2 Pilotprojekt eMORAIL

Der Abschnitt des Pilotprojekts eMORAIL ist in einen einführenden Teil, der

Beschreibung des Projekts, dessen Projektleitung und Management gegliedert. Dem

Ansatz des allgemeinen „Sharings“ – im Besonderen des eCar-Sharing und eBike-Sharing

folgen abschließend die Ziele des Projekts, Leistungen, Service und Konditionen, sowie

deren Entwicklungsfelder. Das Kapitel drei endet mit einer Beschreibung der Partner des

eMORAIL – Projekts und dessen Nominierung für den österreichischen Staatspreis.

3.3.2.1 Einführung

Angesichts der stetig wachsenden Kosten für den eigenen PKW steigen immer mehr

Reisende, aber vor allem Vielfahrer, insbesondere Pendler, auf die Nutzung

öffentlicher Verkehrsmittel (ÖV) wie der Bahn um. Durch Innovationen in diesem

Bereich ist diese Art der Fortbewegung heute wesentlich einfacher und effizienter

geworden. Den Kunden werden immer neue, verbesserte Angebote und Kombi-Pakete zur

Disposition gestellt, wobei die Bereiche Service und Mobilität als essentielle Faktoren

gelten. Umfassende, effiziente und praxisorientierte Lösungen und echte „value-for-

money“ sind Kriterien, die dem modernen sowie anspruchsvollen Kunden geboten

werden. Unternehmen wie die ÖBB stehen dabei vor der Herausforderung, neue Ideen zu

entwickeln und zu realisieren, um zu verhindern, dass das Substitut Auto der Bahn „den

Rang abläuft“. Tatsächlich bedeuten moderne CS- und Car Rental-Konzepte eine völlig

neue Form der Konkurrenz für die ÖBB. Der Fokus im Innovationsbereich muss deshalb

eindeutig auf dem Verfügbarmachen der Vorteile dieser neuen Konzepte im

Nutzungsverbund mit der Bahn liegen.273,274

Unter ökologischen Gesichtspunkten wird das Autofahren heute zunehmend eher

kritischer betrachtet und der Trend, dass Umweltbelange in den letzten Jahren mehr und

mehr in den Fokus politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Diskussion und

Aktivität gelangen, ist unbestritten. Es gab und gibt in diesem Bereich inzwischen

272 Vgl. momo Car-Sharing, downloads: memorandum [Zugriff am 24.07.2012]. 273 Vgl. oekonews.at, eMORAIL: Die ideale Verbindung von Bahnbetrieb und Carsharing

mit Elektroautos [Zugriff am 25.07.2012]. 274 Vgl. eMORAIL, Was eMORAIL? [Zugriff am 25.07.2012].

81

unzählige Initiativen und Handlungsansätze wie Öko-Strom und das ganze Spektrum

erneuerbarer Energieerzeugung. Bahnfahren selbst und der Umstieg auf öffentliche

Verkehrsmittel gilt gemeinhin als eine umweltfreundliche Alternative zum „klassischen“,

kraftstoffbetriebenen Auto, wobei für viele sicherlich der Faktor Komfort über die Frage

Bahn oder eigener PKW entscheidet, da sich selten die komplette Wegstrecke von

Zuhause zur Arbeit mittels öffentlicher Verkehrsmittel zurücklegen lässt.275

Wie Innovation, Umweltbewusstsein und Komfort für Bahnreisende und Pendler

kombiniert und dabei ein umfassendes Mobilitäts- und Dienstleistungskonzept geschaffen

werden kann, zeigt das Pilotprojekt „eMORAIL“. Mit diesem Projekt trägt die ÖBB dem

neuen Marktumfeld Rechnung und profiliert sich gleichzeitig als ökologisch orientiertes

Unternehmen, das bestrebt ist, dem Kunden neue Innovationen im Zusammenhang mit

dem eigenen Leistungsspektrum verfügbar zu machen. Das Pilotprojekt eMORAIL soll bis

zum Ende des Jahres 2013 andauern. Ein kommerziell betriebenes Nachfolgeprojekt wird

dann mit den im Rahmen des Pilotprojekts gewonnen Erkenntnissen und Daten geplant

werden.276

3.3.2.2 Beschreibung des Projektes „eMORAIL“

„eMORAIL“ ist ein Pilotprojekt, das von der ÖBB in Zusammenarbeit mit dem

CarSharing Unternehmen DENZEL und in Verbindung mit anderen Kooperationspartnern

wie A1, ARBÖ sowie Experten und Vertretern der Wissenschaft entwickelt wurde.277

Initiiert wurde das Konzept vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und

Technologie (bmvit), wobei durch den Energie- und Klimafonds die notwendigen Mittel

zu dessen Umsetzung beigesteuert werden und die Weiterentwicklung gefördert wird.278

So erhielt das Projekt „ eMORAIL“ im Oktober 2011 2,6 Mio. € im Rahmen der

Ausschreibung „Technologische Leuchttürme der Elektromobilität“, die vom Klima

und Energiefonds der Bundesregierung initiiert wurde. Die ÖBB und ihre Partner werden

bis 2013 selbst 5,14 Mio. € in dieses Projekt investieren.279

275 Vgl. eMORAIL, Was eMORAIL? [Zugriff am 25.07.2012]. 276 Vgl. ebenda. 277 Vgl. ebenda. 278 Vgl. eMORAIL, Auswahl der Modellregionen [Zugriff am 25.07.2012]. 279 Vgl. OTS, ÖBB-Projekt eMORAIL gewinnt Leuchtturmausschreibung eMobility

[Zugriff am 25.07.2012].

82

Der Pilotversuch beschränkt sich vorerst auf die beiden Städte Wien und Graz, soll

jedoch nach erfolgreicher Testphase ab 2014 flächendeckend in Österreich umgesetzt

werden.280 Für dieses „intermodale eCarsharing-Angebot“281werden seit Juni 2011 E-FZ

bereitgestellt, die ausschließlich mit ökologisch und umweltfreundlich produziertem Strom

aus Windkraft oder Solaranlagen betrieben werden. Die Idee dieses Zusammenschlusses

ist ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das sowohl für die Anwendung auf dem Land als

auch in der Stadt optimale Mobilitätslösungen bietet und dadurch zu mehr Komfort für

Pendler und Nutzer des öffentlichen Verkehrs beiträgt. Gleichzeitig werden mit diesem

Dienstleistungskonzept Gelder eingespart und die Umwelt geschont.282

Mit dem Kauf einer Fahrkarte für die Züge der ÖBB erwirbt der Kunde das Recht, ein

Elektro-FZ für lokale Fahrten zu nutzen oder zwischen Wohnort und Bahnhof bzw. wieder

zurück zu pendeln. Um eine bestmögliche Auslastung der FZ zu gewährleisten, werden

insbesondere auf dem Land die Autos oder auch Fahrräder tagsüber für Zustellungs- und

Dienstfahrten sowie Sozialdienste zur Verfügung gestellt. Morgens und abends hingegen

können diese besonders von Pendlern genützt werden. Im Pilotprojekt, das zunächst auf

Graz und Wien beschränkt ist, muss das Auto am Bahnhof Leibnitz oder Edlitz-

Grimmenstein von 7:00-16:00 Uhr für andere Nutzer verfügbar gemacht werden.283

Momentan gibt es am Westbahnhof in Wien drei Elektro-FZ, die vom eMORAIL-Partner

Denzel Mobility im Rahmen der schon länger bestehenden Kooperation mit CarSharing.at

gestellt werden. Diese FZ sind ohne die für Pendler im Rahmen von eMORAIL geplanten

Einschränkungen nutzbar. Die Kooperation CarSharing.at umfasst ca. 50 konventionell

betriebene Kleinwägen und drei Elektro-FZ. Diese können über die ÖBB- Webseite

(oebb.carsharing.at) oder über eine Hotline (0810/100 377) reserviert werden.284 Bis zum

31. Dezember 2012 können diese drei Elektro-FZ zu vergünstigten Konditionen genutzt

werden, was durch die Förderung aus dem Klima- und Energiefonds der Bundesregierung

ermöglicht wird. Die Mitgliedschaft bei CarSharing.at ist für die Benützung dieser

Elektro-FZ notwendig, kann aber bis auf Weiteres direkt in der ÖBB-Lounge am Bahnhof

abgeschlossen werden.285 VorteilsCard, BusinessCard und ÖsterreichCard-Kunden können

ein Elektro-FZ für 29 € Tagespauschale und zusätzlichen 0,15 € pro Kilometer nutzen.

280 Vgl. eMORAIL, Was ist eMORAIL? [Zugriff am 25.07.2012]. 281 Vgl. ebenda. 282 Vgl. ebenda. 283 Vgl. eMORAIL, Die Leistungen [Zugriff am 25.07.2012]. 284 Vgl. ÖBB, Denzel Mobility CarSharing [Zugriff am 25.07.2012]. 285 Vgl. ÖBB, Presseinformation [Zugriff am 25.07.2012].

83

VorteilsCard-Neukunden erhalten 20 € Fahrguthaben. Für Kunden, die über keine der

genannten Karten verfügen, erhöht sich die Tagespauschale auf 72 €. Eine

Jahresgebühr von 60 € entfällt für ÖsterreichCard-Besitzer und reduziert sich für

VorteilsCard-Kunden auf 29 €.286

Als Schnittstelle zwischen den öffentlichen Verkehrsmitteln und den E-FZ fungiert das

sogenannte Infotainment-Center bzw. die Infotainment-Verbindung via Handy, Internet

oder mittels installierter Bildschirme in Bahnhöfen und Park-and-Ride-Anlagen. Dieses

Service garantiert, dass jederzeit Status und Verfügbarkeit der FZ abgefragt werden

kann.287

3.3.2.3 Projektleitung und Management

Die Projektleitung von eMORAIL hat die Firma LOB iC inne, die auf

Projektmanagement spezialisiert ist. Die Firma betreut Projekte in den Bereichen

„Umwelt“, „Energie“, „Verkehrswege und Mobilität“. Sie ist damit für das Projekt

eMORAIL, das die genannten Bereiche integriert, prädestiniert. 288,289

Die Hauptaufgabe von LOB iC liegt bei diesem Projekt auf der Koordinierung der

zahlreichen Projektpartner. Das Einhalten von Fristen und das Erreichen der

vordefinierten Meilensteine in der Entwicklung und Implementierung, bspw. in Bezug auf

die notwendigen Abrechnungs- und Dispositionstools, sind für ein termingerechtes

Umsetzen des Pilotprojekts unabdingbar. Da das Projekt das Ziel einer flächendeckenden

Umsetzung in ganz Österreich hat, besitzt es auch Forschungscharakter. Der Erfolg einer

landesweiten späteren Umsetzung ist in diesem Sinne noch fragil, weswegen dem

Projektmanagement eine hohe Verantwortung zukommt.290,291

Die österreichische Unternehmensgruppe LOB ist international tätig; es wurde bspw. erst

kürzlich eine Tochtergesellschaft in Südafrika gegründet. Die Firma LOB iC ist Teil der

LOB-Gruppe und verfügt daher über ausreichend Ressourcen zur Betreuung des Projektes

eMORAIL.292

286 Vgl. CarSharing.at, Die beste Auto-Bahn-Verbindung [Zugriff am 25.07.2012]. 287 Vgl. eMORAIL, Was ist eMorail? [Zugriff am 25.07.2012]. 288 Vgl. IC, News/Publikationen [Zugriff am 25.07.2012]. 289 Vgl. IC, Fachbereiche der IC [Zugriff am 25.07.2012]. 290 Vgl. IC, Unsere Leistungen [Zugriff am 25.07.2012]. 291 Vgl. IC, News/Publikationen [Zugriff am 25.07.2012]. 292 Vgl. LOB iC, Willkommen bei LOB iC [Zugriff am 25.07.2012].

84

3.3.2.4 eMORAIL als neuer Ansatz des Sharing

Der Sharing-Ansatz des Projektes eMORAIL ist in zweierlei Hinsicht interessant und in

dieser Form völlig neu. Zunächst ist festzuhalten, dass dieses Sharing-Konzept

ausschließlich auf die Gruppe der Bahnnutzer, im Wesentlichen auf die Gruppe der

Pendler, abgestellt wird. Auch ist die Fixierung der Nutzung der Autos zu bestimmten

Zeiten durch bestimmte Nutzergruppen in dieser Deutlichkeit Neuland.293

Unter der Woche stehen die FZ für die Fahrt vom Wohnort zur Arbeitsstelle zur

Verfügung. Hier wird zunächst ein FZ vom Wohnort zum Anschluss an den öffentlichen

Verkehr bereitgestellt. Vom Bahnhof zur Arbeitsstelle steht ein weiteres FZ zur

Verfügung. Von 7:00 bis 16:00 Uhr werden die Fahrzeuge dann entweder von der Post,

der Gemeinde oder anderen, vorzugsweise sozial bzw. karitativ tätigen Organisationen,

genutzt. Am Wohnort des Kunden wird für die E-FZ eine Ladestation aufgestellt, um das

FZ über Nacht laden zu können. So wird gewährleistet, dass diese für die morgendliche

Fahrt zum Bahnhof und die anschließende Nutzung durch die oben genannten Dritten über

ausreichend elektrische Ladung verfügt. Am Bahnhof wird ein reservierter Parkplatz,

ebenfalls mit Ladestation angeboten. An den Wochenenden sind die FZ für den lokalen

Freizeitverkehr nutzbar. Das Sharing-Konzept soll für die Kunden sowohl die Nutzung

von eCars als auch von eBikes ermöglichen.294

eCar-Sharing

Es stehen zwei verschiedene E-FZ zur Auswahl: Der Mitsubishi iMiEV sowie der Renault

Kangoo. Der Sharing-Betrieb im Rahmen des Pilotprojekts soll 2012 zunächst in Graz und

Wien, später auch in den ländlichen Regionen von Niederösterreich (NÖ) und der

Steiermark begonnen und bis Ende 2013 fortgesetzt werden. In NÖ und der Steiermark

wird sich das Pilotprojekt an Pendler richten. In Wien und Graz wird das Pilotprojekt als

offenes Angebot auch für Nicht-Pendler ausgestaltet.295

293 Vgl. eMORAIL, Die Leistungen [Zugriff am 25.07.2012]. 294 Vgl. ebenda. 295 Vgl. eMORAIL, Was ist eMORAIL? [Zugriff am 25.07.2012].

85

eBike-Sharing

Im Rahmen des eMORAIL soll zusätzlich zur Mobilitätsoption mit dem E-Auto auch die

Mobilität mittels Elektrorad erprobt werden. Der Partner hierfür ist das österreichische

Unternehmen Sycube, das bereits verschiedene Städte, wie etwa Mainz mit E-Fahrrad bzw.

Stadtrad-Systemen, ausgestattet hat. 296 In Mainz wurden ca. 1.000 Fahrräder an 120

Stationen bereitgestellt. Das Ausleihen der E-Fahrräder soll integriert über das eMORAIL-

Buchungssystem erfolgen, aber auch für nicht eMORAIL-Nutzer offen stehen.297,298

3.3.2.5 Ziel des Projektes

Reisenden, Pendlern und Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel soll mehr Komfort beim

Umstieg vom eigenen Wagen zu anderen Fortbewegungsmitteln geboten werden. Das

wesentliche Ziel von eMORAIL ist es, diesen Zusatzkomfort in umweltfreundlicher Weise

mit E-FZ auf der Basis eines in den Angebotsverbund der ÖBB integrierten CS-Angebots

zu erreichen.299

Zielsetzung ist eine „integrierte Verkehrsdienstleisung für PendlerInnen“ einzurichten,

welche sich nicht nur durch ein innovatives, neuartiges Konzept auszeichnet, sondern

vielmehr eine erschwingliche Alternative zum Benutzen des eigenen PKWs darstellt.

Dieser Businessplan trägt zudem dazu bei, den CO2-Ausstoß durch Abgase zu

verringern, da die eMORAIL-Mobilitätslösung ausschließlich auf E-FZ und Fahrräder

setzt. Durch das angebotene Service soll die Mobilität ohne eigenes Auto ermöglicht

werden und so eine optimale Nutzung und Kombination der Transportmittel Zug,

U-Bahn, Straßenbahn und Bus in Kombination mit elektrisch betriebenem FZ erreicht

werden. Der angestrebte „ Nutzungsmix“ wird als intermodales Mobilitätskonzept

bezeichnet. Diese „individuelle eMobility- Dienstleisung“ zielt dabei darauf ab, „die

nachhaltige Verknüpfung von eSharing-Modellen in der ersten/letzten Meile von und

zum Bahnhof mit dem öffentlichen Verkehr“ zu gewährleisten.300

296 Vgl. sycube, Stadtradsystem - Millionenauftrag für sycube [Zugriff am 25.07.2012]. 297 Vgl. sycube, Vollautomatische Elektrofahrrad-Verleihsysteme eMORAIL: eine

einmalige Chance e [Zugriff am 25.07.2012]. 298 Vgl. sycube, Stadtradsystem - Millionenauftrag für sycube [Zugriff am 25.07.2012]. 299 Vgl. eMORAIL, Was ist eMORAIL? [Zugriff am 25.07.2012]. 300 Vgl. ebenda.

86

3.3.2.6 Leistungen, Service und Konditionen

Die Nutzung der E-Autos und E-Fahrräder soll einerseits für Fahrten vom Wohnort zum

Bahnhof und zurück möglich sein, andererseits auch nach der Ankunft am Zielort für

den Weg vom Bahnhof zum Arbeitsplatz genutzt werden. Im Dienstleistungspaket, das

im Rahmen einer ÖBB-Fahrkarte genutzt wird, sind die benötigten öffentlichen

Verkehrsmittel und das E-Auto inkludiert, um vom Wohnort zum Bahnhof zu gelangen.301

Das Leistungspaket von eMORAIL umfasst einen reservierten Parkplatz mit

Ladestationen in Bahnhofsnähe, eine Ladestation am eigenen Wohnort und die Nutzung

des E-Autos bzw. des E-Fahrrades. Alle in Verbindung mit dem FZ-Betrieb anfallenden

Serviceleistungen wie Wartung, Reinigung, Versicherung oder Reifenwechsel werden von

eMORAIL durchgeführt und administriert.302

Im Notfall kann der Kunde auf einen Taxigutschein bzw. bei längeren Ausfällen des FZ,

auf ein Ersatz-Auto zurückgreifen. Ein Stammplatz für Pendler im Zug soll ebenfalls zur

Verfügung stehen. Die Preise für die Teilnahme am Pilotprojekt sind momentan noch nicht

veröffentlicht. Es handelt sich aber um einen monatlichen alles-inklusive Pauschalbetrag.

Das Basispaket umfasst neben der E-FZ-Nutzung die Streckenkarte 2. Klasse für die

Hauptfahrt zum Arbeitsplatz und eine Netzkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel am

Arbeitsort. Außerdem können eMORAIL-Kunden die ÖBB Club-Lounge am Bahnhof

nutzen. An zusätzlich buchbaren Extras wird zwischen dem Maxipaket in Verbindung mit

der ÖsterreichCard 2. Klasse, dem Premiumpaket in Verbindung mit der ÖsterreichCard

1. Klasse und dem Jugendpaket für Nutzer unter 26 Jahren unterschieden. Das Maxipaket

und das Premiumpaket enthalten ein zusätzliches Fahrtguthaben von 50 €. Die weitere

Differenzierung hinsichtlich des Leistungsspektrums zw. den Paketen ist noch nicht

bekannt.303

Die eMORAIL- Informationsdienste umfassen: Echtzeit-Bahninformationen, den

Ladestand des E-FZ, zeitgenaue Abrechnungen der Nutzung und eine Notfall-Hotline,

die von 0-24 Uhr erreichbar ist. Um auch mobil auf diese Dienste zugreifen zu können,

erhalten eMORAIL-Nutzer ein Smartphone. Auf dieses Smartphone werden Informationen

301 Vgl. eMORAIL, Die Leistungen [Zugriff am 25.07.2012]. 302 Vgl. ebenda. 303 Vgl. ebenda.

87

über Verspätung, die Reichweite für das E-FZ und dessen Verfügbarkeit automatisch

übertragen.304

Die Konditionen zur Teilnahme an dem Pilotprojekt machen einen Arbeitsort in Wien

oder Graz zur Voraussetzung. Die Nutzung muss über die Bahnhöfe Leibnitz, Steiermark

oder Edlitz-Grimmenstein, NÖ, erfolgen. Unter der Woche können die FZ nur bis 7:00

Uhr und ab 16:00 Uhr genutzt werden. Im Pilotprojekt wird ein E-Auto nur für die Fahrt

vom Wohnort zum Bahnhof zur Verfügung gestellt.305

3.3.2.7 Entwicklungsfelder

Dieses Pilotprojekt beschränkt sein Angebot nicht nur auf E-FZ, es werden zudem eBikes

angeboten. Zusätzlich ist eine Forschungsabteilung stetig bemüht, Weiterentwicklungen

voranzutreiben, um einen Mehrwert in neuen Geschäftsszenarien zu generieren.306

Diese Bereiche sind:

1. Fahrzeugschnittstelle mit On Board Unit (OBU) und Smartphone

2. Disposition und Abrechnungsapplikation

3. Ladeinfrastruktur

4. Infotainment-Center

5. Marktanalyse und -forschung

6. Design und Benutzerfreundlichkeit

7. Verkehrs- und Umwelteffekte307

Fahrzeugschnittstelle mit On Board Unit (OBU) und Smartphone

Im Allgemeinen ist eine OBU eine Funktionseinheit, die in KFZs eingebaut ist, um damit

z.B. die Fahrstrecke zu erfassen oder Mautgebühren zu erheben.308

Entwicklungsgebiete in diesem Bereich stellen u.a. die Datenschnittstelle zwischen dem

FZ und dem OBU oder dem Smartphone dar, sowie der Informationsaustausch in Echtzeit

mit dem öffentlichen Verkehrssystem. Die OBU soll außerdem auf die äußeren und

304 Vgl. eMORAIL, Die Leistungen [Zugriff am 25.07.2012]. 305 Vgl. ebenda. 306 Vgl. eMORAIL, Entwicklungsfelder [Zugriff am 25.07.2012]. 307 Vgl. ebenda. 308 Vgl. IT Wissen, On-Board-Unit (OBU) [Zugriff am 25.07.2012].

88

inneren Einflüsse, wie bspw. Temperatur, Geschwindigkeit, Fahrweise, Klimaanlage,

Rücksicht nehmen, um die Fahrzeit errechnen zu können.309

Bei eBikes gibt es fest angelegte Stationen, um die Fahrräder auszuleihen und

abzustellen. Wenn das Fahrrad im sogenannten „Bikeholder“ „angedockt“ ist,

kommuniziert der Fahrradverleihterminal mit diesem und dessen Hintergrundsystem.

Die Datenschnittstelle zwischen dem Terminal und dem Hintergrundsystem

funktioniert über Universal Mobile Telecommunications System (UMTS).310

Der Ausleihvorgang läuft über die Identifizierung der Person mittels Kundenkarte,

Kreditkarte, Mobiltelefon oder Internet.311

Disposition und Abrechnungsapplikation

Eine solche Applikation wird für geschlossenes Sharing im ländlichen Bereich entwickelt.

Bei der Abrechnung soll auf äußere und innere Einflüsse Rücksicht genommen werden.

Durch eine geteilte Verwendung der E-FZ während des Tages wird eine optimale

Auslastung angestrebt. Die Autos bleiben dementsprechend nicht den ganzen Tag über an

einem Platz stehen, sondern sie werden für lokale Dienste genutzt, wie z.B.

Krankenpflege, Wartungsdienste, Postzustellungen oder dienstliche Erledigungen. Dies

sichert außerdem eine hohe Verfügbarkeit für Pendler und andere Nutzer. Durch die OBU

wird die Zuteilung jedes FZ gespeichert und die Abrechnung der Elektrizität

vorgenommen, dies kann auch in der Ladestation erfolgen.312

Ladeinfrastruktur

Die Ladestationen sind nur für eMORAIL-FZ und durch Abgrenzungen vor Blockierung

anderer FZ geschützt. Dadurch ist eine nahezu 100%ige Verfügbarkeit gesichert. Eine

Station enthält Lademöglichkeiten für zwei Autos. Die Anwendung wird durch visuelle

Informationen erleichtert. Bei Schadensfällen oder Problemen hilft ein Call-Center weiter.

Es besteht aber nicht nur die Möglichkeit, das E-FZ bei einer der Ladestationen zu

laden, sondern auch zu Hause und bei verschiedenen Park-and-Ride-Parkplätzen.313

309 Vgl. eMORAIL, Entwicklungsfelder [Zugriff am 25.07.2012]. 310 Vgl. ebenda. 311 Vgl. ebenda. 312 Vgl. ebenda. 313 Vgl. ebenda.

89

Infotainment-Center

Nützliche Informationen werden im Infotainment-Center als Daten gesammelt und

gebündelt. Bei Bedarf können Infos zum öffentlichen Verkehr, Abfahrtszeiten,

Verspätungen sowie Daten über das Elektro-Auto den Nutzern angeboten werden.

Möglich wird dies durch Sammeln von Infos über verschiedene Kanäle des Internets,

Mobiltelefone, oder von Bildschirmen und Anzeigetafeln auf Bahnhöfen und

Gemeinden.314

Marktanalyse und -forschung

Zur Marktanalyse und -forschung gehören bspw. die Akzeptanzprüfung des eMORAIL-

Modellkonzeptes, Überwachung des Prozesses und Anpassung an die wirtschaftliche

Grundlage, Analyse der Nutzer und ihre Zahlungsbereitschaft.315

Design und Benutzerfreundlichkeit

Nicht nur das Design der E-FZ und eBikes ist von großer Bedeutung, sondern auch die

Form der Benutzeroberfläche und der Bedienungsanleitung. Das Projekt wird sowohl auf

der Webseite als auch in Lehrvideos, PR-Filmen und Foldern präsentiert.316

Verkehrs- und Umwelteffekte

Durch die Verknüpfung des e-Sharingmodells mit dem öffentlichen Verkehr wird eine

individuelle Transportmöglichkeit geschaffen. Der öffentliche Verkehr vergrößert damit

sein Serviceangebot. Es wird auf einen hohen Grad der Kundenzufriedenheit und der

Betriebssicherheit wertgelegt. Durch dieses Modell werden nicht nur PKWs eingespart

und der CO2-Ausstoß reduziert, sondern es wird ebenfalls auf eine längerfristige

Umstellung umweltfreundlicher Verkehrsmittel hingearbeitet.317

314 Vgl. eMORAIL, Entwicklungsfelder [Zugriff am 25.07.2012]. 315 Vgl. ebenda. 316 Vgl. ebenda. 317 Vgl. ebenda.

90

3.3.2.8 Partner des Projektes „eMORAIL“

Dieses Projekt wird von Kooperationspartnern, Projektpartnern, Experten und der

Wissenschaft unterstützt.318

• Kooperationspartner: A1, ARBÖ

• Projektpartner: ÖBB Holding AG, ÖBB Infrastruktur AG, ÖBB Personenverkehr

AG, CarSharing by Denzel GmbH, Sycube Informationstechnologie GmbH

• Experten: Quintessenz Organisationsberatung GmbH, Herry Consult GmbH,

Cirquent GmbH, EBE Solutions GmbH, PL.O.T. EDV- Planungs- und Handels

GmbH, create-mediadesign GmbH, WINCOR NIXDORF GmbH, iC group of

companies

• Wissenschaft: Prolytic, Wegener Center, Uni Graz

3.3.2.9 Nominierung für Staatspreis

Neben anderen wurde das Projekt „eMORAIL“ vom bmvit in der Kategorie

„Intelligent E-Mobil“ für den Staatspreis Mobilität 2011 nominiert. Mit diesem Preis

werden innovative Projekte ausgezeichnet, die die Möglichkeiten aufzeigen, wie

Elektromobilität besser in die Gesellschaft eingeführt werden kann, wodurch langfristig

die Abhängigkeit von Öl und der Ausstoß von Emissionen sinken soll.319

Das Pilotprojekt eMORAIL ist in Europa einzigartig. Momentan gibt es kein

vergleichbares Projekt, das den Anspruch hat, die Vernetzung von Elektromobilität

und den klassischen öffentlichen Verkehrsmitteln zu entwickeln.320

Mit eMORAIL werden zwei wesentliche Innovationen seit der Jahrtausendwende mit der

bewährten Technologie und den Konzepten des öffentlichen Nahverkehrs verschmolzen.

Hier sind das E-Auto und das mobile Internet auf dem Smartphone zu nennen. Erst im

Verbund können diese Technologien ein neues Nutzungskonzept der öffentlichen

Verkehrsmittel ermöglichen. Da in Österreich nur die ÖBB die Erfahrung und das Know-

how zur Versorgung großer Flotten von FZ mit regenerativem Strom hat, kann es im Sinne

des ökologischen Aspekts von Vorteil sein, dass die ÖBB den Markt der Vernetzung ihrer

318 Vgl. eMORAIL, Home [Zugriff am 26.07.2012]. 319 Vgl. bmvit, Staatspreis Mobilität – Fokus 2011: E-Mobilität [Zugriff am 28.07.2012]. 320 Vgl. eMORAIL, Mit dem Strom fahren [Zugriff am 28.07.2012].

91

eigenen Angebote mit dem Konzept der individuellen Elektromobilität als Pionier

betreibt. 321

Es wird jedoch abzuwarten sein, ob der Staatskonzern ÖBB in der Zukunft die Flexibilität

haben wird, sich auf diesem sehr jungen, sich schnell entwickelnden Markt zu behaupten.

Es ist nach der aktuellen Entwicklung im Bereich CS zu erwarten, dass schon kurze Zeit

nach der großflächigen Markteinführung Technologie-Folger einen hohen Innovations-

und Servicedruck aufbauen werden. Die spannende Frage hierbei ist, ob es der ÖBB und

ihren Partnern gelingt, ihre immensen Vorteile auf diesem Markt (Erfahrung, Zugang zu

sauberer Energie, Besitz der Bahnhöfe) in eine langfristige Marktteilhabe oder

Marktbeherrschung zu entwickeln.322

4 Nationale und internationale Beispiele des Car-Sharing

Im letzten Kapitel dieser Arbeit werden innovative CS-Mobilitätskonzepte Österreichs am

Beispiel des CSU car2go in Wien, dem E-Mobil „EMIL“ in Salzburg behandelt. Mittels

gleicher Gliederung in Mobilitätskonzepte, Geschäftsgebiet, Voraussetzungen der Nutzung

sowie Tarife- und Tarifpolitik sollen Beispiele nationaler, innovativer CS-

Mobilitätskonzepte beschrieben werden. Das internationale Beispiel anhand des deutschen

CSU „cambio“ bildet den Abschluss. Nachfolgend wird in den Schlussbemerkungen ein

Fazit des Verfassers über Erkenntnisse dieser Arbeit gegeben.

4.1 Innovative Car-Sharing-Mobilitätskonzepte in Österreich

Nicht nur in Europa haben neue und innovative Mobilitätskonzepte des CS in den

vergangenen Jahren großen Aufschwung erhalten. In Österreich wurden besonders seit

Ende 2011 durch die Anbieter car2go in Wien und EMIL in Salzburg (März 2012) neue

Formen der urbanen Mobilität voran getrieben und attraktiver für die breite Masse

gestaltet. Wie genau diese beiden neuen österreichischen CS-Konzepte car2go und EMIL

funktionieren, soll im Folgenden erläutert werden.

4.1.1 Car-Sharing in Wien

Vor allem in dicht bebauten Stadtgebieten wie Wien hat CS Potential. Durch Autofahrer,

die zu Gunsten von CS auf eigene FZ verzichten, wird Platz im öffentlichen Straßenraum

321 Der Verfasser. 322 Vgl. ebenda.

92

gewonnen. Dies wurde durch eine Kostensenkung im Wohnbau und umweltverträglicheres

Verkehrsverhalten der Bevölkerung ermöglicht. 323 Nach einem Bericht der offiziellen

Wiener Online-Infoseiten www.wien.gv.at ersetzt ein CS-Auto acht PKWs. Mitte 2011

benutzten rund 8.000 Teilnehmer CS. Dabei ergeben alle in Wien gemeldeten PKWs (das

sind fast 700.000) eine Fläche so groß wie die Bezirke sechs bis neun zusammen. Aus

diesen Kennzahlen ist das große Potential einer Einsparung mittels Umstieg – bzw. durch

den Verzicht eines privaten FZ – bei Verwendung von CS erkennbar.324

In Wien gibt es zurzeit zwei Anbieter von CS. Dies ist seit 1997 die Denzel Mobility

CarSharing GmbH (CarSharing.at), die seit 2010 mit der ÖBB kooperiert. Ausführliche

Informationen zu CarSharing.at finden sich im Kapitel 2 (Abschnitt 2.2.3). Seit diesem

Jahr wird auf den Bahnhöfen der ÖBB durch Plakate und Broschüren auf CS aufmerksam

gemacht, wodurch der Bekanntheitsgrad erhöht wird. CarSharing.at verfügt derzeit über 50

Standorte in Wien, von denen viele an Bahnhöfen der ÖBB liegen und alle mittels

öffentlicher Verkehrsanbindung erreichbar sind.325

In Wien wurde erst mit 5. Dezember 2011 das CS Projekt car2go des Unternehmens

Daimler AG, das im folgendem Abschnitt näher behandelt wird, implementiert. Tabelle 9

zeigt einen Überblick der Städte und Länder, in denen car2go eingeführt wurde.326

4.1.1.1 Car2go

Das CS-Mobilitätskonzept car2go wurde von der Daimler AG ursprünglich im Herbst

2008 in der deutschen Stadt Ulm initiiert. Seither werden die „smart fortwo“-FZ-Flotten

außerhalb Europas auch in verschiedenen nordamerikanischen Städten bereitgestellt.327

Die Daimler AG gehört mit ihrem Automobilunternehmen zu den Marktführern der FZ-

Herstellung. Das Unternehmen wurde 1886 von Gottlieb Daimler und Carl Benz

gegründet, welche auch als Erfinder des Automobils gelten. Der größte Nutz-FZ-Hersteller

ist in folgenden Geschäftsbereichen tätig: Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks,

Mercedes-Benz Vans, Daimler Buses und Daimler Financial Services. Das Angebot reicht

von der Finanzierung über Versicherung, bis hin zu Mobilitätsdienstleistungen. Die

323 Vgl. Herry und Rosinak (2000) [Zugriff am 15.06.2012]. 324 Vgl. Stadt Wien, Carsharing „Ein Carsharing-Auto ersetzt acht PKW“ [Zugriff am 15.06.2012]. 325 Vgl. CarSharing.at, Firmengeschichte [Zugriff am 10.08.2012]. 326 Vgl. ÖAMTC, car2go: Jetzt auch in Wien [10.08.2012]. 327 Vgl. Daimler AG, Mobilitätskonzepte: car2go [Zugriff am 10.08.2012].

93

Unternehmensphilosophie setzt stetig auf Entwicklung neuartiger Antriebe wie Elektro-,

und Hybrid-FZ für emissionsfreies Fahren.328

Car2go wurde seit Beginn des Pilotprojekts in mehreren Städten und Ländern eingeführt.

In Österreich wurde das Unternehmen anfangs Dezember 2011 in der Bundeshauptstadt

Wien tätig. Mit Stand Juli 2012 gab es car2go weltweit in sieben Ländern (Tabelle 9).

Insgesamt soll die Anzahl von Städten mit car2go-Angebot in den nächsten fünf Jahren

von derzeit 17 auf 40 bis 50 ausgeweitet werden. Für die Einführung in Stuttgart,

Deutschland, gibt es den Plan einer Vernetzung mit dem öffentlichen Nahverkehr über ein

gemeinsames Auskunfts- und Bezahlsystem.329

328 Vgl. Daimler AG, Unternehmen [Zugriff am 10.08.2012]. 329 Vgl. Daimler AG, Mobilitätskonzepte: car2go [Zugriff am 24.08.2012].

94

Tabelle 9: Einführung von car2go in Ländern und Städten (Stand Juli 2012)

Einführung von car2go in Ländern und Städten

Land Stadt Einführung seit

Deutschland Ulm März 2009

Hamburg April 2011

Berlin Oktober 2011

Düsseldorf Februar 2012

Köln ab September 2012

Österreich Wien Dezember 2011

Großbritannien Birmingham März 2012

Niederlande Amsterdam April 2011

Frankreich Lyon Februar 2012

USA Austin Mai 2010

San Diego November 2011

Washington D.C. Dezember 2011

Portland Februar 2012

Miami Juli 2012

Kanada Toronto Juni 2012

Vancouver Juni 2011

Calgary Juli 2012

Quelle: Eigene Darstellung nach Daimler AG, Mobilitätskonzepte: car2go [Zugriff am 24.08.2012].

4.1.1.2 Mobilitätskonzept

Das Daimler car2go-Mobilitätskonzept hat sich seit seinen Anfängen so sehr bewährt, dass

es mittlerweile in insgesamt neun europäischen und acht nordamerikanischen Städten

realisiert wurde (Tabelle 9). Eine Bilanz nach ca. zweieinhalb Jahren wies die

Kundenanzahl von mehr als 50.000 bei über 1 Mio. getätigten Mietvorgängen aus.330 Mit

der Einführung in Wien 2011 werden insgesamt 500 Smarts für spontane, vorwiegend

330 Vgl. ebenda.

95

städtische, Kurzfahrten angeboten. Derzeit ist etwa ein Siebentel der weltweit betriebenen

Flotte elektrisch – somit emissionsfrei.331

Grundsätzlich werden in den Geschäftsgebieten zumeist an Verkehrsknotenpunkten

kostenlose eigene car2go-Parkplätze angeboten. Das Mobilitätskonzept kann kurz mit der

einfachen Registrierung, sehr spontanen und flexiblen Anmietung, ohne Mietvertrag und

Mindestmietdauer, Grund- und Parkgebühren zusammengefasst werden.332

Der bei einer Neuregistrierung mit einem elektronischen Siegel versehene FS des Kunden

ermöglicht das Öffnen eines freien FZ, welches entweder „im Vorbeigehen“ oder durch

vorherige Ortung über Internet oder Smartphone App gefunden wird. Freie FZ können

daher – nach Anhalten des FS am Lesegerät des car2go-Autos (das Auto öffnet) mit

anschließender Eingabe einer persönlichen Geheimzahl im Inneren des FZ – sofort genutzt

werden. Das Abstellen des FZ nach Gebrauch erfolgt i.d.R. auf einem öffentlichen

Parkplatz innerhalb des ausgewiesenen Geschäftsgebiets. Die Verrechnung der

Nutzungsgebühr erfolgt im Minutentakt, wobei Versicherung, Treibstoff, Steuern und die

gefahrenen Kilometer bereits inkludiert sind. Beim kurzfristigen Abstellen des Autos –

etwa für Besorgungen – erfolgt die Verrechnung von vergünstigten Tarifen.333 Das Wiener

car2go-Mobilitätskonzept ermöglicht eine maximal durchgehende Nutzung von 48

Stunden.334 Hervorzuheben ist die Edition „smart fortwo car2go“, deren weltweit erstes

CS-FZ bereits ab Werk serienmäßig mit Telematik, Start-Stopp-Automatik, sowie einem

Solardach, ausgestattet ist. Dies ermöglicht eine Reduzierung und führt zur Entlastung des

elektrischen Verbrauchs.335

4.1.1.3 Geschäftsgebiet

Das Geschäftsgebiet des car2go-Anbieters in Wien erstreckt sich auf insgesamt etwa

80 km2.336 Es umfasst die inneren Bezirke, bis hin zu den dicht besiedelten Außenbezirken,

aber auch die Wohnsiedlung Alt-Erlaa.337 Am 1. August 2012 erfolgte die Eingliederung

vom Flughafen Wien in das bestehende Geschäftsgebiet (Abbildung 20).338

331 Vgl. ÖAMTC, car2go: Jetzt auch in Wien [Zugriff am 10.08.2012]. 332 Vgl. Daimler AG, Mobilitätskonzepte: car2go [Zugriff am 10.08.2012]. 333 Vgl. ebenda. 334 Vgl. car2go Wien, FAQ [Zugriff am 24.08.2012]. 335 Vgl. Daimler AG, Mobilitätskonzepte: car2go [Zugriff am 10.08.2012]. 336 Vgl. ÖAMTC, car2go: Jetzt auch in Wien [Zugriff am 10.08.2012]. 337 Vgl. car2go Wien, Geschäftsgebiet [Zugriff am 24.08.2012]. 338 Vgl. Daimler AG, Mit car2go stressfrei zum Flughafen Wien [Zugriff am 24.08.2012].

96

Innerhalb des Wiener Geschäftsgebiets können bei Bedarf freie Autos an 365 Tagen im

Jahr und täglich während 24 Stunden sofort genutzt werden. Die Nutzung für Fahrten

außerhalb des Geschäftsgebiets ist grundsätzlich möglich. Gleichermaßen erfolgt bei

Beendigung der Mietnutzung das Abstellen des FZ auf allen öffentlichen Parkplätzen,

jedoch ausschließlich innerhalb des Geschäftsgebiets.339

Dieses CS-Modell unterscheidet sich von anderen vor allem darin, dass es nicht auf

gewisse Standorte, wo das Fahrzeug abgeholt und später wieder hingestellt werden muss,

ausgerichtet ist. Kundenanregungen, z.B. für die Erweiterung des Geschäftsgebiets, sind

vom Betreiber ausdrücklich erwünscht.340

339 Vgl. car2go Wien, FAQ [Zugriff am 24.08.2012]. 340 Vgl. car2go Wien, Die Welt der Mobilität [Zugriff am 24.08.2012].

97

Abbildung 20: Geschäftsgebiet von car2go in Wien

Quelle: Geschäftsgebiet von car2go Wien, Geschäftsgebiet [Zugriff am 24.08.2012].

4.1.1.3.1 Standorte

Das Geschäftsmodell von car2go ist es, dem Nutzer eine möglichst hohe Flexibilität zu bieten. Im

Unterschied von anderen klassischen CS-Betreibern mit fixen Standorten (od. Sammelpunkten) ist

die Abholung bzw. Abgabe der „smart fortwo“-Autos beim car2go-Konzept grundsätzlich auf

allen öffentlich zugänglichen, regulären Parkplätzen möglich. Die FZ-Standorte sind somit über

das gesamte momentane Geschäftsgebiet verteilt. Eine genaue Darstellung findet der Leser im

Abschnitt 4.1.1.3 dieses Kapitels. Im Wiener Geschäftsgebiet gibt es jedoch Standorte (bzw.

Stellplätze), für die, wenn auch nur in bestimmten Zeiträumen, ein Halte- oder Parkverbot gilt, das

Parken seitens des Betreibers generell untersagt ist.341

341 Vgl. car2go Wien, FAQ [Zugriff am 24.08.2012].

98

4.1.1.3.2 Fahrzeug-Typ

Im Geschäftsgebiet von Wien kommen seit der Einführung im Dezember 2011 500 FZ der

„smart fortwo“-car2go edition“ zum Einsatz. Dieses FZ-Modell, welches erstmals

weltweit ab Werk produziert wurde, gilt als besonders wendig, verfügt u.a. über einen

verbrauchsoptimierten Benzinmotor mit Start-Stopp-Automatik und eine neu entwickelte

Telematik, welche ein voll automatisiertes Ausleihen ermöglicht (Tabelle 10).342

Tabelle 10: Ausstattungsmerkmale der „car2go edition“

Ausstattungsmerkmale der „car2go edition“

Elektropneumatische Schaltung (ESP)

Navigationssystem

Start-Stopp-Automatik

Telematikgerät mit Touchscreen

Kartenlesegerät an der Windschutzscheibe

Automatik bzw. zuschaltbares Halbautomatikgetriebe

ABS

Radio

Klimaanlage

Quelle: Eigene Darstellung nach car2go Wien, FAQ [Zugriff am 24.08.2012].

4.1.1.4 Voraussetzungen der Nutzung

Die in diesem Abschnitt angeführten Voraussetzungen der Nutzung beziehen sich im

Besonderen auf Teilnehmer od. Fahrer (Kunden oder CS-Nutzer) des car2go in Wien. Im

Folgenden werden beispielhaft und verkürzt nur einige wichtige Punkte beschrieben,

welche als grundlegende Bedingung zur Nutzung gelten.

Das Geschäftsmodell von car2go in Wien soll dem kurzfristigen Mobilitätsbedarf des

Kunden dienen. Vorab ist dazu der Abschluss des Rahmennutzvertrages (nachfolgend kurz

RNuV) mit dem Betreiber zu nennen. Erst dieser berechtigt den Nutzer, sogenannte

Einzelmietverträge (EMV) von KFZ mit dem Unternehmen zu schließen. Die Anmeldung

342 Vgl. Daimler AG, Mercedes-Benz Cars [Zugriff am 24.08.2012].

99

zum RNuV kann persönlich in den Geschäftsstellen od. über Internet erfolgen. Der

Abschluss wird erst mit persönlicher Vorlage der Lenkerberechtigung in einer

Geschäftsstelle sowie anschließender Aushändigung der Mitgliedskarte gültig. Der CS-

Nutzer muss ferner das 19. Lebensjahr vollendet haben, sowie über einen seit mind. einem

Jahr gültigen FS verfügen. Eine allgemeine Voraussetzung bei Fahrtantritt ist die

Fahrtüchtigkeit des Lenkers, wobei seitens des Betreibers ein absolutes Alkoholverbot

(d.h. 0,0 Promille) gefordert wird. Ein CS-Kunde, welcher einen anderen Fahrer bei

Abschluss des RNuV zur Anmietung berechtigt hat, haftet für diesen Berechtigten

gegenüber dem Betreiber wie für sein eigenes Verhalten.343

Bei der Buchung und dem Fahrtantritt gibt es nur wenige Voraussetzungen, da der Kunde

spontan FZ ohne vorherige Reservierung anmieten kann. Voraussetzung einer solchen

Spontannutzung ist ein als „frei“ gekennzeichnetes FZ, welches der Nutzer durch ein

grünes Licht, sowie dem am Kartenlesegerät mit „frei“ aufscheinendem Text, erkennt.

Beim Buchungssystem besteht auch wahlweise die Möglichkeit der Vorausbuchung über

das Internetportal. Ein „EMV“ wird durch das Anhalten der Mitgliedskarte am Kartenleser

und Öffnen der Zentralverriegelung des FZ bestätigt und kann nur innerhalb des

Geschäftsgebietes beendet werden.344

Bei den Zugangsmitteln zum FZ wie der Mitgliedskarte besteht die Verpflichtung, diese

persönlich nach Ablauf der Gültigkeitsdauer von 12 Monaten in einer car2go-

Registrierungsstelle für den erneuten Zeitraum eines Jahres zu verlängern, wobei erneut

die Gültigkeit des FS überprüft wird. Die Mitgliedskarte und der PIN sind getrennt zu

verwahren. Um bei eventuellem Verlust od. Diebstahl einen Missbrauch zu verhindern,

besteht die Verpflichtung zur Meldung beim Betreiber.345

Voraussetzung und Verpflichtung seitens des Nutzer bei Fahrtantritt sind die Überprüfung

auf sichtbare Mängel, Verschmutzungen und Schäden und diese ggf. sofort an den

Betreiber mittels einer Eingabemaske im FZ zu melden. Erscheint die Sicherheit der Fahrt

beeinträchtigt, kann das Service-Center die Benutzung untersagen. Das FZ ist nach der

maximalen Mietzeit von 48 Stunden freizustellen.346

343 Vgl. car2go Wien, car2go-Mietbedingungen [Zugriff am 24.08.2012]. 344 Vgl. ebenda. 345 Vgl. ebenda. 346 Vgl. ebenda.

100

Für die Beendigung des Einzelmietvertrags wird das ordnungsgemäße Parken an von

car2go freigegebenen Parkmöglichkeiten, dafür die Vorabinformation seitens des Nutzers,

vorausgesetzt. Der Fahrer ist verpflichtet Tankkarte, Schlüssel (ggf. auch die Parkkarte) in

einer dafür vorgesehenen Halterung zu deponieren und schließlich das FZ im

ordnungsgemäßen Zustand (keine grobe Verunreinigung) abzustellen.347

Als Pflichten des Teilnehmers und Fahrers gilt es sowohl treibstoffsparend als auch sicher

zu fahren und das FZ schonend und pfleglich zu behandeln. Im Auto besteht Rauchverbot.

Der Aufenthalt ist auf zwei Personen beschränkt und jegliche gewerbliche Nutzung (z.B.

die Mitnahme von Personen) ist untersagt.348

4.1.1.5 Tarife und Tarifpolitik

Die im folgenden Abschnitt behandelte Tarifpolitik des Wiener car2go ist im Vergleich zu

den klassischen herkömmlichen CS-Betreibern besonders einfach und verständlich

aufgebaut. Tabelle 11 stellt das einfache Tarifmodell, bei dem der Preis pro Stunde mit

maximal € 12,90 und der Tagestarif mit € 39,00 begrenzt wurden, dar.349

347 Vgl. ebenda. 348 Vgl. ebenda. 349 Vgl. car2go Wien, Ganz einfach, gut und günstig [Zugriff am 25.08.2012].

101

Tabelle 11: Nutzungs-Tarife von car2go in Wien

Nutzungs-Tarife von car2go in Wien

Kosten in €

Fahrt pro Minute 0,29

Fahrt pro Stunde 12,90

Fahrt pro Tag* 39,00

* Der 24h-Tarif gilt, sobald die Summe der Einzelkosten für Fahren und Parken bei einem einzelnen Mietvorgang die Kosten von 39,- € übersteigen.

-

Fahrtunterbrechung pro Minute 0,09

Fahrtunterbrechung pro Stunde 5,40

Flughafenzuschlag** 4,90

** Der Flughafenzuschlag wird bei allen Fahrten vom und zum Flughafen zusätzlich zum aktuellen Minutentarif verrechnet, wenn die car2go-Parkkarte für das Parkhaus 4 benutzt wird. 4,90 € gültig bis 31.10.2012, danach 9,90 €.

-

Anmeldung inkl. car2go-MemberCard 9,90

Ersatz der car2go-MemberCard 10,00

Verlust, Diebstahl, Zerstörung der car2go Tank- und/oder Parkkarte

50,00

Verlust des Fahrzeugschlüssels 350,00

Umparken widerrechtlich abgestellter Fahrzeuge durch car2go Service-Team

50,00

Abschleppen durch Fremdfirma lt. Rechnung Fremdfirma

Bearbeitung von Abschleppvorgängen und selbst verschuldeten Schäden

50,00

Bearbeitung von Ordnungswidrigkeiten 10,00

Wesentliche Überschreitung der zulässigen maximalen Anmietzeit von 48h

50,00

Sonderfälle, strafrechtlich relevante Tatbestände 150,00

Auslandsfahrten 150,00

Weitergabe der MemberCard 50,00

102

Nutzungs-Tarife von car2go in Wien

Sonderreinigung/Reparatur des Fahrzeuges aufgrund eines Verstoßes gegen die car2go-Mietbedingungen

nach Aufwand, mind. 50,00

Bearbeitung von Lastschriftrückgängen 10,00

Bearbeitung von Mahnungen bei Zahlungsverzug 10,00

Nutzung der Hotline „Notfall und technischer Support“ aus dem car2go-FZ (SOS-Button auf dem Touchscreen)

kostenlos

Kostenpflichtige Nutzung der Hotline „Notfall und technischer Support“

0,20 pro Minute aus allen österreichischen Netzen

Gutschrift für Betankung (Tankfüllstand im Reservebereich)

20 Freiminuten

Quelle: Eigene Darstellung nach car2go Wien, Tarife [Zugriff am 24.08.2012].

Die Nutzungsgebühren verstehen sich u.a. inklusive Versicherung, Treibstoff, Steuern,

Werbung, Nutzung öffentlicher Parkplätze im Geschäftsgebiet. Besonders hervorzuheben

ist der vergünstigte Tarif, der bei Fahrtunterbrechungen, ohne dabei die Miete zu beenden,

anfällt. Dieser beträgt höchstens € 5,40 pro Stunde. Die Kosten für Registrierung und

Mitgliedskarte sind mit € 9,90 vergleichsweise sehr gering. Alle darüber hinaus

anfallenden Kosten sowie besondere Nutzungstarife sind in Tabelle 11

zusammengefasst.350

4.1.2 Car-Sharing in Salzburg

Das in Österreich derzeit jüngste innovative Mobilitätskonzept der EMIL e-Mobility

Sharing GmbH (im Folgenden kurz „EMIL“ genannt) wurde dieses Jahr Anfang März in

der Landeshauptstadt Salzburg in Betrieb genommen. So wie in der Bundeshauptstadt

Wien sind mit der Einführung des „EMIL“-Mobilitätskonzepts derzeit zwei Anbieter in

Salzburg tätig, beide jedoch mit fixen Standplätzen. Das CS-Unternehmen CarSharing.at

betreibt schon seit 1997 Standorte in fast allen Landeshauptstädten (vgl. dazu Abschnitt

2.2.3). EMILs sind eine grüne beinahe geräuschlos, CO2-frei fahrende Flotte von Elektro-

FZ, die seit 01.03.2012 in Salzburg vermietet werden. Die E-Autos sind an dem außen

grünen Design leicht erkennbar und werden zu 100% elektrisch betrieben.351

350 Vgl. ebenda. 351 Vgl. EMIL, Verstehe: Wer ist EMIL? [Zugriff am 28.07.2012].

103

4.1.2.1 Das E-Mobil „EMIL“

EMIL, das E-Mobil zum Ausleihen, ist ein Kooperationsprojekt (Tochterunternehmen) der

REWE International AG und der Energieversorger Salzburg AG. Beide Unternehmen

haben Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Handeln in ihrer Unternehmensstrategie

verankert.352,353

Die REWE International AG ist Teil der deutschen REWE Group und mit verschiedenen

Handelsfirmen in Österreich vertreten. Als eines von sechs „klima:aktiv pakt2020-

Betrieben“ ist das Unternehmen einer der Wegbereiter für betrieblichen Klimaschutz in

Österreich.354 Eine bereits im März 2010 eingegangene Mitgliedschaft von REWE beim

Verein Austrian Mobile Power (AMP) hat das Ziel der Weiterentwicklung sowie

verstärkten Nutzung von E-Mobilität in Österreich. Bis ins Jahr 2020 sollen im Besonderen

durch F&E und Demonstrationsbetrieb mehr als 200.000 E-Autos in Betrieb sein.355

Die Salzburg AG ist Salzburgs wichtigster Infrastrukturversorger in den Bereichen Strom,

Erdgas, Fernwärme, Wasser, Verkehr, Telekommunikation, Kabel TV, Internet und

Telefonie. Im Rahmen der Energieeffizienz 20-20-20, in welcher sich die EU-

Mitgliedsstaaten das Ziel gesteckt haben, bis 2020 20% Energie einzusparen, unterstützt

die Salzburg AG aktiv mehrere Projekte für die Realisierung dieses Zieles.356,357

Das Logistik-Konzept des Ausleihsystems EMIL stammt ursprünglich von der Deutschen

Bahn. Diese bietet in zahlreichen Städten Deutschland das CS „Flinkster“ an. Die EMIL-

Nutzer können somit auch in ca. 140 deutschen Flinkster-CS-Städten dessen FZ-Flotte

benutzen.358

4.1.2.1.1 Mobilitätskonzept

Das CS-Pilotprojet EMIL in der Modellregion Salzburg setzt auf ein ressourcenschonendes

und innovatives Mobilitätskonzept, welches ausschließlich auf den Einsatz rein elektrisch

betriebener E-Autos setzt. Die FZ-Flotte des Unternehmens bietet Mobilität in und um

352 Vgl. EMIL, Salzburg: Erstes Carsharing ausschließlich mit Elektroautos [Zugriff am

26.07.2012]. 353 Vgl. REWE Group, Elektromobilität [Zugriff am 24.08.2012]. 354 Vgl. klima:aktiv, Partner [Zugriff am 24.08.2012]. 355 Vgl. REWE Group, Nachhaltigkeit [Zugriff am 24.08.2012]. 356 Vgl. Salzburg AG, Unternehmen [Zugriff am 24.08.2012]. 357 Vgl. Salzburg AG, Energieeffizienz [Zugriff am 21.08.2012]. 358 Vgl. EMIL, News, 22. Februar 2012, Salzburg: Erstes Carsharing ausschließlich mit

Elektroautos [Zugriff am 29.07.2012].

104

Salzburg an, welche flexibel, umweltfreundlich, sowie beinahe völlig geräuschlos

betrieben wird. Dies wird vor allem durch den schadstofffreien, 100%ig durch Ökostrom

betriebenen Fuhrpark aller zum Einsatz kommenden E-Autos erreicht. Die Elektrizität

stammt dabei aus heimischen, erneuerbaren Quellen. 359 Da die FZ an fixen Stationen

entliehen und zurückgestellt werden, richtet sich das Konzept an Nutzer, welche nahe an

Ausleihstationen wohnen, sowie bewusst auf ein eigenes Auto bzw. Zweitauto

verzichten.360

Ein besonderes Service für die EMIL-Flotte ist, dass diese von der Verkehrsmanagement

Regelung von der jährlichen Altstadtsperre, die jeweils zw. 16. Juli und 17. August in

Kraft ist, ausgenommen wurde. Dafür sind bereits drei E-Ladestationen in den für die

Nutzer gratis bereitgestellten Kurzparkzonen vorhanden. Nach Meinung der beiden

Geschäftsführer kann dieses Mobilitätskonzept sehr einfach in anderen österreichischen

Städten eingeführt werden.361

4.1.2.2 Geschäftsgebiet

Anders als beim Mobilitätskonzept des car2go in Wien umfasst das Geschäftsgebiet von

EMIL in Salzburg vor allem die Bereiche um die fixen Standplätze. Bei Beginn der

operativen Tätigkeit am 1. März 2012 wurden fünf Ausleihstationen mit jeweils zwei E-

Autos angeboten. Bis Ende 2012 ist eine Erhöhung um weitere fünf Stationen (auf gesamt

zehn) geplant. Eine weitere Ausweitung auf insgesamt 40 soll bis zum Jahr 2016

erfolgen.362 Durch die Verwendung von E-Autos erreicht die theoretische Nutzung ohne

Zwischenstopp für eine Wiederaufladung eine Fahrtdistanz von etwa 150 km. Die

durchschnittliche Reichweite wird jedoch mit lediglich um die 100 km angegeben.363

359 Vgl. EMIL, Verstehe [Zugriff am 28.07.2012]. 360 Vgl. EMIL, News, 31. Mai 2012 E-Carsharing „EMIL“ erweitert: Neue

Ausleihstationen in Salzburg [Zugriff am 28.07.2012]. 361 Vgl. EMIL, News, 6. Juli 2012 Elektro-Carsharing EMIL von Salzburger

„Altstadtsperre“ ausgenommen [Zugriff am 28.07.2012]. 362 Vgl. EMIL, News, 2. April 2012 „EMIL“ startet durch: 300 Kunden im 1. Monat

[Zugriff am 28.07.2012]. 363 Vgl. EMIL, Verstehe, Fahrzeuge und Tipps [Zugriff am 17.08.2012].

105

4.1.2.2.1 Standorte

Wie in Abbildung 21 dargestellt, hat EMIL derzeit sieben Standorte mit Ladestationen im

und um das Stadtgebiet von Salzburg. Diese Standorte sind:364

1. BILLA/BIPA: Aignerstraße 69

2. BILLA: Klessheimerallee 90

3. Franz-Josef-Straße 8

4. Heizkraftwerk Mitte: Alois-Schmiedbauer-Straße 2

5. MERKUR Markt: Alpenstraße/Otto-Holzbauerstraße 2

6. PENNY Markt: Neutorstraße 63

7. Salzburg AG: Bayerhamerstraße 16

364 Vgl. EMIL, News [Zugriff am 24.08.2012].

106

Abbildung 21: (Lade)Stationen von EMIL im und um das Stadtgebiet von Salzburg

Quelle: EMIL, Finde [Zugriff am 24.08.2012].

Der Standort beim MERKUR in der Alpenstraße, inmitten eines Wohngebietes mit einem

Studentenwohnheim, ist für viele Menschen im Umkreis reizvoll. „Besonders für

Studierende ist das sicherlich ein sehr gutes Angebot“, meint Franz Studeny,

Geschäftsführer von EMIL.365

4.1.2.2.2 Fahrzeug-Typ

Bei EMIL ist derzeit der nachfolgend kurz mit einigen technischen Daten beschriebene

FZ-Typ im Einsatz. Weltweit ist der „Mitsubishi Electric Vehicle“ (i-MiEV) eines der

ersten großserienproduzierten E-Autos. Dabei steht „i-MiEV“ für Mitsubishi innovative

Electric Vehicle als innovatives Elektro-FZ. Dieser FZ-Typ wird rein elektrisch betrieben

und ist daher faktisch geräusch- und bei 0% CO2-Ausstoß emissionslos. Der i-MiEV hat

vier Sitzplätze und ist serienmäßig mit sechs Airbags ausgestattet. Des Weiteren verfügt

das FZ über vier mögliche Betriebsfahrweisen. Als besonders effizient wirkt sich der

Modus „Break beim Bergabfahren“ aus, da der Motor dabei gleichzeitig die Batterie

auflädt. Der gewöhnliche Fahrmodus ist „Drive“ und bei Überlandfahrten „Economy“. Die

365 Vgl. EMIL, News,E-Carsharing „EMIL“ erweitert: Neue Ausleihstationen in Salzburg, 31. Mai 2012 [Zugriff am 26.08.2012].

107

Modi „Break“ sowie der „Rückwärtsgang“ sind ebenso möglich. Das höchstzulässige

Gesamtgewicht beträgt 1.450 kg. Die Daten zur Fahrleistung werden vom Hersteller mit

150 km Reichweite pro voller Batterieladung angegeben, wobei eine

Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h möglich ist. Die maximale Motorleistung erreicht

49kW/67PS bei 2.500-8.000 Umdrehungen pro Minute (UpM) mittels

„Permanentmagnetischen Synchronmotor“. Das FZ verfügt über eine Lithium-Ionen-

Hauptbatterie mit einer Betriebsspannung von 330 V, deren Energieinhalt 16 kWh beträgt.

Die Ladedauer mittels Heimladesystem (2030V/10A) wird mit etwa 8 Stunden angegeben.

Beim Schnellladesystem mittels eines dreiphasigen 50kW-Drehstromanschlusses beträgt

die Ladedauer nur 30 Minuten, was allerdings einer nur 80%igen Batterieaufladung

entspricht.366

4.1.2.3 Voraussetzungen der Nutzung

Um die FZ von EMIL (sogenannte EMILs) nutzen zu können, ist vorab die Registrierung

und das Ausfüllen eines Anmeldeformulars über das Internetportal367 möglich, mit diesem

sich der potentielle Kunde in den Service-Stellen von EMIL persönlich anmelden kann,

unter Mitnahme des Reisepasses, FS und Meldezettels. Mit der anschließenden über die

Post versandten Ausgabe einer Kundenkarte kann nun eine Buchung eines EMILs über das

Internet, Smartphone oder die Hotline erfolgen. Ein EMIL kann nach 15 min. abgeholt

werden. Die Kundenkarte berechtigt den Nutzer zum Aufsperren eines freien FZ. Der

Autoschlüssel befindet sich im Handschuhfach und ist nach Rückgabe des FZ durch

Anstecken am Abholstandort wieder in dieses zurückzulegen.368

Für telefonische Buchungen wird eine Gebühr von € 2,50 eingehoben. Der Kunde hat

ebenso die Nutzungsdauer vorab anzugeben. Eine Stornierung ist kostenlos und muss

innerhalb von 24 h vor dem Beginn der Nutzung erfolgen. Ansonsten werden

Stornogebühren von 50% des Entgelts eingehoben. Dem Kunden werden Buchung und

Beendigung im 15-Min.-Takt freigestellt und er verpflichtet sich, das EMIL mind. 15 min.

zu nutzen. Eine Verlängerung von jeweils 15 min. ist ihm gestattet. Weiters hat der Kunde

das FZ vor Fahrtantritt auf Schäden und Verunreinigungen zu überprüfen und etwaige

Mängel – wie auch Diebstahl – dem Vermieter telefonisch mitzuteilen und ebenso in das

366 Vgl. EMIL, Verstehe: Fahrzeuge [Zugriff am 25.08.2012]. 367 Vgl. EMIL, Jetzt online registrieren [Zugriff am 25.08.2012]. 368 Vgl.. EMIL, News, E-Carsharing „EMIL“ startet durch: 300 Kunden im 1. Monat, 2. April 2012 [Zugriff am 25.08.2012].

108

Bordbuch einzutragen. Es gibt mehrere Varianten der Vertragsdauer. Die 12-monatige

Mindestdauer ermöglicht dem Kunden eine monatliche Grundgebühr. Die Kundenkarte

darf nicht an Dritte weitergegeben werden und die Nutzung von EMILs ist durch eine

andere Person nur im Beisein des registrierten Kunden möglich. Die andere Person muss

selbstverständlich auch im Besitz eines FS sein. Alle FZ sind haftpflicht- und

vollkaskoversichert.369,370

4.1.2.4 Tarife und Tarifpolitik

Bei der Nutzung eines der EMIL-FZ steht der Kunde verschiedenen Tarifen gegenüber, je

nachdem, ob er sich als Privat- oder Gewerbekunde eingetragen hat. Diese Tarifoption sind

übersichtlicher Weise in Tabelle 12 dargestellt. Der Privat Start-Tarif ist für Kunden, die

eine monatliche Grundgebühr und ebenso eine Bindung vermeiden wollen. EMIL wird nur

bei tatsächlicher Nutzung bezahlt. Der Privat Plus-Tarif eignet sich für Nutzer, die

regelmäßig fahren, Dabei wird eine monatliche Gebühr von € 12 verrechnet. Es kann eine

zweite Person für nur € 2 Monatsentgelt angemeldet werden. Mit einer gültigen Jahreskarte

des Salzburger Verkehrverbundes SVV kann der Kunde günstig und ohne Grundgebühr

die Angebote von EMIL nutzen (Tabelle 12).371 Gunter Mackinger, Leiter der Salzburger

Lokalbahnen, meint dazu: „EMIL sehen wir als sinnvolle Ergänzung zum Obus: Wenn

jemand eine Jahreskarte für die Öffis hat, bekommt er verbilligte Tarife. Das ist sinnvoll

und darum unterstützen wir das System“.372

Ein Unternehmen wählt den Business Start-Tarif, wenn es ohne Bindung die Vorteile von

EMIL nutzen möchte. Im Business Plus-Tarif kann es für € 10 pro Monat zu günstigeren

Konditionen fahren. Ihm bleibt es überlassen, wieviele Tarifpartner mit EMIL-

Kundenkarten mitfahren, was eine Investition von € 1,67 pro Person im Monat bedeutet.

Zudem fahren alle Partner günstiger (Tabelle 12).373

Der maximale Selbstbehalt im Schadensfall beträgt € 990. Dieser Selbstbehalt kann durch

das Sicherheitspaket auf € 300 reduziert werden. Die Kosten des Sicherheitspaketes

369 Vgl. EMIL, Allgemeine Geschäftsbedingungen [Zugriff am 25.08.2012]. 370 Vgl. EMIL, Sondergebühren [Zugriff am 25.08.2012]. 371 Vgl. EMIL, Tarife für Privatkunden [Zugriff am 24.08.2012]. 372 Vgl. EMIL, E-Carsharing „EMIL“ erweitert: Neue Ausleihstationen in Salzburg, 31.

Mai 2012 [Zugriff am 25.08.2012]. 373 Vgl. EMIL, Tarife für Gewerbekunden [Zugriff am 24.08.2012].

109

betragen pro Jahr und Person € 90. Dies gilt für beide angebotenen Tarife.374 Für alle

Tarife gilt: Nur die gefahrenen km werden berechnet (Tabelle 12).375,376

Für Firmen, die mit EMIL ihre Firmenfahrzeuge ergänzen bzw. ersetzen wollen, gilt der

Vielfahrer-Rabatt von 5% Rabatt auf den Zeitpreis ab einem monatlichen Umsatz von

€ 500.377

EMIL hebt u.a. Sondergebühren von € 2,50 bei Buchungen, Änderungen und

Stornierungen per Telefon ein. Alle Internetaktivitäten sind kostenlos. Verspätungen von

weniger als 15 min. (bei einer Toleranzzeit von sieben min.) ziehen zzgl. Kosten von €

12,50 nach sich. Verunreinigungen, z.B. durch Rauchen, kosten dem Nutzer € 25 je nach

Aufwand. Für den Verlust der Kundenkarte od. FZ-Papiere verrechnet EMIL € 30.378

Im Gegensatz zu car2go gibt es bei EMIL keine Abrechnungen pro min. Der Stundensatz

von € 12,90 ist höher als bei allen Tarifen bei EMIL, die Tagespauschale geringer. Für die

Reinigung bspw. verrechnet EMIL um die Hälfte weniger (Tabelle 11, Tabelle 12).

374 Vgl. ebenda. 375 Vgl. EMIL, Tarife für Privatkunden [Zugriff am 24.08.2012]. 376 Vgl. EMIL, Tarife für Gewerbekunden [Zugriff am 24.08.2012]. 377 Vgl. ebenda. 378 Vgl. EMIL, Tarife Sondergebühren [Zugriff am 24.08.2012].

110

Tabelle 12: Nutzungs-Tarife von EMIL in Salzburg im Vergleich Privat-, und Gewerbekunden)

Nutzungs-Tarife von EMIL in Salzburg im Vergleich

Privatkunden Gewerbekunden

Privat Start Privat Plus* Privat Öffis**** Business Start Business Plus*)

Kosten in €

Monatliches Grundentgelt 0,00 12,00 0,00 0,00 10,00

Pro Stunde bei Tag (6-22 Uhr) 6,00 5,50 5,80 5,00 4,59

Pro Stunde bei Nacht (22-6 Uhr) 2,00 2,00 1,90 1,67 1,67

Tagespauschale (24 h) 55,00 50,00 53,00 45,84 41,67

Sonntagstarif (0-24 Uhr) 45,00 40,00 43,00 37,5 33,34

KM-Preis** **) 0,29 0,25 0,29 0,25 0,21

Anzahl Tarifpartner*** **) Nicht möglich 1 Nicht möglich Nicht möglich unbegrenzt

Einmalige Registrierungskosten 25,00 25,00 gratis 20,84 20,84

Quelle: Eigene Darstellung nach EMIL, Tarife für Privatkunden und EMIL, Tarife für Gewerbekunden [Zugriff am 24.08.2012].

* Vertragsbindung von mind. 12 Monaten

** Kilometer werden zzgl. zum Stundentarif gesondert nach tatsächlicher Fahrleistung verrechnet.

*** Im Privat Plus-Tarif kann eine weitere Person als Tarifpartner angemeldet werden. „Diese hat eine eigene Kundenkarte und kann damit wie jeder andere Kunde Fahrzeuge buchen und nutzen. Die Abrechnung der Fahrten erfolgt über eine gemeinsame Rechnung. Der Tarifpartner zahlt die einmaligen Registrierungskosten von € 25,- und eine reduzierte Grundgebühr von monatlich € 2,-.“

**** „Die angegebenen Preise sind für Inhaber der SVV Jahreskarte gültig und gelten nur auf Fahrten mit EMIL Fahrzeugen. Der Kunde ist verpflichtet, selbständig nach

111

Ablauf eines Vergünstigungsnachweises einen neuen vorzulegen. Liegt 2 Wochen nach Ablauf der Gültigkeit kein neuer Nachweis vor, wird EMIL den Kunden im Tarif „EMIL Start“ einstufen und abrechnen.“

*) „Rabatte werden auf den Zeitpreis gewährt.“

**) „Kilometer werden zzgl. zum Stundentarif gesondert nach tatsächlicher Fahrleistung verrechnet.“

***) „Im Business Plus Tarif kann eine unbegrenzte Anzahl an Tarifpartnern (Fahrtberechtigte) angemeldet werden. Diese haben eine eigene Kundenkarte und können damit wie andere Kunden Fahrzeuge buchen und nutzen. Die Abrechnung der Fahrten erfolgt über eine gemeinsame Rechnung des Hauptkunden. Tarifpartner haben eine reduzierte Grundgebühr von monatlich € 1,67 (exkl. MwSt.). Die einmaligen Registrierungskosten betragen € 20,84 (exkl. MwSt.) pro Tarifpartner.“

4.2 Car-Sharing in Deutschland

Im letzten Abschnitt über nationale und internationale Beispiele des CS wird die

historische Entwicklung, CS-Verbünde und Organisationen Deutschlands erörtert sowie

schließlich über eine Zusammenfassung des Ist-Zustands des CSU cambio beendet.

4.2.1 Historische Entwicklung

Das CS in Deutschland entwickelte sich in seinen Ursprüngen 1988 nach der ATG

Schweiz. In Berlin wurde in diesem Jahr die Einzelfirma „stadt-AUTO“ als Feldversuch

gegründet. Die Übernahme erfolgte 1990 durch „StattAuto Berlin Car Sharing GmbH“ und

war diese bis 2006 die größte deutsche CSO. Danach wurde sie unter dem Namen

Greenwheels in verschiedenen Städten Deutschlands betrieben. Im Zeitraum 1990 bis 1991

gab es Gründungen in den Städten Freiburg/Breisgau, Bremen und Aachen. Darunter fällt

das 1991 gegründete Unternehmen stadtmobil e.V. Das mittlerweile weltweit operierende

CSU car2go wurde 2009 in der Stadt Ulm gegründet (siehe dazu Abschnitt

4.1.1.1).379,380,381,382

Derzeit bieten in Deutschland mehr als 100 CSO in 309 Städten und Gemeinden ein oder

mehrere CS-Angebote mit 5.600 zur Verfügung stehenden FZ an. Mit Beginn des Jahres

2012 gab es 220.000 CS-Fahrberechtigte, was ein Anstieg von 15,8% gegenüber dem

Vorjahr ist. 383

379 Vgl. Jerusalem (2007) Vortrag: CarSharing –Autos nutzen statt besitzen [Zugriff am

15.06.2012]. 380 Vgl. stadtmobil, Über stadtmobil [Zugriff am 03.08.2012]. 381 Vgl. Keller (2000, S. 44f.). 382 Vgl. Vgl. Greenwheels Deutschland, Home [Zugriff am 30.08.2012]. 383 Vgl. Loose (2011) [Zugriff am 19.06.2012].

112

4.2.2 Car-Sharing-Verbünde

Die drei größten CS-Verbünde in Deutschland sind Stadtmobil, cambio CarSharing und

Greenwheels.

Stadtmobil ist u.a. in Berlin, Düsseldorf und Essen, Hannover und Umgebung, Frankfurt

am Main und Umgebung, Mannheim/Heidelberg und Umgebung, Stuttgart und

Umgebung, Karlsruhe und Umgebung sowie Pforzheim vertreten.384

cambio CarSharing gibt es u.a. in Aachen, Berlin, Bielefeld, Bonn, Bremen (auch der

Standort der Buchungszentrale), Bremerhaven, Hamburg, Köln, Lüneburg, Oldenburg,

Saarbrücken, Uelzen, Winsen, Wuppertal.385

Greenwheels hat Standorte u.a. in Berlin, Braunschweig, Chemnitz, Dresden, Düsseldorf,

Hamburg, Nürnberg, Pinneberg, Potsdam, Regensburg, Rostock und diversen Städten im

Ruhrgebiet.386

4.2.3 Organisationen

Es gibt eine Vielzahl von CSO, die zu keinem Verbund gehören. Als Beispiel einer solchen

Organisation mit einer hohen Nutzerzahl, ist das CSU book-n-drive, welches im Mai 2000

eingeführt wurde. Das Unternehmen hat derzeit eine Kundenzahl von 9.200 bei 163

Stationen und eine Flotte von etwa 300 FZ.387

Stattauto München wurde 1992 als einer der ersten CSO in Deutschland gegründet. Die

Mitgliederanzahl wuchs von etwa 3000 auf mehr als 10.000 Nutzern.388

Im Jahr 1992 wurde der Verein teilAuto Halle (Saale) e.V. gegründet. Durch den

kontinuierlichen Anstieg der Mitgliederanzahl expandierte das Unternehmen im Jahr 2000

nach Leibzig und Erfurt. Seit 2002 kooperiert dieser mit dem CS-Verbund und können

dadurch bundesweit FZ anderer Partner nutzen. Derzeit mit Stand 2012 zählt das

Unternehmen etwa 13.000 Privat- und Geschäftskunden bei einer FZ-Flotte von 400 Autos

an insgesamt 250 teilAuto-Stationen in 16 Städten.389

384 Vgl. stadtmobil carsharing, CarSharing mit stadtmobil - Wir sind ganz in Ihrer Nähe

[Zugriff am 04.07.2012]. 385 Vgl. cambio CarSharing, Stationen in Deutschland [Zugriff am 04.07.2012]. 386 Vgl. Greenwheels Deutschland, Standorte [Zugriff am 04.07.2012]. 387 Vgl. book-n-drive Carsharing, Unternehmen [Zugriff am 03.08.2012]. 388 Vgl. Bauer et al. (2012, S. 4f.). 389 Vgl. teilAuto, Unternehmen [Zugriff am 03.08.2012].

113

Zu den wichtigsten CS-Anbietern Deutschlands zählt Flinkster. Die Bahntochter DB Rent

wurde 2012 hinsichtlich ihrer Kosten und Leistungen bei einer Umfrage des

verkehrsmittelvergleich.de zum Testsieger gewählt. Sie gehört zu den zehn größten CS-

Anbietern Deutschlands und betreibt an Bahnhöfen in 140 Städten Deutschlands ihre FZ-

Flotten mit Anzahl von 2.500 Autos, darunter auch mehr als 100 Elektro-FZ.390

4.2.4 Car-Sharing-Unternehmen „cambio“

Das im Jahr 2000 gegründete CSU cambio wird in den letzten Abschnitten anhand seiner

Erfahrung, der Bedürfnisorientiertheit seitens der Nutzer und des Ist-Zustandes des

Unternehmens beschrieben. 391

4.2.4.1 Erfahrung

Durch einen Zusammenschluss der CSU StattAuto Köln, StadtAuto Bremen und

StadtteilAuto Aachen entstand dieses Unternehmen und kann mittlerweile auf 12 Jahre

Erfahrung im CS zurückgreifen.392

Die Unternehmensgruppe cambio Mobilitätsservice GmbH & Co. KG bietet mit einem

Tochterunternehmen CS-Service in einem franchise-ähnlichen Angebot lokalen Anbietern

Dienstleistungen für den Betrieb eines CS-Geschäftes zur Verfügung. Das bedeutet, dass

das eigentliche CS-Geschäft vor Ort von eigenständigen Unternehmen betrieben wird.

Somit liegt der gesamte Fuhrpark sowie die Kundenbeziehungen in der Verantwortung von

lokalen CS-Betreibern. Die Eigentümer sind ausschließlich Kunden und Mitarbeiter.393

4.2.4.2 Bedürfnisorientiert

Das Unternehmen ist bedürfnisorientiert und bietet drei individuelle Tarife für Wenig-,

Häufig- und Vielfahrer 394 sowie 13 Fahrzeugmodelle an. 395 Zwei spezielle Tarife für

Unternehmen und Behörden sind in Tabelle 13 zusammengefasst. Dabei sind

Reservierungen rund um die Uhr mittels üblicher innovativer CS-Buchungsmodalitäten

möglich. 396 Der Zugang zu den Fahrzeugen erfolgt per Chipkarte cambioCard.397

390 Vgl. DB Mobility Networks Logistics, Presse [Zugriff am 04.08.2012]. 391 Vgl. cambio CarSharing, cambio-Fakten [Zugriff am 24.08.2012]. 392 Vgl. ebenda. 393 Vgl. ebenda. 394 Vgl. cambio CarSharing, Tarife [Zugriff am 04.07.2012]. 395 Vgl. cambio CarSharing, Fahrzeuge [Zugriff am 24.08.2012]. 396 Vgl. cambio CarSharing, Buchen [Zugriff am 04.07.2012]. 397 Vgl. cambio CarSharing, Einsteigen [Zugriff am 04.07.2012].

114

Cambio CS hat Kooperationen mit regionalem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)-

Anbietern. Innerhalb dieser Kooperation haben Kunden Sonderkonditionen wie Jahresabo,

Job- oder Semestertickets.398,399

4.2.4.3 Ist-Zustand

Derzeit ist das CS-Mobilitätsservice cambio in 15 deutschen und 22 belgischen Städten mit

440 Flottenstandorten tätig. Die insgesamt über 45.000 Mitglieder können auf etwa 1.400

FZ zurückgreifen. Zusammen mit seinen Partnerunternehmen ergibt dies ein Angebot in

über 100 Städten bei mehr als 3.000 FZ. In der Tabelle 13 werden auszugsweise zwei

Tarife, Profi- und Business-Tarif vorgestellt. 400,401

Tabelle 13: Tarife bei Cambio-CS.

Tarife bei Cambio-CS

Profi-Tarif Fixkosten zwischen 22 und 40 € monatlich. Geringe Fahrtkosten Mo-Fr 7-17 Uhr (ab 1,30 € je Stunde).

Business-Tarif Sehr geringe Fixkosten: zwischen 2 und 20 € monatlich je MitarbeiterCard.

Quelle: Eigene Darstellung nach cambio CarSharing, Tarife [Zugriff am 24.08.2012].

Die Fahrtkosten errechnen sich aus den Zeitkosten zzgl. eines Kilometerkostensatzes.402

398 Vgl. cambio CarSharing, Kooperationen [Zugriff am 04.07.2012]. 399 Vgl. cambio CarSharing, cambio-Fakten [Zugriff am 24.08.2012]. 400 Vgl. ebenda. 401 Vgl. cambio CarSharing, Tarife [Zugriff am 04.07.2012]. 402 Vgl. ebenda.

115

Schlussbemerkungen

Car-Sharing hat sich vollkommen dem Zeitgeist der Nutzer in Richtung Schnelligkeit bzw.

Schnelllebigkeit angepasst. Dieses noch relativ junge Mobilitätskonzept entwickelt sich

immer weiter in Richtung Benutzerfreundlichkeit – besondere innovative Technologien im

Autobau und in der Anwendung schaffen dies. Aber auch seitens der CS-

Mobilitätsbetreiber haben sich Veränderungen eingestellt, die auf Nachhaltigkeit,

Umweltfreundlichkeit und Flexibilität setzen.

Besonders erwähnenswert ist auf österreichischem Gebiet in dieser Hinsicht das CSU

EMIL in Salzburg (Abschnitt 4.1.2). Obwohl auch andere CSU in ihrem Repertoire E-

Autos aufgenommen haben, möchte EMIL mit seinen FZ, die alle rein e-betrieben sind,

punkten.

Greenwheels in Amsterdam setzt sich zum Ziel, die Stadt ab 2040 vollkommen

„elektrisch“ mobil zu machen (Abschnitt 3.1.1.2). Vielleicht könnte dieser Wunsch schon

viel früher ein Ziel sein, besonders in Österreich. Dafür bedarf es ansprechender

Werbepolitik; CSU haben es weitestgehend mit dem Angebot der E-FZ geschafft, das

Image von E-Autos in der Bevölkerung zu verbessern und sie generell bekannt zu machen.

Politik, Regelungen der Straßenverkehrsordnungen und vernünftige

Parkraumbewirtschaftung müssen diesbezüglich nachziehen und für CSU ansprechende

Nutzung im öffentlichen Raum anbieten, um damit auch für weitere potentielle Nutzer

ansprechend zu sein.

EMIL in Salzburg darf derzeit als Ausnahme zu konventionell betriebenen Fahrzeugen als

einziger den Altstadt-Raum ganztägig und nachts befahren (Abschnitt 4.2.1). Solche und

ähnliche Beispiele sind vorbildgebend für andere urbane Räume, wie auch für den

großstädtischen Bereich von Wien. Damit kann CS dem Umweltschutz, jedoch auch dem

Denkmalschutz gerecht werden.

Schließlich darf in Zukunft hin die Bewirtschaftung des öffentlichen Raums nicht nur die

Frage der Mobilität und des Parkraums betreffen, sondern auch andere für den (Mit)Bürger

notwendige Fragen, wie z.B. den städtischen Grünraum und die Erholungsfrage aufwerfen,

sogar gemeinsam mit E-Mobilität.

116

Quellenverzeichnis

Literatur

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i

Anhang 1: Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit gibt einen aktuellen Überblick von nationalen und internationalen

Anwendungsbeispielen der Mobilitätsbranche des Car-Sharing.

Anhand literarischer Vergleiche von aktueller Literatur in Online-Portalen zu CS und

Fachbibliotheken konnten die Fragen der Zielstellungen, wie sich bspw. CS europaweit

und außereuropäisch zeigt und wie sich die aktuelle Marktstellung von CS darstellt,

beantwortet werden.

Aufgrund der fehlenden Tatsache, dass eine Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz in

den Städten nicht unbedingt an die Zeitpläne der schnell lebenden Menschen angepasst ist,

und nicht alle Städter im Besitz eines Autos sind, haben sich neuartige Mobilitätssysteme

entwickelt. Diese sollen den Gegebenheiten gerecht werden, sind nebenbei

umweltfreundlich (geringer Spritverbrauch oder E-FZ, niedrige CO2-Emissionen) und eine

neue Bewirtschaftung bei gleichzeitiger Reduktion der Autodichte des öffentlichen Raums

schaffen.403,404,405,406,407

Erste Entwicklungen des CS gab es in der Schweiz in den 1940er Jahren, mit dem Ziel,

Nachbarschaftshilfe mittels Automobil zu leisten. Ab den 1970er Jahren hat es eine

Etablierung des CS, ähnliche Formen unter denen CS heute bekannt ist, in den

Niederlanden und Frankreich gegeben. In Österreich gab es ein erstes Angebot von CS ab

den 1990er Jahren von der Denzel Gruppe. Greenwheels (vormals StattAuto Berlin) ist das

älteste Unternehmen in Deutschland seit 1988. Ab den 1990er Jahren gab es weitere

Gründungen in anderen Städten.408,409,410,411

CS bietet dem Kunden als bedarfs- und kundenorientierte Unternehmen eine Reihe von

Sicherheitsvorkehrungen im Gebrauch. Dies sind z.B. Nutzung über die Mitgliedskarte

(Kunde ist einzig registrierter Nutzer) als Leser zum Öffnen des FZ am Abholort und bei

Abmeldung bzw. Rückgabe am selbigen, Boardcomputer, Navigationssysteme und eine

403 Vgl. Dorn und Gabert (2010, S. 1). 404 Vgl. Müller (2012). 405 Vgl. Mietzsch (2012). 406 Vgl. car2go Wien, Gut für die Umwelt. Besser für alle [Zugriff am 19.06.2012]. 407 Vgl. Loose (2008, S. 4) [Zugriff am 19.06.2012]. 408 Vgl. Jerusalem (2007) [Zugriff am 12.06.2012]. 409 Vgl. CarSharing.at, Standplätze und Fahrzeuge [Zugriff am 20.08.2012]. 410 Vgl. Greenwheels Deutschland, Home [Zugriff am 30.08.2012]. 411 Vgl. Bundesverband CarSharing e.V. (bcs), Willkommen [Zugriff am 30.08.2012].

ii

Reihe von günstigen Versicherungen, wie Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung bei

Schäden, Diebstahl- und Insassenversicherung.412,413,414,415

Weitere Sicherheit bietet der Einsatz der Bionik bei den CS-FZ. Dies ist bspw. der

Parkpilot, der sich der Technik der Echoortung der Fledermäuse bedient.416 Das Bionik-

Car von Mercedes-Benz baut auf der Konstruktion der Außenhaut des Kofferfischs auf und

gibt dem Auto Steifigkeit und ist für Aerodynamik verantwortlich. 417 Sommer- und

Winterreifen der Firma Continental AG (ContilPremiumContactTM) sind nach dem Prinzip

der Katzenpfote gebaut.418 Besondere Lacke, die Schmutz abweisend und selbstreinigend

sind, haben den Lotos-Effekt zum Vorbild. 419 Alle in der Autoindustrie bzw. im CS

genutzten FZ-Technologien, wie z.B. GPS, sind patentiert.420

CS sieht sich einigen Hindernissen der Privatnutzer und CS-Betreiber gegenübergestellt.

Geringe Flexibilität im Angebot, Befürchtungen seitens der Nutzer über eine mögliche

Verfügbarkeit zum gewünschten Zeit- od. sofortigen Zeitpunkt und mögliche

Verunreinigungen lassen den Kunden erst gar nicht CS nutzen.421

CS-Betreiber sehen sich u.a. mit Markteinstiegsproblemen, Gefahr durch andere

Unternehmen ersetzt zu werden, konfrontiert.422,423 CS birgt im Gegensatz dazu Chancen

für beide Nutzersparten. Kostenersparnis bei Wegfall der Anschaffungskosten und der

KFZ-Steuern sind Überlegungspunkte bei der Nutzung.424

Einige Autohersteller produzieren speziell für CS. Damit eine Positionierung am Markt

gelingt, bedienen sich die Marktanbieter verschiedener Strategien, z.B. der

Pionierstrategie. 425 Das Unternehmen Witkar in den Niederlanden war ein Pionier im

412 Vgl. CarSharing.at, Es funktioniert ganz einfach [Zugriff am 25.06.2012]. 413 Vgl. CarSharing.at, Versicherung und Haftungsreduktion [Zugriff am 25.06.2012]. 414 Vgl. car2go Wien, Mietbedingungen [Zugriff am 19.06.2012]. 415 Vgl. car2go Wien, Anfassen erlaubt [Zugriff am 19.06.2012]. 416 Vgl. Bosch, Schutz vor vielen Alltagsrisiken [Zugriff am 20.08.2012]. 417 Vgl. Internationales Bionik-Zentrum. Stiftung für Bionik, Innovationen und Bionik

[Zugriff am 03.07.2012]. 418 Vgl. Continental AG, Technische Details [Zugriff am 03.07.2012]. 419 Vgl. Köck (2003, S. 90). 420 Vgl. United States Patent and Trademark Office, United States Patent Easton

[Zugriff am 13.07.2012]. 421 Vgl. Yiyao (2011) [Zugriff am 21.07.2012]. 422 Vgl. Bundesverband CarSharing e.V., Klimaschutz durch CarSharing. Daten und

Fakten zur klimawirksamen CO2-Einsparung durch die integrierte Mobilitätsdienstleistung CarSharing [Zugriff am 21.07.2012].

423 Vgl. The Hertz Corporation, Hertz on Demand Business [Zugriff am 21.07.2012]. 424 Vgl.car2go Wien, Tarife [Zugriff am 21.07.2012]. 425 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 86).

iii

Bereich CS. Die Vorreiterrolle übernahm das Unternehmen bereits in den 1970er Jahren.

Aufgrund u.a. mangelnder staatlicher Förderungen wurde Witkar 1986 eingestellt. 426

Greenwheels in den Niederlanden verfolgt die Strategie des „frühen Folgers“. 427 Das

Unternehmen setzt auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz und wird von der Stadt

Amsterdam subventioniert. Ziel ist es, die gesamte Stadt ab 2040 e-mobil zu machen.428

Car2go in Amsterdam konnte z.B. als „später Folger“ alle Risiken des Markteintrittes

ausschließen.429 Mit der Markteinführung des CS in Paris erhofft sich die Stadt, Staus und

Parkplatzproblemen entgegenzuwirken.430 Car2go in Lyon bspw. bietet Flexibilität in der

Nutzung, ohne vorangegangene Reservierung und Abstellung am selben Standort, und die

Abdeckung von CS-Stationen im gesamten Raum Lyons.431

Kooperationen, sogenannte Joint Venture, im CS-Bereich mit anderen öffentlichen

Verkehrsträgern sollen Risiken vorab ausschalten. 432 , 433 Ein solches Unternehmen in

Österreich ist die Kooperation Denzel Mobility CarSharing GmbH seit 1. Jänner 2008 mit

Sitz in Wien.434 Das Unternehmen car2go in Wien bietet mit 500 Smarts („smart fortwo“),

flexible Nutzung und Kurzfahrten im städtischen Bereich an.435

EMIL, das E-Mobil zum Ausleihen, in Salzburg ist ein Kooperationsprojekt der REWE

International AG und der Energieversorger Salzburg AG. Ziel beider Unternehmen ist

Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Handeln.436,437 Alle zur Verfügung gestellten FZ

sind elektrisch, im Betrieb fast geräuschlos438 und haben eine Reichweite von beinahe 150

km pro Batterieladung.439 Anreize für Kunden sind günstige Tarife in der gemeinsamen

Nutzung von öffentlichem Verkehr, wie den Obussen.440 Als einziges CSU ist EMIL von

426 Starr (2011) [Zugriff am 19.07.2012]. 427 Vgl. Stummer et al. (2010, S .86). 428 Vgl. Dambek (2011) [Zugriff am 20.07.2012]. 429 Vgl. Stummer et al. (2010, S. 86). 430 Vgl. Körbel (2011) [Zugriff am 20.07.2012]. 431 Vgl. flotte.de, Car2go jetzt auch in Frankreich [Zugriff am 20.07.2012]. 432 Vgl. Fett und Spiering (2010, S. 2f.). 433 Vgl. Susanek (2007, S. 6f.). 434 Vgl. CarSharing.at, Wolfgang DENZEL AG und Mobility CarSharing Schweiz gründen

Joint Venture [Zugriff am 18.06.2012]. 435 Vgl. ÖAMTC, car2go: Jetzt auch in Wien [Zugriff am 10.08.2012]. 436 Vgl. EMIL, Salzburg: Erstes Carsharing ausschließlich mit Elektroautos [Zugriff am

26.07.2012]. 437 Vgl. REWE Group, Elektromobilität [Zugriff am 24.08.2012]. 438 Vgl. EMIL, Verstehe: Wer ist EMIL? [Zugriff am 28.07.2012]. 439 Vgl. EMIL, Verstehe: Fahrzeuge [Zugriff am 25.08.2012]. 440 Vgl. EMIL, E-Carsharing „EMIL“ erweitert: Neue Ausleihstationen in Salzburg, 31.

Mai 2012 [Zugriff am 25.08.2012].

iv

besonderen Stadtverkehrsregelungen ausgenommen; die FZ haben Stellplätze im

innerstädtischen Bereich (Altstadt).441

CS in Deutschland ist durch die größten Verbünde Stadtmobil, cambio CarSharing und

Greenwheels vertreten.442,443,444

Außerhalb Europas hat CS einen Markt in Asien z.B. in Shanghai, China 445 ,

Japan 446 , 447 , 448 , in Nordamerika den USA 449 , 450 und Kanada (z.B. die Anbieter

Communauto, AutoShare und modo.451,452,453 Im Juli 2009 war Sao Paulo in Brasilien

weltweit die eintausendste Stadt mit einem Car-Sharing Angebot. 454 , 455 In Costa Rica,

Mittelamerika ist der Anbieter Sigocar vertreten.456 Schließlich sollen noch drei bekannte

CS-Betreiber in Australien457,458,459 und cityhop in Neuseeland erwähnt werden.460

CS hat sich seit dem Beginn über die Jahre hinweg am Markt etabliert. Durch zunehmende

Anpassung an die Wünsche der Nutzer (Privat- und Geschäftskunden), wie Flexibilität in

der Handhabung – sofortiger Zugang zu den Autos des CS ohne komplizierte

Registrierung und Reservierung – aber auch durch verbesserte Technologie und

zunehmende Sicherheit der zur Verfügung gestellten Autos, kann CS zukünftig weiterhin

seine Marktstellung sicher halten, wahrscheinlich sogar stark ausbauen.

Ebenso wird CS den ökologischen Ansprüchen der aktuellen wie auch zukünftigen Nutzer

durch das Angebot an völlig „reinen“, mit Strom fahrenden Fahrzeugen gerecht.

441 Vgl. EMIL, News, 6. Juli 2012 Elektro-Carsharing EMIL von Salzburger

„Altstadtsperre“ ausgenommen [Zugriff am 28.07.2012]. 442 Vgl. stadtmobil carsharing, CarSharing mit stadtmobil - Wir sind ganz in Ihrer Nähe

[Zugriff am 04.07.2012]. 443 Vgl. cambio CarSharing, Stationen in Deutschland [Zugriff am 04.07.2012]. 444 Vgl. Greenwheels Deutschland, Standorte [Zugriff am 04.07.2012]. 445 Vgl. Yiyao (2011) [Zugriff am 21.07.2012]. 446 Vgl. ORIX Corporation, Home [Zugriff am 31.08.2012]. 447 Vgl. Time PLUS, Home [Zugriff am 31.08.2012]. 448 Vgl. CaFoRe, Home [Zugriff am 31.08.2012]. 449 Vgl. City CarShare.org, Plans and Pricing. Individuals and Households [Zugriff am

21.07.2012]. 450 Vgl. City CarShare.org, Businesses & Organizations [Zugriff am 21.07.2012]. 451 Vgl. Communauto, Home [Zugriff am 01.09.2012]. 452 Vgl. AutoShare, Home [Zugriff am 01.09.2012]. 453 Vgl. modo, Welcome [Zugriff am 01.09.2012]. 454 Vgl. Zazcar, Home, [Zugriff am 31.08.2012]. 455 Vgl. Lane (2009) [Zugriff am 31.08.2012] 456 Vgl. Sigoca, Home [Zugriff am 30.08.2012]. 457 Vgl. GoGet car share, Home [Zugriff am 31.08.2012]. 458 Vgl. Flexicar Australien, Home [Zugriff am 31.08.2012]. 459 Vgl. DriveMyCar, Home [Zugriff am 31.08.2012]. 460 Vgl. Cityhop, Home [Zugriff am 31.08.2012].

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Anhang 2: Lebenslauf Persönliche Daten Josef Thaddäus Wagner

Geboren: 1970

Nationalität: Österreich

Ausbildung 1988 Lehrabschlussprüfung Gärtner 1989 Lehrabschlussprüfung Blumenbinder und Händler 1994 Abschluss Studienberechtigungslehrgang für Sozial- und

Wirtschaftswissenschaften 1995 Studium der Internationalen Betriebswirtschaftlehre an der

Universität Wien (Schwerpunkt: Innovations- und Technologiemanagement, Produktion und Logistikmanagement)

Berufserfahrung 1989 – 1990 Filialleitung sowie Lehrlingsausbildung 1990 – 1991 Zeitsoldat Militärmusik NÖ 1991 – 2012 Freiberufliche Tätigkeiten 2012 Tutor einer Lehrveranstaltung aus dem Innovations- und Technologiemanagement der Universität Wien Weiterbildungen 1988 Jungmusiker-Leistungsabzeichnen in Silber 2009 Seminare der NÖ Gestaltungsakademie (Baurecht und

andere) Kenntnisse/Fähigkeiten EDV: MS Office, Mac Office, SAP Führerschein A, C, E Fremdsprachen: Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch (Grundkenntnisse) Reiseerfahrungen und ausgedehnte Auslandsaufenthalte