Jeju Uprising

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Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Fachbereich: Master of Arts Asienwissenschaften Seminar: Fachsprache Koreanisch Leitung: Dr. Sangyi Oh-Rauch Sommersemester 2014 Der 4-3-Vorfall Unterdrückte Geschichte der Insel Cheju 30.09.2014 Bea Katharina Müller Sebastianstraße 74 53115 Bonn Telefon: 0178 / 18 88 642 E-Mail: [email protected] Studiengang Master of Arts Asienwissenschaften Schwerpunkt Koreanistik 2. Fachsemester Prüfungsnummer: 538104499

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Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität BonnFachbereich: Master of Arts AsienwissenschaftenSeminar: Fachsprache KoreanischLeitung: Dr. Sangyi Oh-RauchSommersemester 2014

Der 4-3-VorfallUnterdrückte Geschichte der Insel Cheju

30.09.2014

Bea Katharina Müller Sebastianstraße 7453115 BonnTelefon: 0178 / 18 88 642E-Mail: [email protected]

Studiengang Master of Arts AsienwissenschaftenSchwerpunkt Koreanistik2. FachsemesterPrüfungsnummer: 538104499

Inhaltsverzeichnis1 Einleitung.................................................................................................................................3

2 Die Insel Cheju.........................................................................................................................4

2.1 Tourismus-Paradies Cheju................................................................................................4

2.2 Geschichte Chejus bis 1948.............................................................................................5

3 Der 4.3-Vorfall.........................................................................................................................6

3.1 Volkskomitees...................................................................................................................7

3.2 Die vorangegangenen Ereignisse zum Aufstand..............................................................8

3.3 Der Aufstand und dessen Folgen......................................................................................9

4 Aufarbeitung der Geschichte .................................................................................................11

5 Fazit.......................................................................................................................................13

6 Literaturverzeichnis................................................................................................................14

7 Anhang...................................................................................................................................15

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1 Einleitung

Die Insel Cheju im Süden der koreanischen Halbinsel stellt das Traumziel für Urlaub, Ruhesitz undHochzeitsreisen für Koreaner dar. Wegen der räumlichen Trennung durch das Meer, welches in derVergangenheit beschwerlich und gefährlich zu überqueren war, hat sich auf der Insel eine eigeneKultur und ein eigener Dialekt entwickelt. Besonderheiten dieser Kultur sind zum Beispiel der

Dolhareubang (돌하르방), die Großvatersteinfigur aus Lavagestein, die Haenyeo (해녀), Frauen, die

nach Muscheln tauchen, Kalot (갈옷), die traditionelle orangefarbene Kleidung auf Cheju, Pangsatap

(방사탑), aufgehäufte Steintürme für Wohlstand und Schutz gegen das Böse1. Die klimatischenBegebenheiten machen die Insel das ganze Jahr zum wärmsten und angenehmsten Fleck Koreas,wodurch Cheju ein hervorragendes Anbaugebiet für seine berühmten Früchte wie die Cheju-Orangenist. Außerdem hat UNESCO einige Naturwunder Chejus in die Liste der Weltnaturerbeaufgenommen.Für all das ist Cheju heute bekannt und daher auch für die Hochzeitsreise oder denRuhestandswohnsitz von vielen Festland-Koreanern erwünscht. Die meisten Menschen kennen nichtdie dunkle Geschichte, die auf dieser Insel im letzten Jahrhundert geschrieben wurde. Fünfzig Jahrelang wurde sie verschwiegen, vertuscht von der Regierung und verboten sie zu erwähnen. DasMassaker, welches durch den Aufstand der Inselbewohner am dritten April 1948 für ein vereintesKorea begann, kostete mindestens 27 000 Menschen das Leben. Die koreanische Regierung kämpfte mit Polizei und US amerikanischem Militär gegen dieAufständischen und zerstörte dabei 270 der 400 Dörfer innerhalb eines Jahres mit dem Vorwand,kommunistische Aktivitäten zu unterbinden und den Frieden wieder herzustellen. Seit der ehemaligePräsident Südkoreas Kim Dae-jung 1999 eine Untersuchungs-Kommission zu diesem Ereignisgegründet hat, ist bekannt, dass nicht nur die Revolutionäre, sondern auch deren Familien undunschuldige Kinder, Frauen und Greise ermordet wurden. Cheju wurde von der noch jungen Republik vernachlässigt und die Überlebenden des Massakerswurden mit Berufsverboten bestraft. Seit der Fußballweltmeisterschaft, die 2002 in Südkorea undJapan stattgefunden hat und einen Austragungsort auf Cheju hatte, haben die Inselbewohner neuenMut gefasst, wirtschaftlich aufzusteigen und ihre Geschichte zu erzählen.2

In dieser Arbeit werde ich den Stand der Vergangenheitsbewältigung untersuchen und versuchenAufklärung über die Ereignisse des Vorfalls vom dritten April 1948 zu bringen. Dabei liegt dieKonzentration auf den Fragen wie es zum Aufstand kam, den Verlauf der Ereignisse bis zumoffiziellen Ende des Massakers und der Aufarbeitungsbearbeitung.Außerdem stellt die Schuldfrage eine besondere Wichtigkeit dar. Es ist zu klären, ob Kommunistenbeteiligt waren, oder die Polizei, das Militär, oder die Rebellen Schuld tragen und ob einzelne Akteurezusätzliche Beachtung finden. Durch das Verschweigen des Vorfalls bis Ende des letzten Jahrhunderts gibt es nicht sehr viel Materialzu diesem Thema. Einige Opfer haben Erfahrungsberichte bereitgestellt und wenige Forscher Berichtedazu geschrieben. In Geschichtsbüchern, Touristenführern und der offiziellen Tourismus-Web-Seiteder Regierung fehlt immer noch jede Spur der Erklärung des Aufstandes auf Cheju oder er wird ineinem Nebensatz erwähnt. Durch die von Kim Dae-jung initiierte Untersuchungs-Kommission wurdenwenige Bücher zur Aufklärung des Cheju-Massakers veröffentlicht. Wegen der Aufmerksamkeit durchdiese Quellen gibt es allerdings schon einige Touristen, die nur aus Interesse zu dem Thema als

1 Visitkorea – Korea Tourism Organisation: Reisemagazin – Das tropenhafte Paradies Jeju-do (o. J.), URL: http://german.visitkorea.or.kr/ger/SI/SI_GE_3_8_1.jsp?cid=311101 (14.08.2014, 11:00Uhr).

2 Schmidt-Häuer, Christian: Tötet alle, verbrennt alles(23. Mai 2002) in: Zeit Online, URL: http://www.zeit.de/2002/22/Toetet_alle_verbrennt_alles (14.08.2014, 13:25Uhr).

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„Geschichts-“ oder „Forschungsreise“ nach Cheju kommen.3

Zur Transkription verwende ich das McCune-Reischauer-System4, in Einzelfällen wird der aus denMedien gängige Name angegeben, aber als solcher gekennzeichnet.

2 Die Insel Cheju

2.1 Tourismus-Paradies Cheju

Cheju ist das Lieblings-Urlaubsziel der Koreaner, eine Insel im Süden Koreas zwischen dem GelbenMeer (in Korea Westmeer genannt), dem Chinesischen Meer und der Koreastraße, die die japanischenInseln von Korea trennen. Cheju liegt auf dem 126. östlichen Längengrad und dem 33. nördlichenBreitengrad.5 Im Gegensatz zum Festland Koreas ist das Wetter auf Cheju weniger schwankend. DieWinter sind nicht so kalt durch die Lage im Süden mit nur 17 Tagen unter Null Grad Celsius im Jahr,wohingegen der Norden Südkoreas über 100 Tage unter Null Grad verzeichnet. Die Sommer sind nichtso heiß durch die Strömungen Kuroshio und Tshushima um die Insel. Daher wird Cheju dersubtropischen Klimazone zugeordnet.6

Aufgrund des vulkanischen Ursprungs der Insel wurden drei besondere Stätten mit vulkanischemHintergrund dem UNESCO Weltnaturerbe hinzugefügt. Die ersten beiden Stätten sind der größte Bergder Insel, der Hallasan und der Gipfel Seongsan Ilchulbong, Vulkane mit Kratern, in denen zubestimmten Jahreszeiten Seen zu betrachten sind. Die dritte Stätte ist eines der größtenLavahöhlensysteme der Welt, Keomunoreum. Dies sind drei von vielen Touristenattraktionen, diediese Insel so beliebt machen. Außer den UNESCO Weltnaturerben sind die weitläufigenparadiesischen Strände, Wasserfälle und Wanderpfade frequentierte Ausflugsziele. In der Vergangenheit war die Insel mit ihren tektonischen Besonderheiten nicht sehr geschätzt wordenund von den vorherigen regierenden Reichen als Straf-Exilregion genutzt worden. Auch derbeschwerliche und gefährliche Reiseweg, bevor es moderne Transportmittel gab, trug dazu bei, dassCheju von der Regierung weitgehend außer Acht gelassen wurde und somit eine eigene Kultur undeinen eigenen Dialekt entwickeln konnte. Bekannt ist die Insel als die Insel der „dreiReichhaltigkeiten“ (Samdado). Steine, Frauen und Wind soll es im Überfluss geben. Damit verbunden

sind die Wahrzeichen Chejus. Die Frauen sind die Haenyeo (해녀), die auch als Meerjungfrauenbezeichnet werden. Weil die meisten Männer früher Fischer waren, mussten die Frauen Algen,Muscheln und Schalentiere tauchend aus dem Meer holen. Bis heute kann man Frauen auf Cheju ohnerichtige Taucherausrüstung bei der Arbeit beobachten. Das Zweite, auf einer Reise unübersehbare

Wahrzeichen Chejus ist der Dolhareubang (돌하르방), die Großvatersteinfigur, ein Wächter aus

vulkanischem Gestein vor jedem Eingang. Kalot (갈옷) ist die traditionelle orangefarbene Kleidungauf Jeju, die mit Persimonensaft gefärbt wird, im Unterschied zur überwiegend weißen Kleidung der

Festlandbewohner in der Vergangenheit. Berühmt ist die Insel auch für die vielen Pangsatap (방사탑),aufgehäufte Steintürme für Wohlstand und Schutz gegen das Böse.7

3 Yi Yŏng-gwŏn: Waegokkwa mihwarŭl nŏmŏ Cheju 4.3ŭl mutsŭmnida, yŏksa yŏhaeng 016. 왜곡과 미화를

넘어 제주 4.3 을 묻습니다, 역사여행 016. [Die Verdrehung und Verschönerung überschreitend forsche ichzum Cheju 4.3-Vorfall, aus der Reihe Geschichtsreise Band 016.], Tosŏ ch'ulp'an Sinsŏwŏn, Sŏul, 2007, S. 6.

4 McCune, George, Reischauer, Edwin: The romanization of the Korean language based upon it's phonetic structure.i n: Transactions of the Korea Branch, Royal Asiatic Society, Vol. 29, Sŏul, 1939.

5 Jeju special self-governing province (o.J.): Introduction, Geography: http://english.jeju.go.kr/index.php/contents/AboutJeju/intro/geography (14.8.2014,12:13 Uhr).

6 Jeju special self-governing province (o.J.): Introduction, Weather: http://english.jeju.go.kr/index.php/contents/AboutJeju/intro/weather (14.8.2014,12:14 Uhr).

7 Visitkorea – Korea Tourism Organisation: Reisemagazin – Das tropenhafte Paradies Jeju-do (o. J.): http://german.visitkorea.or.kr/ger/SI/SI_GE_3_8_1.jsp?cid=311101 (14.08.2014, 11:00Uhr).

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2.2 Geschichte Chejus bis 1948

Cheju ist vulkanischen Ursprungs. Seine Entstehungsgeschichte beginnt vor etwa 1,2 MillionenJahren. Nach vielen Magmaausbrüchen ist vor etwa 100 000 Jahren der Berg Halla im Zentrum derInsel entstanden, der Rest der Insel bis vor 25 000 Jahren. Heute steht die vulkanische Aktivität derInsel weitgehend still. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen geht die kulturelle Geschichte der InselCheju auf die Steinzeit zurück. Durch das reiche Vorkommen an Bronze und Eisen gelangte die Kulturauf Cheju um 1000 v.Chr. in die Bronzezeit. In der Vorgeschichte hatte Cheju verschiedene Namen,

darunter Toi(도이 島夷), Tongyŏngju(동영주 東瀛洲), Sŏmna(섭라 涉羅), Tammora(탐모라 耽牟

羅), Tangna(탁라 羅乇 ) und zuletzt Tamna(탐라)8. Tamna unterhielt gute Beziehungen zum ReichSilla9. Erst zur Zeit des Reiches Koryŏ10 unter der Herrschaft König Taejos11 konnte der Inselstaatunterworfen werden und unter König Kojong12 bekam die Insel ihren heutigen Namen. Tamna

bedeutet einfach „Inselstaat“, wohingegen Cheju (제주 濟州) „das Wasser überquerendes großesLand“ bedeutet.Die Zeit der Unabhängigkeit und Selbständigkeit blieb ein im Unterbewusstsein verankerter Wunschder Bewohner Chejus, die sich immer wieder gegen die Eingriffe in ihr Leben durch dieZentralregierung auf dem Festland auflehnten. 1601 führte König Sŏnjo13 den Konfuzianismus alsStaatsglauben ein und brachte neue Steuerreformen, was in Cheju auf Ablehnung stoß. WeitereSteuerreformen 1813 und 1862 führten zu Revolten, die von der Zentralregierung brutalzurückgeschlagen wurden. 1898 führte Pang Sŏng-ch'il eine Revolte unter dem Motto „Aufbau eines

geteilten Landes“ ( „ 별국別國건설“) an14. Die 6000 Aufständischen nahmen den Gouverneur von Cheju und dessen Untergebene fest undbrannten die Regierungsgebäude nieder. Die Zentralregierung sandte Truppen aus Sŏul, die denAufstand schnell niederdrückten. „Loyale Insulaner“ bekamen danach eine Steuerentlastung, was denFrieden auf der Insel wieder herstellte. Doch 1901 ging die nächste Revolte los, nachdem einchristlicher Steuereintreiber15 erneut inakzeptable Steuern erhob, die allerdings von den christlichenBewohnern nicht bezahlt werden mussten. 300 Christen, geführt von 2 französischen Missionarenbeschossen die Insulaner, die sich gegen diese Steuereinnahmen wehrten. Dadurch brach ein Aufruhrgegen Christen auf Cheju aus und mindestens 270 Christen wurden exekutiert.16 1905 wurde Korea zum japanischen Protektorat erklärt und 1910 offiziell an Japan annektiert. AuchCheju blieb die Fremdherrschaft nicht erspart. Bis 1945 blieb die koreanische Halbinsel und allekoreanischen Inseln einschließlich Cheju von Japan besetzt, kontrolliert und regiert. Alle Revolten undAuflehnungen seitens der koreanischen Bevölkerung scheiterten bis zum Ende des zweiten

8 Kim Tae-gon (o.J.): Chejusogae – Chejuŭi yŏksa 제주소개 – 제주의 역사 [Vorstellung Chejus – Chejus Geschichte], http://www.jeju.go.kr/contents/index.php?mid=1002 (25.8.2014, 18:37 Uhr).

9 Silla war eines von drei Reichen auf der koreanischen Halbinsel. Es wurde 57 v.Chr. gegründet, hat 668 das ganze Land vereint durch die Einnahme der beiden anderen Reiche auf der koreanischen Halbinsel Paekje und Koguryŏ. 935 wurde es von Koryŏ abgelöst.

10 Koryŏ war ein wirtschaftlich aufstrebender Staat auf der koreanischen Halbinsel von 918 – 1392. Während dieser Dynastie gab es einige Mongoleninvasionen, die 1259 zur Vasallenschaft Koryŏs führten. Erst 1392 konnte die mongolische Besatzung beendet werden, wodurch Koryŏ von der Yi-Dynastie, dem Reich Chosŏn, abgelöst wurde. Der Name „Korea“ leitet sich vom Reich Koryŏ ab.

11 Taejo (877-943), mit Geburtsnamen Wang Kŏn, war der Begründer der Wang-Dynastie, dem Reich Koryŏ, welches er von 918 bis zu seinem Tod regierte. Nicht zu verwechseln mit König Taejo der Yi-Dynastie.

12 Kojong (1192 - 1259) war der 23. König Koryŏs. Er regierte von 1213 – 1259.13 Sŏnjo (1552-1608) war der 14. König der Yi-Dynastie. Er regierte das Reich Chosŏn von 1567 – 1608.14 Yi Yŏng-gwŏn: Die Verdrehung und Verschönerung überschreitend forsche ich zum Cheju 4.3-Vorfall, S.18f.15 Christen wurden im Reich Chosŏn verfolgt und häufig hingerichtet. Hohe Beamte wurden ins Exil nach

Cheju geschickt, die dort in der Regionalregierung hohe Ämter bekamen. 16 Neff, Robert (2009): The Jeju Weekly, Part One: Taxation leads to massacres during Joseon Dynastie, URL:

http://www.jejuweekly.com/news/articleView.html?idxno=259 (3.9.2014 15:11 Uhr).

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Weltkrieges. Nach 40 Jahren Fremdherrschaft wurde Korea mit der Kapitulation Japans am Ende deszweiten Weltkrieges 1945 befreit. Die Unabhängigkeit musste sich Korea dennoch erkämpfen. DieSiegermächte des Krieges teilten Korea untereinander auf, wobei der Norden ab dem 38. Breitengradbis zur Grenze an China und Russland unter russische Obhut kam und der Süden unter Amerikanische.Im Zuge des „Kalten Krieges“ spitzte sich die Lage in Korea zu. Da die Verhandlungen der USA undRusslands wegen Uneinigkeit scheiterten, wurde die Unabhängigkeitsfrage Koreas vor die VereintenNationen gebracht. Russland vertrat den Standpunkt, dass alle ausländischen Truppen von Koreaabgezogen und gemeinsame Wahlen veranstaltet werden müssten. Dahingegen wollten die USA, dassdie allgemeinen Wahlen und die Errichtung der koreanischen Regierung unter Kontrolle der VereintenNationen stattfinden sollten. Weil die Sowjetunion und Nordkorea ein Veto gegen den Beschluss derVereinten Nationen einlegten verhinderten sie die Einreise der Wahlkommission zur Kontrolle derWahlen. Daraufhin unterstützten die Vereinten Nationen Allein-Wahlen südlich des 38. Breitengrades.Syngman Rhee17 beharrte darauf die Wahlen schnell im Süden alleine durchzuführen. Dem entgegenstand Kim Ku18, der die Wahl nicht überstürzen wollte und allgemeine Wahlen auf der gesamtenkoreanischen Halbinsel antreiben wollte. Im April wurde in Pyŏngyang, der heutigen HauptstadtNordkoreas, eine einvernehmliche Konferenz des Nordens und Südens veranstaltet, bei welcher KimKu und Kim Il-sung19 den Abzug beider Heere, amerikanisch und russisch, beschlossen und sich derGründung der selbständigen Regierung Südkoreas widersetzen würden. Denselben Standpunktvertraten viele Bewohner der Insel Cheju, die die Fremdherrschaft durch Amerikaner und Russenfürchteten, somit vom Regen in die Traufe kämen, und daher für allgemeine Wahlen in ganz Koreaund den Truppenabzug waren. Dennoch wurden die Wahlen in Südkorea alleine am 10. Mai 1948durchgeführt und die Republik Koreas am 15. August ausgerufen. Dementsprechend wurden auch imNorden repräsentative Wahlen durchgeführt und am 9. September die Demokratische VolksrepublikKoreas ausgerufen. Diese Aktionen entfernten das Land von der gewünschten Wiedervereinigung, wasauch durch die Ermordung Kim Kus 1949 weiter in die Ferne rückte. Der Versuch Nordkoreas, dasLand gewaltsam zu vereinen scheiterte im Koreakrieg 1950 bis 195320.

3 Der 4.3-Vorfall

In deutschen Texten ist der 4.3-Vorfall als „Cheju-Aufstand“ oder „Cheju-Massaker“ bekannt. Auch inenglischen Texten werden ähnliche Bezeichnungen verwendet. In Korea kennt man diesen Aufstandund dessen Folgen nur unter dem Namen „4.3-Vorfall“ (Samsa Sagŏn). Sehr viele geschichtlicheEreignisse werden in Korea mit dem Datum des Beginns betitelt. So auch die „Bewegung des ersten

17 Yi Sŭng-man. Der in den Medien bekannte Name ist Syngman Rhee.18 Kim Ku (1876 – 1949) war ein koreanischer Unabhängigkeitsaktivist. Er kämpfte für die Tonghak-Bewegung

gegen den Einfluss westlicher Mächte und mehrfach gegen die Japaner ab 1905. Außerdem nahm er an der Bewegung des ersten März teil 1919, wonach er ins Exil nach Shanghai geschickt wurde, wo er Polizeiminister der Provisorischen Koreanischen Regierung wurde. 1923 wurde er Premierminister, 1926-1927 und 1940-1945 Präsident der Provisorischen Koreanischen Regierung.

19 Kim Il-sung (nach McCune-Reischauer: Kim Il-sŏng) (1912 – 1994) wurde 1949 Präsident der neuen Regierung Nordkoreas, der von ihm ausgerufenen Demokratische Volksrepublik Koreas. Er war ein starker Verfechter der Antijapanischen Partisanen-Bewegung seit der frühen Jugend. Wegen seiner Pro-Russischen Einstellung förderte ihn die Sowjetunion und setzte Kim Il-sung 1949 als Präsidenten Nordkoreas ein. Nach seinem Tod wurde Kim zum ewigen Präsidenten Nordkoreas ernannt. Sein Sohn Kim Jong-il (Kim Chŏng-il)regierte daraufhin und seit 2012 führt dessen Sohn Kim Jong-un (Kim Chŏng-ŭn) die Spitze Nordkoreas an.

20 O Il-ju(Hrsg.), koreanische und japanische wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Geschichtslehrbücher: Hanil Kyoryuŭi yŏksa – sŏnsabut'ŏ hyŏndaekkaji, Hanilyŏksakongt'ongkyojae 한일 교류의 역사 – 선사부

터 현대까지, 한일역사공통교재 [Geschichte des koreanischen-japanischen Austauschs – Von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart, gemeinsamer Lehrstoff der koreanischen und japanischen Geschichte], Verlag Hyean (Tiefblick), Sŏul, 2007, Seite 336 ff.

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März“ (Samil-Undong), der Kampf um Unabhängigkeit von der japanischen Besatzungsmacht, oderder „6.25-Krieg“, der In Deutschland „Koreakrieg“ genannt wird und ab 1950 drei Jahre andauerte.Der 4.3-Vorfall begann am dritten April 1948 und endete offiziell am 21. September 1954. Somit ist eskein Vorfall, der an einem einzigen Tag stattfand, sondern viele Geschehnisse in einem Zeitraum vonsechs Jahren. Das Institut zur Erforschung des 3. Aprils schlägt vor, den Namen zu ändern in „Cheju-Volks-Aufstand“(Cheju Minjung Hangjaeng).21

3.1 Volkskomitees

In der Zeit nach der Befreiung von der japanischen Besatzungsmacht musste Korea neu geordnet undreguliert werden. Auf Cheju wird diese Anfangszeit als die Periode der Führung durch Volkskomitees

(인민위원회주도기 Inminwiwŏnhoejudogi) bezeichnet. Dieser Ausdruck hört sich wie einkommunistischer Terminus an, doch schon in der „Chronik der Drei Reiche“22 wurde der Ausdruckverwendet und in Cheju aufgegriffen mit der Bedeutung, dass das „Volk“ nichts anderes als „Mensch“oder „die breite Masse der Einwohner“ sei. Erst als die Kommunisten begannen, diesen Ausdruckvermehrt zu verwenden, wurde er in Südkorea aus dem Vokabular ausgeschlossen, genau wie das Wort

für „Freund“(동무 Tongmu), welches auch als „Genosse“ übersetzt wird23. Im ganzen Land wurden also solche Volkskomitees gebildet als Vorbereitung auf die neueStaatsgründung. Diese Volkskomitees sind als „Wurzel der echten Gestalt der Demokratie anzusehen,weil in jedem Dorf die Menschen als Vertreter in die Volkskomitees gewählt wurden, in die manvertraute. Heutzutage sind die Regionalkomitees im Gegensatz zu den damaligen nichts anderes, alseine Gelegenheit für Grundbesitzer und Neureiche zu feiern.“24 Auf dem Festland war die Lebensdauer der Volkskomitees sehr kurz. Sie wurden bis Ende 1945militarisiert, vor allem, weil die amerikanische Militärverwaltung die koreanischen Volkskomiteesnicht anerkennen wollte, da sie Korea als „durch den Sieg gegen Japan im zweiten Weltkrieggewonnene Beute“25 sahen. Nur die Volkskomitees in Cheju hatten auch 1946 noch eine wirklicheRegierungsfunktion, was durch die absolute Unterstützung der Bürger Chejus möglich war. Daherwollte die amerikanische Militärverwaltung die Kompetenzen der Volkskomitees ausdehnen, weil sieals „einzige Partei und einzige Regierung“26 auf der Insel funktionierten.27 Ku Chwa-myŏn erinnert sich, dass, als er sein Amt als Leiter einer Polizeiwache antrat, am Eingangder Wache auf der einen Seite das Schild der Polizei hing und auf der Anderen das Schild desVolkskomitees. Auch der Polizeichef Chejus Kim Ch'ang-hŭi hatte auf seiner Visitenkarte eineEmpfehlung für den Vorsteher des Volkskomitees Mun To-bae stehen. „So arbeiteten Polizei undVolkskomitee in Eintracht zusammen.“28

Die Unterstützung der Bürger bekamen die Volkskomitees Chejus, weil die meisten Einwohnerwährend der vorangegangenen Kolonialzeit ähnliche Erfahrungen gemacht hatten. Die meisten hattensich an der anti-japanischen Bewegung beteiligt und 66 Prozent waren eingesperrt gewesen, vieleweitere in direkter oder indirekter Form beteiligt, die nach der Befreiung von Japan die Macht

21 Yi Yŏng-gwŏn: Die Verdrehung und Verschönerung überschreitend forsche ich zum Cheju 4.3-Vorfall, S.145.22 Die Chronik der Drei Reiche (삼국사기 Samguk Sagi) wurde 1145 von Kim Pu-sik geschrieben zur

Legitimation des Reiches Koryŏ. Es beschreibt die Geschichte zur Zeit der Drei Reiche auf der koreanischen Halbinsel vom ersten Jahrhundert v.Chr. bis zum siebten Jahrhundert n.Chr.. Dieses Manuskript ist die ältesteerhaltene Geschichtsbeschreibung Koreas.

23 Yi Yŏng-gwŏn: Die Verdrehung und Verschönerung überschreitend forsche ich zum Cheju 4.3-Vorfall, S. 20f.24 Ders., Seite 21.25 Ders., Seite 22.26 Ders., Seite 23: Zitat des amerikanischen Nachrichtenagenten E. Grant Mead.27 Siehe Abbildung 1: Das Gemälde vom Volkskomitee von Kang Yo-bae.28 Yi Yŏng-gwŏn: Die Verdrehung und Verschönerung überschreitend forsche ich zum Cheju 4.3-Vorfall, S. 23.

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ergriffen und durch ihren vorherigen Unabhängigkeitskampf in die Volkskomitees gewählt wurden.Auf dem Festland Koreas war dies ähnlich, aber im Gegensatz zum Rest Koreas musste Chejus links-demokratische Führung nicht die Anweisungen der Zentralorganisation unterliegen. So nahmen dieBürger Chejus nicht an der in Taegu gestarteten Revolte im Oktober 1946 teil. Daran erkennt man dieunabhängige politische Kristallisation der Volkskomitees Chejus. Des weiteren hielt die LinksparteiChejus bei der Legislaturvertreter-Wahl Ende Oktober 1946 an dessen unabhängiger Haltung fest,denn sie war die einzige im Land, die an der Wahl teilgenommen hatte, wohingegen alle anderen links-orientierten Volkskomitees diese Wahl ablehnten und sich fernhielten. Aber die gewähltenAbgeordneten legten gleich nach der Wahl ihr Amt nieder, weil sie nicht von der Zentralregierungkontrolliert werden wollten und das Wohl Chejus über das Wohl der Nation stellten. Somit war es derZentralregierung kaum möglich den Volkskomitees Chejus Anweisungen zu geben. All dieseBegebenheiten stehen für die Unabhängigkeit der Cheju-Volkskomitees.29

3.2 Die vorangegangenen Ereignisse zum Aufstand

Die südkoreanische Regierung gab bis Ende des letzten Jahrhunderts offiziell an, dass der Aufstandauf Cheju 1948 von Kommunisten geführt war und daher niedergeschlagen werden musste, um diejunge Republik nicht zu gefährden. Was wirklich zu den makabren Ereignissen geführt hat kam erstgegen Ende des letzten und Anfang diesen Jahrhunderts ans Licht.Der Hauptgrund für den Erfolg und die Unterstützung der Bevölkerung der Cheju-Volkskomitees war,dass die meisten Mitglieder während der japanischen Kolonialzeit kräftig an der Anti-japanischenBewegung teilgenommen hatten. Der Grund für deren Untergang war die Veränderung derMachtstruktur durch die amerikanische Militärverwaltung und deren Einsatz von rechtsradikalenAntikommunismuskämpfern, die vom Festland kamen.30

So wie auch der Koreakrieg nicht plötzlich anfing, fand auch der 4.3-Vorfall nicht plötzlich statt. VieleEreignisse führten zur Auflehnung der Insulaner gegen die Regierenden. Dieser Vorfall war auch einerder Gründe, warum Nordkorea 1950 den Krieg gegen den Süden begann, nämlich, aus der SichtNordkoreas, um ganz Korea zu vereinen und von der Fremdherrschaft zu befreien.Der Beginn der Unzufriedenheit und Auflehnung der Bewohner Chejus begann mit dem Fest zum 28.Jahrestag der „Bewegung des 1. März 1919“. Es schlossen sich nach den Feierlichkeiten am 1. März1947 30000 Menschen zusammen, die ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck brachten. Ihrer Meinungnach wurde ihre Lage seit der Befreiung nicht verbessert, sondern die Armut der Menschen war nochgrößer als zur Zeit der japanischen Besatzung. Sie forderten, dass die Russisch-AmerikanischenGespräche wieder eröffnet werden. Außerdem schrien sie Parolen wie: „Mit dem Willen des 1. Märzgemeinsam die Unabhängigkeit erkämpfen!“.31

Nach der Versammlung feuerten Polizisten in die Menge, wodurch sechs Menschen, darunter Frauenund Kinder, starben. Anstatt diesen Beschuss zu entschuldigen, erklärte die Polizei ihn fürgerechtfertigt, was die Bevölkerung weiter aufbrachte. Am 10. März begann ein Generalstreik aufCheju in privaten sowie öffentlichen Bereichen bis zu Beamten und einigen Polizisten. Dies fasste dieamerikanische Militärverwaltung als linke Aufhetzung auf und begann am 15. März Leutefestzunehmen. Bis zum 10. April waren 500 Menschen im Gefängnis. Zu diesem Anlass überraschtedie Polizei der Militärverwaltung das Büro der Demokratischen Volksfront, welche versucht hatte, dieMacht der Volkskomitees auszudehnen, was durch dieses Ereignis das Ende der Volkskomiteesbedeutete. Denjenigen, die nicht verhaftet wurden, blieb nichts anderes übrig, als nach Japan zufliehen. Bis zum Ausbruch des Aufstandes am 3. April 1948 wurden insgesamt 2500 Menschen auf

29 Ders., Seite 24-27.30 Ders., Seite 27.31 Ders., Seite 28.

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Cheju verhaftet. Der Gouverneur Pak Kyŏng-hun, der die letzte Hoffnung der Insulaner gewesen war,nahm dies zum Anlass, sein Amt niederzulegen. An seiner Stelle trat der in der Nord-Chŏlla-Provinzgeborene rechtsextreme Yu Hae-jin das Amt des Gouverneurs an. Ab diesem Zeitpunkt wurde dieMacht auf Cheju den Insulanern entfremdet und anstelle gebürtiger Cheju-Bewohner wurden Externeeingesetzt. Aber am 28. Mai 1948, nachdem der Aufstand ausgebrochen war, setzte die amerikanischeMilitärverwaltung als Besänftigungsmaßnahme den auf Cheju geborenen und Vorsitzenden desGeneralstreiks im Jahr zuvor als Gouverneur ein, der allerdings nicht mehr viel ausrichten konnte.32

Genaralleutnant und Kommandant des 9. Regiment auf Cheju Kim Ik Ruhl33 beschreibt die Ereignissein seinem Manuskript „Die Wahrheit über Cheju 4.3“ schon lange vor der Einrichtung des Instituts zurErforschung des 3. April als anders, als die Regierung vorgab. Einige Flüchtlinge aus Nordkorea kamen nach Cheju und eröffneten die „Northwest Youth League“mit der sie rechtsradikale Anti-Kommunismus Parolen gegen Nordkorea verbreiteten. Deshalb wurdensie gerne von der amerikanischen Militärverwaltung in Posten des Militärs und der Polizei eingesetzt.Sie bekamen Nahrung und Unterkunft von den Einheimischen, doch erhielten schon bald derenMissgunst durch ihr schamloses Verhalten. Sie arbeiteten nicht, suchten nur kostenloses Essen undGetränke und erzwangen sexuelle Dienste.Außerdem wurde viel Handel zwischen Cheju und in Japan lebenden Leuten aus Cheju betrieben. Indiesen Handel mischten sich die Mitglieder der Northwest Youth League ein, konfiszierten die Wareals Schmuggelgut und verkauften sie in lukrativen Geschäften an das Festland weiter. Die Polizei warin diese Machenschaften verwickelt und vertuschte daher die Verbrechen der Northwest Youth League.Das 9. Regiment war nicht zuständig für zivile Angelegenheiten. Daher wurde Kim Ik Ruhl beimVersuch der Aufklärung der Verbrechen durch die Northwest Youth League und die Polizei, die engmit der amerikanischen Militärverwaltung zusammenarbeitete, von Colonel Mansfield in dieSchranken gewiesen, dass er sich in zivile Angelegenheiten nicht einzumischen habe und dass dieAnschuldigungen unbegründet seien.Angebliche Schmuggler wurden verhört, gefoltert und beraubt von der Polizei. Viele verschwandenspurlos nach einem Verhör, leblose Körper wurden im Meer gefunden. Bis April 1948 eskalierte dieSituation zwischen den Insulanern und der Polizei.34

3.3 Der Aufstand und dessen Folgen

Am 3. April 1948 um etwa 2 Uhr morgens begann der Aufstand auf Cheju durch den Überfall derInsulaner auf Polizeistationen. Um Mitternacht wurden auf den Hügeln und Vulkanen 89 Feuergezündet, was der Startschuss für die Rebellion bedeutete.35

Die Rebellen waren mit Knüppeln, simplen Instrumenten und wenigen japanischen Modell 99Gewehren aus der Kolonialzeit, die die Frauen aus dem Meer ertaucht hatten, bewaffnet. Die Rebellengriffen alle Polizeistationen gleichzeitig an, bis auf die Station der Hauptstadt Cheju, Cheju-Stadt, undzwei bis drei weitere. Zu Anfang waren es unter 300 Rebellen, die in Gruppen von 20 bis 30 Mannagierten. Auch die nächsten beiden Tage und Nächte hielt der Aufstand an, bis die Rebellen die Insel

32 Ders., Seite 28 ff.33 Nach McCune-Reischauer: Kim Ik-rul (1921-1988) geboren in der Süd-Chŏlla-Provinz, war während der

japanischen Kolonialzeit ein Kollaborateur , der sogar für die japanische Armee im zweiten Weltkrieg kämpfte. Er war nach der Befreiung zum Generalleutnant befördert und als Kommandant des 9. Regiment auf Cheju stationiert. Nach seiner Pensionierung schrieb er die Ereignisse auf Cheju auf, die nach seinem Tod1997 veröffentlicht wurden.

34 Kim Ik Ruhl (1997): The Truth about Cheju 4.3, URL: https://web.archive.org/web/20070306065947/http://www.kimsoft.com/1997/43kim0.pdf (18.09.2014, 13:25 Uhr), Seite 14-20.

35 Katsiaficas, George: Asia's Unknown Uprisings: South Korean social movements in the 20th century, PM Press, Oakland, 2012, Seite 94.

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praktisch eingenommen hatten.36

Weil die Polizei Angst hatte, ihre kriminellen Machenschaften könnten auffliegen, versuchten sie denAufstand alleine, ohne Hilfe des Militärs niederzudrücken. Daher schwärmten Polizisten von überallvom Festland her, um der Polizei auf Cheju zu helfen. Ein Spezial-Polizei-Kommando wurde unterLeitung des Sicherheitschefs Kim Chung-ho eingerichtet. Doch die Polizisten waren eher damitbeschäftigt ihren Ruf zu verbessern und ihre politische Karriere anzutreiben. Sie waren schlechtorganisiert und nicht geübt im Kampf und verloren täglich mehr und mehr Waffen an die Rebellen, diedadurch immer stärker wurden. Kim Chung-ho führte deshalb die „Strategie der verbrannten Erde“ ein, obwohl sie lautinternationalem Recht verboten ist. Das bedeutete, dass die Dörfer, in denen Rebellen vermutetwurden und in denen Kämpfe ausgetragen wurden, bis auf den Grund niedergebrannt werden sollten.Das Militär griff ein und die Schlachten wurden intensiver. In allen Dörfern im Inland gab es Menschen, die den Rebellen halfen, denn wenn sie mit der Polizeikommunizierten, wurden sie als Verräter hingestellt. In der Zeit, in der die Rebellen die Überhandhatten machte es für die Bewohner Sinn, den Rebellen zu helfen, doch als Polizisten und Militär vomFestland hinzukamen und die Gewalt über die Insel zurücknahmen, wurden sie alle zu Kollaborateurender Rebellen hinzugezählt.Die Aufständischen flohen in die Berge und versteckten sich in Höhlen. Als die amerikanischeMilitärverwaltung von der Strategie der verbrannten Erde erfuhr, die die Polizei initiiert hatte,verurteilten sie diese, aber nach einiger Zeit, weil immer noch kein Ende der Rebellion in Sicht war,billigten sie die brutale Strategie und forderten mehr Effektivität.37

Der Kommandant des 9. Regiment Kim Ik Ruhl wurde vom Militär aufgefordert, die Strategie derverbrannten Erde durchzuführen. Stattdessen handelte er ein Friedensabkommen mit dem Anführer derRebellen Kim Tal-sam aus. Dieser wollte sich nach diesem Abkommen ergeben und dieVerantwortung für den Aufstand übernehmen. Der amerikanische Militärberater Captain Drews und Colonel Mansfield waren die Verantwortlichenauf Cheju, deren Befehle Kim Ik Ruhl zu befolgen hatte. Nordkorea begann währenddessen denAufstand auf Cheju für deren Propaganda gegen die Amerikaner zu benutzen. Um dieser Propagandaentgegenzusetzen musste der Aufstand als kommunistisch dargestellt werden. Daher wurde eineFriedenskampagne eröffnet, die lautete, dass alle Rebellen, die keine Kommunisten sind begnadigtwürden. Einige Polizisten in höheren Positionen befürchteten, dass ihre kriminellen Aktivitätenauffliegen würden und flohen aufs Festland, indem sie verschiedene Gründe angaben wie Krankheitoder wichtige Versammlungen.38

Die Amerikaner wollten eine schnelle Auflösung der Rebellion und boten Kim Ik Ruhl 100 000 $ unddass er und seine Familie in die USA emigrieren dürften, wenn er die Strategie der verbrannten Erdedurchführen würde, was Kim nicht annahm, sondern seine Bemühungen für Frieden verstärkte. Erschaffte es, das Friedensabkommen abzuschließen und für einige Tage gab es einen Waffenstillstandund tatsächlich Frieden auf Cheju.39

Am 29. April begann die Durchführung des Friedensabkommens, doch am 1. Mai wurdenRebellenrückkehrer im Dorf Orari überfallen und die Kämpfe zwischen Polizei und Rebellen wurdenfortgesetzt. Der allgemeinen Wahl zur neuen Regierung in Korea südlich des 38. Breitengrades am 10.Mai 1948 blieben die meisten Bewohner Chejus fern. Die Kämpfe auf Cheju weiteten sich aus undsogar amerikanische Soldaten fielen. Bis Ende Juni wurden 6000 Rebellen festgenommen.40 Als Syngman Rhee am 15. August sein Amt antrat, orderte er ein schnelles Ende des Aufstandes an

36 Kim Ik Ruhl (1997): The Truth about Cheju 4.3, Seite 24 ff.37 Ders., Seite 27 ff.38 Ders., Seite 33 ff.39 Ders., Seite 50 f.40 Katsiaficas, George: Asia's Unknown Uprisings: South Korean social movements in the 20th century, S. 95 f.

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und trieb die Strategie der verbrannten Erde an. Am 25. August fanden geheime Wahlen für dieWiedervereinigung Koreas statt, an der 25% der Bewohner Chejus teilnahmen. Laut AngabenNordkoreas nahmen 77% aller Südkoreaner an der Wahl teil. Über 1000 Südkoreaner liefen nachNordkorea über, darunter auch Kim Tal-sam, der Rebellenführer aus Cheju.41

Letztendlich verloren ca. 30 00042 der 300 000 Einwohner Chejus durch den Aufstand und dessenFolgen das Leben, obwohl Angaben über aktive bewaffnete Rebellen eine Zahl von 500 nichtüberstiegen, wenn auch es unmöglich war sie genau zu zählen oder von Zivilisten zu unterscheiden,weswegen viele Zivilisten, Frauen, Kinder und Alte dabei dem Aufstand zum Opfer fielen. 70% derDörfer wurden vernichtet.43

Die USA unterstützten die Northwest Youth League mit Waffen , sogar Marine und Kanonen. AlsNachfolger Kim Ik Ruhls wurde Pak Chin-kyŏn eingesetzt. Dieser führte die Strategie der verbranntenErde ohne Erbarmen durch. Er wurde kurz darauf ermordet von Soldaten aus seinem eigenenRegiment, die Angaben den Mord als Nationalisten begangen zu haben und Pak sei ein Verräter.44

Am 17. November wurde Cheju zum Ort des Kriegsrechts erklärt und alles weiter als 5 km von derKüste entfernt wurde zerstört und niedergebrannt.45 Das Massaker wurde fortgesetzt bis 1954. Danachordnete die Regierung generelle Schweigepflicht zum Thema an, die bei Bruch schwer bestraft würde.Die als Rebellen eingestuften Personen und deren Familien und Nachfahren bekamen Berufsverbote.

4 Aufarbeitung der Geschichte

„Wer seine Geschichte nicht erzählen kann, existiert nicht“Salman Rushdie46

Bis 1979, als zum ersten Mal ein Autor in seinem Buch den Aufstand auf Cheju thematisierte47, warder Grund für das Massaker als Niederschlag eines Kommunistenaufstandes bekannt. Da sich zudieser Zeit der kalte Krieg zwischen den kommunistischen und kapitalistischen Fronten immer weiterverschärfte, wurde diese Erklärung von der kapitalistischen Seite aus gebilligt. Besonders wichtig bei der Aufklärung ist die Frage der Schuld. Wer hat Schuld am Tod der vielenMenschen und der Tortur, die die Opfer des Massakers und dessen Folgen erleiden mussten? Dies istnicht einfach zu klären, denn viele Parteien haben dazu beigetragen.Zum einen haben die korrupte Polizei und die rechtsradikale Northwest Youth League durch derenzwielichtigen Machenschaften im Vorfeld große Schuld am Ausbruch des Massakers. Rebellen, dieden Aufstand begonnen haben, tragen in sofern Schuld, dass sie im Eifer des Gefechts rachsüchtigMorde begangen haben, die die Menge angestachelt haben und die Unterdrückung des Aufstandeseskalieren ließen.48

Die USA, die für die Sicherheit der Menschen Südkoreas sowie dessen Regierung einschließlich

41 Ders., Seite 9642 Angaben variieren von 27 000 bis zu 80 000 Toten.43 Katsiaficas, George: Asia's Unknown Uprisings: South Korean social movements in the 20th century, S. 96.44 Kim Ik Ruhl (1997): The Truth about Cheju 4.3, Seite 73 f.45 Yi Yŏng-gwŏn: Die Verdrehung und Verschönerung überschreitend forsche ich zum Cheju 4.3-Vorfall, S.127.46 Salman Rushdie: Geboren 1947, englischer Schriftsteller.47 Hyŏn Ki-yŏng(1941 auf Cheju geboren) ist ein koreanischer Schriftsteller, der sich hauptsächlich mit dem

Cheju-Massaker auseinander setzte. Er gewann mehrere Literaturpreise, war Vorsitzender des koreanischen Literaturverbandes, Leiter der Stiftung für Kultur und Kunst Koreas und Leiter und Initiator des Instituts zur Erforschung des 3. Aprils. Bekannt wurde er durch die Erzählung „Sunis Tante“, in welcher das Massaker aufCheju thematisiert wurde. Das Buch wurde veröffentlicht, obwohl Schweigepflicht zu dem Thema von der Regierung angeordnet war. Dafür kam Hyŏn ins Gefängnis und wurde gefoltert, was ihn nicht davon abhielt weiter dafür zu kämpfen, dass die Wahrheit über das Massaker herauskommt.

48 Kim Ik Ruhl (1997): The Truth about Cheju 4.3, Seite 25.

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Chejus verantwortlich waren, tragen besonders große Schuld am Ausgang des Massakers. Der Friedenwar am 29. April 1948 schon beschlossen, am 1. Mai wieder gebrochen worden. Weil Captain Deandie Friedensbestrebungen daraufhin beendet hat, trägt er die Schuld am weiteren Verlauf. 1999 erklärteder US amerikanische Botschafter Bosworth, dass die USA keine Schuld am Massaker trage, weil derAbzug der Truppen durch Gründung der neuen Regierung am 15. August beschlossen war. Das ist alsAusflucht und Schutzreaktion zu betrachten, denn bis Juni 1949 hatte die amerikanischeMilitärverwaltung noch den größten Einfluss und das Militär Bestimmungsrecht auf Cheju. Bis heutehat sich kein Amerikaner offiziell für den Vorfall entschuldigt. In Korea wurde der 4.3-Vorfall rehabilitiert. Am 31. März 2003 hat sich der südkoreanische PräsidentRoh Moo-hyun öffentlich entschuldigt für die grausamen Taten der Regierung und das verhängteStillschweigen.

„Als für den Staat bürgender Präsident entschuldige ich mich für die Fehler der vergangenen Staatsmacht bei den Hinterbliebenen Insulanern und gebe ihnen tröstende Worte.“49

Kim Dae-jung berief eine Untersuchungskomission, die am 12. Januar 2000 die Arbeit begann zurUntersuchung des 4.3-Vorfalls und der Wiederherstellung der Ehre der Opfer. Dies war nur durch dieenge Beziehung des Schriftstellers Hyŏn Ki-yŏng mit dem Präsidenten möglich. Hyŏn beschäftigtesich vorwiegend mit der Aufklärung des 4.3-Vorfalls und wurde der Leiter des Instituts zurErforschung des 3. April. 1989, zehn Jahre nach Veröffentlichung des ersten Buches über die Geschehnisse auf Cheju, wurde dieCheju-4.3-Forschungsanstalt gegründet, die damit begann, eine Reihe von Zeugenaussagen in derCheju-Zeitung zu veröffentlichen. 1993 richtete das Parlament Chejus ein Spezialkomitee zum 4.3-Vorfall ein. Am 15. Oktober 2000 wurde ein Bericht zur Wahrheitsfeststellung und Rehabitilation derOpfer des 4.3-Vorfalls eingereicht. In diesem Bericht wurden Syngman Rhee und die USA als dieHauptverantwortlichen verurteilt. 2005 wurde Cheju zur „Weltfriedensinsel“ bestimmt.50

Seit 2003 gibt es den Cheju-4.3-Friedens-Denkmal-Park auf Cheju. Bis 2006 wurden 14 000 Opferregistriert aus jeder Altersklasse.51

Seitdem trauen sich immer mehr Opfer von den Geschehnissen des 4.3-Vorfall zu sprechen und eswerden Berichte, Zeugenaussagen und Erzählungen zu dem Thema veröffentlicht. Darunter Beispielewie Kinder, die den Armen ihrer Großeltern entrissen und in Graben erschossen wurden; Gruppen, diesich in Höhlen versteckt hatten, aufgespürt und verbrannt wurden; Frauen, die vergewaltigt wurdenoder Frauen, Kinder und Greise, die in öffentliche Gebäude wie einer Schule zusammengetrommeltund rücksichtslos erschossen wurden.52 All diese Beispiele lassen nur erahnen, wie grausam mit denMenschen auf Cheju umgegangen wurde.

49 Yi Yŏng-gwŏn: Die Verdrehung und Verschönerung überschreitend forsche ich zum Cheju 4.3-Vorfall, S.148.50 Ders., Seite 148 ff.51 Siehe Abbildung 2: Registration of victims and decision-making.52 Schmidt-Häuer, Christian: Tötet alle, verbrennt alles.

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5 Fazit

Entgegen der allgemeinen Auffassung, das Massaker des 4.3-Vorfalls auf Cheju sei ein

Kommunistenaufstand gewesen, haben jüngste Erkenntnisse dazu beigetragen, die Geschichte zu

revidieren und die Opfer zu rehabilitieren.

Es waren keine Kommunisten, die den Aufstand begonnen haben, sondern vor allem wütende

Menschen, die ihre Angehörigen aus der Folter holen und sich gegen die Polizei verteidigen wollten.

Sie waren Nationalisten, die für das Wohl aller Einwohner Chejus kämpften. Begonnen hatte die Wut

der Einwohner mit der Einrichtung der amerikanischen Militärverwaltung 1945, wodurch die

Menschen wieder unter Fremdherrschaft standen, nach 40 Jahren Kolonialzeit und Unterdrückung

durch die Japaner. Die Wut baute sich auf, als 1947 Zivilisten bei einer Gedenkfeier der

Unabhängigkeitsbewegung des 1. März beschossen wurden. Am 3. April 1948 hat sich die Lage

zwischen der Bevölkerung und den mit der Polizei kooperierenden Mitgliedern der rechtsradikalen

Northwest Youth Leage zugespitzt, dass etwa 300 Rebellen den Aufstand gegen die Polizei begannen.

Wenige Intellektuelle waren am Aufstand beteiligt, weil sie sich ein vereintes Korea wünschten. Sie

kämpften für Unabhängigkeit von den Siegermächten des zweiten Weltkrieges. Durch Streiks und

Enthalten von der allgemeinen Wahl zu getrennten Regierungen leisteten sie Widerstand. Allerdings

scheiterten sie in ihrem erhofften Vorhaben nationale Einigkeit zu erreichen. Die Volkskomitees, die

sie so erfolgreich aufgebaut hatten und die Insel friedlich regierten wurden von der korrupten Polizei

und rechtsradikalen Paramilitärs niedergeschlagen.

Erst nach Fortschreiten des Massakers setzte sich Nordkorea ein und benutzte den Aufstand als

kommunistische Propaganda. Daher wurde der Aufstand den Kommunisten angehängt, was schwere

Folgen für die zivile Bevölkerung hatte. Deshalb kann der Cheju-Aufstand als Einleitung in den

Korea-Krieg betrachtet werden, der nur zwei Jahre nach Beginn des Aufstandes begann.

Demnach muss der Vorfall des 3. April auf Cheju neu interpretiert werden als nationale

Unabhängigkeits-Bewegung und als Anti-Kolonial- und Anti-Imperialismus-Widerstand.

Die Hauptschuldigen am Ausmaß des Massakers sind der erste Präsident Südkoreas Syngman Rhee

und die amerikanische Militärverwaltung, die die Verantwortung über die Regierung und Sicherheit

des Landes trug. Einen großen Anteil an der Schuld trägt auch die Polizei, die der Hauptgrund für den

Ausbruch des Aufstandes war, durch ihre korrupten und kriminellen Machenschaften mit der

Northwest Youth League.

Die Aufklärung des Themas und Rehabilitation der Opfer und deren Angehörigen schreitet seit

Aufhebung der Schweigepflicht stetig fort. Es gibt mehr und mehr Veröffentlichungen und Berichte.

Aber bei einer kürzlichen Reise nach Korea habe ich im größten Buchladen des Landes nur zwei

Bücher mit Hilfe zweier Angestellter zum 4.3-Vorfall gefunden und bei Befragungen von

verschiedenen Personen, Freunden und Bekannten, erkannte ich deren Unwissen und Unaufgeklärtheit

darüber. Daraus ist ersichtlich, dass zur Aufklärung noch viel Arbeit notwendig ist.

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6 Literaturverzeichnis

Jeju special self-governing province (o.J.): Introduction, Geography, Weather, URL: http://english.jeju.go.kr/index.php/contents/AboutJeju/intro, 14.8.2014,12:13 Uhr.

Katsiaficas, George: Asia's Unknown Uprisings: South Korean social movements in the 20th century, PM Press, Oakland, 2012.

Kim Ik Ruhl (1997): The Truth about Cheju 4.3, URL: https://web.archive.org/web/20070306065947/http://www.kimsoft.com/1997/43kim0.pdf (18.09.2014, 13:25 Uhr).

Kim Tae-gon (o.J.): Jeju special self-governing province: Chejusogae – Chejuŭi yŏksa 제주

소개 – 제주의 역사 [Vorstellung Chejus – Chejus Geschichte], URL: http://www.jeju.go.kr/contents/index.php?mid=1002 (25.8.2014, 18:37 Uhr).

McCune, George/ Reischauer Edwin: The romanization of the Korean language based upon it's phonetic structure, in: Transactions of the Korea Branch, Royal Asiatic Society, Vol. 29, Sŏul, 1939.

Nationalkomitee zur Untersuchung der Wahrheit über den Cheju-4.3-Vorfall, Büro des Premierministers der Republik Koreas(2006), URL:http://www.jeju43.go.kr/(3.9.2014, 17:23).

Neff, Robert (2009): The Jeju Weekly, Part One: Taxation leads to massacres during Joseon Dynastie, URL: http://www.jejuweekly.com/news/articleView.html?idxno=259 (3.9.2014, 15:11 Uhr).

O Il-ju(Hrsg.), koreanische und japanische wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Geschichtslehrbücher: Hanil Kyoryuŭi yŏksa – sŏnsabut'ŏ hyŏndaekkaji, Hanilyŏksakongt'ongkyojae 한일 교류의 역사 – 선사부터 현대까지, 한일역사공통교재 [Geschichte des koreanischen-japanischen Austauschs – Von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart, gemeinsamer Lehrstoff der koreanischen und japanischen Geschichte], Verlag Hyean (Tiefblick), Sŏul, 2007

Schmidt-Häuer, Christian: Tötet alle, verbrennt alles(23. Mai 2002) in: Zeit Online, URL: http://www.zeit.de/2002/22/Toetet_alle_verbrennt_alles (14.08.2014, 13:25Uhr).

Visitkorea – Korea Tourism Organisation: Reisemagazin – Das tropenhafte Paradies Jeju-do (o. J.), URL: http://german.visitkorea.or.kr/ger/SI/SI_GE_3_8_1.jsp?cid=311101 (14.08.2014,11:00Uhr).

Yi Yŏng-gwŏn: Waegokkwa mihwarŭl nŏmŏ Cheju 4.3ŭl mutsŭmnida, yŏksa yŏhaeng 016. 왜곡과 미화를 넘어 제주 4.3 을 묻습니다, 역사여행 016. [Die Verdrehung und Verschönerung überschreitend forsche ich zum Cheju 4.3-Vorfall, aus der Reihe Geschichtsreise Band 016.], Tosŏ ch'ulp'an Sinsŏwŏn, Sŏul, 2007.

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7 Anhang

Abbildung 1: 4.3-Geschichtsbild „Volkskomitee“ von Kang Yo-bae53

Quelle: Yi Yŏng-gwŏn: Waegokkwa mihwarŭl nŏmŏ Cheju 4.3ŭl mutsŭmnida, yŏksa yŏhaeng 016. 왜곡과 미화

를 넘어 제주 4.3 을 묻습니다, 역사여행 016. [Die Verdrehung und Verschönerung überschreitend forsche ich zum Cheju 4.3-Vorfall, aus der Reihe Geschichtsreise Band 016.], Tosŏ ch'ulp'an Sinsŏwŏn, Sŏul, 2007, Seite 26.

53 Kang Yo-bae (geb. 1952 in Cheju) ist ein koreanischer Maler. Er hat seine Kunst vorwiegend dem Cheju-Massaker gewidmet.

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Abbildung 2:

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