Hardware - Classic Computing

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Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V. www.classic-computing.de Apple II Soundkarten Software entwickeln IDE, TT-RAM, USB Amiga 500 als PC-XT Interview Wissen UNABHÄNGIG ∙GEMEINÜTZIG ∙KOSTENLOS Ausgabe 4 | 2018 Hardware Erweiterungen Selbstbau Neue Projekte Online-Ausgabe

Transcript of Hardware - Classic Computing

Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V. www.classic­computing.de

Apple II Soundkarten

Wie der Applepolyphon wurdeSoftware entwickeln

Amiga CProgrammierung

IDE, TT­RAM, USB

Neue AtariHardwareAmiga 500 als PC­XT

KCS Power PCBoard

Interview

Atari HardwareEntwicklerWissen

Logikanalysator35 Jahre LISA

UNABHÄNGIG ∙ GEMEINÜTZIG ∙ KOSTENLOSAusgabe 4 | 2018

Hardware

Erweiterungen

Selbstbau

Neue Projekte

Online­Ausgabe

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Hier ist sie also – die lange erwartete vierteAusgabe von „LOAD“, dem Magazin des

Vereins zum Erhalt klassischer Computer e.V. Alswir im Jahr 2012 die erste Ausgabe vorstellten, warwohl keinem im Verein klar, wie groß die Aufgabeist, die wir uns da gestellt hatten. Wir wollten einjährlich erscheinendes Magazin herausgeben, daseinen Vergleich mit anderen Retrocomputer­Maga­zinen nicht scheuen sollte. Dazu braucht es so eini­ges: Themen, Artikel, ein flottes Layout,Verständnis der Anforderungen von Druckereien,eine Logistik zur Verteilung, Werbung im Heft zurFinanzierung des Heftes – und vor allem Menschen,die das alles beibringen und machen. Und es be­deutet viel Zeit und viel Arbeit. Der zeitliche Ab­stand, mit dem dann 2014 die zweite Ausgabeerschienen ist, hat das deutlich gezeigt.

Die dritte Ausgabe erschien dann nur als Online­Ausgabe, um den Aufwand in Grenzen zu halten.Der Erfolg dieser Ausgabe hat uns überrascht – inden ersten Monaten hatten wir über 3.500 Down­loads. Und das, obwohl es recht wenig Werbung inden Foren für die LOAD#3 gab. Das hat uns be­stärkt, weiterhin eine Print­Ausgabe zu erstellen.Die Vorzeichen haben sich allerdings geändert: DasMagazin wird nun vollständig durch die Mitglieds­beiträge getragen. Das steht im Einklang mit denVereinszielen – denn wie könnte die Wahrung undDokumentation des Wissens um klassische Compu­ter besser erreicht werden als durch ein Magazin,das auch in Bibliotheken verfügbar ist?

Auch der Focus der LOAD ist ein anderer: Wirwollen hauptsächlich die Projekte und die in derFreizeit erbrachten Leistungen unserer Mitgliederdokumentieren. Und da gibt es eine Menge inter­essanter Dinge: Restauraton defekter Geräte, Re­paratur von Bauteilen, Selbstbau von Rechnern undauch komplette Neuentwicklungen von Zusatz­hardware. Daher ist auch "Hardware" das übergrei­fende Thema dieser Ausgabe.

Mit dem neuen Focus ist aber auch klar: Die LOADist nur so gut wie die Artikel, die in die Redaktionkommen! Daher der Aufruf an alle Mitglieder undalle, die es werden wollen: Schreibt über die Pro­jekte, die ihr vorantreibt. Wir helfen auch gern da­bei. Dann wird auch die LOAD#5 wieder ein tollesHeft.

Nun viel Spaß beim Lesen!

README.TXT Inhalt

3 Readme.txt

3 Inhalt

4 Retro Termine 2018 / 2019

6 Kurz berichtet

37 Agenda VR3 ­ der erste Linux PDA

54 Kleine Rechenhilfen

8 IDE und RAM für Atari TT

10 USB Interface für Atari

12 Interview mit den Atari­Entwicklern

16 PC Board für Amiga 500

22 Wie der Apple II polyphon wurde

31 WLAN für klassische Computer

32 Das CCC Modem Datenklo

34 Minimales Z80 System

38 Wiederbelebung eines AIM­65

40 Neue Akkus für den Epson HX­20

42 Iomega ZIP Drive als Festplatte

26 Spieleklassiker Stellar 7

28 Amiga C Programme entwickeln

53 Zahlenmemory für Apple ][

44 Messen mit dem Oszilloskop

48 35 Jahre Apple LISA

52 Little Man Computer

55 CP/M Quick Reference Card

5 Unsere Veranstaltungen

57 Neues aus dem VzEkC e.V.

58 Das Computermuseum Visselhövede

60 Der Verein über sich

61 Mitgliedsantrag

62 Impressum

62 Vorschau auf LOAD#5

Editorial und Inhalt

Tippfaul?

Einfach einmal auf

http://www.classic­computing.de/load4

gehen und alle Links zu den Artikeln

durchklicken. Die Liste wird fortlaufend

ergänzt.

Hardware

Software

Wissen

Vereinsleben

Kurzberichet

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Hier wird es rund gehen—Retrocomputer­Treffen 2018 / 2019

Service

April 2018

Retro­Aktiv Kaiserslautern

Freitag, 27. April 2018, 18:00 ­ 23:00

Rudolf­Breitscheid­Straße 65, 67655 Kaiserslautern

Mai 2018

8. Amiga Treffen Ost

Samstag, den 12.05.2018 von 8:30 Uhr

bis Open End

http://www.a1k.org/forum/

showthread.php?t=61614

OCM ­ Arcadebereich

Samstag, 12. Mai 2018, 14:00 ­ 19:00

Oldenburger Computermuseum | Bahnhofsplatz 10,26122 Oldenburg

3. Retrobörse Saar

Samstag, 19.05.2018

Aula der Universität Saarbrückenhttp://www.retroboerse­saar.de/

HomeCon 49

Samstag, 26. Mai 2018, 10:00 ­ 20:00

Taubengasse 3, 63457 Hanau

Juni 2018

20. Retro­Daddel Day & 4.

Ruhrgebietsstammtisch in Essen

Samstag 09.06.2018

Unperfekthaus, Friedrich­Ebert­Str. 18, 45127Essen

7. Alternatives Computer Meeting

Wolfsburg

15. bis 17. Juni 2018

Dorfgemeinschaftshaus Flechtorf | AlteBraunschweiger Str. 21, 38165 Lehrehttp://amiga­lan­party.de/meeting.html

HainCon #2

Samstag, 23. Juni 2018, 09:00 ­ 22:00

Wörther Str. 1A, 64750 Lützelbach

Retro­Aktiv Kaiserslautern

Freitag, 29. Juni 2018, 18:00 ­ 23:00

Rudolf­Breitscheid­Straße 65, 67655 Kaiserslautern

Juli 2018

OCM ­ Arcadebereich

Samstag, 14. Juli 2018, 14:00 ­ 19:00

Oldenburger Computermuseum | Bahnhofsplatz 10,26122 Oldenburg

Retro­Aktiv Kaiserslautern

Freitag, 27. Juli 2018, 18:00 ­ 23:00

Rudolf­Breitscheid­Straße 65, 67655 Kaiserslautern

August 2018

7. LuheCon

Samstag, 4. August 2018 ­ Sonntag, 5.

August 2018

Schloßpl. 11, 21423 Winsen (Luhe)

RETROLUTION!2018

Samstag 11.08.2018, ab 10:00 Uhr und

Sonntag 12.08.2018, ab 10:00 Uhr

Kulturhalle Steinheim | Ludwigstraße 67, 63456Hanau (Steinheim)

OCM ­ Arcadebereich

Samstag, 11. August 2018, 14:00 ­ 19:00

Oldenburger Computermuseum | Bahnhofsplatz 10,26122 Oldenburg

Retro Computer Treff #19

Samstag, 25.08.2018

Freizeitheim Döhren, An der Wollebahn 1, 30519Hannover

Retro­Aktiv Kaiserslautern

Freitag, 31. August 2018, 18:00 ­ 23:00

Rudolf­Breitscheid­Straße 65, 67655 Kaiserslautern

September 2018

OCM ­ Arcadebereich

Samstag, 8. September 2018, 14:00 ­

19:00

Oldenburger Computermuseum | Bahnhofsplatz 10,26122 Oldenburg

Classic Computing 2018Sa. 22.09.2018 09:00 – 18:00und So. 23.09.2018 11:00 – 17:00Mehrzeckhalle Degmarn | Plattenstr. 27,74229 Ödheim­Degmarnhttp://www.classic­computing.de/veranstaltungen/cc2018/

HainCon #3

Samstag, 29. September 2018, 09:00 ­

22:00

Wörther Str. 1A, 64750 Lützelbach

Oktober 2018

OCM ­ Arcadebereich

Samstag, 13. Oktober 2018, 14:00 ­ 19:00

Oldenburger Computermuseum | Bahnhofsplatz 10,26122 Oldenburg

Retro­Aktiv Kaiserslautern

Freitag, 26. Oktober 2018, 18:00 ­ 23:00

Rudolf­Breitscheid­Straße 65, 67655 Kaiserslautern

November 2018

OCM ­ Arcadebereich

Samstag, 10. November 2018, 14:00 ­

19:00

Oldenburger Computermuseum | Bahnhofsplatz 10,26122 Oldenburg

HomeCon 51

Samstag, 17. November 2018, 10:00 ­

20:00

Taubengasse 3, 63457 Hanauhttp://forum.homecon.org

Dezember 2018

8. LuheCon

Samstag, 1. Dezember 2018

Schloßpl. 11, 21423 Winsen (Luhe)

OCM ­ Arcadebereich

Samstag, 8. Dezember 2018, 14:00 ­

19:00

Oldenburger Computermuseum | Bahnhofsplatz 10,26122 Oldenburg

Retro­Aktiv Kaiserslautern

Freitag, 28. Dezember 2018, 18:00 ­

23:00

Rudolf­Breitscheid­Straße 65, 67655 Kaiserslautern

Januar 2019

OCM ­ Arcadebereich

Samstag, 12. Januar 2019, 14:00 ­ 19:00

Oldenburger Computermuseum | Bahnhofsplatz 10,26122 Oldenburg

Retro­Aktiv Kaiserslautern

Freitag, 25. Januar 2019, 18:00 ­ 23:00

Rudolf­Breitscheid­Straße 65, 67655 Kaiserslautern

Februar 2019

OCM ­ Arcadebereich

Samstag, 9. Februar 2019, 14:00 ­ 19:00

Oldenburger Computermuseum | Bahnhofsplatz 10,26122 Oldenburg

Retro­Aktiv Kaiserslautern

Freitag, 22. Februar 2019, 18:00 ­ 23:00

Rudolf­Breitscheid­Straße 65, 67655 Kaiserslautern

März 2019

OCM ­ Arcadebereich

Samstag, 9. März 2019, 14:00 ­ 19:00

Oldenburger Computermuseum | Bahnhofsplatz 10,26122 Oldenburg

Retro­Aktiv Kaiserslautern

Freitag, 29. März 2019, 18:00 ­ 23:00

Rudolf­Breitscheid­Straße 65, 67655 Kaiserslautern

April 2019

Retro­Aktiv Kaiserslautern

Freitag, 27. April 2018, 18:00 ­ 23:00

Rudolf­Breitscheid­Straße 65, 67655 KaiserslauternOldenburger Computermuseum |

Bahnhofsplatz 10, 26122 Oldenburg

Retro­Aktiv Kaiserslautern

Freitag, 25. Januar 2019, 18:00 ­ 23:00

Rudolf­Breitscheid­Straße 65, 67655 Kaiserslautern

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Das Vereinsleben im Verein zum Er­halt klassischer Computer e.V. findetnicht nur virtuell in den Foren statt.Wir treffen uns regional und über­regional – mal auf großen Veranstal­tungen und mal im überschaubarenRahmen. Und das waren so einige inden letzten Monaten.

Der Retro Computer Treff Nieder­sachsen findet dreimal

jährlich

in Hannover statt. Dort finden sichFreunde alter Computer zusammen,um zu spielen, sich auszutauschenund gemeinsam Spass zu haben.

Das Alternative Computermeetingin Wolfsburg hat seine Schwerpunktauf dem Commodore Amiga. Es fin­det immer im Mai statt.

Der Waiblinger Usertreffen imMärz versammelt Retrocomputer­Freunde aus dem Stuttgarter

Raum.

Der Süden der Republik ist auch einVeranstaltungsort für uns, in BadSäckingen findet in loser Folgenämlich die Säcks statt.

Auch in der Kölner Bucht gibt esRetrocomputer­Treffen, oft sind fürein Wochenende die Mitglieder dortzusammen.

Und natürlich die Classic Compu­ting, unsere jährliche Hauptveran­staltung– sie findet jedes Jahr ineinem anderen Ort statt. 2017 war esBerlin gemeinsam mit dem VCFB,2018 ist es Ödheim nahe Heilbronn.

Hier ein paar Bilder von unserenjüngsten Treffen.

Retro Computer TreffNiedersachsen RCT#16

Juli 2017: "Säcks" in Bad Säckingen

Hier ist es rund gegangen— Treffen 2017

Vereinsleben

Vintage Computer Festival Berlin, 07. / 08. Oktober 2017

Stuttgart, 06. / 07. Januar 2018: CRT"18.1

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Kurz berichtet

Apple II: Multitasking­Betriebssystem für Ap­ple //eA2osX ist ein Multitasking­Kernelfür enhanced Apple //e Systeme mit128 kByte Arbeitsspeicher und65c02 CPU. Das System benötigtkeine weitere Hardware. A2osX istdas Ergebnis 4­jähriger Pro­grammierarbeit von Remy Gilbert.

Da der Apple //e kein VBL Signalals Interrupt liefert, ist kein pre­emptives Multitasking möglich.Vielmehr müssen alle Programmeregelmässig die Kontrolle an denKernel zurückgeben (kooperativesMultitasking wie z.B. bei MS Win­dows 2.x und 3.x). Erst mit einemMouse Interface steht bei Apple //­Modellen (Zusatzhardware beim//e, serienmässig beim //c und IIgsvorhanden) eine entsprechende In­terrupt­Quelle zur Verfügung. Dannarbeitet der Kernel auch preemptiv­der Kernel 0.9.1 hat im September2017 diesen Modus gelernt.

Der Kernel residiert oberhalb vonProDOS und stellt verschiedeneDienste bereit. Ein Memory Mana­ger reloziert 65c02 Code. DerEvent Manager stellt einen TCP/IPStack bereit und bedient verschie­dene Ports. Der Task Manager ver­waltet die verschiedenen Prozesse.Der Device Manager bedient dieverschiedenen Geräte und kenntzuladbare Gerätetreiber. Gegen­wärtig sind Treiber für die Konsole,die Super Serial Card, Parallel­In­terfaces, das Mouse Interface undUthernet 1 und 2­ Interfaces undLanCeGS Ethernetkarten vorhan­den.

Auch bietet der Kernel eine direkteUnterstützung für virtuelle ADTProDrives über die Super Serial Cardund einen AppleTalk Support fürProDOS. Außerdem sind Hinter­grundprozesse (Daemons) fürTCP/IP inklusive DHCP ClientSupport vorhanden. An einemTELNET­ und einem HTTP Dae­mon wird gearbeitet.

Das Userland wird durch einen LoginDaemon und eine Kommandozeilen­Shell bedient. Die Shell kennt übli­che UNIX Kommandos wie CD,PWD und DATE. Weitere Komman­dos wie LS, PS, MD, RM, CP oderPING und IPCONFIG werden durcheigene Binaries bereitgestellt. (gb)

Links

https://github.com/burniouf/A2osX

Atari ST: Frogger er­schienenScott Clifford hat eine Atari ST Ver­sion des Klassikers Frogger erstellt.Frogger wurde 1981 von Sega pro­duziert und war sowohl in Spielhal­len als auch auf der SpielekonsoleAtari 2600 sehr beliebt. Später wur­den Versionen auch für andere 8­BitSysteme und Spielekonsolen heraus­gebracht. (gb)

Links

http://www.atarimania.com/game­atari­st­frogger_30782.html

Amiga: MUI 5.0 für Ami­gaOS4/PPC erschienenDas MUI für AmigaOS Entwickler­team gibt die Veröffentlichung derVersion 5.0­2017R4 des Magic UserInterface für AmigaOS4/PPC undAmigaOS3/m68k bekannt. Wie in al­len bisherigen Versionen ist ein Key­file zur Nutzung aller Funktionenerforderlich; Keyfiles von MUI 3.8können uneingeschränkt verwendetwerden. MUI5 ist für Amiga­OS3/m68k und leistungsstärkereSysteme mit schneller CPU undGrafikkarte gedacht. Es werden auchFarbpaletten mit gemappten 265 Far­ben unterstützt. MUI4 und MUI5verwendet jedoch vorrangig TrueColor Bilder und Effekte, die jedochnicht auf gemappten Farbpalettendargestellt werden können. (hh)

Links:

http://download.muidev.de

Amiga: MUIbase Version4.0 veröffentlichtMUIbase (Magic Data Base mit Be­nutzeroberfläche) ist eine relationale,programmierbare Datenbank mitgrafischer Benutzeroberfläche fürWindows, Mac, Linux und Amiga.MUIbase ist Open­Source Softwareund wird unter den Bedingungen derGNU General Public License (GPL)verteilt. MUIbase ist für fortge­schrittene Desktop­Anwender, dieDaten in einer komfortablen undleistungsfähige Weise verwaltenmöchten. MUIbase kann jede Artvon Daten, z.B. Adressen, CDs, Fil­me, Fotosammlung, Stammbaum,Erträge und Aufwendungen und vie­les mehr verwalten. Die Stärke derMUIbase liegt in seiner klaren undleistungsstarken grafischen Benutze­roberfläche und den Programmier­möglichkeiten. MUIbase kann Datenauf verschiedene Weise verarbeiten.Automatische Berechnungen der Be­nutzereingaben, Generierung vonReports, Import und Export vonDaten, usw. So kann MUIbase dieBerechnung des Gesamtbetrags derEinkünfte, die Gesamtlaufzeit einerCD berechnen oder auch Serienbrie­fe automatisch erstellen und ausdru­cken. (hh)

Links:

http://aminet.net/package/biz/dba­se/MUIbase­4.0

Amiga: HDRec frei ver­fügbarHDRec ist ein mächtiges MIDI­ Au­dio Sequencer Programm für Amiga­OS. Es kombiniert komfortableMIDI Nutzung mit Audio Editier­funktionen. Es nutzt das AHI Systemfür Audio und das CAMD Systemfür die MIDI Ein­ und Ausgabe.HDRec ist durch ein Plugin­Systemerweiterbar, es existieren zahlreichePlugins für Editieren, Synthesizerund Visualisierung. Es untersütztaiff, wav, maud, raw, cdda, 8svx,mp3, mod und mid Dateiformate.Das Programm ist nun unter den Be­dingungen der GNU General PublicLicense (GPL) erhältlich. (hh/gb)

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Kurz berichtet

Links:

https://sourceforge.net/projects/hd­rec/

http://www.hd­rec.de/HD­Rec/in­dex.php?site=downloads

Amiga: Scandoubler fürA1200 und A4000DDer Scandoubler ScanPlus AGA istfür den Anschluss an VGA­Monitoregedacht. Unterstützt werden die na­tiven Amiga­Auflösungen PAL, NT­SC, DblPAL, DblNTSC, Euro 36/72,Super 72 und Multiscan. Zum Liefe­rumfang gehört eine Blende für dieAussparung auf der Rückseite einesA1200­Gehäuses. Die Platine wirdauf die Alice­ oder Lisa­Chips auf­gesetzt. Die Karte ist vom französi­schen Händler Amedia Computer für99,92 EUR lieferbar. (hh)

Links:

https://www.amedia­compu­ter.com/en/accueil/272­scanplus­aga­for­amiga­1200­4000d.html

http://amigaprj.blogs­pot.de/2017/04/scanplus­aga­up­date.html

Amiga: Individual Com­puters legt Buddha IDEneu aufJens Schönfeld von Individual Com­puters teilt mit, dass aufgrund derhohen Nachfrage der Buddha IDEController neu aufgelegt wird. Dervor 20 Jahre erstmalig erhältlicheController erfreut sich immer nochgroßer Beliebheit. Die Neuauflagemit technischen Neuerungen undstark erweitertem Softwarepaket istmittlerweile lieferbar. (gb/hh)

Links:

https://icomp.de/shop­icomp/de/newsreader/items/buddha­ide­kehrt­zurueck.html

C64: Sams JourneyDas Entwicklerstudio Knights ofBytes hat mit Sams Journey ein neu­es Spiel für den C64 veröffentlicht.Es macht einen gelungenen Eindurckund kommt mit guter Musik. Die

Spielidee ist mit Giana Sisters ver­gleichbar. Es gibt verschiedene Gim­micks, die sich einsammeln lassenund die Eigenschaften der Spielfigurverbessern. So erwirbt man die Fä­higkeit, an Wänden hochzuklettern,zu fliegen, besser zu werfen oder zuspringen oder Gegner mit demSchwert zu erschlagen. Es gibt dabeikeine Zeitbeschränkung. Das Spielwird in einer Box für 45,­ EUR aufDiskette oder für 55,­ EUR als Cart­ridge (PAL) verkauft. (gb)

Links:

https://www.knightsofbytes.ga­mes/samsjourney

Acorn: RiscOS Versionvon DoomR­Comp Interactive hat eine neueEdition der bekannten RiscOS Versi­on von Doom veröffentlicht. Sie ba­siert auf den originalen UltimateDoom und Doom 2 Produkten undden offiziellen Erweiterungen. Eben­falls enthalten ist die Acorn Versionvon Wolfenstein 3D, die auch aufmodernen Systemen wie ARMX6(mit Aemulor) getestet wurde. Be­sondere Verbesserungen des neuenReleases betreffen die Musikunter­ma­ lung. Es sind mehrere verschie­dene Soundtrack Optionen verfügbar.Dazu gehört auch ein neuer, optiona­ler Soundtrack in hoher Qualität, derdas ursprüngliche MIDI Playback er­setzt. Die Version unterstützt einweites Feld an Add­on "pwads" undist Multiplayer/ Netzwerkfähig.Doom ist voll kompatibel mit Titani­um und anderen Systemen, die einRGB/BGR Colour Swapping benöti­gen. Damit werden alle RiscOSPlattformen wie RiscPC, VirtualA­corn, Iyonix, Raspberry Pi, ARMinioder ARMX6 oder TiMachine be­dient. Die Software ist für 14,99 UKPounds erhältlich. (gb)

Links:

http://www.plingstore.org.uk/

Atari: HDDriver 10.11 er­schienenUwe Seimet hat am 04. Februar 2017

die Version 10.11 seines Festplat­tentreibers HDDriver herausgege­ben. Neu gegenüber der Vorversionist der neue Menüpunkt "Bootsek­tor prüfen" in den HDUTILS. Die­ser überprüft, ob eine Partitionkompatibel mit dem gerade laufen­den Betriebssystem und den aktu­ellen XHDI­Limits ist. Partitionenmit anderen als den aktuell einge­stellten Limits erfordern mögli­cherweise eine neuere Version vonTOS oder Software wie Big­DOS,um nutzbar zu sein. HHDriver istzum Lizenzpreis von 43,­ EURbeim Hersteller erhältlich. (gb)

Links

https://hddriver.seimet.net

Apple //: AppleIISDAnfang des Jahres hat Florian Reitzdie erste Kleinserie seines Projekts"AppleIISD" aufgelegt. Es handeltsich dabei um eine Speicherlösungfür enhanced IIe und IIgs, die SD­Karten verwendet. Die AppleIISDKarte ist nicht die erste Speicherlö­sung auf SD­Kartenbasis. Im Ge­gensatz zu anderen Projekten sindhier alle Sourcen und das Layoutder Platine auf Github veröffent­licht. Die Apple Images werden mitCiderpress unter Microsoft "Win­dows" auf die SD­Karte kopiert.Dabei vereinzelt auftretende Fehlerliessen sich auf Inkompatibilitätenzwischen den verwendeten Car­dreadern und der USB Schnittstellezurückführen. Nicht jeder Cardrea­der läuft sowohl an USB­2 undUSB­3 Ports, Die Software für"AppleIISD" entsteht mit CC65 inVisual Studio und wird nochweiterentwickelt. So sollen dannunter GSOS auch vier oder sechsProDOS Partitionen erkannt wer­den. (gb)

Links:

https://github.com/freitz85/AppleI­ISd

http://bluemeanie­retro.blogspot.de

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Hardware

IDE Interface und TT­RAM für Atari TT

Donner und Sturm am Fujiyama

Der Atari TT030 (für

"Thirtytwo/Thirtytwo")

wurde ursprünglich für

den professionellen Einsatz kon­

zipiert. Der 1990 auf den Markt

gekommene Rechner ist mit ei­

nem Motorola 68030 Prozessor

mit 32 MHz Prozessortakt aus­

gestattet.

Beim Arbeitsspeicher wurde füreine möglichst hohe Kompatibilitätzur Atari ST Serie eine Zweiteilunggewählt: Das ST­RAM liegt inner­halb der ersten 16 MB des Adress­raumes und verhält sich wie beimST. Der TT wurde mit 2 MD ST­RAM on board ausgeliefert. Hin­gegen steht das TT­RAM, auch alsFast­RAM bezeichnet, nur derCPU zur Verfügung. Meist wurdendie Atari TT mit 4 MB TT­RAMausgeliefert, entsprechende Boardsermöglichen eine Erweiterung bis256 MB.

Als Massenspeicher kommt andersals in Atari MegaST­ undMegaSTE Modellen eine NarrowSCSI Festplatte am internen 50­poligen SCSI Anschluss zum Ein­satz. Die sonst verwendeten ASCIPlatten lassen sich extern an­schließen.

Wenngleich sowohl die Konzepti­on des TT­RAM als auch der Mas­senspeicherlösung bei derMarkteinführung sehr modern er­schienen, bereitet sie heute durch­aus Sorgen. Zum einen sindpassende TT­RAM Speicherkartenrar gesäht und entsprechend schwerzu beschaffen. Andererseits werden50­polige SCSI Platten schon langenicht mehr produziert. Es wird alsoimmer schwerer, bei Defekteneinen entsprechenden Ersatz auf­zutreiben. Es gibt zwar Lösungen,die SD­Karten und CompactFlash­Karten an den SCSI Anschlussbringen. Preisgünstig sind diese je­

doch nicht und die Verwendungbleibt auf genau diesen einen Ein­satzzweck begrenzt.

Das IDE InterfaceThunderDiese Ausgangslage hatten die vierEntwickler Holger Zimmermann,Ingo Uhlemann, Matthias Gaczenskyund Christian Zietz aus dem Atari­Home.DE Forum vor Augen, als sie

sich zusammenfanden, um eine bes­sere Lösung für Massenspeicher undRAM am TT zu entwickeln. Die Ideewurde 2016 beim Retro ComputerTreff RCT#11 in Hannover geboren.Herausgekommen ist dabei ein ein­zigartiges Interface names"Thunder". "Thunder" ist ein IDEInterface zum Anschluss von Fest­platten, CDROM­Laufwerken oderauch IDE­basierten SD­ oder CF­Kartenadaptern. Die "Thunder" wirdauf den TT­RAM Sockel aufgesteckt.Außerdem sind zwei Signalleitungenzum Motherboard anzubringen. Istdiese Hürde erst einmal genommen,können bis zu 2 Parallel­IDE Geräteim Master/Slave Betrieb angeschlos­

sen werden. Der TT­RAM Sockelwird durch die "Thunder" nicht blo­ckiert, sondern ist durchgeschleift.Dadurch können vorhandene TT­RAM Karten oder die "Storm"­Kartebetrieben werden­ doch dazu spätermehr.

Die "Thunder"­Karte ist eine voll­ständige Neuentwicklung, basierendauf einem programmierbaren Logik­baustein (CPLD von Xilinx). Siewird im SMD Reflowverfahren

handgefertigt. Um eine möglichstbreite Kompatibilität zur Atari­Soft­ware zu erhalten, kennt die Karte dreiüber Jumper einstellbare Betriebs­modi: Einen Falcon­Kompatibilitäts­modus, einen Byte­Swap Modus undeinen SmartSwap­Modus. Letzterebedienen die Erfordernis, beschrie­bene Massenspeicher zwischen LittleEndian und Big Endian­ Architektu­ren austauschen zu können.

Neben der Hardware ist zum Betriebder "Thunder" ein passender Treibererforderlich. Mit HDDriver von UweSeimet steht ein solcher zur Verfü­gung. Ab der Version 10 dieser Soft­ware lässt sich dieser auch in das

Das Thunder IDE Interface für Atari TT

99

Hardware

Storm sorgt für mehrRAMWie eingangs beschrieben, ist nebendem Bedarf an zeitgemäßen Massen­speicherlösungen besonders die Be­schaffung einer passenden TT­RAMKarte die größte Sorge vieler AtariTT Besitzer. Dies wussten auch dieEntwickler und haben mit der"Storm" TT­RAM Karte für Abhilfegesorgt. Auch die "Storm"­Karte ba­siert auf dem Xilinx CPLD Logik­baustein und wird ähnlich gefertigt.Sie ist also kein Nachbau der be­kannten MagnumTT­Karte, sonderneine unabhängige Neuentwicklung.Die Karte wird einfach auf den TT­RAM Steckplatz des Motherboardsoder einer bereits eingebauten"Thunder"­Karte gesteckt. Der auf­gesteckte RAM Speicher wird ohneweitere Arbeiten an der Hardwareund ohne Treiber erkannt. Als RAMSpeicher kommen PS/2 RAM Mo­dule in gleicher oder verschiedenerGröße zum Einsatz (16/32/64/128MB Module). Es kann sich um Fast­page­ oder um EDO (extended dataout) Module handeln, für die dieKarte zwei Steckplätze bietet.

Die TT­RAM Karte Storm nutzt sowohl FastPage­als auch EDO PS/2 SIMMs

TT­RAM laden, wodurch dieÜbertragungsgeschwindigkeit sichdeutlich steigern läßt. Mit einerCF­Karte wurden Datentransfer­Geschwindigkeiten von 5750kByte/s gemessen. Um von einerIDE Festplatte booten zu können,ist eine weitere Anpassung nötig.Normalerweise ist das Betriebs­system des Atari nämlich dazunicht in der Lage. Es wird daherein TOS 3.06 mit dem IDE Patchbenötigt. Das Entwicklertean stellrein gepatches TOS 3.06 ROM be­reit, das mehrere Patches enthält:"IDE­Boot" ermöglicht das Bootendirekt vom IDE­Gerät, "RAM SizeFit" zeigt die Größe des Fast­RAMauch über 100 MB korrekt an,"WinX 2.3n"verbessert dieFensterverwaltung, "SHBuf" ver­größert den Pufferspeicher,"BPatch" verbessert die Floppy­verwaltung und "New TOS Logound Dialog" visualisiert das ge­patchte TOS.

Da es sich um Handfertigungenhandelt, die zwar aus gedrucktenPlatinen (PCB) bestehen, aber ma­nuell bestückt werden, sind dieKarten nicht unbegrenzt ab Lagerverfügbar. Die ersten Exemplareim Jahr 2017 waren schnell ver­griffen, eine erste Serie in 2018 istin Vorbereitung. Es lohnt sich also,bei Interesse regelmäßig auf Atari­Home.DE vorbei zuschauen. DieKarten werden zum Preis von je80,­ EUR angeboten. (gb)

Links

http://wiki.newtosworld.de/in­dex.php?title="Storm"

http://wiki.newtosworld.de/in­dex.php?title=Thunder_IDE_Inter­face

Jumpereinstellungen der Thunder

1010

Hardware

USB Interfaces für Atari TT und Atari MegaSTE

Endlich zeitgemäß

Atari 16/32­Bit Computer

sind von Haus aus

kommunikative Geräte.

Sie verfügen mit seriellen und

parallelen Schnittstellen über

standardisierte Anschlüsse für

Peripheriegeräte und verfügen

über MIDI­ und ROM Ports.

Doch es ist mit diesen über drei

Jahrzehnte alten Schnittstellen

nur mit Mühen möglich, aktuelle

Geräte am Atari zum Laufen zu

bringen. Drucker, Scanner, Mas­

senspeicher und andere Geräte

verwenden heute überwiegend

den "Universal Serial Bus", sei es

in der ursprünglichen 1.1 Version

oder den neueren 2.0­ oder 3.1­

Spezifikationen. Und dieser Port

fehlt natürlich den Geräten.

USB Ports für AtariDen Atari 16/32­Bit Modellen zueinem USB Port zu verhelfen, ha­ben sich mehrere Projekte auf dieFahnen geschrieben. In gewisserWeise sind auch Floppyemulatorenwie die beliebte Low­Cost Lösungder chinesischen Firma GOTEK ei­ne USB Implementierung für denAtari. Aufgrund der andersartigenAusrichtung und fehlenden Uni­versalität soll dieses Gerät hier nichtweiter Beachtung finden. Dies giltauch für die verschiedenen Projekte,die den Anschluss von USB Mäusenund USB Tastaturen an den Atari STim Focus haben. Auch für das Cos­mosEX Subsystem von Jookiebleibt außen vor– hier lassen sichUSB Massenspeicher als emulierteFestplatten am ACSI Port einbin­den.

Echte USB Adapter stellen lediglichdie USB Schnittstelle selbst bereit.Sie sind universell für viele USBGeräte verwendbar­ wenn passendeTreiber bereitstehen!

Die Lightning VME Karte bringt USB Ports für Atari TT030 undMegaSTE. Hier ist die Karte von der Ober­ und von der Unterseite zusehen. Sie wird zwischen VME Board und Motherboard gesteckt.

Unicorn USBAlan Hurrihane hat mit dem UnicornUSB Adapter für den ACSI­ (DMA)Port eine einfach anzusteckende Lö­sung entwickelt. Der im länglichenSteckergehäuse daherkommendeAdapter wird von außen auf einenACSI Port aufgesteckt. Er bietetzwei USB Typ­A Buchsen. Der ex­terne ACSI Port wird durch­geschleift, Peripheriegeräte bleibenalso weiterhin nutzbar. Die für TOSund MiNT verfügbaren Treiben un­terstützen Massenspeichergeräte(Festplatten, CDROM­Laufwerke,USB Sticks), USB Mäuse und USBNetzwerkadapter, sofern diese aufdem ASIX 88772 Chip basieren(z.B. DLink DUB­E100 Rev B.1).Der Adapter ist für 50.­ £ beim Ent­wickler bestellbar.

NetUSBeeAuch die NetUSBee von EntwicklerLyndon Amsdon liefert neben einerEthernet­ auch eine USB­Schnitt­stelle. Sie wird an den ROM­PortAtari angesteckt. Allerdings ist dieTreiberunterstützung recht dürftig­

USB­Mäuse funktionieren, solangesie das PS/2 Protokoll unterstützen.Ein Treiber für USB­Sticks ist bis­her nicht erschienen. Die Ethernet­Funktion wird durch Sting (TOS),MiNTNet (MiNT) und MagiCNet(MagiC) hingegen gut unterstützt.Prinzipbedingt ist besonders dasSchreiben auf die Schnittstelle nichtsonderlich schnell. Die NetUSBeeist für 59,­ € bei Lotharek's Lair be­stellbar.

Lightning VMESowohl der Anschluss an den ACSIPort als auch die Lösung über denROM Port missbraucht streng ge­nommen eine eigentlich für andereZwecke gedachte Schnittstelle.Diese Anschlussarten sind aus derNot heraus geboren, die aus demFehlen eines echten Erweiterungs­busses im Atari entsteht. Allerdingshaben späte Atari­Modelle hier da­zugelernt: Sowohl der Atari TT alsauch der Atari MegaSTE verfügenmit dem VME Bus (Versa ModuleEurocard Bus) über einen Slot fürErweiterungskarten. Der für Moto­rola 68000 Systeme von einem

1111

Hardware

Konsortium um die UnternehmenMotorola und Philips entworfeneBus verfügt über einen 16­BitDatenbus und 24­Bit Adressbus.Beim Mega STE ist die Spezifika­tion VME­Bus Rev. C.1 imple­mentiert. Der VME Bus steht beibeiden Systemen nicht im Ram­penlicht– hauptsächlich findet erAnwendung für eine überschauba­re Anzahl an Grafikkarten. Nochseltener sind Ethernetinterfacesoder Karten für Mess­ und Regel­technik.

Das Entwicklerteam der Thunder­und Stormerweiterungskarten (sie­he Artikel im gleichen Heft) ist an­getreten, dem VME Bus einegrößere Daseinsberechtigung zugeben. Mit der VME Buskarte"Lightning VME" bringen die flei­ßigen Konstrukteure eine USBSchnittstellenkarte für den MegaS­TE und den TT030 an den Start.

Die Karte hat zwei USB 1.1 Ports.Eine Erweiterung mit einem USBHub ist möglich, sofern dieser dasUSB 1.1 Protokoll unterstützt.Aufgrund der Abwärtskompatibili­tät der USB Spezifikationen ist esaber auch möglich, USB 2.0 oder3.0 Geräte mit der "LightningVME" zu betreiben. Die Karte istals Aufsteckplatine für die VMEBackplane konzipiert und wird

zwischen Flachbandkabel und Platineaufgesteckt. So bleibt der VMESteckplatz weiterhin benutzbar.

Ein großes Thema bei der Entwick­lung war die Interoperabilität der"Lightning VME" mit üblichenGrafikkarten. Erfolgreich getestetwurden unter anderem das Zu­sammenspiel mit einer Nova ET4000(1024*768*256 Farben) im MegaS­TE unter TOS 2.06, MiNT und Ma­giC. Allerdings muss der GAL aufder Nova getauscht werden. Die No­va beansprucht nämlich den gesam­ten VME Adressraum für sich undverhindert so die Verwendung ande­rer VME Karten. Christian Zietz hatim Atari­Home.DE Forum ein klei­nes Testprogramm veröffentlicht. Esprüft mögliche Adresskonflikte beiVME Bus Karten. Erste Ergebnisselassen auf die problemlose Verwen­dung von TKR CrazyDots­Karten(mit HiColor­Modul und 15 BitFarbtiefe ) und der Matrix MatGraphTC 1208 hoffen. Auch eine MatrixTC1006 im Atari TT030 produziertkeine Konflikte. Ohne Modifikatio­nen funktioniert auch eine ECLGrafikkarte. Neben Grafikkartenwurde auch eine RIEBL Netzwerk­karte im TT030 erfolgreich getestet.

USB Stick und Maus am Atari MegaSTE unter MagiC

TreiberDie Karte allein genügt natürlichnoch nicht für eine erfolgreicheNutzung von USB Geräten­ hierbestimmen die verfügbaren Treibermaßgeblich, was funktioniert undwas nicht. Die Karte läuft sowohlunter TOS als auch unter MiNTund MagiC. Der grundlegendeMiNT­/ USB4TOS­USB­Stackwurde von Christian Zietz für dieVerwendung der "Lightning VME"Karte modifiziert. Er unterstütztMassenspeicher wie USB Sticks,Festplatten, CDROM­Laufwerke,USB Mäuse und einige USBTastaturen sind verwendbar. Aberauch ein DLink Ethernetadapterwird bereits erkannt. ErsteVersuche mit einem USBFloppylaufwerk im März 2018verliefen ebenfalls erfolgreich.

Die Übertragungsgeschwindigkeitwird entscheidend von der verwen­deten CPU bestimmt. Die Hauptar­beit beim Datentransfer leistet derTreiber und der kann nur so schnellarbeiten, wie die CPU das erlaubt.Dennoch ist die erreichte Ge­schwindigkeit beeindruckend: Sieliegt bei Zugriffen auf einen USBStick bei 320 kBit/s im MegaSTEund 600 kBit/s im TT030. ZumVergleich: Die USB 2.0 Schnitt­stelle der Firebee bewegt sich imTest bei 920 kBit/s.

Die "Lightning VME" ist direkt beiden Entwicklern erhältlich. DerPreis liegt bei 80,­ EUR. (gb)

Links

http://www.atarikit.co.uk/uni­corn/unicorn.html

http://www.lotharek.pl/pro­duct.php?pid=73

ttps://forum.atari­home.de/in­dex.php?topic=14000.0

1212

und Storm. Um es einmal ganzdeutlich zu sagen: ohne die beidenRCT damals wären wir nicht dort,wie wir jetzt stehen.

LOAD: Wie seit ihr auf die Idee

gekommen, ein neues IDE Inter­

face für den TT030 zu entwickeln?

Es gibt doch bereits IDE Lösun­

gen?

Holger: Die Anregung dazukam von Frank Lukas, schon vor

einigen Jahren. Er sagte, es gäbemittlerweile IDE­Interfaces für alleAtaris, nur der TT sei außen vor.Ginge das nicht? Jetzt sehen wir:Doch, es geht! Es hat nur etwasgedauert.

Matthias: Bis Anfang 2016war mir nicht einmal ansatzweisebekannt, dass es eine IDE Lösungfür den TT gibt. Umso erstaunterwar ich, als ich von Holger davonhörte und war Feuer und Flamme.Ich habe viel mit SCSI Geräten amAtari probiert, aber diese zu be­schaffen, wird immer schwieriger.Bei IDE Geräten sieht das zumGlück noch anders aus und auchder Austausch mit anderen Syste­men ist so wesentlich einfacher.Ein weiter wichtiger Grund war für

Interview

Die Thunder­ Storm­ und Lightning VME Entwickler im Gespräch

„Gutes zu verbessern, das ist unser Ziel“

Das LOAD Magazin hatte

die Gelegenheit, mit den

Entwicklern der Atari­

Karten Thunder, Storm und

LightningVME ein Interview zu

führen.

LOAD: Das Thunderstorm­Team

besteht aus vier aktiven Entwick­

lern und zwei Beta­Testern. Wie

habt ihr euch zusammengefunden?

Christian: Ich bin erst seitder Lightning VME dabei. Ichwurde von den Thunder/Storm­Entwicklern (Holger, Ingo, Matthi­as) gefragt, ob ich bei der Arbeit ander Lightning VME mithelfenwollte. Konkret ging es darum, dieAnpassung der Treiber vorzuneh­men. Man musste also sowohlKenntnisse in der Programmier­sprache C als auch Verständnis vonHardware und deren Debugginghaben. Ich hatte vorher schon klei­nere eigene Soft­ und Hardware­projekte für den Atari ST realisiertund fand die Lightning VME einespannende Herausforderung.

Holger: Auf einer vorläufi­gen Teilnehmerliste für den RetroComputer Treff NiedersachenRCT#11 in Hannover Döhren An­fang 2016 (Anmerkung: eine Ver­anstaltung des VzEkC e.V) hattesich Matthias angemeldet. Der Na­me war mir aus dem Forum geläu­fig, er war bei Atari­Hardwareziemlich aktiv. Da habe ich mir ge­sagt, dann gehe ich auch mal dahin. Das ist ja auch keine Weltreisefür mich. Dort sind wir ins Ge­spräch gekommen, und der Resthat sich ergeben.

Ingo: Matthias und ich ken­nen uns schon seit ein paar Jahrenund haben schon viel zusammenerlebt. Nachdem sich Matthias undHolger in Hannover das erste Malgetroffen haben, berichtete er vondem Treffen und worüber gespro­

chen und gefachsimpelt worden war.Da mich Hardware und Hardware­design schon länger beschäftigenund ich auch schon einige Sachenfür die Ataris aufgelegt habe, habeich mich dem Team angeschlossen.

Matthias: Ich hatte mich miteinem späteren Betatester auf demRCT#11 verabredet. Holger, den wirbis dahin nicht persönlich kannten,stieß dazu und entwickelte sich imGespräch die Idee, eine hochinte­

grierte Version der IDE Erweiterungzu verwirklichen. Holger hatte zudiesem Zeitpunkt bereits das Grund­konzept in diskreter Bauweise ver­wirklicht, wovon es aber nur eineHandvoll Karten gab. Ich konnte ihnüberzeugen, dass das Interesse daransicherlich deutlich höher sein wird,wenn dies publik gemacht würde.Glücklicherweise ließ sich Holgerüberreden und war bereit, seinKnow­How zur Verfügung zu stel­len, wenn er Unterstützung beimTesten und Aufbau bekäme. Ausdieser Idee heraus bildete sich dasTeam dann beim RCT #12, bei demIngo dazu stieß. Etwas später kamdann die Idee der Fast­RAM­Kartedazu und als beides spruchreif war,erfolgte die Namensgebung Thunder

Das erste Zusammentreffen zwischen Holger (2. von links) undMatthias (rechts) auf dem RCT#11

1313

mich: Ein leiser Rechner, wenigerStromverbrauch sowie Platz unterder dann ja leeren "Brotdose".

LOAD: Was waren die besonderen

Knackpunkte bei der Entwicklung

der "Thunder"?

Holger: Wie konnte man dieim TT anschließen, ohne andereErweiterungen zu behindern? DieLösung mit einem VG­Steckver­binder mit langen Pins war schnellgefunden, aber Kontaktproblememit den ersten Mustern trieben unszur Verzweiflung. Gerettet habenuns schließlich vergoldete Steck­verbinder. Und es gab die unver­meidlichen Überraschungen mitden verschiedenen Mainboard­Re­visionen. So hat uns einmal einunsauberes /AS­Signal aufgehal­ten. Das hat Atari wohl auch selbstbemerkt: In späteren Revisionen istdieses Signal besser terminiert.

Ingo: Aus meiner Sicht wares die Anpassung des TOS, damites von IDE Booten kann. Das wirdvon Tos 3.06 im TT nicht unter­stützt, anders als bei TOS 2.06 imMegaSTE. Gerade hier hatten wirgrößere Schwierigkeiten, bei­spielsweise nachdem MiNT hoch­gefahren war: Wenn dann einReset ausgeführt wurde, konntenicht mehr von IDE gebootet wer­den. Auch die Performanceopti­mierung war eines der Dinge, diewir sehr hoch priorisiert haben.Von der anfänglichen Geschwin­digkeit von 3,5 MBit/s sind wir bei5,8­6 MBit/s gelandet.

LOAD: Die "Thunder" erwartet

Parallel­ATA Devices, die mittler­

weile so gut wie ausgestorben sind.

Wieso verwendet die "Thunder"

keine SATA Schnittstelle?

Holger: Die Karte solltekompatibel zu den vorhanden In­terfaces sein, und zwar zu allenbekannten: dem Falcon als Atari­Standard, denen von ppera mit"verdrehten" Datenbus­Leitungenund dem Smart­Swap, wie er vonHDD­Driver unterstützt wird. Fürkleines Geld gibt es außerdemAdapter von P­ATA auf S­ATA,

Interview

CF­Karten oder SD­Karten­ das soll­te reichen.

Matthias: Und es war durch­aus auch eine Kostenfrage. Aber auchangesichts der Handanfertigung wur­de Wert auf eine möglichst einfacheUmsetzung gelegt. So ist es dann jaauch gelungen, alles auf nur einenChip zu packen. Für eine SATASchnittstelle wäre mehr erforderlichgewesen.

LOAD: Habt ihr schon einmal an ei­

ne "Thunder" Variante für Atari 16­

Bit Systeme nachgedacht?

Holger: Nein. Ich denke, dagibt es schon genügend Lösungen.Uns reizt mehr, zu entwickeln, was esnoch nicht gibt oder wo noch deutli­ches Verbesserungspotenzial besteht.

LOAD: Kommen wir zur "Storm". Ihr

betont, dass es sich nicht um einen

Magnum TT­ Nachbau handelt. Wo

liegen die Unterschiede?

Holger: Die Storm basierttechnisch auf der FRAK, der Fast­RAM­Karte zur PAK68/3. So unter­stützt die Magnum z.B. keinen Burst­Modus, die Storm hingegen wahl­weise "Fast­Page­Mode" (FPM) oder"Extended Data Out" (EDO).

Ingo: Die Magnum ist einegute Karte, aber wir haben uns zumZiel gesetzt, es mit der Storm besserals bei allen bereits existierendenKarten zu machen. Dafür waren vieleDiskussionen notwendig! So sah dasursprüngliche Layout der Storm eineautomatische Erkennung der Spei­chermodulgrößen vor. Aber die PS/2Module sind seitens der Hersteller oftnicht korrekt codiert, daher gab es zuviele Probleme. Aus diesem Grundhaben wir uns für eine Umsetzungper Jumpersetting entschieden.

LOAD: Wie vertragen sich

"Thunder" und "Storm" mit übertak­

teten Rechnern?

Ingo: Thunder und auch Stormlaufen einwandfrei in einem mit20Mhz getakteten TT (Bus 20Mhz,CPU 40Mhz). Der Performance­gewinn liegt bei rund 24%. So läuftin meinem TT, der mit 20/40Mhz ge­taktet ist, die Storm rund 65%

schneller als eine originale AtariFast­RAM­Karte mit 16/32mhz.

LOAD: Mit der "Lightning VME"

gewinnt der VME Bus des MegaS­

TE und des TT030 deutlich an Be­

deutung. Was hat euch bewogen,

diese Schnittstelle auszuwählen

und nicht beispielsweise eine

weitere Lösung für den ROM Port

zu bauen?

Holger: Wir wollten denmaximalen Speed aus dem gege­benen Konzept herausholen, undda ist der ROM Port nicht ideal.Insbesondere gilt das für Schreib­zugriffe, die dort nur mit Tricksmöglich sind. Aktuelle ICs hättenwir auch gerne genommen, aberdazu müsste man dann einen voll­ständig neuen Treiber pro­grammieren, und da will irgendwieniemand so richtig dran. Schließ­lich ist natürlich eine interne Lö­sung viel schicker und derROM­Port bleibt frei für andereDinge.

Ingo: Angefangen hat es da­mit, das ich eine NetUSBee undeinen CPLD als Adressdecoder di­rekt mit dem VME Bus verkabelthabe und den bereits existierendenTreiber von der EtherNAT (FalconCT60 Erweiterung) angepasst ha­be. Nach ersten Tests konnte ichmit dem USB Chip kommunizie­ren und kleine Datenpakete aus­tauschen. Also haben wir unshingesetzt und eine PrototypenPlatine gefertigt, welche auchschnell zum Einsatz kam. Da diessehr gut funktionierte und wirdurch Optimierungen der Firmwa­re und des Treibers recht gute Er­gebnisse erzielten, stand derROM­Port gar nicht mehr zur De­batte.

Matthias: Hier ist es wiemit der Thunder und der Storm. Essollte eine möglichst einfach zuinstallierende, interne Lösung her.Das ist uns vortrefflich gelungen.Beide Rechner können um zweiUSB 1.1 Port erweitert werden,ohne dass irgend eine der vorhan­denen Schnittstellen dafür belegt

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wird. Ich finde die Lösung immernoch genial, denn so wird der Atarium eine weitere, gängige Schnitt­stelle erweitert. Und das Ganzepasst auch ins originale Gehäuse.

LOAD: Wie viel Entwicklungsar­

beit steckt in den Anpassungen der

Treiber für die USB Schnittstelle?

Welche Treiber und Softwarekom­

ponenten habt ihr angepasst oder

neu entwickelt?

Christian: Wir konnten aufdem existierenden USB­Stack vonFreeMiNT aufsetzen, der teilweiseauch für Plain TOS portiert wurde.Das ist großes Glück, denn hinterden Kulissen ist USB ein unheim­lich komplexes Protokoll. Bei USBmuss schon sehr viel passieren, da­mit ein angestecktes Gerät über­haupt erkannt wird, geschweigedenn danach auch etwas Sinnvollestut. Aus dem USB­Stack konntenwir die Gerätetreiber für Mäuse,USB­Sticks und bestimmte USB­Ethernet­Adapter als Grundlageübernehmen. Allerdings hat sichherausgestellt, dass diese Treibernoch einiges Optimierungspotenti­al haben. Wir haben auch daranÄnderungen vorgenommen, um diePerformance dieser Geräte an derLightning VME zu erhöhen. Fürdie Lightning VME selbst setzenwir auf denselben USB­Chip wiedie NetUSBee. Auch hier warendeutliche Verbesserungen amQuelltext des Treibers nötig, so­wohl hinsichtlich der Leistungsfä­higkeit als auch der Lauffähigkeitunter Plain TOS. Dafür kann ichnun sagen, dass wir mit der Light­ning VME nahezu das Maximuman Geschwindigkeit herausholen,die dieser Chip zu bieten hat.

Holger: Mein Beitrag ist darelativ gering­ zum einen war esder Vorschlag, den Datenbus imVergleich zur NetUSBee "verdreht"anzuschließen, zum zweiten eineAssemblerroutine zum "Datenschaufeln" zu programmieren.Beides soll den größtmöglichenSpeed herauszukitzeln. Allerdingswar der Effekt etwas geringer als

Interview

erwartet, Christian konnte da in derSoftware ganz andere Bremsen lösen.Jetzt erweist sich tatsächlich USB 1.1als Flaschenhals.

Matthias: Der Beitrag von In­go und mir lag in mehreren DutzendTests der Karte im TT030 undMegaSTE unter verschiedenen Be­triebssystemen und Varianten. Späterdann testeten wir die inzwischenlauffähigen Kombinationen zwischen"Lightning VME" und den Rechnernmit diversen Grafikkarten für denVME Bus.

LOAD: Ihr habt in den letzten 1½

Jahren mit den Thunder­, Storm­ und

Lightning­Karten gleich drei kom­

plette Neuentwicklungen in die Ata­

riwelt eingebracht. Wie schafft ihr

das so schnell? Wie viel Zeit ist in die

Entwicklung geflossen?

Christian: Wie meine Mit­streiter entwickele auch ich für dieLightning VME rein in meiner Frei­zeit. Ich bin jetzt seit August 2017dabei, je nach freier Zeit mal mehrund mal weniger stark involviert. Ichhabe die Stunden nie zusammenge­zählt, aber in besonders intensivenPhasen wie vor der ersten öffentli­chen Demo der Lightning VME aufdem "Oberfränkischen Atari­Mee­ting" habe ich viele Abende am Stückdamit verbracht.

Holger: Die Zeit habe ichnicht gezählt. Von Vorteil ist, dassEntwicklung, Test und Fertigungauf mehrere Schultern verteiltsind. Das geht dann nicht nurschneller, sondern hilft einem auchüber Phasen hinweg, wenn nichtsso richtig laufen will.

Ingo: Da wir alle Familiehaben und einem Job nachgehen,ist es nicht immer einfach, allesunter einen Hut zu bekommen, oftsind es hier mal eine Stunde damal zwei Stunden, aber generellhaben wir die Stunden, die an Ent­wicklung rein geflossen sind,nicht gezählt. Man muss auchnoch bedenken, dass auch Auf­wand für Erlernen von Technikenoder Wissen aufgebracht werdenmusste. So haben mich diese Pro­jekte näher an die ThematikGAL/VHDL gebracht.

Matthias: Die Anfertigungder Hardware wird von mir in derFreizeit vorgenommen. Diese ist,neben Beruf und Familie, durchausknapp bemessen. Aber es ist im­mer wieder schön, wenn ein Plangelingt und man das Ergebnissieht. Meist ist es übrigens Holger,der bereits das nächste Ass im Är­mel hat. Wir dürfen da alle ge­spannt sein.

LOAD: Wie sind eure Entwicklun­

gen in der Szene aufgenommen

worden?

Ingo: Das Feedback, waswir erhalten haben, war durchwegpositiv. Natürlich gab es auchKritiken, wobei einige davon auchals Verbesserungsvorschläge füreventuell zukünftige Neuauflagengenutzt werden können.

Matthias: Das stimmt. DasFeedback war und ist recht gut.Andernfalls würden wir wahr­scheinlich auch kaum weiterma­chen. Eine Vorschläge von Usernsind tatsächlich in späteren Revi­sionen aufgenommen worden.

LOAD: Wie groß schätzt ihr den

Markt für diese Entwicklungen

weltweit ein?

Die "Thunder" Karte eingebaut imAtari TT030

1515

Ingo: Wenn man sich dieGruppen in den sozialen Medienanschaut, dann ist der Markt nichtso groß wie für den ST oder Fal­con, aber für ein reines Hobbypro­jekt schon ausreichend.

Matthias: Erstaunlich findeich, dass gut die Hälfte der Nach­fragen aus aller Welt hereinkommt. So befinden sich Thunder­storm­Karten inzwischen in nahe­zu jedem Land in Europa, vonSpanien bis Finnland, Großbritan­nien bis Griechenland. Einige sindauch in die USA gegangen, auchSingapur und Australien sind da­bei. Ich vermute, dass es bei derLightning sogar noch eine größereNachfrage gibt.

LOAD: Wie ist es um die Verfüg­

barkeit der Karten bestellt? Habt

ihr erwogen, größere Chargen als

Auftragsfertigungen herstellen zu

lassen?

Matthias: Aufgrund des be­sonderen Designs von Thunderund Storm wird man um eineHandfertigung nicht herum kom­men. Diese stellt inzwischen keinProblem dar, denn die Teile undPlatinen sind gut beschaffbar. Eskostet nur Zeit. Zudem erfolgt einGroßteil der Fertigung im Reflow­Verfahren, wozu ich mir extraeinen passenden Ofen modifizierthabe. Andererseits ist der Marktleider nicht so groß, dass sich eineindustrielle Herstellung lohnenwürde. Diese würde die Kostendeutlich ansteigen lassen. Es istund bleibt eben ein Hobbyprojekt.So werden Anfragen gesammeltund quasi im Dutzend abgearbei­tet.

LOAD: Was habt ihr für die

Zukunft in der Planung?

Holger: Wir fragen uns: Wasgibt es noch nicht? Wo könnte mannoch mehr Speed holen? Waskönnte sonst noch verbessert wer­den? Da gibt es schon Ideen imUmfeld der CPU und der Vide­odarstellung.

Ingo: Es gibt viele Ideen,und und es wurden auch bereits zu

Das Interviewwurde per E­Maildurchgeführt. Die Fragen für dieLOAD stellte Georg Basse.

Interview

einigen Machbarkeitstests angestellt.Aber da möchte ich noch nicht soviel verraten.

LOAD: Sagt doch bitte zumSchluss noch ein paar Worte übereuch und eure Affinität zu Atari­Rechnern!

Christian: Ein gebrauchterAtari 1040STF war einst mein erstereigener Rechner; mein erstes größe­res Hardwareprojekt damit war des­sen Aufrüstung auf 4 MB RAM inden 1990er Jahren. Nachdem derAtari aus Platzgründen lange Zeitsicher verstaut aufbewahrt war, hatteich vor ca. 2,5 Jahren endlich wiederdie Möglichkeit ihn bei mir aufzu­bauen. Ich habe relativ schnell wie­der den Spaß entdeckt, daran zubasteln und dafür zu entwickeln undhabe diverse kleinere Projekte auchim Internet veröffentlicht, wo sie aufResonanz gestoßen sind. Abseits vonder Atari­Welt bin ich als Entwicklerfür Fahrerassistenzsysteme bei einemAutomobilzulieferer beschäftigt. In­teressanterweise arbeite ich dort auchan der Schnittstelle zwischen Hard­ware und Low­Level­Software; Fä­higkeiten, die mir auch bei derLightning­VME­Entwicklung nütz­lich sind.

Holger: Mein erster Computerwar ein Sinclair ZX81, für den ichschon damals etliche HW­Erweite­rungen gebastelt hatte. Später, so um1987 habe ich mir einen gebrauchten520ST gekauft, 1MB RAM, externesDoppel­Floppy­Laufwerk, SM124.Und es hat nicht lange gedauert, bisich auch dort anfing, ihn zu er­weitern. Als Lohn für die Wiederbe­lebung eines ST, der bei einermissglückten RAM­Aufrüstung ver­storben war, bekam ich von einemMotorola­Mitarbeiter einige 68020ergeschenkt. Das war dann der Start­schuss zur Entwicklung derPAK68/3. Aber das ist eine andereGeschichte.

Ingo: Mein erster Computerwar ein Atari 130XE, den mein Vatergekauft hat. Damals war ein Compu­ter und dann dazu noch ein "West"Computer in der ehemaligen DDR(1985) etwas besonderes und es gabnur ganz wenige. Mein erstes Pro­

gramm habe ich mit 8 Jahren ge­schrieben und dazu die Hardwaregelötet. Ich nutzte dazu den Joy­stick­Port und schloss da 8 LED´san, die ich mit einem Basicpro­gramm zu einem Lauflicht blinkenlies. Seit dem hat mich das ThemaAtari nur zeitweise losgelassen.Gegen 1993 rüstete ich damalsmeinen Mega ST auf, zu den Auf­rüstungen gehörten 4 MByteRAM, TOS 2.06, SCSI Festplattenüber einen AdScsi Adapter undspäter dann noch eine ET4000Grafikkarte über ein Selbstbau­projekt. Dieser MegaST hat leidereinen Blitzeinschlag in die Strom­leitungen nicht überlebt.

Matthias: Mein Computer­erstkontakt war damals Ende der1980er Jahre im Ferienlager miteinem KC85, auf dem ein Pac­man­artiges "Hase und Wolf"Spiel lief­ einfach cool! Dankmeiner Eltern bin ich unmittelbarnach der Wende zu meinem erstenComputer gekommen, einem Atari1040STE. Ich kam damals auf diePenne, ich sollte oder wollte einenComputer haben. Meine Elternlegten mir dazu einen Otto Kata­log vor. Es hieß: C64, Amiga 500oder Atari ST. Meine Wahl habeich nie bereut. Den 1040STE habeich im Laufe der Zeit erweitert,auch um eine interne IDE Schnitt­stelle. Ich besitze den nach wievor lauffähigen Rechner übrigensnoch heute. Über kleine Problemean einem Falcon ist der Kontakt zuIngo schon vor inzwischen 12Jahren entstanden. Beruflich habeich mit Computern nur insoweit zutun, als sie mein tägliches, leiderunverzichtbares Schreib­ undKommunikationsmittel sind. An­ders als die 3 Mitstreiter habe ichberuflich nichts mit Hard­ oderSoftwareentwicklung zu tun. (gb)

1616

Hardware

Ein PC Board für den Amiga 500

Der Parasit in der Trapdoor

Die Amiga­Serie von

Commodore besteht aus

Rechnern mit bahnbre­

chenden Eigenschaften. Sie war

Mitte der 1980er Jahre ihrer Zeit

weit voraus. Dies war aber auch

die Zeit, in der sich der IBM

Personal Computer am Markt

etablierte. Und eines sind die

Amiga­Rechner nicht: IBM­

kompatibel! Diese Eigenschaft

lässt sich bei vielen Amigas aber

einfach nachrüsten.

Für den Amiga 1000 gibt es das Si­decar A1060 von Commodore. Fürdie BigBox­Amigas, also denA2000, A3000(T) und A4000(T)existieren die Bridgeboards vonCommodore und Vortex. Sie sindeine wunderbare Lösung, um sei­nem Amiga ein zweites Standbeinzu verschaffen und Softwarekom­patibilität zur PC­Seite herzustel­len. Für die meistverkaufteFreundin aus der Amiga­Serie, denA500, gab es vom Hersteller selbstallerdings keine Lösung. In dieseLücke sprangen andere Anbieter.

Warum sich Commodore diesesGeschäft entgehen ließ, ist nichtbekannt. Mit der niederländischenFirma Kolff Computer Supplies,kurz KCS, wurde diese dieseLücke sehr erfolgreich geschlos­sen. KCS hat eine Art Mehrzweck­waffe für den A500 entwickelt.Diese Lösung stellt kein Bridge­board dar, sie schlägt keine Brückezwischen der Zorro­Welt des Ami­gas auf der einen und der ISA­Weltdes PCs auf der anderen Seite.Vielmehr wird dem A500 ein klei­ner Parasit in seinen Trapdoor ein­gepflanzt, der bei Bedarf dieHerrschaft über seinen Wirt über­nimmt und dessen Ressourcen ver­wendet.

Dieses KCS Power PC Board, dasnicht mit einer PowerPC Prozes­

sorkarte für den Amiga verwechseltwerden darf, verdrängt somit dieSpeichererweiterung aus der Trap­door. Und genau dort zeigt die Karteihren Mehrwert: Die Power PCBoards stellen auch eine entspre­chende Speichererweiterung für denWirts­Amiga bereit und verhaltensich auf den ersten Blick auch genauso.

Original verpackt von KCS

Die Originalverpackung der unter­schiedlichen KCS­Board­Versionenunterscheidet sich kaum. Hier wei­chen nur die Abbildung des Boardsauf der Verpackung voneinander abund es findet sich ein dezenter Hin­

weis auf die tatsächlich enthalteneVersion. In unserem Beispiel be­zieht sich der Hinweis auf dieTurbo­Version auf die beiliegendeSoftware in der Version 4.5, dieauch 68020 und 68030 CPUs imAmiga unterstützt. Dieser Versionlag im Übrigen auch noch eineMS­DOS Lizenz bei, wie man un­schwer am Etikett erkennen kann.Je nach Ausstattung wurde sogareine vollwertige MS­DOS 4.01Lizenz beigelegt.

Als Software lag bei Auslieferungdie entsprechende KCS­Softwarefür den Amiga als auch für denPC­Teil bei. KCS hat zu Beginnsogar eigene Shutter verwendet,

1717

Hardware

bis später Disketten von der Stangebenutzt wurden. Zuletzt wurdeauch die Diskette mit den MS­DOS­Tools eingespart. Späterwanderten die MS­DOS­Diskettenin die OVP des KCS Power PCBoards und oft genug war keineMS­DOS Lizenz dabei– das warwohl billiger für den Käufer. Dadie einzelnen Versionen desBoards sich nicht ihrer Einstellungunterscheiden und am Board selbstnahezu keine Einstellungen vorzu­nehmen sind, bezieht sich dasHandbuch über weite Strecken im­mer auf die mitgelieferte Software­Version.

Technik der KCS Karten

Nachdem wir uns das Drumherumangesehen haben, kommen wir nunzu den technischen Details desPower PC Boards. Da ist zunächstder Prozessor. Auf allen Boards ar­beitet eine NEC V30 CPU, frühermit 8 MHz und später mit 10 MHz,also eine vollwertige 8086­kompa­tible CPU. Die Verwendung einerFPU ist nicht vorgesehen. Die ei­gentliche Geschwindigkeit desProzessors hängt interessanterwei­se von der eingesetzten KCS­Soft­ware ab. Aber mit einem SystemIndex (SI) Vergleichsfaktor (ge­messen mit Norton SI 4.5) zwi­schen 3,7 und 4,8 braucht sich dasKCS Power PC Board nicht hinterden XT­Brückenkarten von Com­modore verstecken. Diese liegenzwischen 1,0 und 1,8, werden alsonicht nur eingeholt, sondern umLängen überholt. Selbst den Ver­gleich mit 286er Emulatoren wiedie Vortex ATOnce Classic oderA2286 oder braucht das KCS­Board nicht fürchten. Eine ATOnceClassic schafft einen Vergleichs­faktor von 4,4 (Norton SI 4.5) undeine A2286 kommt auf 7,7.

Das KCS Power PC Board hat keineigenes BIOS PROM. Das BIOSwird durch die Systemsoftware andie entsprechende Stelle im Spei­cher des Boards geschrieben. So­mit ist die BIOS­Version auch vonder verwendeten Systemsoftwareabhängig.

Es befindet sich 1 MB Arbeitsspei­cher auf der Steckkarte, der je nachBasissystem im Amiga­Modus leichtunterschiedlich verwendet wird.Wird der PC­Teil aktiviert, dann giltfür alle Versionen:

____ 704 kB freies RAM im MGA­/CGA­Modus

____ 640 kB freies RAM im EGA­/VGA­Modus

____ 200 kB Extra­Speicher für eineresetfeste RAM­Disk unter MS­DOS

Im Gegensatz zu anderen Speiche­rerweiterungen des A500 lässt sichdas KCS­Board im Originalzustandnicht abschalten. Es gibt aber auf derPlatine insgesamt vier Anschlusslö­cher, die nicht verwendet werden.An die beiden Äußeren (die beidenmit dem Transistor in der Nachbar­schaft) lässt sich mit einem passen­den Stecker ein Ein­/Ausschaltermontieren. Somit muss bei alterSoftware das Board nicht ausgebautwerden, sollte alte Software Kom­patibilitätsproblemen zeigen.

Kein Multitasking

Wie bereits erwähnt, kapert derkleine Parasit bei Aktivierung demAmiga vollständig. Es ist kein Mul­titasking mit der Amiga­Seite mög­lich. Das KCS Power PC Boardübernimmt die Herrschaft über dieRessourcen des Amiga wie Mausund Tastatur, Schnittstellen, Lauf­werke und RAM. Für die PC­Um­

gebung werden eine Soundblaster­oder Adlib­Karte durch den Amigaemuliert und je nach verwendeterKCS­Software ein Grafikstandardwie MDA, CGA, EGA, VGA oderMCGA bereitgestellt. Viele Fest­plattencontroller des Amiga werdenunterstützt, aber bei weitem nichtalle. So sind folgende Festplatten­controller bzw. ROM­Versionennicht nutzbar: SCSI­Controller vonCommodore oder GVP mit GURU­ROM (omniscsi.device), Alfa­Power Plus (SIMM­Version) ProtarA500HD und ACA500/ACA500Plus. Aber selbst wenn man einenunterstützten Controller in seinemAmiga verbaut hat, ist das KCS­Board etwas zickig. Große Fest­platten mag das Board der Erfah­rung nach gar nicht gerne, selbstmit 256 MB Platten hat es oft nichtfunktioniert. Mit diversen DOMs,Festplatten ab 1 GB oder auch CF­Karten mit 256 MB oder mehr wares im Test nicht möglich, eine mitFDISK angelegte MS­DOS­Partiti­on auf den vorgenannten Medienzu formatieren.

Unterschiedliche Hardware­Versionen

Bei der Version des KCS Power PCBoards für den normalen A500werden 512 kB des Power PCBoards als SlowRAM einge­bunden, bei entsprechendem Um­bau des A500­Boards auch alszusätzlicher ChipRAM. Die freien512 kB des KCS­Boards lassen

KCS PC Power Board Revision V1 für A500 (P25­41)

1818

Hardware

sich als RAM­Disk verwenden.Wie viele andere Trapdoor­Spei­chererweiterungen auch, bringtdiese Version eine Echtzeituhr inden Amiga. Ein KCS Power PCBoard für den A500 läuft jedochnicht in einem A500+. Dieserstartet mit eingebautem Boardnicht, der Bildschirm ist grün odergelb und die Power­LED blinkt.Das gleiche Verhalten zeigt auchein auf 2 MB ChipRAM umge­bauter A500 Rev. 8A.1, ein nichtveränderter A500 dieser Revisionfunktioniert anstandslos.

KCS Power PC Board fürA500 und A500+

Es sind zwei Board­Revisionenfür den ursprünglichen AmigaA500 in den Handel gelangt. DieRevision "v1" (PCB­BeschriftungP25­41) verwendet durchgehendeinen NEC V30 mit 8 MHz. Al­lerdings sind in der "v2" (PCB­Beschriftung P25­42) nicht nurdie 10 MHz­Variante dieser CPUverbaut worden, wie öfters be­hauptet wird. Die frühen Exem­plare dieser Revision verwendenebenfalls die 8 MHz­Variante. Esexistiert sogar eine Übergangsver­sion der v2, bei der das PCB aufder Vorderseite mit P25­41 be­schriftet, auf der Rückseite abereindeutig P25­42 zu erkennen ist.Die Taktangabe auf der CPU istohnehin unwichtig, denn die Tak­tung der V30 hängt von der ver­wendeten Software ab. Die 4.5erSoftware taktet alle Boards glei­chermassen mit 10,7 MHz!

Im Zusammenhang mit den Revi­sionen der A500­Version ist auchoft zu lesen, dass die frühe P25­41keine Festplatten unterstützenwürde. Das stimmt jedoch nicht:Die Festplattenunterstützunghängt einzig und alleine von derverwendeten KCS­Systemsoftwa­re ab. Es ist kein Problem, mit derersten Board­Revision und derSoftware v4.5 z. B. eine Partitionauf einem SupraDrive 500XP als

Festplatte einzurichten.

Eine weitere Version des KCSBoards ist das KCS Power PC BoardPlus. Dieses ist für den Amiga 500+gedacht und der komplette Speicherdes Boards (1 MB) wird als zusätzli­ches ChipRAM eingebunden. Somithat der A500+ dann ganze 2 MBChipRAM zur Verfügung. Da derAmiga selbst eine RTC onboard mit­bringt, ist sie auf dem KCS­Boardauch nicht vorhanden. Das KCSPower PC Plus ist deutlich selteneranzutreffen, als die normale Varian­te. Und Vorsicht, ein KCS Power PCBoard Plus für den A500+ läuft nichtin einem A500. Es wird zwar imA500 eine 512 kB Speichererweite­rung erkannt, der PC­Teil jedochnicht. Leider funktioniert das Plusauch nicht in einem auf 2 MB Chi­pRAM umgebauten A500 Rev. 8A.1,mehr als einen grünen Bildschirmund einem hektischen Blinken derPower­LED wird man nicht erken­nen.

KCS Power PC Board für denZorro II

Die Lösung für die BigBox­Amigasist technisch durch Adapterplatinegelöst, an die das KCS­Board ange­steckt wird. Von dieser Adapterplati­ne existieren zumindest dieRevisionen 1.1 und 1.2. Die frühere1.1 hat einen TTL IC weniger undauch insgesamt weniger diskreteBauteile verbaut. Was diese Ände­rungen bewirken sollten, ist schwernachvollziehbar. Möglicherweisewurde das Timing­Verhalten in eini­

gen Zorro­Amigas positiv be­einflusst. Die Geschwindigkeitbleibt gleich, nur ist es nicht mög­lich, ISA­Steckkarten wie z.B.Grafikkarten oder Festplatten­kontroller zu verwenden. Es fehlterkennbar die Verbindung vomZorro­Bus des Amiga zum ISA­Bus eines PCs. Die Karten sindwie bereits eingangs erwähnt keineBridgeboards.

Bis einschließlich der Version 3.5der KCS­Software kann mit demProgramm KCSCONFIGMEM derSpeicher des KCS Power PCBoards als FastRAM genutzt wer­den, sofern noch Platz innerhalbder 8 MB im Zorro II Bereich freiist. Andernfalls kann der Speicherdes Boards nicht verwendet wer­den. Ab der Version 4.5 ergab sichhierbei eine Änderung. Ist derZorro II Bereich bereits mit 8 MBdurch Speicherkarten gefüllt, sokann das Programm KCSCON­FIGMEM noch 512 kB als Extra­

Speicher einbinden. Die Uhr aufdem KCS Board kann nicht ver­wendet werden, da die großenAmigas bereits selbst über eineentsprechende Uhr verfügen.

Es werden keine Turbokarten mit68040 oder 68060 CPU unter­stützt. Nur die Software­Versionenab 5.0 bieten eine StartdateiA4000_40, wobei diese ein KCSDual High Density Laufwerkzwingend voraussetzen.

KCS Power PC Board für den

KCS PC Power Board für den Zorro II mit P25­42 Boardund Zorro­Adapterplatine

1919

Hardware

A600

Für den beengten Einsatzort in derA600 Trapdoor ging KCS einenähnlichen Weg wie für die großenAmigas. Mit Hilfe einer Adapterlö­sung lässt sich das KCS Board, daswegen seiner Größe außerhalb ineiner Kunststoffbox untergebrachtist, als Speichererweiterung für denA600 anschließen. Somit hat derA600 dann 2 MB ChipRAM zurVerfügung. Allerdings hat derkleinste Amiga keine Echtzeituhr.Aus diesem Grund hat KCS dieRevision P25­44 (Plus­Variante)mit einer solchen versehen. DerAdapter lässt sich ohne Zerlegendes A600 nur mit etwas "Nach­druck" am Anschluss aufstecken,denn der Platz oben in Richtungder Tastatur ist durch die Gestal­tung des Adapters nahezuvollständig ausgenutzt. Das Boardfunktioniert auch mit Turbokartenim A600.

Die Software

Das Board ist von seiner techni­schen Umsetzung bereits am An­fang extrem durchdacht undausgereift– das ist bemerkenswert.Alle im Laufe der Zeit durch neueKCS­Systemsoftware hinzuge­kommenen Möglichkeiten wie Un­terstützung von vielenFestplattencontrollern, EGA undVGA­Modi für die Grafikausgabeund Adlib­ bzw. Soundblasteremu­lation für den guten Ton, wurdenrein in der Steuersoftware für dasBoard implementiert. Das verdient

großen Respekt. Die nächsten Seitenstellen die wichtigsten Softwarever­sionen vor. Es lässt sich erkennen,wie das KCS Power PC Board überdie Jahre an Features gewonnen hat.

Fazit

Das KCS Power PC Board machtden Amiga 500, aber auch die Big­Box­ Modelle und den A600 weit­gehend PC­kompatibel. Dabei musssich die Geschwindigkeit nicht hin­ter anderen Lösungen für den Amigaund auch nicht vor echten IBM PC­Systemen aus der gleichen Zeit ver­stecken. Fehlt der Lösung auch dieBridgeboard­Funktion und erlaubtsie daher nicht den Einsatz von ISA­Zusatzkarten im Amiga, so ist siedoch eine vielseitige Erweiterung.

Es lohnt sich also, bei entspre­chenden Angeboten zuzugreifenund seinem Amiga neue Welten zueröffnen. (bg)

Links

http://amiga.resource.cx/exp­de/powerpc

KCS PC Power Board für den Amiga 600. Links das Anschluss­board für den Expansionslot, rechts die Karte (P25­44) Über den Autor

Herwig Solf ist ein computer­begeisterter Realschullehreraus Niederbayern und seitNovember 2013Mitglied imVzEkC e.V. Seine Leidenschaftgilt den PCs als Parasiten in an­derenWirtssystemen, also denHardware­PC­Emulatoren inAmiga­ und Atari­ Computern.

2020

Hardware

Version 1.0Die frühen Versionen der Systemsoftware laufennur unter Kickstart 1.2 und 1.3 und es finden sichnoch einige Bugs. Die Version 1.0 unterstützt keineFestplatten. Unterstützte Grafikmodi sind MGA(Monochrome Graphics Adapter) mit 720 x 348Bildpunkten in 2 Farben und CGA (Color GraphicsAdapter) mit 640 x 200 in 2 Farben oder 320 x 200in 4 Farben jeweils aus einer Palette von 16 Farben.

Version 1.20Das Scrolling ist bei den frühen 1.X und 2.XVersionen der Software im Textmodus auf einemTestamiga invertiert, es scrollt also von unten nachoben. In die PC­Preferences dieser frühenVersionen kommt man mit gedrückter linkerMaustaste beim Booten von der KCSSystemdiskette. Es gibt noch keinen Turbo­Modusund das Board ist von der Geschwindigkeit eingutes Stück langsamer als die späteren Versionen.Mit Norton SI 4.5 schafft diese Softwareversionlediglich einen Vergleichswert von 3,3 zum IBMXT. Das lässt auf einen Takt des NEC V30 mit ca.7,5 MHz schliessen. Als zusätzlicher Grafikmoduswird CGAmit 8 Farben unterstützt.

Version 2.xDas Handbuch der Version 2.00BETA ist nur einFaltblatt. In dieser Version gibt es einen Turbo­Button, der die Geschwindigkeit des Boardszwischen ca. 8,5 MHz und 11 MHz umschaltet. DerTurbo macht sich auch tatsächlich in denMesswerten bemerkbar. Ohne Turbo liegt das KCSbei einem Vergleichswert von 3,7 (Norton SI 4.5).Somit ist das Board mit der 2.00ß­Software auchohne Turbo­Modus bereits schneller als in der v1.20.Bei aktiviertem Turbo klettert der Wert auf satte 4,8.Der Turbo­Modus wurde von KCS im Übrigen nichtgarantiert. Das Problem sollen allerdings einigeAmigas gewesen sein und nicht die 8 MHz­Versionder NEC V30 CPU. Die Version kennt alszusätzlichen Grafikmodus nun auch CGA mit 16Farben. Des Weiteren ist eine Unterstützung derCommodore A590 Festplatte und FastRAM zurBeschleunigung der Bildschirmausgabe und desDiskettenzugriffs implementiert. Weitere Versionenhaben die Unterstützung der Festplattencontrollermassiv ausgeweitet. Sie booten z. B. mit demPhoenix BIOS v2.52, wobei zusätzliche Extensionsv2.83 geladen werden. In der Version 2.95 wurdedann der EGA­Grafikmodus der kommendenSoftware­Versionen getestet.

Power PC MenüUm während der Laufzeit einige Grundeinstellungender PC­Emulation zu ändern, kann man mit R­Ami­ga+Help das Power PC Menü öffnen. Dort lassen sichdann mit Hilfe der Funktionstasten folgende Änderun­gen für den aktuellen Betrieb abändern:

F1: Umschalten der Belegung der beiden emuliertenCOM­Ports (Serieller Port oder Maus)F2: Zuweisen der Laufwerksbuchstaben für das inter­ne und evtl. vorhandene externe DiskettenlaufwerkF3: ohne Funktion

F4: Schneller oder Standard­MONO EGA/VGAModusF5: Anzahl der Farben im EGA/VGAHires Modus (4, 8 oder 16)F6: Schreibschutz für die Festplatte (also für die KCS­Partition)F7: Ein­ oder Ausschalten des StatusdisplaysF8: Anzeige der Uhr (Datum und Uhrzeit)F9: Festlegen der Pufferung für dasDiskettenlaufwerkF10: Reset des PC­Teils

2121

Hardware

Versionen 3.00 und 3.05Im Power_PC­Verzeichnis auf der KCS­Diskettebefinden sich nun drei ausführbare Dateien.STANDARD ist für einen A500/A2000, der nurüber das KCS­Board als Speichererweiterungverfügt, EXTRA_MEM ist für ein System mitzusätzlichem FastRAM und 68020_30 fürbeschleunigte A500/2000 und natürlich demA3000. Die Versionen 3.0 und 3.05 unterscheidensich in allen Dateien und bei der 3.05 ist aucheine zweite Standard­Konfiguration vorhanden.Alle Konfigurationsdateien ebenso wie HDsetupund PC­Preferences werden mit Icon in derWorkbench angezeigt. Der Button für den Turbo­Modus für das Board ist noch vorhanden,allerdings ohne Funktion. Mit der Versionkommen die zusätzlichen Grafikmodi EGA(Enhanced Graphics Adapter) mit maximal 640 x350 Bildpunkten und bis zu 16 Farben aus einerPalette von 64 und VGA (Video Graphics Array)mit maximal 640 x 480 Bildpunkten und bis zu 16Farben aus einer Palette von 4096 hinzu.Außerdem werden 68020 und 68030 CPUs, derA500+ und A2000/3000, das Kickstart 2.0 undhöher unterstützt. FastRAM kann nun auch auchals EMS­Speicher nach dem LIM­Standardverwendet werden und die Geschwindigkeit derseriellen Schnittstelle wurde auf bis zu 19 200Baud erhöht.

Versionen 4.5xAuch die v4.5 lässt sich einfach über Programme inder Amiga Workbench konfigurieren, allerdings sinddie einzelnen Konfigurationsdateien STANDARD,EXTRA_MEM und 68020_30 nicht mehr auf derWorkbench sichtbar. Beim Installationsvorgang wirddie als passend erkannte Datei als Power PC Boardauf die Festplatte installiert. Besondere Dateien fürden A2000 wie in der v3.50 gibt es nicht mehr. Esgibt unterschiedliche Versionden der v4.5 Disketten.Die einzelnen Programme PC­PREFERENCES,HDSETUP, STANDARD, EXTRA_MEM und68020_30 unterscheiden sich geringfügig in derGröße. Feststellen kann man diese unterschiedlichenVersionen auf jeden Fall mit dem HDsetupProgramm. Dieses gibt es als v4.5 und als v4.51,wobei bei letzterem einige zusätzlicheFestplattencontroller unterstützt werden. Alszusätzliche Grafikmodi sind MDA (MonochromeDisplay Adapter) mit Text in 2 Farben, Tandy 1000bzw. PC Jr. mit 160 x 200, 320 x 200 oder 640 x 200in 16 Farben aus einer Palette von 16 und MCGA(Multi Color Graphics Array) mit 320 x 200Bildpunkten in 32 Farben aus einer Palette von 4096hinzugekommen. Die Version unterstützt den A600,emuliert Soundblaster oder Adlib und steigert dieGeschwindigkeit der seriellen Schnittstelle auf bis zu38 400 Baud.

Versionen 5.xDie drei Versionen v5.0, v5.1 und v5.2 benötigenzwingend das KCS Dual High Density Drive, damitsie sich starten lassen. Auf der v5.2­Diskette ist auchdie aktuellste Variante der 68020_30, EXTRA_MEMund STANDARD Startdatei, datiert mit dem02.11.1994, vorhanden. Die 5er Versionen sind dieeinzigen, die eine Unterstützung von 68040er CPUs,z. B. im A4000, ermöglichen.

Die Software zumKCS Power PCBoardHier stellen wir Ihnen die wichtigsten Versionen

der KCS Software vor. Sie bestimmt maßgeblich,

was mit der Board­Hardware alles möglich ist.

2222

Apple Soundkarten

Wie der Apple II polyphon wurde

Vor 40 Jahren wurde der

Apple II vorgestellt. Als

„ready to run“ System

für Jedermann konzipiert, lagen

seine Stärken vor allem in der

guten Erweiterbarkeit. Kein

Wunder also, dass schon bald

zum Bild auch der Ton kam.

Der Apple II war einer der erstenHeimcomputer, der neben derFarbdarstellung auch Töne produ­zieren konnte. Die Methodik warjedoch ähnlich wie der Apple IIselbst relativ einfach implemen­tiert. Über ein Register konnte einFlip­Flop geschaltet werden, wel­ches ein Knacken im Lautsprechererzeugte. Mit etwas Geschick ge­lang es, mittels des Zählen von Zy­klen auch einfache Musik zuerzeugen. Diese Musik war jedochden Videospielgeräten der Zeit weitunterlegen, da nur eine Notegleichzeitig gespielt werden konn­te.

Dies änderte sich 1978, als die Fir­ma ALF Products die „AppleMusic II“ auf den Markt brachte(der Name wurde auf Wunschvon Apple in MC16 um­geändert). ALF hattebereits vor 1978 meh­rere Musikkarten fürder S100 Bus (Altair,ISMAI usw) auf denMarkt gebracht. Der großeUnterschied zwischen dem AppleII und den S100­Geräten war, dassim Apple II wesentlich wenigerPlatz für die Erweiterungskartenvorhanden war. Somit musste dieMC16 sehr viel kleiner sein als diebisherigen ALF­Produkte. Die Er­fahrung mit den S100­Produkten(AD8, QCPG) hatte gezeigt, dassminimal 3 Stimmen nötig waren,um eine typische Melodie ohnegroße Verluste abbilden zu können.Mit relativ wenig Komponentenließ sich somit eine 3­stimmige

Musikkarte bauen. Zunächst kostetedie MC16 um 180,­ US­$ und wurdenach relativ kurzer Zeit von TexasInstruments als Vorbild für denSN76489 Chip verwendet. TI fügteeinen Rauschgenerator hinzu, redu­zierte den Dynamikumfang und dieLaustärkeregelung von 8 Bit auf 4Bit . Dieser Chip ermöglichte es ALFim Jahr 1980, die MC1 mit 9 Stim­men auf den Markt zu bringen. Dadiese Karte wie­derum wenigerKomponenten als

die MC16 enthielt, konnte sie trotzder dreifachen Anzahl von Stimmengünstiger angeboten werden. In Jahr1979 war das Unternehmen Moun­tain Computer mit dem Musik Sys­tem auf der Bildfläche erschienen.Diese Soundkarte war sehr eng mitden ALF AD8 Systemen verwandt,da es sich um einen echten digitalenpolyphonen Synthesizer handelte.Das MCMS bot mit 32kHz Abtastra­te und 8bit Auflösung gleich 8 unab­hängige Stimmen, die auf zwei

Hardware

Kanälen gespielt wurden (16 Os­zillatoren). Damit war echter Ste­reo­Klang mit 8 Stimmen möglich.Da jede Stimme 256 Byte anSpeicher benötigte, mussten fürdie 16 Oszillatoren mehrere KBytean Speicher bereit gestellt werden.Zudem musste der Speicher vonden Computer aus beschreibbarsein. Um die Karte günstig zu hal­ten, entschied man sich bei Moun­tain Computer dazu, auf das RAMdes Apple II zuzugreifen. Jeder 2.Takt des Apple II musste nunmehr

für das MCMS be­reitgestellt werdenum Töne zu erzeu­gen. (16 x 32 KHz =512 KHz) Zudemmusste noch dieHüllkurve vomComputer berechnetund in Echtzeit ander Karte gesetztwerden. All diesführte dazu, dass derApple II gerade sogenug Kapazitätenhatte, um Musik miteiner simplen Visua­lisierung abzu­spielen. Mit wenigenAnpassungen liesssich das MCMS aberauch für Live Per­formances zusammen

mit einem Keyboard (AlphaSyntauri, SoundChaser) nutzen.

Alle frühen Soundkarten bis 1982für den Apple II hatten eines ge­meinsam: Sie waren nicht fürSpiele geeignet. Das MCMS ver­brauchte zu viele Ressourcen unddie ALF­Karten hatten keinen In­terrupt und wurden daher über dasZählen von Zyklen programmiert.

Erst 1983 hat die Firma SweetSystems Micro dies mit demMockingboard geändert. Der zurAnsteuerung verwendete 6522VIA bot Interrupt­Timer und der

2323

ALF MC16 (1978)

­ 1x 8254 Timer

­ 3x AM6070 DAC (8bit)

­ 1782Khz Basistakt

Erlaubt 3 Stimmen mit sehr geringer Abweichung und8bit Lautstärkeregelung. Die DACs benutzen einenLogarithmus nach dem uLAW Verfahren underlauben somit eine hohe Dynamik. Die Karte kannkeinen Interrupt auslösen.

Hardware

Mountain Computer Music System(1979)

Echter digitaler Synthesizer mit 16 Stimmen bzw. 8Stimmen in Stereo. 8 Bit Lautstärke, 8 Bit Hüllkurveund 8 Bit Wellenform mit 256 Byte Länge. Die 3 DACssind so verschaltet, dass die jeweiligenReferenzspannungen die Ausgansspannung des anderenDACs sind, also DAC1 an DAC2 an DAC3. Die Kartenutzt den Apple II Hauptspeicher für das Auslesen derWellenform (DMA) und verbraucht dafür jeden 2. Takt(ca. 512khz). Das Ergebnis ist eine 32khz Abtastrate bei16 unabhängigen Oszillatoren. Die Karte benötigtnahezu alle verfügbaren Ressourcen des Rechners.

Über den Autor

Jonas ist begeisterter Com­putersammler und hat sich aufApple­Systeme spezialisiert.Besonders interessieren ihnneue und alte Hardwareerweit­erungen für Apple ][ Systeme.

AY­3­8913 war einfach und güns­tig zu beschaffen. Zudem wurdeein Paket mit Bibliotheken zur Er­kennung und Nutzung der Kartefür Spiele mitgeliefert. Obwohl dasMockingboard technisch nicht mitden verfügbaren Lösungen mithal­ten konnte, war es der Software­support, der den Durchbruch imSpielesektor ermöglichte. Leiderwar die Zeit des Apple II fast vor­bei und als 1984 erste Spiele mitMockinboard­Unterstützung gelie­fert wurden, gab es bereits denC64 und den Macintosh.Außerdem hatte der neu eingeführ­te und schnell zum Verkaufsrenner

avancierte Apple IIc keine Slots, umein Mockingboard zu verwenden.Mit Einführung des Apple IIgs gabes keinen Bedarf mehr an individu­ellen Musikkarten, da der Apple IIgsvon Haus aus 32­stimmige Poly­phonie mit 64Kb eigenem Sound­RAM ermöglichte.

Übrigens: Den Vergleich zum PCbraucht der Apple II nicht zu scheu­en. Die ADLib­Karte kam dort erst1987 auf den Markt und der Sound­blaster im Jahre 1989. (j)

2424

Decillionix DX­1 (1980­1989)

Eine Stimme 8 Bit In­/Output mit 0,78 bis 30 kHz perDMA aus dem Apple II RAM (24k erlauben zwischen0,8 bis 10 sek. "Spielzeit"). Oftmals wurde diese Karteals Audio­Digitizer für das MCMS benutzt, um neueWellenformen aufzunehmen.

Generic single DAC (1977­1979)

Ein einzelner 8bit­DAC, der direkt vom Bus aus be­schrieben wird.

Beispiele: S.A.M., MMI DAC, usw.

Mockinboard (1983)

• 1­2x AY­38913

• 0­2x Votrax Speech Chip

• 1 Mhz Basistakt

Die Karte gab es in mehreren Varianten, von denen dasMockinboard A das bekannteste ist. Die Karte bietet 6Stimmen (3 Rechts, 3 Links), sowie 2 Rauschgenera­toren und bis zu 2 Synthesizer Stimmen. Die Karte be­sitzt zwei dynamisch konfigurierbare Interrupts, waseine einfachere Programmierbarkeit erlaubt.

Mimetics GeneSys (1983/1984)

Gleiche Leistungsmerkmale wie das MCMS aber keinDMA. Die Karte besitzt ihr eigenes 8k RAM. Zusätz­lich ist ein Keyboard­Interface (AlphaSyntauri) auf derKarte verfügbar.

Passport MX5 (1983)

Gleiche Leistungsmerkmale wie das MCMS mit glei­cher Anbindung des Apple II RAM (DMA). Die Kartebesitzt zudem ein Keyboard­Interface (SoundChaser)und einen Drum Sync­Anschluss.

ALF MC1 (1981)

• 3x SN76489

• D2Mhz vom Q3­Signal des Apple II Bus

Die Karte besitzt insgesamt 9 Stimmen + 3 Rauschge­neratoren. Die Stimmen sind als 3x rechts, 3x Linksund 3x Mitte angeordnet. Es ist kein Interrupt Genera­tor vorhanden. Sie kam als ALF AM­II auf den Marktund wurde auf Druck von Apple sehr schnell in ALFMC­1 (music card 1) umbenannt.

Hardware

2525EinNachbau

desMoc

kinboard

ist bei Reactive M

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a. 70,­

EURerhä

ltlich.

How to buy...Auch in Deutschland waren Soundkarten fürden Apple II bald erhältlich. Diese Seite zeigtAuszüge aus den Pandasoft­ Katalogen 1986und 1987 mit den Angeboten einiger derbeschriebenen Karten (gb).

2626

„The earth is mine! Everything is mine!

Now punish the earthlings for thier

foolisch resistance“. Mit knarrender

Stimme verkündet so der arcturischen Tyrann Gir

Draxon aus dem Lautsprecher des Amiga das En­

de eines Spiels mit „Stellar 7“.

Stellar 7 ist klassisches Ballerspiel, bei dem der Spie­ler aus seinem Cockpit heraus einen über einSchlachtfeld steuert. Das Feld ist voll mit Hindernis­objekten und feindlichem Kriegsgerät. Was sich be­wegt, muss abgeschossen werden­ keine besondersoriginelle Spielidee, dennoch immer wieder fesselnd.Der eigene Panzer „Raven“ verfügt über eine doppel­läufige Kanone, einen Radarschirm zur Beobachtungdes Schlachtfelds, Protonenschilde, Tarnvorrichtung,Raketenbooster und Sprungfähigkeit. Aber auch dieGegner sind nicht von schlechten Eltern: Einfache

Lasertanks, Hovercrafts, schwere Panzer, Sandglei­ter, aber auch feststehende Laserkanonen und Minenjagen dem Spieler hinterher. Das Spiel besteht ausmehreren Leveln, die –je nach Plattform– von einemWächter geschützt werden. Der erscheint, sobaldman eine gewisse Anzahl an Punkten durch dasAbschiessen der Gegner gesammelt hat. Ist derWächter besiegt, erscheint eine „Warplink“, einsechszackiger Drehkörper, der den Spieler bei Kol­lision in den nächsten Level transportiert. Im letz­ten Level wartet Gir Draxon für eine finaleSchlacht. Stellar 7 erschien 1983 zunächst für denApple ][. Der Programmierer Deman Slyth vertriebdas Spiel über die Firma Dynamics, die später vonSierra übernommen wurde. Anregung war das Ar­cadespiel „Battlezone“, mit dem Atari seit Novem­ber 1980 in den Spielhallen vertreten war. Kern derSpielentwicklung war ein aus heutiger Sicht einfa­

ches 3D Vektorgrafikpaket mit dem Namen „ThreeSpace“. Es sorgte auf dem Apple ][ für Furore, weilderartige Darstellungen bis dahin nahezu unbekanntwaren. Dennoch wurden nur etwa 8.000 Exemplaredes Spiels verkauft. Der Grund: Sehr schnell war derKopierschutz der Diskette geknackt und die illegalenKopien untergruben das Geschäft von Dynamics. Aufdiesem Weg hatte Stellar 7 aber großen Erfolg­ esgab Anfang der 1980er Jahre kaum einen Apple II­Benutzer, der Stellar 7 nicht spielte. Atarisoft lieferteseinerseits eine Version von Battlezone für den Apple][ aus, die aber hinsichtlich der Darstellung und demBildaufbau deutlich hinter Stellar 7 zurückblieb.

Die Vektorgrafik ist auch aus heutiger Sicht nochdurchaus ansehnlich. Das Bild wird flüssig aufgebautund ruckelt nur dann merklich, wenn viele Objekteparallel verändert werden müssen. Die Objekte ver­größern und verkleinern sich mit änderndem Abstandzum Spieler und sind von allen Seiten zu betrachten.Auf dem Apple ][ ist prinzipbedingt der Sound weni­ger begeisternd. Eine Unterstützung für polyphoneSoundkarten fehlt.

Software

Spieleklassiker

Stellar 7 — Ballern auf vielen Plattformen

2727

Software

Im Jahr 1984 erschien Stellar 7 bei Penguin Softwareauch für den Commodore C64. Diese Version ist einenahezu identische Portierung der Apple II Fassung undteilt mit dieser auch den schlechten Sound. Besser wur­de der Ton erst 1990 mit einem Rewrite des Programmsfür Apple Macintosh, Commodore Amiga und PC­DOS.Die Amiga­Version lässt denn auch die Stimme gir Dra­xons erschallen, während die Macintosh­Version stummbleibt.

Stellar 7 ist für die verschiedenen Plattformen von denüblichen Download­Seiten erhältlich und kann auch inOnline­Emulatoren gespielt werden. (gb)

Die Level

Sol: Die Landschaft bietet mit ihrem Netz aus Würfel­objekten genügend Schutz vor Feinden. Diese um­fassen Sandgleiter, Skimmer und Hovercrafts. DerWächter kann durch Dauerfeuer bei ständiger Rück­wärtsfahrt zerstört werden.

Antares: Hier erwarten den Spieler erstmalig Laserbat­terien, Minen und Prowler Panzer. Der Wächter lässtbei Vorwärtsfahrt mit Dauerfeuer zerstören­ aber be­vor die Spinneneier schlüpfen.

Rigel: Hier gibt es einen Treibstofftank, mit dem sichSchilde und Antrieb wieder aufladen lassen. Auf Ri­gel gibt es Laserpanzer, Pulsare und Stinger. DerWächter wird mit der gleichen Taktik wie im Sol­Le­vel zerstört.

Deneb: Die schützenden Objekte auf Deneb sind nichtmehr unzerstörbar. Hier treten erstmalig AssaultPanzer und Kanonenbatterien auf. Der Wächter lässtsich wie auf Sol zerstören, ist aber stärker, daherwird die „Gelbe Kanone“ benötigt.

Sirius: Hier umkreisen Flugwaffen den Spieler, die beimRückwärtskreiseln abzuschiessen sind. Bei Betretendes Levels greifen drei Seeker den Spieler an. DerWächter muss von der Seite angegriffen werden, umnicht in die Schusslinie seiner Kanone zu geraten.

Regulus: Hier existiert ein weiterer Treibstofftank. DieFeinde verwenden Panzer mit Tarnvorrichtung. DerWächter ist mit dem auf Antares identisch, richtetaber mehr Schaden an.

Arcturus: Hier findet die alles entscheidene Schlacht mitGir Draxon statt. Ein Zusammenprall ist zu vermei­den, weil dieser über ein Protonenschild verfügt.

Tastenbelegung

Taste I: Tarnvorrichtung, wirkt für eine kurze Zeit

Taste E: Protonenschild, schützt vor feindlichem Be­schuss und zerstört alle feindlichen Fahrzeuge beiBerührung.

Taste S: Die „Gelbe Kanone“ mit stärkerer Schusskraftals die reguläre Bewaffnung

Taste J: Lässt den Raven über Hindernisse oder anderePanzer springen

Taste B: Verlegen von Landminen

Taste C: Detektor für getarnte feindliche Panzer

Taste T: Raketenbooster, kurzzeitige starke Beschleuni­gung

2828

Wenn der vorhandene Amiga entweder

keine ausreichenden Ressourcen für die

erforderlichen Werkzeuge hat oder kein

echter Amiga zur Verfügung steht, bleibt der Aus­

weg über einen Amiga­Emulator auf dem heimi­

schen Intel­PC. In der folgenden Schritt­für­Schritt

Anleitung richten wir darum mit WinUAE einen

bekannten und frei verfügbaren Emulator ein. Die­

ser erhält dann die erforderlichen Entwicklungs­

werkzeuge.

Um eigene Amiga­Programme in C zu entwickeln, be­nötigt man neben einem Texteditor vor allem einen C­Compiler. Dieser erstellt aus einem C Programm(Source Code) ein ablauffähiges Binary. C­Compilerund andere Entwicklungswerkzeuge finden sich kos­tenlos zum legalen Download auf den einschlägigenServern im Internet.

Download und Installation

Schritt 1 : Als erstes besorgen wir uns einen C­Com­piler. Ein Compiler ist ein Programm, das den von unsgetippten Quellcode (in unserem Fall den C Quellco­de) in Maschinensprache (also in ein ausführbaresProgramm) übersetzt. Wir nehmen dazu den wirklichguten DICE C­Compiler. Diesen bekommen wir imAminet:

Schritt 2: Wir richten ein Unterverzeichnis ‚dev’ aufFestplatte ein und entpacken obiges lha Archiv (z.Bmit WinRAR) dort hinein. Das entstehende Verzeichnisfür Dice.. nennen wir nur in ‚dice’ um.

Schritt 3: WinUAE suchen wir uns im Netz , laden esherunter und installieren es.

Amiga C Programme entwickeln

WinUAE als C Entwicklungsumgebung

Software

Setup starten

Komponenten auswählen

Installationsort festlegen

2929

Software

WinUAE konfigurieren

Schritt 4: Der Emulator benötigt ein Original­Kick­start­ROM, also den Teil des Amiga­Betriebssystems,das als ROM in den Amiga­Systemen fest verbaut ist.WinUAE enthält ein ROM Image, den Pfad zumKickstart­ROM Image müssen wir entsprechend ein­stellen:

Schritt 5: Neben dem Kickstart­ROM ist eine grafischeOberfläche erforderlich, die sog. Workbench. EinigeVersionen stehen als Diskettenimages zum Downloadbereit. Für WinUAE muss ein WorkBench DiskettenImage als df0: eingebunden werden . Auf diese, Work­bench­Diskettenimage sollte der Editor ‚ED’ enthaltensein.

Schritt 6: Nun muss das Verzeichnis bekanntgegebenwerden, in dem sich 'dice' befindet (in diesem Beispielalso 'dev'). WinUAE erlaubt es, ein Windows­Verzeich­nis als dh0: (Festplatte) einzubinden (Read/Write=Mar­kieren, um Schreibzugriff zu erhalten).

Setup abschliessen

Kickstart ROM festlegen

Workbench­ Diskimage Pfad festlegen

Windows Verzeichnis als Festplatte einbinden

3030

Software

Wieder in der Shell geben wir ein:

dcc ­3.1 hallo.c ­o hallo <Enter>

Wenn wir keinen Tippfehler gemacht haben, dann gibtes keine Meldung, es erscheint wieder die Eingabeauf­forderung und wir können uns mit dir <Enter> davonüberzeugen, das der Compiler unseren Quelltext in einausführbares Programm übersetzt hat.

Wir sollten in dem Verzeichnis also einmal die von unsgeschriebene Datei hallo.c sehen und zusätzlich dievom Compiler erzeugt Datei hallo .

Probieren wir unser Programm doch einfach mal aus.Wir geben in der Shell ein:

hallo <Enter>

Wenn jetzt in der Shell der Text “Hallo Welt !” er­scheint dann haben wir es geschafft, wir haben unsererstes Amiga­Programm geschrieben!

(ps)

Links

http://www.aminet.net/dev/c/dice­3.16.lha

http://www.winuae.de/

Über den Autor

Peter Sieg ist seit 2006Wiedereinsteiger im Retro­Computing Hobby. Er ist Autor der Bücher"Commodore­Hardware­Retrocomputing" und"Simulation­Emulation ­ Exotic Flavor"

7: Anschließend müssen einmalig einige Änderungenin der Datei Shell­Startup gemacht werden, welcheman in dem Verzeichnis S auf der Workbench­Diskettefindet. Dazu müssen wir zuerst eine Shell (Komman­dozeile) öffnen.

Mit ‚dir’ kann man sich alle Dateien anzeigen lassen..In Verzeichnis wechseln mit ‚cd <Verzeichnis>’. Zu­rück mit ‚cd /’. Mit ‚type <Datei> kann man sichText/ASCII­Dateien am Bildschirm anzeigen lassen.

Jetzt also ‚cd s’ und dann ‚ed shell­startup’. Dann diefolgenden Einträge hinzufügen:

(ED: <esc>x<enter> speichert den Text; q=Ende ohneSpeichern; Strg­B löscht Zeile)

assign dcc: dh0:dice

assign DLIB: dcc:dlib

assign dinclude: dcc:include

assign libs: dcc:libs

path DCC:abin/ ADD

path DCC:editors/dme/ ADD

Hello World?

Schritt 8: Zur Eingabe eines einfachen Beispielpro­gramms gehen wir zur ‚Festplatte’ (Verzeichnis ‚dev’)mit: ‚cd dh0:’.

Mit dem ED Editor geben wir dann folgendes Pro­gramm als Datei 'hallo.c' ein:

#include <stdio.h>

int main()

printf(“Hallo Welt !”);

return 0;

3131

Im Atari­Home­Forum (siehe Links) fiel die An­

leitung von Christian Zietz für ein WLAN Mo­

dul für den Atari ST auf.

Dort wurde als Primärfunktion das Holen und Setzender Uhr mittels NTP und HTTP beschrieben. DieLösung besteht aus einem Mini­System (ESP8266) undist dank des sehr einfachen Aufbaus nicht schwernachzubauen. Zu beziehen sind die Komponente preis­günstig über Online­Versandhäuser, meist stammen sievon Herstellern aus China. Leider sind die Wartezeitfür Bestellungen aus China etwas lästig. Man benötigtdrei Hardware Komponenten:

•ESP­01Modul

• 3.3V Stromversorgung

• TTL (3,3V) nach RS232 Wandler

Das ESP­01 muss noch mit der speziellen Firmwaregeflasht werden (siehe Links). Die Firmware lässt sichauch mit dem NodeMCUflasher aufspielen. Zum Auf­spielen von Firmware muss zum Start des ModulsGPIO0 auf GND gelegt werden, entsprechende Anlei­tungen für den esp­01 gibt es genügend im Internet.Anschließend sind die drei Hardwarekomponentenmiteinander zu verbinden (siehe Links) . Als erstes er­folgte dann ein Aufbau mit einer Lochrasterplatine undentsprechender Verdrahtung. Danach wurde ein ein­faches Platinenlayout erstellt. Der fertige Aufbau mitPlatine ist in den Bildern zu sehen.

Layout + Dateien (Eagle) sind ebenfalls im Atari­Ho­me Forum zu finden. Die nötige Software für den AtariST hat Christian Zietz auf seiner Seite ebenfalls zumDownload zur Verfügung gestellt. Da die Firmware mit9600 8N1 kommuniziert und die API beschrieben ist,kann man sie mit entsprechend erstellter Software na­türlich auch für andere Systeme nutzen. Dies gilt ent­

sprechend auch für die originale AT Firmware, NodeM­CU und ggfs. weitere Firmware (z.B. esp­lisp). (ps)

Links

https://www.chzsoft.de/site/hardware/diverse­kleinigkei­ten­fur­den­atari­st/

https://forum.atari­home.de/index.php?topic=12698.20

WLAN für klassische Computer

WLAN Modul für Atari ST

Hardware

Über den Autor

Peter Sieg ist seit 2006Wiedereinsteiger im Retro­Computing Hobby. Er ist Autor der Bücher"Commodore­Hardware­Retrocomputing" und"Simulation­Emulation ­ Exotic Flavor"

3232

Eine Zeitlang war der

Selbstbau­Akustikkopp­

ler des Chaos Computer

Clubs, liebevoll das "Datenklo"

genannt, eine kostengünstige

Möglichkeit für Datenfernüber­

tragung. Der Nachbau macht

auch heute noch Spaß.

Wer erinnert sich noch an die Zeit,als das Telefonnetz in der BRDnoch analog war und von der Postbetrieben wurde? Zu dieser Zeitwar DFÜ ein schwieriges und teu­res Unterfangen. An das Telefon­netz durften nur Geräte mitFTZ­Zulassung (später ZZF­Zu­lassung) angeschlossen werden.Diese Geräte waren extrem teuer.

1984 griff der Chaos ComputerClub zur Selbsthilfe. Es wurde einModem entwickelt, das für dengeübten Bastler gut nachzubauenund für damalige Verhältnisse un­schlagbar günstig war. Das Mo­dem konnte sowohl direkt an dieTelefonleitung angeschlossen, alsauch als Akustikkoppler betriebenwerden. Das Modem mit den er­forderlichen Schaltungen für beideBetriebsarten sowie den RS­232Pegelwandlern wurde auf einerEuropakarte untergebracht. In derDatenschleuder, der Zeitschrift desCCC, wurde die Schaltung nebstErläuterungen, Bauanleitung, Pla­tinenlayout und Datenblatt desverwendeten Modem­Chips veröf­fentlicht.

Den Namen 'Datenklo' erhielt dasModem von den Gummiverbin­dern, die für den Akustikkoppler­Betrieb auf den Telefonhörer ge­steckt wurden. Die Verbinderstammten nämlich aus dem Sani­tärbereich und waren für die Ver­bindung von Spülrohr undWC­Topf gedacht. Auf die Tele­fonhörer der damaligen Post­Tele­fone passten sie aber auch perfekt.

Selbst gebaut

Das CCC Modem Datenklo

Hardware

Für den Nachbau hat sich der Autorzum ersten Mal an das Ätzen vonPlatinen gewagt – mit der freundli­chen Unterstützung des Vereinsmit­glieds for(;;). Das hat erfreulich gutgeklappt. Die Beschaffung der Bau­teile war kein großes Problem. Bisauf den verwendeten Modem­Chipund die Gummiverbinder für denAkustikkoppler sind alle erforderli­chen Teile noch neu im Handel er­hältlich. Der Modem­Chip ist beieBay noch gut zu bekommen, dagibt es offenbar noch an vielen Stel­len Restbestände. Die Gummiver­binder fanden sich noch im eigenenLager – die lagen da schon, als derAutor 1985 seine Lehre anfing. Be­reits damals wurden sie nicht mehrverwendet, die Ausführung war zuder Zeit schon veraltet.

Das Datenklo benötigt vier Span­nungen: +5V, ­5V, +12V und ­12V.Das Netzteil dafür ist denkbareinfach aufgebaut. Die Schaltung istan den Vorschlag vom CCC an­gelehnt, konnte aber noch weitervereinfacht werden. +12 und ­12Vwerden nur für die RS­232 Treiberverwendet. Laut Datenblatt dürfendie Spannungen im Bereich von +/­7,5V ­ 15V liegen (+/­9V nominal).In der Wühlkiste fand sich ein klei­ner Trafo, der 2 x 9V~ im Leerlaufliefert ­ der wurde vor vielen Jahrenaus irgendeinem Kleingerät ausge­schlachtet. Mit Gleichrichter und El­kos (2 x 1000µF) stellen sichLeerlaufspannungen von +/­ 12,5Vein.

Also wurden kurzentschlossen die+12V/­12V Versorgung an diese un­geregelten Spannungen angeschlos­sen. Dazu noch einen 7805 undeinen 7905 Regler und jeweils einen100nF Kondensator an den Ausgang– fertig ist das Einfachst­Netzteil.Der 7805 hat noch einen kleinenKühlkörper bekommen, der 7905benötigt keinen; auf der ­5V Leitungfließen nur wenige mA. Im Betrieb

stellen sich nun für die RS­232Treiber Spannungen um +9V und­10,7V ein, das liegt alles im Rah­men. Zur Warnung: Beim Bau vonNetzteilen müssen die aktuellenSicherheitsbestimmungen beachtetwerden! Im Zweifel sollten lieberfertige Netzteile verwendet wer­den. Eigenbauten sollte ein Fach­mann prüfen.

Das fertige Gerät wurde erst imLoopback­Betrieb getestet, sowohlmit dem Akustikkoppler, als auchmit der Schaltung für den Direkt­anschluss. Mit Direktanschluss liefalles prima ohne irgendwelcheÜbertragungsfehler.

Beim Akustikkoppler sah dasschon etwas anders aus. Im Loop­back­Betrieb werden einfach beideGummimuffen aufeinandergesetzt,um eine direkte Tonübertragung zuerreichen. Sowohl Lautstärke alsauch Mikrofonempfindlichkeitsind mit Potentiometern einzustel­len. Das gestaltete sich im erstenAnlauf schwierig, es kamen zuerstnur falsche Zeichen. Abhilfebrachte es, den den Hohlraum zwi­schen den Gummimuscheln mit ei­nem Tuch zu stopfen. Dannfunktionierte das Ganze mit 300Baud erfreulich zuverlässig, auchbei unterschiedlichen Einstellun­gen für Lautstärke und Mikrofon­empfindlichkeit.

Bei 1200 Baud sah es dann schonwieder anders aus, es kamen wie­der nur falsche Zeichen. Erst einedeutliche Erhöhung der Lautstärkeund die Einregulierung der Mikro­fonempfindlichkeit auf einen pas­senden Wert brachte einefehlerfreie Übertragung. Bei 300Baud ist der Akustikkoppler offen­bar praxistauglich, bei 1200 Baudist für eine stabile Verbindungwohl der Direktanschluss erforder­lich.

3333

Hardware

Bisher gelang ein erfolgreicher Verbindungsaufbaumit einem kommerziellen Modem nur im V.21 Or­ginate­Modus (300 Baud). Da auch der Verbin­dungsaufbau zwischen zwei Datenklos scheiterte,hat der Autor den Verdacht, dass der Answer­Modebei den verwendeten Modemchips nicht richtigfunktioniert.

Für den hier vorgestellten Aufbau wurde das Plati­nenlayout leicht geändert, weil der verwendete Tra­fo (Telefon­Übertrager) andere Maße hat als der imOriginal vorgesehene. Außerdem ist ein unbenutzterBereich der Platine mit einer Massefläche belegt.Da die Angaben im Schaltplan und im Be­stückungsplan teilweise sehr schlecht zu lesen wa­ren, wurden dort die handschriftlichenBeschriftungen ersetzt. Für einem Nachbau ist esempfehlenswert, das Platinenlayout nochmals zuverändern, da die Z­Dioden D2 und D3 zu nah amÜbertrager liegen.

Die veränderten Pläne stehen als ZIP Datei (sieheLink) bereit. Diese Datei enthält die Original­Bau­anleitung, die geänderten Dateien und das Daten­blatt des verwendeten Modem Chip. Der für dasgeänderte Platinenlayout verwandte Trafo ist bei Fa.Reichelt unter der Bestellnummer NFU 1­1 erhält­lich. (cd)

Über den Autor

Christian Dirks ist seit 2011 Vereinsmitglied undbeschäftigt sich vor allemmit der Reparatur vonCommodore 8­bit Computern und deren Peripherie

Der fertige Testaufbau des CCC Modems

Schematische Darstellung des Aufbaus

aus: CCC DatenschleuderLinks:

http://www.classic­computing.de/ccc­datenklo

3434

Hardware

Selbst gebaut

Minimales Z80 System

Eine besonders reizvolle

Aufgabe ist es, einen Ein­

platinencomputer (EPC)

komplett selbst zu bauen. Das

hier vorgestellte System verwen­

det einen Z80 Prozessor und ist

wenig aufwändig im Nachbau.

Es gibt einiges dazu im Netz zuentdecken. Von Arduino/esp8266Emulatoren von 8­bit CPU‘s, eineCPU mit Propeller/AVR als I/OInfrastrukturen bis hin zu ‚wirkli­chen‘ EPC‘s bestehend aus CPU,Ram, Rom. Ziel des Autors war einEPC ohne moderne Hilfchips, oh­ne Video, Tastatur und Monitor­program.

Hier wird folgende Startkonfigura­tion verwendet:

____Z80 CPU

____4093 Oszillator

____Rom = 27C256 32k Eprom

____Ram = 62256 32k SRam

Rom­ / Ramselektion

Mit A15 kann direkt selektiertwerden, ob Rom (A15=0) oderRam (A15=1) angesprochen wer­den soll. Zur Selektion wird/MREQ + A15 über 74HCT32 undeinem Inverter aus 4093 folgen­dermassen verschaltet:

Um nicht unnötige Leitungen vonZ80 zu Rom und Ram extra legen zumüssen, wurden beim RAM von al­tem Cache RAM in schmaler Bau­form ausgegangen. So liess sich dasRAM innerhalb des ROM­Sockelspacken und die korrespondierendenLeitungen (D0 ­ D7; A0 ­ A13) di­rekt über eine Lötbrücke verbinden.Lediglich A14, /OE, /CE, /WE, VPPmüssen getrennt bleiben und separatangesteuert werden.

OutputDer Output wird über einen 8­fachTristate Latch 74HCT374 gesteuert.über /IORQ und /WR. D0­D6 über560 Ohm Widerstände an einer 7Segment LED Anzeige mit gemein­samer Anode. /OE des 74LS374 sind

fest auf GND. Selektsignal anCP/CLK Pin 11 gezogen.

AufbauDer erste Testaufbau erfolgte aufeiner Lochrasterplatine. Für eineDemonstration der Funktionsfä­higkeit der Schaltung reicht das.Für den Nachbau ist das aber nichtempfehlenswert. Deshalb wurdeim Anschluss an den Testaufbaueine gedruckte Platine (PCB) dazuentworfen. Als 7­Segmentanzeigedient eine Kingbright: SA36­11GWA grün und SA36­11SRWArot (gemeinsame Anode). Die Bau­form ist etwas zu schmal, dahermüssen die Pin's etwas nach außengebogen werden. Die Einzel­LED'szeigen mit der Anode zum Plati­nenrand. (ps)

Links

https://github.com/petersieg

Über den Autor

Peter Sieg ist seit 2006Wiedereinsteiger im Retro­Computing Hobby. Er ist Autor derBücher "Commodore­Hardware­Retrocomputing" und"Simulation­Emulation ­ ExoticFlavor"

3535

Hardware

Ramtest mit Zaehler (1x Ramtest 8000h ­ ffffh ca. 1,x min):

1/ 0 : cpu z802/ 0 : org 03/ 0 : 01 36 00 init: ld bc,led0 ;bc points to ledn4/ 3 : 16 0B ld d,10 ;count runs 0­9 loop5/ 5 : 0A ld a,(bc)6/ 6 : ; ld a,(led0) ;11000000b7/ 6 : D3 00 out (0),a8/ 8 : start:9/ 8 : 21 00 F0 ld hl,08000h ;mem start10/ B : ramtst:11/ B : 3E 55 ld a,55h12/ D : 77 ld (hl),a13/ E : 7E ld a,(hl)14/ F : FE 55 cp 55h15/ 11 : C2 35 00 jp nz,fail16/ 14 : 3E AA ld a,0aah17/ 16 : 77 ld (hl),a18/ 17 : 7E ld a,(hl)19/ 18 : FE AA cp 0aah20/ 1A : C2 35 00 jp nz,fail21/ 1D :22/ 1D : 23 inc hl ;mem end ffffh ­> 023/ 1E : 7C ld a,h24/ 1F : FE 00 cp 025/ 21 : C2 0B 00 jp nz,ramtst26/ 24 : 7D ld a,l27/ 25 : FE 00 cp 028/ 27 : C2 0B 00 jp nz,ramtst29/ 2A :30/ 2A : 15 dec d31/ 2B : CA 00 00 jp z,init32/ 2E : 03 inc bc ;bc points no next led code33/ 2F : 0A ld a,(bc)34/ 30 : D3 00 out (0),a35/ 32 : C3 08 00 jp start36/ 35 :37/ 35 : 76 fail: halt38/ 36 :39/ 36 :40/ 36 : C0 led0: defb 11000000b ;0: c0h a, b, c, d, e, f41/ 37 : F9 led1: defb 11111001b ;1: f9h b, c42/ 38 : A4 led2: defb 10100100b ;2: a4h a, b, d, e, g43/ 39 : B0 led3: defb 10110000b ;3: b0h a, b, c, d, g44/ 3A : 99 led4: defb 10011001b ;4: 99h b, c, f, g45/ 3B : 92 led5: defb 10010010b ;5: 92h a, c, d, f, g46/ 3C : 82 led6: defb 10000010b ;6: 82h a, c, d, e, f, g47/ 3D : F8 led7: defb 11111000b ;7: f8h a, b, c48/ 3E : 80 led8: defb 10000000b ;8: 80h a,b,c,d, e, f, g49/ 3F : 90 led9: defb 10010000b ;9: 90h a, b, c, d, f, g50/ 40 :51/ 40 : end

I/O­Testprogramm:

1/ 0 : CPU Z802/ 0 : org 03/ 0 :4/ 0 : start:5/ 0 : DB 00 in a,(0)6/ 2 : D3 00 out (0),a7/ 4 : C3 00 00 jp start8/ 7 :9/ 7 : end

3636

Hardware

Selbst gebaut — Minimales Z80 System

Hier die Unterseite mit der Verdrahtung vonSpannungen, Takt und RAM/ ROM­Select.

Nun kommen die Datenleitungen D0 – D7und die Adressleitungen dazu.

Das ist die Oberseite mit den bis dahinverdrahteten Bauteilen.

Hier sind bereits Output Port und 7­SegmentAnzeige hinzugefügt.

Dieser Drahtverhau macht klar: Einegedruckte Platine ist eindeutig die bessereIdee.

Geschafft: Das fertige Mini­Z80 System mit 32kROM, 32k RAM und 8­bit Output und 8­bit Input

3737

Kurz vorgestellt

Mein liebstes Sammlerstück

Agenda VR3 —der erste Linux­PDA

Im Juli 2001 kam mit dem Agen­

da VR3 der erste serienmäßig

mit Linux ausgelieferte Hand­

held auf den Markt. Das Gerät wur­

de vom Hersteller vollmundig als

"ultimate mindtool" bezeichnet.

Weniger als zwei Jahre danach war

es aber wieder in der Versenkung

verschwunden.

Die Hardware des Agenda VR3 wurdevon der Kessel Electronics Ltd. ausHong Kong hergestellt. Die Holdingdieses Unternehmens hatte auchdie Agenda Computing, Inc. inden USA und die AgendaComputing DeutschlandGmbH gegründet und mit demVertrieb betraut. Ende 2001wurde die Agenda Computing,Inc. geschlossen. Die Weiter­entwicklung der Agenda­Software lief noch eine Weiledurch die deutsche AgendaComputing GmbH in Berlin,2002 schloss auch dieses Un­ternehmen.

Der Agenda VR3 besitzt einemit 66 MHz getaktete MIPSCPU (NEC VR4181), 16 MBFlash­RAM und 8 MB akku­gepuffertes RAM. Als Ein­/Ausgabeeinheit wird einLCD Touchscreen Display mit16 Graustufen benutzt. Den Kontaktzur Außenwelt stellt eine serielleHochgeschwindigkeitsschnittstelle mit1,6 MHz Takt her, die über ein speziel­les Synchronisationskabel auch mit ei­nem normalen RS232­Interfaceverbunden werden kann. Auch einModem zum Anschluss an dieseSchnittstelle und ein Ethernet­Adapterwar erhältlich. Abgelegte Adressen undTelefonnummern können auch per In­frarotschnittstelle an Mobiltelefoneoder andere Organizer gesendet wer­den.

Als Betriebssystem dient Agenda Li­nux, das mit einem weitestgehend un­veränderten Linux­Kernel 2.4 arbeitet.Es hat seine Wurzeln im Linux VR­Projekt, das Linux für NEC VR­ba­sierte Windows CE Handhelds ange­passt hat.

Der Kernel (ca. 2 MB) liegt ebenso wiedas Root­Dateisystem (ca. 9 MB) imFlash­RAM und bootet in das akkuge­pufferter RAM, das Wurzelverzeichniswird dabei read­only gemountet. DerEin/Ausschalter bzw. der Stiftsensorversetzen dann das geladene Betriebs­system via APM in den Sleep­Modus.Ein Teil des regulären RAM wird alsRAM­Disk genutzt, auf der die Ver­zeichnisse /tmp und /var liegen, das üb­rige wird als Arbeitsspeicher für

laufende Pro­gramme ge­nutzt. Etwa3,5 MB desFlash­RAM'swird währenddes Bootens

als non­volatileDisk nach/flash ge­mountet. Die­

ser Bereich dient zur Ablage vonBenutzerdaten (/home/default) undKonfigurationen (/etc). VR­Linux bein­haltet elementare UNIX­Programme undDaemons wie inetd, telnetd, rsyncd, einFramebuffer X11­Server, rxvt als X­Terminal, die Bourne­Again Shell undKompaktversionen der üblichenKommandozeilen­Tools. In erster Liniesolle der VR3 als "Schreibtisch­Verlän­gerungsgerät" dienen und die auf demDesktop gesammelte Adressbeständeund Termindaten auch unterwegs ver­fügbar machen. Für die Verbndung zwi­schen Desktoprechner und Handheldbenutzt der Agenda VR3 das Synchroni­sationskabel und unter Linux eine VR­Sync genannte Software. VRSync kannden VR3 Terminkalender, das Adress­buch und die ToDo­ Liste mit denGNOME Pendants GnomeCal, Gnome­

Card oder auch dem KOrganizer desKDE­Projekts abgleichen. Viel darfman von den Programmen nicht ver­langen, als Adressbuch und Kalendertaugen sie aber allemal; auch die Ta­schenrechner­Anwendung ist durchausbrauchbar. Außerdem gibt es ein paarSpiele.

Der VR3 baut über das serielle Kabeleine PPP­Verbindung mit demDesktop auf, hat also einen vollwerti­gen Netzzugang. Das Display des VR3wird über einen angepassten X11­Ser­ver angesteuert. Dies gelingt nicht nurmit den eingebauten Programme. Mankann durchaus über die PPP­Verbin­dung eine X11­Applikation ihre Datenan diesen Prozess senden lassen undsich so ein Desktopprogram auf demDisplay des VR3 zeigen lassen.

Zum Surfen im Internet gibt es keinengrafischen Browser, mit "links" findetsich aber ein nur 1 MB großer curses­basierter WWW­Client für die Text­konsole. In Anbetracht der geringen

Bildschirmgröße ist dies eher einVorteil. Die Bedie­nung dieses übrigensframe­fähigen Pro­gramms erleichtertein Menü, das nachDrücken des ESC­Feldes des Soft­Key­boards am oberenBildrand erscheint.

Interessant wird dasGerät auch durch das

Ethernet­Add­on, das die AgendaComputing Deutschland GmbH zu­sammen mit OptiCompo Electronicsentwickelte. Es wird an die serielleHighspeed­Schnittstelle des AgendaVR3 angesteckt und hat eine eigeneStromversorgung durch zwei AAABatterien. Den Zugang zum Ethernetschafft eine RJ45­ Buchse. In der Pra­xis kam diese Schnittstelle kaum anÜbertragungsgeschwindigkeiten von80 kByte/s heran, was in der magerenRechenleistung des VR3 liegt.

Trotz aller Schwächen macht der klei­ne MIPS Rechner auch heute nochSpaß. Das Konzept an sich ist gut­ erhätte nur einen Hersteller mit etwaslängerem Atem verdient gehabt. Mitbesserer Software auch für denDesktop wäre wohl ein größererMarkterfolg zustande gekommen. (gb)

3838

Reparatur

Selbst restauriert

Wiederbelebung eines AIM­65

Mitte der 1970er Jahre waren Computer

für Hobbyisten und Heimanwender eher

selten. Zumeist handelte es sich um Ein­

platinen­Computer, die eher als Lern­ und weniger

als Anwendersysteme konzipiert waren. Auch

mussten diese Systeme oft selbst zusammengebaut

oder wenigstens komplettiert werden.

Ein bekannter und sehr erfolgreicher Einplatinen­Computer war der Commodore KIM­1, ein anderersicher der Apple I des jungen Gespanns Steve Wozniakund Steve Jobs. Ein weiterer, oft vergessener Vertreterdieser Gattung war der Rockwell AIM­65, ein Nach­folger des KIM­1.

Der AIM­65 war für Lehrzwecke, als Steuerungsrech­ner und für Hobbyanwender gedacht. Er kam Ende1978 auf den Markt. Der Name AIM­65 ist die Abkür­zung für "Advanced Interactive Microcomputer", wäh­rend die Zahl "65" auf den verwendeten MOS 6502Prozessor hinweist. Ein Nachbau des AIM­65 wurdevon Siemens als PC100 vertrieben und gern für Steue­rungszwecke benuztz.

Die übliche Grundausstattung des AIM­65 ist rechtumfangreich:

___20stelliges LED Display (16­Segment Anzeige)

___eingebauter 20 Zeichen Thermodrucker

___1­4Kb RAM

___Monitor für Maschinensprache

___2 ROM Sockel für Erweiterungen wie Assembler,BASIC Interpreter usw. (2516, 2532 oder 2716Eproms)

___maximal 8 RAM Bausteine (2114) für den Maxi­malausbau von 4 kByte Speicher. Mindestens müs­sen zwei 2114 verbaut sein (1 kByte Speicher)

___KIM­1 kompatible "EXPANSION" und "APPLI­CATION" Schnittstelle. Diese dienen demAn­schluss von Druckern, Datenrecordern oderzusätzlichen Schnittstellen­ und Erweiterungskarten

___Audioein­/ ausgang zum Speichern von Program­men auf Audiokassetten

Der Computer benötigt fünf unterschiedliche Span­nungen für die Stromversorgung. Die "+5V" und"GND" Eingänge versorgen den Rechner selbst, der"+24V" Eingang den Thermodrucker und die "+12V"und "­12V" Eingänge einen etwaigen Fernschreiber(TTY).

AIM­65 Systeme sind nicht gerade häufig anzutreffenund auch nicht immer gut erhalten. Daher folgen hier ei­nige Erfahrungen und Tipps für die Rekonstruktion einesAIM­65 gegeben werden. Ausgangspukt ist ein recht lä­dierter AIM­65: der Platine fehlt die Tastatur, die Anzei­ge und der Drucker.

Der AIM­65 vor der Restauration

Für die Erstinbetriebnahme sollte der Rechner zunächstüber die TTY Schnittstelle betrieben werden. Im Hand­buch für den Siemens PC100 ist eine serielle Schnitt­stelle mit 20mA zum Anschluss eines Fernschreibersbeschrieben. Es muss kein echter Fernschreiber sein –ein PC mit einen USB­V24­TTL Wandler kann ebensoverwendet werden und eine Übertragungsgeschwindig­keit von 1.200 Bit/s ist machbar.

Das fehlende Display musste ebenfalls ersetzt werden.Die 20 Anzeigen sind in 5 Modulen à 4 Stellen angeord­net, die über eine 6520 PIA angesteuert werden. Die or­ginalen Module Siemens DL1416 sind schwer zubeschaffen und meist recht teuer. Die Module DL3416sind hingegen deutlich preiswerter und entsprechen in

Das fertige Display

3939

Reparatur

der Leistung den DL1416. Sie sind etwas größer, wo­durch die Lesbarkeit verbessert wird. Allerdings erfor­dern diese Module eine individuelle Platine zumAufstecken auf den AIM­65, die selbst entworfen undgeätzt bzw. in Auftrag gegeben und anschließend be­stückt werden muss.

Der Ersatz der Tastatur ist ein deutlich schwierigeresUnterfangen. Dies liegt vor allem am Tastaturlayout.Die QWERTY­ Anordnung ist unspektakulär, aber dieSonderzeichen auf den Zifferntasten sind anders alsüblich belegt. Hier gibt es natürlich länderspezifischeVariationen, das alte Layout des AIM65 gibt es heutenicht mehr. Das Zeichen über der Ziffer (also mitShift­Taste) entspricht immer einem ASCII­Code, derum den Subtrahenten 16 (0x0F) kleiner ist als der AS­CII­Code der Ziffer.

Das Tastaturlayout des AIM­65

Ein Beispiel: Die ASCII­Codes des Ausrufezeichensist 0x21, das der Zahl 1 ist 0x31, dementsprechendliegt das Ausrufezeichen über der Zahl 1. Bei den an­deren Tasten ist es genauso. Glücklicherweise haben

auch andere Homecomputer eine derartige Bele­gung, beispielsweise der EACA Video Genie. DieseKeyboards bestehen aus einer einfachen Tastaturma­trix, die aber von der des AIM­65 abweicht. Dahermüssen die Tasten aus der Matrix ausgelötet werden.Hier leistet eine qualitativ hochwertige Entlötstationgroße Hife.

Für die neue Tastenverdrahtung musste nun eine ei­gene Platine entwickelt werden. Dazu waren dieTasten mit der Schieblehre zu vermessen und imLayoutprogramm ein entsprechendes Bauteil zu de­finieren. Damit gelingt die Erstellung des Schaltplanrecht schnell und auch das Layout geht gut von derHand. Die fertige Tastatur lässt sich durchaus sehen­hier hat eine Profilackiererei das Halteblech entspre­chend gepimpt. (fs/gb)

Der fertig restaurierte AIM­65

Über den Restaurator

Florian Stassen kam über die Pflicht­AG in der9.Klasse an die "Informatik". Die Sammlerei hatihn 2007 überkommen, als er die alten (Taschen­)Rechner wiederhabenwollte.

4040

Reparatur

Selbst repariert

Neue Akkus für den Epson HX­20

Alte, tragbare Rechner verfügen oft über Ak­

kus zur Stromversorgung unterwegs. Will

man seinen Oldtimer auch heute noch

mobil nutzen, führt an einem Tausch der Akkus

kein Weg vorbei.

Der HX20 ist ein Wegbereiter wirklich tragbarer Com­puter – er war der erste serienreife Laptop der Welt.Das Gerät kam im Jahr 1982 auf den Markt und kostetein Deutschland um die 2100.­ DM. Er verfügt über einMicrokassetten­Laufwerk als Massenspeicher, eineneingebauten 1­Nadeldrucker (ja, wirklich eine Nadel)und grafikfähiges Display mit 4 Zeilen a 20 Zeichenoder 120 x 32 Pixel. Das Gerät ist erstklassig verarbei­tet und kennt viele Details wie den getrennt schaltbarenDrucker oder das BASIC mit Befehlen zur Nutzungdes Bandlaufwerks. Es ist mit Akkus für den mobilenBetrieb versehen.

Bei einem 1982 ausgelieferten Gerät ist es nicht ver­wunderlich, dass die Akkus heute nicht mehr funktio­nieren. Glücklicherweise ist der Austausch gegenhandelsübliche Akkus in Eigenarbeit zu bewerkstelli­gen. Im Epson HX­20 sind Nickel­Cadmium Zellen(NiCd) verbaut und zwar als sogenannte SUB­C Zellen(D=21mm, L=42mm). Auf dem Schild an der Unter­seite des Rechners findet sich die Angabe der Ladezeitund des Ladestroms, nämlich 8 Stunden bei 200mA.Die NiCd Zellen hatten eine die Originalkapazität von1100 mAh. Passende Zellen zu finden ist keine großeSache, SUB­C ist nach wie vor eine gängige Bauform,und die meisten davon sind auch direkt mit Lötfahnenausgestattet. Hier sollen NiCd Zellen mit 2400mAhverwendet werden. Die erforderliche Ladezeit liegtdann bei Ladung mit 200mA bei etwa 14 Stunden. Diefolgende Schritt­für­Schritt Anleitung zeigt den Umbauder Akkus. Dies ist die Ausgagssituation – das alte Ak­ku­Pack und die neuen Zellen:

Zunächst entfernen wir die Folie vom Akku­Pack undlegen die Anschlüsse frei. Die Anschlüsse sind oft sowie hier durch die Akku­Lauge beschädigt:

Zum Glück brauchen wir davon nur die abgelötete An­schlussleitung mit Stecker:

Die Lötfahnen der neuen Zellen werden erst einmal ver­zinnt. Dann klappt auch später das Zusammenlöten. Wirverwenden dafür Lötzinn mit Kolophonium als Fluss­mittel. Der Vorteil: Kolophonium hat eine korrosions­hemmende Wirkung und kann hinterher an denLötstellen verbleiben. Andere Flussmittel wie Lötfettsind korrosionsfördernd und sollten daher nach dem Lö­ten entfernt werden. Das wäre aber zwischen zwei auf­einander gelöteten Lötfahnen recht schwierig.

Die Lötfahne am Pluspol einer Zelle wird so umgebo­gen, dass sie auf die Fahne am Minuspol der nächstenZelle passt:

4141

Reparatur

Würde dies umgekehrt geschehen, bestände bei einerBeschädigung der Zellenummantlung die Gefahr einesKontakts der zusammengelöteten Fahnen mit dem Ge­häuse der Zelle. Da das Gehäuse der Zelle den Minus­pol darstellt, wäre die Zelle dann kurzgeschlossen. Beieiner voll geladenen Zelle ist ein Kurzschluss nichtungefährlich. An der Oberseite der umgebogenen Fah­ne wird auch noch eine kleine Stelle verzinnt, damitbeim anschließenden Löten auch der Wärmeübergangvom Lötkolben zur Fahne klappt.

Wenn man die Zellen möglichst ohne Versatz aneinan­der hält, müssen die Fahnen mit leichter Vorspannungaufeinander liegen:

Der im Bild sichtbare Abstand zwischen den Fahnenergibt sich durch das beim Verzinnen aufgebrachteLötzinn. Jetzt muss der Lötkolben nur noch oben aufdie zuletzt verzinnte Stelle gehalten werden. Wenn dasZinn zwischen den Fahnen verläuft und die Fahnenflach aufeinander liegen, ergibt sich eine recht großeverlötete Fläche. Diese ist mechanisch sehr stabil undkann auch hohe Ströme vertragen. Zwar ist das in un­serem Anwendungsfall nicht erforderlich, kann abernicht schaden, falls der Akku einmal an einem exter­nen Schnellader geladen wird.

So sehen alle vier Zellen zusammen gelötet aus:

Der ursprüngliche Plan war es, das Paket in der Mitteumzubiegen, um die gewünschte 2x2 Anordnung zu be­kommen. Leider passt es so nicht in das Batteriefach desHX­20. Wenn zwei Zellen darin nebeneinander liegen,ist das Fach in der Breite bereits ausgefüllt. Platz für dieneben den Zellen liegenden Lötfahnen ist da leidernicht.

Also wurde das Päckchen wieder in der Mitte auseinan­der gelötet und die Zellen entsprechend zusammen­gelegt. Nun wurden noch die Anschlussleitungangelötet, beide Hälften des Akku­Pack verbunden unddie Kontakte mit Schrumpfschlauch isoliert:

So passen die Zellen so gerade eben in das Fach – wederin der Länge noch in der Breite bleibt Platz. Das fertigeAkku­Pack sitzt passgenau im Gerät und lässt sich pro­blemlos laden. (cd)

Über den Autor

Christian Dirks ist seit 2011 Vereinsmitglied undbeschäftigt sich vor allemmit der Reparatur vonCommodore 8­bit Computern und deren Peripherie.

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Würfel­Macs erweitern

Iomega ZIP Drive als Festplatte

Reparatur

Am 22. Januar 1984 wurde

mit der spektakulären

Einführung des ersten

Macintosh Computers für die

Massen eine neue Innovation ge­

feiert: die Steuerung des Betriebs­

systems mit einem neuartigen

Zeigegerät – der Maus. Intuitiv,

sicher und einfacher sollte die Be­

dienung sein als je zuvor und

zukunftsweisend für alle kom­

menden Generationen.

Aufgrund der neuen Möglichkeiten,die der Macintosh versprach, entwi­ckelten sich in kürzester Zeit vieleneue Programme, Software undSpiele für das Macintosh Betriebs­system, das zunächst nur "System"genannt wurde. Schnell stieß manmit den damaligen Hardwarekonfi­gurationen von maximal 128KBRAM an die Grenzen des Notwendi­gen. Im Jahr 1985 brachte Appledeshalb das erweiterte ModellMacintosh 512K auf den Markt,welches 512 KB Arbeitsspeicher be­saß. Der neue Mac kurbelte den Hy­pe geringfügig an, aber noch dieHöhe der Zeit nicht erreicht.

Macintosh PlusErst im Januar 1986 und damit ge­nau zwei Jahre nach Erstvorstellungdes Ur­Macintosh erschien mit demMacintosh Plus ein Modell mit da­mals sagenhaften 1 MB RAM unddem modernen 800 KB Disketten­laufwerk. Er war die Antwort aufdie beiden größten Wünsche an dasVorgängermodell Macintosh 512k –mehr Leistung und Speicherplatz.Den täglichen Ansprüche im Ar­beits­ bzw. Bürobetrieb wurde derMacintosh 512k und erst recht derVorläufer Macintosh 128K nämlichganz und gar nicht gerecht. Der MacPlus ist der längsten unterstützte undgebaute Rechner der Macintosh Li­nie und der wohl erfolgreichste allerWürfel überhaupt.

Er wurde auch am meisten verkauft.Erst im Oktober 1990 wurde dieserseitens Apple endgültig eingestellt.

Der Riesensprung zur 1 MB­Marke,die Aufrüstoption auf 4MB und die800KB Diskettenmedien und beson­ders die neu eingeführte SCSISchnittstelle für externe Geräe wa­ren die Eigenschaften, die diesenComputer über Jahre hinweg denMarkt beherrschen ließ und auchnoch heute den Sammlern einJauchzen entlockt. Denn der Macin­tosh Plus ist so, wie ein Macintoshvon Anfang an hätte sein sollen –schnell, stark und für damalige Ver­hältnisse äußerst stabil und solide.Dennoch ist er ein sehr leichter undleiser Arbeitscomputer für das Büro,die Schule und die Universität, aberauch für die einfachen Familien Zu­hause.

Keine FestplatteDas einzige Manko des Mac Plus istbis zum heutigen Tage das Fehleneiner internen Festplatte. Alle nach­folgenden Macintosh Computer hat­ten diese entweder direkt von Hausaus dabei oder konnten optional miteiner Platte nachgerüstet werden.War dies früher in erster Linie eineGeldfrage, so ist eine Nachrüstungoder der Ersatz einer defekten Platteeine Frage der Verfügbarkeit. Diehierzu benötigten Narrow SCSIFestplatten sind mittlerweile näm­lich rar geworden. Zudem verträgtder Mac nicht jede beliebige Platte.

Eine Alternative zur Platte ist alsogefragt. Sie findet sich in Form ei­nes SCSI ZIP Drive des HerstellersIOMEGA.

Die Installation ist nicht ohneTücken. Zunächst gilt es, die benö­tigten Komponenten zu beschaffen.Wir brauchen neben dem Macintoshmit Maus und Tastatur ein externesSCSI ZIP­Laufwerk, am besten einIOMEGA ZIP­100. Die SCSI Ter­mination muss aktiv sein und dasLaufwerk muss auf SCSI ID 5 ein­gestellt werden. Außerdem werdendie Installationsdisketten vonMacintosh System 6.x und am bes­ten die Version 6.0.7 gebraucht. Zu­sätzlich erforderlich sind dieIOMEGA Treiberdisk v4.2, mehrereleere ZIP­100 Disketten und mehre­re leere 3.5“ 800K Disketten (720kB Disks und keine HD Disks). Umbei Laune zu bleiben, sollten aucheine große Tasse Kaffee und etwasGebäck zur Versüßung der Wartezeitbereitstehen.

Die Vorgehensweise an sich ist rela­tiv simpel und wer schon mal einenMacintosh Computer – egal obWürfel­ oder Desktop­ bzw. Stand­Macintosh – installiert hat, kennt dieGrundschritte einer Installation.

Schritt 1: Anschluss aller Peri­pherie und Laufwerke

Als erstes schließt man alle notwen­digen Laufwerke wie externe Dis­kettenlaufwerke und das SCSI­ZIPLaufwerk an den Rechner an. Auchdas SCSI­Laufwerk solte schon mitStrom versorgt werden.

Schritt 2: Start des Mac undder Installation des Systems

Wir legen die Systemdiskette insLaufwerk und schalten den Rechnerein.

Nach kompletten Start des Plus fin­den wir und auf dem Schreibtisch

Macintosh PlusFoto: Alexander Schaelss (Wikipedia)

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(Desktop) wieder. Dort navigierenwir mit der Maus auf das Disketten­laufwerk und starten das Programm„System Aktualisieren“. Nach kur­zem Moment sollte das Setup­Fenster „System aktualisierenSkript“ erscheinen. Wir klicken aufOK und den Button „Auswerfen“.Nun muss eine leere bzw. formatier­te 800K Diskette eingelegt werden.Sollte die Diskette nicht leer seinoder aufgrund eines vorherigen For­mats nicht erkannt werden, erscheintein entsprechendes Fenster. Dortwählen wir als Format „Zweiseitig“aus, damit wir die vollen 800KB Ka­pazität nutzen können. Als Namevergeben wir "Startdiskette". Initiali­sieren bedeutet im Macintosh Sys­tem das Formatieren der Diskette,was alle Daten auf der Dis­kette unwiederbringlichlöscht. Nach erfolgreicherInitialisierung und Prüfungder Diskette erscheint einÜbersichtsfenster zur In­stallation. Mit Klick auf„Installieren“ wird einminimales Grundsystemauf diese Diskette startfähig kopiert.Während des Installationsprozesseswerden im Wechsel die „Startdisket­te“ und die jeweiligen System­ bzw.Installationsdisketten verlangt. NachAbschluss wählen wir „Beenden“,um den Installation auf dem Daten­träger abzuschließen.

Die Installation eines minimalenSystems auf einer einzelnen Disketteist notwendig, um den wichtigen IO­MEGA ZIP Treiber ins Setup zu inji­zieren. Erst damit erkennt dasSystem ZIP­Drive und Medium –von Haus aus geht das nicht. Auf ei­ner Minimalinstallation auf Diskettehaben wir genug Speicherplatz üb­rig, um den Treiber zu integrieren.Wenn das System dann von dieserDiskette startet, wird der ZIP­Treibergeladen und erkennt unser externesZIP­Laufwerk mit ZIP­Diskette.

Schritt 3: ZIP­Treiber einbauen

Nach erfolgreichen Start von derfrisch erstellten Systemdiskette wer­

fen wir diese über die Menüsteue­rung wieder aus und legen dieIOMEGA Treiber Diskette ins Lauf­werk. Auf Diskette befindet sich dieDatei „IOMEGA Driver“. DieseDatei schieben wir einfach per Drag& Drop direkt auf das Symbol„Startdiskette“ auf dem Desktop. DieDatei wird in den RAM­Puffer gela­den und dann wird nach der Startdis­kette verlangt. Nach erfolgtemDiskettenwechsel sollte die Datei di­rekt im Hauptverzeichnis der Start­diskette liegen. Dort muss diesewieder mit der Maus in das Unter­verzeichnis „Systemordner“ gescho­ben werden. Sobald dies erledigt ist,starten wirden

Macintosh neu. Schon beim System­start sollte ein neues kleines Symbolam linken unteren Bildschirmranderkennbar sein. Dies bedeutet ein er­folgreiches Laden des ZIP­Treibers.

Schritt 4: Installation auf demZIP Laufwerk

Wenn der ZIP­Treiber erfolgreichgeladen wurde, sollte beim Einlegeneiner ZIP­Diskette mit fremdenDateisystem eine Meldung erschei­nen und der Macintosh sollte das In­itialisieren anbieten. Dieses Angebotnehmen wir an und benennen dieZIP Disk mit „MAC ZIP HDD“. Wieschon zuvor bei der „Startdiskette“sollte nach erfolgreicher Erstellungdas Symbol einer ZIP­Diskette mitentsprechender Benennung auf demDesktop erscheinen. Jetzt kann dieInstallation der eigentlichen „ZIP­Festplatte“ beginnen. Dazu sind wie­der die System­ & Installationsdis­ketten erforderlich. Der Vorgangläuft wie im Schritt 2 beschriebenab. Allerdings kann nun eine Vollin­

stallation samt aller zugehörigenElemente durchgeführt werden.Schon bei Start des Programms„System Aktualisieren“ wird imNormalfall die eingelegte ZIP­Dis­kette als größtes Speichermediumerkannt und eine vollständige Instal­lation der Macintosh Systemsoftwarefür den Macintosh Plus angeboten.

Nach Abschluss der Installation le­gen wir wieder die „Startdiskette“ins Laufwerk und kopieren den „IO­MEGA Driver“ wieder via Drag &Drop in den Systemordner auf der„MAC ZIP HDD“.

Nun schalten wir den Macintoshaus, nehmenalle Diskettenund gebeneinzig dieMAC ZIPHDD wiederins ZIP­Lauf­werk. Nach demEinschalten sollteder Mac sein Sys­

tem vom ZIP Lauf­werk laden und wir können und ansagenhaften 100MB Speicherplatzauf dem ZIP Medium freuen. Mitdieser Methode können wir beliebigviele ZIP Systemdisketten erstellenund diese mit Spielen oder Anwen­dungen füllen. (mn)

Links:

https://youtu.be/tplQWxFD3xU

Reparatur

Über den Autor

Marcus Nothhelfer ist seit 2011Vereinsmitglied und beschäftigtsich am liebstenmit Apple­Klassikern der vor 90er Jahre.Seine Steckenpferde sind dabeidie Apple Lisa, der Apple /// undfrühe Apple Systememit 68kArchitektur.

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Wissen

Messen an digitalen Schaltungen mit dem Logikanalysator — Teil 1

Wer viel misst

Viele interessante Schaltun­

gen sind mit übersichtli­

chem Aufwand nachge­

baut– den richtigen Umgang mit

dem Lötkolben vorausgesetzt.

Doch nicht immer funktioniert

das fertige Gerät dann so, wie es

soll. Um Fehlerursachen in digita­

len Schaltungen zu suchen oder

unerwarteten Ergebnissen bei der

Programmierung auf den Grund

zu kommen, sind sinnvolle Mess­

methoden und Messgeräte erfor­

derlich.

In solchen Problemfällenstehen mehrere Geräte zurVerfügung. Das Multime­ter sei an dieser Stelle nurder Vollständigkeit halbererwähnt. Es kann nur sta­tische Zustände messen.Sein Einsatz ist sinnvoll,um die korrekte Span­nungsversorgung in derSchaltung zu bestimmenoder Unterbrechungensowie Kurzschlüsse inSignalwegen festzustel­len.

Das Oszilloskop

Das Oszilloskop ist geeignet, dieQualität von analogen Signalen aufden Signalwegen zu messen. AntikeGeräte sind hier ausgeklammert, wirbetrachten hier nur digitalen Spei­cheroszilloskope (DSO). Diese Ge­räte messen auf Messkanälen denSpannungsverlauf über die Zeit,speichern ihn und stelllen diesengrafisch dar. Zum Start einer Mes­sung wird ein bestimmter Zustandder überwachten Leitung festgelegt(Triggerbedingung). Ist dieser Zu­stand erreicht, wird zur Erfassung inregelmäßigen Zeitabständen derSpannungswert über einen A/DWandler in einen diskreten Wertkonvertiert und als digitaler Wertabgespeichert. Auf dem Display

können diese Daten ausgewertet und– bei der Erfassung mehrerer Kanä­le – auch verglichen werden. ImHobbybereich sind Oszilloskope mitzwei Kanälen üblich.

Der Logikanalysator

Mit dem Logikanalysator könnendie Logikzustände auf mehreren Si­gnalwegen parallel festgestellt wer­den. Im Gegensatz zum DSOwerden bei der Erfassung aber keinedigitalisierten Analogwerte gespei­

chert, sondern nur der logische Wert(True oder False, also 1 oder 0), derdurch einen vorzugebendenSchwellwert (Threshold) definiertist.

Im einfachsten Fall, dem TimingMode, werden die Spannungswerteauf den beobachteten Leitungen ineinem festen Zeitraster (Abtastrateoder Sample Rate) an einen Kom­parator übergeben, der die Span­nung mit einem festgelegtenSchwellwert (Threshold) vergleichtund Unter­ bzw. Überschreitungdieser Schwelle als Logikwert 0oder 1 interpretiert. Diese Logik­werte werden gespeichert, bis derSpeicher voll ist. Im State Modewird ein externer Takt aus derSchaltung als Steuerung der Abtas­tung verwendet. Dadurch istgewährleistet, dass die relevantenStatusänderungen sicher erfasst

werden, ohne unnötig viele Datenzu erfassen. Bei einigen TektronixLogikanalysatoren wird mit kon­stanter Abtastrate gemessen, abernur die Pegeländerungen inklusiveder Zeitstempel gespeichert. Dieswird als Transitional Mode bezeich­net. In allen Fällen kann zum Startder Messung über alle beobachtetenSignale eine komplexe Bedingungals Trigger definiert werden.

Die gespeicherten Daten können inForm von Wertetabellen, Rechteck­

kurven oder Datendia­grammen angezeigt undausgewertet werden.Der Schwerpunkt beimLogikanalysator ist dieAnalyse des zeitlichenVerlaufs der Logikpegelzwischen mehreren Lei­tungen. Dabei mussman allerdings berück­sichtigen, dass dieseDaten nicht die realenSpannungswerte, son­dern nur die Interpreta­

tion als Logikpegel wiedergeben.

Grundsätzliche Messprinzipi­en

Aus dieser Einführung wird klar,dass die Messmethoden bei DSOund Logikanalysator sehr ähnlichsind. Die Abtastrate oder Abtastfre­quenz (Samplerate) ist die Fre­quenz, mit der die Spannungswerteauf den überwachten Leitungen er­fasst und an den A/D Wandler beimDSO bzw. Komparator beim Lo­gikanalysator weitergegeben wer­den. Alle Geräte haben eine größteAbtastfrequenz, diese ist ein wichti­ges Qualitätsmerkmal des jeweili­gen Gerätes. Je größer sie ist, destogenauer können Spannungsänderun­gen dargestellt werden und destoteurer ist in der Regel das Gerät.Die korrekte Wahl der Abtastrate istentscheidend für die Qualität der

Tektronix 465 Oszilloskop (aus de.wikipedia.org, User Elborgo)

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Wissen

Messung. Ist die Abtastrate zu nied­rig, wird die analoge Kurvenform(DSO) nicht korrekt dargestellt oderes werden nicht alle Änderungender Logikpegel erfasst (Logikanaly­sator). Ist die Abtastrate zu hochgewählt wird der Messwertspeicherzu schnell vollgeschrieben und nurein kurzer Zeitraum aufgezeichnet.Die korrekte Wahl der Abtastratewird später genauer beleuchtet,wenn es um die praktische Messungmit DSO und Logikanalysator geht.

Da sowohl das DSO als auch derLogikanalysator die Messdaten ineinem digitalen Speicher ablegen,ist dessen Größe von entscheiden­der Bedeutung für den maximal zuerfassenden Messzeitraum. Bei ei­nem Logikanalysator mit 1 kByteSpeicher pro Messkanal kann beieiner Abtastrate von 1Mhz nur eineMillisekunde Datenverkehr aufge­zeichnet werden.

Der Start der Messung erfolgt überdie vordefinierte Triggerbedingung,denn in der Regel kennt man einenerwarteten Wert, bei dem die Mes­sung gestartet werden soll. DieserSchwellwert kann eine Spannung(DSO) sein, ein Wechsel des Logik­pegels (Logikanalysator), die Rich­tung der Spannungsänderung

(aufsteigende­ oder absteigendeFlanke) oder eine Kombination derLogikzustände auf verschiedenenLeitungen. Diese Triggerbedingungkann auch auf einer anderen Lei­tung als der zu messenden aus­gewertet werden. Wenn alsobeispielsweise auf der Leitung X ei­ne ansteigende Flanke detektiertwird, kann die Erfassung der Datenauf den Leitungen A0…A7 (Logik­analysator) starten.

Ohne eine passende Triggerbedin­gung ist eine sinnvolle Messung nurschwer möglich. Man muss die er­warteten Vorgänge in der Schaltungsehr genau kennen, um dieMesswerte korrekteund zeitsyn­chron erfassen zu können. Bei vie­len modernen Geräten kann dieDatenerfassung nach dem Startkontinuierlich in einen Ringpufferlaufen, bis die Triggerbedingung er­füllt ist. Danach werden die Dateninklusive des Inhalts des Puffers ge­speichert. Auf diese Weise erfasstman auch Zustände die beim Errei­chen der Triggerbedingung in derVergangenheit lagen. Hier sprichtman von Pre­Trigger.

DSO und Logikanalysator teilensich das Problem, bei einer an den

Messzweck angepassten Abtastrateschnelle Störspitzen evtl. nicht zuerfassen. Deshalb besitzen höher­wertige Geräte eine zusätzliche ana­loge Störimpuls­Erkennung(Glitch­Detection), die parallel zurdigitalen Messung läuft.

Praktische Messung mit demLogikanalysator

Um Frustration zu vermeiden, ist eswichtig, sich intensiv mit den Mög­lichkeiten des Logikanalysators aus­einander zu setzen. Messungen unddie Interpretation der Ergebnissesind wesentlich aufwendiger alsbeim DSO. Die Einstellungen zu al­len Messungen sollten an einemfehlerfreien Gerät getestet werden.Nur mit viel Erfahrung erhält manaussagekräftige Messwerte – es giltauch hier: Wer viel misst, misst vielMist.

Als Beispiel wird nun eine Messungan einem 8 Bit Parallel­IEEE488 In­terface Bus (auch IEC­625, HPIB,GPIB) besprochen. Dieser Buswird bei den CBM Rechnernverwendet, um Diskettenlaufwerke,Drucker und anderen Gerätenanzubinden. Viele Messgeräte be­sitzen ebenfalls eine solche Schnitt­stelle. Zum Einsatz kommt inunserem Beispiel ein Logikanalysa­tor Zeroplus LAP­C 16128. DieDatenübertragung soll ab dem er­sten Schnittstellenbefehl erfasstwerden.

Zur Vorbereitung der Messung mitdem Logikanalysator sollte die Si­gnalqualität auf allen Leitungen miteinem DSO überprüft werden. Flan­kensteilheit, Pegel und Störungenkönnen nur so gesehen werden. DerLogikanalysator würde die Dateneventuell irreführend interpretieren.Gemäß der Messergebnisse desDSO können Abtastrate, Schwell­wert­ und Filtereinstellungen amLogikanalysator angepasst werden.

Anschließend gilt es, zu analysie­ren, welche Signalleitungen der zuüberwachenden Schaltung relevantsind, was eine sinnvolle Triggerbe­

Logikanalysator und petSD verbunden und bereit zur Messung

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Wissen

dingung ist und welche Taktfre­quenzen erwartet werden.

__IEEE488 Leitungen: 8 Datenlei­tungen D0…D7; 3 HandshakeLeitungen NRFD, DAV, NDAC;3 Steuerleitungen EOI, ATN,IFC. Also insgesamt 14 Kanäle.

__ IEEE488 Handshake: EinSchnittstellenbefehl wird mitATN=1 und EOI=0 eingeleitet

__ IEEE488 Datenrate: Da es sich

um einen asynchronen Bus han­delt, existiert keine konstanteDatenrate.

Die maximale Datenfrequenz liegtbei 1Mhz, wird aber nur bei weni­gen, modernen Gerätekombinatio­nen erreicht. Das langsamste Gerätbestimmt die Geschwindigkeit. Hiermuss man die Datenrate im konkre­ten Fall mit dem DSO feststellen.Die Signalleitungen werden denKanälen des Logikanalysators zu­gewiesen und zur besseren Über­

sicht mit Namen versehen. AlsTriggerbedingung wird eine abstei­gende Flanke auf der SteuerleitungAttention (ATN) gesetzt. Die achtDatenleitungen werden als BUS(HPIB­Data) auf den KanälenA0…A7 definiert. Damit werdenspäter nicht nur die Zustände aufden einzelnen Leitungen, sondernauch das 8bit Datenwort angezeigt(siehe Abbildung). Es ist auch mög­lich, ein Datenwort z.B. $A7 oderDatenbereich $01…$1F auf demBus als Trigger zu definieren.

Messung und Auswertung

Zur Messung wurde der Logikana­lysator Zeroplus C­16128 mit demIEEE488 Bus auf einem petSD Dis­kettenemulator verbunden. Als Bus­controller dient ein CBM 8296. DerLogikanalysator wurde konfiguriertund mit dem petSD verbunden. Da­nach wurde die Messung auf demLogikanalysator gestartet. Auf demCBM 8296 wird ‚catalog‘ zum Ab­ruf des Inhaltsverzeichnisses einge­geben. Der Logikanalysator wartetbis die Triggerbedingung (Beginnder ersten Befehlssequenz abstei­gende Flanke auf ATN) erfüllt ist(senkrechte Linie markiert mit roten‚T‘) und zeichnet dann mit einerSamplerate von konstant 200 kHzdie 14 Signalleitungen auf, bis derSpeicher von 128 kb voll ist. Da einPre­Tigger Bereich von 10% einge­stellt ist, werden auch circa 13kB

Triggerbedingung einstellen

Das Ergebnis der Messung

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Wissen

Daten abgespeichert, die vor Erfül­lung der Triggerbedingung aufge­zeichnet wurden.

Die Messung zeigt deutlich, dassdie erste Befehlssequenz (ATN=0)aus den Zeichen $C0 $D7 $0F be­steht, gefolgt von einem Datenwort$DB. Der Logikanalysator hilft ander Stelle nicht weiter, diese Se­quenz zu interpretieren. Man mussdie Befehlssequenz mit Hilfe einesIEEE488 Manuals/Tutorials deko­dieren. Dazu ist auch zu berücksich­tigen, dass der IEEE488 Bus mit

inverser Logik arbeitet, das heißtLow entspricht True und High ent­spricht False.

Die Befehlssequenz ist also $3F(Untalk), $28 (Listener Address 8),$F0 (Secondary Address 0). Dasheißt, alle Talker auf dem BUS wer­den deaktiviert und die petSD mitder Adresse 8 wird als Listener mitder Sekundäradresse 0 aktiviert.Man kann auch das exakte Zu­sammenspiel der drei HandshakeLeitungen NRFD, NDAC und DAVgut beobachten.

Protokollanalysatoren

Wie man an dieser Stelle sieht, kanndie Auswertung einer Messung mitdem Logikanalysator beliebig kom­pliziert werden. Einige moderneLogikanalysatoren, wie der Zero­plus C­16128, bieten als Hilfe beider Interpretation von Signalproto­kollen Softwareplugins an, die so­genannten Protokollanalysatoren.Diese können Busprotokolle wiez.B. i2C, RS232, USB, oder auchIEEE488 interpretieren. In derAbbildung kann man die IEEE488Busbefehle wie IFC (Interface Cle­ar), MTA (My Talker Address 0)und so weiter direkt in der Paket­und der Diagrammansicht sehen.(jk)

Auswahl eines LogikanalysatorEine umfassende Kaufberatung ist an dieser Stelle ausPlatzgründen nicht möglich. Trotzdem sollen einigeKriterien die Auswahl erleichtern:

Zunächst: LA sind teuer. Wer mit geringem Budgeteinsteigen will, sollte sich nach einem gebrauchten, äl­teren Komplettgerät umsehen oder den Open Work­bench Logic Sniffer ausprobieren. Beim letzterenmuss man aber bereit sein, Aufwand in das Gerät sel­ber zu stecken. Ein Zeroplus LAP­C 16032 z.B. ist fürden schnellen Start eventuell besser geeignet, das Ge­rät ist noch preiswert und verfügt über eine sehr guteSoftware.

Auch früher teure ‚all in one‘ Geräte wie z.B. Tektro­nix 1230 oder Hewlett Packard HP 1662C werdenmanchmal gut erhalten, zu erträglichen Preisen ange­boten. Diese Geräte sind in der Regel den preiswertenneuen Logikanalysator überlegen. Es fehlt allerdingsdie Flexibilität der PC basierten Software.

Bei Geräten, die als Auswerte­ und Anzeigeeinheiteinen PC nutzen, ist die Software zur Darstellung undAuswertung der Messdaten mindestens so wichtig,wie die Hardware des Logikanalysators. Man solltesich die Software vor dem Kauf ansehen und dieBrauchbarkeit beurteilen, besonders wenn es für dieseSoftware keine Alternative gibt. Es gibt aber guteOpen Source Software für ein breites Spektrum vonLogikanalysatoren (siehe Link). Unter Umständen istdie Liste der dort unterstützten Geräte ein Kaufkriteri­um.

Die Geräteparameter Kanalanzahl, Speichertiefe undAbtastrate müssen zu Problemstellung passen. Wennhauptsächlich serielle Interfaces überprüft werden sol­len, kommt man mit 8 Kanälen aus. Will man an 8­BitMikroprozessorschaltungen messen, sind oft schon 16Kanäle zu wenig.

Links

http://www.sigrok.org

Mit einem Protokollanalysator werden die Messergebnisse ausgewertet

Über den Autor

Jürgen Krieg hat 1978 seinenersten Computer gekauft, einenPET 2001. Ein Studium dertechnischen Informatik und dasBasteln an alten 8­Bit Gerätenwaren die Folge. Seit 2014 ist erfolgerichtig Mitglied im VzEkC e.V.

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Wissen

35 Jahre Apple LISA

Orchideen für Miss Lisa

Die Apple LISA war der erste, in nennens­

werten Stückzahlen verfügbare Computer

mit einer grafischen Benutzeroberfläche.

Die LISA erschien im Jahr 1983­ also vor 35 Jah­

ren. Zeit also für eine kritische Würdigung.

Als die LISA am 19. Januar 1983 vorgestellt wurde,sah die Computerwelt anders aus als heute. GrafischeOberflächen waren weit vom Massenmarkt entfernt.Zwar hatte Xerox Anfang der 1970er Jahre in seinerDenkschmiede Palo Alto Research Center (PARC) mitdem Xerox Alto eine Maschine mit einer grafischenBenutzeroberfläche entwickelt. Davon wurden jedochnur etwa 2.000 Geräte gebaut, die nicht an den öffent­lichen Markt verkauft wurden. Das 1981 vorgestellteNachfolgemodell Xerox Star 8010 war erfolgreicher.Er verkaufte sich in den 1980er Jahren etwa 25.000­mal ­ zu einem Preis von 17.000 US­$. Doch davonwar auf dem Massenmarkt wenig zu sehen. Die nor­malen Personal Computer und Homecomputer warenzeichenorientiert, sei es eines der Commodore CBMGeräte, der IBM PC oder einer der vielen Homecom­puter von Atari 800 über Commodore C64 zum Sin­clair Spectrum.

EntwicklungApple Computers, Inc. hatte die Entwicklung der LISAim Jahr 1978 begonnen. Durch eine Kooperation mitXerox erhielt Apple Einblick in die Entwicklungen imXerox PARC. Steve Jobs als damaliger CEO von Applehatte die Entwicklung einer neuen Generation vonComputern mit einer 16­Bit CPU beauftragt. Der 1979von Ken Rothmueller (Hardware) und Bill Atkinson(Software) vorgestellte Prototyp fand aber wenig An­klang bei Jobs. Rothmueller verlor dadurch seinen Jobbei Apple. Steve Jobs drängte darauf, die Erkenntnisseaus Xerox PARC in die LISA zu bringen: DieBildschirmdarstellung in Schwarz auf Weiss, die Icons,Fenstertechnik und vor allem die Mausbedienung wur­den adaptiert. 1980 übernahm Apple 15 Mitarbeitervon Xerox, um das Projekt voranzubringen. Trotzdemmusste das Projekt immer wieder Fehlschläge verkraf­ten, nicht zuletzt wegen Problemen mit den verwende­ten 5¼­Zoll Twiggy Drives. Außerdem erwuchs derLISA Konkurrenz aus dem eigenen Hause. Steve Jobs,1981 aus dem LISA Projekt herausgelobt, engagiertesich in dem von Jeff Raskin initiierten McIntosh­Pro­jekt. Ein gutes Jahr nach der LISA erblickte dann dasErgebnis dieses Projekts, der Macintosh, das Licht derWelt – doch das ist eine andere Geschichte.

InnenansichtenDie Technik der LISA ist für ein Gerät aus den frühen1980er Jahren durchaus ansehnlich: Es verwendet denMotorola 68000 Prozessor, verfügt über eine MMUund ist mit 5,09 MHz getaktet. Der 16­Bit­Datenbusund der 24­Bit­Adressbus haben Zugriff auf einen seri­enmäßigen Arbeitsspeicher von 512 kByte, der sich aufeiner austauschbaren Platine befindet. Es sind zweiPlatinen einsteckbar, Apple lieferte auch 1 MB Modelleaus. Modifikationen der CPU/MMU­Platine ermög­lichten später auch einen Speicherausbau auf 4 MBoder 8 MB RAM. Als Massenspeicher kamen in der ur­sprünglichen Lisa zwei 5¼­Zoll­Diskettenlaufwerkemit jeweils 871 kByte Platz zum Einsatz. Über eineparallele Schnittstelle konnte die bereits vom Apple ///bekannte Festplatte Apple ProFile mit 6 oder 10 MBSpeicherplatz angeschlossen werden. Das 1984 vorge­stellte Modell LISA 2 ersetzte die 5¼­Zoll­Laufwerkedurch ein 400 kByte 3,5­Zoll­Laufwerk. Dafür bietetdie LISA 2 bereits eine interne 10­MB­Festplatte. EineApple ProFile ist bei diesem Modell nicht mehr an­schließbar. Mit dem Erscheinen des Apple Macintoshwurde die LISA 2 mit einigen Modifikationen einezeitlang als Macintosh XL vermarktet. Der Bildschirmzeigt eine Schwarz/Weiss Darstellung ohne Graustufenmit 720x384 Pixeln. Zum Vergleich: Der IBM PCbrachte es zur gleichen Zeit auf bestenfalls 640x200Pixel.

Apple LISA mit zwei Profile Festplatten

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Wissen

Kommerziell ein FlopDer kommerzielle Erfolg der LISA blieb aber aus. Ap­ple hat 150 Mio. US­$ in die Entwicklung investiert,aber nur etwa 100.000 Geräte verkaufen können. Dieslag nicht nur am hohen Preis von etwa 10.000 US­$, inDeutschland gut und gerne 30.000,­ DM. Vielmehr warzwar das Bedienkonzept allen am Markt etabliertenComputern überlegen, aber nicht die Anwendungspro­gramme selbst. LisaWrite beispielsweise erscheint ne­ben etablierten Textverarbeitungen wie WordStar eherals Gimmick denn als ernst zunehmendes Werkzeug.Außerdem fehlte der LISA damals schlicht der Markt­persönliche Computer waren Anfang der 1980er Jahreimmer noch computeraffinen Anwendern vorbehalten.Diese hatten wenig Probleme, mit Controlcodes undSteuerzeichen auf dem Bildschirm klar zukommen.Dem narrensicher zu bedienenden Rechner fehlten alsoschlicht die Narren, der Anwenderorientierung die"Nur­Anwender". Mit dem 1984 erschienenen Macin­tosh merkte Apple das ein zweites Mal. Allerdingsschaffte es der Konzern hier schneller, ein passendesMarktsegment zu definieren: Das Desktop Publishing(DTP). Erst damit begann der wirtschaftliche Erfolgdes Macintosh, wenngleich einige Jahre später als vonSteve Jobs in seiner legendäre Macintosh­Präsentation1984 verkündet. Der Erfolg des Mac war gleichzeitigder Niedergang der LISA. 1985 wurde die LISA abge­kündigt, 1989 verschrottete der Konzern die letztenLagerbestände von 2.700 Geräten irgendwo auf einerMüllkippe in Utah.

PionierleistungTrotz dieses Misserfolgs verdient die LISA als erste,für eine breite Anwenderschar verfügbare Inkarnationeines neuen Bedienkonzepts heute große Achtung.Heute sind grafische Benutzeroberflächen auf beinaheallen Computern zu finden und wurden auch auf vieleklassische Computersysteme portiert. Es lohnt sich da­her, einen Blick auf das LISA Office System (LISAOS) zu werden. Hier zeigen sich Elemente heutigergrafischer Oberflächen schließlich noch beinahe in ih­rer Urform. Übrigens war mit dem Erscheinen desMacintosh auf der LISA 2 mittels MacWorksXL auchder Einsatz der Macintosh System Software (Finder)möglich. Genügend RAM vorausgesetzt, kann eine LI­SA 2 so maximal System 7.5.5 nutzen. Apple hat Ende2017 angekündigt, in 2018 den Quellcode von LISAOS freizugeben.

Reise durch die OberflächeFür Einblicke in LISA OS benötigt man nicht unbe­dingt ein eigenes System­ vielmehr steht mit dem LisaEmulator Project von Ray Arachelian ein leistungsfä­higer und liebevoll gestalteter Emulator zur Verfügung.LisaEm ist für Macintosh unter MacOS X (Intel und

PowerPC), für Windows 32­Bit Systeme und für denRaspberry Pi als Binärpaket verfügbar. Als Toolkit fürdie Oberflächengestaltung wird WxWindows benutzt.So ist eine Zeitreise möglich und man kann die GUI derLISA live erleben.

Die Oberfläche der LISA lässt sich nach den persönli­chen Bedürfnissen einstellen. Sie bietet auch einigeGadgets wie einen Taschenrechner und eine Uhr.

Ein Blick auf den LISA OS Desktop

Die Arbeit mit der LISA ist dokumentenzentriert. Dernormale Arbeitsablauf besteht nicht darin, ein Pro­gramm zu öffnen, Inhalte zu erzeugen, dann einen Da­teinamen zu vergeben und zu speichern. Vielmehrerzeugt der Benutzer durch einen Doppelklick auf eine"Paper"­ Datei eine neue Datei eines bestimmten Typs.Ein Doppelklick auf die Datei startet das dazugehörigeProgramm und öffnet die Datei. Zur Installation neuerProgramme genügt es, irgendwo auf der Festplatteeinen Platz zur Ablage auszusuchen. Die "Paper"­ Dateiist immer mit dem dazugehörigen Programm ver­bunden. Die Verbindung bleibt auch beim Verschiebender Programmdateien an andere Orte erhalten.

Ein Paper vom Stapel nehmen

Dieses Konzept ist übrigens in der Workplace­Shell vonOS/2 ebenfalls umgesetzt. Heutigen Oberflächen fehlt

5050

dieser Mechanismus. LISA OS unterstützt zudem eineinfaches Multitasking. Es lassen sich mehrere Pro­gramme nebeneinander öffnen und benutzen. Dies giltfür alle Anwendungen und nicht nur für Desktop Gad­gets, wie dies beim Macintosh bis zum Multi­Finder inSystem 6 der Fall war. Hier war also LISA OS demMacintosh um einige Jahre voraus.

Anwendungen wie die Textverarbeitung LisaWritesind aus heutiger Sicht spartanisch und konnten auch1983 nicht mit Textverarbeitungen wie WordStar oderauch AppleWorks auf dem Apple //e mithalten. DieBedienung mit Maus, Pulldown­ Menüs und einemWYSIWYG Konzept waren aber für die Masse derAnwender völlig neu.

Die Textverarbeitung LisaWrite

Jede LISA besitzt eine Seriennummer im ROM, dievon LISA OS ausgelesen werden kann. Beim Kopierenvon Programmen von den Original­Programmdisket­ten auf eine Festplatte der LISA werden die Diskettenmit dieser Seriennummer markiert. Dadurch lassensich einmal benutzte Disketten nicht mehr auf eineranderen LISA benutzen– ein einfacher Kopierschutz.

Dateien erhalten einen Kopierschutz

Die LISA taugt auch durchaus als serielles Terminalund damit als Anbindung an Mainframes oder Mini­computer der 1980er Jahre. Durch die Terminalemula­tion von MacTerminal wird die LISA zum wohl

teuersten Weg, seriell auf einen solchen Rechner zuzu­greifen.

Wer also einmal an den den Ursprung grafischer Benut­zeroberflächen zurückkehren möchte, kann mit dem Li­saEm viele interessante Stunden erleben. Einige LISAssind auch öffentlich zu bewundern, so im OldenburgerComputermuseum oder im Heinz Nixdorf Forum Pa­derborn. Und wer weiß­ vielleicht wird auch auf derClassic Computing eine LISA zu sehen sein.

Die LISA Terminalemulation

Der Titel dieses kleinen Berichts ist übrigens eine An­spielung auf den Artikel "No Orchids for Miss Lisa"von Ulrich Stiehl im "Peeker" Heft 07/1985. Dort spe­kuliert der Autor über die Gründe der mangelnden Ak­zeptanz der LISA und kehrt die Vorteile des Apple IIhervor. Allerdings wird das Potenzial des neuen Be­dienkonzeptes nicht erkannt.

Heute ist die GUI nicht mehr wegzudenken. Die LISAwar der Wegbereiter dieser Technik. Wer also dieGelegenheit hat, eine LISA live zu erleben, sollte sienutzen. (gb)

Links:

http://lisa.sunder.net

https://de.wikipedia.org/wiki/Apple_Lisa

http://blog.hnf.de/apple­lisa­aus­der­tiefe­geholt

Wissen

5151

Wissen

Werbeanzeige für die Lisa

Das Innenleben der LISA ist mo­dular aufgebaut. Links ist derBlick in das geöffnete Gehäusezu sehen. Nach Lösen der Befes­tigungen lässt sich der Träger mitdem CPU Board, dem Schnitt­stellen­Board und den beidenSpeichermodulen einfach her­ausziehen (Bild unten). Rechtsauf der hinteren Platine ist derMotorola 68000 Prozessor zu se­hen.

5252

CPU Simulation

Little Man Computer

Moderne Prozessoren arbeiten mit sehr

komplexen Instruktionen, parallelisieren

die Abarbeitung von Programmen, füh­

ren Befehle spekulativ durch und kennen viele Me­

chanismen zur Unterstützung von Multitasking und

virtueller Speicherverwaltung. Einfach zu verste­

hen sind sie gewiss nicht. Wer einmal nachvollzie­

hen möchte, wie ein Prozessor arbeitet, kann dies

besser mit einer vereinfachten Simulation tun.

Eine solche Simulation ist der "Little Man Computer"LMC. LMC ist eine abstrakte, stark vereinfachendeSimulation der Grundzüge eines Computers. Er sollauch Laien ermöglichen, die Arbeitsweise eines Com­puters nachzuvollziehen. LMC wurde im Jahr 1965von Stuart Madnick entwickelt.

Es existieren verschiedene Implementierungen desLMC. Einige sind online zu benutzen, andere könnenals Java­Programme auf dem eigenen Rechner ablau­fen. Unten sind ein paar Links zum Download vonLMC Programmen angegeben, weitere lassen sichsicher schnell mit der Suchmaschine des Vertrauensentdecken.

Was macht den LMC nun so interessant? Zunächst–der LMC besitzt nur sehr eingeschränkte Ressourcen.Der Arbeitsspeicher verfügt nur über 100 Speicherstel­len (00 – 99). Ähnlich reduziert ist der Befelsumfang:Der LMC kennt nur 11 Befehle.

Dennoch lässt sich damit eine ganze Menge anfangen.Zusammen mit Sprungmarken (Labeln) sieht eineinfaches Assemblerlisting und übersetztes Programm

in einem Javescript Simulator dann so aus wie im Bildunten. Eine sehr schöne Simulation ist auch dies vonTim Street (siehe Links). Dort ist auch ein LMC Pro­gramm verfügbar, das zwei Zahlen addieren, subtrahie­ren, und dividieren kann, die Wurzel einer Zahl ziehenund weitere Operationen ausführen kann! Aufgrund derEinfachheit lassen sich Simulatoren leicht in C oder an­deren Sprachen erstellen. (ps)

Links

https://peterhigginson.co.uk/LMC

http://superdecade.blogs­pot.co.uk/2016/10/the­most­im­pressive­little­man­computer.html

http://www.d.umn.edu/~gshu­te/cs3011/LMC.html

Befehlssatz des LMC

Wissen

5353

Software

Zum Abtippen

Apple ZahlenmemoryDas Programm "Zahlenmemory" ist ein kleines Spiel,das dem Prinzip von "Senso" nachempfunden ist: Einezufällige Ziffer wird angezeigt und dazu wird ein kur­zer Ton gespielt, wobei die Tonhöhe von der angezeig­ten Zahl abhängt. Danach wird der Bildschirm gelöschtund man muss die angezeigte Zahl eingeben. Nun zeigtder Computer zwei Zahlen: Die erste Ziffer ist gleich,die zweite ist neu. Jetzt muss der Spieler diese zweiZahlen eingeben. So geht es weiter, bis der Spielereinen Fehler macht. In diesem Fall zeigt der Computerdie korrekte Folge an und das Spiel startet neu.

Die Umsetzung für den Apple ][ hat eine Besonderheit:Applesoft BASIC kennt keinen Befehl, um Töne aus­zugeben, sondern kann nur einen "Beep" erzeugen. Umdie Töne an die verschiedenen Ziffern anzupassen,nutzt das Programm eine kleine Routine in Ma­schinensprache. Die Routine wird von BASIC aus inden Speicher des Apple an Adresse 768 (oder in Hex$300) geschrieben, ein Speicherbereich, der vom BA­SIC nicht verwendet wird.

ProgrammdetailsZeile 15: Hier wird ein Array mit 50 Positionen defi­niert, in welchem die Zahlenfolge gespeichert wird.

Zeile 20: Schreibt das Maschinenspracheprogramm inden Speicher

Zeile 30­60: Es wird eine Zahl zufällig erzeugt und indas Array geschrieben und dann zur Ausgabe gesprun­gen.

Zeilen 65­150: Prüfung, ob die Zahl richtig war: Wennja, wird die nächste Zahl erzeugt, wenn nein, startet dasProgramm neu.

Zeile 500­580: Hier erfolgt die Ausgabe der Zahlenrei­he mit Tönen. Dazu wird der Wert MEM(H) um­gerechnet und in die Speicherstelle 774 (Hex: $306)geschrieben.

Die Assembler­RoutineDie wichtigste Zeile beginnt bei $302: hier wird eineinzelnes Knacken im Lautsprecher des Apple erzeugt.Die Zeilen darum herum sind zwei ineinander ver­schachtelte Schleifen. Die Schleife des Y­Registerssorgt dafür, das der Ton lange zu hören ist, die X­Schleife bestimmt die Tonhöhe. Und hier kommt dieSpeicherstelle $306 ins Spiel. Sie enthält den Startwertfür die X­Schleife. (je)

10 REM ZAHLENMEMORY

15 DIM MEM(50)

20 GOSUB 900

25 I=0

30 Z=INT ( RND (1) * 9 )

40 I=I+1

50 MEM(I)=Z

60 GOSUB 500: REM AUSGABE

65 FOR H=1 TO I

70 GET A

74 POKE 774,20 + MEM(H) * 10

76 CALL 768

80 IF A=MEM (H) THEN GOTO 130

86 PRINT A;"­>";

90 PRINT "FALSCH!"

100 PRINT "DIE KORREKTE FOLGE IST:"

105 FOR H = 1 TO I

110 PRINT MEM(H);" ";

113 NEXT

115 INPUT A$

120 RUN

130 PRINT A;" ";

140 NEXT

150 GOTO 30

500 REM AUSGABE

505 HOME

510 FOR H = 1 TO I

520 PRINT MEM(H);" ";

522 POKE 774,20 + MEM(H) *10

524 CALL 768

530 NEXT

540 PRINT

550 FOR H = 1 TO 1000

560 NEXT

570 HOME

580 RETURN

900 FOR I=768 TO 781

910 READ CODE

920 POKE I,CODE

930 NEXT

940 RETURN

1000 DATA

160,0,173,48,192,162,32,232,208,253,200,16,24

5,96

Assemblerlisting (nicht abtippen, Hexdump ist

in Zeile 1000)

0300­ A0 00 LDY #$00

0302­ AD 30 C0 LDA $C030

0305­ A2 28 LDX #$28

0307­ E8 INX

0308­ D0 FD BNE $0307

030A­ C8 INY

030B­ 10 F5 BPL $0302

030D­ 60 RTS

Über den Autor

Jochen Emmes ist Diplom­Physiker und seit 1995hauptberuflich als Anwendungsentwickler undSystemadministrator angestellt.

5454

Kurz vorgestellt

Mein liebstes Sammlerstück

Kleine Rechenhilfen

Taschenrechner gibt es schon seit Ende der

1960er Jahre und haben sich seit dem sehr

schnell verbreitet. Im Bereich der klassi­

schen Computer gibt es für diese Geräte einen

großen Liebhaberkreis.

Sehr bekannt wurden in den 70er Jahren die pro­grammierbaren Taschenrechner von HP und Texas In­struments. Solche Rechner konnten schon kleineProgramme auf Magnetstreifen oder Microcassettenspeichern.

Funktionen, die heutzutage bei einen Taschenrechnerder Standard sind, sucht man auf den Modellen derfrühen Jahre meist vergeblich. Damals gab es oft nurdie vier Grundrechenarten­ die Dinger wurden in denUSA immer „four­banger“ genannt. Aber gerade dasmacht diese Geräte interessant. Da der Übergang vomTaschenrechner zum Pocket­Computer fließend ist, istauch die Vielfalt riesig. Für Sammler solcher Rechnergibt es eine sehr große Auswahl an Herstellern undModellen. Besonders gut gefallen mir persönlich dieTaschenrechner mit Digitron Displays (Vakuum­ Fluo­reszenzanzeige).

Besonders erfreulich ist es, wenn bei dem alten Ta­schenrechner noch die Anleitung und eventuell dasoriginal Etui dabei ist. Zudem macht es auch Spaß, mitden Geräten zu rechnen. Es muss ja nicht immer das

Smartphone sein, das man für schnelle Berechnungennutzt. Wer mehr über Taschenrechner und Rechenma­schinen wissen möchte, der kann sich auf der Seite vonFritz Gallwitz umfangreich über Hersteller, Modelleund Technik informieren. (bb)

Links

http://www.schlepptops.de

SHARP Rechner aus der EL­Reihe aus der ELReiheder 1980er Jahre.

Triumph­Adler mit Digitron­Display

Tandy Radio ShackRechner

Olympia CD76S

Über den Autor

Björn Benner ist 1. stv. Vorsitzender desVzEkC e.V. und begeisterter Sammler.

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CP/M Quick Reference Card

Allgemeines zu CP/M

Diskettenwechsel

Nach jedem Diskettenwechsel ist mit Ctrl­C einWarmstart erforderlich. Ohne Warmstart ist dieDiskette schreibgeschützt.

Residente CP/M Befehle

DIR

Inhaltsverzeichnis einer Diskette ausgeben.Beispiele:

Alle Inhalte von Laufwerk A:

DIR A:

Alle COM Files auf Laufwerk A:

DIR A:*.COM

ERA

Löscht die angegebene Datei. Beispiele:

Alle Dateien auf A: löschen:

ERA A:*.*

Dateien A.TXT und B.TXT löschen:

ERA A.TXT B.TXT

REN

Umbenennen einer Datei. Beispiel:

FOO.COM in BAR.COM umbenennen:

REN B:FOO.COM = B:BAR.COM

TYPE

Inhalt eine ASCII Datei ausgeben. Beispiel:

Datei BOB.TXT ausgeben:

TYPE BOB.TXT

SAVE

Speichert den Inhalt des Arbeitsspeichers in einerDatei ab. Beispiel:

5 Blöcke mit je 256 Byte ab Adresse 0x100 in derDatei DUMP.DAT speichern:

SAVE 5 DUMP.DAT

Die Anzahl ist als Dezimalzahl anzugeben.

STAT

Überprüfung oder Veränderung vonSystemeigenschaften. Beispiele:

freien Speicherplatz und Schreibzustand der Diskin Laufwerk B:

STAT B:

Übersicht der Benutzerbereiche:

STAT USR:

Zuordnung der logischen Kanäle zu Geräten aus:

STAT DEV:

Einen logischen Kanal mit einem Gerät verbinden:

STAT kanal: = gerät

Kanäle sind

CON: Konsole (also Tastatur und

Bildschirm)

LST: Drucker

PUN: Lochstreifenstanzer

RDR: Lochstreifenleser)

Erlaubte Geräte sind

CON: => TTY: CRT: BAT: UC1:

LST: => TTY: CRT: LPT: UL1:

PUN: => TTY: PTP: UP1: UP2:

RDR: => TTY: PTR: UR1: UR2

Speicherplatz, Sektoren usw. der Laufwerkeanzeigen:

STAT DSK:

Größe der Dateien FOO.TXT und BAR.TXTanzeigen:

STAT FOO.TXT BAR.TXT

Datei FOO.TXT schreibschützen:

STAT FOO.TXT $R/O

Schreibschutz von Datei FOO.TXT aufheben:

STAT FOO.TXT $R/W

Datei ALICE.COM als Systemdatei verstecken:

STAT ALICE.COM $SYS

Systemdatei ALICE.COM wieder sichtbarmachen:

STAT ALICE.COM

PIP

PIP steht für Peripheral Interchange Program.Es dient zum Kopieren und Drucken. PIP ohneParameter eröffnet einen Prompt, an demAktionen direkt und nacheinander aufgerufenwerden können.

Kopieren aller Dateien von Laufwerk A: aufLaufwerk B:

PIP B: = A:

Alle COM Dateien von B: nach A: kopieren:

PIP A: = B:*.COM

Datei FOO.TXT auf dem logischen Kanal LST:ausgeben:

PIP LST: = FOO.TXT

(noch PIP)

Liste weiterer Optionen für PIP, jeweils amEnde des Aufrufs, z.B. PIP LST: = FOO.TXT[N2]

[B] Block mode transfermit XON/XOFF

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[E] Echo, alle gelesenen Zeichen auf demBildschirm ausgeben (nur für ASCII­Dateiensinnvoll)

[H] Hex Modus

[N] Zeilennummerierung.

[N2]dto. mit führenden Nullen und TAB.

[O] Object file transfer, Ctrl­Z (Dateiende) wirdignoriert

[Pn] Seitenvorschub nach n Zeilen

[R] Systemdateien lesen

[V] Verify, Kopie wird auf korrekteÜbertragung geprüft (nur Disk)

[W] Read only einer Datei ignorieren

SUBMIT

Stapeldateien verarbeiten, ein Kommando proZeile. Extension muss .SUB sein, z.B. BOB.SUB

SUBMIT BOB.SUB

Kommentarzeilen beginnen mit einem Zeichen«».,: — ?*[]

Aufrufparameter beginnen mit Dollarzeichen undsind nummeriert, also $1 $2 usw.

Variable = $1..

Fehlermeldungen

Die ausführbare Datei ALICE.COM wurde nichtgefunden:

ALICE?

Eine angebene Datei ist nicht vorhanden:

NO FILE

Ein beim Kopieren angebener Zielname ist schonvorhanden:

FILE EXISTS

Die Diskette ist voll:

NO SPACE

Im Laufwerk A: liegt keine Diskette oder dasLaufwerk existiert nicht:

Bdos Err on A:

Die Zieldatei in Laufwerk A: ist schreibgeschützt:

Bdos Err on A: FILE R/O

Die Diskette in Laufwerk B: ist defekt:

Bdos Err on B: BAD SECTOR

Die Diskette in Laufwerk B: ist schreibgeschütztoder der Warmstart mit Ctrl­C beimDiskettenwechsel wurde vergessen:

Bdos Err on B: R/O

ED

Texteditor, Aufruf z.B. mit ED FOO.TXT.

Kommandos:

E ED beenden und speichern

O ED abbrechen, mit Originaldatei weiter

Q ED verlassen, ohne zu speichern

I Text einfügen, Ende mit Ctrl­Z

Is String s am Pointer einfügen

H Editieren beenden und Pointer anDateianfang

nA n Zeilen an den Buffer anhängen

nW Schreibe die obersten n Zeilen in dieAusgabedatei

nX Schreibe die nächsten N Zeilen in eine DateiX$$$$$$$.LIB

Rfn Datei fn.LIB in Buffer einlesen

B Pointer an Dateianfang

­B Pointer an Dateiende

nC Pointer n Zeichen voran

nL Verschiebe Pointer um n Zeilen

n n Zeilen voran

– eine Zeile zurück

nP nächste n Seiten anzeichen (23Zeilen/Seite)

nD n Zeichen ab Pointer löschen

nK Lösche n Zeilen ab Pointer

nFs finde das n. Auftreten des Strings s

nSx^Zy Ersetze den String x durch y an dennächsten n Fundstellen

nT Gebe n Zeilen aus

U Tausche Klein­ gegen Grußbuchstaben beinächster Eingabe

V Zeilennummern erzeugen

nMxFühre Kommandostring n n­mal aus

n:x n Zeilen vor und Kommando x ausführen

n::mx Zu Zeile n springen undKommando x von aktueller Zeile bis Zeile mausführen

Seite heraustrennen, Zick/Zack falten und

neben den CP/M Rechner legen

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Vereinsleben

Liebe Leser des LOAD Magazins,

liebe Vereinsmitglieder des VzEkC e.V.

Ein Ehrenamt ist eine Aufgabe, die der Gemeins

chaft und Gesellschaft zugute kommt und freiwi

llig

übernommen wird. DieseAufgabe wird in der Fre

izeit unentgeltlich und über einen längeren Zeitra

um

wahrgenommen. Viele Menschen üben ihre ehren

amtliche Tätgkeit in gemeinnützigen Vereinen au

s.

Mittlerweile ist jeder dritte Bundesbürger Mitglie

d in einem eingetragenenVerein. Im Jahr 2017 wa

ren

fast 15 Mio. Menschenin Deutschland mehr al

s nur Mitglieder, sondern haben ehrenamtlich

eine

Funktion ausgeübt und unzählige Stunden an frei

williger Arbeit erbracht.Das zeigt, wieviel Bedeu

tung

in Deutschland das ehrenamtliche Engagement

für die Gesellschaft besitzt. Ehrenämter verge

ben

Sportvereine, soziale Einrichtungen, kirchliche Or

ganisationen und eben auch kleine, besondere The

men

vertretende Vereine wie unserer eingetragener Vere

in, der Verein zum Erhaltklassischer Computer e.V

.

Ehrenamtliche Tätigkeitlebt vom Engagement einzelner M

enschen, die aus einemstarken Interesse

heraus handeln. Diese Arbeit ist freiwillig­ sie w

ird nicht bezahlt und wird neben dem Beruf und

den

familiären Verpflichtungen erbracht. Sie kann nic

ht eingefordert werden.Sie bemisst ihren Wert n

icht

nicht wie eine gekaufte Dienstleistung in erster Lin

ie am Ergebnis, sondernam Tun an sich. Gerade

das

macht sie besonders wertvoll und besonders hierfü

r verdient sie Dank und Anerkennung.

Daher ist es an dieser Stelle an der Zeit, einmal

allen Vereinsmitgliedernzu danken, die in so vie

len

freiwilligen Stunden im vergangenen Jahr für unse

ren Verein tätig waren. Wir haben im Jahr 2017 vi

ele

Veranstaltungen durchgeführt, um unseren Verein u

nd unser Hobby der Öffentlichkeit vorzustellen un

d es

gemeinsam auszuüben. Ich denke hier an Tradition

sveranstaltungen wie dasWaiblinger Usertreffen, d

as

2017 zum 13. Mal stattfand, aber auch an junge Treffen wi

e die Treffen im Kölner Raum (Brühl), in

Wolfsburg, in Hannover,in Augsburg und viele w

eitere. Auch die Präsenzauf Messen darf hier nic

ht

vergessen werden – sowohl auf der Stuttgarter M

esse "Modell + Technik"als auch auf der Gamesc

om

waren wir vertreten. Und natürlich darf unser jä

hrliches, großes Vereinstreffen und der ursprüngl

iche

Grund zur Vereinsgründung nicht unerwähnt bleib

en: Die "Classic Computing", die 2017 zusammen

mit

dem Vintage Computer Festival Berlin stattfand. H

ier haben die Vereinsmitglieder nicht nur wertvo

lle

Beiträge zu einer kuratierten Ausstellung geliefer

t und über 2.000 Besuchern interessante Projekte

im

Retrocomputing­Bereichvorgestellt. Auch bei d

er Logistik der Gesamtveranstaltung haben uns

ere

Mitglieder tatkräftig geholfen. Möglich wird das

durch die hohe Kompetenz unserer Mitglieder –

ich

denke da insbesonderean unsere ausgebildeten Elektromeister, die jede

s Jahr für eine sichere

Stromversorgung der Exponate auf der Classic Com

puting sorgen.

Aber nicht nur die Veranstaltungen allein mache

n unsere Aktivität aus. Vielmehr sind wir durch

das

Forum ( https://forum.classic­computing.org ) und

unsere Webseite ( http://www.classic­computing.de

)

ständig präsent und aus aller Welt erreichbar. Viel Zeit verbringe

n unsere Mitglieder hiermit

Diskussionen und gebenHilfestellungen zu allen m

öglichen Themen rund umklassische Computer. Auc

h

hierfür sei ausdrücklichgedankt. Und auch die t

echnische Pflege dieserPräsenz kostet viel Zeit

, die

ebenfalls ehrenamtlich erbracht wird. Und zu gu

ter Letzt: Das Heft, dasSie hier in Händen halte

n, ist

selbst das Ergebnis vielerStunden freiwilliger Arbe

it.

Für das laufende Jahr und die kommenden Jahre

werden die Aufgaben nicht weniger und ich bin m

ir

sicher, dass auch weiterhin viele engangierte Mitglie

der diesen Verein tragenwerden. Ich freue mich

darauf, dies miterlebenzu können, auch wenn

dann ein Anderer als Vorsitzender die Geschicke

des

Vereins lenken wird.

Ihr Roman Seewer

(1. Vorsitzender VzEkC e.V.)

Einmal Danke sagen...

5858

Vereinsleben

Classic Computing in der Heide

Das Computermuseum Visselhövede

Um in einem Eindruck von

der Vielfalt der Compu­

terwelt zu bekommen,

muss man nicht nach München

oder Paderborn reisen. Compu­

termuseen finden sich auch in

anderen Städten– und manchmal

auch an Orten, an denen man es

nicht vermuten würde.

Die Lüneburger Heide ist eineLandschaft im Norden Deutsch­lands, die vor Jahrtausenden durchRodung und Bewirtschaftung ent­standen ist. Sie zieht sich aus demDreieck der Autobahnen A1, A7und A27 in Richtung Osten bis zurStadt Lüneburg südwestlich vonHamburg. Die Lüneburger Heideist als Freizeit­ und Urlaubspara­dies bekannt. Wer nun meint, hiergäbe es nur Schafe und DieterBohlen und für Freunde klassischerComputer nichts zu entdecken, derirrt sich. Am Westrand dieses Ge­biets liegt der Ort Visselhövede.

Ein Abstecher dahin lohnt sich, dennin der ehemaligen Zündholzfabrikfindet sich ein beeindruckendesComputermuseum.

Der seit 2012 bestehende Verein"Forum für Computer­Geschichte"mit Sitz in Rothenburg betreibt die­ses Museum seit 2013. Ziel des Ver­eins ist es, durch Unterhaltung einesMuseums und Ausstellungen dieWissenschaft und Forschung, Bil­dung und Erziehung sowie Kunstund Kultur zu fördern. Hierzu habendie Mitglieder eine große Sammlungan Homecomputern, mittlererDatentechnik und Großrechnern zu­sammengetragen. Anders als in an­deren Museen liegt der Schwerpunktdieser Sammlung auf Systemen ausdem Rechenzentrumseinsatz.

Das Rechenzentrum

Um diese in einem passenden Rah­men präsentieren zu können, wurdeein Raum als Rechenzentrum einge­richtet. Hinter dem Leitstand sind

betriebsbereite Systeme aufge­baut. Auf der linken Seite findensich viele HP­UX Maschinen,rechts davon stehen Unisys e­Ac­tion­Server in den Racks, außer­dem HP XP256, Solbourne, IBMRS6000, SGI Challenge XL undSUN Sparc Server 490.

In einem weiteren Raum ist eineIBM AS/400 Anlage aufgebaut.Das Gerät diente bei seinem Vor­besitzer lange Zeit als Anschau­ungsobjekt. Nach der Übernahmedieses System durch den Vereinstellte sich zunächst heraus, dasseine Festplatte ausgefallen warund der Rechner nicht mehr boo­tet. Im Frühjahr 2016 gelang danneine erste „Inbetriebnahme“durch einen AS/400 Experten. Daes sich bei diesen Maschinen um

5959

Vereinsleben

Produktionsmittel handelt, sind Be­trieb und Wartung streng hierar­chisch organisiert und unterliegenstrikten Lizenzbestimmungen. Daserleichtert die Wiederherstellungeines solchen Objektes nicht. Mitt­lerweile läuft die Maschine wiederund kann im Betrieb bewundertwerden. Ausdrucke sind mit einemTwinax­Drucker vom Typ IBM4224 möglich. Die Datensicherungder AS/400 erfolgt mittels einigerSLR5 Tapes mit einem Streamer.

Ebenfalls vertreten sind mehrereDEC Systeme wie VAXStationsund Microvax­ Rechner.

Homecomputer und mehr

In weiteren Räumen präsentiert dasMuseum verschiedene Homecom­puter wie Commodore C64 undAmiga, Atari­Systeme und AppleII­Modelle, aber auch weniger be­kannte Modelle wie Rechner vonTriumpf Adler. Viele Rechner sindeinsatzbereit und können "hands­on" benutzt werden.

Die Ausstellung macht in der 8­BitArä aber nicht halt. In anderenRäumen sind viele IBM PC­Syste­me und Kompatible zu sehen. Hier

kann man insbesondere verschiedeneCompaq­Modelle bewundern. AuchApple Macintosh­Systeme sind zusehen, angefangen von den erstenWürfel­Macs über Performa­Modellebis hin zu iMacs aus verschiedenenGenerationen.

Besonders beeindruckend ist eineRegalwand im Eingangsbereich,zeigt sie doch auf Laptops undNotebooks unterschiedlichsterHersteller die geschichtliche Ent­wicklung von Microsoft Windowsvon den frühen Versionen bisheute.

Besucher sind willkommen

Der Verein richtet die Räume zurZeit noch ein. Bei den Exponatenstehen noch viele Restaurationenan. Aus diesem Grunde könnennoch keine festen Öffnungszeitenangeboten werden. Aber die Mit­glieder treffen sich jeden Sams­tag im Museum ab 14:00 Uhr imMuseum Visselhövede, CellerStraße 1. Sie lassen gern Besucherüber die Schulter schauen.

Links

www.computermuseum­vissel­hoevede.de

Ein Blick in das Rechenzentrum. Das Sillicon Graphics Modell hatlange im Deutschen Elekronensynchrotron in Hamburg bei der Suchenach Elementarteilchen geholfen.

Laptops zeigen die Geschichte der PC Betriebssysteme

6060

Service

Der Verein über sich

Vereinsmeierei ist ja nicht so jedermanns Sache.Aber der Verein zum Erhalt klassischer Computerhebt sich auch hier ganz positiv von der Masse ab –und beimAufgabengebiet ja sowieso.

Wir vereinen im VzEkC e.V. viele Hunderte klassi­sche Computer­Systeme. Darunter die allseits be­kannten Homecomputer der 80er, wie denCommodore C64, den Atari 800 XL oder denSchneider CPC. Aber auch ausgefallenere Modellesind bei uns zu finden – und nicht nur Homecom­puter.

Bürorechner aller möglicher Hersteller, ausgeklü­gelte Konzepte für tragbare Rechner und natürlichfür die Kurzweiligkeit auch die Spielekonsolen der70er, 80er und 90er finden bei uns ein Zuhause.

Der Verein wurde übrigens schon 2003 gegründetund ist seit 2007 als gemeinnützig eingetragen. DieMitgliedschaft im Verein ist ziemlich günstig.Schon einmal deshalb, weil wir keine Aufnahme­gebühr für Neumitglieder verlangen.

Für gerade einmal 3 Euro im Monat kann man or­dentliches Vereinsmitglied sein und hat dann vieleVorteile. So kann man bei der Classic­Computing­Veranstaltung kostenfrei teilnehmen, erhält ver­günstigten Eintritt auf einigen Messen und Ausstel­lungen, hat erweitere Zugriffsrechte imVereinsforum, kann an der vereinsinternen Auktionfür Hardware teilnehmen und vieles mehr.

Auf ins Forum!

Im Vereinsforum diskutieren wir über dies und das,helfen bei Rechner­Problemen und haben eine guteZeit!

Die aktuelle Vereinssatzung findet man direkt aufunserer Homepage unter

http://www.classic­computing.de/der­verein/

Und den Aufnahmeantrag findest du auf der nächs­ten Seite. Wir freuen uns auf dich!

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Aufnahmeantragzur Mitgliedschaft im Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V.

Persönliche AngabenBitte ankreuzen, welche Daten im geschützten Vereinsbereich anderen Vereinsmitgliedern angezeigt werden dürfen.

Nachname __________________________________________________________Vorname __________________________________________________________Straße, Nr. __________________________________________________________PLZ, Ort __________________________________________________________Telefon Festnetz __________________________________________________________Telefon Mobil __________________________________________________________Geburtsdatum ____ . ____ . ________Emailadresse __________________________________________________________Bild

Nickname im Vereinsforum __________________________________________________________Lieblingscomputer __________________________________________________________

Ich möchte Mitglied im Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V. werden

Als ordentliches Mitglied (Beitragssatz 3,­ € pro Monat)Als ordentliches Mitglied mit reduziertem Beitragssatz (Beitragssatz 2,­ € pro Monat)Schüler(in), Student(in, Auszubildene(r), Behinderte(r), Rentner(in), Kopie des entsprechenden Nachweises liegt bei

Als Fördermitglied zum Beitragssatz von _____ € pro Monat(ohne Stimmrecht in der Mitgliederversammlung) (Beitragssatz ab 1,­ € pro Mnat, nur ganze Zahlen)

Die Satzung des Vereins habe ich gelesen und anerkannt.

Der Mitgliedsbeitrag wird per Lastschrift jährlich am 01. Mai von meinem Konto abgebucht. Fällt dieser nicht aufeinen Bankarbeitstag, erfolgt der Einzug am unmittelbar darauf folgenden Bankarbeitstag. Kosten, die dem Vereindurch Rücklastschriften entstehen, ersetze ich in vollem Umfang.Unsere Gläubiger­ID lautet DE26ZZZ00000029862. Die Mandatsreferenznummer ist die neueVereinsmitgliedsnummer und kann im Benutzerprofil im Forum nachgesehen werden.

IBAN ____________________________________________________________________BIC ____________________________________________________________________Kontoinhaber ____________________________________________________________________

________________________________________________________________________________Ort, Datum, Unterschrift (Bei Minderjährigen Unterschrift eines Erziehungsberechtigten)

Service

Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V.

c/o Roman Seewer (1. Vorsitzender)Achslenstrasse 39016 St. Gallen (Schweiz)

info@classic­computing.deFax: +41 (0) 71 280 00 18

6262

Impressum

Herausgeber

Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V.c/o Roman Seewer (1. Vorsitzender)Achslenstrasse 3CH­9016 St. GallenTelefon: +41 712801251

ISSN für die Printausgabe: 2194­3567ISSN für die PDF­Ausgabe: 2194­3575

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Georg Basse (V.i.S.d.P.)Telefon: +49 5723 9865 700redaktion@load­magazin.de

Redaktion

Georg Basse, Peter Sieg

Autoren dieser Ausgabe

Georg Basse (gb), Björn Benner (bb), Christian Dirks (cd), Helmut Haake(hh), Jochen Emmes (je), Roman Seewer (rs), Peter Sieg (ps), Herwig Solf(hs), Jonas (js), Marcus Nothelfer (mn), Jürgen Krieg (jk)

Cover­Foto

Georg Basse

Grafik | Gestaltung | Druck

Gestaltung:Verein zum Erhalt klassischer Computer e.V.Druck: Flyeralarm.de, 1.Auflage 2018 (1.000) [1509]

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Preis

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Vorschau

Nach der LOAD istvor der LOAD —Das bringt LOAD#5

Titelthema EmulationNicht alle historisch interessanten klassischen Com­puter sind noch verfügbar. Gerade frühe Systemesind auf dem Gebrauchtmarkt nur noch für hohePreise erhältlich. Einige Systeme sind sogar völligverschwunden und nur noch in Museen zu finden–meist auch noch defekt. Die Emulation dieser Syste­me hilft, ihre Technik zumindest teilweise der Nach­welt zu erhalten.

Hardware­Emulatoren

Wir stellen spezielle Hardware vor, die der Nachbil­dung eines oder mehrerer klassischer Computerdient. Auch die Grundlagen kommen nicht zu kurz.

Software­Emulatoren

Viele klassische Computer werden durch spezifischeSoftware nachgebildet. Wie man diese installiert undbetreibt und wo die Grenzen dieser Lösungen liegen,untersuchen wir in Schwerpunktartikeln.

Virtual Box und QEMU

Allgemeine, verbreitete Desktop Virtualisierungslö­sungen erweisen sich als vielseitig verwendbar. Wirstellen Lösungen jenseits von VMWare vor und zei­gen ihren Nutzen für den Betrieb alter Betriebssyste­me auf.

Außerdem:Neuigkeiten, Terminkalender, Rückschau auf Veran­staltungen, Interviews, Hard­ und Softwareberichte,Spielevorstellungen und, und, und!

Sind das auch Ihre Lieblingsthemen? Dann her

mit den Artikeln! redaktion@load­magazin.de

LOAD#5 erscheint im April 2019

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