Die ägyptische Revolution: Klassische Revolution oder Aufstand neuer Art?

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LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT GESCHWISTER-SCHOLL-INSTITUT FÜR POLITIKWISSENSCHAFT SEMINAR: DIE ARABISCHE REVOLUTION UND IHRE AUSWIRKUNGEN AUF POLITIK UND GESELLSCHAFT DOZENTIN: DR. RENATE STRASSNER WINTERSEMESTER 12/13 Die Ägyptische Revolution – eine traditionelle Revolution oder eine moderne Art von Aufstand? Samira Cheurfi (5. Semester) HF: Kommunikationswissenschaft NF: Politikwissenschaft

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LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT GESCHWISTER-SCHOLL-INSTITUT FÜR POLITIKWISSENSCHAFT

SEMINAR: DIE ARABISCHE REVOLUTION UND IHRE AUSWIRKUNGEN AUF POLITIK UND GESELLSCHAFT

DOZENTIN: DR. RENATE STRASSNERWINTERSEMESTER 12/13

Die Ägyptische Revolution – eine traditionelle Revolution oder eine moderne Art von Aufstand?

Samira Cheurfi (5. Semester) HF: Kommunikationswissenschaft

NF: Politikwissenschaft

Inhaltsverzeichnis

Einleitung...............................................................................................................................................1

Die Ursachen.......................................................................................................................................2-9

Klassenbewusstsein............................................................................................................................2

Identitätsverlust...............................................................................................................................2-4

Ökonomischer Aufschwung bei ungleichem Ressourcenzugang…………………………………………………..5-6

Fehlende Synchronisation von sozialen Ansprüchen und politisch reformerischer Tätigkeit…………6-7

Privilegierung und Klientelismus…………………………………………………………………………………………………....8

Das Führerprinzip……………………………………………………………………………………………………………………………8

Der Verlauf……………………………………………………………………………………………………………………………………9-11

Initiierung…………………………………………………………………………………..…………………………………………………..9

Zyklischer Revolutionsverlauf………………………………………………………………………………………………………….9

Evolution der Führerrolle………………………………………………………………………………………………………...10-11

Fazit………………………………………………………………………………………………………………………………………………….12

Bibliographie……………………………………………………………………………………………………………………………….13-17

Anhang……………………………………………………………………………………………………………………………………….18-24

Einleitung

Im Rahmen der Analyse der französischen Revolution wurde ein selbiges Ereignis im klassischen Sinne

definiert als

„[e]inmaliges Ereignis mit Umsturzcharakter im politischen Bereich oder als systematisch geplanter,

bewusst vorangetriebener Prozess der Gesellschaftsveränderung oder als Kombination beider

Elemente“ (Wassmund, 1978: 25-26).

Bereits damals existierte demnach die Einsicht, dass neben der reinen Einteilung in willkürlich oder

systematisch auftretene Formen von Revolutionen eine Mischform beider Arten möglich ist.

2007 erst stellte Nassem Nicholas Taleb in seinem Buch „The Black Swan“ dann die black-swan-

Theorie auf, welche Ereignisse beschreibt, die außerhalb der konventionellen Erwartungen auftreten,

weitreichende Effekte haben und deren Auftreten retrospektiv betrachtet durchaus logisch erscheint

(Taleb 2007 xvii ff.).

Inwieweit lässt sich der Fall Ägypten in eine von klassischen Revolutionstheoretikern ausdifferenzierte

Form einer Umsturzbewegung einordnen und was machte sie dennoch zu einem „black swan“ und

damit unvorhersehbar?

Um diese Frage zu erörtern, wird zunächst ein Vergleich aufgestellt zwischen den von klassischen

Revolutionstheorien postulierten Ursachen für Aufstände und den multiplen Ursachen, die zur

Massenerhebung in Ägypten führten. Aus der Masse dieser Revolutionstheorien werden hierbei

unter anderem marxistische Theorien, philosophische sowie funktionalistische Theorien aufgeführt.

Zur Ermittlung von vorhandenen oder fehlenden Parallelen zum Fallbeispiel werden größtenteils

journalistische Online-Publikationen verwendet, da es sich um eine wissenschaftlich noch nicht

vollkommen evaluierte Thematik handelt. Allerdings gibt es bereits einzelne wissenschaftliche

Studien und Forschungspublikationen offizieller Stellen, die vor allem bei der Analyse der Ursachen

aus ägyptischer Perspektive hilfreich sein werden.

Durch den Vergleich des Revolutionsverlauf des nordafrikanischen Landes mit jenen der

europäischen, amerikanischen und russischen Revolutionen des 18., 19. und 20. Jahrhunderts folgt

schließlich ein Abgleich der Chronologie der Ereignisse, der ebenso entscheidend zur Ermittlung von

existierenden Parallelen oder Nova beitragen wird.

Die Ursachen

Die Frage nach den Ursachen einer Revolution ist ein zentraler Aspekt der traditionellen Theorien. Die

Lösung wird bei den verschiedensten Theorien vorwiegend auf der ökonomischen sowie der sozio-

kulturellen Ebene erforscht.

Klassenbewusstsein

Marxistische Revolutionstheorien verbinden hierbei diese Ebenen und machen das wachsende

Klassenbewusstsein der Arbeiterschicht und die Wahrnehmung der Ausbeutung der Arbeitskraft

verantwortlich für das stetige Wachsen und den schließlichen Ausbruch des Revolutionsgedankens

(Lenin 1895: 85, 1916: 58-59). Es lässt sich in diesem Punkt einen Analogie zu der Bewegung in

Ägypten finden: So rekurriert Paul Mason von der BBC bei seiner Analyse der Ursachen der

Revolution auf das Aufkommen eines neuen soziologischen Typs der ägyptischen Jugend: „the

graduate with no future“ (Mason 2011). Das explosive Potential, welches er dieser Klasse in

Verbindung mit dem Zugang zu neuen Medien zuschreibt, korreliert außerdem mit der Analyse John

Dunns. Nach der Analyse dieses klassischen Theoretikers treten Revolutionen vor allem in Ländern

auf, in denen das Wissen um materielle Gesellschaften existiert bei gleichzeitigem Misstrauen, dass

die eigene Regierung diese gesellschaftliche Evolution reformerisch unterstützt (Dunn 1989 :23). Mit

Dunns Ansatz korreliert ebenso, dass die negative Wahrnehmung der politischen

Beteiligungsmöglichkeiten nicht ihrem Wunsch nach einer solchen Partizipation entspricht. Der

Verwaltungsapparat war zu Mubarak-Zeiten so weit zentralisiert, dass in den Augen der Bürger die

Abstimmung mit lokalen Bedürnissen nicht realisiert werden konnte (Institute of National Planning,

Egypt 2004: 3).

Identitätsverlust

Der Fall Ägypten zeigt darüber hinaus Analogien zu klassischen Theorien auf, die die Ursachen für die

Revolution auf der sozio-kulturellen Ebene ansiedeln. So indiziert Hannah Arendt, dass fehlende

traditionelle Bindungen zum Identitätsverlust des Individuums und somit zu einer erhöhten

Wahrscheinlichkeit des Erfolgs von Massenbewegungen führen (Arendt 1955: 496, 504-508). Das

Individuum reiht sich bei der Suche nach einer identitätsspendenden Gemeinschaft in eine Masse

ein, sobald ein bindender Faktor geboten wird. Ein zentraler Aspekt bei dem Konstrukt der Masse ist

die Mobilisierung, die Erfolg oder Zerfall ihrer Bewegung bestimmt. Le Bon als weiterer

Massentheoretiker definiert die Ideologie als Erfolgsdeterminator in der Mobilisierung (Le Bon 1912 :

86-91, 105-110) Ein dem Mobilisierungseffekt zusprechender Faktor im ägyptischen Fall ist die

Bedeutung der sozialen Medien als Informations- und Organisationsplattformen. Nach einer Studie

der Universität Michigan korreliert die Informierung über TV, Zeitungen und neuen Medien (Internet,

Mobiltelefon) hochsignifikant positiv mit der Partizipation der repräsentativen Stichprobe von circa

3000 Ägyptern (vgl. Grafik 1, Moaddel 2012: 24-25). Das bedeutet, dass die Mobilisierung, die von

Oppositionsparteien wie „Kefaya“ 2008 online initiiert wurde (Storck 2011: 21) und große Fortschritte

durch Social Media-Seiten wie „We are all Khaled Said“ (Giglio 2011) verzeichnete, ausschlaggebend

war für das Aufkommen der Massenbewegung zu dem präzisen Zeitpunkt. Was ebenso für diese

Korrelation spricht, ist das stetige Ansteigen der Facebook-User in den Monaten vor und während der

Revolution. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs der Revolution belief sich die Zahl auf circa 150.000 Nutzer

(vgl. Grafik 2, Dubai School of Government 2012).

Die Mobilisierung war somit erfolgreich, lässt sich allerdings ebenso eine Parallele ziehen zu der von

Arendt konstatierten Voraussetzung der Identitätskrise? Inwieweit kann man überhaupt von einer

Identitätskrise der Bürger Ägyptens sprechen und war die Massenbewegung ein

identitätsspendendes Moment? Zunächst muss hierbei auf die Geschichte des Landes eingegangen

werden:

Bis in den Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde Ägypten fremdregiert, zunächst von

den Persern, dann begann mit der Herrschaft der Umayyaden die Arabisierung des Landes bis es im

19. Jahrhundert schließlich von den Briten kolonialisiert wurde (Ploetz 1998: 1117-1120). Die

britische Herrschaft dauerte über ein Jahrhundert an, die Architektur, Sprache und Bildung wurde

dem Vorbild Englands angepasst. Ägypter der alten Generation identifizierten sich somit

möglicherweise über diese „säkulare“, retrospektiv eventuell als „freier“ wahrgenommene,

wenngleich europäisierte Form der Regierung und des Lebensstils (Ibrahim 2011). Was folgte, war die

Ägyptische Revolution von 1952, aus der Naguib als erster Präsident Ägyptens hervorging, welcher

mit Gamal Nasser die Ägyptische Unabhängigkeit verkündete. Letzterer verschaffte dem Land unter

der Mission des Pan-Arabismus eine führende Rolle innerhalb der arabischen Staaten und spielte

auch im Ost-West-Konflikt eine dominante Rolle, Nasser stellte sich auf Seiten des sozialistischen

Lagers (Heikal 1978: 124-147). Sein Sukzessor Sadat wiederum löste Ägypten aus der Bindung zur

Sowjetunion und trieb vor allem den Friedensprozess mit Israel voran. Als Konsequenz folgte der

Ausschluss aus der Arabischen Liga (1979), somit das Ende Ägyptens Führung unter den arabischen

Ländern und die Abwendung vom Pan-Arabismus. Nach dem Tod Sadats rückte schließlich Mubarak

nach, der das Land in der Folge 30 Jahre regierte (Ploetz 1998: 1629-1933). Mit der Regierung der

Muslimsbrüder zeichnet sich nun eine mögliche Islamisierung ab. Aus diesem Ablauf der

Fremdherrschaft, Kolonialisierung, Pan-Arabismus und dem Wegfallen des Gleichen ließe sich

durchaus auf eine fortdauernde Identitätskrise der ägyptischen Bürger schließen. Zu der Annahme

würde ebenso passen, dass es Bürger aller Bevölkerungsschichten auf die Straße getrieben und

vereint hat (The Monitor Editorial Board 2011). Es scheint mit Hinblick auf diese Episoden schwer,

einen klaren nationalen Charakter zu definieren, der über Vaterlandsstolz eine mögliche

Identitätsquelle bieten könnte. Die aktuellen Entwicklungen in Ägypten lassen außerdem die Frage

offen, ob Religion eine solche Rolle realisieren könnte. Bei 90% Muslimen innerhalb der Bevölkerung

(index mundi 2012) ließe sich vermuten, dass ein bindender Faktor auf dem spirituellen Niveau

gefunden werden könnte. Jedoch ist zu berücksichtigen, in wieviele Subgruppierungen sich der Islam

aufteilt und auch in Ägypten eine Union verhindert. Als Beispiel sei hier nur der Konflikt zwischen

Sufis und Salafisten zu nennen, die eine grundlegend unterschiedliche Interpretation des Korans

trennt (Brown 2011: 1) und die bis heute gewaltsam aneinander geraten, zuletzt im Zuge der

Revolution, als Salafisten 16 Moscheen von Sufismus-Anhängern überfielen (al-Alawi 2011). Religion

mag ergo für Gruppierungen als Identitätsbasis dienen, sie kann jedoch nicht universell bindender

Faktor in Ägypten sein. Dieser Punkt spricht einerseits für das massentheoretische Postulat Arendts

des Identitäsverlustes, widerspricht andererseits der Bon’schen Bedeutung von Ideologie. Denn wenn

weder Religion ideologischen Charakter aufweist und somit den Erfolg der Bewegung determiniert,

noch andere zentrale Führungspositionen zu identifizieren sind, fällt es schwer, den Fall Ägypten ohne

weiterführende Analyse in die Tradition klassischer Revolutionen einzureihen.

Ökonomischer Aufschwung bei ungleichem Ressourcenzugang

Neben der sozio-kulturellen ist die wirtschaftliche Analyseebene weiterhin zu betrachten, um

mögliche Analogien zu klassischen Revolutionstheorien zu ermitteln. Crane Brinton, der durch die

Evaluation der englischen, französischen, amerikanischen und russischen Revolution eine universelle

Typologisierung von Revolutionen vornimmt, stellt fest, dass diese vor allem in Gesellschaften

ökonomischen Aufschwungs auftreten (Brinton 1965: 29-32). Ägypten hat dieses Charakteristikum

durchaus aufgewiesen: Es wurde bereits zu den Ländern der „Next 11“ (2005) oder der „Civets“

(2008) gezählt, Länder also, die sich in starkem wirtschaftlichen Wachstum befinden und ökonomisch

auf die BRIC-Staaten folgen (Moore 2012). Nach einer Untersuchung des Internationalen

Währungsfonds näherte sich das BIP Ägyptens seit 2004 stetig dem der Schwellenländer an (vgl.

Grafik 3, IMF 2007). Als gleichsam auftretenden Faktor identifizierte Brinton außerdem

unverhältnismäßigen Ressourcenzugang verschiedener Gesellschaftsschichten. Als zutreffendes

Beispiel lässt sich hier das Gesundheitssystem Ägypents nennen: Die Health Insurance Organization,

die ein universelles Versicherungsnetz für alle Bürger anstrebt, ist einer der Hauptversicherer des

Landes. Allerdings beschränkt sich ihr Dienst noch auf urbane Gebiete (Rannan-Eliya 1999: 5),

wodurch Bewohner des ländlichen Raumes ihre Dienste nicht in Anspruch nehmen können. Darüber

hinaus ist dieser Versicherer nicht profitabel, die Ausgaben liegen über den Einnahmen, was die

Organisation in finanzielle Abhängigkeit der Regierung bringt (Rannan-Eliya 1999: 5). Darüber hinaus

ist auch eine qualitativ hochwertige ambulante Behandlung nicht kostenlos: Die vom

Gesundheitsministerium betriebenen Universitätskrankenhäuser, die eine höhere Qualität aufweisen,

verlangen Behandlungsgebühren. Eine Untersuchung der Universität Harvard zur ägyptischen

Gesundheitsversorgung zeigt hierzu, dass der Zugang privater Behandlung nach Einkommen

signifikant steigt (Rannan-Eliya 1999: 6). Die Schicht mit dem geringsten Einkommen nutzt diese

Versorgungsart nur zu ca. 10%, während die reichste Bevölkerungsschicht fast zur Hälfte private

Einrichtungen nutzt. Auch der Gesamtaufwand favorisiert mit einem Unterschied von circa 20

Prozentpunkten die höheren Einkommensschichten (vgl. Grafik 4, Rannan-Eliya 1999: 22).

Das Problem des ungleichen Ressourcenzugangs ist ebenso auf die Behausungssituation anzuwenden

und ist, wie das Problem der fehlenden lokalen politischen Beteiligungsmöglichkeiten, auf die

politische Zentralisierung zurückzuführen (Institute of National Planning, Egypt 2004: 15). Diese hat in

den vergangenen Jahren zu einem Missverhältnis zwischen Bevölkerungswachstum und

Wohnungsbau geführt, so zählten noch Mitte 2012 zur weiteren Umgebung Ägyptens 40% inoffizielle

Behausungen, in denen bis zu 15 Mio. Ägypter lebten (Sabry 2012). Durch diese Ressourcenknappheit

lässt sich auch erklären, warum sich unter den größten Wünschen der urbanen Jugend eine

angemessene Behausung befindet (vgl. Grafik 5, Institute of National Planning, Egypt 2010: 201).

Fehlende Synchronisation von sozialen Ansprüchen und politisch reformerischer Tätigkeit

Aus dem funktionalistischen Lager und rekurrierend auf die politische Analyseebene kommt die

Theorie, dass sich die Revolution auf die fehlende Anpassungsfähigkeit der Regierung an komplexere

Staatsaufgaben zurückführen lässt (Johnson 1971: 73-78, 111, 132). So treten mit ökonomischen

Aufschwung veränderte Werte innerhalb der Gesellschaft und ihrer Umwelt auf. In so einem Fall habe

eine Regierung zwei Möglichkeiten: Entweder sie versucht reformerisch die neuen Erwartungen der

Bevölkerung zu erfüllen, um die steigende Spannung zu lösen oder sie ignoriert die Anforderungen.

Letzteres provoziert nach Johnson eine konfliktreiche Situation und die existierende

Dissynchronisation verlangt eine verstärkte Verwendung von Sicherheitskraft innerhalb des Staates.

Ist eine Synchronisation der sozialen Ansprüche und politischen Aktivität auch in Ägypten

ausgeblieben?

Die Anzahl der Proteste in Ägypten vor dem Ausbruch der Revolution und die ausbleibende

reformerische Aktivität der Mubarak-Regierung lassen darauf schließen: Das Mubarak-Regime tat im

Jahr 2005 Anstalten, das Wahlgesetz zu reformieren und ließ mehrere Kandidaten zur Wahl zu (Taha,

Kortam, El-Behairy 2013). Als Antwort auf die Kritik an Mubaraks autoritärem Regierungsstil sollte

politischer Dialog erfolgen. Die Wiederwahlergebnisse von fast 90% implizierten allerdings

Wahlmanipulation (Tristam 2005) und hatten innerhalb der Bevölkerung einen ernüchternden Effekt,

ihre Erwartungshaltung wurde enttäuscht. Die Anzahl der Sitze, die die Muslimbrüder als freie

Kandidaten im Parlament erhielten, circa 1/5 aller Sitze, sowie die Unterstützung, die Ayman Nour als

größter Herausforderer Mubaraks bei den Präsidentschaftswahlen erlangte (Gregg Carlstrom 2011),

lieferten dem Regime bereits Indizien, dass sich Opposition in der Bevölkerung auftat. Auf diesen

Reformwunsch der Bürger ließen zusätzlich zunehmende Proteste im Land schließen: Zwischen 2004

und 2009 wurden fast 2000 kleinere bis Millionen-Proteste verzeichnet (Aarts, van Dijke, Kolman,

Statema, Dahhan 2012: 34). Dissonanz entstand unter anderem auch dadurch, dass das nunmehr in

starkem Wirtschaftswachstum befindliche Land immer noch politisch zentralisiert war und die

veränderten ökonomischen Forderungen der Bürger keinen Ausdruck in Interessenverbänden finden

konnten, diese wurden größtenteils durch Gesetze und finanzielle Mittel in staatliche Abhängigkeit

(Aarts, van Dijke, Kolman, Statema, Dahhan 2012: 39) und somit unter Regierungskontrolle gebracht

(Institute of National Planning 2004: 162). Als fehlende Anpassungsfähigkeit der Regierung an

wandelnde soziale Situationen lässt sich außerdem wieder die verpasste Ausweitung des

Wohnungsbaus bei gleichzeitig starkem Urbanisierungstrend der Bevölkerung (Institute of National

Planning, Egypt 2010: 112) anführen. Das Land wurde weiterhin durch die Notfall-Gesetzgebung

regiert (BBC 2013). Geht man von der Zwei-Strategien-Theorie Johnsons aus, repräsentiert das

gewaltvolle Vorgehen der Polizei und Sicherheitskräfte gegen Demonstranten die genannte zweite

Möglichkeit, die Regierungen ergreifen können bei Aufkommen gesellschaftlichen Wandels: Den

Einsatz verstärkter exekutiver Gewalt. Johnson nennt „Machtdeflation“ die Konsequenz dieses

Phänomens, also den Autoritätsverlust der Regierung beim Volk (Johnson 1971: 39, 94-96, 138). Im

Laufe der Revolution wurden mehr als 800 Demonstranten getötet (The Arab Network for Human

Rights Information 2012) sowie laut Al-Jazeera mehr als 10.000 verwundet (Carlstrom, Hill 2012). Aus

diesem gewaltvollen Vorgehen evoluierte ein durchaus als Machtdeflation des Mubarak-Regimes zu

bezeichnendes Phänomen. Beobachtbar ist dieses bereits durch die Intentionsevolution der

Demonstranten: Was als Aufstand gegen Armut, Arbeitslosigkeit und Korruption begann, mündete

über die Kritik an Polizeigewalt schließlich in dem Ruf nach dem Niedergang Mubaraks (Al-Jazeera

2011). Originär verfolgten die Demonstranten demnach gar nicht die Abdankung des Regimes,

sondern forderten politische Reformen. Der Einsatz und das gewaltvolle Vorgehen der

Sicherheitskräfte führte schließlich zum folgenreichen Autoritätsverlust der Regierung.

Als Massentheoretiker ergänzt Eric Hoffer diesen Ansatz um einen katalysierenden Faktor: So führe

der ökonomische, technische und wirtschaftliche Wandel einerseits und die fehlende

Beteiligungsfähigkeit bei steigenden Forderungen der Bürger andererseits zum Verlust des

Selbstwertgefühls innerhalb der Bevölkerung und schließlich zum Auftreten eines Aufstandes (Hoffer

1952: 15-19, 23, 52-54). Dieser Annahme stimmt die Missstandhierarchie der ägyptischen Jugend

nach der Analsyse des Egypt Human Development Report 2010 zu. Der Zugang zu Jobs, eine

angemessene Behausung sowie der Besitz eines Handys sind dort als erste Forderungen junger

Ägypter verzeichnet, Anzeichen, dass diese an dem wirtschaftlichen und technischen Fortschritt

teilhaben wollen (vgl. Grafik 6, Institute of National Planning, Egypt 2010: 107). Auch die Gender-

Problematik in Ägypten folgt analog der Annahme dieses Gegensatzes, so genießt die Mehrheit der

Frauen eine höhere Bildung, hat dennoch mangelhafte Jobchancen (vgl. Grafik 7, Institute of National

Planning, Egypt 2010: 99).

Privilegierung und Klientelismus

Diese Fakten stimmen ebenso der Theorie de Tocquevilles zu, der auf der psychologischen Ebene

Ursachen für Revolutionen evaluierte. Demnach führte eingeschränkter Zugang zu politischen Ämtern

und Arbeitsplätzen durch die Privilegierung des Adels einerseits zu sozialer Aufstandsbereitschaft und

andererseits zur Einschränkung der eigenen Macht (de Tocqueville 1969: 129). Tauscht man den Adel

mit Großunternehmern und regierungsnahen Personen aus, so lassen sich diese Faktoren durchaus

auf Ägypten anwenden: Das Mubarak-Regime wurde gekennzeichnet durch Vetternwirtschaft und

Klientelismus (Baram 2011), ergo durch enge Verflechtungen zwischen Politik und Wirtschaft. Dafür

spricht die Monopolstellung einiger Unternehmen, die im Gegenzug für finanzielle Unterstützung des

Regierungsapparats die Sicherung ihrer wirtschaftlichen Führungsposition erhielten (Bassiouni, Cherif

2012: 16). Transparency International UK bewertete Ägypten noch dieses Jahr mit der schlechtesten

Note bei der Messung von Korruptionsrisiko (vgl. Grafik 8, Transparency International 2013).

Das Führerprinzip

Die Typologisierung des Ursprungs von Revolutionen durch Carl Leiden und Karl Schmitt verweist

schließlich auf das große Novum der ägyptischen Revolution, welches diese so schwer vorhersehen

ließ: Das Führerprinzip. Die beiden Autoren postulieren, dass für eine erfolgreiche Umsturzbewegung

eine explizite Führung notwendig ist, welche die verschiedenen Revolutionsparteien vereint (Leiden,

Schmitt 1968: 75-94). Inwiefern weist der Fall Ägypten fehlende Konformität mit diesem Postulat auf?

Während der ersten Proteste gab es keine führende Oppositionsorganisation, die alle

Bevölkerungsschichten vereinte, es gab einzeln agierende größere Parteien, die eine wichtige Rolle

spielten. Das April 6 Movement (Carr 2012), Kefaya (El-Wardani 2011) und die Facebook-Seite „We

are all Khaled Said“ (Rashwan 2012) waren ausschlaggebend für die Informierung und Mobilisierung

der Demonstranten, sie übernahmen während der Revolution allerdings keine dominante Rolle. Die

Muslimbrüder, die sich später beteiligten und schließlich von der bereits losgetretenen Bewegung

profitieren konnten (Fisk 2012) und auch die Ultras, die von Beginn an teilhatten und bei den

aktuellen Protesten eine ausschlaggebende Rolle spielen (El-Wardani 2011), vermochten diese

Position nicht zu vertreten. Ein zentrales Moment der klassischen Revolutionstheorien, das eines

expliziten Führers der Massen, ist demnach also fällig und somit fragwürdig, ob Ägyptens Revolution

ohne weiteres in die Tradition der klassischen Revolutionstheorien einzureihen ist.

Der Verlauf

Neben dem Ursprung der Revolution ist die Analyse des Verlaufs wichtig bei der Frage, ob die

Revolution in dem nordafrikanischen Land als eine weitere klassische Revolution betrachtet werden

kann.

Initiierung

Lenin argumentiert, für einen Revolutionserfolg müsse die Bewegung von der Arbeiterklasse initiiert

werden und schließlich von Landarbeitern unterstützt werden (Lenin 1905: 140-145). In Ägypten

verzeichnete sich eine solche Entwicklung nicht. Im Vorlauf der Revolution tauchten durchaus, so

zum Beispiel im Jahr 2008 mit den April-6-Protesten (Dreyfuss 2011) kleinere Proteste auf. Diesen

Aufständen fehlte allerdings ein universeller Charakter, der die Massen verband. Eine solche

Massenbewegung fand erst drei Jahre später statt (AP/The Huffington Post 2011).

Zyklischer Revolutionsverlauf

In Hobbe’scher und machiavellistischer Manier postulieren unter anderem Hegel und Hopper bei

ihrer Revolutionsanalyse einen Kreislauf der Revolution: Die Vorherrschaft von Gewalt gibt Ausschlag

für eine Revolution, nach erfolgreichem Sturz des Despoten wird eine neue Regierung installiert, die

jedoch erneut unterdrückende Maßnahmen zur Kontrolle der Macht anwendet (Hegel 1988: 127-134,

244-250, Hopper 1966: 23). Analogien lassen sich hier ziehen zwischen der von Hegel zentral

betrachteten Schreckensherrschaft der Jakobiner im Zuge der französischen Revolution und der

Machterlangung der Muslimbrüder. Es sind seit der Machtübernahme der Partei unter Mursi erneut

Massenproteste aufgetreten und erneut kommen gewaltsame Konfrontationen zwischen den

Demonstranten und den Sicherheitskräften auf, in den letzten Monaten soll es aufgrund solcher

Auseinandersetzungen zu 60 Todesfällen gekommen sein (Fadel 2013). Es werden bereits Parallelen

gezogen zwischen Mursi und seinem Vorgänger Mubarak: Der vorherige Slogan „Down with

Mubarak“ wird durch den Austausch des Namens als Drohung an den neuen Präsidenten modifiziert

(Fayed, Mohamed 2013) und auch die Plakate, die das geteilte Antlitz beider Präsidenten zeigt (dapd

2012) sprechen für Hoppers und Hegels Revolutionskreislauf.

Evolution der Führerrolle

Eine weitere Chronologie der Revolutionsereignisse wird durch Rex Hopper vorgenommen, der den

Prozess in verschiedene Stadien einteilt: Zunächst sind kleinere dezentrale Aufstände in der

Bevölkerung zu verzeichnen. Spezifische Bewegungen transformieren sich zu einer kollektiven

Bewegung. Im Laufe dieser Entwicklung treten Führungsparteien auf. Dieses Stadium mündet

schließlich in der Extroversion der Revolution, ein Führer ist in dieser Phase bereits etabliert (Hopper

1950: 272). Auch hier muss eine fehlende Analogie zur ägyptischen Revolution aufgeführt werden.

Die Muslimbrüder etablierten sich erst in einem späten Stadium als Vertreter der Demonstranten. In

der Phase des Ausbruchs der Revolution war diese Führungsrolle noch nicht installiert (Fisk 2012).

Auch Hoffer nimmt in der Betrachtung des Revolutionsverlaufs eine Einteilung vor: Er ermittelt

verschiedene Typen von Führern, die in unterschiedlichen Phasen der Revolution eine zentrale Rolle

spielen. Zunächst tritt der Agitator hervor, der Missstände aufdeckt und propagandistisch nutzt. Auf

diesen folgt der Prophet und Reformer, der die Massen mobilisiert und somit zu einer Bewegung

vereint. Der organisatorische Planer tritt auf, um die verschiedenen Forderungen komplexer

Bevölkerungsschichten zu verallgemeinern und somit eine universelle Agenda zu bieten. Schließlich

tragen die Administratoren die Institutionalisierung der Revolutionspartei voran, sodass diese die

agitatorisch verbreiteten Forderungen politisch effizient umsetzen kann (Hoffer 1966: 151-175). Im

Falle der Revolution Ägyptens, die sich als führerlos herausstellte und dennoch das Phänomen der

Massenbewegung präsentierte, ist es schwierig dieser Typologisierung zu folgen. Die Kefaya- und

April-6-Bewegung hatten wie bereits hervorgehoben eine zentrale Rolle bezüglich der Mobilisierung

der Bevölkerung. Mitglieder des April 6 Movement erhielten unter anderem in Serbien Training in

friedlichen Mobilisierungsstrategien. Dieses Training konnten sie mithilfe des CANVAS (Center for

Applied NonViolent Action and Strategies) realisieren. Zurück in Ägypten trainierten die Teilnehmer

wiederum die anderen Mitglieder der Organisation (Rosenberg 2011). Die Mobilisierung trat

demnach nicht willkürlich sondern strategisch in der Frühphase der Revolution auf. Allerdings

agierten die Oppositionsparteien größtenteils parallel zueinander. Kefaya verfolgte politische

Interessen und Reformen (Oweidat, Benard, Stahl, Kildani, O'Connell, Grant 2008), während das April

6 Movement zunächst vor allem Arbeiterinteressen vertrat (Jacob 2011). Auch Wael Ghonim, der

Gründer der Facebook Seite „We are all Khaled Said“, wurde mitunter als Anführer der jungen

Massen bezeichnet (Shah 2011). Nach dem Ausbruch der Revolution spielte er allerdings für die

Erstellung und Verfolgung einer politischen Agenda keine zentrale Rolle mehr. Es ist demnach strittig,

ob in der ägyptischen Revolution überhaupt von einem prophetischen Führer gesprochen werden

kann. Ob die Muslimbrüder schließlich als Organisatoren und Installateure einer für alle

Demonstranten politisch zufriedenstellenden Agenda einzuordnen sind, ist ebenfalls vor dem

Hintergrund der aktuellen Lage fragwürdig. Zunächst ist aufzuführen, dass kein konsensueller

Übergang von den verschiedenen dominanten Revolutionsparteien auf die Muslimbrüder stattfand.

Diese erhielten keinen universellen Zuspruch durch Bewegungen wie dem April 6 Movement, welches

maßgeblich zur Mobilisierung beitrug (Ahram Online 2012). Jüngste Zusammenstöße mit Mitgliedern

dieser Organisation oder jenen der Kefaya-Bewegung unterstreichen die fehlende Unterstützung der

jetzigen Regierung durch die ursprünglichen Revolutionsparteien (Salah 2013) und lassen die Frage

nach einem tatsächlichen und legitimen Organisatoren und Administratoren offen.

Fazit

Betrachtet man die Mehrheit an Ursachen, die laut traditionellen Theorien zum Ausbruch einer

Revolution führen, so ist Ägypten einzureihen in die Tradition klassischer Umstürze: Der ökonomische

Aufstieg des Landes bei ungleichem Ressourcenzugang, die fehlende nationale Identität, das

Bewusstsein eines Großteils der Bevölkerung, einer unterprivilegierten Klasse anzugehören sowie die

fehlende reformerische Tätigkeit der Regierung bei wachsenden materiellen Ansprüchen der Bürger

sind Aspekte, die den Ursachenanalysen der Revolutionen des 18. bis 20. Jahrhunderts entsprechen.

Allerdings ist nicht zu bestreiten, dass bei dem Fall Ägypten neuartige Faktoren auftreten, die diese

Revolution zu einem „black swan“ und somit unvorhersehbar machten. Der Aufstand verlief

führerlos, einen alle Bevölkerungsschichten- und ansprüche verbindenen Anführer hat es zu keinem

Punkt der Revolution gegeben. Aktuelle Ereignisse lassen die Annahme zu, dass auch die Religion

nicht zur Bindung der komplexen Bevölkerung fähig ist, beziehungsweise war. Das Moment der

Verbindung trat auf unter dem gemeinsamen Ziel, das Mubarak-Regime zu stürzen ("Anything has got

to be better than the Mubarak regime.", Cook 2011). Im Sinne Arendts kann man davon ausgehen,

dass mit dem Erreichen des Ziels eine erneute Identitätskrise ausgebrochen ist.

Steven Cook schreibt hierzu:

“Unless the antecedent questions about Egypt's identity are answered in a way that makes sense

to the vast majority of Egyptians, the quality of the upcoming poll matters less than many

believe.”

Ob die mangelhafte Erfüllung der Führerrolle durch die Muslimbrüder aus dem Scheitern der Lösung

der Identitätsfrage resuliert, wie es Cook impliziert, oder welche Ursachen aktuell zu den erneuten

Aufständen beitragen, ist in zukünftigen Arbeiten zu klären.

Ob die Revolution deswegen so erfolgreich war, da sie führerlos verlief, wie Hais und Winograd der

Huffington Post konstatieren (2011), ist ebenso ein interessanter Ansatz. Diese These ist vor allem

relevant vor dem Hintergrund der erneuten Ausschreitungen in Ägypten, welche andeuten, dass das

Fehlen eines Führers zunächst Erfolg, dann die Mündung in Anarchie bedeutet.

Schließlich wäre es noch interessant, in weiteren Studien zu ermitteln, inwiefern der Frame „Aufstieg

der Islamisten“, der offensichtlich ein mediales Konstrukt war, Auswirkungen auf die internationale

Wahrnehmung der Revolution in Ägypten hatte.

Literaturverzeichnis

Printmedien

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Anhang

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