20181961 1989
A M W O C H E N E N D E
Sonnabend/Sonntag, 3./4. Februar 2018 Nr. 29 HA - 74. Jahrgang www . b e r l i n e r - z e i t u n g . d e 1.70 € Berlin/Brandenburg - 1.90 € Auswärts/D*.. ...................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
10316 TAGEEINE STADT
SABINE RENNEFANZ: Berlin wächst– immer noch – zusammen.Die Reportage. Seiten 2–5
ALEXANDEROSANG:Mein Leben,zweiter Teil.
Der Essay. Seite 9
JOCHEN-MARTINGUTSCHUNDMAXIM LEO: Nichts ist ewig.Das Interview. Seiten 20 und 21
10316 TAGEEINE STADT
DPA/NASAJOHNSONSPACECENTER
Diese Tage sind besondere Tage, und diese Ausgabeder Berliner Zeitung ist auch eine besondere. Am
5. Februar, am kommenden Montag, ist die Mauer solange weg, wie sie stand. Eine historische Zäsur. An die-semTag ist Berlin seit 10 316Tagenwieder eine Stadt ohneGrenzen. So offen, leuchtend und verbunden, wie sieauch aus dem All zu sehen ist – auf dem großen Bild, auf-genommen von der Raumstation ISS. Wir feiern diesesDatummit einer 28-seitigen Sonderausgabe –mit Texten,
Interviews und Analysen von Alexander Osang, SabineRennefanz, Anja Reich, Jochen-Martin Gutsch, MaximLeo, JakobHein, AnneLenaMösken,GregorGysi,MichaelMüller, Wolfgang Thierse und vielen anderen. Wir erzäh-len, was war, was ist und was kommt in Berlin. In dieserStadt, die sich immerwandelt.Wir haben auch Sie, liebe Leserinnen und Leser, gefragt,
wie Sie die Zeit erlebt haben, rasend schnell oder langsamfließend, trotz allem.DieAntworten sindüberraschend.
Selbstverständlich finden Sie auch Aktuelles in dieserAusgabe – heute aber ausnahmsweise kompakt in einemvierten Buch der Zeitung. Ich wünsche Ihnen ein beson-deresWochenendemit Ihrer Berliner Zeitung.
Herzlich, Ihr Jochen Arntz,Chefredakteur
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Ab Mitte August 196113. August 1961
Die Grenze wird provisorischgeschlossen – mit Stacheldrahtund Betonteilen. Insgesamtwerden 45,9 Kilometer inner-städtische Sektorengrenzeabgeschottet, Straßenübergän-ge werden verbarrikadiert, S-und U-Bahnlinien gekappt undEinstiege in die Kanalisation,die in der Nähe der Grenzeliegen, blockiert.
Die Mauer der erstenGeneration ist ein Provisoriumaus Betonplatten, Gasbeton-steinen, Trümmerschutt,Ziegelsteinen, Stacheldraht,Mauern ohne Fundament undzugemauerten Hausfassaden.
Die Mauer der zweitenGeneration besteht ausVorder- und Hinterlandmauer,dazwischen liegt derausgeleuchtete Todesstreifen.
BERLIN-WEST BERLIN-OSTElektrisch geladenerZaun (löst zusätzlichAlarm aus)
Mauer ausBetonplatten
Hinweistafeln aufSperrbereich
Mauer aus3,6 Meter hohenBetonplatten.
Grenze
Graben
Wachhunde
Sand
Der Sperrbereich
PatrouillenFahrzeuge
Grenz-soldaten
Wachturm
Bunker
Stahl-nägel
Ab Juni 1962
TODESSTREIFENTODESSTREIFEN
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1961 1989 20182 * B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
ICH WOHNE an einer jener Kreu-zungen im Berliner Osten, an derdie Straßenbahn die Hauptpersonist. Nicht weit von hier wurde am 9.November 1989 gegen halb elf derGrenzübergang an der BornholmerStraße geöffnet, das erste Loch inder Mauer. Wenn ich zur Arbeitfahre, bewege ich mich von einemzum anderen Ende Ost-Berlins.Ich nehme nicht die Straßen-
bahn, sondern gehe hinunter zurU-Bahn, acht Stationen sind es biszum Spittelmarkt. Die Berliner Zei-tung saß früher am Alexanderplatz,vor gut einem Jahr zog der Verlag ineinen Neubau direkt am ehemali-gen Grenzstreifen, auf der Kreuz-berger Seite.Am Alexanderplatz toste und
brauste das Leben, man hörte dasBrummen der Autos, das Quiet-schen der Straßenbahnen, dasTatütata der Sirenen, die Rufe derDemonstranten, die ständig vor derTür vorbeizogen. In der neuenMitteist es ruhiger.Ich gehe vorbei andemBestWes-
tern Hotel, am Restaurant „Tapas YMas“, das Schweinebraten und Sau-erkraut serviert, dem Infini BeautySpa Institut und dem Australia-La-den, in dem man Bumerangs undSonnenhüte kaufen kann, als be-finde sichdrumherumdasOutback,eine unentdeckte Wildnis. Das Ge-räusch, dasmanan siebenTagendieWoche hört, ist das Klackern derRollkoffer, die über das Pflaster ge-zogen werden. Viele der Wohnun-gen werden über Airbnb vermietet.In der Kommandantenstraße
überquere ich die Mauer. Es klingt
vielleicht albern, aber fast jedesMaldenke ich darüber nach, weil es fürmich nicht selbstverständlich ist.Weil ich imOsten geborenwurde, ineiner Zeit, in der die Mauer für vielenormalwar. Es ist jetzt nicht so, dassich jedes Mal „Wahnsinn“ rufe, wiedieMenschen 89, es ist eher ein stil-les Staunen, ein Innehalten. Ichdenke an die Grenzanlagen, die Sol-daten, den Schrecken, den dieMauer ausstrahlte, auf der einenSeite, und auf der anderen Seitespielten in ihrem Schatten die Kin-
der. Ich habe das nicht selber gese-hen. Ich kenne das nur von Fotos,wie sich überhaupt meine Erinne-rung an 1989mit den vielenBildern,die danach gezeigt wurden, mischtund neu ordnet.Ich mache einen Schritt, schon
bin ich imWesten. Es gibt kein Hin-dernis, keine Mauer, keinen Sta-cheldraht, keine Dornenmatte. Nurdas Kopfsteinpflaster, das in denAs-phalt eingelassen ist, erinnert anden Mauerverlauf. Ich vermeide je-desMal, auf die gestrichelte Linie zu
treten, es ist wie ein Tick, ein magi-schesDenken. Als ob sichder Sesamdurch eine falsche Berührung wie-der schließenwürde.Vor dem Neubau, in dem auch
die Berliner Zeitung produziertwird, stehen die Menschen in di-cken Jacken, sie blasen Rauch in dieLuft, als sei es völlig normal, aufdemTodesstreifen zu stehen und zurauchen. Früher stießen hier zweiWelten aufeinander, jetzt liegt dieKommandantenstraße im HerzenBerlins. Das geografische Zentrumist nicht weit weg.Man spricht heute davon, dass
die Mauer gefallen ist, aber das be-schreibt eher die westdeutscheSicht. Die Mauer ist nicht gefallen,sie wurde von DDR-Bürgern einge-rissen, an ihr wurde gerüttelt, tau-sendfach. Die Wiedervereinigungwar nicht ihr Ziel. Wenn man sichheute die Ereignisse vom Herbst1989 vor Augen hält, ist es erstaun-lich, wie schnell damals alles ging.Am 4. September fand die erste
Montagsdemo in Leipzig statt, am8.Oktober Tumulte in Dresden, 18.Oktober Rücktritt Erich Honeckers,4. November Demonstration aufdem Alexanderplatz, 9. NovemberMaueröffnung. Anfang Dezemberpräsentierte der Kanzler HelmutKohl seinen Zehn-Punkte-Plan zurdeutschen Wiedervereinigung. Wasfür ein Tempo! Innerhalb von vierMonaten brach eine Weltordnungzusammen, das ist ein Zeitraum, indem es heute kaum gelingt, Regie-rungskoalitionen zu bilden.Auch wenn vor dem neuen Büro
der Berliner Zeitung die alte Mauer
DER FLUCHTWEG ist versperrt. EinAuto steht darüber, weiß, klobig.„Porsche, aber wohl kein Carrera“,sagtGünter Schulze.Wenner auf dieStraße tritt und sich herabbeugt,kann er den Rand eines Gullyde-ckels erkennen. Und dasWort: „Ein-stieg“. Der Rest der kreisrundenGravur verschwindet unter der wei-ßen Karosse: „Einstieg zur Freiheit“.Günter Schulze schaut sich um,schaut die Neue Grünstraße hinaufRichtung Spree und hinunter Rich-tung Kreuzberg. „Ach ja, genau“,sagt der 80-Jährige, und einen Mo-ment lang sieht es so aus, als würdefür ihn wieder diese Nacht begin-nen, die Nacht vom 11. auf den 12.Oktober 1961. Jene Stunden aufdemWeg vom Ostteil Berlins in denWestteil. Stunden in einem Abwas-serkanal, die sein Leben für immerveränderten.Unddas etlicher ande-rer auch.Günter Schulze ist einer von
rund 800 Menschen, die nach demMauerbau durch die Berliner Kana-lisation geflohen sind. Und einerder geschätzt 500, für die der Wegvon der Neuen Grünstraße über dieSeydelstraße und die Alte Jakob-straße zum Bruch mit der Vergan-genheit und zum Aufbruch in eineungewisse Zukunft wurde. Sie kro-chenunter einemTrümmerfeldhin-durch, auf dem ein halbes Jahrhun-dert später ein neues Quartier ent-stehen sollte, auch das neue Ver-
lagsgebäude der Berliner Zeitung.Ein Quartier auf einer Wunde, dasjedoch keinen Platz für Narbenlässt.Wäre da nicht dieser Gullydeckel
mit Gravur – meist zugeparkt,Spende eines Privatmannes, einesehemaligen Fluchthelfers – nichtswürde daran erinnern, dass hier imHerbst 1961 innerhalb von nur drei
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MauerverlaufMauerverlauf
Oranienstr.
SpittelmarktLeipziger Str.
GitterGitter
Waldeckpark
Komm
andantenstr.
Einstieg
Ausstieg
Kanalisation
Stallschreiberstr.
Seydelstr.
Axel-
Sprin
ger-S
tr.
Neue
Grün
str.
Alte Jak
obstr
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MauerverlaufMauerverlauf
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SpittelmarktLeipziger Str.
Waldeckpark
LuisenstädtischerKirchpark
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ehemaligeLuisenstadtKirche
Wochen ein Stück Berliner Ge-schichte geschrieben wurde. EineEpisode zwar, aber dennoch bedeu-tend, weil sich in ihr die Teilung derStadt und die Folgen für die Berlinerverdichteten.Mit der Einweihung des Gullyde-
ckels in der Neuen Grünstraße imHerbst 2015 hatten frühere Flücht-linge und Helfer am Haus gegen-
über eine kleine Gedenktafel ange-bracht. Sie störte irgendwann dieBewohner. Vier verspachtelte Bohr-löcher sind geblieben. Sie erzählennun eine eigene Geschichte. Eine,die Günter Schulze wie eine Rand-notiz vorkommen muss, jetzt, da ernoch einmal die Strecke von damalsabgeht, diesmal überirdisch in derGegenwart, mit den Gedanken inderVergangenheit, unten im Kanal.„Wir kamen aus Richtung Wall-
straße, es war dunkel“, erzählt er. Siekamen vom Alexanderplatz. DerTreffpunkt dort: eineBuchhandlung,„Das gute Buch“. Das Kennwort:„Bernburger Straße“. Zumindestdachte Schulze, dass dies das Kenn-wort wäre, weil es bereits zwei Tagevorher gegolten hatte, als sein ersterFluchtversuch gescheitert war.„Ein Lkw der Volkspolizei war in
dem Viertel unterwegs gewesen.“Schnell schob jemand ein Auto überden Einstieg, Schulze erinnert sich:„Das Auto stand für solche Notfällebereit.“Derjenige, der es übers Lochschob, war der Deckelmann. Sonannten sie damals den Posten, derdie Flüchtlinge in den Tunnel lei-tete. Diesmal jedoch musste erSchulzes Gruppe nach Hause schi-cken. „Es hieß, wir sollten zwei Tagespäter, am Mittwoch, wiederkom-men.“ Es herrschte Hektik, Angst,entdeckt zu werden. „Niemandwusste, ob der Tunnel aufgeflogenwar, ob die Polizei schon nach uns
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WoBerlinnoch immer
zusammenwächst
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An der Grenze vonMitte zu Kreuzberg, wo einmal
die Sektorengrenze verlief, entsteht ein neues
Viertel. Alle Löcherwerden zugemauert. Doch das
Vergangene lebt weiter. Begegnungen in der
neuen altenMitte Berlins.
Im Jahr desMauerbaus verlief unter derAlten Jakobstraße eine dermeistgenutzten
deutsch-deutschen Fluchtrouten. Innerhalb vondreiWochen krochen dort geschätzt 500
Menschen durch den Berliner Untergrund.Die Geschichte einer Nacht.
Gully indenWesten
G R A F I K . I S A B E L L A G A L A N T Y
Höhe3,6 m
Elemente desGrenzmauertyps 75kommen zum Einsatz. Derrohrförmige Abschlussmacht ein Überkletternfast unmöglich. Kostenpro Mauerelement:856 Ostmark. Es wurden45 000 Elementeverbaut.
Noch in diesem Jahrwurde die Zukunft derMauer für den Zeitraum1991 bis 2000 geplant.Statt kostspieligerDauerbeleuchtung desTodesstreifens solltenInfrarot- und Mikrowel-lenschranken, Funk-signalsysteme,Bewegungs- undVibrationsmelderinstalliert werden.
Verlauf der Mauer und ÜbergängeTodesopfer an der Berliner Mauer1988Seit 1975
Flüchtlinge101
Menschen ohneFluchtabsicht (Ost)
8
Menschen ohneFluchtabsicht (West)
22
Grenzsoldaten8
sowjetischer Soldat1
Insgesamt140
8985807570651961
12
22
10 1012 12
2
63
10
4 4 5 4 4 2 2 411 1 1
41
3
WEST
OSTCheckpoint Charlie
10 km
Bornholmer Str.
KontrollstelleDreilinden/Drewitz
Sonnenallee
KontrollstelleHeiligensee/
Stolpe Dorf
Beobachtungstürme
302
gelungene Fluchten
über Mauer und
Todesstreifen
(1961 – 1989)
5 075davon574 Fahnenfluchten
Gesamtlänge
155 km
davon 43 km im
Stadtgebiet
Mauerfall
9. November
1989
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1961 1989 2018B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 3 * ·· ·······················································································································································································································································································
verlief, darf man sich die Gegendnicht als museal vorstellen, mantritt nicht vor dieTür und steht in ei-ner Erinnerungslandschaft. Es gibtkeine Souvenirläden, keine Fotos,keine Denkmäler. Der einzige Hin-weis auf die Mauer ist die Linie, dieden Mauerverlauf markiert. Sie istdünn, filigran, passt gar nicht zu derbrutalen Grenze, an die sie erinnernsoll. Oft ist sie zugeparkt.Einmal war ich als Kindmit mei-
nen Eltern auf dem Fernsehturm.Dort konnteman indenWestenhin-über gucken. Ich weiß noch, wieüberrascht ich war, dass Berlin(West) genauso aussah wie Berlin
(Ost). Es flogen keineUfos durch dieLuft und es liefen, soweit man dasvon oben beurteilen konnte, keineUngeheuer herum. Die Menschenwaren genauso klein und zerbrech-lich wie imOsten.Das Nebeneinander der Teilstü-
cke, das sich in den Jahren nachdem Mauerbau entwickelte, be-schrieb die deutsch-türkischeDich-terin Emine Sevgi Özdamar. Siependelte Ende der 60er-Jahre hinund her, arbeitete tagsüber im Os-ten, beim berühmten Regisseur
Benno Besson an der Volksbühne,und fuhr abends zurück in ihreWohngemeinschaft in den Wed-ding. „Jedes Mal, wenn ich an denGrenzübergang Friedrichstraßekam, vergaß ich den anderen Teilder Stadt, als ob tatsächlich ein gro-ßes Meer diese beiden Teile vonein-ander trennen würde. Ich konntedie beiden Teile nie zusammenden-ken. Sich die beiden Teile gemein-sam vorzustellen, war genausoschwer, wie sich Freddy Quinn undMozart auf einer Schallplatte zudenken“, schreibt sie in ihrem Erin-nerungsbuch„Seltsame Sterne star-ren zur Erde“.
Achtundzwanzig Jahre teilte dieMauer die Stadt, dann war sie weg,und die Probleme zwischenOst undWest gingen erst richtig los. Der inNewYork lebende deutsche Histori-ker Fritz Stern beschrieb dieVerwir-rung und Verunsicherung, die erkurz nach dem Mauerfall bei einerVortragsreise im Westen beobach-tete. „Ich war schockiert, als ich imNovember 1989 hörte, wie West-deutsche den vergangenen Jahr-zehnten nachtrauerten, die sie –„Gott sei Dank für die Mauer“ – ge-
habt haben. Das Leben war einfa-cher gewesen, als man nicht unmit-telbar mit den Problemen der Men-schen im Osten konfrontiert war“,schreibt Stern 2007 in seinen Me-moiren. Er erinnert sich, dass ihndas Ungleichgewicht zwischen denbeiden Staaten beunruhigt habe. Ersah die Gefahr, dass Ostdeutschedurch westdeutsche Bevormun-dung erneut auf den Status von Un-mündigen reduziert würde. Er for-derte ein Geben undNehmen. „IhreErfahrungen und Hoffnungen soll-ten etwas gelten“, mahnte er. DerDeutsch-Amerikaner hatte gespürt,was bundesdeutsche Politiker nichtsehen konnten oder wollten.Jetzt sieht die neue Mitte Berlins
so aus, als würde sie ein neues Ge-biss bekommen. Alle Löcher wer-den zugemauert. Das verwirrt auchdieTouristen.Wenn ich sonntags ins Büro gehe,
begegnen mir imViertel oft Spanier,Amerikaner oder Chinesen, die ihreSmartphones in die Luft halten wieeinen Kompass. Sie suchen nachÜberresten, nach etwas Sichtbarem,dasman fotografieren und auf Insta-gram stellen kann. Sie sind in derStadt, die für ihreMauer bekannt ist,so wie Paris für den Eiffelturm be-kannt ist und London für Big Ben.„Where’s the wall, where is Check-point Charlie?“, fragen sie. Wo istdenn nun die Mauer? Ich erkläre ih-nen, dass es nur noch einzelne Teilegibt, dass der Großteil derMauer be-reits 1990 abgerissen wurde. Sie sindenttäuscht, als hätte ich ihnen mit-geteilt, dass der Eiffelturm nichtmehr steht.
suchte.“ Von einem neuen Kenn-wort sagte der Deckelmann nichts.Erst zwei Tage später war davon
die Rede, abends auf dem belebtenAlexanderplatz, wo wieder ein Ver-bindungsmann wartete, mit einemBuch als Erkennungszeichen unterdem Arm, der sogenannte Läufer,erster Kontakt für die Flüchtlingeund Geleitschutz bis zum Einstieg.Bernburger Straße? Der Läufer wiesSchulze zurück, ließ sich durchkeine Erklärung, kein Argument er-weichen. Erst im letzten Moment,dieGruppebrach schonauf, half derZufall: Der Deckelmann vom erstenVersuch tauchte auf, bürgte fürSchulze, und sie nahmen ihnmit.
„Ohne dessen Zutun wäre meinLeben anders verlaufen“, sagtSchulze. Er wäre nicht erneut vomAlexanderplatz zur Wallstraße ge-gangen und in die Neue Grünstraßeeingebogen, nicht an dem einzigenintaktenHausderGegendvorbeige-schlichen, der Nummer 17, das nur
im Erdgeschoss bewohnt war. Voneinem Ehepaar, das mitbekam, wassich Nacht für Nacht dort am Gullyein paar Meter vor seinem Fensterzutrug, aber offenbar kein Sterbens-wort darüber verlor. Schulze wärenicht hinter den Ziegeln inDeckunggegangen, die sich jetzt wieder vorseinem geistigen Auge zu Quadernaufzustapeln scheinen. „Steine, vonTrümmerfrauen seinerzeit säuber-lich vomMörtel befreit.“Gegen halb elf dann das Kom-
mando, leise:Los!Einernachdeman-deren verschwand in demKanal. Un-tenangekommen, gingSchulze indieHocke, begann zu kriechen, dienächsten drängten nach. „Die Röhre
war nur 90 Zentimeter hoch, oval,undunten schwammdasAbwasser.“Irritiert hatten anfänglich die Be-
wohner desKanals reagiert, von ver-einzelten Rattenbissen berichtetenspäter diejenigen, die in den erstenTagen des Tunnels gen Westen un-terwegs waren. In dieser Nacht aber
Es zieht in der Häuserschlucht,Wolken schieben sich über dieNeueGrünstraße. Die Luft gefriert, sofühlt es sich an. Schulze gehtschneller jetzt. Fast scheint es, alstrieben ihn seine Gedanken voran.Als wäre er wieder auf der Flucht. Ergeht vorbei anWohnblocks, anNeu-berliner Klötzchenarchitektur, fahlim Januargrau, fade selbst im Son-nenschein. An der Ecke Neue Grün-straße und Seydelstraße bleibt erstehen. „In diesem Bereich hier hat-
ten die Grenzer die Gullydeckel her-ausgenommen.“Matte Lichtkegel fielen in den
Kanal herab. Oben auf der Straßeregte sich nichts. Kein Knattern derZweitakter, mit denen die Patrouil-len ihre Runden drehten. Keine Ge-spräche der Grenzer. Unten in derRöhre konnten sie ihren eigenenAtem hören, Schritte, Plätschern.Unterhaltungen, das hatte ihnender Deckelmann noch einmal ein-geschärft, waren tabu.
durch die Anlage geht, sieht manFrauen in schwarzen Ganzkörper-schleiern, die drei Schritte hinter ih-renMännern laufen.Die Seiten haben sich in den
vergangenen Jahren verkehrt: Armist nun der Westen, die reichenBrüder und Schwestern wohnenim Osten. An der Ecke Komman-danten- /Alte Jakobstraße stehtein Protzpalast, mit großen Fens-tern, griechischen Säulen, einemeingebauten Natursteinspring-brunnen und italienischem Mar-mor. Der Palast könnte auch inMoskau oder Stuttgart stehen. Fel-lini-Residences heißt die Anlage,die geschützt wird wie eine Fes-tung. Es gibt einen Zaun, ein Gitterund eine Mauer, auf der ein Schildhängt: „Betteln undHausieren ver-boten“. Die Welt mit ihren Proble-men und Ungemütlichkeiten sollbitte draußen bleiben. Die Namenan den Klingelschildern: Russisch,Englisch, Chinesisch, Griechisch.Vom Büro der Berliner Zeitungkann man hinübersehen auf dieandere Seite, die wie eine Filmku-lisse wirkt. Manchmal brennt einLicht in einem der Fenster.Manchmal bewegt sich eine Gar-dine. Manchmal rollt ein Merce-des-Benz aus der Tiefgarage. Be-wohner sieht man kaum.Der Sozialdemokrat Ephraim
Gothe ist seit Jahren Bezirksstadtratfür Stadtentwicklung inMitte. Er er-innert sich noch, wie im Jahr 2008ein holländischer Investor bei ihmim Büro stand und von einem ex-
Die Beklemmungen hatten sichinzwischen gelöst trotz der Enge,des Drecks, des Gestanks. 113Meterwaren sie gekrabbelt. Es ging vor-wärts, langsam zwar, aber der Kon-takt zum Vordermann gab Sicher-heit. Der Erste in der Reihe war wieüblich vom Deckelmann bestimmtworden. Oft bekam der Zweite denAuftrag, den Abzweig an der Seydel-straße zu besetzen und der nächtli-chen Polonaise im Kriechgang denWeg nachWesten zu weisen.
Ein kleiner Querschnitt durch dieBevölkerungmusste dawährend derdrei Herbstwochen im Untergrundunterwegs gewesen sein, das legenAugenzeugenberichte nahe: jung,alt, Mann, Frau, Mütter mit kleinenKindern sollen sogar darunter gewe-sen sein. In Schulzes Gruppe befandsich einWissenschaftler. „Ein ältererHerr, als solchenhabe ich ihndamalsjedenfalls gesehen.“ Schulze selbst
Fortsetzung auf Seite 4 unten
Zeitzeuge. Günter Schulze ist einer vonrund 800 Menschen, die nach dem Mauer-bau durch die Kanalisation geflohen sind.
ließen die Tiere die Besucher ge-währen.Ein anderer bissiger Gegenspie-
ler war geblieben: der Gestank, derin der engen Röhre hing, in der„Glockengasse 4711“. In Anspielungan den Stammsitz von KölnischWasser hatten Fluchthelfer den Ka-nal so getauft; Studenten der FreienUniversität, der Technischen Uni-versität, der Beuth Hochschule, ander auch Schulze später seinen Ab-schluss machen sollte. Leute mitHumor jedenfalls. Und mit demMut, sich zwischen Westteil undOstteil in geheimer Mission zu be-wegen, nicht für Geld, nicht fürRuhm oder Berühmtheit, vielleichtaus Idealismus, Abenteuerlust,Trotz, in jedem Fall aber mit demVertrauen in die Diskretion derjeni-gen, die sie unter der Mauer durch-schleusten. Fotos der Fluchtenunter der Alten Jakobstraße existie-ren nicht, tauchten bis heute zu-mindest nicht auf. „Und die Pressewurde rausgehalten“, sagt Schulze.Die Nachricht vom Kanal in den
Westen verbreitete sich auf andereArt.Undsieverbreitetesichrasch.DieGruppenwurden größer: 30, 35Men-schen flohen bald proNacht. Schulzewar voneinemFreundangesprochenworden, Student an der FU bis zumMauerbau.„Er kamzumir und sagte:,Pass auf, ich kenne da einenWeg inden Westen. Bis du dabei, ja odernein?“
„Das war eine Wüste“:Mittes Stadtrat Ephraim Gothe (SPD)
Fortsetzung auf Seite 4 oben
Die Mauer aus Stein steht nichtmehr, es ist entlang der gestrichel-ten Linie eine neue Mauer entstan-den, diesmal ist dieMauer ausGeld.Auf der einen Seite des Grenzver-laufs entsteht ein neues Viertel mitexklusiven Bauten, sie heißen Fel-lini-Residences oder Luisenpark.Auf der anderen, der KreuzbergerSeite liegt die Otto-Suhr-Siedlung,eine Fünfziger-Jahre-Anlage, lautSozialatlas der ärmste Kiez Berlins.Zwei Drittel der Kinder wachsen inHartz-IV-Familien auf, siebzig Pro-zent der Bewohner haben einenausländischen Pass. Wenn man
Eine Woche zuvor war Schulzevon der Staatssicherheit zum Rap-port gebeten worden. Es ging umBemerkungen mit angeblich staats-feindlichem Charakter; jemandhatte ihn angeschwärzt. Und des-halb ging es in dem Gespräch nunauch um die Frage, ob sich Schulzenicht vorstellen könne, ebenfallsmit Informationen dienlich zu sein.Er antwortete dem Freund ohne
Zögern: „Ich bin dabei.“
DieMauer aus Stein steht nichtmehr.Es ist eine neue Grenze entstanden.
Diesmal ist sie aus Geld. Aber die Seiten haben sichverkehrt. Arm ist nun derWesten.
„Der Einstieg in den Kanal verlief beim zweitenVersuchreibungslos. Etwa 30Menschen befanden sich
in der ovalen Röhre. Es war feucht, dunkel und stank.ImGrenzbereich waren die Gullydeckel entfernt.“
„In kleinen Gruppen ging es vomAlexanderplatz in dieNeue Grünstraße. Damals war das eine
Ruinenlandschaft mit wenigen intaktenHäusern, dieGrenze in Sichtweite, ein ideales Umfeld.“
BLZ/MIKEFRÖHLING
BERLINERZEITUNG/PAULUSPONIZAK
EinwohnerzahlBerlin, in Millionen3,7
3,6
3,5
3,4
3,3
3,2
statistischeKorrekturen
durch Zensus2011
3,69
3,40
Nach 1989 verschwand die Mauer fast komplett.Nur an wenigen Stellen sind Teile von ihr erhalten.Eine Doppelreihe aus Kopfsteinpflaster markiertheute in der Innenstadt den Verlauf der einstigenVorderlandmauer.
EhemaligerMauerverlauf
BERLINER MAUER 1961-1989
Juni 20171989
Fahrpreise BVGeinfache Fahrt
0,20 Ostmark
Berlin-Ost 1949bis Juli 1991
2,70 D-MarkBerlin-West 1991
3,90 D-Mark1996
4,00 D-Mark2000
2,20 Euro2003
2,80 Euro2018
2,60 Euro2013
2,10 Euro2008
Betonplatten106 kmMetallgitterzaun66,5 kmBunker20Hundelaufanlagen259Kfz-Sperrgraben105,5 kmSignalzaun127,5 kmKolonnenweg124,3 km
Die Mauerbestand aus ...
1961 1989 20184 * B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
quisiten Wohnprojekt schwärmte,das er auf der ehemaligen Mauer-brache plane. Er redete von originalfranzösischen Kachelöfen, die er indie Apartments einbauen wollte,von Chauffeur-Service. Der BerlinerBezirkspolitiker war skeptisch. Da-mals baute in Berlin kaum jemandWohnungen, weil es sich nichtlohnte. Auf der Mauerbrache pas-sierte nichts. „Das war damals eineWüste, komplett unbebaut“, erin-nert sich Gothe.Der holländische Investor rech-
nete ihm, dem Berliner Kommunal-politiker, vor, was für ein Juwel sichdort befand. Elf Minuten zu Fußzum Gendarmenmarkt, acht Minu-ten zumMoritzplatz. Der HolländerhießHarry vanCaem,dieFellini-Re-sidences sind sein Projekt. „Er warder Erste, der das Potenzial gesehenhat“, sagt der SPD-Politiker Gotheanerkennend. Der Holländer sahdas Potenzial der neuen Mitte, dieMöglichkeiten. Er löste einen Boomaus, nach und nachwurde derMau-erstreifen privatisiert.Das letzte Mauergrundstück
wurde2015 verkauft, in einerZeit, inder dieWohnungen in Berlin schonknapp wurden, die Mieten explo-dierten. Der Flecken liegt an derStallschreiberstraße, 17 500 Qua-dratmeter misst er, das ist etwa sogroß wie zweieinhalb Fußballfelder.Er gehörte der Bundesanstalt fürImmobilienaufgaben, sie schriebein Bieterverfahren aus, die landes-eigene Berliner Wohnungsbauge-sellschaft Mitte hätte das Grund-stück gern erworben, doch sie gingleer aus. Das Grundstück wurde für
knappdreißigMillionen Euro an dieFirma Format verkauft, den Meist-bietenden.Am Ende gewann derjenige, der
den größten Batzen Geld auf denTisch legen konnte, sozusagen alsTriumph des Kapitalismus.Warum wurde das Grundstück
nicht ans LandBerlin verkauft?Manhätte kommunale WohnungenbauenunddasViertel anders gestal-ten können. Man hätte den steigen-den Mieten etwas entgegensetzenkönnen. Damals regierte eine großeKoalition aus SPD und CDU, imBund wie in Berlin. Doch die SPDkonnte sich gegenüber demFinanz-ministerium nicht durchsetzen.„Der Bund tat sich generell schwer,Häuser an die Kommunen zu einemgünstigen Verkehrswert abzuge-ben“, sagt Sozialdemokrat EphraimGothe ausweichend.Früher, also vor dem Zweiten
Weltkrieg, war die Luisenstadtkir-che das gesellschaftliche Herz desKiezes. Sie ist im Februar 1945 zer-bombt worden, sechzig Menschen,vor allem Kinder, starben in denTrümmern.Im September 1964 kletterte ein
junger Mann namens MichaelMeyer von der Ostseite auf dieMauer, die damals noch ein Zaunwar. Er wurde von DDR-Grenzernangeschossen und von einem US-Sergeanten mit einem Seil in denWesten hinübergezogen und geret-tet. Am Abend kam Martin LutherKing, der sich zufällig in der Stadtaufhielt, an die Stelle, um sich beidem amerikanischen Soldaten zubedanken. An die Begebenheit erin-
war 24 Jahre alt. Der vermeintlich äl-tere Herr verbarg seine akademi-schen Würden unter dem Hemd,Zeugnisse in Folie wasserdicht ver-packt. Das Interesse der westlichenGeheimdienstewar ihmgewiss. Oh-nehin wurden Flüchtlinge aus derDDR vorgeladen: Wer konnte nütz-lich sein, wer vielleicht Schaden an-richten? Im Notaufnahmelager Ma-rienfelde war ein Besuch in der so-genannten Alliierten Sichtungs-stelle obligatorisch. Amerikaner,
Briten und Franzosen sammeltennacheinander Informationen. Einegute naturwissenschaftliche Ausbil-dung, belegt sogar durch Zeugnisse,öffnete Türen, eröffnete Perspekti-ven.Außer Papieren ließ sich kaum
etwas mitnehmen beim Übergangvon der alten in eine neueWelt. „Ei-nige Leute trugen Taschenlampenbei sich, nur für den Notfall. Dennwäre das Licht durch die Gullyöff-
Gully hing und dem Ehepaar ausNummer 17 beste Sicht garantierte.Die Männer stiegen ein, robbten
bis zum Schlammgitter, dann warSchluss. Die nächste Nacht, derzweite Versuch, diesmal mit Werk-zeug. Doch eine Öffnung ließ sichnicht hineinsägen in die Barriere. Eswaren die Frauen, die schließlichdie Idee hatten, den Morast amGrund der Röhre wegzukratzen,und tatsächlich tat sich ein Spaltauf, schmal, aber hoch genug, umrücklings hindurchzukriechen.Der Anfang für eine der erfolg-
reichsten Fluchtrouten Berlins wargemacht, obwohl die Entdecker dasdamals selbst noch nicht ahnten.Dass sie durch die Kanalisation ge-kommen waren, räumten sie ein.Details wollten sie für sich behalten.Doch bei einem der Gespräche imAufnahmelager Marienfelde ver-plapperten sie sich. Der Verfas-sungsschutz nahm Kontakt zuFluchthelfern an der FU auf.„Dann kam die ganze Sache ins
Rollen“, sagt Schulze. Wieder ist erstehen geblieben, orientiert sich anGullydeckeln, zeigt auf den Asphaltder Alten Jakobstraße, der dieWüstevon damals bedeckt. „Hier ungefährmuss sich das Gitter befundenhaben“, sagt Schulze. „Die Flucht-helfer hatten es präpariert.“Es war ihnen gelungen, die Stäbe
zu durchtrennen. Abendswurde ein
nungen nach oben gedrungen,hätte die ganze Sache auffliegenkönnen.“ Schulze hatte einen Trai-ningsanzug an, Turnschuhe, leichteMontur für einen schwerenWeg, amHandgelenk eine Armbanduhr, eineJunghans, aus dem Westen, Ge-schenk der Mutter. „Die Uhr hatganz schön was aushalten müssenbei demDreck da unten.“Knöcheltief stand das Wasser im
Kanal, abersiehattennochGlück.Aneinem der Vortage hatte es derma-ßen geregnet, dass den Flüchtlingendie vonKot durchsetzte Brühe buch-stäblich bis zumHals stand.Die zweite Straßenkreuzung, der
letzte Abzweig, von nun an geht esnur noch geradeaus. „Doch jetztstand uns das schwierigste Stück jaerst noch bevor“, erzählt GünterSchulze.Die Karawane durch die Röhre
geriet ins Stocken. Ein Schlammgit-ter versperrte den Weg. Eng ste-hende, angerostete Stahlstäbe, siebereiteten schon den zwei PaarenProbleme, die den Fluchtweg ent-deckt hatten. 14 vergebliche Flucht-versuche hatten die vier bereits un-ternommen, als ihnen am 13. Sep-tember 1961 auf einem nächtlichenStreifzug der Einstieg an der NeuenGrünstraße auffiel: Der Platz er-schien ihnen ideal, lag im Knick derStraße, war schlecht einzusehen,wenn auch eine Laterne über dem
nert heute eine Plakette. Auf der an-deren Seite der Straße, hinter einemBauzaun, ragen hohe Kräne in dieLuft. Einst konnte man aus denWohnungen von der Küche ausbeim Kaffeekochen auf den Todes-streifen sehen, heute sieht man denBeginn eines neuenViertels, schick,modern und ein bisschen langwei-lig. Bagger graben Löcher, die erstenHäuser stehen schon. SechshundertWohnungen sollen bis Ende 2019fertiggestelltwerden, sie kosten zwi-schen 250 000 Euro und 1,4 Millio-nen Euro.Es gibt zwei verschiedene Typen,
dieMakler, die internationales Pub-likum ansprechen wollen, nennensie „Parkside Houses“ und „Cosmo-politan Houses“. „Spüren Sie denHerzschlag Berlins“, wirbt die Im-mobilienfirma Instone Real Estateauf ihrer Website. Die AusstattungderWohnungen ist gehoben,mit Ei-chenholz-Fertigparkett, Fußboden-heizung und bodentiefen Fenstern.Käufer müssen nur noch die Gardi-nen selber aussuchen.Was wirdman aus den bodentie-
fen Fenstern sehen? Geschäfte sindin den Erdgeschossen der neuenAnlagen nicht vorgesehen. Es gibtzwei Supermärkte in der Ecke, aberkein Café, keinen Kiosk, keinenObstladen, keinen Fleischer. Einpaar Restaurants um die Ecke bie-ten Mittagstische und machenabends zu. Der Herzschlag Berlins?Eher ein leises Puckern.Auch Stadtrat Gothe ist nicht zu-
frieden. Er war nicht im Amt, als dieBaugenehmigungen fürdenLuisen-park erteilt worden sind.„Manhätte
„Spüren Sie den Herzschlag Berlins“:Der einstige Mauerstreifen wird zugebaut.
„Als ob ein Meer diese Teile trennt“:Die Mauer 1986 von der Stallschreiberstraße in Kreuzberg aus gesehen.
Riegel: Das Bild stammt ausdem Jahr 2014. Es zeigt einKanalsperrgitter – das letzteseiner Art. Mit solchen Gitternsollten vor der Wende unterirdi-sche Fluchten in den Westenvon Berlin verhindert werden.DPA
Einstieg: Seit Herbst 2015 er-innert ein Gullydeckel daran,dass 1961 an dieser StelleHunderte Menschendie Flucht in den Westenwagten. Es ist dereinzige Hinweis auf einbedeutsames StückBerliner Geschichte.BERLINER UNTERWELTEN E.V.
„Die Röhre war amAnfang nur 90 Zentimeter hoch.Und sie war sehr eng. Später, bereits auf
West-Berliner Gebiet, wurde der Kanal höher, etwa120 Zentimeter. Das Gefälle nahmnun stark zu.“
BERLINERZEITUNG/MIKEFRÖHLING
PA/ZB/PAULGLASER
20172010
112,5
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Nettokaltmietein Berlin, indexiert 2010=100
Arbeitslosenquote in Berlin
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20
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2,4
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12
9
6
3
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Touristen in Berlin, in Millionen
2016
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1961 1989 2018B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 5 * ·· ·······················································································································································································································································································
sich von Kleidung, Dreck, Gestank.Was sie behielten, war die Erinne-rung, eingebrannt in ihr Gedächt-nis, für immer. Viele träumen bisheute von dieser einen Nacht. Man-che erzählen, sie seien wieder undwieder in der umgekehrten Rich-
tung unterwegs, Richtung Osten.Bis sie schweißgebadet aufwachen.Schulze hat nach der Ankunft auf
der anderen Seite seinen Freundwiedergetroffen. Den, der ihm denTipp gab und selbst in denKanal ge-klettert war. An jenem Montag, alsSchulzes Gruppe kehrtmachenmusste. Der Kontakt ist nie abgeris-sen. „Ich denke, ich werde ihn malwieder anrufen“, sagt Schulze.Dann geht er zur Bushaltestelle. Erfährt in denWesten der Stadt. Gün-ter Schulze fährt nachHause.
Buch zum Thema: Burkhart Veigel, Wegedurch die Mauer. Fluchthilfe und Stasi zwi-schen Ost und West. Berliner Unterweltene.V. (Hrsg.) im Chr. Links Verlag
stieg, wo sie erwartet, wo sie aus derKanalisation gezogen wurden nacheiner letzten Kletterpartie.„Wir hatten uns inzwischen vier
Meter unter der Straße befunden“,sagt Schulze. Er hat gerade denGully wiedergefunden, aus dem ergekrochen ist. Vor 56 Jahren, dreiMonaten und ein paar Tagen. DerDeckel ist grau, Standard, ohne Auf-schrift. „Tja, hier sind wir raus.“Schulze schaut hinüber zu einerBacksteinfassade. Gelbliches Lichthinter Fensterglas, Regalemit Akten
darin. Die Senatsverwaltung für So-ziales hat in demHaus ihren Sitz.Damals herrschte noch immer
Dunkelheit über dem Ausstieg, ob-wohl sie eine Ewigkeit in dem Kanalzugebracht zu haben glaubten. Tat-sächlich waren Schulze und die an-deren zwei Stunden unterwegs. Daszeigte ihmdie Armbanduhr an.„Diefunktionierte noch.“ An die 550Me-ter hatten sie zurückgelegt.Das abererfuhr er erst später, so wie andereDetails zur Fluchtroute und zu denFluchthelfern. Zum Beispiel, dass
einer der Studenten ständig Mauerund Grenzbereich beobachtete, auseinem Haus imWesten an der Stall-schreiberstraße, zunächst durch einFenster im Treppenhaus, später auseinerWohnung.In der Nacht vom 13. auf den 14.
Oktober sah der Posten, wie Rauch-schwaden aus den Gullys aufstie-gen. Es ging auf null Uhr zu.Wiederbefanden sich an die 30 Menschenin dem Kanal. Diesmal fuhrenGrenzpatrouillen vor, schalltenRufedurch die Nacht, wurde Tränengasin dieÖffnungen geworfen.DieHel-fer am Ausstieg mussten sofort in-formiert werden, die am Schlamm-gitter vor allem, sie hockten auf Ost-berliner Gebiet. Alle kamen durch.Auch das gehört zu den Beson-
derheiten dieses Kanals, der Glo-ckengasse 4711, des Einstiegs zurFreiheit: Niemand wurde erwischt,verhaftet, verurteilt, eingesperrt.Anders als Zehntausende, die zwi-schen 1961 und 1989 für ihre ge-scheiterte Flucht über die deutsch-deutsche Grenze teuer bezahlten;rund 140 sogarmit ihrem Leben.Die letzten 30 Flüchtlinge der Al-
ten Jakobstraße bestiegen VW-Busse, die in jenen Nächten bereit-standen, ließen sich ins Studenten-wohnheim Schlachtensee fahren.Sowie zweiTage zuvor Schulze in ei-nen Bully Richtung Zehlendorf ge-fahren war. Sie duschten, befreiten
Es folgten mehrere Treffen undein intensiver E-Mail-Austausch.Mister Wall Street will eine GruppeGleichgesinnter zusammenbrin-gen. Menschen, die die DDR nichtzurückhaben wollen, aber anerken-nen, dass es Dinge gab, über die essich zu reden lohnt. Erwill nicht denSozialismus einführen, auch wennman den Eindruck bekommenkönnte, wenn er seine iTunes-Listevorführt, auf der FDJ-Lieder wie„Bau auf“ oder die DDR-National-hymne gespeichert sind. Ausländerdürfen das vielleicht.Mister Wall Street interessiert
sich für dieDDRnicht nur aus senti-mentalem, sondern auch aus strate-gischem Interesse. Er befasst sichmit der Zukunft der Arbeit, was be-deutet es, wenn in den nächstendreißig Jahren bis zu ein Drittel derArbeitsplätze durch Automatisie-rung und Digitalisierung wegfallenkönnten? In welchen Bereichen fal-len die Jobs weg, wo könnten neueentstehen?Welche Steuerungsmög-lichkeiten gibt es, um Arbeiten, de-ren Bedeutung wachsen wird, wieErziehung und Pflege, finanziell at-traktiver zu gestalten?Wie kanneinegrößere Spreizung der Einkommenverhindert werden?Er spürt, dass esmit demKapita-
lismus nicht so weitergehen kann,er sucht überall nach anderen We-gen, auch in derVergangenheit. Daskann man für widersprüchlich hal-ten:Was soll man aus einem Systemlernen, das in sich zusammenge-brochen ist? Nach all den Krisenund Crashs der vergangenen Jahrekann man sich fragen, ob der Kapi-
einenWitz handelte. Man bekommtja dauernd seltsame Anfrage bei Fa-cebook. Selbst wenn es kein Spamwar, hatte ich Bedenken.Warum in-teressierte sich ein Mann von derWall Street für die DDR? Es war, alswollte mich der Klassenfeind tref-fen. Ich sagte zu.Wir trafen uns an der Mauer, im
NewsroomCafé im Erdgeschoss derBerliner Zeitung. Mister Wall Streetfuhr mit einer schwarzen Limou-sine vor, mit Chauffeur, und er ent-schuldigte sich sofort dafür. Er warschmal, mit Brille, Anzug, grauemHaar. Sehr seriös. Er machte keinenSmalltalk, sondern fing sofort an,vonderDDRzu reden.Erwolltewis-sen, ob es einen Katalog gab, ein Ar-chiv der DDR, in dem alles Wissengesammelt wurde. Als ich ihm er-klärte, dass es so etwas konkretnicht gab, schaute er irritiert undungeduldig. Ich versuchte, ihm einwenig die Machtverhältnisse desneuen Deutschlands zu erklären.Aber er konnte nicht begreifen, wiesich ein Land leisten konnte, auf dieErfahrungen eines Teiles komplettzu verzichten. Er hatte einen ande-ren Blick. Er sah nicht die Diktatur,nicht die Stasi, sondern das Land,das Betriebe als Volkseigentumführte, das Frauen finanzielleUnab-hängigkeit erlaubte, das eine sta-bile, zentral organisierte Gesund-heitsversorgung bot. Während derWesten den Osten noch bekämpfte,sahMisterWall Street schon das Po-tenzial. So wie Harry van Caem, derholländische Investor von der Mau-erbrache, das Potenzial gesehenhatte.
schreibtmit. Er ist kein Kommunist.Er ist Senior Partner einer bekann-ten internationalen Beratungs-firma, die wie kaum eine andere dieglobale Wirtschaftselite verkörpert.Er hält Reden beim Wirtschaftsfo-rum in Davos, berät den Papst undtauscht SMSmitEmmanuelMacronaus, dem französischen Staatschef.Ich darf seinen Namen nicht schrei-ben und auch nicht, wo er arbeitet,weil er sonst Probleme in seinem
Job bekommen könnte. Ich nenneihnMisterWall Street.MisterWall Street hatte mich auf
Facebook angeschrieben. Erstammte aus Frankreich, sein Groß-vater war Kommunist, als Kind ver-brachte er in den 80er-Jahren meh-rere Sommer im internationalen Pi-onierlager in der DDR. Dann ging erzum Militär, studierte, machte Kar-riere bei der internationalen Bera-tungsfirma. Die Zeit in der DDRwarlangeher, aber erwarnunwiederöf-ter in Berlin, schrieb Mister WallStreet. Er hatte einenArtikel vonmirüber den Osten im Guardian gele-sen. Er habe da ein paar Fragen.Als ich das las, war ich nicht si-
cher, ob es sich um Spam oder um
festlegen können, dass im Erdge-schoss Geschäfte eingerichtet wer-den müssen“, sagt er. Das sei ver-säumt worden. Immerhin, das siehter als Erfolg, soll ein kleiner Teil derAnlage, 139 Wohnungen, spätergünstig vermietet werden, für 6,50Euro pro Quadratmeter.Dieses kleine Stück in der Mitte
Berlins wirkt wie ein Symbol, einGleichnis auf die Vereinigung. DieWunden und Narben sind immer
weniger sichtbar, sind zugespach-telt, aber verheilt sind sie nicht.An einem Abend im Januar sitze
ich in einemLokal imNikolaiviertel.Wir sind zu viert, drei ostdeutscheFrauen (eine Dokumentarfilmerin,eine Künstlerin und ich) und einMann aus NewYork.Wir reden überdie DDR. Der Mann aus New Yorkhat das Treffen organisiert, er inter-essiert sich für das System, nicht dieStaatsdoktrin, sondern für dieOrga-nisationsformen und Praktiken, diein 40 Jahren entstanden sind.Wir re-den über das Recycling-SystemSero, MaxieWander, Ostdeutsche inFührungspositionen, die RundenTische, die in der Wendezeit ent-standen. Der Mann aus New York
Segment herausgenommen undnach dem letzten Flüchtling am frü-hen Morgen wieder eingesetzt: Türauf. Tür zu. Manchmal verschmier-ten sie die Nahtstellen zur Tarnungmit Kot.Tür auf, Tür zu? „Am Schlamm-
fanggitter ging es erstmal nichtwei-ter“, erinnert sich Schulze. Einer ausder Gruppe hatte sich in der schma-len Öffnung verklemmt, versuchteesmal in der einen,mal in der ande-ren Position. Sie waren noch im Os-ten. Immerhin: Sie mussten nichtmehr fürchten, durch ein unbe-dachtes Geräusch, ein Husten, einTuscheln aufzufallen, das durcheine Öffnung nach oben gedrungenwäre. Auf den letzten beiden östli-chen Gullydeckeln stand dieMauer.Sie kauerten, das Ziel vor Augen,
hatten in der Ferne schon die blin-kenden Taschenlampen der West-berliner Studenten gesehen, das Si-gnal: Ihr habt es gleich geschafft!Sie haben es dann tatsächlich
noch geschafft. Auch mit der Hilfevon drei Studenten, die vomWestenher andasGitter kamen,wie in jederNacht. Sie lösten den Stau auf. „Vonda an ging es in starkemGefällewei-ter. Die Röhre bot jetzt mehr Platz,war an die 120 Zentimeter hoch“,sagt Schulze. Knapp 60 Meter noch,und sie befanden sich im anderenTeil der Stadt, dannunter derOrani-enstraßedurchundweiter zumAus-
Treffpunkt: Der belebte Alexanderplatz in den Siebzigern.Hier formierten sich im Herbst 1961 die Fluchtgruppen.
talismus gewonnen hat. Oder ob ereinfach übrig geblieben ist, wie diePublizistin Daniela Dahn formu-lierte.„Towards abetter capitalism“,„Für einen besseren Kapitalismus“lautete einederDiskussionen inDa-vos in diesem Jahr mit Nobelpreis-träger Joseph Stiglitz.Mister Wall Street will den Kapi-
talismus verbessern, indem er dieErfahrungen aus der DDR anwen-det. Eine unerhörte Idee.Es ist anregend und anstrengend
zugleich, mit ihm zu reden. Er wirftStichworte in die Luft, springt voneinem Thema zum nächsten, vonden DDR-Kombinaten zur Industri-alisierung in China zum bedin-gungslosen Grundeinkommen, dasihn als Konzept fasziniert. MisterWall Street steckt voller Widersprü-che, er verdient wahrscheinlichMil-lionen, träumt aber vom bedin-gungslosen Grundeinkommen. Erwill mehr Frauen als Führungs-kräfte, lebt aber zu Hause die klassi-sche Rollenverteilung.Im Lokal im Nikolaiviertel will er
wissen, wie in derDDRder Lohn ge-setzt wurde. Wie wurde ermittelt,dass ein Arbeiter genauso viel Wertwar wie ein Arzt, fragt er. Ich sage,daswurde vonder SEDso festgelegt,der Arbeiter war die Leitfigur, dieDiktatur des Proletariats. In autori-tären Staaten kannman solcheFest-legungen verordnen. Mister WallStreetnickt interessiert, dieKünstle-rin guckt etwas ratlos. „Ich will abernicht in einem autoritären Staat le-ben“, sagt die Filmemacherin. Mis-ter Wall Street wechselt das Themaundbestellt nocheineFlascheWein.
„Der Ausstieg lag vierMeter unter der Straße.Als wir ausstiegen, erwarteten uns bereitsVW-Bullys.Sie brachten uns ins Studentendorf Schlachtensee.“
MisterWall Street konnte nicht begreifen,wie sich ein Land leisten konnte,
auf die Erfahrungen einesTeiles aus vierzig Jahrenkomplett zu verzichten.
IMAGO/JOACHIMBERTRAM
SSUCHT MAN EINEN AUS DEM OS-TEN, für den die neue Zeit nach derWende mit einem Senkrechtstart be-gann,dann istLarsDittrichgenauderRichtige. Als Teenager stolpert derHennigsdorfer in den Kapitalismus,wird Handyverkäufer mit eigenemLaden. Viele weitere Läden folgen.Zusammen mit seinem SchulfreundAlexanderGrellabauter inkurzerZeiteine ganze Kette auf. Am Ende hat„dugtelecom“mehrerehundertFilia-len. 2006 verkauft Dittrich und bringtes zu einem beträchtlichen Vermö-gen. Er wechselt in die Filmbrancheundwird Produzent. DieHitler-Satire„Er istwiederda“wirdeinPublikums-erfolg, für den Europäischen Film-preis nominiert und bekommt einenBambi.HeuteistDittrichvorallemIn-vestor.ErunterstütztStart-upsundistMiteigentümer einer Galerie. Zuletzthat er die traditionsreiche Keramik-Manufaktur Hedwig Bollhagen ge-kauft. „Ein Schatz, den man pflegenmuss“, sagt er.
Herr Dittrich, was glauben Sie, wasaus Ihnen geworden wäre, wenn dieMauernoch stünde?Ichwar damals erst 15. Ichweiß es
nicht.
Niedarübernachgedacht?Natürlich, immer wieder. Ich
glaube aber, dass ich damals einfachnoch zuweit von demPunkt entferntwar, ab demman sichmit einemSys-tem arrangiert, sich dem persönli-chen Komfort hingibt, auf Lada undDatsche hofft oder aber merkt, dassdasnicht funktionierenwird.
Wann wäre dieser Punkt denn für Siegekommen?Ich bin mir ziemlich sicher, dass
für mich die Armeezeit die Antwortauf die Wie-weiter-Frage gelieferthätte. Ich wollte studieren, irgend-was, und das hätte wohl drei JahreNationale Volksarmee bedeutet.Das war für fast jeden Jungen in derDDR der große Einschnitt. Ich kannnicht beurteilen,wie ichnachdieserPersönlichkeitsbildung durch denStaat da rausgekommen wäre. Dasbliebmir erspart.
Glück gehabt?Absolut. Ich empfinde mich tat-
sächlich als Teil einer Glücksgene-ration. Ich bin zwar imWerte- undErziehungssystem der DDR großgeworden, wurde als Kind abernicht wirklich mit den großenKonflikten innerhalb dieser Struk-turen konfrontiert. Natürlich gabes die Jungen Pioniere und dieFDJ, bedeutender war jedoch, inmeiner Familie behütet aufge-wachsen zu sein. Und ich standnicht vor der Frage, mit 18 heiratenzumüssen, weil ich sonst keineWoh-nung, keinen Ehekredit und keineWaschmaschine bekommen hätte.Ichwar jung, undeswar schön.
Was haben Ihre Eltern in der DDR be-ruflich gemacht?Siewarenbeide Ingenieure.Meine
Mutter hat imStahlwerkHennigsdorfgearbeitet, mein Vater im Kaltwalz-werkOranienburg.
Gab es denLadaunddieDatsche?Nein. Unser erstes Auto kaufte
mein Vater mit 39. Es war ein Trabi,keinLada.
Als die Mauer fiel, waren Ihre Elternvermutlich etwa so alt wie Sie heute,also Mitte vierzig. Wie haben Sie daserlebt?Wie für alle hatte sich ihr Lebens-
modell komplett umgedreht. Sie wa-ren ineinemAlter, indemsiesichein-gerichtet hatten, und wussten plötz-lich nicht mehr, wie es weitergehenwürde. Aber sie hatten wenigstenseine Chance, die sie bestimmt nichtmehrgehabthätten,wennsiedamalszehn oder 15 Jahre älter gewesen wä-ren.
Für Ihren Vater ging es im Walzwerktatsächlichweiter.Das stimmt, allerdings ganz an-
ders, als er es sich je vorgestellthatte. Krupp hatte das Werk 1990von der Treuhand gekauft, nochzwei Jahre laufen lassen und danndichtgemacht. Mein Vater hat dasWerk, in dem er Jahre gearbeitethatte, dann mit demontiert, um esirgendwo in NRW wieder aufzu-bauen.
DakamalsoeinerausderehemaligenDDR, ohne Berufsausbildung undohne Studium in den Vorstand einesUnternehmensmit über 7 000Mitar-beitern und vierMilliardenEuroUm-satz. Da gab es natürlich Skepsis, diemanmich auch spüren ließ. Denn daprallten ja Biografien aufeinander.Die Jungs kamen mit Salem-Pulloverzur Arbeit, mit dem sie als Absolven-ten des Elite-Internats prahlten, hat-ten McKinsey-Erfahrung, und ichkam von der Polytechnischen Ober-schule.
Hatdas in Ihnen gefressen?Es war nicht immer einfach, aber
ich war mir meiner Leistung und Le-benserfahrungbewusst.
Und Sie waren durch denVerkauf Ih-rer Firma in einer finanziellen Situa-tion, die sicher auch zu einer gewissenGelassenheit führte.Auch richtig. Zugleich hat diese
Vorstandserfahrung einen tiefenEindruck hinterlassen. Ich halte esfür sehr problematisch, dass dieElitenbildung in der Schule an-fängt. Wir sind im Osten weitge-hend unabhängig von der Frageder Herkunft gestartet. Durch dasSystem von privaten Kindergär-ten, privaten Schulen und Privat-Unis züchten wir heute eine soge-nannte Elite in einer sozialenBlase. Es gibt da nicht die ge-ringste Schnittmenge mit demwirklichen Leben. Das kann nichtgesund sein für eine Gesellschaft.
HabenSie eine Lösung?Wir brauchen ein erstklassiges
chancenfaires Schulsystem. Ich binabsolut für Schuluniform, um sozialeUnterschiede wenigstens für die Zeitin der Schule zu beseitigen. Und esmuss gelingen, dass Lehrer gesell-schaftlich den gleichen Stellenwerthaben wie Ärzte. Es geht um Persön-lichkeitsbildungder folgendenGene-ration.
Gab es Situationen, in denen Sie es alsNachteil empfanden, aus dem Ostenzukommen?Ichbin zu jung,umwirklichNach-
teile zu haben. Klar, ich bin nach derzwölften Klasse nicht ein Jahr nachAmerika gegangen. Das musste ichnachholen. Aber ich habe eine fun-dierte Ausbildung erhalten, und ichwurdenicht gebrochen.
SiesindUnternehmer,Filmproduzent,Galerist, Business-Angel. Es scheint,als wären Sie noch immer auf der Su-che.VorallembinichInvestor.Allesan-
dere ist Passion. Außerdem bedeutetSuche Bewegung und noch nicht amZiel angekommen zu sein. Das istdoch nicht schlecht. Ich probiere vie-les aus, bin bereit, Neues zu lernen,undneugierig.Ebenauch,weil ichniedemFriedentraueundmichnichtaufmeinem Wohlstand ausruhen will.Das istderFluch,undesistUnterneh-mertum, würde ich sagen. Aus Neu-gier entstehenMöglichkeiten.
Wie sinddie 28 Jahre vergangen?Wahnsinnig schnell, weil sich so
unheimlich viel getan und veränderthat. Die Veränderungen sind gigan-tisch und werden heute zugleich soselbstverständlich wahrgenommen.Ich freuemich aber immernochüberdasAmpelmännchen. Es ist ein StückHeimat. Denn mein Land ist ja nichtmehr da, obwohl der Ort noch vor-handen ist. Erklären Sie heutemal ei-nem,waseinGemeinschaftskeller ist.
BedauernSie das?Ich finde es schade, dass ichoft er-
klärenmuss,woher ich komme.
Wasvermissen Sie?Eigentlich nicht viel. Um den Pa-
last der Republik zum Beispiel tut esmir leid. Denn bei aller historischenBelastung war es doch auch ein Bau-werk mit wahnsinnig innovativer Ar-chitektur. Es ist eigentlich unglaub-lich, was dort kaputtgemacht wurde.Ichdenkeoft,dassdasheuteein tollerCampus für neue Berliner Industriesein könnte. Ich bin froh, dass derFernsehturmnochda ist.
Wenigstens der?Wenigstensder.
DasGespräch führteJochenKnoblach.
Da war der Kapitalismus dann plötz-lich konkret.Klar, das hat schon geprägt, die
ganze Familie. Und das war damalskeinEinzelfall.
Ist aus dieser Zeit so etwas wie diegrundlegende Wendeerfahrung ge-blieben?Ich glaube, dass in dieser Zeit eine
gewisse Wachheit gesät wurde. InmeinerSchulklassewarenwirdamalsalle Kinder von Eltern, für die plötz-lich nichts mehr war wie zuvor. Be-ständigkeit war ein leerer Begriff. Ichbinmirsicher,dass inmeinerGenera-tion aus dem Osten diese Erfahrungtief verwurzelt ist und man nun mitAnfang vierzig weiß, dass nichts sobleiben muss wie es ist. Das ist einFluch, aber auchein Segen.
SiehabensichdannfüreinenWegent-schieden, der einem in der DDR nichtgerade in die Wiege gelegt wurde. SiewurdenUnternehmer.Ich bin da reingerutscht. Ich habe
inHennigsdorfAbitur gemacht, dannein Jahr Zivildienst in einem Alters-heimund in Berlin ein BWL-Studiumbegonnen. Aber eigentlich war ichnur einpaarMal da.
Sie haben mit 19 eine Firma gegrün-det, umHandys zu verkaufen.Daswar so in der erstenHälfte der
90er-Jahre,derHandyboombrachge-rade los. Ich hatte an der Unimeinen
Natürlich. Mit Mitte 20 habe ichmir einen Porsche gekauft. Es wareineArtTrophäe.
Weil Sie den Lada übersprungen hat-ten?Weil ich es selbst geschafft hatte.
Das wollte ich zeigen, vielleicht auchmeinen Eltern. Aber ich war wirklichstolz und bin es bis heute. Neulichwar ich in Neuruppin. Unsere Lädenvon damals gibt es immer noch, undein Großteil meiner altenMitarbeiterist heute noch im Unternehmen be-schäftigt.Dasmachtmichstolz,mehrals jeder Porsche.
Sie haben dann das Unternehmen füreinen dreistelligen Millionenbetragverkauft.HatmanSie indenVerkaufs-verhandlungen spüren lassen,dass Sieaus demOstenkommen?Nein, wir haben 2006 verkauft. Da
war ja schon eine Weile Westen. Au-ßerdem war unsere Firma gefragt. Eskamen immer wieder Anfragen ausdem In- und Ausland. Und als Unter-nehmermusstenwirkeinemmehret-wasbeweisen.UnserErfolgsprachfürsich. Schwieriger war es eher nachdemVerkauf.
Inwiefern?Wir haben an einen Finanzinves-
tor verkauft, der uns mit Debitel ver-schmolz, damals ein Ableger desDaimler-Konzerns, und ich wurdenachdemVerkaufVorstandsmitglied.
SchulfreundAlexanderGrellawieder-getroffen. Wir haben registriert, wasda abgeht, und auch ziemlich schnelldie Lücke erkannt. Denn es gab zwareine große Nachfrage, aber imGrunde keine Vertriebskanäle fürHandys. Alsohabenwir losgelegt undLädeneröffnet.
Ging es darum, reich zuwerden?Das weiß ich gar nicht. Es hatte
sich alles einfach ergeben. Wir sindlosgelaufen, ohne zu ahnen, was da-raus werden könnte.Wir waren völligunbefangen und mussten auf nie-mandenRücksicht nehmen.
Das Studiumhatte sich erledigt?Ganz schnell, und meine Eltern
waren alles andere als begeistert.Das Studiumwar ihnenwichtig, fürspäter. Ich binmir sicher, dassmichdamals auch die zu Hause erlebteradikale Veränderung getriebenhat. Für mich war das Jetzt wichtig.Den ersten richtigen Laden habeich übrigens auf dem Gelände desKaltwalzwerks Oranienburg aufge-macht, in dem mein Vater gearbei-tet hatte. Dort war inzwischen einShoppingcenter entstanden.Tchibo statt Stahl.Verrückt.
Bei ein paar Läden blieb es nicht. AmEnde hatte die Handyladen-Kettebundesweitmehr als 400 Filialen und2 500Mitarbeiter.GabesauchdieInsi-gniendes Erfolgs?
Z U R P E R S O N
Lars Dittrich, Jahrgang 1974, ist
gebürtiger Hennigsdorfer. Dort
wächst er auf, macht das Abitur. Mit
19 Jahren beginnt Dittrich ein Stu-
dium in Berlin und gründet zugleich
eine Firma namens dug telekom.
Nach dem Verkauf der Handyladen-
Kette wird er Vorstand bei Debitel.
Mit 35 Jahren steigt er aus.
Danach gründet Dittrich die Pro-
duktionsfirma Mythos Film, wird Ga-
lerist und beteiligt sich an Start-ups
wie Monoqi, Lieferheld und Sound-
cloud. Seit 2013 gehört ihm auch
die Keramik-Manufaktur Hedwig
Bollhagen.
Lars Dittrich, 43 Jahre, Investor, Gründer, Galerist, Filmproduzent und Besitzer der Keramik-Werkstatt Hedwig Bollhagen.
DerUnternehmerLars Dittrichüber Erfolg, seinegrundlegendeWendeerfahrung,Elitenbildung undGemeinschafts-keller
1961 1989 20186 * B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
SABINEGUDATH
„Ich empfindemichals Teil einer
Glücksgeneration“
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B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 7 * ·· ·······················································································································································································································································································
28 JAHRE MAUER – wir alle kennen Bilder, die sichmit dieser Zeit verbinden. Vom Bau der Mauer 1961,von flüchtenden Menschen und Grenzanlagen. Bil-der, die unverrückbar für Unrecht und Willkür ste-hen. Daneben stehen die vielen Erfahrungen derMenschen aus der Normalität des Alltags. Begegnun-gen zwischen den Systemen, die auch Züge vonMenschlichkeit zeigten.Auch ich erinnere mich an so ein Erlebnis: 1985,
mitten im Wahlkampf fuhren meine Eltern und ichnach Ostberlin. Wir hatten es eilig, denn wir wolltenrechtzeitig zu einerVorstellung insDeutscheTheater.Den Kofferraum voller SPD-Wahlkampfmaterialienhatten wir ganz vergessen. Bei der obligatorischenDurchsuchung am Grenzübergang wurde natürlichauch der Kofferraum geöffnet. Ein Moment desSchreckens – die SPD-Wahlkampfmaterialien, Pla-kate und Flyer! Die Überraschung stand den DDR-Grenzpolizisten deutlich ins Gesicht geschrieben.Doch statt uns zurück zu schicken oder Strafen anzu-drohen, halfen sie uns unter Gelächter, das SPD-Ma-terial ins Grenzbüro zu schaffen. Sie wollten es füruns verwahren – und wir schafften es gerade nochpünktlich ins Theater. Auf dem Rückweg wurde unsunter amüsierten Blicken der Kofferraum dann wie-der gefüllt. Das hätte anders laufen können. Fürmichbleibt das unvergesslich.Mit dem Fall der Mauer erlebte ich mit vielen ju-
belnden Menschen einen großen Moment desGlücks und der Befreiung.Vonwelcher Tragweite dasin der Folge für Europa seinwürde, daswar in diesemMoment noch nicht fassbar. Und auch nicht die his-torische Leistung der ostdeutschen Bevölkerung, diediese Friedliche Revolution erkämpft hatte.Für mich war die Folgezeit eine Zeit neuer Erfah-
rung und auch des Staunens. So besuchte ich imDe-zember 1989 als Vorsitzender des Jugendhilfeaus-schusses die Kinder- und Jugendeinrichtung FEZ inTreptow-Köpenick.Was ich da sah, hatte ich nicht er-wartet. Die vielfältigen Angebote von Sport, Spiel,Musik, Theater verschlugenmir die Sprache. Das warich ausmeiner kommunalpolitischen Arbeit inWest-berlin nicht gewohnt. In besonderer Erinnerung istmir das nachgebaute Raumfahrtzentrum „Orbitall“geblieben. Eine großartige Idee, die Raumfahrt Kin-dern und Jugendlichen nahezubringen. Ich warschondamals vonWissenschaft begeistert. Das ist bisheute so geblieben.In diese Zeit der Euphorie und neuer Erfahrungen
drang auch schnell die Gewissheit, dass wir mit demUmbruchauchvorZeiten großerHerausforderungenstanden. Einheit bedeutete die Neuordnung aller ge-
„Eine Zeit neuer Erfahrungund auch des Staunens“
Der Regierende Bürgermeisterüber das vereinte Berlin und seine ganz persönlichen
Grenzerlebnisse
V O N M I C H A E L M Ü L L E R
Michael Müller: „Ich schaue auf die nächsten 28 Jahre mit viel Optimismus.“
sellschaftlichen Bereiche. Und das bedeutete auch,schwere Entscheidungen zu treffen. Deindustriali-sierung, Verlust von Hunderttausenden Arbeitsplät-zen, Abbau von Subventionen – das alles trieb denSchuldenberg in die Höhe. Sparzwang und Konsoli-dierung folgten, mit allen bekannten Einschränkun-gen für dieMenschen.In dieser Zeit wurdenwichtigeWeichenstellungen
beschlossen: Stärkung von Kultur und Tourismus,Ausbau vonVerkehrswegen undModernisierung derHochschul- und Wissenschaftslandschaft. Schwer-punktsetzung in Adlershof und Zusammenführender Infrastruktur beider Stadthälften.Heute können wir sagen: Hier ist uns viel gelun-
gen. Berlin ist zusammengewachsen und zählt heutezuden attraktivstenWissensortenmit einemsteigen-den Zulauf von Studierenden und Forscherinnenund Forschern. Wir sind Hauptstadt der Start-upsund damit ein Hotspot für Kreativität und Innovati-onsgeist. Die Tourismuszahlen boomen und die Kre-ativstadt Berlin ist nachwie vor einMekka für Kultur-schaffende und Künstler.Und Berlin ist weiter auf Wachstumskurs: jährlich
rund40 000Menschenmehr,50 000neueArbeitsplätzeund ein Wirtschaftswachstum oberhalb des Bundes-durchschnitts.Wir erleben eine neue Gründerzeit unddieDigitalisierungsetztweiterevorwärtsgerichtete Im-pulse. Mein Ziel ist,Wachstum und Digitalisierungmitsozialer Gerechtigkeit zu verbinden. Mit einem Jahr-zehnt der Investitionen in die Daseinsvorsorge derMenschenund indieRessourcender Zukunft.Wirwer-den die Chancen der Digitalisierung für unsere Stadtnutzen, auch für die, die bislang nicht davon profitie-ren. Das solidarische Grundeinkommen ist ein Vor-schlag, umauchdieseMenscheneinzubinden.Die Frage der Einheit misst sich heute nicht mehr
entlang alter Grenzstrukturen. Heute geht es viel-mehrumFragendesZusammenhalts, umsozialeGe-rechtigkeit undumein gemeinsamesWerteverständ-nis. Ich wünschemir, dass dieMenschenmitmachenund sich in die Entwicklung einbringen. Dass sienicht denjenigen das Feld überlassen, die Hass undVorurteile schüren. Auch das ist eine Frage der Ein-heit – gemeinsam für unsere Grundwerte zu streiten.Und das wird eine fortwährende Aufgabe bleiben.Ich schaue auf die nächsten 28 Jahremit viel Opti-
mismus. Es wird uns gelingen, Berlin als lebenswerteund erfolgreiche Metropole weiter voranzubringen.Der Rückblick der letzten 28 Jahre hat gezeigt: DieBerlinerinnen und Berliner haben viel geschafft. Wirsind auf einem guten Weg und haben allen Grund,zuversichtlich zu sein.
„Die Frage der Einheit misst sich heute nichtmehrentlang alter Grenzstrukturen. Heute geht es um Fragendes Zusammenhalts, um soziale Gerechtigkeit und um
ein gemeinsamesWerteverständnis.“
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I1961 1989 2018
8 * B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
ICH WURDE IM APRIL 1962 gebo-ren. Rechnet man zurück, müssteich im August 1961 gezeugt wordensein. Eigentlich wollte ich darübernie nachdenken, aber weil es meineEmpfängnis in historische Zusam-menhänge rückt, habe ich AnfangderWochemeineMutter angerufen.„Sag mal, warst du eigentlichschwanger, als die Mauer gebautwurde?“„Ja“, sagte meine Mutter. „Ge-
rade so, glaube ich.“„Glaubst du?“„Glaubte ich damals. Jetzt weiß
ich es ja“, sagte sie.Es klang seltsam unaufgeregt,
zumindest ausmeiner Sicht undausder deutschen Geschichte. Aber dassind natürlich nicht die einzigenbeiden Perspektiven auf den August1961.Meine Eltern lebten damals zur
Untermiete beimeinerGroßtante inBerlin-Treptow. Die Tante war blindund hatte einen Boxer, der Astorhieß. Außerdem war sie Witwe, ihrMann hatte sich viele Jahre zuvorumgebracht, als die Nazis an dieMacht kamen. Er war Direktor imKraftwerk Klingenberg, er konnteMöbel bauen, zeichnen und foto-grafieren, in unserer Familie nann-ten sie ihn einen Schöngeist, wahr-scheinlich war er schwul. Er er-schoss sich knapp dreißig Jahre be-vor ich geboren wurde, im Urlaubauf Hiddensee. Onkel Erich. SeineWitwe lebte nun mit einer anderenWitwe und dem Blindenhund zu-sammen, meine Eltern hatten einZimmer. Von ihrem Bett aus warenes nicht mal 500 Meter bis nachNeukölln. Sie hatten sich im Som-mer entschieden, in den Westen zugehen. Sie hatten sich bereits vonden Eltern meines Vaters verab-schiedet, die in Dresden wohnten.Die Familie meiner Mutter wusstenichts von den Fluchtplänen, es gabauf ihrer Seite einen unberechenba-ren Schwager. Er war Mitglied derKampfgruppe und hat mitgeholfen,die Mauer zu bauen. Aber das warein paar Tage später.„Seid ihr deswegen nicht abge-
hauen?“, fragte ich.„Meinetwegen?“„Ach“, sagte meine Mutter, „es
war eher so, dass wir überraschtwurden. Dein Vater war auf einerDienstreise und irgendwie war esdann zu spät.Wieso fragst du?“„Nur so“, sagte ich.Ichdachte daran, dassmeineGe-
schichte vomFall derMauer ähnlichunspektakulär klingt. Ich bin am 9.November 1989 ins Bett gegangen,als ich die Nachricht hörte, dass dieMauer offen war. Meine Freundinund ich zogen am nächsten Tag ineine andere Wohnung um und wa-ren ziemlich erschöpft vom Kisten-packen. Ich habe, vor allem im Aus-land, schon gelogen, wenn ich überdieseNacht redete. Ichwar ja inBer-lin, da, wo alle auf der Mauer tanz-ten. In Bowling Green, Ohio, zumBeispiel gibt es ein paar Leute, dieglauben, ich hättemitgetanzt.Es ist schwer genug, seinen eige-
nen Erwartungen gerecht zu wer-den, von denen der Weltgeschichteganz zu schweigen.Als meinVater von seiner Dienst-
reise zurückkam, standdieMauer. Erheiratete meine Mutter im Oktober1961, diesmal auch meinetwegen.DieHochzeitsreisemachten sienachPrag, zusammenmiteinerSchwestermeiner Mutter, die einen Philoso-phen geheiratet hatte, der meineTante verprügelte und, wie sich vieleJahre später herausstellte, für dieStasi arbeitete. Die Ehe hielt nichtlange, meine Eltern aber blieben zu-sammen. Sie bekamen irgendwanneine eigene Wohnung in PrenzlauerBerg,wo ichgroßwurde.Späterkauf-ten sie ein Wochenendgrundstückim Süden Berlins, wo meinVater ge-legentlich ein paar Schnaps trank, indenWald schaute und sagte: „Das istmeinKanada“. Als dieMauer fiel, zo-gen sie nach Steglitz.„Es war doch auch so gut“, sagte
meineMutter.„Ja“, sagte ich.Ich meine es wirklich. Ich habe
dieMauer gehasst, aber ichbin froh,dass ich imOstengroßwurde. Rück-blickend. Es hat meine Sinne ge-schärft. Ich habe gelernt, wie sichMenschen in unterschiedlichen Si-tuationen verhalten.Wie sie Gesell-schaftsordnungen wechseln, Über-zeugungen und dann doch gleichbleiben. Für jemanden wie mich,der sein Geld mit Menschenbeo-bachtungen verdient, war das einegute Schule. Ein großes, kapitalisti-sches Unternehmen produziertähnliche Verhaltensweisen wie einesozialistische Diktatur. Wenn mansich durchsetzen will. Alles andereist Gerede.
Die Mauer teilte die Stadt, sieteilte zwei Weltlager, zwei Gesell-schaftssysteme, aber sie teilte auchmein Leben. Zieht man eine Bilanz,sieht die erste Hälfte grauer aus alsdie zweite.Ich habe vier Jahre lang einen ka-
tholischen Kindergarten in Weißen-seebesucht, zehn Jahre lang einepo-lytechnische Oberschule in Prenz-lauer Berg, drei Jahre lang eine Be-rufsschule derWasserwirtschaft undAbwasserbehandlung in Neubran-denburg, vier Jahre lang die Karl-Marx-Universität Leipzig, ich waranderthalb Jahre lang Soldat der Na-tionalenVolksarmee undweitere an-derthalb Jahre lang Wirtschaftsre-dakteur der Berliner Zeitung. Ichhabe gelernt, wie man eine Kreisel-pumpe repariert, den sowjetischenLastkraftwagen URAL durchs Ge-lände bewegt und wie man positiveNachrichten in ruinösen Betriebenfindet.Ich kann ein bisschen Russisch
und ganz gutTischtennis.Ich habe für diese Zeitung über
die neue Rauchgasentschwefelungs-anlage im Kraftwerk Rummelsburggeschrieben und über den Drei-Temperaturzonen-Kühlschrank ausdemVEBKühlautomat, der nie fertigwurde. Immer, wenn ich dort hin-fuhr, arbeiteten sie wieder an einerTemperaturzone,die sienichthinbe-kamen. InmeinerErinnerung lagvielStaub auf der ersten Hälfte meinesLebens. Als die Mauer fiel und ichzum ersten Mal im Westen war, fielmir besonders auf, wie sauber dieVerkehrsschilder aussahen. Alleswirkte so geputzt.Flake, der Keyboarder bei der
Band Rammstein ist, hat neulich ineinem Gespräch mit der Süddeut-
schen Zeitung gesagt, dass er sich zuHause fühle, wenn er in kleinentschechischen Orten die Kohlen rie-che.Dasgehtmir genauso.Es ist einefunzlige, enge und leicht verstaubteWelt. EineMärchenwelt. Manchmal,wenn ich an Waschmitteln riecheoder einen Wrigley’s Kaugummi inden Mund nehme, betrete ich sienoch mal wie einen Ost-Berliner In-tershop.AmWochenende nach demMau-
erfall war ich dann das erste Mal imWesten. Ich bin über die Oberbaum-brücke nach Kreuzberg gelaufen.
Weiß der Teufel, was ich dort erwar-tet habe. Es war auf jeden Fall nichtda. Von dem Tag an habe ich meineErwartungen gejagt. Ich habe ver-sucht, die Möglichkeiten auszunut-zen, die ich jetzt hatte. Vielleichtdachte ich auch, dass meine west-deutschen Altersgenossen einen sie-benundzwanzigjährigen Vorsprunghatten, den ich aufholen muss. Werweiß. Jedenfalls bin ich wie eine Sil-vesterrakete durch den zweiten Teilmeines Lebens geschossen.Ichwar schon imersten Jahrnach
dem Mauerfall in New York, Wa-shington und San Francisco sowie ineinem Städtchen namens Williams-burg, Virginia, dessen Bevölkerung
in großenTeilen in historischenUni-formen durch die Gegend läuft unddabei von Japanern fotografiertwird.Wenig später bin ich mit einem Busvon Holiday-Reisen nach Istanbulund in einem gebrauchten Sportwa-genmitDortmunderKennzeichen indieToskana gefahren. Ich habe nochmal ein Semester an der Duke Uni-versity inNorthCarolina studiert,woeiner meiner Dozenten der Water-gate-Journalist Bob Woodward war.Ich war als Berichterstatter bei ver-schiedenen Kriegen, Fußballwelt-meisterschaften und Olympischen
Spielen. Ichwar inNord-und inSüd-korea sowie inNorth- und SouthDa-kota. Ich bin an der Seite von JürgenTodenhöfer durch einen Krater inKabul geklettert, wo früher einmaldie indische Botschaft stand, um zueinemRestaurant zugelangen,woesausschließlich Hammel gab. Ichhabe die Luft der Verwesung in NewOrleans, in derNähe von Fukushimaund auf der thailändischen Insel PhiPhi Island gerochen, nachdem diesePlätze vonNaturkatastrophen heim-gesucht worden waren. Ich habeJohn Updike interviewt und dieWil-decker Herzbuben. Ich habe einenneuen Dreier-BMW auf einer stillge-legten Formel-1-Strecke in Süd-
frankreich getestet, ich bin auf demRücksitz eines Pick-up-Trucks durchden Rio Grande illegal nach Mexikoeingereist und im Cockpit einerTrans-All-Maschine von Usbekistannach Afghanistan geflogen.Ich war auch in Karlsruhe. Dahin
war ein enger Freund meines Vatergeflohen, kurz bevor die Mauer ge-baut wurde. Er schickte Päckchen.Der erste Taschenrechner meinesLebens kam von ihm und ein Radi-owecker, den ich immer noch habe.Er hat auch Urlaubspostkarten ge-schickt, aus Italien oder aus Spa-nien oder ausÖsterreich. Karlsruhewar für mich der Ort, an dem ichmein Leben als Teenager maß. Sohätte es sein können. Ich war kurznach der Jahrtausendwende da, alsich ein Porträt über Oliver Kahn re-cherchierte, der in Karlsruhe großwurde. Seine Eltern zeigten mirsein Kinderzimmer. Es sah aus wiedas vonUweDietze oder Lutz Zieheoder Frank Barnow, die in meineKlasse gingen. Sie haben alle nie dieChampions League gewonnen, aberdas haben die meisten westdeut-schen Jungs unseres Alters ja auchnicht.Ich habe den höchsten Berg von
Wales bestiegen, den New York Ma-rathon absolviert und war zweimalin Machu Pichu. Ich kann jetzt einbisschen Tennis spielen, Skifahrenund Englisch.Aber die Ruhelosigkeit ist nicht
weg.Flake von Rammstein sagt:
„Wenn Heimat der Ort ist, wo manherkommt, ist Heimat für mich dieDDR. Weniger als Ort, sondernmehr als Staat. Die Ideologie derDDR ist meine Heimat.“Solche Dinge auszusprechen,
fällt natürlich leichter, wenn manerst nachdemFall derMauer erfolg-reich wurde. Aber vielleicht kannman sie auch nur dann empfinden.Ich will mich über nichts be-
schweren, ich bin dankbar undglücklich darüber, wiemich die jün-gere deutsche Geschichte behan-delt hat. Ich habe mich von derMauer immer eingesperrt, nie be-schützt gefühlt. Ichbin froh, dass sieweg ist, aber sie hat das eingezäunt,wasmeine Heimat war.Neulich habe ich auf der Ge-
burtstagsfeier eines Freundes miteinem Schauspieler darüber gere-det, dass wir beide anderthalb Jahrelang NVA Soldaten in Waldsievers-dorf waren, in einer Kaserne in denmärkischen Wäldern. Die Bahnsta-tion hieß „Rotes Luch“. Es warenjede Menge berühmte Schauspielerauf der Party, und ich habe viele in-teressante Gespräche über Filme,Bücher und auch den Schäferhundeines der berühmten Schauspielergeführt. Das Gespräch über die Ka-serne im märkischen Wald hat denbleibendsten Eindruck hinterlas-sen.Die anderthalb Jahre bei der Ar-mee waren die schlimmste, dun-kelste Zeit meines Lebens, aber andiesem Abend funktionierten siewie ein Anker.Wenn ich über die Warschauer
BrückenachHause fahre und anderAmpel stoppen muss, denke ich andie Leute vom VEB Kühlautomat,die hier an ihrem verwunschenenKühlschrank herumbastelten. Ichsehe durch die müden Berlintouris-ten mit ihrenWegebieren hindurch.Um die Ecke im Glaswerk Stralaubin ich als Student mal beim Inter-view mit dem Betriebsdirektor ein-geschlafen. Ich war der Interviewer.In der Nacht zuvor hattemein Kum-pel Ulf in Dessau Polterabend gefei-ert. Ich war auf den Bänken irgend-eines Kulturhauses aufgewacht undhalb bewusstlos nach Berlin ge-trampt, umdenBetriebsdirektor zurinterviewen. Er kochte mir einenKaffee und redete sehr langsam.Meine Aufzeichnungen konnte ichspäter trotzdemnichtmehr lesen.Natürlich hatte die erste Hälfte
meines Lebens auch deshalb bes-sere Karten, weil ich jünger war. Dasmacht es schwer für die zweiteHälfte und auch für Karlsruhe.Nachdem die Mauer gefallen
war, habe ich schnell soviel Geldverdient, dass ich meinen Elterneine Reise nach Kanada schenkenkonnte. Sie fuhrenmit einemWohn-mobil durch die Rocky Mountains,wo mein Vater das richtige Kanadasehen sollte. Das war mein kleinerPlan. Ich wollte nicht nur meine Er-wartungenandieneueZeit erfüllen,sondern auch seine. Dabei hattemeinVater, soweit ich das einschät-zen kann, gar nicht so große Erwar-tungen. Er mochte Helmut Kohl,den VW Golf und auch Kanada, daskleine unddas große. Getriebenwarnur ich. Vielleicht kann man sagen,dass ich im ersten Teil meines Le-bens Sehnsüchte sammelte, die zugroß waren für den zweitenTeil.Und daran ist die verdammte
Mauer Schuld.Vorige Woche war ich in Kalifor-
nien. Allein für diesen Satz hat sichja alles schon gelohnt. Jedenfallsfuhr ich die 101 nach Süden, vonSantaBarbaranachLosAngeles, im-mer am Meer entlang. Es war einschöner Tag. Die Feuer waren erlo-schen. Die Sonne funkelte auf demOzean. Ich hatte mein Handy an dieLautsprecher meines Mietwagensangeschlossen, die Playlist hieß„moody“. Mittendrin gibt es denSong„Sommer 89“ vomneuen Kett-car-Album. Es ist ein Lied über ei-nen Hamburger Jungen, der imSommer89 seineWGverlässt, andieungarische Grenze fährt, ummit ei-nemBolzenschneider Löcher indenZaun zu schneiden. Kurz bevor ichVentura erreichte, waren sie dran.„Sie kamen für Kiwis und Bana-
nen,Für Grundgesetz und freie Wah-
len“, sang Kettcar.„Für Immobilen ohneWertSie kamen für Udo LindenbergKamen für Reisen umdieWeltFür Hartz IV und Begrüßungs-
geldSie kamen für Besser-Wessi-
SprücheUnd die neue EinbaukücheUnd genau für diesenTraumSchnitt er Löcher in den Zaun.“Ich sah auf den Ozean, nach
rechts, Richtung Westen. Gold biszum Horizont. Meine Sehnsüchtelegten sich auf meine Möglichkei-ten. Fugenlos. Alles stimmte, meinerstes Lebenwar imReinenmit demzweiten. Ich war ganz ruhig. Für dieLänge eines Liedes.
Vorige Woche war ich in Kalifornien. Allein für diesen Satz hat sich ja alles schon gelohnt.
AutorAlexander Osang
Ich sahauf denOzean, nach rechts,RichtungWesten.Goldbis zumHorizont.
Meine Sehnsüchtelegten sich aufmeineMöglichkeiten.
Mein Leben,zweiter Teil
Ichmeine eswirklich.Ich habe dieMauer gehasst, aber ich bin froh,
dass ich imOsten großwurde.Rückblickend.
V O N A L E X A N D E R O S A N G
IMAGO,BERLINERZEITUNG/PAULUSPONIZAK
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ES WAR SINNIGERWEISE dieSchriftstellerin Katja Lange-Müller,1984 vonOst nachWest gekommen,die die Lage derWest-Berliner nachdem Mauerfall drastisch auf denPunkt brachte. Es habe vielen „ihreStadt unter dem Arsch weggezo-gen“. Tief war der Fall zwar nicht,und doch war die Landung unsanft.Sie ähnelte dem Aufwachen aus ei-nem etwas bizarren Traum. Mit ei-nem Mal füllte sich die Stadt mitfremden Leuten.Das alteWest-Berlinwar eine un-
wirklich leere Stadt gewesen, zumalin den Siebzigern. Selbst in denNachmittagsstunden saß man oftnur zu zweit oder dritt in der S-Bahn. Vierspurige Prachtstraßenhatte der Mauerbau in Sackgassenverwandelt, auf denen Kinder undHunde spielten. Eine Tankstelle ineinem grenznahen KreuzbergerNiemandsland ohne Durchgangs-verkehr war übriggeblieben wie auseiner anderen Epoche; ein zuge-mauerter Treppenabgang fand sichin einer Wüste aus Sand, die, wieeine Informationstafel belehrte,einmal Potsdamer Platz geheißenhatte. EinpaarhundertMeterweiterragte ein ehemaliger Ballsaal ausdem Nichts. Unvorstellbar, dassman ihn einmal auf Schienen bei-seite fahrenwürde, umetwas drum-herum zu bauen, das man „SonyCenter“ nennenwürde.Vielerorts beschlich einen das
Gefühl, die Geschichte habe sichWest-Berlin zum Pfand genommen.Sie habe die Stadt nach dem Kriegerst einmal stillgestellt, bis ihr spä-ter vielleicht einmal einfallenwürde, was sie damit vorhabe. Esherrschte Stille auf den einst zentra-len Plätzen und Straßen, die jetztStadtrand waren und Ruinen nochdazu wie der Anhalter Bahnhof, indem man manchmal die Kofferträ-ger noch rufen zu hören glaubte,wenn man angeschickert genugwar. So schnell sich dieWunden desKrieges indenwestdeutschenGroß-städten wieder geschlossen hatten,inWest-Berlin blieben sie schon al-lein durch diese Leere offen.Überzeugte Berliner, also die Zu-
gezogenen zumeist, hegten eine ArtWundenstolz. Die unverhohlene
Ramponiertheit der Stadt galt ihnenals getreues Spiegelbild einer ange-messenen seelischen Verfassungnach dem Zweiten Weltkrieg. Vieleder jüngerenWest-Berliner empfan-den zudem die Teilung bei allemUngemach als gerecht und sinnfäl-lig,wohingegen sienichtmüdewur-den, die durchrenovierten vitalenKonkurrenzstädte München undHamburg als unwahrhaftig und ge-schichtsvergessen abzutun.Das Leben auf dieser absurden
Insel fiel umso leichter, als dieweni-gen Opfer, die dafür aufzubringenwaren, doppelt unddreifach entgol-ten wurden. Das Schaufenster desWestens wurde großzügig subven-tioniert. Wegen immenser Steuer-erleichterungen lohnte es sichauch,in dieser nur umständlich zu errei-chenden Stadt bedachtsam Likör,Schokolade, Zigaretten, Glühbir-nen, Rasierklingen,Motorräder undTurbinen herzustellen.DasLebenwar geruhsamer als ir-
gendwo sonst in Deutschland. Zau-berhaft: eine Großstadt, in der mansich erholen konnte. In die schroffeStadtlandschaft waren überallkleine Laubenpieperidyllen einge-lassen. „Berlin hängt am Tropf“,sagte man; manmuss sich den Pati-enten aber als einenMenschen vor-stellen, der mit seinem Infusions-stativ am Havelufer spazieren gingund die Wonnen der Stimulanziengenoss, die ausdemKatheter ström-ten. Zum„Bollwerk der Freiheit“ ge-hörte auch die Subvention einer ge-sellschaftskritischenKunst undKul-tur, mit der West-Berlin seine Libe-ralität demonstrierte. VieleTausende von Künstlern und In-tellektuellen lebten von immerneuen Projekten, Festivals und Aus-tauschprogrammen in einer süßenBitternis, die keine Sperrstundekannte, aber viel Vogelgezwitscherin derMorgendämmerung.In die Kneipen stiefelte man al-
lein und fand sich alsbald mit ir-gendwem ins Gespräch vertieft.Manmusste nicht wie heute Gesell-schaft mitbringen, wenn man diedamals noch ganz billige Paris Baraufsuchte, die Ruine oder dasLiliom.West-Berlinwar voller einsa-mer Vögel, die sich dafür nicht
schämten, angeführt von den Wil-mersdorferWitwen, die sich die Lip-pen rot malten und gekonnt dieWangen tupften, gewöhnt an denFrauenüberschuss, der Berlin seitden letzten Kriegsjahren prägte, alszwei Fünftel der heiratsfähigenMänner umgekommen oder in Ge-fangenschaft waren.West-Berlin war keine westdeut-
sche Stadt. Weder konnte man anBundestagswahlen teilnehmennoch sich an das Bundesverfas-
sungsgericht wenden, die Bundes-politik drang nur als reduziertesRauschen ins Hirn des West-Berli-ners; politisch verantwortlichwarenfür ihn dieWestalliierten, deren fei-erlicher Abschied 1990 von überra-schend vielenmit aufrichtigerWeh-mut begleitet wurde. Austernessenim Café du Lac am Tegeler See,schottischer Haggis und ChickenMasala beim alljährlichen BritishJamboree, Spare Ribs und Enchila-das beim Deutsch-Amerikanischen
Volksfest – lange vor der Internatio-nalisierung der Gastronomie hattendie West-Berliner ihre Nasen infremde Kochtöpfe stecken können.Internationalität und Provinzialitätgingen hier Hand in Hand.Für West-Berlin galt in besonde-
rem Maße, was Golo Mann zuerstauszusprechen gewagt hatte: DieTeilung derNationwar für dieDeut-schen ein großes, unverdientesGlück, trotz aller Ungemach undmancher Tragödie im Einzelnen.NurdurchdenKaltenKrieg konntenausdenBesiegtendesZweitenWelt-kriegs binnen weniger Jahre Ver-bündete werden, die, zumindest imWesten, nach Kräften gehätscheltwurden. Ohne das zweifelhafteGlück des Kalten Krieges wären denDeutschen nach dem Holocaustund den Verbrechen des ZweitenWeltkriegs niemals so schnell dieHände zurVersöhnung gereicht unddie Rückkehr in die Weltwirtschaftermöglicht worden. Ohne ihn hätteBürgermeister Ernst Reuter wäh-rend der BlockadeWest-Berlins nie-
mals den „Völkern der Welt“ sein„Schaut auf diese Stadt“ zurufenkönnen, auf diese Stadt, die dieWeltvier Jahre zuvor noch gehasst undgefürchtet hatte wie keine sonst.Daswar 1948.Niemandhätte da-
mals vorhersehen können, dass ausdieser irrwitzigen Insellage West-Berlins einmal das Paradox einer bi-zarren Normalität werden könnte,zementiert durch ein Bauwerk, dasweniger für die Insulaner als für dieFestlandsostdeutschen ein Gefäng-nis bedeutete. Nachdem ihr ehema-liger Bürgermeister Willy BrandtBundeskanzler wurde, begannendie West-Berliner ihre geopolitischetwas unkomfortable Lage sogar zugenießen. Die Entspannungspolitiksicherte die Deiche und regelte den
Transitverkehr. Zugleich sonnteman sich im anhaltenden Interesse,das die Weltöffentlichkeit an der il-lustren Lage der Insel hegte. Geradeweil sie so exponiert imBrennpunktdes Ost-West-Konflikts lag, konntensich die West-Berliner beschirmtund sicher fühlen.In der Stadt breitete sichÜberbe-
hütung und ein hippieskes Laisser-Faire aus. Unter der Glocke stark be-schränkter Zuständigkeiten entwi-ckelte die Berliner Landespolitikihre spezifische Unreife, die nochheute zu spüren ist. Typisch Inselwar zum Beispiel, dass die grüneUmweltsenatorin MichaeleSchreyer einen Deal mit der DDR-Führung als ökologischenErfolg fei-erte, der die bedenkenlose Verklap-pung des Mülls in Brandenburg zurFolge hatte. Die Proteste der ost-deutschen Umweltinitiativen blie-ben auf der Insel ungehört.Am Ende hatten sich die West-
Berlinermit derMauer derart arran-giert, dass sie auf ihr Niederreißenreagierten wie Stallhasen, denen
man plötzlich die schützendenWändewegnahm.Natürlich war dieFreude darüber aufrichtig, dass dieOstdeutschen ihre Regierung nie-dergerungen hatten, aber auf dasAnsinnen einer Wiedervereinigungreagierten die West-Berliner reser-viert. Die Angst machte sich breit,aus dem Ehrenbären des Westenskönne eine graue Maus des Ostenswerden.Angst fraß die Freude auf: Angst
um die Ruhe in den liebenswertenKiezen, Angst um die selbstbe-stimmte Existenz im Schatten derMauer; Angst, in die Mitte einesbankrott gewirtschafteten Landeszu geraten undmit derMauer einengesicherten Lebensrahmen zu ver-lieren.Dannaber siegte dieNeugier.
Schaut aufdiese Stadt
Erinnerungen anWest-Berlin, wo das ZentrumStadtrandwar und Internationalität und Provinzialität
Hand in Hand gingen.
V O N H A R A L D J Ä H N E R
Eine feste Größe im alten West-Berlin:die Paris Bar.
Das Lebenwar geruhsamer als irgendwosonst in Deutschland. Zauberhaft: eine Großstadt,
in derman sich erholen konnte.
DDP/JOHANNESEISELE
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Reise 1Costa Favolosab) 08.06. - 15.06.18s) 15.06. - 22.06.18a) 22.06. - 29.06.18b) 29.06. - 06.07.18d) 20.07. - 27.07.18d) 27.07. - 03.08.18c) 03.08. - 10.08.18c) 10.08. - 17.08.18c) 17.08. - 24.08.18b) 24.08. - 31.08.18b) 31.08. - 07.09.18
Reisezeit a,b,c,d mit ZuschlagReisezeit s ohne Zuschlag
Reise 2Costa Pacifica
c) 20.07. - 31.07.18a) 31.07. - 11.08.18s) 11.08. - 22.08.18b) 22.08. - 02.09.18
Reisezeit a,b,c mit ZuschlagReisezeit s ohne Zuschlag
Tag Hafen An Ab
01. Anreise
01. Warnemünde 19.00
02. Kopenhagen/Dänemark 08.30 17.30
03. Erholung auf See - -
04. Hellesylt/Norwegen 08.00 09.00
04. Geirangerfjord/Norw. 11.00 18.00
05. Bergen/Norwegen 08.00 18.00
06. Kristiansand/Norwegen 13.00 19.00
07. Aarhus/Dänemark 09.00 18.00
08. Warnemünde 08.00
08. AbreiseTermin 08.06. statt Hellesylt/Geiranger OldenTermin 15./22./29.06./31.08. statt Hellesylt/Geiranger FlamTermin 10.08. 4. Tag statt Hellesylt/Geiranger Flam,5. Tag statt Bergen Stavanger
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Getränkepaket Piu Gusto € 29,49 (mit Cocktails)• Sonstige Hinweise Reise 1: Personalausweis Reise 2: Reisepass mit 6-mon. Gültigkeit nach Reiseende erforderlich• Veranstalter: Costa Kreuzfahrten, Niederlassung der Costa Crociere S. p. A. (Genua), Am Sandtorkai 39, 20457 Hamburg
Tag Hafen An Ab
01. Anreise
01. Kiel 17.30
02. Erholung auf See - -
03. Stockholm/Schweden 08.00 17.00
04. Tallinn/Estland 10.00 16.00
05. St. Petersburg/Russland 07.00 -
06. St. Petersburg/Russland - 18.00
07. Helsinki/Finnland 08.00 13.00
08. Riga/Lettland 09.00 17.00
09. Klaipeda/Litauen 09.00 20.00
10. Danzig/Polen 07.00 20.00
11. Erholung auf See - -
12. Kiel 08.00
12. AbreiseTermin 11.08.18 statt Riga Visby & statt Danzig WarnemündeTermin 31.07.18 statt Danzig Visby
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1961 1989 20181 0 * B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
Zweimal Jahrgang 1964: Der Trabant 601 wurde von seinem Erscheinen bis 1990 nahezu unverändert gebaut. Der erste Porsche 911 wurde ebenfalls 1964 verkauft. Es folgten jedoch gut fünf Jahrzehnte Fortentwicklung bis zur heutigen siebenten Generation.
Reduziert auf seinen Zweck: Ein Trabant 601 kostete in der DDR Ende der Achtziger etwa 8 500 Mark. Rokoko der Cockpitarchitektur: Für einen Porsche 911 zahlt man heute mindestens 98 000 Euro.
DIE VERGANGENHEIT WARTEThinter einem grauen Stahltor ir-gendwo im Dunkel eines Lichten-berger Gewerbegebiets. Da steht er:ein Trabant 601 in papyrusweiß mitbeigefarbenem Dach. Ein Auto auseiner Zeit, in der Bierkästen nochausHolzwaren, Erlauer Stierblut alsRotwein galt und man in der U-Bahn Leute sehen konnte, die miteiner neuen Auspuffanlage oder ei-nem Karosserieteil im Gang stan-den. 1964 wurde das erste Modellder Baureihe 601 vorgestellt und imsächsischen Zwickau bis zum Fallder Mauer genau so gebaut. EineKreation für die Ewigkeit, Duroplastgewordene Absage an die Verände-rung. Nun steht er da. Fahrbereit.Zeitreisemit einem Zeitzeugen.Der Trabi-Vermieter drückt mir
einen Bund Schlüssel in die Hand.Es gibt einen für die Tür, einen fürden Kofferraum und einen für dasZündschloss. Als er dann erklärt, wodie Gänge liegen und wie man denBenzinhahnbedient, höre ich schonnichtmehr zu.Sage einem Ossi nicht, wie man
Trabi fährt, denke ich.Meinen ersten Trabant habe ich
mit Mitte zwanzig gekauft. DieFarbe trug irgendeinen Fantasiena-men, in dem dasWort blau vorkam.Tatsächlich war das Auto mausgrauund der Lack matt. Acht Jahre wardieser Trabant alt, hatte deutlicheRostspuren an den hinteren Dach-holmen, was aber nicht tragischwar. Hauptsache kein Rost an denSchwellern, hieß die Grundregel.8 000 Mark haben wir damals be-zahlt, also quasi Neupreis, aber wirwaren glücklich.DerVermieter redet immer noch,
spricht von fehlender Servolen-kung, nicht vorhandenem Brems-
kraftverstärker und einer Telefon-nummer für den Notfall. Dann fälltirgendwann das Wort „Choke“. Ichhatte es tatsächlich vergessen. EinKnopf, an dem man ziehen muss,um die Luftzufuhr für den Motor zudrosseln und ein fetteres Kraftstoff-Luft-Gemisch zu bekommen. OhneChoke ging bei einem Kaltstartnichts. Es ist kalt, alsoChoke ziehen,starten, zack, er läuft. „Gas geben“,brüllt der Vermieter gegen denLärm, der vorn im Motorraum voneinem 0,6-Liter-Zweitakter veran-staltet wird. In zwei Zylindern, jederkaum größer als ein Kaffeebecher,wird Benzin und Öl zu 26 PS ver-brannt. EinTrabant sollte zweckmä-ßig sein, nicht Spaßmachen.Dann geht es los. Erster Gang,
zweiter, dritter. Trabifahren ist wieFahrradfahren. Man verlernt esnicht. Dass es so laut ist, versandeteirgendwie in der Verklärung. Es ras-selt und scheppert. Im Rückblickschwer vorstellbar, dass es Auto-radios überhaupt gab. Ich habe dasGefühl, ständig zu schnell unter-wegs zu sein. EinTrugschluss.Geschwindigkeit ist die Wahr-
nehmung des Reisenden. Tatsäch-lich pendelt die Tachonadel zwi-schen der 30 und der 40. Motor undBremsen sind nicht sonderlich ef-fektiv. Die Fuhre kommt nur zäh inFahrt und lässt sich auch nur müh-sam verzögern. Ein Auto für dieKonstante.An einerAmpel in Friedrichshain
wird der Papyrusweiße von Passan-ten fotografiert. Ein Saurier auf Hei-matbesuch, und so langsam machtdie SacheSpaß.DasAuto lebt, istwi-derspenstig, wehrt sich mit ganzerKraft, wenn es in eine Kurve gehensoll. Ein Auto für die Geradeaus-fahrt, bei der irgendwann auch der
sen ZeitgenossenTräumer. Ein Kon-taktbeschleuniger und Hassobjekt.„Der Elfer“ eben, wie man in derFangemeinde sagt.Und da steht er in mittlerweile
siebenter Generation. Überheblich-keit in Rot und auf Hochglanz undnoch immer faszinierend. Der De-signer Otl Aicher, der unter ande-rem das Lufthansa-Logo entwarfoder das grün-weiße Notausgang-Piktogramm, sagte zum 911 einmal:„Dieses Auto fährt auch, wenn essteht.“ Ebenfalls ein Design für die
Ewigkeit – nur anders. Die Tür wirdneuzeitlich per Knopfdruck entrie-gelt. Die Außenspiegel klappen aus.Während die Fahrertür geöffnetwird, surrt der Schalensessel in Po-sition, das Lenkrad ebenfalls. Will-kommen in der Dienstleistungsge-sellschaft. Also rein und los.Das Auto passt wie ein Hand-
schuh. Dank unveränderter Elfer-DNA ist das Zündschloss noch im-mer links platziert. Auch der Dreh-zahlmesser befindet sich dort, wo erbei einem 911 immer war: mittighinter dem Lenkrad, wo überallsonst die Geschwindigkeitsanzeigesitzt. In der siebenten Elfer-Auflagesind diese Details allerdings kaummehr Erinnerungen an das Poten-zial für die Rundstrecke. Der Dreh-zahlmesser geht unter zwischenzahllosen Anzeigen, Displays, Tas-ten und Schaltern.Wo einst der Pu-rismus gepflegt wurde, bestimmtnun der Rokoko die Cockpitarchi-
tektur. Der schöne Schein hat Be-deutung gewonnen, nicht die Leis-tung. Es gibt sogar eineTastemit derBezeichnung „Sportabgasanlage“,die zu einer Abgasklappe imHaupt-schalldämpfer führt und aus jedemGasstoß ein tiefesGrollen entstehenlässt. Sound-Engineering stattSound. Drumcomputer stattSchlagzeug.NachderDrehungdes Schlüssels
erwacht im Heck der klassischeSechs-Zylinder-Boxer mit drei Li-tern Hubraum. Produktionsstätte
für 370 PS. Der Motor bellt undgrollt. Ein beherzter Tritt aufs Pedalgenügt, und 1,5 Tonnen Stahl, Glasund Kunststoff werden in der Zeitauf Tempo 100 gebracht, in der einSpaziergänger vier Schritte geht.Die Tachonadel schnippt nach
vorn als gäbe es keinenWiderstand.150 km/h erscheinen hier wie 40 imTrabi, wobei der 911 sich durch jedeKurve so leicht und exakt führenlässt, als wüsste er selbst wohin esgehen soll, und man wundert sich,warum er nicht gleich selbst blinkt.Das ist seine Stärke. Dass 293 km/hmöglich sind – nicht so wichtig.Was bleibt also? Ein Sportwagen,
dem 54 Jahre Fortentwicklung zu370PS verholfenhabenunddernunin der Lage ist, fast 300 km/h zu fah-ren. Und andererseits der Trabant,der als reinesTransportgerätund fürdie Geradeausfahrt konstruiert war.EinTrabi war nicht für dieWende
gemacht.
vierte und letzte Gang genutzt wird.Auf der Autobahn schafft er es aufdie 100-km/h-Marke. Eine Erfah-rung fürs Protokoll.Nichts,wasmanals angenehme Reisegeschwindig-keit bezeichnen möchte. So weit, sogut. Nun also zurVerabredung.Die wartet bereits in der Karl-
Marx-Allee vor dem Kino Interna-tional. Ein Schwabe aus vermeint-lich besserem Hause. Unterschwel-lige Arroganz in Knallrot. Die Reifenmehr als doppelt so breit wie die desTrabis und Auspuffrohre wie Ther-mokannen. Ein Porsche 911.Auch dieses Auto wurde 1964
erstmals verkauft. AberwährendderTrabant die ersteHälfte dermehr alsfünf Jahrzehnte in Stagnation gehal-ten wurde und die zweite im
Zwangsruhestand verbrachte, ge-noss der Porsche die Fortentwick-lung vom anabolikagetränkten Kä-fer-Erben zu Deutschlands Sport-wagen schlechthin. Ein Mobil, demselbst Fundamentalisten unter den
Jutetaschenträgern und Liegerad-fahrern zugestehen, dass es ebendoch mehr ist als nur ein Auto. Estreibt in der Mitte des Lebens ste-hende Menschen in spätpubertärePeinlichkeiten undmacht aus seriö-
Schnellist relativ
Wermit einemTrabant achtzig fährt, der rast.Wermit einem Porsche 911 hundert fährt, der spürtdas kaum. Über zwei deutsche Autos, zwei Zeiten und
die Geschwindigkeit desWandels
V O N J O C H E N K N O B L A C H
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BERLINER-ZEITUNG.DEEin Video unserer Testfahrt mitbeiden Autos im Vergleich se-hen Sie unter
berliner-zeitung.de/trabiporsche
„Dieses Auto fährt auch, wenn es steht.“Otl Aicher
BERLINERZEITUNG/PAULUSPONIZAK(3)
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1961 1989 2018❖
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❖
MeineMutter lernte als DolmetscherinmeinenVater, einenindonesischen Botschafter in Ost-Berlin, kennen und lie-ben. Als ich zwei Jahre alt war,konntenwir dankmeinesVatersdie DDR verlassen.WennwirGlückhatten, durf-
ten wir einmal im halben Jahrunsere Ost-Familie treffen. Ichkann mich aber auch noch anTage erinnern, an denen ichmeiner Oma schon am Grenz-übergang winkte, wir dann aberdoch nicht passieren durften.ReineWillkür, die besonders füruns Kinder natürlich in Tränenendete.Als dieMauer fiel, schrieb ich
in mein Tagebuch von den vie-len DDR-Bürgern, die plötzlichin denWesten kamen. Es waren so viele, dass sie überhauptnicht untergebracht werden konnten. Sie mussten lange inTurnhallen wohnen. Dicht an dicht gedrängt, das war sehrschwierig für sie. Jetzt hatten wir 2016 dieselbe Situationwieder. Aber diesmalmit Flüchtlingen aus anderen Ländern
DerMauerfall war eine Befreiungals Ost-Deutschland. Es ist unglaublich, dass sich in der Ge-schichte alles wiederholt. Meine drei Kinder (13, 10, 7) kön-
nen es kaum glauben, wenn ichmit ihnen in meinen Tagebü-chern von damals lese.Die DDR habe ich zu Mauer-
zeiten als Willkür-Staat erlebt.Diese Situation, nicht mit seinerFamilie zusammen sein zu dür-fen, war schrecklich und eigent-lich unvorstellbar. EineWillkür indiesem Maße habe ich danachnicht wieder erlebt. Es war einEinschnitt in die persönlicheFreiheit, der einem damals auf-gezwungen wurde. So kann ichheute erst richtig wertschätzen,wiewertvollMeinungsfreiheit ist.MeineKinderund jungeLeute
kennendasheutenichtmehr.DerMauerfallwar eineBefrei-ung. Man kann sich jetzt bewegen, wohin man will. Es gibtkeine langwierigen und schikanösen Kontrollen von Solda-tenmitWaffenmehr.Sarita Paege (41), Sozialpädagogin, Berlin-Spandau
Der reinste Kulturschock:Freude, Ängste, Fragen
DieMonate nach dem9.November 1989 warenwie eine Wiedergeburtoder Umschulung. Derreinste Kulturschock.Freude, Ängste, Fragen.Wie kleine Kinder muss-ten wir viel Neues erstlernen, um uns in dieserso ungewohnten Weltzurechtzufinden. Vieleneue Eindrücke und Er-fahrungen, neue Ar-
beitsbedingungen, neue Preise, neueRechtsvorschriften, neue Gesetze, neuesGeld, aber auch der stärkere Autoverkehr,dievielenbuntenFarben,dieaufdringlichenGerüche in den Supermärkten führten zuÜberlastung und Kopfschmerzen. Der Kör-per gewöhnte sich erst nach mehreren Mo-natenandieseUmstellung.Gudrun Bernhagen (62),Studienrätin imVorruhestand,Berlin-Marzahn
Ich fühlemich alsVerlierer der Einheit
DieWende wollte ich nicht, aber ich hattekeineWahl. Ich war mit meinem Leben inder DDR zufrieden, ich wollte auch nichtreisen. Ich fühlemich alsVerlierer der Ein-heit. Mir wurde in der Mitte meines Le-bensmeine Identität genommen. Indieserjetzigen mir aufgezwungenen Gesell-schaftsform, musste ich neu leben lernen.Eine Gesellschaft, in der die Ellenbogenausgefahren werden müssen. Ich musstefroh sein, als Frau in einem technischenBeruf überhaupt Arbeit zu finden. MeineLeistungen mussten immer viel bessersein als diemeinermännlichen Kollegen.Katja Dietrich (63),Ingenieurin, Grünheide
Die Abgase haben sichspürbar verringert
Die Luft zum Atmen hat sich enorm ver-bessert. Ich weiß schon gar nicht mehr,wann ich die letzten, durch Smog erzeug-ten körperlichen Beeinträchtigungen er-litten habe. Es sind viele Bäume in Straßengepflanzt worden, die ich früher nurbaumlos kannte. Die Abgase durch Autos,Industriebetriebe und die Ofenheizungenin den Wohnungen haben sich spürbarverringert. Es gibt viel mehr Radwege alsfrüher und es werden immermehr.Gert Pehling (63),Rentner, Berlin-Lichtenrade
Pragmatismus half, dieWirrenderWendezeit zu bewältigen
Meiner Frau undmir wurde in einer Stasi-Akte, die wir nach der Wende lasen, einefeindlich negative Haltung zum Staat undSystemferne bescheinigt. Als wenig ange-passte Bürger sind wir in der DDR geprägtworden. Dort haben wir einen Pragmatis-mus erlernt, der uns geholfen hat, dieWir-ren derWendezeit zu bewältigen.EhrenfriedWohlfarth (67),Rentner, Berlin-Buckow
Wir erleben häufig einDesinteresse amOsten
Die Wiedervereinigungsehen meine Frau undich als Gewinn. Schonbald nach der Wendelernten wir die neuenBundesländer mit ihrenschönen Landschaftenund interessanten Städ-ten kennen. Es war klar,dass die Sanierung ma-roder Bausubstanz min-destens zwanzig Jahredauern würde. Langsamund behutsam geht es stetig voran. In unse-rem Familien- und Freundeskreis erlebtenwir häufig ein Desinteresse am Osten. Zuweitweg, als dassman sichdamit beschäfti-gen müsse. Diffuse Ängste und Vorurteilebleiben ein bequemes Ruhekissen fürman-gelnde Neugier. Motto: Hauptsache, unsgeht’s gut. Dass manchmal misstrauischeVorbehalte im Osten gegen westliche Arro-ganzbestehen, könnenwir nachvollziehen.Martin Kanig (59),Diplom-Mineraloge, Bramsche
Plötzlich boten sichmirMöglichkeiten
Damals war ich nicht glücklich im Beruf.Erst durch den Mauerfall und die neuenMöglichkeiten konnte ichmich weiterent-wickeln, fühl(t)e mich frei. Durch die Um-schulung kam ich nun doch an den Beruf,den ich imOstennicht erlernendurfteundin dem ich heute noch mit Herzblut ar-beite. Für mich persönlich spielt es keineRolle, von wo die Leute kommen.Es zählt, wie man auf den anderen zu-
geht!Berit Lazarevski (48),Physiotherapeutin,Berlin-Prenzlauer Berg
JahrelangeOdyssee durchdiverse Klinkenputzerjobs
Ideologie ist ein schlechter Ratgeber. Sieverstellt den Blick auf die Realität. Waseben noch logisch und überzeugend da-her kommt, entpuppt sich plötzlich alsLuftschloss. Als die Mauer fiel, steckteich in der Lehre zum Maschinenbauermit Abitur. Bis dahin war mein Werde-gang mustergültig. Das volle Programm:Pioniere, FDJ, GST und DSF. Immervorne weg. Berufswunsch Hubschrau-berpilot. Das bedeutete eine Laufbahnals Berufsoffizier. Ab da nahm alles sei-nen sozialistischen Lauf. Ich wähntemich auf der richtigen Seite!Als der Staat DDR verschwand, wurde
natürlich auch eine Beschäftigung beiseiner Armee überflüssig. Also mussteich froh sein, überhaupt einen Betrieb zufinden, bei dem ich wenigstens meineLehre beenden konnte. Nach einer jahre-langen Odyssee durch diverse Klinken-putzerjobs gelang es mir schließlich, be-ruflich Fuß zu fassen und eine Familie zugründen. Ob ich mich als Wendegewin-ner sehe? Eher nicht!Sven Rambow (47),Hauswart, Zepernick
Hier berichten die Leser der Berliner Zeitung,wie sie dieWiedervereinigung erlebt haben.
Hat sich ihrWerdegang durch denMauerfall verändert?Was haben sie gewonnen, was verloren?
Wie gut ist Deutschland zusammengewachsen?
Was das Lebenmit unsmachte
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MartinKanig
Erinnerungen an die Wendezeit – Sarita Paege erinnert sich.
BERLINERZEITUNG/PAULUSPONIZAK
PRIVAT
GudrunBernhagen
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Autoland GmbH (A)Müggelpark 33 • 15537 GosenTel. 03362 8260ALWildauer Automobile GmbH (A)Dorfaue 11a • 15745 WildauTel. 03375 56590AH Arnhölter GmbH (H)Brunsbütteler Damm 82–90 • 13581 BerlinTel. 030 33080751
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DAS WETTER IST MIES. Es nieselt.Ein grauer Januartag. Der Ofen amTisch bullert. Vor neun Jahren, alsNancy und Björn Böhning sich zuihrem ersten Date an diesem Orttrafen, war Sommer, es war warm,und sie saßendraußenaneinemderTische direkt am Wasser bei einemGlasWein. Nur sie zwei, keine zufäl-lige Begegnung, sondern eine ersteechteVerabredung.„Das ist ja schonimmer so’n Schritt“, sagt Nancy. IhrMann lacht. „Ja, so war das“, sagt er.Mittlerweile sind sie 38 und 39
Jahre alt, haben einen sechsjährigenSohn und sind verheiratet. Sie woh-nen inWeißensee.Wein gibt es nichtan diesem verregneten Januartag,sondern Rhabarbersaftschorle undKartoffelsuppe. Nur der Ort ist der-selbe: das Restaurant Freischwim-mer an einem der Spreekanäle inKreuzberg auf der Grenze zu Trep-tow. Ein Ost-West-Ort, auf einer In-sel irgendwie dazwischen. An dieserStelle war die Stadt früher geteilt.Dieses Lokal ist einwunderbarer,
geradezu symbolischer Ort für denBeginn dieser Beziehung. DennNancy und Björn Böhning sind einOst-West-Paar. Diese beiden Men-schen bilden einen Mikrokosmos,der unsmehr erzählt, als nur dieGe-schichte eines Paares. Vielleichtlässt sich an ihrem Beispiel auch In-
teressantesüberdieVereinigungderbeidenTeile des Landes erzählen.Nancy und Björn Böhning sind
ein prominentes Paar. Er, Chef derBerliner Senatskanzlei, für die SPDzurzeit in der GroKo-Verhandlungs-kommission und sie seit kurzemBundesgeschäftsführerin der Partei.„Puh, eine unglaubliche Woche“,sagtNancyBöhning. EinBundespar-teitag folgt auf den anderen und beiihr läuft alles zusammen. Ihr Mannkommt gerade von einer Verhand-lungmitderCDU,nachmittagsmusser wieder hin. Er winkt ab, gerade är-gert ihn, dass er nieweiß,mitwemergeradeverhandelt,mitderkonserva-tiven Partei oder mit dem Kanzler-amt. Damit Lasse, der kleine Sohn,nicht zu kurz kommt, sind seine El-tern aus Lübeck angereist.Ost-West-Paare gab es schon vor
der Wiedervereinigung – ein paarTausend aber nur. Jetzt sind es deut-
lich mehr, weit entfernt allerdingsnoch immer von der Normalität.Vier Prozent deutsch-deutsche Be-ziehungen zählten Forscher vor we-nigen Jahren. Sie bleiben Exoten.Nancy und Björn Böhning reprä-sentieren die Statistik allerdings ge-radezuperfekt. EineOstfrauund einWestmann. So ist es fast immer. Bei90 Prozent aller deutsch-deutschenPaare kommt die Frau aus dem Os-ten und derMann aus demWesten.„Das hat viel mit dem Selbstver-
ständnis einer Ostfrau zu tun, alsoauch mit der Überzeugung, Berufund Familie unter einen Hut zu be-kommen“, sagt Nancy Böhning. Esgehe um Selbstvertrauen und einegleichberechtigte Partnerschaft,keine klassische Rollenteilung alsonachdemMotto, er dasAutound sieden Haushalt. „Bei uns bügelt undkocht der Mann. Dass Mutti kocht,ist für unseren Sohn nicht selbstver-ständlich, sondern eher eine Aus-nahme“, sagt sie. Ost-West-Bezie-hungen seien meist, so ist es imFreundeskreis, emanzipierte Bezie-hungen. Die Frauen stünden auf ei-genen Füßen, sie begegneten ihrenMännern auf Augenhöhe, sagt sie.Die Frauen sind voll berufstätig,schnellwieder eingestiegennachei-ner Schwangerschaft. Aber ist daseinanderes Selbstverständnis?Oder
gilt nicht das, was sie aufzählt, auchfür emanzipierteWest-Frauen?Viel-leicht liegt derUnterschied ja vor al-lem darin, dass ihr das Selbstbe-stimmte so enormwichtig ist.Ost-West-Paare wurden an ver-
schiedenen Universitäten unter dieLupe genommen, ihre Lebensziele,die Partnerschaft, wann sie Elternwerden und auch, was sie aneinan-der schätzen. BjörnBöhning formu-liert Letzteres so: „Ostdeutsche sindsehr ehrlicheMenschen.Was gesagtwird, ist auch gemeint und nicht amnächstenTag ganz anders.Wenn ichsage, dass ich den Abendmit Freun-den imClub verbringe,muss ichmirnicht am nächsten Tag anhören, duwusstest doch, dass ich viel zu tunhabe und das gar nicht so wollte.“Kommunikation hintenrum überBandemag er nicht.Der Psychologe Olaf Georg Klein
hat einmal gesagt, Westmänner
empfänden Ostfrauen als unkom-pliziert, weiblich, hingebungsvollund anspruchslos, was materielleDingeangeht.OstfrauenerschienenWestmänner als großzügig undspendabel, erfahren und weltge-wandt. Auch fielenWestmänner denOstfrauen aufgrund ihrer Selbstre-präsentation mit größerer Wahr-scheinlichkeit auf. Sie hätten die Fä-higkeit, sich darzustellen und damitdie Neugier zu wecken. Ostmän-nern gehe diese Fähigkeit eher ab.Am Tisch im Freischwimmer
lässt sich mit dem Psychologenzitatgroßes Gelächter auslösen. „Passtganz gut“, findet er. Sie reagiert vor-sichtiger, vor allem auf dasWort an-spruchslos. Ansprüche hat sie.Wenn auch vielleicht nicht in mate-rieller Hinsicht. „Als wir uns ent-schieden haben, ein Kind zu be-kommen,war fürmichdie entschei-dende Frage: Kann ich das auch al-lein? Ich habe die für mich mit jabeantwortet. Ich würde mich nie inein Abhängigkeitsverhältnis bege-ben. Das würde mich wahnsinnigmachen“, sagt sie.Das allerdings se-hen vieleWest-Frauen genauso.
Ein Bruchwar es nicht
Nancy Böhning ist in Elsterwerdageboren und im Nachbarort Plessaaufgewachsen, einer kleinstädti-schen beziehungsweise dörflichenStruktur in der Lausitz. Damals warder Braunkohletagebau Motor derRegion.Mit allen positivenwie auchnegativen Nebeneffekten. Arbeit fürjeden, ein großes Bergbaudorf mitFleischer, Bäcker, Kulturhaus. Vordem Wäscheaufhängen mussteman allerdings schauen, von wel-cher Seite der Wind kam, sonst wardie Wäsche schwarz. Nancy Böh-ningwar elf, als der Staat, in dem sielebte, auseinanderfiel. Heute siehtPlessa schick aus, ein süßes Dorf,„aber es gibt leider nur noch einenSupermarkt und eine Sparkasse.Nach Elsterwerda fahren noch zweiBusse. Das war‘s.“ Keine 3 000Men-schen leben heute noch dort.Ein Bruch war die Wende für
Nancy Böhning trotzdem nicht. DieEltern waren in jungen Jahren Tur-ner, dieMutter sogarWeltmeisterin.Sie hatten sich beim Sport kennen-gelernt. Die Mutter wurde späterLehrerin, der Vater Bergbauingeni-eur.„MeineEltern gehörtennicht zuden Wendeverlierern. Das hat mei-nen Blick sehr geprägt.“ Sie machteAbitur undging zumStudierennachDresden und Leipzig. Dort kam siein Kontaktmit der SPD.Björn Böhning wuchs in einer
Plattenbausiedlung in Lübeck auf.Zonenrandgebiet, ein bisschen Ha-fenindustrie, sonst nicht viel, hoheArbeitslosigkeit.DieMutterwar Leh-
rerin, der Vater betreute als Sozialar-beiter alkoholabhängige Jugendli-che. „Mein Vater kommt aus derwestdeutschen kommunistischenTradition, friedensbewegt. Bei unswar eine eher skeptische Stimmung,als die Wende kam“, sagt er. Sie galtals Sieg desWestens über den Osten.Für die Eltern keinGrund zu feiern.Lübeck erlebte einen Ansturm
von ostdeutschen Migranten. DieSchülerzahlen in den Klassen ver-doppelten sich. „Die Lehrer wolltenplötzlich Klassenfahrten nach Stral-sund machen, wir wollten aber lie-ber nach Hamburg. Dauernd muss-ten wir auf die mecklenburgischeSeite derOstsee fahren.Da gab‘s da-mals nichtmal Eis“, sagt er. Eine Be-hauptung, die seine Frau auf keinenFall stehen lassen kann. Ein ent-spanntesVerhältnis zumneuenOst-Teil des Landes entwickelte BjörnBöhning erst nach 1999, als er zumPolitikstudiumnach Berlin zog.Dort haben sich die Böhnings
dann kennengelernt. Nancy kamalsPraktikantin insWilly-Brandt-Haus.Dann landete sie als Referentin beider SPD-Abgeordneten Elke Fernerim Bundestagsbüro. Björn war zudieser Zeit Juso-Vorsitzender. „Er istmir erstmal gar nicht aufgefallen“,sagt sie.„Ja, ichwar auchganz schönfett“, sagt er. Sie lacht. Die Ost-Frauwollte wohl, wie schon der Psycho-loge erkannt hatte, lieber was Re-präsentatives. Unbedingt, sagt sie,und dann lachen sie beide. Aberweil sich im Büro der Abgeordnetendie Linken in der SPD sammelten,telefonierten sie viel miteinander.Das war 2009. Dannwurde es ernst-hafter. „Ja, so war das“, sagt er.Ihre Heirat haben sie 2013 auf ei-
ner Fahrt zu Ikea verabredet, da warLasse, der Sohn, schon ein Jahr aufderWelt. „Das ist das Pragmatische.Wenn wir jetzt eh schon ein Kindhaben, dann können wir auch hei-raten. Aber ohne Ringe, ich wollte janicht mal ein Brautkleid anziehen“,sagt Nancy Böhning. „Das hab ichdann durchgesetzt“, sagt er.Erst Kind, dann Heirat ist nicht
nur pragmatisch, sondern auch ty-pisch für Ost-West-Paare. Wie dasMax-Planck-Institut in einer Studieüber Familie und Partnerschaft inOst- und Westdeutschland ermit-telte, unterscheiden sich auchheutenoch Heiratsverhalten, die Fami-lienformen und das Erwerbsverhal-ten zwischen beiden Landesteilen.So sind ostdeutsche Frauen weiter-hin jünger als westdeutsche Frauen,wenn sie das erste Kind bekommen.Der Anteil nichtehelicher Kinder isthöher. 69 Prozent der westdeut-schen Frauen, aber nur 36 Prozentder ostdeutschen Frauen sind ver-heiratet, wenn sie das erste Mal
Mutter werden. In allen östlichenBundesländern werden anders alsin den westlichen mehr nichteheli-che als eheliche Kinder geboren.Aber es gibt auchUnterschiede in
Haltungsfragen. „Alleine der Fakt,eine Ostfrau zu sein, darauf kannman stolz sein. Oft wird man belä-chelt, für die Vorliebe für Rotkäpp-chensekt zum Beispiel. Aber wasdiese Rotkäppchenkelterei geschaffthat seit der Wende, ist doch beein-druckend. Und genauso der Lebens-entwurf, den ostdeutsche Frauen
haben,BerufundKinderunter einenHut zu kriegen, das ist doch ein mo-dernes Frauenbild. Ich wünschtemir, das würde mal gewürdigt“, sagtNancy Böhning. Ihr Mann sieht dasähnlich. „Ich glaube, die mentaleDistanz zwischen Ost und Westwurde immer unterschätzt. Es gabimmer nur die westdeutsche Sichtund dann maximal noch die westli-che Sicht auf das Jammern der Os-sis“, sagt er. Aber eine eigene ost-deutsche Sicht, die anerkannt wirdauch im Westen? Eher nicht. Aner-kennung fehlt. „In vielen ostdeut-schen Familien hält sich auch heutenoch dieses Gefühl, irgendwie Bür-gerinnen und Bürger zweiter Klassezu sein“, sagt Nancy Böhning.
DieWürde kleiner Leute
Die beiden Böhnings sind sich indieser Sache einig. Sie glauben, dassnicht genügend Ostdeutsche in derBundesregierung sitzen, dass Ganz-tagsschulen und Polikliniken jetztnicht als neue Ideen, sondern als et-was, was gut war in der DDR, aner-kannt werden sollten. Genauso wiestaatliche und gesellschaftliche Eli-ten die Würde kleiner Leute aner-kennen müssten und ihnen nichtständig das Gefühl geben, mit Al-mosen bedacht zu werden. Das seieine der wichtigsten Aufgaben fürdie neue Regierung, um gesell-schaftliche Spaltungen zu überbrü-cken, sagt Björn Böhning.Der Sozialwissenschaftler Daniel
Lois kommt in seiner Analyse vonOst-West-Paaren zu dem Schluss,dass Konflikte in diesen Partner-schaften sich häufig um das ThemaPolitik drehten und dabei vor allem
um die jüngste deutsche Vergan-genheit und Aspekte wieWende, Ar-beitslosigkeit und die Treuhand.Das scheint auf die Böhnings nichtzuzutreffen. Sie streiten nicht viel.Das ist vermutlich eine Persönlich-keitsfrage.Wenn Nancy Böhning imGespräch engagiert ihre Meinungkundtut, blickt ihrMann siemanch-malmit gerunzelter Stirn an, aber erwiderspricht ihr nicht. „Ich bin haltbockig und unnachgiebig“, sagtNancy Böhning, und ihr Mann er-gänzt: „Du willst halt nicht einse-
hen, dass ich Recht habe.“ Woraufsie sagt: „Wir sehen uns zu selten,um zu streiten“, und beide grinsen.Für ihre Eltern war ihre Verbin-
dung ebenfalls eine Ost-West-Er-fahrung.„Björn ist ein stolzerMann,weltgewandt. Das war für meinenVater gut: ebenbürtig. Nach demersten Bier war alles in Ordnung“,sagt sie. Vielleicht hat eine gewisseBodenständigkeit die Sache erleich-tert. Björn Böhning gefällt so etwasundsohatte er auchkeineProblemedamit, mit den Schwiegerelternnicht nur bei Kaffee und Kuchen zusitzen, sondern auch gleich mal dieAuffahrt zumHausmit zu pflastern,weil das gerade anlag.In Lübeckwar es nicht so einfach.
Es ging zu schnell: eineneueSchwie-gertochter und dann gleich schwan-ger. Sie haben etwas gebraucht, sichzu arrangierenmit der ostdeutschenFrau, die das Baby nicht lange stillenwollte und so schnell wie möglichzurück ins Berufsleben. Nach sechsMonaten nahm der Vater Elternzeitund machte die Eingewöhnung inder Kita. Die Eltern haben es nichtgesagt, aberdasPaarmerkte, dass siedas störte.Für den Sozialwissenschaftler
Lois stellt sich die Frage, ob die Be-sonderheiten der Ost-West-Paareverschwinden werden, ob sie sichwestdeutscher Normalität anglei-chen. Allerdings ist der umgekehrteFall viel wahrscheinlicher. EgalitäreArbeitsteilung, unverheiratet auchmit Kind, keine oder gemischteKonfessionen liegen im Trend. Viel-leicht sind die Ost-West-Beziehun-gen einfach ihrer Zeit voraus. DieIdee gefällt den beiden Böhnings.
„Alleine der Fakt, eine Ostfrau zu sein,darauf kannman stolz sein. Oft wirdman belächelt.Der Lebensentwurf, den ostdeutsche Frauen haben,Beruf und Kinder unter einenHut zu kriegen,
das ist einmodernes Frauenbild.“
„Ich glaube, diementale DistanzzwischenOst undWest wurde immer unterschätzt.Es gab immer nur die westdeutsche Sicht und dann
maximal noch die westliche Sichtauf das Jammern der Ossis.“
BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK
Ihrer Zeit vorausNancy und Björn Böhning sind ein Ost-West-Paar.
Die ostdeutsche Frau und derwestdeutscheMann verhandelndie deutsch-deutsche Einheit täglich amKüchentisch
V O N J U L I A H A A K
1961 1989 2018B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 1 3 * ·· ·······················································································································································································································································································
Kommt Zeit,kommt Einheit
Eine Forsa-Umfrage imAuftragder Berliner Zeitung zeigt:
Fast zwei Drittel der Berliner glauben,dass dieMentalitätsunterschiede zwischen
Ost undWest in Zukunft ganzverschwindenwerden.
62%der Berliner sagen, die Mentalitätsunterschiede
zwischen Ost- und Westdeutschen werden irgendwann ganz ver-
schwinden. Dass sie noch Generationen überdauern werden, glauben
hingegen der Hauptstädter.
81%der Berliner sagen, eine Herkunft aus Ost oder West spiele
für sie keine Rolle mehr, wenn sie jemanden neu kennenlernen. Dagegen sagen
der Menschen, die Herkunft sei wichtig.
26%der im Osten geborenen Berliner sehen „Zusammenhalt“ als entscheidenden Unter-
schied zwischen Ostlern und Westlern.
Nur7%der im Westen Geborenen sehen dies genauso.
53%der im Westen geborenen Berliner sehen deutliche
Unterschiede in der Mentalität zwischen Ost- und Westdeutschen.
Unter geborenen Ostlern sind nur dieser Ansicht .
D I E L E B E N S V E R H Ä L T N I S S E D E R M E N S C H E N . . .in Ost- und Westdeutschland haben sich mittlerweile weitgehend angeglichen
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F Ü H L T M A N S I C H A L S G E W I N N E R O D E RV E R L I E R E R D E R E I N H E I T ?
insgesamtOst-TeilWest-Teil
geboren in:OstdeutschlandWestdeutschland
nach Alter:18- bis 29-Jährige30- bis 44-Jährige45- bis 59-Jährige60 Jahre und älter
Ja
B L Z / G A L A N T Y; QU E L L E : F O R S Aan 100 Prozent fehlende Angaben = weiß nicht
41 %34 %
45 %
30 %47 %
42 %47 %
41 %
55 %63 %
49 %
67 %47 %
46 %48 %
59 %34 % 61 %
Nein, es gibt immer noch großewirtschaftliche und soziale Unterschiede
insgesamtOst-TeilWest-Teil
geboren in:OstdeutschlandWestdeutschland
nach Alter:30- bis 44-Jährige45- bis 59-Jährige60 Jahre und älter
Gewinner Verlierer weder noch
B L Z / G A L A N T Y; QU E L L E : F O R S Aan 100 Prozent fehlende Angaben = weiß nicht
Befragteüber 30 Jahre
39 %45 %
35 %
48%31 %
36 %37 %
43 %
4 %3 %5 %
3 %7 %
1 %6 %6 %
56 %50 %
60 %
48 %62 %
61 %55 %
51 %
35%
49%
19%
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V1961 1989 2018
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Der Ossi Ingo Müller und der Wessi Peter Mayenknecht in der Karl-Marx-Allee
VOR EIN PAAR MONATEN habenIngoMüller undPeterMayenknechteinander kennengelernt. Müller, 63,Invalidenrentner, geboren in Bran-denburg, Mieter in der Karl-Marx-Allee, bekam von seinem Vermieterden Bescheid, seine Wohnungwerde verkauft. Er hatte Angst, mitseiner Frau an den Stadtrand ver-drängt zu werden. Peter Mayen-knecht, 75, geboren in Stuttgart, Im-mobilienmakler, las den Artikel dar-über in der Berliner Zeitung und er-innerte sich daran, dass beimVerkauf der Stalinbauten im Jahr1993 eine Regelung in den Kaufver-trag aufgenommen wurde, die Alt-mietern wie Müllers garantiert, hierbis an ihr Lebensende bleiben zudürfen. Gemeinsam machten sichMüller und Mayenknecht auf dieSuche nach der Klausel, kämpftengegen Berliner Bürokratie, Investo-ren und gegen das Vergessen. Siesind keine Freunde geworden, aberab und zu treffen Sie sich noch. DasGespräch über ihr Leben mit undohne die Berliner Mauer fand beiMüllers in der Karl-Marx-Allee statt.
Die Mauer ist jetzt genauso langeweg wie sie stand.War Ihnen das be-wusst?PETER MAYENKNECHT: Nein,
ich habe davon aus der Berliner Zei-tung erfahren. Ich rechne dochnicht aus, wie lange ich ohneMauerlebe.INGO MÜLLER: Klar, für Sie hat
sich ja auch nichts geändert.MAYENKNECHT:Doch, fürmich
hat sich was geändert.MÜLLER: ZumPositiven?MAYENKNECHT: Ja, klar. Ich
habe seit 1962 inWest-Berlin gelebt,da war man ja auch eingesperrt ingewisserWeise.
Welche Zeit kommt Ihnen längervor? Die Zeit davor oder danach?MAYENKNECHT: Das kann ich
schwer sagen, ich hatte im erstenTeil meines Lebens eine andereWahrnehmung.MÜLLER: Geht mir auch so. Bei
mir kommt das Alter hinzu. Ich warsieben, als dieMauer gebaut wurde.
Erinnern Sie sich daran?MÜLLER: Gar nicht.MAYENKNECHT: Ich auch nicht.
Wirklich nicht? Sie waren dochschon viel älter.MAYENKNECHT: Ja, 18. Es war
aber kein Thema für mich, ich habein Stuttgart gelebt, gerade Abi ge-macht, wir waren weit weg, hattenauch keine Ostverwandtschaft.
Wann ist es Ihnen bewusst gewor-den?MÜLLER: Mir, als meine Mit-
schüler, Bauernkinder aus Bran-denburg, nicht mehr mit ihrenSchinken und Eiern nach Berlingefahren sind, um das zu tauschenoder zu verkaufen. Da hieß esdann plötzlich: Jetzt geht es unsgenauso dreckig wie euch Flücht-lingskindern.MAYENKNECHT: Wir haben ei-
nen Abiturausflug nach Berlin ge-macht und da waren wir auch inOstberlin. Das war schrecklich.
Waswar denn schrecklich?MAYENKNECHT: Es waren keine
Menschen auf der Straße, es war soeinWetter wie heute. Alles war grau.Dann wollten sie mich nicht in dieOper lassen, weil ich keinen Schlipsanhatte.MÜLLER: Ohne Anzug biste nir-
gendwo reingekommen. Das warbis Ende der 70er-Jahre so. Als wirunsere Sturm- und-Drang-Zeit hat-ten, sind wir immer aus Branden-burg nach Ostberlin gekommen.Das war für uns das Paradies. Wirkannten ja nur das Dorf.
Was fanden Sie paradiesisch?MÜLLER: Na, Jugendmode, ein-
kaufen. Ich binmit nemganzenZet-tel hier angereist: Jesuslatschen, Ba-tikhemden. Und immer stand ’neSchlange vorm Laden.
Hätten Sie lieber imWesten gelebt?MÜLLER: Ach, das kann man
nicht so leicht beantworten. MeinVater war Genosse, Erzieher im Kin-derheim, dort haben wir auch ge-wohnt. In Reetz beiWiesenburg. Ichhabe viel Fußball mit den Heimkin-dern gespielt. Mir war nie langwei-lig, mir hat nichts gefehlt.
Gar nichts?MÜLLER:Doch, später dann, das
Bunte, die Möglichkeiten. Im Ostenwarst du doch von Geburt bis zurBahre abgesichert, musstest dafüraber auf Dinge verzichten. Ich habemir für 25 000 DDR-Mark meinenersten Trabant gekauft, der warzehn Jahre alt. Hab ichmichmit ab-gefunden.
Was für ein Auto sind Sie gefahren,HerrMayenknecht?MAYENKNECHT: Immer irgend-
einenVW, erst Käfer, später Golf.MÜLLER: Als die Mauer fiel,
hatte ich einen Lada 1600.
Wie haben Sie vomMauerfall erfah-ren?MAYENKNECHT: Aus dem Ra-
dio, aber erst am nächsten Morgen.Meine Frau und ich sind früh schla-fen gegangen, weil wir am nächstenMorgen in die Normandie fahrenwollten, wo sie ein Schulpraktikummachte. Auf demWeg zur A2 habenuns Trabis den Weg versperrt, anden Brücken stand „Willkommen“.Das war sehr bewegend.MÜLLER: Ich war auf einem 40.
Geburtstag eines Geschäftsfreun-des in Kaulsdorf. Dessen Tochterwar im Sommer über Ungarn ge-flüchtet. Um 22 Uhr rief sie an undsagte: Glückwunsch zum Geburts-tag, Papa, und zurMaueröffnung!
Und dann?MÜLLER:Wir habenweitergefei-
ert. Ich bin früh aufgestanden, warum sieben im Betrieb. Ich war da-mals Fachdirektor im Kombinat fürLandmaschinen. Die Kollegen stan-den schon auf dem Flur Schlange,Bierflasche in der Hand: Eh, Chef,könn wa ’n Tach freihaben. Ich habgesagt: Kein Problem. Aber Montagwieder pünktlich hier sein! Nichtdrüben bleiben!
Sind Sie auch gleich rübergefahren?MÜLLER: Ja, Freitagabend. Nach
Spandau. Da wohnte die Tante mei-ner Geschiedenen. Um acht warenwir da, um zehn sagt die Tante: Ach,Kinder, ich hab ja da noch ein Hausin der Petersburger.
Darauf haben Sie erstmal einenSchnaps getrunken.MÜLLER: Nee. Wir haben ge-
dacht: ein Mietshaus, alt, kaputt,bringt nur Ärger und Stress. Noch inder gleichen Nacht haben wir unsdas Haus angeguckt. So schlimmsah es gar nicht aus. Ich habe michdann bald selbständig gemacht, fürdie Firma Henkel gearbeitet, dasHaus rekonstruiert. ZumAnfang liefes top.
Und wie lief es bei Ihnen, HerrMayenknecht?MAYENKNECHT: Gut! Ich habe
gleich beschlossen, ich suche mireinen Job im Osten. Ich wollte dieDDR nochmal so erleben, wie sie inden letzten Jahren war. Das hat sichdann gut gefügt. Mich hat jemandgefragt, was machen Sie, wenn SieIhr Projekt beendet haben? HabenSie Lust, zur Wohnungsbaugesell-
schaft Friedrichshain zu kommen,zurWBF?
Sie haben damals in einem West-Berliner Stadtforschungsinstitut ge-arbeitet.Was war Ihr letztes Projekt?MAYENKNECHT: Ich glaube,
eine Umweltdatenbank für Europa.
Und das erste Projekt imOsten?MAYENKNECHT: Der Aufbau ei-
nerVertriebsabteilung bei derWBF.
Der Mauerfall war für Sie also eineChance, noch einmal neu anzufan-gen?MAYENKNECHT: Für mich ja,
die Zeit bei derWBFwarwunderbar.Das hätte von mir aus auch noch soweitergehen können. Aber es gabauch viele, die keine Chance mehrhatten, vor allem imOsten.MÜLLER: Die haben sich umge-
bracht, ganz einfach. Das weiß ich
„Sie sindimmer auf derSonnenseitegeblieben“
IngoMüller stammt aus Brandenburg,PeterMayenknecht aus Stuttgart.
DieMauer hat beider Leben geprägt –ehe sich ihre Biografien kreuzten
I N T E R V I E W : A N J A R E I C H
von einem Bekannten, in der Stasi-Zentrale haben sich vier an einemTag das Leben genommen. Dienst-waffe genommen, abgeschossen.MAYENKNECHT: Unternehmen
mussten schließen, wurden plattge-macht.VonderTreuhand, vonWest-firmen.MÜLLER: Ich hatte bei mir im
Betrieb 60 Frauen, die in ihrem Le-ben nichts anderes gemacht hatten,als Muttern und Schrauben abzu-zählen. Die haben gedacht, es gehtimmer soweiter undweigerten sich,die Sonderregelung für Frührentneranzunehmen. Ich habe die ange-brüllt. Unterschreiben Sie hier! Siekriegen nie wieder so eine Chancein Ihrem Leben! Später habe ich dieeine zufällig in der Kaufhalle getrof-fen. Sie hat mich umarmt, ausDankbarkeit!
Aber auch bei Ihnen lief es dannnichtmehr so gut, HerrMüller?MÜLLER: Ja, meine Ex hat sich
einen anderen genommen, der hatfür das Haus Firmen mit faden-scheinigen Begründungen enga-giert, obwohl er wusste, dass er sienicht bezahlen kann. Meine Frauhatte als Eigentümerin immer denHut auf. Sie hatte ja alles unter-schrieben, sie war die Eigentüme-rin, sie wurde haftbar gemacht undmusste ins Gefängnis.
Undwas hatten Sie damit zu tun?MÜLLER: Ich hatte einen Kredit
aufgenommen, für den meine Fraugebürgt hat. Als sie die Bürgschaftzurückgezogen hat, habe ich in ei-ner Woche so viele Zahlungsauffor-derungen bekommen, dass ich nurnoch sagen konnte: Ich hab nichtsmehr. Machen Sie ne Privatinsol-venz! Die Schulden bin ich bis heutenicht los.
Haben Siemanchmal darüber nach-gedacht, was aus Ihnen gewordenwäre, wenn Sie im Westen aufge-wachsenwären,HerrMüller, und SieHerrMayenknecht, imOsten?MÜLLER: Ich als Westler hätte
nach der Wende sicher mein Fach-wissen gegenüber den doofen Ossisausgenutzt.
MAYENKNECHT: Ich hätte in derDDR sicher irgendwie mitgemacht.Sport hat in meinem Leben immereine große Rolle gespielt, vielleichthätte ich da was für mich gefunden.Ichwäre vermutlich auch in die Par-tei gegangen und hätte in einemKombinat gearbeitet oder so. Ichkann mir aber auch vorstellen, dasses Ereignisse gegebenhätte,wie denPrager Frühling,wo ich gesagt hätte,das will ich nicht mehr mitmachen,und dann von Hiddensee mit demBoot geflohenwäre.MÜLLER: Ich habe meinen El-
tern immer vorgeworfen, dass sieals Flüchtlinge im Fläming hänge-ngeblieben sind. Bis Hannover wa-ren es nur noch 120Kilometer.MeinVater kamaus einer Familiemit Res-taurant, Fuhrbetrieb und Spedition.Die hatten eine Ausflugsgaststättemit eigener Badeanstalt. Sowashätte ich gerne gemacht.MAYENKNECHT: Können Sie
denn kochen?MÜLLER: Nö, muss ich doch
nicht. Als Kaufmann musst du direinen Fachmann leisten.
Noch eine andere hypothetischeFrage: Wie wäre Ihr Leben weiterge-gangen, wenn dieMauer nicht gefal-len wäre?MÜLLER: Ich hatte ja eine Frau
mit Westverwandtschaft geheiratet.Wenn die bei mir geblieben wäre,wäre es uns gut gegangen. Es hieß janicht umsonst, du kannst nir-gendwo besser wohnen als im Os-ten, wenn du Westgeld hast. Sie la-chen, Herr Mayenknecht, aber daswar so.MAYENKNECHT: Den Satz habe
ich noch nie gehört.MÜLLER:Meine FrauwarBiblio-
thekarin, hat 800 Ostmark verdient,ich als Fachdirektor knapp 2000.Ihre 800 haben locker für Essen undTrinken gereicht. Das hat ja allesnichts gekostet. Für unserHaus, 130Quadratmeter mit Tiefgarage und600 Quadratmeter Garten, habenwir 97Mark bezahlt. Mehr nicht.
Und Sie, Herr Mayenknecht? WärenSie auch Immobilienmakler gewor-den, wenn die Mauer noch stehenwürde?MAYENKNECHT: Nee. Das ist ja
kein Beruf, den ich mir ausgesuchthätte. Ichhätte sicherweiter imWis-senschaftsbetrieb gearbeitet, Datenauswerten, Berichte schreiben, ver-öffentlichen.Daswar ein ganz schö-ner Druck, ich war froh, dass ich zurWBF wechseln konnte, aber dannwurde die WBF mit der Wohnungs-baugesellschaft Mitte zusammen-gelegt, ganze Abteilungen wurdenausgelagert. Die haben zu mir ge-sagt: Sie machen sich selbständigund verkaufen für unsWohnungen.Das hätte ich nie freiwillig gemacht.Nie. Aber wie immer in meinem Le-ben nahm auch das wieder eineguteWendung.MÜLLER: Sie sind immer auf der
Sonnenseite geblieben.MAYENKNECHT: Ja, durch die
vielenVerkäufe, die wir bei derWBFmachen konnten, kommen heutenoch Leute zu mir, die sagen, wirmöchten, dass Sie unsereWohnungverkaufen.MÜLLER: Also, ich kann mit Ih-
nen nicht so richtig Mitleid haben.Dass es nicht so gelaufen ist wie Siewollten, glaube ich schon. Aber wasdraus geworden ist, ist doch nichtnachteilig, wenn ich Sie so sehe.
Undwenn Sie jetzt nochmal 28 Jahreleben würden, ohne Mauer natür-lich.Was würden Sie erwarten?MAYENKNECHT: In 28 Jahren
bin ich 102. Ost-West wird dannkein Thema mehr sein, ist es schonjetzt nichtmehr fürmich.Wichtig istEuropa, die Klimaerwärmung, dasswir uns darum kümmern. Ichdenke, wir werden blühende Land-schaften haben, wie unser damali-ger Kanzler es versprochen hat.MÜLLER: (schweigt, sieht aus
dem Fenster).
HerrMüller, was sagen Sie?MÜLLER: Ich denk an so etwas
nicht. Ich brauch ja nur den Fernse-her anmachen, und ich kriege schoneinen Hals. Rente, Miete, wir wissennicht, wie sich das entwickeln wird.Sie,HerrMayenknecht,haben jaganzandere Voraussetzungen als meineFrauund ich.Wir sind fürunser restli-ches Leben von Fremden abhängig,Sie nie.
BERLINERZEITUNG/PAULUSPONIZAK
1961 1989 2018B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 1 5 * ·· ·······················································································································································································································································································
V O N K A T R I N G Ö R I N G -E C K A R D T
Am Samstag nach dem Mauerfall waren wirunterwegs. Wie alle eigentlich. Ein ganzesVolk war auf dem Weg. Zu Fuß, in ihrenTrabbis und Wartburgs, in stinkenden Ika-
rusbussen. In denWesten, „rüber“, mal gucken unddann wieder zurück. Sie kamen uns entgegen, dennmeinMannund ich,wirwarenauf demWegnachOs-ten, nach Arnstadt, zu einer Demonstration.Wir wa-ren ziemlich alleine auf unserer Seite der Straße.Am Abend des 9. November war ich zu Hause in
unseremDorf.Wir wissen wohl alle noch, wo wir andemTagwaren, als dieNachricht kam. Ich sah es aufunserem kleinen Fernseher. Der ging nur, wennman den Sendeknopf mit einer Stopfnadel fixierte,weil er so alt war. Ich erinnere ungläubiges Staunen,Begeisterung und Freude, aber ehrlich gesagt nichtungetrübt: Klar wollte ich die Freiheit, dafür hattenwir gekämpft. Aber ich wollte diese neue Zeit auchmitgestalten. Ständig hatten wir damals im Herbst‘89 diskutiert, so viel wollten wir anders machen.Reformen, eine neueVerfassung, echte Beteiligung.Einen anderen, drittenWeg gehen. Voller Hoffnungund Flausen und großartiger Ideen. Und jetzt frag-tenwir uns, wohin geht die Reise? Eine Reise, die da-mals begann, aber heute immer noch nicht abge-schlossen ist.Nun feiert derMauerfall ein besonderes Jubiläum
und die Mauer ist so lange weg, wie sie gestandenhat. 28 Jahre, zwei Monate und 27 Tage. Wer nachdemMauerbau in der DDR geboren wurde, lebt alsoschon länger in Freiheit als hinter Mauern, Zäunenund Selbstschussanlagen. Ein paar Findige haben esZirkeltag genannt. Passt für mich nicht richtig. Diezwei Hälften der Geschichte ergeben keinen Kreis.ZumGlück kommenwir nicht wieder dort an, wowirangefangen haben. Während die Geschichte derDDRmit demMauerfall und dem 3. Oktober endete,schreiben wir die Geschichte der Deutschen EinheitjedenTag fort.Wir Politikerinnen und Politiker reden an solchen
Tagen immer gern mit salbungsvollen Worten überdieWeltgeschichte, die wir 1989 geschrieben haben.Zu Recht – auf die friedliche, erfolgreiche Revolutionvon unten können wir alle stolz sein. Das darf abernicht überdecken, dass die Zeit danach, die erstenJahre derWiedervereinigung, bei allen unbestreitba-ren Erfolgen, eben auch von Fehlern, Enttäuschun-gen und Demütigungen geprägt waren, über die wirals Gesellschaft offen redenmüssen.Für die Jüngeren, die heute 20- oder 30-Jährigen,
ist die Unterscheidung in Ost undWest oft nur nocheine geografischeoder vielleicht einGefühl, das ebendoch da ist. Für die Älteren jedoch gibt es immernoch erhebliche Unterschiede in den gelebten Le-ben, in den Werten, in den Erfahrungen und Wün-schen. Lange Zeit glaubteman, die innere Einheit seivollendet, wenn es keine Unterschiede mehr gäbe.Gemeint war, wenn die Ostdeutschen endlich ge-nauso wie die Westdeutschen sind. Die Ossis müss-ten ja nur die Kutte der DDR-Vergangenheit abstrei-fen und dannwäre alles prima.Ganz im Gegenteil. Der Einigungsprozess besteht
aus Abertausenden persönlichen Erfahrungen, dieeswert sind, geteilt zuwerden. Geschichten über dasLeben, die eswert sind, erzählt zuwerden. Geschich-ten von gelebten Leben hinter der Mauer. Geschich-ten von Opposition, von Mitmachen und auch vonMitläufertum. Geschichten übrigens, die sich einer
belehrenden Bewertung aus demWesten des Landesentziehen. Geschichten von einem zerfallendenStaat und riesigem Umbruch. Einem Umbruch, derin jedem einzelnen Leben zu meistern war. Ge-schichten von Mut und Zuversicht, vom Anpacken,von Witz und Erfindergeist. Aber eben auch Ge-schichten von Angst und Enttäuschung, vomVerlustder Arbeit, vomAus nach derWendeundder Entwer-tung des Erreichten, des eigenen Lebens. Von Streiksin Bischofferode, von Erfindergeist und Scheitern inSchwarzenberg, Geschichten von der Treuhand undvon Arbeitsämtern. Erzählungen von Aufstieg undErfolg genauso wie von Demütigungen und Verlet-zungen.Es sindGeschichten,dieunsundunserLandnoch heute prägen.Worauf es also ankommt: Zuhören. Mehr Auf-
merksamkeit für die Geschichten der anderen. Aner-kennung der Unterschiede und Respekt für die Le-bensleistungen. Und das Eingeständnis von Fehlernund politischen Fehlentscheidungen, die in derNachwendezeit unzweifelhaft gemachtwurden. Einsist heute ganz klar: Die Überwindung der Trennungwird länger dauern als die Trennung selbst.
Katrin Göring-Eckardt ist Vorsitzende der Bundestagsfraktionder Grünen.
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Ich habe beides voll durchlebt: 28 Jahre mit undohne Mauer. Die Zeit seit dem 9. November1989 ist rasend schnell vergangen, in meinerWahrnehmung so schnell, dass mir die Zeit da-
vor wie der pure Stillstand erscheinen will. So sehrhat sich das Land verändert undmein eigenes Lebenauch! Die Bilanz ist gemischt positiv. DasWichtigste:Unser Land ist nicht mehr der Hauptschauplatz desKalten Krieges, einer mühseligen und gefährlichenSystemauseinandersetzung, die allzu viel an materi-ellen Ressourcen und an menschlichen Opfern ge-kostet hat. Wir erleben aber, dass der Frieden auchkeine reine Idylle ist.Vieles ist gelungen, aber doch nicht alles. Die Er-
folge waren und sind häufig mit Schmerzen verbun-den, und beide sind ungleich verteilt. Das hartnä-ckige Diktum aber von der „Mauer in den Köpfen“,oft genug empört oder resignierend wiederholt,stimmt nicht, je jünger die Befragten umso weniger.Dabei gibt es wahrlich noch unübersehbare Unter-schiede zwischen Ost und West, wirtschaftlich, so-zial, politisch, mental. Bei den wichtigsten ökono-misch-sozialen Daten liegt Ostdeutschland deutlichhinter dem Westen Deutschlands zurück, teilweiseum25bis 40 Prozent. Angesichts vielfältigerHoffnun-genundVersprechungen vor 28 Jahrenmagdie Bilanzenttäuschend, ja schmerzlich erscheinen. Aber musssie ein zwingender Anlass zu Klage oder gar Anklagesein, ein Grund fürWut und Empörung (und ein ent-sprechendesWahlverhalten)? Ich meine nicht, jeden-falls dann nicht, wenn immer wieder kleinere odergrößereFortschritte gelingenund sichtbarwerdenbei
dem,was imGrundgesetz„Herstellung gleichwertigerLebensverhältnisse“ heißt, also Fortschritte bei derAngleichung der wirtschaftlichen Leistungskraft, derEinkommen, der sozialen Sicherheit, der menschli-chen Annäherung und der Lebenszufriedenheit. Ge-nau das aber verlangt noch viele solidarische gesamt-deutsche Kraftanstrengungen.Schon jetzt ist ja auch unübersehbar, dass der Os-
ten Deutschlands nicht einfach und unterschiedslosmehr der Osten geblieben, sondern inzwischen einFleckenteppich unterschiedlicher Erfolge, unter-schiedlicher Wirtschaftskraft, unterschiedlicher At-traktivität und Lebensqualität geworden ist. Manvergleiche beispielsweise Dresden, Leipzig, Jena,Berlin-Potsdam mit mancher Region in Branden-burg,Vorpommern, Sachsen-Anhalt.Und wir erleben ja ohnehin (und das mag Ost-
deutsche schmerzen), dass nichtmehr die Ost-West-Ungleichheiten die politischeTagesordnung bestim-men, sondern ganz andere ökonomisch-soziale Dif-ferenzen und Konflikte: die dramatische soziale Un-gerechtigkeit in derWelt und auch in unserem Land,die Bildungsungleichheiten, die Geschlechterunge-rechtigkeiten und die Generationsdifferenzen, derKlimawandel, die Migration, die europäische Unei-nigkeit. Das innerdeutscheThema ist nur noch einesunter vielen. Ist das nicht ein Vorgang der Normali-sierung und deshalb trotz aller Unzufriedenheit alssolcher zu akzeptieren? Weil die genannten Prob-leme und Konflikte ja auch unsere ostdeutschenProbleme und Konflikte geworden sind!In den vergangenen Jahren bin ich immer mal
wieder gefragtworden,wanndenndie innereEinheitderDeutschen erreicht sei. Ichhabedarauf eine dop-pelte Antwort: Erstens, wenn die solidarische Unter-stützung nicht mehr nur nach Himmelsrichtung,also vonWest nach Ost gewährt werden muss.Wennalso die Unterschiede zwischenOst undWest so sindwie der Unterschied zum Beispiel zwischen Schles-wig-Holstein und Baden-Württemberg. Denn öko-nomische, soziale und kulturelle Verschiedenheitenwaren und sind deutsche Normalität. Und zweitens:Wenn in der Beurteilung Ostdeutscher ihre Ge-schichte in der DDR weniger zählt als ihre Lebens-leistung im gemeinsamen Deutschland. Wenn alsoOst- und West-Deutsche in gleichberechtigtem undselbstverständlich gewordenem Respekt miteinan-der umgehen. Könnte oder sollte das nicht im Jahr2019 erreicht sein, also dann 30 Jahre nach der Fried-lichen Revolution. Zum Vergleich: In der alten Bun-desrepublik war 1975, also nach 30 Jahren, die Nach-kriegszeit zu Ende. Die Geschichte der Vereinigungist damit so wenig zu Ende wie die deutsche Ge-schichte überhaupt, aber es ist wieder auf selbstver-ständliche Weise unsere gemeinsam zu verantwor-tende Geschichte!
Wolfgang Thierse (SPD) war lange Jahre Präsident und Vize-präsident des Deutschen Bundestages.
V O N G R E G O R G Y S I
Die Prophezeiung von Erich Honecker am19. Januar 1989, dass dieMauer auch in 50oder 100 Jahren noch stehen würde, hatsichals falscherwiesen.AbDienstag ist sie
länger weg, als sie einst gestanden hat, und schonzweiGenerationenwachsen ohne sie auf. Sie kennensie aus dem Geschichtsbuch oder von Erzählungender Älteren, aber wirklich vorstellbar ist es für sienicht, was es bedeutete, nicht einfach von Berlinnach Berlin fahren zu können.Man hat nicht oft im Leben Gelegenheit, histori-
sche Momente zu erleben. Die Dimension des Mau-erfalls, dieses in seinem konkreten Ablauf ja zu-nächst eher irrtümlichenundzufälligen, aber unaus-weichlichen Ereignisses wurde wenig später deut-lich.DennalleÜberlegungen für eine erneuerteDDRund ein längeres konföderales Nebeneinander derbeiden deutschen Staaten, die anfangs die politi-schen Auseinandersetzungen bis hin zur Großde-monstration am 4. November bestimmten, wurdenvon derWirklichkeit überholt.Dies fand seine Ursache auch darin, dass die
Mauer, anders als ihre Erbauer es dachten, von derMehrheit der DDR-Bevölkerung nie als Bollwerk zuihrem Schutz, sondern immer als deutliche Ein-schränkung ihrer Freiheit begriffen worden ist. Zwarhatten die Menschen ihr Leben im Laufe der Jahremit derMauer eingerichtet. Doch wer die Freude am9. November 1989 gesehen und erlebt hat, der weiß,dass aus der Duldung des scheinbar Unabwendba-ren nie wirkliche Akzeptanz geworden war. Umsoschlimmer finde ich, dass noch heute bei Löhnen,Renten, Arbeitszeiten, Vermögen eine Trennmauerdurch das Land geht und die Politik viel zu wenig tut,um diese niederzureißen.Nichts steht so sehr für das Scheitern des Staats-
sozialismus wie der Umstand, dass er die Menschenzum Bleiben zwingen musste. Es mögen sich histo-risch in der Systemauseinandersetzung des KaltenKrieges und in der damaligen wirtschaftlichen LageArgumente finden lassen, die eine derartige Trennli-nie erklären. Etwa wenn Ostberliner imWestteil derStadt für D-Mark arbeiteten und dann mit deutlichmehrfachemUmtausch inDDR-Mark das Lohn- undWarengefüge der DDR vollkommen ad absurdumführten und ohne jede eigene wirtschaftliche Leis-tung die Subventionen in der DDR für Lebensmittel,Wohnungsmiete, Strom, Gas undWasser (letzteres inOstberlin zu DDR-Zeiten gebührenfrei) in Anspruch
Gregor Gysi war Fraktionsvorsitzender der Linken im Bundes-tag und ist Präsident der Europäischen Linken.
nahmen. Die Westpolitiker freute dies damals auchnoch.Dass sich die DDR-Führung mit Unterstützung
der imWarschauerVertrag verbundenen staatssozia-listischen Länder darauf konzentrierte, die militäri-sche Sicherung der Grenze zu perfektionieren, unddie tödlich gegen die eigene Bevölkerung gerichteteAbschottung ideologisch zum antifaschistischenSchutzwall umdefinierte, lässt aber letztlich auchsolche, allerdings nicht zu vergessenden histori-schen Argumente wenig überzeugend klingen, weilman dann wenigstens von Anfang an hätte daran ar-beiten müssen, die Mauer so schnell wie möglichwieder zu öffnen und ihre Errichtung zu runden Jah-restagen nicht auch noch hätte feiern dürfen. DieHoffnung, dass die DDR nach dem Mauerbau an-sonsten offener wird, erfüllte sich nur vorüberge-hend, sodass wieder Enttäuschung eintrat. Gesell-schaften, die Mauern brauchen, um existieren zukönnen, haben letztlich keinen Bestand.Das sollten wir allerdings auch bedenken, wenn
jetzt wieder neue Mauern – diesmal gegen die dadraußen – gebaut werden. Gerade weil wir im Ostenleidvolle Erfahrungen damit gemacht haben, wissenwir, dassMauern keine Alternative sind.
„Die Reise istimmer noch
nicht abgeschlossen“
BERLINERZEITUNG/MARKUSWÄCHTER
„Es ist unsere gemeinsam zuverantwortendeGeschichte“
BERLINERZEITUNG/PAULUSPONIZAK
„EswerdenwiederMauern gebaut –diesmal gegen die da draußen“
BERLINERZEITUNG/MARKUSWÄCHTER
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EEIN SCHLICHTES BÜRO an derFriedrichstraße, ein Bücherregal. ImRahmen des Porträts von TheodorMommsen, Altmeister der deut-schen Historiker, stecken Erich-Honecker-Bilder.Aufeinembetrach-tet der SED-Generalsekretär einBuch, das ihmWerktätige präsentie-ren. Dazu heißt es: „Bücher machenkluk.“ Die von dem ZeithistorikerMartin Sabrow verfasste Honecker-Biografie macht klug. Im Gesprächmit ihmgeht esumdieFrage,wie ge-genwärtig dieDDRnoch ist.
Herr Professor Sabrow, Vergangen-heit, die noch qualmt, ist keine Ge-schichte. Stimmt das?Geschichte ist die Aneignung der
Vergangenheit aus dem Blickwinkelder Gegenwart. Das ist ein subjekti-ver Prozess, der keine letztgültigenWahrheiten kennt, aber viele Per-spektiven. Diese Aneignung ge-schieht täglich – im kollektiven Ge-dächtnis durch die Medien, durchDenkmäler, Ausstellungen, Ge-denkstätten.Und sie kann sehr indi-viduell erfolgen, etwa durch aufse-henerregende Neudeutung der Ver-gangenheit durch einen Fachhisto-riker, die fachliche oder öffentlicheKontroversen auslöst.
Wenn wir auf die DDR, die Mauerund deren Fall blicken – ist das Ge-schichteoderqualmendeGegenwart?Historisierung hat viele Etappen.
Sie beginnt schon mit dem Mo-ment, in dem das, was geschieht,geschehen ist, also ein Ereignis un-widerruflichwird. Eine zweitePhaseist erreicht, wenn dieses Ereigniskeinen besonderen Einfluss auf dieGegenwartmehr ausübt. Eine dritteEtappe setzt ein, wenn das vergan-geneGescheheneinerEpoche zuge-hört, die nichtmehr unsere ist. 1989ist dafür ein klassisches Beispiel:Von dem Moment an, in dem dieMauer undmit ihr die SED-Diktaturfiel, war alles vorher zur deutschenZweistaatlichkeit Geschriebene miteiner Patina behaftet, die keinefachhistorische Analysekraft mehrkompensiert. In dem Maße, in demdie DDR-Forschung vor 1989 vonder dauerhaften Existenz einer ge-festigten DDR mit der Aussicht aufweitere deutsch-deutsche Annähe-rung ausging, ausgehen musste,wurde ihre Leistung nach 1989 Ma-kulatur. Neben der epochalen Zäsursorgt auch der schleichende Gene-rationswechsel für die fortschrei-tende Historisierung: Debattenla-ger und Deutungskonflikte, die unseinmal wichtig erschienen, verlie-ren unmerklich ihre Geltungskraft.
Sie spielen keine Rolle mehr?Wir haben die zweite Phase der
Historisierung der DDR durchlau-fen. Sie besitzt kaumnochunmittel-bare Bedeutung und wahrt ihrenachlassende Gegenwartsbedeu-tung in immer kleiner werdendenRestmilieus, die nur selten noch –etwa bei der jährlichen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration – öf-fentliche Sichtbarkeit erlangen. Diegroßen vergangenheitspolitischenThemen sind weitgehend abgear-beitet. Die Frage, ob man im Zugeder deutsch-deutschenVereinigungfür das Leben in der DDR entschä-digt oder bestraft wurde, hat ihremobilisierende Kraft verloren. Glei-ches gilt für die geschichtspoliti-schen Auseinandersetzungen. Dervor 1989 im Interesse der deutsch-deutschen Annäherung vielfachverhüllte Diktaturcharakter derDDR ist heute allgemein anerkannt.Ebenso steht außer Frage, dass ersich bei allem analytischen Gewinn
von totalitarismustheoretischenVergleichen nicht auf eine Stufe mitder NS-Herrschaft stellen lässt.
War die DDR ein Unrechtsstaat?Auch diese Frage bringt heute
niemandenmehr umseinenKredit –weder den Fragesteller noch denAntwortgeber. Ich selbst verwendeden Begriff allenfalls zur politischenAbgrenzung und Positionsmarkie-rung, abernicht als analytischeKate-gorie.Denn er sucht inmoralisieren-der Weise den vielschichtigen Kom-plex DDR von der systematischenVerneinungdesRechtsherzubegrei-fen. Das aber geht in meinen Augenfehl: Die DDR stellt für mich eine
kommunistische Parteiherrschaftdar, die ihre Erziehungs- und späterauch Fürsorgediktatur ohne Rück-sicht und voller Hohn auf normativeRechtsvorstellungen durchzusetzenversuchte, aber überwiegend dochim Interesse einer eigenen Leitideevon materieller Gerechtigkeit – sowillkürlich, so menschenverachtenddies auch immer geschah. Deshalbspreche ich lieber vom Ohn-Rechts-staat als vom Un-Rechtsstaat DDR.Aber das können Sie anders sehen –im Gespräch entfremdet uns das
nicht mehr. Das wäre vor fünf oderzehn Jahren anders gewesen.
Waren Mauerbau und Mauerfall soeinschneidende Ereignisse, dass sieals Epochenbrüche gelten können?Der Mauerfall – ja, natürlich. Al-
lerdings stellt er keinen absolutenEpochenbruch dar. Viele Entwick-lungen, die uns heute beschäftigen,greifen über Mauerbau und Mauer-fall weit hinaus. Das Zentrum fürZeithistorische Forschung Potsdamzum Beispiel untersucht das Fort-bestehen autoritärer Einstellungenin Ostdeutschland, die von derFrühzeit des 20. Jahrhunderts bis indie Jetztzeit überdauert haben. Im
Vergleich der einschneidendenEreignisse bilden 1917/18, 1933 underst recht 1945 ebenso große odergrößere Einschnitte im 20. Jahrhun-dert undwaren ebenfalls keine tota-len Zäsuren. Dennoch bildet für diejüngere Zeitgeschichte der Zusam-menbruch des kommunistischenStaatensystems in Europa eine es-senzielle Wegmarke unseres heuti-genWeltverständnisses.
Das Autoritäre, das Sie im Osten be-obachten, hat mit DDR und Mauernichts zu tun?Womit dann?Das ist eine noch zu klärende
Forschungsfrage, die sich auch ausdem gegenwärtigen zeitgeschichtli-chen Perspektivenwechsel ergibt.Wir schauen auf 1989/90 nichtmehr nur als glücklichen Ausgangaus einem im 20. Jahrhundertselbstverschuldeten Unheil, son-dern auch als Einflussfaktor auffortbestehende oder neu entstan-dene Problemlagen. Wie lässt sichdie überraschende Rückkehr vonIlliberalismus und Autoritarismuserklären, die sich in Äußerungenwie „Grenzen dicht“ oder „Auslän-der raus“ zeigen, aber doch nichterst in der Migrationskrise der letz-ten Jahre wurzelt. Sie steckt mögli-cherweise auch in nur zeitweiseüberdeckten Traditionsbeständen,die in den geschlosseneren Gesell-schaften des sozialistischen Staa-tengürtels stärker überdauerten alsin den offeneren GesellschaftendesWestens.
WarumkommtdieDebatte jetzt auf?
ostdeutschen Ländern zu verste-hen? Und hat andererseits die invierzig Jahren sozialistischer Herr-schaft eingeübte Distanz zum Staatnicht vielleicht auch eine fortdau-ernde Respektlosigkeit gegenüberstaatlich repräsentiertenWerten ge-nährt, während diese Kluft in der al-ten Bundesrepublik durch die Inte-gration der „Achtundsechziger“ seitden späten 70er-Jahren zügig ge-schlossen wurde?
Ist das Problem ost-spezifisch?Die Autoritätsfixierung, die an-
fangs des 20. Jahrhunderts derHandstreich des Hauptmanns vonKöpenick vorführte, war ein milita-ristisches Phänomen der deutschenGesamtgesellschaft. Es griff imRheinland nicht anders als in Bay-ern, in Schleswig-Holstein wie inMecklenburg. Nur: In der späterenBundesrepublik – so wäre die These– wurde diese Autoritätsfixierungstärker in Frage gestellt, imweiterenabgelöst oder ins Subkutane abge-drängt. Wie weit solche Erklärungs-ansätze reichen,muss vorerst offen-bleiben. Die AfD hat ihre starkenBastionen nicht nur im Osten, son-dern auch in einem Stammland desLiberalismus, in Baden-Württem-berg.
Betrachten wir eine aktuelle De-batte: Die Auseinandersetzung umdasHolocaustmahnmalwar sehr in-tensiv. Über die Wippe wird eherlustlos gestritten.Ich habe Respekt vor den andau-
ernden Bemühungen einer nicht
kleinen Gruppe von Abgeordnetenund gesellschaftlichen Repräsen-tanten. Aber für mich bleibt das im-mer wieder engagiert geplante undlustlos aufgenommene Freiheits-und Einheitsdenkmal das falscheDenkmal am falschenOrt. Es schafftmit seinem Wir-Motto, mit seinerHuldigung des alles entscheiden-den Mehrheitsprinzips und mit sei-nem kontaminierten Standort einepolitisch-kulturelle Sichtachse, dieich für fatal halte. Zumal mit demBrandenburger Tor längst ein Erin-nerungsort bereitsteht, der wie keinanderer vonder gnadenlosenWuchtder Ost-West-Teilung ebenso zeugtwie von ihrer fröhlich-friedlichenÜberwindung und vor allem vondemWechselspiel vonWeltoffenheitund bornierter Selbstabschließung,die die deutsche Geschichte des 20.Jahrhunderts kennzeichnen.
Wie erklären Sie das rasche Zurück-sinken der DDR in die Geschichte ge-genüber dem andauernden Interessean der NS-Geschichte ?Vor allem aus drei Ursachen: Ers-
tens entwickelte sich die Vergan-genheitsaufarbeitung nach 1989sehr intensiv; die nach 1945 war ge-naudasGegenteil. Zweitens: Andersals der alle Grenzen sprengendeNa-tionalsozialismusumfasstedieDDRin räumlicher Hinsicht immer nurein Drittel des deutschen Territori-ums und auch ihres Gesellschafts-gedächtnisses. Drittens: Die DDRwar eine Diktatur, aber sie verur-sachte kein Menschheitsverbre-chen. Der NS-Staat tat es.
Wie wirkte – nach dem Schweigenvon 1945 – das Reden nach 1989?Nicht alle schwiegen nach 1945,
auch vor Gericht nicht, und nichtalle äußerten sich nach 1989.Grundsätzlich aber gilt: Der Natio-nalsozialismus beruhte nicht zu-letzt auf rauschhaftem Mitreißen.Der Sozialismus als Systemberuhtehingegen auf der Idee der Überzeu-gung. Diese Idee war in hohemMaße Illusion, und wir wissen, wassich hinter ihr verbirgt – Überre-dung und Zwang. Aber im Selbst-verständnis – nicht nur der Herr-schenden, sondern auch der Be-herrschten – war die geglaubteoder vorgespiegelte, die bekundeteund inszenierte Einsicht auf allenEbenen des politischen Handelnseine essenzielle Kategorie der poli-tischen Legitimation. Die Bereit-schaft, aus Überzeugung für eineSache einzutreten, die einem per-sönlich nicht zwingend Vorteile,sondern oft nur Nachteile brachteundOpfer abverlangte, ist der kom-munistischen Bewegung von ihremBeginn her eingeschrieben. Ent-sprechend ist auch der Wille der1989 Entmachteten zu lesen, imNachhinein vom politischen insautobiografische Fach zu wech-seln.Während die NS-Herrschaft ineine Zeit des Schweigens überging,leitete das Ende des Sozialismus inEuropa eine Phase ein, in der Re-chenschaft abgelegt wurde, geradeauch von den ehemaligen Eliten.Ein bemerkenswert großer Teil vonMitgliedern des letzten Politbürosverfasste Memoiren. So beschöni-gend sie im Einzelnen ausfallenmochten, stellten sie doch imSelbstverständnis ihrer Autoreneine alswahrhaftig undnicht seltenunbequem verstandene Auseinan-dersetzung mit der eigenen Le-bensgeschichte dar, die den Cha-rakter der Überzeugungsdiktaturoder Konsensdiktatur in der DDRausmachte.
Ein westdeutscher Spitzendiplomatantwortete mir kürzlich auf dieFrage,warumdieOst-Abwicklung sognadenlos abgelaufen sei: „Man hatuns immervorgeworfen,mitdenNa-zis zu gnädig gewesen zu sein. Daswollten wir nicht noch einmal hö-ren.“ Also Überkompensierung?Die Ausgangsbedingungen wa-
ren andere. Der Nationalsozialis-mus ließ eine verstrickte Gesamtge-sellschaft zurück, die DDR-Vergan-genheit betraf nur eine Minderheitin der gesamtdeutschen Vereini-gungsgesellschaft, und daraus al-lein ergab sich ein gänzlich andersgelagerter Umgang mit der histori-schen Belastung. Zudem hat sichder Stellenwert der VergangenheitinderpolitischenKultur fundamen-tal verändert – nach 1945 und bis indie 70er-Jahre nahm die Hoffnungauf eine bessere Zukunft den Platzein, den heute die Suche nach ei-nem angemessenen Umgang mitderVergangenheit innehat.
Das Gespräch führteMaritta Tkalec.
Prof. Dr. Martin Sabrow leitete die Expertenkommission zur Schaffung eines Geschichtsverbunds „Aufarbeitung der SED-Diktatur“.
Z U R P E R S O N
Martin Sabrow wurde 1954 in Kiel
geboren. Er studierte Geschichte,
Germanistik und Politologie in Kiel
und Marburg/Lahn.
Von 1979 bis 1993 unterrichtete er
als Studienreferendar und Studien-
rat die Fächer Deutsch, Geschichte
und Politische Weltkunde in Berlin.
Der Historiker leitet heute das Zen-
trums für Zeithistorische Forschung
(ZZF) in Potsdam. Zudem lehrt er
als Professor für Neueste Ge-
schichte und Zeitgeschichte an der
Humboldt-Universität zu Berlin.
Nichtmehr derRückblick steht imFokus, sonderndie Frage:Wasbedeutet dieVergangenheit fürheutige Probleme.ZumBeispielhinsichtlichder AfD.
Die Historisierung der DDR er-laubt uns, Fragen zu stellen, dienicht nur auf die DDR und die Bun-desrepublik fixiert sind, sondern siein einen größeren zeitlichen undräumlichen Zusammenhang ein-ordnen. Wir wissen, dass die derBundesrepublik zugeschriebeneFundamental-Liberalisierung, alsodas erfolgreiche Aufbegehren gegenautoritäre, patriarchale, fremden-feindliche Einstellungen, ohne denSiegeszug der Individualisierung inder DDR nicht stattfinden konnte.Könnte darin nicht ein Erklärungs-ansatz unter anderen liegen, umdierelativ größere Stärke des rechtspo-pulistischen Aufbegehrens in den
1961 1989 20181 6 * B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
Die Neubetrachtungder Geschichtebeginnt jetzt
Die DDRwar eine Diktatur,aber sie verursachte keinMenschheitsverbrechen.
Der NS-Staat tat es.
BERLINERZEITUNG/GERDENGELSMANN
E1961 1989 2018
B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 1 7 * ·· ·······················································································································································································································································································
EINSATZ ISTMIRschonseitmeinerfrühen Kindheit in Erinnerung ge-blieben: „Ohne den Mauerfallwürde es dich gar nicht geben, Fi-ona“. Das haben mir meine Groß-eltern oft gesagt. Mir ist dann relativfrüh klar geworden, dass meineMutter im Osten aufgewachsen istundmeinVater imWesten.Unddassdies offenbar zwei ziemlich ver-schiedene, voneinander getrennteWelten waren. Ich kann mir heutegar nichtmehr vorstellen, dass es daeine undurchdringliche Grenze gab– nur zwei Straßen weiter von dort,wowir jetztwohnen.Mittlerweile istder Mauerstreifen ja vor allem eineTouristenattraktion, ständig haltendort große Reisebusse.Ost und West spielen für mich
und meine Freunde heute keinegroße Rolle mehr. Oft weiß ich garnicht, ob die Eltern von Freundenoder Bekannten Ossis oder Wessissind, mitunter stammen sie auchaus der Türkei, Polen, Peru oderBosnien. Berliner Mischung halt,schließlich wohne ich mitten in derStadt.
Recht selbstbewusst
Erst später habe ich verstanden,dass die unterschiedliche Herkunftmeiner Eltern auch meine Persön-lichkeitsentwicklung beeinflussthaben könnte: Womöglich nehmeich soziale Ungleichheit bewussterwahrundbeurteile einenMenschennicht nach seiner Herkunft. WeilmeineEltern ja selbst unterschiedli-cher Herkunft sind. Manche sagenauch, ich sei recht selbstbewusstoder selbstbestimmt. Vielleichthängt das auch damit zusammen,dass meine Mutter und auch derenMutter gerne ihr Ding machen. Ichhabe schon den Eindruck, dassFrauen aus der DDR sich nicht allzuviel gefallen lassen.
Völlig krass aber finde ich, dassmeine Mutter früher nicht frei rei-sen durfte, nur in ein paar ausge-wählte Nachbarländer. Letztens er-zählte ich ihr von meinem Plan, inden Sommerferien mit einer Freun-din nach Lateinamerika zu reisen.Da sagte sie:„Ichhätte indeinemAl-ter nicht mal zu träumen gewagt,den Kontinent zu verlassen.“MeineEltern sindaucheinwenig
davon geprägt, dass sie aus unter-schiedlichen Teilen Deutschlandskommen. Ganz selten nennt meinVater meine Mutter „Ossi“. ZumBeispiel weil sie vieles erst einmalbehält, da man es ja noch mal ge-brauchen könnte. Plastiktütenetwa. Manchmal klingt es auch lie-bevoll, weil sie handwerklich rechtgeschickt ist. „Nicht schlecht, deinepolytechnische Ausbildung“, sagt erdann. In derDDRhaben die Schülerja auch in Betrieben gearbeitet undsich mehr mit technischen Dingenbeschäftigt.Auch beim Abitur konnte mein
Vater einfach seine Leistungskursewählen, meine Mutter musste sichin allen Fächern prüfen lassen, hatsie mir erzählt. Es ging also strengerzu in der DDR. Meine Mutter sagtmanchmal Dinge wie: „Der verstehtdas nicht, der kommt ja aus demWesten.“ Dann meint sie zum Bei-spiel die Goldene Regel der Mecha-nik „Arbeit ist Kraft mal Weg“, diemeinVater nicht kennt. Ist aber eherironisch gemeint.In Berlin finde ich es heute so-
wieso schwer zu sagen, wo einst Os-ten oder Westen war. Manchmal istes verwirrend: Das Märkische Vier-tel könnte auch ein DDR-Platten-bauviertel sein. Und in Pankowma-chen die Leute einen viel reicherenEindruck als in Wedding, obwohlder Osten doch angeblich ärmerwar.
Fiona Klesmann, 16 Jahre alt, kommt aus einemost-westdeutschen Elternhaus.
Am deutlichsten werden die Un-terschiede, wenn ich mal meine je-weiligen Großeltern besuche.Weih-nachten bei meinen Großeltern imWesten feiernwirmit Fleischfondueund einemKirchenbesuch. Beimei-nen Großeltern aus dem Osten gibtes Kartoffelsalat mitWürstchen undkeinen Kirchenbesuch. Stattdessenkommt ein verkleideter Weih-nachtsmann zu ihnen nachHause.Meine Großeltern aus demWes-
ten wohnen immer noch in derDoppelhaushälfte, in der schonmein Vater aufgewachsen ist. Wäh-rend der Plattenbau, in dem meineMutter aufwuchs, schon vor zehnJahren abgerissenwurde.Dawächstjetzt Gras.In der Schule ist die Teilung
Deutschlands kein großes Thema.Einmal mussten wir zum Tag derdeutschen Einheit ein Referat hal-ten. Ich habe vorgetragen, wie esüberhaupt zum Mauerfall gekom-
men ist. Da stellte ich fest, dasswohlalles eher ein Zufall war mit derMaueröffnung. Erstaunt war ich da-mals, dass niemand überhaupt da-mit gerechnet hat. Insgesamt aberkommen in meiner JahrgangsstufedieElternderSchüler aus vielenver-schiedenen Ländern. Da erscheintmir eine Herkunft aus Ost- oderWestdeutschland nur als eine Vari-ante unter vielen. Auch reine Ost-Produkte kenne ich nicht. Nur denTrabbi. Ok, bei Halloren-Kugelnwusste ich gar nicht, dass sie auch
als Ost-Produkt gelten. Seltsamfinde ich das Kürzel DDR. Das stehtja eigentlich für Deutsche Demo-kratische Republik. In einer Demo-kratie geht aber doch die Machtvom Volke aus. So hat man es mirbeigebracht. Eine Demokratie, inder die Bürger nicht die Macht hat-ten, das Land zu verlassen, ist dochkeine. So sehe ich das zumindest.Andererseits: Das Ziel der DDR
war ja, eine gewisse Gleichheit zuschaffen. Das ist ja an sich eine guteIdee. Heute gibt es ja wieder einegroße soziale Ungleichheit. Auch inBerlin. Einige Jugendliche habenreiche Eltern, andere den Berlin-Pass. Einige fliegen ständig irgend-wohin, andere müssen auch in denFerienarbeitengehen.Beimanchenfließt viel Geld für eine Privatschuleoder Nachhilfe, andere haben dafürkeine Mittel. Ich glaube, das be-schäftigt einen Großteil meiner Ge-neration. Wir diskutieren manch-
mal auf demSchulhof, dass die Poli-tik da mehr tun sollte. So unpoli-tisch sind wir nämlich gar nicht.Der Mauerfall aber ist für uns
ganz weit weg in einer Zeit, in der esnoch kein Internet gab.MeineGene-ration ist eher geprägt vondenvielenTerroranschlägen, die in den vergan-genenJahren indenUSAundEuropapassiert sind.Wir fragen uns, wie das Zusam-
menleben von Menschen unter-schiedlicher Herkunft in Berlin den-noch gelingen kann.
„Das KürzelDDR
finde ich seltsam“Fiona Klesmann ist 16.
Ihr Vater wuchs imWestenDeutschlands auf.IhreMutter imOsten.Wie es in der Familie
umdie innere Einheit bestellt ist, erzählt sie hier.
„Oft weiß ich gar nicht, ob die Eltern von Freunden oderBekanntenOssis oderWessis sind,mitunter stammen sie
auch aus der Türkei, Polen, Peru oder Bosnien.“
BERLINERZEITUNG/PAULUSPONIZAK
Das Maxim Gorki Theater trauert um
HilMar BauMann* 07.01.1939 in ludwigsfelde † 27.01.2018 in BerlinHilmar Baumann war seit Beginn der Spielzeit 1968/69 bis Ende derSpielzeit 2005/2006 Ensembleschauspieler am Maxim Gorki Theater undein hochgeschätzter, wunderbarer Kollege. Mit seiner witzigen, intelligen-ten und warmherzigen Spielweise hat er Inszenierungen u. a. von Thomaslanghoff, albert Hetterle, Karl Gassauer, rolf Winkelgrund, MarcusMislin und Deborah Epstein geprägt.
Seit 1882 in BaumSchulenweg
KiefholzStraSSe 24912437 Berlin
☎ 5 32 83 35 · 5 32 82 08hacKenBergStraSSe 20
12489 Berlin
☎ 6 77 54 43
Bestattungen
Anton-Saefkow-Platz 4Tel.: (0 30) 9 91 10 87
(0 30) 4 22 29 47Funk: (0172) 356 66 69
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Das Leben endet, die Liebe nicht.
Wilfried Gromes* 29.9.1951 † 27.1.2018
Wir vermissen Dich.
Deine Ingrid, Ines, Franzi, Steffi,Marleen, Matthias,
Enkel und die ganze Familie
Wenn die Sonne des Lebens untergeht,leuchten die Sterne der Erinnerung.
Plötzlich und unerwartet ist
BrigitteHüttenrauchgeb. 10.02.1939 gest. 28.12.2017
für immer von uns gegangen.
In tiefer Trauer nehmen Abschiedim Namen aller Angehörigen
Die Kinder Der BruderKarola, Regina und Mathias Klaus
Die feierliche Urnenbeisetzung findetam Donnerstag, dem 22. Februar 2018,um 13.00 Uhr auf dem evangelischenFriedhof Georgen-Parochial-Friedhof II,Landsberger Allee 48–50, 10249 Berlin(Friedrichshain) statt.
Wir trauern um unseren Kollegen und Mitarbeiter
Stephan Te KockEr starb am 16. Januar 2018 im Alter von 61 Jahren.Stephan Te Kock war über 42 Jahre für unser Unter-nehmen tätig, vorwiegend in der Müllabfuhr mit unter-schiedlichen Tätigkeiten. Mir ihm verlieren wir einenhilfsbereiten und engagierten Mitarbeiter, der beiseinen Kollegen beliebt war und in guter Erinnerungbleiben wird.
Unser aufrichtiges Mitgefühl und unsere Gedankensind bei seiner Familie und Freunden
Der Vorstand, der Gesamtpersonalratund die Beschäftigten
Scheinbar hat sich nichts geändert,und doch ist die Welt anders geworden. Antoine de Saint-Exupéry
San.-Rat. Dr. med. dent.
Hans-Martin Tarnovius* 06. 12. 1924 Köslin † 14. 01.2018 Bühl
In Liebe und DankbarkeitDeine Ehefrau RenateSabine und Sophie
Die Beisetzung erfolgt am 28.02.2018 in München Pasing, Leipertstr. 1 um 9.45 Uhr.
Die Kraft ist versiegt, der Wille gebrochen.
Mein Herz hat am 29. Januar 2018aufgehört zu schlagen.
Es war schön auf dieser Welt.
Ein letzter Gruß an meine liebe Familieund alle, die mich kennen.
Ursula Adam
Traurig nehmen wir Abschied von meinerlieben Mutter, Schwiegermutter, Oma undUroma
Waltraud Bartgeb. Benndorf* 23.11.1922 † 27.01.2018
und gedenken der Zeit, die wir mit ihrverbringen durften.
In stiller Trauerim Namen aller AngehörigenDorotheaWeprajetzky
Die Beerdigung findet am Mitwoch,dem 07. Februar 2018, um 12.00 Uhr aufdem Ev. Friedhof der Auferstehungs-gemeinde in 13088 Berlin-Weißensee,Indira-Gandhi-Straße 110 statt.
Er hat den Kampf verloren, wir den Freund. Wir trauern um
Willi Gromes1951 – 2018
Uns verbindet eine Jahrzehnte dauernde Freundschaft, und es bleibt dieErinnerung an einen starken Menschen und zuverlässigen Freund,
mit dem wir Freud und Leid teilten, auf dessen Hilfe wir vertrauen durften.In Gedanken bleibt er bei uns.
Seiner Frau, seinen Töchtern und allen Verwandten versichern wir unserMitgefühl und unsere Unterstützung.
Eberhard, Petra und Gernot, Uschi und Gerhard, Gabi und Uli, Bettina undFrank, Margit undAndreas, Marlies und Hans-Joachim, Martina und Jörg
Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe,die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.
Albert Schweitzer
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meinem liebenMann, Vater, Sohn, Schwiegersohn, Bruder und Onkel
Michael Fink* 14.11.1960 † 24.1.2018
ln stiller Trauerim Namen aller AngehörigenHeike und Christian Fink
Blumberg, im Januar 2018
Die feierliche Urnenbeisetzung findet am Sonnabend, den 10. Februar2018 um 11.00 Uhr auf dem Friedhof in Blumberg statt.
TRAUERANZEIGEN
Traueranzeige
Wenn Sie die schmerzliche Pflichthaben, über den Tod eines lieben,nahestehenden Menschen zu infor-mieren, dann hilft Ihnen eineTraueranzeige.
In einer unserer Anzeigen-Annahmestellen beraten wirSie gern.
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1961 1989 20181 8 * B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
Es gibt hier und dortFaule und Bequeme
Wie gut, dass ich heute offen undfrei mit meiner Tochter reden kann.Wie gut, dass wir uns frei bewegenkönnen. InmeinerGenerationerlebeich es, dass ein großer Teil der in denalten Bundesländern Geborenen gutausgestattet ist, weil es mehr Materi-elles zum Weitergeben gibt. Das istkomfortabel und nur mit Arbeitenschwer zu erreichen. Menschlichstelle ich allerdings kaum Unter-schiede fest. Es gibt hier und dortenge, kleinliche, besserwisserische,lustige, faule, bequeme und fleißigeMenschen. Ich bemühemich immer,meinerTochter zu vermitteln, dass esnicht die eineWahrheit gibt.DieDDRwurde sehrunterschiedlich erlebt.Martina Rösicke (43),Physiotherapeutin,Berlin-Karlshorst
Das Leben in der DDRerscheintmir heute seltsam
Die erste Hälfte meines Lebens ver-brachte ich in der real sozialistischenDDR,dieandere inderrealexistieren-den kapitalistischen BRD. Ich arbei-tetedamalsalsTe-legramm-Bote.Meine Reiselusttobte ich in denBruderländernaus. Nach derWende wurde ichErzieher. Je mehrich aus den Me-dien über das Le-ben in der DDRerfahre, destoseltsamer er-scheint mir meinLebendort.Eswirdaufzwei,dreiThe-men reduziert, durch endlose Wie-derholungen nicht besser. MeinenKindern stehtdieWelt offen. Sie kom-men bestimmt besser klar. DerWes-ten istmir fremdgeblieben. Aber ichwill nicht meckern. Jetzt fliege ichnach China.HilmarMisch (52),Rentner undMusiklehrer,Berlin-Prenzlauer Berg
Habe immer positiveErfahrungen gemacht
Seit 1972 versuche ich, denÖffentli-chen Personennahverkehr, damalsnoch über die Grenze hinweg, zufördern. Gleich am 25. Dezember1989 kam es zu Kontakten mit An-wohnern von Groß Glienicke. 1990fuhr der RV Potsdam-Wannsee zumersten Mal. Es folgten viele ersteMale wie am 1. August die BusfahrtSpandau – Potsdam, am 1. Augusthielt der erste IC nach Hamburgauch in Spandau. Ich habe immerpositive Erfahrungen gemacht.Manchmal muss man die Politikeraber kräftig schubsen.Jürgen Czarnetzki (76),Rentner undVorsitzender derBürgerinitiative SpandauerVerkehrsbelange 73 für Berlin undBrandenburg, Berlin-Spandau
Ich habemeinen Sohnwiedertreffen können
Seit 1990 hat sich mein Leben kom-plett geändert, zumGlück zumPosi-tiven. So kann ich auch die Zeitungmeiner Wahl lesen. Seitdem macheich Stadtführun-gen, um die Ver-änderungen derStadt auch zu zei-gen und zu doku-mentieren.Und ich habe
meinen Sohnwiedertreffenkönnen, der mitseiner Mutter imJahr 1977, damalswar er erst zweiJahre, ausgereistist nach Westberlin. All die Jahrekonnte und durfte ich ihn nicht se-hen. Heute leben wir beide in Lich-tenberg und verstehen uns blen-dend. Er mit Familie und zwei Kin-dern. Wir frotzeln auch manchmalmiteinander. Er ein Wessi, ich einOssi, auch da merken wir viele Un-terschiede, nicht nur altersmäßig.Aber es ist wunderbar, zueinandergefunden zu haben.Matthias Rau (65),Stadtführer, Berlin-Lichtenberg
Von einer kurzen Anstellungzur anderen gehangelt
NachdemMauerfallwurde ichals In-dustriekauffrau arbeitslos. Im Jahr1991hatte ichwiederArbeit, aber nurfür zwei Jahre.DieseTätigkeit brachte
mir den Vorteil,endlich meinePC-Kenntnisse zuverbessern. Da-nach wurde eswegen meines Al-ters und trotzständiger Weiter-bildungen immerschwieriger, eineFestanstellung zufinden.Ich hangelte
mich von einer,manchmal sehr kurzen, befristetenAnstellung zur nächsten, mit Ar-beitslosigkeiten dazwischen. Mit63 Jahrenwar ichHartz-IV-Bezieherund gingmit circa 100 Euro wenigerjeden Monat in Rente. Trotz allemziehe ich für mein Leben eine posi-tive Bilanz nach der Wiedervereini-gung. Ohne sie hätte ich meinenMann aus Steglitz nicht kennenge-lernt, viele schöne Reisen ins Aus-land nicht gemacht.HermaMichel, Rentnerin,Berlin-Friedrichshain
Ablehnung gegen allesaus demWesten
Ich finde, dies ist ein guter Anlass,daran zu appellieren, dass die soge-nannte Mauer in den Köpfen unddas Denken in Ost undWest endlichverschwindenmuss. Ichbin 1957 imWestteil Berlins geboren und habebis zum 9.11.89 nicht geglaubt, dassdie Teilung Deutschlands einmalvorbei sein wird. Als es passierte,habe ich mich sehr gefreut undfreuemich heute noch.Nach der Grenzöffnung habe ich
mich für alles für mich Neue in derehemaligen DDR und für die Men-schen dort interessiert. Heute lebeich in Brandenburg und erlebe fastjeden Tag pauschalisierende Ableh-nung gegen alles aus dem Westen.Dem versuche ichmit derMeinung,dass es auf jeder Seite vernünftigeMenschen gibt und welche, denenmannegativ gegenübersteht, entge-gen zu treten. Aber dieser Kampf istsehr mühsam. Diejenigen, die nochin Ost und West denken, sind ein-fachnur ganz furchtbar vongestern.JoachimQuednau (60),Rentner, Zossen
DieDDRwurdeeingemeindet
Ich habe an den Verhandlungen zubeiden Staatsverträgen teilgenom-men, war am Mauer-Beschluss be-teiligt, habe 15 Jahre in einem Bun-
desministeriumgearbeitet undgehöre im land-läufigem Sinnmit Sicherheit zuden Wendege-winnern. In einerumfassenderenBetrachtung aberauch zu den Ver-lierern. Vereintwurden zwei Ter-ritorien, nicht diediese Bewohnen-
den. Die DDR wurde eingemeindet.Persönlich fällt die Bilanz aber auchversöhnlich aus. Mir und den Mei-nen geht es materiell gut. Im Berufdurchgesetzt, neue Freunde in un-terschiedlichsten Personenkreisengewonnen. Auch aus solchen, ausdenen ichdasnie fürmöglich gehal-ten hätte. Demokraten von bestemKaliber, unabhängig von der Welt-anschauung.Wolfgang Petter (77),Jurist, Berlin-Pankow
Es ist immerwieder einWunder
Wie soll die Mauer aus den Köpfenraus?Wie sollmandiesesMonstrumje vergessen?Wenn ich von Frohnaunach Hohen-Neuendorf die Stadt-grenze überquere, habe ich immerimHinterkopf, dass das bis 1990un-möglich gewesenwäre. Es ist immerwieder einWunder!ThomasHeusner (53), Rentner,Berlin-Hohenschönhausen
DIE STADT HIESS IMMER nochBerlin. In der alten Zeit wäre KlausGabrowski ein berühmter Science-Fiction-Autor gewesen, dachteKlausGrabowski. Aber die Zeiten, indenen jemand Autoren kannte, wa-ren lange vorbei. Sowas gab es viel-leicht noch 2018, als Grabowskinoch jung und naiv gewesen war.Jetzt war er nur ein älterer Mann inleicht verschlissener Kleidung, undsein Schreiben diente nur noch alseine Art der Freizeitgestaltung, bisder nächste Anrechtsschein vomAmt für Fürsorge eintraf. Über un-zeitgemäße Hobbys wie diese be-wahrteman besser Stillschweigen.Nun aber sollte er offenbar re-
den, auch wenn er nicht genauwusste, worüber. Seit vier Stundensaß er nun schon im Amt für Ge-wissheit − einerseits auf einem un-bequemen Stuhl in einem zu gutausgeleuchteten Raum und ande-rerseits wohl ziemlich in der Tinte.„Wirwollen lediglichwissen,wo-
her Sie Ihre Informationen haben.“„Was werfen Sie mir vor?“, fragte
Gabrowski den Mann auf der ande-ren Seite desTischs.„Wir werfen Ihnen überhaupt
nichts vor“, erklärte der Mann nocheinmal freundlich. „Wir haben nurein paar kritische Nachfragen.“„Vorwürf“’ gab es nicht mehr,
ebenso wenig wie „Probleme“. Esgab nur noch „kritische Nachfra-gen“ und „Herausforderungen“.Grabowski wusste nicht einmal, obder Typ ein echter Mann oder ein-fach nur ein Verhörroboter war. Siehatten festgestellt, dass echte Men-schen viel schlechter darin waren,mit Menschen zu sprechen als diegut programmierten Androiden.„Jetzt fragen Sie sich gerade, ob
ich ein ,echter Mensch‘ bin“, sagteder Mann gegenüber. „Ich kann Ih-nen versichern, ich bin ein Menschaus Fleisch und Blut so wie Sie.“Das konnte stimmen, konnte
aber auchTeil des Algorithmus’ sein.Es wäre ein Fehler gewesen, sich alsAndroide zu identifizieren. Alsowür-deneinMenschundeinAndroide andieser Stelle exakt dasselbe sagen,dachte Grabowski. „Ich habe es Ih-nen doch schonhundertMal erklärt,dass ich nicht verstehe, was Sie vonmir wollen. Das einzige, was ich ver-stehe, ist, dass Sie mich hier gegenmeinenWillen festhalten.“„Wir halten Sie nicht fest“,wider-
sprach sein Gegenüber. „Wir bittenSie nur unbedingt, uns bei der Klä-rung eines Sachverhalts zu unter-stützen.“„Und darum haben Sie mich aus
meiner Wohnung abgeholt, michhierher gebracht undbefragenmichseit vier Stunden. Und die Türensind abgeschlossen, jedenfalls fürmich, nicht für Sie. Das nenne ich,festhalten‘.“
„Natürlich sind die Türen abge-schlossen, das ist die Bedeutungvon ,unbedingt bitten’.“Zumindest seine Antworten wa-
ren roboterhaft, oder erwar der aus-geglichenste Mann derWelt. Immerder gleiche Tonfall, immer die glei-chenWorte.„Und ich habe Ihnen erklärt, wie
mein Buch zustande gekommen ist.Warum darf ich dann nicht gehen?“„Weil wir immer noch einige De-
tails ihrer Aussage überprüfen wol-len.“„Das heißt, Sie glau-
ben mir nicht?“, fragteGrabowski.„Das heißt es“,
nickte sein Gegenüberzufrieden.„Wie heißen Sie ei-
gentlich?“, wollte Gra-bowski wissen.„Sie können mich
nennen, wie Sie wol-len.“„Darf ich Sie Lowitz
nennen?“„Ganz nach Belie-
ben“, sagte Lowitz.„Also, waswollen Sie
noch von mir wissen?“,fragte Grabowski.„Wie ich bereits
neun Mal erwähnte,würden wir gern wis-sen, was dieQuellen Ih-res Buchs ,DoppelteSpiegelung‘ sind.“„Das habe ich Ihnen
doch schon gesagt:Mein Geist, mein Kör-per, meine Gedanken, die Luft, dieich atme, das Brot, das ich esse – dassindmeine Quellen.“„Das ist nicht möglich“, erklärte
Lowitz.„Aber es ist die Wahrheit“, sagte
Grabowski.„Ja. Das ist verwirrend.“„Was ist daran verwirrend?“,
fragte Grabowski. „Seit der Antikesind das die Quellen der Künstler.Denken Sie, man hat die Schöpferder ersten Höhlenmalereien in eineandere Höhle verschleppt und siegefragt, wie sie auf die Ideen für ihreBildnisse gekommen sind?“„Wir haben Sie nicht ,ver-
schleppt‘, wir haben Sie ,eingela-den‘.“„Nagut, das ist dieArt,wie Sie so-
was ausdrücken. Aber ich hätte die-sen Vormittag lieber bei mir zuHause verbracht, und Sie haben dasverhindert.“„Wir handeln lediglich im Auf-
trag des Amtes“, sagte Lowitz.„Ja. Das sagen Menschen wie Sie
immer“, sagte Grabowski. Ob sienun Menschen sind oder nicht,dachte er.„Die Informationen IhresBuches
können nicht nur Ihrem Geist ent-
sprungen sein.Das istwissenschaft-lich unmöglich. Oder wollen Sie un-sere Algorithmen in Frage stellen?“„Natürlich nicht, denn ich weiß,
was Menschen passiert, die Ihre Al-gorithmen in Frage stellen. Ich kannleider nur meine Wahrheit sagen,aber nicht mit derWahrheit dienen,die von den Algorithmen abgeseg-net werdenwürde.“„Sie wollen sagen, dass Sie von
ganz allein auf die Theorie in ihremBuch gekommen sind, dass am
9. November 1989eine Raum-Zeit-Welleden Planeten getrof-fen hat?“„Das erschien mir
ein plausibles Datum.Ich hätte genauso gutden 10. Novemberoder den 14. Dezem-ber wählen können.“„Haben Sie aber
nicht“, sagte Lowitz.Das bringt alles
nichts, dachte Gra-bowski. Seit Stundendrehen wir uns imKreis. „Kann ich aufdie Toilette gehen?“,fragte er.„Natürlich.“ Lowitz
musste natürlich nieauf die Toilette. Ver-dächtig. Große Blaseoder doch ein Andro-ide?„Warum interes-
siert Sie das alles ei-gentlich so?“, fragte
Grabowski, als erwieder zurückwar.„Es liest doch ohnehin niemandmehrmeineBücher oderüberhauptirgendwelche Bücher.“„Das stimmt nicht ganz“, sagte
Lowitz. „Unsere Algorithmen lesenBücher. Sogar alle Bücher, die esgibt.“„Ja, das sind unsere treuesten
und letzten Leser geblieben.“„So ist es.“Wo war bloß die Ironie geblie-
ben?, fragte sichGrabowski.„Nagut,dann haben die Algorithmen alsomein Buch gelesen. Das spielt dochkeine Rolle.“„Normalerweise ist es egal, da
haben Sie recht. Aber Ihr Buch istunseren Algorithmen aufgefallen,sodass sogar wir es lesen mussten.Nicht nur ich, auch zwei weitereMitarbeiter unserer Abteilung Zu-kunftssicherung. Wissen Sie, wieviele Stunden wertvoller Arbeits-kraft wir dadurch nicht für unsereeigentliche Aufgabe zur Verfügunghatten?“„Was ist denn Ihre eigentliche
Aufgabe?“, entfuhr es Grabowski.„Die Sicherung von Wohlstand
und Zufriedenheit für alle.“„Na dann.Was soll schlimm sein
an meinem Buch? Der Roman ver-
folgt die Prämisse, dass Geschichtespiegelbildlich verläuft. EineRaum-Zeit-Welle trifft die Erde unddanach verläuft die Geschichte inumgekehrter Reihenfolge. Anfangsfällt es den Menschen nicht auf,und als sie es bemerken, ist esschon zu spät. Für die Handlungbrauchte ich einfach eine Spiegel-achse, irgendeinen Punkt der Ge-schichte, von dem aus man dieseSpiegelung denken kann. Und dahabe ich den Mauerfall genom-men. Mir erschien das dramatur-gisch schlüssig und amüsant.“„Aber Sie konnten nichts wissen
von dem, was Sie in diesem Buchbeschreiben.“„Natürlich nicht. Wissen Sie, ich
habemit der Arbeit an dem Stoff imFebruar 2018 begonnen. Damalswar die Mauer gerade genausolange gefallenwie sie vorher gestan-den hatte. So kam ich darauf.“„Aber in Ihrem Buch ziehen Sie
weitere Schlüsse. Sie setzen die Aus-wertung von Handydaten mit derArbeit der Geheimdienste sowjeti-scher Prägung gleich, Sie sprechenvon Einheitsparteien, flächende-ckendem Doping, unantastbarenEliten und einem frommen Glau-ben an eine Ideologie der Zahlen.“„Es ist ein Roman“, gab Grabow-
ski zu bedenken.„Außerdemwird inderHandlungnur verglichen, nichtsgleichgesetzt. Das ist ein Unter-schied.“„Doch Sie schreiben auch von
der Algorithmus-gesteuerten gene-tischen Optimierung der Bevölke-rungen.“„Das ist am Ende des Romans.
Wenn der Kult zur Selbstoptimie-rung weitergedacht wird, ist dieGenoptimierung gewissermaßendie logische Schlussfolgerung amEnde. Der Fachbegriff dafür wäreEugenik.“„Aber woher wussten Sie davon?
Die entsprechenden Pläne könnenIhnen nicht vorgelegen haben. Dashabenwirmehrfach überprüft.“„Ich wusste gar nichts“, sagte
Grabowski. „Ich bin Schriftstellerund denke mir sowas nur aus. Aberwissen Sie, was mir gerade auffälltundwirklich interessant ist?“„Was?“, fragte Lowitz.„Sogar dieses Gespräch habe ich
schon beschrieben. Vielleicht sindein paar Details verändert, aber un-gefähr in der Mitte von Kapitel 5meines Romans ,Zeit nach der Zeit‘können Sie es finden. Sie heißendarin sogar Lowitz.“„Augenblick“, sagte Lowitz.
Seine Augen drehten sich nachoben, als versuche er sich zu erin-nern. Nach einigen Sekunden roches im Raum leicht nach verschmor-tem Lötfett.Dann stieg Rauch aus den Ohren
des Androiden.
L E S E R❖
L E S E R❖
PRIVAT
Herma Michel
Hier berichten dieLeser der Berliner Zeitung,
wie sie die Wiedervereinigungerlebt haben.
Hier berichten dieLeser der Berliner Zeitung,
wie sie die Wiedervereinigungerlebt haben.
PRIVAT
Matthias Rau
GETTYBILLY CURRIE
PRIVAT
Hilmar Misch
D E R A U T O R
Jakob Hein, geboren1971 in Leipzig, ar-beitet als Psychiater,Schriftsteller undgelegentlicher Radio-moderator in Berlin.
Sein neuer Roman„Die Orient-Missiondes Leutnant Stern“erscheint demnächstim Galiani-Verlag.
IMAGO
Wer sagt , dass esmit der Geschichte immer voran geht? EinScience-Fiction- Autor schreibt aus Versehen einenGegenwartsroman
E I N E K U R Z G E S C H I C H T E V O N J A K O B H E I N
Kurzschluss imAmtfür Gewissheit
PRIVAT
Wolfgang Petter
J
MagazinN u m m e r 2 9 · 7 4 . J a h r g a n g 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
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Was tun, wenn man feststellt, dass man der Typ geworden ist, der man nie sein wollte? Jochen-Martin Gutsch (links) und Maxim Leo sind das Problem vornehm angegangen – und haben ein Buch geschrieben.
JOCHEN-MARTIN GUTSCH WAR SIEB-ZEHN, Maxim Leo neunzehn Jahre alt, alsdieMauer fiel und alles, worauf sie seit ihrerKindheit in Ost-Berlin vorbereitet wordenwaren, plötzlich verschwand. Offenbarhaben sie das einigermaßen verkraftet:Beide sind heute erfolgreiche Schriftstellerund Journalisten, die nicht zuletzt dieseZei-tung seit füfnzehn Jahren mit ihrer inzwi-schen mehrere Bücher füllenden und zumRadioformat avancierten Kolumne berei-chern. Am 23. Februar erscheint ihr neuesgemeinsames Buch: „Es ist nur eine Phase,Hase“, heißt es, „ein Trostbuch für Alters-pubertierende“ (Ullstein). Es geht umFrauen undMänner um die 45 – nichtmehrrichtig jung, aber auch noch nicht richtig alt– und um deren verzweifelteVersuche, demLeben wieder Tempo und Erregung zu ver-passen. Glücklicherweise wissen Leo undGutsch, dass auch diese Zeit vorübergeht.Wenn bei ihnen von der Mauer irgendwaszurückgeblieben ist, dann „die ewige Er-schütterung des Glaubens, dass Dinge blei-ben“.Wir trafen LeoundGutsch in einer Barin Berlin-Mitte.
Wirwollenüber dieMauer sprechenunddenUmstand, dass sie jetzt genauso lange wegist, wie sie stand. Kommenden Montag sindes 10 3016 Tage.JOCHEN-MARTIN GUTSCH: Die Zahl
erschüttert mich ein bisschen, muss ichganz ehrlich sagen. 10 316 Tage! Es kommtmir sofort vor, als hätte ich mindestensachtzig Prozent davon völlig ungenutzt,sinnlos mit Fernsehen verbracht. Kommtmir wie ein versäumtes Leben vor. Schock.MAXIM LEO: Du hast auch so einen ne-
gativenBlick aufs Leben.Beimir ist total viel
Geräusche gehört, das war ein bisschenseltsam.GUTSCH: Zu meinen schönsten Erinne-
rungen gehört, ins WOM zu fahren und dadie Platten durchzugucken und durchzuhö-ren. Das war eigentlich das Beste.
Haben Sie heute irgendetwas gekauft?GUTSCH: Heute? Das Schlimme an un-
serem Alter ist, dass man in dieser Wieder-holung lebt. Ich bin jemand geworden, derich nie sein wollte, nämlich so ein Typ, dereigentlich immer in der alten Zeit lebt. Ichweiß gar nichtmehr, wann ichmir das letzteMal einewirklich neue CD gekauft habe. Duwirst irgendwann so ein beschissener Ol-die-Typ, der zu Konzerten geht, die er in sei-ner Jugend mal gesehen hat – oder auchnicht gesehen hat. DepecheMode zumBei-spiel habe ich letzten Sommer zum erstenMal gesehen.
Die gaben 1988 ein heute legendenumrank-tes Konzert in Ost-Berlin.GUTSCH: Aber ich habe keine Karte be-
kommen! Ich habe einen Freund, der hatdiese Karte vom Auftritt in derWerner-See-lenbinder-Halle immer noch in seinemPortemonnaie stecken.Undmit ihmwar ichjetzt imOlympiastadion.
Ist das nicht normal für das Alter? Dass mansomit 45 aufhört, sich für aktuelle Popmusikzu interessieren?GUTSCH: Absolut. Aber ich fühle mich
trotzdem schlecht damit. Früher kam ichnachHause undmachte erstmal lautMusikan. Und heute bin ich einer, der sich be-
passiert. Ich würde sagen, siebzig Prozentmeiner Erinnerung bestehen aus diesen10 316Tagen.
Gibt es eine gewisse Zeit in diesen 10 316 Ta-gen, die sehr zäh und langsam und eine an-dere, die sehr schnell vergangen ist? HabenSie das in unterschiedlichen Geschwindig-keiten erlebt?GUTSCH: Also, zäh ist jetzt. Zäh und
langsam ist jetzt.LEO: Ja. Der Anfang war wahnsinnig
atemlos. In meiner Erinnerung ist da jedenTag irgendetwas anderes passiert. Am An-fang überschlug es sich ja alles, und dannkam man, sowohl historisch als auch per-sönlich, in so eine Routine. Und da hat Jo-chen völlig Recht: Die Jahremit der größtenWiederholung waren wahrscheinlich jetztso die letzten fünf.
Waswar das Erste, was Sie getan haben nachder Grenzöffnung? In den Plattenladen undendlich die Rolling-Stones-Platte kaufenoder imGemüseladen eine Staude Bananen?LEO: Also einesmeiner ersten Erlebnisse
klingt total ausgedacht, es stimmt aberwirklich:Mein Freund Fritz ausWest-Berlin,den ich davor schon kannte, hat mich undmeine Freundin mitgenommen in eineBeate-Uhse-Pornokabine.
Der Klassiker.GUTSCH: Das ist so billig und schlecht!LEO: Er hat fünf Mark reingesteckt, und
wir dachten so: fünf Westmark! Die reich-ten dann aber ziemlich lang, das waren sofünf Minuten. Und dann standen wir da zudritt in diese Kabine gedrängt, wir konntenden Film kaum sehen und haben nur die Fortsetzung auf Seite 2
„Wir haben dieseskomische ,Muss‘ von derewigen Jugend imKopf –dass wir immer Sneakers
tragenmüssenund dass wir nichtälter werden dürfen.“
Maxim Leo
BERLINERZEITUNG/PAULUSPONIZAK
196119892018
MaximLeo und Jochen-Martin Gutschüber Zeitreisen, fremde Cousinen und dieErfahrung, dass nichts Bestand hat
ImTransitbereichdes Lebens
I N T E R V I E W : J O C H E N A R N T ZU N D C H R I S T I A N S E I D L
I M H E F T
Schienen, Schwellen,Schotter
DieTeilungBerlinshatauchdasS-undU-Bahnnetzauseinandergerissen.Noch im-merwächstGras,woZügerollensollten
MAGAZIN: SEITEN 24, 25
Rita TimmundChristelMauser sahenvomFenster aus,wie dieMauer gebautwurde, standundamEnde verschwand
DRINNEN & DRAUSSEN: SEITE 22
Das Schwein und dasNichts
Aufgetischt: Original DDR-Küche imRestaurant Volkskammer in der Straße
der Pariser KommuneRezept derWoche: Würzfleisch
ESSEN & TRINKEN: SEITE 21
Mann imSpiegel
Stephan Krawczykwar der bekann-teste Oppositionelle in der Endphaseder DDR. Heute ist er fast vergessen
LEBEN & LASSEN: SEITE 23
Der Kunstledermantelder Geschichte
WieManfred Krug den Soul in dieDDR brachte – und andere Platten undBücher, die die Zeit überdauert haben
LESEN & HÖREN: SEITE 26
DerweißeWall
Von Palästina bis zur amerikanisch-mexikanischenGrenze: DerMauerbauist wieder eineWachstumsbranche
GESTERN & HEUTE: SEITE 27
Beton,Steine, Scherben
Madrid, Seoul, Canberra, New York:Auf allen Kontinenten und in über50 Ländern stehen Teile der BerlinerMauer. Wie sind sie da hingekommen?
DRAUF & DRAN: SEITE 28
BLZ/PAULUSPONIZAK
THOMASUHLEMANN
PA/KAUFHOLD
IMAGO/UPIPHOTO
Draußen vorder Tür
Magazin: 1961 1989 20182 0 B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
schwert,wennderNachbar einenStock tiefer an seinemDJ-Set arbeitet.
Wasmachtman, umnocheinmalSchnelligkeit in seinLe-ben zubekommen,wennmandienichtmehr spürt?LEO: Es gibt die klassische Reaktion – sich von seiner
Frau zu trennen und sich eine neue anzuschaffen. Dawechselst du von Plattengeschwindigkeit 33 auf 45, odervielleicht sogar auf 78.
… also das, was die DDR-Bürger von ’89 an kollektiv ge-machthaben.LEO: IcherlebedieseFällehäufig inmeinemFreundes-
kreis,womitneuer, jungerFrauder zweiteVersuchgestar-tet wird. Klassischerweise ist es aber so, dass der MannzweiWochen, dreiWochen lang sagt: wow! Dann wird esaber schnell anstrengend.Diewollennoch sowahnsinnigviel erleben, sind noch so unglaublich neugierig, wollennochmal Kinder, nochmal das Gleiche. Also, dieser Aus-weg ist, glaube ich, schwierig.
Sie haben ein Buch zu diesem Phänomen geschrieben, dasSie„Alterspubertät“nennen:dasVerlorensein imTransitbe-reich des Lebens, das Sie bei Männern und Frauen ab 45diagnostizieren. Kannmannicht einfachaltwerden?LEO: Könnte man. Ich glaube aber, unseren Eltern fiel
das wesentlich leichter. Wir haben dieses komische„Muss“ von der ewigen Jugend im Kopf – dass wir immerSneakers tragen müssen und dass wir nicht älter werdendürfen.
Man fragt sich, ob es dieses Problemgegebenhätte,wenn esdieDDRheutenoch gäbe.WowürdenSie sichda sehen?GUTSCH: Das ist eine der spannendsten Fragen über-
haupt. Wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte, würdeich auf jedenFall indieDDR reisen.LEO:Ach so? Inwelches Jahr?GUTSCH: Indie 80er-Jahre, einfach, umzu sehen, dass
es die DDR wirklich gab. Ich kann manchmal überhauptnicht mehr begreifen, dass es das Land wirklich gab unddass ich da gelebt habe. Und dann die Idee, dass es einzweites Ich geben könnte, das eine bleibt in der DDR, dasanderemachtweiter imWesten.Obdiebeidensichverste-hen würden, ob sie sich was zu sagen hätten? Bin ichmirnicht sicher.LEO: Wenn die Mauer nicht gefallen wäre, wäre ich
wahrscheinlich indenWestengegangen.Unddasauchre-lativzeitig. Ichhabe imJuni1989dieKanzlei vonLothardeMaizière in der Chausseestraße besucht, mit dem Ansin-nen, meine österreichische Cousine zu heiraten. Öster-reich undNorwegenwaren die einzigen Länder, in deneneine doppelte Staatsbürgerschaft möglich war. Das heißt,man hätte den DDR-Pass behalten können, hätte einenösterreichischen Pass bekommenundwäre hin- undher-gereist, das war die Idee. Und diese Cousine hatte einenanderen Namen, deshalb war nicht klar, dass die meineCousine ist.GUTSCH: Sah sie gut aus?LEO:Dazu später.
Wiehat Lothar deMaizière reagiert?LEO: Lothar de Maizière hat gesagt, ja, das könnte er
sich alles vorstellen, es würde halt relativ lange dauern –bloß eine doppelte Staatsbürgerschaft würde vorausset-zen, dass zwei Staaten existieren. Und bei ÖsterreichwürdeersichjetztkeineSorgenmachen. JahrespäterhabeichdieseCousine auf einer Familienfeier inWien kennen-gelernt – und ichwar sehr froh, dass dieMauer vorher ge-fallen ist.
WiehabenSiedamals IhreElterngesehen, inderZeit, bevordie in dieUmlaufbahn geschleudertwurden, also bevor al-les anderswurde?GUTSCH: Ich bin ja das jüngste Kind, und von daher
sind meine Eltern relativ alt. Mein Vater war 55, als dieMauer fiel.
Dasheißt,SiehabenihninderDDRschonalsälterenMannerlebt, als Sie heute selbst sind.GUTSCH: Absolut, ja. Mein Vater hatte aber in West-
Berlin studiert, vor demMauerbau, und ist immer rüber-gefahren. Es war auch klar, dassmeine Eltern in denWes-tengehen.DerMauerbaukamdannbloßdazwischen.AlsdieMauerfiel,warfürmichallesvöllig fremd.MeineElternwarenquasidieLocals,undichwarderIdiot.Undichhättees auchnie fürmöglichgehalten, dassdieMauer fällt, undes hatmich im ersten Augenblick auch ganz komisch zer-rüttet. Gar nicht jetzt wegen der Mauer, sondern weil sieeinfachsoewigfürmichschien.Daswarso,wiewennmansagenwürde, die Sonnegehtnichtmehr auf.
Aber IhrLeben istheuteunkonventionelleralsdas IhresVa-ters, oder?GUTSCH:Dasweiß ich gar nicht.Wennmanguckt, wo
mein Vater herkommt – im Zweiten Weltkrieg geboren,danndieAufbaujahreerlebt, denMauerbau–,das ist ja al-les sehr unkonventionell. Dannmusst du dich da irgend-wiedurchlavieren, zwischenall denhistorischenEreignis-sen.LEO:Na, vorallemwarer einerderwenigen freiberufli-
chenÄrzte.GUTSCH: Ja, er hatte einen sehr komischen Beruf, er
besaß eine private Zahnarztpraxis in Ost-Berlin. Und vondaher war er schon sehr unkonventionell – eigentlichwarervielunkonventionellerals ich,weiler indiesemLandet-was gelebt hat, was es eigentlich nicht gab, während ichjetzt etwas lebe,was esnatürlich ständig gibt.
Wie ist das bei Ihnen,Herr Leo?LEO: Na, wenn ich so unkonventionell werden wollte
wiemeinVater, müsste ich wahrscheinlich kriminell wer-den.ÜbrigenswarmeinVater beimMauerfall exakt so alt,wie ich heute bin. Deswegen habe ich auchmal versucht,michvomLebensgefühlundvomAltersgefühlherdarein-zuversetzen–weil interessanterweisemeinVater inderFa-milie immer ammeisten revoltiert hat gegen diese DDR,undamEndewar er der, demsie ammeisten gefehlt hat.
Ach ja?LEO: Weil er Künstler ist, und in der DDR hast du als
Künstler immer sofort Reaktionen bekommen, diekleinste Provokation führte zu einer Reaktion. Nach derWende war auf einmal alles möglich, man konnte allesmachen. Er hat das immer so beschrieben: DieserWesten
Fortsetzung von Seite 1 haben nicht so viel Schönes zu essen und zu kaufen, abermoralischsindwirüberlegen.Unddannwarendasallessoarme, traurige alteMänner.
Sie waren siebzehn und neunzehn, als die Mauer fiel, SiewarenaufeinLebenimSozialismusgeeicht,unddanngingdasLeben los,undderSozialismuswarweg.Daswar sichernicht einfach zuverkraften.GUTSCH: Für mich war es irritierend. Ich bin ja der
letzte Abiturjahrgang desOstens, ’88 in derDDRangefan-gen, ’90 im Westen rausgekommen. Dazwischen fiel dieMauer, die Lehrer blieben weg, Fächer waren nicht mehrda.Duwirst jahrelangvorbereitetaufeinLeben,unddannist alles irgendwieweg.
Gab es unter Ihren FreundenundKlassenkameraden aucheinpaar, die damit nicht zurechtgekommen sind?GUTSCH: Ja.LEO: Echt, ja? Aber ich kannte überhaupt niemanden,
der darangeglaubt hat.GUTSCH:Von acht Jungen inmeiner Abiturklasse wa-
ren drei Offiziersbewerber für die NVA. Da hast du schongemerkt, dassWeltbilder zusammenbrechen.Viele hattenEltern,die inderParteiwarenundnunnichtsmehrhatten,keinen Job, keinen Lebensinhalt. Als historischeWahrheitgilt ja: Es gab die DDR und die war schrecklich, und danngabesdenMauerfall, unddanachbeganndasGlück.Aberich glaube, für wahnsinnig viele Menschen im Osten be-gannerstmal fürzehn, fünfzehnJahreeineZeitdesKamp-fes und der Identitätssuche. Auf eine Weise hält die bisheute an.LEO:Es ist ein absoluter Einzelfall derGeschichte, dass
ein ganzes Land einfach verschwunden ist. Ich meine,Russland existiert, Tschechien existiert, die Slowakei, nurunsereDDR ist nichtmehr da. Ich glaube, dass diese gan-zen Probleme, die wir heute haben, mit Populismus, Pe-gida und so weiter, sehr stark mit Identität zu tun haben,mit Fragen wie: Wer bin ich? Respektiert man mich?Schätzt man mich? Bin ich hier zu Hause? Und kann ichmichhierwohlfühlenodernicht?GUTSCH: Ichmerke auch imOsten eine großeMüdig-
keit, was Veränderung betrifft. Man hat so viel davon ge-habt,manhat einfachkeineLustmehrdarauf.
Man wirft den Leuten im Osten, die jetzt zu Pegida gehenoderAfDwählen, gernevor, sie seienundankbar.NachdemMotto: Wir haben euch die Freiheit geschenkt, und dasmacht ihr jetzt damit!GUTSCH: Ich weiß gar nicht, in wie vielen Leitarti-
keln ich gelesen habe, dass für den Ostler die Gleich-heit wichtiger ist als die Freiheit. Wie kann das sein?,fragen die Westler. Freiheit ist doch das Tollste! Aberwie war denn die Situation: Vorher hattest du keineFreiheit, aber du hattest einen Job, danach hattest duFreiheit, und du hattest keinen Job. Natürlich er-scheint dir die Freiheit dann erstmal nicht ganz sowichtig. Das ist ja ganz schlicht. Die Leute wollennicht siebenmal im Jahr nach Amerika fahren unddieses erleben und jenes kaufen. Für die ist wichtig,dass sie ihre Familie haben, dass sie eine Arbeithaben, dass sie leben. Und das sind all die Parameter,die die DDR bieten konnte. Ich würde sogar die Thesewagen, für einen Großteil der Menschen ist das Sys-tem relativ wurscht. Ich glaube, ein Großteil der Men-schen imWesten hätte auch im Osten leben können.LEO: Das ist ein interessanter Punkt: Freiheit ist eine
wahnsinnig anstrengende Angelegenheit. Ich glaube,auch Westdeutschland ist ein anderes Land heute, derBruch war nur nicht so stark wie imOsten. Das heißt, wirschwimmen heute alle in diesem riesigen Freiheitsmeer,undes lastet eine großeVerantwortungaufuns, daraus et-waszumachen.Undwernichtsdrausmacht, ist einLang-weiler oderhat versagt.GUTSCH:Worüber wir sprechen, ist natürlich eine ge-
wissesozialeSchicht. IchhabeimmerdasGefühl,wennduindentraditionellenWesten fährstoder indentraditionel-lenOsten, hat sich so viel nicht verändert.
Die Geschwindigkeit ist ja allgemein viel höher geworden.Die Menschen sind verunsichert, weil alles so schnell geht,alleswirddigital.LEO: IchhabemitLeutenausdemWestengesprochen,
die sagten, sie können die DDR-Leute jetzt besser verste-hen. Weil die Digitalisierung für sie einer Art Mauerfallgleichkommt.
Siewohnenbeide inPrenzlauerBerg.GUTSCH: Westberlin ist noch immer diese andere
Stadt.Bisheute istesso, ichkennemicheigentlichinWest-berlinwesentlich schlechter aus als imOsten.LEO: Geht mir auch so. Ich habe ja zwischendurch in
Paris gewohnt und in Bonn, kam dann vier Jahre späternach Berlin zurück, aber die Idee, inWestberlin zu woh-nen, erschienmir komplett absurd.
Der Rammstein-Keyboarder Flake klagte neulich, er er-kennePrenzlauerBergnichtwieder.Dasehe es jetzt auswieinNürnberg.LEO: Also, ich binwahnsinnig nostalgisch. Ich liebe al-
les,was irgendwannmalwar. AberdenPrenzlauerBerg sozurückhaben zu wollen, wie er damals war, damussmannicht nostalgisch sein, sondern kompletten Gedächtnis-verlust haben.GUTSCH: Ich kann ihn aber verstehen. Was er be-
schreibt, ist ein Verlust von Heimat. Natürlich verändernsich Städte, meistens ist das auch gut. Aber in Berlin undspeziell inPrenzlauerBergverändertesichallessoschnell,so radikal, dass man auf einmal woanders lebt, obwohlmannieumgezogen ist.
Den Prenzlauer Berg hätte es in der DDR nicht viel längergegeben. Es gab ja schon schon konkrete Pläne, den Ryke-kiez unddenBötzowkietz plattzumachenunddort Plattenhochzuziehen.GUTSCH: Ich glaube, Flake redet gar nicht von dem
Prenzlauer Berg der DDR. Es geht ihm um die 90er-Jahre,umdiespannende,offeneZeit, inderesnichtnurumGeldging,nichtumEigentumswohnungenundnichtumYoga-Studios. Alles, was damals wichtig war, macht heute zu –demnächst ja auch der Bassy Club. WahrscheinlichkommteinBioladenhin.Das finde ich anstrengend.LEO:Schade,weilmeineVisiondesViertels ist die, dass
wir in zwanzig Jahrenmit unserenukrainischenKranken-schwestern durch die Straßen laufen, und die schiebenunsdenTropfhinterher.Wir tragennatürlich immer nochSneakers.
Und ewig hadert das Alterspubertier:Jochen-Martin Gutsch und Maxim Leo fragen sich, wo die Zeit geblieben ist.
Jochen-Martin Gutsch ...… wurde 1971 in Ost-Berlin geboren
und gehörte dem letzten Jahrgang an, derimOsten Abitur gemacht hat.
… studierte von 1992 bis 1997 Juraan der FU Berlin.Von 1999 bis 2000
absolvierte er die DeutscheJournalistenschule inMünchen
… arbeitete anschließend als Reporterfür die Berliner Zeitung, für die er noch
heute als Kolumnist tätig ist. 2004erhielt er denTheodor-Wolff-Preis.
Seit 2005 ist er Reporter imGesellschaftsressort des Spiegel.
… schrieb 2005 zusammenmit JuanMoreno den Roman„Cindy liebtmich“,der 2010 fürs Kino verfilmt wurde. Außer-dem veröffentlichte ermitMaximLeo die
Geschichtensammlungen„Single.Family: ZweiMänner. ZweiWelten“(2005) „SprechendeMänner“ (2011)
und„Männer wie wir“ (2014).
MaximLeo ...… wurde 1970 in Ost-Berlin geboren.Nach einer Ausbildung zumChemielabo-rantenmachte er 1990 das Abitur an derVolkshochschuleTreptow.
… studierte von 1990 bis 1995Politikwissenschaften in Berlin.Anschließend arbeitete er als Nachrich-tenredakteur bei RTL.
… war seit 1997 Redakteur der BerlinerZeitung, für die er bis heute imWechselmit Jochen-Martin Gutsch die KolumneLeo &Gutsch schreibt. Seit vergangenemJahr arbeitet er als freier Autor.
… erhielt 2006 denTheodor-Wolff-Preisund 2011 für sein Buch„Haltet euer Herzbereit – eine ostdeutsche Familienge-schichte“ den Europäischen Buchpreis.Er schrieb die Kriminalromane„Waid-mannstod“ und„Auentod“ sowie dasDrehbuch für den„Tatort“-Fall„Wahre Liebe“ (2014).
istwieeinSchaumstoffblock: Indenschlägstdu rein, unddableibt keinAbdruck. Alles isterlaubt. Die DDR-Künstler haben sehr da-runter gelitten, dass sie im Theater undüberall nicht mehr dieses Spannungsfeldhatten. Mein Vater ist mit grünen Haarenrumgerannt,als ichKindwar,daswarwahn-sinnigpeinlich fürmich.
Das ist ja die große Tragik von Figurenwie Biermann, oderauch Stephan Krawczyk, für den sich im Westen keinMensch interessiert hat – bis heute nicht.LEO: Der Bedeutungsverlust, ja. Aber ich war bei uns
schon immer der konservative Revolutionär. Die einzigeMöglichkeit, gegen meinen Vater zu rebellieren, war, mirirgendwann ein Jackett zu kaufen. Und das habe ichdurchgezogen. Ich bin sozusagen der bürgerliche Gegen-entwurf. MeinVater findet das bis heute seltsam, dass ichsodrauf bin.
Was Ihre Väter verband, war vermutlich die latente Span-nung, diese Hoffnung auf Änderung: Vielleicht passiert jamalwas, vielleicht fällt dieMauer, vielleicht ändert sich al-les.Undheute?GUTSCH:Manwartet irgendwie auf nichts.LEO:Wobei ich schon das Gefühl habe, dass das, was
uns so normal erscheint und für die Ewigkeit, womöglichgar nicht in Stein gemeißelt ist. DieseTrump-Wahl, was inEngland passiert, in Österreich, auch in Frankreich – dadenkeichmirschon:ohGott! InmeinemStudiumimWes-
ten habe ich gelernt: Die deutsch-französi-sche Freundschaft und die europäische In-tegration – das ist unwiderruflich, das wirdniemand mehr rückgängig machen wollen.Das würde ich heute nicht mehr unter-schreiben.
Weil Sie wissen, dass nichts, aber auch gar nichts für dieEwigkeit ist?LEO: Alles, vondem ich dachte, dass es ewig existie-
ren würde, ist heute einfach nichtmehr da. Deswegenbin ich heute skeptischer, was zum Beispiel den Be-stand dieser Gesellschaft angeht. Was im Moment sohochkommt, dieses Ungerechtigkeitsgefühl vielerLeute, dieses Gefühl, da ist die Elite und da sind wir,und die hören uns nicht zu. Da gibt es viel Dunkelheitund viel Spannung. Und ich kann mir durchaus vor-stellen, dass das eines Tages auch zu einer Explosionführt, und am Ende haben wir nicht mehr die Gesell-schaft, die wir jetzt haben. Durch so ein Erlebnis, dassetwas ewig Geglaubtes weggebrochen ist, relativierensich die Vorstellungen von Stabilität.GUTSCH: Glaube ich auch. Eine ewige Erschütterung
des Glaubens, dass Dinge bleiben.Was mich ammeistenenttäuscht hat beim Mauerfall, war, wie schnell das gingund wie schnell auch mächtige Personen fielen. Und wieklein die plötzlich wirkten undwie jämmerlich. Ich fühltemicheinbisschenbetrogen,weil so eine große Ideedamitverbunden war – der Sozialismus, wir bauen ihn auf, unddann sind wir die überlegene Gesellschaftsform. Klar, wir
Das neue Buchvon Leo &Gutscherscheint am23. Februar.
BERLINERZEITUNG/PAULUSPONIZAK
„Alles, von dem du dachtest,dass es ewig existieren würde,war nichtmehr da. Deswegenbin ich heute ein bisschenskeptischer, was zumBeispiel den Bestand dieserGesellschaft angeht.“Maxim Leo
„Die Leute wollen nichtsiebenMal im Jahr nachAmerika. Sie wollen eine
Familie haben, eine Arbeit,leben. Und das sind all dieParameter, die die DDR
bieten konnte.“Jochen-Martin Gutsch
I
Essen & Trinken: 1961 1989 2018B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 2 1 * ·· ·······················································································································································································································································································
Ostbahnhof
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An der Ostbahn
Lange Str.
In der DDR war man experimentierfreudiger als im Westen: Wer’s nicht glaubt, probiere den Jagdwurstgulasch auf Ketchupbasis in der Volkskammer.Vorspeisen gibt es dort für 4,10 Euro bis 5,10 Euro, Suppen und Salate für 4,30 Euro bis 8,90 Euro, Hauptgerichte für 7,90 Euro bis 14,80 Euro.
So geht’sZUTATEN
500 gmageres Schweinefleisch1 l Fleisch- oder Gemüsebrühe2 Zwiebeln, 2 EL Butter
4 ELMehl100mlWeißwein oder EssigSaft einer halben Zitrone
150–200 g Käse, frisch gerieben1 Lorbeerblatt, 3 Körner PimentSalz und Pfeffer,Worcestersauce
4 ScheibenToastbrot
ZUBEREITUNGDasFleisch imStück anbraten, dieZwie-belndazugebenundanschwitzen.MitBrüheaufgießenunddas Lorbeerblatt,die Pimentkörner sowie Salz undPfefferhinzugeben.DasFleisch inderBrühe ko-chen, bis es gar ist.Das gare Fleisch ausderBrühenehmen, abkühlen lassen. InkleineWürfel schneiden.DieBrühenichtweggießen, siewird für die Soße ge-braucht. Butter in einer Pfanne erhitzenunddasMehl einrühren.UnterRührendieBrühehinzugebenundaufkochenlassen.DenZitronensaft unddenWeiß-wein (oderEssig) hinzufügen.DasGanzenocheinmal aufkochenundmit SalzundPfeffer abschmecken.Nundie Fleisch-stückewieder hinzugeben.DasWürz-fleisch in feuerfesteFörmchen füllenundmitKäsebestreuen. Etwa10Minutenbei150Grad imBackofenüberbacken.MitToastbrot undWorcestersauce servieren.
ICH HABE DIE DDR NIE ERLEBT. Vonder authentischen DDR-Küche habe ichdaher nur eine vage Ahnung. Vor einpaar Jahren habe ich mir mal ein Koch-buch gekauft: „Die besten Rezepte derDDR.“ Darin wurde „Schnitzel mit Zi-geunermasse“ und „Fruchtscheiben inObstschaumtunke“ (selbstverständlichaus der Konserve) angepriesen, obwohles lange nach derWende erschien.Waren das wirklich die Vorzeigege-
richte? Gab es kein gutes Essen?Und hatsich das 28 Jahre nach der Wende nungeändert?Diese Fragen will ich klären. Dazu
habe ich mir jemanden eingeladen, deres wissenmuss: Roland Albrecht. Es gibtkeinen besseren Koch, um über diedeutsche Küche während und nach derMauer zu reden. Roland Albrecht war inderDDRetwas,was eigentlich nicht vor-gesehen war: ein Gourmet. Nach einerKellner-Lehre in Apolda ging er nachBerlin und arbeitete sich zum gastrono-mischen Leiter im Palast der Republikhoch, wo er Honecker zwar regelmäßigseine geliebte Bockwurst servierte, erselbst aber an die beste Ware und dasWest-Trinkgeld kam. Devisen, die ergleich wieder in den Restaurants derInterhotels für Essen ausgab. Ebensogern fuhr er nachWeimar in den Elefan-ten und nach Suhl, wo es Sushi gab.Ich habe ihn heute in die Volkskam-
mer geschleppt, ein Restaurant, das sichrühmt, auch 28 Jahre nach der Wendewie in der DDR zu kochen. Roland Al-brecht studiert die Karte: Würzfleischmit original Dresdner Worcestersauce,Jägerschnitzel mit Spirelli, Schweine-steak-Letscho und natürlich Goldbroi-ler. Sein Urteil: ziemlich authentisch,auch was Geruch und Interieur angeht.„Nur die vielen Honecker-Portraits sindetwas übertrieben, so dicke aufgetragenwar es dann doch nicht.“Ich hatte erwartet, nur Touristen vor-
zufinden, die nach der Trabbi-Tour hiereinkehren, doch einige Tische sind mitälteren Damen besetzt, die hier wohl re-gelmäßig zu Mittag essen. Albrecht hat
Mehr Schwein als Seinsich als Vorspeise das Würzfleisch be-stellt. Original sagt er, werde es aus 1/3Huhn, 1/3 Innereien und 1/3 Kalb her-gestellt. Er selbst ist ein begnadeterKoch, von 1999 bis 2014 führte er dasRestaurant Zander in der Kollwitzstraße.In derDDRwurde dasWürzfleischmeisteinfach mit Schwein gemacht, so auchjetzt hier in derVolkskammer. Immerhinsind dieDosenchampignon durch echteersetzt.Vermisst, sagt er, habe er das Gericht
aber nicht. Seine Frau hat damals nichtweit vom Palast im Espresso gearbeitet.„Am Tag haben sie einen ZentnerWürz-fleisch und 100 Liter Soljanka verkauft“.Masse statt Klasse – das galt definitiv inderDDR.Mit Preisstufe 3 ist dieKarte derVolkskammer gekennzeichnet – das be-deutete damalsmittlere Preiskategorie.Hatten die Leute nichts für gutes Es-
sen übrig? Albrecht sieht das so: Es wareine andere Politik. Jeder sollte sich Es-sengehen leisten können.Undwermehrwollte, musste wie er bereit sein, vielGeld zu lassen – in den Restaurants derSonderklasse S, wo es durchaus malHummer oder Langusten auf kubani-sche Art gab.Doch wissen die Ostdeutschen nun
gutes Essen zu schätzen? Inzwischensind wir beim Hauptgericht. Er stochertim Jagdwurstgulasch auf Ketchupbasis –ich stochere im Falschen Hasen, einemHackbratenmit weichenDosenkarottenund Erbsen. Es lohnt nicht, darübervieleWorte zu verlieren.„Leider nein“, sagt er. Aber das be-
treffe Ost und West. Die Mehrheit derDeutschen wolle einfach nicht viel fürEssen ausgeben. Albrecht richtetheute neben seiner Kantine, die er be-treibt, viele Caterings aus. Und dieLeute seien knausrig, gleich, woher siekommen. „Sie wollen Mozzarella,Schnitzelchen und Burger. Mit Kut-teln, Leber oder Sülze vertreibst dualle“, sagt Albrecht. Insofern waren siein der DDR sogar experimentierfreudi-ger. In der Volkskammer steht das allesauf der Karte.
AUFGETISCHTTINA HÜTTL WAR IN DER
VOLKSKAMMER
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SABINEGUDATH,GETTY(2)
THOMASUHLEMANN(2),BERLIENRZEITUNG/ISABELLAGALANTY
RESTAURANT VOLKSKAMMERStraße der Pariser Kommune 18b, 10243 Berlin
täglich ab 11 Uhr, Telefon: 20 68 75 49
Sachsen ist eines der kleinstenWein-baugebiete Deutschlands, und eineWeinreise nach Sachsen ist nicht nurwegen der Sehenswürdigkeiten wasganz besonderes. Es sind die Winzer,deren Lebensläufe auch lebendigedeutsche Zeitgeschichte erzählen.Zu DDR-Zeiten war derWeinbau ge-
nossenschaftlich organisiert. DieWein-qualität war damals nicht besonders,wie Thomas Herrlich vomWeingutVin-cenz Richter aus Meißen erzählt: „DieGenossenschaft hat nur einenWein proRebsorte gekeltert, egal ob die Traubenaus der Steil- oder Flachlage kamen.Außerdemwurde alles sehr mit Chemi-kalien behandelt.“ Als nach der Wendedie ersten privaten Winzer ihr Glückversuchten, wurde im Westen nur ge-staunt. Oft hörten sie vonWinzerkolle-gen: „Weinbau in Vordersibirien – gehtdas überhaupt?“ ThomasHerrlich hat sich davon nichtbeeindrucken lassen undnach derWende das einst fa-milieneigene Weingut zu-rückgekauft. „Wir hatten vordem Zweiten Weltkriegschon Weinberge hier, diedann in die Genossenschaftübergingen. Nach derWendehabe ich nur gedacht: Jetztmachen wir einfach los!“Herrlich schüttelt schmun-zelnd den Kopf, wenn er anseineWinzeranfänge denkt. „Es gab garkeineVerwaltung, die einemeine amtli-che Prüfnummer geben hätte können,keine Weinkontrolle, keine Weinbau-kartei. Es war wie im Wilden Westen.Aber den Trauben ist sowas ja egal, diewerden trotzdem reif.“In den letzten 29 Jahren ist viel pas-
siert. Er konnte von derTreuhand Stückfür Stück Weinberge kaufen und so dieFlächen geschickt erweitern. DasWein-gut wurde komplett erneuert, mit mo-dernem Weinkeller und einer Probier-stube ausgestattet. SeineWeinberge be-finden sich arrondiert auf demMeißnerKapitelberg, der zu den Spitzenlagen inSachsen gehört. Maximale Sonnenein-strahlung, Elbnähe und terrassenför-mig angelegte Mauern, die die Wärmespeichern können, garantieren, dassRiesling, Burgundersorten und vor al-lem der Traminer reif werden. Über-haupt die Aromasorte Traminer, diesich mittlerweile zur sächsischen Spe-zialität gemausert hat, weil sie ein be-sonders typisches Sortenbukett in die-semKlima entwickelt.Der hier empfohlene Wein entwi-
ckelt imGlas ein unwiderstehliches Bu-kettmit AromenvonWildrosen, Jasmin,Mandarinenschale, Bergamotte undorientalischen Gewürzen. Am Gaumenist er angenehm trockenundmit der fürTraminer typischen, leicht öligenTexturversehen.Die frische Säure verleiht die-semWein den nötigenTrinkfluss.KeinWunder, dass Thomas Herrlich
mit diesem großartigen und perfekt ba-lancierten Traminer den Mitteldeut-schenWeinpreis gewonnen hat.
2016 Meißner Kapitelberg Weingut VincenzRichter, Sachsen, 13,00 Eurovincenz-richter.de
Derwilde,wilde Osten
RezepteausderDDR:Würzfleisch
Ob bei der Schulspeisung, im Mit-ropa-Speisewagen oder beiMutti zu
Hause: Manche DDR-Gerichte warenüberall der Renner. Mit einfachen Zuta-ten und wenig Aufwand zubereitet, sindviele davon noch heute Klassiker undwerden regelmäßig in Ostberliner Kanti-nen angeboten. Würzfleisch gilt als das„Ragout Fin des Ostens“. Während manim Westen das Geschnetzelte mit Kalb-fleisch kochte, behalf man sich in derDDR mit Schweinefleisch; das Weißwei-naromawurdeoftmitEssigvorgetäuscht.Die besondereNote gibt demGericht dieWürzflüssigkeit mit dem unaussprechli-chen Namen: Worcestersoße. Ob mannun„Wuuuster“ oder„Worschester“ sagt– fehlendarf sie auf keinenFall. (kmi.)
MAXGRÖNERT
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Dr innen & Draußen: 1961 1989 20182 2 B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
V O N S A B I N E R O H L F
Für viele Tiere und Pflanzen hattendie innerdeutschen Grenzanlagenauch ihr Gutes: Neben StacheldrahtundMauern, in Sperrgebieten undNie-mandsland blieben ihre Lebensräumeintakt. Ein schmaler Geländestreifenvon der Ostsee bis zur tschechischenGrenze wurde zum Refugium für unge-fähr 1 200 seltene Arten. Nach 1990 ver-wandelte er sich in das erste und größtegesamtdeutsche Naturschutzprojekt,das Grüne Band. Es ist Teil des Europäi-schen Grünen Bandes, das im Nordenbis zur Barentsee, im Süden bis zurAdria und zum Schwarzen Meer reicht.Die allein inDeutschland 1 393Kilome-ter lange Schutzzone verbindet wert-volle Biotope und dient alsWanderkor-ridor. Im Januar wurde auf demGrünenBand in Westthüringen ein Luchs ge-sichtet. Einst in Deutschland ausgerot-tet, ist die scheue Raubkatze immernoch sehr selten. Dieses Exemplar warganz entspannt auf dem ehemaligenKolonnenweg unterwegs.Einem Luchs wirdman auf demBer-
liner Mauerstreifen kaum begegnen.Dennoch lohnt es sich auch hier, denGrenzverlauf zu erkunden, am bestenzu Fuß oder mit dem Fahrrad auf demungefähr 160 Kilometer langen Mauer-weg. Er verläuft über weite Strecken aufden Wegen der DDR-Grenzer oder desWestberliner Zolls. Manchmal verlässter sie aber auch,wenn einAbschnitt be-baut oder eingezäunt wurde. Denn derBerliner Mauerweg hat ganz ähnlicheProbleme wie das deutsche oder euro-päische Grüne Band: Hier wie dort sindlängst nicht alle Grundstücke gesichert.Und auch in Berlin entsteht ein Grü-
nes Band, ein etwa 15 Kilometer langerStreifen vomMauerpark bis zum Land-schaftsschutzgebiet Blankenfelde.VieleFlächen des ehemaligen Todesstreifenssind hier noch unbebaut, das GrüneBand soll sie erhalten und verbinden.Im Jahr 2010 wurde dafür das Land-schaftsschutzgebiet „Ehemaliger Mau-erstreifen, Schönholzer Heide und Bür-gerpark“ ausgewiesen, und es wird ver-sucht, noch weitere Abschnitte zu inte-grieren.
Nach derMauerkamdie
MauerbieneAuch in Berlin wächst das GrüneBand entlang des Grenzstreifens
Hier wurde jüngst sogar ein Luchs gesichtet:das Grüne Band in Thüringen.
Die Brachen, Wiesen undWäldchenauf dem ehemaligen Mauerstreifendürfen hier ihren naturnahen Charak-ter behalten. Wie beim großen,deutschlandweiten Grünen Band sinddabei Grasflächen von besonderer Be-deutung.Dennnicht durchüppigeGül-legaben überdüngten, mageren Rasengibt es nur noch selten. An der deutsch-deutschen Grenze verdankt er sich ei-ner bedrückenden Art der Landschafts-pflege: Soldaten hielten die Vegetationniedrig, um gute Sicht und ein freiesSchussfeld zu haben. Direkt am Zaunoder der Mauer behandelten sie denBoden mit Pestiziden und harkten, da-mit jeder Fußabdruck gut sichtbar war.Sobald das nicht mehr geschah, wuchsin Berlin, was auf urbanen Brachen sowächst, darunter bedrohte Gräser undWildkräuter. Ohne regelmäßigen Rück-schnitt verwandelt sich diese Vegeta-tion zügig inWald. Einige Areale sollenaber imVerlauf desGrünenBandesBer-lin ganz gezielt „Offenlandschaften“bleiben. Wegen ihrer Ökologie und si-cher auchwegen ihrer besonderen Ent-stehung.Die hübschesten Pflanzen am ehe-
maligen Mauerstreifen sind die rosarotüberschäumenden Zierkirschen, eineSpende aus Japan aus dem Jahr 1990.Mindestens genauso wichtig aber sinddie unscheinbaren Pflanzen der Bra-chen und des immer etwas zerzaustenMagerrasens. Und die hier lebendenTiere: Zauneidechsen, Ödlandschre-cken oder Mauerbienen – die übrigensschon lange vor 1961 so hießen.
Wo einst die Mauer stand, entstehen heute Eigentumswohnungen: Rita Timm (l.) und Christel Mauer werden auch das mit Fassung tragen.
Alte Jak
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Moritzplatz
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andantenstr.
Sebastianstr.
Oranienstr.
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Waldeckpark
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Komm
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Sebastianstr.
Oranienstr.
100 m
B L Z / G A L A N T Y
Stallschreiberstr.
MauerverlaufMauerverlauf
Rita TimmundChristelMauser wohnen seitsechzig Jahren im gleichenHaus. Vor ihren Fensternverlief dieMauer.
Sie schauten hinaus, als siehochgezogenwurde.Und als sie fiel.
Auf ihre Leben, sagen sie, hattebeides kaumEinfluss
AmFensterzur
Geschichte
V O N S I L V I A P E R D O N I
IMAGO
DAS HERZ HAT IHR BIS ZUM HALS GESCHLAGEN, sagt RitaTimm,alssieamSilvesterabendrunterzu ihrerNachbaringing.Sieerinnert sich, wie schüchtern sie war, damals, als junge Frau, esmussMitteder60er-Jahregewesensein.EinfachbeiFremdenklin-geln und sie zumAnstoßen einladen? Sie nahm ihrenMut zusam-men, „schließlich will niemand gern allein feiern.“ Und ChristelMauser, dieNachbarin, kam.Mit ihrenMännern standendie FrauenumMitternacht anden
Fenstern im vierten Stock, prosteten sich zu. Nach Süden raus sa-hen sie andere Nachbarn feiern, mit Luftschlangen undTischfeu-erwerk. Nach Norden blickten sie in ein scheinwerferdämmrigesNichts. Dort, direkt an ihre Häuserzeile in der Stallschreiberstraßegrenzend, lagderkahlrasierteTodesstreifen.28 Jahre langwohntenChristelMauser undRitaTimmanderhärtestenGrenzederWelt.DieGeschichtederFrauen, sie spielt indieserKulissedergeteil-
ten Stadt, die Mauer ist vielleicht die wichtigste Requisite. Unddoch handelt sie vonmehr als „dem hässlichen grauen Ding“. Sieerzählt vonAusbrüchen, vonderAngstder isoliertenStadtundderZeit, in der Kreuzberg wurde, was Touristen heute dort vermuten.Vonder Fähigkeit, sich zufriedenzugeben.UndvonFreundschaft.Andiesem Januartag klingelt die 78-jährigeChristelMauser bei
der 83-jährigen Rita Timm. Sie wohnen noch immer hier, direktübereinander, Decke an Fußboden. „Tachchen, meine Liebe!“Christel Mauser hat Marmelade mitgebracht, „Mandarine, selbstgemacht.“Die Frauenumarmen sich.Beide sind zierlich, tragen Kurzhaarfrisuren und schicke Blu-
sen. Siewollennurmit ihremMädchennamen indieZeitung,bloßein Schattenfotomachen. Sie genieren sich etwas.„Was habenwirschon zu erzählen, wir Alten?“, fragt Mauser, während sie sich fürdasBildansFensterstellt.Sieschauthinaus,RichtungNorden,undsiehtdenasphaltiertenWegvor ihremHaus.FotografundReporte-rin schauenhinausund sehenein StückdeutscherGeschichte.Es war 1958, als Rita Timmund Christel Mauser in denVierge-
schosser in der Otto-Suhr-Siedlung zogen. „Ich war achtzehn undgerademit der Schneiderlehre fertig“, sagt ChristelMauser. Sie ar-beitete als Zwischenmeisterin, fertigte Kleidungsstücke für einenModeschöpfer amKudamman. Ihre Familie bekamdieWohnungper Lastenausgleich, als Entschädigung für die Bombe, die ihrHaus inCharlottenburgdemErdbodengleichgemachthatte.Anders Rita Timm, damals 23, und ihr Mann. Sie konnten ihr
Glückkaumfassen,alszweiWochenvordemEinzugsterminoffen-bar andere Mieter absprangen. Beide arbeiteten in derselbenSchreibmaschinenfirma, sie setzte Buchstaben auf eine Dreh-scheibe, er richtete dieMaschinenein.
DIE WOHNUNGEN IM NEUBAU WAREN BEGEHRT. Der Senat errichtetedie SiedlungaufdenTrümmernderLuisenstadt, direkt ander Sek-torengrenze. Es hieß, man wollte damit demonstrieren, „zumOs-ten hin“ zu bauen. Doch nur wenige Jahre später sahen die zweiFrauenvordemFenster die Stacheldrahtrollen liegen.„Damit finges an“, erzählt RitaTimm. Sie hat auf ihrem Sofa
Platz genommen. Ein Bild ihres verstorbenen Mannes stehtauf dem Beistelltisch. „Eines Morgens – es war heiß, obwohles noch ganz früh war, deswegen hatten wir die Fenster auf –hörten wir Krach. Unten standen Bauarbeiter, von Volkspoli-zisten bewacht, und türmten Asphalt, Pflastersteine und Be-ton zu Barrikaden auf. Ich habe meinen Mann angeguckt,noch ganz verschlafen: Die werden dochnicht ...“Als sie abends vonderArbeit kam:Gewissheit. Fremde standen
imHausflur, erinnert sich RitaTimm.Oben aus demvierten Stockwinkten sie Menschen im Osten zu. Ob sie Verzweiflung gespürthat oder Wut? Gespräche aufgeschnappt hat? „Man hat sich dieLeutenichtangeguckt,wollte janiemandemzunahetreten.“Wäh-rend in der StadtMenschendurchBüsche und Stacheldraht robb-ten und der Verkehr zusammenbrach, schlüpften die jungenFrauenmorgenszurArbeit aus ihrenWohnungenundabendswie-der hinein. Sowie jedenTag.„Ich erinnere mich an einen Gullideckel hier um die Ecke, wo
die Flüchtlinge rauskamen“, sagt ChristelMauser – undmeint da-mit die größteMassenflucht derDDR-Geschichte: ImHerbst 1961entkamen etwa 500 Menschen durch die Kanalisation. „Und ichweiß noch genau, dass Nachbarn ‚Mörder‘ aus dem Fenster brüll-ten, wenn Grenzer vorbeigingen.“ Spätestens seit Peter Fechter1962 imGrenzstreifen der nahen Zimmerstraße vor den Augen ei-ner Menschenmenge seinen Schussverletzungen überlassen
BERLINERZEITUNG/PAULUSPONIZAK
wurde und starb, wusste dieWelt umdieGrausamkeit des Schieß-befehls. „Ein paarMale hörten wir Schüsse vor unserem Fenster“,erzählt Christel Mauser. „Dann drückten wir uns an die Badezim-merwand.“AuchdasBadgehtnachNorden raus,RichtungMauer.„Eswarverrückt:ManhatteAngst, kauertenebendemFensterrah-men, so dass einen die Polizisten nicht sehen konnten, und lugtedoch manchmal, weil man irgendwie sehen musste, was vor sichging, auchwennmangarnicht hätte helfen können.“1964, es war früh um 5.20 Uhr, zog ein US-Soldat den ange-
schossenenMichaelMeyer vor ihrem Fenster an einem Seil überdieMauerundrettete seinLeben.RitaTimmundChristelMausersagen, sie hören noch heute das Geschrei dieses Morgens in denOhren. Von dem Tag an, sagt Rita Timm, „dachte ich immernachts, wenn die Hunde bellten, dass jetzt wieder einer versuchtzu fliehen“. Ob sie die Flucht Meyers nicht nur hörten, sondernauch durch das Fenster beobachteten, vermag heute keine derFrauen zu sagen.
DENN AUCH DER GRÖSSTE SCHRECKEN NUTZT SICH AB, wenn er an-hält. „Wir haben die Mauer irgendwann so hingenommen“, sagtChristelMauser. Es war in den erstenMauerjahren, als sie in einerBaramKottbusserTorübereinTischtelefoneinenMannzumTan-zen aufforderte. Sie gründete eine Familie, schob mit ihrer neuenFreundinRita denKinderwagen anderMauer entlang und sah sieüber die Jahre immer bunter werden von Graffiti. Sie wechseltehäufig den Job, nähteKinderkleidung,HüteoderKostüme.„Klar stutztendieLeute,wenn icherzählte,wo ichwohne“, sagt
Rita Timm und äfft dieVerwunderten nach: „Dann fallen die Rus-sen ja als erstes bei euch ein,wenn sie angreifen!“ Sie lacht.„Als obdiedannnicht ganzWest-Berlin eingenommenhätten.“RitaTimmglaubt nicht, dass sie den Kalten Krieg imAngesicht
der Mauer deutlicher spürte als andere. „Alle fühlten sich isoliert,und alle hatten Sehnsucht nach dem Osten, nach den schönenSeen in Grünau und den Menschen, die ja auch Berliner waren.“Hoffnung auf ein Ende, fügt Christel Mauser hinzu, hatten auchalle gleichermaßen:„Nämlichnicht indiesemLeben!“Dochdann, plötzlich: vorbei. Einfach so.„Ichklebte vordemFernseher“, sagtChristelMauser.Vor ihrem
Fensterpassierte erstmalnichts, dieMenschendrängtensicheheran denGrenzübergängen. RitaTimmglaubt, amAbend des 9. No-vembers einfach insBett gegangen zu sein.„AmnächstenTag?Na,da sindwir dann arbeiten gegangen“, sagt sie. Ein zweitesMal be-förderte die Geschichte sie über Nacht in ein neues Zeitalter. Undein zweitesMalwurde ihr das erst viel später so richtig bewusst.„Wir haben zwar diese unbändige Freude in der Stadt gespürt“,
erzählt sie. „Jeder hätte jeden umarmen können. Als wir zu einemCousin nach Potsdam gefahren sind, schlugen uns die Menschenauf derGlienicker Brücke aufs Autodach.“Doch für sie selbst habesicheigentlichnichtsgeändert.„NurderGestankderBussehatauf-gehört, weil Reiseveranstalter keine Touristenmehr an der Mauerentlangchauffierten.“Während die Mauer anderswo mit großer Geste eingerissen
wurde, beobachteten die Frauen, wie sie vor ihrem Haus einfachverschwand. „Erst kamen die Mauerspechte, dann fehlte hier einbisschen, dann dort.“ Den Vorschlag, in der StallschreiberstraßeeinStückalsDenkmal stehenzu lassen, verfluchtendieNachbarn.„Dashässliche graueDing sollteweg –undzwar ganz.“1990gingRitaTimminFrührente,nachdemsie42 Jahre lang je-
denMorgenmit ihremMann in dieselbe Schreibmaschinenfirmagefahren war. Die beiden reisten mit Kreuzfahrtschiffen um dieWelt, sahen Spitzbergen, Vietnam und Kuba. Gezielt in RichtungOsten fuhren sie, nun da das ging, aber nie. Auch die Freundes-kreisederFrauenändertensichkaum.„EinmalaßenwirmitneuenKollegenmeinesMannes aus demOsten zu Abend“, erinnert sichChristelMauser.Dochdabei blieb es auch.Vor ihremFenstererobertedieNaturdenMauerstreifenzurück.
Die Brache in der Stallschreiberstraße überlebte den Ansturm derInvestoren auf die geeinte Stadt länger als andere Grundstücke.Erst im Jahr 2014 bot der Bund die Fläche zum Kauf an, heutebauenKränehierEigentumswohnungen.„Manchmal“,sagtChris-tel Mauser, „wünschte ich, wir hätten doch ein Stück stehenlas-sen.“ Denn die Erinnerungen verblassen. Fotos – und das ist wohlbezeichnend fürdieSelbstverständlichkeit,mitderRitaTimmundChristel Mauser hier seit sechzig Jahre leben – hat keine der bei-den Frauen aufbewahrt.
„EinesMorgens hörtenwir Krach. Unten standen
Bauarbeiter, vonVolkspolizistenbewacht, und türmten Asphaltund Steine zu Barrikaden auf.“
Rita Timm
DVorweg: Das ist eigentlich keine Fragenachder Liebe.Mitmeiner Frauversteheichmich bestens.Wir haben zwei Kinderund wollen gern ein drittes. Aber einBlick indieWohnungsanzeigen sagtuns:Das könnenwir uns nicht leisten.
André, 39
Wer von der Liebe spricht, darf vomWohnungsmarkt nicht schwei-
gen.Wir erwarten gerade unser drittes
Kind. Die Reaktionen der Freunde undBekannten sind beim dritten Kinddeutlich verhaltener als beim ersten –sie gleichen eher gut gemeinten Bei-leidsbekundungen. Nun suchen wiralso eine größere Wohnung. In Prenz-lauer Berg werden „modern und stylishmöblierte Apartments nahe Kastanien-allee“ für 3900 Euro imMonat angebo-ten. Die Anbieter der 125 qm verspre-chen: „Sie genießen Lebensqualität aufhöchstem Niveau.“Was bestimmt rich-tig ist, es sei denn, man möchte ab undan auch etwas essen.Der durchschnittliche Berliner ver-
dient etwas mehr als 3000 Euro Brutto,er müsste sich also nur 900 Euro aus-denken, und schon könnte er eine Le-bensqualität genießen wie ein Mensch,der Platz hat.Wenn dann auch noch dieKinder aufhören zuwachsen, steht demhöchstenNiveau kaumnoch etwas ent-gegen, wenn es einem gelingt, keineSteuern mehr zu bezahlen. Eine Alter-native ist die Eigentumswohnung. Da-für müssen aber in der Regel nur einoder zwei Erbtanten sterben, die Elternihr Leben lang gearbeitet und nur einKind gezeugt haben – oder aber, das isteine zu selten in Erwägung gezogeneAlternative: Man bietet per Kleinan-zeige seinen Körper einem Scheich an.Es gibt nun verschiedene Möglich-
keiten: 1. Man wartet mit der Familien-gründung, bis der Berliner Senat einepolitische Grundlage geschaffen hat,dass Familien inBerlin lebenkönnen. 2.Man lebt enger. 3. Man wird Fußballer,Investmentbanker oderMinister.Im Jahr 28 nach der Wiedervereini-
gung erlebt Berlin, was es heißt, einewestliche Metropole zu sein. Der Le-bensmittelpunkt wird zum Spekulati-onsobjekt. Als Bonus darf man sich an-hören, London sei ja viel teurer.Nach oben gibt es keine Grenzen.
Ein Zimmer im „Vintage Style“ mit In-ternet (!) kostet 1098 Euro. Ich lebe lie-ber Favela-Style. Der Wohnungsmarktist der Tod, Kinder aber sind das Leben.Die rationale Handlung ist die Sterilisa-tion, die richtige: Makler auslachen.Man kann enger wohnen (eine Be-
kannte aus London wohnt auf 7 Qua-dratmetern), aber man kann selbst aus300 Quadratmetern kein Kind basteln.Trauen Sie sich: Schaffen Sie einenWert, den kein Scheich bezahlen kann.
Sollenwir unsein drittes Kindleisten?
BLZ/ANDREASLABES
Die Liebe stellt Sie vor schwierige Fragen?Malte Welding gibt Ihnen eine Antwort.Schreiben Sie an: [email protected]
DAS GROSSE, BREITE BETT IST UNGEMACHT. DieseLandschaft aus leicht zerwühltenDecken undKissen siehturgemütlich aus. Ein Stillleben in klaren Pastellfarben. Aufeinem Stuhl stapeln sich zwei Büchertürme, mitten imBett liegt ein philosophisches Wörterbuch aus den 20er-Jahren. Stephan Krawczyk springt ins Bett, greift es sichund zeigt, was er in der Nacht gelesen hat. „Es ging um Ei-telkeit“, sagt er.„Der Begriff der Eitelkeit kommt vonLeere.Interessant, oder? Das trifft unsere Zeit ziemlich genau.Die Welt wird immer eitler, immer leerer. Alle sehen nurnoch sich selbst, fotografieren nur noch sich selbst. Allesdreht sich nur um Äußerlichkeiten, Nichtigkeiten und umdieses verfluchteGeld.Der Inhalt aber“, sagt er,„der Inhaltwird immer unwichtiger.“Stephan Krawczyk kann es nicht lassen: das Kritisieren,
das Nachdenken, das Suchen nach dem Sinn. Eine Weilelang steht erwie erstarrt da und schaut auf denRückendesalten Buches, dann legt er es wieder neben sein Kopfkis-sen. Dieses Zimmer ist so etwas wie der Mittelpunkt seinerWelt: eineWandvollerBücher, einpaarGitarrenuntermBett,aufdemSchreibtischeinLaptop, einMikrofon, Lautsprecherund ein bisschen moderne Technik. DiesesZimmer ist sein Studio als Liedermacher, seineSchreibstube als Schriftsteller – sein Arbeits-platz, seinKampfplatz für dieKultur.Der62-Jährigewohnt inNeukölln–dort,wo
esnochaussiehtwieKreuzberg früher:Nurwe-nige dicke Angeber-Autos kreuzen durch denKiez, und es wird mehr Türkisch geredet alsDeutsch.FürKrawczykwarderWegbishierherein ziemlich weiter. Obwohl dieWohnung nursieben Kilometer entfernt ist von dem Ort, andemer am17. Januar 1988 verhaftetwurde.
DAMALS STIEG ER ZU EINER BERÜHMTHEIT AUFund wurde eine Spitzenmeldung in denWest-Nachrichten. Es waren andere Zeiten:Die Choriner Straße, in der er damalswohnte, befand sich noch in einem anderenStaat – und die Mauer zwischen Berlin undBerlin sollte nach demWillen der DDR-Füh-rung noch Ewigkeiten stehen.Doch an jenem legendären Januartag 1988
machten sich dutzende renitente Oppositio-nelleundAusreisewilligeauf,umdenAlltagdesersten sozialistischen Staates auf deutschemBoden gehörig zu stören: Mit selbstgemaltenPlakaten wollten sie zur traditionellen Lieb-knecht-Luxemburg-Demonstration, bei derdie SED-Führer – die sich als Erben der beidenRevolutionäre sahen – dasVolk an sich vorbei-ziehen ließen.Stasi-Leute nahmen die meisten Protestie-
rer fest, bevor die ihre Transparente entrollenkonnten. Am berühmtesten wurde das Plakatmit dem Luxemburg-Satz: „Freiheit ist immerdie Freiheit derAndersdenkenden.“Krawczykkamnur250MeterausdemHaus,
bis er verhaftet wurde. Er hatte als Liederma-cher 1981 denHauptpreis beimChansonwett-bewerb der DDR gewonnen. Ganz jung war erin die SED eingetreten, um im Lande etwas zuverändern. Doch als er die Realität sah, trat erwieder aus und schrieb Texte, die der Zensurnicht gefielen.„Mir liegt es nunmal nicht, zwi-schen den Zeilen zu schreiben“, sagt er. „UndichhabekeineLust zu lügen.“ Lieberprovozie-ren, als fabulieren.Ab 1985 durfte der soeben noch vom Staat
gelobte Künstler keine Konzertemehr geben –Begründung: Er verfüge weder über morali-schenochkünstlerischeFähigkeiten.Trotz des Verbots trat er im Schutz der Kir-
chen auf, doch irgendwann trauten sich dasauch die Pfarrer nicht mehr, denn sie undKrawczyk mussten für jedes Konzert jeweils1000 Mark Strafe zahlen. Also schrieb er aufseinPlakat:„GegenBerufsverbot inderDDR.“„Vielleicht war das naiv“, sagt er, als er sich an den Kü-
chentischseinerkleinenschönenWohnungsetzt, indereralsalleinerziehenderVater mit seinem 13 Jahre alten Sohn lebt.„Aber ich wollte damals nicht nur im Kämmerlein sitzen,wolle nicht einer dieserDissidenten sein, die nur nochWest-Journalisten empfangen. Ich bin Künstler. Ich wollte wiederauf die Bühne.“ Nach der Festnahme folgten 16 Tage Stasi-Haft. Er wurde vor die Alternative gestellt: entweder zwölfJahreKnast inderDDRoder sofortigeAusreise.Die Oppositionellen wollten den Staat nicht stürzen,
schon gar nicht kamen sie auf die Idee, die Vereinigung mitWestdeutschland zu fordern. Sie wollten einen demokrati-schen Sozialismus. Doch sie hatte keine Chance, denn auchdie Diktatur des Proletariats in der DDR war einem klassi-schen Freund-Feind-Schema verhaftet. Alles war schwarz-weiß, Graustufen gab es nicht. Die Losung lautete schlicht:Wernicht für uns ist, ist gegenuns.„Wir waren nicht zu Märtyrern geboren“, sagt Krawczyk.
Seine damalige Frau, die Theaterregisseurin Freya Klier, saß
Dannerzählt er, dassaucher imWesten langeein„gelern-ter DDR-Bürger“ blieb. „Ich war geprägt von dieser ideologi-schen Erziehung, aus dieserWelt unbedingt einen besserenOrt machen zu müssen.“ Also gründete er imWesten gleichnach der Abschiebung eine Bürgerinitiative und kämpfte fürdas Verbot von Treibhausgasen. „Ein Dreivierteljahr langmachte ich sehr intensive Erfahrungen mit der Demokratieundwardannziemlich ernüchtert.“ErbliebIdealist,einEigenbrötler.Heute lebteerganzohne
RadioundFernseher, ihm reichendieMenschen vor derTür.Wichtig sind ihm vor allem die Gedanken in seinemKopf, erist soetwaswieeinAlleindenker.ÜberdieJahrewurdeerzumSchriftsteller, und seine Bücherwie„Das irdischeKind“wur-denhochgelobt.DasZDF-Mittagsmagazin kürte denRoman„DerNarr“ 2003 sogar zumbestenBuchdes Jahres. Für einenBestseller reichte es jedochnie.Wie bei den meisten Leuten wirkt einiges im Leben des
Stephan Krawczykwidersprüchlich. Einerseits bezeichnet erdieLinksparteiheuteals„FortsetzungderLügemitdemokra-tischenMitteln“, andererseits trat er 1994 beiWahlveranstal-tungen der PDS auf – aber nur für den damaligenDirektkan-
didaten Stefan Heym, den große DDR-Schrift-steller undKritiker desBeton-Sozialismus.Krawczyk taugte auch nicht als Kronzeuge
des heißen Herbstes 89, denn er nannte diefriedliche Revolution einen„Konsum-Putsch“.Er erzählt, dass er damit bei vielen Ossis undauch bei Talkshows in Ungnade fiel. „Ich warnun mal schon eineWeile imWesten. Mir warklar, worauf es hinausläuft. Es gab eben einenErfahrungsunterschied zwischenmir und denDDR-Bürgern.“ Deshalb konnte er sich auchnicht an denDebatten über einenDrittenWeginderDDRbeteiligen.Heute fühle sichKrawczykwiedervon Ideo-
logien umstellt und von Leuten, die die Weltunbedingt nach ihren Ideen umgestalten wol-len – notfalls mit Zwang. Das ständige Rechts-links-Denken bezeichnet er als furchtbar undsagt: „Man muss sich von einer Ideologie erstwirklichbefreit haben,umnicht für anderean-fällig zu sein. Und ich musste erst 62 Jahre altwerden,umzubegreifen,dass ichzukeinerBe-wegungdazugehöre.“Er trinkt sein Wasserglas leer, atmet durch
und wird ruhig. „Es hat keinen Sinn, zu ver-zweifeln. Man lebt ja nur einmal auf dieserDreckswelt – und man darf das Wesentlichedoch nicht aus dem Blick verlieren: die eigeneLebensfreude.“ Er lächelt, steht auf und gehtrüber in seinZimmer, in seineWelt.
IN ÖFFENTLICHEN DEBATTEN wirkt Krawczykauf manche schroff oder gar überheblich,weil er eine klareMeinung hat, die er einfachin den Raum stellt und dort stehen lässt. Ernimmt keine Rücksicht auf die üblichen Ge-pflogenheiten. Beim Singen klingt seineStimme oft brüchig, bleibt aber meist hoch-deutsch. Doch wenn er von seinen Liedernerzählt, von seiner Kunst oder vomneuenAl-bum, das im März erscheint und das „DerMensch ist gut“ heißt, dann wird er ganz lie-bevoll im Ton – und dann ist klar zu hören,dass er ein gebürtiger Thüringer ist.AmComputer spielt er ein Lied vor, das er
für einen Kurden aus seinem Haus kompo-niert hat, über dessen Onkel. „Es ist eine Le-bensgeschichte, die mich berührt hat“, sagter. Also hat er ein Lied draus gemacht, unddieses Lied will er demKurden schenken.Ihm geht es ums kleine Glück. „Die Sum-
mierung des privaten Glücks der Menschenmacht das gesellschaftliche Glück aus“, sagter und erzählt, dass er sich geadelt fühle,wenn er auf der Straße jemandem begegnet,der ihm ein strahlendes Lächeln schenkt.
„Wir aber hetzen in dieser vom Geld durchorganisiertenWelt ständig aneinander vorbei.Wir leben völlig unter un-seremNiveau und verpassen dieMomente des Glücks.“Geld hat er kaum, fährt ein uraltes Auto und bezeichnet
sich offen als armer Künstler. „Aber ich achte darauf, dassmein Sohn es nichtmerkt“, sagt er. Er gibt Konzerte,machtLesungenundauchmalTheater, tritt fürpolitischeStiftun-gen auf und lebt halbwegs davon. Besonders gern geht erin Schulen. „Ich hab schnell einen Draht“, sagt er und er-zählt von einem Auftritt im Brandenburgischen, als in derAula dort ein offensichtlich hyperaktiver Junge ständig inder ersten Reihe rumhampelte. „Aber kaum hatte ich dieerste Zeile gesungen, war Ruhe. Eine Stunde lang. Die Leh-rerin hatmir dann gesagt, dass sie das nochnie erlebt hat.“Aber solche Einladungen kommen selten. „Als Künstler
geht esmir nicht darum,mich auf der Bühne inderMacht-position zu aalen, vor einer großen Gruppe zu spielen“,sagt er. „Es geht darum, es so zu tun, dass die Leute hinter-her schöner sind. Manchmal kommt jemand zu mir undsagt: Das war fürmich der schönste Abend seit Jahren.“
ebenfalls inHaft.Diebeidenentschieden sich, indenWestenzugehen.DortwarKrawczyknunderneueStarderDDR-Op-position, galt als zweiterWolf Biermann, der es sogar auf dasTitelbild des Spiegel schaffte.Für die DDR-Führung war er nun endgültig der Staats-
feindNummer eins. Aber für dieDDR-BürgerwardiebislangrechtunbekannteOppositionnunmiteinenNamenverbun-den. Seinem Namen. Krawczyk wurde damit auch zu einertragischen Figur: Einerseits war er nun einer der berühmtes-ten Künstler, weil jeder seinen Name aus demWest-Fernse-hen kannte, aber erwar auch einer der unbekanntesten,weilkaum jemandeines seiner Lieder gehört hatte.Heute kann sich der einstige Staatsfeind darüber aufre-
gen,dasser–derSohneinesBergmannsundeinerPostbotin,der immer nur ein Künstler sein wollte – meist darauf redu-ziert wird, früher ein DDR-Regimekritiker gewesen zu sein.„ImmerdiesePolitisierung“,sagterundwirdfastungehalten,als erWasser nachschenkt. „Die ganzeWelt wird permanentpolitisiert undmanipuliert.Überall lauerndiese Ideologien –unddieKunst fällt hinten runter.“
Sein Kiez: Heute wohnt der Liedermacher und Schriftsteller in Neukölln –dort, wo es noch so aussieht wie Kreuzberg früher.
Blümi aus KreuzbergB lümi war das Kindermädchen meiner
Mutter und meiner Tante. Eigentlichhieß sie ErnaBlumental. Siewohnte in
einer Souterrainwohnung in Kreuzberg undhattebereits inden20ernals jungesMädchenim Haushalt der Streisands angefangen, zu-nächst alsWaschfrau, später alsHaushälterin.1935 hatte Blümi kündigen müssen, weil
nachdenNürnbergerGesetzen„Judenweibli-che Hausangestellte deutschen oder artver-wandtenBlutesunter45Jahrennicht in ihremHaushalt beschäftigen“durften.Gleich nach Kriegsende stand Blümi wie-
der bei Streisands auf derMatte. In den 50ernfuhr sie jeden Tag von Kreuzberg nach Karls-horst um für„Krümel undKnopsi“ zu sorgen,meine Mutter und ihre Schwester. Die Mäd-chenwuchsenheranundbrauchtenkeinKin-dermädchenmehr.Nun fuhrensie einmaldieWoche von Karlshorst nach Kreuzberg, umBlümi zu besuchen. Dann gab es Kartoffelnmit Butter undSalz.Am Sonntag, den 13. August 1961, hatten
dieMädcheneigentlich auch zuBlümi fahrensollen. Aber Knopsi lag mit Mumps im Bett,
undKrümelwar zu klein, umallein zu fahren.Unddann klingelte Esther ausKnopsis Klasseund sagte: „Habta schon jehört? DieMauer iszu!“ Knopsi war völlig verzweifelt. Sie dachte,es wäre ihre Schuld. Sie dachte, wenn sie nurganz schnell gesund würde, wäre die Mauervielleichtwiederweg.Im Nachlass meiner Großmutter habe ich
einen Brief von Blümi gefunden, der einemschier dasHerzbrechenmöchte, geschriebenimWinter 1962/63. Nicht nur ihre Ziehenkel-kinderwarenhinterderMauer,auchihrSohn,der in Sachsen lebte.„Meine liebeFrauHeiden!
Auch Ihnen will ich sehr lieb danken für dielieben Wünsche und die schönen warmenHandschuhe. Bei der Kälte tun sie mir guteDiensteundwärmenauch sehr schön...Nunbin ich 83 Jahre alt gewordenundoft-
mals bin ich doch so müde, möchte sterben,aber trotzdem möchte ich doch alle meine 3Karlshorsternocheinmalwiedersehen.Heutebin ich aber doch wieder sehr traurig undglaube nicht, das ich es erlebe, ich bin zu altgeworden, habe keine Zeit mehr zu warten.
Lieb ist es von Ihnen wie Sie anmich denkenund die Herzen der Kinder lenken die Blüminicht zu vergessen...Strengen Sie sich nur nicht zu sehr an,
schonen Sie sich für unsere beiden Mädelsdenn besonders Mädels brauchen doch be-sonders die LiebederMutter.VonmeinemSohnbekomme ich regelmä-
ßigNachricht,er ist trotzderKälteganzzufrie-den, blos die Trennung lastet auch auf seinGemüt.Alle JahrekamerzumeinemGeburts-tagzumirundnunwareszweimalnichtmög-lich. Ja wenn ich jünger wäre, brauchte mannicht drüber nachzudenken. So aber mussmandochwissen,dass jederTagden ichnocherlebe einGeschenk ist.Ach nun muss ich aber aufhören, denn
wennman dran denkt wirdman immer trau-riger undmankannnichts dranändern.Herzlich grüßt Sie in alterTreueIhreBlümi“Begegnet sind sich Blümi und die Karls-
horster danach nur noch ein paar Mal. Siestarb ganz alleine. Keiner von den StreisandsimOstendurfte zurBeerdigung.
B E R L I N E R E N S E M B L E
Leben & Lassen: 1961 1989 2018B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 2 3 * ·· ·······················································································································································································································································································
LIEBESFRAGENMALTE WELDING ANTWORTET
BERLINERZEITUNG/PAULUSPONIZAK
Stephan Krawczykwar der bekanntesteOppositionelle in der Endphase der DDR.
Ein Kritiker der Verhältnisseist er auch heute noch
DerAlleindenker
V O N J E N S B L A N K E N N A G E L
V O N L E A S T R E I S A N D
H2 4 B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 2 5 *
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Magazin: 1961 1989 2018Schießerei im S-BahnhofDie Grenze war Alltag, aber auch Schauplatzspektakulärer Ereignisse – wie am 27.Mai1983. EinVorfall wie im Krimi: EinMann, deraus der DDR flüchtenwill, kapert eine S-Bahnund nimmt die Fahrerin als Geisel. Es istWolf-gang K. aus dem Erzgebirge, 24 Jahre alt, Bei-fahrer bei derMüllabfuhr. Er trinkt sichMutan, bevor ermit einem Luftdruckgewehr und400 Schuss amAlexanderplatz in die S-Bahnsteigt. Als der Zug den Endbahnhof Friedrich-straße erreicht, dringt K. in den Führerstandein und bedroht die S-Bahnerin Simona A.: indenWesten! Aus dem Seitenfenster zielt er aufSoldaten. Alarmwird ausgelöst. SpezialistenderPasskontrolleinheit laufenaufdenWagen-dächern nach vorn. Leutnant Siegfried K. zer-schlägt die Frontscheibe und schießt.Wolf-gang K. wird festgenommen.Was aus ihmwird, steht nicht in der Akte. Übrigens:VomGleis 6 hätte die S-Bahn nicht in denWestenfahren können. Bis 1990 endet die S-Bahn-trasse aus demOsten an einem Prellbock.
Rathaus Steglitz
Hermannstr.
Rudow
Lichtenberg
Wannsee
MachnowerSchleuse
Düppel
Zehlendorf
Dresdner BahnBetriebsaufnahme 1875Einstellung 1952* (Eisenbahn),August 1961* (S-Bahn)
Rathaus Steglitz
TELTOW-FLÄMING
Teltow
Südkreuz
Blankenfelde
Hermannstr.
Rudow
FlughafenBerlin Brandenburg(geplant ab 2020)
Schöneweide
Ostkreuz
Alexanderplatz
Friedrich-str.
Erkner
Ahrensfelde
Lichtenberg
MÄRKISCH-ODERLAND
Spandau
Zoologischer Garten
Falkensee
Nauen
Albrechtshof
Staaken
Johannesstift
Straßenbahnlinie 120Betriebsaufnahme 1929Einstellung 1945
S-Bahn nach FalkenseeBetriebsaufnahme 1951Einstellung August 1961*
Hauptbahnhof
Wilhelmsruh
Gesundbrunnen
Schönwalde
Oranienburg
Bernau
Niederbarnimer Eisenbahn(Heidekrautbahn)Betriebsaufnahme 1901Einstellung August 1961*/1983
NordbahnBetriebsaufnahme 1877Einstellung Mai 1952(Eisenbahn)
S-BahnBeriebsaufnahme 1951Einstellung August 1961
BARNIM
Velten(Mark)
S-Bahn nach VeltenBetriebsaufnahme 1927Einstellung August 1961*/1983
Hennigsdorf
Nieder Neuendorf
Birkenwerder
Mühlen-beck
Karow
Schildow
Bötzow
OBERHAVEL
StammbahnBetriebsaufnahme 1838Einstellung 1945*
HAVELLAND
(Wieder-) Inbetriebnahme geplant oder in der Diskussionfrühere Verbindungen, Wiederinbetriebnahme nicht absehbar
Regionalbahn Straßenbahn U-BahnS-Bahn
* grenzüberschreitender Verkehr
Rangsdorf
Mittenwalde
Neukölln-MittenwalderEisenbahnBetriebsaufnahme 1900Einstellung 1948*
KönigsWusterhausen
ODER-SPREE
DAHME-SPREEWALD
Basdorf
Stahnsdorf
Griebnitzsee
Potsdam Hbf
POTSDAM-MITTELMARK
WEST
BERL IN
OST
B L Z / K Ü H L , G A L A N T Y
S-BahnBeriebsaufnahme 1940Einstellung August 1961
FriedhofsbahnS-Bahn-Betrieb ab 1928Einstellung August 1961
Osthavelländische EisenbahnBetriebsaufnahme 1909Einstellung 1950*
Bahnverbindungen, die es nicht mehr gibt
DieLücke in Berlin EinstwardasSchienennetzBerlins ganzer Stolz. 28 Jahrewares inOstundWest getrennt.NachderWendewurdenvieleRissegeflickt.Dochbisheute liegenGleisebrach,wächstGras,wo längstZüge rollen sollten. V O N P E T E R N E U M A N N (T E X T ) U N D I S A B E L L A G A L A N T Y (G R A F I K )
Lange Zeit fehlte Geld –und der politischeWille.
DenPolitikernwarendieBergleutein der Lausitz wichtiger als
die vielen Pendler.
Kaum jemand hätte nachdemMauerfall gedacht, dass esso lange dauern wird, die Lückenim BerlinerVerkehrsnetzwieder zu schließen.
Der Bahnhof Friedrichstraße:Wo die S-Bahn steht, endete der Fluchtversuch.
Feuerfalle U-Bahn-TunnelImNord-Süd-Tunnel fuhren S-Bahnen unterBerlin, Hauptstadt der DDR, hindurch. Auchdie Züge derWest-Berliner U-Bahn-Linien U6undU8 rollten auf unterirdischenTransitstre-cken durch denOsten. Damit die BVG dieTunneltrassen nutzen durfte, musste der Se-nat der DDRGeld zahlen – für 1976 waren eszumBeispiel 3,85 MillionenMark (umgerech-net zweiMillionenEuro).DochdieTunnelwa-ren schlecht in Schuss, und sie wären bei ei-nem Feuer zu Risikobereichen geworden. Am26. April 1988 schriebVerkehrsminister OttoArndt an Politbüromitglied GünterMittag,dass „Maßnahmen zur Erhöhung des Kata-strophen- undHavarieschutzes erforderlichsind“. 17 Notausstiege seien nicht nutzbar,weil sie unbrauchbar gemacht wurden, umFluchten zu verhindern.Vier U-Bahnhöfehätten nur„sehr schmale Zugangsstellen, imKatastrophenfall ist die Durchführung vonRettungsmaßnahmen stark eingeschränkt“.
PA/REINHARDKAUFHOLD
Per Anhalter in denWestenAuch ein andererVorfall blieb lange unbe-kannt – in diesem Fall, weil dieWest-Berlinerkeine Nachahmer wollten.Wieder ist es eineFluchtgeschichte, diesmal abermit HappyEnd.Hauptperson istDieterW., Stellwerksme-chaniker bei den Ost-BerlinerVerkehrsbetrie-ben BVB. Der 28-Jährige kennt sich imUnter-grund aus und nutzt seinWissen am 8.März1980. Unbemerkt führt er seinen Cousin, des-sen Frau und Sohn in denTunnel unter derWaisenstraße inMitte – eine selten genutzteTrasse zwischen der heutigenU5 undU8. IneinerWehrkammer unter der Spree bleibt dieFamilie zurück. Allein läuftW. zurückundzumU-Bahnhof Jannowitzbrücke, den dieWest-Berliner Bahnen ohneHalt durchfahren. Ermüsse ein Signal reparieren, sagt er den Sol-daten. Stattdessenholt er dieFamilieundwar-tetmit ihr amGleis.Mit einer SignallampehältW. eineU8 an.DieVier ducken sich imFührer-stand. Kurz darauf sind sie imWesten.
Als der Westen durch den Osten fuhr:DDR-Soldaten im S-Bahnhof Potsdamer Platz.
Schauplatz einer Flucht: ein BVGer an derEinmündung des Waisentunnels in die U8.
JOCHENMOLL
des Lokführers Harry Deterling, der am 5. Dezember 1961 mitseinem Personenzug aus Oranienburg nach Spandau durch-bricht. Kurz darauf wird die Strecke bei Albrechtshof gekappt.Hans Leister setzt seineTrassenwanderung vor knapp 28 Jah-
ren in Gedanken fort. „Das Einfahrsignal stand noch imWes-ten“, erinnert er sich. „Doch der Bahnhof Griebnitzsee lag imOsten.“ Zu Mauerzeiten war die Anlage Grenzbahnhof undGrenzübergang. Züge von und nachWest-Berlin wurden kon-trolliert, Transportpolizisten und Stasileute stiegen ein undaus. „1990 war dort fast alles noch so wie zuDDR-Zeiten“, sagtLeister. Auch die sieben Schutzweichen gab es noch. Hätte einLokführer versucht, ungenehmigt durchzubrechen – der Zugwäre auf kurze Gleisstücke gelenkt worden und dort entgleist.
Einige Monate nach Leisters Spaziergang kamen Bau-trupps. Das Idyll verschwand, ein neues Gleis wurdegelegt. Bereits am1. April 1992 fuhr die S-BahnwiederüberWannsee hinaus nach Potsdam. „Ich weiß noch,
wie ich die Bauleute fragte: Dürft ihr das überhaupt? Sie ant-worteten: Na klar!“ Lange Planungsverfahren nach heutigemStandard gab es nicht, es wurde gebaut, in Rekordzeit. DieFahrgäste profitierten von der Euphorie der Nachwendezeit.DerU-Bahnhof Jannowitzbrückemachte am11. November
1989 den Anfang. Zwei Tage nach der ersten Grenzöffnunghängten BVG-Mitarbeiter selbst gemalte Pappschilder mit„Paracelsus-Bad“ und „Leinestraße“ an die 1961 erloschenenAnzeigetafeln. Wo kurz zuvor DDR-Grenzer aufpassten, dasskeiner ein- oder ausstieg, hielt jetzt die U8. Bald war auch dieStadtbahn,dieOst-West-StreckeinderInnenstadt,wiederdurch-gängig befahrbar. Nachdemüber Nacht Gleise um- und Prellbö-ckeabgebautwordenwaren, rolltedieS-Bahnvom2. Juli 1990anim Bahnhof Friedrichstraße wieder auf direktemWeg von Ost-nachWest-Berlin, wie vor dem 13. August 1961.„Überall ging es voran“, sagt Leister.Damals hätte er sichnie träumen lassen, dass zumBeispiel die Dresdener Bahn2018 noch nicht wieder in Betrieb ist. Doch so ist es. Erstvor kurzem begann der Neubau der Strecke im BerlinerSüden, auf der auch der Flughafenexpress zumBER ver-kehren wird – aber erst 2025, wenn alles klappt. Streitmit Anwohnern, die Lärm befürchten, Umplanungenund einmit 18 Jahren rekordverdächtig langesGeneh-migungsverfahren ließen das Projekt dahindümpeln.Die Euphorie nach der Wiedervereinigung
schwand, Hemdsärmeligkeit, die unkonventionelleProblemlösungen ermöglichte, wich dem bundes-deutschen Planungs- und Ausschreibungsrecht. Fi-nanzierungsprobleme rückten indenVordergrund,vor allem in Brandenburg. Dort hieß es auch:Wirdes für den Zugbetrieb genug Geld geben? Aller-dings wurden in Brandenburg auch die knappenZuschüssedesBundes,mit denendie vor allem fürPendler wichtigen Regionalzugfahrten finanziertwerden sollen, zumTeil zweckentfremdet.Je länger der Mauerfall zurücklag, desto lang-
samer gingen Projekte voran. Erst am 17. Septem-ber 2001 war in Berlin die einstige „Strecke ohneEnde“ wieder vollständig, der S-Bahn-Ring wie-der geschlossen. Argwöhnisch registrierten Bahn-experten, allen voran der Berliner Fahrgastver-band IGEB, dass das Straßennetz viel schnellerwieder zusammengefügt wurde. Fast überall kön-nen Autos heute wieder so fahren wie vor der Tei-lung – von der Bergstraße inMitte abgesehen. Dassdie Gedenkstätte Berliner Mauer auf dem altenGrenzstreifen Autofahrer zu Umwegen zwingt, lässtsich verschmerzen.Viele sind dort nicht unterwegs.
Im Schienennetz klaffen dagegen mehrere Lü-cken – und die Auswirkungen sind gravierend.„Bei der Bahn trennt die Mauer immer noch“,bekräftigt Hans Leister, der nun auch im Fahr-
gastverband Pro Bahn aktiv ist. Knapp drei Jahrzehntenach der Grenzöffnung fährt die S-Bahn noch nicht wie-der zwischen Spandau und Falkensee. Reisende müssensich in überfüllten Regionalzügen drängen. Ebenso istnicht absehbar, ob jemals wieder S-Bahnen nachVelten undRangsdorf rollen. Auch dort sind die Regionalzüge oft voll.Die Bahnlinien vonNeukölln nachMittenwalde, von Span-
daunachBötzowsind schon fast vergessen.DieNordbahn, aufder einst Schnellzüge nach Oranienburg und von dort weiteran dieOstsee fuhren, wird nicht einmalmehr auf Prüflisten er-wähnt. InWilhelmsruh konnte man in die Heidekrautbahn inRichtung Basdorf undWandlitz umsteigen, bis der MauerbauauchdieseVerbindungkappte.„Auchdort tut sichnichts“, sagtLeister. Zwar liegt die Genehmigung für dieWiederherstellungderVerbindung vor, doch ein Startschuss für den Bau ist nichtabsehbar. Wenn nichts geschieht, wird 2021 der Planfeststel-lungsbeschluss verfallen. Die S-Bahnlinie von Wannsee nachStahnsdorf ist imWald kaumnoch zu erkennen. Unweit davonverfällt die traditionsreiche Stammbahn zwischenBerlin, Zeh-lendorf und Potsdam, die in diesem Jahr 180 Jahre alt wird.Lange Zeit fehlte Geld – und der politischeWille. „Die Ver-
antwortlichen inBerlinundBrandenburghabendiesesThemavernachlässigt“, sagt Leister. „Manchen Politikern waren einpaar Tausend Bergleute in der Lausitz wichtiger als die inzwi-schen mehr als 200 000 Brandenburger, die nach Berlin pen-deln.“ Inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt – notgedrun-gen, weil die Region wächst. Nun untersuchen Berlin, Bran-denburg und Bahn gemeinsam, welche Verbindungen wiederhergestellt werden müssen. Auf der Prüfliste für die Zeit bis2030 stehen die Stamm- und Heidekrautbahn, auch Velten,Falkensee – Nauen und Rangsdorf. „Vor ein paar Jahren wärees undenkbar gewesen, dasswir eine solcheVereinbarung tref-fen“, sagt Staatssekretär Jens-Holger Kirchner (Grüne). „Wirhaben verlernt, groß zu denken, die Ärmel hochzukrempelnund anzupacken.Wir kommen 15 bis 20 Jahre zu spät.“Wie lange wird die einstige Grenze noch trennen? Noch
lange, sagt Hans Leister. „Es geht zu langsam voran.“
HANS LEISTER KANN SICH NOCH GUT an seine Expeditionin denDschungel erinnern. „Ich sah alte Schienen, Schwellen,Schotter“, sagt er. Zwischen den Gleisen wuchsen Büsche undjungeBäume.Dochdie alte S-Bahn-Strecke vonBerlin inRich-tung Potsdam war noch gut erkennbar. „Sogar das Einfahrsig-nal von Griebnitzsee stand noch da“, sagt Leister. „Umranktvon Kletterpflanzen.“ Ein grünesTechnikidyll.Wo Vögel ungestört ihre Nester bauen konnten, war in der
Nacht zum 13. August 1961 zum letzten Mal ein S-Bahn-Zuggefahren.Doch inzwischenwar dieMauer gefallen, dieGrenzerund um West-Berlin durchlässig geworden. Veränderungenkündigten sich an.DasVerkehrsnetz, das durchdie Schließungder DDR-Grenze größtenteils getrennt worden war, sollte wie-der zusammengefügt werden. Hans Leister, heute 65, gehörtedamals zu denen, die dies vorbereiten sollten.„Ich war kurz zuvor hierher gezogen“, erzählt er. Leister,
Wirtschaftsingenieur aus München, war voller Tatendrang.Am 9. November 1990, genau ein Jahr nach der Öffnung derDDR-Grenze, hatte er inPotsdameineneueArbeitsstelle ange-treten: Als persönlicher Referent des damaligen Brandenbur-ger Finanzministers Klaus-Dieter Kühbacher (SPD) sollte erdaran mitarbeiten, das Bahnnetz zu entwickeln. Später wech-selte Leister zurDeutschenBahn,wurdeBeauftragter der Kon-zernleitung und Regionalbereichsleiter, ehe er zu privatenZugbetreibern ging. Heute arbeitet er als freier Berater.In all den Jahren erlebte Leister, was aus den schönen Plä-
nen wurde, die nach demMauerfall erarbeitet worden waren.28 Jahre später sagt er: „Die Mauer ist weg“, sagt er, „aber sietrennt immer noch. Damals hätte ich nicht gedacht, dass es solange dauern wird, die Lücken zu schließen.“ Bis heute gibt esalte Bahntrassen, die aussehen wie einst die stillgelegte S-Bahn-Strecke vonWannsee nach Griebnitzsee, wo sich Leisterdurch das Dickicht schlug. Immer noch wachsen dort jungeBäume, brüten Vögel, liegen rostige Gleise brach. An diesenOrten ist es tatsächlich so, als sei dieMauer noch da.
Es waren radikale Schnitte, mit denen die DDR inder Nacht zum 13. August 1961 das Verkehrs-netz trennte.Und sie kamen für fast alle Bürgervöllig unerwartet. In seinem Buch „Endsta-
tion Mauerbau“ beschreibt der Autor Manuel Jacob,was in jener lauen Sommernacht passierte.In derReichsbahndirektion inderWilhelm-Pieck-
Straße 142 (heute Torstraße) in Mitte hat man sichauf eine ruhige Nachtschicht eingestellt. Doch ge-gen Mitternacht erscheint plötzlich Direktionsprä-sident Otto Arndt in der Leitstelle, die den S-Bahn-Betrieb steuert. Er teilt den Mitarbeitern mit, dassderVerkehrmitWest-Berlin sofort eingestellt wird.Die Grenzschließung beginnt.Es geht Schlag auf Schlag. Im Bahnhof Fried-
richstraße, letzte Station im Ostsektor, öffnet derFahrdienstleiter wie befohlen um Mitternacht ei-nen Brief, der ihm kurz zuvor übergeben wurde.Überrascht liest er, dass keine S-Bahnmehr indenWesten fahrendarf, und legt dasAusfahrsignal aufHalt. Um 1 Uhr endet auch der S-Bahn-Verkehrvon Falkensee nach Spandau. Überall, wo Gleisedie Grenze queren, wird der Verkehr unterbro-chen. ImNord-Süd-Tunnel wird damit begonnen,Eingänge zuzumauern. Allerorten werden Strom-schienen abgebaut und Gleisstücke herausgesägt.Anfangs markieren Spanische Reiter und Sta-
cheldrahtsperren die Grenzlinie zwischen West-Berlin undBerlin,Hauptstadt derDDR.Doch schonbald entstehen Mauern, denen über die Jahre wei-tereMauern folgen, die immer perfekterwerden, im-mer schwerer überwindbar sind. Die Teilung betrifftauch die U-Bahn, Straßen,Wasserwege, die Rohrpost.Das Straßenbahnnetz war schon 1953 gespalten wor-den. 1961 ist das über Jahrzehnte gewachsene Infra-strukturnetz, einst der Stolz Berlins, fast vollständig ge-trennt, und das wird 28 Jahre lang so bleiben.Für die DDR gibt es einige neuralgische Stellen. Zu ih-
nen zählen die Tunnel, in denenWest-Berliner Züge unterOst-Berlin hindurch fahren – zwei Transitstrecken für dieU-Bahn, eine für die S-Bahn. Nicht auszudenken, wenn imUntergrund ein Großbrand ausgebrochen wäre: Um Fluch-ten zu verhindern, sind Notausstiege verschweißt oder mitBlechplatten bedeckt worden. Trotzdem können Passantendie Bahnen hören, den Luftzug spüren. FahrplanmäßigeStopps gibt es nur im Bahnhof Friedrichstraße, der geteilt undzu einem Grenzübergang umgebaut worden ist, in dem eineAtmosphäre der Angst herrscht. Eine Auswertung ergibt, dassdort während der Mauerzeit innerhalb von 19 Jahren mindes-tens 227Menschenvor,währendundnachKontrollen starben.Die U- und S-Bahnen, die vomWesten in denWesten fah-
ren, passieren alle anderen Stationen im Osten ohne Halt. Ir-gendwann bürgert sich die Bezeichnung „Geisterbahnhöfe“ein. In den geschlossenen, verdunkelten Tunnelstationenschieben bewaffnete DDR-Grenzsoldaten Dienst. Sie sollendarauf achten, dass nichts Unvorhergesehenes geschieht.
Doch manchmal passiert eben doch etwas. West-Berliner bewerfen die Soldaten mit Müll und Böl-lern, zuweilen steigt jemand aus, weil es ihn in dieDDR zieht. Am 8. März 1980 steht ein Mitarbeiter
der damaligenOst-BerlinerVerkehrsbetriebeBVBmit dreiVer-wandten imTunnel der U 8, um eineU-Bahn derWest-BVG zustoppen.Wie Anhalter reisen sie in den anderenTeil Berlins.Andere Vorfälle laufen weniger glimpflich ab. An der Böse-
brücke zwischen Prenzlauer Berg (Ost) undWedding (West) istdie Grenze zum Greifen nah. Am geschlossenen S-BahnhofBornholmer Straße kommen die Gleise anWest-Berlin heran.ImNiemandsland ander„Ulbricht-Kurve“ sterbenMenschen,die aus der S-Bahn springen oder unter einen Zug geraten.Ein andererVorfall, der sich oberirdisch ereignet, schafft es
sogar ins Kino. „Durchbruch Lok 234“ erzählt die Geschichte
CHRISTIANSCHULZ
H2 4 B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 2 5 *
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Magazin: 1961 1989 2018Schießerei im S-BahnhofDie Grenze war Alltag, aber auch Schauplatzspektakulärer Ereignisse – wie am 27.Mai1983. EinVorfall wie im Krimi: EinMann, deraus der DDR flüchtenwill, kapert eine S-Bahnund nimmt die Fahrerin als Geisel. Es istWolf-gang K. aus dem Erzgebirge, 24 Jahre alt, Bei-fahrer bei derMüllabfuhr. Er trinkt sichMutan, bevor ermit einem Luftdruckgewehr und400 Schuss amAlexanderplatz in die S-Bahnsteigt. Als der Zug den Endbahnhof Friedrich-straße erreicht, dringt K. in den Führerstandein und bedroht die S-Bahnerin Simona A.: indenWesten! Aus dem Seitenfenster zielt er aufSoldaten. Alarmwird ausgelöst. SpezialistenderPasskontrolleinheit laufenaufdenWagen-dächern nach vorn. Leutnant Siegfried K. zer-schlägt die Frontscheibe und schießt.Wolf-gang K. wird festgenommen.Was aus ihmwird, steht nicht in der Akte. Übrigens:VomGleis 6 hätte die S-Bahn nicht in denWestenfahren können. Bis 1990 endet die S-Bahn-trasse aus demOsten an einem Prellbock.
Rathaus Steglitz
Hermannstr.
Rudow
Lichtenberg
Wannsee
MachnowerSchleuse
Düppel
Zehlendorf
Dresdner BahnBetriebsaufnahme 1875Einstellung 1952* (Eisenbahn),August 1961* (S-Bahn)
Rathaus Steglitz
TELTOW-FLÄMING
Teltow
Südkreuz
Blankenfelde
Hermannstr.
Rudow
FlughafenBerlin Brandenburg(geplant ab 2020)
Schöneweide
Ostkreuz
Alexanderplatz
Friedrich-str.
Erkner
Ahrensfelde
Lichtenberg
MÄRKISCH-ODERLAND
Spandau
Zoologischer Garten
Falkensee
Nauen
Albrechtshof
Staaken
Johannesstift
Straßenbahnlinie 120Betriebsaufnahme 1929Einstellung 1945
S-Bahn nach FalkenseeBetriebsaufnahme 1951Einstellung August 1961*
Hauptbahnhof
Wilhelmsruh
Gesundbrunnen
Schönwalde
Oranienburg
Bernau
Niederbarnimer Eisenbahn(Heidekrautbahn)Betriebsaufnahme 1901Einstellung August 1961*/1983
NordbahnBetriebsaufnahme 1877Einstellung Mai 1952(Eisenbahn)
S-BahnBeriebsaufnahme 1951Einstellung August 1961
BARNIM
Velten(Mark)
S-Bahn nach VeltenBetriebsaufnahme 1927Einstellung August 1961*/1983
Hennigsdorf
Nieder Neuendorf
Birkenwerder
Mühlen-beck
Karow
Schildow
Bötzow
OBERHAVEL
StammbahnBetriebsaufnahme 1838Einstellung 1945*
HAVELLAND
(Wieder-) Inbetriebnahme geplant oder in der Diskussionfrühere Verbindungen, Wiederinbetriebnahme nicht absehbar
Regionalbahn Straßenbahn U-BahnS-Bahn
* grenzüberschreitender Verkehr
Rangsdorf
Mittenwalde
Neukölln-MittenwalderEisenbahnBetriebsaufnahme 1900Einstellung 1948*
KönigsWusterhausen
ODER-SPREE
DAHME-SPREEWALD
Basdorf
Stahnsdorf
Griebnitzsee
Potsdam Hbf
POTSDAM-MITTELMARK
WEST
BERL IN
OST
B L Z / K Ü H L , G A L A N T Y
S-BahnBeriebsaufnahme 1940Einstellung August 1961
FriedhofsbahnS-Bahn-Betrieb ab 1928Einstellung August 1961
Osthavelländische EisenbahnBetriebsaufnahme 1909Einstellung 1950*
Bahnverbindungen, die es nicht mehr gibt
DieLücke in Berlin EinstwardasSchienennetzBerlins ganzer Stolz. 28 Jahrewares inOstundWest getrennt.NachderWendewurdenvieleRissegeflickt.Dochbisheute liegenGleisebrach,wächstGras,wo längstZüge rollen sollten. V O N P E T E R N E U M A N N (T E X T ) U N D I S A B E L L A G A L A N T Y (G R A F I K )
Lange Zeit fehlte Geld –und der politischeWille.
DenPolitikernwarendieBergleutein der Lausitz wichtiger als
die vielen Pendler.
Kaum jemand hätte nachdemMauerfall gedacht, dass esso lange dauern wird, die Lückenim BerlinerVerkehrsnetzwieder zu schließen.
Der Bahnhof Friedrichstraße:Wo die S-Bahn steht, endete der Fluchtversuch.
Feuerfalle U-Bahn-TunnelImNord-Süd-Tunnel fuhren S-Bahnen unterBerlin, Hauptstadt der DDR, hindurch. Auchdie Züge derWest-Berliner U-Bahn-Linien U6undU8 rollten auf unterirdischenTransitstre-cken durch denOsten. Damit die BVG dieTunneltrassen nutzen durfte, musste der Se-nat der DDRGeld zahlen – für 1976 waren eszumBeispiel 3,85 MillionenMark (umgerech-net zweiMillionenEuro).DochdieTunnelwa-ren schlecht in Schuss, und sie wären bei ei-nem Feuer zu Risikobereichen geworden. Am26. April 1988 schriebVerkehrsminister OttoArndt an Politbüromitglied GünterMittag,dass „Maßnahmen zur Erhöhung des Kata-strophen- undHavarieschutzes erforderlichsind“. 17 Notausstiege seien nicht nutzbar,weil sie unbrauchbar gemacht wurden, umFluchten zu verhindern.Vier U-Bahnhöfehätten nur„sehr schmale Zugangsstellen, imKatastrophenfall ist die Durchführung vonRettungsmaßnahmen stark eingeschränkt“.
PA/REINHARDKAUFHOLD
Per Anhalter in denWestenAuch ein andererVorfall blieb lange unbe-kannt – in diesem Fall, weil dieWest-Berlinerkeine Nachahmer wollten.Wieder ist es eineFluchtgeschichte, diesmal abermit HappyEnd.Hauptperson istDieterW., Stellwerksme-chaniker bei den Ost-BerlinerVerkehrsbetrie-ben BVB. Der 28-Jährige kennt sich imUnter-grund aus und nutzt seinWissen am 8.März1980. Unbemerkt führt er seinen Cousin, des-sen Frau und Sohn in denTunnel unter derWaisenstraße inMitte – eine selten genutzteTrasse zwischen der heutigenU5 undU8. IneinerWehrkammer unter der Spree bleibt dieFamilie zurück. Allein läuftW. zurückundzumU-Bahnhof Jannowitzbrücke, den dieWest-Berliner Bahnen ohneHalt durchfahren. Ermüsse ein Signal reparieren, sagt er den Sol-daten. Stattdessenholt er dieFamilieundwar-tetmit ihr amGleis.Mit einer SignallampehältW. eineU8 an.DieVier ducken sich imFührer-stand. Kurz darauf sind sie imWesten.
Als der Westen durch den Osten fuhr:DDR-Soldaten im S-Bahnhof Potsdamer Platz.
Schauplatz einer Flucht: ein BVGer an derEinmündung des Waisentunnels in die U8.
JOCHENMOLL
des Lokführers Harry Deterling, der am 5. Dezember 1961 mitseinem Personenzug aus Oranienburg nach Spandau durch-bricht. Kurz darauf wird die Strecke bei Albrechtshof gekappt.Hans Leister setzt seineTrassenwanderung vor knapp 28 Jah-
ren in Gedanken fort. „Das Einfahrsignal stand noch imWes-ten“, erinnert er sich. „Doch der Bahnhof Griebnitzsee lag imOsten.“ Zu Mauerzeiten war die Anlage Grenzbahnhof undGrenzübergang. Züge von und nachWest-Berlin wurden kon-trolliert, Transportpolizisten und Stasileute stiegen ein undaus. „1990 war dort fast alles noch so wie zuDDR-Zeiten“, sagtLeister. Auch die sieben Schutzweichen gab es noch. Hätte einLokführer versucht, ungenehmigt durchzubrechen – der Zugwäre auf kurze Gleisstücke gelenkt worden und dort entgleist.
Einige Monate nach Leisters Spaziergang kamen Bau-trupps. Das Idyll verschwand, ein neues Gleis wurdegelegt. Bereits am1. April 1992 fuhr die S-BahnwiederüberWannsee hinaus nach Potsdam. „Ich weiß noch,
wie ich die Bauleute fragte: Dürft ihr das überhaupt? Sie ant-worteten: Na klar!“ Lange Planungsverfahren nach heutigemStandard gab es nicht, es wurde gebaut, in Rekordzeit. DieFahrgäste profitierten von der Euphorie der Nachwendezeit.DerU-Bahnhof Jannowitzbrückemachte am11. November
1989 den Anfang. Zwei Tage nach der ersten Grenzöffnunghängten BVG-Mitarbeiter selbst gemalte Pappschilder mit„Paracelsus-Bad“ und „Leinestraße“ an die 1961 erloschenenAnzeigetafeln. Wo kurz zuvor DDR-Grenzer aufpassten, dasskeiner ein- oder ausstieg, hielt jetzt die U8. Bald war auch dieStadtbahn,dieOst-West-StreckeinderInnenstadt,wiederdurch-gängig befahrbar. Nachdemüber Nacht Gleise um- und Prellbö-ckeabgebautwordenwaren, rolltedieS-Bahnvom2. Juli 1990anim Bahnhof Friedrichstraße wieder auf direktemWeg von Ost-nachWest-Berlin, wie vor dem 13. August 1961.„Überall ging es voran“, sagt Leister.Damals hätte er sichnie träumen lassen, dass zumBeispiel die Dresdener Bahn2018 noch nicht wieder in Betrieb ist. Doch so ist es. Erstvor kurzem begann der Neubau der Strecke im BerlinerSüden, auf der auch der Flughafenexpress zumBER ver-kehren wird – aber erst 2025, wenn alles klappt. Streitmit Anwohnern, die Lärm befürchten, Umplanungenund einmit 18 Jahren rekordverdächtig langesGeneh-migungsverfahren ließen das Projekt dahindümpeln.Die Euphorie nach der Wiedervereinigung
schwand, Hemdsärmeligkeit, die unkonventionelleProblemlösungen ermöglichte, wich dem bundes-deutschen Planungs- und Ausschreibungsrecht. Fi-nanzierungsprobleme rückten indenVordergrund,vor allem in Brandenburg. Dort hieß es auch:Wirdes für den Zugbetrieb genug Geld geben? Aller-dings wurden in Brandenburg auch die knappenZuschüssedesBundes,mit denendie vor allem fürPendler wichtigen Regionalzugfahrten finanziertwerden sollen, zumTeil zweckentfremdet.Je länger der Mauerfall zurücklag, desto lang-
samer gingen Projekte voran. Erst am 17. Septem-ber 2001 war in Berlin die einstige „Strecke ohneEnde“ wieder vollständig, der S-Bahn-Ring wie-der geschlossen. Argwöhnisch registrierten Bahn-experten, allen voran der Berliner Fahrgastver-band IGEB, dass das Straßennetz viel schnellerwieder zusammengefügt wurde. Fast überall kön-nen Autos heute wieder so fahren wie vor der Tei-lung – von der Bergstraße inMitte abgesehen. Dassdie Gedenkstätte Berliner Mauer auf dem altenGrenzstreifen Autofahrer zu Umwegen zwingt, lässtsich verschmerzen.Viele sind dort nicht unterwegs.
Im Schienennetz klaffen dagegen mehrere Lü-cken – und die Auswirkungen sind gravierend.„Bei der Bahn trennt die Mauer immer noch“,bekräftigt Hans Leister, der nun auch im Fahr-
gastverband Pro Bahn aktiv ist. Knapp drei Jahrzehntenach der Grenzöffnung fährt die S-Bahn noch nicht wie-der zwischen Spandau und Falkensee. Reisende müssensich in überfüllten Regionalzügen drängen. Ebenso istnicht absehbar, ob jemals wieder S-Bahnen nachVelten undRangsdorf rollen. Auch dort sind die Regionalzüge oft voll.Die Bahnlinien vonNeukölln nachMittenwalde, von Span-
daunachBötzowsind schon fast vergessen.DieNordbahn, aufder einst Schnellzüge nach Oranienburg und von dort weiteran dieOstsee fuhren, wird nicht einmalmehr auf Prüflisten er-wähnt. InWilhelmsruh konnte man in die Heidekrautbahn inRichtung Basdorf undWandlitz umsteigen, bis der MauerbauauchdieseVerbindungkappte.„Auchdort tut sichnichts“, sagtLeister. Zwar liegt die Genehmigung für dieWiederherstellungderVerbindung vor, doch ein Startschuss für den Bau ist nichtabsehbar. Wenn nichts geschieht, wird 2021 der Planfeststel-lungsbeschluss verfallen. Die S-Bahnlinie von Wannsee nachStahnsdorf ist imWald kaumnoch zu erkennen. Unweit davonverfällt die traditionsreiche Stammbahn zwischenBerlin, Zeh-lendorf und Potsdam, die in diesem Jahr 180 Jahre alt wird.Lange Zeit fehlte Geld – und der politischeWille. „Die Ver-
antwortlichen inBerlinundBrandenburghabendiesesThemavernachlässigt“, sagt Leister. „Manchen Politikern waren einpaar Tausend Bergleute in der Lausitz wichtiger als die inzwi-schen mehr als 200 000 Brandenburger, die nach Berlin pen-deln.“ Inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt – notgedrun-gen, weil die Region wächst. Nun untersuchen Berlin, Bran-denburg und Bahn gemeinsam, welche Verbindungen wiederhergestellt werden müssen. Auf der Prüfliste für die Zeit bis2030 stehen die Stamm- und Heidekrautbahn, auch Velten,Falkensee – Nauen und Rangsdorf. „Vor ein paar Jahren wärees undenkbar gewesen, dasswir eine solcheVereinbarung tref-fen“, sagt Staatssekretär Jens-Holger Kirchner (Grüne). „Wirhaben verlernt, groß zu denken, die Ärmel hochzukrempelnund anzupacken.Wir kommen 15 bis 20 Jahre zu spät.“Wie lange wird die einstige Grenze noch trennen? Noch
lange, sagt Hans Leister. „Es geht zu langsam voran.“
HANS LEISTER KANN SICH NOCH GUT an seine Expeditionin denDschungel erinnern. „Ich sah alte Schienen, Schwellen,Schotter“, sagt er. Zwischen den Gleisen wuchsen Büsche undjungeBäume.Dochdie alte S-Bahn-Strecke vonBerlin inRich-tung Potsdam war noch gut erkennbar. „Sogar das Einfahrsig-nal von Griebnitzsee stand noch da“, sagt Leister. „Umranktvon Kletterpflanzen.“ Ein grünesTechnikidyll.Wo Vögel ungestört ihre Nester bauen konnten, war in der
Nacht zum 13. August 1961 zum letzten Mal ein S-Bahn-Zuggefahren.Doch inzwischenwar dieMauer gefallen, dieGrenzerund um West-Berlin durchlässig geworden. Veränderungenkündigten sich an.DasVerkehrsnetz, das durchdie Schließungder DDR-Grenze größtenteils getrennt worden war, sollte wie-der zusammengefügt werden. Hans Leister, heute 65, gehörtedamals zu denen, die dies vorbereiten sollten.„Ich war kurz zuvor hierher gezogen“, erzählt er. Leister,
Wirtschaftsingenieur aus München, war voller Tatendrang.Am 9. November 1990, genau ein Jahr nach der Öffnung derDDR-Grenze, hatte er inPotsdameineneueArbeitsstelle ange-treten: Als persönlicher Referent des damaligen Brandenbur-ger Finanzministers Klaus-Dieter Kühbacher (SPD) sollte erdaran mitarbeiten, das Bahnnetz zu entwickeln. Später wech-selte Leister zurDeutschenBahn,wurdeBeauftragter der Kon-zernleitung und Regionalbereichsleiter, ehe er zu privatenZugbetreibern ging. Heute arbeitet er als freier Berater.In all den Jahren erlebte Leister, was aus den schönen Plä-
nen wurde, die nach demMauerfall erarbeitet worden waren.28 Jahre später sagt er: „Die Mauer ist weg“, sagt er, „aber sietrennt immer noch. Damals hätte ich nicht gedacht, dass es solange dauern wird, die Lücken zu schließen.“ Bis heute gibt esalte Bahntrassen, die aussehen wie einst die stillgelegte S-Bahn-Strecke vonWannsee nach Griebnitzsee, wo sich Leisterdurch das Dickicht schlug. Immer noch wachsen dort jungeBäume, brüten Vögel, liegen rostige Gleise brach. An diesenOrten ist es tatsächlich so, als sei dieMauer noch da.
Es waren radikale Schnitte, mit denen die DDR inder Nacht zum 13. August 1961 das Verkehrs-netz trennte.Und sie kamen für fast alle Bürgervöllig unerwartet. In seinem Buch „Endsta-
tion Mauerbau“ beschreibt der Autor Manuel Jacob,was in jener lauen Sommernacht passierte.In derReichsbahndirektion inderWilhelm-Pieck-
Straße 142 (heute Torstraße) in Mitte hat man sichauf eine ruhige Nachtschicht eingestellt. Doch ge-gen Mitternacht erscheint plötzlich Direktionsprä-sident Otto Arndt in der Leitstelle, die den S-Bahn-Betrieb steuert. Er teilt den Mitarbeitern mit, dassderVerkehrmitWest-Berlin sofort eingestellt wird.Die Grenzschließung beginnt.Es geht Schlag auf Schlag. Im Bahnhof Fried-
richstraße, letzte Station im Ostsektor, öffnet derFahrdienstleiter wie befohlen um Mitternacht ei-nen Brief, der ihm kurz zuvor übergeben wurde.Überrascht liest er, dass keine S-Bahnmehr indenWesten fahrendarf, und legt dasAusfahrsignal aufHalt. Um 1 Uhr endet auch der S-Bahn-Verkehrvon Falkensee nach Spandau. Überall, wo Gleisedie Grenze queren, wird der Verkehr unterbro-chen. ImNord-Süd-Tunnel wird damit begonnen,Eingänge zuzumauern. Allerorten werden Strom-schienen abgebaut und Gleisstücke herausgesägt.Anfangs markieren Spanische Reiter und Sta-
cheldrahtsperren die Grenzlinie zwischen West-Berlin undBerlin,Hauptstadt derDDR.Doch schonbald entstehen Mauern, denen über die Jahre wei-tereMauern folgen, die immer perfekterwerden, im-mer schwerer überwindbar sind. Die Teilung betrifftauch die U-Bahn, Straßen,Wasserwege, die Rohrpost.Das Straßenbahnnetz war schon 1953 gespalten wor-den. 1961 ist das über Jahrzehnte gewachsene Infra-strukturnetz, einst der Stolz Berlins, fast vollständig ge-trennt, und das wird 28 Jahre lang so bleiben.Für die DDR gibt es einige neuralgische Stellen. Zu ih-
nen zählen die Tunnel, in denenWest-Berliner Züge unterOst-Berlin hindurch fahren – zwei Transitstrecken für dieU-Bahn, eine für die S-Bahn. Nicht auszudenken, wenn imUntergrund ein Großbrand ausgebrochen wäre: Um Fluch-ten zu verhindern, sind Notausstiege verschweißt oder mitBlechplatten bedeckt worden. Trotzdem können Passantendie Bahnen hören, den Luftzug spüren. FahrplanmäßigeStopps gibt es nur im Bahnhof Friedrichstraße, der geteilt undzu einem Grenzübergang umgebaut worden ist, in dem eineAtmosphäre der Angst herrscht. Eine Auswertung ergibt, dassdort während der Mauerzeit innerhalb von 19 Jahren mindes-tens 227Menschenvor,währendundnachKontrollen starben.Die U- und S-Bahnen, die vomWesten in denWesten fah-
ren, passieren alle anderen Stationen im Osten ohne Halt. Ir-gendwann bürgert sich die Bezeichnung „Geisterbahnhöfe“ein. In den geschlossenen, verdunkelten Tunnelstationenschieben bewaffnete DDR-Grenzsoldaten Dienst. Sie sollendarauf achten, dass nichts Unvorhergesehenes geschieht.
Doch manchmal passiert eben doch etwas. West-Berliner bewerfen die Soldaten mit Müll und Böl-lern, zuweilen steigt jemand aus, weil es ihn in dieDDR zieht. Am 8. März 1980 steht ein Mitarbeiter
der damaligenOst-BerlinerVerkehrsbetriebeBVBmit dreiVer-wandten imTunnel der U 8, um eineU-Bahn derWest-BVG zustoppen.Wie Anhalter reisen sie in den anderenTeil Berlins.Andere Vorfälle laufen weniger glimpflich ab. An der Böse-
brücke zwischen Prenzlauer Berg (Ost) undWedding (West) istdie Grenze zum Greifen nah. Am geschlossenen S-BahnhofBornholmer Straße kommen die Gleise anWest-Berlin heran.ImNiemandsland ander„Ulbricht-Kurve“ sterbenMenschen,die aus der S-Bahn springen oder unter einen Zug geraten.Ein andererVorfall, der sich oberirdisch ereignet, schafft es
sogar ins Kino. „Durchbruch Lok 234“ erzählt die Geschichte
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Lesen & Hören: 1961 1989 20182 6 B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
DIE PERSONEN, DIE IN DIESEM BUCH ERZÄHLEN, ken-nen sich alle untereinander. Sie sind Abiturienten des Lui-sengymnasiums in Potsdam, das zu Beginn ihrer Ober-schulzeit noch die EOS „Käthe Kollwitz“ war. Sie berichtenaus demErleben heraus vonDiskussionenmit Lehrern, Ge-sprächen über andere Schüler, vonmöglichemVerliebtsein.Jeder setzt neu zu sprechen an in Julia Schochs Roman„Schöne Seelen und Komplizen“, oft geben sich die Bezügeuntereinander erst viele Seiten später zu erkennen:Werwenin der Kneipe getroffen hat, was ein Blick bedeuten könnte,wessen Eltern über Nacht verschwunden sind. So baut sichein detailreiches Bild derWende-Jahre auf. 1989 bis 1992 istder zeitliche Rahmen für den erstenTeil dieses raffiniert ge-bauten Buches.Viele Autoren haben inzwischen im Rückblick vom Le-
ben in der DDR erzählt und davon, was der Mauerfall unddie deutscheVereinigung für den Einzelnen bedeuteten. Ju-lia Schoch selbst folgte in ihrem 2009 erschienenen ein-drücklichen Roman „Mit der Geschwindigkeit des Som-mers“ denSpurendesUmbruchs.Diesmal blättert sie durchden Alltag ihrer Figuren wie durch die Seiten in einem Al-bum.EbenstanddieMauernoch, schon fährt dieFamilie imUrlaub nach Wien. Das Auseinanderbrechen der äußerenVerhältnisse fällt für die Figuren mit einer anderen Wendezusammen: mit dem Chaos des Erwachsenwerdens. Siesindmitten im Aufbegehren, als ihr Aufbruch überholt wirddurch die politische Bewegung. Geht es an-fangs darum, heimlich ein Stück nachGeorge Orwells „Farm der Tiere“ einzustu-dieren, wird gerade noch ein Schüler wegeneines provokanten Satzes zum Direktor zi-tiert undmuss um sein Abitur fürchten, ver-lieren die eingeübten Kategorien in rasen-der Geschwindigkeit anWirksamkeit.Doch die Schule geht ja weiter. „Seit ein
paarMonaten ist jeder Tag wie der letzte vorden Ferien“ sagt einer, beschreibt damit dieVerwirrung der Lehrer, die zwischen altemundneuen Stoff lavieren, sich unsicher sind,welche Forderungen sie stellen dürfen. Derneue Schulleiter zählt bei seinerVorstellungauf, was in derVergangenheit alles schief ge-laufen ist. Das kommt nicht gut an. „Sicher,er war der neue Direktor, trotzdem war ernur ein Gast.“ Die Autorin lässt ihn den Na-men Kollwitz tilgen, sie verweist darauf, wieso vieles vorauseilend gestrichen wurde,was Anfang der 90er-Jahre in westlichen Au-gen nach DDR aussah. 1974 wurde JuliaSchoch geboren, sie schreibt mit autobio-grafischer Erfahrung.In ihrem Roman macht sie einen großen
Sprung. Teil zwei des Buches, nach 150 Sei-ten, ist mit „Heute“ überschrieben. Es geht im selben Stilweiter; wieder erzählen die Personen aus demMoment her-aus, nun von Missverständnissen mit dem Partner, der Er-ziehung ihrer Kinder, vonberuflichenTerminen, Begegnun-gen im Fitnessstudio. Wenn man die Probleme des erstenund des zweiten Teils miteinander vergleicht, sollte das Er-lebnis, einem Staat beim Untergehen zuzusehen, wesent-lich einschneidender sein. Der Roman aber zeigt: DieGrößeund Bedeutung eines Ereignisses zeigt sich oft erst mit demAbstand oder wenigstens demBlick von außen.
Bilanziert wird nur, wenn es sich aus der Handlung er-gibt. Eine der Figuren, Kati Viehweg, die als Jugendliche aufeiner Reise nach Polen die Erfahrung macht, dass an denDeutschen noch das Bild der Nazis klebt, besucht als Er-wachsene ihrenVater im Seniorenheim. Dabei stellt sie fest,„dass ich genauso weit vomAnfangmeines Lebens entferntwar wie vom Ende“. Sie rechnet optimistisch. Bodo weiß,dass eine Krankheit ihn zumbaldigenTod verurteilt. Ausge-rechnet er ist es, der im ersten Teil nach vorn denkt: „DereinzigeUnterschied zwischen jetzt undder Zukunft ist, dasses inderZukunftmehrVergangenheit gibt.“ Er stellt sich vor,wie die Lehrerin Jahrzehnte später die Aufsätze vomBesuchim Checkpoint-Charlie-Museum hervorholt. Unter seinemAufsatz steht eine Fünf, imOstendie schlechtesteNote,weiler ohne Pathos vom„Muster in der Landschaft“ schrieb undvomGiersch, der denMauern zumTrotz wächst.Eine Romanfigur ist inzwischen Lehrerin am alten Gym-
nasium, zwei von damals sind miteinander verheiratet,manche haben noch Kontakt, andere hören nur gelegent-lich voneinander. Alexander zum Beispiel hat nie das Ver-langen gespürt, seinen ehemaligen Mitschülern hinterherzu forschen, begegnet jedoch inWashington einem, der ihmübers Internet gefolgt ist, und denkt: „Sogar in der Ferneschlingt sich einem plötzlich ein Fangarm aus der Vergan-genheit ums Bein.“ Das Echo auf die Einladung zum Klas-sentreffen ist äußerst dürftig, aber die, die daran teilneh-
men, beschwören „die lustigen Dinge her-auf“, sagt Tomas, „Fahnenappelle, Sport-und Staatsbürgerunterricht“, was damals al-les andere als lustig war. Die Autorin schicktihn ineineVerzweiflung, lässt in seinemKopfdie Jahre zusammenstürzen und die Abwehrdagegen: „Ihr tut ja geradezu so, als hättenwir uns dieVergangenheit ausgesucht.“Eine tragikomische Szene entsteht hier,
an anderen Stellen provoziert die Autorinauch kleine lustige Momente oder streichtironisch Eigenheiten heraus, wenn eine Per-son über eine zweite abschätzig spricht. Ei-ner hat im zweiten Teil mal „Lust, mir selbstin jung zu begegnen, mit sechzehn, sieb-zehn“. Ermüsste nur zurückblättern ...Auch wenn sie aus den Stimmen der 16
Klassenkameraden einen Roman formt, derdie deutsche Gegenwart begleitet, verwei-gert Julia Schoch sich jeglicher Erwartung,ein realistisches Abbild der Verhältnisse zugeben. Zum Glück. Bereits die vorgeblichmündliche Geschichtsschreibung als Er-zählprinzip des Romans ist ein künstleri-sches Konstrukt. Die Autorin steuert sehr ge-schickt, wie sich die Erzählschichten inein-ander schieben. Das liest sich verführerisch
gut, weil es oft unerwartet geschieht.Und so kann Bodo auch noch dann sprechen, als es ihm
nüchtern betrachtet unmöglich ist: „Bevor ich starb“, hebter an, sinnt darüber nach, wie aus den Einzelwesen „eineKlasse“wurde, undwas sie Jahre später noch verbindet:„Siehaben aus demselben vergifteten Brunnen getrunken. Siesind infiziert mit demGift der alten Zeit.“
Julia Schoch: Schöne Seelen und KomplizenRoman. Piper, München 2018. 316 S., 20 Euro
Etwas UngelöstesAuf der Oberfläche ist dieser Roman vonBarbaraHonigmannaus dem Jahr 2011 eineLiebesgeschichte imOst-Berlin der 70er-Jahre. Und es ist offenbar eine autobiografi-scheGeschichte, die von der scheiterndenBeziehung zuAdolf Dresen handelt, einemder prägendstenTheater- undOpernregis-seure seinerzeit. Aber gleich zuBeginn heißtes, dass„irgend etwas“ zwischen ihnen zuschwerwogundnicht aufhörte, an ihnen„zuzerren“. Der Roman sucht dieses Etwas zufassen in einer sirrend schönen, klaren Spra-che. Die Liebe zerbricht, vielleicht an dertheatertypischenArbeitswut, vielleicht amlatenten Antisemitismus, an den vielenFacetten dieser Beziehung, bei der„dasUngelöste“ zur Hauptfigur wird. So erzähltdas Buch von der Zeit nach der Trennung,die keineTrennungwar: DasVergangeneführt wie die Liebe und das Land, in dem siestattfand, ein erzählerisches Eigenleben. EinBuch über den Eigensinn des Erinnerns.
Barbara Honigmann: Bilder von A Deutscher Ta-schenbuchverlag, München 2013. 144 S., 8,90 Euro
DasMögliche von übermorgenDieser 1983 erschienene Roman ist derzweiteTeil einerTrilogie umdie rätselhafteDoppelgestalt der Laura Amanda Salman,deren dritten IrmtraudMorgner vor ihremTod 1990 nichtmehr beenden konnte. ImZentrumvon„Amanda“ steht einesteilsLaura, eineOstberlinerTriebwagenführerin,und anderenteils Amanda, ein„weiblicherQuerkopf“. Zweigeteilt sind auch dieHand-lungsorte: hier dieKäfige imZoo, dort derBlocksbergnebst benachbartemHörselberg,Terrain vonHexenundKetzern, zugleichGrenzgebiet zwischenOst-undWestdeutsch-land. Laurahat 16-Stunden-Tage, Amanda istSalonhure imHörselberg-Puff.Daswird in139kurzenKapitelnerzählt, in einemMonta-geroman,mit einer so präzisenwiewelt-umstürzlerischen Sprache. Es ist viel DDR-Oberflächenrealität enthalten, aber nochmehr das„Mögliche von übermorgen“, das„ordentlich alsUnordnung“ gestaltet wird.
Irmtraud Morgner: Amanda Ein Hexenroman. btb,München 2011. 704 S., 12,99 Euro
Nicht einzuordnenSchon im Laufe des Jahres 1990 begann derLiteraturbetriebmit den Füßen zu scharrenund hoffte auf den großenWenderoman.WolfgangHilbig aber veröffentlichte imHerbst 1990 keinWendebuch, sondernseine Erzählung„Alte Abdeckerei“. Sieerzählt von einem, der auf langenWande-rungen einRandgebiet erkundet,„tief in derverwilderten Senke, direkt an dem verkom-menen Zaun“, das „der Osten“ war: „undmandrang nicht ungestraft in diese Gegendvor“. Dieser Osten ist hier eine Landschaft,wo sich derMüll, der Nebel, die Gerüche,„der Aussatz der Stadt“ ansammeln. DieGänge durch diese Gegendwerden unver-sehens zu Grabungen in den Erinnerungen,„nicht einzuordnen in eine bestimmte Zeit,nicht anbestimmteUrsachenoderNotwen-digkeiten zu knüpfen“. Und nicht zu unter-scheiden, ob sie denTräumen oder derWirklichkeit entstammen. Groß, bleibendist diese Erzählung dank ihrer Sprache undderWucht ihrer Bilder.
Wolfgang Hilbig: Werke, Bd. 3: Die Weiber/ AlteAbdeckerei/ Die Kunde von den BäumenS. Fischer, Frankfurt/M. 2010. 384 S., 19,90 Euro
Das Chaos regiert, es ist die schönste Zeit. Ein Bild aus dem Jahr 1990, aufgenommen in Berlin-Prenzlauer Berg.
V O N C O R N E L I A G E I S S L E R
OstseeträumeEswarnur einMoment, und eswaren ausge-rechnet die Jahre nach demMauerbau, dawehte ein andererWind durch dieDDR.Erwar stürmisch und roch nach Freiheit,Abenteuer und endlosemHorizont:TwistundBeathieltenEinzug indieTanzschuppenTreptows,Dresdens und Leipzigs. Und selbstdas volkseigene Label Amiga konnte sichnichtverschließen–undveröffentlichte1965zwei Sampler unter demTitel„Big Beat“mitAufnahmender Sputniks, des Franke EchoQuintetts und derTheo SchumannCombo,die denGitarrensound vonDuane Eddy undDickDale ins Realsozialistische übersetztenund an allen Zensurbehörden vorbei Lässig-keit und Lebenslust verbreiteten. Das feder-hallgeschwängerte„Etage 8“ von den Sput-niks,ThemadesDefa-Films„Der Frühlingbraucht Zeit“, und diemitreißende„Melodiefür Barbara“ vomFranke EchoQuartett, vonDieter Franke auf einer selbst gebasteltenDreihalsgitarre gespielt, sindTanzboden-feger internationaler Güte und dasNächste,das es je an einer deutschen Surfmusik gab.Natürlich klingt dasGanze nichtwirklichnach demPazifik, sondern eherwie dieOstsee, die davon träumt, der Pazifik zu sein.Insbesondere das erste Album, das es nochimmer nur aufVinyl gibt, gehört in jede gutsortierte Plattensammlung.
KunstledergrooveSchon ein Jahr später hätten diese Liederkeine Chancemehr aufVeröffentlichunggehabt: Auf dem verhängnisvollen 11. ZK-Plenumder SED imDezember 1965wurdendie von Sicherheitssekretär Erich Honeckerals solche identifizierten„Ergüsse derEnthemmung“ aus demKulturleben getilgt,Bands verboten, auch Filmewie„Der Früh-ling braucht Zeit“ imGiftschrank versenkt.Doch der Groove war nun im Land, undkeiner injizierte ihn so virtuos und lustvollin die staatlich verordnete KulturideologiewieManfred Krug. Hinter seinem robustenCharme verbarg sich so viel Seele wie beikeinem deutschen Star seiner Generation.UndwennermitDackelohrkragen,Kunstle-derjacke und Koteletten auf seinen Platten-covern posierte, war die darin steckendeEleganz des ganz großen Könners allenfallszu erahnen. Auf „Das war nur einMoment“von 1971 integrierte er von der Easiness ei-nes JohnnyMandel über den Soul von Cur-tis Mayfield bis hin zumwiderspenstigenTemperamentmediterraner Chansonniersungefähr alles, was bis heute Stil undWitzhat im Pop. Schamlos eklektisch undmit ei-ner Portion Ironie. Ein altersloser Klassiker.
Various:Big Beat(Amiga)
Manfred Krug:Das war nur ein Moment(Amiga)
Flötentöne für die EwigkeitWervonManfredKrugspricht,darf vonGün-ther Fischer nicht schweigen. Fischer kom-ponierte und arrangierte sämtliche Songsauf„Daswar nur einMoment“. Und eswarder Beginn einer einzigartigenKarriere, diebis heute 200 Soundtracks, PlattenmitMar-leneDietrich, Uschi Brüning undDagmarKoller, eineOper undmehrereMusicals auf-weist.ManfredKrugsagteeinstüber ihn:„Ichhabe ihn geliebt. Derwarwiemein kleinerBruder.“ Dawar die Freundschaft allerdingsschon zerbrochen.DennGünther hat nichtnur famos Piano, Saxofon undKlarinette ge-spielt, sondern immerwiedermal gesungen– als„IMGünther“ bei der Stasi. Ob dies seinWerk trübt,mussderHörer für sichentschei-den.Undwennneben den Plattenmit Krugirgendetwas davon die Zeiten überdauerthat, dann ist es der Soundtrack des Films„Solo Sunny“ von 1979,mit der JazzsängerinRegineDoberschütz, die alle Lieder der imFilm vonRenate Krößner gespielten Schla-gersängerin„Sunny“ Sommer singt.Vor al-lemderTitelsongmit seinemunwiderstehli-chenFlötenthema ist einMomentderMagie,des Irrealen und schwebend Leichten, wieman ihn immer vomPop erhofft und dochnur selten bekommt. Für die Ewigkeit.
Günther Fischer Sextett:Günther Fischer(Amiga)
WAS BLE I B TVON D I R K P I L Z
DDR - K L A S S I K E RVON CHR I S T I AN S E I D L
IMAGO
Julia Schoch trifft eine Abiturklasse aus derWendezeit noch einmal wieder
Der Fangarm
Wir könntendoch später allesauf heute schieben,ichmeine, allesSchlechte.
Ein guter Satz
A
Gestern & Heute: 1961 1989 2018B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 2 7 * ·· ·······················································································································································································································································································
ALS DIE DDR AM 13. AUGUST 1961 BEGANN, die Mauerzu errichten, da hatten wir einen Fernseher, eine Fernseh-truhe. Sie standmit vier Beinen auf demZimmerboden. Be-vorman fernsehenkonnte,musstendie Flügeltüren geöffnetwerden.Wie bei einem Altar. Oder waren sie die Nachkom-mendesTheatervorhangs? Ich pflegte auf demBoden zu lie-genund vondort aus die flimmerndenSchwarz-Weiß-Bilderzu verfolgen. Immer zu nahe, wie meine Eltern fanden, diegelesen hatten, dass die Strahlen, die der Fernseher aus-sandte, gesundheitsschädlichwaren. Ichkannmichnicht er-innern, die Bilder vomMauerbau im Fernsehen gesehen zuhaben. Im Gedächtnis geblieben sind die riesigen Aufnah-menausder„FoxTönendenWochenschau“ imAki,demKinoimHauptbahnhof.Als am9.November 1989 dieMauer zu fallen begann, saß
ich im Café Adler am Checkpoint Charlie und wurde telefo-nischüberSchabowskisPressekonferenz informiert. Ichgingdie paar Schritte hinüber zur Grenze, passierte den erstenPosten,derzweiteundderdrittePostenkamenmirentgegen.„Die Grenze ist offen“, erklärte ich. „Nur für unsere Leute“,antwortetederChefderDDR-Grenzer. Ichging,begleitet vonzwei Grenzbeamten, zurück, wurde von Kellnerinnen desCaféAdlermit Sekt empfangen. Siehatten sichaufdieBegrü-ßung dieGrenze überquerenderDDR-Bürger eingestellt. Einzufällig anwesender Fotograf hielt die Szene fest. Die Auf-nahmegingumdieWelt. Ichwar für eineWeileder ersteOssi.Das sind meine Mauerbilder. Ich kann mich nicht daran
erinnern,dass ich,alswir1968 imAnschlussandenVietnam-kongress stundenlang – so kommt es mir vor – durchWest-berlindemonstrierten, jemalsdieMauergesehenhabe.Aller-dingserinnere ichmichandenSchock, alsunserBusgekom-men war, dort stundenlang warten musste und dann durchdie Absperranlage fuhr. Die DDR war für die antiautoritäreLinke ein Schreckbild.Ich kannte dieMauer nur von Fotografien, aus Filmen. Es
verging keineWoche, womöglich keinTagmeines Lebens alsHeranwachsender, an dem ichnicht etwas las über die Berli-nerMauer,überdieStacheldrahtanlage,mitdersichdieDDRumgeben hatte. Dennoch hatte ich lange Zeit Probleme,mirdie Lage Berlins vorzustellen. Berlin war eine Insel, hieß es.AberdassdieDDRdasMeer sein sollte – esdauerte lange, bisich das verstand. Richtig begriffen habe ich es wohl erst aufjener Fahrt zumVietnamkongress.Als ich 1979 nachWestberlin zog, umdie taz aufzubauen,
da bezog das Blatt seine Büroräume in der Wattstraße imWedding.DerEingangdesHauses standzwischendenÜber-resten der Rathenauschen AEG und der Mauer. Wenn manzur taz ging, konnte man beide sehen. So deutlich die AEGlinks von uns amEndewar, wir kamen doch nie auf die Idee,dass das auch der rechts von uns liegenden Mauer in etwasmehr als zehn Jahrenpassieren könnte.
Bei den nicht gar zu häufigen Besuchen auf der anderenSeite der Mauer stieß ich auf dieselbe Haltung. Nach undnach erfuhr ich, dass auch viele der damals der DDR sehrskeptischgegenüberstehenden IntellektuellendieMauerzu-nächst als etwas Gutes betrachtet hatten. „Wir glaubten“,hörte ich oft, „wir könnten jetzt gewissermaßen unter unsdenSozialismusaufbauen.“Diemirdas sagten, glaubtendasin den 80er-Jahren längst nichtmehr. Sie blickten, ungläubiggeworden,auf ihrenGlaubenzurück.Auchdie,diesichweiterals Sozialisten sahen, unddaswaren diemeistenmeinerwe-nigenGesprächspartner, betrachtetendieMauer inzwischenalswesentlichesHindernisaufdemWegzumSozialismus.Siewar ein Hindernis, nicht nur, weil der Sozialismus kein Clansein darf, der seine Feinde lebendig einmauert, sondernauch, weil der Sozialismus, so sagte es einer zu mir, „vomWeltverkehr“ lebt.VomWeltverkehrderMenschen,der IdeenundGüter.DieMauerhat,sosagtemanmir,eineLagermentalitätver-
stärkt,dieunserstickt.DassagtenLeute,diedieverboteneLi-teratur kannten. Sie hatten nicht nur Trotzki und Bucharin,
wohner.Esdauertebis1988,bis siewiedersovielehatte.2016ist Frankfurt/Oder mit 58 193 seinem Tiefstand von 1945(41 829) erheblichnäher gerückt. Seit dem9.Novemberwur-den immermehr Straßenund Innenstädte saniert für immerwenigerMenschen.Sowie es 1961 falsch gewesenwäre, auf nichts als die bei-
dendeutschenStaaten zu sehen–dashättewomöglich in ei-nenWeltkrieg geführt –, so verkehrtwäre es, heute die gewal-tigen Entwicklungen zu übersehen, die seit 1989 eingetretensind. Sie haben die politische und wirtschaftliche Entwick-lung in Deutschland sicher stärker beeinflusst, als die bloßeWiedervereinigung es getanhätte.1989 zum Beispiel lag der Anteil Chinas am weltweiten
Bruttoinlandsprodukt unter fünf Prozent. Der der USA beietwa 23 Prozent. Im Jahr 2014 überholte China die USA beietwa 16 Prozent. 1988 gab es den ersten 3D-Drucker zu kau-fen. 2017 hatte fast jeder fünfte Bundesbürger bereits einmaleinen 3D-Drucker genutzt. Getwittert wird erst seit 2006. In-zwischen tunesHunderte vonMillionen.Die chinesischeMauer hatte vieleVorläufer. Eine der frü-
hesten entstand wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 5.Jahrhunderts v. Chr. in der Zeit der Streitenden Reiche alsSchutzwall des einen gegenden anderen chinesischen Staat.Immer neueMauern wurden gegen immer neue Bedrohun-gen errichtet. Sie hattenmeist für einpaar JahreErfolg.Dannaber brachen sie zusammen, die Invasoren kamen ins Land.Mauern erinnern an Dämme. Sie stauen die Flut, halten sieabernichtauf.Es seidenn, esändert sichdieGroßwetterlage.Ganzunabhängig vonderMauer.MauernerfreuensichgrößterBeliebtheit. SchondasPara-
dies war von einer Mauer umschlossen. Etwas für sich zuhabenistderTraumderMenschheitundfürsichzuseinnichtminder. Aber ebenso groß ist derWunsch, herauszukommenaus dem Vertrauten, gar hinauszutreten aus dem Ich. Jederhat beide Impulse.Manchmal gleichzeitig. Das ist dann zumVerrücktwerden. Meist aber wollen wir raus, wenn wir jungsindundwollen, älter geworden,wiedernachHaus.Heute verteidigen die, die nicht imstande scheinen, ihr
Territorium ineinParadiesgärtleinoderwenigstens in eineblühende Landschaft zu verwandeln, mit aller Gewalt dieBrache, in der sie leben, gegen jeden, der die Zuversichtmitbringt, aus seinemLebenetwas zumachen, statt es ein-fach auslaufen zu lassen. Der Fremdenhass scheint mirweniger daher zu rühren, dass sie einem etwas wegneh-men könnten, als vielmehr in der Angst begründet zu sein,die Fremden könnten zustande bringen, wozu man selbstnicht inder Lage ist.Am 2. Februar 1848, vor genau 170 Jahren also, ging der
Mexikanisch-Amerikanische Krieg zu Ende. Es wurde derVertrag von Guadeloupe Hidalgo geschlossen. Die USA hat-ten in einemAngriffskriegmehr als die Hälfte desmexikani-schen Staatsgebietes erobert: Arizona, einen Teil von Colo-rado, Kalifornien, Neu-Mexiko, Nevada, Texas, Utah, einenTeil vonWyoming. Jetzt will Präsident Trump sich den RestderMexikanermit einerMauer vomLeibhalten.Mauerbau ist wieder eineWachstumsbranche. Fast über-
all versuchtmansichwiedereinzukasteln.DieAngstvordemFremdenwirdgeschürt,dabeiweißjeder,dasseseineIllusionist, man könnte sich durch Abkapselung sicherer machen.Man hat Angst vor der Zukunft, weil man spürt, dass die ei-geneRolle in ihr eher ab- als zunehmenwird.Darumwendetman sichderVergangenheit zu.Man sucht Schutz in ihr.
Man könnte Verständnis für diese Fluchtbewegunghaben, wenn sie nicht mit so viel Aggression vorgetragenwürde, wennman nicht wüsste, wie schnell ein Schutzraumin einen Hinterhalt verwandelt werden kann, von dem ausman sich stürzt auf den Feind. Das ist immer zuerst der imInnern. Da muss erst „reiner Tisch“ gemacht werden, bevorman zumAngriff nach außen übergeht. Dazu hatte auch dieBerliner Mauer dienen sollen. Zu unser aller Glück kam esganz anders.
Mauerbau ist wieder eineWachstumsbranche. Der Traum,für sich zu sein, etwas für sich zuhaben, ist beständig. Aber ebensoder Drang, zu überwinden, wasunüberwindbar sein soll
Die Flutkannmanstauen,aber nichtaufhalten
V O N A R N O W I D M A N N
„Ich baue dir einen Bruder“, erklärt US-Präsident Trumpin Bethlehem auf einer der Mauern, die Israel
gegen die Palästinenser errichtet hat.
sondern auch Kropotkin und Machno gelesen. Sie kanntennatürlich Ernst Jünger, Louis-Ferdinand Céline und EzraPound. Sie dachten mit Grausen anWolfgang Harichs Argu-mente für einNietzsche-Publikationsverbot inderDDR.Die Mauer war immer auch eine in den Köpfen. Hüben
wiedrüben.AberhübenwiedrübengabesauchMauersprin-ger. KlausWagenbach zum Beispiel hatte seinenVerlag 1964ausdrücklich als einenVerlag gegründet, in demdie Literaturbeider Deutschlands erscheinen sollte. Die DDR versuchtedas durch ein Einreiseverbot zu verhindern. Die Mauer warniemals völlig dicht. Immer wieder gelang es nicht nur Tex-ten, sondern auch Menschen, sie zu überspringen. Manch-mal aufUmwegen überÖsterreich. Lutz RathenowbesuchtezumBeispiel ausdemneutralenWienkommenddieBerlinertaz. 1961mag die Errichtung derMauer das Leben derDeut-schenDemokratischenRepublik verlängert haben. AmEndeaberhat sie ihr denGaraus gemacht.Ihre Errichtung hatte auch das Klima im Westen verän-
dert.DieTatsache,dass JohnF.Kennedyundmit ihmdieUSAsich schützendvorWestberlin stellten –„Ichbin einBerliner“–wurdedemPräsidentenhochangerechnet,dasserabersichnicht dazu in der Lage gesehenhatte, etwas gegendieMauerzu tun, ja sie sogar als eine vernünftige Lösung der Krise be-trachtete, sagte den Deutschen – und nicht nur ihnen – Ent-täuschendesüberdieMachtverhältnisse imKaltenKrieg.In den Jahrzehnten nach dem 9. November 1989 stellen
wir fest: Es gibt eher zu viele als zuwenigeMauerspringer. Je-denfalls von Ost nachWest. Manche Landstriche in der ehe-maligen DDR wurden entvölkert. Frankfurt/Oder ist nichteinmaldaskrassesteBeispiel.DieStadthatte194087 400Ein-
IMAGO/UPIPHOTO
3. Februar 1952Stalinallee: In Ost-Berlin wird der Grundsteinfür die ersten neuenWohngebäude an derStalin-Allee, heute Karl-Marx-Allee, gelegt.Chefarchitekt ist Hermann Henselmann(1905–1995). Der verband den Sozialisti-schenKlassizismusder Stalinäramit Anleihenbeim preußischen Baumeister Karl FriedrichSchinkel.Weltberühmtwird dieStalin-Allee am17. Juni 1953, als auch die dortigenBauarbeiter gegen die von der SED angeord-nete allgemeine Erhöhung der Arbeitsnormenprotestieren. ImWesten Berlins entstehtgleichzeitig das Hansaviertel, ein Beispielfür das Konzept eines durchgrüntenStädtebaus. Heute erfreuen sich die Wohnun-gen beider Anlagen großer Beliebtheit.
Gerüste an den halbfertigen Häusernder Stalin-Allee. Foto von 1952.
3. Februar 1958Säuberungen: Bei parteiinternen „Säuberun-gen“ werden Karl Schirdewan (1907–1998),von 1934–1945 Zuchthaus und KZ; ErnstWollweber (1898–1967), 1953–1957 ChefdesMinisteriums für Staatssicherheit; FredOelßner (1903–1977), seit 1940 Bürger derSowjetunion, Wirtschaftswissenschaftler undandere ihrer Funktionen im Politbüro der SEDenthoben. Erich Honecker (1912–1994) wirdMitglied des Politbüros und des Sekretariatsdes ZK der SED.
Karl Schirdewanwollte andere
Lehren aus demAufstand am
17. Juni 1953ziehen undtrat für ein
VereinigtesDeutschland ein.
4. Februar 1990Wendezeit: Die SED-PDSgibt denNamensbe-standteil SEDauf. DieSozialistischeEinheits-partei Deutschlands (SED)war die VereinigungvonSozialdemokraten undKommunisten aufdemBodender SowjetischenBesatzungszoneund in der Viersektorenstadt Berlin. Siewar1946aufDruck der Sowjetunion zustande ge-kommen. Sozialdemokraten, die nichtmitma-chenwollten, wurden unter Druck gesetzt odergar in Lagern undZuchthäusern interniert. ImDezember 1989nannte dieSEDsich inSED-PDSum. Im Juli 2005nennt sie sich „Die Links-partei. PDS“ undabdem16. Juni 2007–nachder Fusionmit derWASG„Die Linke“.
Und am 3. Februar 1978in der Berliner ZeitungNeutronenbombe: Die Stationierungvon Neutronenwaffen in Europa vergrößertgefährlich die Chancen eines nuklearen Krie-ges. Zu diesem Schluss kommt eine Studieder Behörde für Rüstungskontrolle und Abrüs-tung der USA. Wie die „New York Times“ be-richtete, ist die Analyse auf den wütendenWi-derstand des Pentagon gestoßen. Die zustän-digen Militärstrategen im USA-Verteidigungs-ministerium seien besonders aufgebrachtüber die Argumentation, dass die Entwicklungder Neutronenbombe „die Schwelle für denEinsatz nuklearer Waffen herabsetzt“ und au-ßerdembei den übrigenStaaten derWelt Zwei-fel an den Abrüstungszielen der Carter-Regie-rung weckenmüsse.
Das über-dimensionale
Parteiabzeichender SED an derAußenfassadedes Gebäudes
des ZK derSED am
WerderschenMarkt in
Berlin
I M RÜCKBL I C KNOTIERT VON ARNO WIDMANN
IMAGO/MARCOBERTRAM
DPA
DPA
Dass Kennedey dieMauer für einevernünftige Lösung betrachtete, war für dieDeutschen eine nachhaltige Enttäuschung.
Jeder weiß, dass es eine Illusion ist,man könnte sich durch Abkapselung
sicherermachen.
Drauf & Dran: 1961 1989 20182 8 B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
V O N R E G I N E S Y L V E S T E R
Die Spurder Steine
V O N A N N E L E N A M Ö S K E N
Eines der ersten Angebote soll von einemamerikanischen Geschäftsmann gekom-men sein: Für fünfzig Millionen Dollarwollte er die gesamte Berliner Mauer kau-
fen.Undnein, eswar nicht der jungeDonaldTrump.Die DDR wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht,was mit der Mauer geschehen, ob sie überhaupt
dauerhaft eingerissen werden sollte. Ein Großteilder Mauer wurde dann aber tatsächlich verkauft,darumkümmerte sich dieVEB Limex, die Schätzun-gen zufolge acht Milliarden Mark eingenommenhaben soll. Das Bauwerk, das als „antifaschistischerSchutzwall“ den Kapitalismus bannen sollte, wurdezumWirtschaftsgut.
Heute stehen Mauerteile im Garten von HelmutKohl in Oggersheim, in denVatikanischen Gärten, inSüdafrika, in Japan, allein in den USA sind es um diehundert. Sie gehörenPrivatpersonen, die sichmit derGeschichte der Mauer verbunden fühlen, Künstlern,die aus den Stücken Freiheitsdenkmälermachen, In-stitutionen, die sie zur Erinnerung aufstellen.
In Berlin selbst sind kaum Mauerstücke geblie-ben. Erst seit 2004 gibt es überhaupt ein Konzept,wie andieTeilungder Stadt erinnertwerden soll undin das die noch erhaltenen Mauerstücke heute ein-gebunden sind. Vielleicht ist es so genau richtig:Einst so unüberwindbar und unbeweglich, ist dieBerlinerMauer jetzt überall auf derWelt verteilt.
EIN HOD Kurz nach der Wende gastierte die vom Museum am Check-point Charlie kuratierteWanderausstellung„Jenseits derMauer“ auchim israelischen Künstlerdorf Ein Hod. Zurück blieb davon ein Mauer-stück als Geschenk an das Janco-Dada-Museum.
LOS ANGELES Zum zwanzigsten Jahrestag des Mauerfalls wurden aufdie Initiative desWendeMuseumshin zehnMauerstückenachLosAn-geles gebracht. Dieses hier steht am Wilshire Boulevard und wurdedort nachträglich vonThierry Noir bemalt.
CANBERRA Am Stadtrand von Australiens Hauptstadt Canberra liegtder Harmony German Club, der sein Angebot von deutschem Bier,Wein, Essen und Musik seit 1992 mit einem Stück Berliner Mauerschmückt.
LONDON Der Kunstsammler Lord Palumbo, der in seiner Freizeit mitPrince Charles Polo spielte, schenkte dieses Mauersegment dem Im-perialWarMuseum in London. Es ziert einGraffito von JürgenGrossesmehrteiligemKunstwerk„global messages“.
JAKARTA Der indonesische Künstler Teguh Osternik sprühte als Kunst-student inden70ernanderMauer. Er kamextra zurWendeerneut indieStadtundkauftedannvierMauersegmente. Jahrelangstandensie insei-nemAtelier, bis er sie in einemSkatepark in Jakarta aufstellen konnte.
SEOUL Berliner Bär, Gaslaterne, Mauer: Das ist seit 2005 Teil einer In-stallation auf demBerliner Platz in Seoul, Korea, eine von Berlins Part-nerstädten. Das Ensemble ist ein Geschenk des damaligen Regieren-den Bürgermeister KlausWowereit als Zeichen derVerbundenheit.
NEW YORK „Trophy of Civic Rights“ steht auf der runden Oberkante desMauerstücks, das vor demHauptquartier derUNO inNewYork steht. Eswar ein Geschenk Berlins anlässlich des Besuchs von Kofi Annan 2001.Zusehen istdaraufeinBilddesdeutsch-iranischenKünstlersKaniAlavi.
MADRID Wie die drei Mauerstücke in den Parque de Berlin in Madridgelangten, ist nicht ganz sicher. Recherchen des Projekts TheWall Netergaben, dass der frühere Bürgermeister Augustin Sahagun sie für37 500 D-Mark bei der Limex kaufte.
STRASSBURG Noch 1990 schenkte die DDR Straßburg ein Mauerstückfür den dort geplanten Palast der Menschenrechte, später kaufte dieStadtnochdrei dazu.Zu sehensind sie aber erst seit 1997, undzwar vordem Europäischen Gerichtshof fürMenschenrechte.
haben mich verletzt, weil sie so völlig ge-dankenlosüberdenKreispotenzieller Inter-essenten hinaus verstreut wurden.Das alles und noch viel mehr schwappte
nach derWende in denOsten, aus demmannichtmehr abhauen konnte.Leute, die andere Leute reinlegen, finden
aber im ganzen Land Arbeit. Der Geldmarkttarnt Kredite als Anlagen. Verlage werdenmit konspirativen Deutungen des Weltge-schehens reich. Konzerne treffen verboteneAbsprachen. Die Betreffzeile in Mails leseich grundsätzlich mit Misstrauen: Geradeschrieb Helene Fischer „Bitte melde dichdringend!“, Aldi wollte mir einen „500-Euro-Gutschein“ schicken, Marion bot denVerkauf von „Emails bester Qualität“ an.Bastian hatte das stärkste Argument: „Esgeht um dein Leben!“Ja, es geht irgendwie ummein Leben. Ich
hasse es, immer misstrauisch sein zu müs-sen, um nicht reingelegt zu werden. Ichbrauche starke Partner. Vielleicht werde ichmeiner Regierung vertrauen können. We-nigstens ein bisschen.Wenn es siemal gibt.
S Y L VE S TE R3. Mai 1991 gräbt sich eine Schlagzeile insGedächtnis: „Angeber-Wessi mit Bierfla-sche erschlagen. Er protzte mit seinemBMW herum. Beschimpfte seine Mitarbei-ter als doofe Ossis. Ganz Bernau ist glück-lich, daß er tot ist.“ Ein paar Schlagzeilenspäter, vielleicht noch unglaubwürdiger:„Mielkes Frau – dreimal geliftet – 10 Jahrejünger für Scheusal Erich.“Die freie Marktwirtschaft verschüttete
über dem Osten die Billigvarianten ihrerKultur, unter anderem ihre verrosteten Au-tos. Sie veränderte Maßstäbe durch Anpas-sung an einen Standard, der imOsten aus fi-nanziellenGründennur inder kuriosenVer-sion gelebt werden konnte.Eine Warenkatalogschwemme warb für
Plastikmarmoraschenbecher, Tischtuchbe-schwerbommeln, Zahnstocherbehälter mitnickendemSpecht. Ich erinneremich andieWerbung für einen schwarzen Hartgummi-block: Den sollte man ans Ohr pressen undein Handy-Gespräch vortäuschen, um an-dere Leute neidisch zumachen.Mail-Offer-ten für preiswerte Schwanzverlängerungen
FürwiedoofhabenunseinigeZeitgenos-sen aus dem Westen eigentlich gehalten?Einmal hing mein Briefkasten schief, weildie Schrauben unter dem Gewicht der ein-gehenden Nachrichten nachgegeben hat-ten. Unbekannte kannten meine Adresse.Sie wollten mein Bestes, sie wollten meinGeld – für Immobilienfonds in Hondurasoder Goldgruben in Afrika. EineMail drohtemir mit Erblindung, falls ich die Offenba-rung eines indischenWeisen und seine Ho-norarforderungnicht an zwanzig Leutewei-terleite. Glücklicherweise blieb dieses Ri-siko ohne Folgen. Mehrmals habe ich beiWestverlagen meine halbblinde Mutterrausgehauen – die glaubte, dass sie bei denDrückerkolonnen für drei geschenkte Zeit-schriften unterschrieben hatte. Es warenaber drei Abos gewesen.VonMai 1991 bis Juli 1992 fiel ein Presse-
erzeugnis in den Osten ein: „Super!“ ausdemBurda-Verlag, gemacht vonWestredak-teuren für Ostleser. Die Startauflage betrug500 000Exemplare, derKampfpreis 30Pfen-nig. Gleich am zweiten Erscheinungstag am
E ine Tücke des Lebens besteht in sei-ner Unumkehrbarkeit. Man hat ebennur den einen Versuch. Wenn ich ge-
wusst hätte, dass ich einmalWesten werdenwürde, wäre ich lieber von Anfang anWes-ten gewesen. Ich hätte Sitten, Hierarchien,Geldgeschäfte und Statussymbole beob-achtet und vielleicht verinnerlicht.Die ehemaligen Ostdeutschen in mei-
nem Bekanntenkreis behaupten, ihnen kä-men die Mauerjahre viel länger vor als dieZeit von November 1989 bis heute. Mir gehtdas auch so.Man weiß, dass sich mit zunehmendem
Alter das subjektive Zeitgefühl beschleu-nigt. Alles ist immer noch gar nicht langeher: Man könnte die Weihnachtsdeko ei-gentlich auch stehenlassen und hat irgend-wie öfter Geburtstag. Die Nacht des Mauer-falls ist fürmich ein intensives, nahes Erleb-nis. Ab dann begann die Zeit zu rasen; vieleaus demOsten kamen nichtmehr zur Ruhe.Was tun?Es nahten die Härteprüfungen und Ent-
scheidungen.
Sie wolltenmein Bestes
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In über fünfzig Ländern stehen Teile der BerlinerMauer.Wie sind sie da hingekommen?
K O M P A K T
Sonnabend/Sonntag, 3./4. Februar 2018 Nr. 29 HA - 74. Jahrgang www . b e r l i n e r - z e i t u n g . d e 1.70 € Berlin/Brandenburg - 1.90 € Auswärts/D*.. ...................................................................................................................................................................................................................................................................................................................
E X - P R Ä S I D E N T
In heiklerMission
V O N M A R K U S D E C K E R
Es ist schon eine ganze Weile her, dassman von Joachim Gauck gehört hat. Der78-Jährige schätzt die Freiheit, seitdemFrank-Walter Steinmeier ihm das Amt desBundespräsidenten vor elf Monaten ab-nahm. Und er schweigt meistens. Nun aberhielt der Rostocker eine Gastvorlesung ander Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.Seine Botschaft dürfte von jenen, die dem
Zuzug von Flüchtlingenskeptisch gegenüber ste-hen, gern gehört werden.Das einstige Staatsober-haupt diagnostizierte,dass die Verfechter einermultikulturellen Gesell-schaft gescheitert seien.Ja, was sie bewirkt hätten,habe ihn erschreckt.Niemand wird Gauck
in die rechte Ecke stellenkönnen. So lobte er imAugust 2015 nach dem
Besuch einer Flüchtlingsunterkunft in Ber-lin die „vielen Freiwilligen, die zeigen wol-len, es gibt ein helles Deutschland, das hiersich leuchtend darstellt gegenüber demDunkeldeutschland, das wir empfinden,wenn wir von fremdenfeindlichen Aktionengegen Menschen hören“. Im Februar 2016setzte derselbeGauck freilich einen anderenAkzent. In der Bemühung, „möglichst vielenhelfend zur Seite zu stehen“, könne es be-gründet sein, „dassman nicht allen hilft“.Nun legte der Privatier offen, warum.
„Wer sich vorstellt, quasi als imaginierterVertreter einesWeltbürgertums alle Grenzendes Nationalstaates hinweg zu nehmen,überfordert nicht nur die materiellen, terri-torialen und sozialen Möglichkeiten einesjedenStaates, sondernauchdiepsychischenMöglichkeiten seiner Bürger“, erklärte er.Und „Beschwichtiger, die kritikwürdige Ver-haltensweisen von einzelnen Migrantenunter den Teppich kehren, um Rassismuskeinen Vorschub zu leisten, bestätigen Ras-sisten nur in ihremVerdacht, die Meinungs-freiheit in unseremLand sei eingeschränkt“.Diese Rede wird noch oft zitiert werden.
Gewiss auch von den falschen Leuten.
Arbeitsmarkt VP 1. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sudoku, Rätsel amWochenende VP1. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kleinanzeigen,Veranstaltungen 17. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Traueranzeigen 17. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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V O N D A N I E L A V A T E S
Irgendwann in diesen Tagenwird es einen Koalitionsver-trag geben und die Enttäu-schungswelle, die übers Landschwappenwird, lässt sich abse-hen: kleines Karo, kein großerWurf, viele kleine Spiegelstriche.Eine Prise Bürokratieabbau hier,dann noch 100 Gramm Steuer-abschreibungsmöglichkeitenund 8 000 zusätzliche Pflege-kräfte, fertig ist die GroKo. Espasst ins Bild, dass dieVerhand-ler ihren Zeitplan vom Karnevalbestimmen ließen und mehr alsalles andere das Ziel verfolgen,vor Weiberfastnacht am kom-menden Donnerstag ihre Ge-spräche zu beenden.Immerhin wird mittlerweile
nicht mehr der 1. April als Start-tag für die neue GroKo genannt,der eineneueRegierunghochof-fiziell als Scherz eingestuft hätte.ImMärzwillmannun schon fer-tig werden. Der EU-Reformgip-fel am 23. März sollte eine deut-sche Regierung auch wirklichsprach- und handlungsfähigsein, erst recht eine, die dasThema Europa so in den Mittel-punkt gerückt hat.Die Verhandlungspartner
haben die Erwartungen selbernach oben geschraubt: Von ei-nem Aufbruch für Deutschlandund Europa hat Kanzlerin An-gela Merkel gesprochen. Esdürfe „kein Weiter so“ geben,hieß es unisono aus CDU, CSUund SPD.Wenn es nun Enttäuschun-
gen gibt, haben Merkel, SchulzundCo. sich das also auch selberzuzuschreiben. Sie haben sich
dabei auch einem scheinbarenBedürfnis nach großen Über-schriften und Erzählungen ge-beugt. Der SPD-Parteichefmusste zusätzlich auch eine Be-gründung liefern, warum er nundoch das tun will, was er zuvorso vehement abgelehnt hat: mitMerkel regieren.Die Regierungsbildung ist
dadurch auf seltsame Weiseüberhöht worden. Und wie einzu fetter Braten imMagen lasten
auf der Republik die vier Mo-nate, die nun schon vergangensind seit der Bundestagswahlund in denen es gefühlt all-abendlich Bilder gab von inVer-handlungssäle eilenden Politi-kern. Dabei haben Union undSPD verglichen zu den Jamaika-Partnernmit netto zweiWochenfür Sondierungen plus Koaliti-onsverhandlungenbislangwirk-lich zügig verhandelt. Die vielentastenden Vorgespräche unterMitwirkung des Bundespräsi-
denten muss man bei dieser Er-folgsbilanz allerdings abziehen.Nun könnte es etwas werden,
unddas eigentlichNormalewirddurch Dauer und Dramaeffektefast schon zur Sensation: Es istBundestagswahl und danachgibt es eine Regierung, und zwarin einer der Parteienkombina-tionen, die dieWähler mit ihrenStimmen ermöglicht haben.Unddas ist nunmal einfach zumdrittenMal eine großeKoalition.
Natürlich wäre es schön,wenn so eine Regierung dannauch noch große Ideen entwi-ckelt, eine Botschaft wird das inder Politik gerne genannt, soeine Art Werbeslogan wie einWaschmittel oder ein Schoko-riegel. Die Verbindung von Öko-logie und Ökonomie war derLeitgedanke, der für eine mögli-che Jamaika-Koalition gefundenwurde. Aber – so viel Realismusmuss sein – eine Regierung istkein Produkt, kein Waschmittel
undkeinSchokoriegel. Sie ist einBündnis, das aufgrund vonWahlergebnissen zusammen-findet und dann versucht, Kom-promisse zu finden. Anders alsein Start-up, das gegründetwird,um eine Idee zu verfolgen. Es isteher eine Zwangsfusion zweierFirmen, die dann versuchenmüssen, das Beste aus der Lagezumachen. Die rot-grüne Koali-tion, die 1998 die schwarz-gelbeKoalition von Kanzler HelmutKohl ablöste, wurde auch erst imNachhinein zumProjekt erklärt.Es lässt sich viel kritisieren an
den bislang bekanntgeworde-nen GroKo-Inhalten. Es lässtsich mehr ökologisches Be-wusstsein wünschen, und dieProbleme in der Alten- undKrankenpflege werden allenfallsangegangen, aber beileibe nichtgelöst.SPD und Union bügeln Feh-
ler aus, für die sie selbst verant-wortlich sind – in der Bildungs-politik zumBeispiel. Und sie ho-len in der Rentenpolitik nach,was schon längst nötig war.Plötzlich geht es zum Beispiel,die Erwerbsminderungsrente ineinem Schritt anzuheben.Es bewegt sich also etwas,
auchwenn sich nicht von einemAufbruch sprechen lässt, weildie SPD die Erschöpfung vorsich her trägt und die CSU ihreRücksichtslosigkeit. Grund fürkollektives Entsetzen allerdingsgibt es sicher nicht. Bei einerNeuwahl, so viel ist sicher, ließesich von einem Aufbruch erstrechtnicht sprechen.Undbewe-gen würden sich erstmal nur dieProzentpunkte in den Wahlum-fragen.
W E T T E R
BERLIN:VombewölktenHimmelfällt Schnee oder Schneeregenbei 2 bis 5 Grad. Seite 8
Er sieht, was andere nicht sehen: Herthas ArneMaier - Seite 3
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B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 – S e i t e B 1
Das härteste Schlittenhunderennen derWelt: Zwischen dem Yukon Territory undAlaska zieht es Mensch und Tier durchdie arktische Kälte von minus50 Grad Seite B2 Sprache wird in der neuen Mercedes
A-Klasse zur zentralen Schnittstelle Seite B7Der Hyundai i30 Fastback im Test:Ende gut, alles gut Seite B8
Heute schon gekontert? Wie Schlagfertigkeit der Karriere einen
Schub geben kann und wie man sie trainiert Seite B3Verdient Ihr Job auch fünf Sterne? Auf immer mehr Internetportalenwerden Arbeitgeber bewertet Seite B4
Das Schiff vibriert bedrohlich. KennethHermansson, 67 Jahre, zerknittertes Ge-
sicht, eilt zum Fenster und beobachtet dasendlose Weiß, durch das sich die „Polar Ex-plorer“mit ihren fast 10000 PS frisst. „Das Eisist immer in Bewegung“, sagt der Kapitän.Undkönnegefährlichwerden,wennmannureine Sekunde nicht aufpasse.AnBordeines Eisbrechers zu gehen, gehörtinLapplandzudenspektakulärstenUnterneh-mungen, die ein Tourist machen kann. Mitdem Schiff auf der gefrorenen Ostsee umher-cruisen ist etwas für echte Abenteurer.Zur Begrüßung ein tiefes BrummenAm Morgen sammelt der Kleinbus die Leute
inRovaniemi ein, der einpaar Kilometer süd-lich des Polarkreises gelegenen Hauptstadtvon Finnisch Lappland. Nach stundenlangerFahrt taucht zwischen den Ästen etwas gro-ßes Rotes auf, das sich schnell als Schiffsbugentpuppt. Ein tiefes Brummen liegt in derLuft, als die Bustüren aufgehen. Fast täglichstartet die fast 80 Meter lange „Polar Explo-rer“ imWinter zu spannenden Cruises.
Das Schiff, Baujahr 1976, bricht das Eis nurnoch für Touristen. Zuvorwar es im offiziellenEinsatz, um für den Schiffsverkehr im Bottni-schenMeerbusen die Fahrtwege freizuhalten.Dann wurde die „Polar Explorer“ ausrangiert,denn heute sind die Schiffe ausladender, ein14Meter breiterEisbrecher genügtnichtmehr,um passierbare Schneisen zu schaffen.
Die Passagiere hängen wie Handtücherüber der Bugwand und beobachten, wie sichderBrechermit vierKnotennachvornackert.
c end reißt die eisige Versiegelung der
Ostsee ein, Schollen in der Größe von Essti-schen bäumen sich auf und schaukeln zu-rück in dieWaagerechte. Hinter sich lässt derEisbrecher ein Mosaik aus dickem Gelee.
Zu jeder Tour gehört ein Besuch in derKommandozentralebeiKapitänHermansson.Dannstolpert jedesMal einPulkLeute inWin-terkluft die Eisentreppennachoben.Währenddes Gesprächs wendet er den Blick vom Eisnur kurz ab. „Man kann stecken bleiben, dasist die Gefahr“, sagt Hermansson. „Und dannkönnen sich Eisplatten über das Schiff schie-ben.“ Passiert sei ihm so etwas aber noch nie.
„Das, was wir hier erleben, ist unglaub-lich“, sagt Tan Yi-Roe. Die Ärztin für Traditio-
nelle Chinesische Medizin aus Singapur, woniemals Schnee fällt, ist auf Skandinavien-rundreise. „Ich habe vorher von Eisbrecher-fahrten gelesen, am Hoteldesk haben ich dieTour dann spontan gebucht.“Der programmatische Höhepunkt derMini-Kreuzfahrt durch die Bottnische Buchtnaht. Kapitän Hermansson eilt zur hinterenFensterfront und konzentriert sich voll aufdas Becken, das die Schiffsschrauben geradevonEisschollen freiwirbeln. Er gibt einHand-zeichen, die Maschinen verstummen. Jetztsitzt der Eisbrecher fest.Die Leute können es gar nicht abwarten,das gefrorene Meer über die Gangway zu be-
treten, die auf demEis aufgesetzt hat. Als hät-te ihnen jemand ein Stück Kindheit zurückgegeben, rennen auch die Erwachsenen aufder kaltenKruste hin undher –und jauchzen.
Schon neben dem Schiff mit dem weitüber zehnMeter aufragenden Bug zu stehen,birgt aber auchGrusel. Undeswirdnichtbes-ser, wenn man sich entfernt. Die Füße bre-chen in die vereiste Schneedecke ein, unterder die Eisdecke erst beginnt. Da helfen auchkeine Versicherungen, das Eis könne schonab 20 Zentimetern Stärke ganzeAutos tragen.30 Minuten im EiswasserDann wanken die ersten Badegäste zum Eis-
loch am Schiffsheck – in Überlebensanzügenaus dickem Neopren. „Das Wasser hat viel-leicht ein Grad“, sagt ein Crewmitglied. Tat-sächlich isoliert die Gummihülle den Körperderart gut, dassman selbst nach einer halbenStunde im Eiswasser nicht friert – das Pad-delnmit denArmenbringt sogar einbisschenWärme. Im Überlebensanzug unterzutau-chen, ist schier unmöglich. Allein wieder ausdemWasser zu kommen ebenfalls.Die Crew-mitglieder müssen die arktischen Planschgä-ste einzeln herausfischen.Auf der „Polar Explorer“ sind längst dieScheinwerfer angegangen, als Kapitän Her-mannsson nach vielleicht 20 KilometernCruise wieder an den Anleger manövriert. Esist schleichend dunkel geworden. Und damitwird es auch wieder kälter. Am nächsten Tagwird die frisch gebrochene Fahrrinne wiederdick zugefroren sein. Das ist sicher, denn hieram Bottnischen Meerbusen wird es manch-mal bis zuminus 40 Grad kalt
Über die Gangway betreten die Passagiere der Polar Explorer das Eis.
N A C H R I C H T E N
K O N T A K TBerliner ZeitungE-Mail: [email protected]
Lass krachen!Wie wärees denn mal mit einer Tour auf demEisbrecherdurch die Ostsee vor Lappland?Von Stefan Weissenborn
STE FAN WE I S SENBORN
Lufthansa führt denautomatischen Check-in einLufthansa-Passagiere werden auf Wunschab sofort bei Flügen innerhalb des Schen-gen-Raums automatisch eingecheckt. Dassoll Zeit sparen. Die Bordkarte erhalten sie23 Stunden vor Abflug auf das Smartphonezugestellt. Bei Flugreisen außerhalb desSchengen-Raums steht der Service nicht zurVerfügung. Voraussetzung ist, dass die Pas-sagiere entweder über ein Miles&More-Konto verfügen oder im Lufthansa-iD-Profildie persönlichen Daten hinterlegt haben.Alternative: Man kann sich auch über einenLink in der Buchungsbestätigung für denautomatischen Check-in anmelden. (dpa)Neue Kreuzfahrtschiffe ausPapenburg mit Flüssiggas-AntriebDie Meyer Werft in Papenburg baut ein
zweites Flüssiggas-Schiff für die britischeReederei P&O Cruises. Es soll 2022 ausge-liefert werden und Platz für fast 5200 Passa-giere bieten. P&O Cruises ist vor allem aufdem britischenMarkt aktiv. Auch Aida lässtin Papenburg zwei neue Schiffe mit LNG-Antrieb bauen. Die „Aida Nova“ geht noch2018 an den Start, 2021 das zweite. (dpa)Neuer Dinopark öffnet indiesem Monat in PortugalIn Zentralportugal öffnet am 9. Februar ein
neues Freilichtmuseummit 120 lebensgro-ßen Dinosauriermodellen. Der Dino ParkLourinha befindet sich rund 70 Kilometernördlich von Lissabon. In der Region umLourinha wurden in der Vergangenheitzahlreiche Fossilien von Sauriern gefunden.Eintritt für Kinder zwischen 4 und 12 Jahren9,50 Euro, Erwachsene 12,50 Euro. (dpa)Wunschliege reservieren:Service von Thomas CookDie Wunschliege am Pool können Urlauber
bei Thomas Cook Signature, Neckermannund Öger Tours vor der Reise gegen eineGebühr von 25 Euro pro Aufenthalt onlinereservieren. Das Pilotprojekt startet EndeFebruar in drei Hotels. Zum Sommer sollenes 30 Häuser sein. Im Laufe des Jahres wirdder Service noch ausgedehnt. (dpa)
T I P P S U N D I N F O R M A T I O N E NAnreise: Nonstopflüge nach Rovaniemi bietetGermania an (flygermania.com).
Unterkunft: In Rovaniemi im „Cumulus ResortPohjanhovi“ (resort.cumulus.fi/en/hotels-and-spas/pohjanhovi), DZ ab 164 Euro. Auf einer In-sel im Fluss gelegen ist das Hotel „Vartiosaari“(www.hotelvartiosaari.fi), DZ ab 95 Euro.Eisbrecher-Touren: Drei Stunden ab 220 Euro,
Paket ab Rovaniemi ab 335 Euro.www.icebreaker.fiwww.visitkemi.fi/en/sampowww.lulea-swedishlapland.com/ice_breaker
Rovaniemi
H e l s i n k i
F I N N L A N D
Bottnisc
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Meerb
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SCHWEDEN
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SSLA
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KOSTENLOSDer ADAC steigt in denBerliner Nahverkehr ein. DerVer-
band kooperiert mit dem Fahr-
dienst Allygator Shuttle.Während
der kommenden dreiMonate sind
alle Fahrten kostenlos.
Berlin Seite 2
LEBENSLANG Er erstach erst seineGroßmutter, dann fuhr er auf der
Flucht zwei Polizisten tot:Wegen
dreifachenMordes verurteilte das
Landgericht Frankfurt (Oder) am
Freitag einen 25-jährigen Branden-
burger zu lebenslanger Haft.
Panorama Seite 8
KOMPLIZIERTDer Dortmund-„Tatort“, den die ARD an diesem
Sonntag ausstrahlt, verlangt dem
Zuschauer einiges ab: Konzentra-
tion etwa und ein gutes Langzeitge-
dächtnis. Dafür gibt es am Ende
eineVeränderung imDortmunder
Ermittlertrio. Feuilleton Seite 4
N I C H T V E R P A S S E N❖
Joachim Gauck,von 2012 bis 2017Staatsoberhaupt
WochenendeReise
Urlaub auf der gefrorenen Ostsee:Mit dem Eisbrecher nach Lappland
KarriereKesse Konter, schlagfertige Antwort:Selbstsicheres Auftreten hilft im Job
MobileWeltenKünstliche Intelligenz imCockpit:Mercedes’ neue Sprachassistentin
ImmobilienweltenGrößtmögliche Energieeffizienz:„Charlotte amCampus“ inAdlershof
„Es gibt noch eine ganze Reihesehr ernster Dissenspunkte.“
Angela Merkel, CDU-Vorsitzende, am Freitag
„Ich bin überzeugt, dass wir dasschaffen die nächsten Tage.“
Horst Seehofer, CSU-Vorsitzender
„Wir stehen unter keinem Zeitdruck.“Martin Schulz, SPD-Vorsitzender
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Die ZwangsfusionDie Koalitionsverhandlungen neigen sich demEnde entgegen.
Die neue Regierungwird ein schwieriges Bündnis –das versucht, alte Fehler auszubügeln
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V O N P E T E R N E U M A N N
Billiger geht es nicht. Der BerlinerFahrdienst Allygator Shuttlekann ab sofort gratis genutzt wer-den. Registrierte Kunden, die perApp buchen, werden am Wochen-ende abends und nachts innerhalbdes S-Bahn-Rings kostenlos beför-dert. Das Gratis-Angebot gilt für diedreimonatige Pilotphase einer Zu-sammenarbeit, die am Freitag perVertrag besiegelt wurde. Das Unter-nehmen Door2Door, das den Fahr-dienst seit August 2016 betreibt, ko-operiert ab sofort mit dem Allge-meinenDeutschenAutomobil-Club(ADAC). „Uns ist es wichtig, Erfah-rungen zu sammeln, wie neue Mo-bilitätsangebote im urbanen Um-feld funktionieren“, sagte ADAC-Geschäftsführer AlexanderMöller.Ein Alligator ist das Erkennungs-
zeichen. Auf den 25 Fahrzeugen derHersteller Volkswagen, BMW undMercedes-Benz schaut das Reptilfrech aus dem O. Selbstbewusst tre-ten auchdieBetreiber auf. Für sie istRidesharing ein Modell für denStadtverkehr der Zukunft – auchwenn sich damit noch nicht vielGeld verdienen lässt. „Wir sind da-von überzeugt, dass es eine dernachhaltigsten und zukunftsträch-tigsten Formen der öffentlichenMobilität darstellt“, sagt TomKirschbaum, Gründer und Ge-schäftsführer von Door2Door. Daseinstige Start-up, das bereits 100Menschen beschäftigt, hat die Appund den Algorithmus entwickelt.
Ohne Fahrplan, ohne feste Routen
Doch was ist das überhaupt – Ride-sharing? Das englischeWort bedeu-tet: eine Fahrt teilen. Anders als imTaxi muss man damit rechnen, dassnoch jemand anders zusteigt unddass ein Umweg gefahren wird, umdieMitfahrer ans Ziel zu bringen.Der Fahrdienst wird freitags und
sonnabends von 17 bis 1Uhr betrie-ben. Einen Fahrplan, feste Halte-stellen und vorgeschriebene Liniengibt es nicht. Start und Ziel müsseninnerhalb des S-Bahn-Rings liegen.Wer mitfahren will, lädt sich dieAllygator-App aufs Mobiltelefon.DerBuchungscomputer koordiniertdie Fahrtwünsche und versucht, inden 25 Autos (davon drei elektrisch)möglichst viele Fahrgäste zusam-menzubringen – um Kapazitäten,Sprit und damit Kosten zu sparen.
ZumNulltarif durch die InnenstadtDerADACsteigt in denBerlinerNahverkehr ein – und arbeitetmit demFahrdienst Allygator Shuttle zusammen
Bisher mussten die Nutzer einensymbolischen Fahrpreis entrichten:fünf Cent pro Kilometer. Damitdeckte der Shuttle auch bislang dieKosten nicht. Das war so geplant.Weil keine Gewinne erzielt werdensollen, ist keine Genehmigung nachdem Personenbeförderungsgesetznötig – was bei der Rechtslage auchknifflig gewordenwäre. Alle Shuttle-Fahrer haben aber einen P-Schein,wie ihn auchTaxifahrer besitzen.Die Zusammenarbeit mit dem
ADAC ermöglicht es nun, den Fahr-
SABINE GUDATH
Moderne Sammeltaxis: Drei von 25 Allygator Shuttles pausieren in Mitte. Auch drei elektrische BMW i3 gehören zur Flotte.
G E M E I N S A M U N T E R W E G S
Ridesharing heißt „Fahr-ten teilen“. RegistrierteNutzer können mit einerApp Fahrten buchen.Der Computer bemühtsich, die Autos mit mög-lichst vielen Fahrgästenmit ähnlichen Zielenauszulasten. Wartezei-ten und Umwege sollenaber minimiert werden.
Allygator Shuttle: Denersten Ridesharing-Dienst in Berlin gibt esseit 2016. 10 000 Nut-zer haben sich bereitsregistriert, bisher gabes 30 000 Fahrgäste.
Door2Door: So heißtdas 2012 gegründeteTechnologie-Unterneh-men, das den Fahrdienstals Praxislabor betreibt.Das Start-up bietet Städ-ten und Verkehrsbetrie-ben eine Plattform mitApp, um eigene Shuttle-dienste anzubieten.
Zu den Partnern gehö-ren ZF, Arriva UK und dieDuisburger Verkehrsge-sellschaft. In Duisburgist Ridesharing bereitsTeil des Nahverkehrs.Eine Fahrt kostet 3,20 –ein Busticket 2,60 Euro.
Clever Shuttle: Freundegründeten 2014 dasBerliner Unternehmen,das heute 45 Menschenbeschäftigt und 90 E- undWasserstoffautos be-treibt – in Berlin, Ham-burg, München und Leip-zig. 2017 wurden rund250 000 Menschen be-fördert, 32 Prozent derFahrten wurden geteilt.
„Berlkönig“: So heißtder Ridesharing-Dienstvon Daimler/BVG, der2018 starten soll. Wiebei Allygator sind nichtnur E-Autos im Einsatz.
dienst allen Nutzern kostenlos an-zubieten. Der Verband, der allein inBerlin und Brandenburg 1,3 Millio-nen Mitglieder hat, steuert einenungenannten Betrag aus dem Mar-ketingbudget bei. Besser als eineImagekampagne könne die Koope-ration vermitteln, „dass wir nichtnur Pannenhelfer, sondern auchMobilitätshelfer sind“, sagte Möller.„Auchwir sehen, dass sichMobilitätverändert.“ Anders als früher ist esfür junge Leute in Großstädtennicht mehr wichtig, sich einen eige-
nen Pkw anzuschaffen. Das Ange-bot soll Menschen unter 40 anspre-chen, auch solche ohne Privatauto.In Berlin bietet Clever Shuttle
ebenfalls Ridesharing an – andersals Allygator nur mit Elektroautosund in einem größeren Gebiet. Dieknapp 30 E-Autos können an allenTagen gebucht werden – ab 10 Uhr.
Zahl der Nutzer ist begrenzt
Auch Daimler und die Berliner Ver-kehrsbetriebe (BVG) wollen nun indiesen Markt. Die zunächst 50, spä-ter 300 „Berlkönige“ sollen abendsund an Wochenenden durch Mitte,Prenzlauer Berg und Friedrichs-hain-Kreuzberg fahren. Die Fahr-preise werden zwischen dem Taxi-und demBVG-Tarif liegen. Im Früh-jahr soll es losgehen. Aber noch hatdas zuständigeLandesamtden„aty-pischen Verkehr“ nicht genehmigt.Das bestätigten BVG und Senat.Ridesharing ist ein neuer Trend
in einer Szene, die experimentiert.Kritiker bemängeln, dass „Berlkö-nige“mitDiesel fahrenwerden, unddass sich Ridesharing auf das Zen-trum konzentriert. Auch in Außen-bezirkenmüsse es so etwas geben.In vierWochen wollen der ADAC
und Door2Door eine erste Bilanzziehen. Die Nachfrage dürfte schonbald größer als das Angebot sein.Die Anzahl an verfügbaren Regis-trierungscodes ist begrenzt, hieß es.
Kein Stress mehr bei der Suchenach einer Hebamme, kein hek-tisches Fahnden nach einem freienKreißsaal: Werdende Mütter sollenbei der Geburtshilfe besser betreutwerden. Dazu wurde jetzt ein Akti-onsprogramm unter Beteiligungdes Senats beschlossen, das zehnPunkte umfasst. So ist vorgesehen,mehr Hebammen auszubilden undihre Arbeitsbedingungen an den19 Geburtskliniken der Stadt zu ver-bessern. Der Senat stellt zusätzlich20 Millionen Euro für die Erweite-rung von Kreißsälen bereit, wie Ge-sundheitssenatorin Dilek Kolat(SPD) am Freitagmitteilte.Eine Vermittlungsplattform für
Hebammen soll im Oktober onlinegehen. Bereits im April soll ein Sys-tem für alleGeburtskliniken starten,das freie Kapazitäten in Kreißsälenin Echtzeit abbildet. Hintergrund istder Babyboom in Berlinmit jährlichum die 42 000 Geburten, in dessenFolge es zuletzt Engpässe gab.Um die Probleme anzugehen,
berief Kolat im Vorjahr einen Run-den Tisch ein, an dem Kliniken, He-bammenverband, Rettungsdienste,Ärzteverbände, Krankenkassen undEltern vertreten sind. „Wir wollen,dass sich alle werdendenMütter gutunterstützt und betreut fühlen“,sagte Kolat.Zu den Details des Programms:
Bis 2020 sollen die Hebammen-schulen ihre Kapazitäten von 202auf 332 Ausbildungsplätze erhöhen.Die Finanzierung ist über die Kran-kenkassen gesichert. Die zusätzli-chen 20 Millionen Euro für dieKreißsäle werden auf sechs Ge-burtskliniken verteilt. Durch mehrPersonaleinsatz und bessere Orga-nisation an den Geburtszentren fürFrühchen und kranke Säuglinge seies gelungen, kurzfristig mindestens900 Geburten pro Jahr zusätzlich zuermöglichen, hieß es.Um die Arbeitsbedingungen für
Hebammen zu verbessern, sollensich die Kliniken bis Herbst auf ei-nen konkreten Maßnahmekatalogverständigen. Kolat kündigte eineBundesratsinitiative mit dem Zielan, eine Mindestausstattung anHebammen für Geburtsklinikenfestzulegen. (dpa)
Ein Programmfür denBabyboom
Geburtshilfe in Berlin sollverbessert werden
N A C H R I C H T E N❖
Von Abschiebung bedrohtePianistin darf bleibenDie international erfolgreiche Pia-nistin Anastassiya Dranchuk darf inBerlin bleiben. Dafür spricht sichjetzt Innensenator Andreas Geisel(SPD) aus. Am Freitag folgte er der
entsprechendenEmpfehlung derHärtefallkom-mission, teiltesein Sprechermit. Kurz vorWeihnachtenhatte die Pianis-tin von der Berli-ner Ausländerbe-hörde eine Auf-forderung zurAusreise nachKasachstan Ende
Januar erhalten. Die Ausländerbe-hörde hatte der aus Kasachstanstammenden Pianistin vorgehalten,sich nicht rechtzeitig um ihren Auf-enthaltsstatus bemüht zu haben.Geisel begründet sein positivesVo-tum nun damit, dass die Pianistinseit 17 Jahren im Land lebe, inte-griert sei und über ein eigenes Ein-kommen verfüge. (juli.)
Eisbären-Mädchen starban LungenentzündungDas vor einemMonat imTierparkgestorbene Eisbärenjunge war aneiner Lungenentzündung erkrankt.Dies hättenTierpathologen nun alsTodesursache festgestellt, sagte eineZoo-Sprecherin. Der kleine Eisbärwurde nur 26Tage alt. Es sei schon„etwas zu klein und zu schwach aufdieWelt gekommen“, erklärte Tier-park-Direktor AndreasKnieriemamFreitag. Durch die Lungenentzün-dung habe es dannweniger getrun-ken und sei dehydriert. (dpa)
Zwei Terrorverdächtige unterBewerbern für Flughafen-JobMehr als 21 000Bewerber für die Ar-beit auf demFlughafenTegel hat derVerfassungsschutz in den vergange-nen Jahren wegen einermöglichenGefährlichkeit überprüft. Bei zweiBewerbern gab es Hinweise auf Ter-rorverdacht. Das geht aus einer Ant-wort der Senatsinnenverwaltungauf eine AfD-Anfrage hervor. In bei-den Fällen habe es Erkenntnisse ge-geben, dass „zumindest tatsächli-che Anhaltspunkte“ für eine NähezumTerrorismus vorlagen. (dpa)
LARS REIMANN
Weltklasse-Pia-nistin Dranchuk.
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Johannes, 65/1.83, gepfl. Witwermit PKW, ehrlich, zuverlässig,naturverbunden, handwerkl.sehr begabt, su. nette Frau mitInter. für gemütl. Heim, Natur,Tanz u. gem. Unternehmungen.(kein Zusammenziehen) Glücks-bote: Tel. 27596611
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V O N P A U L L I N K E
Der Schulterblick, das lernt manin der Fahrschule und man
sollte das niemalswieder vergessen,ist eine zusätzliche Absicherungbeim Abbiegen, Überholen oderStreifenwechseln. Über die Schulterblickt man nämlich in den totenWinkel, den die Außenspiegel nichterfassen. Taucht dort kein Fahrzeugauf, kein Radfahrer oder Passant, istder Weg frei, kann man Gas geben.So ähnlich ist das beim Fußball.Denn das Spiel gleicht im Grundedem Straßenverkehr: beide fließen,aus allen Richtungen drohen Kolli-sionen,manchmal staut es sich undeine Tankfüllung wird hier und damal nicht reichen. Daher gilt: Vor-ausschauend kann man nicht nurfahren, sondern auch spielen. Sowie ArneMaier.Sonnabend um halb vier trifft
Hertha BSC auf Hoffenheim imOlympiastadion. Undwenn es dannim Mittelfeld ein stark erhöhtesFußballverkehrsaufkommen gebenwird, liegt es auch an Maier, Lösun-gen zu finden:Wie kommtman rausaus der Enge des Raums? Wo klafftdie Lücke, um die Abwehrreihen zuumgehen und das Spielgeschehenöffnend zu verlagern? Und wann istdas Risiko gerechtfertigt, die wich-tigste Vorfahrtsregel beim Passspiel– Tiefe vor Breite – zu befolgen?Maiers Antwort zum Mitschrei-
ben und Merken: „Schon bevor duden Ball bekommst, musst du wis-sen, was du mit ihm machen willst,wie und in welche Richtung du ihnmitnehmen wirst. Wenn du erstnach der Annahme überlegst, ist esmeistens schon zu spät, dann ver-lierst du den Ball oder du wirst um-getreten. Du musst ruhigbleiben.Wenn du hektisch wirst, verspringtdir der Ball. Die anderen coachendich auch, die sehen, was hinter dirpassiert und rufen klatsch oder dreh– das hilft dir. Aber du spürst dasschon selber, machst den Schulter-blick, wenn du angespielt wirst. “
„Fußball im ganzen Körper“
Esbietet sich jetzt an, zubehaupten:Maier ist ein vorbildlich voraus-schauender Autofußballer. Wie nurwenige beherrscht er das periphereSehen. Dabei ist er gerade einmalneunzehn. Führerschein und Profi-vertrag besitzt er seit einem Jahr.Maiers Mitspieler drücken das,
was ihn zum Überraschungsspielerdieser Saison gemacht hat, natür-lich etwas anders aus. Per Skjelbredzum Beispiel, der zuletzt immer ge-
Der AutofußballerArneMaier gilt als Herthas größtes Talent. Die Frage lautet daher:Wie langewird er noch bleiben?
meinsam mit Maier Herthas defen-siven Mittelfeldverkehr regelte, hatbeobachtet: „Der Junge hat einfachFußball in seinem ganzen Körper.“Oder Trainer Pal Dardai, bei dem espräziser klingt: „Seine Übersichtund sein Gespür für die Situationsind extrem ausgeprägt. Dazu ist erein guter Vorbereiter, stark im Ab-schluss und er verfügt über einegute Technik. Die Ballmitnahmevon Arne ist dazu auch noch exzel-lent.“ Das Fazit: „Wir werden nochviel Spaß an ihm haben.“ Und danngleich die Frage, die zurzeit alle bei
CITY-PRESS
Ball unten, Blick oben: Arne Maier sieht, was andere nicht sehen.
Hertha beschäftigt bis quält: Aberwie lange noch?MaiersVertrag läuftim kommenden Sommer aus.Es ist schon eine Weile her, dass
ein Jugendspieler dermaßen durch-gestartet ist in Berlin. Dass Hype einWort war, das man überall lesenkonnte.Vor dieser Saison galtMaier,der seit elf Jahren für Hertha spieltund ein bekennender Fan ist, nochals das Toptalent, als einer, der denliebevoll vonDardai gepflegten 99erJahrgang anführen sollte beim Auf-stieg in den Edelbereich Profifuß-ball. Doch Maier musste noch war-
ten, sich gedulden. Was ihm offen-bar leichter fiel als so manchem inseinem Umfeld, wie Dardai neulichmal verriet.Mitte Oktober, beim Europapo-
kalspiel gegen Sorja Luhansk, standMaier dann erstmals in der Startelf.Und bei den bis heute nachfolgen-den fünfzehn Pflichtspielen fehlteer nur zweimal im Kader. Erst fielMaier vor allemdadurch auf, dass ersehr wenig falsch machte. Zuletztmachte er immer mehr richtig. Erwurde Stammspieler, zentraler Ball-verteiler, eingeschickterZweikämp-fer – aber nur am Boden! – und fastein Torschütze beim Sieg in Leipzig:Davie Selke schießt, Abpraller, lee-res Tor, Maier muss ihn nur nochreinschieben, rutscht aber weg undsagt: „Diese Szene hat mich ein,zwei Tage nicht in Ruhe gelassen.“
„Kein Spielermacht keinen Fehler“
Arne Maier hat erst 1 078 Profifuß-ballminuten hinter sich und er trägtimmer noch diese Zahnspange, weileine Fehlstellung des Kiefers in denRücken ausstrahlte. Doch dann sitztman da jemandem gegenüber, derälter spricht, als er ist, sich profes-sioneller gibt, als er sein kann. Undsolche Sätze hört man: „Fußball istjetzt mein Job“, „Kein Spieler machtkeinenFehler“,„Ich freuemichüberjede Minute, die mir der Trainerschenkt und ich freue mich über je-den Rat, den mir ein Mitspielergibt.“ Außerdem den hier: „DerSpieler sagt, was er möchte, der Be-rater kümmert sich dann darum.“Undwasmöchte ArneMaier?Herthas Manager Michael Preetz
sagte neulich: „Es wird möglicher-weise in seiner Karriere der Punktkommen, wo er zu groß wird, odergrößer, deutlich größer als Hertha.“Das war die Fortsetzung von Dar-dais Befürchtung, sein groß ange-legter Jugendplan könnte in Teilenan den Begehrlichkeiten der Kon-kurrenz scheitern. Die Vertragsge-spräche laufen jedenfalls, und jelänger sie laufen, desto besser wirddie Verhandlungsposition für dieSpielerseite. Preetz glaubt: „Er hatschon Lust hier zu bleiben.“ Es seiaber schwierig vorherzusagen, wiees ausgeht.Arne Maier sagt, dass er locker
mit der Situation umgeht und dassihn all das Lob zwar ehrt, aber: „Esist keine Versicherung, dass alles soseinwird. Ich bin erst neunzehn! Ichmöchte jede Minute für Herthaspielen.“ Darf er noch. Und baldwird man sehen, wie vorausschau-end er seinen Karriereweg plant.
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Z A H L E N
Fußball
Bundesliga, 21. Spieltag1. FC Köln−Bor. Dortmund 2:3 (0:1)Hertha BSC−Hoffenheim Sa., 15.30SC Freiburg−Leverkusen Sa., 15.30FC Schalke 04−Bremen Sa., 15.30Mainz 05−München Sa., 15.30VfL Wolfsburg−VfB Stuttgart Sa., 15.30M'gladbach−RB Leipzig Sa., 18.30FC Augsburg−Eintr. Frankfurt So., 15.30Hamburger SV−Hannover 96 So., 18.00
1. München 20 49:16 502. Bor. Dortmund 21 45:29 343. Leverkusen 20 41:27 344. FC Schalke 04 20 32:25 345. Eintr. Frankfurt 20 26:20 336. RB Leipzig 20 32:29 327. M'gladbach 20 30:32 318. FC Augsburg 20 29:26 289. Hoffenheim 20 31:32 27
10. Hannover 96 20 28:30 2711. Hertha BSC 20 27:27 2612. SC Freiburg 20 22:35 2413. VfL Wolfsburg 20 23:24 2314. VfB Stuttgart 20 16:26 2015. Mainz 05 20 24:35 2016. Bremen 20 16:25 1717. Hamburger SV 20 16:29 1618. 1. FC Köln 21 17:37 13
2. Bundesliga, 21. Spieltag
Düsseldorf −Sandhausen 1:0 (1 :0)Nürnberg−Erzg. Aue 4:1 (1 :0)Ingolstadt−Gr. Fürth Sa., 13.00Heidenheim−FC St. Pauli Sa., 13.00Kiel −Regensburg Sa., 13.00Darmstadt 98−Duisburg So., 13.30Braunschweig−Kaiserslautern So., 13.30Dyn. Dresden−VfL Bochum So., 13.30Arm. Bielefeld−Union Berlin Mo., 20.30
1. Düsseldorf 21 33:22 432. Nürnberg 21 43:26 403. Kiel 20 39:25 354. Sandhausen 21 25:19 315. Duisburg 20 30:29 306. Ingolstadt 20 29:23 297. Regensburg 20 32:29 298. Arm. Bielefeld 20 31:29 299. Union Berlin 20 35:29 27
10. FC St. Pauli 20 21:31 2711. Heidenheim 20 30:36 2612. Braunschweig 20 25:22 2513. Dyn. Dresden 20 27:32 2314. VfL Bochum 20 18:24 2315. Erzg. Aue 21 21:34 2316. Darmstadt 98 19 29:31 2217. Gr. Fürth 20 21:30 2018. Kaiserslautern 19 15:33 12
EishockeyDEL Herren HauptrundeSchwenningen−Eisbären 1:2DEG−Köln n.V. 3:2Krefeld−Nürnberg 2:4Augsburg− Ingolstadt 1:5Straubing− Iserlohn 5:1
1.München 49 173: 120 1032.Nürnberg 49 141: 115 943.Eisbären 49 154: 126 924.Wolfsburg 49 149: 137 745.Köln 49 146: 137 746. Ingolstadt 49 136: 133 737.Bremerhaven 49 138: 147 728. Iserlohn 49 129: 145 719.Mannheim 49 141: 145 70
10.Schwenningen 49 114: 124 6811.DEG 49 123: 143 6512.Augsburg 49 141: 145 6313.Krefeld 49 135: 162 5514.Straubing 49 126: 167 55
N A C H R I C H T E N❖
Eisbären gehenmit einemSieg in die Olympia-PauseEISHOCKEY. Die Eisbären Berlinverabschiedeten sichmit einem2:1 (1:1, 1:0, 0:0)-Sieg bei denSchwenningerWildWings in dieOlympia-Pause. JamieMacQueen(9.) zum1:1undKapitänAndréRan-kel (40.) trafen für denDEL-Dritten.
Davis-Cup-TeamwahrtChance auf ViertelfinaleTENNIS. Die deutsche Davis-Cup-Mannschaft besitzt dank desWelt-ranglistenfünften Alexander Zverevweiter alle Chancen auf den EinzuginsViertelfinale. In Brisbane hatteder gebürtige Hamburger die Gästemit seinem 7:5, 4:6, 4:6, 6:3, 7:6 überAlex deMinaur in Führung ge-bracht, ehe Jan-Lennard Struff ge-gen den australischen Spitzenspie-ler Nick Kyrgios in drei Sätzen beim4:6, 4:6, 4:6 den Ausgleich kassierte.
Hannovers Präsident Kindscheitertmit ÜbernahmeplanFUSSBALL. PräsidentMartin Kindist mit seinenÜbernahmeplänenderMehrheitsanteile beim Bundes-ligisten Hannover 96 offenbar vor-erst gescheitert. Eine offizielleVer-kündung seitens der DeutschenFußball Liga steht allerdings nochaus. Kind hatte im Falle eines Schei-terns angekündigt, gegen die Ent-scheidung klagen zu wollen.
Lisicki erreicht HalbfinalebeiWTA-Turnier in TaipehTENNIS. Die Berlinerin Sabine Lisi-cki hat inTaipeh erstmals seit zwei-einhalb Jahrenwieder dasHalbfina-le einesWTA-Turniers erreicht. Inihrem drittenMatch nach fast dreiMonaten Pause bezwang die 28-Jährige die RumäninMonica Nicu-lescu 4:6, 6:4, 6:4 und trifft nun aufKateryna Koslowa aus der Ukraine.
Albamit Respekt vorMeister BambergBASKETBALL. Trotz derMisere vonBrose Bamberg ist Alba Berlin vordemKlassiker der Bundesliga ge-warnt. Am Sonntag empfangen dieBerliner den deutschenMeister undPokalsieger (15 Uhr). „Ich habe vielRespekt vor ihnen. Neben Bayernhaben sie immer noch das besteTeam in der Liga“, sagteTrainer AitoGarcia Reneses. Das Hinspiel hatteAlba 77:75 gewonnen. „Schon daswar ein harter Kampf“, sagt GuardJoshiko Saibou.
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V O N N I K O L A U S B E R N A U
Wer wissen will, wie dominantauch heute noch in vielenMu-
seen eine auf männliche Künstlerausgerichtete Perspektive ist, dersehe sich den Neubau des Wallraff-Richartz-Museums in Köln an. EineInstitution, die seit ihrer Gründungvor 194 Jahren nur vonMännern ge-leitet wurde. An den drei Hauptfas-saden sind Inschriften mit den Na-men bedeutender Künstler ange-bracht. Es ist keine Frau darunter.Andererseits: Zugang zu den
Kunstakademien wurde Frauen inPreußen auch erst 1919 gewährt – sieseien,hießesdavor,durchdasZeich-nen nackter männlicher Modellemoralisch gefährdet. Es sind solcheoft widersprüchlichen Perspektiven,die über alle aktuellen Missbrauchs-vorwürfe hinaus die schon längeranhaltende Debatte um Frauen undMänner, ihreRollenzuschreibungen,ihre Macht und Machtausübung inMuseen, aber auch Bibliotheken,Theater-, Opern- und Konzerthäu-sern befeuern.Die Art Gallery von Manchester,
eines der bedeutendsten MuseenGroßbritanniens, hat das 1897 vonJohn William Waterhouse gemalte„Hylas und die Nymphen“ ins De-pot verbannt, ein Hauptwerk derviktorianischen Kunst. Seine Stelle,teilte das Museum mit, bliebe nunleer, dasPublikumsollehiermitKle-bezetteln kommentieren, wie in sol-chen Werken Frauen angeblich nurals „passives“ dekoratives Elementoder als männerverschlingende„Femme fatale“ gezeigt würden. Pa-role der Kuratorin Clare Gannaway:„Lasst uns dieser viktorianischenFantasie entgegentreten!“Nun gibt es genug Gründe, die
Rolle, dieFrauen inMuseenzugebil-ligtwird, zuhinterfragen. Keindeut-schesMuseum hat es etwa bisher inseiner Dauerausstellung gewagt,wie vor einigen Jahren das PariserCentre Pompidou, die Kunstge-schichte wenigstens der Moderneeinmal ganz aus weiblicher Sicht zubetrachten. Zwar kamendieKurato-
Lasst die Bilder hängenÖffentliche Einrichtungen, die Kunstwerke zensieren, zerstören das freie Denken
rinnen auch nicht um Picasso oderMatisse herum. Aber es kamen ebenauch Namen und Ideen ins Spiel,die vollkommen unbekannt waren.Das Panorama der Moderne wurdereicher, üppiger.Wie auch durch dieAusstellungen des Brooklyn Muse-ums oder Projekte wie „Black Atlan-tic“ 2004 im Haus der Kulturen derWelt der Blick auf die schwarzeWeltseitlich des großen Ozeans geöffnetwurde, Führungen in der LondonerNational Gallery die Bedeutung derSklaverei für die Begründung diesergroßartigen Sammlung zeigten.In Berlins Museen hingegen wird
nicht einmal angedeutet, dass dieschwarzeFrau imHintergrunddiesesoder jenes Adelsgemäldes eine Skla-vin war. Doch sollte man deswegen
dieses Bild weghängen? Oder Cara-vaggios „Siegreichen Amor“, weil da-rauf ein Junge in eindeutig sexuellaufreizender Pose gezeigt wird? Kei-neswegs. So wie auch als anstößig er-scheinende Bücher nicht verändertwerden dürfen, nur um aktuellen Be-dürfnissen zu genügen. Die gesamteWeltliteratur ist schließlich eine ein-zige Attacke auf vernunftgeleiteteEss- und Bewegungsregeln, eine Ge-waltorgie, ein erotischesGewusel.Der Direktor des Frankfurter Stä-
del-Museums, Philipp Demand, hatdarauf hingewiesen, dass die Kunst-geschichte derWelt und dieMuseenohne solche Themen leer gefegtwürden. Genau deswegen war übri-gens der lüsterne Blick der Männerauf die Frauen auch bisher schonein Thema in dem Saal inManches-ter, von der Auswahl der Werke bishin zu deren Beschriftung.Das Weghängen des Werks von
Woodhouse war nicht notwendig,
umdas Publikumauf eine Fehlstellein der Botschaft des Museums auf-merksam zu machen. Stattdessensoll hier das Publikumauf den einenBlick auf Kunst und Geschichte ein-geschworen werden, auf dasschwarz und weiß, Frau und Mann,schwach oder mächtig, gut oderböse, Güte oder Missbrauch, mora-lisch akzeptabel oder inakzeptabel.Diesem antihistorischen Rigoris-mus geht es nicht um Erkenntnis,etwa in die Wandelbarkeit derWerte, Interessen und Perspektiven.Es geht nur um die Behauptung,dass einzig die heutige Sicht auf dieWelt die angemessene sei.Aber wie kam es denn dazu, dass
Woodhouse eine antike homoeroti-scheGeschichte in seinemWerk hete-rosexuell umdeutet, dass der jungeMann den Frauen geradezu verfällt,dieMachtfragealsomindestensunge-klärt ist, dass seine Schulter so aufrei-zend gemalt wurde wie die Brüste derNixen? Und wieso werden weißeFrauengezeigt,wodochdieAntike im„brauen“ Mittelmeergebiet spielte?Nichtsdavonsollmehrdebattiertwer-den,nurnochdieFrageMann–Frau.Anhand von Kunst, Musik, Lite-
ratur, Theaters und Ritualen befra-gen Menschen sich nach dem Sinnihres jetzigen Lebens. Kulturelle Äu-ßerungen müssen dafür aber sicht-bar bleiben, und seien sie aus heuti-ger Sicht noch so unverständlich –Pädophilie war für die griechischeAntike gesellschaftserhaltend, dieFrage, obman katholisch odermus-limisch ist, war lange viel wichtigerals die, ob man mit Männern oderFrauen ins Bett geht.Dies Schillern, dies Uneindeu-
tige zu zeigen, ist die Aufgabe vonKulturinstitutionen, nicht das Zei-gen einer „Wahrheit“. Genau des-wegen haben totalitäre Herrscherimmer wieder versucht, Samm-lungen und Literaturen zu bereini-gen, in ihrem Sinn zu säubern.Und genau deswegen ist dasMani-pulieren von historisch geworde-nenWerken oder gar ihr Nicht-Zei-gen derart antiaufklärerisch, dasses einem den Atem nimmt.
MANCHESTER ART GALLERY
Die Manchester Art Gallery hat das Gemälde „Hylas und die Nymphen“ von John Williams Waterhouse entfernt.
Feuilleton/Medien/Tagestipp4 B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
V O N F R A N K J U N G H Ä N E L
So ziemlich in der Mitte des Filmssagt Faber (Jörg Hartmann) zuseinen Kommissarskolleginnen einSatz, der symptomatisch für diesenFall ist:„KeineAhnung, ich versuchedoch auch nur zu kapieren, was dassoll.“ Weil sich diese kleine Rubrikhier auch dem Servicegedankenverpflichtet fühlt, versuchenwir dasGanze einbisschenaufzudröseln. InderDortmunder JVA ist einMannanTollwut verreckt, wie man nach die-ser Darbietung wirklich sagen mussund nun drehen die Leute dort na-türlich durch.Wer hat dasVirus ein-geschleust? Wer hat ein Interessedaran, für Panik hinter den Gitternzu sorgen? Als dann der nächstemitSchaum vor demMund tot in seinerZelle liegt, kocht die Stimmung imGefängnis hoch, was vom RegisseurDrohr Zahavi nach allen Regeln derKnastfilmkunst zelebriert wird.Eine tragische Note bekommt
diese, tja, Epidemie für das Trio derErmittler, denn die müssen bei ei-nem Gespräch vor dem Westfalen-stadion erfahren, dass sich auch ihrehemaliger Kollege, der Rechtsme-diziner Jonas Zander (Thomas Ar-nold), der jetzt als Gefängnisarzt ar-beitet, mit dem Erreger infiziert hat.Seine Tage sind gezählt. „Martina,ich wurde ermordet, akzeptier das“,herrscht er die Kommissarin Mar-tina Bönisch (Anna Schudt) an, diedas alles nicht fassen kann. ImDrehbuch ist das ein starker Satz, imFilm eineVerwicklung zu viel.Die Sache ist schon kompliziert
genug, was vor allem in der fortlau-fendenErzählweisedesDortmunderKrimisbegründet liegt.EsgibtdiesenHandlungsstrang um Faber, der beieinem offenbar provozierten Auto-unfall mit Fahrerflucht vor JahrenFrau und Tochter verloren hat. Dasspielte immer mal wieder eine Rolleund immer mal wieder auch nicht.Zuletzt eher nicht: Fast auf den Taggenau vor vier Jahren (!) wurde einMannnamensMarkusGraf, vondes-sen Schuld Faber regelrecht beses-sen ist, in der Episode „Auf ewigDein“ gefasst. Seit dem war von ihmkaum noch die Rede. Plötzlich ist erwieder da, als Häftling involviert inden Tollwut-Anschlag. Da wird demLangzeitgedächtnis des Zuschauerseiniges zugemutet.Und das ist ja nicht der einzige
Überhang aus vorherigen Fällen,der dramaturgisch weiterbehandeltwird. Es gibt da auch noch Kossik,jenen Kollegen, dem Nora Dalay(Aylin Tezel) mal sehr nahe stand.Der geistert auch noch als Phantomdurch den Film. Am Ende zeichnetsich eine neue Personalie für dasDortmunder Kommissariat ab. Einegute Gelegenheit, endlich ein paaralte Erzähllinien zu kappen.
Tatort – Tollwut So, 4.2., 20.15, ARD
Schaumvor demMund
Der „Tatort“ aus Dortmundverlangt Konzentration
ARD
Das Trio: Bönisch (Anna Schudt), Faber(Jörg Hartmann) und Dalay (Aylin Tezel, v. l.)
TOP 10Donnerstag, 1. Februar
1. Der Bergdoktor ZDF 6,81 20%2. Ich bin ein Star... RTL 5,34 24%3. heute-journal ZDF 4,74 16%4. Notruf Hafenk. ZDF 4,30 14%5. Tagesschau ARD 4,28 14%6. heute ZDF 4,26 16%7. SOKO Stgt. ZDF 3,96 18%8. Kroatien-Krimi ARD 3,85 11%9. Wer weiß denn... ARD 3,76 18%10. Bares für Rares ZDF 3,38 26%
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %
S O N N T A G S K R I M I
Kulturelle Äußerungenmüssen dafür aber sicht-barbleiben,undseiensieaus heutiger Sicht nochso unverständlich.
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Die erst seit zwei Jahren am-tierende Chefredakteurin
der Bild-Zeitung, Tanit Koch,verlässt das Blatt auf eigenenWunsch Ende Februar. Das gabder Axel SpringerVerlag, in demdie Zeitung erscheint, am Frei-tag in Berlin bekannt. Koch wareine engeVertrautedes langjäh-rigen Bild-Chefs und -Heraus-gebers Kai Diekmann, dessenNachfolge sie 2016 antrat.Die 40 Jahre alte Journalistin
war die erste Frau an der Spitzedes Boulevardblatts. Allerdingswar bereits im Februar 2017 Ju-lianReichelt (37),ChefderBild-Onlineausgabe, zumVorsitzen-den der Chefredaktionen allerunter derMarke„Bild“ erschei-nenden Titel ernannt worden.Reichelt übernimmt nun zu-sätzlich die Position des Chef-redakteurs Print.In einer Mail an die Redak-
tionnannteKochGründefür ih-renAbschied:„WennzweiMen-
Chefredakteurin verlässt die Bild-ZeitungNach zwei Jahren imAmt sagt Tanit Koch, die Konstellation habe „schlicht nicht funktioniert“
schen professionell nicht har-monieren, lässt sich das eineZeit lang durch Kompromisseausgleichen. 2017 war davongeprägt, bis meine Kompro-missbereitschaft an ihre Gren-zen gelangte.“ Ihr sei in diesemZeitraum auch klar geworden,dass sich Bild nicht durch Kom-promisse auszeichne, sonderndurchKlarheit.Der Deutschen Presse-
Agentur sagte Tanit Koch aufdie Frage, ob sie in einemMachtkampf mit Julian Rei-chelt unterlegen sei: „Es hatin der Konstellation schlichtnicht funktioniert.“ Dem Ein-druck, mit ihrem Fortgang seiauch die Offensive des Sprin-ger-Verlags zur Berufung vonmehr Frauen in Führungs-personen gescheitert, tratKoch gegenüber dpa entge-gen: Im Springer-Verlag seien„Chefredakteurinnen längstNormalität“. (dpa)
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Berliner Ensemble (& 28 40 81 55)19.30: Penthesilea20.00 Kleines Haus: Nichts von mirDeutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)20.00: Salome; 20.00 Tischlerei: FrankensteinKomödie (& 88 59 11 88)20.00: Die TanzstundeMaxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)19.30: Atlas des Kommunismus20.30 Studio: Skelett eines Elefanten in derWüste (Exil-Ensemble)Schaubühne (& 89 00 23)19.30 Saal A: Hamlet20.30 Studio: thisisitgirl
BKA (& 202 20 07)20.00: Jetzt hätten die guten Tage kommenkönnen (Stefan Waghubinger)Chamäleon (& 400 05 90)18.00, 21.30: Parade (Company battleROYAL)Distel (& 204 47 04)17.00, 20.00: Einmal Deutschland für alle!19.30 Studio: Ich bin das Volk (Tilman Lucke)Estrel Festival Center (& 68 31 68 31)20.30: Thank you for the music – ABBA StoryFriedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)15.30, 19.30: The One – Grand ShowPfefferberg Theater (& 939 35 85 55)19.30: Das Leben ist Kurzgeschichten (Matt-hias Romir)Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)19.00, 22.00: Die Live ShowRenaissance-Theater (& 312 42 02)18.00: MarleneStage Theater am Potsdamer Platz(& 018 05 44 44) 20.00: Boybands ForeverStage Theater des Westens(& 018 05 44 44) 14.30, 19.30: GHOSTWintergarten Varieté (& 58 84 33)16.00: Sayonara Tokyo – ShowCafé20.00: Sayonara TokyoWühlmäuse (& 30 67 30 11)16.00: Über die Verhältnisse (Frank Lüdecke)20.00: Staatsfreund Nr. 1 (Abdelkarim)
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Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)13.00 Beethoven-Saal: Beethoven-Salon20.00 Gr. Saal: Konzerthausorchester Berlin,Ltg. Yutaka Sado, Anika Vavic (Klavier20.00 Kl. Saal: Vogler QuartettPassionskirche (& 69 40 12 41)20.00: Die himmlische Nacht der Tenöre, Wer-ke von Verdi, Puccini, Leoncavallo, de Curtis u.a. sowie italienische CanzonenPhilharmonie (& 25 48 83 01)19.00: Berliner Philharmoniker, Ltg. Dima Slo-bodeniouk, Baiba Skride (Violine), Sibelius:„Tapiola“, Tondichtung op. 112; Schostako-witsch: Konzert für Violine und Orchester Nr. 2cis-Moll op. 129; Prokofjew: Symphonie Nr. 2d-Moll op. 40Philharmonie/KMS (& 254 88 -1 32) 20.00:Martin Herzberg, Ein Abend. Ein Konzert. EineReise, Filmmusik mit PopelementenPierre Boulez Saal (& 47 99 74 11)19.00: Christian Tetzlaff (Violine), TanjaTetzlaff (Violoncello), Lars Vogt (Klavier), Schu-mann: Klaviertrio Nr. 2 F-Dur op. 80; Brahms:Klaviertrio Nr. 2 C-Dur op. 87 u. a.St. Matthäus-Kirche (& 262 12 02)19.00: Kammerchor des Collegium MusicumBerlin, Ltg. Donka Miteva, A-cappella-Konzert
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Schaubühne (& 89 00 23)16.30 Saal A: Hamlet; 18.00 Studio: thisisit-girl; 19.30 Saal B: ZeppelinSchlosspark Theater (& 789 56 67 -1 00)18.00: Sonny BoysSophiensaele (& 283 52 66)19.30: Some Significance (Eva Meyer-Keller)Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)19.30: La traviataTheater am Kurfürstendamm (& 88 59 11 88)18.00: Das Wunder vom KudammVolksbühne Berlin (& 24 06 57 77)19.00: Red Pieces: 21 pornographies (MetteIngvartsen)
K A B A R E T T / V A R I E T É
Admiralspalast (& 22 50 70 00)14.00, 18.00: Rocky Horror ShowBar jeder Vernunft (& 883 15 82)19.00: Irmgard Knef – Ein Lied kann eine ...Chamäleon (& 400 05 90)18.00: Parade (Company battleROYAL)Distel (& 204 47 04)20.00: Über die Verhältnisse (Frank Lüdecke)Estrel Festival Center (& 68 31 68 31)17.00: Thank you for the music – ABBA StoryFriedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)15.30: The One – Grand ShowHuxleys Neue Welt (& 301 06 80 88)20.00: Liebeskummer ist ein Arschloch! (Sen-na Gammour)Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)19.00: Die Live Show
Renaissance-Theater (& 312 42 02)16.00: MarleneStage Theater am Potsdamer Platz(& 018 05 44 44) 19.00: Boybands ForeverStage Theater des Westens(& 018 05 44 44) 14.30, 19.00: GHOSTTIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)19.00: Frau LunaWintergarten Varieté (& 58 84 33)18.00: Sayonara TokyoWühlmäuse (& 30 67 30 11)16.00: Michael Altinger & Band20.00: Staatsfreund Nr. 1 (Abdelkarim)
K L A S S I K
Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)10.30 Gr. Saal: Staatskapelle Halle, Ltg. Chri-stopher Sprenger, Solisten: Yulia Yurenkova-Shcherbakova, Svitlana Slyvia, J. Warren Mit-chell, Ki-Hyun Park und Chor, Opern- und Ope-rettengala11.00 Kl. Saal: Gerdur Gunnarsdottir, AliciaMarial (Violine), Felix Korinth (Viola), DanielHoffmann (Violoncello), Cenk Sahin (Horn),Lars Karlin (Posaune), Kammermusik-Matineedes Konzerthausorchesters, A. Rejcha: Quin-tett für Horn, zwei Violinen, Viola und Violoncel-lo E-Dur op. 106; L. Mozart: Konzert für Posau-ne und Orchester D-Dur; C. Lindberg: „GipsyKingdom“ für Posaune und Streichquartett,Drei schwedische Lieder16.00 Gr. Saal: Rundfunk-SinfonieorchesterBerlin, RIAS Kammerchor, Ltg. Andrey Boreyko,Schubert/Berio: „Rendering“ – Re-Kompositionfür Orchester; Silvestrov: „Requiem für Larissa“Philharmonie/KMS (& 254 88 -1 32) 20.00:Pavol Breslik (Tenor) und Amir Katz (Klavier),Franz Schubert: WinterreisePiano Salon Christophori (Uferstr. 8)20.00: Tobias Feldmann (Violine), AlekseyShadrin (Cello), Kateryna Titova (Klavier), Men-delssohn: Klaviertrio d-MollRadialsystem V (& 288 78 85 88)20.00: vision string quartet, Was bleibt?,Streichquartette von Jürg Frey, S. Barber, D.Schostakowitsch und C. DebussyStaatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)15.30 Apollosaal: Kammermusikensemble derStaatskapelle, Preußens Hofmusik II, JohannSebastian Bach: Die Kunst der Fuge
L I T E R A T U R / V O R T R A G
Distel (& 204 47 04)20.00: Goodbye Moskau – Geschichten vonWladimir KaminerKulturhaus Karlshorst (& 475 94 06 10)19.00 Am Fenster: Kalleslam – Der Karlshor-ster Poetry Slam, Mod.: Ortwin Bader
K O N Z E R T
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)11.00 Restaurant: Jazz & Breakfast – Musikerder Deutschen Oper BerlinFestsaal Kreuzberg (& 551 50 65 87)19.00: DAFLido (& 69 56 68 40)20.00: The SonicsRBB Haus des Rundfunks (& 97 99 30)20.00 Gr. Sendesaal: Henry Rollins
DAS NEUE WÜHLMÄUSE-ENSEMBLEVer(f)logene Gesellschaft
6.-11.2.- 20°° sowie 10/11.2. - 16°°
MICHAELALTINGER
4.2. - 16°°
DER BLAUE MONTAGModeration: Arnulf RatingGäste: Vocal Recall, Helene Mierscheid, Roger Stein,Annika, Four on the Roof, Stefan Danziger
5.2. - 20°°
Tel.30 67 30 11★ www.wuehlmaeuse.de
★ Berliner Kabarett-Theater★
FRANK LÜDECKE3.2. - 16°°
DIE WÜHLMÄUSEKarten030/30673011der-blaue-montag.de
5.2.20:00
K inoprogrammB e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 5 ·· ·······················································································································································································································································································
C H A R L O T T E N B U R GAstor Film Lounge (✆ 883 85 51) Mord im Orient-Express 14.30; Die dunkelste Stunde 17.10,20.15; Matinee: Score: Eine Geschichte derFilmmusik So 12.00Cinema Paris (✆ 881 31 19) Oper. L‘Opera de Paris(OmU) 12.50; Das Leben ist ein Fest 15.00, 20.30;Das Leben ist ein Fest (OmU) 17.45; Matinee:Loving Vincent So 11.00Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Three BillboardsOutside Ebbing, Missouri 15.00, 17.45, 20.30;Matinee: Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: DieKameliendame (OmU) So 11.00Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Die dunkelste Stunde(OmU) 14.30, 17.30, 20.30; Matinee: The SquareSo 11.30; Der seidene Faden (OmU) 15.00, 17.50,20.40; Matinee: Gauguin So 11.00; Matinee:Marina Abramovic: The Artist Is Present (OmU) So13.00; Aus dem Nichts 15.20, 17.40, Sa a. 20.00;Matinee: The Woman Who Left (OmU) So 11.00; 20Jahre Panorama Publikumspreis: The Broken Circle– The Broken Circle Breakdown (OmU) So 20.00;Licht 15.00, 17.15, 19.30; Downsizing (OmU) Sa21.45; Matinee: Leaning Into the Wind: AndyGoldsworthy (OmU) So 11.00; Matinee: JulianSchnabel(OmU) So 13.00; Loving Vincent 14.15,19.00; Grace Jones: Bloodlight and Bami (OmU)16.20, 21.10, So a. 12.00; Three BillboardsOutside Ebbing, Missouri (OF) 14.30, 17.15, 20.00,Sa a. 22.30; Matinee: Die Unsichtbaren – Wir wollenleben So 11.45; Das Leuchten der Erinnerung14.15; The Disaster Artist (OmU) 16.40, 19.00,21.20; Matinee: Manifesto (OmU) So 12.00Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) La melodie 13.00;Wonder Wheel (OmU) 15.15, Sa a. 22.30; Diedunkelste Stunde 17.30, 20.15; Die Anfängerin13.00, 17.45; Burg Schreckenstein 2 15.00;Downsizing 20.00; Teheran Tabu Sa 22.30Kant Kino (✆ 319 98 66) Der seidene Faden 14.30,17.30, 20.30; Die kleine Hexe 15.00; Your Name.Gestern, heute und für immer So 12.00; Der andereLiebhaber 17.30, 20.00; Matinee: Die Spur So11.45; Voll verschleiert! 14.45; Greatest Showman16.45, 21.00; Anne Clark (OmU) 19.00; Matinee:Human Flow So 11.45; Wunder 14.00, 17.15,20.00; Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft15.00; Kedi So 11.00; Paddington II So 13.00; Diekleine Hexe 15.00, 16.30; Wonder Wheel 18.45,21.00; Matinee: Score: Eine Geschichte derFilmmusik – Score: A Film Music Documentary(OmU) So 12.00KLICK KINO (✆ 283 65 30) Antboy: Superheldenhoch 3 16.00; Sie nannten ihn Jeeg Robot – Lochiamavano Jeeg Robot (OmU) Sa 18.00; FreeLunch Society: Komm Komm Grundeinkommen(OmU) Sa 20.00, So 18.00; Lux Sa 22.00, So20.00; Matinee: Mein Großvater Salvador Allende– Allende mi abuelo Allende (OmU) So 11.00Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) Maze Runner III13.40, 16.45, 19.50, 23.00; Die kleine Hexe12.00, 14.15; 3D: Star Wars: Episode VIII 17.00;Wunder 20.20; The Commuter 23.00; Hilfe, ich habmeine Eltern geschrumpft 11.45, 14.00; Die kleineHexe 16.20; Hot Dog 18.45; The Commuter 21.10;Greatest Showman Sa 11.15, 13.30, 18.40, So15.00; 3D: Jumanji Sa 16.00, 22.45, So 17.30,23.10; Ferdinand So 12.30; Preview: Alles Geld derWelt So 20.15; Maze Runner III 11.50; Wunder14.40; Das Leben ist ein Fest 17.20, 20.00; 3D:Star Wars: Episode VIII 22.40; Star Wars: EpisodeVIII 12.15; Das Leben ist ein Fest 15.30; Wunder18.00; Aus dem Nichts 23.00, Sa a. 20.35;Greatest Showman So 20.35; Das Leben ist einFest 11.30; Dieses bescheuerte Herz 13.50,21.15; Hot Dog 16.15; The Commuter 18.45
F R I E D R I C H S H A I Nb-ware! ladenkino (✆ 20 07 88 88) 3D: Star Wars:Episode VIII Sa 11.00; Lux Sa 11.00; Downsizing(OmU) 11.00; Mord im Orient-Express (OmU) 12.50;Tad Stones Sa 13.15, So 13.45; Ferdinand 13.30;Paddington II Sa 14.45, So 15.15; Loving Vincent(OmU) Sa 14.50, So 18.45; 3D: Coco 15.15; Weit.Die Geschichte von einem Weg um die Welt Sa16.25; FGFF: Metamorphoses Shorts:Kurzfilmprogramm Sa 16.30; Wunder 17.00; Körperund Seele Sa 18.00; Der andere Liebhaber Sa18.30, So 17.00; Free Lunch Society: Komm KommGrundeinkommen (OmU) 19.00; FGFF: Pin CushionSa 20.00; Wunder – Wonder (OmU) Sa 20.20, So20.00; Aus dem Nichts (DFmenglU) 20.40; FGFF:Family Dysfunction Shorts: Kurzfilmprogramm Sa21.45; The Square (OmenglU) Sa 22.20; The Killingof a Sacred Deer (OmU) Sa 22.25, So 20.20; FGFF:Serial Killers Shorts: Kurzfilmprogramm Sa 23.15;Der Mann aus dem Eis So 11.00; Kaffee mit Milchund Stress So 11.00; Der kleine Maulwurf (1963-1975) So 12.45; Die Spur So 14.50; NiemandslandSo 17.00; Hannah (OmU) So 18.30; The Square So22.00; It Comes at Night (OmU) So 22.20; StarWars: Episode VIII (OmU) So 22.25Intimes (✆ 29 77 76 40) Coco 13.00; Ferdinand15.00; Das Leuchten der Erinnerung 16.45;Greatest Showman 19.00; Downsizing 21.15; BerlinCalling (DFmenglU) Sa 0.00; Oh Boy (DFmenglU) So0.00Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Your Name.Gestern, heute und für immer 12.00, Sa a. 14.00,16.00; Your Name. Gestern, heute und für immer(OmU) 18.00; The Killing of a Sacred Deer (OmU)19.45, Sa a. 23.45; Loving Vincent (OmU) Sa22.00; The Woman Who Left (OmU) So 14.00; TheSquare (OmU) So 22.00; Weit. Die Geschichte voneinem Weg um die Welt 12.30, 20.00; Zeit für Stille(OmU) 14.45; Julian Schnabel (OmU) 16.30; FreeLunch Society: Komm Komm Grundeinkommen18.15; Anne Clark (OmU) 22.15UCI Kinowelt (✆ 42 20 42 20) Jumanji 11.45,14.30, 17.00, Sa a. 23.15; Wunder 11.50, 14.30,17.30, 20.15; Die kleine Hexe 11.50, 14.20,17.00; Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft12.00, 14.15, 17.20; Ferdinand 12.00, 14.30;Coco 12.00, 14.20; Star Wars: Episode VIII 14.00;Maze Runner III 14.00; Downsizing 16.30, 19.45,Sa a. 23.00; 3D: Maze Runner III 16.45, 19.30, Saa. 22.30; Hot Dog 17.15, 20.10; Diesesbescheuerte Herz 17.15; 3D: Star Wars: EpisodeVIII Sa 19.50; Nur Gott kann mich richten 20.00, Saa. 23.10; Criminal Squad 20.10, Sa a. 23.10;Greatest Showman 20.15; It Comes at Night Sa23.00; Insidious IV Sa 23.00; The Commuter Sa23.15; 3D: Maze Runner III (OF) So 20.00Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Aus dem Nichts(DFmenglU) 16.00, 20.15; Die Spur (OmU) Sa18.00; Der andere Liebhaber (OmU) 22.15;Fikkefuchs So 18.15; Marlina: Die Mörderin in vierAkten (OmU) 16.15, Sa a. 23.55; On the Beach atNight Alone (OmU) 18.00; Licht 20.00; Beach Rats(OmU) 22.00
H E L L E R S D O R FCineStar (✆ 04 51/703 02 00) Jumanji 11.00;Coco 11.00; Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft11.10, 13.50, 16.40; Paddington II 11.15; Diekleine Hexe 11.30, 14.20, 17.00; Fack Ju Göhte III11.40; Tad Stones 12.00; Pitch Perfect III 13.40;Wunder 14.00, 16.50, 20.00, Sa a. 22.50; MazeRunner III 14.00; Greatest Showman 14.30;Ferdinand 14.45; 3D: Maze Runner III 16.20,19.50, Sa a. 22.15; Hot Dog 17.10, 19.30, Sa a.23.15; 3D: Jumanji 17.15, 20.15, Sa a. 23.05;Dieses bescheuerte Herz 17.45, 20.30; CriminalSquad 19.40, Sa a. 22.40; The Commuter 19.50;3D: Star Wars: Episode VIII Sa 22.30; Insidious IVSa 23.15Kino Kiste (✆ 998 74 81) Das Leuchten derErinnerung Sa 13.45, So 20.15; DieDschungelhelden: Das große Kinoabenteuer 16.45;Die Anfängerin Sa 17.30, So 15.00; Meine schöneinnere Sonne Sa 19.15, So 18.30; Paddington So13.20
H O H E N S C H Ö N H A U S E NCineMotion (✆ 471 13 70) Your Name. Gestern,heute und für immer 11.50; Paddington II 12.00;Coco 12.10, 14.40; Burg Schreckenstein 2 12.10;Born in China 12.15; Die kleine Hexe 12.20, 14.50,17.20; Ferdinand 12.30, 15.00; Tad Stones 12.40;Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft 12.45,15.10, 17.20; Maze Runner III 14.20, 19.40, Sa a.22.20; 3D: Jumanji 14.20; Wunder 14.30, 17.10,20.10; Downsizing 14.30, 20.00; Pitch Perfect III14.40; 3D: Maze Runner III 16.50, 19.50; DasLeben ist ein Fest 17.00, 19.30; Jumanji 17.05, Saa. 23.00; Hot Dog 17.30, 19.45, Sa a. 22.50;Criminal Squad 17.30, 20.00, Sa a. 22.45; DieAnfängerin 17.40; Star Wars: Episode VIII 19.30, Saa. 22.15; The Commuter 20.15, Sa a. 22.40;Dieses bescheuerte Herz Sa 22.45; Aus demNichts Sa 22.50; Insidious IV Sa 23.00
K R E U Z B E R GBabylon (✆ 61 60 96 93) A Three BillboardsOutside Ebbing, Missouri (OmU) 14.40, 17.20,20.00, Sa a. 22.40; B Aus dem Nichts (DFmenglU)16.40, 21.30; Your Name. Gestern, heute und fürimmer (OmU) 19.00, So a. 14.15Eiszeit (✆ 611 60 16) Paddington II 15.45; GraceJones: Bloodlight and Bami (OmU) Sa 17.45; Derandere Liebhaber (OmU) 20.00; Freddy / Eddy22.00; Preview: Shape of Water – Das Flüstern desWassers (OmU) So 13.00; Your Name. Gestern,heute und für immer (OmU) So 17.45; Die Flügel derMenschen 15.15; Lux 17.00; Loving Vincent 19.00;Blade Runner 2049 (OmU) 21.00; Grace Jones:Bloodlight and Bami (OmU) So 13.00; Your Name.Gestern, heute und für immer Sa 15.00; Die SpurSa 17.00; The Square (OmU) 19.30; It Comes atNight (OmU) 22.15; Julian Schnabel(OmU) So13.30; Das Milan-Protokoll (OmU) So 15.30fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) On the Beachat Night Alone (OmU) 13.30; The Woman Who Left(OmU) 13.45; The Untamed – La region salvaje(OmU) 15.30; Three Billboards Outside Ebbing,Missouri (OmU) 17.30, 20.00, 22.15; Licht 18.00;Letzte Tage in Havanna – Ultimos dias en la Habana(OmU) 19.45; Beach Rats (OmU) 21.45; Die Spur(OmU) So 11.15; Leaning Into the Wind: AndyGoldsworthy (OmU) So 11.30Moviemento (✆ 692 47 85) Der seidene Faden Sa14.15, 19.45, So 10.00, 20.00; Der seidene Faden(OF) Sa 17.00, 22.30, So 17.15, 22.45; Matinee:Überleben in Neukölln So 12.45; Der andereLiebhaber (OmU) So 14.45; Der kleine Maulwurf(1963-1975) Sa 13.45; A Thought of Ecstasy (UncutVersion) Sa 15.15; Loving Vincent Sa 17.15, So18.00; Downsizing (OmU) Sa 19.30, So 20.15;Loving Vincent (OF) Sa 22.50, So 23.00; Hilfe, ichhab meine Eltern geschrumpft So 10.15; Derseidene Faden (OF) So 12.30; Der seidene FadenSo 15.15; Das Sams – Der Film 14.00; Hilfe, ichhab meine Eltern geschrumpft 16.15; Anne Clark(OmU) 18.30; The Killing of a Sacred Deer (OmU)20.30; Überleben in Neukölln (DFmenglU) Sa23.15; Teheran Tabu (OmU) So 10.00; Bamse: Derliebste und stärkste Bär der Welt So 12.15; AThought of Ecstasy (Uncut Version) So 23.15Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Frech wieKrümel 15.00; Leaning Into the Wind: AndyGoldsworthy (OmU) Sa 19.30, So 19.00; LovingVincent (OmU) Sa 21.15, So 20.45Sputnik (✆ 694 11 47) Human Flow (OmU) Sa14.00; Ferdinand 14.00; Maleika Sa 15.45, So14.00; Garten der Sterne (OmenglU; m. Vorfilm) Sa16.30; Teheran Tabu 17.45; Loving Vincent Sa17.45; The Killing of a Sacred Deer (OmU) 19.30;Greatest Showman – The Greatest Showman OnEarth (OmU) Sa 19.30; Marlina: Die Mörderin in vierAkten (OmenglU) Sa 20.00; Aus dem Nichts(OmenglU) Sa 21.30, So 21.45; Grace Jones:Bloodlight and Bami 21.45; Weit. Die Geschichtevon einem Weg um die Welt So 15.45; Leaning Intothe Wind: Andy Goldsworthy So 16.00; Marlina: DieMörderin in vier Akten (OmU) So 18.00; GreatestShowman So 19.45; Searching for Sugar Man(OmU) So 20.00Yorck (✆ 78 91 32 40) Die kleine Hexe 13.30,15.45; Three Billboards Outside Ebbing, Missouri15.00, 18.00, 20.40; Matinee: Loving Vincent So11.30; New Yorck Das Leben ist ein Fest 17.40,20.20; Matinee: Aus dem Nichts So 12.45
K Ö P E N I C KKino Spreehöfe (✆ 538 95 90) Coco 14.30; Hilfe,ich hab meine Eltern geschrumpft 14.45, So a.10.15, 12.30; Ferdinand 14.45, So a. 10.00,12.45; Die kleine Hexe 15.00, 17.15, So a. 10.30,12.45; Wunder 15.15, 17.45, 20.00; 3D: MazeRunner III 17.00, 20.15; Jumanji 17.30; Hot Dog20.30, Sa a. 17.30; Greatest Showman 20.00; TheCommuter 20.30; Tad Stones So 10.00; BurgSchreckenstein 2 So 10.00; Paddington II So12.15; Die Dschungelhelden: Das großeKinoabenteuer So 12.30; Die Anfängerin So 17.30Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) UnionFilmtheater Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft13.00, Sa a. 16.00, So a. 15.45; Downsizing13.00, Sa a. 20.30, So a. 20.45; Licht Sa 13.15,So 18.30; Der seidene Faden 15.30, 18.00, 20.30,So a. 13.00; Hot Dog Sa 15.40, 18.10, 23.10, So20.00; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: DieKameliendame So 16.00
M A R Z A H NUCI Kinowelt am Eastgate (✆ 93 03 02 60)Paddington II 11.30; Ferdinand 11.45, 14.15; Hilfe,ich hab meine Eltern geschrumpft 12.00, 14.20,17.00; Die kleine Hexe 12.00, 14.30, 17.00; Coco12.00, 14.30; Star Wars: Episode VIII 14.00; MazeRunner III 14.00; Jumanji 17.00, Sa a. 14.00;Wunder 14.15, 17.00, 20.00, Sa a. 23.00; 3D:Maze Runner III 16.45, 19.30, Sa a. 23.00;Downsizing 16.45; Pitch Perfect III 17.15; Hot Dog17.20, 20.00, Sa a. 23.00; Greatest Showman19.50; Dieses bescheuerte Herz 19.50, Sa a.23.00; The Commuter 20.00, Sa a. 23.00; 3D: StarWars: Episode VIII 20.00; 3D: Jumanji Sa 20.00,23.00; Insidious IV Sa 22.30; Tri bogatyrya iprintsessa Egipta – Drei Helden und die ägyptischePrinzessin (OF) So 14.00; Super Bowl Live-Übertragung So 22.45
M I T T EAcud (✆ 44 35 94 98) Paddington II Sa 15.00;Hannah (OmU) Sa 17.00; Weit. Die Geschichte voneinem Weg um die Welt Sa 18.45; The Square Sa21.00; Around Film Festival: Filmprogramm(OmenglU) So 12.00; Burg Schreckenstein Sa16.00; Leaning Into the Wind: Andy Goldsworthy(OmU) Sa 18.00; Lux Sa 20.00; Aus dem Nichts Sa22.00; Around Film Festival: Filmprogramm(OmenglU) So 12.00Babylon (✆ 242 59 69) Felsenstein im Babylon: DieHochzeit des Figaro (1976 DDR) Sa 15.00, So15.30; IndoGerman: Padmaavat (OmU) Sa 16.30;Wolfgang Kohlhaase: Der Fall Gleiwitz Sa 18.00; 75Jahre Stalingrad: Wenn die Kraniche ziehen Sa18.00; Wolfgang Kohlhaase: Sommer vorm Balkon(anschl. Gespräch m. Gast) Sa 19.30; 75 JahreStalingrad: Sein oder Nichtsein – To Be Or Not To Be(OmU) Sa 20.00; Freddy / Eddy Sa 20.00, So18.00; 75 Jahre Stalingrad: Die Blechtrommel Sa22.00; Ein Weg Sa 22.00, So 20.00; WolfgangKohlhaase: Berlin – Ecke Schönhauser Sa 22.30;Stummfilm um Mitternacht: Underground – DerSchrei aus dem Tunnel (m. Live-Musikbegleitung) Sa0.00; 75 Jahre Stalingrad: Die Verlobte So 14.00;Felsenstein im Babylon: Welche Kunst ist gültig, dienicht wahr ist? So 14.00; 75 Jahre Stalingrad: ImMorgengrauen ist es noch still So 14.30;CinemAperitivo: Die unglaublichen Abenteuer deshochwohllöblichen Ritters Branca Leone – L‘armataBrancaleone (OmenglU; anschl. Gespräch) So16.00; Bogdanís Journey (OmenglU; anschl.Gespräch m. Gast) So 18.00; Wolfgang Kohlhaase:In Zeiten des abnehmenden Lichts So 18.30;Wolfgang Kohlhaase: Ich war 19 So 20.00; WolfgangKohlhaase: Der Bruch So 20.30Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Hilfe,ich hab meine Eltern geschrumpft 14.30, So a.12.30, 16.30; The Killing of a Sacred Deer (OmU)Sa 16.30, 21.15, 23.59, So 20.45, 23.30; AThought of Ecstasy (OmU) Sa 19.15, So 18.45; Derandere Liebhaber (OmU) So 10.15; Hilfe, ich habmeine Eltern geschrumpft Sa 11.00, So 10.00; Derandere Liebhaber (OmU) Sa 13.45; Mord im Orient-Express (OmU) Sa 16.00, So 15.45; Anne Clark(OmU) Sa 18.30, So 18.15; Downsizing (OmU) Sa20.30, 23.15, So 20.15, 23.00; Der kleineMaulwurf (1963-1975) So 13.00CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Hilfe, ich habmeine Eltern geschrumpft 11.00, 14.30, So a.17.20; Star Wars: Episode VIII Sa 11.10; PaddingtonII 11.10; 3D: Maze Runner III 11.10, 17.00, 19.30,Sa a. 22.50, So a. 23.00; Coco 11.10; Fack JuGöhte III 11.20; Die kleine Hexe 11.20, 14.10,16.50; Jumanji 11.30; 3D: Ferdinand 11.40; MazeRunner III 13.30; Dieses bescheuerte Herz 13.40;Hot Dog 13.50, 17.30, 20.20; Pitch Perfect III14.15; Wunder 14.20, 17.45, 20.10; Downsizing14.30; 3D: Jumanji 14.40, 20.00; 3D: Star Wars:Episode VIII 16.20, Sa a. 22.30; Das Leben ist einFest 16.40, 19.50, 23.10; Greatest Showman16.45; Three Billboards Outside Ebbing, Missouri16.50, 20.15; Mord im Orient-Express 23.15, Sa a.17.20; Criminal Squad 19.40, 23.00; TheCommuter 19.45, 23.10; Nur Gott kann michrichten 20.30, 23.10; Insidious IV 23.00; It Comesat Night 23.10; Your Name. Gestern, heute und fürimmer So 11.30; Super Bowl Live-Übertragung So22.40Hackesche Höfe Kino (✆ 283 46 03) Wonder Wheel(OmU) 14.45, So a. 10.30; Three Billboards OutsideEbbing, Missouri (OmU) 17.00, 19.30, 22.00, So a.12.30; Letzte Tage in Havanna – Ultimos dias en laHabana (OmU) 14.45, 22.15, So a. 10.45; TheDisaster Artist (OmU) 17.45, 20.00, So a. 12.45;Die dunkelste Stunde (OmU) 15.00, 19.45; Licht(DFmenglU) 17.30, 22.15; Preview: Playing God (m.Gespräch) So 11.00; Das Leben ist ein Fest (OmU)15.00, 19.30, So a. 10.30; Free Lunch Society:Komm Komm Grundeinkommen (OmU) 17.30, So a.13.00; Das Milan-Protokoll (OmU) 22.00; LovingVincent (OmU) 14.45, So a. 10.30; Der seideneFaden (OmU) 17.00, 19.45, So a. 12.15; Marlina:Die Mörderin in vier Akten (OmU) 22.30International (✆ 24 75 60 11) Three BillboardsOutside Ebbing, Missouri 14.00, 16.40; ThreeBillboards Outside Ebbing, Missouri (OmU) 19.20,22.00; Matinee: Aus dem Nichts So 11.30Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Der Maulkorb Sa19.00; Kleiner Mann, ganz groß Sa 21.00; Siekämpften für die Heimat So 16.30; Stalingrad So20.00
N E U K Ö L L NCineplex (✆ 01 80/505 06 44) Tad Stones 12.00,14.30; Paddington II 12.00; Jumanji 12.00, 14.35,17.25, Sa a. 22.55; Hilfe, ich hab meine Elterngeschrumpft 12.00, 14.30, 17.00; Ferdinand12.00, 14.25; Deliha II 12.00, 14.20, 17.15,20.00, Sa a. 22.45; Coco 12.00, 14.20; BurgSchreckenstein 2 12.00; Die kleine Hexe 12.20,14.40, 17.30; Wunder 14.15, 17.00, 19.50; MazeRunner III 14.20, 16.55; Arif v 216 (OmU) 16.45, Saa. 19.45, 22.40, So a. 20.00; Criminal Squad16.50, 19.50, Sa a. 22.50; Ayla: The Daughter ofWar (OmU) 20.10, Sa a. 16.55; 3D: Maze Runner III19.30, Sa a. 22.40; Maze Runner III (OF) 19.40; NurGott kann mich richten 20.00, Sa a. 22.45;Insidious IV 20.15; Criminal Squad – Den of Thieves(OF) Sa 22.30; Downsizing Sa 22.35; The CommuterSa 22.50IL KINO Kino-Bar-Bistro (✆ 91 70 29 19) Coco Sa14.00; Julian Schnabel(OmU) Sa 15.45; Aus demNichts (DFmenglU) Sa 17.45, 23.55, So 22.00; TheKilling of a Sacred Deer (OmU) Sa 19.45; Derandere Liebhaber (OmU) Sa 22.00; Ponyo: Dasgroße Abenteuer am Meer So 12.00; The Square(OmU) So 14.30; 120 BPM – 120 battements parminute (OmenglU) So 17.15; Koudelka – ShootingHoly Land (OmenglU) So 20.00Neues Off (✆ 62 70 95 50) Three Billboards OutsideEbbing, Missouri (OF) 16.20, 19.00, 21.40
Passage (✆ 68 23 70 18) Three Billboards OutsideEbbing, Missouri (OmU) 15.20, 18.00, 20.40, Sa a.22.10; Licht 15.00, 17.45, 20.00; Weit. DieGeschichte von einem Weg um die Welt 15.15; Ausdem Nichts 17.10, 19.30, Sa a. 21.50; DasLeuchten der Erinnerung 16.30; Der andereLiebhaber 19.00; Wonder Wheel (OmU) 21.20Rollberg (✆ 62 70 46 45) Anne Clark (OmU) 14.40;Der seidene Faden (OmU) 16.40, 19.30, 22.20; TheDisaster Artist (OmU) 17.40, 20.00, Sa a. 15.20,So a. 22.20; Creepy Crypt: The Midnight Man (OF)Sa 22.30; Die dunkelste Stunde (OF) 15.00; Diedunkelste Stunde (OmU) 17.45, 20.30; Leaning Intothe Wind: Andy Goldsworthy (OmU) 14.30; GraceJones: Bloodlight and Bami (OmU) 16.30; DasLeben ist ein Fest (OmU) 19.00; The Square(OmenglU) 21.30; Hannah (OmU) 14.15; Downsizing(OmU) 16.10, 21.30; The Killing of a Sacred Deer(OmU) 19.00UCI Kinowelt Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34)Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft 11.45,14.15, 17.20; Coco 11.45, 14.50; Diesesbescheuerte Herz 12.05; Die kleine Hexe 12.15,14.30, 17.00; Tad Stones 12.20; Maze Runner III14.00; Wunder 14.25, 17.15, 19.55; Ferdinand14.40; 3D: Maze Runner III 16.45, 19.30, Sa a.23.00; Greatest Showman 17.10; Jumanji 17.30;Downsizing 19.40, Sa a. 23.00; 3D: Star Wars:Episode VIII 20.00; Hot Dog 20.05, Sa a. 22.50;The Commuter 20.15, Sa a. 23.00; Star Wars:Episode VIII Sa 22.50; Super Bowl Live-ÜbertragungSo 22.45Wolf (✆ 921 03 93 33) The Killing of a Sacred Deer(OmU) 22.10, Sa a. 12.10; On the Beach at NightAlone (OmU) Sa 12.30, 22.00, So 12.00, 20.00;Beach Rats (OmU) 20.10, Sa a. 14.30; The Square(OmU) Sa 14.40, So 12.30; Der kleine Maulwurf(1963-1975) Sa 16.30, So 16.00; 120 BPM – 120battements par minute (OmenglU) 17.30; A GhostStory (OmU) Sa 18.00, So 14.00; The Untamed – Laregion salvaje (OmU) Sa 20.00, So 22.00; TheWoman Who Left (OmU) So 15.30
P A N K O WBlauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Die kleineHexe 13.30, 16.00; Hilfe, ich hab meine Elterngeschrumpft 13.30, 15.45; Der seidene Faden17.45, 20.15; Das Leben ist ein Fest 18.00, 20.15
P R E N Z L A U E R B E R GFT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Die kleineHexe 13.30, 15.45; Three Billboards OutsideEbbing, Missouri 18.00, 20.40, Sa a. 22.50;Matinee: Das Leuchten der Erinnerung So 11.00;Der seidene Faden 14.20, 17.10, 20.00; Matinee:Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: DieKameliendame So 11.00; Die dunkelste Stunde14.40, 17.20; Die dunkelste Stunde (OmU) 20.00;Grace Jones: Bloodlight and Bami (OmU) Sa 22.40,So 12.15; Das Leben ist ein Fest 15.20, 17.50,20.30, Sa a. 23.00; Matinee: The Woman Who Left(OmU) So 11.00; Hilfe, ich hab meine Elterngeschrumpft 15.00; Aus dem Nichts 17.10, 19.30;Der seidene Faden (OmU) Sa 21.45; Matinee:Loving Vincent So 11.00; Matinee: Der andereLiebhaber So 12.50Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00)Your Name. Gestern, heute und für immer Sa 11.30;Ferdinand 11.30; Coco 11.30; Hilfe, ich hab meineEltern geschrumpft 14.15, Sa a. 11.40; PaddingtonII 11.45; Die kleine Hexe 11.45, 14.20, 17.00;Score: Eine Geschichte der Filmmusik – Score: AFilm Music Documentary (OmU) 12.00;Kuddelmuddel bei Pettersson und Findus 12.00;Wunder 14.00, Sa a. 16.40, 19.40, So a. 16.30;Die Anfängerin 14.00; Three Billboards OutsideEbbing, Missouri 14.15, 17.00, 19.50; GreatestShowman Sa 14.15; Loving Vincent 14.20, 16.40,19.00; Mord im Orient-Express Sa 14.30; Diedunkelste Stunde 20.00, Sa a. 16.45; Der seideneFaden 16.45, 19.30; Anne Clark (OmU) Sa 16.50,So 19.40; Das Leben ist ein Fest 17.15, 19.45;Licht 19.00; Downsizing Sa 19.20, So 19.50; TheDisaster Artist 21.20; Nur Gott kann mich richten21.30; Star Wars: Episode VIII (OmU) 22.20; TheKilling of a Sacred Deer (OmU) Sa 22.30; Aus demNichts 22.30; Der seidene Faden (OmU) 22.40;Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (OmU)22.50; Wonder Wheel (OmU) 23.00; GreatestShowman – The Greatest Showman On Earth (OmU)So 23.00Krokodil (✆ 44 04 92 98) Die Spur (OmU) Sa 16.15;Liebe auf Sibirisch: Ohne Ehemann bist du keineFrau! – Siberian Love (OmU) Sa 18.30, So 19.00; Imfreien Fall (OmU) Sa 20.00, So 17.30; Glory – Slava(OmU) Sa 21.30, So 20.30; Mathilde (OmU) So15.30Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Pippi LangstrumpfSa 14.00; Der Himmel über Berlin (DFmenglU) Sa15.45; Free Lunch Society: Komm KommGrundeinkommen (m. Gästen u. Gespräch) Sa18.00; Anne Clark (OmU) 20.30; Aus dem Nichts(DFmenglU) Sa 22.00, So 17.15; Casablanca (OmU)Sa 0.00; Ronja Räubertochter So 14.00; Garten derSterne So 16.15; Berlin, Prenzlauer Berg –Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli1990 So 19.00; Der lange Sommer der Theorie So22.00UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Ferdinand12.00, 14.30; Wunder 12.05, 14.40, 17.20,20.00; Die kleine Hexe 12.05, 14.15, 17.10; Coco12.10, 14.35; Paddington II 12.15, 14.35; Hilfe, ichhab meine Eltern geschrumpft 12.15, 14.40,17.25; Star Wars: Episode VIII 14.15; Maze RunnerIII 14.15; Jumanji 14.20; Dieses bescheuerte Herz14.25; Three Billboards Outside Ebbing, Missouri16.45, 19.45, 22.45; Downsizing 16.50, 19.45,22.55; 3D: Maze Runner III 16.55, 19.40, 22.55;Greatest Showman 16.55; 3D: Jumanji 17.00,22.30; Die dunkelste Stunde 17.05, 20.00, 22.55;Das Leben ist ein Fest 17.30, 20.15; Nur Gott kannmich richten 19.40, 22.30; Hot Dog 19.50, 22.50;The Commuter 19.55, 22.40; Mord im Orient-Express Sa 20.05; Aus dem Nichts 22.50, So a.20.05; Insidious IV 23.00Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12)Unheimliche Begegnung der Dritten Art – CloseEncounters Of the Third Kind (OmU; m. Einführung)Sa 19.30, So 13.00
R E I N I C K E N D O R FCineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Die kleineHexe 11.00, 11.35, 14.20, 16.55; Paddington II11.05; 3D: Ferdinand 11.05; Maze Runner III11.15, 13.30; Tad Stones 11.20; BurgSchreckenstein 2 11.20; 3D: Coco 11.25; Hilfe, ichhab meine Eltern geschrumpft 11.45, 14.25,17.05; Jumanji 13.45; Downsizing Sa 13.55, So19.55; Ferdinand Sa 14.00; Wunder 14.05, 19.45,Sa a. 16.45, So a. 17.10; Pitch Perfect III 14.20,22.55; Coco 14.35; 3D: Jumanji 16.40; 3D: MazeRunner III 16.45, 20.00, 23.00; 3D: Star Wars:Episode VIII Sa 16.55, 22.45;
Hot Dog 17.05, 19.50; Three Billboards OutsideEbbing, Missouri 17.20, 20.20, 23.10; Diesesbescheuerte Herz 17.30; Criminal Squad 19.45,22.50; The Commuter 20.10, 23.20; GreatestShowman Sa 20.10, So 13.55; Nur Gott kann michrichten 20.15, 23.10; Insidious IV 20.20, 23.15;Aus dem Nichts 23.25; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Die Kameliendame So 16.00; SuperBowl Live-Übertragung So 22.40
S C H Ö N E B E R GCinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 8523004)Burg Schreckenstein 2 13.00; Loving Vincent15.30; Greatest Showman 17.50, 20.30Cosima (✆ 85 07 58 02) Körper und Seele 15.30;Loving Vincent 18.00; Aus dem Nichts 20.15Odeon (✆ 78 70 40 19) Three Billboards OutsideEbbing, Missouri (OmU) 15.00, 17.45, 20.30Xenon (✆ 78 00 15 30) Garten der Sterne (m.Vorfilm) 16.15; Beach Rats (OmU) Sa 18.15, So20.30; Der andere Liebhaber (OmU) Sa 20.30, So18.00
S P A N D A UCineplex (✆ 01 80/505 02 11) Hilfe, ich hab meineEltern geschrumpft 10.00, 12.10, 14.20, 17.45;Ferdinand 10.00, 12.30; Die kleine Hexe 10.00,12.20, 14.40, 17.10; Coco 10.00, 12.15; BurgSchreckenstein 2 10.00; Paddington II 12.05;Jumanji 14.25, 22.45; Maze Runner III 14.30,16.50; Wunder 14.50, 17.30, 20.20; CriminalSquad 17.20, 20.00, 22.55; 3D: Maze Runner III19.40, 22.55; Greatest Showman 20.10; Hot Dog20.15; The Commuter 22.50; Dieses bescheuerteHerz 23.00Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) MaleikaSa 11.30, So 13.45; Der Mann aus dem Eis Sa13.45, So 11.45; Das Leuchten der Erinnerung16.00; Loving Vincent 18.15; The Square Sa 20.15;Mord im Orient-Express So 20.15
S T E G L I T ZAdria (✆ 01 80/505 07 11) Berlin, wie es war Sa10.30; Loving Vincent 12.40; Wunder 14.50,17.30, 20.15, Sa a. 22.50; Score: Eine Geschichteder Filmmusik So 10.30Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20)Jumanji 12.15, 17.20, 22.55, Sa a. 10.00, 14.55,So a. 14.00; Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft10.00, 12.15, 14.25, Sa a. 17.45; Ferdinand10.00, Sa a. 12.15, So a. 11.00; Diesesbescheuerte Herz 11.30, Sa a. 10.00; Die kleineHexe 10.00, 12.20, 14.50, 17.25; Coco 12.10, Saa. 10.00, 14.35, So a. 13.30; Paddington II Sa12.35, So 11.30; Maze Runner III 14.00, Sa a.17.05, So a. 17.00; Star Wars: Episode VIII 14.25;Pitch Perfect III 14.50; Three Billboards OutsideEbbing, Missouri 16.55, 20.00, 23.00; Diedunkelste Stunde 17.10, 20.05, 22.55; CriminalSquad 17.30, 20.15, 23.00; 3D: Maze Runner III19.50, 22.45; The Commuter 20.15; Hot Dog20.15, 23.10; 3D: Star Wars: Episode VIII 20.30;Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: DieKameliendame So 16.00Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Ferdinand Sa12.45, So 11.15, 15.45; Die kleine Hexe 13.00,15.15, 18.15, So a. 11.00; Tad Stones 13.30;Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft 13.30,15.45, So a. 11.15; 3D: Star Wars: Episode VIII Sa15.15; Wunder 15.45, 18.00, 20.30; 3D: MazeRunner III 17.30, 20.30; Dieses bescheuerte HerzSa 18.15; Hot Dog 20.30, So a. 18.15; Downsizing20.30; 3D: Jumanji So 13.30
T I E R G A R T E NArsenal (✆ 26 95 51 00) Istvan Szabo: Taking Sides– Der Fall Furtwängler (m. Gast) Sa 19.30; IstvanSzabo: Mephisto So 19.30; Magical History Tour:Baby Face (OmU) Sa 20.00; Magical History Tour:Die Kommissarin – Komissar (OmenglU) So 20.00CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69)Paddington II 12.30, 15.10; Hilfe, ich hab meineEltern geschrumpft 12.30, 15.00, 17.30; Ferdinand12.30, 15.10; Die kleine Hexe 12.30, 15.15,17.15; Coco 12.30, 15.10; Born in China 12.30;Hot Dog 17.50, 20.30, 23.20, Sa a. 13.10, So a.13.30; Three Billboards Outside Ebbing, Missouri13.20, 16.30, 19.40, 23.20; Maze Runner III13.30; Wunder 17.20, 20.15, 23.10, Sa a. 13.40,So a. 14.00; Star Wars: Episode VIII 13.40, So a.17.50; Pitch Perfect III Sa 13.40, 17.50; TheCommuter 17.50, 21.00, 23.40, Sa a. 14.00; 3D:Jumanji 23.25, Sa a. 14.00; Downsizing 14.00,20.05, 23.10, Sa a. 16.45, So a. 17.40; Derseidene Faden 14.00, 17.00, 20.15; Das Leuchtender Erinnerung 14.40; Mord im Orient-Express15.00, 20.25, 23.20; Dieses bescheuerte Herz15.00, Sa a. 17.40, 20.20, 23.00, So a. 20.50,23.30; Das Leben ist ein Fest 15.00, 18.00, 20.15,23.15; Criminal Squad 16.00, 19.30, 23.00; 3D:Maze Runner III 16.20, 19.45, 22.35; 3D: StarWars: Episode VIII 22.50, Sa a. 16.45, 20.35, So a.21.00; Nur Gott kann mich richten 19.50, 23.30, Saa. 17.00, So a. 16.45; Jumanji 17.10, Sa a. 20.00;Die dunkelste Stunde 17.20, 20.25, 23.10; LovingVincent 17.45; The Disaster Artist 18.00, 20.35,23.10; Insidious IV 20.10, 22.50; GreatestShowman 20.15; Aus dem Nichts Sa 20.15, So20.00; Thor: Tag der Entscheidung 22.50; It Comesat Night Sa 23.00, So 22.30; 3D: Padmaavat (OmU)Sa 0.00; Your Name. Gestern, heute und für immer(OmU) So 13.50; Podatek od milosci So 17.00CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00)Wunder – Wonder (OF) 20.00, Sa a. 13.30, 17.00,So a. 13.45, 19.50; 3D: Star Wars: Episode VIII (OF)Sa 13.30, 23.00, So 14.00; Mord im Orient-Express(OF) 13.30; Three Billboards Outside Ebbing,Missouri (OF) 13.40, 17.20, 20.15, 23.10;Paddington II (OF) Sa 13.45, So 13.40; MazeRunner III (OF) 14.00; Greatest Showman – TheGreatest Showman On Earth (OF) 20.30, Sa a.14.00, So a. 17.00, 23.15; 3D: Coco (OF) Sa14.15, So 13.30; The Disaster Artist (OF) Sa 16.15,So 17.30; Der seidene Faden (OF) 16.20, 19.30,22.45; 3D: Maze Runner III (OF) 16.30, 19.50,23.10; 3D: Jumanji (OF) 16.30; Die dunkelsteStunde (OF) 19.40, Sa a. 16.40, So a. 13.50; StarWars: Episode VIII (OF) Sa 17.00; Downsizing (OF)22.50, Sa a. 19.20, So a. 16.50; Criminal Squad(OF) 19.30, 22.30; 3D: Blade Runner 2049 (OF) Sa22.30, So 22.45; The Commuter (OF) 22.40; DasBallett des Bolshoi-Theater in HD: Die KameliendameSo 16.00CineStar IMAX (✆ 04 51/703 02 00) 3D:Galapagos Sa 11.00; 3D: A Beautiful Planet Sa12.20, So 11.30; 3D: Maze Runner III (OF) Sa13.40, 23.00, So 12.50, 22.50; Greatest Showman– The Greatest Showman On Earth (OF) Sa 17.00;3D: Star Wars: Episode VIII (OF) Sa 19.40, So16.00; 3D: Maze Runner III So 19.30Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Der andereLiebhaber (OmU) Sa 17.30, So 22.00; Gegen dieWand Sa 19.30; Marlina: Die Mörderin in vier Akten(OmU) So 18.00; Lux (OmU) So 20.00
T R E P T O WAstra (✆ 636 16 50) Tad Stones Sa 10.00, 12.00;Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft 10.00,12.00, 14.00, 16.00; Die kleine Hexe 10.00,12.30, 14.00, 16.30; Die Dschungelhelden: Dasgroße Kinoabenteuer 10.00, 12.00; Coco Sa10.00; Ferdinand 12.15; Maze Runner III 14.00;Jumanji 14.30; Wunder 15.00, 17.30, 20.00; 3D:Maze Runner III 17.00, 20.15, 22.00; Downsizing17.00; Hot Dog 18.00, 20.15, 22.30; TheCommuter 19.00, 22.30; Criminal Squad 20.00,22.30Casablanca (✆ 677 57 52) Hilfe, ich hab meineEltern geschrumpft Sa 13.45, So 14.00; DasLeuchten der Erinnerung Sa 16.00; Loving VincentSa 18.30, So 20.30; Wonder Wheel Sa 20.30, So16.15; Greatest Showman So 18.30CineStar (✆ 04 51/703 02 00) Star Wars: EpisodeVIII 11.20, Sa a. 16.45, 22.40; Fack Ju Göhte III11.20; Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft11.25, 14.10, 17.05; Die kleine Hexe 11.30,14.00, 17.15; Cars 3 – Evolution 11.30; Jumanji11.35; Burg Schreckenstein 2 11.35; Maze RunnerIII 11.40, 14.00; Coco 11.40, Sa a. 14.00; Wunder14.00, 16.45, 20.15; 3D: Star Wars: Episode VIII14.10, 19.40; Ferdinand 14.25; Paddington II14.40; Pitch Perfect III 14.55; 3D: Maze Runner III16.40, 20.00, Sa a. 22.55; Hot Dog 16.45, 20.15;Dieses bescheuerte Herz 17.20; Nur Gott kannmich richten 17.25, 20.00, Sa a. 23.15; 3D:Jumanji 17.30; Criminal Squad 19.45, Sa a. 23.00;Mord im Orient-Express 19.50; Greatest Showman20.00, Sa a. 23.15; The Commuter 20.10, Sa a.23.10; Downsizing Sa 22.45; Insidious IV Sa 23.00;Jigsaw Sa 23.15; Das Ballett des Bolshoi-Theater inHD: Die Kameliendame So 16.00
W E D D I N GCineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Wunder12.00, 17.30, 20.15; Paddington II 12.00; Hilfe, ichhab meine Eltern geschrumpft 12.00, 14.20,16.50; Ferdinand 12.00, 14.40; Die kleine Hexe12.00, 14.20, 16.55; Coco 12.00, 14.20; BurgSchreckenstein 2 12.00; Jumanji 14.10, 17.15,19.30; Deliha II 14.15, 17.00, 19.40, 23.00; MazeRunner III 14.20, 17.00; Criminal Squad 16.50,19.45, 22.45; 3D: Maze Runner III 19.30, 22.25;Nur Gott kann mich richten 20.10, 22.45; Arif v 216(OmU) 20.10, 22.20; Aile Arasinda (OmU) 22.40;The Commuter 22.50City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) LovingVincent Sa 17.00; Aus dem Nichts Sa 19.00; YourName. Gestern, heute und für immer Sa 21.00;Manchester By The Sea So 14.00; RonjaRäubertochter So 16.30; Your Name. Gestern,heute und für immer (OmU) So 18.45
W E I S S E N S E EBrotfabrikKino (✆ 471 40 01) Anne Clark (OmU)18.00; Letzte Tage in Havanna – Ultimos dias en laHabana (OmU) 19.30; Marlina: Die Mörderin in vierAkten (OmU) 21.30Toni & Tonino (✆ 92 79 12 00) Die kleine Hexe Sa13.15, 15.30, So 10.45, 13.00, 15.15, 17.30; DieAnfängerin (m. Gästen) Sa 18.00; Anne Clark (OmU)Sa 20.30; Der seidene Faden So 19.45; Tonino Derkleine Maulwurf (1963-1975) Sa 13.00; Derseidene Faden Sa 14.30, 19.30, So 10.00, 15.00,17.45; Die kleine Hexe Sa 17.15; Die Anfängerin So12.45; Anne Clark (OmU) So 20.30
W I L M E R S D O R FBundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Der seideneFaden 15.30, Sa a. 20.30; Das Leuchten derErinnerung Sa 18.00; Matinee: Bellaria – So langewir leben! (m. Gast) So 11.00; Paddington II So13.30; Der andere Liebhaber So 18.00; Der seideneFaden (OmU) So 20.30Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Hannah (OmU) Sa11.00; Die Reise der Pinguine II 13.00; Diesesbescheuerte Herz Sa 15.15; Die Anfängerin 17.45;Aus dem Nichts 20.30; Matinee: Exhibition OnScreen: David Hockney at the Royal Academy of Arts(OmU) So 11.00; Loving Vincent So 15.30
Z E H L E N D O R FBali (✆ 811 46 78) Ferdinand 16.00; La melodie18.00; Exhibition On Screen: David Hockney at theRoyal Academy of Arts 20.30Capitol (✆ 831 64 17) Das Leben ist ein Fest12.30, 17.45; Die dunkelste Stunde 15.00, 20.30;Matinee: Aus dem Nichts So 10.15
P O T S D A MFilmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12)Kletter-Ida 15.00; Mathilde Sa 17.00; Wir tanzenum die Welt (m. Vorfilm) Sa 19.00; Frühling für HitlerSa 21.00; Meine schöne innere Sonne – Un beausoleil interieur (OmU) So 17.00; A Ghost Story(OmU) So 19.00Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Die dunkelsteStunde 18.30, 20.45, Sa a. 11.30, 16.00; Derseidene Faden 20.30, Sa a. 11.30, 16.00, So a.14.00; Die kleine Hexe 14.00, Sa a. 11.30, 16.15,So a. 11.45, 16.00; Three Billboards OutsideEbbing, Missouri 18.30, 21.00, Sa a. 11.50, So a.11.45; Coco 13.45; Free Lunch Society: KommKomm Grundeinkommen Sa 14.00, So 10.15;Ferdinand Sa 14.00, So 10.30, 14.30; LovingVincent 16.30, So a. 10.00; Die Anfängerin Sa18.30, So 12.30; Anne Clark (OmU) Sa 18.45, So12.00, 16.30; Aus dem Nichts 21.00; Hannah So10.00; Cinematograph – Der russische Salon: Voiz– Der Redner: Orator (OmenglU) So 17.00; Preview:Dinky Sinky So 18.30UCI Kinowelt (✆ 0331/2337233) Paddington II11.00; Hot Dog 11.00, 17.10, Sa a. 19.50, 23.00,So a. 19.30; Ferdinand 11.00, 13.45; Fack JuGöhte III 11.00; Die kleine Hexe 11.00, 14.00,16.45; Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft11.15, 14.15, 17.00; Coco 11.15, 14.15; MazeRunner III 13.40, So a. 19.50; Jumanji 13.40;Wunder 14.00, 17.00, 20.00; Dieses bescheuerteHerz 14.00; 3D: Maze Runner III 16.20, Sa a.19.30, 23.00; Star Wars: Episode VIII 16.30; PitchPerfect III 16.45; Greatest Showman 17.10, 20.15;3D: Star Wars: Episode VIII Sa 19.30, 22.45;Downsizing Sa 19.40, 23.00; 3D: Jumanji 20.00;The Commuter 20.15, Sa a. 23.00; Nur Gott kannmich richten Sa 23.00, So 20.00; Insidious IV Sa23.00; 3D: Maze Runner III (OF) So 20.00; SuperBowl Live-Übertragung So 22.30
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F E R N S E H T I P P S
8.30 Mit Herz und Hammer 9.15(für HG) ZDF-Reportage 10.30 ZDF-History 15.45 ZDF-History 12.45ZDF-History 15.00 Die 80er – Dasexplosive Jahrzehnt 17.15 Deutsch-lands Krieger 18.00 Skandal! GroßeAffären in Deutschland 20.15 DerFall Susanne Albrecht 21.00 DieHausbesetzer 21.45 Die Geschichteder RAF
12.50 Die glorreichen 10 13.35Stonehenge – Rituale der Steinzeit14.15 Stonehenge – Tempel desLichts 15.00 Terra X 15.45 Terra X16.30 Terra X 17.15 Terra X 18.00Terra X 18.45 Agatha Raisin 20.15Geheimnisvolle Menschen. Komödie,USA 1999 22.00 Daredevil. Action-film, USA 2003 0.05 Pitch Black – Pla-net der Finsternis. Thriller, USA 2000
19.00 Tagesschau-Nachrichten 19.30Weltspiegel-Reportage 20.00 Tages-schau 20.15 Akte D 21.02 betrifft21.47 Die unsichtbaren Alten – Werkümmert sich um die einsamen Rent-ner? 22.15 extra 3 23.00 Weltspiegel-Reportage 23.30 Das zweite Leben0.00 Tagesthemen 0.20 Tages-schau – Vor 20 Jahren 0.40 Macht alsDroge 1.15 Akte D 2.00 Tagesschau
17.30 Lindenstraße 18.00 Der Schatzder Azteken. Abenteuerfilm, D/F/I1965 19.40 Brisant 20.15 (für HG)Sherlock. Sein letzter Schwur. TV-Kri-minalfilm, GB/USA 2014 21.45 Dievermisste Frau. TV-Thriller, D 201623.15 (für HG) Agatha Christies Poirot.Dreizehn bei Tisch. TV-Kriminalfilm, GB2000 0.55 Doctor Who 2.10 DoctorWho 2.55 Torchwood
8.30 (für HG) Armans Geheimnis 9.50 (für HG)Tagesschau 9.55 (für HG) Leopard, Seebär &Co. 10.40 (für HG) Leopard, Seebär & Co.11.30 (für HG) Quarks im Ersten 12.00 (fürHG) Tagesschau 12.05 (für HG) In aller Freund-schaft – Die jungen Ärzte 12.55 (für HG) Tages-schau 13.00 (für HG) Der Job seines Lebens.TV-Komödie, D 2003 14.30 (für HG) Küssmich, Tiger! TV-Komödie, D 2001 16.00 (fürHG) W wie Wissen 16.30 (für HG) Weltspiegel-Reportage 17.00 (für HG) Tagesschau 17.10(für HG) Brisant 17.50 (für HG) Tagesschau18.00 (für HG) Sportschau. Fußball: 3. Liga18.30 (für HG) Sportschau. Fußball: Bundesli-ga, 21. Spieltag 20.00 (für HG) Tagesschau
20.15 (für HG) Gestüt HochstettenDie Enthüllung. FamiliensagaMit Julia Franz Richter, ChristophLuser, Laurence Rupp u.a.
21.45 (für HG) Unser Traum von Kanada:Alles auf Anfang TV-Drama, D 2015
23.15 (für HG) Tagesthemen23.35 (für HG) Das Wort zum Sonntag23.40 (für HG) Brügge sehen ... und
sterben? Komödie, GB/USA 2008Mit Colin Farrell, Brendan Gleeson,Ralph Fiennes u.a.
1.20 (für HG) Tagesschau
14.00 (für HG) Fußball. 23. Spieltag 16.00MDR vor Ort 16.25 (für HG) Aktuell 16.30 (fürHG) Sport im Osten 18.00 Leben maßge-schneidert 18.15 (für HG) Unterwegs in Sach-sen 18.45 (für HG) Glaubwürdig 18.54 (für HG)Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG) Quickie20.15 (für HG) Schlager und Schnee 22.50(für HG) Boxen. Tom Schwarz (D) – Samir Nebo(D). Aus Halle an der Saale 0.50 (für HG) Fal-co – Verdammt, wir leben noch! Biografie, A/D2008 2.40 (für HG) Sport im Osten
16.15 (für HG) Frei Schnauze – Das Tiermaga-zin 16.25 (für HG) Nashorn, Zebra & Co.17.15 Blickpunkt Sport 17.45 (für HG) Zwi-schen Spessart und Karwendel 18.30 Rund-schau 19.00 (für HG) Gut zu wissen 19.30 (fürHG) Kunst + Krempel 20.00 (für HG) Tages-schau 20.15 (für HG) Fastnacht in Franken23.45 (für HG) Rundschau Magazin 0.00 (fürHG) Der Bulle und das Landei. Von Mäusen,Miezen und Moneten. TV-Kriminalfilm, D 20141.30 (für HG) Das Geheimnis meiner Schwes-ter. TV-Drama, D 2007
12.55 Shopping Queen 13.55 ShoppingQueen 14.55 Shopping Queen 15.55 Shop-ping Queen 16.55 Shopping Queen 18.00hundkatzemaus 19.10 Die Pferdeprofis 20.15(für HG) Die Trauzeugen AG. Komödie, USA2015 22.10 (für HG) Medical Detectives – Ge-heimnisse der Gerichtsmedizin. Tödliche Bak-terien 23.10 (für HG) Medical Detectives – Ge-heimnisse der Gerichtsmedizin. Jäger und Ge-jagte 0.10 (für HG) Medical Detectives – Ge-heimnisse der Gerichtsmedizin. Abgründe 1.10Medical Detectives. Geld oder Liebe
15.00 Die Tom und Jerry Show 15.25 Die Tomund Jerry Show 15.50 Die Tom und Jerry Show16.10 Die Tom und Jerry Show 16.35 Die Tomund Jerry Show 16.55 Die Tom und Jerry Show17.15 Ninjago – Ein Neustart 17.45 Die Nek-tons – Abenteurer der Tiefe 18.05 InspectorGadget 18.45 Woozle Goozle und die Weltent-decker 19.15 ALVINNN!!! und die Chipmunks19.45 Trolljäger – Geschichten aus Arcadia20.15 (für HG) Alvin und die Chipmunks 2. Ani-mationsfilm, USA 2009 21.55 Upps! Die Pan-nenshow 22.50 Upps! Die Pannenshow
11.00 Sport-Quiz 14.00 Storage Hunters.Bombenstimmung 15.00 Storage Hunters.Mardi Gras 16.00 Storage Hunters. Viva LasVegas 17.00 Storage Hunters. Alte Bekannte17.30 Storage Hunters. Das Lager des Jahr-hunderts 18.00 Storage Hunters. Kammerjä-ger und Kanonen 18.30 Leichtathletik. WorldIndoor Tour. Meeting Karlsruhe 20.00 Boxen.Internationaler Kampfabend. u.a. mit Kai RobinHavnaa (WBA-Titelkampf im Cruisergewicht)und Albon Pervizaj 0.00 Sport-Clips
8.15 Familien im Brennpunkt. Doku-Soap 9.15Die Fakten-Checker. Notfall 10.00 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten aus dem Be-rufsalltag von Polizisten, Sanitätern und Notärz-ten 11.15 Der Lehrer 11.45 Der Lehrer. Ahmed.Comedyserie 12.15 Der Lehrer. Picko. Comedy-serie 12.45 Der Lehrer. Jan. Comedyserie13.15 Der Lehrer. Nicht schon wieder Jan. Co-medyserie 13.45 (für HG) Sankt Maik. Sie müs-sen die Braut jetzt küssen. Dramaserie 14.45(für HG) Beck is back! Überraschung. Anwaltsse-rie 15.45 Der Lehrer. Und ob Sie mich wollen!Comedyserie 17.45 Best of ...! Moderation:Angela Finger-Erben 18.45 aktuell 19.05 Explo-siv – Weekend. Moderation: Nazan Eckes
20.15 Deutschland sucht den SuperstarDie CastingsJury: Dieter Bohlen, Ella Endlich,Carolin Niemczyk, Mousse T.Die Schlagersängerin Ella Endlichsorgt als Jurorin für frischen Wind.
22.15 (für HG) Ich bin ein Star – Holt michhier raus!Das große Finale – Wer wird 'Königinoder König des Dschungels 2018'?Moderation: Sonja Zietlow, DanielHartwich
0.00 Markus Krebs – Die Show0.55 (für HG) Ich bin ein Star – Holt mich
hier raus!
8.30 (für HG) Bibi Blocksberg 8.55 heuteXpress 9.00 (für HG) Bibi und Tina 9.25 (fürHG) Bibi und Tina 9.50 (für HG) Mister Twis-ter – Die Serie 10.15 (für HG) Sport extra Win-tersport. Ski alpin: Abfahrt Damen, 1. Lauf /ca. 11.45 Nordische Kombination: Zsfg. ausHakuba (J) / ca. 12.25 Ski alpin: Abfahrt Da-men, 2. Lauf / ca. 13.45 Snowboard: Snow-boardcross 14.25 (für HG) Bares für Rares15.20 (für HG) heute Xpress 15.25 (für HG)Sport extra Wintersport. 15.25 Telemark-SprintDamen und Herren / ca. 15.45 Skispringen: 1.Durchgang, ca. 17.05 2. Durchgang, aus Willin-gen (D) 18.05 (für HG) SOKO Wien 19.00 (fürHG) heute 19.25 (für HG) Die Bergretter
20.15 (für HG) Stralsund – Das PhantomTV-Kriminalfilm, D 2018Mit Alexander Held, Karim Günes,Katharina Wackernagel u.a.Regie: Michael Schneider
21.45 (für HG) Der Kriminalist
22.45 (für HG) heute-journal23.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio0.25 heute Xpress0.30 (für HG) heute-show
Mit Oliver Welke1.00 (für HG) Traitor – Zwischen den
Fronten Actionthriller, USA 2008
14.00 (für HG) Fußball. 23. Spieltag 16.00 (fürHG) Mit dem Wohnwagen in die Wärme 16.30(für HG) Tamina in Valencia 17.00 (für HG) Hei-mathäppchen – Die besten Rezepte aus NRW17.15 (für HG) Polettos Kochschule 17.45 (fürHG) Kochen mit Martina und Moritz 18.15 (fürHG) Der Vorkoster 18.45 (für HG) AktuelleStunde 19.30 (für HG) Lokalzeit 20.00 (für HG)Tagesschau 20.15 (für HG) Jet zo laache21.45 (für HG) Jet zo laache 22.30 (für HG)Deine Sitzung 2018 – Deine Helden 23.30 (fürHG) Sing mit Köln! 3.00 (für HG) Jet zo laache
13.30 (für HG) 7 Tage ... 14.00 (für HG) Fuß-ball. 3. Liga. 23. Spieltag 16.00 (für HG) Zwi-schen den Zeilen. Cash'n Curry 16.45 (für HG)Adelheid und ihre Mörder. Mord auf höchsterEbene 17.35 Tim Mälzer kocht! 18.00 (für HG)Nordtour 18.45 (für HG) DAS! 19.30 Länder-magazine 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15(für HG) Schlager und Schnee 22.55 (für HG)Schwarz-Rot-Gold. Hammelsprung. TV-Kriminal-film, D 1990 0.40 (für HG) Paarduell 1.25 (fürHG) Paarduell 2.15 Mein Norden 2.30 Tages-schau – Vor 20 Jahren
6.10 Without a Trace 7.05 Blue Bloods – CrimeScene New York 8.00 Navy CIS: L.A. 8.55 NavyCIS 9.55 Castle 10.50 Castle 11.45 Castle12.40 Castle 13.35 Castle 14.30 Forever15.25 Elementary 16.25 News 16.35 Elemen-tary 17.30 Navy CIS: L.A. 18.25 Navy CIS: L.A.19.20 Navy CIS 20.15 Hawaii Five-0. Unterge-taucht 21.15 Hawaii Five-0. In den besten Fami-lien 22.15 Scorpion. Love Boat 23.10 Rose-wood. Bakterien und Brüder 0.05 Navy CIS. DieWildkatze 1.00 Navy CIS. Der Maulwurf 1.50Hawaii Five-0. Untergetaucht
12.00 Die Schnäppchenhäuser – Der Traumvom Eigenheim 13.00 Die Schnäppchenhäu-ser – Der Traum vom Eigenheim 14.00 Die Bau-retter 16.00 Zuhause im Glück – Unser Einzugin ein neues Leben 18.00 Zuhause im Glück –Unser Einzug in ein neues Leben 20.00 News20.15 Game of Thrones – Das Lied von Eis undFeuer 21.15 Game of Thrones – Das Lied vonEis und Feuer 22.25 Game of Thrones – DasLied von Eis und Feuer 23.35 Game of Thro-nes – Das Lied von Eis und Feuer 1.05 Game ofThrones – Das Lied von Eis und Feuer
16.00 Skispringen: Weltcup. Einzelspringen17.45 Wintersport. Destination Pyeongchang18.10 Olympische Spiele. Greatest Moments18.55 Eurosport News 19.00 Formel E. FIA-Meisterschaft 19.15 Formel E 20.00 Formel E.FIA-Meisterschaft. 4. Saisonrennen 21.15 Snoo-ker. World Main Tour 23.25 Eurosport News23.35 Olympische Spiele. Olympic Confession23.40 Skispringen: Weltcup 0.25 OlympischeSpiele. Ones to Watch 0.30 Radsport 1.25Olympische Spiele. Sports Explainer
8.00 Auf Streife. Reportagereihe 9.00 AufStreife. Reportagereihe 10.00 Im Namen derGerechtigkeit – Wir kämpfen für Sie! Mit Alex-ander Hold, Stephan Lucas, Alexander Ste-phens, Isabella Schulien 11.00 Im Namen derGerechtigkeit – Wir kämpfen für Sie! Mit Alex-ander Hold, Stephan Lucas, Alexander Ste-phens, Isabella Schulien 12.00 Auf Streife.Reportagereihe 13.00 Auf Streife. Reportage-reihe 14.00 Auf Streife. Reportagereihe 15.00Klinik am Südring 16.00 Klinik am Südring17.00 Auf Streife – Die Spezialisten. Reporta-gereihe 18.00 Auf Streife – Die Spezialisten.Reportagereihe 19.00 Grenzenlos – Die Weltentdecken 19.55 Nachrichten
20.15 Independence DaySci-Fi-Film, USA 1996Mit Will Smith, Bill Pullman, JeffGoldblum, Mary McDonnell, JuddHirsch, Robert Loggia u.a.Regie: Roland Emmerich
23.25 Red PlanetSci-Fi-Film, USA/AUS 2000Mit Val Kilmer, Carrie-Anne Moss u.a.
1.30 Sphere Thriller, USA 1998Mit Dustin Hoffman, Sharon Stone,Samuel L. Jackson u.a.
3.50 Red PlanetSci-Fi-Film, USA/AUS 2000Regie: Anthony Hoffman
7.30 (für HG) Sehen statt Hören 8.00 Branden-burg aktuell / Abendschau 8.30 Brandenburgaktuell / Abendschau 9.00 zibb. zuhause inberlin & brandenburg 10.00 Gartenzeit 10.30Auf wendischen Spuren 10.45 Sass: So isst derNorden 11.15 Verrückt nach Meer 12.05 Ver-rückt nach Meer 12.55 Die rbb-Reporter 13.25Einfach genial 13.50 Einfach genial 14.15 UttaDanella: Mit dir die Sterne sehen. TV-Liebesdra-ma, D 2008 15.45 Ein Kessel Buntes 17.25Die Püppchen aus der Auguststraße 17.55Sandmann 18.00 rbb UM6 – Das Ländermaga-zin 18.30 Die rbb-Reporter 19.00 Heimatjournal19.30 Brandenburg aktuell / Abendschau20.00 (für HG) Tagesschau
20.15 Mord mit AussichtAusgerechnet EifelKrimiserie
21.00 Mord mit AussichtVatertag. Krimiserie
21.50 Aktuell
22.20 Der Tel-Aviv-Krimi MasadaTV-Kriminalfilm, D 2017Mit Katharina Lorenz, Samuel Finzi u.a.
23.50 Du bist nicht alleinTragikomödie, D 2007
1.20 Brandenburg aktuell / Abendschau1.50 Brandenburg aktuell / Abendschau
13.45 Korsika, wilde Schönheit 14.30 Korsika,wilde Schönheit 15.10 Korsika, wilde Schön-heit 15.55 Korsika, wilde Schönheit 16.40Arte Reportage 17.35 Vergissmeinnicht 18.00Vergissmeinnicht 18.30 Zu Tisch ... 18.55 Ka-rambolage 19.10 Arte Journal 19.30 Kamt-schatka – Frühling auf Sibirisch 20.15 (für HG)Neros Stadt der Lüste 21.05 Nero: Plädoyerfür eine Bestie 22.00 Nero: Plädoyer für eineBestie 22.55 (für HG) Champions gegen Le-genden 23.45 Philosophie 0.15 Square Idee0.45 KurzSchluss
13.15 (für HG) quer 14.00 (für HG) Kunst +Krempel 14.30 Ländermagazin 15.00 (für HG)Der Geschmack Europas 15.30 (für HG) Lett-land – Reise durch zwei Welten 16.00 Reise-wege 16.45 (für HG) Universum 17.30 (für HG)Heimat zu verkaufen. TV-Drama, D/A 201019.00 (für HG) heute 19.30 Wettkampf derMuseen – die Medicis vom Arabischen Golf20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Harnoncourtdirigiert Mozart 22.05 Mozarts Requiem alsPferdeballett 23.00 Mozart Superstar 23.55(für HG) Maischberger 1.10 lebens.art
8.45 Die Kanarischen Inseln 9.30 Mallorca vordem Kollaps 10.00 Mein Ausland 11.30 DasDrehbuch des Terrors 12.15 Die Akte AnisAmri – Der Terrorist und die Fehler der Fahnder13.00 Thema 14.15 Neuseeland von oben –Ein Paradies auf Erden 15.00 Stürme, Glet-scher, Einsamkeit 15.45 Trolle, Fjorde und einPostschiff 17.15 Die Kanarischen Inseln 19.30Mallorca vor dem Kollaps 20.00 (für HG) Tages-schau 20.15 Königliche Dynastien 21.45 ZDF-History 22.30 Schattenwelt BND. Dokumentar-film, D 2015 0.00 Historische Ereignisse
15.30 Der kleine Nick 15.40 Der kleine Nick15.50 Der kleine Nick 16.05 Die Wilden Kerle16.35 Die Wilden Kerle 16.55 Schrott or Not?17.20 Kann es Johannes? 17.45 (für HG)Timster 18.00 (für HG) Ritter Rost 18.15 JoNa-Lu – Mäuseabenteuer zum Mitmachen 18.40Wolkenkinder 18.50 Sandmann 19.00 (für HG)Wickie und die starken Männer 3D 19.10 (fürHG) Wickie und die starken Männer 3D 19.25(für HG) Checker Tobi 19.50 (für HG) logo!20.00 (für HG) Erde an Zukunft 20.10 Trio –Odins Gold 20.35 Trio – Odins Gold
11.15 Asphalt-Cowboys 13.15 Full Pull – EinTraktor gegen 20 Tonnen 14.15 Land Rover Ex-perience Tour 2017 – Abenteuer Peru 15.15Carinis Classic Cars 15.45 Die Gebrauchtwa-gen-Profis 17.15 Miami Custom Cars – Ein Jobfür Alex Vega 18.15 Steel Buddies – StahlharteGeschäfte 19.15 Railroad Alaska 20.15 112:Feuerwehr im Einsatz 21.15 Die Abholzer 22.15Der Feind in meinem Körper 23.15 Car CrashTV – Chaoten am Steuer 0.15 112: Feuerwehrim Einsatz 1.10 Die Abholzer 2.00 Mythbusters
7.35 The Big Bang Theory 8.55 New Girl 9.20Last Man Standing 10.45 Two and a Half Men12.00 Family Guy. Griffins, wir haben ein Prob-lem. Zeichentrickserie 12.25 Die Simpsons.Bart, das innere Ich / Homer der Weltraum-held / Homie und Neddie / Bart gewinnt Ele-fant! / Burns Erbe / Freund oder Feind! Bart,das innere Ich. Zeichentrickserie 15.15 Lucifer.Der Fall Palmetto / Tödlicher Seitensprung. DerFall Palmetto. Krimiserie 17.00 taff weekend18.00 Newstime 18.10 The Big Bang Theory.Die Führerschein-Frage. Comedyserie 18.40Young Sheldon. Würstchen, Comics und einTherapeut. Comedyserie 19.05 Galileo. Mode-ration: Funda Vanroy
20.15 Blind Side – Die große ChanceDrama, USA 2009Mit Sandra Bullock, Tim McGraw,Quinton Aaron, Kathy Bates, JaeHead, Lily Collins u.a.Regie: John Lee Hancock
22.55 Die Kunst zu gewinnen – MoneyballBiografie, USA 2011Mit Brad Pitt, Robin Wright u.a.Regie: Bennett Miller
1.20 Red Dawn Actionfilm, USA 2012Mit Chris Hemsworth, Josh Peck, JoshHutcherson u.a.
3.05 ZombiesHorrorfilm, USA 2006
K L A S S I K10.05 DLF (97.7 MHz)Klassik – Pop – et cetera AmMikrofon: Das StreichquartettCuarteto Casals, ca. 55 Minuten19.05 DKULTUR (89.6 MHz)Carl Maria von Weber: „Euryan-the” Große Romantische Oper indrei Aufzügen, ca. 195 Minuten20.04 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Ultraschall Berlin – Festi-val für neue Musik 2018 Die Or-chesterkonzerte. Mit Werken vonZimmermann, Wildberger, Holliger,Klartag, Saunders, ca. 176 Min.22.20 DKULTUR (89.6 MHz)Die besondere Aufnahme L. Bern-stein: „Serenade” nach Platons„Symposion” für Violine, Strei-cher, Harfe und Schlagzeug,ca. 40 Minuten
H Ö R S P I E L20.05 DLF (97.7 MHz)„Manitu” Mit Jörg Schüttauf (Lo-thar-Ost), Gustav-Peter Wöhler(Lothar-West), Carina Wiese (Ros-witha), Mirko Jugelt (Nachrichten-sprecher). Regie: Holger Böhme,ca. 115 Minuten
M A G A Z I N9.04 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Feature Wir übernehmennicht. Ein essayistisches Featurezur Dekonstruktion der Generati-on, ca. 31 Minuten11.05 DLF (97.7 MHz)Gesichter Europas ReformlandFrankreich – Kommunen zwischenZweifeln und Zuversicht,ca. 55 Minuten18.05 DKULTUR (89.6 MHz)Feature Rachmaninow Tattoo,ca. 55 Minuten22.05 DLF (97.7 MHz)Atelier neuer Musik In die Zu-kunft horchen. Er arbeitet mitChoreografen, Pop- und Video-künstlern zusammen. Hineingebo-ren in die Ära von Digitalisierungund Globalisierung, versteht erMusik als wichtige Zeitkunst, umdie rasante globale Veränderungder Welt zu reflektieren.ca. 45 Minuten23.05 DLF (97.7 MHz)Lange Nacht Kaufleute, Missio-nare, Soldaten. Die Lange Nachtder China-Deutschen.ca. 175 Minuten
J A Z Z / B L U E S23.04 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Late Night Jazz Jazz Units2017 – Pulsar Trio, ca. 56 Min.
P R O S I E B E N , 2 0 . 1 5 U H R D R A M A
Blind Side – Die große Chance
Das Leben der erfolgreichen Geschäfts-frau Leigh Anne (Sandra Bullock) er-
fährt eine ungeahnte Wende, als sie einesTages den obdachlosen JugendlichenMi-chael Oher (Quinton Aaron) kennenlernt.Der verwahrloste Teenager kann weder le-sen noch schreiben, doch Leigh Anne er-kennt das Potential des jungenMannes undnimmtMichael bald in ihre Familie auf. MitSandra Bullock, Lily Collins, Kathy Bates unddem Countrymusiker TimMcGraw starbe-setztes Drama von Drehbuchautor und Re-gisseur John Lee Hancock („SnowWhite andthe Huntsman“, „The Founder“), das auf derwahren Geschichte des NFL-FootballstarsMichael Oher basiert.(USA/2009) Foto: ProSieben
Z D F , 2 0 . 1 5 U H R T V - K R I M I N A L F I L M
Stralsund – Das Phantom
Die junge Polizistin Petra Degenhardt wendet sich vertrauensvoll an ihreKollegin Nina Petersen, da sie bereits seit einer Weile das Gefühl hat, von
einem Fremden beobachtet zu werden. Auch scheint in ihrer Abwesenheit je-mand in ihrer Wohnung gewesen zu sein. Besonders besorgniserregend für diejunge Beamtin: Ihrer Freundin Maren erging es ganz genauso und diese ist nunseit drei Tagen spurlos verschwunden. Wenig später werden Petersen und ihrTeam zu einem Leichenfundort gerufen. Bei der Ermordeten handelt es sich umdie Studentin Sonja Richter. Die Ermittlerin findet nicht nur heraus, dass diedrei Frauen sich kannten, sondern auch, dass alle drei eine Affäre mit dem Uni-Professor Oliver Lauder hatten. Als Petersen dem Schwerenöter auf den Zahnfühlen will, kommt es zu einem Interessenkonflikt, denn Caroline Seibert, dieneue Chefin der Kommissarin, hat ein Auge auf den Casanova geworfen. Zwölf-ter Fall für Katharina Wackernagel als Kriminalkommissarin Nina Petersen, diein der mecklenburgischen Hansestadt auf Verbrecherjagd geht.(Dtl./2018)
A R D , 2 3 . 4 0 U H R K O M Ö D I E
Brügge sehen ... und sterben?
Nach einemmisslungenen Auftragsmord werden die beiden britischen Auf-tragskiller Ray und Ken von ihrem Boss Harry in die belgische Stadt Brügge
geschickt. Hier sollen die beiden Killer erst einmal für eineWeile untertauchen,bis sich die Situation wieder beruhigt hat und Harry sich wieder bei ihnenmel-det. Der besonnene Ken findet schnell Freude an der pittoresken Stadt und ihrenmittelalterlichen Sehenswürdigkeiten. Der leicht dümmliche Ray hingegen kannder Schönheit des flämischen Städtchens wenig abgewinnen und streift lieberdurch die nächtlichen Kneipen. Als Ken dann endlich eine Nachricht von Harrybekommt, ist diese jedoch nicht das Signal nach England zurückzukehren, son-dern ein weiterer Mordauftrag. Seine Zielperson: Ray. Als Ken den Auftrag nichterfüllt, reist der jähzornige Harry persönlich nach Brügge, um die Dinge selbst indie Hand zu nehmen. Mit der vielfach ausgezeichneten Tragikomödie lieferte derirische Filmemacher Martin McDonagh („7 Psychos“, „Three Billboards OutsideEbbing, Missouri“) 2008 sein Spielfilmdebüt ab. In den Rollen der beiden Auf-tragskiller überzeugen Colin Farrell und Brendan Gleeson.(Gbr./USA/2008)
V O X , 2 0 . 1 5 U H R K O M Ö D I E
Die Trauzeugen AG
Doug (Josh Gad, r.) ist überglücklich, seit seine Freundin Gretchen seinenHeiratsantrag angenommen hat. Die Hochzeitsvorbereitungen sind bereits
im vollen Gange, als dem Ehemann in spe zwei Wochen vor der Trauung be-wusst wird, dass er vor einem Problem steht: Da Gretchen eine Hochzeit im gro-ßen Stil will, muss Doug gleich sieben Freunde als Trauzeugen verpflichten. DerHaken an der Sache: Doug hat keine Freunde. Um sich vor seiner Freundin undihrer Familie nicht die Blöße zu geben, wendet sich Doug an Jimmy Callahan(Kevin Hart, l.), den Betreiber der „Trauzeugen AG“. Der Profi hat sich auf Prob-lemfälle wie Doug spezialisiert und heuert gegen Bezahlung Trauzeugen an. Esgelingt ihm auch, in der kurzen Zeit ein Team aus Trauzeugen zusammenzustel-len, doch der Hochzeitsgesellschaft weiß zu machen, dass die sieben Chaotenauch tatsächlich Dougs Freunde sind, ist eine Herausforderung, der Jimmy nichtgewachsen zu sein scheint. Schrille Slapstick-Komödie von Regisseur und Dreh-buchautor Jeremy Garelick.(USA/2015) Foto: VOX
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TV-Programm am Sonnabend6 B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································Erklärung: ◆ Aktualisiert (Für HG) Für Hörgeschädigte (W)Wiederholung *Digitalprogramme Programmänderungen sind vorbehalten
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Warum das Fleisch von Reh oderHirsch die nachhaltigste Wahl ist
Wild – dasbessere BioMitten in Berlin wird nach den Prinzipiender solidarischen Landwirtschaft geerntet
Gemeinsamackern in der StadtEin Ehepaar suchte nach Naturmöbeln –und produziert sie letztlich selbst
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7.15 (für HG) Kfz-Markenwerkstättenauf dem Prüfstand 7.45 (für HG) DieLüge vom sauberen Lkw 8.15Deutschland, deine Marken 9.00Firmen am Abgrund 9.45 Krankenak-te X – Grenzfälle der Wissenschaft11.15 Wunder der Wissenschaft18.00 Krankenakte X – Grenzfälleder Wissenschaft 19.40 heute-show20.15 Wunder der Wissenschaft
15.30 Die glorreichen 10 16.15 Cal-lin' Mr. Brain 17.00 Death in Paradise18.45 Hooten & the Lady 20.15 BellaBlock. Mord unterm Kreuz. TV-Krimi-nalfilm, D 2006 21.45 Blutsschwes-tern. TV-Psychothriller, A/D 201423.15 (für HG) Ein starkes Team.Dschungelkampf. TV-Kriminalfilm, D2010 0.45 heute-show 1.15 Neo Ma-gazin Royale 2.00 Silent Witness
18.00 Nachrichten 18.30 extra 3 Spe-zial 19.00 Tagesschau-Nachrichten19.30 7 Tage ... 20.00 Tagesschau20.15 Die Wahrheit über ... 21.02Gespräch 21.30 Exakt – Die Story22.00 Faszination Wissen 22.30 Be-richt aus Berlin 22.50 Extra 23.00Tagesthemen 23.20Weltspiegel 0.00Tagesthemen 0.20 Presseclub 1.07Extra 1.15 Die Wahrheit über ...
14.05 Endlich Urlaub! TV-Komödie, D2005 15.35 kinokino 15.50 Hart aberherzlich 16.35 Hart aber herzlich17.20 Hart aber herzlich 18.10 Hartaber herzlich 18.55 Hart aber herzlich19.45 Lindenstraße 20.15 Vorsichtvor Leuten. TV-Satire, D 2015 21.45Tatort. Tollwut. TV-Kriminalfilm, D2017 23.15 Lindenstraße 23.45 Tat-ort. Tollwut. TV-Kriminalfilm, D 2017
9.00 (für HG) Die Pfefferkörner 9.30 (für HG)Die Sendung mit der Maus 10.03 (für HG) DiePrinzessin auf der Erbse. TV-Märchenfilm, D2010 11.00 (für HG) Das tapfere Schneiderlein.TV-Märchenfilm, D 2008 12.03 (für HG) Presse-club 12.45 (für HG) Europamagazin 13.15 (fürHG) Tagesschau 13.30 (für HG) Bleib bei mir.TV-Gesellschaftskomödie, D 2009 15.00 (fürHG) Salto Vitale. TV-Liebeskomödie, D 201116.30 (für HG) Weiße Löwen 17.15 (für HG)Tagesschau 17.30 (für HG) Kais letzte Reise18.00 (für HG) Sportschau. Matthias Opdenhö-vel 18.30 (für HG) Bericht aus Berlin 18.50 (fürHG) Lindenstraße 19.20 (für HG) Weltspiegel20.00 (für HG) Tagesschau
20.15 (für HG) Tatort TollwutTV-Kriminalfilm, D 2017Mit Jörg Hartmann, Anna Schudt u.a.
21.45 (für HG) Anne WillVerhandeln bis es quietscht - kanneine neue GroKo überzeugen?
22.45 (für HG) Tagesthemen23.05 (für HG) ttt – titel thesen
temperamente23.35 Aprile Komödie, F/I 19980.55 (für HG) Männer al dente
Tragikomödie, I 20102.45 (für HG) Anne Will
14.00 (für HG) Fußball. 23. Spieltag 17.00 (fürHG) Aktuell 17.10 (für HG) In aller Freund-schaft – Die jungen Ärzte 18.00 (für HG) Aktuell18.05 (für HG) In aller Freundschaft 18.52 (fürHG) Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG) Kripo live20.15 (für HG) Damals war's 21.45 (für HG)Aktuell 22.05 (für HG) Sportschau – Bundesligaam Sonntag. 21. Spieltag 22.25 Stalingrad.Dokumentarfilm, D 2006 23.55 Zurück zu Sta-lin – Die Angst der Sieger vor der Heimkehr 0.40(für HG) Kripo live 1.05 (für HG) Musik für Sie
16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG) Bay-ern isst bunt 16.45 (für HG) Alpen-Donau-Adria17.15 (für HG) Schuhbecks 17.45 Regional18.30 Rundschau 18.45 (für HG) Bergauf,bergab 19.15 (für HG) Unter unserem Himmel20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Wirtshaus-musikanten beim Hirzinger 21.45 BlickpunktSport 23.00 Rundschau Sonntags-Magazin23.15 Grünwald Freitagscomedy 0.00 (für HG)Balduin, der Geldschrankknacker. Komödie, F/I1964 1.25 (für HG) Schuhbecks 1.55 (für HG)Unter unserem Himmel
15.55 Unser Traum vom Haus 17.00 auto mo-bil 18.15 Ab in die Ruine! 19.15 Beat the Box20.15 (für HG) Kitchen Impossible. Tim Mälzerkocht in Wien (Österreich) und in Filiatra (Grie-chenland) / Konstantin Filippou kocht in Whitby(England) und in Lyon (Frankreich) 23.35 Pro-minent! 0.15 (für HG) Medical Detectives – Ge-heimnisse der Gerichtsmedizin. Unfall oderMord? 1.15 Medical Detectives – Geheimnisseder Gerichtsmedizin. In Schuss und Asche2.00 (für HG) Medical Detectives – Geheimnis-se der Gerichtsmedizin. Verräterische Schatten
13.15 Barbie in „Die verzauberten Ballettschu-he”. Animationsfilm, USA 2013 14.30 AL-VINNN!!! und die Chipmunks 15.45 (für HG)Alvin und die Chipmunks 2. Animationsfilm,USA 2009 17.15 Ninjago 17.45 Die Nektons –Abenteurer der Tiefe 18.05 Inspector Gadget18.45 Woozle Goozle 19.15 ALVINNN!!! unddie Chipmunks 19.45 Trolljäger – Geschichtenaus Arcadia 20.15 Snapped – Wenn Frauentöten 21.10 Snapped – Wenn Frauen töten22.05 Snapped – Wenn Frauen töten 23.05Snapped – Wenn Frauen töten
18.00 Die PS-Profis – Mehr Power aus dem Pott.Ein Camper für die Seglerin 19.00 Die PS-Pro-fis – Mehr Power aus dem Pott. Ein SUV für dasautoverrückte Pärchen 19.30 Sky Sport News –Die 2. Bundesliga. 21. Spieltag 20.45 Die PS-Profis – Mehr Power aus dem Pott. Sie will Platz,er will Power: Ehestreit bei den PS-Profis 21.45Die PS-Profis – Mehr Power aus dem Pott. EineRennsemmel für Fatboy-Slim 22.45 Die PS-Pro-fis – Mehr Power aus dem Pott. Ein MercedesSLK für nur 5.000 Euro? 23.30 Ringen
5.10 Verdachtsfälle. Doku-Soap 5.55 Familienim Brennpunkt. Doku-Soap 9.00 Die Trovatos –Detektive decken auf. Doku-Soap. Die Detektiv-familie Trovato kümmert sich bei ihren meistaufwändigen Ermittlungen um die Problemekleiner Leute. Doku-Soap 11.50 Big Bounce –Die Trampolin Show 13.45 Undercover Boss.SITA Abfallentsorgung. Doku-Soap 14.45 Un-dercover Boss. ISOTEC GebäudesanierungGmbH. Doku-Soap 15.45 Deutschland suchtden Superstar. Die Castings. Jury: Dieter Boh-len, Ella Endlich, Carolin Niemczyk, Mousse T.17.45 Exclusiv – Weekend. Moderation: FraukeLudowig 18.45 aktuell 19.05 Vermisst. Mode-ration: Sandra Eckardt
20.15 (für HG) Ich bin ein Star – Holt michhier raus!ShowDas große WiedersehenModeration: Sonja Zietlow, DanielHartwich
22.30 Spiegel TV MagazinDie Themen der Woche werden in meistmehreren Beiträgen aktuell umgesetzt.
23.15 (für HG) Ich bin ein Star – Holt michhier raus! Das große Wiedersehen
1.30 Undercover BossSITA Abfallentsorgung
2.25 Undercover BossISOTEC Gebäudesanierung GmbH
9.30 (für HG) Evangelischer Gottesdienst 10.15(für HG) Sport extra Wintersport. Skispringen: 1.Durchgang, ca. 11.20 2. Durchgang / ca. 12.25Ski alpin: Abfahrt Damen / ca. 13.45 NordischeKombination / ca. 14.10 Snowboard: Snowboard-cross / ca. 14.40 Ski Telemark: Parallelsprint derDamen und Herren 15.05 (für HG) WeißblaueGeschichten 15.30 (für HG) Weißblaue Geschich-ten 16.00 (für HG) Über Land 16.30 (für HG) pla-net e. 17.00 (für HG) heute 17.10 (für HG) Sport-reportage 18.00 (für HG) ZDF-Reportage.Deutschland, Deine Ämter – Die Fahnder vom Zoll18.30 (für HG) Terra Xpress 19.00 (für HG) heute19.10 (für HG) Berlin direkt 19.30 (für HG) TerraX. Faszination Erde: Die Weltenveränderer
20.15 (für HG) Rosamunde Pilcher: DasVermächtnis unseres VatersTV-Liebesfilm, D 2018Mit Lena Meckel, Frederik Götz,Andrea L'Arronge u.a.
21.45 (für HG) heute-journal
22.00 (für HG) Inspector BarnabyDer Tod geht ins KinoTV-Kriminalfilm, GB 2013
23.30 ZDF-History Margot Honecker – Diewahre Geschichte
0.00 (für HG) Precht Betreutes Leben – Wieuns Google, Facebook & Co. beherrschen
13.45 (für HG) Mega-Event Skispringen 14.30(für HG) Das Beste aus „Alaaf und Helau”15.15 (für HG) Alaaf und helau 16.45 (für HG)Immer wieder anders. TV-Beziehungsgeschich-te, D 2014 18.15 (für HG) Tiere suchen einZuhause 19.10 (für HG) Aktuelle Stunde19.30 (für HG) Westpol 20.00 (für HG) Tages-schau 20.15 (für HG) Wunderschön! 21.45 (fürHG) Sportschau – Bundesliga am Sonntag. 21.Spieltag 22.15 Zeiglers wunderbare Welt desFußballs. Live 22.45 (für HG) Jet zo laache0.15 (für HG) Jet zo laache 0.45 Rockpalast
15.30 (für HG) Klosterküche – Kochen mit Leibund Seele 16.00 Lieb und teuer 16.30 Sass:So isst der Norden 17.00 Bingo! 18.00 (fürHG) Rund um den Michel 18.45 (für HG) DAS!19.30 Ländermagazine 20.00 (für HG) Tages-schau 20.15 (für HG) Die schönsten Wälder imNorden 21.45 Sportschau – Bundesliga amSonntag 22.05 (für HG) Die NDR-Quizshow22.50 (für HG) Sportclub 23.35 (für HG) Sport-club Story 0.05 (für HG) Sherlock. Das letzteProblem. TV-Kriminalfilm, GB/USA 2017 1.35(für HG) Rund um den Michel
6.15 Elementary 7.10 Forever 8.05 Navy CIS9.05 Mein Lokal, dein Lokal 10.05 Mein Lokal,dein Lokal 11.05 Mein Lokal, dein Lokal 12.05Mein Lokal, dein Lokal 13.05 Mein Lokal, deinLokal 14.05 Abenteuer Leben täglich 16.05News 16.15 Rosins Restaurants – Ein Sterne-koch räumt auf! 18.20 Die größten Trends2018 20.15 Die spektakulärsten Kriminalfälle.Psychopathen 22.20 Abenteuer Leben amSonntag. Die Revolution am Zapfhahn! EinDeutscher will die Bierwelt auf den Kopf stellen0.15 Mein Revier. Ordnungshüter räumen auf
12.00 Die Schnäppchenhäuser – Der Traumvom Eigenheim: Wir ziehen ein 13.00 DieSchnäppchenhäuser – Der Traum vom Eigen-heim: Wir ziehen ein 14.00 Zuhause imGlück – Unser Einzug in ein neues Leben16.00 Der Trödeltrupp – Das Geld liegt im Kel-ler 17.00 Mein neuer Alter 18.00 GRIP – DasMotormagazin 20.00 News 20.15 ... und dannkam Polly. Komödie, USA 2004 22.00 The Fo-rest. Horrorfilm, USA 2016 23.45 Evil Dead.Horrorfilm, USA 2013 1.25 The Howling – Blut-mond. TV-Horrorfilm, USA/CDN 2011
15.00 Radsport. Volta a la Comunitat Valencia-na 16.30 Skispringen: Weltcup 17.30 #Olym-pia. Magazin aus Pyeongchang 17.35 Olympi-sche Spiele. Olympic Confession 18.30 Winter-sport. Destination Pyeongchang 18.55 Euro-sport News 19.00 Snooker 23.00 Wintersport.Destination Pyeongchang 23.25 EurosportNews 23.30 Olympische Spiele. Olympic Con-fession 23.35 Skispringen: Weltcup 0.25 Olym-pische Spiele. Ones to Watch 0.30 Radsport1.25 Olympische Spiele. Sports Explainer
5.30 Watch Me – das Kinomagazin 5.45 Kom-missar Rex. Warum starb Romeo. Krimiserie6.45 Kommissar Rex. Mord à la carte. Krimi-serie 7.50 So gesehen – Talk am Sonntag8.10 Mindmagic – Die perfekte Illusion 9.05Jetzt wird's tierisch! 10.05 Knallerfrauen10.35 15 Dinge, die Sie über Haustiere wissenmüssen 13.20 Gregs Tagebuch – Von Idiotenumzingelt! Komödie, USA 2010 15.05 Inde-pendence Day. Sci-Fi-Film, USA 1996 17.55Hochzeit auf den ersten Blick: Tatsächlich Lie-be?! Ingo und Romy: Das Treffen auf SchlossNeuschwanstein 18.55 Projekt Superhund –Helfer auf vier Pfoten. Experten: Masih Samin,Sabine Hulsebosch 19.55 Nachrichten
20.15 The Biggest LoserJury: Dr. Christine Theiss, MareikeSpaleck, Ramin AbtinAuch in diesem Jahr wird Dr. ChristineTheiss wieder übergewichtige Kandi-daten beim Abnehmen unterstützen.
23.40 Genial danebenMit Hella von Sinnen, WigaldBoning, Torsten Sträter, Mirja Boes,Michael KesslerModeration: Hugo Egon Balder
0.35 The Biggest LoserJury: Dr. Christine Theiss, MareikeSpaleck, Ramin AbtinModeration: Matthias Killing
5.55 Die Abenteuer des Pinocchio. Märchen-film, I 1947 7.20 Brisant 8.00 Brandenburgaktuell / Abendschau 9.00 Eine Sennerin zumVerlieben. TV-Heimatfilm, D 2010 10.30 UttaDanella: Mit dir die Sterne sehen. TV-Liebes-drama, D 2008 12.00 Heimatjournal 12.30Panda, Gorilla & Co. 13.15 Panda, Gorilla &Co. 14.00 Wildes Deutschland 14.45 AlleSehnsucht dieser Erde. TV-Drama, D 200916.15 In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte17.05 In aller Freundschaft 17.50 Sandmann18.00 rbb UM6 – Das Ländermagazin 18.30Ewig lockt das Eis 19.00 Täter – Opfer – Poli-zei 19.30 Brandenburg aktuell / Abendschau20.00 (für HG) Tagesschau
20.15 Gefragt – GejagtMit Alexander BommesQuiz-Show
21.00 Gefragt – GejagtMit Alexander Bommes
21.45 Aktuell
22.05 Stilbruch Das Kulturmagazin22.35 Sportschau – Bundesliga am Sonntag22.55 Vom Westen in die DDR
Vier Übersiedlergeschichten23.40 Der Rauswurf – Bärbel Bohley
Tagebuch einer UnbequemenDokumentarfilm, D 2013
12.30 Kamtschatka – Frühling auf Sibirisch13.15 Nero: Plädoyer für eine Bestie 14.10Nero: Plädoyer für eine Bestie 15.00 (für HG)Neros Stadt der Lüste 16.00 Metropolis 16.40Caravaggio 17.35 Musik für eine neue Welt19.10 Arte Journal 19.30 (für HG) 360° GeoReportage Filmreihe: Ein Abend mit Lino Ven-tura 20.15 Ich – Die Nummer eins. Agenten-film, F/I ‘73 22.10 Lino Ventura – Ganove mitHerz 23.05 Artur Schnabel – Komponist im Exil23.55 Boris Beresowski spielt Chopin 1.20Letters from Iwo Jima. Kriegsfilm, USA ‘06
8.55 (für HG) Old Shatterhand. Western, D/F/I/JUG 1964 10.50 (für HG) Winnetou und Shatter-hand im Tal der Toten. Western, D/I/JUG 196812.15 Mein großer Freund Shane. Western, USA1953 14.10 Weites Land. Western, USA 195816.50 El Dorado. Western, USA 1966 18.50Zwölf Uhr mittags. Western, USA 1952 20.15Rio Grande. Western, USA 1950 21.55 (für HG)Spiel mir das Lied vom Tod. Italowestern, I/USA1968 0.35 Duell am Missouri. Western, USA1976 2.35 (für HG) Spiel mir das Lied vom Tod.Italowestern, I/USA 1968
14.00 Historische Ereignisse 17.00 Thema18.15 Dokumentation 18.30 Königliche Dy-nastien 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15Battle of Kings – Die Schicksalsschlacht vonBannockburn. Dokumentarfilm, GB 201421.45 Mein Ausland: Bengalisches Fieber22.30 Mein Ausland 23.15 Der Mossad, dieNazis und die Raketen 0.00 Forum Wirtschaft.Exportschlager Bildung – Wie gut sind Deutsch-lands Studis und Azubis? 1.00 Battle ofKings – Die Schicksalsschlacht von Bannock-burn. Dokumentarfilm, GB 2014
14.10 SimsalaGrimm 15.00 Allesamt zusam-men 15.25 Allesamt zusammen 15.50 (fürHG) Willi wills wissen 16.15 (für HG) Schau inmeine Welt! 16.45 (für HG) Der kleine Prinz17.10 (für HG) Der kleine Prinz 17.35 (für HG)1, 2 oder 3 18.00 (für HG) Ritter Rost 18.15JoNaLu – Mäuseabenteuer zum Mitmachen18.50 Sandmann 19.00 (für HG) Wickie unddie starken Männer 3D 19.10 (für HG) Wickieund die starken Männer 3D 19.25 (für HG)pur+ 19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) Kum-merkasten 20.10 5vor12 20.35 5vor12
15.15 112: Feuerwehr im Einsatz 16.15 FireBrigade – Die Helden von London 17.15 Gold-rausch in Australien 18.15 Die Goldsuchervom Devil's Canyon 19.15 Fang des Lebens –Der gefährlichste Job Alaskas 20.15 DieSchatzsucher – Goldrausch in Alaska 21.15Goldrausch in Australien 22.15 Fang des Le-bens – Tödliche See vor Oregon 23.15 IceLake Rebels 0.15 Die Schatzsucher – Gold-rausch in Alaska 1.10 Goldrausch in Australien2.00 Deadly Jobs – Nichts für Weicheier
10.45 Blind Side – Die große Chance. Drama,USA 2009 13.05 How I Met Your Mother. DasMontagsspiel / Im Exil. Das Montagsspiel. Co-medyserie 14.00 Two and a Half Men. Mali-Buh. Comedyserie 14.25 The Middle. Der Su-per Bowl / Die Produktbewertung. Der SuperBowl. Comedyserie 15.15 The Big Bang Theo-ry. Football für Nerds / Ostereier im Juni / Bierund Football. Football für Nerds. Comedyserie16.30 Family Guy. Gottes Werk und Peters Bei-trag. Zeichentrickserie 16.55 Die Simpsons.Nur für Spieler und Prominente / Homer unddie Halbzeit-Show. Nur für Spieler und Promi-nente. Zeichentrickserie 17.55 Newstime18.05 Galileo 360°. Food XXL 19.05 Galileo
20.15 Terminator: GenisysSci-Fi-Film, USA 2015Mit Arnold Schwarzenegger, JasonClarke, Emilia Clarke, Jai Courtney,J.K. Simmons, Dayo Okeniyi u.a.Regie: Alan Taylor
22.50 ran Football – StudioNFL Super Bowl – Countdown
0.30 American Football NFL Super BowlPhiladelphia Eagles at New EnglandPatriots (1st / 2nd Quarter)
2.00 Super Bowl Halftime-Show 20182.30 American Football NFL Super Bowl
Philadelphia Eagles at New EnglandPatriots (3rd / 4th Quarter)
K L A S S I K6.04 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Klassik am Morgen MitWerken von Telemann, Kreutzer,Haydn, Goetz, Brahms, ca. 56 Min.
7.04 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Musica sacra Musik amSonntag Sexagesimae. Mit Wer-ken von Schütz, Bruhns, Greiter,Liszt, Schubert, ca. 56 Minuten
9.30 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Bachkantate Konzert a-Moll für Orgel BWV 593 (WielandMeinhold) „Gleichwie der Regenund Schnee vom Himmel fällt”,ca. 30 Minuten
11.04 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Sonntagskonzert Mit Wer-ken von Beethoven, Brahms, Gla-sunow, Schumann, Chopin,ca. 176 Minuten
15.04 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Maria Callas Regina dellaScala, ca. 116 Minuten
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Ultraschall Berlin – Festi-val für neue Musik 2018 Die Or-chesterkonzerte. Mit Werken vonŠenk, Mantovani, Haas, Andre,ca. 176 Minuten
21.05 DLF (97.7 MHz)Konzertdokument der Woche MitWerken von Ives, Zimmermann,Schostakowitsch, ca. 115 Min.
H Ö R S P I E L18.30 DKULTUR (89.6 MHz)„In 80 Tagen um die Welt” Einemusikalische Reise nach Motivenvon Jules Verne, ca. 90 Minuten
0.05 DKULTUR (89.6 MHz)„Aldartenrahl” , ca. 55 Minuten
M A G A Z I N9.04 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Gott und die Welt Protestgegen Machos mit Pistolen. Ma-yafrauen zwischen Gewalt undWiderstand, ca. 26 Minuten
11.05 DKULTUR (89.6 MHz)Deutschlandrundfahrt Auf derSuche nach der perfekten Bleibe.Die fantastischsten Immobilien-angebote des Landes,ca. 54 Minuten
14.04 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Feature Ich sah den Teufelin einer Tasse Fertigsuppe. Derschottische Schriftsteller JohnBurnside, ca. 56 MinutenJ A Z Z / B L U E S23.04 RBB KULTURRADIO (92.4MHz) Late Night Jazz Jazz-Disko-thek – News from Jazz & Blues.Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Minuten
R T L 2 , 2 0 . 1 5 U H R K O M Ö D I E
... und dann kam Polly
Reuben Feffer (Ben Stiller) überlässtnichts den Zufall. Das ihn seine Ehefrau
Lisa bereits in den Flitterwochen betrügenwird, hat das umsichtige Risiko-Analyst je-doch nicht kommen sehen. Verletzt brichtReuben die Flitterwochen ab und kehrt zu-rück nach New York. Hier trifft der Gehörnteauf einer Vernissage auf seine alte Mitschü-lerin Polly (Jennifer Aniston). Die chaotischeKellnerin ist das komplette Gegenteil vondem umsichtigen Reuben. Dennoch verliebter sich nach und nach in Polly. Als er damitbeginnt den Risikofaktor dieser Beziehungzu berechnen, ist das jedoch beinahe dasAus für die noch junge Liebe der beiden.(USA/2004) Foto: RTL 2
P R O S I E B E N , 2 0 . 1 5 U H R S C I - F I - F I L M
Terminator: Genisys
Im Jahr 2029 führen die Maschinen Krieg gegen die Menschen. John Connorist einer der Köpfe der Widerstandsbewegung, die gegen die Maschinen der
künstlichen Intelligenz „Skynet“ mobil macht. Als einer der Terminatoren vonSkynet in die Vergangenheit geschickt wird, um durch die Ermordung von JohnConnors Mutter dessen Geburt zu verhindern, schickt Connor selbst seinenFreund Kyle Reese hinterher, um den Terminator aufzuhalten. Im Jahr 1984 ange-kommenmuss Kyle jedoch feststellen, dass die Vergangenheit, so wie sie einmalgewesen ist, nicht mehr existiert. Der Mensch-Maschinen-Kampf scheint unum-gänglich zu sein. „Ich komme wieder!“ - Nach über dreißig Jahrenmacht Holly-wood-Größe Arnold Schwarzenegger (Foto) dieses Versprechen erneut wahr undschlüpft im fünften Film der Reihe erneut in die Rolle des Killerroboters.(USA/2015) Foto: ProSieben
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Mit DIAGONALEN - schwer
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Auflösungvom 2.2.2018schwer
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TV-Programm am SonntagB e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 7 ·· ·······················································································································································································································································································
NORMALVARIANTE – MITTEL
AUFLÖSUNGVOM 2.2.2018
MITTEL
AUFLÖSUNGVOM 2.2.2018
SCHWER
MIT DIAGONALEN – SCHWER
Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, jeder Spalte und jedem Unterquadrat die Ziffern von1 bis 9 jeweils einmal vorkommen. Das untere Rätsel ist ein 2-D-Sudoku: Dort dürfen zusätzlich auch in denbeiden Diagonalen die Ziffern 1 bis 9 nur einmal vorkommen. Die Lösungen finden Sie in der nächsten Ausgabe.
S U D O K U❖
Erklärung:◆ Aktualisiert (Für HG) Für Hörgeschädigte (W)Wiederholung *Digitalprogramme Kurzfristige Programmänderungen vorbehalten
prismaTV-Magazin
Dienstagneu!
B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 – S e i t e 8 * ·· ·······················································································································································································································································································
Panorama❖
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Z I T I E R T
„Es spricht mich einfachnicht an. Mich interessiertnie, wer es gewesen ist.“
Mit dem TV-Quotenhit „Tatort“ amSonntagabend muss man
Regisseur Volker Schlöndorff (78)überhaupt nicht kommen.
LOS ANGELES. Mehr als 36Jahre nach dem mysteriö-senTodderUS-SchauspielerinNatalie Wood hat die PolizeiihrenEhemannRobertWagnerals „Person von Interesse“ indem Fall eingestuft. Es gebeneue Zeugenaussagen, die ei-nen „neuen Ablauf der Ereig-nisse“ in der Nacht vonWoodsTod bei einem Bootsausfluggeschildert hätten, erklärteeine Sprecherin der Polizei inLos Angeles.Wagner gilt damitnicht offiziell als Verdächtiger,sondern als wichtiger Zeuge.
Wagnererneut
vorgeladenNeue Erkenntnisse zumTod vonNatalieWood
DPA
Die Schauspieler Robert Wagnerund Natalie Wood im Jahre 1972
Wood war im November1981 im Alter von 43 Jahrenwährend eines Ausflugsmit ei-ner Motorjacht vor der KüsteKaliforniens ums Leben ge-kommen. Damals kamen dieErmittler zu dem Schluss, dasses sich um einen Unfall han-delte und die Schauspielerinertrank. Wood war am Tag ih-res Todesmit ihrem Ehemann,der unter anderem mit derFernsehserie „Hart, aber herz-lich“ Erfolge feierte, und demSchauspielkollegen Christo-pher Walken auf der Jacht un-terwegs.Nach Angaben der Polizei-
sprecherin sagte einer derneuen Zeugen nun aus, Ge-schrei und laute Geräuscheaus der Kabine des Paars ge-hört zu haben. Ein andererZeuge habe einen Mann undeine Frau gesehen, die sicham Heck des Boots gestrittenhätten. Wagner wird schonseit langem verdächtigt, überdie Geschehnisse an Bordnicht die Wahrheit gesagt zuhaben. (AFP)
MEGHANMARKLE bereitet uns insofernFreude, als dass die zukünftige Gattin vonPrinzHarry schon jetzt eine zuverlässige Lie-ferantin für Kolumnenwie diese zu seinscheint. Nun hat die 36-Jährige ihr Improvi-sationstalent unter Beweis gestellt, als sieeinePreisverleihung in Londonpräsentierte,ihr Co-Präsentator aber die Liste der Nomi-nierten nicht finden konnte. Markle über-spielte die Panne lächelnd und versuchte zuhelfen, die absente Liste zu finden.Wenndoch alles so einfach wäre, wir kämen ausdem Lächeln nichtmehr heraus.
JUSTIN TIMBERLAKEhingegen denkt über-haupt nicht daran, nocheinmal über eine Pannehinwegzulächeln wie beider Show zumSuper Bowlim Jahr 2004.Wir erinnernuns:Timberlakenestelte –natürlich rein zufällig –am Leder-Wams von Ja-net Jackson rum, worauf-hin diese eine gepiercteBrust entblößte. Skandal,dieVereinigten Staaten
standen Kopf, der Rest der westlichenWeltindes gähntemüde ob dieses allzu offen-sichtlichen Schockerchens. Die Zeitenhaben sich geändert, nun setzt Timberlake,der am 4. Februar bei der Halbzeitshow des52. Super Bowls auftreten wird, auf Braves.Mit Janet Jackson oder seiner früheren Band*NSYNC jedenfalls werde er nicht auftreten,dementierte der 37-Jährige alleGerüchte. ImGegenteil: Imübertragenen Sinne bleibt die-sesmal der Busen verhüllt. „In diesem Jahrbin ichhiermitmeinerBandTennesseeKids.Das sindmeine Special Guests. “ Klingt sehrfamilienfreundlich. (mpw./mit dpa)
❖
L E U T E
DPA/MORRY GASH
Dieses Malbleiben die Hände
am Mikro.
PFLICHTBLATTDERBÖRSEBERLIN
Chefredakteur: Jochen Arntz.Mitglieder der Chefredaktion: Elmar Jehn, Thilo Knott.Newsdesk-Chefs (Nachrichten/Politik/Wirtschaft): Tobias Miller,Michael Heun, Michaela Pfisterer.Textchefin: Bettina Cosack.Newsroom-Manager: Jan Schmidt.Teams: Investigativ: Kai Schlieter, Kultur: Harry Nutt, Regio: ArnoSchupp, Maike Schultz, Karim Mahmoud, Service: Klaus Kronsbein,Sport: Markus Lotter, Story: Christian Seidl, Meinungsseite: ChristineDankbar, Seite 3: Bettina Cosack.Die für das jeweilige Ressort an erster Stelle Genannten sind verantwort-liche Redakteure im Sinne des Berliner Pressegesetzes.Chefreporterin: Anja Reich.Art Direktion: Felix Scheer, Annette Tiedge.Newsleader Regio: Sabine Deckwerth, Stefan Henseke.Newsleader Sport: Matthias Fritzsche, Jörg Winterfeldt.DuMont Hauptstadtredaktion:Steven Geyer (Leitung), Arno Widmann.Autoren: Joachim Frank, Holger Schmale, Dieter Schröder.Istanbul: Frank Nordhausen, London: Sebastian Borger, Moskau: StefanScholl, Paris: Axel Veiel, Peking: Finn Mayer-Kuckuk, Rom: Regina Kerner,Washington: Karl Doemens.Redaktion: Berliner Newsroom GmbH, Berlin24 Digital GmbH,Geschäftsführung: Patrick Wölke.Alte Jakobstraße 105, 10969 BerlinLesertelefon: 030-63 33 11-457E-Mail: [email protected]
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Die Berliner Zeitung ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins und erreichtlaut Mediaanalyse 2017 in Berlin und Brandenburg täglich 305 000 Leser.ISSN 0947-174x I II III IV
V O N A N N A R I N G L EU N D J U T T A S C H Ü T Z
FRANKFURT/ODER. Knappein Jahr nach dem gewaltsa-
men Tod von zwei Polizisten undeiner Rentnerin in Ostbranden-burg ist ein 25-Jähriger wegendreifachen Mordes zu lebenslan-ger Haft verurteilt worden. DasLandgericht Frankfurt (Oder)stellte am Freitag auch die beson-dere Schwere der Schuld fest. Da-mit bleibenVerurteilte in aller Re-gel länger als 15 Jahre in Haft. DasGericht muss dann unter Abwä-gung der Schuldschwere und despersönlichenGefährdungspoten-zials im Einzelfall prüfen, wielange der Dreifachmörder überdie 15 Jahre hinaus noch in Haftbleibenmuss.
Täter ist schuldfähig
Der Fall hatte bundesweit Be-stürzung ausgelöst. Zunächsthatte der Mann laut dem Urteilseine Großmutter an ihrem 79.Geburtstag im gemeinsamenWohnhaus in Müllrose (Oder-Spree) nach massiven Schlägenerstochen. Auf der anschließen-den Flucht vor der Polizei über-fuhr er in der Nähe zwei Beamtean einer Bundesstraße bei Bees-kow mit überhöhter Geschwin-digkeit. Die Polizisten waren so-fort tot.Das Gericht sah es als erwiesen
an, dass der Mann schuldfähig ist.„Ihm waren das Ausmaß und dieFolgen seines Handelns bewusst“,so Richterin Claudia Cottäus. Erhabe zwar eine emotional insta-bile Persönlichkeit, sei in seiner
Lebenslang hinter GitternDerDreifachmörder aus Brandenburgwurde verurteilt: Entlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen
Steuerungsfähigkeit allerdingsnicht beeinträchtigt gewesen. BeiseinenTatenhabeerunterDrogengestanden, hieß es weiter. Nachder Tötung der Großmutter habeer den „unbedingten Willen zur
Flucht“ gehabt und „wollte sichauf keinen Fall von der Polizeischnappen lassen“. Der Mannhatte im Prozess zugegeben, fürden Tod der drei Menschen ver-antwortlich zu sein.
Mit dem Strafmaß entsprachdas Gericht der Forderung derStaatsanwaltschaft. Auch Siche-rungsverwahrung des Mannessoll später geprüft werden. DieVerteidigung hatte hingegen aufzwölf Jahre Gefängnis plädiert.Laut Richterin war das Leben desMörders geprägt von Gewaltta-ten,Verurteilungen, Aufenthaltenin psychiatrischen Kliniken, Dro-gen und abgebrochenen Ausbil-dungen.
Nichtiger Tatanlass
Die Polizisten im Alter von 49und 52 Jahren sollten an demTagEnde Februar 2017 eine Kontroll-stelle einrichten, um das Flucht-auto zu stoppen. Der Angeklagteraste aber mit demWagen seinerGroßmutter direkt auf die beidenam Straßenrand zu. Er habe billi-gend in Kauf genommen, dass esihnen nicht gelingen konnte,sich zu retten. „Sie rechnetennicht mit dem Angriff auf ihr Le-ben.“ Die Rentnerin starb, nach-dem ihr Enkel sie mit Fäustenund einem Küchenstuhl atta-ckiert hatte und mit einem Kü-chenmesser auf sie einstach. DerAngriff soll sich an einem Streitum eine vollgestellte Badewanneentzündet haben.Der Brandenburgische Innen-
minister Karl-Heinz Schröter(SPD) sprach von einem gerech-ten Urteil. Es sei „der Schwereund der Bedeutung der begange-nen Straftaten angemessen“. Dashohe Strafmaß mache klar, dassvon diesem Menschen nie mehreine tödliche Gefahr für andereausgehenwerde. (dpa, mit AFP)
DPA/PATRICK PLEUL
In diesem Wohnhaus im Brandenburgischen Müllrose fand der erste Mord statt.
DPA/PATRICK PLEUL
Der verurteilte Dreifachmörder vor dem Landgericht in Frankfurt (Oder).
AFP/CRISTINA QUICLER
Rüschen, Röcke und rote RosenSchlussmit denverkünstelten, un-tragbaren Modeexzessen aus Mai-land und Paris! Noch bis zumSonntag zeigt die 24. InternationalFlamenco FashionWeek stoff- und
tüllgewordene Leidenschaft: Rü-schen, Röcke oder rote Rosen, dasses nur so rauscht! Hier haben dieThemen des Flamencos – Trauerund Tod, Liebe und Leid – ihre ei-
genwillige couturielle Form gefun-den, nämlich als tanzbeweglichesund frühlingsbuntes und damit le-bensbejahendes Textil. Unser Bildzeigt das exemplarisch: ein Kleid
der sevillanischen Modeschöpfe-rinPilarVera. IhrMotto lautet übri-gens:Obgroß,kurz,dünnoderdick– ineinemFlamenco-Kleidkönnenwir alle schön aussehen. (schl.)
B E R L I N U N D B R A N D E N B U R G W E T T E R L A G E R E I S E W E T T E R
Rheumatiker klagenüber Schmerzen in den Gelenken,Muskeln und Gliedern. Ein Wärme-schutz kann für etwas Linderungsorgen. Das Erkältungsrisiko istderzeit erhöht.
Biowetter: Heute gibt es kaumSonne, dafür viele Wolken und zeit-weilige Schneefälle oder Schneere-gen, und die Temperaturen kletternam Tage auf 0 bis 5 Grad. Nachtsgehen die Werte dann auf 1 bisminus 4 Grad zurück. Der Wind wehtnur schwach aus nordwestlichenRichtungen. Morgen entwickeln sichverbreitet Quellwolken, die Schnee-schauer bringen. Die Temperaturensteigen auf Werte von 0 bis 4 Grad,und der Wind weht schwach bismäßig aus Nord.
Deutschland:
Sonntag
Wittenberge
Cottbus
-1°/2°
BERLIN1°/4° Frankfurt
(Oder)
Prenzlau1°/4°
0°/5°
0°/4°
Heute reicht die Temperaturspanne von 2 bis 5 Grad. Dazu fällt gebiets-weise Schneeregen oder Schnee aus einem stark bewölkten Himmel. DerWind weht nur schwach aus nordwestlichen Richtungen. In der Nacht be-halten Wolken oft die Oberhand. Stellenweise folgen Schneefälle. Dabeiwerden 1 bis minus 3 Grad erwartet.
Montag
1°/2° -2°/1° -4°/0°
Dienstag
Mondphasen: Sonnenaufgang: Mondaufgang: Monduntergang:Sonnenuntergang:23.02.07.02. 02.03.15.02.
Rügen-1°/2°Rostock
0°/1°
Hamburg-1°/3°
Sylt-1°/0°
Dresden0°/5°
Köln2°/4°
Hannover0°/4°
Magdeburg-1°/5°
Erfurt0°/4°
Frankfurt/Main1°/4°
Saarbrücken-1°/2° Nürnberg
0°/4°
Stuttgart1°/5°
München-1°/4°
Konstanz0°/4°
Las Palmas19°
Oslo-10°
Dublin
Reykjavik
7°
London7°
Kopenhagen1°
Stockholm1°
St. Petersburg-3°
Moskau2°
4°
Berlin4°
Paris6°
Bordeaux10°
Lissabon14°
Madrid11°
Nizza13°
Palma14°
Mailand10°
Rom13°
Palermo17°Algier
12°
Tunis14°
Athen18°
Iraklio18°
Antalya18°
Ankara13°
Istanbul17°
Varna16°
Dubrovnik16°
Warschau5°
Wien4° Budapest
5°
Odessa10°
Wilna2°
Kiew6°
Archangelsk-10°
Oulu-11°
Kiruna-16°
Trondheim-7°
Acapulco 35° heiterBali 32° GewitterBangkok 32° heiterBarbados 27° heiterBuenos Aires 32° sonnigCasablanca 13° heiterChicago 3° bedecktDakar 25° heiterDubai 23° sonnigHongkong 17° heiterJerusalem 18° wolkigJohannesburg 30° wolkigKairo 24° sonnigKapstadt 27° sonnigLos Angeles 25° heiterManila 32° heiterMiami 24° SchauerNairobi 30° heiterNeu Delhi 25° sonnigNew York 2° wolkigPeking -1° wolkigPerth 33° sonnigPhuket 33° heiterRio de Janeiro 29° bewölktSan Francisco 20° heiterSanto Domingo 27° SchauerSeychellen 28° heiterSingapur 33° wolkigSydney 24° SchauerTokio 10° bewölktToronto 0° Schnee
Brandenburg-2°/5°
Luckenwalde-2°/4°
07:45 Uhr
maximal 2 Grad.Gefühlte Temperatur:
leichter Wind aus Nordwest.Wind:
Schnee sonnig heiter
gestrige Höchstwerteum 13 Uhr: Ozon: 48 µg/m3;Stickstoffdioxid: 60 µg/m3;Schwebstaub: 27 µg/m3;Luftfeuchtigkeit: 64%
Berliner Luft:
Min./Max.des 24h-Tages
Zwischen einem Ostseetief und einem Skandinavienhoch sickert allmählich käl-tere Luft ins nordöstliche Mitteleuropa. Nach Westen hin dominiert hingegenMeeresluft. Ein Band mit teils massivem Regen und Unwettergefahr reicht vonAlgerien über den Balkan bis nach Weißrussland. Es markiert den Übergangsbe-reich zu sehr milder Luft weiter südöstlich.
16:56 Uhr 20:53 Uhr 09:20 Uhr
Thüringer WaldHarzErzgebirgeBayerische Alpen
Schneehöhen:bis 50 cm
bis 35 cmbis 50 cm
bis 400 cm
WochenendeReise Karriere Mobile Welten
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 – S e i t e B 1
Das härteste Schlittenhunderennen derWelt: Zwischen dem Yukon Territory undAlaska zieht es Mensch und Tier durch
die arktische Kälte von minus50 Grad Seite B2
Sprache wird in der neuen MercedesA-Klasse zur zentralen Schnittstelle Seite B7
Der Hyundai i30 Fastback im Test:Ende gut, alles gut Seite B8
Heute schon gekontert? Wie Schlagfertigkeit der Karriere einenSchub geben kann und wie man sie trainiert Seite B3
Verdient Ihr Job auch fünf Sterne? Auf immer mehr Internetportalenwerden Arbeitgeber bewertet Seite B4
Das Schiff vibriert bedrohlich. KennethHermansson, 67 Jahre, zerknittertes Ge-
sicht, eilt zum Fenster und beobachtet dasendlose Weiß, durch das sich die „Polar Ex-plorer“mit ihren fast 10000 PS frisst. „Das Eisist immer in Bewegung“, sagt der Kapitän.Undkönne gefährlichwerden,wennmannureine Sekunde nicht aufpasse.
AnBord eines Eisbrechers zu gehen, gehörtinLapplandzuden spektakulärstenUnterneh-mungen, die ein Tourist machen kann. Mitdem Schiff auf der gefrorenen Ostsee umher-cruisen ist etwas für echte Abenteurer.
Zur Begrüßung ein tiefes Brummen
Am Morgen sammelt der Kleinbus die LeuteinRovaniemi ein, der ein paarKilometer süd-lich des Polarkreises gelegenen Hauptstadtvon Finnisch Lappland. Nach stundenlangerFahrt taucht zwischen den Ästen etwas gro-ßes Rotes auf, das sich schnell als Schiffsbugentpuppt. Ein tiefes Brummen liegt in derLuft, als die Bustüren aufgehen. Fast täglichstartet die fast 80 Meter lange „Polar Explo-rer“ imWinter zu spannenden Cruises.
Das Schiff, Baujahr 1976, bricht das Eis nurnoch für Touristen. Zuvorwar es imoffiziellenEinsatz, um für den Schiffsverkehr im Bottni-schenMeerbusen die Fahrtwege freizuhalten.Dann wurde die „Polar Explorer“ ausrangiert,denn heute sind die Schiffe ausladender, ein14MeterbreiterEisbrechergenügtnichtmehr,um passierbare Schneisen zu schaffen.
Die Passagiere hängen wie Handtücherüber der Bugwand und beobachten, wie sichderBrechermit vier Knotennach vorn ackert.Krachend reißt die eisige Versiegelung der
Ostsee ein, Schollen in der Größe von Essti-schen bäumen sich auf und schaukeln zu-rück in dieWaagerechte. Hinter sich lässt derEisbrecher ein Mosaik aus dickem Gelee.
Zu jeder Tour gehört ein Besuch in derKommandozentralebeiKapitänHermansson.Dannstolpert jedesMal einPulkLeute inWin-terkluft dieEisentreppennachoben.Währenddes Gesprächs wendet er den Blick vom Eisnur kurz ab. „Man kann stecken bleiben, dasist die Gefahr“, sagt Hermansson. „Und dannkönnen sich Eisplatten über das Schiff schie-ben.“ Passiert sei ihm so etwas aber noch nie.
„Das, was wir hier erleben, ist unglaub-lich“, sagt Tan Yi-Roe. Die Ärztin für Traditio-
nelle Chinesische Medizin aus Singapur, woniemals Schnee fällt, ist auf Skandinavien-rundreise. „Ich habe vorher von Eisbrecher-fahrten gelesen, am Hoteldesk haben ich dieTour dann spontan gebucht.“
Der programmatische Höhepunkt derMini-Kreuzfahrt durch die Bottnische Buchtnaht. Kapitän Hermansson eilt zur hinterenFensterfront und konzentriert sich voll aufdas Becken, das die Schiffsschrauben geradevonEisschollen freiwirbeln. Er gibt einHand-zeichen, die Maschinen verstummen. Jetztsitzt der Eisbrecher fest.
Die Leute können es gar nicht abwarten,das gefrorene Meer über die Gangway zu be-
treten, die auf demEis aufgesetzt hat. Als hät-te ihnen jemand ein Stück Kindheit zurückgegeben, rennen auch die Erwachsenen aufder kaltenKruste hinundher – und jauchzen.
Schon neben dem Schiff mit dem weitüber zehnMeter aufragenden Bug zu stehen,birgt aber auchGrusel. Undeswirdnicht bes-ser, wenn man sich entfernt. Die Füße bre-chen in die vereiste Schneedecke ein, unterder die Eisdecke erst beginnt. Da helfen auchkeine Versicherungen, das Eis könne schonab 20 Zentimetern Stärke ganze Autos tragen.
30 Minuten im Eiswasser
Dann wanken die ersten Badegäste zum Eis-loch am Schiffsheck – in Überlebensanzügenaus dickem Neopren. „Das Wasser hat viel-leicht ein Grad“, sagt ein Crewmitglied. Tat-sächlich isoliert die Gummihülle den Körperderart gut, dassman selbst nach einer halbenStunde im Eiswasser nicht friert – das Pad-delnmit denArmenbringt sogar einbisschenWärme. Im Überlebensanzug unterzutau-chen, ist schier unmöglich. Allein wieder ausdemWasser zu kommen ebenfalls. Die Crew-mitgliedermüssen die arktischen Planschgä-ste einzeln herausfischen.
Auf der „Polar Explorer“ sind längst dieScheinwerfer angegangen, als Kapitän Her-mannsson nach vielleicht 20 KilometernCruise wieder an den Anleger manövriert. Esist schleichend dunkel geworden. Und damitwird es auch wieder kälter. Am nächsten Tagwird die frisch gebrochene Fahrrinne wiederdick zugefroren sein. Das ist sicher, denn hieram Bottnischen Meerbusen wird es manch-mal bis zu minus 40 Grad kalt.
Über die Gangway betreten die Passagiere der Polar Explorer das Eis.
N A C H R I C H T E N
K O N T A K TBerliner Zeitung
E-Mail: [email protected]
Lass krachen!Wie wärees denn mal mit einer Tour auf dem
Eisbrecherdurch die Ostsee vor Lappland?Von Stefan Weissenborn
STEFAN WE I S SENBORN
Lufthansa führt denautomatischen Check-in ein
Lufthansa-Passagiere werden auf Wunschab sofort bei Flügen innerhalb des Schen-gen-Raums automatisch eingecheckt. Dassoll Zeit sparen. Die Bordkarte erhalten sie23 Stunden vor Abflug auf das Smartphonezugestellt. Bei Flugreisen außerhalb desSchengen-Raums steht der Service nicht zurVerfügung. Voraussetzung ist, dass die Pas-sagiere entweder über ein Miles&More-Konto verfügen oder im Lufthansa-iD-Profildie persönlichen Daten hinterlegt haben.Alternative: Man kann sich auch über einenLink in der Buchungsbestätigung für denautomatischen Check-in anmelden. (dpa)
Neue Kreuzfahrtschiffe ausPapenburg mit Flüssiggas-AntriebDieMeyer Werft in Papenburg baut einzweites Flüssiggas-Schiff für die britischeReederei P&O Cruises. Es soll 2022 ausge-liefert werden und Platz für fast 5200 Passa-giere bieten. P&O Cruises ist vor allem aufdem britischenMarkt aktiv. Auch Aida lässtin Papenburg zwei neue Schiffe mit LNG-Antrieb bauen. Die „Aida Nova“ geht noch2018 an den Start, 2021 das zweite. (dpa)
Neuer Dinopark öffnet indiesem Monat in PortugalIn Zentralportugal öffnet am 9. Februar einneues Freilichtmuseummit 120 lebensgro-ßen Dinosauriermodellen. Der Dino ParkLourinha befindet sich rund 70 Kilometernördlich von Lissabon. In der Region umLourinha wurden in der Vergangenheitzahlreiche Fossilien von Sauriern gefunden.Eintritt für Kinder zwischen 4 und 12 Jahren9,50 Euro, Erwachsene 12,50 Euro. (dpa)
Wunschliege reservieren:Service von Thomas Cook
Die Wunschliege am Pool können Urlauberbei Thomas Cook Signature, Neckermannund Öger Tours vor der Reise gegen eineGebühr von 25 Euro pro Aufenthalt onlinereservieren. Das Pilotprojekt startet EndeFebruar in drei Hotels. Zum Sommer sollenes 30 Häuser sein. Im Laufe des Jahres wirdder Service noch ausgedehnt. (dpa)
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Von Marc Vorsatz
Minus 50 Grad, Eisstürme, men-schenleereWildnis: Der Yukon
Quest gilt als das härteste Hunde-schlittenrennen der Welt. Die 1 600Kilometer zwischen dem Yukon Ter-ritory und Alaska stellen Musher(Hundeschlittenführer) und Huskys(Polarhunde) vor extreme Heraus-forderungen. Abenteuer-Urlauberkönnen hautnah dabei sein.
„Es ging alles rasend schnell“,wird sich Hans Gatt später erinnern.„Es klang fast so, als ob die Saite ei-ner Violine gesprungen sei.“ Dannkracht es auch schon, der kompletteSchlitten sinkt samt Führer und an-geschirrten Huskys in das eisigeWasser des Birch Creeks. Irgend-wann stoßen die Kufen auf meter-dickes Eis. Glück im Unglück. Daswar also einer dieser tückischenOverflows. Dünn überfrorenes Strö-mungswasser, versteckt unter Neu-schnee. Der Austro-AmerikanerHans Gatt steckt bis zum Hals imWasser. Viel Zeit bleibt dem Hunde-schlittenführer nicht bei minus 48Grad.
Die Magie des hohen Nordens
Nach vier, fünf Minuten verliertselbst ein abgehärteter Dog Musherdas Bewusstsein. Irgendwie kämpftsich der mehrfache Yukon QuestChampion aufs feste Eis zurück,zieht Hunde und Schlitten aus demLoch. Die Kleidung gefriert sofortstocksteif, die Feuerzeuge sind un-brauchbar. Seine Huskys haben esda besser mit ihrem dichten Pelz.Sie schütteln sich einmal kräftig unddas war es. Nur deren vollgelaufeneFüßlinge muss Gatt sofort auszie-hen. Dabei zieht er sich Erfrierun-
gen an den Fingern zu, wird kurzeZeit später das Rennen quittierenmüssen.
Jahr für Jahr spielen sich ähnlichdramatische Szenen ab beim „här-testen Hundeschlittenrennen derWelt“, wie der Yukon Quest auch ge-nannt wird. Genau deshalb zieht erMusher wie Abenteuer-Urlaubermagisch in seinen Bann.
In Checkpoints wartet Wärmer
Die eingefleischten Fans haben esindes weit bequemer. Denn sie fah-ren in kleinen Konvois mit allradge-triebenen SUVs zu den sogenanntenCheckpoints, wenn sie sich nichtselbst gerade als Schlittenführer auf
einer der Ranches versuchen. DieFeuerwache im amerikanischen Cir-cle City ist so ein Checkpoint. Dortwärmen sich die Musher nach Tagenin subarktischer Wildnis endlichwieder auf, stärken sich mit defti-gem Elchfleisch-Eintopf und hei-ßem Tee, finden ein paar kurze Stun-den Schlaf. Natürlich erst, nachdemsie ihre Hunde mit Kraftfutter undStroh versorgt haben. Denn die vier-beinigen Gesellen sind die eigentli-chen Stars des Wettbewerbs. Renn-tierärzte haben sich provisorischeingerichtet zwischen Löschgerät,Spitzhacken und Feuerschutzhel-men. Und dazwischen freiwilligeHelfer und Aktivurlauber aus Norda-
merika und Europa. In Alaska undim Yukon Territory geht so etwasnoch. Die Magie des hohen Nordensvereint alle auf friedlichste Art undWeise, die Liebe zu den Huskys tutihr übriges.
Schnellstraße des Goldrauschs
Von weit her sind die Musher überden mächtigen Yukon Strom in die92-Seelen-Gemeinde Circle City ge-kommen. In Whitehorse, der Haupt-stadt der kanadischen ProvinzYukon Territory, begannen sie ihrgroßes Abenteuer. Die 25 Teamsfolgten der alten Post- und Handels-route aus Zeiten des Goldrauschsum 1900.
Durch Nacht und Eis jagen dieGespanne Dawson City entgegen,kämpfen gegen Berge, Kälte, Ein-samkeit und totale Erschöpfung an.Manche Musher kommen vom Wegab und verlieren sich imNirgendwo.Einige schlafen selbst im Stehen beivoller Fahrt durch die klirrend kalteNacht oder halluzinieren gar.„Manchmal sehe ich Geister überden Bergen tanzen, weiß nicht sorecht, ob ich grad träume oder nochwach bin“, schildert der Biologe undzweifache Champion Allen Mooreseine selbstgewählte Odyssee.
Nur gut die Hälfte der Gespannewird es am Ende über die kana-disch-amerikanische Grenze undvon dort über Circle City bis nachFairbanks schaffen. Kurz vor demZiel haben die vegetationslosenKuppen der White Mountains inAlaska schon so manchen Tra umvom nahen Sieg zunichte gemacht.Ein Grund mehr, im nächsten Fe-bruar wieder an den Start zu gehen.Dann geht es genau anders herum,von Fairbanks nach Whitehorse.
Das härteste Schlittenhunderennen der WeltZwischen dem Yukon Territory und Alaska zieht es Mensch und Tier durch arktische Kälte und unwirtliche Natur
Die Huskys mit ihrem dicken Fell sind gut vor der klirrenden Kälte geschützt.MARC VORSATZ
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Sicherheit und Ausrüstung: Die Käl-te (bis minus 50°C) ist die mit Ab-stand größte Gefahr für Touristen.Ausrüstung und Kleidung sollten Po-larexpeditions-Charakter haben.
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B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 – S e i t e B 3
Sie haben sich exzellent vorbereitet, FrauSachtleben“, lobt der Chef seine neue Mit-
arbeiterin in der Personalkantine. „Ihr Vor-trag bewies Ihre Kompetenz. Allerdings fandich das Konzept etwas langweilig – so etwashat man doch schon tausendfach gehört“,fährt er fort. „Wie meinen Sie das?“, reagiertdie Angesprochene, rote Flecken zeichnensich auf ihrenWangen ab.
Erst später fällt ihr einewesentlich passen-dereAntwort auf denVorwurf der Langweilig-keit ein. „Doch in dem Moment war ich totalbaff, vielleicht war ich solche Direktheit nichtgewohnt“, sagt sie später. Die geschilderteSzene ist ein typisches Beispiel für einen Mo-ment, in dem eine schlagfertige Antwort diePosition der Angegriffenen wesentlich hätteverbessern könnte.
Wichtig in vielen Lebenslagen
Der Dialog fing harmlos an, traf dann aber inForm der Anschuldigung („langweilig“) dieAngesprochene ziemlich hart. Es folgte dieSchrecksekunde und die Antwort, die aller-dings die Härte des Vorwurfs keinesfalls auf-fing, geschweige denn zurückgab: Die Ange-griffene zeigt, dass sie gewissermaßen schutz-los ist. Hätte Frau Sachtleben mit „Das magsein, Herr Vorkötter. Ich weiß, dass Sie in die-sem Gebiet sehr bewandert sind. Vielleichtkönnen Sie mir das nächste Mal helfen?“ ge-antwortet, wäre der Chef zugleich versöhntund herausgefordert, einen konstruktivenDialog zu beginnen. Schlagfertigkeit ist wich-tig für viele Lebenslagen.
Und die Techniken dazu sind gar nicht sokompliziert. Ein gutes Maß an Ironie hilft oftweiter, und auch die Erkenntnis, dass vieleWörter doppeldeutig einsetzbar sind. Experi-mentieren Sie, doch denken Sie immer daran,dass das Erlernen von Schlagfertigkeit nicht
wie Vokabelpauken funktioniert. Ein Drangzur Perfektion ist hier eher hinderlich, dennschließlich geht es nicht darum, eine Schlag-fertigkeitsmeisterschaft zu gewinnen.
Ein gutes Mittel, wenn im richtigen Mo-ment nicht der passende Spruch parat ist, istdas Abgucken. Ja, genau wie in Schulzeiten:Schauen Sie einfach, wie Ihre Umgebung aufAttacken und Vorwürfe reagiert. Mit etwasGlück finden Sie in Ihrem Umfeld den einenoder anderen wahren Schlagfertigkeitsprofi.Hören Sie ihmoder ihr besonders gut zu. Undwenn die Situation es erlaubt, können Sie jadas eine oder andereMal auch eine schlagfer-tige Entgegnung provozieren. FormulierenSie selbstbewusste Konter ruhig auch einmalim Stillen, wenn Sie gar nicht angesprochensind.Das trainiert IhreKreativität undSchnel-ligkeit für den „Ernstfall“.
Auch diese Antworten sollten Sie, soweitsie eswert sind, notieren. So erweitern Sie ste-tig Ihr Repertoire an schlagfertigen Entgeg-nungen. Der lustvolle Schlagabtausch, vielSpontaneität und die Spannung des Überra-schungsmomentes sind gefragt; und wer sichohne Scheuklappen auf Wortgefechte ein-lässt, wird bald seinen Spaß daran haben.
Schlagfertigkeit ist Teil der rhetorischenKunst, und allein mit dem Auswendiglerneneiniger Standardsprüche ist es nicht getan.Falls Sie wieder einmal in Berlin mit demTaxi unterwegs sein sollten: Lassen Sie sicheine Fahrt mit einem echten Berliner nichtentgehen, und achten Sie auf seine BerlinerSchnauze! Das Geld für die Fahrt ist be-stimmt besser angelegt als so manche Wei-terbildung in Sachen Rhetorik. Schließlichsind Berliner Taxifahrer überall berühmt fürihre Schlagfertigkeit und die Fähigkeit, je-den Angriff wortreich zu parieren. Sie brin-gen das notwendige Selbstbewusstsein ge-
paart mit Schnelligkeit, Frechheit und Krea-tivität mit.
Und noch eine Beispielszene: MeetingRoom eines Flughafenhotels. Der Headhun-ter bittet den Kandidaten, der sich auf die Po-sition des Ressortleiters beworben hatte, her-ein zum Gespräch unter vier Augen. „Bittesetzen Sie sich.“ Es folgt die erste Frage: „Werist eigentlich Tobias Nordhäuser?“ Der so An-gesprochene – Tobias Nordhäuser– guckt füreinige Sekunden völlig irritiert – so, als hätteer einen Begriffsstutzigen vor sich. Er hat denJob nicht bekommen.
Wer sich durchsetzt, imponiert
Zugegeben, vielleicht hätte auch ein sehrselbstbewusster Mensch irritiert auf dieseFrage reagiert. Im Alltag aber gehen vieleMenschen unangenehmen Fragestellungenund Situationen möglichst aus dem Weg.Die unwirsche Bedienung im Modehauswird klaglos hingenommen, der kalte Kaffeeim Café heruntergeschluckt. Immer ist da-bei die Angst, durch vorlautes Reklamierendie Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen odereinfach unsympathisch zu sein. Dabei sindsich viele Menschen einer einfachen Regelnicht bewusst: Wer sich – mitunter auch mitVerve – durchsetzt, imponiert anderenmehr,als er denkt.
Allerdings gehört zu einem gesundenSelbstbewusstsein auch, nicht auf jedeAnma-che anzuspringen. Eine Portion Gleichgültig-keit gegenüber aufdringlichen Bittstellern er-leichtert viele brisante Situationen. DenkenSie an das Sprichwort: Die Hunde bellen, dieKarawane zieht weiter! Vergeuden Sie nichtIhre Kräfte, indem Sie auf jede bissige Bemer-kung einen gewieften Konter bereithalten.Enttäuschen Sie Ihren Angreifer dann undwannmit simpler Missachtung!
Und wiekontern Sie so?
Ein kesser Spruch kann durchaus imponieren.Selbstsicheres Auftreten und Schlagfertigkeit
helfen auch im Beruf weiter
Von Dirk Engelhardt
Karriere
TH INKSTOCK .DE / I STOCK/DEMAERRE
Wer auf Kritik eine passende Antwort hat und nicht nur einsteckt, macht aus der Situation für alle das Beste.Sternchen für Arbeitgeber Seite B4Wie Online-Bewertungen bei der Suchenach einen neuen Arbeitsplatz helfenkönnen – und warum auch Vorsichtgeboten ist.
Von der Datei bis zum Buch Seite B5Medientechnologen haben die Drucker voneinst abgelöst. Ihr Beruf ist eine spannendeKombination aus digitaler Welt und altemHandwerk.
Pflege als Schulfach SeiteB6Ein Pilotprojekt in Magdeburg versucht,junge Menschen an einen Berufheranzuführen, in dem es bereits heuteeinen akuten Fachkräftemangel gibt.
Im Notfall vernetzt Seite B9Hausnotrufe sind im Kommen. Doch fürwen lohnt sich der Trend wirklich? Undwas kostet die Hilfe auf Knopfdruck?
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Veränderungen im Job:Klare Infos gegen Stress
Kleine und große Veränderungen im Jobbedeuten für viele Mitarbeiter Stress. Damitder nicht zum ernsthaften Problem wird,sind vor allem die Führungskräfte gefragt.Sie müssen mit frühzeitigen und klarenInformationen dafür sorgen, dassVerunsicherung und Zukunftsängste garnicht erst entstehen. Das dürfen Mitarbeiterin Umbruchphasen auch ruhig einfordern –genauso wie verstärktes Feedback in derersten Zeit nach Veränderungen, an denArbeitsabläufen oder denAufgabenbereichen zum Beispiel. Potenziellbelastende Veränderungen sind zumBeispiel Standortwechsel, das Einführenneuer Technologien oder das Schließenbeziehungsweise Zusammenlegen vonAbteilungen. (dpa)
Darf ich trotzKrankschreibung reisen?
Wer krank ist, gehört ins Bett – und nicht insFlugzeug oder gar an den Strand. Oderdoch? Darf ich trotz einer Krankschreibungeine längere Reise antreten – und sei es nur,ummich von meiner Familie pflegen zulassen? Das ist grundsätzlich erlaubt, sagtPeter Meyer, Fachanwalt für Arbeitsrecht.Etwas anderes gilt nur, wenn die Reisewährend der Krankschreibung„genesungswidrig“ ist, wie es unter Juristenheißt – wenn dadurch also zum Beispieleine Grippe verschleppt wird. Was dabeigut für den Patienten ist und was nicht,entscheidet aber nicht der Arbeitgeber:„Wenn der Arzt sagt, dass das okay ist, gibtes da gar keine Probleme“, versichert derArbeitsrechtler. (dpa)
Trinken hilft gegentrockene Luft im BüroBerufstätige im Büro sollten pro Arbeitstagmindestens zwei Liter Flüssigkeit trinken.DennWasser oder Tee bekämpfen nicht nurden Durst, sondern unterstützen auch dienatürliche Regulation der Schleimhautbe-feuchtung. Wichtig ist das vor allem imWinter, erklärt Kersten Bux von der Fach-gruppe Arbeitsstätten der Bundesanstalt fürArbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).Denn dann ist die Heizungsluft im Büro vie-len Berufstätigen oft zu trocken. (dpa)
Inklusion am Arbeitsplatz: FürAnnedore-Leber-Preis bewerbenMenschenmit einer Behinderung sind eineBereicherung für die Arbeitswelt. Auchwennviele Unternehmen diesmittlerweile erkannthaben – selbstverständlich ist Inklusion imArbeitsleben noch immer nicht. Deshalb ver-leiht der Berufsbildungswerk Berlin e. V., Trä-gerverein des Annedore-Leber-Berufsbil-dungswerks, einmal jährlich denAnnedore-Leber-Preis für besonderes Enga-gement bei der beruflichen Integration jun-gerMenschenmit Behinderung. Bewerbun-gen für die Auszeichnung 2018 können nochbis zum 9. Februar 2018 eingereicht werden.Das Preisgeld – gestiftet vomBerufsbildungs-werk Berlin e. V. und dem FördervereinAnnedore – beträgt tausend Euro. Bewerbenkönnen sich Unternehmen undOrganisatio-nen aus Deutschland, die sich bei der Ein-gliederung jungerMenschenmit Behinde-rung in Ausbildung und Arbeit beispielhafthervorgetan haben. (dpa)
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Von Christina Bachmann
Hier große Zufriedenheit, da vielGemecker: Wer sich durch Ar-
beitgeber-Bewertungsportale wieGlassdoor, Kununu oder MeinChefklickt, sieht schnell die ganze Band-breite von Lob und Tadel. Da feierteiner seinen „TopArbeitgeber“, ein an-derer hält sein Gehalt für „einigerma-ßen gutes Geld“, der nächste übt har-sche Kritik an seinem Vorgesetzen.
Was andere denken, interessiertviele – nicht nur im Zusammenhangmit Reisen und Restaurants, sondernauch auf dem Arbeitsmarkt. Für Job-suchende haben die Portale durch-aus Vorteile, sagt Juliane Petrich, Ex-pertin für Bildung beim IT-VerbandBitkom. „Man hat die Möglichkeit,das Unternehmen von einer anderenSeite kennenzulernen als über diezumeist sehr positive Selbstdarstel-lung.“ Allerdings sieht sie auch dasProblem, „dass vereinzelt frustrierteArbeitnehmer, die das Unternehmenbereits verlassen haben, solche Be-wertungsplattformen nutzen, um ih-rem Unmut Luft zu machen“.
Fürs Bewerten gibt es Regeln
Kununu hat rund zwei Millionen Be-wertungen zu fast 400000 Unterneh-men gesammelt. Zwei Drittel davonseien positiver Natur, sagt JohannesPrüller, Sprecher des Wiener Unter-nehmens. Genau wie die Anonymitätder Poster gewahrt bleibt, checken beiKununu ein Algorithmus und dannein Team von Mitarbeitern die abge-gebenen Statements. Wer die Regeln
nicht beachtet, gehtmit seiner Bewer-tung nicht online, erklärt Prüller.
Ein Beispiel: „Bei uns ist es verbo-ten, die Bewertung so zu formulie-ren, dass sich auf eine Person im Un-
ternehmen rückschließen lässt.“ Indiesem Fall werde der Poster kon-taktiert und gebeten, seine For-mulierung anzupassen. Auch Be-schwerden von Unternehmen gehe
man nach. „Wir wehren uns aberauch gegen ungerechtfertigte Kritik.Wenn die rechtlichen Rahmenbe-dingungen und die moralischenRichtlinien eingehalten wurden,
dann geht eine Bewertung auch wie-der online“, sagt Prüller.
Wer sich nicht an diese Richtlini-en hält, kann umgekehrt allerdingssogar rechtlichen Ärger bekommen.
Grenzen seien erreicht, „wenn es we-niger um eine sachliche und neutraleDarstellung geht, sondern vielmehrum Schmähkritik oder die Verbrei-tung von unwahren Tatsachen“, er-läutert Petrich.
Denkbar ist natürlich auch, dassdie Geschäftsführung eines Unter-nehmens sich bei Glassdoor, Mein-Chef und Co. selbst großzügig Plus-punkte gibt. „Ich bin auch sicher,dass das manche machen“, sagt Prül-ler. „Wir sind aber davon überzeugt,dass das relativ wenig bringt.“ SeinerErfahrung nach achten die Nutzernicht zuerst auf Sterne und Punkte,sondern vor allem auf die frei formu-lierten Statements.
Persönliche Gespräche suchen
Allein auf die Aussagen in solchenPortalen verlassen sollte man sichaber nicht, warnt Bewerbungsbe-rater Jörg Hallberg. „Man sollte dasimmer abgleichen, bestenfalls mitpersönlichen Erfahrungen oder –wenn möglich – durch Gesprächemit Mitarbeitern und Mitarbeiterin-nen des Unternehmens.“
Georg Tryba von der Verbraucher-zentrale NRW plädiert dafür, Online-Bewertungen generell als subjektivanzusehen. „Ich kenne die Situationdes Bewertenden nicht, warum erdieses Gefühl hat. Deshalb darf mandas nicht zu hoch gewichten. Dassind gefühlte Fakten.“ Für viele seiensolche subjektiven Bewertungen in-zwischen wichtiger als unabhängigeTests, sagt Tryba – und das zu Un-recht. (dpa)
Traumjob mit fünf SternenOnline-Bewertungen für Unternehmen als Arbeitgeber: Sterne und Kommentare von Fremden sollten nicht das eigene Urteil ersetzen
Sieht gut aus – oder? Viele Berufstätige vertrauen bei der Jobsuche auf Bewertungen. Ganz verlassen sollten sie sich darauf aber nicht, warnen Experten.TH INNKSTOCK .DE / I STOCK/ IM I L I AN
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Von Tobias Hanraths
Papier einlegen, das kleine Symbolanklicken, fertig. Drucken kann ja
eigentlich jeder – oder? Doch zwi-schen ein paar Blatt Papier und gan-zenBüchern gibt es einen himmelwei-ten Unterschied. Und hier kommt derAusbildungsberuf MedientechnologeDruck ins Spiel.
„Es ist schon interessant, wie dasBuch entsteht, dasmannachher in denHänden hält“, sagt Viviane Brummer-hoff. Sie absolviert bei Ruksaldruck inBerlin eine duale Ausbildung zur Me-dientechnologin Druck – obwohl sievorher schoneinenBachelor inDruck-und Medientechnik gemacht hat. „Ichwar der Meinung, dass mir noch daspraktische Wissen fehlt“, erklärt sieihre Entscheidung.
Vom Auftrag bis zum Produkt
Für die Praxis hat sie jetzt reichlichGe-legenheit: Ihr Arbeitstag beginnt miteinem Auftrag. Was ist heute zu druk-ken? Dann organisieren Brummerhoffund ihreKollegendas Papier dafür, an-schließendgehtesandieArbeit. „Dannmüssen die Stapel gewendet, die Plat-ten eingesetzt und getauscht werden,je nachdem“, erzählt Brummerhoff.
Im Grundemacht sie also das, wasfrüher der klassische Drucker ge-macht hat – nur unter neuemNamen.„Als problematisch wurde die Berufs-bezeichnung schon seit langem ange-sehen, Nachwuchsmarketing wurdemit diesem Namen immer schwieri-ger – und eigentlich ist derName auchnicht treffend“, sagt Theo Zintel, Refe-rent für Bildung beim BundesverbandDruck und Medien (BVDM). Die Lö-sung fand sich im schon existierendenMediengestalter: Analog dazu ent-stand 2011 der Medientechnologe.
Der Name ist aber nicht nur einschickes neues Etikett. Er ist auch einHinweis darauf, dass es in dem Jobum mehr geht als um Farbe und Pa-pier. Denn ohne Technik kein Druck,sagt Zintel – und das seit Jahren: „DieDigitalisierung war bei uns im Grun-
de in den 70er, 80er Jahren des letztenJahrhunderts durch. Die Prozessewerden heute aber natürlich nochweiter digitalisiert, und es gibt auchweitere Veränderungen.“
Was bedeutet das für den Nach-wuchs? „Wichtig ist, dass die Auszu-bildenden keine Angst vor Verände-rung haben“, sagt Stefan Mail. Er istGeschäftsführer bei Mail Druck +Me-dien im westfälischen Bünde. Bei sei-
nen Azubis achtet er unter anderemdarauf, dass sie sicher imUmgangmitComputern sind. Denn ohne geht esim Druckerhandwerk nicht mehr.
Azubis müssen außerdem Fitnessfür die körperliche Arbeit mitbringen.Hinzu kommen Englischkenntnisse,für die Computersoftware etwa. Undein gutes Auge. Denn bei der Quali-tätskontrollemuss ein Drucker sehen,ob die Farben stimmen.
Auf einen bestimmten Schulab-schluss will Mail sich dagegen nichtfestlegen. „Bei uns kann sich jeder be-werben“, sagt er. „Ein mittlerer Schul-abschluss ist zwar gewünscht, einHauptschulabschluss muss aber auchkein Problem sein.“ Wichtiger sei ihmEngagement und ernsthaftes Interes-se amBeruf. Wer diese Voraussetzun-gen erfüllt, kann sich über gute Job-aussichten freuen – auch wenn der
Fachkräftemangel längst nicht so großist wie in manchen anderen Bran-chen, soZintel.Währendderdreijähri-gen Ausbildung ist die Vergütung fürangehende Medientechnologen ganzordentlich: Um die tausend Euro be-kommen sie in der Industrie je nachLehrjahr. Nach der Ausbildung gibt esdiverse Weiterbildungsmöglichkeiten–zumTechniker, zumIndustriemeisteroder als Studium. (dpa)
KarriereB e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 B 5
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
DPA/FLOR IAN SCHUH
Die angehende Medientechnologien Viviana Brummerhoff ist bei der Qualitätskontrolle.
Von der Datei bis zum Buch in unserer HandImmer noch gibt es mehr als genug zu drucken. Die Fachkräfte dafür heißen Medientechnologen Schwerbehinderte haben
Anspruch auf AssistenzSchwerbehinderte haben Anspruchauf eine „Arbeitsassistenz“. Wie siewelchen Jobs nachgehen, dürfen sieselbst entscheiden. Der Anspruch aufAssistenz besteht deshalb auch ineiner Teilzeit- oder Nebentätigkeit alsSelbstständiger – und nicht nur dann,wenn Schwerbehinderte arbeitslosoder von Arbeitslosigkeit bedrohtsind. Das geht aus einem Urteil desBundesverwaltungsgerichts (Az.: 5 C9.16) hervor. (dpa)
Mitarbeiter müssenUngewissheit aushaltenStart-ups brauchen Fachkräfte – undsind für viele Berufstätige attraktiveArbeitgeber. Ob Arbeitnehmer dortglücklich werden, ist aber vor allemeine Typfrage, schreibt JeffreyBussgang, Professor an der HarvardBusiness School, in der Zeitschrift„Harvard Business Manager“. Vorallemmüssen die Mitarbeiter einesStart-ups mit Ungewissheit zurecht-kommen. Denn in den jungen Unter-nehmen sind viele Abläufe nochunklar und unerprobt - alles ist stän-dig im Fluss. (dpa)
Gehalt ist oft ein Tabuthemaunter KollegenViele Arbeitnehmer wüssten gerne,was die Kollegen verdienen. Dasheißt aber noch lange nicht, dass sieim Team über ihr eigenes Gehaltsprechen. Das zeigt eine Umfrage derJobbörse Indeed. Gut die Hälfte derTeilnehmer (53 Prozent) interessiertsich demnach für das Gehalt der Mit-arbeiter. Aber nur drei von zehn legenihr eigenes Gehalt offen. Bei elf Pro-zent der Befragten weiß außer demVorgesetzten niemand, was auf demKonto landet. (dpa)
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Von Jessica Hanack
Stifte und Hefte bleiben an diesemNachmittag in der Schultasche.
Stattdessen werden Blutdruck-messgeräte und Stethoskope verteilt.Für die 14Neuntklässler der Integrier-ten Gesamtschule „Regine Hilde-brandt“ in Magdeburg steht seit die-sem Schuljahr Pflege auf dem Stun-denplan. Dieses Mal heißt das: Pulsmessen, Blutdruck kontrollieren, undso die Grundlagen des Herz-Kreis-lauf-Systems kennenlernen.
DasKooperationsprojekt zwischendem Landesverband der Volkssolida-rität Sachsen-Anhalt, der Gesamt-schule und dem Institut für Weiterbil-dung in der Kranken- undAltenpflege(IWK) ist ein neuer Ansatz, um Schü-ler frühzeitig für Pflegeberufe zu be-geistern. Der Wahlpflichtkurs gehtüber zwei Jahre und beinhaltet einzweiwöchiges Praktikum, das in einersozialen Einrichtung absolviert wer-den soll. „Wir müssen die Jugendli-chenansprechenund stärker fördern“,sagt die Personalleiterin derVolkssoli-darität Sachsen-Anhalt, AnjaGirschik.
Der Grund dafür ist klar: In der Al-ten und Krankenpflege fehlt qualifi-ziertes Personal. Auf Länderebene gel-te die Altenpflege als „Engpassberuf“,sagt Kristian Veil, Sprecher der Regio-naldirektion Sachsen-Anhalt-Thürin-gen von der Bundesagentur für Arbeit.„Hier übersteigt die Nachfrage nachFachkräften das Angebot.“
Interesse an der Branche steigt
Die Jahresdurchschnittswerte derArbeitsagentur zeigen: Während die
Zahl der Arbeitslosen in der Alten-pflege seit 2013 deutlich zurück-gegangen ist, hat sich die Zahl dergemeldeten freien Stellen fast ver-doppelt. In der Gesundheits- undKrankenpflege gab es auch im De-zember 2017 mehr unbesetzte Stel-len als Arbeitslose.
Während also der Bedarf an Pfle-gekräften steigt, sinkt das Interessejunger Menschen, in der Branche zuarbeiten. Zwischen 2012 und 2016 hatdie Zahl der sozialversicherungs-pflichtigen Auszubildenden in der Al-tenpflege stetig abgenommen. Auchdas IWK kämpft mit fehlendemNach-wuchs. „Die Bewerberzahl ist in denvergangenen zehn Jahren rapide run-tergegangen“, sagt PflegefachdozentinManuela Ball, die am IWK die Ge-samtschüler unterrichtet.
Während es früher Jahre mit zweiKlassen gab, müsse man sich heuteanstrengen, genügend Schüler füreine Klasse zu finden. Den Grundsieht sie vor allem im schlechtenImage der Pflegeberufe. „Es ist drin-gend notwendig, das Bild aufzuwer-ten. Es muss eine größere Würdigungfür Pflegekräfte und mehr Anerken-nung für denBeruf als solchen geben“,fordert Ball. An diesemPunkt soll nundas Schulfach Pflege ansetzen.
Die Teilnehmer haben das Fachstatt einer zweiten Fremdsprache ge-wählt. Und der Unterricht mit vielenExkursionen und praktischen Übun-gen – unter anderem auch einem Er-ste-Hilfe-Kurs – scheint bei ihnen an-zukommen. „Eigentlich wollte ichPolizist werden“, erzählt Justin Jacobs,einer von vier Jungen in dem Kurs.
Seit diesem Schuljahr stehe aber Pfle-ger auf seiner Berufswunsch-Listeganz oben. Das Praktikum habe er imKrankenhaus absolviert und dortbeim Waschen von Patienten undbeim Verbandswechsel geholfen. Be-rührungsängste habe er keine gehabt,im Gegenteil: „Das hat auf jeden FallSpaß gemacht.“
Mittlerweile sei die Kooperationsogar bundesweit bekannt gewor-den, berichtet Personalleiterin Gir-schik, unter anderem durch Berichtein mehreren Fachzeitschriften. „In-nerhalb der Volkssolidarität gab esbereits Anfragen von anderen Lan-desverbänden zu dem Projekt. Vielewaren überrascht, wie das funktio-niert“, berichtet sie. Lehrerin Manue-la Ball hat eine Erklärung dafür: „Diemeisten der Schüler in dem Kurs ha-ben schon Misserfolge in der Schulehinter sich.“ Im Pflege-Unterrichtwürden nun Fähigkeiten hervorkom-men, von denen die Jugendlichen oftselbst nichts wussten. „Wir merkendann richtig: Die Schüler haben einehohe soziale Kompetenz.“
Erste Bewerbungen
Wenn es nach den Beteiligten geht,soll die Kooperation langfristig fortge-setztwerden.DasProblem,dass Fach-kräfte und Nachwuchs in der Pflege-branche fehlen, werde schließlichnicht so schnell verschwinden, sagtGirschik. Erste Erfolge, als Arbeitge-ber stärker an die Öffentlichkeit zugehen, zeigten sich bereits: Für denAusbildungsstart im August, berichtetsie, gebe es schon jetzt mehrere Be-werbungen. (dpa)
Blutdruck messen statt Vokabeln paukenIn der Pflege fehlt Nachwuchs. In einer Magdeburger Gesamtschule wird sie deshalb zum Schulfach
Arvid (l.) und Justin üben das Messen des Blutdrucks. Das gehört zum Unterricht in ihrem Wahlpflichtfach „Pflege“.
DPA/KL AUS -D I ETMAR GABBERT ( 2 )
BildungB 6 B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Schüler entwickeln im Pflege-Unterricht ganz neue Kompetenzen.
Förderprogrammauf dem Weg andie Hochschule
Für mehrChancengleichheit
Der Studienkompass setzt sich fürmehr Chancengerechtigkeit am
Übergangvonder Schule andieHoch-schule ein. Er fördert jungeMenschenaus nichtakademischen Familien undunterstützt sie auf dem Weg an dieHochschule. Denn noch immer fin-den Kinder, deren Eltern nicht stu-diert haben, deutlich seltener denWeg andieHochschule als ihreAlters-genossen aus Akademikerfamilien.Ab sofort können sich Schülerinnenund Schüler, die zwei Jahre vor demAbitur stehen, wieder für das dreijäh-rige Förderprogramm bewerben.
Die Möglichkeiten entdecken
In den letzten beiden Schuljahrenwerden die Jugendlichen ermutigtund befähigt, einen passenden Be-rufsweg zufinden.Die Förderung gehtauch im ersten Jahr an der Hochschu-le weiter und unterstützt die Jugendli-chen bei einem erfolgreichen Studi-enstart. Durch zahlreiche Workshopsund Exkursionen bekommen die Ge-förderten einen Einblick in die Mög-lichkeiten, die ihnenoffen stehen.Der2016 erschienene Hochschul-Bil-dungs-Report 2020 des Stifterver-bands für die Deutsche Wissenschaftzeigt die Notwendigkeit für eine sol-che Förderung: Von 100 Akademiker-kindern studieren 74, von 100Kindernaus Familien ohne akademischenHintergrund schaffen nur 21 denSprung andieHochschule, obwohl siedie gleichen Fähigkeiten mitbringen.
„Im Rahmen des Studienkompasshaben wir erfolgreiche Konzepte ent-wickelt, um Jugendliche aus nicht-akademischen Familien gezielt zufördern. Seit der Gründung 2007 pro-fitieren davon mehr als 3 500 jungeMenschen. Wir unterstützen denEinzelnen, seine Talente und Fähig-keiten zu erkennen und in einempassenden Beruf einzubringen.Gleichzeitig leisten wir einen wichti-gen Beitrag für gute Bildungschan-cen.“, so Dr. Ulrich Hinz, Bereichslei-ter Schülerförderung bei der Stiftungder Deutschen Wirtschaft.
Jugendliche, die 2020 Abitur ma-chen und deren Eltern nicht studierthaben, können sich bis zum 11. März2018 über die Website www.studien-kompass.de/bewerbung für eine För-derung bewerben. Der Studienkom-pass ist in diesem Jahr in folgendenRegionen aktiv: Augsburg, Berlin,Dresden, Frankfurt am Main, Halle/Leipzig, Hamburg, Heilbronn, Kiel,Paderborn, Stuttgart, Traunstein undTübingen/Reutlingen. (ots)
Jeder Zweite bildet sichauch online weiterFast jeder zweite Bundesbürger hatsich bereits online weitergebildet. Ineiner vomDigitalverband Bitkomveröffentlichten Umfrage gaben 45Prozent der Befragten an, digitaleLernformate genutzt zu haben, umsich privat weiterzubilden. JederFünfte (20 Prozent) bezahlt demnachauch für die Angebote. Neun vonzehn Nutzern (87 Prozent) schätzenlaut der Umfrage, sich dank der Tech-nik immer und überall weiterbildenzu können. Deutlich mehr als dieHälfte (59 Prozent) sind überzeugt,auf diese Weise schneller und zielge-richteter zu lernen. Vier von zehnNutzern (43 Prozent) meinen auch,dass digitales Lernenmehr Spaßmache als in klassischen Formen zulernen. „Digitale Angebote sind vielleichter in den Alltag zu integrierenund steigernMotivation und Lerner-folg“, zeigte sich Bitkom-PräsidentAchim Berg überzeugt. (AFP)
PISA: Benachteiligte Schülerholen deutlich aufWeit mehr sozial benachteiligteSchüler in Deutschland erreichenlaut einer neuen PISA-Studie solideSchulleistungen als vor einem Jahr-zehnt. Der Anteil dieser gut abschnei-denden Schüler sei so stark gewach-sen wie in kaum einem anderenOECD-Land, teilte die Organisationmit. Gemessen wurden Kompeten-zen in Lesen, Mathematik und Natur-wissenschaften. Nach nur jedemvierten Schüler mit entsrpechendemHintergrund im Jahr 2006 galten imJahr 2015 schon 32,3 Prozent als„widerstandsfähig“ gegen ihreungünstige soziale und ökonomischeAusgangslage. Trotzdem liegt dasLand bei der Chancengleichheit lautStudie noch immer unter demOECD-Schnitt. (dpa)
Studienplatzbörse zumSommersemester öffnetDie Studienplatzbörse der Hoch-schulrektorenkonferenz (HRK) öff-net wieder ihre Türen. Ab sofort fin-den Interessenten dort freie Plätze inverschiedenen Studiengängen fürdas Sommersemester 2018. DerZugang ist kostenlos, anmeldenmüssen sich Nutzer nicht. Offenbleibt die Börse bis Ende April: Bisdahin stellen die Hochschulenimmer wieder neue Plätze ein –wenn die verschiedenen Zulas-sungs- und Nachrückverfahrenbeendet und nicht alle Plätez aufdisemWeg vergeben sind. (dpa)
Die meisten Praktikantenwerden bezahltUnbezahlte Praktika gibt es kaumnoch. Allerdings gibt es je nach Bran-che große Unterschiede. Das geht ausdem aktuellen Praktikantenspiegelhervor, einer Studie der Unterneh-mensberatung Clevis. 96 Prozent derPraktika sind demnach vergütet, imDurchschnitt bekommen Praktikan-ten 1099 Euro proMonat – 66 Euromehr als 2016. Mindestlohn gilt abernur für freiwillige Praktika, die längerals drei Monate dauern. Pflichtprak-tika etwa fürs Studiumwerdenschlechter bezahlt. (dpa)
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DAIMLER AG
Große Bildschirme sorgen für eine optische Rückkopplung oder alternative Bedienmöglichkeiten zum neuen Sprachassistenten.
V O N M A R T I N W O L D T
Auch das noch. „Einmal dein Mercedessein ...“, seufzte bislang manche Frauim Stillen, wenn sie dem Angetrauten beider Autopflege zusah, wie er zärtlich überdie Karosse strich. Und nun bringt Daimlerin der gestern in Amsterdam vorgestelltenneuen A-Klasse auch noch eine verständ-nisvolle Sprachassistentin an Bord. Sie ver-spricht mit verbalem Sex-Appeal, ihm ein-zuheizen, wenn er lediglich sagt: „HeyMer-cedes, mir ist kalt...“.Die vomHersteller angekündigte „Revo-
lution im Cockpit“ könnten Streiks imSchlafzimmer begleiten, wird die irritierteLibido noch stärker auf die Nebenspur ge-lockt. Denn wie Daimler offen zugibt, gehtes um stärkere „emotionale Bindung“, soSajjad Khan, der Digital-Chef von Merce-des. Oder wie es Sprach-Expertin FatimaVital sagt: „Wir sind auf dem Weg zu ein-fühlsamen Fahrzeugen.“Die künstliche Intelligenz hinter dem
neuen Cockpit-Bediensystem ist lernfähig,um sich auf den seelischen Zustand, Spra-che und Bedürfnisse ihres Nutzers einzu-stellen. MBUX (Mercedes Benzer User Ex-pierience) erkennt Modewörter und indi-rekte Sprache. Es merkt sich auch etwa imKontext der Navigation viel gefahrene Stre-cken, um sie dann von selbst bei passender(oder unpassender?) Gelegenheit vorzu-schlagen. Was passiert, wenn „Mercedes“aus erlernter Gewohnheit fragt: „ZuMecht-hild oder zu Daggi?“, die Ehegattin auf demSozius aber weder von der einen noch vonder anderen weiß.
Künstliche Intelligenz findet die Antwort
Technisch ist der Fortschritt der Spracher-kennung nicht zu übersehen. Am Steuer istman bei seinen Kommandos nicht mehrgezwungen, präzise Formulierungen ein-zuhalten, um schon bei der kleinsten Ab-weichung völligem Unverständnis zu be-gegnen. Die Entwickler rühmen sich, dassMBUX „nicht mehr mit stereotyper Dialog-ausgabe“ langweile, sondern varianten-reich antworte. Man könne sich mit derSprachassistentin selbst im Dialekt fast wiemit normalen Passagieren unterhalten, zu-dem in 23 verfügbaren Sprachen.Die Software dahinter ist komplex.
Spracheingaben werden zunächst von Ne-bengeräuschen befreit, dann komprimiertund an einen Rechner im Fahrzeugund/oder in der Cloud gesendet. Hier wiedort werden die Daten – die einfacheren anBord, die komplexeren in der Cloud – aus-gewertet und die Antwort zurückgeschickt.Laut SajjadKhan entscheidet künstliche In-telligenz, „welche Antwort die wahrschein-lichere ist“ und reagiert.Beispielsweise bekommt man auf die
Frage, ob man morgen eine Sonnenbrillebrauchen wird, einen detaillierten Wetter-bericht. Das funktioniere auch – anders alsin manchem Smartphone – wenn der
Das Ende der stereotypenDialogeSprachewird in der neuenMercedes A-Klasse zur Schnittstelle zwischenMenschundMaschine
D I E N S T L E I S T U N G E N
MBUX – das neue Bedienkonzept inder Mercedes A-Klasse umfasstDienste wie unter anderem Unfall-und Pannenmanagement oder dieFahrzeugferndiagnose, Diebstahl-und Parkschadenbenachrichti-gung, Standortanzeige und Fernor-tung.
Aus dem Umfeld kann das Systemin Echtzeit über Staus, das Wetter,Tankstellenpreise, freie Parkplätze,Ladestationen, lokale Geschäfteund mehr informieren. Online kön-nen die spezialisierten Karten im-mer ein aktuelles Update erfahren.
Sprachassistent gerade keine Onlinever-bindung hat.Die Entwicklung eines eigenen lernfähi-
gen Sprachassistenten erscheint auf denersten Blick überambitioniert. Noch vorkurzem hatte Daimler bei der Einführungder neuen E-Klasse die Integration vonApples Sprachsteuerung „Siri“ als beson-dere Errungenschaft gefeiert. Doch dasdürfte eine Zwischenetappe gewesen sein.Von der Hoheit über die Sprachsteuerungwird künftig ganz wesentlich die Nähe zumKunden und seinen Daten beeinflusst.Woraus sich auch erklärt, dass Daimlerdiese hoch moderne Technik in einem Vo-lumensegment wie der A-Klasse und sogarin der Serie einführt. Um im Cockpit denwachsenden Einfluss des Smartphonesund der IT-Konzerne aufzuhalten, müsseneigene Kanäle im und aus dem Fahrzeugheraus aufgebaut werden, die sich mitneuen Geschäftsmodellen verknüpfen las-sen. „Siri“ oder Amazons „Alexa“ dürfenweiter helfen, aber nur als Assistenten von„Mercedes“.
Mehr Komplexität als Herausforderung
Zum anderen aber spielt eine leistungsfä-hige, mit allen Bordsystemen verknüpfteSprachsteuerung auch für die Sicherheiteine besondere Rolle. Die Reduktion analo-ger Schalter im Cockpit der jüngsten Fahr-zeuggenerationen hat zugleich die Bedie-nung auf wachsenden Zahl von Bildschir-men und Touchscreens kompliziert. Wogestern noch ein Knopfdruck genügte, wirdwird heute häufig ausgewählt, näher be-stimmt und noch bestätigt. Das verlangtmehr Aufmerksamkeit und lenkt vom Ver-kehr ab. „Die zunehmende Komplexität derSysteme kann den Fahrer letztlich so belas-ten, dass er das gesamte Fahrzeug als min-derwertig empfindet“, warnt Hans-GünterLindner von der Fachhochschule Köln.Sprache soll das wieder vereinfachen. Siesoll die primäre Schnittstelle in der Kom-munikation zwischen Mensch und Ma-schine werden. Mit wenigen Worten kannman dann den gewünschten Sender wäh-len, die nächsteTankstelle finden, zuHausedie Heizung hochfahren.Allerdings ist MBUX mehr als eine
Sprachassistentin. Große Bildschirme sor-gen parallel für eine optische Rückkopp-lung oder alternativen Bedienmöglichkei-ten. Das Touchpad könne sogar Hand-schrift erkennen. Mercedes spricht von ei-nem „Dreiklang aus Touchscreen,Touchpad auf der Mittelkonsole undTouch-Control Buttons im Lenkrad“. DieInformationsdichte der zu bedienendenSchaltflächen am Schirm lässt sich in dreiStufen reduzieren. Die digitalen Abbildun-gen sollen zoombar und in Echtzeit ange-zeigt werden. Zugleich werden neueDienste aus dem Fahrerumfeld eingebun-den, etwa ein herannahendes Rettungs-fahrzeug oder Glatteisabschnitte in derKarte angezeigt.
S A G E N S I E M A L
Der Autoschlüssel ist unterwegs nach einerPause unauffindbar, unter Umständen garentwendet worden. Anwenwendetman sichin so einer Situation? Könnteman einenGel-ben Engel rufen, der die Tür aufbricht unddas Auto kurzschließt?In solchen Fällen kann die Notrufnummerdes ADACgewähltwerden.Vor demVersuchder Öffnung des Fahrzeugs muss der Hava-rist sich allerdings eindeutig als Fahrzeug-halter ausweisen. In den meisten Fällen ge-lingt eine Fahrzeugöffnung ohne Beschädi-gungen durch einen ADAC-Pannenhelfer.Wenndies nichtmöglich sein sollte oder derSchlüssel nicht mehr auffindbar ist, muss
das Fahrzeug in der Regelzur nächsten geeignetenWerkstatt gebracht wer-den. Ein Starten desFahrzeugs ohne Origi-nal-Schlüssel ist nichtmöglich, da die elektro-nische Wegfahrsperredas aktiv verhindert. DerADAC unterstützt seineMitglieder bei der Be-schaffung eines Ersatz-schlüssels.
Muss es in solchen Hava-riesituationen eine Mar-kenwerkstatt oder kann
es eine beliebige andereWerkstatt sein?In der Regel könnenMarkenwerkstätten ambesten helfen. Liegt eine andere geeigneteAnlaufstelle in gleicher Entfernung, so kanndas Fahrzeug auch dorthin gebracht wer-den.
Wie wirkt sich das zeitlich aus? Wie langekann es dauern, bis einErsatzteil für den ver-schwundenen Schlüssel zurVerfügung steht?Dies ist von verschiedenen Faktoren abhän-gig, etwa dem Alter des Fahrzeugs, oderhängt auch vom Hersteller ab. Nach unse-ren Erfahrungswerten kann die Wiederbe-schaffungszeit zwischen 24 Stundenbis zu 5Tagen ausmachen, da der Ersatz erst überdenHersteller angefordert werdenmuss.
Unter welchen Voraussetzungen bekommtman denn einen Ersatzschlüssel?Man muss in geeigneter Weise nachweisenkönnen, dass man der Besitzer/Halter desFahrzeugs ist und sich dementsprechendpersönlich ausweisen können.
Mit welchen Kosten für die Ersatzschlüsselmüssteman ungefähr rechnen?Dies hängt doch recht stark von der Situa-tion ab und variiert je nachHersteller.
Wenn es sich bei demVerlust umeinen Funk-schlüssel handelt, müsste dieser neu pro-grammiert werden, wenn man Diebstahlnicht ausschließen kann?Der verlorene oder gestohlene Schlüssel istnach der Neucodierung unbrauchbar, da ervom Fahrzeug nicht mehr erkannt wird.Darummuss er neu programmiert werden.Der verlorene oder gestohlene Schlüsselfunktioniert allerdings immer nochmecha-nisch beim Öffnen der Türen. Jedochspringt das Fahrzeugs nichtmehr an, da dieWegfahrsperre den alten Schlüssel nichtmehr erkennt.
Muss man die Versicherung oder die Polizeiinformieren?Eine Information ist beiVerdacht einesDieb-stahls empfehlenswert. (mwo.)
Herr Reynartz* ...
ADAC
*ThomasReynartz, Leiterder Pannenhilfe
des ADAC.
W O R T E
„Es gibt kein Entweder-Oder: Jede Reduk-tion vonMaterial,Verbrauch und Schad-stoffen kommt der Umwelt und demVer-braucher zu Gute.“ ADAC Vizepräsidentfür Technik Thomas Burkhardt.
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Abgeschnallt: Die Sachemit derHaftungDaschnallen90Prozentallerbefrag-ten Autofahrer ab: Bei einerUmfrageglaubten sie, der Fahrer haftet, wennder Beifahrer nicht angeschnallt ist.Dochweit gefehlt. „Der Beifahrer istselbst dafür verantwortlich, dass ersich anschnallt undmuss das Buß-geld von 30 Euro zahlen“, sagt AnkaJost, Kfz-Expertin bei der R+V24-Di-rektversicherung.Vor Fahrtantrittmüssen Autofahrer aber dafür sor-gen, dass alle Sicherheitsgurte ein-wandfrei funktionieren. (mid)
Gebrauchtwagen:Mit dieserStrategie fahren Sie richtigVerkäufer sollten jetzt ihrenGe-brauchtwagen anbieten undKäufersich noch gedulden: Zum Jahresbe-ginn 2018waren die Preise für Ge-brauchtwagen noch imAufwind,spätestens abMärzwerden siewie-der fallen. Damit rechnet jedenfallsExperte Sebastian Lorenz vonAuto-Scout24, dessenGebrauchtwagen-Preis-Index im Januar 2018weiterzugelegt hat. NachBerechnungendes europaweit größtenOnline-Au-tomarkts legten dieDurchschnitts-preise in allen Segmenten desMark-tes zu. So bewegte sich derDurch-schnittspreis im Januar 2018 um0,6Prozent imVergleich zumDezember2017 nach oben. (mid)
Vertrauen inDiesel nurmitTransparenz zu rettenDas verloreneVertrauen in denDie-sel ist nach Ansicht vonBosch-ChefVolkmarDennernurmitgrößtmögli-cherTransparenz für die Kunden zuretten.„Wirmüssen alles tun, umVertrauen zurückzugewinnen“, sag-te er und forderte zugleich, dieDis-kussion auf der Grundlage von Fak-tenundnichtvonEmotionenzu füh-ren. DerDiesel sei keine überkom-meneTechnologie. Die IndustriemüsseTransparenz schaffen, indemsie sich unabhängigen Zertifizierun-gen stelle – und die AutosmüsstenbeimNutzer dieselben Emissions-werte zeigenwie imLabor. (dpa)
B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 – S e i t e 7 ·· ·······················································································································································································································································································
Mobile Welten❖
KOCH NEWS
autoskauftmanbeikoch.de
Autos sind bei Kochaktuell mehr wert
Wird ein neues Auto mit zusätzlicherAusstattung ohne Aufpreis oder zu au-ßergewöhnlichen Preisnachlässen ange-boten, ist es für den Käufer natürlichmehr wert. Folgerichtig heißt die aktuel-le Aktion dieses Wochenende in denMazda-Filialen von Koch auch Mehr-WertTage, mit dem Mehrwert einer Gra-tis-Sonderausstattung nach Wahl. Klingtdie modellabhängige Ersparnis von biszu 2100 € noch nüchtern, fühlt sich derVorteil bei der Aussicht auf einen Satzsportliche Alufelgen oder eine weiße Le-derausstattung doch schon richtig wert-voll an. Wer den ersten der MehrWert-Tage gestern verpasst hat, sollte heutedie letzte Gelegenheit nutzen! Die Akti-on ist aber auch Premierentermin füreine attraktive Mazda Sondermodell-Edition namens Kizoku, die durch diver-se serienmäßige Extras ab heute mit fes-tem Mehrwert vorfährt. Die anderenKoch-Marken geben dem Kaufinteres-sierten hingegen mehr Zeit, den Wertvon Sonderprämien abzuschöpfen,denn bis zum 31. März haben die Her-steller Skoda, Seat und Honda die An-rechnungsfrist der Umweltprämie - jenach Modell immerhin bis zu 7000 € -für ihre Fahrzeuge verlängert. Wer nochmit einem alten Diesel bis Schadstoff-klasse 4 unterwegs ist, hat also bei Kochnoch knapp 2 Monate die Chance, fürseine fällige Investition wertvolle Unter-stützung zu bekommen. Honda legt als
extra Anreiz sogar noch eine 0,0 Pro-zent-Finanzierung für den CR-V drauf.Aber vielleicht möchten Sie auch erstmalwissen, was Ihr „Alter“ noch wert ist?Checken Sie’s einfach kostenlos in Se-kundenschnelle auf autoskauftmanbei-koch.de.
Ende gut, alles gutMit dem i30 Fastback komplettiert Hyundai seine erfolgreiche Kompakt-Baureihe
HYUNDAI
Gleich nach der Präsentation durfte unser Autor Michael Neher den neuen i30 Fastback testen.
D E R H Y U N D A I I 3 0 F A S T B A C K I M D E T A I L· ·· · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · · ·
Knackiges Heck: Ab der B-Säule ver-fügt das fünftürige Coupé über eine ei-genständige Formensprache und einspezielles Design – sogar mit einem ei-genem Schriftzug. Kleines Manko: Dereingeschränkte Rückblick durch dieschmale Heckscheibe.
Bewährtes Interieur: Der Innenraumdes neuen i30 Fastback präsentiertsich im Stil der aktuellen Modell-Fami-lie – übersichtliches Armaturenbrettsowie intuitiv bedienbares Infotain-ment und eine ganze Reihe elektroni-scher Helfer.
Großzügiges Gepäckabteil: Für einKompakt-Coupé bietet der eleganteFünftürer eine ordentliche Ladekapazi-tät. Das Kofferraumvolumen beträgt450 bis 1351 Liter, bei umgeklappterRückbank kann die Ladekapazität aufbis zu 1351 Liter erweitert werden.
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A U T O G R A M M
Motor/ Antrieb: 1,4 Liter Turbo-Benzinermit 103 kW/ 140 PS, 6-Gang-Handschal-tung,Hubraum: 1353 ccm, max. Drehmo-ment (Nm) bei U/min: 242 / 1500
Abmessungen: Länge/Breite/Höhe/Rad-stand in Millimeter: 4455 mm/ 1795mm/1425 mm/2650 mm, Kofferraum:450 l
Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit:208 km/h; Beschleunigung von 0-100:9,2 – 9,5 Sekunden
Verbrauch: 5,7 – 5,4 Liter Super/ 100 km
CO2-Ausstoß: 134 - 125 Gramm pro Kilo-meter
Ausstattung: Höhenverstellbare Vorder-sitze, LED-Tagfahrlicht, LED-Rückleuchten,Alarmanlage, elektrisch verstell- und be-heizbare Außenspiegel mit integriertenBlinkleuchten, Einparkhilfe hinten, Brems-,Spurhalte- und Fernlichtassistent, City-Not-bremsfunktion und Müdigkeitswarner
Extras: Sicherheitspaket für Handschalteru. a. mit Notbremsassistent, Frontkollisi-onswarner und Fußgängererkennung (620Euro), Digital-Paket u. a. mit 5-Zoll-LCD-Touchscreen für Audioanlage, Rückfahrka-mera und Smartphone-Ablage mit kabello-ser Ladefunktion (750 Euro), elektr. Pan-orama-Schiebedach (1100 Euro)
Stärken: Emotionales Design, anspre-chender Komfort, gute Kofferraumkapazi-tät, kräftiger und effizienter Antrieb, um-fangreiche Basisausstattung, fünf JahreHerstellergarantie
Schwächen: Enger Fond, eingeschränkteSicht und Kopffreiheit hinten, unbequemerEin- und Ausstieg, hohe Ladekante am Kof-ferraum
Alternativen: Audi A3, Fiat Tipo,Mazda3,Toyota Corolla
Preis: ab 22 200 Euro
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V O N MICHAEL NEHER
Nicht einer. Nicht zwei. Nichtdrei. Hyundai setzt noch einen
obendrauf und verdoppelt die Ge-schichte gleich nochmal. NachSteilheck, Kombi und dem Hoch-leistungssportler i30 N haben dieKoreaner jetzt ihre erfolgreicheKompakt-Baureihe mit dem schi-cken i30 Fastback vervollständigt.Dabei schielt das fünftürige Coupéganz bewusst ein bisschen in Rich-tung Premium.Man könnte es auch
ein inLeichtmetall gegos-senes Statement nennen.Denn die Asiaten unter-streichen mit dem neueni30 Fastback ihr ambitio-niertes Vorhaben, eineveritable Alternative zuVW zu werden. Deutsch-land-ChefMarkus Schrick: „Wir wol-len auf die Einkaufsliste des deut-schen Autofahrers.“ Um dieses Zielzu erreichen, setzt der fünftgrößteAutobauer der Welt zunehmend aufModelle, die nicht nur vernünftigund verlässlich sind, sondern auchnoch gut aussehen und durch Kom-fort punkten. So standen beim i30Fastback Fahrspaß und emotionalesDesign auf der Entwicklungsagendaganz oben.Vor allem der knackige Hintern
fällt sofort ins Auge. Bis zur B-Säulebaugleich mit dem normalen i30-Fünftürer, positioniert sich der Fast-backmit seinemmarkantenHeckalswirklich eigenständiges Modell. Soist die dritte Karosserie-Variante aufAnhieb an der charakteristischenDachlinie zu erkennen, die in einemschwungvollen Bogen bis unterhalbdes Heckfensters verläuft und erst ineinem integrierten Dachspoiler en-det. Neu gestaltete Rückleuchten,eine über die gesamte Breite verlau-fende Falz sowie ein auffälliger Stoß-fänger hinten runden den prägnan-ten Auftritt ab.
GegenüberdemSteilheck-Bruderlegt der Fastback um satte elf Zenti-meter auf eine Fahrzeuglänge von4,45 Meter zu. Um den sportlichenLook zu verstärken, wurde auch ander Frontpartie geschraubt. Dermarkentypische Kaskadengrill fälltflacher aus, die untere Lüftungsöff-nung ist kraftvoller. LED-Tagfahr-licht und Scheinwerfer leuchten mitschwarz eingefärbter Blende.Das Interieur wiederum präsen-
tiert sich im bewährten Stil: funktio-nalesCockpit, übersichtlichesArma-
turenbrett sowie intuitivbedienbares Infotain-ment und eine ganzeReihe elektronischer Hel-fer.Während Fahrer und
Beifahrer genügend Platzhaben, bietet sich imFond ein spürbar anderes
Bild. Naturgemäß fällt der Raum-komfort dort trotz 2,65 Meter Rad-stand geringer aus. Größere Passa-giere haben es deshalb auf derCoupé-Rückbank schwerer, eine be-queme Sitzposition zu finden. Auchdie Sicht nach draußen ist durch diekleinen Seitenfenster nicht optimal.Und ganz nebenbei: Selbst der Fah-rer hat durch die schmale Heck-scheibe einen eingeschränktenRückblick.Laut Hyundai-Marketingsprech
richtet sich das vierteModell aus deraktuellen i30-Familie besonders anjunge, technik- und designaffineMenschen. Dasmag stimmen. Denndie etwas reiferen Autofahrer, könn-ten–obeinesmaladenRückensodereiner beginnenden Hüftarthrose –beim niedrigen Ein- und AusstiegSchwierigkeiten bekommen.Die Fahrt durch den Großstadt-
Dschungel gehtwiederum leicht vonderHand.Mit demTopmotor, einem1,4-Liter-Vierzylinder, zeigt sich deri30 Fastback dynamisch – sowohlbeimAmpelstart als auchbei der Be-schleunigung in höherenGängen.
V O N F A B I A N H O B E R G
Heiseres Fauchen, sattes Brab-beln oder leises Säuseln. Jeder
Automotor klingt anders. Ganzgleich, ob Diesel oder Benziner, Hy-brid oder Elektro. Ein guter Klang istabgestimmt auf den Fahrzeugtypund die Motorart. Eine Limousineklingt anders als ein Sportwagen, einV8-Motor anders als ein Reihenvier-zylinder.MehrVolumenproZylinderlassen den Motor, je nach Auspuff,satter klingen,V8 blubbern satt, Tur-bomotoren zwitschern beim Ablas-sen des Abgasdrucks. Doch wasmacht einen guten Klang beim Autoaus undwie entsteht er?FürMercedes-Autos soll ein guter
Motorklang dezent und ausgewogensein und lediglich bei Last eine ent-sprechende akustische Rückmel-dung geben, heißt es bei den Stutt-gartern. Nur bei Sportwagen wün-schen sich Fahrer eine kontinuierli-che akustische Rückmeldung.BMW setzt für jeden Fahrzeugtyp
speziell abgestimmte Abgasanlagen
Fauchen, Säuseln oder BrabbelnJederMotor erzeugt einen eigenen Klang. Aberwie bekommenAutohersteller einen guten Sound eigentlich hin?
DPA
Der Motorklang bietet eine akustische Rückmeldung über das Leistungsvermögen.
ein, umeine gezielte akustische Aus-legung zu erhalten. „Die Auslegungsoll komfortabel im unteren Dreh-zahlbereich klingen und kräftig, dy-namisch, sportlich immittleren undoberen Drehzahlbereich“, sagtChristian Stempel, Leiter Entwick-lung Luftschallakustik, Sound De-sign undAeroakustik bei BMW.
Abstimmung aller Soundquellen
Grundlage für den Klang des Aus-puffsbildetdieAbstimmungdesVer-brennungsmotors in Kombinationmit ihm. „Ein guter Motorsoundzeichnet sich durch eine ausgewo-gene Abstimmung aller Soundquel-len aus, dazu zählen Ansaug- undAbgasmündung sowie dieMotorme-chanik“, sagt Michael Pfadenhauer,Leiter Schwingungen und Akustikbei Porsche. Für jedes Modell setzendie Soundingenieure eigene Schwer-punkte, jedochmiteiner fürdenHer-steller typischenCharakteristik.„DerMotorklang bietet eine akustischeRückmeldung über das Leistungs-vermögen – und zwar emotional.“
Die Soundentwicklung beginntschon in der Frühphase mit Simula-tionen, lange bevor die ersten Proto-typen verfügbar sind. „Mit Hilfe derSimulationen kann der Sound vonAnsaug- und Abgasmündung be-rechnet und hörbar gemacht wer-den“, sagt Pfadenhauer. „Auf dieserBasis werden erste Prototypen vonAbgas- und Ansauganlagen aufge-baut und deren Sound am realenFahrzeug beurteilt“.Dafür sei je nach Fahrzustand die
Ausprägung und Intensität wichtig.„Bei niedriger Last undDrehzahl sollein komfortables Fahren möglichsein.“ Bei dynamischer Fahrtmit ho-her Last und Drehzahl mache eineintensive Rückmeldung über denSound die Leistungsfähigkeit desFahrzeugs erlebbar. Deshalb werdenseinerMeinungnachauch leistungs-starke E-Autos künftig einen charak-teristischen Sound erhalten.Damit der Motor- und Abgas-
sound für die Insassen erlebbar wirdund andere Verkehrsteilnehmernicht nervt, übertragen zum Teil so-
genannteSoundsymposer imInnen-raum den Klang des Ansaugge-räuschs. Durch eine Anregung derKarosseriestruktur mittels eineselektronischenUmwandlers oder ei-ner Unterstützung durch die Audio-anlage lässt sich ein künstlicherSound erzeugen.
Auch in älteren Autos lässt sichder Klang ändern. Am einfachstengeht das über Sportabgasanlagen.Die preiswerte Nachrüstlösung istein Sport-Endschalldämpfer, auchAustausch-Schalldämpfer genannt,sagt Harald Schmidtke, Geschäfts-führer des Verbandes der Automobil
Tuner (VDAT).DieVariantemitmehrSoundmöglichkeiten sei die Kom-plettanlage.„Einige Verbraucher hegen nicht
nur denWunsch, über ihre Kleidungihre Individualität auszudrücken,sondern auch über ihr Fahrzeug“,sagt Schmidtke.„EsgehtumeineAb-grenzung zur Serie, um automobilePersönlichkeit.“ Dazu zähle auch einguter Motorsound. Der sollte aller-dings zum Fahrzeug passen. „EinSupersportwagenmit demSoundei-nes Dreizylinder-Diesels wird ge-nauso ungläubig zur Kenntnis ge-nommen, wie ein Kleinwagen mitV8-Sound.“ Da Klangbilder sichnicht konkret beschreiben lassenund jeder Mensch ein anderes Emp-finden hat, sei es schwierig, einenpassenden Sound zu finden.Der nachträgliche Einbau soge-
nannter Soundaktuatoren ändertebenfalls den Klang. Beim Nachrüs-ten können sich Autofahrer abernicht jeden Auspuff unters Automontieren. Sie sollten auf geprüfteProdukte achten. (dpa)
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Von Andreas Sturm
Unsere Gesellschaft wird immer äl-ter, die Menschen leben länger.
Damit verbunden ist eine steigendeZahl von hilfsbedürftigen Menschen.Nicht immer ist ein Verwandter oderein Pflegedienst ständig zur Stelle. Äl-tere Menschen haben ein großes Be-dürfnis nach Sicherheit, denn durchgesundheitliche Einschränkungenoder chronische Krankheiten sind sieoft sturzgefährdet. Doch wie könnensie sich in einem Notfall bemerkbarmachen, wenn niemand bei ihnen ist?In der vernetztenWelt gibt es aber zumGlück digitale Sicherheitssysteme, dieauch in solchen Fällen zuverlässig fürschnelle Hilfe sorgen können. DieseDienste können damit den Aufenthaltvon älterenoder hilfsbedürftigenMen-schen in den eigenen vier Wänden si-cherermachen und verlängern.
Ist ein Notruf-Dienst sinnvoll?
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz hat eine Checklistemit Anhalts-punkten aufgestellt, an denen Ange-hörige sich orientieren können. Dazugehört die Frage, ob Menschen allei-ne in einer Wohnung leben. Habensie Schwierigkeiten beim Baden oderDuschen, sind sie gehbehindert oderkönnen leicht ausrutschen? AuchDemenz und chronische Krankhei-ten wie Asthma, Diabetes, Epilepsieoder Herz-Kreislauf-Schwierigkeitenkönnten Grund sein, einen Notruf-Dienst zu buchen.
Ein Hausnotruf-System ist einelektronisches Meldesystem, das in
der Regel mit einer Zentrale verbun-den ist, die im Notfall schnelle Hilfeorganisieren kann. Einen solchen Ser-vice bieten bereits rund 180 Zentralenin etwa 350 deutschen Städten an.Nach Schätzungen der InitiativeHausnotruf nutzen bereits mehr als750000 vorwiegend ältere Menschenderen Dienste. Zu den Anbietern ge-hören unter anderem das DeutscheRote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst,die Johanniter-Unfall-Hilfe, Sonotel,NEAT und Zembro.
Was muss man beachten?
Bisher wurden analoge Geräte in derRegel mit dem Telefonanschlussverbunden. Bei digitaler IP-Telefo-nie können sie aber auch an denWLAN-Router angeschlossen wer-den. Aber auch GSM-Geräte neh-men zu. Sie verfügen über eine eige-ne SIM-Karte. Dies ermöglicht, überden Mobilfunk ortsunabhängig ei-nen SOS-Ruf abzusetzen. Zudem istin diesem Fall auch eine Ortungüber GPS möglich. Diese Methodemacht die Menschen wieder mo-biler. Bei einigen Anbieternist in die am Körper ge-tragenen Geräte auchein Fall-Sensor einge-baut, der bei einemSturz die Zentrale auchautomatisch alarmierenkann.
Wennman sich zur Nut-zung eines Notruf-Systemsentschieden hat, dann sollteman bei der Auswahl des An-bieters darauf achten, dass so-
wohl in der Zentrale als auch beimPersonal vor Ort qualifizierte Fach-kräfte beschäftigt sind. Natürlich istauch ein örtlicher Anbieter von Vor-teil, weil Helfer dadurch schneller dasein können. Zu beachten sind au-ßerdemKündigungsfristen sowie dasHaftungsrecht. So empfiehlt sich einVertrag ohne Mindestlaufzeit undmit einer zweiwöchigenKündigungs-frist zum Monatsende. Wichtig istauch, dass die Wartung der Gerätesowie ein schneller Austausch oderdie Reparatur sichergestellt sind. VorAbschluss eines Vertrages sollte manmit dem Anbieter auch noch abklä-ren, wer bei einem versehentlichen
Auslösen des Notrufes für eventuelleKosten aufkommenmuss. Bei der In-stallation fallen Anschlussgebührenzwischen 10 und 50 Euro an. Monat-lich sollte man mit Kosten zwischen20 und 50 Euro rechnen. Das hängtvon den Basis- und den zusätzlichenLeistungen ab. Das könnten zumBei-spiel eine Schlüsselhinterlegung fürden Einsatz von Rettungskräften,Ärzten oder Fahrdiensten sein. Ne-ben einem Weckdienst ist auch eineErinnerung an die Medikamenten-einnahme sowie die Einbindung vonEinbruch-, Feuer-, Bewegungs-, Kon-takt- und Gasmeldern möglich. Zu-satzleistungen sollten individuell an-gepasst werden.
Gibt es Zuschüsse?
Die Krankenkassen beteiligen sichgrundsätzlich nicht an den Kostenfür einen Hausnotruf. Bei einemgeringen Einkommen kann das So-zialamt Hilfe leisten. Zudem kannder Notruf von der Steuer abgesetztwerden, da er als haushaltsnaheDienstleistung anerkannt ist. Liegtein Pflegegrad vor, dann werden18,36 Euro von der Pflegekasseübernommen. Von der An-schlussgebühr werden in derRegel 10,49 Euro erstattet.Wich-tig ist, dass der Antrag beim
Pflegedienst schon vor dem Ver-tragsabschluss mit dem Anbieter ge-stellt wird, damit die Kosten für dieAnschlussgebühr anteilig übernom-men werden können. Die Kostenwerden von der Pflegekasse direkt anden Anbieter überwiesen.
Wie nützlich sind digitale Notruf-Dienste?Vor dem Vertragsabschluss sollte man einiges bedenken
Nicht immer ist ein Verwandter zur Stelle. Dann kann ein Notruf-Dienst sinnvoll sein.AUD I AG ( 2 )
Eintauchen in fremde WeltenDPA/WARHORSE STUD IOS
Unterwasser-Abenteurer und
MittelalterNeue Rollenspiele mit
vielen Highlights
Von Peter Münch
Aufbauen, überleben, kämpfen oderin andereRollen schlüpfen.Darum
geht es in „Subnautica“, „Street FighterV:ArcadeEdition“, „DragonBall FighterZ“ und „Kingdom Come Deliverance“.Die neuen Titel imÜberblick:
„Subnautica“: Hier verschlägt esden Spieler nach dem Absturz seinesRaumschiffs auf einen fremden Pla-neten – genauer gesagt unter dessenWasseroberfläche, in eine farbenfro-he Unterwasserwelt mit fluoreszie-renden Algen, bizarren Unterwasser-formationen und exotischen Lebe-wesen. „Subnautica“ ist ein Survival-Spiel und ist zunächst als reines Ein-zelspieler-Erlebnis ausgelegt. VR-Fansdürften sich über die Oculus-Rift Un-terstützung freuen. Der jugend-freundliche Titel von PublisherUnknown Worlds Entertainment, derbereits seit Ende 2014 in der Early-Access-Phase ist, kostet für PC undMac rund 23 Euro.
„Dragon Ball Fighter Z“: Fans derAnime-Serie bekommen ein brand-neues Beat ‘em up serviert. Son-Go-ku, Son Gohan, Vegeta, Freezer undviele andere Helden sind mit von derPartie. Insgesamt gibt es laut Publis-her Bandai Namco elf spielbare Figu-ren, die auf bis zu sieben Stages ge-geneinander antreten können. Wievon den Vorgänger-Titeln bekannt,ist das Prügel-Game äußerst rasant.„Dragon Ball Fighter Z“ für Playstati-on 4 (PS4) und Xbox One kostet 70Euro, die PC-Version ist 10 Euro gün-stiger. Die Altersfreigabe liegt beizwölf Jahren.
„Street Fighter V: Arcade Edition“:Die legendäre 2D-Prügelspiel-Serieum Ryu, Ken, Chun-Li und Co. ist vie-len Gamern seit den späten 1980erJahren ein Begriff. Nun hat PublisherCapcommit „Street Fighter V: ArcadeEdition“ eine Sonderedition veröf-fentlicht. Käufer von „Streetfighter V“können kostenfrei updaten. „StreetFighter 5 Arcade Edition“ erscheint ne-ben dem PC auch für PS4 zum Preisvon jeweils rund 40 Euro.
„Kingdom Come Deliverance“:Wer glaubt, dass der Alltag im Mittel-alter nur aus Kämpfen und Räuberei-en bestand, den möchte das Rollen-spiel eines Besseren belehren. Op-tisch ist „Kingdom Come Deliveran-ce“ auf der Höhe und will eine weit-läufige Spielwelt zum Erkunden bie-ten. Das dürfte vor allem Fans vonOpen-World-Titeln freuen. Das Game(ab 16 Jahren) erscheint für sowohl fürPS4 und Xbox One (jeweils 60 Euro),als auch für PC (50 Euro). (dpa)
Sicherheitslücke auf vielenLenovo-ThinkpadsLenovo rät Besitzern vielerThinkpad-Modelle zumUpdate der Software fürden Fingerabdruckscanner. Grund isteine entdeckte Sicherheitslücke imScanner und der Software Lenovo Fin-gerprintManager Pro. Durch ein festesPasswort und schwache Verschlüsse-lungsalgorithmen sei unter Umstän-den ein Zugriff auf gespeicherteZugangsdatenmöglich, teilt dasUnternehmenmit. Mit demUpdateauf Version 8.01.87 des FingerprintManager wird die Schwachstellebeseitigt. Lenovo FingerprintManagerPro ist aufThinkpad-Notebooks imEinsatz, diemitWindows 7 undWin-dows 8.1 laufen. Dazu zählen etwa dieReihen L560, P40 Yoga, P50s, dieT-Reihe (T440- T560), Q540, aber auchdieThinkpads X1 Carbon (20A7, 20A8,20BS und 20 BT). (dpa)
Microsoft reagiert aufIntels Update-FehlerMicrosoft hat nun auch auf IntelsUpdate-Fehler reagiert und einenWindows-Sicherheitspatch zurückge-zogen. Hintergrund seien Neustartsund andere unvorhersehbare Verhal-tensweisen des Rechners gewesen. Beiden Aktualisierungen geht es um dieProzessor-Sicherheitslücke Spectre.Umdiese endgültig zu stopfen, will derSoftware-Konzern nun erst ein funkti-onsfähiges Intel-Update abwarten.Hinweise darauf, dass die Schwach-stelle bereits aktiv ausgenutzt wird,gebe es bislang nicht. Anfang vergan-generWoche hatten etwa bereits Ent-wickler von Linux-Betriebssystemenwie Ubuntu ihre Updates zurückgezo-gen. Nutzer können die Intel-Aktuali-sierungen nicht direkt installieren unddamit beeinflussen. Die Updates lau-fen vorrangig über die Betriebssy-steme, teils werden aber auch Browseroder andere Programme separat abge-sichert. Der zurückgezogeneMicrosoft-Patch lässt sichmanuelldeinstallieren (KB4078130). Bei akti-vierten automatischen Upates funktio-niert das aber automatisch. (dpa)
Betrug mit denEinkaufsgutscheinen500 Euro Einkaufsguthaben bei Rewe,Aldi oder Rossmann gegen Teilnahmean einer Umfrage? Solche und ähnli-cheMails werden demLandes-kriminalamtNiedersachsen derzeithäufiger gemeldet.Mit einwenigGlück, so das Versprechen, könnemanGutscheine gewinnen. Auf den erstenBlick wirken die E-Mails recht seriösund nutzenNamen und Logos derbekannten Einkaufsmärkte. Doch diePolizistenwarnen: Statt voller Ein-kaufswagen gibt es hier eher Spam-E-Mails und Betrug zu erwarten.Wernämlich auf die verlinkteWebseiteklickt und am „Gewinnspiel“ teil-nimmt, gibt demUnternehmen dahin-ter die Erlaubnis,Werbung und „wei-tere Informationen“ zuzusenden. Auchdie genanntenUnternehmenwie Ikea,Aldi oder Edeka haben inWirklichkeitnichtsmit der Aktion zu tun. ObmanwirklichGutscheine gewinnen kann,konnte die Polizei nicht feststellen.Wahrscheinlicher ist, dass Daten beiAdresshändlern landen. (dpa)
N A C H R I C H T E N
Digitale Technik fürSicherheit undLebensqualität
Fotos:AR
D/Thorsten
Jander
Fotos:AR
D/Thorsten
Jander
Rote Rosenzum
AbschiedAM S O N N T A G
Der von hier
ReportsHintergründeInterviewsGewinnspiele
Kreuzfahrt miteinem Eisbrecher
Medellín undsein Drogenerbe
Morgenlesen!
Lappland:Lass eskrachen!
Kolumbien:Zu vieldes Bösen
Dana Golombek und Patricia Schäferkehren der gleichnamigenTelenovela den Rücken.
Was bleibt, wie geht’s weiter?Ein Gespräch
Rätsel1 0 B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 9 · 3 . / 4 . F e b r u a r 2 0 1 8 ·· ·······················································································································································································································································································
Der Leichnam lag in einem Zugab-teil der ersten Klasse. Der Hinter-
kopf des knapp vierzigjährigen Man-nes war eine formlose roteMasse, einedunkle Lache hatte sich rings um denKörper ausgebreitet. „Bengt Curdt“,soufflierte Kommissar Jürg Feldblumvon der Abteiltür aus. „FreiberuflicherVersicherungsvertreter, wohnhaft inMainz. Erschlagen mit einem stump-fen Gegenstand, laut Polizeiarzt inner-halb der letzten Stunde.“„Woher kam der Zug?“, wollte
Hauptkommissar Erwin Malgernopfwissen.„Letzter Halt war Koblenz. Planmä-
ßige Abfahrt 17:49 Uhr. Keine Zwi-schenhalte seitdem.“ Feldblum warfeinen Blick durch das Fenster auf denBahnsteig des Mainzer Hauptbahn-hofs und seufzte. „Natürlich konntenwir nicht sämtliche Fahrgäste festhal-ten. Der Waggon wurde abgekoppelt,der Rest des Zuges ist mit leichter Ver-spätung auf demWeg nach Frankfurt.“Er musterte seine Notizen. „Interes-sant ist, dass der Tote gar keine Fahr-karte nach Mainz einstecken hatte.Vielmehr hatte er ein Ticket von Ko-blenz nach Köln gelöst.“Eine knappe halbe Stunde später
standen die beiden Polizisten vor demHaus, das in Curdts Personalausweisals seine Adresse angegeben war. Einegut aussehende Frau Mitte dreißig öff-nete die Tür.„Frau Amelie Curdt? Malgernopf,
Kriminalpolizei“, begann der HK. „Esgeht um IhrenMann…“„Bengt?“ Die Frau erbleichte. „Um
Himmels Willen – ihm wird doch aufder Fahrt hierher nichts passiert sein?“„Ihr Mann wurde ermordet. Dürf-
ten wir bitte eintreten?“Im Wohnzimmer trafen die Polizis-
ten auch auf Kurt Curdt, den Bruder desToten. Er bewohnte eine Einliegerwoh-nung im Kellergeschoss des Hauses.„Bengt hatte heute Nachmittag einenTermin inKoblenz“, offenbarte der Bru-dermit aschfahlemGesicht. „Später amAbend war er zu einem Geschäftsessenin Köln geladen. Dort wollte er über-nachten undmorgen früh mit dem ers-ten Zug zurückkommen.“Malgernopf lauschte aufmerksam.
Noch hatte er den Hinterbliebenennicht eröffnet, dass Bengt Curdts Lei-che im Zug nach Mainz entdeckt wor-denwar. Als er und Feldblum das Hauswenig später verließen, sagte er: „Ir-gendjemand muss den Toten telefo-nisch überredet haben, nicht wie ge-plant nach Köln weiterzufahren, son-dern auf direktemWeg nachMainz zu-rückzukehren. Dafür kommen imPrinzip nur seine nächsten Angehöri-gen infrage.Wir müssen herausfinden,wer von den beiden von seinem Todprofitiert, Jürg!“Am folgenden Vormittag präsen-
tierte Feldblum seinem Vorgesetztendie Erkenntnisse seiner Recherche:„Vergangenen Monat hat Curdt einehohe Lebensversicherung abgeschlos-sen. Begünstigte im Falle seines Able-bens: seine Ehefrau. Die Vermögens-werte seines kleinen Ein-Mann-Unter-nehmens fallen dagegen dem Bruderzu, der bis vor ein paar Jahren seinPartner war. Hilft uns das weiter?“DerHKwiegte denKopf.„Vielleicht.
Ich habemir heute Nacht noch einmaldurch den Kopf gehen lassen, was ei-ner der beiden gestern zu uns gesagthat. Mir ist jetzt klar, wer Curdt in denZug nach Hause gelockt, ihm dort auf-gelauert und ihn erschlagen hat.“
WenmeinteMalgernopf?
Mark Golloch
Todauf Schienen
R A T E K R I M IVERWANDLUNG
Im Raster muss, oben beginnend, mitjeder weiter unten liegenden Zeile einBuchstabe so geändert werden, dassein neuer Begriff entsteht, und zwarso lange, bis aus dem Wort oben dasWort unten entsteht. In jeder Spaltedarf höchstens ein Buchstabe geän-dert werden.
K AKURO
Die leeren Felder sind mit Ziffern von1 bis 9 zu füllen. Vorgegebene Zahlenstellen die Summe der angrenzendbeginnenden senkrechten oder waa-gerechten Felder dar. Innerhalb einesSummenbereiches darf keine Zifferwiederholt werden.
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Dalmatinische Küste 10-Tage-Busreise
Šibenik - Nationalpark Krka -Trogir - Split - Zadar - Vodice - Nin
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 7 Ü/HP in Šibenik (2 Hotels zur Wahl)• 2 Ü/HP im Raum Salzburg/Flachau• Stadtführung Šibenik• Tagesausflug Nationalpark Krka mit örtl. Reiseleitung
Willkommen in Dalmatien und in der Kvarner Bucht, einerder schönsten Regionen Kroatiens und des Mittelmeers!
Sibenik (© xbrchx - Shutterstock.com)
TERMINE & PREISE p.P. im DZ12.05.-21.05.18 ab 739,- €02.06.-11.06.18 ab 749,- €15.09.-24.09.18 ab 749,- €06.10.-15.10.18 ab 729,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmerzuschlag: ab 138,- €- Tagesausflug Trogir/Split mit Reiseleitung: 18,- €- Ausflug Falknerei mit Reiseleitung: 25,- €- Tagesausflug Vodice/Zadar/Nin m. Reiseleitung: 20,- €
Rhein - Main - Donau 10-T.-Flusskreuzfahrt
Köln – Loreley – Rüdesheim –Würzburg –Bamberg – Nürnberg – Regensburg – Passau
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Anreise nach Köln und Rückreise ab Passauim modernen Reisebus• Kreuzfahrt Köln – Passau• 9 Ü/VP an Bord der MS „Verdi“• Kapitänsdinner• täglich Live-Musik im Salon• Unterhaltungsabende• „Happy Hour“• PTI-Reisebegleitung an Bord
TERMIN & PREISE p.P.06.05.-15.05.18
2-Bett-Kabine:- Mitteldeck mit Panoramafenster zum Öffnen: 1648,- €
Zuschlag p.P.:- Ausflugspaket (7 Ausflüge): 170,- €
Genießen Sie die eindrucksvolle Landschaft des Rheintals, vor-bei am Spessart, auf den unzähligen Schleifen des Mains biszum Bayerischen Wald!
Burg Rheinstein (© haveseen - stock.adobe.com)
Katalonien - Barcelona 8+15-Tage-Flugreise
Salou – Barcelona – Peñiscola –Ebro-Delta – Kloster Montserrat
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Flüge Berlin-Schönefeld – Barcelona – Berlin-Schönefeld• Transfere Flughafen – Hotel – Flughafen• 7 bzw. 14 Ü/HP an der Costa Dorada
TERMINE & PREISE p.P. im DZ06.04.-13.04.18 629,- €Verlängerungswoche: 13.04.-20.04.18 225,- €04.05.-11.05.18 649,- €Verlängerungswoche: 11.05.-18.05.18 225,- €12.10.-19.10.18 629,- €Verlängerungswoche 19.10.-26.10.18 225,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 8/15 90,- /180,- €- Ausflug Barcelona Gaudi: 75,- €- Ausflug Barcelona - Springbrunnen und Aquarium: 70,- €- Ausflug Montserrat und Weinverkostung: 65,- €- Ausflug Ebro-Delta und Peñiscola: 72,- €
Dank des milden Klimas und der vielen Sehenswürdigkeitenist die katalanische Küste ideal für einen erlebnisreichen underholsamen Urlaub.
Salou (© sdecoret - Fotolia)
Cinque Terre Nationalpark (© smallredgirl - Fotolia)
TRAUMREISEN
TRAUMPREISENZU
vorbehaltlich Druckfehler und Zwischenverkauf
PTI Panoramica Touristik International GmbH · Geschäftsführer: Werner Maaß, Kai Otto · Registergericht Rostock HRB 1333 · Neu Roggentiner Str. 3 · 18184 Roggentin/RostockTel. 038204 65500 · Fax 038204 65800 · www.pti.de · www.fluege-rostock.de · [email protected] · USt.-ID: DE 137380712
Beratung & Buchung in Ihrem Reisebüro oder unter www.pti.de oder unter unserer kostenfreien Hotline 0800 1013011
Balkan-Rundreise 13-Tage-Busreise
Kroatien - Bosnien und Herzegowina -Montenegro - Albanien - Mazedonien - Serbien
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• je 1 Ü/HP im Raum Linz und Bratislava/Brno• 10 Ü/HP während der Rundreise• Stadtführungen bzw. -rundfahrten Zagreb/Dubrovnik/Tirana/Ohrid/Skopje/Belgrad• Rundfahrt Bucht von Kotor• Ausflug Ohrid-See• PTI-Reiseleitung ab Kroatien/bis Belgrad
TERMINE & PREISE p.P. im DZ12.05.-24.05.18 1199,- €25.08.-06.09.18 1199,- €
Zuschläge p.P.:- Tagesausflug nach Mostar mit Reiseleitung: 25,- €
Zwischen Europa und Asien, Altertum und Moderne, Islamund Christentum ... eine Rundreise durch den westlichen Bal-kan ist ein ganz besonderes Erlebnis.
Ohrid (© CCat82 - Fotolia.com)
Rundreise „Tour de France“ 13-T. Busreise
Lothringen - Paris - Normandie - Mont-St.-Michel - Bretagne -Atlantik - Gascogne - Pyrenäen - Provence - Côte d‘Azur
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 12 Ü/F während der Rundreise• Stadtrundfahrt Paris m. örtl. Reiseleitung• Führung Calvados-Destillerie Château du Breuil• Besuch Parfümerie Fragonard in Grasse• Rundreise und weitere Besichtigungen lt. Programm• PTI-Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ12.05.-24.05.18 1053,- € | 02.06.-14.06.18 1073,- €14.07.-26.07.18 1093,- € | 01.09.-13.09.18 1083,- €
Zuschlag p.P.:- Einzelzimmer: 350,- €- 12x Abendessen: 285,- €- Ausflug Pyrenäen/„La Rhune“ mit Reiseleitung: 42,- €
Auch als 10-Tage-Flugreise ab/an Berlin buchbar!
Paris, dessen Chic in aller Welt bewundert wird, die Wein-metropole Bordeaux, die Hafenstadt Marseille oder auch daselegante Nizza sind diese Reise wert.
Nizza (© Sergii Zinko - Shutterstock.com)
Rundreise „Giro d‘Italia“ 12-Tage-Busreise
Venedig - Pisa - Florenz - Rom - Golf von Sorrent - Capri -Pompeji - Neapel - San Marino - Verona - Gardasee
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 11 Ü/F lt. Programm• Stadtführungen Rom und Florenz• Tagesausflug Capri und Tagesausflug Pompeji/Vesuv• alle Ausflüge m. örtl. Reiseleitung• PTI-Reiseleitung
Gondolieri in Venedig, Pisas Schiefer Turm, die „Ewige Stadt“Rom und Verona, „Stadt von Romeo und Julia“, sind nureinige Höhepunkte dieser Reise.
Venedig (© Tsiumpa - Fotolia)
TERMINE & PREISE p.P. im DZ28.04.-09.05.18 1028,- € | 12.05.-23.05.18 1028,- €26.05.-06.06.18 1028,- € | 16.06.-27.06.18 1028,- €25.08.-05.09.18 1028,- € | 08.09.-19.09.18 1028,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 290,- €- 11x Abendessen: 210,- €- Tagesausflug Sorrent/Neapel m. Reiseleitung: 39,- €- Ausflug Ostia Antica/Albaner Berge m. Rltg.: 49,- €
Russland-Rundreise 15-Tage-Busreise
Warschau - Minsk - Smolensk - Borodino - Moskau - Nowgorod - St. Petersburg
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 14 Ü/HP lt. Programm• Stadtführungen Moskau und Nowgorod• Stadtführung St. Petersburg• Besuch Eremitage, St.-Isaak-Kathedraleund Peter-und-Pauls-Festung• weitere Besichtigungen lt. ProgrammStadtführungen Warschau/Minsk/Smolensk/Danzig
• PTI-Reiseleitung inWeißrussland• PTI-Reiseleitung in Russland
TERMINE & PREISE p.P. im DZ12.05.-26.05.18 1768,- €11.08.-25.08.18 1768,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 550,- €- Ausflug Roter Platz/Rüstkammer/Kreml: 48,- €- Ausflug Puschkin: 48,- €
Auch als 8-Tage-Flugreise ab/an Berlinbuchbar!
Erleben Sie Moskau, die pulsierende Hauptstadt Russlands mit dem ehrwürdigen Kreml am Ro-ten Platz sowie St. Petersburg, das „Venedig des Nordens“.
Schloss Peterhof (© elgreko - stock.adobe.com)
Nordkap - Lofoten 16-Tage-Busreise
Stockholm - Helsinki - Polarkreis - Lappland -Nordkap - Tromsø - Lofoten - Trondheimfjord - Oslo
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 14 Ü/F lt. Programm• Fährüberfahrten lt. Programm(davon 1 Nachtfahrt)• Ausflug zum Nordkap• Stadtrundfahrten Stockholm/Helsinki/Oslo• Lofoten-Rundfahrt• Hurtigruten-Fahrt bzw. Bootsausflug mitMS Øykongen inkl. Trollfjord• je 1 Nordkap- u. Polarkreiszertifikat pro Buchung• PTI-Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ19.06.-04.07.18 1799,- €10.07.-25.07.18 1799,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 495,- €- 14x Abendessen: 349,- €- 2-Bett-Kabine, innen: 49,- €- 2-Bett-Kabine, außen: 76,- €- 3-Bett-Kabine, innen: 29,- €- Einzelkabine, innen: 91,- €
Unvergesslich ist das Erlebnis der zerklüfteten, von Fjorden durchzogenen Westküste Norwegensund die Weite und Ruhe Finnlands und Schwedens.
Nordkap Lofoten (© Frithjof Fure - Visitnorway. com)
VielewunderschöneReisen nach
FRANKREICH!
pti.deParis 6+8-Tage-Busreise
Eiffelturm - Seine - Marais - Montmartre - Giverny - Schloss Fontainebleau
Paris (© ekaterina_belova - stock.adobe.com)
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 1 Ü/F im Raum Frankenthal/Kaiserslautern• 4 Ü/F in Paris• Stadtrundfahrt Paris m. örtl. Reiseleitung• PTI-Reisebegleitung
6-Tage-Busreise zusätzlich:• Ausflug Schloss Versailles m. örtl. Rltg.
8-Tage-Busreise zusätzlich:• 2 Ü/F in Paris• Spaziergang Montmartre m. örtl. Rltg.• Fahrt zum Disneyland® Resort Paris
TERMINE & PREISE p.P. im DZ30.03.-04.04.18 6 Tage 470,- €05.05.-10.05.18 6 Tage 480,- €28.07.-04.08.18 8 Tage 630,- €15.09.-20.09.18 6 Tage 480,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 6/8 130,- €/170,- €Ausflüge mit Reiseleitung:- Bootsfahrt und Lichterfahrt: 27,- €- Führung durch Marais-Viertel: 17,- €- Giverny/Auvers (nur bei 6-Tage-Reise): 33,- €- Schloss Fontainebleau/Barbizon(nur bei 8-Tage-Reise): 39,- €
Historische Bauten, kleine Straßencafés undwunderschöne Parks - Lassen Sie sich von dereinmaligen Atmosphäre in dieser lebendigenMetropole verzaubern!
PTI Panoramica Touristik International GmbH · Geschäftsführer: Werner Maaß, Kai Otto · Registergericht Rostock HRB 1333 · Neu Roggentiner Str. 3 · 18184 Roggentin/RostockTel. 038204 65500 · Fax 038204 65800 · www.pti.de · www.fluege-rostock.de · [email protected] · USt.-ID: DE 137380712
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VielewunderschöneReisen nach
ITALIEN!
pti.de
Lago Maggiore 8-Tage-Busreise
Verbania - Isola Bella - Locarno - Luganer See - Comer See - Orta-See
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 5 Ü/HP am Lago Maggiore• 1 Ü/HP im Raum Feldkirch• 1 Ü/HP in Tirol/Südtirol• Tanzabend im Hotel• Halbtagesausflug Borromäische Inselnmit Reiseleitung• 3-Seen-Busrundfahrt Lago Maggiore/Lago di Lugano/Lago di Comomit Reiseleitung• Ausflug Orta-See mit Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ05.05.-12.05.18 678,- €26.05.-02.06.18 678,- €16.06.-23.06.18 678,- €07.07.-14.07.18 678,- €04.08.-11.08.18 678,- €01.09.-08.09.18 678,- €29.09.-06.10.18 658,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 155,- €- Doppelzimmer mit Blick auf denLago Maggiore: 38,- €- Tagesausflug Centovalli Bahn/Locarno mit Reiseleitung: 48,- €
Der Lago Maggiore - zu Italien und der Schweiz gehörend - besticht mit Kontrasten, die sich vorallem in der Natur, Kultur und Geschichte widerspiegeln.
Locarno am Lago Maggiore (© gevisions - Fotolia
Kneipp-Kurort BadWörishofen 8-Tage-Busreise
Wanderung - Tanzabend - Kaffee und Kuchen - Unterhaltungsabend
Der gepflegte Kurpark, die schönen Geschäfte,die täglichen Kurkonzerte und die tropischeTherme werden Sie begeistern. Wer einmalhier war, kommt immer wieder!
BadWörishofen (© THERME BadWörishofen GmbH)
TERMINE & PREISE p.P. im DZ31.03.-07.04.18 439,- €28.04.-05.05.18 459,- €12.05.-19.05.18 469,- €19.05.-26.05.18 479,- €02.06.-09.06.18 489,- €23.06.-30.06.18 489,- €07.07.-14.07.18 489,- €21.07.-28.07.18 489,- €04.08.-11.08.18 489,- €08.09.-15.09.18 489,- €22.09.-29.09.18 489,- €29.09.-06.10.18 479,- €06.10.-13.10.18 469,- €20.10.-27.10.18 459,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 35,- €- Doppelzimmer Typ B: 35,- €- Doppelzimmer Typ C: 45,- €- Doppelzimmer Einzelnutzung: 120,- €
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 7 Ü/HP in Bad Wörishofen• 1x Kaffee/Tee und Kuchen soviel Sie wollen• Unterhaltungsabend• Tanzabend mit Live-Musik• gef. Ortsrundgang• gef. Wanderung in die Umgebung
BadWörishofen - PTI Hotel Eichwald
ptptSchwarzwald 6 -Tage-Busreise
Freiburg - Triberg - Titisee - Feldberg - Elsass - Ribeauville -Riquewihr - Kaiserstuhl - Colmar - Insel Mainau - Stein am Rhein
Schwarzwald (© Tourist-Information Titisee-Neustadt)
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 5 Ü/HP in Heuweiler• Begrüßungstrunk/Tanzabend• Schwarzwald-Rundfahrt• Ausflug Freiburg im Breisgau• Ausflug Elsass/Frankreich• alle Ausflüge mit örtl. Rltg.• Fahrt zur Insel Mainau/Stein am Rhein• Kaffeenachmittag in Waldgaststätte
TERMINE & PREISE p.P. im DZ05.05.-10.05.18 519,- €09.06.-14.06.18 519,- €14.07.-19.07.18 519,- €18.08.-23.08.18 519,- €08.09.-13.09.18 519,- €
Kein Einzelzimmerzuschlag!
Zuschlag p.P.:-Gästehaus: 50,- €
Wir freuen uns, Sie auf einer Reise in dasDreiländereck Deutschland - Schweiz -Frankreich begrüßen zu dürfen.
Zauberhaftes Südtirol! 8-Tage-Busreise
Meran - Kalterer See - Ritten - Bozen - Gardasee
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 7 Ü/HP in Südtirol• Unterhaltungsabend• Tagesausflug Ritten/Bozen m. Rltg.• Tagesausflug Meran/Kalterer See m. Rltg.• Tagesausflug Gardasee m. Reiseleitung• geführte Ortswanderung• Video-Vorführung über Südtirol
TERMINE & PREISE p.P. im DZ30.03.-06.04.18 495,- €28.04.-05.05.18 485,- €05.05.-12.05.18 509,- €19.05.-26.05.18 519,- €02.06.-09.06.18 529,- €16.06.-23.06.18 539,- €30.06.-07.07.18 559,- €21.07.-28.07.18 559,- €25.08.-01.09.18 559,- €01.09.-08.09.18 559,- €08.09.-15.09.18 559,- €15.09.-22.09.18 559,- €22.09.-29.09.18 549,- €
Dolomiten (© Südtirol Marketing_Clemens Zahn)
Südtirol hat mehr zu bieten als herrliche Natur: Burgen, Schlösser, geschichtsträchtige Städte undkulinarische Freuden warten darauf, entdeckt zu werden.
29.09.-06.10.18 539,- €06.10.-13.10.18 529,- €
Kein Einzelzimmerzuschlag!
vorbehaltlich Druckfehler und Zwischenverkauf
PTI Panoramica Touristik International GmbH · Geschäftsführer: Werner Maaß, Kai Otto · Registergericht Rostock HRB 1333 · Neu Roggentiner Str. 3 · 18184 Roggentin/RostockTel. 038204 65500 · Fax 038204 65800 · www.pti.de · www.fluege-rostock.de · [email protected] · USt.-ID: DE 137380712
Beratung & Buchung in Ihrem Reisebüro oder unter www.pti.de oder unter unserer kostenfreien Hotline 0800 1013011
Provence 10-Tage-Busreise
Orange - Ardèche - Gordes - Avignon - Arles -Camargue - Nîmes - Marseille - Uzès - Calanques
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 2 Ü/F im Raum Strasbourg/Basel• 7 Ü/F in der Provence• Tagesausflüge Nîmes/Uzès/Pont du Gard,Avignon/Alpilles und Lubéron• Führung Lavendel-Museum• Ausflug Schluchten der Ardèche• PTI-Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ28.04.-07.05.18 799,- € | 12.05.-21.05.18 799,- €02.06.-11.06.18 799,- € | 21.07.-30.07.18 799,- €04.08.-13.08.18 799,- € | 01.09.-10.09.18 799,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 290,- €- 9x Abendessen: 162,- €- Ausflug Camargue/Arles mit Reiseleitung: 44,- €- Ausflug Marseille/Cassis mit Reiseleitung: 34,- €
Wer einmal das Licht der Provence erlebt hat, kann verstehen,warum es so viele Maler hierher zog.
Avignon (© milosk50 - Fotolia)
Schlösser der Loire 8-Tage-Busreise
Paris - Chenonceau - Cheverny - Chambord -Ussé - Villandry - Fontevraud - Höhlendorf - Orléans
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 5 Ü/F an der Loire• je 1 Ü/F im Raum Metz und Nancy• Stadtrundfahrt Paris m. örtl. Rltg.• Tagesausflug Schlösser Chenonceau/Cheverny/Chambord• Ausflug Abtei von Fontevraud/Saumur• Besuch Sektkellerei Bouvet-Ladubay• PTI-Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ12.05.-19.05.18 645,- € | 23.06.-30.06.18 645,- €14.07.-21.07.18 645,- € | 25.08.-01.09.18 645,- €
Zuschlag p.P.:- Einzelzimmer: 190,- €- 7x Abendessen: 180,- €Ausflüge mit Reiseleitung:- Ausflug Schlösser Azay-le-Rideau/Ussé/Villandry: 15,- €- Ausflug Höhlendorf: 45,- €
Dem Lauf der Loire folgend, reihen sich über 300 Schlösser,Burgen und Adelssitze in die grüne Landschaft des „Gartensim Herzen Frankreichs“ ein.
Schloss Chenonceau (© aterrom - Fotolia)
Wien 6-Tage-Busreise
Prater - Stephansdom - Hofburg -Schloss Schönbrunn - Grinzing
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 4 Ü/F in Wien• 1 Ü/F im Raum Regensburg/Passau• Stadtrundfahrt Regensburg• Stadtrundfahrt Wien• Halbtagesausflug Wienerwald mit Reiseleitung• Ausflug Wachau
Die Stadt „an der schönen, blauen Donau“ empfängt Sie mitdem Charme und Glanz einer großen Vergangenheit und nos-talgisch anmutendem Flair.
Schloss Schönbrunn (© Naj - stock-adobe.com)
TERMINE & PREISE p.P. im DZ30.03.-04.04.18 499,- € | 05.05.-10.05.18 499,- €02.06.-07.06.18 499,- € | 30.06.-05.07.18 469,- €28.07.-02.08.18 479,- € | 25.08.-30.08.18 505,- €15.09.-20.09.18 499,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 110,- €- Tagesausflug Burgenland mit Reiseleitung: 37,- €- Konzertkarte für ein Walzer- und Operettenkonzert: 60,- €
Holland 4+5-Tage-Busreise
Amsterdam - Rotterdam - Volendam - Grachtenfahrt - Keukenhof
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 3 bzw. 4 Ü/HP lt. Programm• Besuch Amsterdam, inkl. Grachtenfahrt• Besuch Keukenhof in Lisse• Ausflug Käsebauernhof/Holzschuhfabrik
4-Tage-Busreise zusätzlich:• Ausflug Zutphen
5-Tage-Busreise (Ruimzicht) zusätzlich:• Ausflug Zutphen• Folkloreabend m. Holzschuhtanz
TERMINE & PREISE p.P. im DZ04.04.-08.04.18 459,- €5 Tage Hotelschiff MS „Rigoletto“13.04.-16.04.18 4 Tage Ruimzicht 421,- €*27.04.-30.04.18 4 Tage Ruimzicht 389,- €04.05.-07.05.18 4 Tage Ruimzicht 389,- €07.05.-11.05.18 5 Tage Ruimzicht 459,- €
*Reisepreis im EZ
Zuschläge p.P.:- EZ/Hotel Ruimzicht: 4/5 32,- €/ 42,- €- Einzelkabine/ MS „Rigoletto“: 60,- €
Holland hat weitaus mehr zu bieten als Grachten, Mühlen, Tulpen und Käse – auch die gelasseneAtmosphäre des niederländischen Lebens spürt man in ihren Städten.
Keukenhof Lisse (© mojolo - Fotolia)
Gardasee 6-Tage-Busreise
Bozen - Gardasee - Venedig - Verona
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 1 Ü/HP in Tirol• 4 Ü/HP am Gardasee• Stadtführung Verona• Gardasee-Panoramafahrt mit Reiseleitung• Tagesausflug Venedig mit Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ17.03.-22.03.18 439,- €24.03.-29.03.18 449,- €30.03.-04.04.18 509,- €07.04.-12.04.18 469,- €14.04.-19.04.18 469,- €21.04.-26.04.18 479,- €28.04.-03.05.18 509,- €05.05.-10.05.18 499,- €19.05.-24.05.18 525,- €02.06.-07.06.18 499,- €16.06.-21.06.18 499,- €18.08.-23.08.18 539,- €01.09.-06.09.18 539,- €08.09.-13.09.18 525,- €15.09.-20.09.18 499,- €22.09.-27.09.18 499,- €29.09.-04.10.18 499,- €06.10.-11.10.18 469,- €13.10.-18.10.18 449,- €20.10.-25.10.18 439,- €
Zuschlag p.P.:- Einzelzimmer: 85,- €
Der größte See Italiens, der Gardasee, zeigttypisch mediterrane Züge: silbergrüne Oliven-bäume und dunkelgrüne Zypressen entlang desblauen Ufers.
Riva del Garda (© autofocus67 - Fotolia)
VielewunderschöneReisen nach
FRANKREICH!
pti.deAltmühltal 5-Tage-Busreise
Kelheim - Schiffsfahrt Donau-Durchbruch - Kloster Weltenburg -Kipfenberg Berching - Beilngries - Eichstätt - Ingolstadt
Kelheim (© BAYERN TOURISMUS Marketing GmbH)
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 4 Ü/HP in Denkendorf• Ausflug Kelheim/Kloster Weltenburg/Abensberg• Ausflug Mittleres Altmühltal• Ausflug Ingolstadt• Schiffsfahrt Donau-Durchbruch vonKelheim zum Kloster Weltenburg• alle Ausflüge mit örtlicher Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ26.05.-30.05.18 435,- €23.06.-27.06.18 435,- €11.08.-15.08.18 435,- €15.09.-19.09.18 435,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 80,- €
Jahrmillionen und das Wirken mächtigerUrkräfte waren von Nöten, um aus denLagunen des Jurameeres die Landschaft desNaturparks Altmühltal entstehen zu lassen.
vorbehaltlich Druckfehler und Zwischenverkauf
PTI Panoramica Touristik International GmbH · Geschäftsführer: Werner Maaß, Kai Otto · Registergericht Rostock HRB 1333 · Neu Roggentiner Str. 3 · 18184 Roggentin/RostockTel. 038204 65500 · Fax 038204 65800 · www.pti.de · www.fluege-rostock.de · [email protected] · USt.-ID: DE 137380712
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DEUTSCH-LAND!
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Rhein 9-Tage-Flusskreuzfahrt
Basel – Strasbourg – Speyer – Rüdesheim – Koblenz – Köln – Amsterdam
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Anreise nach Basel und Rückreise abAmsterdam im modernen Reisebus• Busbegleitung parallel zur Kreuzfahrt• 1 Ü/HP RaumWorms• Kreuzfahrt Basel – Amsterdam• 7 Ü/VP an Bord der MS „Rigoletto“• Kapitänsdinner + Unterhaltungsabende• „Happy Hour“• Stadtrundgang Worms• PTI-Reiseleitung an Bord
TERMIN & PREISE p.P.13.05.-21.05.18Route Basel - Amsterdam
2-Bett-Kabine:- Hauptdeck A: 1458,- €
Zuschläge p.P.:- 2-Bett-Kabine b. Einzelnutzung: 50%- Ausflugspaket (6 Ausflüge): 120,- €
Während dieser erlebnisreichen Reise mit der MS „Rigoletto“ treffen Sie auf beeindruckendeLandschaften, wie sie unterschiedlicher nicht sein können.
Koblenz (© pure-life-pictures - Fotolia
Po - Venedig 9-Tage-Flusskreuzfahrt
Venedig - Chioggia - Padua - Polesella - Verona - Ferrara - Venedig
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Anreise nach Venedig und Rückreiseab Venedig im modernen Reisebus• Busbegleitung parallel zur Kreuzfahrt• 2 Ü/HP im Raum Südtirol• Kreuzfahrt Venedig - Polesella - Venedig• 6 Ü/VP an Bord der MS „Michelangelo“• Unterhaltungsprogramm an Bord• geführter Stadtrundgang Venedig• Ausflüge Padua/Verona/Ferrara; jeweils mitStadtführung• Ausflug Inseln Murano und Burano• kleiner Reiseführer
TERMIN & PREISE p.P.17.09.-25.09.18
2-Bett-Kabine:- Hauptdeck: 1818,- €- Oberdeck: 2076,- €
Einzelkabine:- Hauptdeck: 2346,- €
Der Po, größter Fluss Italiens, erwartet Sie zu einer unvergesslichen Reise an Bord desFlusskreuzfahrtenschiffes MS „Michelangelo“.
MSMichelangelo in Venedig (© ANTON GÖTTEN REISEN)
Rhein - Mosel 6-Tage-Flusskreuzfahrt
Köln - Bonn - Rüdesheim - Nierstein - Koblenz - Beilstein - Cochem - Andernach - Köln
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• An- und Rückreise nach/ab Kölnim modernen Reisebus• Busbegleitung parallel zur Kreuzfahrt• Kreuzfahrt Köln - Bonn - Rüdesheim -Nierstein - Koblenz - Beilstein - Cochem -Andernach - Köln• 5 Ü/VP an Bord der MS „Rigoletto“• Kapitänsdinner• „Happy Hour“• Ausflug zum Niederwalddenkmalbei Rüdesheim
• PTI-Reiseleitung an Bord
TERMIN & PREISE p.P.28.07.-02.08.18
2-Bett-Kabine:- Hauptdeck A: 959,- €- Promenadendeck: 999,- €
Zuschläge p.P.:- 2-Bett-Kabine bei Einzelnutzung: 50%- Ausflugspaket (4 Ausflüge): 85,- €
Eine traumhafte Kreuzfahrt zur wohl schönsten Jahreszeit „Der Weinzeit“ auf Vater Rheinund der romantischen Mosel.
Cochem (© Sergey Novikov - Fotolia)
Rhein - Mosel - Saar 8-Tage-Flusskreuzfahrt
Bonn - Koblenz - Bernkastel - Luxemburg - Cloef - Schengen -Siercker Land/Frankreich - Saarschleife - Trier - Cochem - Köln
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Anreise nach Bonn und Rückreise ab Kölnim modernen Reisebus• Bus parallel zur Kreuzfahrt• Kreuzfahrt Bonn - Koblenz - Bernkastel -Remich - Merzig - Konz - Cochem - Köln• 7 Ü/VP an Bord der MS „Rigoletto“• Kapitänsdinner• „Happy Hour“• PTI-Reiseleitung an Bord
TERMIN & PREISE p.P.27.09.-04.10.18
2-Bett-Kabine:- Promenadendeck: 1398,- €
Zuschläge p. P.:- 2-Bett-Kabine bei Einzelnutzung: 50%- Ausflugspaket (7 Ausflüge): 136,- €
Unternehmen Sie mit der MS „Rigoletto“ eine romantische Reise auf Rhein, Mosel und Saar,die von einer einzigartigen Landschaft geprägt sind.
Saarschleife (© Tourismus Zentrale Saarland GmbH)
Rhône - Saône 9-Tage-Flusskreuzfahrt
Chalon-sur-Saône - Mâcon - Beaujolais - Lyon -Ardèche - Avignon - Arles - Camargue - Martigues
MSMistral in Avignon (© ANTON GÖTTEN REISEN)
• je 1 Ü/HP im Raum Stuttgart und Gardasee• Kreuzfahrt Chalon-sur-Saône - Martigues• 6 Ü/VP an Bord der MS „Mistral“• Gala-Dinner• 1x Kaffee und Kuchen an Bord• Unterhaltungsprogramm an Bord• Stadtführung Lyon• Busausflug Beaujolais• Führung und Eintritt Papstpalast in Avignon• Busausflüge Schluchten der Ardéche undCamargue mit örtlicher Reiseleitung• kleiner Reiseführer
TERMIN & PREISE p.P.22.08.-30.08.18 1808,- €
Zuschläge p.P.:2-Bett-Kabine:- Oberdeck: 258,- €
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Anreise nach Chalon-sur-Saône und Rück-reise ab Martigues im modernen Reisebus• Busbegleitung parallel zur Kreuzfahrt
Von Burgund bis in die sonnenverwöhnteProvence genießen Sie in gemächlicher Fahrtständig wechselnde Landschaftsbilder.
vorbehaltlich Druckfehler und Zwischenverkauf
PTI Panoramica Touristik International GmbH · Geschäftsführer: Werner Maaß, Kai Otto · Registergericht Rostock HRB 1333 · Neu Roggentiner Str. 3 · 18184 Roggentin/RostockTel. 038204 65500 · Fax 038204 65800 · www.pti.de · www.fluege-rostock.de · [email protected] · USt.-ID: DE 137380712
Beratung & Buchung in Ihrem Reisebüro oder unter www.pti.de oder unter unserer kostenfreien Hotline 0800 1013011
VielewunderschöneReisen nach
NORWEGEN!
pti.de
Fjordnorwegen - Atlantikstraße 11-T. -Busreise
Oslo - Atlantikstraße - Trollstig - Geirangerfjord -Sognefjord - Bergen - Hardangerfjord - Südkap
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 7 Ü/F lt. Programm• 3 Ü/F Raum Molde• Fährüberfahrten lt. Programm• innernorwegische Fährüberfahrten lt. Programm• Stadtrundfahrten Oslo und Bergen• Ausflug Atlantikstraße: Molde – Kristiansund• Fahrt mit der Raumabahn: Åndalsnes – Bjorli• Besuch Südkap• PTI-Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ03.07.-13.07.18 1249,- €31.07.-10.08.18 1249,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 298,- €- 9x Abendessen: 248,- €
Das Land der Fjorde: Meeresarme, die weit in zerklüftetesHochgebirge reichen, so dass Meer und Berge auf fantastischeWeise verwoben sind.
Fjordnorwegen (© samott - Fotolia
Das Beste der Schweiz 8-Tage-Busreise
Liechtenstein - Chur - St. Moritz - Bernina-Express - Tirano -Appenzeller Land - Rheinschlucht - Lago Maggiore
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 5 Ü/HP im Kanton Graubünden• je 1 Ü/HP im Raum Feldkirch und Tirol• Ausflug St. Moritz/Tirano mit Reiseleitung• Ausflug „Schoggi, Käse“ und St. Gallen mit Reiseleitung• Besichtigung „Maestranis Chocolarium“ in Flawil• Besichtigung Appenzeller Schaukäserei• Tagesausflug Lago Maggiore mit Reiseleitung• Bahnfahrt mit dem Bernina-Express: St. Moritz - Tirano• Bahnfahrt auf den Spuren des Glacier-Express:Chur - Andermatt
Genießen Sie mit uns den atemberaubenden Ausblick ausIhrem Zugfenster des Bernina-Express auf die Hochgebirgs-welt des Morteratsch-Gletschers!
Kreisviadukt Brusio (© aigarsr - Fotolia)
TERMINE & PREISE p.P. im DZ05.05.-12.05.18 999,- € | 02.06.-09.06.18 999,- €14.07.-21.07.18 999,- € | 11.08.-18.08.18 999,- €08.09.-15.09.18 999,- €
Zuschlag p.P.:- Einzelzimmer: 168,- €
Rundreise Ungarn - Rumänien 10-Tage-Busreise
Bratislava - Budapest - Siebenbürgen -Cluj-Napoca - Salzbergwerk - Sibiu - Arad - Balaton - Veszprém
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• je 1 Ü/HP im Raum Bratislava und Linz• 7 Ü/HP während der Rundreise• 6 Stadtführungen bzw. -rundfahrten inBratislava/Budapest/Cluj-Napoca/Sibiu/Arad/Székesfehérvár/Veszprém• Besuch Salzbergwerk Turda• 1 traditionelles Abendessen• PTI-Reiseleitung in Rumänien
TERMINE & PREISE p.P. im DZ02.06.-11.06.18 899,- €01.09.-10.09.18 899,- €
Zuschlag p.P.:- Einzelzimmer: 195,- €
Vorbei an den eindrucksvollen Gebirgskettender Karpaten, über das sagenumwobeneSiebenbürgen bis hin zu Ungarns Schönheitenführt Sie diese Rundreise.
Sibiu (© Balate Dorin - Shutterstock.com)
Slowenien 8-Tage-Busreise
Bled - Julische Alpen - Ljubljana -Postojna - Izola - Piran - Koper - Lipica - Triest
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 2 Ü/HP in Bled• 3 Ü/HP in Izola• je 1 Ü/HP im Raum Salzburg/Flachauund Südtirol/Tirol• Stadtführungen Bled und Ljubljana• Tagesausflug Julische Alpen m. Rltg.• Tagesausflug Izola/Piran/Koper m. Rltg.• Besuch Adelsberger Grotten
TERMINE & PREISE p.P. im DZ19.05.-26.05.18 759,- €23.06.-30.06.18 759,- €22.09.-29.09.18 759,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 129,- €- Tagesausflug Lipica/Triest m. Rltg.: 33,- €
Atemberaubende Panoramen, imposante Gipfelin den Julischen Alpen und kristallklare Seen,eingebettet in Berge und Wälder, erwarten Siein Slowenien.
Bled (© Csák István - stock.adobe.com)
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 6 Ü/F lt. Programm• Fährüberfahrt Norwegen - Dänemark mit Color Line(SuperSpeed-Fährschiff)• Fährüberfahrt Rostock - Gedser mit Scandlines• Fährüberfahrt Helsingør - Helsingborg• innernorwegische Fährüberfahrten laut Programm• Stadtrundfahrt Oslo• PTI-Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ19.06.-25.06.18 778,- €17.07.-23.07.18 768,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 205,- €- 5x Abendessen: 178,- €
Kristallklare Seen, reißende Wasserfälle und endloseWälder wechseln sich mit kargen Hochflächen undGebirgsregionen ab.
Latefossen (© Andrey Armyagov - Shutterstock.com)
Südnorwegen 7-Tage-Busreise
Göteborg - Oslo - Telemark - Saudafjord -Hardangerfjord - Folgefonna - Låtefossen
Kärnten 8-Tage-Busreise
Salzburg - Ossiacher See - Burg Hochosterwitz - Nockalmstraße -Wörthersee - Klagenfurt - Villach - Udine - Aquileia
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 6 Ü/HP in Kärnten• 1 Ü/HP im Raum München/Rosenheim• Stadtführung Salzburg• Tagesausflug Ossiacher See und BesuchBurg Hochosterwitz• Tagesausflug Nockalmstraße/Gmünd• Tagesausflug Klagenfurt/Wörthersee• Tagesausflug Villach/Villacher Alpenstraße• alle Ausflüge mit Reiseleitung• Schiffsfahrt auf dem Wörthersee
TERMINE & PREISE p.P. im DZ26.05.-02.06.18 769,- €23.06.-30.06.18 769,- €15.09.-22.09.18 769,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 125,- €- Ausflug Aquileia/Udinemit Reiseleitung: 29,- €
Das milde Klima, die einmaligen Bergeund die bezaubernden Seen machen dassüdlichste Bundesland Österreichs zueinem wahren Urlaubsparadies.
Velden amWörthersee (© Arth63 - Shutterstock.com)
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PTI Panoramica Touristik International GmbH · Geschäftsführer: Werner Maaß, Kai Otto · Registergericht Rostock HRB 1333 · Neu Roggentiner Str. 3 · 18184 Roggentin/RostockTel. 038204 65500 · Fax 038204 65800 · www.pti.de · www.fluege-rostock.de · [email protected] · USt.-ID: DE 137380712
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NEUEWebseiteIHRE TRAUM-REISEAUF: pti.de
Hohe Tatra 8-Tage -Busreise
Hohe Tatra - Nationalpark Pieninen -Floßfahrt - Zips - Koliba-Abend
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 5 Ü/HP in Kežmarok• 1 Abendessen in landestypischer Sennhütte• je 1 Ü/HP im Raum Hradec Králové und Wrocław• Panoramafahrt durch die Hohe Tatra• Ausflug in die Region Zips und in den Nationalpark Pieninen• Fahrt mit der Zahnradbahn• Eintritt Freilichtmuseum in Stará Ľubovňa• Floßfahrt auf dem Dunajec• alle Ausflüge mit örtlicher Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ02.06.-09.06.18 669,- € | 07.07.-14.07.18 669,- €11.08.-18.08.18 669,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 90,- €- Halbtagesausflug Tropfsteinhöhle Važec m. Rltg.: 18,- €
Verträumte Bergdörfer, schneebedeckte Berggipfel, rauschendeWasserfälle, klare Bergseen und unberührte Landschaften - alldies hat die Hohe Tatra zu bieten.
Hohe Tatra (© Baciu - Shutterstock.com)
Kurische Nehrung - Königsberg 8-T.-Busreise
Klaipėda - Palanga - Nidden - Kurische Nehrung -Rauschen - Königsberg - Palmnicken - Pillau
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 2 Ü/HP in Klaipėda• 3 Ü/HP im Raum Rauschen/Cranz• je 1 Ü/HP im Raum Olsztyn und Toruń/Bydgoszcz/Piła• Stadtführungen Königsberg und Klaipėda• gef. Ortsrundgang Rauschen• Ausflug Palanga• Ausflug Kurische Nehrung (litauischer Teil)• Ausflug Kurische Nehrung (russischer Teil)• Ausflug Pillau/Palmnicken• PTI-Reiseleitung in Russland und Litauen
Reisen Sie mit uns ins ehemalige Memel mit seiner wechsel-vollen Geschichte, entlang der Kurischen Nehrung bis inseinstige Königsberg.
Nida (© Anton Gvozdikov - Shutterstock.com)
TERMINE & PREISE p.P. im DZ19.05.-26.05.18 668,- € | 21.07.-28.07.18 668,- €18.08.-25.08.18 668,- €
Zuschlag p.P.:- Einzelzimmer: 139,- €
Rundreise mit Nordirland 11-Tage-Busreise
Dublin - Ring of Kerry - Cliffs of Moher - Connemara - Antrim Küste - Belfast
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• je 2 Ü/HP im Raum Galway/Athlone undKillarney/Tralee• 3 Ü/HP im Raum Dublin• 1 Ü/HP im Raum Londonderry• Fährpassagen lt. Programm(davon 2 Nachtfahrten)• Stadtrundfahrten Dublin und Belfast• Besuch Trinity College, Giant‘s Causeway,Cliffs of Moher und Whiskey-Destillerie
• PTI-Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ05.06.-15.06.18 1388,- €03.07.-13.07.18 1448,- €07.08.-17.08.18 1448,- €28.08.-07.09.18 1448,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 268,- €- 2-Bett-Kabine, innen: 79,- €- 2-Bett-Kabine, außen: 99,- €- 3-Bett-Kabine, innen: 66,- €- Einzelkabine, innen: 125,- €Auch als 9-Tage-Flugreise ab/an Berlin buchbar!
Hier, wo die Wiege des irischen Whiskeys steht, heißt man Gäste mit viel Wärme willkommen:Fáilte Mhór Romhaibh!
Cliffs of Moher (© Markus Mainka - stock.adobe.com)
ThüringerWald 5-Tage-Busreise
Friedrichroda - Eisenach -Wartburg - Inselsberg - Schmalkalden - Oberhof -Weimar - 1. Deutsches Bratwurstmuseum
ThüringerWald (© Rico K. - Fotolia)
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 4 Ü/HP in Friedrichroda• Ausflug Friedrichroda/Eisenach• Ausflug Thüringer Wald• Ausflug Weimar/Holzhausen• Besuch des 1. Deutschen Bratwurstmuseums• vielseitiges Animationsprogramm undtägliche Abendveranstaltung im Hotel• alle Ausflüge mit örtl. Reiseleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ26.05.-30.05.18 411,- €23.06.-27.06.18 411,- €11.08.-15.08.18 399,- €08.09.-12.09.18 411,- €
Zuschlag p.P.:- DZ zur Einzelnutzung: 60,- €
Hier finden Sie unberührte Natur, klareLuft, altehrwürdige Städte und roman-tische Dörfer, stolze Burgen und Schlösser.
Zermatt - Wallis 8+10-Tage-Busreise
Bern - Matterhorn - Zermatt - Mont-Blanc-Express - Lausanne - Genf
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 5 bzw. 7 Ü/F in Champéry• 1 Ü/F Raum Stuttgart• 1 Ü/F Raum Feldkirch/Ulm• Stadtführung Bern• Tagesausflug Genfer See mit Reiseleitung• Tagesausflug Chamonix/Mont-Blanc-Massivmit Reiseleitung• Tagesausflug Zermatt/Matterhorn
10-Tage-Busreise zusätzlich:• Tagesausflug Berner Oberland m. Rltg.
TERMINE & PREISE p.P. im DZ12.05.-19.05.18 8 Tage 665,- €02.06.-09.06.18 8 Tage 665,- €14.07.-23.07.18 10 Tage 799,- €11.08.-20.08.18 10 Tage 799,- €01.09.-10.09.18 10 Tage 799,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer: 8/10 162,- €/215,- €- 7x bzw. 9x Abendessen: 119,- €/157,- €- Ausflug Lausanne,inkl. Schiffsfahrt auf dem Genfer See(nur bei 10-Tage-Reise buchbar): 29,- €
Ein besonders schönes Stück unseres Kontinents präsentiert Ihnen diese Reise zwischen Mont Blancals höchstem Berg Europas und Genfer See, dem größten Alpenrandsee.
Zermatt (© samott - Fotolia)
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 3 Ü/HP in Kraków• 2 Ü/HP in Warszawa• je 1 Ü/HP in Wrocław und Poznań• Stadtführungen Wrocław/Kraków/Warszawa/Poznań• Führung Wawelburg• Führung Klosterkomplex Jasna Góra• Ausflug Salzbergwerk Wieliczka• Folkloreabend in Kraków• Eintritt Chopin-Konzert in Warschau
TERMINE & PREISE p.P. im DZ19.05.-26.05.18 738,- € | 07.07.-14.07.18 718,- €11.08.-18.08.18 718,- € | 08.09.-15.09.18 738,- €
Zuschlag p.P.:- Einzelzimmer: 150,- €
Besuchen Sie zwei der bedeutendsten Städte Polens!Warschau – das „Paris des Ostens“ – und die alte polnischeKrönungsstadt Krakau.
Krakau (© rh2010 - stock.adobe.com
Krakau -Warschau 8-Tage-Busreise
Wrocław - Kraków - SalzbergwerkWieliczka -Częstochowa -Warszawa - Poznań
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PTI Panoramica Touristik International GmbH · Geschäftsführer: Werner Maaß, Kai Otto · Registergericht Rostock HRB 1333 · Neu Roggentiner Str. 3 · 18184 Roggentin/RostockTel. 038204 65500 · Fax 038204 65800 · www.pti.de · www.fluege-rostock.de · [email protected] · USt.-ID: DE 137380712
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Urlaubsparadies Allgäu 6 -Tage-Busreise
Oberammergau - Schloss Linderhof - Füssen - Schloss Neuschwanstein - Garmisch
Allgäu (© stockphoto-graf - Fotolia)
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Fahrt im modernen Reisebus• 5 Ü/HP in Bad Wörishofen• Tanzabend mit Live-Musik• Unterhaltungsabend• Tagesausflug Panoramafahrt• Tagesausflug Oberammergau/Schloss Linderhof• Tagesausflug Füssen/Schloss Neuschwanstein• professionelle Reiseleitungbei den Ausflügen
TERMINE & PREISE p.P. im DZ15.04.-20.04.18 519,- €13.05.-18.05.18 519,- €10.06.-15.06.18 519,- €19.08.-24.08.18 519,- €02.09.-07.09.18 519,- €
Zuschläge p.P.:-Einzelzimmer: 30,- €-DZ-Komfort mit Sitzecke: 30,- €
Das Allgäu gehört zu den schönsten Urlaubs-regionen Deutschlands! Hier vereinen sichbayerische Gastfreundschaft mit unzähligentouristischen Highlights.
Persien - 1.001 Nacht 15-Tage-Flugreise
Teheran – Kaschan – Abyaneh - Isfahan – Yazd – Zein-o-din - Schiras – Persepolis
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Flug Berlin-Schönefeld – Teheran –Berlin-Schönefeld• Inlandsflug Schiras – Teheran• 14 Ü/HP lt. Programm• Rundreise und Transfers lt. Programm imlandestypischen, klimatisierten Reisebus• Stadtrundfahrten bzw. -führungen Teheran/Isfahan/Nain/Yazd/Schiras• Tagesausflug Persepolis• Besichtigung Fin-Garten u. Taba-Tabai Haus• weitere Besichtigungen lt. Programm• alle Ausflüge mit deutschspr. Reiseleitung• PTI-Reisebegleitung
TERMINE & PREISE p.P. im DZ10.04.-24.04.18 2455,- €09.10.-23.10.18 2455,- €
Zuschläge p.P. im DZ:- Einzelzimmer: 400,- €
Isfahan (© fotosaga - Fotolia)
Lassen Sie sich verzaubern von der Jahrtau-sende alten Geschichte, von farbenprächtigenBauwerken und einen unermesslichen Reich-tum an kulturellen Schätzen!
Ägypten - Nilkreuzfahrt mit Badeurlaub 15-Tage-Flugreise
Luxor - Edfu - Kom Ombo - Assuan - Esna - Tal der Könige - El Gouna
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Flug Berlin-Schönefeld - Hurghada -Berlin-Schönefeld• Transfers in Ägypten in klimatisiertenReisebussen• Nilkreuzfahrt Luxor-Edfu-Assuan-Luxor• 7 Ü/VP an Bord eines 5-Sterne-Nilschiffs• 7 Ü/Ai im Raum El Gouna• PTI-Reisebegleitung
TERMIN & PREISE p.P. im DZ06.10.-20.10.18 1599,- €
Zuschläge p.P.:- Einzelzimmer/-kabine: 459,- €- Superior Zimmer (El Gouna): 99,- €- Ausflugspaket (5 Ausflüge): 185,- €
Steigenberger Golf Resort El Gouna (© Orascom Hotels)
Prachtvolle Tempel am Nil, das Tal der Kö-nige und die bizarre Unterwasserwelt amRoten Meer erleben Sie bei unserer Reise insLand der Pharaonen.
Lassen Sie sich verzaubern von der Schönheitder Natur und den geschichtsträchtigen Or-ten, die durch Ihre Unverkennbarkeit langein Erinnerung bleiben!
Kapstadt (© jtplatt - stock.adobe.com)
TERMIN & PREISE p.P. im DZ16.10.-25.10.18 2149,- €
IM PREIS ENTHALTENE LEISTUNGEN:• Flüge Berlin-Tegel - Johannesburg undKapstadt - Berlin-Tegel• Inlandsflug lt. Reiseverlauf• Fahrt in lokalen, klimatisierten Reisebussen• deutschsprachige Reiseleitung vor Ort• 7 Ü/HP lt. Programm• Stadtrundfahrt Pretoria, Kapstadt undAuffahrt Tafelberg• Jeepsafari durch den Kruger Nationalpark• Stadtführung Knysna• Ausflug zum Kap der Guten Hoffnungmit Straußenfarm• Besuch der Boulders Beach Pinguinkolonie• PTI-Reisebegleitung
Jeepsafari (© South African Tourism)
Südafrika 10-Tage-Flugreise
Pretoria - Kruger Nationalpark - Port Elizabeth - Garden Route - Kapstadt - Straußenfarm - Pinguinkolonie
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Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design
ImmobilienweltenNr. 5, Ausgabe 03./04. Februar 2018
Berliner Zeitung | Berliner Kurier
Energetische VorbilderGRÜNER WOHNEN
Neubauprojekt „Charlotte am Campus“ in Adlershof:
Hier wird größtmögliche Energieeffizienz verwirklicht
KURZ & GUTKann ein begrüntes Dach in der Nebenkos-tenabrechnung wie ein Garten behandelt wer-den und darf der Vermieter die Pflege auf dieMieter umlegen? Nur dann, wenn das Dachdadurch die Wohn- und Lebensqualität derMieter erhöht. So hat das Amtsgericht Köln am1. März 2016 entschieden. Damit wies das Ge-richt die Klage eines Vermieters zurück, der diePflege des Daches erstattet haben wollte.
AZ: 206 C 232/15 | Amtsgericht Köln RICHTFEST:„HAUS STRESEMANN“Rund 100 Wohnungen entstehen ab sofort in derStresemannstraße 59–67. Das Ensemble ist Teildes neuen Stadtquartiers „Hallesche Straße“ imDreieck zwischen Hallesche Straße, Stresemann-und Möckernstraße, das Kondor Wessels entwi-ckelt. Es vereint Miet- und Eigentumswohnungen,-Büros, Läden und eine Kindertagesstätte sowieKrabbelgruppenräume im „Haus Stresemann“.Anfang 2019 soll es fertiggestellt sein.
„UmdergroßenWohnungsnachfragegerecht zuwer-den, brauchen wir das Engagement vieler Akteure.Neben den städtischen Wohnungsbaugesellschaftenspielen private Bauherren beim Wohnungsneubaueine wichtige Rolle. Die fast 100 Mietwohnungen,die die Wohnbau GmbH in diesem neuen, zentra-len Stadtquartier errichtet, helfen ganz Berlin, denndie Metropole ist eine Mieterstadt. Nur gemeinsamkönnen wir ausreichend Wohnraum schaffen, damitsowohl Alteingesessene als auch Neuberliner ein Zu-hause finden“, sagte Sebastian Scheel, Staatssekre-tär der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung undWohnen auf dem Richtfest.
www.haus-stresemann.de
Das Projekt Haus Stresemannverdankt seinen Namen einerseitsder Straße, in der es realisiert wird
und auch demAnspruch,Architekturmit Persönlichkeit zu schaffen. Der
Namensgeber ist schließlich Friedens-nobelpreisträger Gustav Stresemann,
der frühere Reichskanzler undAußenminister derWeimarer Republik.
Bilder: allod
ENERGIEWENDE – ABER BITTE NACHHALTIG!
Energieeffizienz – das klingt gut. Und sieht auch gut aus – wieSie in unserer Titelgeschichte sehen können. Häufig bleibtEnergieeffizienz allerdings ein reines Lippenbekenntnis. Da-mit es nicht dabei bleibt, fordert die Deutsche Umwelthilfedie Koalitionspartner CDU, SPD und CSU auf, bei ihrem neuverkündeten Klimaziel 2030 das große Potential zur Energie-effizienz im Gebäudebereich entschlossener anzugehen. An-sonsten könnte das neue Ziel genauso scheitern wie das für2020 – eine Katastrophe für die Umwelt. Immerhin ist das Po-tential enorm: Rund 40 Prozent des Energieverbrauchs ent-fallen auf den Gebäudestand, 85 Prozent davon werden fürsHeizen und warmes Wasser benötigt, 15 Prozent für Strom.
Editorial
Nadine Kirsch& das Immo-Team
Verantwortlich für den Inhalt:Berliner Verlag GmbHGeschäftsführer: Jens Kauerauf
Anzeigen:BVZ BM Vermarktung GmbH(Berlin Medien),Andree FritschePostfach 11 05 06 | 10835 Berlin
Anzeigenannahme:(030) 23 27 50Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr. 2 vom01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste„BerlinKompakt Nr. 11“ vom 01.01.2018.
Druck:BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH,Am Wasserwerk 11, 10365 Berlinwww.berliner-zeitungsdruck.de
Layout, Redaktion und Produktion:mdsCreative Berlin GmbHAlte Jakobstraße 10510969 Berlin
Klaus Bartels (verantwortlich),Nadine Kirsch (030) 23 27 67 12 [email protected]
Impressum
WOHNENMIT HERZ
„Ich liebe dich!“ – Wem das nur schwer über die Lippen kommt,der findet aktuell viele schöne Wohnaccessoires, die genau die-se Gefühle zum Ausdruck bringen. „Loves is in the air“ – na, klar.Immerhin naht mit riesen Schritten der Valentinstag am 14. Fe-bruar. Wie wäre es also mit einer Herzschale mit leckeren Pra-linen, Kissen, Tablett oder Tasse mit Love-Aufdruck oder – füralle, die es subtiler mögen: die unzertrennlichen Holzvögel vonKay Bojessen. Immer ein schicker Hingucker sind schöne Vasenmit frischen Schnittblumen. Schließlich gilt: Kleine Geschenkeerhalten die Freundschaft.
Bild:ww
w.desiary.de
Der Valentinstag am14. Februar gilt in
Deutschland – undauch in vielen anderen
Ländern – als Tagder Liebenden.
Ziegert233 x 164 mm
Von den Vormietern habe ich Kü-chenmöbel und Einbauten über-
nommen. Da die Wohnung vor meinemEinzug komplett renoviert wurde, muss-ten diese aus- undwieder eingebaut wer-den. Dadurch sind erhebliche Kosten ent-standen. Kann ich eine Kostenerstattungvon meiner Genossenschaft fordern?
Wenn Sie die Küchenmöbel und wei-tere Einbauten von den vorherigenNutzern übernommen haben, sindSie auch rechtlich für Kosten haftbar,welche sich daraus ergeben, dass die-se aus- und wieder eingebaut wurden.Eine andere Handhabung hätte einerÜbereinkunft bedurft. Möglicherweisewäre es vorteilhafter gewesen, solcheEinbauten nicht zu übernehmen.
Im Vertrag mit meinen Mietern habeich vermerkt, dass der Garten ge-
meinschaftlich gepflegt werden muss. EinMieter fordert jetzt, dass ich Rasenmäheretc. für die Pflege bereitstellen muss.
Nach der Gesetzeslage müssten Sie denGarten selbst pflegen. Diese Pflicht habenSie auf die Mieter übergewälzt, was zuläs-sig ist. Bei der Frage, wie eine solche Ver-einbarung im Hinblick auf Gerätschaftenund Materialien auszulegen ist, werdenSie im Zweifel Rasenmäher, Heckenschereund Co. stellen müssen, weil die Garten-pflege normalerweise Pflicht des Vermie-ters ist.
Wir möchten altersbedingt unserEinfamilienhaus verkaufen und
uns etwas Barrierefreies anschaffen. Wirhätten die Möglichkeit, eine passende Ei-gentumswohnung zu mieten. Wir habenaber Sorge, dass der Eigentümer auf-grund von Eigenbedarf uns irgendwannkündigt. Kann man eine Eigenbedarfs-kündigung im Mietvertrag ausschließen?
Selbstverständlich können Sie dieMöglichkeit der Kündigung wegenEigenbedarfes schriftlich im Mietver-trag ausschließen. Dies ist ohne zeitli-che Schranken möglich und selbst einRechtsnachfolger des Vermieters wärean eine solche Regelung gebunden.
Dr. Peter Werchan ist Fachanwaltfür Miet- und Wohneigentumsrecht.www.mietrecht-lichtenberg.de
§
EXPERTEN ANTWORTENNutzen Sie diesen exklusiven Serviceund schicken uns Ihre Fragen per E-Mail.
Haben Sie Fragen zum Mietrecht? Senden Sie uns eine E-Mail an: [email protected]
RECHT
Bild:Thinkstock.de/DigitalVision/RyanM
cVay
§
§
/ 3/ 2 Nr. 5, Ausgabe 03./04. Februar 2018
FÜR VORWÄRTSGEHER
KURZ & GUTKann ein begrüntes Dach in der Nebenkos-tenabrechnung wie ein Garten behandelt wer-den und darf der Vermieter die Pflege auf dieMieter umlegen? Nur dann, wenn das Dachdadurch die Wohn- und Lebensqualität derMieter erhöht. So hat das Amtsgericht Köln am1. März 2016 entschieden. Damit wies das Ge-richt die Klage eines Vermieters zurück, der diePflege des Daches erstattet haben wollte.
AZ: 206 C 232/15 | Amtsgericht Köln RICHTFEST:„HAUS STRESEMANN“Rund 100 Wohnungen entstehen ab sofort in derStresemannstraße 59–67. Das Ensemble ist Teildes neuen Stadtquartiers „Hallesche Straße“ imDreieck zwischen Hallesche Straße, Stresemann-und Möckernstraße, das Kondor Wessels entwi-ckelt. Es vereint Miet- und Eigentumswohnungen,-Büros, Läden und eine Kindertagesstätte sowieKrabbelgruppenräume im „Haus Stresemann“.Anfang 2019 soll es fertiggestellt sein.
„UmdergroßenWohnungsnachfragegerecht zuwer-den, brauchen wir das Engagement vieler Akteure.Neben den städtischen Wohnungsbaugesellschaftenspielen private Bauherren beim Wohnungsneubaueine wichtige Rolle. Die fast 100 Mietwohnungen,die die Wohnbau GmbH in diesem neuen, zentra-len Stadtquartier errichtet, helfen ganz Berlin, denndie Metropole ist eine Mieterstadt. Nur gemeinsamkönnen wir ausreichend Wohnraum schaffen, damitsowohl Alteingesessene als auch Neuberliner ein Zu-hause finden“, sagte Sebastian Scheel, Staatssekre-tär der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung undWohnen auf dem Richtfest.
www.haus-stresemann.de
Das Projekt Haus Stresemannverdankt seinen Namen einerseitsder Straße, in der es realisiert wird
und auch demAnspruch,Architekturmit Persönlichkeit zu schaffen. Der
Namensgeber ist schließlich Friedens-nobelpreisträger Gustav Stresemann,
der frühere Reichskanzler undAußenminister derWeimarer Republik.
Bilder: allod
ENERGIEWENDE – ABER BITTE NACHHALTIG!
Energieeffizienz – das klingt gut. Und sieht auch gut aus – wieSie in unserer Titelgeschichte sehen können. Häufig bleibtEnergieeffizienz allerdings ein reines Lippenbekenntnis. Da-mit es nicht dabei bleibt, fordert die Deutsche Umwelthilfedie Koalitionspartner CDU, SPD und CSU auf, bei ihrem neuverkündeten Klimaziel 2030 das große Potential zur Energie-effizienz im Gebäudebereich entschlossener anzugehen. An-sonsten könnte das neue Ziel genauso scheitern wie das für2020 – eine Katastrophe für die Umwelt. Immerhin ist das Po-tential enorm: Rund 40 Prozent des Energieverbrauchs ent-fallen auf den Gebäudestand, 85 Prozent davon werden fürsHeizen und warmes Wasser benötigt, 15 Prozent für Strom.
Editorial
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Druck:BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH,Am Wasserwerk 11, 10365 Berlinwww.berliner-zeitungsdruck.de
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„Ich liebe dich!“ – Wem das nur schwer über die Lippen kommt,der findet aktuell viele schöne Wohnaccessoires, die genau die-se Gefühle zum Ausdruck bringen. „Loves is in the air“ – na, klar.Immerhin naht mit riesen Schritten der Valentinstag am 14. Fe-bruar. Wie wäre es also mit einer Herzschale mit leckeren Pra-linen, Kissen, Tablett oder Tasse mit Love-Aufdruck oder – füralle, die es subtiler mögen: die unzertrennlichen Holzvögel vonKay Bojessen. Immer ein schicker Hingucker sind schöne Vasenmit frischen Schnittblumen. Schließlich gilt: Kleine Geschenkeerhalten die Freundschaft.
Bild:ww
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Deutschland – undauch in vielen anderen
Ländern – als Tagder Liebenden.
Ziegert233 x 164 mm
Von den Vormietern habe ich Kü-chenmöbel und Einbauten über-
nommen. Da die Wohnung vor meinemEinzug komplett renoviert wurde, muss-ten diese aus- undwieder eingebaut wer-den. Dadurch sind erhebliche Kosten ent-standen. Kann ich eine Kostenerstattungvon meiner Genossenschaft fordern?
Wenn Sie die Küchenmöbel und wei-tere Einbauten von den vorherigenNutzern übernommen haben, sindSie auch rechtlich für Kosten haftbar,welche sich daraus ergeben, dass die-se aus- und wieder eingebaut wurden.Eine andere Handhabung hätte einerÜbereinkunft bedurft. Möglicherweisewäre es vorteilhafter gewesen, solcheEinbauten nicht zu übernehmen.
Im Vertrag mit meinen Mietern habeich vermerkt, dass der Garten ge-
meinschaftlich gepflegt werden muss. EinMieter fordert jetzt, dass ich Rasenmäheretc. für die Pflege bereitstellen muss.
Nach der Gesetzeslage müssten Sie denGarten selbst pflegen. Diese Pflicht habenSie auf die Mieter übergewälzt, was zuläs-sig ist. Bei der Frage, wie eine solche Ver-einbarung im Hinblick auf Gerätschaftenund Materialien auszulegen ist, werdenSie im Zweifel Rasenmäher, Heckenschereund Co. stellen müssen, weil die Garten-pflege normalerweise Pflicht des Vermie-ters ist.
Wir möchten altersbedingt unserEinfamilienhaus verkaufen und
uns etwas Barrierefreies anschaffen. Wirhätten die Möglichkeit, eine passende Ei-gentumswohnung zu mieten. Wir habenaber Sorge, dass der Eigentümer auf-grund von Eigenbedarf uns irgendwannkündigt. Kann man eine Eigenbedarfs-kündigung im Mietvertrag ausschließen?
Selbstverständlich können Sie dieMöglichkeit der Kündigung wegenEigenbedarfes schriftlich im Mietver-trag ausschließen. Dies ist ohne zeitli-che Schranken möglich und selbst einRechtsnachfolger des Vermieters wärean eine solche Regelung gebunden.
Dr. Peter Werchan ist Fachanwaltfür Miet- und Wohneigentumsrecht.www.mietrecht-lichtenberg.de
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RECHT
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/ 3/ 2 Nr. 5, Ausgabe 03./04. Februar 2018
FÜR VORWÄRTSGEHER
/ 5/ 4 Nr. 5, Ausgabe 03./04. Februar 2018
Beim Thema Klimaschutz spricht(fast) die ganze Welt in einer Sprache.Die Staatengemeinschaft ist zusam-
mengerückt und ein großer Gedanke vereintsie: Wir müssen unseren blauen Planetenretten! Die Politik hat mit dem Kyoto-Pro-tokoll und dem Pariser Abkommen Zielegesetzt, die globale Erderwärmung und dieTreibhausemissionen zu reduzieren. Aberwas kann jeder einzelne von uns tun, um dasSchmelzen der Eisberge und der Gletscherund die weitere Zerstörung der Ozonschichtzu stoppen? Der Kampf gegen den Klima-wandel beginnt vor eigenen Haustür mit derGestaltung unserer immer rasanter wach-senden Städte.
Energieeffizientes Wohnen ist ein Wunschvieler – das haben auch Architekten, Inge-nieure und Bauherren in Berlin begriffen.Überall entstehen energetische Vorbildpro-jekte. Dabei zählt nicht nur der laufendeEnergiebedarf des Gebäudes, auch die Kli-mafreundlichkeit der verbauten Materialienoder Möglichkeiten für eine umweltfreund-lichere Mobilität der Bewohner zeichnen zu-kunftsweisende Konzepte aus.
Zu viele Einzelfälle. Leider sind besonders am-bitionierte Projekte über die gesetzlichenVorgaben hinaus immer noch eher Einzelfäl-le, bedauert Prof. Frank U. Vogdt, Expertefür Bauphysik am Institut für Bauingeni-
eurwesen der Technischen Universität Ber-lin. „Dabei sind die heutigen Energieeffi-zienz-Standards von Gebäuden durchausrentierlich, die Investitionskosten lassensich also durch Verbrauchseinsparungenmehr als wieder hereinholen.“ Grund fürmangelnden Klima-Ehrgeiz am Bau seienteils Informationslücken, insbesondere derprivaten Bauherren. Außerdem führen auf-wändige Sanierungen häufig zu Problemenzwischen Vermieter und Mieter. Da dieKosten umgelegt werden können und sichdadurch natürlich die Miete erhöht, unter-blieben diese Modernisierungen daher oft.
Vorreiter Gewerbebau-Branche. Anders seidies im Gewerbebau: „Mich erstaunt oft,wie aufgeschlossen hier die Bauherrengegenüber innovativen Lösungen sind.Offenbar bietet eine entsprechende Zerti-fizierung neue Vermarktungschancen fürProdukte und Dienstleistungen“, sagt Prof.Vogdt. Auch in öffentlichen Gebäuden eb-
net der Wunsch, hier eine Vorreiterrollezu übernehmen, besonders klimafreund-lichen Konzepten den Weg. „Verbau-te Energie“ sei das Thema der Zukunft:Drehten sich heute die rechtlichen An-forderungen an energieeffizientes Bauenausschließlich um den Verbrauch im spä-teren Betrieb, müssten künftig zusätzlichdie Materialien und ihre Herstellung imFokus stehen, prognostiziert Prof. Vogdt.Gerade Dämmstoffe werden oft in sehrenergieintensiven Verfahren hergestellt.„Je mehr der Energieverbrauch sinkt, des-to größer wird der Anteil der verbautenEnergie, über den Lebenszyklus eines Ge-bäudes betrachtet“, erläutert der Wissen-schaftler. Daher seien neue Einsparpoten-ziale auch hier zu sehen.
Viel Luft nach oben. Doch auch bei derNutzungsenergie ist noch Luft nach oben:Bis 2021 will der Gesetzgeber „Nahe-zu-Null-Energie-Häuser“ vorschreiben.Prof. Vogdt findet den Begriff allerdingsschwammig. Seiner Meinung nach ist derbisherige Passivhaus-Standard die Grenzedessen, was wirtschaftlich und letztlichökologisch sinnvoll ist. Bei der Gebäu-detechnik sieht der Bauphysiker für dieZukunft nicht „die eine Lösung, sonderneine Weiterentwicklung der vorhandenenTechniken und deren immer intelligentereindividuelle Kombination“.
Bilder: Sabine Dobre Fotografie
DerWohnbarkMariendorf linksvor der Ener-giesanierung undrechts danach.Das Projekt giltals Leuchtturmdes städtischenWohnungsbaus.Durch den EinsatzregenerativerEnergiequellenkann der CO2-Ausstoß jährlichum 2.630 Tonnenreduziert werden.
Bild: Andrea Kroth
Energieeffizienz-Standards vonheute sind durchaus rentierlich.Die Investitionskosten lassensich durch Einsparungen desVerbrauchs hereinholen.
Diese Häuserkönnen die Welt retten
Im Kampf gegen den Klimawandel entstehen in Berlin zukunftsweisende, energetische Bauprojekte.
BONAVA115 x 310mm
Vorbildlich: dieses Passivhaus in Berlin. DasRegenwasser wird hier gesammelt, um dieWaschmaschine und die Toilettenspülung zu bedinen.
In diesen Eigentumswohnungengenießen Sie alle Vorteile desStadtlebens mitten im Grünen.
bonava.de/hennigsdorf
Das perfekte Zuhause fürFamilien – mit jeder MengePlatz zum Wohlfühlen.
bonava.de/kladow
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Hennigsdorfer Zeilein Hennigsdorf
In Staaken entstehen in zweiMehrfamilienhäusern insgesamt118 Eigentumswohnungen.
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Hier entstehen 45 Eigentumswohnungen, energieeffizient ausgestattet.
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Wohnenin Berlin-Kladow
FriedenstalerGärten in Bernau
Werderan der Havel
Gärtnereiringin Berlin-Spandau
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Häuser3–6104–201m2
ab 499.750 €
Hier entstehen:Zimmer:Gesamtfläche:Preise:
Häuser3–480–138m2
ab 258.800 €
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Wohnungen2–352–101m2
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Lassen Sie sich amWochenende bei einemSpaziergang inspirieren:Unsere Mitarbeiter inden Infobüros vor Ortfreuen sich auf Sie!
0800 670 80 80täglich 9–19 Uhr,
auch sonn und feiertags
Ein Zuhause zufinden, wird zum
Spaziergang
/ 5/ 4 Nr. 5, Ausgabe 03./04. Februar 2018
Beim Thema Klimaschutz spricht(fast) die ganze Welt in einer Sprache.Die Staatengemeinschaft ist zusam-
mengerückt und ein großer Gedanke vereintsie: Wir müssen unseren blauen Planetenretten! Die Politik hat mit dem Kyoto-Pro-tokoll und dem Pariser Abkommen Zielegesetzt, die globale Erderwärmung und dieTreibhausemissionen zu reduzieren. Aberwas kann jeder einzelne von uns tun, um dasSchmelzen der Eisberge und der Gletscherund die weitere Zerstörung der Ozonschichtzu stoppen? Der Kampf gegen den Klima-wandel beginnt vor eigenen Haustür mit derGestaltung unserer immer rasanter wach-senden Städte.
Energieeffizientes Wohnen ist ein Wunschvieler – das haben auch Architekten, Inge-nieure und Bauherren in Berlin begriffen.Überall entstehen energetische Vorbildpro-jekte. Dabei zählt nicht nur der laufendeEnergiebedarf des Gebäudes, auch die Kli-mafreundlichkeit der verbauten Materialienoder Möglichkeiten für eine umweltfreund-lichere Mobilität der Bewohner zeichnen zu-kunftsweisende Konzepte aus.
Zu viele Einzelfälle. Leider sind besonders am-bitionierte Projekte über die gesetzlichenVorgaben hinaus immer noch eher Einzelfäl-le, bedauert Prof. Frank U. Vogdt, Expertefür Bauphysik am Institut für Bauingeni-
eurwesen der Technischen Universität Ber-lin. „Dabei sind die heutigen Energieeffi-zienz-Standards von Gebäuden durchausrentierlich, die Investitionskosten lassensich also durch Verbrauchseinsparungenmehr als wieder hereinholen.“ Grund fürmangelnden Klima-Ehrgeiz am Bau seienteils Informationslücken, insbesondere derprivaten Bauherren. Außerdem führen auf-wändige Sanierungen häufig zu Problemenzwischen Vermieter und Mieter. Da dieKosten umgelegt werden können und sichdadurch natürlich die Miete erhöht, unter-blieben diese Modernisierungen daher oft.
Vorreiter Gewerbebau-Branche. Anders seidies im Gewerbebau: „Mich erstaunt oft,wie aufgeschlossen hier die Bauherrengegenüber innovativen Lösungen sind.Offenbar bietet eine entsprechende Zerti-fizierung neue Vermarktungschancen fürProdukte und Dienstleistungen“, sagt Prof.Vogdt. Auch in öffentlichen Gebäuden eb-
net der Wunsch, hier eine Vorreiterrollezu übernehmen, besonders klimafreund-lichen Konzepten den Weg. „Verbau-te Energie“ sei das Thema der Zukunft:Drehten sich heute die rechtlichen An-forderungen an energieeffizientes Bauenausschließlich um den Verbrauch im spä-teren Betrieb, müssten künftig zusätzlichdie Materialien und ihre Herstellung imFokus stehen, prognostiziert Prof. Vogdt.Gerade Dämmstoffe werden oft in sehrenergieintensiven Verfahren hergestellt.„Je mehr der Energieverbrauch sinkt, des-to größer wird der Anteil der verbautenEnergie, über den Lebenszyklus eines Ge-bäudes betrachtet“, erläutert der Wissen-schaftler. Daher seien neue Einsparpoten-ziale auch hier zu sehen.
Viel Luft nach oben. Doch auch bei derNutzungsenergie ist noch Luft nach oben:Bis 2021 will der Gesetzgeber „Nahe-zu-Null-Energie-Häuser“ vorschreiben.Prof. Vogdt findet den Begriff allerdingsschwammig. Seiner Meinung nach ist derbisherige Passivhaus-Standard die Grenzedessen, was wirtschaftlich und letztlichökologisch sinnvoll ist. Bei der Gebäu-detechnik sieht der Bauphysiker für dieZukunft nicht „die eine Lösung, sonderneine Weiterentwicklung der vorhandenenTechniken und deren immer intelligentereindividuelle Kombination“.
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DerWohnbarkMariendorf linksvor der Ener-giesanierung undrechts danach.Das Projekt giltals Leuchtturmdes städtischenWohnungsbaus.Durch den EinsatzregenerativerEnergiequellenkann der CO2-Ausstoß jährlichum 2.630 Tonnenreduziert werden.
Bild: Andrea Kroth
Energieeffizienz-Standards vonheute sind durchaus rentierlich.Die Investitionskosten lassensich durch Einsparungen desVerbrauchs hereinholen.
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Im Kampf gegen den Klimawandel entstehen in Berlin zukunftsweisende, energetische Bauprojekte.
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Vorbildlich: dieses Passivhaus in Berlin. DasRegenwasser wird hier gesammelt, um dieWaschmaschine und die Toilettenspülung zu bedinen.
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Das perfekte Zuhause fürFamilien – mit jeder MengePlatz zum Wohlfühlen.
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In Staaken entstehen in zweiMehrfamilienhäusern insgesamt118 Eigentumswohnungen.
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auch sonn und feiertags
Ein Zuhause zufinden, wird zum
Spaziergang
Bild: HOWOGE
Bis heute wird der Passivhaus-Standard sel-ten erreicht, obwohl sich das Konzept seitJahren bewährt. Das bedauert auch RolandMatzig, Architekt und Vorstand des Vereins„Pro Passivhaus“: Deutschlandweit gebe eshöchstens 100.000 Passivhäuser, meist Ein-familienhäuser. „Die Musik spielt aber imGeschosswohnungsbau“, sagt Matzig. Er
moniert, dass es keine spezielle Förderung fürdie teureren Passivhäuser gebe. „Motor istdann ausschließlich private Überzeugung.“In keiner Stadt wird derzeit so viel gebautwie in Berlin. Auch hier setzt die Hauptstadtwieder vorbildliche Zeichen: Aufgeschlos-senheit für zukunftsweisende Bauprojekte,nicht nur im hochpreisigen Sektor.
Das Powerhouse. In Adlershof hat die Howo-ge das erste Plus-Energie-Projekt im BerlinerMietwohnungsbau in den Bestand aufgenom-men. Weniger als 50 Cent pro Quadrat-meter fallen im „Powerhouse“ als warmeBetriebskosten an, etwa die Hälfte dessen,was Berliner normalerweise für Heizungund Warmwasser ausgeben. Möglich machtdas ein Mix aus energetischer Optimierungauf höchstem technologischen Niveau. Eineperfekt gedämmte Gebäudehülle und eineeffiziente Lüftungsanlage mit der Energiege-winnung über eigene Solarthermie- und Pho-tovoltaik-Anlagen auf dem Dach. Die Lüf-tung sorgt ohne herkömmliches Lüften füroptimales Raumklima, bei dem auch nicht zuSchimmelbildung kommt. Bezogen auf denPrimär- und Endenergiebedarf verbrauchendie Mieter der 128 Wohnungen über dasganze Jahr hinweg betrachtet weniger Wär-me und Strom, als die erneuerbaren Energie-quellen produzieren. Das Ensemble erfülltdamit die Vorgaben des Bundesumweltmi-nisteriums für den Effizienzhaus-Plus-Stan-dard, dem derzeit höchsten im Wohnungs-bau. ImHerbst 2017 haben die erstenMieterdie Zwei- bis Vierzimmer-Wohnungen derneuen Anlage bezogen. Frauke Wolf
/ 6
Berlins erstes Plus-Energie-Projekt auf dem
Mietwohnsektor: das „Powerhouse“ in Adlershof.
Jetzt informieren und beraten lassen:Regattastraße 33, 12527 Berlin | Öffnungszeiten: Sa + So 13 – 17 Uhr sowie Mi 13 Uhr – 19 UhrTelefon: 030.33 85 39 19 15 | vertrieb-berlin buwog.com | www.52grad-nord.de | buwog.com
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Unserem Sohn wurde die Woh-nung zum 1. Januar 2018 fristlos
aufgrund von Mietrückständen von No-vember und Dezember gekündigt. Mitt-lerweile hat er die Miete überwiesen.Kann er dennoch gekündigt werden?
Hat Ihr Sohn innerhalb der letzten bei-den Jahre keine Kündigung wegen Zah-lungsverzuges erhalten, wird die fristloseKündigung durch Zahlung des gesamtenRückstandes und der laufenden Miete ge-mäß § 569 Abs. 3 Nr. 2 BGB unwirksam. Istes die zweite fristlose Kündigung aus die-sem Grund innerhalb von zwei Jahren, istdas Mietverhältnis trotz Zahlung beendet.
Unser Mehrfamilienhaus wirdhäufig mit Kinderwagen, Schuhen
etc. zugestellt. Einige Mieter haben so-gar ihre Balkonpflanzen auf die Trep-penstufen gestellt. Muss ich das dulden?
Eine Beschwerde bei unserem Vermieterblieb unbeantwortet.
Sie sollten den Zustand des Treppenhausesdokumentieren und den Vermieter auf-fordern, für die vorgeschriebenen Flucht-und Rettungswege zu sorgen. Wenn dieTreppenhaus-Möblierung eine erheblicheGebrauchsbeeinträchtigung darstellt undder Vermieter sich weigert, die Missständeabzustellen, könnten Sie eine Mietminde-rung und eine Mitteilung an die zuständi-ge Bauaufsicht androhen. Aber Vorsicht:die Berechtigung einer Mietminderungist immer eine Einzelfallentscheidung undbezüglich der Nutzung von Treppenhäu-sern umstritten, denn Kinderwagen undGehhilfen dürfen im Treppenhaus abge-stellt werden, wenn der Mieter auf sieangewiesen ist (LG Berlin AZ:63 S 487/08;BGH V ZR 46/06). Am hilfreichsten ist oftein Hinweis an die Nachbarn.
Ich bin Eigentümerin einer Woh-nung in einem denkmalgeschützten
Haus. Meine Fenster auf der Südseite ha-ben Dunstbelag und Schlieren angesetzt.Eine Reinigung ist nicht möglich. Kann ichdie Kosten für den Austausch auf die Ei-gentümergemeinschaft umlegen?
Bei Fenstern handelt es sich immer umGemeinschaftseigentum. Ein Instandset-zungsbeschluss kann mit einfacher Mehr-heit gefasst werden. Soll nur der jeweiligeSondereigentümer die Kosten tragen,müsste dies mit einer doppelt qualifizier-ten Mehrheit beschlossen werden. Es kanndann Sache des Wohnungseigentümerssein, die Kosten zu tragen, wenn er gemäßder Teilungserklärung hierfür zuständig ist.
Stefanie Breiholdt ist Anwältin, Sandra Lang-Lajen-däcker ist Fachanwältin für Miet- und Wohnungsei-gentumsrecht | www.breiholdt-legal.de
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§
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RECHT
Bild: Thinkstock.de/iStock/Antonio Diaz
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LEGENDEHausDachgeschoss
Abkürzungen EnEV 2014Art des EnergieausweisesV ............... VerbrauchsausweisB ............... BedarfsausweiskWh ........ Kilowattstunde
EnergieträgerKo ............ Koks, Braunkohle, SteinkohleÖl ............ HeizölGas .......... Erdgas, FlüssiggasFW ........... Fernwärme aus Heizwerk
oder KWKHz ............ Brennholz, Holzpellets,
HolzhackschnitzelE .............. Elektrische Energie
(auchWärmpumpe), Strommix
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Samstag, 10. Februar
10.30 Uhr Eröffnung der OderSpreeBau Erkner 2018
11.00 Uhr Technische Einbruchprävention für Haus und Wohnung
Burkhard Lehmann, Polizeikommissar und Präventionsberater, Polizei Brandenburg
12.00 Uhr Bauen und Sanieren mit KfW-Fördermitteln - Welche Fördermittelmöglichkeiten bietet die KfW-Bank
für die Modernisierung und das Bauen an Wohngebäuden?
Armin Richter, Dipl.-Ing. Architekt (FH), Landesfachverband der Bau- und Energieberater Berlin-Brandenburg e. V.
13.00 Uhr Sonnenenergie speichern mit System: Der EWE Stromspeicher (Firmenvortrag)
Marcel Matheis, Privatkundenvertrieb, EWE VERTRIEB GmbH, Geschäftsregion Brb./Rügen
14.00 Uhr Zukunftsheizung jetzt! – Effizient, flexibel und langlebig. (Firmenvortrag)
Dipl.-Ing. Simone Munkelt, Gebietsverkaufsleiterin SOLVIS GmbH
15.00 Uhr Das richtige Konzept für Ihre Küche - Küchenplanung (Firmenvortrag)
Klaus Rahneberg, Berater Küchenplanung, Ruder Küchen und Hausgeräte GmbH
Sonntag, 11. Februar
10.15 Uhr Worauf sollte der Bauherr bei der Finanzierung seiner Immobilie achten?
Viola Zelazny-Nowak, Finanzberatung, Haus & Grund Erkner e.V.
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Günter Beierke, Baubiologe IBN, Bau- GmbH Roth
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14.00 Uhr Wie komme ich zu einem realistischen Wert beim Kauf/Verkauf einer Immobilie?
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Haus & Grund Erkner e.V.
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