Pino Palladino Suhr Classic J Pino Palladino ... - bassquarterly

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1/2010 Januar/Februar 1/2010 Januar/Februar BASSPLAYER’S MAGAZINE Groove Entertainer Malibu 4 Bass Comp Bad Bull 700 Groove Entertainer Malibu 4 Bass Comp Bad Bull 700 BRD e 7,50; A e 7,50; CH 13,90 SFR BASSPLAYER’S MAGAZINE Interviews Pino Palladino Victor Wooten Fernando Saunders Bässe im Test Suhr Classic J Vincent Soulmate PJ Peavey Cirrus Rudy Sarzo Amps Eden WTX1000N Trace Elliot AH 600/AH 1200 Interviews Pino Palladino Victor Wooten Fernando Saunders Bässe im Test Suhr Classic J Vincent Soulmate PJ Peavey Cirrus Rudy Sarzo Amps Eden WTX1000N Trace Elliot AH 600/AH 1200 Richard Bona Mannedesign Diamond TecAmp Richard Bona Mannedesign Diamond TecAmp BRD e 7,50; A e 7,50; CH 13,90 SFR Neuer Workshop „Groove Lexikon“

Transcript of Pino Palladino Suhr Classic J Pino Palladino ... - bassquarterly

1/2010 Januar/Februar1/2010 Januar/Februar

BASSPLAYER’S MAGAZINE

Groove Entertainer Malibu 4 Bass CompBad Bull 700Groove Entertainer Malibu 4 Bass CompBad Bull 700

BRD e 7,50; A e 7,50; CH 13,90 SFR

BASSPLAYER’S MAGAZINE

InterviewsPino PalladinoVictor WootenFernando Saunders

Bässe im TestSuhr Classic JVincent Soulmate PJPeavey Cirrus Rudy Sarzo

AmpsEden WTX1000NTrace Elliot AH 600/AH 1200

InterviewsPino PalladinoVictor WootenFernando Saunders

Bässe im TestSuhr Classic JVincent Soulmate PJPeavey Cirrus Rudy Sarzo

AmpsEden WTX1000NTrace Elliot AH 600/AH 1200

Richard Bona Mannedesign DiamondTecAmpRichard Bona Mannedesign DiamondTecAmp

BRD e 7,50; A e 7,50; CH 13,90 SFR

Neuer Workshop

„Groove Lexikon“

MUSIC IS OUR PASSION

Musikhaus Thomann, Treppendorf 30, D-96138 Burgebrach, www.thomann.de

Bass Quarterly.indd 1 19.08.2008 17:24:49

EDITORIAL

Buon Anno!

Schwupp! Schon sind wir wieder in einem neuen Jahr. 2010 wird es zahlreiche Innovationenbei bassquarterly geben. Doch darf ich an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten. Nur dasvorab: bq erscheint jetzt durchgehend alle zwei Monate – also sechs Mal im Jahr ohneSommerpause! In den kommenden Ausgaben werden wir unsere Fühler wieder weltweitausstrecken, um das heißeste Equipment und die besten Bassisten zu entdecken.

Einen guten Start legen wir mit dem aktuellen Magazin hin: Keine Geringeren als PinoPalladino, Bassist bei der legendärsten Rockband aller Zeiten The Who, Richard Bona, einAusnahmetalent an den Saiten, wie ich mich unlängst selbst überzeugen konnte, und VictorWooten … na ja, muss man über den Mann noch groß Worte verlieren? Ein bassspielenderLiterat mit Grammy-Auszeichnungen, dessen neues Buch wir dem geneigten Leser in denMediatipps ans Herz legen wollen.

Mit einem Manne-Feature im Doppelpack geht es nach Italien. Genauer gesagt in die StadtSchio in Venetien. Ebendort werden von Andrea Ballarin seit circa 25 Jahren hochwertigeInstrumente unter dem Namen „Manne“ gefertigt. Getestet wurden der halbakustischeFretless „Acoustibass“ für den ambitionierten Bundlos-Spieler und ein nagelneuerMannedesign der Malibu-Serie. Letzterer wird unter Aufsicht des italienischen Master mindsBallarin in China gefertigt – also eine günstige und doch hochwertige Alternative zu denCustom-Bässen aus Italien. Benissimo!

In der nächsten Ausgabe von bassquarterly (2/2010 März/April) präsentieren wir einen aus-führlichen Bericht über die NAMM Show in Anaheim bei Los Angeles. Freuen Sie sich aufNeuheiten aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten!

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

www.tinotedesco.com

Kreative aufgepasst! Ein eigenes Basslick an Hagstrom Guitars schicken und mit etwas Glück einen HagstromFXB 520 gewinnen! Sämtliche Infos dazu sind in den News zu finden.

Send your lick!+

4

102 Markbass 3x Basseffekt

24 Relicmaster –Pee Bass

44 Manne –Acoustibass 4

86 Trace Elliot –AH600-12 und AH1200-12

Interviews66 Was sagt …

Jamaaladeen Tacuma?

68 Richard Bona Der Geschichtenerzähler

72 Pino Palladino Mit seinem Trio PSP

76 Fernando Saunders Bassvirtuose von Weltklasse

80 Victor Wooten Heiligtum Bass

84 Hermann Gerlach Mr. Harvest

Amps86 Trace Elliot

AH600-12 und AH 1200-12

90 TecAmp Bad Bull 700Böser Bulle

96 Eden World Tour Amp WTX 1000N Navigator

Specials3 Editorial

6 Momentaufnahme

8 Bass BoutiqueAlembic Darling

12 News

14 Give Away White Python

19 Give Away Send your Lick! Hagstrom FXB520

23 Service Point Bass BTM Guitars

56 Evergreens esh Sovereign

60 Kolumne Hier spricht Martin Engelien

108 Momentaufnahme

100 Lefty Bass Wal MK II Fretless

120 Style Matters Kolumne von Heinz Schulte

134 Kleinanzeigen

137 Media-Tipps

146 Letzte Seite/Impressum

Electrics 24 Relicmaster Pee Bass

Mehr als die Summe der Einzelteile

28 Suhr Classic JHochniveau-Arbeits-Viersaiter

32 Peavey Cirrus Rudy Sarzo Signature

36 Vincent Soulmate PJ Innovation im Detail

44 Manne Acoustibass 4 Weckt den Ton im Manne

50 Mannedesign Malibu 4 Harmonic Globalization

Accessories54 Ashdown FreeBass

Freiheit für den Bass

Acoustics62 Kala Ukulelen-Bass

Basszwerge

Zu gewinnen!

Zu gewinnen!

INHALT bq 1/2010

80 Victor Wooten –Literat am Bass

Musik SchmidtHanauer Landstr. 33860314 Frankfurtwww.musik-schmidt.de

PPC MusicAlter Flughafen 7a30179 Hannoverwww.ppc-music.de

Tone NirvanaAlbrechtstr. 2680636 Münchenwww.tone-nirvana.com

BTM GuitarsFürther Str. 23690429 Nürnbergwww.btm-guitars.de

Musikhaus ThomannTreppendorf 3096138 Treppendorfwww.thomann.de

Musik Jellinghaus Friedhof 6-844135 Dortmundwww.jellinghaus.de

BassLineMühlenweg 5247839 Krefeldwww.bassline-bass.de

Hier bekommen Sie bassquarterly u. a. auch:

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Das schwarze PolyamidCanvas-Material ist

äußerst strapazierfähig.Etwaiger Schmutz kannjederzeit abgewaschen

werden. Besondersstrapazierfähig sind auch

die Chrombeschläge und Reißverschlüsse. Die Tasche mit Leder-Applikationen ist aus

Bufallo-Nappa.Das Bag ist 128 cm

und geeignet für extralange Hälse (bis 36")

und breite Körper.

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sowie Info unter www.harvest-guitar.com

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100Lefty Bass –

Wal MK II Fretless

110 gig-fx –SubWah

36 Vincent –Soulmate PJ

66 Stylisch Jamaaladeen Tacuma

Effects102 Markbass: Compressore,

Super Booster, Super Pro DI-Box

110 gig-fx SubWah Gut drauf!

112 Diamond Bass CompDer letzte Schliff

Vintage116 Fender Jazz Bass 1962

Bass der Bässe

Workshop122 Groove Lexikon

Schuld war nur der Bossa Nova

124 Chillin’ Bass„I’ve Got To Sing My Song“Singin’ Fretless mit Pino Palladino

129 Hidden Treasures„What Is Hip“ Dauer-Sechzehntel mit „Rocco“ Prestia

66 Stylisch Jamaaladeen Tacuma

CMS Music EquipmentAugustastr. 7347198 Duisburgwww.cmsme.de

Gitarren und BässeWeißer Str. 556068 Koblenzwww.gitarren-und-baesse.de

Farm SoundRudolf-Schwander-Str. 11 34117 Kasselwww.farm-sound.de ...

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MOMENTAUFNAHME

Powerbass

5. Dezember 2009 / Las Vegas Robert Trujillo von Metallica macht auf „Vintage”im Mandalay Bay in Las Vegas / Nevada. So anstrengend kann Bassspielen sein!

Foto: Ethan Miller

MOMENTAUFNAHME

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BASS BOUTIQUE

Oh my darling...

AlembicDarling

Bass

Der amerikanische Edelbasshersteller Alembic baute seineersten serienmäßigen Bässe bereits im Jahre 1972. Vielebekannte Musiker schwören auf die edlen Instrumente undAlembic hat im Laufe seiner fast vierzigjährigen Geschichteviele verschiedene Modelle lanciert, hierunter seit langemauch günstigere Instrumente für den Musiker mit dem etwaskleineren Geldbeutel.

Von Oliver Baumann

9

Der Darling Bass, der jüngste Spross aus der

Alembic-Schmiede, ist angelehnt an die Little

Darling Gitarre, welche Alembic vor einiger Zeit

als leichtere und günstigere Alternative ins

Programm genommen hat. Dieser Darling Bass

nun ist ebenfalls handlich ausgefallen. Alembic

hat ihm eine Short Scale Mensur von 30,75‘‘

spendiert. Er bringt ein relativ angenehmes

Gewicht von 4,71 kg auf die Waage. Aber an -

sons ten ist er ein ausgewachsener Alembic, wie

er im Buche steht. Der Korpus besteht aus

Vermillion, getoppt mit einer Schicht Ahorn

und einer Decke aus wirklich wunderschönem

Cocobolo. Der Offset Body ist angenehm klein

gehalten und der Omega Cut am Korpusende

verleiht dem Bass einen exklusiven Touch. Bei

der Little Darling Schwester ist hier übrigens

ein Heart Omega Cut in Herzform zu finden.

10

BASS BOUTIQUE

Um dem geneigten Bassisten das Leben weiter zu erleichtern, hat Alembic beim Darling ein

Elbow und Tummy Shaping herausgearbeitet. Das mit ovalen Abalone-Einlagen versehene

Griffbrett ist ebenfalls hochwertig aus Ebenholz auf einem durchgehenden Hals aus Ahorn mit

zwei Akzentlagen Vermillion. Goldene Hardware verleiht dem Bass die optische Krönung.

Alembic MXY4 Humbucker übertragen beim Darling das Basssignal über eine aktive

Elektronik. Zwei Volumenregler und zwei Filter, kombiniert mit zwei Q-Switches, bieten dem

Bassisten genügend Einstellmöglichkeiten. Der dritte Miniswitch dient zur Aktivierung der

roten Seiten-LEDs am Griffbrettrand – zum besseren Zurechtfinden auf richtig dunklen

Bühnen und als optisches Gimmick: Let your lovelight shine!

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DETAILSHersteller: AlembicModell: Darling BassHerkunftsland: USABasstyp: 4-Saiter, ShortscaleKorpus: VermillionDecke: CocoboloFinish: Clear GlossHals: Vermillion-AhornKopfplatte: Cocobolo Veneer

Griffbrett: EbenholzInlays: Abalone OvaleElektronik: Aktiv, 2 Vol, 2 Filter, 2 Q-SwitchesPickups: 2x Alembic MXYHardware: GoldBrücke: Alembic, Messing, vergoldetPreis: 7.390 EuroVertrieb: Station-Music

www.alembic.comwww.station-music.de

NEWS

Jede Menge Stimmung und Takt hat das MusikhausThomann neu im Sortiment. CTG-10: Clip Tuner fürGitarre und Bass. Chromatisch, Stimmung überVibrationssensor, großes beleuchtetes und zweifarbi-ges Display zur Anzeige der korrekten Stimmung.Um 360 Grad drehbar. CM-10: anklippbaresMetronom. LCD-Display, LED-Taktanzeige, regelbarin Lautstärke, Takt, unterschiedliche Rhythmen undTempo. CTM-500: Metronom und chromatischesStimmgerät für Gitarre, Bass und Violine. Meter

Modus (Auto) oder Sound Out Modus (Manual),Bandbreite 430 Hz - 450 Hz, flat B und Bb,Stimmgenauigkeit +/- 0,5 Cent, Takt von 30 bpm -260 bpm regelbar, 6,3 mm Klinkeneingang,Miniklinke, Kopfhörereingang, Lautstärke Reglerund Clip Ton abnehmer. CTM-700: Im Gegensatz zumCTM 500 um die Funktion der Ukulelenstimmungund vielfältigere Tempoeinstellungen erweitert. AlleGeräte werden inklusive Batterien ausgeliefert.

www.thomann.de

Stimmung & Takt

Tuner/Metronomevon Thomann

In der Nacht vom 30.11. auf den 01.12.2009 wurde dasMusikhaus Schmidt in Frankfurt/Main Opfer eines offensicht-lich gut vorbereiteten Instrumen tendiebstahls. Die ortskundi-gen Täter verschafften sich über das Dach des MusikhausesZugang zum Innenbereich des Gitarren Custom Shop-Raumes.Den Einbrechern war bekannt, dass dieser Bereich nichtgesondert mit Bewegungsmeldern ausgestattet ist, da alleRäumlichkeiten rundherum abgesichert sind. Ebenso kanntensie den Wert der ge stohlenen Gitarren. Es wurden fast aus-schließlich hochwertige Gitarren der Marken Gibson undFender entwendet, die auf dem Markt heiß begehrt sind.

Der Gesamtwert der Instrumente beträgt ca. 200.000 Euro.Bei dem Abtransport des Diebesguts wurden die Tätergestört, etliche Gitarren blieben auf dem Nachbargrundstückin Müllsäcken verpackt zurück. Die Polizei geht von einerorganisierten Bande und mindestens fünf Tätern aus. MusikSchmidt hatte im November den Besitzer gewechselt undgehört seitdem zu Session Music; die beiden Filialleiter Detlefund Olaf Brauns arbeiteten mit Hochdruck daran, die exklusi-ve Abteilung in ihrer gewohnten Qualität wiederherzustellen,was ihnen auch rechtzeitig zum Weih nachtsgeschäft gelang.Wir bitten um Mithilfe der Leser.

Eine Liste der gestohlenen Instrumente kann unter www.musik-schmidt.de angefordert werden.

Einbruch im großen StilMusik Schmidt/Frankfurt

CMS MUSIC EQUIPMENT - IN GOOD SOUND WE TRUSTAugustastr. 73, 47198 Duisburg, Tel.: 02066.395512, [email protected], www.cmsme.de

Spector Euro 4 LX Zebrawood Gloss

Farbe . . . . . . . . . . . . . .Clear highgloss fi nish

Korpus . . . . . . . . . . . . .Erle mit Zebrawood Decke

Hals . . . . . . . . . . . . . . . Neck-through 3-teilig Ahorn,

mit Graphit verstärkt

Griffbrett . . . . . . . . . . . . Palisander, 24 Bünde, Pearl

Inlays

Tonabnehmer . . . . . . . . Aktive EMG PJ Kombination mit

Spector TonePump Elektronik

Hardware . . . . . . . . . . . Spector Messing Brücke, Schaller

Mechaniken und Security Locks

Hardware Farbe: . . . . . .GoldAguilar AG 500SC Bass Head

Ein extrem leistungsstarker und klanglich fl exibler Einkanal-Bassverstärker. Ausgangsleistung 500 W an

4 Ohm oder 250 W an 8 Ohm. Mono-Klinkenbuchsen-Eingang mit aktiv/passiv Schalter. Effekteinschleifweg

auf der Vordereite. Zwei Neutrik Speakon-Ausgänge und zwei balanced DI Out.

SPECTOR AGUILAR

Aguilar DB 112NT Cabinet

Ausgeprägtere Mittenwiedergabe. Mit rückseitiger Refl exöffnungen für größere Lautstärke und voluminöseren

Druck. 1x12“ Eminence Full range, ohne Tweeter. Belastbarkeit 300 W bei 8 Ohm. 42 Hz – 2 Khz, 102 dB/1W.

Gehäuse aus 13-lagige baltische Birke, rear ported. 1x Speakon Buchse, 2x Klinkenbuchse. Ca. 20,4 kg

IN GOOD SOUND WE TRUST

Der neu eingerichtete Custom Shop Raum/Musik Schmidt

NEWS

NEWS

Bassgurt zu gewinnen! Zwei Bassgurte aus dem Hause Richter Lederim Wert von jeweils 299 Euro werden verlost. Wer bis zum 18. Februar 2010 eine Mail oder Postkarte mit dem Stichwort „WhitePython“ an unsere Redaktion sendet und etwas Glück hat, wird miteinem stylischen und hochwertigen Bassgurt belohnt.

media4music, PNP-Verlag, Ringstr. 3392138 Neumarkt, [email protected]

Bei den White Python Gurten der Serie „Special“ handelt es sich umindividuelle Einzelstücke für den anspruchsvollen Musiker, die per-fekt die Ästhetik jedes edlen Instruments unterstreichen. Für einHöchstmaß an Qualität und Funktionalität werden diese Richter-Gurte exklusiv in aufwändiger Handarbeit angefertigt – unterVerwendung außergewöhnlicher, hochwertigster Leder undZusatzmaterialien. Kein Gurt gleicht dem anderen.Bei den Gurten der „Special”-Serie besteht der Gurt aus rein pflanz-lich gegerbtem Büffelleder, der Einsatz bzw. die Applikation ebenfallszu 100 % aus Naturmaterial – dank echtem Lachsleder aus kanadi-schen Fischzuchten. Um den authentischen Schlangenlook „WhitePython“ zu erzeugen, wird die Fischhaut in sehr aufwendigen Verfah -ren gegerbt und gefärbt. Leder und Felle geschützter Wildtierartenkommen bei Richter-Gurten grundsätzlich nicht zum Einsatz. Innenseitig sorgen eine rutschfeste und atmungsaktive Mikro faser -fütterung und eine perfekt abgestimmte Polsterung für höchstenKomfort und Bequemlichkeit.

www.richter-leder.com

Give Away

White Python

Als Roland im Oktober 1998 den TU-2 vorstellte, entwickelte sichdieser Tuner binnen kurzer Zeit zu einem erfolgreichen Modell:Unverwüstlichkeit im beliebten Boss Bodentreter-Format. Eine Erfolgsstory, die dem TU-2 eine weite Verbreitung auf denBühnen der Welt bescherte. Nun beginnt mit dem Boss TU-3, derdie Messlatte wieder ein Stück höher legen soll, eine neue Ära.Interessante neue Funktionen bei vermindertem Preis und gleich-bleibender, unverwüstlicher Qualität: präzise Anzeigenkette aus21 Elementen, heller Anzeigemodus für Einsatz bei Tageslicht,Accu Pitch-Bestätigungssignal bei korrekter Tonhöhe, Flat-Tuningbis sechs Halbtöne tiefer. Zeit, den TU-2 in den wohlverdientenRuhestand zu entlassen. Neben dem 5 Watt „Wohnzimmer“-Röhrenamp ist bestimmt noch ein Platz frei …

www.rolandmusik.de

NEWS

In tuneBoss TU-3 Chromatic Tuner

Die neuen Bassgurte von Harvest aus fettem Hand -schuhleder werden aus zwei Lagen superweichem

Vollnarbenleder gefertigt. Das Innenleder ist beige gefärbt,was ein Abfärben bei starkem Schwitzen vermeidet.

Die Verstellung erfolgt über das einfache und bewährteFlechtsystem, mit dem die gewünschten Längen eingestellt

werden können. Die Gesamtlänge des Gurtes kann von132 cm bis 147 cm verstellt werden. Dekoratives Designwird durch beige Nähte verstärkt. Die Materialstärke der

Gurte variiert von 3 bis 3,2 mm, je nach verwendetemLeder. In der Verarbeitung findet nur hochwertiges voll-

narbiges Leder in zwei Lagen Einsatz, was ein Ausfransender Aufnahmelöcher für das Instrument vermeidet. Auf ein

sicheres Fastlock-System muss dabei nicht verzichtet werden. Die Gurtbreite von 9 cm trägt zu einer Redu -

zierung des empfundenen Gewichtes des Basses bei.

www.harvest-spl.de

Lang, superweich und fett

Harvest Bassgurte

20 Jahre JBO

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NEWS

Mächtig Rummel in der Presse gab es zum Ende des vergangenenJahres um das Hause Warwick. Auslöser war ein Besuch des höchs -ten Repräsentanten des Staates im Oktober: BundespräsidentHorst Köhler ließ sich von Firmenchef Hans Peter Wilfer die moder-ne Produktionsanlage in Markneukirchen zeigen. Die Empörungdarüber machte sich in der öffentlichen Presse Luft: Wie könneKöhler ein Unternehmen mit einem Besuch beehren, in dem mehreren Zeitungsberichten zufolge nahezu unmenschlicheArbeitsbedingungen herrschen: überlange Arbeitszeiten, respektlo-ser Umgangston, wenig Jahresurlaub, unterdurchschnittlichesLohnniveau, etc. Auf Anfrage des Magazins Stern erklärte dasBundespräsidialamt, von den Vorwürfen nichts gewusst zu haben. Die Firma Warwick gehöre zu den wichtigsten Gewerbe -steuerzahlern und profitiere von seiner Lage in einer struktur-schwachen Region, in der die Politik ganz offen Investoren mitniedrigen Löhnen locke, so der Stern. Bei der Visite bekam derBundespräsident einen schwarz-rot-goldenen E-Bass überreicht.

Warwick in den Gazetten

Artikel im Stern Ausgabe Nr. 48 / 19.11.2009

Special Edition Bass ATK305-JBO

20 Jahre JBO20 Jahre JBODie Band aus dem Herzen Frankensist aus der deutschen Musikszenenicht mehr wegzudenken. Seit mehrals 20 Jahren treiben die Vier ihrUnwesen und lassen es sich bis heu-te nicht nehmen, bekannte Songsdurch den Kakao zu ziehen. MusikMeinl überreichte Ralph Bach, demBassisten der Band, einen eigens fürihn pink lackierten ATK-Bass. Dieseseinzigartige Sondermodell ist ineiner streng limitierten Auflage vonnur 2 (in Worten: zwei) Exemplarenweltweit erschienen. Beide Instrumente befinden sich imBesitz von Ralph Bach und werdenihn auf seinen musikalischen Kreuz -zügen durch die Lande begleiten.

www.ibanez.de

NEWS

Im Rahmen der Musikmesse 2010 Frankfurt wirdes eine Ausstellung und Verkaufsbörse mitVintage-Instrumenten, Stars, Konzerten undEvents geben. Diese International Vintage Showfindet zum ersten Mal auf der Messe in Frankfurtam Main statt. Geboten wird: Ausstellung undHandel mit Vintage-Stücken aller Art wie z. B.Gitarren, Bässe, Amps, Drums, Keyboards,Mikrofone, Hardware und Zubehör, Sonder -ausstellung legendärer Gitarren der BurstBrothers USA, sowie Gitarrenausstellung undMemorabilien aus der Roncalli-Sammlung. Aufder Vintage Stage gibt es Livemusik der Rattles,Spencer Davies und der Musiker des John LennonTalent Awards. Des Weiteren hat man dieMöglichkeit, Merchandise-Artikel wie Bücher,Kalender, Mode und Bilder zu erwerben. DieAusstellung neuer Ware, also Custom- und hand-gemachter Instrumente, ist ebenfalls möglich.

International Vintage Show

26. bis 28.03.2010 Musikmesse Frankfurt/Main

Pauls neues Kabel

PRS CablesDer Einfluss, den ein Kabel auf den Gesamtsound einesGitarristen/Bassisten hat, wird oft unterschätzt. Idealerweise solltedas Signal, welches die Tonabnehmer produzieren, auch genau soden Verstärker erreichen. Irrtümlicherweise denkt man, hochwerti-ge Kabel müssen steif und dick sein. Die neuen Kabel von PRSCables sind butterweich und zeigen sich nicht im Geringsten wider-spenstig. Paul Smith geht sogar so weit und sagt, nur die neuenPRS Cables könnten den vollkommenen Sound und die Dynamikeines Instruments liefern. Mit PRS Cables geht eine neue, von PaulSmith ins Leben gerufene Firma an den Start. Hierbei handelt essich um Kabel der Londoner Firma Vandamme, die bereits seitJahren Kabel auf höchstem Niveau herstellt. Diese Kabel wurdenspeziell nach Pauls Wünschen gefertigt und sind auch mit einseitiggewinkelter Klinke erhältlich. Eine spezielle ultra-flexible, abrieb-feste Ummantelung verleiht den Kabeln beste Flexibilität undHaltbarkeit. Durch diese Flexibilität zeigen sich die Kabel wenigerwiderspenstig und liegen auch bei extremer Bewegung undPerformance während des Live-Einsatzes immer flach auf demBoden, ohne gefährliche Stolperfallen zu stellen. Die vergoldetenNeutrik-Stecker garantieren erstklassige Leitereigenschaften.Preise: je nach Länge zwischen 53,60 Euro und 69,50 Euro.

www.prscables.com www.meinldistribution.com

Anzeige

NEWS

Give Away

Send your lick!

(Mitarbeiter des PNP-Verlages, von Musik Meyer und Hagstrom Guitars sowie

deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)

Hagstrom Guitars und bassquarterly gehen mit der einmaligen Aktion in die zweite Runde.Einen neuen Hagstrom FXB520 Bass im Wertvon 599 Euro gibt es dabei wieder zu gewinnen.Und nicht nur einen! In der nächsten Ausgabevon bq verlosen wir noch mal einen dieser leckeren Bässe.

Sende einfach dein eigenes Basslick als mp3 an [email protected] und mit etwasGlück hältst du bald einen neuen Hagstrom-Bass in Händen. Eine Jury von Hagstrom undbassquarterly wird den Gewinner ermitteln.

Hier die Teilnahmebedingungen:

Länge des Licks: 2 Takteals Backingtrack ist nur ein Metronom erlaubt, keine Basseffekte, kein Cover, Kreativität ist gefragt!Einsendeschluss: 18. Februar 2010

Hagstrom FXB 520Die FXB500-Serie ist die Evolution derFXB200-Modelle und mit geflammterAhorndecke und ohne Schlagbrett ein optisches Highlight.

DETAILS• Korpus: 44 mm Nato• Decke: Flamed Maple Furnier• Hals: Ahorn, geschraubt• Griffbrett: Resinator Wood• Pickups: 2x Custom Rail Humbucker• Bridge: Dual Access Bridge• Mensur: 34” / 86,4 cm• Regler: 1x Volume, 1x Tone, 1x Blend

+

Die Firma Saitenreiter in Berlin gibt auch im Jahr 2010 wiederAnweisungen zum Bohren, Feilen und Schleifen, bis das eigeneInstrument fertig ist. In den zweitägigen Workshops baut jederTeilnehmer der Gruppen (bis fünf Personen) seine eigene E-Gitarrebzw. seinen eigenen E-Bass. Zwar wird man in dieser Zeit nichtGitarrenbauer, lernt aber alle wichtigen Grundlagen zu Material,Elektronik und Setup, sodass diese auch nach dem Workshop ameigenen Instrument umgesetzt werden können. Reparaturen wiePickup-Wechsel, Saitenlageneinstellung, Pflege und vieles mehr wirdbeim Bau des eigenen Instruments erlernt und durchgeführt. DieSpanne der Instrumente, die bei den Workshops gebaut werden kön-nen, reicht vom einfachen Strat-Typ bis hin zum edlen Top-Instrument.Die ersten Termine für die Workshops 2010 stehen fest:Kurs 2/10: 13.-14.02.2010, Kurs 4/10: 03.-04.04.2010 (Ostern) und Kurs 5/10: 29.-30.05.2010. Infos zur Anmeldung über die Homepage: www.saitenreiter.com

Bohren, feilen und schleifenSaitenreiter Workshops 2010

NEWS

Ab sofort werden alle Votan-Bässe

aus FSC zertifiziertem Dibetou gefer-

tigt. Das FSC-Siegel zertifiziert Hölzer,

die der nachhaltigen Forstwirtschaft

unterliegen.

Dem Wald zuliebe! Produkte mit

FSC-Siegel verbessern unsere Welt.

Daumen hoch für Marleaux!

www.marleaux-bass.com

Vorbildlich! FSC-Hölzer für Marleaux

mission for musicmusikmesse.com

24.–27. 3. 2010

NEWS

Hot Wire-Macher Bert Gerechts Herz hängt am Vintage Sound

– und für einen authentischen Vintage Sound braucht es

entsprechende Pickups. Ein dem Original entsprechender

Sound stellt sich ein, wenn die Tonabnehmer, das Herz des

Instruments, so genau wie möglich der klassischen Vorlage

entsprechen. Das Material muss stimmen sowie die Art der

Herstellung. In Zusammenarbeit mit der Pickup-Schmiede

LeoSounds stellt Hot Wire nun eine Serie von handgefertigten

Tonabnehmern vor, die jedem Bass einen Hauch von Vintage

verleihen. Zur Anwendung kommen die klassischen Alnico-

Magnete, Wickeldrähte und Bauteile aus den USA. Hot Wire

Vintage Pickups sehen so aus, wie sie klingen: original!

Es gibt das Jazzbass Viersaiter-Set für 159 Euro, ein entspre-

chendes Fünfsaiter-Set für 169 Euro, einen P-Bass Abnehmer

für 109 Euro und auch den Ur-Precision Tonabnehmer als

Tele Bass Pickup für 90 Euro.

Infos unter: www.hotwire-bass.de

Ein Hauch von VintageHot Wire Vintage Pickups by LeoSounds

EBS Bass Equipment & MTD Michael TobiasBässe präsentieren: Workshop mit PeterSonntag! Wo: Just Guitars & Basses CUBE,Hanauerstraße 91 a, 80993 München. Wann: Donnerstag der 18. Februar 2010 um19:00 Uhr. Weitere Informationen unter 089/38388444 und www.justmusic.de

Workshop mit Peter Sonntag

Whisky Bass5500,-

Newport 4 Satin Special active, Mastergrade, Walnut Top 2310,-

Malibu 4 high gloss, burled Poplar Top, Honey BrownBurst 2190,-

Moab 4 Satin Special active, Mastergrade Italian Yew Top

3188,-

Händleranfragen erwünscht. Exklusivvertrieb: PPC Music GmbH, Alter Flughafen 7a, 30179 Hannover, Tel. 0511/67998-165, [email protected]

Newport 5 CustomizedDrop Pickguard

Newport 5 Customized, Yellow Zebra Artwork

Moab 6 Custom Short Scale for Luca Vedova, 30° scale

www.manne.com

NEWS

eDvizeElektronische Seriennummer im InstrumentDie intensive Zusammenarbeit zwischen Rockquipment &Nature-Shock trägt erste Früchte: Es entstand die Idee einerfälschungssicheren elektronischen Seriennummer mit demNamen „eDvize“. Dieses System ermöglicht über ein spe-zielles Lesegerät die einwandfreie Identifikation eines jedendamit ausgestatteten Instruments. Das eDvize-System wirdwährend des Herstellungsprozesses verbaut und lässt sichsomit nicht entfernen, ohne die Gitarre zu zerstören. Das System arbeitet spannungsfrei und ist extrem langlebig.eDvize wird von beiden Unternehmen ohne Aufpreis serien-mäßig in alle Gitarren und Bässe eingebaut. Zusammen mit eDvize werden die Instrumente mit einemEchtheitszertifikat ausgeliefert. Infos unter:

www.rockquipment.dewww.nature-shock.dewww.edvize.de

Glockenklang präsentiert ein neues Heart-Rock II Top.Es wurden diverse Verbesserungen eingebracht, welchedie Soundqualität der Vor- und Endstufe betreffen. Auchdie Optik ist durch die Knöpfe des Soul II aufgewertetworden. Glockenklang hat das Heart-Rock Top über -arbeitet und verspricht nun, dass nochmals eineSteigerung im Klangverhalten gelungen ist. Wärme,Druck, Dynamik, Musikalität – dies seien die Attribute,welche die Eigenschaften dieses Verstärkers am treffends -ten beschreiben. Die Leichtigkeit, mit der diese erzeugtwerden, soll dem Musiker eine neue Dimension derSpielfreude und Freiheit bieten.

Infos unter: www.glockenklang.com

Neuer Glock-Sound:

Heart-Rock II

Angebote gültig, solange der Vorrat reicht, Irrtümer und Druckfehler vorbehalten

Moab 5 Satin Special active, Walnut Top 3458,-

Newport 4 Satin passive, 3 Tone Sunburst 1675,-

Acoustibass 5 Satin, fretless, burled Poplar Top, Honey 3190,-

Acoustibass 4 Satin, Walnut Top, Poplar Body, Natural 3190,-

Newport 5 Special active, Ash Top, Korina Body, Satin Gray 1945,-

Malibu 4 Mastergrade Walnut Top, Korina Body, Natural 2190,-

Malibu 5 Satin, Walnut Top, Black Korina Body, Natural 2165,-

Acoustibass 5 Satin, fretless, burled Poplar Top, Blue 3190,-

Malibu 5 Satin, Black Korina 1950,-

Moab 4 Satin passive, Italien Yew Top, Antraburst 2550,-

Newport 4 Satin passive, Satin Antraburst 1675,-

Soulmover passive, matt, solid California Sky 1935,-

Trea 5 Satin Special active, Italien Yew Top, 3140,-

Acoustibass 5 Satin, fretless, burled Poplar Top, Gold 2920,-

www.ppc-music.de

RundumsorglospaketAls sich 1983 die Herren Berry Denyer, Thomas Gedon und MatthiasKleiss zusammenfanden, um in einer ehemaligen Bäckerei einenGitarrenladen zu eröffnen, konnte wohl keiner ahnen, dass sich 27 Jahrespäter daraus eine Institution entwickelt haben würde. Zwar sind ausden ursprünglich drei Gründern schnell zwei geworden, doch bliebBerry dem Laden als Gitarrenbauer erhalten. Startschwierigkeiten wie beispielsweise, dass die Nürnberger zu Beginn ihre privatenInstrumente ausgestellt haben, um den Laden zu füllen, sind längst Vergangenheit.

Beim Schritt über die Türschwelle von BTM Guitars scheint die Zeitzurückgedreht. Wo bei Mitbewerbern die sportliche Devise „höher,schneller, weiter“ Einzug gehalten hat, trifft man hier auf eine gemüt-lich angenehme Atmosphäre. Der Besucher fühlt sich so wohl wie imeigenen Wohnzimmer – egal, ob man Anhänger der tiefen Töne ist oderlieber Gitarren bevorzugt. Der schlauchähnliche Laden offenbart nämlich nur scheibchenweise sein wahres Ausmaß, denn hinter demeinen Ladenabschnitt verbirgt sich auch schon der nächste. Hier wirdwirklich kein cm² Platz verschenkt, alles ist perfekt ausgekleidet mitGitarren und Bässen.

Aber nettes Ambiente und ein liebevoll zubereiteter Kaffee machen noch lange kein gutes Musikgeschäft. Doch beim ersten Blick in dieBassabteilung und nach den ersten Sätzen mit deren neuen ChefThomas Meinlschmidt wird klar, dass es sich hier um eine absolute Top-Adresse handelt. Durch sein Kontrabass- und E-Bass-Studium hatThomas das Handwerk perfekt erlernt, durch jahrelange Live-Erfahrung

kann er Tipps aus dem täglichen Lebenals Bassist geben – eine bessereBesetzung kann man sich als Kundenicht wünschen. Das Angebot ist wohlsortiert, neben den klassischen Bässender Firmen Fender und MusicMan findetman z. B. auch eine von Human Bassspeziell angefertigte BTM-Edition.Hauptaugenmerk wird auf hochwertigesEquipment gelegt, welches sich auch beiden angebotenen Verstärkern, beispiels-weise von Aguilar, Glockenklang oderEden widerspiegelt. Hier werden kompe-tente und nachhaltige Beratung miteinem erstklassigen Service gepaart, derkeinesfalls alltäglich ist. Denn nebendem Laden gibt es die erwähnte voll ausgestattete Gitarrenwerkstatt. Hierwird alles repariert, was noch zu reparieren ist, und das in vorzüglicherhandwerklicher Qualität. Die hauseigene Musikschule rundet dasRundumsorglospaket ideal ab.

Fazit: BTM Guitars ist ein Laden, der es gekonnt versteht, nicht nurdurch Charme zu überzeugen, sondern zudem durch die fachlich inallen Belangen herausragende Betreuung Maßstäbe setzt. Jeder, der denguten alten Gitarrenladen vermisst oder ihn noch nie gefunden hat, sollte unbedingt in der Fürther Straße 236 in Nürnberg vorbeischauen.

SERVICE POINT BASS

Rundumsorglospaket BTM GUITARS (Nürnberg)

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Warm anziehen, heißt es hier für die

Konkurrenz. Dieser Pee Bass – medium

geaged – zeigt, wo der Hammer hängt.

Beste Verarbeitung trifft auf bestes Relic

Feel. Gute alte Bässe aus den 1960er Jahren

sind bekanntlich rar. Hier hat man endlich

eine wirkliche Alternative. Was wie ein ori-

ginalgetreues Vintage-Instrument aussieht,

ist ein Produkt der Firma Relicmaster in

schönster Custom-Shop-Manier.

Von Lutz J. Mays

Mehr als nur die Summe der Einzelteile …

Relicmaster 60s Pee Bass

Der Korpus ist aus feinster USA Roterle erstellt und bringtzusammen mit der bekannten und bewährtenVierpunktverschraubung und dem festen Ahornhals mitPalisandergriffbrett die besten Voraussetzungen für einenklassischen Preci Sound. Das gewollt resonanteSchwingungsverhalten, das sich aus dem richtigenMiteinander der drei Hauptkomponenten Saiten, Hals undKorpus ergibt, ist auf diese Weise quasi mit eingebaut.Extra erwähnen möchte ich die Krümmung desGriffbrettes mit einem 7,25“-Radius. Im Gegensatz zu frü-her (1960er und 1970er Jahre) werden heutzutage haupt-sächlich flache (also mit kaum einer Krümmung ausge-stattete) Griffbretter gebaut, die den Vorteil haben sollen,ein ausgeglicheneres Klangbild zu gestatten und ein unbe-schwerteres Saitenziehen zu ermöglichen, ohne dass derTon bei zu hohem Pitch abstirbt. Ich persönlich finde, dassein Griffbrettradius von 7,25“ ein bequemeres Spiel undvor allem einen charakterstärkeren, das heißt dynami-scheren Ton erlaubt (schlägt man stärker an, verändertsich der Ton auch stärker). Ich habe den Eindruck, dassmoderne Bässe mit flachem Griffbrett einen komprimier-teren, eingeebneten und nicht ganz so formbaren Tongenerieren – was von vielen Bassisten natürlich auchgewünscht wird und gewollt ist.

Relic ohne KompromisseDie hauchdünne 60s Vintage White-Nitrolackierung, derausgesuchte CTS Poti und der authentisch klingendeOrange Drop Kondensator vervollständigen die Konse -quenz, die diesem Instrument zugrunde liegt. Natürlichwurde der Custom Preci Pickup nicht auf nackten Frauen -schenkeln gewickelt, wie man es von anderen hochwerti-gen (Rauch-) Waren her kennt, sondern von HarryHäussels geschmeidigen Händen. Der Pickup klingt, wieein Preci Pickup klingen soll: mit Biss und Knurr, abereben ohne Gebrumme und ohne im Tiefmittenbereichundifferenziert zu wirken. Um dem ganzen Vintage Stylenoch die Krone aufzusetzen, werden zur Verkabelung derelektrischen Bauteile stoffummantelte Kabel, sogenannteClothwires verwendet. Na ja, Relic eben ohne Kompro -misse. Natürlich sehen auch die Tuner von Gotoh und dieTrue Space Vintage Bridge von Kluson aus, als hätten sieein paar Jährchen auf dem Buckel – nur funktionieren tunsie wie eine Eins (ist ja auch neue Hardware).

Feel meDas Gefühl, solch ein Instrument anzufassen, anzusehen:so einen abgeschrabbelten, abgegriffenen Hals, einengebrauchten Korpus, der schon so richtig rangenommenwurde, mindestens 35 Jahre lang auf allen Bühnen dieserWelt heftig gespielt wurde, … – das ist schon sehr, sehrgeil! Auch wenn alles nur gefaked ist. Der Bass lässt sichhervorragend bespielen, wobei der Hals nichts für zarteGemüter ist: Er ist dick, er ist Preci, also genau richtig.Man kann durchaus auch schnelle Läufe abdrücken undhat dennoch immer den rauen, charaktervollen Hals inder Hand, der angepackt werden will (im übertragenenSinne, denn alles ist schmeichelnd, fein verarbeitet und

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geschmeidig anzufassen). Ein bisschen kopflastig ister, was mit Gurt aber kein wirkliches Problem bedeu-tet. Ich möchte dieses Instrument sofort mit auf dieBühne nehmen. Dieser Bass ist nicht für Sammlergedacht (das sagt natürlich jemand, der nurInstrumente besitzt, die er auch spielt), er ist einPlayer!

Hear meWas sich bei der Trockenübung schon andeutete,bestätigt sich beim verstärkten Spiel. Ein rauchiger,knochiger, drückender Sound bläst mir aus denBoxen entgegen. Man hört den typisch kehligenPreci-Klang ohne Mulm und Tadel. Phat bis in hoheLagen und ausgewogen über das ganze Griffbrett,wobei er sehr eng „am Gas hängt“ und auf dynami-schen Anschlag sehr agil reagiert. Womit ich ausdrü -cken möchte, dass bei starkem Anschlag der Klangmit Obertönen angereichert wird – sehr entzückend!Alle Saiten klingen zueinander ausgeglichen und inder Lautstärke ausgewogen. Ganz hervorragendklingt und gefällt mir die oben erwähnte „CTS &Orange Drop powered“ passive Höhenblende. Voll auf-gedreht, integrieren sich die Obertöne und Höhenschön ins Gesamtklangbild. Langsam zugedreht, gehtder Sound äußerst geschmackvoll immer mehr inRichtung Motown und James Jamerson. Und dabeihabe ich bis jetzt am Amp noch gar nicht herumge-schraubt! Selbst der sehr differenziert auflösendeGlockenklang BassArt mag diesen Bass. Alles klingtimmer nach Preci und schiebt mit Wärme ohne Ende.Mit dem TC RH450 und dessen leicht dazu geregelterRöhrensimulation gibt es satten Druck. Was ich damitsagen will: Dieser Bass gibt seinen Charakter an jedenAmp weiter und kann doch vielseitig klingen –Stichwörter: Anschlagsdynamik, Tonblende, Eng amGas, Anschlagsort (Bridge oder Hals) usw.

FazitDieser Bass bringt mit seiner durchgehenden Retro-Masche das Beste dieser Welt zum Vorschein. DieDetails, von den stoffummantelten Kabeln bis zu demausgesuchten Vintage Poti, von der guten Holzarbeitbis hin zum dünnen Nitrolack, summieren sich zueinem tollen Instrument. Das einzige, was nicht wirk-lich original ist: die Anbringung des 21. Bundes, sozu-sagen eines Überhangbundes (das Griffbrett ist längerals der Hals) – was sich aber absolut nicht negativauswirkt! Und da es sich ja um ein Custom-Instrument handelt, kann man als Kunde auf vieleDetails bei der Bestellung Einfluss nehmen. DieserRelic-Bass ist mehr als nur die Summe seinerEinzelteile. Jungs, baut mir den als 5-Saiter!

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DETAILSHersteller: Bassart GuitarsModell: Relicmaster 60s Pee BassHerkunftsland: DeutschlandBasstyp: E-Bass, 4-SaiterKorpus: RoterleHals: AhornGriffbrett: PalisanderMensur: 86,36 cm (34 Zoll)Anzahl Bünde: 21Farbe: Vintage White 60s Lack: hauchdünne NitrolackierungMechaniken: GotohBrücke: Kluson True Space Vintage Bridge Tonabnehmer: handgewickelte Custom Pickup Harry HäusselElektrik: CTS Poti, Clothwire, Orange DropPreis: 1.690 EuroZubehör: Gigbag, WerkzeugGetestet mit: Glockenklang-Boxen, Glockenklang BassArt Preamp, Endstufe, TC Electronic RH450

www.bassartguitars.de

Was für Gitarrenhelden wie Michael Landau, Reb Beach und Scott Henderson recht ist, soll bald auch für Bassisten gerade billig sein. Denn diesen Herren ist die Wahl ihrer Instrumentegemeinsam: Alle stammen aus den Händen eines wirklichen

Gitarrenbaumeisters. Geht man etwas zurück in die Phase dergemeinsamen Tätigkeit Suhrs mit Rudy Pensa, ist auch MarkKnopfler als hoch geachteter Liebhaber edler Gitarren zu nennen.Seit seiner neuen Selbständigkeit im Jahre 1997 arbeitet John

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„Pensa-Suhr“ – so manchem klingt der große Name der weltberühmtenCustom Schmiede noch deutlich im Ohr. Seit 20 Jahren allerdings gehenRudy Pensa und John Suhr schon getrennte Wege. John Suhr baut heute imsonnigen kalifornischen Lake Elsinore allerfeinste Gitarren für prominenteSpieler und – was immer mehr in den Fokus der Basswelt gerät – auch sehrappetitliche Bässe.

Von Christoph Hees

Hochniveau-Arbeits-Viersaiter

Suhr Classic J

Suhr heute in Kalifornien. Zusammen mit dem umtriebigenFirmenpartner und CNC-Spezialisten Steve Smith widmet er sichder Konzeption und dem Bau hochwertiger Instrumente undauch der Entwicklung exzellenter Röhrenverstärker und Pickups.

MitgiftAls ehemaliger hochrangiger Mitarbeiter und „Senior MasterBuilder“ des Fender Custom Shops verfügt John Suhr gerade imBassbereich über eine Menge Know-how mit Schwerpunkt aufFender-typischen Bauarten. Der Classic J Fourstring ist in ver-schiedenen Farben zu haben und existiert mittlerweile schonseit dem Jahre 2003 in John Suhrs Instrumenten-Portfolio. Derschöne Bass vereint dabei professionell-sahniges Handling mitaußerordentlich hochklassiger Holzverarbeitung. Unser vorlie-gendes Modell kommt im gemütlich staffierten Formkoffer mitgewissenhaft angeklemmtem Plastik Bundschoner und weistschon beim Herausnehmen ein angenehmes Gewicht auf. Mit seiner Super-Decke in seidigem Wölkchenahorn und dempoppig-souligen Design „Trans-Purple“, einer Art transparentesViolett, das je nach Lichteinfall unterschiedlich reizvoll schim-mert, erobert das stilvoll-heiße Design sofort das Herz jedesBühnenbeleuchters!

Sämtliche anderen optischen Reize ordnen sich hingegendurchaus dem ernstzunehmenden professionellen Anspruch desClassic J unter, seine Rolle als Arbeitsinstrument wahrzuneh-men und diese auch tugendhaft und voller Pflichtbewusstseinzu versehen. Als wohlig-warme Tonbasis hat Suhr mit sichererHand das Holz der Sumpfesche für den Korpus gewählt. DiesesMaterial harmoniert für mein Gefühl bei diesem Bass optimalmit dem bemerkenswert gearbeiteten, einteiligen Ahorn Hals,der seinerseits über ein Griffbrett aus dem gleichen Materialverfügt. Die potentielle klangliche Tiefe des Korpusholzesergänzt so optimal das schnelle und stark reflexive Klang -verhalten des ebenmäßigen Halses und den sanften Ober -tonreichtum der feinen Wölkchenahorn Decke. Der Hals desClassic J weist ein angenehm geformtes, rundes D-Profil auf, dassich in Kombination mit typischen schlanken Bünden ange-nehm deftig und dabei trotzdem entgegenkommend mobilanfühlt. Um bei der mechanischen Schwingungsübertragung sowenig Klangverluste wie möglich zu beklagen, spendiert JohnSuhr seinem Classic J mit der beliebten und seit fünfundzwan-zig Jahren anerkannten Badass II eine Brücke, die unbestrittenzu den besten Konstruktionen für einen Viersaiter gehört. Aufdem sauber frontseitig klarlackierten Headstock mit demschlichten Konterfei seiner edlen Herkunft finden sich fein laufende Stimmmechaniken des Herstellers Hipshot. Diesemodernen und von vorn bewusst klassisch designten Mecha -niken bilden mit ihrem effizienten Stimmgetriebe einen sehrguten Kompromiss aus stilvoller Optik und maximal realisierba-rer Gewichtsersparnis.

Vom FachDer Elektrobereich wird von zwei Suhr-eigenen HumphreySingle Coils (von „Hum-Free“, brummfrei) mit offenenPolstücken eröffnet, die ihr Signal stilecht über zwei Volumen-Potis an einen aktiven Dreiband-Equalizer weiterreichen. DieFrequenzbänder dieser Eigenentwicklung überzeugen bereitsbeim ersten Antesten am Combo Amp mit treffsicherer, praxis-

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naher Abstimmung undtotaler Abwesenheit vonNebengeräuschen. Füreinen JB-Typen dieserPreisklasse ist es obligato-risch, dass sich dieElektronik abschaltenlässt. Nur auf die heute oftim Passivmodus geboteneHöhenblende muss manbeim Classic J verzichten.Im Inneren des Elek -tronikfaches herrscht eineArt kreative Ordnung: Hierwurde zur gut abgeschirm-ten Elektronik auch gleichnoch eine 9V-Batterie nam-hafter amerikanischerHerkunft mit hineingepackt. Ein in Formgeschnittener Schaum -stoffeinsatz sorgt schließ-lich dafür, dass alle ausge-suchten Inhaltsstoffe anihrer Stelle bleiben, auchwenn es mal wilder zurSache geht. Kleines Mankobeim stolzen Straßenpreis:Für die notwendigenBatteriewechsel hätte ich

persönlich mir eine solide Gewindeverschraubung derElektroabteilung gewünscht.

SoundUm es vorwegzunehmen, der Classic J ist kein Sammlerbass,sondern ein Instrument, dem man bereits im ersten Augenblickdie tieferen Erfahrungen des Erbauers mit den genauenWünschen erfahrener Spieler anmerkt. Dieser Bass ist zwarnoch ungebraucht, aber trotzdem im besten Sinne schon „vintage“! Er fühlt sich höchst passend an und verlangt nach der Energie des Spielers. Quasi als i-Tüpfelchen fordert diesesmeisterlich gebaute Instrument die Energie des Spielers, umunter dessen Händen immer besser zu werden. Und mit jedemTon und jedem Griff wird dann klarer, wohin die Reise geht:Dieses Instrument ist schlicht dazu gebaut, dem Spieler Spaß zumachen. Sei es das angenehme Halsprofil mit den bemerkens-wert ebenmäßigen Jahresringen, die gut bespiel baren, genaurichtig dicken Bünde, seien es die angenehm laufenden, sichgriffig und kühl anfühlenden Regler der fein dosier barenElektronik – hier stimmt einfach alles.Der Classic J strotzt mit Attack, bietet schon trocken einen glasklaren, angenehm proportionierten Grundsound mit nichtzu scharfen Höhen und liefert am Amp nicht nur typische,geschmackvolle Jazz-Grundsounds ohne jegliche Nebenge -räusche, sondern ermöglicht dank seines flexiblen EQs auchmoderne Adaptionen in Richtung der Helden. Millersoundsgibt’s hier nicht einen. Nein, es gibt sie en masse. Einfach Mitten runter, Bässe rein, nach Geschmack Höhen leicht raus-gedreht … oder lieber etwas Knurr dazu? Jaco-Fans werden sichfreuen über die Vielzahl nasaler, dynamisch bemerkenswert

tragfähiger Sounds mit zurückgedrehten Aktivhöhen und leichter Anhebung von Mitten und Bässen. Aber auch im„Labor“ (am Harddisk-Recorder)  macht der feine Viersaiter großen Spaß. Dank rauschfreier Elektronik mit ordentlichemPegel mag man ihn gar nicht mehr abklemmen und munter fließen Funky Sound und New-Orleans-Linien aus den Fingernins Test-Arrangement.

Premium Plus„Schon wieder so ein J-Typ?“ Okay Jungs, wer hier gähnt, verdient ihn nicht! Der Classic J ist nämlich keineswegs einerdieser neo-ambitionierten Papiertiger-Bässe mit abgefahrenenEdel-Design-Anleihen und irren Features. Nach wenigenMinuten merkt man vielmehr, dass John Suhr treffsicher erfassthat, wie man Instrumente gleichermaßen sinnlich undanschmiegsam sowie musikalisch kraftvoll gestaltet. DasErgebnis ist ein überaus ernstzunehmender Hochniveau-Arbeits-Viersaiter, der es nicht nur locker mit jedem Originalaufnimmt, sondern auch bis ins Detail mit hoher Perfektionerdacht und umgesetzt ist. Der aus meiner Sicht angemesseneStraßenpreis von 3.290 Euro geht bei dieser Qualität auch dannimmer noch vollkommen in Ordnung, wenn man über die frag-würdige E-Fach-Verschraubung hinwegsieht. Und so ist es auchallein die unmittelbar erlebbare Spielqualität, die dem schönenInstrument schlicht mein Prädikat „Hervorragend“ einbringt.

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DETAILSHersteller: Suhr Technologies Modell: Classic J Herkunftsland: USABasstyp: geschraubter Hals Korpus: Sumpfesche Decke: Quilted Maple (Wölkchenahorn) Hals: einteilig, Ahorn Halsprofil: rundes D Griffbrett: Ahorn Sattel: TUSQ, Kunstelfenbein Griffbretteinlagen: Schwarz Mensur: Long Scale 864 mm (34 Zoll) Halsbreite 0./12. Bund: 38 mm/55 mm Stringspacing: 9,8 mm (Sattel) 20,0 mm (Brücke) Preamp: Suhr 3-Band EQ, aktiv/passiv Pickups: 2x Suhr Humphreys Sattel: Kunststoff Brücke: Badass IIMechaniken: Hipshot Ultralite Gewicht: 3,9 kg Preis: 3.290 Euro Getestet mit: SWR Baby Baby Blue, AKG K240DF, M-Audio Delta 192, Logic 8Zubehör: Formkoffer, Bundschoner, Truss-Rod-Schlüssel, Original Fertigungsliste Vertrieb: Station Music

www.suhrguitars.comwww.station-music.de

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EdelrockPeavey Cirrus – Rudy Sarzo Signature

Das Beste vorweg: Wer Rudy Sarzo kennt, vermutet bei einemvon ihm gespielten und designten Viersaiter keinen smoothgemachten Bass im edlen Kostüm, wie er sich mir beim Öffnendes stabilen Formkoffers präsentiert. Die timingfeste Rock- undMetal-Ikone von Ozzy und Co. schätzt offensichtlich neben stan-desgemäßer 35“-Mensur und großzügigen Spacings zum„Diggen“ durchaus auch das Feinsinnige.

AppetitlichBeim vorsichtigen Auspacken fällt das angenehme Gewicht auf.Ich ermittle 3,9 Kilogramm für diesen rockigen Bass mit dergewissen Anfassqualität. Nur die Knöpfe hätten nach meinemGeschmack auch noch gleich golden sein dürfen, um das edleBild zu vervollständigen. Doch so will es nun mal der Künstler:Alltagsgebrauch vor Schönheit! Grip vermitteln sie in jedemFall. Mal sehen, was sich noch an Genüsslichem findet. Unterdem Blickwinkel der Holzauswahl zeigt mir dieser SignatureCirrus einen hohen Erfahrungsstand. Ein leicht asymmetrischerKorpus mit seinem Kern aus Erle ist appetitlich gedeckt mithochklassig transparent-schwarz lackiertem Riegelahorn. Dassieht rockig aus, ohne mit den sonst üblichen pechschwarzenAccessoires zu kokettieren und macht daher bestimmt auch aufNicht-Metal-Hörer gehörigen Eindruck.

Das für mich wirklich ausschlaggebende Key-Feature diesesViersaiters ist seine feine, durchgehende Halskonstruktion.Fünfstreifig ausgeführt, besteht sie aus drei mächtigen Por -tionen Ahorn und zwei zierlicheren Lagen Amaranth, einemauch als Purple Heart oder Violettholz bezeichneten, hochdich-ten Tonholz. Sie stabilisieren das selbstbewusste Instrumentsowohl technisch wie auch optisch. Als Griffbrett wählte PeaveysSignature-Abteilung für Rudy Sarzos aktuelles Baby die eben-falls sehr dichte und außerordentlich abriebfeste Palisander-ArtPao Ferro. Ein Holz, das mit seinem kontrastreichen, tiefrotenFinish das Griffbrett des feinen Fliegers schön in Szene setzt.Die von Peavey außerdem an diesem Bass tüchtig beworbenen„Snake-Eye“-Inlays sind aus Ebenholz-gepunktetem Perlmuttgefertigt. Sie entstammen zwar dem persönlichen Wunsch desMeisters. Ich persönlich finde sie im Gesamt-Outfit des Cirruseine Spur zu dominant, doch eines ist sicher: Alle Fans deutlichnachvollziehbaren Lagenspiels werden sich auch bei dramati-scher Dunkelheit und möglichen pyrotechnischen Inter -ferenzen an der Erkennbarkeit der Greifhandposition ihres Idolserfreuen! Vierundzwanzig Medium-Bünde runden die Griff -brettausstattung effektiv ab und sorgen mittels vorbildlicherPolierung für nebengeräuscharmes Greifen.

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Pünktlich zum 10-jährigen Jubi läum der erfolgreichen Cirrus-Serie bietet Peavey

mit einer Neuauflage des beliebten Rudy Sarzo Signature Modells einen weiteren

äußerst appetitlichen Viersaiter, der sich im Test als vielseitiges Arbeitsinstrument

für Rock und Härteres erwies.

Von Christoph Hees

Harte WareDie Ebenholz-gedeckte Kopfplatte des Cirrus trägt neben derkünstlerisch liebevoll aufgebrachten Signatur des prominentengeistigen Vaters auch vier feingliedrige Stimmer aus Peaveysumfassendem Schubladenarsenal. Das hintere Ende der einge-spannten Silberlinge hingegen ruht in einer ebenfalls goldigschimmernden Brücke des Traditionsherstellers ABM imbewährten Tuning Fork Design. Lobenswert finde ich die Bei -gaben in Form von Jim Dunlop Hybrid Gurthaltern, die sowohldas „Über-Würgeln“ eines herkömmlichen Gurtes wie auch daskomfortable Einrasten eines mit den mitgelieferten Gurt -stücken versehenen Straps erlauben. Zwar ist nach meinerErfahrung mit früheren Instrumenten der Absturzschutz infol-ge möglicherweise nachlässig eingerasteter Locks bei diesemPatent nicht immer hundertprozentig gegeben, dafür lässt sichdieses Schloss auf der anderen Seite eine Spur flüssiger bedie-nen als das U-förmige Metall-Täschchen der Konkurrenz.

Elektronisch ist Cirrus-typische, bewährte Kost angesagt. Zweiwuchtige Peavey-VFL-Humbucker geben ihr erfreulich dynami-sches und sehr nebengeräuscharmes Signal an einen glückli-cherweise laut Vertrieb neu designten Dreiband-EQ aus derStudio-Silence-Serie weiter, der mit einem Regelbereich von 10dB Boost/Cut weniger zu unrealistischen Klangverbiegungenhinreißt, als vielmehr als hilfreiche Abstimmungshilfe für dasavisierte Terrain des Peavey Cirrus Rudy Sarzo Signature auf-wartet. Der Blick in das geräumige E-Fach offenbart eine riesigeLeiterplatte mit erfreulich wenigen unnötigen Kabelwegen. Dasaufgedruckte Platinenrevisions-Datum von 1996 lässt lautVertrieb auf liebevolle Feinabstimmungsarbeiten an der bewähr-ten Elektronik des Modells schließen, um unter anderem denStromverbrauch zu minimieren. Während sich diese Weiter -entwicklung im alltäglichen Betrieb durchaus positiv auswirkenmag, findet ein anderes Feature in der Elektroabteilung meinenTadel: Ein verschraubtes Batteriefach ohne den verbreitetenSchnellwechselverschluss sollte bei dem Preis immerhin überstandfeste Gewindeschrauben verfügen. Der Vertrieb gelobt aufNachfrage Besserung. Es handele sich schließlich um ein Null -serienmodell.

Im FeldMit seiner schönen Optik und einer guten Handvoll rocktypi-scher Eigenschaften geht der Peavey Cirrus Rudy SarzoSignature Viersaiter nun in die Praxisrunde. Das Instrumentgefällt mir beim trockenen Anspielen mit seinem über alleLagen gleichmäßig lauten Ton, der am besten als „direkt undmit einer vorsichtigen Drahtigkeit“ charakterisiert werdenkann. Am Pult wird klar: Der Cirrus stellt einen außerordentlichrocktypischen Grundsound zur Verfügung, der sowohl Finger-als auch Plektechniken begünstigend in Szene setzt. Innerhalbeiner Rockproduktion wirkt der Ton durchsetzungsstark miteinem gewissen Hang zur Gutmütigkeit. Stets ist der Tonschnell da, er knallt jedoch nicht, sondern er drückt. Ein solcherTon eignet sich für alle Fälle, in denen ein heute oft typischer,hyperbrillanter Boutiquesound zu penetrant und schlicht fehlam Platze wäre und damit im Studio das Wegdrehen lästigerPräsenzen und Ultra-Tiefbässe bedingen würde. Der Peavey trifftgewissermaßen den richtigen Ton, wenn es um ein Instrumentzur Umsetzung einer ungebremst kraftvollen, rockigen Spiel -weise geht.

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Auch physisch kommt mir der sahnige Cirrus im Test sehr ent-gegen. Ich spüre im Stehen zwar eine minimale Kopflastigkeit,doch dafür entlohnt das Instrument mit einfachem Zugang zusämtlichen hohen Registern. Einzig der für meinen Geschmacketwas zu runde Hals stört das Melodiespiel in hohen Lagen einwenig. Der Equalizer hingegen hinterlässt auch im Spielbetriebbei mir einen zwiespältigen Eindruck: Zwar genehmigt sich derRegelkreis keinerlei störende Nebengeräusche, doch könntenach meinem Empfinden ein (auch für härtere Gangartengebautes) Signature-Instrument wie der Cirrus Rudy SarzoSignature über einen effektiveren Boost/Cut-Faktor verfügen.10 dB Anhebung im tiefen und mittleren Bereich sind für erdbe-benartige Finger- und Plektrumspielweisen beim gebotenen,gutmütigen Grundsound etwas zaghaft. Da wird so mancherbassige Zunftbruder aus Rock und Metal ohne Zögern ammannshohen SVT-Rig nachregeln. Doch wie schon gesagt: Dasist eben nach dem Geschmack von Rudy Sarzo.

FazitDas Nullserienmodell des wieder aufgelegten Cirrus Rudy SarzoSignature Viersaiters macht in summa einen sehr positivenEindruck. Der blitzsauber gearbeitete Bass aus US-Fertigungspielt sich sahnig, bietet aufgrund seiner 35“-Mensur inVerbindung mit großzügigem 1,0 cm Spacing am Sattel vielPlatz für Fingergroove und Plektrumspiel und gefällt mit einerindividuellen Optik. Seine physischen Werte sind ausgewogen,seine Spielfertigkeit überzeugend und sein Grundsound schönund ausgeschlafen. Kann man von einem leicht push-armen3-Band-EQ absehen, erhält man für sein Geld einen ästhetischaussehenden und vor allem selbstbewussten Bass für Rock undHärteres.

DETAILSHersteller: PeaveyModell: Cirrus Rudy SarzoHerkunftsland: USABasstyp: E-Bass, 4-Saiter, Neck-thruKorpus: Erle Decke: Riegelahorn Hals: drei Streifen Ahorn, zwei Streifen AmaranthHalsprofil: rundes DGriffbrett: Pao FerroGriffbretteinlagen: Perlmutt/Schwarz Mensur: Standard Long Scale (889 mm bzw. 35“)Halsbreite: 0./12. Bund: 41 mm/55 mm Stringspacing: 10,0 mm (Sattel), 19,5 mm(Brücke)Preamp: Peavey Studio-Silence 3-Band EQ, aktiv.Pickups: 2 Peavey VFL Humbucker Sattel: KunststoffBrücke: ABM, vergoldet.Mechaniken: Peavey, vergoldet.Gewicht: 3,9 kg Preis: 2.999 EuroGetestet mit: SWR Baby Baby Blue, AKG K240DFZubehör: Formkoffer, Werkzeug, AnleitungVertrieb: Peavey Electronics LTD,Northamptonshire, England

www.peavey-eu.com

Auf der Suche kristallisierten sich für Johannes Pöhlmann zwei grundlegende Eigenschaften heraus. Erstens: Einen gutbespielbaren Hals, der es einfach macht, die musikalischenIdeen umzusetzen. Zweitens: Ein zweckdienlicher Sound, dersowohl in der Lage ist, die Klangvorstellungen des Bassistenzum Ausdruck zu bringen, als auch das musikalische Gescheheneiner Band zu stützen. Da man das Rad jedoch nicht jedes Malneu erfinden muss, orientiert sich die Bassfabrik an Klassikernund entwickelt diese weiter.

Zielsetzung bei der Entwicklung des Vincent Soulmate war es vor allem, ein praxistaugliches Instrument mit hohemGegenwert zu schaffen. Es sollten sich sowohl der Einsteigerwiederfinden als auch der ambitionierte Bassist, der Wert auf dieKerneigenschaften eines Basses wie Unmittelbarkeit und Soundlegt. Mit der neuen Bassreihe bringt Johannes Pöhlmann einenklassischen Bass in Anlehnung an die legendären Fender bzw.MusicMan Bässe auf den Markt. Entsprechend gibt es hier auchdie Varianten mit zwei Single Coils, wie beim Fender Jazzbass,oder mit einem dicken Humbucker wie beim Music Man. Fürmeinen Test habe ich eine Kreuzung aus Jazzbass undPrecision-Bass mit der mittlerweile legendären Kombinationvon P-Pickup an der Brücke und J-Pickup am Steg.

Konstruktion Da sich der Vincent am klassischen Modell orientiert, liegt esnahe, dass er auch vom Design her in diese Richtung geht.Natürlich gibt es aber auch hier eine Eigeninterpretation. Amauffälligsten zeigt sich diese beim Korpus mit seinen deutlichkürzeren Hörnern. Der Body des Basses besteht passenderweiseaus Basswood, einer amerikanischen Lindenart, und ist dünn inRot matt lackiert. Der Hals ist ganz traditionell aus einem StückAhorn. Eine Spezialität von Vincent Bässen ist jedoch das One

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Weniger ist mehr. So könnte man die Philosophie von Johannes Pöhlmann

auf den Punkt bringen. Nachdem er einige Jahre Bässe selbst gebaut hatte,

gründete er vor sieben Jahren im fränkischen Nürnberg die Bassfabrik.

Nach ersten konstruktionsverliebten Anfängen in den achtziger Jahren folgte

die ernüchternde Erkenntnis, dass die Sounds, die ihn als Bassisten faszinier-

ten, in der Regel von ganz einfach konstruierten Instrumenten stammten.

Ab da setzte eine Art philosophischer Minimalismus ein, der seine zukünfti-

gen Entwürfe bestimmen sollte. Das Ganze mündete dann in der Frage:

Was braucht ein guter Bass und was nicht?

Von Thomas Bugert

Innovation

im DetailVincent Soulmate PJ

Piece Neck-Design mit dem typischen Skunk-Stripe auf derHalsrückseite. Dummerweise verstößt das Aufleimen einesGriffbrettes gegen eine Grundsatzregel in der Holzverarbeitung:Verleime nie zwei unterschiedliche Hölzer. Da diese sich beiKlimaveränderungen unterschiedlich ausdehnen, kommt es zuSpannungen im Hals und er krümmt sich leichter. Auch wennes beim Instrumentenbau tausendfache Abweichungen von die-ser Regel gibt, findet sie prinzipiell auch bei meinem Bass hierBeachtung. So hat der Vincent kein extra Griffbrett aufgeleimt.Der Hals besteht aus einem Stück. Anders als beim Original istder speziell entwickelte Halsspannstab ein vorteilhaftes 2-teili-ges System, wie es bei Hälsen mit aufgeleimtem Griffbrett verwendet wird. Hierzu sagt der Meister Folgendes: „Bei einemHalsspannstab entstehen immer zwei Kräfte. Eine, die manhaben will, die nämlich den Hals entgegen der Saitenspannungnach hinten drückt. Die Zweite, dummerweise auch noch größere Kraft, wirkt axial, also in der Richtung, in der der Stabeingebaut ist. Diese Kraft, die man eigentlich nicht haben will,wirkt bei einem einteiligen Spannstab direkt auf das Holz desHalses. Bei einem zweiteiligen Spannstab dagegen arbeiten zweiMetallstäbe gegeneinander, sodass die axiale Kraft alleine vondem Spannstab selbst aufgenommen wird. Das Holz des Halseswird somit nicht in axialer Richtung komprimiert.“

Die Bünde des guten Stückes sind aus Edelstahl, das sich so gutwie nicht abnutzt, und werden extra von der Firma Pleck inBerlin eingesetzt. Ein Garant für Bundreinheit und guteBespielbarkeit. Eine weitere Besonderheit des Vincents ist derSteg, der genau genommen gar nicht vorhanden ist. Hierfür gibtes einen Nullbund mit integrierter Sattelkerbung, der dafürsorgt, dass es keinen Klangunterschied zwischen Leersaiten undgegriffenen Saiten gibt. Für den nötigen Druck auf denNullbund sorgt ein extra Saitenniederhalter. Damit dieSpielfreude gleich zu Beginn lange anhält, sind standardmäßigElixir Saiten aufgezogen. Stimmen lässt sich der Soulmate mitden typischen unverkapselten Mechaniken und den großenFlügeln, die hier von der Firma Schaller kommen. Auf der anderen Seite wird der Ton über eine Vincent Bridge von ABMauf den Korpus gebracht.

Das gute Stück ist mit zwei Tonabnehmern von Harry Häusselim klassischen PJ-Stil bestückt. Als Besonderheit kann man hier die Elektronik betrachten. Es gibt zunächst einenMastervolume-Regler. Durch einen Umschalter wird zwischenden zwei Tonabnehmern ausgewählt. Der andere Tonabnehmerkann dann entsprechend mit dem zweiten Regler stufenlosdazugemischt werden. Hiermit lassen sich nach BeliebenMischsounds erzeugen. Der passive Tonregler ist als sogenann-tes „Noload Poti“ ausgeführt. Bedeutet: Wenn es voll aufgedrehtist, bildet es keinen Widerstand.

SpielpraxisDer erste physische Kontakt mit dem Soulmate fühlt sich sehrvertraut an. Ganz so, als hätte ich ihn schon immer gespielt.Hierzu tragen sicherlich auch die perfekte Verarbeitung desguten Stückes und das Oilfinish des Halses bei. Unpluggedgespielt spricht der Bass sehr gut an und klingt total ausge -wogen. Schön ausbalanciert und in allen Lagen gut spielbar. So wünsche ich mir das. Dann will ich das gute Teil malanschließen. Wie schon erwartet, begrüßt mich ein klarer,

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durchsetzungsfähiger Ton mit gutem Attackund langem Sustain aus meinem Laut -sprecher. Ausgewogen in allen Lagen, somacht Bassspielen Spaß! Auch beimAkkordspiel gibt es intonationstechnischnichts zu meckern. Mit seinen knapp vierKilogramm Gewicht lässt sich auch bequemein langer Konzertabend ohne Verspan -nungen bestreiten. Nur die Schrauben des P-Pickups stören mich, wenn ich den Daumendarauf abstützen will. Das geht mir allerdingsbei diesem Tonabnehmertyp konstruktionsbe-dingt immer so. Was den Sound anbelangt, so bin ich von dempassiven Bass sehr überrascht. Schön bissig istder Steg-Pickup und knurrend der Hals-Pickup.Mit dem zweiten Volumenregler lassen sich nachBelieben Mischsounds herstellen, um immereinen guten Klang in der Band zu haben. In derPraxis fällt mir auf, dass der Pickup-Umschalter für meinen Geschmack etwas „weit weg“ montiert ist,um während des Spieles schnell umzuschalten.Besonders erfreut bin ich hingegen über den Master -volume-Regler. Im Gegensatz zur traditionellenSchaltung mit jeweils einem Lautstärkeregler proTonabnehmer kann ich hier den Ton beim Spielenauch „einfaden“ oder „ausfaden“. Selbst in denPausen ist einfach und schnell die Lautstärke herun-tergedreht, ohne das Mischungsverhältnis zwischenden Pickups jedes Mal neu einstellen zu müssen.

ResümeeAuf den zweiten Blick ist der Vincent Bass nichteinfach eine Kopie eines Klassikers, sondernsteckt voller kleiner Innovationen – besonderswas Haptik, Soundumsetzung und optischeDetails anbelangt. Hier wurde das Rad zwarnicht komplett neu erfunden, vielmehrweiterentwickelt. Für zwölfhundertEuro bekommt man ein perfekthandgefertigtes Instrument mithohem Gegenwert.

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ELECTRICS

DetailsHersteller: BassfabrikModell: Vincent Soulmate PJHerkunftsland: DeutschlandGewicht: 3,69 kgGitarrentyp: Solidbody, 4-SaiterKorpus: Basswood Hals: One Piece Maple Neck Halsbefestigung: geschraubtGriffbrett: AhornBünde: 21 Mensur: 875 mmHalsbreite 1./12. Bund: 40/60 mmElektronik: passivRegler: 2x Volume, 1x TonSchalter: Umschalter PickupsPickups: Harry HäusselHardware: Schaller Tuner, Vincent Bridge by ABM Preis: 1.200 EuroZubehör: Gigbag, WerkzeugGetestet mit: Nemesis, Ampeg Amps

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E-BassCloset Classic Serie, Master Built by Dennis Galuska, Farbe: Natural Oil, inkl.Brown Case. UVP: 5398,94

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4-Saiter E-BassReissue Modell von 1964, Reissue desOriginal Paul McCartney‘s 4001S Basses, Korpus aus Ahorn, Ahornhals mit Nullbund, Griffbrett Palisander, 20 Bünde, Dual Truss Rod, Horseshoe Treble Pickup und 1960s Style Toaster-Top Bass Pickup, Farbe: Natural Maple Glow Finish, inkl. Koffer

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Adaptive Compression Circuitry, Effektweg,Kopfhörer Out Klinke, Line OutXLR, Abmessungen HBT: 63,5 x 53,3 x 33cm, Gewicht: ca. 27kg.UVP: 391,51.

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… natürlich auch in der Frau! Wir begeben uns auf unserer „Testreise“ heute nach Italien. In diesem schönen Land haben viele von uns schon Urlaub gemacht und die kulinarischen Angebote genossen. Am Fuße der Dolomiten liegt der beschauliche Ort Schio. Dort werden seit circa 25 Jahren hochwertige Instrumente unter dem Namen „Manne“ gefertigt. Wie ich erfahren habe, steht Manne Mastermind AndreaBallarin in ständigem Kontakt zu Musikern auf der ganzen Welt. So kann er gezielt auf die Wünsche und Vorstellungen der Kunden eingehen. Dies ist eine Sache, die ich natürlich sehr befürworte. Was kann einem Besseres passieren als bei der Entwicklung einesInstrumentes mitwirken zu dürfen?

Von Sascha Neuhardt

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ELECTRICS

… natürlich auch in der Frau! Wir begeben uns auf unserer „Testreise“ heute nach Italien. In diesem schönen Land haben viele von uns schon Urlaub gemacht und die kulinarischen Angebote genossen. Am Fuße der Dolomiten liegt der beschauliche Ort Schio. Dort werden seit circa 25 Jahren hochwertige Instrumente unter dem Namen „Manne“ gefertigt. Wie ich erfahren habe, steht Manne Mastermind AndreaBallarin in ständigem Kontakt zu Musikern auf der ganzen Welt. So kann er gezielt auf die Wünsche und Vorstellungen der Kunden eingehen. Dies ist eine Sache, die ich natürlich sehr befürworte. Was kann einem Besseres passieren als bei der Entwicklung einesInstrumentes mitwirken zu dürfen?

Von Sascha Neuhardt

Manne Acoustibass 4

Wecktim

ELECTRICS

Einer von vielen? Diese Frage stellt sich mirimmer wieder, wenn ich ein Instrument begutach-

te, das mir – sorry, lieber Hersteller – vorher nurbedingt bekannt war. Durch die recht große Anzahl

der Bassbauer ist es auch wirklich harte Arbeit, etwasEigenes zu kreieren. Die Firma Manne existiert nun

schon seit circa 25 Jahren, ist also kein Neuling aufdem Gebiet des kunstvollen Instrumentenbaus. Das

erkennt man sofort, wenn man den Manne Bass aus demGigbag packt. Man hält ein schönes, auf Anhieb hochwer-

tig wirkendes Instrument in den Händen. Andrea Ballarinhat mit seinen Body-Shapes ein völlig eigenständiges

Design entwickelt. Ja, er ist einer von vielen … tollen Bässen!Er gehört zumindest optisch in die obere Liga. Den Rest

werde ich jetzt herausfinden.

Macht’s auch ohne Amp Spaß?Es handelt sich beim Manne Acoustibass um ein Fretless-Modellmit Bundmarkierungen. Gerade bei Fretless-Modellen bin ichstets auf den trockenen Sound gespannt. Also schiebe ich dieelektrische Verstärkung auf später und spiele ohne Amp.Gewonnen! Das Teil singt wie ein Vögelchen, sehr schön. Dies istwohl auf die erlesene Auswahl der Hölzer zurückzuführen. Dagibt sich Mr. Manne richtig Mühe. Er ist teilweise monatelangauf der ganzen Welt unterwegs, um die richtigen Hölzer für seine Instrumente zu finden. Vor allem das Deckenholz ist beimeinem Testmodell sehr erlesen und zwingt einen zumHinschauen. Es handelt sich um „Burled Poplar“, ein schöngemasertes Pappelholz. Mit Liebe ist es in den Korina-Body ein-gearbeitet. Dieses Holz ist eine tropische Mahagoni-Art undpasst sehr gut zur Decke. Fein gemacht, würde ich sagen! Sehrerwähnenswert ist, dass dieses Modell einen Semi-Hollow Bodyhat. Der Bass ist also halbakustisch, es wurden Hohlräume imKorpus verarbeitet, was den Namen „Akustikbass“ oder beiManne „Acoustibass“ erklärt, obwohl er auf den ersten Blick gar nicht so akustisch aussieht. Bei bundlosen Bässen macht dasklanglich richtig Sinn. Immer noch ohne Verstärkung ange-spielt, kann man die Hohlräume förmlich spüren. Der Ton bautsich langsam auf und erzeugt wohlige Wärme im Bauch. Ja, dasfühlt sich sehr lebendig an. Kompliment nach Italien! Hiererkennt man, wie wichtig die Liebe zum Detail ist. Ich freuemich schon auf die elektrische Verstärkung. Doch vorher möch-te ich noch auf den Hals des Instrumentes eingehen. Es handeltsich um einen Eschehals. Darauf gebettet befindet sich ein spezielles Kunststoffgriffbrett aus Phenolharz. Dieses wurde von Andrea Ballarin entwickelt und hat den Vorteil der Tempe -ratur- und Luftfeuchtigkeitsunempfindlichkeit gegenüberAhorn-, Palisander- oder Ebenholzgriffbrettern. Die Idee hierbeiist auch, immer den vollen Ton ohne jegliche Deadnotes auf demgesamten Griffbrett zu finden. Des Weiteren hat Mr. Manneeinen patentierten Hals-/Korpusübergang geschaffen, der eszulässt, selbst die höchsten Lagen sehr bequem spielen zu kön-nen. Seine Instrumente sind mit sehr weit ausgeschnittenen

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ELECTRICS

den TonManne!

Cutaways versehen. Die nötige Stabilität bringt eine amHalsende befestigte Stahlplatine, die in den Korpus hineinragtund dort fixiert wird. Sieht erst mal aus wie ein geschraubterHals, es fehlen jedoch die Schrauben. Sauber gelöst.

Power on!Jetzt kommt der Moment der Vereinigung von Strom und Holz.Was ohne Amp schon so gut klingt, wird mich mit Amp sicherlich nicht enttäuschen, oder? Kabel rein, Volume voll auf,Blend-Regler in Mittelstellung und Tone Poti der Aktiv -elektronik auf dreiviertel. Bellissimo! So soll das sein. Der Tonbaut sich angenehm auf und entwickelt eine schöne Wärme. Aufden ersten Blick ist nur ein Soapbar Pickup zu sehen, wozu also dann ein Blend-Regler? Die Lösung des Rätsels: Unter derBrücke befindet sich noch ein Piezo-Tonabnehmer. Mit demBlend-Regler lassen sich beide Signale mischen. Wählt man nurden Piezo, entsteht ein eher dumpfer, aber angenehm weicher,kontrabassähnlicher Sound. Nimmt man nur den Soapbar, wirddas Signal direkter, frischer und cleaner. So entsteht die opti -male Vorraussetzung für das Mischen beider Sounds. Je nachGeschmack kann man sich seinen Sound erstellen. Mit demTone-Regler kann man gefühlvoll den Höhenanteil des Signalseinstellen. Ich glaube, dass damit jeder Fretless-Spieler zufrie-

denzustellen ist. Vielleicht sollte ich an dieser Stelleerwähnen, dass ich, bevor ich diesen Satz geschriebenhabe, circa 30 Minuten das Schreiben vergessen habeund in die Welt der Fretless-Töne abgetaucht war. Das Ding macht aber auch Spaß!

Haben-Wollen-FaktorEben den würde ich für den ambitionierten Bundlos-Spieler als hoch einstufen. Aber auch Bassisten, die sel-ten auf diesen Griffbrettern surfen, könnten abhängigwerden. Für meinen Geschmack stimmt an diesem Bassalles. Das Spielgefühl ist großartig, die Optik eigen -ständig und der Sound sahnig. Was will man mehr? Fürmich ist jedenfalls klar, dass die Firma Manne ab jetztbei mir im Gedächtnis eingebrannt ist. Schön zu erfahren, dass es Instrumentenbauer gibt, die mitHerzblut an ihre Arbeit gehen. Natürlich muss dieseArbeit letztendlich auch belohnt werden, was der Preisvon 2.920 Euro inkl. Gigbag bestätigt. Das ist schoneine Menge Holz für ein Stück Holz. Doch für ein gutesInstrument sind viele bereit, etwas tiefer in die Taschezu greifen. In diesem Fall lohnt es sich meiner Meinungnach. Der Manne Acoustibass ist wieder mal so einInstrument, das ich sofort auf die Bühne mitnehmenwürde. Also, Grüße nach Italien und weiter so!

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ELECTRICS

Exclusive Distribution EMD MusicDeutschland: Domplatz 35, 99084 Erfurt - Tel 0361-6548830 - Fax 0361-6548840

www.emdmusic.com

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ELECTRICS

DetailsHersteller: Manne GuitarsModell: Manne Acoustibass 4 Satin SpecialHerkunftsland: ItalienBasstyp: Semi Hollow BodyKorpus: KorinaDecke: Burled PoplarFinish: Hand Rubbed Satin HoneyHals: EscheGriffbrett: Phenolharz, Fretless mit BundmarkierungenPickups: 1x Manne Soapbar Humbucker, 1x PiezoBrücke: spezielles Design mit Piezo Pickup (String-Through-Body-Konstruktion)Hardware: SchallerGewicht: 3,7 kgPreis: 2.920 Euro Zubehör: Manne GigbagGetestet mit: Hartke LH-1000, Hartke HyDrive 4x10 Box, Line6 Bass POD XT Live und Mackie-PultVertrieb: PPC Music

www.manne.comwww.ppc-music.de

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ELECTRICS

1987 begann der italienische Gitarrenbauer

Andrea Ballarin, Gitarren und Bässe zu

entwerfen und anzufertigen. Um seine

Erfahrung im Instrumentenbau auch

an Musiker mit kleinerem Geld -

beutel weitergeben zu können,

entstand die Idee der „Harmonic

Globalization“. Die Frucht die-

ses Gedankens nennt sich:

Mannedesign-Serie – hoch-

qualitative Bässe aus Asien

als günstige Alternative zu

den Manne-Instrumenten

aus Italien.

Von Stefan Hiemer

MannedesignMalibu 4 Gloss

HarmonicGlobalization

Ein Teil der Philosophie von Manne ist es, im italienischen CustomShop in Handarbeit maßgeschneiderte Instrumente zu erschaffenund dort keine Serienproduktion zuzulassen. „HarmonicGlobalization“ hingegen war eine Idee von Manne, die zweiJahrzehnte Erfahrung in der Entwicklung von Instrumenten durcheine Serienproduktion auch in kostengünstigere Modelle einfließenzu lassen. Durch die Globalisierung des Weltmarktes ist es möglichgeworden, in Ländern mit niedrigeren Produktionskosten, aber den-noch guter Arbeitsqualität, eine Serienproduktion in Auftrag zugeben. So werden die Mannedesign-Instrumente (Gitarren und Bässe)unter Aufsicht von Fachpersonal in China gefertigt.

Ähnlich und doch andersDen Mannedesign Malibu Viersaiter in Gloss Brown Sunburst habeich brandheiß zum Test bekommen – eine Premiere, denn PPC Musichat die Serie erst seit Kurzem im Laden. Aus dem robusten Manne-Gigbag mit schönem leuchtend-roten Logo befreit, zeigt sich mir auf den ersten Blick ein bekanntes Bild. Durch das Sunburst Finish,seine klassische Form und die JJ-Tonabnehmer-Bestückung erinnerter natürlich zunächst an den Klassiker. Auf den zweiten Blick fällt auf, dass der Korpus ein wenig kleiner ist als der des Originals.Folglich ist auch das Gewicht etwas geringer, was zierlicherenPersonen zugute kommen dürfte. Die verwendeten Hölzer sind ebenfalls die altbekannten, lang erprobten, die man in gewisser Weiseals Standard bezeichnen darf: Erle für den Korpus und Ahorn, mitPalisandergriffbrett, für den Hals. Die Kopfplatte in der typischen,schmalen Manne-Form ist geneigt und angeschäftet, ergo ange-leimt. So liegen die Saiten mit gutem Druck auf demKunststoffsattel, von dem sie, in gerader Linie, zu denStimm-Mechaniken geleitet werden. Diese werden exklusiv für Manne hergestellt und sind optisch an den bekannten Schaller-Mechaniken angelehnt.Beim Stimmen der Saiten vermitteln sie ein sehrpräzises Gefühl und verrichten ihre Arbeit zuver-lässig, ohne ein Drehspiel zu haben. Unter einerkleinen, schwarzen Kunststoffplatte auf derKopfplatte, die mit der Typenbezeichnung„Malibu“ versehen ist, verbirgt sich der Zugangzur Einstellschraube des Halsstabes. Allerdingsmusste ich da gar nicht ran, da der Bass perfekteingestellt war. Mit 24 Jumbobünden, die alledurch das großzügige Cutaway bestens erreichbarsind, setzt sich der Malibu klar von seinem Vorbild ab.Die üblichen Orientierungspunkte sind natürlich auch indas Griffbrett sorgfältig eingearbeitet.

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ELECTRICS

BombenfestVier Inbusschrauben, in Buchsen geführt, sichern den festen Verbundvon Hals und Korpus. Die Hals-/Korpusverbindung des Mannedesignwird wie bei den Custom-Shop-Instrumenten nicht durch Holz -schrauben gelöst, sondern mit dem aufwändigen und patentiertenManne-System erzielt. Dabei wird eine speziell entwickelte, mehrfachgewinkelte Stahlplatte zwischen Korpus und Hals verleimt und verschraubt. Die Hals-/Korpusverbindung sei damit bombenfest und ergebe ein Schwingungsverhalten ähnlich wie bei einem einge-leimten Hals, so der Hersteller. Da durch diese Konstruktion dieHerstellung völlig anders als bei üblichen Instrumenten abläuft unddeutlich schwieriger ist, weil die feste Verbindung keineToleranzen in der Holzfräsung zulässt, wurden zum einen dieentsprechenden Mitarbeiter der Partnerfirma in China direktbei Manne in Italien geschult und zum anderen wird das originale System aus Italien zugeliefert. Nach standardmäßigen 34 Zoll erreichen die Saiten die traditionelle Bassbrücke (typischer Blechwinkel), die mit

fünf Schrauben fest im Klangholz verankert ist, was einen gutenKontakt und somit eine gute Übertragung der Schwingungen ver-spricht. Korpus sowie Hals sind perfekt lackiert und die Verarbeitungdes Instrumentes ist für diese Preisklasse sehr gut.

EisenherzDie zwei Mannedesign-Tonabnehmer sind Single Coils mit jeweilszwei Stabmagneten aus einer Alnico (Aluminium-Nickel-Cobalt)Legierung pro Saite. Der Hals-Pickup ist in das „Vintage Pearl White“-Schlagbrett eingearbeitet, das mit neun Schrauben sauber auf denKorpus montiert ist, während der Zwillingsbruder weiter RichtungBlechwinkel, von Erlenholz umgeben, sitzt. Die drei Chromreglerund die Eingangsbuchse sitzen auf einer verchromten Metallplatteund sind sauber in einer Linie angebracht. Der erste Regler ist für die Lautstärke des Halstonabnehmers zuständig, der zweite regelt den Pegel des Steg-Pickups und „the last in Line“ ist eine Ton -blende, mit der man, wie üblich, den Höhenanteil des Basssignals reduzieren kann.

In der HandZur Praxis. Nur noch schnell einen Gurt an die Standard-Gurtpins desBasses gebastelt und umgehängt. Durch sein geringes Gewicht ist derMalibu angenehm auf der Schulter zu tragen und die Balance amKörper ist stimmig. Der eher schmale Hals liegt angenehm und griffig in der Hand (ein klarer Vorteil für kleine Hände!). Sofort auf-gefallen ist mir ein guter Attack des angeschlagenen Tones, der aberdafür auch ein nicht ganz so langes Sustain auf der D- und G-Saite des Basses hat. Soweit die Trockenübungen …

An der StrippeDie bisher festgestellten Eigenschaften sind auch beim elektrischenAusgabesignal zu beobachten. Im normalen Song-Spielbetrieb fälltdas leicht schwächere Sustain nicht ins Gewicht. So macht er auchhier eine tolle Figur und hat trotz passiver Schaltung einen ordentli-

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ELECTRICS

chen Ausgangpegel. Der Halstonabnehmer erzeugt einen tiefen,dem Precision Bass ähnlichen Sound und der Steg-Pickup einen definierten, nasalen Klang mit mehr Mittenanteilen, jedochweniger Bassvolumen. Beide Tonabnehmer gemeinsam wirkenals parallel geschalteter Humbucker, bei dem die sonst überSingle Coils hörbaren, störenden Einstreuungen ausgelöschtwerden. Dabei heben sich gewisse Frequenzanteile gegenseitigauf oder verstärken sich, was in dieser Einstellung einen klarenund definierten Sound bei gleichzeitig starkem Bassfundamentergibt. Meine favorisierte Tonabnehmereinstellung für Finger -style ist der Steg-Pickup mit einem Schuss Hals-Pickup dazu.Das gibt mir eine direkte Ansprache, gute Tonkontrolle imMittenbereich und von „vorne“ ein bisschen Bassanteile dazu.Für die Slaptechnik reiße ich beide voll auf, um maximale Bässe und satte Höhenanteile zu bekommen. Saitenlage undHalskrümmung sind so gut eingestellt, dass man ein gutesSpielgefühl hat, aber auch mit Bestimmtheit sagen kann, dass der Hals beziehungsweise die Bünde gut abgerichtet worden sind.

FazitDie Instrumentenmodelle vom italienischen Custom Shop unddie in China gefertigten Serienprodukte sind auf den erstenBlick kaum zu unterscheiden, tatsächlich sind die Unterschiedeaber enorm. So finden zum Beispiel beim Malibu-Modell andereKlanghölzer Verwendung und die spezielle schichtverleimteHalskonstruktion des handgefertigten Bruders ist in derSerienproduktion auch nicht möglich. Klar, man muss beieinem Preisunterschied von über 1.500 Euro gewisse Abstriche

in Kauf nehmen. Schließlich ist die Mannedesign-Serie mitgünstigem Preisniveau auch für Amateurbassisten undEinsteiger gedacht. Nichtsdestotrotz: Der Mannedesign Malibuist für seine Preisklasse ein extrem gut verarbeitetesHandwerkszeug für die Bassarbeit in einer Band.

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ELECTRICS

DetailsHersteller: Manne Guitars Modell: Mannedesign Malibu 4 Gloss Herkunftsland: China Basstyp: E-Bass, 4-Saiter Korpus:Erle Farbe: Gloss Brown Sunburst Hals: Ahorn Halsbefestigung: geschraubt (4 Schrauben) Griffbrett: Palisander mit 24Jumbo Frets Griffbretteinlagen: Dot Inlays Mensur: Longscale 864 mm (34“) Halsbreite 1./12. Bund: 40 mm/52 mmRegler: 2x Lautstärke und Tonblende Pickup-Typ: passiv Pickups: 2x Mannedesign Single Coils Steg: traditionelle BassbrückeMechaniken: Manne Chrome Tuner Gewicht: 3,8 kg Preis: 429 Euro Getestet mit: Weber Mywatt 200, FMC 2123,

Techline (4x12), Roland Cube 100, diversen Röhrenvorstufen Vertrieb: PPC Music www.manne.com www.ppc-music.de

Das Set besteht aus einem am Gurt oder Gürtel zu befestigen-den Sender und einem 9.5“ breiten Empfänger, dessenPlastikgehäuse nicht ganz eine Höheneinheit hoch ist. Es gibtzwar Bohrungen an den Seiten, leider sind aber keine passendenRackwinkel im Lieferumfang, sie werden auch nicht alsSonderzubehör angeboten, sodass für den Einbau in ein Rackauf eine Standardrackablage zurückgegriffen werden muss. DerEmpfänger benötigt eine Spannung zwischen 12 und 18 Volt,ein 15 Volt Netzteil liegt bei.

FeaturesAuf der Vorderseite des Empfängers befindet sich (von linksnach rechts) eine sechsteilige Feldstärkeanzeige, das Ashdown-typische VU Meter zur Anzeige des Eingangspegels, die Kanal -anzeige, drei Taster zur Einstellung des Kanals, der Modelling -wahlschalter, ein Lautstärkeregler und der Netzschalter sowiezwei schwenk- und drehbare Antennen. Es handelt sich also umein Diversity-System, welches das Signal immer von der besserempfangenden Antenne bekommt. Auf der Rückseite ist außereinem unsymmetrischen Ausgang auch ein symmetrischer fürden direkten Anschluß an das Mischpult, des Weiteren natürlichder Anschluß für das Netzteil und der nicht so häufig benötigteSchalter für das zu benutzende Frequenzband sowie der Reglerfür Squelch, eine Art Noisegate, mit dem Nebengeräuscheunterdrückt werden können.

Der Sender wird mit zwei AA-/Mignon-Batterien oder besser -Akkus betrieben. Die von mir verwendeten, nicht ganz vollgeladenen Eneloops hielten mehr als zehn Stunden. Clever: DerDeckel des Batteriefachs ist fest angebracht, kann also nicht ver-lorengehen. Auf der Vorderseite finden sich außer zwei Tasternfür Kanaleinstellung und An/Aus ein blau beleuchtetes Display,welches den Kanal und den Ladezustand anzeigt. Mit denTastern kann außerdem die Übertragungsstärke eingestellt unddas Signal stummgeschaltet werden. Auch können die Tastengesperrt werden.

Der Übertragungsbereich wird im Handbuch mit 50 Hz bis 15 kHz angegeben, was sich in der Praxis wie auch bei anderenGeräten beim Low B zumeist nicht negativ bemerkbar macht;ebensowenig werden die im stillen Kämmerlein hörbarenArtefakte bei Flageoletts in Live-Situationen hörbar sein.Puristen werden in der Regel eh ein Kabel verwenden. DemSender fehlt zwar ein Regler für die Eingangsverstärkung, erwar aber auch durch seriell geschaltete Tonabnehmer nicht zum Übersteuern zu bewegen.

ModellerEin besonderes Highlight des Empfängers ist die EnvironmentModelling Control mit 16 Presets. Außer der Flat-Einstellungfinden sich die folgenden Presets: Conference, Broadcast,Warmth, De-Esser, Vintage Radio, Mid-Warmth, Groovy, Sharp,Karaoke, Piano Bar, Heavy Metal, Disco, Choir, Female Voiceund Piano Bar Choir. Bleibt also nur das Ausprobieren mit ver-schiedenen Spieltechniken und Pickup-Einstellungen. Hierklingen einige der Presets für mich persönlich brauchbar, ande-re weniger. Letztendlich ist die Auswahl hier rein subjektiveGeschmackssache. Nicht zu vergessen an dieser Stelle: Dasklangliche Ergebnis hängt vom verwendeten Equipment (Bassund Verstärker) ab! Insgesamt ist der Modeller meiner Meinungnach eher als Gimmick zu betrachten, da wohl nur die wenig-sten Bassisten direkt ins Pult und ohne eigene Verstärkung spielen werden. Mit meinem Testequipment klang Preset 1, alsodie Bypass Stellung, am besten.

Freier FunkDie Vielzahl von 300 verfügbaren Kanälen wird sich in naherZukunft durch die Abschaltung des analogen Fernsehens unddie folgende anderweitige Nutzung der freiwerdenden Kanäle(Stichwort „Digitale Dividende“, 790-862 MHz) auf knapp 40 Kanäle verringern. Inwieweit die übrigen Kanäle dann nochstörungsfrei verwendet werden können, wird sich zeigen.Immerhin konnte ich beim Testgerät Frequenzen von 863,125MHz und 863,325 MHz einstellen, ohne bei gleichzeitigem

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ACCESSORIES

Seit Anfang des letzten Jahres kann man von

Ashdown die gesamte Verarbeitungskette aus einer

Hand bekommen. Nach verschiedensten Verstärkern,

Lautsprechern und Effekten wird mit dem FreeBass

ein Funksystem speziell für Tieftöner angeboten.

Von Thorsten Kowalski

Freiheit für den Bass!Ashdown FreeBass

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ACCESSORIES

Betrieb meines AKG GB40 auf 863,100 MHz Störungen aufeinem der beiden Geräte zu haben. Der Betrieb von über diesemBereich liegenden Geräten soll nach Auskunft der Bundes -netzagentur nicht zu Störungen führen. Selbst wenn zukünftignur noch die genannten 40 Kanäle störungsfrei zur Verfügungstehen sollten, sind dies deutlich mehr, als billigere Mitbewerberzu bieten haben, die zumeist auf einer Festfrequenz senden oderausschließlich im unteren Frequenzbereich; aber selbst deutlichteuerere Systeme haben mitunter einen kleineren Frequenz -bereich. Die Reichweite ist auch mehr als ausreichend, ichkonnte in meiner Dachgeschosswohnung bis an das andereEnde gehen und hatte trotz mehrerer Wände immer noch volleEmpfangsstärke.

FazitDas Ashdown FreeBass Funksystem besticht vor allem durch diehohe Anzahl an verfügbaren Kanälen und durch die vorne ange-brachten Antennen und ist für jeden Spieler und jedeBühnengröße geeignet. Ich selbst benutze einen Sender geradeauch für kleinste Auftrittsorte, da dann die Stolperfalle Kabelentfällt. Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir die recht großeReichweite sowie die verschiedenen Anzeigen am Empfänger.Das Preis/Leistungsverhältnis ist ob des Gebotenen absolut inOrdnung.

DetailsHersteller: AshdownModell: FreeBassGerätetyp: UHF Bass Wireless SystemHerkunftsland: GroßbritannienFeatures: Diversity-Funksystem mit Environment Modelling ControlPreis: 299 EuroZubehör: je ein Klinke-Mini-XLR- und Klinke-Klinke-KabelGetestet mit: Hevos Midget Combo, esh Sovereign 5-SaiterVertrieb: EMD Music

www.ashdownmusic.comwww.emdmusic.com

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EVERGREENS

Zum Glück ist esh jetzt wieder obenauf. Dank desneuen Besitzers und Machers Ralf Scholl werden wieder neue Bässe mit herausragender Qualität pro-duziert. Das war leider nicht immer so. Die drei Gründerväter, die ihre Initialen für den Namen eshgaben, verkauften die in Aachen ansässige FirmaMitte der neunziger Jahre an den Trierer ZoltanNaray, der den guten Namen und die gesamte Firmamit Schmackes und krimineller Professionalität an dieWand fuhr. Die Qualität der Instrumente aus dieserZeit schwankt zwischen ordentlich und unterirdisch.Ich selbst hatte damals viele Instrumente durch meine Tätigkeit als Musikalienhändler in denHänden und kann deshalb aus erster Hand berichten.

Von Leif Bendt

Esh Sovereign

Ein Bass, der immer weniger Qualitätsprobleme als alle anderenhatte, war der esh Sovereign, sei es, weil es der erste kommer-ziell erfolgreiche Bass von esh war und damit für den Namenstand, oder weil er als Aushängeschild der Firma fungierte. Aufjeden Fall ist dieses Instrument zu Recht in der heutigenAusgabe der Evergreens zu finden, denn kaum ein anderer deut-scher Bass existiert seit über 20 Jahren in dieser Form und mitso wenigen Änderungen. In den achtziger Jahren des letztenJahrhunderts war die Bassistenwelt in Deutschland noch inOrdnung: Die Edelbasswelle schwappte aus den USA zu uns her-über und immer neue und ausgefallene Designs wurden auf denMarkt gebracht. Auch von esh gab es einige Entwicklungen, die,vom heutigen Standpunkt aus gesehen, eher fragwürdig waren– aber sie fanden ihre Abnehmer und es gibt tatsächlich wahreFans dieser Bässe. Trotzdem wollte der große Durchbruch langenicht kommen. Erst mit dem Sovereign, der 1989 dem deut-schen Publikum vorgestellt wurde, erlagen viele Bassisten demCharme dieses Modells. Nicht ganz so radikal in der Design -sprache wie die anderen Modelle Genuine, Serious und Honest,sondern eher klassisch orientiert, wurde der Bass vom erstenTag an ein Erfolg. Für die Entwicklung und die Form zeichnetesich Christoph Kost aus Aachen verantwortlich. Auch heutenoch ist Christoph Kost der Firma esh indirekt verbunden, denndie damalige Hals-/Korpusverbindung ist auch heute nochBestandteil (nicht nur) der Sovereign-Bässe und Ralf Scholl istso fair, auf seiner Webseite einen Link zu Christoph Kost zu füh-ren – der übrigens immer noch hervorragende Bässe baut, diedie Familienähnlichkeit zu dem Sovereign nicht verleugnenkönnen und wollen.

BombenfestUnd damit komme ich zu den Features des esh Sovereigns.Angesprochen habe ich schon die Hals-/Korpusverbindung.Diese von Christoph Kost entwickelte und als „U/C Bolt OnSystem“ bezeichnete Verbindung ist eine Verschraubung, dieextrem weit in den Korpus hineinreicht. Das ist an und für sichnichts Besonderes, aber die sechs Schrauben werden mit unter-schiedlichen Winkeln in den Korpus gedreht, sodass der Hals in

keine Richtung bewegbar ist und sich alle auftauchenden Kräfteneutralisieren – damals wie heute ein Novum in der Halsbe -festigung und eine bombenfeste Verbindung obendrein.

Ein weiterer Meilenstein in der esh-Geschichte war dieAusstattung mit einer damals neu entwickelten Elektronik, dieerstmals serienmäßig einen Piezo-Tonabnehmer in dasAbnahmesystem integrierte. Dieser Piezo lag unter dem Stegund wurde über die sogenannte „esh-Tronik“ verwaltet. Die bei-den magnetischen Tonabnehmer kamen von Bartolini. Je nachModell wurden Single Coils oder Humbucker verwendet, dieebenfalls, wie der Piezo, über die esh-Tronik liefen. Diesebestand aus einem Volumenregler und einer Tonblende, dazukamen noch zwei satt einrastende Vierweg-Drehschalter. Dererste war für die Tonabnehmerverschaltung der magnetischenPickups zuständig. Die beiden Klangerzeuger konnten seriellund parallel gepaart werden, zusätzlich der Steg-Pickup solound der Steg-Pickup mit einem fest eingestellten Anteil desHals-Pickups: eine praxisnahe und ausgezeichnet klingendeSchaltungsvariante! Der zweite Schalter war verantwortlich fürdie weitere Signalbearbeitung. Die vier Einstellungen warenpassiv, passiv mit Piezo, aktiv mit Piezo, wobei die Intensität desPiezos mit Hilfe eines kleinen Trimmreglers auf der Platine imElektronikfach eingestellt werden konnte. Selbst bei voll aufge-drehtem Regler war der Sound des Piezos nie harsch oderschrill, sondern fügte sich immer homogen in das Gesamt -klangbild des Basses ein. Er setzte dem Ton ein silbrigesSchmatzen und Glitzern hinzu. Die vierte Schalterstellung warwiederum etwas Besonderes, denn esh baute eine Direct-Out-Funktion ein. Das Basssignal der magnetischen Pickups wurdeohne Umwege über die Potis direkt auf die Ausgangsbuchsegelegt. Erstaunlich war der Klangunterschied, denn trotz derVerwendung bester Bauteile gewann der Sound an Lebendigkeit,Dynamik und Tiefe. Ich habe diese Elektronik als Replacementbei einigen Bässen eingebaut und es ist verblüffend, wie viel dieInstrumente an Dichte und Druck gewonnen haben. Durch diehochwertigen Komponenten und die Silberverdrahtung besitztdie esh-Tronik keinen Eigensound, sondern lässt das Instrumentnach sich selbst klingen. Für mich zählt diese Elektronik auchnach vielen Jahren immer noch zu den besten, die es auf demMarkt gab und gibt.

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EVERGREENS

Kräftiger KragenEin weiteres Feature des Sovereigns war der extrem verstärkteÜbergang zwischen Hals und Kopfplatte. Auf den ersten Blickfast erschreckend dick, war dieser Kragen ebenfalls in hohemMaße für den äußerst stabilen und präsenten Ton zuständig,denn die Kopfplatte wurde in ihren Schwingungen einge-schränkt und die gesamte Schwingung der Saiten blieb da, wosie sein sollte, nämlich im Hals-/Korpusbereich. Abgesehendavon vermied der kräftige Kragen bei Stürzen oft das sofortigeAbbrechen der Kopfplatte und eine schlagartig einsetzendeTraurigkeit seines Besitzers.

Insgesamt kann ich auch nach über zwanzig Jahren eshSovereign nur sagen, dass die Entwickler und Bauer zu der Zeiteinen Bass auf den Markt brachten, der jeden Pfennig seinesnicht gerade geringen Preises wert war. Wer solch einen Bassbesitzt, darf sich glücklich schätzen. Auch wenn die Farbgebungder damaligen Mode entsprach (ich erinnere mich an einenauberginefarbenen Sovereign mit goldener Hardware, brrrrr),waren und sind die Grundsubstanz und die Ideenvielfalt desBasses immer noch hervorragend. Und Ralf Scholl wird diesesErbe, da bin ich mir sicher, weiterführen. Viel Glück!

www.esh-bass.com

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EVERGREENS

Christof Kost mit einem Sovereign

Hier spricht Martin EngelienHier spricht Martin EngelienE

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Wie wir alle wissen, hat ein ganz normaler Erdentag rund 24Stunden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das ist eine

Tatsache. Allerdings gibt es wohl für jeden von uns eine individuel-le Relativitätstheorie des Zeitgefühls. Jedermann hat es sicherlichschon erlebt, dass die Zeit rast, oder aber, im Umkehrschluss garnicht vergeht. Was man an einem Tag mit 24 Stunden alles machenkann ist ebenfalls sehr individuell. Es gibt Tage, da bleibt man denganzen Tag im Bett, z. B. weil man krank ist, und die Zeit vergeht.Und es gibt Tage, da durchlebt man Situationen, für die man imNormalfall eine Woche oder mehr benötigen würde und wundertsich, dass das alles wirklich in den „nur“ 24 Stunden dieses einenTages passierte. Über so einen Tag möchte ich heute schreiben.

Im April 1986 gab es den bis dahin unvorstellbaren Super-GAU imAtomkraftwerk Tschernobyl, der die Welt erschütterte und Anlassfür eine erneute globale Anti-Atomkraft-Bewegung war. Weltweitstellten sich Künstler auf die Bühnen, um gegen Atomkraft zu protestieren. Im August 1986 zog eine festivalähnliche Tourneeunter dem Motto „Rock gegen Atom“ durch Deutschland, die vomKulturforum der SPD begleitet wurde. Es gab zwei All Star Bandsals Basisbesetzung, mit den Keyboardern Thomas Glanz und JeanJaques Kravetz, den Drummern Bertram Engel und Wolf Simonund den Bassisten Steffi Stefan und mir, die abwechselnd das ganze Konzert bestritten. Die jeweiligen Sänger kamen mit ihrenwichtigen Instrumentalisten aus ihren eigenen Bands dazu, alsoPeter Maffay mit den Gitarristen Frank Dietz, Tony Carey und CarlCarlton. Udo Lindenberg mit seinem Hannes Bauer und ebensoCarl Carlton. Klaus Lage mit unserem Gitarristen Rocco Klein undHeinz Rudolf Kunze mit seinem Gitarristen Heiner Lürig. DemAnlass entsprechend wurde ein Programm mit engagiertenStücken auf die Beine gestellt. Selbstredend kamen alle Erlöse der Tour und des dabei aufgenommenen Live-Albums den Opfernvon Tschernobyl zugute. Der Moderator der ganzen Tour war kein geringerer als unser Ex-Bundeskanzler Willy Brandt. Er wartatsächlich mit uns auf Tour, hielt Abend für Abend eine großartigeAnsprache und sagte die einzelnen Interpreten an. Ich muss zugeben, es war schon ein erhabenes Gefühl, von diesem großenPolitiker mit seiner ureigenen, faszinierenden Stimme angesagt zu werden.

Einer der Termine war auf der Loreley, dem wunderbaren Open-Air-Gelände oberhalb des Rheins. Nach der Show fuhren wir gemein-sam ins Hilton Hotel Mainz. Dort verließen wir am folgenden Tagerecht früh das Hotel, um mit dem Flieger von Frankfurt nachBerlin zu fliegen, wo das nächste „Rock gegen Atom“-Konzert statt-fand. Allerdings hatte die Klaus Lage Band an diesem Tag zu allemÜberfluss noch eine andere Buchung: als Headliner in Ostberlin imParkaue Open-Air-Gelände. Unsere Road Crew samt Backline waren

schon am Vortag in Ostberlin angekommen. Wie gesagt, 1986, alsozu Zeiten des Eisernen Vorhangs, also präzise gesagt in der damali-gen DDR. Wir landeten zunächst in Westberlin. Die „Rock gegenAtom“-Kollegen inklusive Willy Brandt wurden gleich zurWaldbühne gebracht, wir fuhren zum damaligen GrenzpunktCheckpoint Charly. Zu Fuß überquerte man damals die Brücke bis zum Kontrollareal der Grenze. Normalerweise war es zu dieserZeit ungeheuer schwer, vom Westen in den Osten zu reisen, aberfür uns wurde wie durch Zauberhand nur eine kleine Nebentür desGrenzbüros aufgemacht, wir passierten eine spärliche Kontrolleund waren wundersamerweise zwei Minuten später im Ostteil derStadt. Ein Bus stand bereit, der uns zum Open-Air-Gelände unseresabendlichen Konzertes brachte. Dort wurden wir von unserer Crewempfangen und machten gleich Soundcheck, die Zeit eilte.Nachdem alles zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten einge-stellt war, nahmen wir unsere Instrumente unter die Arme und fuhren mit dem Ostbus wieder gen Grenzpunkt Checkpoint Charly.Erneut öffnete sich die kleine Nebentür und wir befanden unsurplötzlich wieder im Westen. Über die bekannte Brücke wieder zuFuß zurück, ein Westbus stand am Ende der Brücke bereit undbrachte uns zur Waldbühne. Ein kurzer Soundcheck, alles stimm-te, Willy Brandt machte seine Sprechprobe und dann warEinlasszeit. Wir spielten locker unser Set wie am Abend zuvor aufder Loreley, allerdings so, dass die All Star Band mit Wolf Simonund mir am Anfang der Show spielte. Nach unserem Einsatz vor20.000 Menschen verließen wir bühnenfeucht im Eiltempo dieWaldbühne, bestiegen den Westbus und wurden zum uns schonvertrauten Checkpoint Charly gebracht. Alles geschah wie ein Déja-vu des Nachmittags: Zu Fuß über die Brücke, die kleine Nebentüröffnete sich, und zack – wir waren wieder im Ostteil der Stadt, derOstbus stand bereit und brachte uns direkt in den Backstage-Bereich des Parkaue-Geländes. Wir stürmten sofort auf die Bühneund blickten überrascht auf ein Heer von Menschen. Uns wurde aufeinmal klar, dass wir im Osten vor 68.000 Menschen standen, dienur wegen uns da waren.

Nach diesem überwälti-genden Erlebnis ließ ichdiesen Tag spät in derNacht auf dem Balkonmeines Hotelzimmersin Ostberlin Revue passieren. Ich blickte in den Sternenhimmelund mir wurde schlag-artig bewusst, was inden letzten 18 Stundenzwischen Aufwachen inMainz und Schlafen -gehen in Ostberlin allespassiert war und dassich so einen Tag soschnell nicht wiedererleben würde. ��

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KOLUMNE

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ACOUSTICS

Schreibe ich jetzt für eine Basszeitschriftoder für ein Spielzeugfachmagazin? Diese Frage stellte ich mir, als ich einPaket bekam, das leichter war als alles,was ich bisher von und für bq erhaltenhatte. Was war drin? Zwei Cases, kleinerals für eine gewöhnliche Geige. In denCases fand ich Ukulelen, die aussehen,als wären sie für zweieinhalbjährigeKinder gemacht; und damit diese sichdie Finger nicht verletzen, sind dieseZwerge – oder Instrumente? – mit dicken Gummis bespannt.

Von Lutz J. Mays

KalaUkulelen

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Spaß beiseite, dies sind echte, ernstzunehmende, hochwertigeUkulelenbässe. Ich gehe auf die Homepage des Vertriebs RisaMusical Instruments GmbH (www.ukulele.de) und lese: It's nota toy, it's a ukulele! Die Kala Bassukulele ist ein Bass auf Basiseiner qualitativ hochwertigen Bariton-Ukulele mit der normalenEADG Stimmung. Dieses Instrument hat eine Mensur von nur51 cm mit 16 Bünden. Ich habe hier zwei Exemplare vorliegen,einen bundlosen und einen bundierten. Beide haben fette, mirbisher nicht bekannte, gummiartige Basssaiten aufgezogen.Dieses „rubberfeel“ ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Hals undKorpus sind aus Mahagoni und das Griffbrett aus Palisandergefertigt. Die kleinen und leichten Mechaniken sind von deramerikanischen Firma Hipshot. In dem Steg ist ein Shadow SH 064 Piezo Tonabnehmer verbaut, der rein passiv sein Signalan den Amp weitergibt. Jede Saite hat ein eigenes PiezoTonabnehmer-Element, um einen ausgewogenen Sound zugarantieren. Der Gurtpin hat, wie von vielen akustischenInstrumenten bekannt, eine Doppelfunktion, zum einen ebendie Funktion als Gurtpin und zum anderen die Funktion als Steckverbindung (Buchse) für das Instrumentenkabel.

Wenn man als gemeiner Bassist, der ab und zu auch mal zumKontrabass greift, zum ersten Mal solch eine Ukulele in dieHand nimmt, hat man mehrere Eindrücke gleichzeitig: Miteiner Handspanne kann ich das tiefe F und das hohe G gleich-zeitig greifen? Aus diesem Zwergenkorpus kann doch niemalsnicht, und erst recht nicht nach den Gesetzen der Physik, einhalbwegs kräftiger, bassiger Ton erklingen. Wie soll ich nur mitmeinen Basspratzen dieser Mensur Musik entlocken? Was dannin einen Gedanken an den Chefredakteur von bassquarterlymündet: „Deine Ukulele (sprich Deinen Hammer) kannst dugleich selber behalten!“ (frei nach Paul Watzlawick „Anleitungzum Unglücklichsein“).

Die VerwandlungEinmal eingestöpselt und mit dem Verstärker verbunden, trautman seinen Ohren nicht mehr. Was ich jetzt höre, ist ein ultra-fetter, akustischer Klang, der schon sehr nahe an den eines (nurmit Tonabnehmer) abgenommenen Kontrabasses heranreicht –erst recht, wenn man die Fretless-Variante zur Hand nimmt. Mir bleibt der Mund offen. Das habe ich jetzt nicht erwartet. Die Bespielbarkeit ist sehr gut bis in hohe Lagen. Die Bund -bassukulele hat eine etwas differenziertere Ansprache.

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ACOUSTICS

Trotzdem entwickelt sich die Fretless-Variante zu meinemLieblingsinstrument (Fretless-Ukulele, wo gibt’s denn so was!).Allein das Stimmen macht, ob der Polyurethan-Saiten, einwenig Mühe. Man muss sehr viel drehen, um eine Tonhöhen -veränderung zu erreichen und auch die Saite am Steg immerwieder einmal anheben, da ich den Eindruck habe, dass dieGummisaite sich ab und an in der Führung verhakt. ZumSaitenwechseln wird auf der Rückseite des Korpusses ein Deckel abgeschraubt und die Saiten durch die Decke geführt.Nichtsdestotrotz, die Kombination aus diesen Gummisaiten,dem Piezo Pickup und dem kleinen Korpus ist einfach als genial zu bezeichnen.

Die ReifeprüfungDie Erfolgsgeschichte geht weiter: Ich gehe also mit meinemneuen Ultralight Acoustic Upright Killer (zu Deutsch: FretlessBass-Ukulele) zum nächsten Gig. Meine Bandkollegen sind,sagen wir mal, sehr überrascht and not amused, als sie michohne den erwarteten Kontrabass aufschlagen sehen. „Hast dudeinen Upright vergessen?“, muss ich mir dreimal anhören, bisich auch jedem einzeln vermitteln kann, dass sich in diesemLightcase, das dem Aussehen nach einem Geigenkoffer ähnelt,mein Bassinstrument für den heutigen Abend befindet. DasGigbag ist so leicht, dass ich zweifle, ob ich die Bassukulele über-haupt eingepackt habe. Erfreut stelle ich ihre Anwesenheit fest.

Während und nach dem Gig mache ich folgende Beob -achtungen: Ich habe extrem große Spielfreude mit diesem …Ding. Macht man als Spieler die Augen zu und hört nur, dannvermisst man kaum den Kontrabass. Die Bass-Ukulele klingt

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Lutz J. Mays mit dem Fretless Ukulelen-Bass

abgenommen wie ein Kontrabass (na ja, fast), nur: Rücken -probleme gehören mit diesem Instrument der Vergangenheitan. Fast keine Rückkopplungsgefahr! Die Umstellung auf diekleine Mensur ist kein Problem, abgesehen von den hohenLagen – für soviel Töne auf kleinstem Raum brauche selbst ichein bisschen Zeit. Man wird dauernd beobachtet, fotografiert (ist bei Bassisten ja nicht immer so der Fall, meist sind ja nurdie Sänger und Gitarristen im Fokus) und man wird oft auf die Ukulele angesprochen: „Was, da kommt so viel Bass raus?Darf ich die mal ansehen? Hast du da einen Preamp davor?“ Zu guter Letzt sind Handling und Transport ultra easy. Summa summarum: Nach dem Gig bin ich richtiggehend beein-druckt. Die Mitmusiker werden sich damit abfinden müssen,dass künftig der Kontrabass deutlich weniger zum Einsatz kom-men wird. Auch beim Dinnerset der Coverband wird das Teildefinitiv mal eingesetzt.

Got my Mojo working …Ich kann es nur immer wieder erwähnen: Diese Kombinationaus Gummisaiten, Piezo Pickup und dem kleinen Korpus bringteinfach einen genialen, durchsetzungsfähigen und in diversenKontexten brauchbaren Ton hervor! Beide Instrumente habenCharakter und Eigenheiten, welche eine Beziehung zu demInstrument hervorbringen, die man am besten mit „Mojo“beschreiben kann. Die Ukulelen-Bässe empfehle ich allen, dienach dem etwas anderen Bass suchen. Auch Vielspieler könntensich angesichts der Transportmöglichkeiten das Leben deutlicherleichtern. Der Klang ist mehr einem Upright zuzuordnen alseinem E-Bass. Kala stellt damit ein professionelles Instrumentzur Verfügung, das sich seinen Weg in die Musikerwelt sicherund schnell ebnen wird. Die Ukulelen-Bässe sind auf jeden Falleine – nein die Alternative! – zur akustischen Bassgitarre. DieOptik ist gerade wegen der „Größe“ zunächst gewöhnungsbe-dürftig, bringt aber definitiv einen hohen Aufmerksamkeits- undSpaßfaktor. Antesten dringendst empfohlen!

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DETAILSHersteller: KalaModell: Ukulelen-BassHerkunftsland: ChinaKorpusform: Bariton-UkuleleHals und Korpus: MahagoniGriffbrett: PalisanderMensur: 51 cmAnzahl Bünde: 16Farbe: NaturalMechaniken: HipshotSaiten: PolyurethanPassiver Piezo Tonabnehmer: Shadow SH 064Inklusive: LightcasePreis: 499 EuroVertrieb: Risa Musical Instruments GmbH

www.ukulele.de

... über fremde Bässe auf Tour?Zunächst einmal brauche ich gar keine große Vielfalt an Bässenund Equipment. Als ich aufwuchs, Mitte der sechziger Jahre,gab es in ganz Philadelphia einen einzigen Typen, der einenfünfsaitigen 1960 Fender-Bass spielte. Das war eine mittlereSensation. Aber eigentlich hatten alle normale Fender-Bässe,Rickenbackers kamen gerade auf. Wir hatten auch vonMcCartneys Höfner und Casadys Guild gehört. Zu dieser Zeitwar die Equipment-Frage eine simple Angelegenheit, das hatmich geprägt. Dazu kommt das Thema Reisen. An einem Tagsagt die Lady am Flughafenschalter: „Natürlich können SieIhren Bass mit an Bord nehmen.“ Am nächsten Tag sagt sie:„Nein, den können Sie nicht mitnehmen.“ Und bei Reisen mitmehreren Musikern geht aus irgendeinem spirituellen Grundimmer ausgerechnet mein Instrument verloren. Dann habe ichmir gedacht: Wenn ich bei den Konzertveranstaltern einfachimmer einen simplen Fender Jazz Bass oder Precision bestelle,kann ich doch eigentlich nichts falsch machen. Jetzt auf meinereigenen Tour bringe ich allerdings mein eigenes Equipment undmeine eigene Kleidung mit. Ich habe ein bisschen mehr dabei.

... über den Bass, der zu den Schuhen passt?Alles eine Frage der Ästhetik. Auch damit bin ich aufgewachsen.Die Musiker damals waren sehr gut angezogen, das gehörte zurShow dazu. Sie wollten nicht aussehen wie die Leute auf der

Straße. Auf dem Konzert sollte es nicht nur etwas zu hören,sondern auch zu sehen geben. Ich habe mir damals JamesBrown angeguckt, die Temptations – all diese Bands warenimmer sehr stylish. Deswegen ziehe ich mir auch gerne mal goldene Schuhe an und hänge mir einen stylishen Bass um. Ich bin gerne etwas anders als die anderen.

... über Musik als Lebensinhalt?Für mich gibt es noch mehr im Leben als Musik. Ich liebeDesign und Mode. Das finde ich auch so toll an Europa. InItalien gibt es großartige Mode, in Deutschland tolle Autos.Mich faszinieren Designschulen wie Art Deco und Bauhaus,Josef Hoffmann. All das trägt dazu bei, wer ich bin, und damitauch zu meiner Musik.

... über das Styling seiner Mitmusiker?Vernon Reid zum Beispiel liebt Design und Architektur, aber erkennt sich nicht so gut damit aus wie ich. Ich habe mal zu ihmund Will Calhoun gesagt: Für euch würde ich mir gerne maleinen neuen Look ausdenken, einen, der zu euch passt. Und siehatten auch Lust drauf. Ich bin jetzt sozusagen auch Stylist fürMusiker geworden, sie vertrauen mir. Nicht nur die beiden –auch andere sind schon auf mich zugekommen und habengesagt: „Hey, wir wollen auch cool aussehen! Kriegst du dashin?“ Und ich meinte, na klar!

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Was sagt…

Text von Martin Kaluza, Fotos von Sound Evidence

JamaadaleenTacuma?

... über Flohmärkte?Ich gehe ständig auf Flohmärkte und nehme dann kofferweiseSachen mit nach Hause in die Staaten. Ich breite dann alles in meinem Wohnzimmer aus und biete sie meinen Jungs an,damit sie sich was aussuchen. Das ist noch ein Grund, warumich keinen Bass mit mir rumschleppen kann – ich würde dieKoffer nicht mehr mitkriegen.

... über John Coltrane?Coltrane ist aus Philadelphia, wo ich derzeit lebe. Die Stadt hatviele wunderbare Musiker hervorgebracht. Mit meiner aktuellenBand wollte ich das Traditionelle mit dem Heutigen verbinden.Bei unseren Konzerten habe ich festgestellt, dass die älterenZuschauer die Melodien und Harmonien Coltranes von frühernoch sehr gut kennen. Die jungen Leute sprechen mehr auf den Rhythmus, auf den Groove an, mit dem ich die Melodienunterlege. Es sind schon welche nach dem Gig zu mir gekom-men und haben gesagt: „Mann, ich kannte diesen Coltrane garnicht. Ich werd ihn gleich mal im Internet auschecken!“ Wenndas passiert, ist eine Arbeit getan.

... über Ornett Coleman?Das wichtigste, was ich von Ornett gelernt habe, war die huma-nistische Idee, immer der beste Mensch zu sein, der man seinkann. Denn dann ist die Musik, die du machst, auch viel besser.Ich habe von ihm einen bestimmten Sinn für Freiheit gelernt,der es mir erlaubt, den Bass auf eine Weise zu spielen, die nichtvom Bass abhängig ist. Ich spiele den Bass nur, weil das dasInstrument ist, an das sich meine Finger gewöhnt haben. Wennich den Bass spiele, denke ich nicht an den Bass.

... über die Alpen?Funky Lederhosen-Pants! Im Ernst! Ich habe jahrelang mitWolfgang Puschnigs Alpine Aspects gespielt, und ich wusste nie,was ich dazu anziehen sollte. Die Musik war nie das Problem, ich habe mich in der Tonalität und in den Sounds immer wohlgefühlt. Diese Sounds erinnerten mich an die Berge, an denWald, an die Holzhäuser und die warmen, netten Menschen,denen ich dort begegnet bin, wenn ich mit Wolfgang unterwegswar. Ich habe mir dann ein paar Lederhosen besorgt und überlegt, was ich daraus machen kann. Auf dem Flohmarkt habe ich ein langes Paar gefunden – nicht die kurzen, sonderndie, die bis zum Knie gehen. Dann habe ich mir ein paar funkige Designersocken und Stiefel dazu angezogen. Meezan,ein Designerlabel aus Philadelphia, hat ein T-Shirt für michdazu designed. Die Kombination war der Hit. ��

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Name: Jamaaladeen TacumaAlter: 53Hauptinstrument: Dipinto Belvedere DeluxeBassermarkenzeichen: jede Menge StyleAktuelles Projekt: Jamaaladeen Tacuma’s Coltrane Configurations Alte Mitstreiter: Ornett Coleman, James „Blood“ Ulmer, Courtney Pine, Wolfgang Puschnig,James Carter, Vernon Reid

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Wer Richard Bona einmal live erlebt hat, ist für immer infiziert. Bona ist mehr als einBassist: Er ist Sänger, Multi-Instrumentalistund Geschichtenerzähler. Seinen hervorragen-den Basskünsten mit jazzigen Soli und anste -ckenden Grooves kann man sich einfach nichtentziehen. Der Gesang mit der wunderschönen,sanften Stimme berührt die Seele – auch wennman kein Wort versteht, denn Richard Bonasingt überwiegend in seiner Muttersprache

Duala. Seine Musik ist eine fröhliche, energie-geladene Mischung afrikanischer Rhythmenmit Elementen aus Jazz, Latin und Rumba, diezum Tanzen verführt. Und zwischen den Songskommentiert der Entertainer Bona mit perfektdargebotener Satire das aktuelle Zeitgeschehen.

Text: Kerstin Baramsky,Fotos: Ingrid Hertfelder, Sigi Baramsky

Der Geschichtenerzähler

Richard Bona

bq: Warum hast du das Thema Blues für dein neues Album gewählt?Richard Bona: Ich habe es nicht nur deshalb gemacht, weil ich Bluesliebe. Meiner Meinung nach ist die Interpretation falsch, wie der Blues generell in den Medien dargestellt wird. Man bezieht sich immernur auf den Blues, den die Sklaven aus Afrika ins Mississippi-Deltagebracht haben. Aber eigentlich ist Blues eine Tonleiter aus fünfTönen, die sogenannte pentatonische Tonleiter. Man findet dieseBluestonleiter auf der ganzen Welt. Bei den amerikanischen Cowboysnennt man es Country-Musik, bei Salif Keita nennt man es Weltmusikund wenn John Lee Hooker genau die gleiche Tonleiter benutzt, dannnennt man es auf einmal Blues. Damit habe ich ein Problem. DerBlues wurde nicht von den Sklaven erfunden. Ich komme viel in derWelt herum und halte stets die Augen offen. Denn ich betrachte michals Student der Musik, bis zu dem Tag, an dem ich sterbe. Was ichgelernt habe, ist, dass der Blues die universelle Musik unserer Erde ist.Also warum beschränkt man ihn nur auf das Mississippi-Delta? Diese Frage möchte ich mit meinem Album stellen.

bq: Wann hast du zum ersten Mal Musik bewusst wahrgenommen?Richard Bona: Ich war drei, als mir Musik bewusst wurde. Ich fühltemich so glücklich, als ob die Musik direkt in meinen Körper ginge.Und dann wollte ich auch Musik machen. Mein Großvater sah das und baute mir ein Balafon (afrikanische Urform des Xylophons, Anm. d. Red.). Er sagte meiner Mutter: Dieses Kind wird einmal eingroßer Musiker werden.

bq: Glaubst du, es war Bestimmung, dass dir ein paar Jahre später ausgerechnet ein Album von Jaco in die Hände fiel?Richard Bona: Ja, ich glaube an Vorbestimmung. Alles ist bereits fest-gelegt. Ich wusste, dass ich als Musiker geboren wurde, konnte undkann mir nichts anderes vorstellen. Mein Großvater war ein Bauer. Erwar auch Musiker, aber hauptsächlich Bauer. Ich wollte immer nurMusik machen. Tief in meinem Herzen wusste ich es. Und meinGroßvater wusste es auch, denn er zeigte mir dauernd neue Akkorde.

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„Wenn mein Körper keinen Schlaf einfordernwürde, würde ich 24 Stunden am Tag spielen.“

Aber er hat mich nie unterrichtet, er legte einfach einInstrument in meine Hände und sagte: Nun horche ganz tief in dich hinein, wer dort drinnen zu dir spricht, und versuche, es mit dem Instrument auszudrücken.

bq: Mit welchen Erwartungen bist du im Alter von 22 Jahren auf das Pariser Musikkonservatorium gegangen? Richard Bona: Eigentlich war ich zu dem Zeitpunkt schon einprofessioneller Musiker. Aber die musikalische Ausbildung inEuropa unterschied sich so sehr von meinem Weg. DiesesSystem wollte ich kennenlernen und deshalb bin ich nach Parisgegangen. Mein Großvater sagte stets: Wenn du an einem Ortbist, wo die Leute mit der linken Hand essen, dann iss auch mitder linken Hand. Das nennt man Integration. Und danach lebeich. Ich hätte es nicht nötig gehabt, das Konservatorium zu besu-chen, denn ich konnte schon genauso gut spielen wie heute. Aberich lernte eine andere Herangehensweise an die Musik kennenund das war mir wichtig, um europäische Musiker zu verstehen.

bq: Gab es da ein Aha-Erlebnis?Richard Bona: Ja, ich lernte Noten lesen, das konnte ich vorhernicht. Und ich begann, meine ersten eigenen Melodien zu schrei-ben, ein tolles Gefühl. Aber: Eine Schule kann niemals einenMusiker machen, wenn kein Talent vorhanden ist. Eine Schulekann dich nur formen, deine Fähigkeiten erweitern.

bq: Warum singst du eigentlich in Duala? Diesen KamerunerDialekt verstehen ja nur ganz wenige Leute. Richard Bona: Darüber habe ich lange nachgedacht, als ich meinen ersten Plattenvertrag unterschrieb. Ich fragte mich, ob ich einfach nur Jazz spielen soll, weil ich ein Bassist bin. Ichkomme aus einer Familie von Hardcore-Geschichtenerzählern.(lacht) Meine Mutter, mein Großvater, meine Onkel, alle sind

Geschichtenerzähler. (Der Großvater war ein „Griot“, ein afrika-nischer Balladensänger, Anm. d. Red.) In meiner Kindheit hörteich wunderschöne Geschichten, frei improvisiert mit musikali-scher Begleitung. Das ist mein Background. Ich stamme auseinem sehr kleinen Dorf mit ungefähr 20 Familien. In Kamerungibt es so viele Sprachen und 277 verschiedene Dialekte. Alsohabe ich mir gesagt, wenn ich meinen Dialekt aufgebe, dann istes so, als wenn ich eine Seite in der Geschichte ausradiere. Wennnicht ich, wer sollte denn in meinem Dialekt singen? MeinGroßvater und meine Mutter haben in dieser Sprache gesungenund ich soll eine andere Sprache benutzen? Die Poesie von Dualaist mir vertraut. Wenn man in seiner Muttersprache singt, hat eseinen ganz besonderen Klang. Frank Sinatra klingt nur wieFrank Sinatra, wenn er Englisch singt. Ich mag es, wenn dieMusik ihren ganz eigenen Charakter behält. Und deshalb kombiniere ich meinen Gesang mit neuen Dingen, die ich lerne,wie Salsa, Jazz, etc. Aber niemals werde ich meine Wurzeln ver-gessen. Das ist mein Rückgrat. Wenn ich diese aufgeben würde,dann würde ich klingen wie jeder andere.

bq: Warum gibt es keine Übersetzungen im Booklet?Richard Bona: Wenn du ein Gedicht in eine andere Spracheübersetzt, ist es nicht mehr dasselbe. Und meine Geschichtenhandeln von den Dingen in meiner Heimat. Eins meiner Liederhandelt von einem Kanu. In Deutschland hat ein Kanu keinebesondere Bedeutung. Aber in meiner Heimat bist du ein König,wenn du ein Kanu hast. Du kannst reisen, fischen, kennst dichauf dem Wasser aus. Es ist ein Privileg, ein Kanu zu besitzen. Und der Rücken des Kanus kennt alle Geschichten aus der Tiefedes Meeres, denn er berührt ja immer das Wasser. Wenn du dasübersetzt, klingt es für einen Europäer komisch, aber meineLandsleute, die kapieren sofort, um was es geht.

bq: Wir sollten noch kurz über dein Equipment sprechen.Welche Bässe benutzt du?Richard Bona: Ich möchte nicht mehr mit zwei Bässen reisen,also spiele ich in den USA meinen New York Bass Works

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„In meiner Kindheit hörte ich wunderschöneGeschichten, frei improvisiert mit musikalischerBegleitung. Das ist mein Background.“

„Was ich gelernt habe, ist, dass der Bluesdie universelle Musik unserer Erde ist.“

Richard Bona im Gespräch mit bq-Autorin Kerstin Baramsky

Signature und in Europa meinen Fodera. Ich benutze keinePreamps oder irgendwelchen Schnickschnack, ich will nur meine Finger arbeiten lassen, alles andere verwirrt mich.

bq: Was hat es mit deinem neuen Signature Bonafide Amp auf sich? Richard Bona: Der ist einfach grandios! Es ist ein Stereo-Ampund wurde von dem deutschen Hersteller TecAmp extra für michentwickelt. Er macht einen tollen, eigenständigen, kräftigenSound und ist dabei sehr leicht und handlich. Diese Eigen -schaften waren für mich ausschlaggebend. Der Walter WoodsAmp, den ich davor hatte, war auch ein Stereo-Amp, aber sehrgroß und schwer.

bq: Übst du eigentlich noch täglich?Richard Bona: Ich spiele einfach. Jeden Tag. So zelebriere ich das Leben. Wenn mein Körper keinen Schlaf einfordern würde,würde ich 24 Stunden am Tag spielen. Ich liebe es eben.

bq: Vielen Dank für das Gespräch, Richard.Richard Bona: Dir auch vielen Dank. ��

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Richard Bona

Seine Lebensgeschichte liest sich wie einMärchen. Mit Riesenschritten eroberte er dieWelt. Er wurde im kleinen Dorf Minta/Kamerun geboren und versuchte sich schon als Kind auf selbst gebastelten Instrumentenund dem Balafon (Urform des Xylophons). Mit 17 Jahren begann erseine professionelle Karriere als Gitarrist in einer Band in Duala,der nächstgrößeren Stadt. Als das Schicksal ihm ein Soloalbum von Jaco Pastorius in die Hände spielte, wechselte er zum Bass.Jacos Musik führte ihn zu Joe Zawinuls Weather Report, eineOffenbarung! Mit 22 Jahren ging er nach Paris, um ein Musik -konservatorium zu besuchen. Sein Ruf als Wunderbassist eilte ihmschon voraus und schnell fand er Zugang zur Pariser Szene. Er spielte zahlreiche Gigs in den Clubs mit Größen wie Manu Dibango,Salif Keita, Didier Lockwood. War es eine erneute Fügung desSchicksals, die Joe Zawinuls Schritte eines Nachts ausgerechnet injenen Pariser Club lenkte, in dem Richard Bona gerade spielte?Diese Begegnung führte zu einer langen Freundschaft und Richardtourte im Anschluss zwei Jahre lang mit Weather Report. 1995wagte er den Sprung über den großen Teich und zog nach NewYork. Er spielte mit Larry Coryell, Michael und Randy Brecker, Mike Stern, tourte mit Pat Metheny als Sänger und Percussionistund erhielt eine Professur an der New York University. Sein erstesSoloalbum „Scenes Of My Live“ erschien 1999, gefolgt von„Reverence“, „Munia (The Tale)“, „Tiki“ und dem aktuellen Album„The Ten Shades of Blues“. Sehr empfehlenswert sind auch die beiden DVDs „The African Tale“ und „Bona Makes You Sweat“.

Aktuelle CD:Richard Bona„The Ten Shades Of Blues“Label: Emarcy Records/Universal

„Ich benutze keine Preamps oderirgendwelchen Schnickschnack, ichwill nur meine Finger arbeiten lassen,alles andere verwirrt mich.“

bq: Pino, dein erstes Vorbild am Bass war, so sagt man, JamesJamerson. Der andere Name, der in diesem Zusammenhangimmer fällt, ist Jaco Pastorius. Nun, da du selbst eine Legendebist, hast du dich auf deren Level hochgespielt? Oder ist dir dasnicht so wichtig?Pino Palladino: Das ist eine ziemlich gute Frage. Nein, in dieserLiga sehe ich mich nicht so ganz, um ehrlich zu sein. DieseJungs waren echte Innovatoren. Sie haben Türen geöffnet, allebeide. Jamerson diejenige zur grundsätzlichen Emanzipationdes elektrischen Basses und Jaco tat ähnliches für den bundlo-sen E-Bass. Vor ihnen gab es nichts Vergleichbares. Ich hattediese beiden, und viele andere, als Vorbilder. Ich konnte mich anihnen orientieren. Auf was für einem Level man sich befindet, istletztlich nicht von Bedeutung – vielmehr, dass man versucht,sein Bestes zu geben.

bq: Was wären in diesem Sinne die wichtigsten Qualitäten, dieeinen guten Bassisten ausmachen? Intuition, Flexibilität,Präzision? Oder etwas anderes?Pino Palladino: Alles, was du da nennst, ist in hohem Maßewichtig. Was mich angeht, bin ich der Meinung, dass die Rolle

des Basses eine unterstützende ist. In dieser Position fühle ichmich auch am wohlsten. Wenn ich der Musik etwas gebe, anstattden Virtuosen heraushängen zu lassen. Klar, dem virtuosenSpiel kann ich auch etwas abgewinnen. Aber worum es beimBassspielen hauptsächlich geht, ist, den Drummer gut aussehenzu lassen. Das macht mir Spaß. Ich liebe Schlagzeug, ich liebeRhythmus. Wenn ich spiele, versuche ich den Schlagzeuger zuunterstützen, mein Spiel mit seinem zu verzahnen. Und dafürzu sorgen, dass der Drummer sich wohl fühlt.

bq: Ich fragte einmal Steve Hackett von Genesis danach, wieman als Musiker vorankommt. Ob man, wenn man immer aufder Suche nach dem besten Sound ist, die eigenen Vorstel -lungen von Ästhetik stets aufs Neue in Frage stellen müsse.Steve sagte in etwa: „Man muss sich von vielen Vorstellungenwieder trennen. Am Ende hat sich die Ratio dem Instinkt zubeugen. Und plötzlich kommt man aus dem Chaos zumKreativen.“ Stimmst du dem zu, was Steve sagt? Und auf welcheWeise versuchst du, deine Ausdrucksmittel zu erweitern?Pino Palladino: Das ist ziemlich eloquent, wie er das ausdrückt.(lacht) Ich glaube nicht, dass ich dafür bessere Worte finden

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Im Jahr 2002 trat Pino Palladino, wenige Tage nach dessen Tod, das Erbe

von John Entwistle an – und wurde damit der neue Bassist von The Who.

Bis heute bringt der Mann aus Cardiff, Wales, die Bassseiten bei der wohl

größten Rockband aller Zeiten zum Klingen und fügt dabei seine ganz

persönliche Note hinzu. Unlängst war Palladino auch mit einer ganz neuen

Formation auf Tour: Mit PSP (neben Palladino besteht die Band aus

Keyboarder Philippe Saisse und Drummer Simon Phillips) ließ er Ende des

vergangenen Jahres auch auf deutschen Bühnen mit einer geballten

Ladung Fusion-Rock die Wände zittern.

Text von Carina Prange, Fotos von Steven Haberland

PSPPino Palladino

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könnte. Sich von Dingen zu trennen, die man gelernt oder sichantrainiert hat, ja, das gehört dazu. Am Anfang schafft man sichwahllos alles Mögliche drauf und will alles spielen können.Wenn man fortschreitet, bekommt man ein klareres Bild davon,was man eigentlich will. Man bekommt ein Bild vom eigenenGeschmack, davon, womit man sich wohl fühlt – mit welcherArt von Musik auch immer. Auch das ist ein konstanterLernprozess. Der setzt sich fort bis zu dem Punkt, wo man einsist mit seinem Instrument. Ab da kann man dann die Augenschließen und weiß, was man spielt. Ab da ist es intuitiv. Manbraucht dann nur noch seine Antennen auszufahren und aufEmpfang zu stellen.

bq: Eine Anekdote erzählt, du seiest mal bei einer wichtigenAufnahmesession in L.A. mit nichts als deinem Bass und einemBoss Octaver aufgetaucht. Machst du das immer noch so?Pino Palladino: Nein, ich habe inzwischen ein paar Bässe mehr.(lacht) Und es ist auch bekannt, welche das sind – also werde ichgezielt angesprochen, ob ich beispielsweise meinen Precisionmitbringen könnte oder einen meiner Fretless. Aber es stimmt,dass ich am Anfang nichts besaß, außer meinem bundlosenMusicMan und einem Boss Octaver. Das war alles. Die Session,

die du erwähnst, an die erinnere ich mich genau. Wir hatten esuns im Studio gemütlich gemacht und alle waren amQuatschen. So verging etwa eine Stunde. Bis der Techniker fragte: „Und, wann kommt denn nun endlich dein Rack?“ „Äh …mein was?“, entgegnete ich. Da kam die aufgeregte Gegenfrage,wie ich denn meinen Sound mache. Und ich antwortete: „Ihrmacht meinen Sound. Ich spiele nur den Bass!“ Ansonsten, sagte ich, hätte ich noch einen Octaver anzubieten… (lacht)

bq: Diesen berühmten bundlosen Stingray, hast du ihn noch?Zumindest bist du auf dem Tourplakat damit abgebildet. Glaubstdu, dass es etwas wie „das Instrument fürs Leben“ gibt, oder probierst du auch immer wieder etwas Neues aus?Pino Palladino: Klar habe ich ihn noch! Dieser MusicMan istmeine „Nummer 1“, mein Lieblingsbass. Ich verdanke ihm viel;mit seiner Hilfe habe ich das Geld für mein Haus, für meine

„Auf was für einem Level man sich befindet,

ist letztlich nicht von Bedeutung – vielmehr,

dass man versucht, sein Bestes zu geben.“

Familie verdient. Ich hänge ungeheuer an ihm! Aber ansonstenschaue ich mich schon immer nach anderen Instrumenten um,weil ich stets auf der Suche nach neuen Sounds bin. Die aktu -elle Tour mit PSP, das ist vielleicht ganz interessant, zu der kames ja überhaupt nur, weil ich mal mit Philippe Saisse etwasgemacht hatte. Und in jener Zeit spielte ich diesen Fretless, daswar in den 1980ern und frühen 1990ern. Als wir daran gingen,aus PSP etwas zu machen, wusste ich, dass auch Stücke vonPhilippe dabei sein würden. Ich dachte, da bringe ich mal denMusicMan mit. Deshalb habe ich ihn wieder in Dienst gestellt.Er hatte lange Zeit Pause, aber jetzt habe ich ihn wieder aus dem Schrank geholt.

bq: Richard Ashcroft sagte einmal, er sei „beeindruckt von der Selbstverständlichkeit, mit der Pino Palladino den Bassbeherrscht“. Wenn man so einem Ruf gerecht werden muss, wiebleibt man dabei natürlich? Ging es dir auch mal so, dass deinRuhm dir in die Quere kam, weil du glaubtest, immer etwasEindrucksvolles abliefern zu müssen?Pino Palladino: Nun, ich glaube, man muss aufpassen, dass mansolchen Sprüchen nicht zuviel Wert beimisst. Immer wenn ichzu einer Aufnahmesession gehe, denke ich daran, dass mein Jobdarin besteht, Bass zu spielen. Und zwar gut. Ich nehme es nichtals gegeben hin, dass ich in jedem Falle gut bin. Es kann ja passieren, dass aus den verschiedensten Gründen alles nicht

hinhaut. Auf so etwas muss man vorbereitet sein. Man sollte nieglauben, dass man stets leichtes Spiel haben wird. Im Gegenteil,immer wenn mir einer sagt: „Nur noch ein Song, keine großeSache!“, dann werde ich hellhörig. Sobald das Wort „einfach“fällt, wird es meist kritisch.

bq: Kommen wir zu einer wohl unvermeidlichen Frage. Einemunersetzlichen Kollegen wie John Entwistle in einer legendärenBand wie The Who zu folgen, was ging dir durch den Kopf, alsdir das angeboten wurde?Pino Palladino: Oh Mann, weißt du was? Als dieser Gig auf michzukam, das war eine ganz schräge Situation. Ich war gerade inPhiladelphia und arbeitete an einer HipHop-Produktion mit. Ichwar kopfmäßig total in dieser Funk/Black Music Schiene, als einAnruf kam. Ich hätte nie gedacht, dass es auf Dauer sein würde.Ich dachte, die brauchen wohl jemand für den kommenden Gig,vielleicht auch für die beiden danach. Und der Manager sagte,ich solle mich hier und jetzt entscheiden. Also sagte ich: „Ichmach‘s!“ Sehr viel habe ich mir nicht dabei gedacht. Erst als ichim Flugzeug nach L.A. saß, fiel mir ein, dass ich ja nicht maleinen geeigneten Bass für die Gelegenheit hatte. Ich hatte über-haupt nicht daran gedacht, die Saiten zu wechseln – ich hattenoch Flatwounds von den Soul-Sessions drauf. In Los Angelesbesorgte ich mir zunächst neue Saiten und Pete sagte mir, dassich eineinhalb Tage zum Üben hätte. Und er gab mir eine Liste

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„Als wir das erste Mal als

Trio zusammenkamen,

hatte ich überhaupt keine

Vorstellung, was auf mich

zukommen würde.“

mit Songs. Oh, heilige Scheiße, dachte ich und es lief mir heißund kalt den Rücken runter. (lacht) Alle beruhigten mich underklärten mir, dass ich ja doch wohl alle Songs der Who kennenmüsste. Eigentlich kannte ich aber gar nichts, bestenfalls dieHits. Ich musste also ziemlich büffeln in der kurzen Zeit. Daswar schon eine enorme Herausforderung.

bq: Wenn du mit Roger und Pete auf der Bühne bist, spielst dudann Johns Parts oder hast du von Anfang an deine „Pino Vibes“in die Musik der Who eingebracht?Pino Palladino: Ein bisschen von beidem. Beim ersten Konzertwar ich noch dabei, die Musik kennenzulernen. Und in der Tatsind einige der Lines, die John spielt, enorm wichtig für dieMusik, für die Strukturen der Songs. Das gilt auch für seineRiffs. Ich versuchte, mir soviel davon draufzuschaffen wie möglich. Über die Jahre, würde ich sagen, ist das ein wenig verschmolzen. Es ist zu meiner Interpretation dessen ge-worden, was John wohl spielen würde. Seine Technik ist totalverschieden von meiner. Er war ungeheuer versiert, was dieseultraschnellen Tappingsachen angeht. So etwas werde ich niekönnen. Ich musste mein Spiel für die Who zu einem gewissenTeil neu erfinden.

bq: Kommen wir mal zu PSP. Worin besteht die besondereChemie zwischen euch dreien? Was verbindet dich musikalischmit Philippe und Simon?Pino Palladino: Das hat vielleicht mit der Intuition zu tun, vonder wir gerade eben gesprochen haben. Als wir das erste Mal alsTrio zusammenkamen, hatte ich überhaupt keine Vorstellung,was auf mich zukommen würde. Klar, ich hatte ein paar Mal mitSimon gespielt und Philippe hatte ich ein-, zweimal getroffen.Ich wusste, mit anderen Worten, gar nichts. Wir gingen einfachins Studio und spielten ein paar Songs. Ich musste nicht an denRhythmus denken, die Musik entstand ganz spontan. Und ja, es fühlte sich gut an. Wir alle waren fast schockiert, wie gut.Interessanterweise rückte dann die Fusion-Musik ins Blickfeld.Ich habe viel solche Musik gehört, Simon hat sie häufig gespieltund Philippe auch. Wir versuchten uns an ungeraden Metren, esgab da allerhand anspruchsvolles Material, das die anderen zweigeschrieben hatten – ein paar Sachen von mir ebenfalls. Und ichglaube, es ist so, dass wir uns gegenseitig herausfordern, zumÄußersten zu gehen. Einfach nur, um zu sehen, wie weit wirgehen können.

bq: Was ist eigentlich die bessere Konstellation in einer Band:Wenn man sich so gut kennt, dass man stets weiß, was der andere machen wird? Oder mit Leuten zu arbeiten, die voll -ständig unberechenbar sind?Pino Palladino: Schwer zu sagen. Irgendwo dazwischen viel-leicht. (lacht) Nein, im Ernst, ich spiele mit ziemlich unbere-chenbaren Leuten zusammen. Das kann schon mal in Stressausarten. Andererseits, wenn man zusammen unterwegs ist, onthe Road, dann lernt man sich recht gut kennen. Du erkennstdabei die wahre Persönlichkeit von jemandem. Alle sind weitweg von zu Hause, daran liegt das wohl. Aber im Grunde denkeich nicht sehr viel darüber nach. (lacht)

bq: Pino, vielen Dank für das nette Gespräch. ��

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Aktuelle CD:

PSP „Live“

Label: Care/Edel Kultur

(Rezension siehe Media-Tipps bq 5/2009)

„Wir fordern uns gegenseitig

heraus, zum Äußersten zu gehen.

Einfach nur, um zu sehen, wie

weit wir gehen können.“

In den frühen 1980er Jahren verhalf Saunders  Lou Reed zumComeback. Zeitgleich holte ihn Marianne Faithfull in ihre Bandund so kann er heute auf eine 20-jährige  Zusammenarbeit mit beiden Künstlern zurückblicken. Des Weiteren arbeiteteSaunders live und im Studio für Musiker wie John McLaughlin,Steve Winwood, Eric Clapton, Jimmy Page, Joe Cocker, JoanBaez, Slash, Heart, Pat Benatar, Tori Amos, Kip Hanrahan undsogar Pavarotti.

bq: Ärgert es dich, wenn man dich als „Lou Reeds Bassist“ oder„Marianne Faithfulls Bassist“ bezeichnet?Fernando Saunders: Nein. Aber es ist schon komisch, es kommtganz darauf an, wo ich bin. Für die Londoner bin ich der Bassistvon Jeff Beck oder Steve Winwood und die New Yorker kennenmich nur durch Lou Reed und Eric Clapton.

bq: War der Wechsel von Jazz zu Rock schwierig?Fernando Saunders: Ich bin aus Detroit/Michigan, das bedeutetMotown! Damals gab es keine speziellen Radiosender für Rock,Soul oder Jazz. Es gab eben nur Musik oder nicht Musik. Ich magalle Stilrichtungen, für mich sind es einfach unterschiedlicheFarben. Es würde mich langweilen, mich nur auf einen Stil zu beschränken.

bq: Stimmt es eigentlich, dass einer deiner Schulfreunde denFretless-Bass erfunden hat? Ich dachte, es wäre Jaco Pastoriusgewesen.Fernando Saunders: Ja, da war jemand an unserer Schule, erhieß Seeway. Er hatte eigentlich Kontrabass gelernt und solltedann wohl in der Schulband E-Bass spielen. Also nahm er dieBünde raus und füllte die Lücken mit Klebstoff. Ich wüsste auchgerne, wie er auf diese Idee kam. (lacht) Er war mit Sicherheit

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Der heutige „Bassvirtuose von Weltklasse“, wie ihnder Rockmusiker Lou Reed erst kürzlich bezeichnete,kam bereits mit 16 Jahren durch Hamilton Bohannonzu internationaler Bekanntheit (US-Produzent fürDiscomusik in den 1970er Jahren, Anm. d. Red.).Trotz des frühen Erfolges verließ der junge SaundersBohannons Band, um bei dem berühmten New YorkerJazzorganisten Larry Young zu arbeiten, der jedochkurze Zeit später starb. Schon zu der Zeit warSaunders ein gefragter Bassist und Jan Hammer holteihn in seine Band. Als dieser bald darauf mit Jeff Beckdie Jan Hammer/Jeff Beck-Group gründete, erfülltesich für Saunders damit ein Traum. 

Text: Kerstin BaramskyFotos: Timothy Greenfield-Sanders/Max Matthey-Pierret/Lou Reed

Bassvirtuosevon Weltklasse

nicht der Erste, der das machte, aber andererseits hatte man sol-che Instrumente noch nirgends zu Gesicht bekommen. Ich undzwei andere Jungs auf unserer Schule taten es ihm nach.

bq: Du setzt den Fretless in allen Stilrichtungen ein, sogar imRock, was durchaus ungewöhnlich ist.Fernando Saunders: Ja. Es liegt nicht am Bass, sondern an derEinstellung, mit der du an etwas herangehst. Wenn du in demMoment, wenn du spielst, fühlst und glaubst, es ist Jazz, dann ist es Jazz. Und wenn du fühlst, es ist Rock, dann ist es Rock.Ganz einfach! Oft bleibe ich einfach beim Fretless und bekommedann gesagt: „Unglaublich! Du hast ja mehr Punch als jemandmit einem bundierten Bass!“

bq: Wie hat sich dein eigener Stil entwickelt, diese gewisseKombination aus melodischen Parts und Akkorden?Fernando Saunders: Ich wollte schon immer beides, singen undBass spielen. Damals in Detroit sollte ich mal in einer Band einspringen. Und dann stellte sich heraus, dass ein Sängergebraucht wurde. Was dann passierte? Ich begann, quasi auf demBass zu singen. Ich spielte den Rhythmus und manchmal hatteich so viele Melodien im Kopf, die ich dann, wenn es passte, ein-fügte. So entwickelte sich mein Stil. Was mich auch sehr voran-gebracht hat, war die Arbeit mit Jeff Beck. Er ist nicht so wieJohn McLaughlin, der nur möglichst schnell spielen will. JeffBeck kann eine Note spielen oder zwei Noten – und er singt! Mitihm und Jan Hammer arbeitete ich zwei Jahre, das hat abgefärbt.

bq: Nach neun Alben mit Lou Reed, vier Alben mit MarianneFaithfull und zahlreichen weiteren Kollaborationen hast dubereits drei Soloalben aufgenommen: „Cashmere Dreams“, „TheSpin“ und  „I Will Break Your Fall“. Das letzte Album wurde vonden tragischen Ereignissen in New York am 11. September 2001inspiriert. Nun arbeitest du an einem neuen Album. Was werdenwir da zu hören bekommen?Fernando Saunders: Auf dem neuen Album werden Dinge sein,die ich eigentlich beim letzten schon machen wollte. Aber nachden Ereignissen in New York hatte ich nicht mehr die richtigeStimmung dafür. Was ich jetzt machen möchte, ist eine Mischungaus alter und neuer Musik, aus elektronischer Musik undLiveaufnahmen. Ich bin immer noch Optimist geblieben. Ichmöchte die Menschen auf die Probleme und dunklen Seiten derWelt aufmerksam machen, aber gleichzeitig auch zeigen, dass amEnde des Tunnels immer ein Licht, eine Hoffnung ist. Lou Reedund Jan Hammer werden mit von der Partie sein. Und um ein paarethnische Klänge auf das Album zu bekommen, bin ich in geradein Tschechien und arbeite mit der Folkore-Band Czechomore und dem Banjospieler Lubos Malina zusammen. Auch einenZigeunergeiger möchte ich in meine Musik integrieren.

bq: Gibt es schon einen Titel für das Album?Fernando Saunders: Oh, ich weiß noch nicht. Ich dachte an „I Will Die For You“ oder vielleicht „Faith And Hope“ oder ein-fach nur „Faith“? Was meinst du?

bq: Mir gefällt „Faith“ am besten.Fernando Saunders: Okay! Dann nehmen wir das! Das ist dieGeburtsstunde meines neuen Albums! (lacht)

bq: Vielen Dank für das nette Gespräch, Fernando. Alles Gute!Fernando Saunders: Es war mir ein Vergnügen. ��

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„Es würde mich langweilen, mich nurauf einen Stil zu beschränken.“

„Ich möchte die Menschen auf die Probleme unddunklen Seiten der Welt aufmerksam machen,aber gleichzeitig auch zeigen, dass am Ende desTunnels immer ein Licht, eine Hoffnung ist.“

Aktuelle DVD: „Lou Reed’s Berlin”Rolling Stone Music Movie Collectionwww.rollingstone.de

Lou Reed, Fernando Saunders

Genau unter diesem Aspekt sollte man auch „Music Lesson“ betrach-ten: nicht als ein trockenes Lehrbuch, sondern als eine Erzählung,die es dem Autor erlaubt, essenzielle Einsichten über das Wesen derMusik zu verkünden. Der 45-jährige Victor L(emonte) Wooten iststolz auf sein Debütwerk; und das im Rahmen einer Karriere, die prallgefüllt ist mit Ereignissen, auf die es sich lohnt, stolz zu sein. Dennnicht nur wird Victor als einer der innovativsten und gefragtestenBassisten der Jetztzeit gehandelt, er wurde auch vier Mal mit demGrammy ausgezeichnet und als einziger Musiker vom renommiertenamerikanischen Bass Player Magazine drei Mal zum „Bassisten desJahres“ gekürt. Der Mann aus dem kalifornischen Sacramento, derseit mehreren Jahren mit Frau und vier Kindern in einem Blockhausin der Nähe von Nashville/Tennessee residiert, ist vielbeschäftigt.Zum einen hat er eine eigene Band unter seinem Namen und ist

nebenher Mitglied des aufregenden Ensembles Béla Fleck & TheFlecktones, zum anderen hat er als Session- wie als Live-Musiker fürCracks wie Chick Corea, Dave Matthews oder Prince in die vier Saitenseines Instruments gegriffen. Eine erstaunliche Karriere jedenfalls,über die Wooten im Interview nur allzu gerne spricht.

bq: Wie kommt man als Musiker auf die Idee, eine Art philosophischesBuch zu schreiben, was war die Initialzündung dafür?Victor Wooten: Nachdem ich etliche Jahre lang Unterrichtsstundenund Kurse für angehende Bassisten gehalten habe, wurde ich voneinigen Schülern gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, einBuch über meine sehr spezielle, tief gehende Beziehung zur Musik zuschreiben, eine Art Victor L. Wooten-Handbuch. Lust zu schreibenverspürte ich schon, aber definitiv nicht auf einen Ratgeber. Also

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Heiligtum BassVictor

WootenBass-spielende Literaten mit Grammy-Auszeichnungen, dieses Segment war in der Kulturbranche bislang unbesetzt. Dass diese recht eigenwilligeKombination dennoch – sogar vorzüglich – funktionieren kann,beweist Victor L. Wooten mit seinem soeben auch auf Deutsch erschie-nenen, anregenden Debütroman „Music Lesson – Die Geschichte einerSuche nach Wahrheit, Weisheit und Vollendung“. Darin hadert einarbeitsloser Bassist (Wooten’s Alter Ego in jungen Jahren) mit seinemfrustrierenden Schicksal. Eines Tages taucht aus heiterem Himmel eineschräge, erstaunliche Figur im Leben des vermeintlichen Losers auf,die sich ihm als Michael vorstellt und ab sofort als sein Lehrer fir-miert. Von Michael lernt der Ich-Erzähler allerdings nicht nur, seinInstrument besser zu beherrschen, son dern darüber hinaus eineMenge über das Dasein als solches. Schließlich ist die wichtig-ste Devise des so merkwürdigen wie lebenshungrigenKauzes: „Musik = Leben = Musik“.

Text Michael Fuchs-Gamböck, Fotos Steve Parke

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„Ich bin mir sicher, dass nur einMusiker innovativ sein kann,nicht ein Instrument. Unter die-sem Aspekt spielt es überhauptkeine Rolle, welches Instrumentman spielt. Hauptsache, man geht mit vollem kreativem Einsatz an die Sache ran.“

dachte ich mir eine fiktive Story mit reichlich autobiografi-schem Hintergrund aus. Dadurch vermied ich die Seriositätgewöhn licher Ratgeber und konnte meinem Hang zumErzählen und zu jeder Menge Humor nachgeben.

bq: Die entscheidende Frage deines Buches ist die Theorie:„Musik = Leben = Musik“. Ist Musik in deinen Augen tatsächlicheine Art Ursprungsquelle für das Leben als solches?Victor Wooten: Das kann sie in der Tat sein – zumindest fürMusik-Junkies wie mich! Wenn man wie ich davon ausgeht, dassunser Dasein, die Natur und die Musik aus demselben Holzgeschnitzt sind, lautet meine Antwort auf deine Frage uneinge-schränkt: Ja. Musik ist eine Art „Ursprungsquelle“. Fällt dir eineSache ein, die durch Musik nicht beschrieben werden könnte?Mir nicht.

bq: So wie bei deinem offensichtlichen literarischen Vorbild, dem„Schamanen-Schreiber“ und Kult-Autoren Carlos Castaneda,nie ganz klar gewesen ist, ob sein spiritueller Lehrmeister Don Juan real existiert hat oder nicht, kommt auch bei demProtagonisten in deinem Buch nicht eindeutig rüber, ob deinLehrmeister Michael tatsächlich existiert oder nicht. Tut er es?Victor Wooten: Michael würde eine solche Frage nicht interes-sieren, er würde darauf mit einer Gegenfrage antworten: „Bistdu eine reale Person?“ Ob Fiktion oder Realität, das ist zumin-dest in einem Buch völlig unwichtig, solange man etwas darauslernt und Spaß am Lesen hat.

bq: Dein Instrument, der Bass, ist nicht unbedingt berühmtdafür, unglaublich innovativ zu sein. Dennoch weist du immerwieder auf den Innovationsfaktor hin. Wie begründest du diese Aussage?Victor Wooten: Ich bin mir sicher, dass nur ein Musiker innova-tiv sein kann, nicht ein Instrument. Unter diesem Aspekt spieltes überhaupt keine Rolle, welches Instrument man spielt.Hauptsache, man geht mit vollem kreativem Einsatz an dieSache ran.

bq: Du bist Mitglied einer Band einerseits, gefragter Session-Musiker auf der anderen Seite. Gibt es Unterschiede zwischendiesen beiden Betätigungsfeldern?Victor Wooten: Zwischen Live-Auftritten einerseits und demArbeiten im Studio andererseits existiert für mich ein immenserUnterschied. Wenn man auf einer Bühne steht, erlaubt es einemdie Situation, dass man direkt mit den Emotionen, der Energieund der Begeisterung des Publikums in Kontakt kommt. DieserUmstand törnt einen natürlich auch selber mächtig an. Sich imStudio in einen solchen Endorphin-Rausch zu versetzen, isthingegen mächtig schwer. Denn wir Musiker wissen ja, dass sichAufnahme-Sessions oft quälend lange hinziehen können. Wirgeben unser Bestes, damit am Ende ein ordentliches Albumzustande kommt. Mit Live-Gigs ist diese Situation nicht zu vergleichen, wenngleich sie ihren ganz eigenen Reiz besitzt.

bq: Bislang wurdest du vier Mal mit dem Grammy ausge -zeichnet. Wie wichtig sind dir solche Prämien?

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Victor Wooten: Darauf bin ich wirklich stolz! Die Aus -zeichnungen beweisen mir, dass man meine Arbeit in derÖffentlichkeit ernst nimmt.

bq: Der Gitarren-Altmeister John Lee Hooker hat einmal imInterview mit mir behauptet: „I am the guitar – the guitar is me.“ Hast du ein ähnlich inniges Verhältnis zu deinemInstrument?Victor Wooten: Dieses Zitat kann ich komplett unterschreiben.Wie der gute alte John Lee Hooker versuche ich, hinter meinemInstrument zu verschwinden, dass also nur meine Musik für denHörer eine Rolle spielt, nicht meine Person. Ich bin mir sicher,dass Hooker dieselbe Herangehensweise an seine Arbeit hattewie ich sie habe. Nur drücken wir die Sache etwas unter -schiedlich aus.

bq: Die Grundeinstellung in deinem Buch „Music Lesson“ zeugtvon einer tiefen Spiritualität. Bist du ein spirituell orientierter,vielleicht sogar religiöser Mensch?Victor Wooten: Ich würde behaupten, dass ich die Wahrheiterzähle – die Wahrheit, wie ich sie sehe. Wenn man diesenGrundzug meines Charakters als spirituell einordnen will –bitteschön, damit habe ich kein Problem. Mir ist es egal, wiemich die Leute kategorisieren, solange sie dabei fair bleiben.

bq: Der Humor spielt in deinem Buch eine entscheidende Rolle. Ist Humor der beste Balsam für die Welt wie für die eigene Seele?Victor Wooten: Es ist schwer zu sagen, was das „beste“ Heil -mittel für die Seele ist. Jedenfalls weiß ich, dass unschuldiger,fröhlicher Humor immer eine wirklich gute Medizin ist. Vor allem bei Büchern mag ich diese Medizin, weil sie selbsteinen ernsten Stoff leicht macht und das Interesse des Lesersaufrechterhält.

bq: Was ist der Hauptanspruch mit der Veröffentlichung deines Buches: Inspiration zu sein für alle Menschen, die einInstrument spielen und Musik lieben?Victor Wooten: Indem ich die Musik in den Vordergrund stellte,um eine Menge meiner Überlegungen zu den Themen Natur,Religion und Philosophie loszuwerden, begab ich mich aufsicheres Terrain. Denn als Musiker bin ich Profi, bei allen ande-ren Themen ein sehr interessierter Laie. Nichtsdestotrotz binich davon überzeugt, dass die zuvor genannten Themen einerdringenden Generalüberholung bedürfen, wenn die Menschheitnicht schon bald den Bach runtergehen will.

bq: Gibt es Pläne für ein weiteres Buch oder ist „Music Lesson“eine einmalige Angelegenheit?Victor Wooten: Tatsächlich arbeite ich bereits an einemNachfolger, zudem ist das Hörbuch von „Music Lesson“ fertigge-stellt worden. Schreiben ist inzwischen nach der Musik zu mei-ner zweiten Leidenschaft geworden. Sorry Leute, aber durchdiese neue Obsession wird in der nächsten Zeit noch einiges auf euch zukommen. (lacht)

bq: Victor, vielen Dank für das interessante Gespräch.Victor Wooten: Es war mir ein Vergnügen. ��

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„Ich versuche hinter meinem Instrumentzu verschwinden, dass also nur meineMusik für den Hörer eine Rolle spielt,nicht meine Person.“

Aktuelles Buch:

Victor L. Wooten

„Music Lesson – Die Geschichte

einer Suche nach Wahrheit,

Weisheit und Vollendung“

Verlag: Irisiana

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bq: Herr Gerlach, Ihr bevorzugtes Instrument ist der Bass. Siehaben mittlerweile eine äußerst repräsentable Sammlung. Wiekam es zu dieser Passion?Hermann Gerlach: Ich begann schon mit 16 Jahren, dasInstrument zu spielen. Damals hatte ich die obligatorischen lan-gen Haare, hörte Black Sabbath – gelebter Rock’n’Roll eben!(lacht) Für Bass entschied ich mich spontan und unvermittelt.Anfang 20 wollte ich es noch schneller und begann,Motorradrennen und Formel 1 Motorboot-Rennen zu fahren, bismich ein Unfall zwang, mit diesem nicht ungefährlichen Sportaufzuhören.

bq: Welche musikalischen Vorbilder haben Sie?Hermann Gerlach: Stilistisches Vorbild für mein eigens Spiel istAlain Caron. Die Inspiration durch seine Techniken wende ichauch in meiner Fusion-Band an. Aber ich versuche, alle Stile zuerspielen – und das möglichst bandtauglich. Aber auch demfunky Stanley Clarke schaue ich auf die Finger.

bq: Haben Sie demnach Ihr Hobby zum Beruf gemacht, indemSie heute neben Herrenbekleidung auch Gigbags und Gurte fürBass und Gitarren herstellen?Hermann Gerlach: So ist es. Hauptsächlich stellen wirLederbekleidung für Herren her und beliefern damit denGroßhandel. Ungefähr fünf Prozent der Produktion betrifftGigbags und Gurte. Also ein noch ziemlich geringer Anteil.Dennoch laufen die Bags so gut, dass es für mich mehr undmehr zu einem richtigen Business wird.

bq: Die Taschen heben sich optisch vom Mainstream ab undzusätzlich machen sie einen roadtauglichen Eindruck. Woraufgründet sich das?Hermann Gerlach: Unsere Taschen und Gurte haben ein hoch-wertiges Image. Die Idee dahinter ist, dass es sich nicht umerkennbar zusammengestöpselte Einzelteile handelt, sondernum ein Gesamtkunstwerk, das in sich harmonisch ist.Beschläge, Reißverschlüsse, Innenfutter, Duft, Haptik, Balance– all das soll ein ästhetisches Objekt ergeben. Die hohe Qualitätder verwendeten Materialien garantiert dabei Langlebigkeit undsehr hohen Schutz für das Instrument. Die Preise sind moderat,da wir die Vertriebskosten so niedrig wie möglich halten.

bq: Was stellt Harvest sonst noch her?Hermann Gerlach: Taschen für Laptops, Gürtel, Gitarren- undBassgurte. Jede Menge …

bq: Zu guter Letzt, was haben Sie für die nahe Zukunft geplant?Hermann Gerlach: Geplant sind demnächst Bags für akustischeGitarren, ein leichtes E-Bass-Doppel-Gigbag, Hightech-Bags mitCarbonstoffüberzug und bald ist ein Kontrabass-Gigbag erhält-lich. Also bekommt so langsam jede Instrumentenform eine pas-sende Tasche.

bq: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Gerlach, und weiterhinfrohes Schaffen. ��

Wer sich für hochwertige Gigbags interessiert, kommt um den Namen

Harvest nicht mehr herum. Doch nicht nur, um Frauen zu beeindrucken,schwingt man sich eine dieser Taschen

auf den Rücken, vielmehr sind sie neben der optisch gelungenen Gestaltung eine

höchst praktische Alternative zu sperrigenKoffern. Der Mastermind von Harvest,

Hermann Gerlach, der auch mal gerne am Bass in die Saiten greift, gab bq einen Einblick

in die innovative Welt der Lederverarbeitung.

Von Isaak HardingHermann Gerlach

Mr. Harvest

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Curriculum Vitae Name: Hermann GerlachGeboren: 22.5.1953 in Burgstädt bei Chemnitz.Schule: Abitur im Jahr 1970 in Düsseldorf, anschließend Studium der Kunstwissenschaft an der Universität Köln.1967: Erstmalig in einer Band am Bass. Spielte zwischen 1968 und 1972 in einer Rockband.1975-1982: Mitaufbau der Firma Hein Gericke Motorrad GmbH. 1982: Gründung einer eigenen Firma in Düsseldorf für Lederbekleidung.Produktion für Etienne Aigner.1983: Gründung der Firma Splendid Production in Hongkong. Die Firma produzierte Lederbekleidung für namhafte Marken wieArmani, C.P Company, Ungaro, Hugo Boss, Donna Karan.1985: Gründung der Firma Obsession mit der Marke Harvest in Deutsch land. Aufbau des Vertriebs für Lederkleidung der Marke Harvest. 1986: Gründung der Fabrik in Bangkok/Thailand.1992: Ausdehnung der Fabrikation in Südchina. Mitarbeiterzahl steigt über 500.1997: Gründung der Firma Harvest in Düsseldorf für Versand und Einzelhandel.1999: Schließen der Firmen und Fabriken in Fernost und Umzug zurück nach Deutschland. Erster Lizenzvertrag für den weltweitenVertrieb für Lederkleidung der Marke Strellson.2004-2008: Lizenzen für Lederbekleidung der Marken Tommy Hilfiger,Windsor und Joop! Menswear, Joop! Jeans und Joop! Casual kommenhinzu.2005: Wiederbeginn des Bassspiels. Aufnahme in eine Fusion Jazz Band namens Hörgut. Kreation und Start des Vertriebs des erstenHarvest Bass Bags und Gurte.

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GREEN AND MEANTrace Elliot AH600-12 und AH 1200-12(Trace Elliot 1048H Box und 1518 Box)

Amps und Boxen sind mit einem robusten Vinylbezug und dieEcken mit Metallkantenschützern versehen. Sehr erfreulich ist,dass bei allen Trace Elliot Produkten Bedienungsanleitungenmitgeliefert werden und bei jedem Topteil, Combo und jederBox ist zusätzlich eine feste Transporthülle dabei. Vorbildlich!Selbst Speakon-Kabel zum direkten Verkabeln der Boxen wer-den mitgeliefert. Außerdem liegt serienmäßig sowohl bei den12-Band- als auch bei den 7-Band-Verstärkern ein 6- bzw. 4-fachFußschalter bei. Hier kann sich so mancher andere Herstellereine große Scheibe abschneiden. Bei Trace ist das genannteZubehör im Preis inbegriffen und kein aufpreispflichtiges Extra.

Üppig ausgestattetJeder, der sich ein wenig mit Trace Elliot auskennt und dieWiederbelebung seit der Übernahme durch Peavey beobachtethat, wird nun angesichts der Amp-Bezeichnungen stutzen: 600und 1200? Die Amps hatten bis dato die Bezeichnung 500 und1000. Ja, die Amps wurden überarbeitet und bekamen mit derUmbenennung auch einen höheren Output. Der AH600-12 hatnun eine um 100 Watt höhere Endstufenleistung von 600 Watt,der AH1200-12 eine um 100 Watt höhere Endstufenleistung je

Seite, nun also 2 x 600 Watt. Hier ist auch der einzigeUnterschied zwischen den beiden Topteilen. Im kleinen 600 isteine Endstufe verbaut, im 1200 zwei mal 600 Watt. Ansonstensind die beiden Topteile identisch. Doch nun zu den Details. Nach dem Einschalten der Topserstrahlen sie im bekannten Trace Elliot Grün. In derVergangenheit wurde der Effekt mittels Leuchtröhren erreicht,heute hat man eine schöne Hintergrundbeleuchtung gewählt,die sämtliche Knöpfe am Rand sowie den äußeren Rahmen desBedienpanels bestrahlt. Links am Bedienpanel findet manzunächst die Inputbuchse, welche in Verbindung mit dem dane-ben liegenden Wahlschalter entsprechend an aktive oder passiveBässe angepasst werden kann. Über diesem befindet sich derInput-Gain-Regler, versehen mit einer leuchtend roten Kappe.Die rote Kappe vermutlich deshalb, damit dem freundlichenAnwender jederzeit in Erinnerung gebracht wird, dass die kor-rekte Einstellung des Input Gains Voraussetzung für das opti-male Funktionieren des Amps ist. Dies wird durch eine LED-Kette vereinfacht, die oberhalb des Reglers verläuft. Daneben istder Pre-Shape-Schalter, mit dem der altbekannte und sehr mar-kante Trace Elliot Sound direkt angewählt werden kann. Beim

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Ein freundlicher Postbote klingelte anmeiner Tür. Mit hochrotem Gesicht. Grundwaren die vier großen Pakete von TraceElliot mit dem Equipment für diesen Test:ein Trace Elliot AH600-12 Topteil, ein TraceElliot AH1200-12 Topteil; und zur Schaf -fung einer optimalen Testsituation eineTrace Elliot 1048H Box mit 4x10 Speakernsowie eine Trace Elliot 1518 Box mit 1x15Speaker. Dass man die Topteile mit Boxender gleichen Marke testet, macht Sinn, umdas Optimum darstellen zu können, da dieTrace Boxen auf die Amps abgestimmtsind. Doch dazu später mehr...

Von Oliver Baumann

Betätigen dieses Schalters werden die Höhen und die Bässegeboostet und die Mitten beschnitten. Kurzum, der ultimativeSlap Sound! Als nächstes kommt der Valve-Schalter, mit dem diezwei verbauten ECC83-Vorstufenröhren aktiviert werden. Diebeiden darüberliegenden Drehregler stellen die Röhreninten -sität und den Mix ein. Dreht man den Drive-Regler in Uhr -zeigerrichtung, so nimmt die Übersteuerung der Röhren zu, bishin zu einer satten, schön singenden Verzerrung. Mit demBlendregler kann man das Verhältnis des Röhrensounds zumOriginalsound regeln. Dann kommen wir zum Bereich des zwölfbandigen graphischenEqualizers. Mittels zwölf Schiebereglern kann im Bereich von30 Hz bis 15 Khz das Signal nach persönlicher Vorliebe verän-dert werden. Daneben finden wir den Schalter für denKompressor und darüberliegend zwei Kompressordrehregler.Zwei? Ja, denn hierbei handelt es sich um einen zweibandigenKompressor, welcher erlaubt, dass man unterschiedlicheKompressionsstufen in den Bässen und den Höhen anwendenkann. Ferner finden wir noch den Schalter für den Loop sowiedaneben einen Mute Switch. Zum Loop Switch später mehr.Doch vorab schon mal: Hiermit können die eingeschliffenenEffektgeräte in der Effektschleife aktiviert werden. Mit demMute Switch ist das Ausgangssignal stummschaltbar und dergroße grüne Outputregler signalisiert uns: ready, steady, go!

Entzückende RückseiteNun wenden wir uns doch einmal der nicht minder interessan-ten Rückseite zu, denn auch diese ist üppig ausgestattet undergänzt die schon außergewöhnliche, ausgeklügelte Front. Hierkurz die Features: Es findet sich ein Drehregler zur Hellig -keitseinstellung der grünen Frontbeleuchtung. Das findet mansonst nur im PKW! Weiterhin die Lautsprecher anschluss -buchsen: beim 600er je eine Speakon- und eine Klinkenbuchse,beim 1200er je Seite eine Speakon- und eine Klinkenbuchse.Jetzt wird es heftig: drei sogenannte „Balanced DI Outputs“.Diese niederohmigen Ausgänge können benutzt werden, umeine Stage Box oder einen Mixer direkt anzusteuern. DreiAusgänge? Trace Elliot bietet dem geneigten Benutzer einenAusgang Left, Right und Pre EQ. Die Left und Right Outputswerden nach den Features PreShape, Valve, Graphic EQ,

Compressor und Effect Loop, aber vor dem Output LevelControl abgegriffen. Bei Benutzung der Pre EQ Buchse wird dasSignal vor dem EQ abgegriffen. Unter den DI Outputs finden wirnoch zwei Klinkenbuchsen, ebenfalls Outputs Links/Rechts zurAnsteuerung weiteren Equipments. Hier ist aber zu beachten,dass diese Klinkenausgänge abhängig von der Einstellung desOutput Levels sind. Daneben ist da noch eine Klinkenbuchse fürden Anschluss eines externen Tuners.

Weiter geht’s. Rechts neben den Balanced DI Outputs findetman einen DI Earth Lift Druckschalter, um bei einer auftreten-den Brummschleife die gelegte Erdungsverbindung trennenund das Brummen beheben zu können; des Weiteren einenDruckschalter mit der Bezeichnung „Series/Parallel“. Derbewirkt bei der Effektschleife, dass man bei Stellung Seriell daskomplette Signal geliefert bekommt. Dann wird das ganzeSignal durch die Effektschleife geleitet, wohingegen bei derpara llelen Einstellung das Signal gesplittet wird, bevor es dieEffektschleife erreicht. Resultat ist, dass ein Teil des Signalsdurch die komplette Effektschleife wandert und entsprechendbearbeitet wird. Der zweite Signalteil bleibt trocken und unbe-arbeitet und wird später mit dem effektbearbeiteten Signal wie-der gemischt. Zu diesem Zweck ist auch auf der Rückseite derLoop-Level-Drehschalter, mit welchem der Anteil des Loop-Signals hinzugeregelt werden kann. Bei einem einfachen Loop,seriell, full range oder mono, ist bei Stellung 12 Uhr das Signalwie die normale Lautstärke des Amps ohne Benutzung desEffektloops. Nimmt man den Regler Richtung 0, so wird dasSignal komplett unterdrückt, dreht man den Regler voll auf, sohat man eine Lautstärkenanhebung des Signals von circa 6 db.

Dann sind da noch zwei achtpolige DIN-Buchsen. Diese dienenzum Anschluss des mitgelieferten Fußschalters oder aber auchzur Verwendung zweier Fußschalter. Das macht Sinn, wennman sich an mehreren Stellen der Bühne aufhält und immer aufseinen Amp mittels Fußschalter zugreifen will. Wichtig bei derVerwendung der Fußschalter ist, dass diese vor dem Einschaltendes Amps angeschlossen werden, da der Amp den Fußschaltersonst nicht erkennt. Der Fußschalter an sich besteht aus einemrobusten, road-tauglichen Metallgehäuse.

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Der Hammer!So, nun werde ich die beiden grünen Racker mal aufheulen las-sen. Nach dem Einschalten fällt auf, dass die Amps direkt in denBetriebszustand Pre Shape schalten. Das wird durch dasAufleuchten der LEDs am Amp und am Footswitch angezeigt.Warum schaltet der Amp direkt in diesen Betriebszustand? Nun,die Erklärung ist simpel: In der Pre-Shape-Stellung erzeugt derAmp den bekannten Trace Elliot Ton mit geboosteten Bässenund Höhen sowie den reduzierten Mitten.Nachdem der Input Gain optimal eingestellt ist, kann es losge-hen. Zunächst nehme ich mit dem Fußschalter den Pre Shapeheraus, um den Amp erst einmal trocken zu hören. Okay! Wasmir da aus den beiden Trace Elliot Boxen entgegenkommt, istder Hammer. Diese Transparenz und den Druck hätte ich nichterwartet. Ganz trocken gespielt, drückt der Trace inKombination mit den passenden Boxen schon recht stark imMitten- und Bassbereich. Wählt man nun die Option Pre Shape,so erhält man den klassischen Trace Ton. Slap as slap can! Alsnächstes nehme ich die Röhre hinzu. Selbst bei vollemVerzerrungsgrad wird der Ton nie matschig und selbst bei einerleichten Zerrung singt der Ton wunderbar und steht ellenlang.Der Graphic Equalizer kann ebenso mit dem Fußschalter zuge-geben werden wie der zweibandige Kompressor. Man hatimmense Tonmöglichkeiten, indem man bei EQ-Stellung ande-re Frequenzen begünstigt als in der Flat-Version – wenn manden Kompressor entsprechend intelligent einsetzt. Der Loop-Schalter kann eingeschleifte Effekte in der Effektschleife akti-vieren. Den Möglichkeiten sind hier keine Grenzen gesetzt.Beispielsweise könnte man einen Oktaver nur in den niedrigenFrequenzen einsetzen, während ein Chorus nur auf die hohenFrequenzen gegeben wird; oder man lässt die tiefen Frequenzenclean und gibt auf die hohen Frequenzen eine schöne satteZerrung. John Entwistle lässt grüßen! Diese Loop-Schaltungkann auch bestens für Soli genutzt werden, indem man denLoop auf Parallel setzt und den Loop Level komplett öffnet.Beim Aktivieren des Loops wird das normale Signal nun um 6 dberhöht und das Solo setzt sich durch die Lautstärkeanhebungoptimal durch.

FazitDie beiden Amps sind in Kombination mit den perfekt hierfürabgestimmten Trace Elliot Boxen der Brüller. Transparenz,Druck und Bassentwicklung sind wirklich außergewöhnlich. Imdirekten Vergleich mit einer 4x10 und einer 1x15 Box einesanderen englischen Herstellers fällt der Unterschied umso prä-gnanter auf. Die Konkurrenzboxen sind total leblos und klingen,als ob man eine dicke Wolldecke vor die Cabs gehängt hätte. Dashätte ich nicht erwartet. Das 600 Watt Topteil ist sicherlich fürdie meisten Normalanwender das Maß der Dinge; das 1200 WattTop ist schon eher als Profianlage anzusehen und wird auch nurdann optimal eingesetzt, wenn man pro Seite ein schönesTürmchen nutzt. Mit noch höherer Ausgangsleistung nach derProduktüberarbeitung sind die Trace Elliot Topteile uneinge-schränkt zu empfehlen. Sie sind sicherlich nicht billig, bietenaber ungeahnte Möglichkeiten und wirklich Hammersounds.Zubehör wie Fußschalter und Hüllen sind serienmäßig undTrace Elliot gewährleistet nun fünf Jahre Garantie beiOnlineregistrierung ihrer Produkte.

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DETAILSHersteller: Trace ElliotModell: AH600-12 / AH1200-12Herkunftsland: Großbritannien/USALeistung: AH600-12: 600Watt an 4 OhmAH1200-12: 2x 600Watt an 4 Ohm je SeiteAbmessungen (H x B x T): AH600-12: 15,7 x 49,1 x 33,5 cmAH1200-12: 15,7 x 49,1 x 43,5 cmGewicht: AH600-12: 17 kgAH1200-12: 21,8 kgPreis: AH600-12: 1.699 EuroAH1200-12: 1.949 EuroGetestet mit: Trace Elliot 1048H und 1518 Boxen, Alembic Dragon Wing Bass, Status Graphite B-2 Bass und Pavel Aryel Deluxe 6 Saiter BassVertrieb: Peavey Europe

www.trace-elliot.co.ukwww.peavey-eu.com

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Die Urversion des Bad Bull erregte vor etwas mehr als zweiJahren große Aufmerksamkeit in der Bassistenwelt. Eine ausge-fuchste Röhrenvorstufe in Zusammenarbeit mit zwei insgesamt2.100 Watt starken Endstufenmodulen ergab einen der mächtig-sten Bassverstärker der Welt – und man konnte ihn wegen desmoderaten Gewichts von 11 kg locker durch die Gegend tragen.Manchen Bassern erschien allerdings die hohe Wattleistungetwas übertrieben, außerdem ist der „große Bulle“ auch mitdreieinhalb „Riesen“ beileibe nicht für jeden erschwinglich.

Von Ingo Spannhoff

Böser Bulle oder goldenes Kalb?

TecAmp Bad Bull 700

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Grund genug für die Firma TecAmp (vormals Tech) um Gründerund Mastermind Thomas Eich, dem Bad Bull einen etwas kleineren und preisgünstigeren Bruder zur Seite zu stellen.„Etwas“ deshalb, weil 700 Watt immer noch eine große MengeDampf unter der Haube sind und ein so aufwendig und hoch-wertig gebauter Verstärker nun mal kein Billigheimer werdenkann. Das Konzept des Bad Bull beeindruckt noch immer:Äußerlich stellt er ein klassisches Topteil dar, die klassischenChickenhead Potis in Kombination mit den beiden kultigen„Magic Eye“-Anzeigeröhren gaukeln einen echten Vintagever -stärker vor – zumindest solange, bis man ihn anhebt!

Vorstufe/KompressorDas eine „Magische Auge“, eine EM-84 Anzeigenröhre, die sichunter dem Gain-Regler befindet, zeigt die Aussteuerung derEingangsstufe des Bad Bull an. Wenn die beiden blaugrünenLeuchtbalken dieser Anzeigenröhre in der Mitte zusammen -treffen, ist die maximale cleane Aussteuerung erreicht. Wird der Gain-Regler noch weiter aufgedreht, werden dem Vor -stufensignal harmonische Röhrenverzerrungen hinzugefügt.

Der Ton wird durch die Röhren milder in der Ansprache,bekommt eine angenehme Wärme, und eine gewisse Röh -renkompression setzt ein. Wie bei den meisten Röhrenampswurde auf eine Clip-Anzeige verzichtet, da ein angezerrterBasssound mit harmonischen Obertönen bei dieser Verstär -kerkategorie ja meist durchaus gewollt und willkommen ist. Die Vorstufe ist kompromisslos in Röhrentechnik ausgeführt.Sogar der sechsfache Spulen-Equalizer – ein Leckerbissen fürFreunde von hochwertiger Vintage-Studiotechnik – arbeitetgenauso röhren-basiert wie der in der Regelung bewusst aufThreshold und Ratio vereinfachte, äußerst musikalischeKompressor. Der Röhrenkompressor des Bad Bull lässt sich problemlos vom dezenten Spitzenglätter bis zur echten heißenEffektkompression treiben. Sind die Regler zugedreht, wird dasSignal nicht beeinflusst. Beim Aufdrehen des Threshold-Potiswerden die Pegelspitzen des Basssignals oberhalb der durch denRatio-Regler festgelegten Größe komprimiert.

KlangregelungDer sechsbandige Equalizer greift in für meinen Geschmackäußerst sinnvollen Frequenzbereichen zu. Den SUB würde ichaus Gründen des Lautsprecherschutzes eher etwas absenken,hier kann es sonst (gerade bei einem solchen Boliden) mit denBoxen schnell zu Ende gehen! Druck kann, je nach Räum -lichkeit, gut mit den 80 und 200 Hz gemacht werden. Der 800 Hz-Regler wird bei knackigen, modernen Sounds ja gerneetwas abgesenkt, für den mittigen Vintage Fender- oder garJaco-Ton darf aber durchaus beherzt angehoben werden. Der3000er ist wichtig für Durchsetzungskraft und Knack imPlektrum- oder Fingeranschlag, während das 10000 Hz-Poti nurbei frischen Saiten und hochtönerbestückten Boxen den „Glanz“regeln kann. Sogar eine kleine (circa 4 Watt) Röhrenendstufewurde dem „Bullen“ spendiert. Sie ist überraschend laut undkann z. B. im Wohnzimmer oder in einer Studioumgebungdurchaus eine Box befeuern, ähnlich wie der klassischeBassmaster von Hughes & Kettner, der ja ebenfalls über einekleine EL-84-Röhrenendstufe verfügte. Ihr Hauptzweck ist abernatürlich, der Class-D-Endstufe mit einer Schippe Dreck mehrKnurr und Leben einzuhauchen. Diese Funktion macht denBullen in gewissem Sinne zum Vollröhrenamp, weil auch hierdas Signal durch einen Ausgangsübertrager läuft und – bedingtdurch Sättigungseffekte im Eisenkern – ab einem gewissenPegel das gewisse Atmen in den Sound zaubert. Diese PowerTube-Schaltung lässt sich durch Ziehen des entsprechendenPotis aus dem Signalweg nehmen, was den Amp von denSoundmöglichkeiten her fast zu einem Zweikanaler macht. In der Post-Stellung des D.I.-Ausgangs wird die Power TubeEndstufenröhre mit einbezogen, was erstmals die Möglichkeitbietet, echten Röhrenendstufen-Sound an die P.A. zu liefern.

EndstufenDieser kraftvolle, edle Sound wird dann mit einer sehr neutra-len und leistungsfähigen Digitalendstufe verstärkt. Das hat denVorteil, dass der Amp auch bei kleiner Lautstärke schon fettklingt und bezüglich des Verhaltens an unterschiedlichen Boxen

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deutlich unkritischer ist als ein Amp mit Röhrenendstufe. BeideKanäle besitzen separate Lautstärkenregler, die es erlauben, proKanal unterschiedliche Pegel an die angeschlossenen Boxenabzugeben. In bekannter Röhrenamp-Manier verfügt dieserVerstärker natürlich auch über einen Standby-Schalter, der bisauf den Stimmgeräteausgang alles stummschaltet und dieRöhrenheizung aufrechterhält. Der Hersteller empfiehlt dieBenutzung in den Spielpausen und auch einige Zeit vor demAbschalten, da im Standbybetrieb die Endstufe weiterhingekühlt wird.

CrossoverKanal A und B verfügen jeweils über ein halbes zuschaltbaresCrossover: Kanal A trägt das Lo Pass Crossover, er kann dadurchunter anderem zum Ansteuern eines Subwoofers genutzt werden. Kanal B verwaltet dagegen auf Wunsch den Mittel-Hochtonpart in einem Biamping-System, die Übergangsfre-quenz kann stufenlos zwischen 40 Hz und 20 KHz gewählt werden. Da die Crossover-Funktion für beide Kanäle separataktiviert werden kann, ist auch z. B. die Kombination einer fullrange laufenden 4x10“ mit einer nur den Tiefbass über -tragenden 1x18“ o. Ä. denkbar. Eine sehr durchdachte und vielseitig konfigurierbare Funktion!

EffektschleifenSowohl eine parallele als auch eine serielle Einschleifmög -lichkeit wurde dem Tec Amp spendiert, bei ersterer lassen sichsogar per High Pass-Filter die Bässe und Tiefmitten unterhalbvon 360 Hz bedämpfen, damit z. B. Modulationseffekte wieChorus oder Flanger nicht in den Tiefen herummatschen können. Sollte das angeschlossene Effektgerät mit dem Pegelder Send-Buchse übersteuert werden (das kommt speziell beiBodeneffekten schon mal vor), so kann das Signal mit dem Send-10dB-Schalter abgesenkt werden. Gleichzeitig wird durch dieAktivierung dieses Schalters der Pegel des Return-Signals um10 dB angehoben, um den Lautstärkeverlust auszugleichen.Eine absolut ausgebuffte Geschichte, hier merkt man die Liebe zum Detail! Am seriellen Effektweg können z. B. Verzerrer(sofern sie fullrange laufen sollen) sowie Kompressoren(braucht man angesichts des sahnemäßigen Röhrenkom -pressors eigentlich nicht) eingeschleift werden. Paralleler undserieller Effektweg können natürlich gleichzeitig betrieben werden.

ResümeeEine bemerkenswerte Mischung aus kultigerRöhrentechnik (bis hinunter zur Spulen -klangregelung und zum Kompressor) undhochmoderner Class-D-Endstufentechnik.Klanglich bleibt da kein Auge trocken: Vom warmen, detailreichen Cleansound fürden Solisten bis zur brutalen Röhrenzerre ist alles möglich. Die vielen aufwendigenDetaillösungen machen den Bad Bull zweifel-los zum Meisterstück des Herstellers TecAmp. Man merkt, dass hier viele Jahre Erfahrung im Verstärkerbau eingeflossen sind. Dass einesolche Konstruktion ihren Preis hat, ist ver-ständlich, außerdem ist TecAmp nach wie vor „Made in Germany“. Doch dies ist einVerstärker fürs Leben – und er wird nie neueEndstufenröhren fordern, von der preisgün-stigen EL-84 einmal abgesehen. Natürlichwerden auch weiterhin viele Vollröhrenfansihre schweren und empfindlichen „goldenenKälber“ anbeten, doch die nachvollziehbarenGründe dafür werden mit dem Erscheinen des bösen Bullen langsam knapp.

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DetailsHersteller: TecAmp Modell: Bad Bull 700Herkunftsland: DeutschlandTyp: Vollverstärker, Röhrenvorstufe mit Class-D-Endstufen, HolzgehäuseRöhren: 1x 12AX7, 2x 12AT7, 1x EL84, 2x EM84Endstufenleistung: 4 Ohm: 2x 350 W, 8 Ohm gebrückt: 1x 700 W, 4 Ohm gebrückt: 1x 820 WEingänge: Klinke Hi, Klinke Lo, 2x Klinke Poweramp in, Loop 1 return, Loop 2 returnAusgänge: 6x Speaker (Speakon), Speaker out Power Tube-Mini-Endstufe, Loop 1 send, Loop 2 send, D.I. XLR, Tuner, Line outRegler: Gain, Power Tube, Master, 6-Band Spulen-Equalizer (Sub 30 Hz, Bass 80 Hz, LoMid 200 Hz, Mid 800 Hz, HiMid 3 KHz, High 10 KHz)Röhren-Kompressor: Threshold, Ratio Volume A, Volume B, Loop 1 Mix Dry/Wet Schalter: Standby, Bridge, Low Pass, High Pass, Loop 1 Send -10db, Loop 1 Send High Pass, D.I. Phasenlage, D.I. Pre/PostAnzeigen: 2x Aussteuerungsanzeigen EM84 „Magisches Band“ („Magic Eye“) für Gain und MasterEffektschleife: parallel und seriell, monoKühlung: temperaturgesteuerte LüfterkühlungAbmessungen (B x T x H): 60 x 27 x 23 cm Gewicht: ca. 10 kg Preis: 2.855 EuroGetestet mit: Warmoth JB V Seymour Duncan Bassline, Warmoth MM V Brian Moore, Fender Precision Fretless EMG, Hot Wire Blues Bass, 2 x ADA 2x10“ Eminence Deltalite II + Fostex-Horn, SAD 4x10“ + Fostex-Horn

www.tecamp.de

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In the Garden of EdenEden World Tour Amp WTX 1000N NavigatorIn the Garden of Eden

Mein erster Eindruck war überwältigend. Mann, dieses Ding hatmehr Knöpfe als das Raumschiff Enterprise, dachte ich und griffsofort zur Bedingungsanleitung. Ich empfehle jedem Bassisten,der diesen Amp nutzen möchte, dies in aller Ruhe zu tun. Der WTX ist weniger ein „Plug and Play“-Amp, aber hast du ihneinmal verstanden, ist er leicht zu bedienen. Vielmehr ist der

WTX eigentlich ganz logisch konzipiert. Es gibt nur ein paarSchritte, die man unbedingt befolgen sollte, um einen gutenSound herauszubekommen. Das Resultat ist dann dafür mehrals zufriedenstellend.

Ich muss ehrlich sein, in meinen 30 Jahren als professionellerBassist habe ich viele Bassverstärker gespielt, dennoch hatteich bis zu diesem Test noch wenig Erfahrung mit einemEden-Verstärker. Klar, ich weiß natürlich, dass hervorragendeBassisten wie Meshell oder der großartige Robbee Marianovon den Söhnen Mannheims Eden benutzen. Deswegen warich sehr interessiert, als mir angeboten wurde, den WTX1000N Navigator unter die Lupe zu nehmen. Ich wollte eswissen! Wird der WTX mich ins Paradies führen oder mussich in den sauren Apfel beißen?

Von Raoul Walton

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Zunächst drehe ich alle Regler in die Flat-Position (also12 Uhr) und benutze den Enhance-Knopf, nachdem ichdem Bass einen guten Eingangspegel zugeführt habe. Alsnächsten Schritt komprimiere ich, um dem Sound mehrDefinition und Punch zu geben. Bereits jetzt habe icheinen satten Sound, der vielen Benutzern schon aus -reichen würde. Den parametrischen EQ benutzt mananschließend, um die Akustik dem Raum anzupassen.Das Konzept von Eden ist anders als das, was man vonherkömmlichen Amps gewohnt ist, aber wie gesagt: Wenn man es einmal begriffen hat, geht die Post ab. Ich habe schon in den 1980er Jahren einer bekanntendeutschen Firma vorgeschlagen, einen Verstärker mit1.000 Watt und hochwertigem EQ zu bauen. Meine Ideefand leider keine Resonanz. Aber der Erfolg von Eden hat meine ursprüngliche Idee bestätigt. Nun haben ebendie Amerikaner als erstes nach dem Motto „NeverCompromise“ gehandelt, wie einst der Entwickler derEden-Verstärker.

Der Weg ins (Sound-)ParadiesEs gibt am WTX 1000N praktisch alle Optionen, die mansich vorstellen kann. Der Navigator ist für Profis gedacht,die größere Clubs und Hallen bespielen müssen, wo derSound genauso wichtig ist wie die Musik. Der WTX machtoptisch wie auch elektronisch einen gewohnt hochwerti-gen Eindruck – damit ist die Firma Eden ihrem Slogan„Keine Kompromisse“ treu geblieben. Wenn man denWTX von links nach rechts betrachtet, erkennt man nachund nach die Funktionen. Zuerst die 14 LEDs, die sichunter und neben den Reglern befinden. Diese Option istfür Bassisten gedacht, die in größeren Hallen spielen. Ichweiß aus Erfahrung: Wer einen anderen Sound möchte,muss dies am Ende des Songs tun. Man hat nur ein paarSekunden Zeit, um die richtigen Knöpfe in derDunkelheit zu finden. Und genau da helfen einem die

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auffälligen LEDs. Bravo, sehr praxistauglich! Als nächsteskommen die vier grauen Knöpfe für den Kompressor:Tube, Enhance, Ratio und Threshold. Genau hier ist derGroßteil der Tonfeinabstimmung möglich. Der Kom -pressor ist nach dem altbewährten DBX 160x Modellgestylt. Er ist einfach zu bedienen und wie sein Vorbildgut im Klang. Der DBX ist immer noch mein Favorit alsLive-Kompressor und eine gute Wahl für den WTX1000N. Der Enhance-Regler mischt den Tiefbass, die oberen Mitten und Höhen dazu. Gleichzeitig senkt er dieTiefmitten ab. Die intensive Drehung der Knöpfe bringtmehr Boost und Cut. Direkt links neben der Enhance-Kontrolle liegt der Tube Gain Circut für mehr TubeGrowl. Rechts von den Kompressor-Reglern gibt es einenBassregler für mehr Bassintensität. Dieser Bassknopfträgt die Farbe Rot, weil er zu der parametrischen EQ-Sektion gehört. Des Weiteren ist eine 5-fache Semi -parametrik-Control +/-15dB für Bass, Treble, 30-300 Hzund Mids 200-2 kHz zu finden. Danach kommt dieOutput-Sektion, auch graufarbig, bei der man sich zwischen Bi-Amping, Stereo und Crossover Frequenz -kontrolle für das Bi-Amping entscheiden kann. Dazukommt ein FX Sidechain Regler und ein Aux In. Der AuxIn ist für Bassisten nützlich, die ab und an zu einemKeyboard spielen – was heutzutage öfter vorkommt.Abgerundet wird das Ganze rechts außen vom Master-Volumenregler und dem Stereokopfhörer Out. Der Wahlspruch von Eden lautet folgendermaßen: „If you can’t do it with a WTX 1000, you should not bedoing it at all!” Zu Deutsch: „Wenn dein Sound nicht miteinem WTX funktioniert, dann lass es lieber ganz sein“.Okay! Bescheidenheit steht auf einem anderen Blatt …doch wie klingt das Teil nun?

EN410XST8

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Rund, tief und fettIch habe den Gain-Compression-EQ-Setup so eingestellt, wieEden es vorgeschlagen hat. Und: Ich bin wirklich sehr zufriedendamit! Der WTX ist Recording Preamp und Bühnenverstärkergleichermaßen. Wie bereits erwähnt, der Verstärker klingtschon verdammt gut, wenn man die Enhance-Kontrolle bist9 Uhr dreht und ein bisschen Tiefbass dazugibt. Danach habe ich den Kompressor so eingestellt, dass meine Bässe schön rundklingen. Trotz der vielen Möglichkeiten, die der WTX 1000N zubieten hat, bleibt der Charakter jedes Basses erhalten. Ich habedas WTX DI out mit Post EQ und Limiter für eine Aufnahme imLogic Pro benutzt und bin erstaunt, was für eine gute Figur erdabei macht. Durch die Einstellung post Kompressor/post EQklingt mein Sadowsky fett und kristallklar. Noch besser klangmein 71er Jazzbass. Letzterer kommt richtig deep und rund ausder DI – perfekt! Auch mein Precision klingt klasse mit demAmp. Die Wiedergabe von DI ist fast identisch mit dem Sound,der aus den Eden 4x10 Boxen kommt: rund, tief und fett. Mitdiesem Verstärker und der EN410XST kann man problemlos tie-fe Töne auf der B-Saite spielen. Der Lautsprecher ist Full-Rangeund damit der perfekte Partner für den WXT 1000N Navigator.

FazitIch habe sämtliche Sounds, die mir persönlich gefallen, mit diesem Amp herstellen können. Der Eden WTX 1000N Navigatorist einfach ein Traum – besonders für Bassisten, die auf größereund kleinere Tourneen gehen, flexibel sein müssen und einstrammes Soundspektrum benötigen. Er ist „the Business“ fürLiebhaber von edlen Basssounds und für diejenigen, die absolu-te Kontrolle über das aufgenommene Signal verlangen.

DETAILSHersteller: Eden Modell: World Tour Amp WTX 1000N NavigatorHerkunftsland: ChinaFeatures:- Twin Triode Röhrenvorstufe mit Röhrencharakter-Regelung

und Normal Gain/Turbo Boost-Umschalter - DBX-Style Kompressor mit Rate/Threshold-Regelung

und Ein/Aus-Schalter - Enhance Control mit Ein/Aus-Schalter - 5-fach Semiparametrik-Control +/-15dB für Bass, Treble,

30-300Hz, 200-2kHz, 1,2-12kHz, Clipanzeige - Frequenzweiche mit Balance- und Frequenz-Regelung für Bi-Amping - Kopfhörerausgang - LED Output Meter - Pre-Effektweg Send/Return, Post-Effektweg

Mono Send und Stereo Return - Side Chain Effektweg mit Blend Regelung

Aux-Eingang mit Level-Regelung - Tuner-Ausgang mit Mute-Schalter - D.I. XLR-Recordingausgang mit Level-Control und Ground/Lift-

Schalter, Pre/Post Compressor Schalter, Pre/Post EQ-Schalter. - Limiter mit Ein/Aus-Schalter an den symmetrischen

XLR-Ausgängen oder unsymmetrischen Klinkenausgängen mit Mono/Stereo-Umschalter

- 2 Rackwinkel für 19’’ Einbau - 4-fach Fußschalter für Compressor, Enhance Mute

und Turbo Boost Ein/Aus mit Midi-Anschlusskabel Gewicht: 3,9 kg Preis: 1.735 EuroGetestet mit: Sadowsky NYC Model, 71 Jazzbass mit East Preamp,62 Custom Shop Precison, Eyb Resoline MM-J 5, Logic Pro 8Vertrieb: Smile Music

www.eden-electronics.comwww.smile-music.de

Als Mitte der 1970er Jahre Bässe der Firmen Gibson und Fenderden Markt beherrschten, ging der Bassist John G. Perry auf dievon Ian Waller und Pete Stevens 1974 gegründete Firma„Electric Wood Ltd.“ zu und bat um die Fertigung einesInstrumentes, das die herausragenden Eigenschaften beiderHersteller kombinieren sollte. Das Ergebnis war ein in Klangund Form einzigartiges Instrument, welches weiteren Bassistennicht vorenthalten werden sollte. Das Geheimnis liegt in derVerwendung von hochwertigen und exotischen Hölzern sowie inder Kombination von hervorragender Fertigungsqualität undeiner ausgeklügelten Elektronik. Das Ergebnis, welches unterEinbeziehung namhafter Bassisten und Tontechniker entstand,bereicherte die Spitze der damaligen britischen Bassistenszene.In dieser Zeit wurden 38 Wal Custom Bässe von Waller undStevens gebaut. 1978, vier Jahre nach Firmengründung, standdie Produktpalette der „Pro Series“ zur Verfügung und bestandweiterhin aus einteiligen Esche-Bodies und einer innovativenElektronik. Die zuvor verwandten Schlagbretter aus handgear-beitetem Leder, unterlegt von einer Metallplatte, wurden jedochdurch große Plastik-Schlagbretter ersetzt.

1983 führte Wal eine neue Produktreihe ein: die „Custom Series“.Hierbei standen dem Korpuskern aus Mahagoni erleseneDeckenhölzer wie Schedua, Wenge, American Walnut und Padaukzur Verfügung. Darüber hinaus erweiterten 5- und 6-Saiter dieseSerie, sodass folgende Konfigurationen erhältlich waren:

Mk 1: 21 Bünde Mk 2: 24 Bünde, 4- und 5-SaiterMk 3: 24 Bünde, 4-, 5- und 6-Saiter (leicht verändertes Korpus- und Kopfplattendesign)

Nach dem plötzlichen Tod von Ian Waller im Jahre 1988 führtePete Stevens das Unternehmen allein weiter, wodurch dieStückzahlen stark zurückgingen und die Nachfrage bei Weitemnicht befriedigt werden konnte. 20 Jahre nach dem Tod vonWaller erkrankte Stevens und konnte seitdem seine Arbeit nicht mehr fortführen.

KonstruktionDieser Anfang 1995 hergestellte MK II besitzt den üblichenKorpuskern, bestehend aus Mahagoni, und die beidseitig aufge-leimten Deckenhölzer aus American Walnut. Die matteLackierung ist hauchdünn aufgetragen und zwingt förmlich dieFingerspitzen zum Abtasten der Maserung und der Poren derDeckenhölzer. Der mit sechs Holzstreifen geleimte Hals ausRock Maple, Hornbeam und Amazonian Hardwood ist hingegenrückseitig hochglanzlackiert und mittels vier Schrauben undeiner Metallplatte in der passgenauen Halstasche am Korpusbefestigt. Die geradlinig zum Hals verlaufende Kopfplatte beher-bergt Mechaniken aus dem Hause Schaller. Übrigens handelt essich hierbei um das einzige „Fremdprodukt“. Alle anderenBauteile sind von Wal selbst entwickelt. Die Saiten verlaufengeradlinig zu der massiven Brücke. Ein Saiten-Niederhaltersorgt dafür, dass die Saiten fest auf dem Steg liegen. Für dasGriffbrett wurde Indian Ebony verwandt. Doch kommen wir nun zu dem Herzstück eines Wal-Basses: dieElektronik. Jeder der handgefertigten Humbucker besitzt zweiindividuelle Magnete pro Saite, die in gegensätzlicher Richtunggewickelt sind. Somit stehen jedem Pickup acht Spulen zurTonabnahme zur Verfügung, die sich individuell justieren lassen. Es sind die weitaus schwersten Tonabnehmer, die ichjemals in der Hand hatte. Die Pickup-Fräsungen sind gegenEinstreuungen mit Graphitlack abgeschirmt. Der Wal-Preamp

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LEFTY BASS

Custom MK II Fretless

WalBässe der Marke Wal sind der Inbegriff für professionelle Bassgitarren. So groß der Bekanntheitsgrad auch ist, so selten sind diese Instrumente zu finden. Wer einen Wal in seinem Besitz hat, wird sich nur in größter Not von solch einem Instrument trennen.

Text von Volkmar „Arni“ Arnecke (www.leftybass.com), Bilder von Nadja Kaulvers und Sabine Wesholek

wird von einer 9-Volt-Batterie gespeist. Vier Regler verfügenüber Skalen und erlauben folgende Tonvariationen:

VolumeNeben der üblichen Eigenschaft eines Lautstärkereglers, wirddurch Ziehen des Poti-Knopfes ein sogenannter „Pick-Attack“aktiviert, der die Frequenzen im Mitten- und Höhenbereichanhebt und dem gesamten Ton einen perkussiven, dynamischenTouch verleiht.

BalanceRegelt das Verhältnis der Anteile des Bass- und Treble-Pickupsunter Beibehaltung eines konstanten Ausgangspegels.

Treble und BassElektronische Regler zur Anhebung und Absenkung der Höhen-und Bassanteile. Zusätzliche Boost-Funktion (+10 dB) durchZiehen des Potis.

Wem das Spektrum nicht zusagt, kann an Einstellschrauben imElektronikfach Veränderungen in Sachen Gesamtoutput, Pick-Attack-Intensität und Low-Pass-Frequenzen vornehmen. Bleibtnur noch zu erwähnen, dass das Signal über die Klinkenbuchsein den Verstärker und/oder aber als DI über den XLR-Ausganggehen kann. Im Falle des alleinigen Nutzens des DI-Ausgangsmuss die Elektronik durch einen Dummy in der Klinkenbuchseaktiviert werden. Die Elektronik ist nicht separat erhältlich.

KnurrigDer Sound eines Wal Basses ist knurrig und durchsetzungsfä-hig. Die Klangreglung erlaubt unterschiedlichste Varianten,ohne jemals muffig oder aufdringlich zu wirken. Durch dieVielfalt der Tonbeeinflussung kann fast jeder Bass-Sound erzieltwerden, ohne den eigenen Charakter der Wal-Bässe zu verlieren.Durch eingeschlagene Metallpunkte im Korpus lassen sich dieReglerstellungen exakt ablesen, was bei einem derartigenKlangspektrum ausgesprochen nützlich ist. Der Bass hängt gutausgewogen am Körper und fühlt sich sowohl am Hals als aucham Korpus angenehm und komfortabel an. Die Wal-Bässe sind optisch eher unauffällig und verbergen dasBesondere in sich. Wer jemals die Gelegenheit hatte, solchenBass zu spielen, wird begeistert sein. Zum einen wegen der hieraufkommenden Spielfreude, zum anderen wegen des unbe-grenzten Klangspektrums. In den letzten Jahren gab es immerwieder Gerüchte, dass die Produktion der Wal-Bässe mit Hilfekompetenter Bassbauer und unter Anleitung von Pete Stevenswieder aufgenommen wird. In der Tat ist Wal wieder zum Lebenerwacht. Pete Stevens übertrug seinem langjährigen MitarbeiterPaul Hermann die Verantwortung zur Fortführung der Wal-Tradition. Die nun unter der Eigenverantwortung von PaulHerman gefertigten Bässe stehen denen von Ian Waller undPeter Stevens in nichts nach.

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LEFTY BASS

DetailsHersteller: Wal (Electric Wood Ltd.)Modell: Custom Mk IIBaujahr: 1995Herkunftsland: EnglandKorpus: MahagoniDecke: American WalnutHals: 6-streifigHalsprofil: D-ProfilHalsbefestigung:4-fach geschraubt, MetallplatteGriffbrett: Indian EbonyMensur: Longscale 86,4 cm (34 Zoll)Halsbreite: 1. Bund 4,3 cm,12. Bund 5,4 cmRegler (original): 1x Treble, 1x Bass, 1x Blend, 1x VolumePickup: 2x Wal HumbuckerSattel: WalSteg: Wal (einteilig)Mechaniken: SchallerGewicht: 4,3 kgElektronik: AktivPreis: ab 3.200 £Getestet mit: Ampeg PortaflexVertrieb: Electric Wood Ltd.

www.walbasses.co.uk

Seit Jahren hat es sich im Bassbereich festgesetzt, das satteOrange des italienischen Herstellers. Stets in Kombination mitabgeklärtem Profischwarz kam das ungewöhnliche CorporateDesign einfach so auf den Markt und hat sich schnell zur leichterkennbaren Identität von Produkten entwickelt, die sich beiuns Bass-Heads nicht nur mit einem außergewöhnlichenNamen, sondern auch mit guten Produkteigenschaften etablierthat. Neben Klein-und-Leicht-Amps in mittlerweile schierunglaublicher Vielfalt und ganz normal großen Speakern, mitdenen man allerdings beim Mitnehmen mangels Gewicht fastschon jemandem zuwinken kann, erdachten Marco De Virgiliisund sein emsiges Team im italienischen San Giovanni Teatinoan der schönen Adriaküste jüngst auch eine Reihe neuerStompboxen, die schön anzusehen sind – so, als seien sie für denFußbetrieb viel zu schade. Und dass all das noch in Italien hergestellt wird, wo sonst viele Hersteller wegen Cent-Beträgenin Billiglohn-Länder abwandern, macht die gebotene Qualitätnoch wertiger. Dabei mag man die Effektgeräte gar nichtEffektgeräte nennen, denn alle drei tragen nicht zu unbassigerEffekthascherei bei. Ihre ganz gezielte Auslegung auf dieVeredelung (bzw. saubere Übertragung) des Basssignals ist es,die es in sich hat.

ErgonomieSchön sind sie, und sehr solide wirken sie dazu, die dreiKandidaten für die unterschiedlichen Anwendungsbereiche.Elektronik und Bedienelemente sind jeweils geschützt in satt

lackierten Gehäusen aus Aluminiumdruckguss untergebracht.Ihre Bedienoberfläche ist leicht erlernbar und ermöglicht intuitiven Zugriff. Standfeste Klinkenbuchsen sorgen für dennotwenigen Anschluss – im Falle von Super Booster und SuperPro DI Box wird zusätzlich auch ein DI-Ausgang im XLR-Formatgeboten. Die Regler sind gegen fehlerhafte Fußbedienung schönim Gehäuse abgetieft und bis auf die komplett passive Super Pro DI Box signalisieren je zwei LEDs den Betriebszustand deraktiven Geräte. Als besonderes Leckerchen ist dem teuerstenKlangbaustein eine polierte Oberleiste mit schicker Vergit -terung der eingebauten ECC-81-Vorstufenröhre mitgegeben,deren Look und Feel neben einer wohligen Wärme auch dasheute aus meiner Sicht absolut unersetzliche Analog-Feelingbei mir aufkommen lassen. Alle Geräte sind mit hochwertiganmutenden Innensechskant-Gewindeschrauben versehen. DiePreisangaben halte ich bei einer derartig guten Verarbeitungfür sehr realistisch – vor allem, wenn man noch die vielerorts

günstigeren „Straßenpreise“ bei der Beurteilung berücksichtigt.

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Markbass hat im vergangenen Jahr ein wahres Produktfeuerwerk gestartet. Undneben schwarz-orangen Mini-Ämpchen und ausgewachsenen Life-Rigs bietet der italienische Leicht-Amp-Hersteller imEffektbereich interessante Werkzeuge.

Von Christoph Hees

Edel, hilfreich und… orange!Markbass Compressore/ Super Booster/ Super Pro DI-Box

CompressoreDer teuerste Baustein im Test-Dreigestirn ist der Compressore.Dieser echte Röhrenkompressor arbeitet auf Basis einer ECC-81Doppeltriode und bietet mit dieser heute unverzichtbaren Artnatürlicher Klangaufbereitung erwartungsgemäß die meistenMöglichkeiten zur Klanggestaltung. Neben den kompressortypi-schen Reglern für Threshold, Ratio, Attack und Release stellt amEingang ein Gain-Regler genügend Spielraum auch für leise,passive Bässe bereit. Der abschließende Volumenregler reguliertden Ausgangspegel des Signals im aktiven Betrieb und dientdamit auch zur lautstärkemäßigen Anpassung an den unkom-primierten True-Bypass-Sound, sollte der Kompressor nichterwünscht sein. In der Praxis überzeugte mich das schöne Gerät mit seinem luftigen, dennoch kompakten Basston. Ohneviel Gefummel lässt sich dank der realistischen Reglerab -stimmungen innerhalb weniger Minuten ein hochwertigerRecording-Ton erreichen, der meinen Fünfsaiter sehr vorteilhaftauf der schnöden Festplatte meines Power-Mac abbilden half.Der Grundsound meines Instrumentes wirkte vor allem dankder eingebauten Röhre nun auch über das verwendeteAudiointerface teuer und edel und half mir sehr gut dabei, eineschnelle Auftragsproduktion inspiriert und mit einem hoch -

wertigen Ergebnis abzuliefern. Ich kann den Compressore alsojedem empfehlen, der nicht nur einen sahnigen, praktischgeräuschfreien Live-Röhrenkompressor sucht, sondern sichauch über eine preislich vernünftige Röhrenvorstufe fürsDigitalrecording freut. Auch ohne Kompression nämlich klingtdieses Gerät schlicht überzeugend. Als Minus muss allerdings erwähnt werden, dass der schön klingende Compressore nicht wie der Super Booster über einenDI-Out verfügt. Für den Lifebetrieb würde ich mir darüber hinaus einen Fußtaster für das Kompressor-Feature wünschen,um das Gerät kurzfristig auch ohne Kompressor verwenden zukönnen, ohne gleich auch seine feine Vorstufenröhre deaktivie-ren zu müssen. So bleibt nur das Wegdrehen der bevorzugtenKompressor-Einstellung auf Null. Das jedenfalls ist beim SuperBooster besser gelöst.

Super BoosterWährend der Compressore sich auf die Aufbereitung und diedynamische Komfortzone des Basstons konzentriert, steuert derSuper Booster dem Ton bis zu sauberen 14 dB Gain hinzu, derzusätzlich durch die beiden Markbass-typischen Allround-Klangformer mit den Kürzeln VLE (Vintage Loudspeaker

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Emulation) und VPF (Variable Pre-Shape Filter) beeinflusst werden kann. VLE hilft durch gezielte Verschiebung der Höheneinen weichen, weniger modernen Sound zu erzielen, um bei-spielsweise Motown, Jazz oder älteres Rockmaterial authentischhinzubekommen. Wählt man nicht zu extreme Einstellungen,ist dieser Regler für mein Gefühl recht hilfreich, denn er unter-stützt das erforderliche andere Spielgefühl, beispielsweise fürden Motown-Sound. Sehr schön!Mittels VPF wird das Gegenteil realisierbar: Die dosierbareAnhebung im Bereich von circa 35 Hz und 10 kHz, kombiniertmit einer Absenkung bei 380 Hz, sorgt für die stufenlose„Modernisierung“ des Tons, um beispielsweise einen pop- undslapgerechten, brillanten Ton mit viel mehr bassiger Trag -fähigkeit zu erzielen. Beim ersten Kontakt mit dem Gerät fand ich es zunächst unverständlich, dass das Gerät keinen EQ „alter Schule“ an Bord hat, doch in der Praxis funktioniertedie Klangbeeinflussung mittels VLE und VPF für meinenGeschmack fast noch ein bisschen schneller und musikalischtreffsicherer. Die Gain-Stage arbeitet auch in der Praxis bis hinzu den angegebenen 14 dB Boost ohne Nebengeräusche. Doch zur Gretchenfrage: Wann eigentlich braucht man einensolchen Booster mit Bass-spezifischer Klangregelung? Ich habe

das Gerät unter anderem mit einem typischen, leicht level-schwachen Yamaha-Passivbass probiert, der noch dazu keinengerade modernen Grundsound sein Eigen nennt. Der SuperBooster gab meinem gut eingespielten, angenehm altenInstrument neben einem gehörigen Vitaminschub fürsGebrauchssignal auch eine einfach zu handhabende Möglich -keit der Klangformung, ähnlich, wie es mit etwas mehrBedienaufwand moderne Onboard-Elektroniken bieten. Der erzielte Sound meines 86er-Yamaha war damit ebensofrisch, dynamisch und angenehm spielbar wie der meines aktiven Fünfsaiters.

Super Pro DI BoxUnter uns: DI-Boxen sind so ein bisschen Vertrauenssache.Wenn mich der Engineer des Abends versehentlich routine -mäßig per externer DI-Box verkabelt, habe ich schon des Öfteren die Erfahrung gemacht, dass das Signal am FOH-Pultqualitativ sehr unterschiedlich sein kann. Größtenteils ist dafür die elektrische Güte der verwendeten Bauteile innerhalbdes kleinen Kästchens verantwortlich. Die Super Pro DI Box leistet mit ihrem minimalistisch-passiven Aufbau einen wir-kungsvollen Beitrag zur klangneutralen und zuverlässigen

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Signalübertragung. Wer von einem 119 Euro-Teilchen nicht den Klang einer Point-to-Point verlöteten „Edel-Röhren-DI“erwartet, wird mit merkbar wohlklingendem Dienst amPulteingang belohnt. Wohlgemerkt erfolgt die Symmetrierungauf passivem Wege über einen höherwertigen Ausgangs -übertrager indischer Herkunft – die guten Ergebnisse gründenalso auf überlegtem Schaltungslayout und sorgsamer, dochpreisbewusster Komponentenwahl. Weiteres Feature: Bei ent-sprechender Schalterstellung (Speaker Out) ist sie schnell auchmal am Speaker-Ausgang des Bassamps angeklemmt undermöglicht so die ambulante Verwendung von Amps ohne Line-Ausgang. Ein Ground-Lift-Schalter rundet die als professionelleinzustufende Ausstattung ab.

Zum SchlussAlle drei Markbass-Klangwerkzeuge überzeugen mit hervorra-gender Verarbeitung und souveränen Klangergebnissen.Markbass zeigt, dass sich eine liebevolle Auseinandersetzungmit Bass-spezifischen Bedürfnissen in unterschiedlichenSpielsituationen lohnt, denn alle drei Geräte sind in ihrenVerwendungsbereichen echte Volltreffer. Der Compressoreglänzt mit edlem Grundsound und geräuscharmem Kom -pressor, der Super Booster überzeugt mit der schlichtenFähigkeit, passive Bässe (und auch andere Instrumente) zum aktiven Leben zu erwecken. Die hilfreiche und kompaktepassive Super Pro DI Box schließlich beeindruckt mit ausge-suchtem Aufbau und hochwertiger Signalqualität bei günstigemPreis. Alle drei Stomps sind preiswert und prima verarbeitet und müssen auch von daher den Einsatz im professionellenAlltag nicht scheuen.

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DETAILSHersteller: Markbass Modell: Compressore / Super Booster / Super Pro DI Box Herkunftsland: Italien Gehäuse: Aluminium, verschraubtRegler: Gain, Threshold, Ratio, Attack, Release, Volume / Level Boost, VLE, VPF / keine Schalter: Effekt An / Boost, Filters / Speaker Out (oder) LineLED: Effekt An, Kompression / Boost On, Filters On / Keine Stromversorgung: 12V-DC-Netzteil / dto. / keine notw. Anschlüsse: Input, Output,DC-In / Input, Output, DC-In, DI-Out / Input, Thru, XLR to Mic Input Gewicht: 712 g / 475 g / 282 g Preis: 249 Euro / 165 Euro / 119 Euro Getestetmit: M-Audio Fast Track Pro, AKG K240DF, Human Base BaseX, Yamaha MotionB-III, SWR Baby Baby Blue. Zubehör: Anleitung, Netzteil (nicht beiSuper Pro DI Box), Moosgummifüße Vertrieb: Smile-Music www.markbass.it www.smile-music.de

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MOMENTAUFNAHME

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Welcher hängt tiefer?

23. September 2009 / New Jersey.Bassist Adam Clayton und Gitarrist The Edge von der Rockband U2 genießen das Rampenlicht auf der Bühne des Giants Stadium in East Rutherford.

Foto: Gary Hershorn

Die meisten WahWah-Pedale sind für Gitarren konzipiert undfür die tiefen Frequenzen eines Basses nur bedingt nutzbar.Hierfür gibt es jedoch spezielle Bass-WahWahs, die tiefereFrequenzen boosten. Genug der Vorrede: gig-fx hat sich ausgie-big Gedanken um diese Problematik gemacht und bietet einigeunterschiedliche Pedale für diesen Zweck an – auch für unsBassisten. Und da Chef Jeff Purchon ein schlaues Kerlchen ist,hat er in das Gehäuse gleich zwei weitere Effekte integriert, dieauf ähnliche Weise funktionieren und uns viel Spaß bereitenkönnen: einen Envelope Filter und ein AutoWah. Das AutoWah,das dürfte jedem klar sein, arbeitet wie ein WahWah, wird aberim Gegensatz dazu nicht mit dem Fuß gesteuert, sondernbewegt den Boost automatisch durch die Frequenzen. DieGeschwindigkeit wird durch den Rate-Regler des SubWahsbestimmt. Der Envelope Filter ist hingegen ein gänzlich andererEffekt. Hier bestimmt die Anschlagsintensität des Spielers oderder Spielerin, ob ein Filter geöffnet oder geschlossen wird. Bei

passender Einstellung und Spielweise ergeben sich dabeierstaunliche bis lustige Effekte. Die passende Umschreibungdafür dürfte wohl aus der Comicsprache entliehen sein:„Quaak“. Wer sich Aufnahmen von Larry Graham oder Flea zuGemüte führt, wird früher oder später auf diesen Sound stoßen.Sehr funky und interessant! Über ein WahWah brauche ich wohlnicht viele Worte zu verlieren, wer es noch nicht kennt: Fragteuren Gitarristen, der kennt es bestimmt.

Robust und logischDer Aufbau des SubWah ist trotz des geringen Gewichtes robustund vor allem logisch. Das schmale Pedal gibt den Blick auf dieSchalter und Potis frei und nach kurzem Studium derBedienungsanleitung kann es losgehen. Envelope Filter undAutoWah sind normalerweise Effekte, die, im Gegensatz zueinem WahWah, außer dem An- und Ausschalten keineFußsteuerung benötigen. Das Pedal des SubWah arbeitet in die-

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Effekte für Bassisten gibt es nicht vieleund die, die man kaufen kann oder soll, machen zwar Effekt, nehmen abergleichzeitig so viele Bässe aus demSound, dass man die Sache gleich wiedervergessen kann. Grob würde ich Effektein verstärkende, modulierende und verzögernde einteilen. Das WahWahgehört zu der ersten Kategorie. Darüberwerden sich jetzt einige sicherlich wun-dern, aber das passt schon, denn ein

WahWah stellt einen Booster dar, derdurch die Pedalbewegung durch dieFrequenzen geführt wird. gig-fx aus denUSA bietet jetzt ein kombiniertesWahWah/Envelope Filter-Pedal an.

Von Leif Bendt

Umgedreht und gut draufgig-fx SubWah

sen beiden Modi auch nur als Schalter, in den beiden Wah-Modials normales Pedal. Schlau gemacht und trotzdem zuerst malungewohnt für meinen Fuß. Eine kleine blaue LED zeigt mir an,ob der Effekt aktiviert ist. Leider kann ich sie mit Fuß auf demPedal nicht sehen, aber zum Glück ist der Effekt ja zu hören. Aufder linken Seite finde ich den wichtigsten Schalter, den für dieModi. Vier Stück besitzt das SubWah, bezeichnet mit Wah,SubWah, Envelope und Auto.

Beim ersten Durchhören ist kein großer Unterschied zwischenWah und SubWah zu hören, bei beiden Modi wird der Sound beivoll getretenem Pedal doch arg dünne. Und von einem Boost desBasses bis hin zum Nutzen eines reinen Bassboosters ist nochnix zu merken. Aaaaber, bevor hier gleich das große Abwinkenbeginnt: Ein kleiner Schalter auf der rechten Seite des SubWahdreht die Pedalrichtung um – und hier beginnt der Spaß, dennbei voll durchgetretenem Pedal werden die Bässe angefeuert.Und wie! Da das gig-fx SubWah ohne Federspannung arbeitet,kann ich mir eine Stellung aussuchen und den Fuß dann vomPedal nehmen, ohne dass diese in die Ausgangsposition zurück-kehrt. Und jetzt ist der Bassboost da, klasse! Auch der Wah-Sound ist jetzt wesentlich überzeugender – wie auch derGesamtsound des Effektpedals super ist. Ein Klangunterschiedist zwischen Pedal- und reinem Signalsound nicht festzustellen.Einen True Bypass besitzt das Gerät nicht, der Impedanzwandlerist auch im ausgeschalteten Zustand aktiv, deshalb empfiehlt essich, das gig-fx immer mit einem Netzteil zu betreiben, damitich im Falle eines Batterieversagens auf der Bühne nicht ver-stumme.

Resümeegig-fx bringt mit dem SubWah ein überzeugendes und klasseklingendes Effektpedal auf den Markt. Nach kurzerEingewöhnungszeit habe ich mit dem Pedal viel Spaß und viel-fältige Möglichkeiten. Da sich der Preis mit 193 Euro für einquasi Multieffektpedal im absolut gängigen Rahmen befindet,kann ich nur beide Daumen nach oben recken.

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DetailsHersteller: gig-fxModell: SubWahTyp: BodeneffektgerätSchalter: Envelope Filter, Auto Wah, WahWah, SubWah, ReverseRegler: Rate, Gain, Resonance, SensitivityStromversorgung: 9 Volt Batterie oder NetzteilPreis: 193 EuroGetestet mit: Spector SD-4, Glockenklang BassArt Classic, Glockenklang Double BoxVertrieb: Audiowerk

www.gig-fx.dewww.audiowerk.eu

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Klingt so frisch, wie er aussieht …

Diamond Bass Comp

Zumindest beim Handling machen sich die Vorschusslorbeerenbereits bezahlt, denn der Bass Comp macht einen soliden undsehr stabilen Eindruck. Bei dem hellen, ockerfarbenen Gehäusemit der dunkelroten Aufschrift und den abgerundeten Eckenbekommt man direkt Lust, das Ding einzustöpseln. Doch zu -nächst zum Aufbau. Der Diamond Bass Comp bietet je einenRegler für Kompression, EQ und Ausgangslautstärke. Dieschwarzen Drehknöpfe sind allesamt groß und solide und laufenleichtgängig mit genügend Widerstand, um sie nicht ver -sehentlich durch Berührung zu verstellen. Als Einschalter dientein On/Off-Fußschalter samt zweifarbiger LED, die grün denBetriebszustand und die einsetzende Kompression in gelbanzeigt. Betrieben wird das Pedal mit dem mitgelieferten 18 VoltNetzteil, zur Not kann alternativ auch ein 9 Volt Netzteil verwendet werden. Die niedrigere Spannung geht auf Kostendes Headrooms und der Transienten. Das Signal wirkt wenigerlebendig, die Töne haben weniger „Luft“, was besonders im tiefen Bereich zur Geltung kommt.

Der Kompressor basiert auf einer Opto-Schaltung, wie sie auchin einigen Studioklassikern zum Einsatz kommt (beispielsweisedem Universal Audio LA-2A), bekannt für ihren „gutmütigen“und weniger zupackenden, dafür umso runderen Klang -charakter. Attack, Release und Ratio kann man nicht getrennteinstellen, stattdessen bietet der Comp-Regler einen vereinheit-lichten Attack- und Release-Wert. Der EQ-Regler rastet imGegensatz zu den anderen Potis bei der 12-Uhr-(Null)-Positionein, unterhalb des Reglers sind die beiden Einsatzfrequenzen900 und 250 Hz schaltbar. Der „Ein-Knopf-Equalizer“ bietetmehr, als man zunächst vermuten würde! Er funktioniert alsTilt EQ wie eine Wippe, bei der die Eckfrequenz denSchwerpunkt bildet; alles darunter wird angehoben, alles darüber gleichzeitig abgesenkt – und umgekehrt.

Wie klingt’s?Die „Nichts falsch machen können“-Bedienung des Kom -pressors verleitet mich dazu, gleich Gas zu geben, um zu sehen,wie der Charakter der Kompression klingen wird. ErsteErkenntnis: Der Bass-Kompressor ist keine Multieffekt-Dreingabe, wie man sie zuhauf in eben diesen Kisten findet, dieden Sound zukleistern und das Spiel leblos nach 1980er JahreSounds klingen lassen. Vielmehr geht’s in Richtung „vintage“.

Gut, das können wir bei 239 Euro Verkaufspreis auch erwarten,dass ein dezidiertes Tool die Aufgabe besser meistert als einMitgehangen-Mitgefangen-Tool im Kistendschungel. BeimTesten (Jazzbass und Preci) wird mir funky ums Herz, denSound würde ich mit Adjektiven wie „liquid“ und „juicy“beschreiben. Der Kompressor verdichtet, macht dabei aber auchdas Signal einen Hauch edler. Wo die bereits erwähntenMultieffekt-Ungetüme den „Soundfluss“ brüchig machen oderdas Signal platt und dünn klingen lassen, spielt der Diamondgroßmütig seine Stärken aus. Hier zeigt sich das Opto Design,das nahezu immer unverfänglich komprimiert ohne unange-nehme Artefakte wie Pumpen, und dabei doch dem Signal einedeutliche Färbung verleiht. Selbst beim Slappen bleibt derKompressor auch in extremen Einstellungen geschmeidig undklingt zwar deutlich komprimierend, aber nicht unnatürlichverbiegend. Das zeigt, wie gut hier der Kompromiss der„Allround“-Einstellungen von Attack, Release und dem RatioVerlauf gewählt wurde: Der Sound wird im Attack prägnanterund im Ausklang geschmeidiger. Die zweifarbige LED, die beieinsetzender Kompression kurz auf gelb schaltet, ist eingeschmackvolles Gimmick und vermittelt einen guten Eindruckdarüber, wie der Kompressor gerade ins Signal eingreift. So richtig Spaß macht der Bass Comp aber überhalb der 12-Uhr-Einstellung, wenn er sanft, aber bestimmt „squisht“. Das animiert zu spritzigem Spiel!

EQDer als Dreingabe vermutete, dem Kompressor nachgeschalteteEQ-Regler erweist sich als ungemein praktisch. Das Ergebnisdes „wippenden“ Equalizers, der unterhalb der Eckfrequenzanhebt und darüber absenkt (und bei negativen Einstellungenumgekehrt), klingt sehr musikalisch und erinnert durch seinensanften, aber bestimmten Sound an Vintage-Röhrenvorbilder à la Pultec Equalizer. Die 900 Hz Einstellung klingt entspre-

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Der kanadische Boutique-HerstellerDiamond Guitar Pedals hat – und das verrät uns schon der Name – mit edlenGitarreneffekten wie dem Memory Lane 2Delay die anspruchsvolle Gitarristenzunftaufgemischt. Mit dem Bass Comp kommtnun das erste speziell für Bass ausgelegteGerät auf den Markt.

Von Nicolay Ketterer

chend nach einem warmen, tighten Boost in den unterenMitten, der gleichzeitig in den oberen Mitten ein wenig „aufräumt“. Durch die geringe Flankensteilheit ergibt sich eineentsprechend breitbandige Anhebung/Absenkung, die für denrunden Charakter mit verantwortlich ist. Klanglich bedeutet das mehr Fülle und Fundament. Die 250 Hz Einstellung dünntentsprechend die gesamten Mitten aus und hebt die Tiefbässebreitbandig an. Als lupenreiner Booster funktioniert der BassComp leider nicht. Auch bei komplett zurückgedrehtemKompressor-Poti werden die Peaks sanft beschnitten, für unkom -primierten Sound muss der Effekt komplett ausgeschaltet sein.

FinaleWer schon immer dachte, ein Kompressor würde den Ton deseigenen Setups eher verschlechtern, dürfte im Bass Comp eineninteressanten Boutique-Kandidaten finden, der die Klang -ästhetik des eigenen Setups unterstützen kann. Der eingebauteEQ, der den Gesamtklang veredeln kann und dem Bass Compzum komprimierenden Booster verhilft, macht sich bezahlt.Unbedingt antesten!

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DETAILSHersteller: Diamond Guitar PedalsModell: Bass CompHerkunftsland: KanadaTyp: Kompressor-Effektgerät mit EQ-FunktionFunktionsprinzip: Opto-Kompressor, Tilt-EQ-BandRegler: Comp, EQ (250/900 Hz schaltbar), Volume, On/OffStromversorgung: 18 Volt per mitgeliefertes Netzteil, alternativ 9 Volt-Netzteil möglichPreis: 239 Euro Vertrieb: Taranaki Guitars

www.diamondpedals.comwww.taranaki-guitars.de

Ve r t r i eb f ü r D eu t s ch la n d : M U S I K M E Y E R G mb H · P o s t f ach 17 2 9 · D -3 5 0 0 7 M a r b u r g · w w w.mu s ik- meye r.de – Ve r t r i eb S chwe iz : M U S I K M E Y E R A G · S p i t a l s t r a ß e 74 · C H - 8 9 5 2 S ch l i e r e n , S chwe iz

Enorme Soundvielfalt, Druck, ausgewogene Dynamik, großzügige Ausstattung und einfaches Handling gehen bei Marshall Bassverstärkern eine Symbiose ein – mit einem hervorragenden Verhältnis von Preis und Leistung! Die serienmäßige Ausstattung selbst der kleinsten Modelle mit zwei Kanälen, Kompressor, Limiter und effektiver Voicing Regelung – sowie die Hybridvorstufen mit ECC83 Röhren ab 60 Watt – vereinfachen die erfolgreiche Soundsuche.

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Ein charmanter, dazu im unverbastelten Originalzustand erhal-tener, früher slab board Jazz Bass ist nicht nur für mich das Maßaller Dinge, das Instrument mit dem ultimativen „Will-haben-Faktor“. Vor allem, wenn er den Tone hat! Dass man auch miteiner Relish-Gurke oder gar mit einem Hundert-Euro-Plagiataus irgendeinem Leichtlohnland spielen kann, wissen wir schonlange. Doch das ist wenig tröstlich im Angesicht von so vielSchönheit und Wahrheit. Was soll man über einen early1962 sunburst slab board Jazz Bass noch schreiben?

Geschichte Fender-Bässe/ModellgeschichteDass der Weltmarkt für elektrische Bässe seitJahrzehnten bis auf den heutigen Tag fastunangefochten von zwei Fender-Modellen dominiert wird, ist keinGeheimnis, jedoch bestimmt auch keinZufall. Bereits der Erstling legte dieMesslatte hoch. Der 1960 neu erschiene-ne Fender Jazz Bass wurde nach den frü-hen Baujahren kaum wesentlich verbes-sert. Die immer wieder besonders vonMo del len der ersten Baujahre ausgelösteBe gierde lässt kaum einen Zweifel daran.Natürlich könnte man über Feinheitenstreiten, doch in der Gänze gesehen warer schon gut so, wie er ursprünglich aufden Markt kam. Wäre dem nicht so, gäbees wohl kaum einen Grund für dieHeerscharen von Nachbauten, Verede -lungen, Verschlimmbesserungen bis hinzu ernsten Missverständnissen aus Holz.

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Da steht man vor ihr, der Angebeteten, der Über-Alles-Geliebten, der Mund

klappt auf und will nicht wieder zugehen, die Worte fehlen im Angesicht dieser

Vollendung. Genau jetzt liegt sie nun vor einem, die Einzige, die man jemals

wirklich wollte. Man hatte viele gehabt, immer noch mehr gewollt, einige der

Schönheiten langweilen sich schon in dem staubigen Harem, wartend auf Wieder -

geburt und Erlösung. Doch dann das: Nach jahrzehntelangen Streifzügen

durch fast alle Bass-Bordelle der Welt endet die Gralssuche plötzlich im

Nirvana. Genauer gesagt im Tone-Nirvana zu München. Ebendort wird

von Besitzer Michael Püttmann dieser Gral behütet.

Text von Henner Malecha, Fotos von Andreas Huthansl und Michael Püttmann

Der Bass der BässeFender Jazz Bass 1962 – Teil 1

Am Fender Jazz Bass führt kaum ein Weg vorbei, ob man das nun wahrhaben will oder nicht. Ansonsten stünde dann noch der Precisionim Wege. Oder der Sting Ray.

Leo Fenders zweites Bassdesign erscheint im Spätsommer des Jahres1960 auf dem Markt. Es war als Deluxe-Modell („the cadillac version“,O-Ton Leo Fender) gedacht und sollte, laut Erfinder, besonders Kontra -bassisten zum Wechsel bewegen. Die frühen Jazz Bass-Modelle,gekennzeichnet durch die charakteristischen 2-Etagen-Regler, verkauf-ten sich anfangs eher schwerlich, wurden dann aber aufgrund ihres imVergleich deutlich höheren Spielkomforts und größerer klanglichenFlexibilität recht rasch zur starken Konkurrenz für den hauseigenen,bis dato fast konkurrenzlosen Precision Bass. Der mittels geschicktemAdvertising ordentlich geschürte Bedarf des Marktes sorgte bereits imSpätherbst 1961 für saftige Orders seitens Fender Sales, die produzier-ten Stückzahlen stiegen sprunghaft in die Höhe. Im Laufe des Jahres1962 wurde Fenders nunmehr mit drei Reglerknöpfen ausgestattetes,neues Bassmodell bereits zur fest etablierten Größe. Zeitweilig lief der noch junge Jazz Bass seinem älteren Geschwister sogar den Rangals ewiger Erster ab.

Der Fender Jazz Bass gilt auch heute, fast fünfzig Jahre nachAmtseinführung, noch als das Nonplusultra für den ultimativenAllround-Elektrobass. Und dafür gibt es reichlich gute Gründe. In dieser und in der nächsten Ausgabe von bassquarterly stelle ich Ihnenmit dem hier präsentierten Bass ein mustergültiges Exemplar des zeitlosen Klassikers in seiner zweiten Inkarnation vor. Dieser selteneearly 1962 sunburst slab board 3-knob Jazz Bass ist in allen Aspektenso gebaut und erhalten, wie sich ihn selbst ein dezent versnobter JazzBass-Connaisseur nur wünschen könnte.

Konstruktion BodyDie Grundform des Jazz Bass Bodys ist im Grunde eine Art Morphingaus der 1957 entwickelten Fender Jazzmaster Gitarre und demPrecision Bass. Vom damaligen top-of-the-line Gitarrenmodell stammtdas ergonomische, sogenannte „Off-Set-Waist“-Design. Die charak -teristische, asymmetrische Linienführung dient der Verlagerung desKorpus-Schwerpunkts nach rechts unten, dadurch wird die An -schlagshand beim Spielen spürbar entlastet. Zusammen mit den sexykontourierten Shapings sorgt so schon allein das ergonomischeKorpusdesign für höchsten Spielkomfort – im Stehen wie im Sitzen.Eindeutig vom Precision Bass stammen die langen Korpushörner(Cutaways). Das Korpusmaterial besteht hier aus zwei ungleich

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großen, wahrscheinlich aus Gründen der Materialersparnis bzw.Vermeidung von Holzverschnitt asymmetrisch verleimten Erlenfilets.(Intime Freunde nannten den kalifornischen Firmengründer undElektrobass-Innovator aufgrund seiner unverkennbar schottischenWesenszüge hinter vorgehaltener Hand gerne mal „Leobert Duck“.)Der Rand des zweiteiligen, ca. 42 mm dicken Alder (Erle) Bodys wurdevor dem Shaping mit einem 1/2 Zoll Rundfräser gerändelt, beimEndschliff entstand eine rundliche bis bis leicht ovale Zargenwölbung,welche viel von dem Charme früher Fender Jazz Bass Bodys ausmacht.Das rückseitige Korpus-Shaping wirkt hier weitläufiger als bei späterenModellen, alle Konturübergänge wurden damals noch liebevoll vonHand verrundet. Besonders fällt das auch beim einladend wohlgeform-ten Armauflagebereich auf, dessen dezente Wölbung geht schmusigund fast fließend in die Korpusdecke über. Ein weiteres markantesMerkmal von pre-CBS Jazz Bass Bodys ist der als „router hump“bezeichnete Knubbel vor der Halstasche im unteren Cutaway, dieserfällt je nach Baujahr und Bearbeiter verschieden stark betont aus.Sämtliche Fräsungen wurden von oben ausgeführt, zwei für dieTonabnehmer, das Elektrikfach sowie die Halstaschenfräsung. Inter -essant ist hier die Position des Steg-Tonabnehmers. Dieser sitzt bei denJazz Bässen der ersten Dekade (1960 bis 1970) ca. einen Zentimeternäher in Richtung der Halsfräsung als bei den Siebziger-Modellen. Alle „stromführenden“ Korpusöffnungen sind durch Kabelführungs-Bohrungen miteinander verbunden. Nur einen Steg-Erdungskanalsucht man bei diesem Instrument vergebens.

Konstruktion HalsDer einteilige Hals mit seiner prägnanten, heute markengeschütztenKopfplatte, besteht aus erstklassigem, dicht gewachsenem Ahorn -material. Das der Greifhand entgegenkommend angenehm gewölbte,kaffeefarbig bis nussbraun gestreifte Brazilian Rosewood Griffbrettwurde bei diesem Jazz Bass noch flach aufgeleimt und kennzeichnetden Hals somit als sogenannten „Slab Board“-Hals. Diese Bauweisekam 1958 zuerst auf der Jazzmaster zum Einsatz, im Laufe des Jahres1959 erhielten auch der Precision Bass Hals und die der anderenModelle ein aufgeleimtes Palisandergriffbrett. Das überaus schlankeund dennoch nicht ganz fleischlose Halsprofil, ich würde es mal alsgefühltes C mit fließender Tendenz zum D-Profil bezeichnen, wirkt bei aller einladenden Zartheit dennoch vertrauenerweckend robust.Bedingt durch die schmale Breite am Sattel bietet der Jazz Bass „tape-red“ Neck trotz langer Mensur auch Spielern mit kleiner Greifhand ein mustergültig angenehmes Spielgefühl, gerade in den unterenLagen, also da, wo das Geld verdient wird. Die 20 schmalen Vintage-Style-Bünde sind im Laufe der Zeit professionell erneuert worden. Einexzellenter Job, der Bass lässt sich auch bei angenehm niedrigerSaitenlage fantastisch bespielen, ohne dabei, wie bei älteren Fender-Bässen gern üblich, in den oberen Lagen unangenehm zu scheppern.Der nach innen gerundete obere Griffbrettrand ist ein weiterer Grund,diesen alten Kameraden nur äußerst ungern wieder aus der Hand legenzu wollen. Als Positionsmarkierungen dienen schlichte Clay Dots seit-lich sowie in der Griffbrettmitte. Der von oben eingesetzte SingleTrussrod muss dank des recht harten Ahornholzes bei diesem Hälschennicht allzu sehr allein arbeiten, um auch höherer Saitenspannungordentlich entgegenwirken zu können ...

Um über den Bass der Bässe zu schreiben, braucht man Zeit und Platz.Deshalb geht es in der nächsten Ausgabe bq weiter mit Teil 2 überFinish, Logo, Hardware, Pickups, Elektrik, Klang, Seltenheitswert undberühmte Jazz Bass-Spieler.

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DETAILSHersteller: Fender Musical Instuments Modell: Jazz Bass Herkunftsland: USA Herstellungsjahr: Mai 1962Seriennummer: 84XXX (84258) Korpus: Solid Body „off set contour“ Bauweise, Alder (Erle), 2-teiligKopfplatte: Fender „croatian“- Kopfplattenform, einteiliges Fender Jazz Bass Marken-Logo als Waterslide DecalGriffbrett: Brazilian Rosewood, Kanten verrundet („broken-in“), oben schlankes C-Profil mit fließendem Übergangzum D Breite: Sattel: 37,9 mm, 5. Bund: 46,6 mm, 2. Bund: 55,8 mm, 20. Bund: 62,9 mm Dicke: Sattel 22,3 mm,5. Bund 22,6 mm, 12. Bund 24,9 mm, 20. Bund 24,95 mm Mensur: 86,4 cm (34 Zoll) Bünde: 20 Vintage-Style-Bünde, professionell neu bundiert Einlagen: Clay Dot Inlays, oben und seitlich Halsstempel: 7MAY62A Hals-/Korpusübergang: in Höhe des 15. Bundes Lackierung: Nitro Cellulose 3-Tone Sunburst (Body), Nitro Clear (Halsund Kopfplatte) Hardware Finish: nickel / chrome Tonabnehmer: 2x Fender „J“ (Jazz Bass Type), das VorbildDC Resistance (an Potis gemessen, nicht abgelötet) - Neck: 7,05 kOhm - Bridge: 7,17 kOhm Schaltung: passiv,Volume/Volume/Tone Mechaniken: 4 Kluson (Chicago) Riveted Elephant Ear Reverse Tuners Gewicht: 3,86 kg

www.fender.de www.tone-nirvana.com

Es ist bekannt, dass Reisen bildet. Daher hat sich der Verfasserdieser Zeilen auf den Weg in’s thüringische Markneukirchennahe der Grenze zu Bayern gemacht. In das dort ansässigeFramus-Museum hatte mich Dr. Christian Hoyer, Museums -kurator und Framus-Vintage-Spezialist, eingeladen. Der Besuchlohnte sich. Selten habe ich eine derartig vollständige, durch-dachte und mit einem Auge für das Detail arrangierte Gitarren-und Bass-Sammlung unter einem Dach gesehen. EinVorgeschmack findet sich auf der gut gemachten Webseitewww.framus-vintage.de.

Framus „Fränkische Musikinstrumentenerzeugung“ steht füreine internationale Erfolgsgeschichte im Nachkriegsdeutsch -land, die wesentlich vom Boom der populären Musik der 1950er,1960er und 1970er Jahre profitiert hat. Es ist die Geschichte von Instrumentenbauer-Familien, die in den Nachwirren desZweiten Weltkrieges im Fränkischen gelandet sind und dort ihr Handwerk wiederaufgenommen haben. Im frühen 19. Jahr -hundert war Markneukirchen eine wohlhabende Residenz fürVerkäufer von Instrumenten, der sogenannte „Musikwinkel“, indem etwa 80 Prozent aller Musikinstrumente weltweit gebautworden sind. Heute verfügt der Ort über drei (!) Museen fürMusikinstrumente. Der US-Gitarrenbauer Martin hat seineUrsprünge in Markneukirchen.

Zurück zu Framus: Es war das Talent von Firmengründer Fred Wilfer (H. P. Wilfer steht für die Bassmarke Warwick und er ist Begründer des Framus-Museums), den aufkommendenBoom der elektrischen Gitarre mit dem Überschwappen desRock’n’Roll nach Europa zu erkennen und seine handwerklichklassisch geschulten Instrumentenbauer ans Werk zu setzen.

Der Blick in die alten Kataloge sowie in das reich bebilderteStandardwerk von Christian Hoyer („Framus – Built in theHeart of Bavaria“) ist eine Zeitreise. Man wollte so amerikanischwie möglich sein! Und so erhielten E-Gitarren und -BässeNamen wie „Les Paul Junior Typ“ oder „Telecaster Bass Typ“.„Hollywood“- und „Strato“-Serie waren wenig dezenteReferenzen an das gepriesene Land des Rock’n’Roll. Dies war die Zeit, als ein populärer Framus-Gitarrist, Billy Lorento (geboren als Willi Lorenz Stich), mit Errol-Flynn-Lippen -bärtchen Karriere machen konnte. Wirtschaftswunder undHawaii-Gitarre!

Natürlich standen bei meinem Besuch die Bässe im Mittelpunkt.Als der Beat in Europa Anfang/Mitte der 1960er Jahre pulsierte,waren amerikanische Anbieter wie Fender oder Gibson nochnicht da – aber deutsche Anbieter. Man denke an PaulMcCartneys Höfner-Bass und an den prominentesten Promoterdes Framus Star Bass (semiakustischer Thinline): Bill Wymannvon den Rolling Stones. Im Framus-Museum findet sich aucheine Rarität: Ein S-380-Bass, nachträglich zum Fretless umgebaut, auf dem Jaco Pastorius 1986 den Titel „Teresa“ inDeutschland eingespielt hat.

Der Markenname Framus lebt wieder und ist mittlerweile fürhochwertige Gitarren bekannt (www.framus.de). Man hat ausguten Gründen auf eine Basslinie verzichtet (Warwick). Ichkann nur jedem wärmstens empfehlen, nach Markneukirchen zu fahren und sich auf eine Reise zurück in die Geschichte des deutschen Rock’n’Roll zu begeben.

120

STYLE MATTERS

Von Heinz Schulte

Built in

the Heart

of Bavaria

Groove Lexikon

Hallo liebe Tieftöner! Herzlich Willkommen zum neuen Workshop: Groove Lexikon.Was ist das Essentielle am Bassspiel in verschiedenen Stilistiken?Dieser spannenden und praxisnahen Frage will ich in den kommenden Ausgaben nachgehen.Hier soll es weniger um „Licks und Tricks“ gehen, sondern um bandtaugliche Bassbegleitung für den Bandalltag. Los gehtes in dieser Ausgabe mit dem Bossa Nova.

Der Bossa Nova (portugiesisch: „Neue Welle“) entstand in den1950er Jahren in Rio de Janeiro und kann als Symbiose aus ame-rikanischem Jazz und brasilianischer Musik angesehen werden.Der Musikstil ist maßgeblich von dem Komponisten AntonioCarlos Jobim und dem Sänger und Gitarristen João Gilbertogeprägt. Ihre erste Aufnahme in diesem neuen Stil hieß Chegade Saudade (1959).

In diesem Workshop wollen wir uns jedoch mit dem Stück „BlueBossa“ von K. Dorham befassen, einem der wohl meistgespieltenBossa Novas. Das Stück steht in der Tonart C- Moll und wechseltin den Takten 9 - 12 nach Db-Dur. Wie auch in vielen anderenStilistiken spielt man als Bassist primär den Grundton und dieQuinte der Akkorde. Die Quinte (lat. Quintus = der Fünfte) ist

immer der 5. Ton in der Tonleiter, vom Grundton des Akkordes aus gerechnet. Das heißt, die Quinte von C ist G, von F ist C undvon G ist D. Eine kleine Besonderheit stellt der Akkord D-7/b5 dar.

Sehen die Quinten der Akkorde C, F und G7 auf dem Griffbrettoptisch gleich aus, so ist die Quinte von D-7/b5 anders. Dies wirdauch in der Schreibweise deutlich. Die 5 (= Quinte) ist durch das b um einen halben Ton erniedrigt. Man nennt sie dann verminderte Quinte. In der Tonart Db-Dur werden nur Akkorde mit reinen Quinten verwendet.

Schuld war nur der Bossa Nova ...

122

WORKSHOP

Workshop

präsentiert von Thomas Bugert

Bsp. 1

Versuche nun als erste Übung (Bsp. 1) das Stück zu spielen,indem du halbe Noten spielst und dabei den Grundton desAkkordes auf die Zählzeit 1 und die Quinte auf die 3 des jeweili-gen Taktes spielst. Lass die Töne immer so lange wie möglichklingen, um ein relaxtes Feeling zu erzeugen. Spiele dieseÜbung so lange, bis du dir über die Töne und deren Klang (mitsingen) absolut im Klaren bist und dich auf den „Flow“ indeinem Spiel konzentrieren kannst. Im Bandzusammenspielkann es immer wieder wichtig sein, auf diese Spielweise zurück-zukommen, um die Band zu „erden“.

Um den amtlichen Bossa Nova Groove zu spielen, musst du nunnur noch die Rhythmik ein wenig verändern. Wie du in Beispiel1a siehst, wird aus der halben Note eine punktierte Viertel- undeine Achtelnote. Achte auch hier darauf, dass die Töne so langewie möglich klingen. Die Bass Drum des Schlagzeuges hat übrigens die gleiche Rhythmik.

Das Ziel ist es also, dich mit der Bass Drum zu synchronisieren.Im unteren Notensystem von Bsp. 1a siehst du die „Bossaclave“(clave = Schlüssel). Lateinamerikanische und afrikanischeMusik besteht in der Regel aus Claven. Diese werden in größe-ren Bands meist vom Bandleader mit Clave-Hölzern gespielt. Sie sind der „rote Faden“, der sich durch das Stück zieht. In klei-neren Bands spielt sie der Schlagzeuger meist auf der SnareDrum. Wie eine Standard-Bossa-Begleitung für dieses Stückaussehen könnte, siehst du nun in Bsp. 2:

123

Workshop

Bsp. 1a

Weitere oft gespielte Bossa Novas sind beispielsweise „Night &Day“, „Black Orpheus“ und natürlich der Welthit „The GirlFrom Ipanema“.

Das soll es für heute gewesen sein. Natürlich freue mich überMeinungen und Feedback: [email protected] Spaß beim Üben!

Blue Bossa

präsentiert von Christoph Hees

FretlessAußergewöhnlich „chilly“ ist Pinos Sound, vor allem durch die Wahldes bundlosen Viersaiters. Zu Oleta Adams’ 1990 erschienener Piano-Soul-Ballade „I’ve Got To Sing My Song“ steuerte Pino einenwunderbar singenden, dennoch tragfähigen Basstrack bei, der bisheute mit einer ausgeschlafenen Mischung von Support-Arbeit undkurzen, goldigen Fills eine besondere Herausforderung für uns lernwillige Zunftbrüder darstellt.

Der Aufbau des Songs ist fließend und sitzt nach ein paar Malen gut im Ohr. Zunächst sollte man sich daher einige Durchgänge mitdem Song in den Ohren und dem Sheet vor Augen gönnen, bei denenman einfach nur mitliest und die Transkription verstehen lernt. Sokann ein immer besseres Verständnis für die Orte ruhiger, „cooler“Begleitparts und heftigerer melodischer Fill Ins gewonnen werden.Außerdem entsteht beim Erlernen dieses schönen Stücks ein gutesVerständnis für geschmackvolle Double Stops, also Zweiklänge: Pinoverwendet speziell das Dezim-Intervall – und das immer da, wo er denmomentanen Piano-Akkord von Oleta wirkungsvoll mit einem feinenBass-Rahmen unterstützen will. Solche Double Stops kommen dabeinicht immer als – gleichzeitig erklingende – Zweiklänge vor (wie z. B.in Takt 10), sondern oft auch als kurz aufeinanderfolgende Töne (wie z. B. in Takt 27).

32stel Noten......flößen vielen Bassisten Respekt ein, erinnern sie uns doch anGroove-Meister wie Miller, Wooten und Co. Bei Pinos Spiel im ange-nehmen Vierteltempo von 67 bpm allerdings stellen diese „halbiertenSechzehntel“ eine willkommene Erfrischung für’s getragene Tempodar, mit deren Hilfe auch langsame Triller versteh- und transkribier-bar werden. Arbeitet sie langsam und akkurat in den jeweiligenKontext ein! Manchmal hilft es, die erste von zwei 32steln zum 16tel

zu verlängern und dabei einfach auf die zweite zu verzichten, um diese Note nach Verkürzung der gelernten Note dann ebenso kurzdanach einzufügen. Schnell sitzen dann auch einfache Verzierungenwie die in Takt 24 oder 44.

IntonationDer auch auf dem Fretless nötige, richtige Ton – die korrekteIntonation also – ist eigentlich nur durch viel Erfahrung mit demanspruchsvollen Instrument erreichbar. Wer sich wirklich mit demFretless durch einige mühsame Monate und vielleicht Jahre gekämpfthat, weiß, was ich meine. Eine gute und kreative Idee ist es in diesemZusammenhang, sich selber zum mp3 der schönen Nummer auf einerweiteren Audiospur aufzunehmen und dann seine Bassspur mal Soloabzuhören und anhand dessen anschließend in Ruhe die Spielhaltungzu analysieren. Im Übrigen gelten die altbekannten Rezepte: Nie ohne Metronom zuüben, stets ein angemessenes Tempo zu wählen und sich mit den einzelnen „Klippen“ des neuen Songs eingehend zu beschäftigen. Alldas wird euch auch dieses Mal zum Ziel bringen. Auf den Fretless die TABs zu übertragen, ist sicherlich dieses Mal keine leichte Übung,dennoch habe ich auf diese Weise auch für alle „Nicht-Notenleser“unter euch einen möglichen Weg aufgeschrieben, der die Nummer in meinen Händen schön spielbar macht.

Vintage FretlessDas Wichtigste ist und bleibt aber die gehörmäßige Erfassung derLinie, um sie flüssig spielen zu können und alle ihre Feinheiten nach-zuahmen. Und last but not least: Wer’s ganz originalgetreu spielenmöchte, greift, wie Pino damals, zum MusicMan StingRay Fretless.

Viel Spaß beim Lernen mit Pino Palladinos Linie!

Der 52-jährige Engländer Pino Palladino gehörtzu den meistgebuchten Studiobassisten derenglischen und internationalen Popszene.

Spätestens seit Paul Youngs Alben der 1980erJahre und der Octaver-Nummer „Give Blood“von Pete Townshend ist vielen von uns das singende und gleichzeitig drückende Spiel des sympathischen Engländers respektabel in Erinnerung.

WorkshopSingin’ Fretless mit Pino Palladino – Oleta Adams’ Soul-Ballad-Feel in

„I’ve Got To Sing My Song”

Album: Oleta Adams „Circle Of One” (1990)

Chillin,Bass

124

WORKSHOP

I`ve Got To Sing My SongFretless-Bassline originally

played by Pino Palladino

Song originally released on

"Circle Of One" by Oleta Adams

Mercury Records ©1990

q = 67 - Gospel/Soul-Style

F F 7 F7 Bb/F Gm7 Csus F

Intro (no bass)

5

0:17

F C/E Eb Bb Gm7 Csus F Bb/F

Verse 1

1 0

1

1

3

3

1

3

1

9

0:32

F C/E EbD7

Gm7 F/A Bb F/A

1 1 0

6

8

10

10

11

3

1

5 6 6

3 5

6 5

13 Bb F/A Bb F/A Gm7 F/ABb Csus Gm7 F/A Bb Csus F

Chorus 1

6 5 5 6 5 3 5 6

3 3

3 6 5 6

3 5

6

3

1 1 5

3 5

17

Chorus-Verse 1

1:01

Eb Bb F Eb Bb F

6

3

6 1 1 1 5

3 5

3

6

3

6

0

1 1 1 3 4

21 A7 Dm7 Gsus G

5 0 5 0 5 5 X

5

5

5 X

3

5

5

5

3 3

X 3

10 9 10 9

10

10 7

8

25

1:30

Eb Bb F Eb Bb

transcription © 2009 Chris Hees / BQ

F

6 6 6 6

6 1 31 5

3 5

1 31 5

3 5 6 8

6

7

6 1

3

1 1 3 4

125

Workshop

29

Forts. "Oleta Adams / Pino Palladino (bs) - I`ve Got To Sing My Song"

1:44

A7 Dm F/C Gm7F/A Bb Csus C Csus C F Bb/C

5 0 5 0 5 5 X

5 3

3 5

1 5 3 3 X

1

3

33

Verse 2

1:58

F C/E Eb Bb Gm7 Csus F Bb/F

3

7 6

8

10

0 6 6

7

3 3 5 6

5 3 X

1

3

3

3

1 1

3

37

2:15

F C/E EbD7

Gm7 F/A Bb F/A

1 1 0

6 6

10

11

10 14 14

14

3 6 5

3

5 6 6 6 5

41

2:28

Bb F/A Bb F/A Gm7 F/A Bb Csus Gm7 F/A Bb Csus F

Chorus 2

6 5 6 5 3 5 6

3 3

5

5

6 3 5

3

5 6

3 5 3

0 1

7 8 7

8

8 5 31 5

3 5

45

2:41

Eb Bb F Eb BbF

Chorus-Verse 2

6

3

6 1 1 1

6 3 5

6

5

6

7

10

8

0 1

49

2:56

A7 Dm7 Gsus G

3:06

5

7

5

7

7

5

5

5

5

5 5

0 5 4 3

5

2

3

5

3

12 10 9

10

10 8 7

8 8

53

3:10

Eb Bb F Eb Bb F

6

3

6 1 1 31 1 5

3 5

3

6 6

3 4 5 6 1 1 1 3 4

126

57

Forts. "Oleta Adams / Pino Palladino (bs) - I`ve Got To Sing My Song"

3:24

A7 Dm F/C Gm7 F/A Bb

3:31

F/Csus Csus 3:48

Bb

rubato

F/A Bb C

5

5 3

0 3 5 6 8

ad lib.

8 8

9

6

(on cue)

6 5 6 8

61 F (freely)

transcription © 2009 Chris Hees / BQEnding

1 5

3 5

3 7 65 7

5

5 3 5 3

5

3 3

3

1

Workshop

Die Transkription erfolgte mit Sibelius 5 (Mac). Der besprochene Titel ist bei iTunes im iMix „BQ Workshops Chris Hees“ oder bei Amazon erhältlich.

Distribution for Germany & Austria: Gerhard Knauer Großhandel Welfenstr.11 70736 Fellbach Tel.: 0711-5788750 Fax: 0711-571888 E-Mail: [email protected] Internet: www.gknauer.de

CHECK OUT:WWW.GKNAUER.DEWWW.SPECTORBASS.COM

ROBBIE MERRILLGODSMACK

COLIN EDWINPORCUPINE TREE

STINGTHE POLICESynchronicity tour

REX BROWNDOWN (EX-PANTERA)

MIKE RODDENHINDER

MIKE KROEGERNICKELBACK

STEFAN NELDNERGERMAN FRETLESS MASTER

DOUG WIMBISHLIVING COLOUR

IAN HILLJUDAS PRIEST

GARRY TALLENTE-STREET BAND

GREG LAKEEMERSON, LAKE & PALMER

1980´s

ORIGINAL NS CURVED BODY DESIGN3-PC. NECK THROUGH CONSTRUCTIONSOLID FLAME MAPLE BODY WINGSAGUILAR® OBP-2 EQEMG® ACTIVE PICKUPSMATTE BLACK STAIN FINISHINCLUDES SPECTOR GIG BAG4- AND 5-STRING MODELS

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präsentiert von Christoph Hees

WorkshopDauer-Sechzehntel mit Francis „Rocco“ Prestia

„What Is Hip” Album: Tower Of Power„Tower Of Power” (1973)

129

WORKSHOP

Hidden Treasures

Während man bei der kreativen Kraft von Tower Of Power eigentlichüber alle Spieler fassungslos staunen kann, sticht neben der irreguten Horn-Section vor allem die Rhythm-Section um SchlagzeugerDavid Garibaldi und Bassist Francis „Rocco“ („The Rock“) Prestia mitihrem Uhrwerk-ähnlichen Sound am stärksten hervor.

Die 1973 veröffentlichte Nummer „What Is Hip“ stellt für vieleBassisten das High-End im Bereich „Powerplay-Sechzehntel“ dar. Mit dem tighten Groove des gerade 22-jährigen Rocco und der hohenMusikalität der ganzen Band hatte das Stück 1974 sogar das Zeug,immerhin auf Platz 91 der amerikanischen Billboard-Hot-100 einzu-ziehen. Wie vielfach vermutet, blieb ihm allerdings ein weitererDurchmarsch nach oben aufgrund seines hintergründigen, teilsaugenzwinkernd sozialkritischen Textes verwehrt. In Kurzversiongeht es hier darum, was es in den 1970ern eigentlich bedeutet, „hip“(also „angesagt“) zu sein, wie man das also „macht“. Und dass es eben-so schnell wieder damit vorbei sein kann. Der unerbittlich pumpendeGroove übernimmt dabei die nicht unwichtige Rolle, den damitdurchaus verbundenen Spannungsfaktor hörbar zu machen.

Wie beginnen?Wenn man Rocco auf die Finger schaut, wird man neidisch feststel-len, dass die Quelle seiner Gleichmäßigkeit in seiner entspanntenRuhe liegt. Die Aufgabe lautet also: Bewältige die Linie mit möglichstwenig Spannung bei möglichst gutem Fluss! Konkreter bedeutet das,dass die Rechte sich stetig durch die sich abwechselnden Songteilearbeitet, während die Linke geschmeidig so manchen gewöhnungsbe-

dürftigen Lagenwechsel übernimmt. Hierbei besitzt Rocco eine über-ragende Synchronität, die man sich mit viel Muße und noch mehrGeduld unbedingt erarbeiten sollte.

Zu Anfang empfehle ich wie immer, erst einmal den Song lieb zugewinnen. Häufiges Hören öffnet das Verständnis für die verschie -denen Teile des funky Stückes und ermöglicht in der nächsten Phasedas stressfreie Mitlesen ohne Instrument. Hat man sich erst einmaleinen Überblick über Stück und Noten verschafft, kann es losgehen.Phrase für Phrase, manchmal Takt für Takt (auch gern mit Wieder -holungsschleifen) nähert man sich den einzelnen Bassbewegungen.Der Hintergrund: Oft wechseln sich später gut machbare Strecken -anteile mit gefährlichen Steilkurven ab. Hier ist es unbedingtempfehlenswert, ab einer gewissen motorischen Kenntnis der ver-schiedenen Klippen, das Metronom zu Hilfe zu nehmen, um im nächs -ten Schritt langsam das geringst mögliche, gut durchhaltbare Tempozu finden und sich nicht aus Ungeduld auf „halb-gut“ gespielteschwierige Stellen einzulassen, während andere prächtig funktionie-ren. Beginnen sollte man also konsequent bei 50 - 60 bpm und dasTempo nur dann steigern, wenn man wirklich große, zusammen -hängende Sinneinheiten des Stückes fehlerfrei zum Metronom mit-spielen kann.

Wer gern zum Originaltrack übt, weiß, dass der subjektive Spaß beimPlayback meist schneller spürbar ist, doch Vorsicht: Eigene Fehlerwerden dabei viel leichter überhört und es entsteht kein brauchbarerFluss, wenn man dann in der Band den Part tragfähig spielen soll.Also sollten die Parts mit einfachem Metrum geübt werden, denn nurder Bassist arbeitet mit seiner Band oder dem Kollegen Schlagzeugergut, der seinen Part zum Metronom geübt hat.

Reduced to the PErste Instrumentenwahl ist ein gut eingespielter P-Bass. Rocco, alsFenderfreund und erklärter P-Bass-Liebhaber, zeigt auf diesemInstrument eindrucksvoll, dass man die Hauptsache selbst dabeihaben muss: einen gut sitzenden Groove.

Also: Lasst euch packen von der Linie, seid dabei geduldig mit euchund nehmt euch viel Zeit für „What Is Hip“.

Viel Spaß beim Spielen!

Francis „Rocco“ Prestia ist vor allem für einesbekannt: seine Fähigkeit, 16tel-betonte Groovesmit viel Stehvermögen durchzuziehen – und dasmit grandios pumpendem Ton.

Der oft kopierte stille Klassiker „What Is Hip“zeigt vor allem, dass Mobilität und Ton die wichtigsten Zutaten seines Grooves sind. KeineNummer für einen Abend, mehr ein Langzeit -projekt. Aber eines, das ganz sicher lohnt!

q = 102 - FingerstyleBassline originally played by Francis Rocco Prestia

Song by T.O.P. - Tower Of Power (Album Tower Of Power)

©1973

What Is Hip

Intro E7 £

play 4x`s

0 0

7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7

9

7 7 7 7

0

7

4 Verse E7 £ £

7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7

9

7 7 7 7

0

7 7 7 7 7

7 7

7 7

6 6

7 7

7 7 8 8

7£ Chorus

0:38

E7 C7

9 9

7 7 8 8 9 9

7

9

7 7 7 7

0

7 7 7 7 7

9 9 9 9

7 7 7 7

7 8 8 8 8

10

8 8 8 0 0 0 3 3

3

10 E7 B7 Bridge E7

7 7 7 7

9 9 9

4 4

6

5 5

7

7 7 7

7 7 8 9 9 9 7 9 9 9

5 7 7 5 5 6 7 7 5 6 7 7 5 7

13 F#7

0:52

G7 C7 D7 play 3x`s

1:00

G7 C7 D7

9 9 7 7 8 9 9 7 9 9 9 9 10

9 10 11 12

7 7 7 8

10

10 10

9 10 11 12

10 9 9 8

0

16 Interlude E7 £

0

7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7

9

7 7 7 7

0

7

18 1.Verse 2

1:10

E7

transcription © 2009 Chris Hees / BQ

£ £

7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7

9

7 7 7 7

0

7 7 7 7 7

7 7

7 7

6 6

7 7

7 7 8 8

130

21

2.£

1:25"

E7 £

9 9

7 7 8 8 9 9

7

9

7 7 7 7

0

7 7 7 7 7

7 7

7 7

7 7 8 8 9 9 11 11 12 12 13 13

7 7 7 7 7

9

7 7 7 7

0

7

24 Chorus 2

1:29"

E7 C7 E7

E7

7 7 7 7

9 9 9 9

7 7 7 7 2 3 3 3

5

3 3 3

0 0 0 3 3

3 7 7 7 7

9 9 9

6 6 6 7 7 8 8

27 B7 Bridge 2

1:38"

E7 F#7

9 9 9 7 7 8 9 9

5 6 7 7 7

5 7 7 5 5 6 7 7 5 6 7 7 5 7 9 9 7 7 8 9 9 7 9 9 9 9

30

1:43"

G7 C7 D7 play 3x`s

1:51"

G7 Vocal C-Part A7

10

9 10 11 12

7 7 7 8

10

10 10

9 10 11 12

5 3

2

3 5

4

5

4 5

1.33 2.+3. E7 E7

2:09"

B7

7

7 8 9 2 3 4

7 7 7

0

7

7 8 9 11 12 13

7 7 7

0 7

6 6 6 6

7 8 8

7 7 7 7

8 0

36 Interlude 2 E7 £ Verse 3

2:20"

E7

0

7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7

9

7 7 7 7

0

7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7

39 1.E7 £ £

7 7 7 7 7 7 7 7 7

9

7 7 7 7

0

7 7 7 7 7

7 7

7 7

6 6

7 7

7 7 8 8 9 9

7 7 8 8 9 9

7

9

7 7 7 7

0

7

What Is Hip (2)

422.

2:35"

E7 £

2:39"

Chorus 3E7

2:41"3

7 7 7 7

7 7

7 7

7 7 8 8

transcription © 2009 Chris Hees / BQ

9 9 11 11 12 12 13 13

7 7 8 8 9 9 9

7

9

7 7

0

7 7 7 7 7

9 9 9

7

9

7 7

0 0 7

131

Workshop

45 C7 E7 B7

3 3 3

5

3 3 3

0 0 0 3 3

3 7 7 7 7

9 9 9

4 4

6

5 5

7

7 7 7

7 7 8 9 9 7 8 9 9 9

5

48Bridge 3

2:49"

E7 F#7

2:53"

G7 C7 D7play 3x`s

7 7 7 5 5 6 7 7 5 6 7 7 5 7 9 9 9 7 7 8 9 9 7 9 9 9 9 10

9 10 11 12

7 7 7 8

10

10

51 G7 Breakpart

3:03

E7#9 £

10

9 10 11 12

10 9 8 7 7 5 5 6 7 7 5 5 6 7 7 5 5 6 7 7 7 7 6 4

54 C©7#9 E7#9 £

4 2 2 3 4 4 2 2 3 4 4 2 2 3 4 4 4 6 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7 7

58 £

3:22"

D7 D#7 E7 D7 D#7 E7

play 8x`s

D7 D#7 E7

7 7

7 8 9

7 7

5 5 6 6 7 7

7

7 7 8 9

7 7

5 5 6 6 7 7

7

7 7 8 9

2 2

62

3:44"

D7 D#7 E7 D7 D#7 E7 Breakpart-Climax

3:49"

D7 D#7 E7

5

7

6

8

7

9

7

7 7 8 9

7 7

5 5 6 6 7 7

7

7 7 8 9

7 7 0 0 7 7

7 7

7

7 7 8 9

7 7

65D7 D#7 E7 D7 D#7 E7

5 5 6 6 7 7

7

7 7 8 9

7 7 8 8 9 9

7 7 7 7 5 5 5 7 7

7 7

7 7

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What Is Hip (3)

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transcription © 2009 Chris Hees / BQ

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What Is Hip (4)

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transcription © 2009 Chris Hees / BQ

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Workshop

Die Transkription erfolgte mit Sibelius 5 (Mac). Der besprochene Titel ist bei iTunes im iMix „BQ Workshops Chris Hees“ oder bei Amazon erhältlich.

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AC/DC„Backtracks“Columbia/Sony Music

Aufregende Verpackungen scheinen in Mode zu sein. In der Deluxe Version wirddiese CD/DVD-Kombi gleich als funktionierender Gitarrenverstärker mit allerleiZusatzextras angeboten. Allerdings ist das Teil nur über die Bandwebseite für 190Euro inklusive Versand erhältlich. Nun, der Sammler muss da halt zwecksVollständigkeit zugreifen, aber unbedingt brauchen tut solche Kompilationenaus seltenen Studioaufnahmen, Ausschuss-/Remixmaterial und raren Live-Mitschnitten eigentlich keiner, auch nicht in der Ladenversion mit drei Scheiben.Man möge mich steinigen, aber tatsächlich anhören wird sich selbst der Die-Hard-Fan solche musikalische B-Ware soundso nur zwei- oder dreimal, oder? Die„druckvoll remasterten“ Versionen klangen bei mir eher dünn, wie die Band haltfrüher immer klang. Die in beiden Versionen enthaltene DVD gilt als dritte DVDder „Family Jewels“-Reihe und lohnt letztendlich schon. Enthält neben vielenbereits bekannten (neueren) Musikclips einiges an Making Of-Filmchen, und diesind teilweise doch sehr unterhaltsam. Ich erinnere mich vage an Zeiten, da freu-te man sich auf spektakuläre Neuveröffentlichungen, Meilensteine, die man heuteimmer noch hört. „The Wall“ von Pink Floyd war so ein Fall. Und deshalb wünscheich mir einfach zwölf gute Songs von AC/DC als letzten Meilenstein einer glorrei-chen Bandgeschichte. Als Fan würde ich die fast 200 Flocken für den auf weltweit50.000 Stück limitierten Gitarrenverstärker mit „Circus Krone DVD“, Plektron,LP, Sticker, Lithographien zähneknirschend zusammenkratzen und mir die Fragestellen, ob Gene „Give Me Your Money“ Simmons von Kiss beim Marketing alsBerater zur Seite stand. Wer auch immer, es war ein cold hearted man …

Media-Tipps von Ewald Funk

Tom Waits „Glitter And Doom Live”Anti/Indigo

Tom Waits! Niemand ist soerschreckend anders als er.Das Gesamtkunstwerk aufzwei Beinen mit Hut kannniemals so intensiv kennen-gelernt werden wie auf einerLive-Aufnahme. Insofern istdie Doppel-CD eine schöneMöglichkeit, den Antistar mitder feuchten Aussprache ein-mal audiotechnisch auf sich wirken zu lassen. Waits zelebrierteine Art brutalen Spoken-Word Blues und Folk mit leichterBarmusikbegleitung. Viel Toleranz war schon immer für seinebrachial heisere Stimme angesagt. Trotzdem liebt vor allem dasIndependentpublikum den Kauz. Und wer schon lange auf Live-Aufnahmen seiner Werke ab den späten 1980er Jahren wartet,wird endlich bedient. Beinharte Fans haben es leicht, denn seineBegleitband und er bemühen sich nach Kräften, das Material derAlben äußerst frei zu improvisieren und man hat als Laie Mühe,manche Stücke wiederzuerkennen. Waits legt aber noch eineSchippe drauf und kotzt, röchelt und feixt mit Inbrunst zurBarmusik. Es gibt auch keinen anderen Künstler, der es sicherlauben kann, eine halbe Stunde nur Witze zu erzählen, währenddie Begleitmusiker im Hintergrund mit viel Geduld etwasBegleitakkorde dazuklimpern – und das als zweite CD desDoppelalbums zu verkaufen! Wobei er in erster Linie witzigeStatistiken und englische Wortspielereien zum Besten gibt, dieallesamt äußerst unterhaltsam sind. Man kann das ja unterKabarett laufen lassen, denn auch hier setzt sich der morbideCharme seiner selbstzerstörerischen Linie fort. Der mittlerweile60-jährige Tom Waits ist und bleibt der bestbezahlteKirmesmusiker, der gleichzeitig Avantgarde-Kultfigur ist undnebenbei schauspielert und Filmmusik liefert. (Aber das Mikro beiseinen Auftritten möchte ich – im Gegensatz zu einem Shakira-Konzert – keinesfalls sein!)

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MEDIA-TIPPS

„Rockpalast – Peter Rüchels Erinnerungen“Edel RockbuchDieses Buch ist der beste Kompromiss, sich ohne langen Ballast eingehend über dasPhänomen Rockpalast von den Anfängen in den späten Siebzigern bis heute zu informieren.Im Prinzip kann man die 200 Seiten als Musikfreak an einem langen Winterabend entspanntund mit Genuss sowie einem anregenden Heißgetränk durchlesen und wird dabei köstlichunterhalten. Auf langweilige Chronologie und Zeittabellen wird weitgehend verzichtet, dennhierfür gibt es bereits einschlägige Webseiten von Fans. Vielmehr ist das Buch ein fantasti-scher Fotoband mit äußerst lesenswerten Begleittexten. Für die Fotos zeichnen drei lang-jährige Musikfotografen verantwortlich, Becker, von Heiden und Leigraf. Und statt sichselbst zu beweihräuchern, gibt Rockpalast-Patriarch Peter Rüchel lieber Protagonisten undRandbeobachtern bei vielen Kapiteln den Vortritt. Zum Beispiel seinem langjährigen Inter -viewredakteur Albrecht Metzger mit einem kurzen Vorwort oder dem Springsteen-Gitarristen Little Steven mit seiner Huldigung. Weitere Autoren: Wolfgang Niedecken ist ehtalentierter Zeilenjongleur, aber nicht zuletzt Tobias Günzel von den Prinzen bringt vielFarbe in die Texte durch seine Schilderung über die Zaungast-Fernsehzuschauer, die derRockpalast vor der Maueröffnung im Osten hatte. Dass der Rockpalast für den gegenwärti-gen Musikzirkus, bestehend aus Veranstalter-Mogulen, multinationalen Musikkonzernenund arroganten Rockweltstars, eher eine Nebenrolle spielt, macht die Schilderung vonRockpalast-Nachwuchsmoderator Guido Weiss am Ende schmerzlich klar. Weiss kameigentlich als „Überläufer“ von den Privaten zum WDR und ist eine der redaktionellenStützen für die „Bootleg“-Serie, bei der der Rockpalast der Zukunft Formen annimmt.Fazit: Wer schon etwas Grundsatzwissen über den Rockpalast mitbringt, freut sich wie einSchneekönig über die schön aufbereiteten Infos und Backstage-Anekdoten zum Thema.Und die Fotos von 1975 bis heute aus allen Rockbereichen sind eine Augenweide. DiesesBuch ist wie ein kleines Museum auf Papier.

Helloween„Unarmed - Best Of 25th Anniversary”Dragnet/Sony

Auch wenn viele deutsche Musikkritiker den Metal-Bereich nicht ganz ernst nehmen, spielter für die Exportwirtschaft doch eine sehr große Rolle. Die kuscheligen Speedmetal-PioniereHelloween aus Hamburg sind hierfür ein schönes Beispiel. Sie haben weltweit fünf MillionenTonträger verkauft, 14 goldene und sechs Platinauszeichnungen bekommen und sich somitum dieses Land aus vielerlei Gründen verdient gemacht. Denn Helloween waren stets etwasmehr als Metal. Humor durfte bei ihnen schon immer ausdrücklich stattfinden, und woandere Kombos wie ein Beerdigungskommando gekleidet waren, herrschten bei ihnensalopp Jeans und das gemeine T-Shirt vor. Die letzten Jahre über war die Band vor allemdort live unterwegs und sehr erfolgreich, wo sich sonst deutsche Export-Megaseller wieKraftwerk, Tokio Hotel, Scooter oder Nena nie blicken lassen: Fernost, Südamerika undOsteuropa. Zum 25. Jubiläum hat die Band um die Kernmitglieder Michael Weikath (Chef,Rhythmusgitarre) und Markus Großkopf (Comedy Talent, Bass) versucht, nicht etwasnachzumachen, sondern einen eigenen Weg zu gehen. Als Fan wird man hier natürlichvor den Kopf gestoßen und denkt sich: Seid ihr denn komplett wahnsinnig? „Dr. Stein”mit Saxofonsolo? „I Want Out” mit Kinderchor? „Keeper Of The Seven Keys” mitGospelarrangement? Aber trotzdem passt das alles in das gewohnte Humorkonzept derHanseaten, denn wo andere Bands aus dem Genre schön brav ein Unplugged-Album undwenn ihnen dann wieder nichts einfällt eine Klassikversion ihrer Hits nachschieben, gehenHelloween erst mal in Klausur und sitzen freiwillig nach. Jeder Song wurde anders arran-giert und umgesetzt, der einzige Nachteil ist für den Puristen, dass eben alle altenGassenhauer von Sänger Andi Deris (Ex-Pink Cream 69) eingesungen wurden und nichtvom ursprünglichen Stimmbandhelden Michael Kiske. Das Mainstream-Publikum wird zwarnicht in Scharen in die Läden laufen, dürfte aber Gefallen finden. Die Fans werden in zweiFraktionen gespalten werden: in eine enthusiastische und eine begeisterte.

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Paul McCartney„Good Evening New York City”

Concord/Universal

1966 war ein denkwürdiger Tag im New Yorker Shea Stadium,denn damals traten vier gutgelaunte Liverpooler Pilzköpfe mitihren Kofferverstärkern im riesigen Stadion zum Konzert auf …und wurden von hunderttausend jungen amerikanischen Frauenniedergekreischt. Meines Wissens lief die Musik damals über dienormalen Stadionlautsprecher, was nicht ausreichte, um gegendie hysterische Damenschar anzukommen. Die Musiker hörtensich selber nicht mehr und das Ganze war, als wolle man bei einemMotörhead-Konzert mit seinem Handylautsprecher die P.A. über-tönen. Sei’s drum, das Shea Stadium gibt es nicht mehr, an seinemPlatz wurde das Citi Field errichtet, ein riesiges Baseballstadion, und Paul McCartney trat dort mitBegleitmusikern im Juli 2009 vor über 120.000 New Yorkern auf. Er trug Hosenträger und hatte sei-nen alten Höfner-Bass dabei. Seine Lautsprecheranlage war aber diesmal der Gewinner! Paul Bechernahm das Ganze mit 15 HD-Kameras auf und teilte zudem weitere 75 kleine Camcorder aus, mitdenen ausgewählte Leute im Publikum die Stimmung beim Event an verschiedenen Stellen im rie-sigen Halbkreis filmen sollten. Die Idee mit den Handkameras zur Auflockerung des fertigenKonzertfilms ist nicht neu. Das haben die Beastie Boys schon vor Jahren gemacht. Trotzdem ist dieDVD ein absoluter Genuss für Nostalgiker und Oldiefreunde. Der Ton ist erschreckend perfekt, dieMusik aber authentisch. Leider hört man wenig vom Publikum, was die Atmosphäre im Stadion bes-ser transportiert hätte. Auf einer Bonus-DVD gibt es dann noch einen Auftritt vom Dach desEingangs zur David Letterman-Show, wo McCartneys Blitzauftritt für ein Verkehrschaos sorgte.Schön, mal wieder etwas vom vitalen Paule gehört zu haben. Er hat es nicht verlernt, die altenBeatles-Klassiker mit viel Druck zu präsentieren, und gemischt mit seinen Solowerken ist dieses inverschiedenen Ausführungen angebotene Zeitdokument durchaus empfehlenswert.

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John Fogerty „Comin’ Down The Road – The Concert At The Royal Albert Hall”Verve Music/Universal

Manchmal erntet man im Alter längst verloren geglaubte Lorbeeren.37 Jahre nachdem er mit seiner früheren Band CreedenceClearwater Revival nach neun Top Ten Hits die Royal Albert Hall inLondon füllte, spielte John Fogerty erneut vor ausverkauftem Haus.CCR hatten mit ihren einprägsamen Songs und CoverversionenMusikgeschichte geschrieben, kaum jemand brachte Country Rockso rockend rüber. CCR waren immer sehr politisch, was sie aber erstgegen Ende der 1960er zu Zeiten des Vietnamkrieges zum ersten Malin Songtexten spürbar machten. Viele bekannte Künstler bedientensich gerne bei ihren Klassikern und veröffentlichten Interpre -tationen. Fogertys Song „Rockin’ All Over The World“ z. B. machtespäter sogar vier Boogie-Rock-Engländer zu Plattenmillionären:Status Quo. Kurz zur DVD: Überragend! Bild und Ton sind tadellos und eine der schönstenKonzerthallen weltweit tut ihr Übriges. Die Produzenten haben hier genau das Richtigegemacht: Viele Schwenks in der Totalen ins Rund, die hohen Ränge des klassischenOpernhauses wurden sorgsam ausgeleuchtet, womit man durch die HD-Aufnahmen imWeitwinkel schon so seine Gänsehaut bekommt. Zumindest wenn man die typischen deut-schen Konzertschuhkartons gewohnt ist. Als Gitarrist wird man dann erst mal blass. Fogertyspielt fast jeden Song auf einem anderen Gitarrenschmuckstück. Er beginnt mit einer ural-ten Paula, noch eine Goldtop obenauf, dann diverse PRS-Modelle sowie eine Telecaster. Amwitzigsten wird es, wenn er mit einer Musicman bewaffnet plötzlich zum Tapping à la EddieVan Halen im Intro zu „Keep On Chooglin“ loslegt. Fazit: Alles in allem sehr hochwertigesMaterial, Bild und Ton verdienen Höchstnote und, wenn man es so sagen darf, FogertysGesundheitsberater auch. Kalifornien macht eben jung …

Ihre größten Hits neu und aufwendig in Szene gesetzt. Inklusive „DR. STEIN“, „FUTURE WORLD“, „EAGLE FLY FREE“ und vielen mehr.

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Christoph Geisselhart „Maximum Rock – The Who: Die Geschichteder verrücktesten Rockgruppe der Welt –Band 3: 1978 bis 2009“Hannibal Verlag

Eigentlich hat der Autor nun mit Band 3seiner ausführlichen Beschreibung zumLeben und Wirken der auf ewig essen zi -ellen Rockband The Who nun schonreichlich Tantiemen verdient. Nichtwenige Nicht-Who-Fans dürften durchdie geschmeidig geschriebene BiografieLust bekommen haben, sich etwas nähermit den legendären Engländern zu befas-sen. Es ist vollbracht: Band 3 beschreibtden Rest der Geschichte für die zweiverbliebenen Urmitglieder Daltrey undTownsend vom Tod Keith Moons an bisheute und glänzt erneut mit einer ausge-

wogenen Mischung aus gut recherchierten Fakten und Lesespaß durchfeinfühlige Zwischenbemerkungen, ohne einen Tropfen Fanatismus oderOberlehrerhaftigkeit. Sicher trägt die wechselvolle Geschichte der Bandihren Teil dazu bei, Geisselhart bringt das alles aber auf ein derart ausba-lanciertes Niveau, dass erneut keine der rund 450 Seiten langweilig ist.Schön beschrieben: Die Lücke im Bandgefüge nach Moons Tod und dasBemühen der restlichen Mitglieder, Moons Schuldenberg wieder zubegleichen und auch seine Frau zu versorgen. The Who haben wie PearlJam auch den Konzert Super-GAU erleben müssen: Elf Menschen wurden vor der Halle in Cincinnati/USA aufgrund stümperhafter lokalerSicherheitsvorkehrungen im Gemenge erdrückt. Wir erfahren schonungs-los, wie Roger Daltrey offen seine Frau betrog oder wie Pete Townsendheroinsüchtig wurde und es dank einer ungewöhnlichen alternativenEntziehungskur schaffte, vom Oberteufel aller Drogen wieder loszukom-men. Kaum eine Band weltweit musste so viel Tragödien verarbeiten, dennder Jahrhundertbassist und Partygeist John „The Ox“ Entwistle starb aus-gerechnet vor Beginn ihrer lang erwarteten Welttournee 2002. Der Mannmit dem ersten Basssolo („My Generation“) wird unersetzlich bleiben,genauso wie Keith Moon, der zumindest durch Zak Starkey (Ringos Sohn)annähernd vertreten wurde. Dazu noch ein Townsend-Interview und fertigist die Trilogie, von der sich viele Rockbiografien in Zukunft eine ganzdicke Scheibe abschneiden dürfen. State Of The Art!

Kings Of Leon „Only By The Night – Live At The O2 Arena London”

RCA/Sony

Ein Kings Of Leon-Konzert aus der O2 Arena in London? Von einer Band, die gerade mal zwei Superhitshatte und die man sich doch eher in einem kleinen Club vorstellen kann, wo die Wände tropfen und ihreIndie-Rock-Wurzeln schön zum Vorschein kommen? Es funktioniert trotzdem! Aber zuerst einmal einKompliment an die Verantwortlichen für die Ausstattung der DVD: Kein aufwendiger Pappschuber mitSammelbildchen und nutzlosem Krimskrams, dafür Konzert pur und das alles noch zu einem vernünf-tigen Preis. Bonusmaterial? Wozu? Scherz beiseite, ein bisschen Hintergrundfilmchen wären sichernicht schlecht gewesen, möglicherweise war auch gerade nichts verfügbar. Doch zurück zur musikali-schen Darbietung: Es ist angesichts dieser Menschenmassen schon pervers, denn früher brauchte manals Band fünf richtig gute Alben und mindestens ein Dutzend Superhits, um solche Arenen zu füllen;Kings Of Leon reichten im Prinzip zwei Songs für den Sprung ins Finale. Das soll allerdings jetzt dieersten drei Scheiben der Jungs nicht herunterspielen, denn die Qualitäten früherer Alben offenbart ebendiese DVD. Da werden von der Band gleich zwei der momentan bekannten Songs am Anfang verbraten,„Be Somebody“ ist nach „Notion“ gleich der zweite Song und der Höhepunkt „Sex On Fire“ fällt auchschon auf die Mitte des Konzerts. Man merkt, dass die Band mehr kann. Dazu ist das Filmmaterial per-fekt: gestochen scharf, angenehme Schnittführung und besonders die eingestreuten Nahaufnahmenglänzen durch ihre Ästhetik. Wer außer im Radio noch nichts mitbekommen hat: Anschauen und ent-decken! Eine der Bands, die gerne bleiben darf.

30 Seconds To Mars„This Is War”

Virgin/EMITja, kaufen ist hier angebracht, wenn man die ersten beiden Alben der Bandschätzt und auf fett produzierte Alternamusik steht. 30 Seconds To Marshaben sich viel Mühe gegeben, ihren hymnischen und epischen Synthie-Alternarock mit Breitwandgitarren und charakteristischen Chören weitaufzublasen. Gut, dass der Ballon dabei nicht geplatzt ist, denn die Scheibe istein derartiges Bombast-Soundmonster geworden, dass selbst soundtechnischebenso fett auftragende Kollegen wie Angels And Airwaves neidisch werdensollten. Als Produzenten wählte man Flood (u. a. U2, Depeche Mode) undSteve Lillywhite (U2). Sänger Jared Leto leitete außerdem einen 2000-köpfi-gen Chor aus Die-Hard-Fans, welche die Refrains bei einer Art Session konzerteinsangen, dazu kamen dann zusätzliche Fanchöre aus acht weiterenLändern, was ja mittlerweile mit moderner Technik leicht möglich ist. Dasganze Album ist gespickt mit diesen Chorhymnen, also ganz tolleMitgröhlmusik, die live auf den Festivals wieder einmal voll einschlagen wird.Einziges Manko dieser Platte, die schnell ins Ohr geht: Man kriegt einfachzuviel Butter in die Ohren geschmiert. Wer aber statt musikalischerHungerhaken die fette Creme Double von Schauspieler und Musiker JaredLeto bevorzugt, kommt bestens auf seine Kosten. Halt einfach gut gemacht,also Daumen hoch!

MEDIA-TIPPS

BASSLOUNGEFLYING MUSIC CIRCUS

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Alberta Cross „Broken Side Of Time”PIAS/Rough TradeWeihnachten! Die Zeiten, in denen kurz vor dem Fest die Meilensteine in der Rockmusik veröffentlichtwurden, sind vorbei. Hin und wieder lohnt es sich, einen Blick zurückzuwerfen auf längst vergessenePerlen vom Herbst 2009. Alberta Cross gehören mit ihrem Album „Broken Side Of Time” definitiv zuden lohnenden Objekten. Schuld daran ist in erster Linie Sänger Petter Ericson Stakee, der mit seinerhellen und klaren Stimme fast wie eine Frau klingt und die Band unverwechselbar macht. Musikalischwird eine Mischung aus hartem Southern Rock und Folk, abgerundet mit einem Schwung Gospel gebo-ten, der viel amerikanischer klingt, als es sich eigentlich für eine ursprünglich Londoner Band gehört.Keine Wunder, denn Petter ging mit seinem Bandkollegen Terry Wolfers nach Amerika und fand dortweitere musikalische Mitstreiter. Die komplettierten Fünf durften auf dem alten Kontinent sogar schonOasis auf Tour begleiten und schlagen musikalisch in eine Kerbe, die etwas an die Kings Of Leon erin-nert, denen man etwas Neil Young untergemischt hat. Außerdem sehen sie derart unrasiert und schlud-rig aus, dass dies wunderbar in das beliebte Image eines modernen Slackers passt, der gerade angesagtist. Musikalisch sind sie aber derart zeitlos, dass es mich nicht wundern würde, demnächst mehr vonihnen zu hören. Kann man sich bei Gefallen auf myspace unbesehen kaufen.

A.A. Bondy„When the Devil's Loose”

Fat Possum/Soulfood

Schluss mit dem Tabletten-Einwerfen, hier kommt derdefinitive Downer für den Herbst! A. A. Bondy machtMinimalmusik zwischen tiefschwarzen Balladen und ame-rikanischer Folklore, um einmal nicht dieses SchimpfwortAmericana zu gebrauchen. Sehr melancholisch und nurminimal mit leiser E-Gitarre, Violine und spartanischemSchlagzeug oder diversen Takt gebenden Geräuschenbegleitet, entführt der Sänger der Band Verbena den Hörermit einer Extraportion Moll in dunkle Welten des amerika-nischen Südens. Tanzende Pinien oder der Blutdurst einesVampirs lassen darauf schließen, dass das Essen gut unddie Drogen kräftig sind – drüben in Alabama. Sein Albumklingt für ihn wie „ein an den Strand gespültes Radio nach einem Schiffbruch“. Ichfinde es reicht auch die Bezeichnung „ganz ruhige Musik für den Abend mit einemBuch“. Sommers kann man so was natürlich nur in der abklingenden Tageshitze aufder Veranda hören, aber der Winter ist da schon die beste Zeit für sanfte Töne mit vielSchwermut. Irgendwie ist der Amerikaner mit seinem E-Folkblues eine Art weiterentwickelter Dylan, wobei er textlich sicher jedem Psychologen eine Steilvorlage inRichtung verkorkste Kindheit geben kann. Alles in allem beim ersten Hören eineeher unspektakuläre Platte, die aber zunehmend fesselt, weil sie daherkommt wie derWolf im Schafspelz: zuckersüße und gleichzeitig todtraurige Musik außen und innenderbe bis intellektuelle Texte.

MEDIA-TIPPS

MEDIA-TIPPS

Marius Goldhammer„Goldhammer”www.mariusgoldhammer.de

Die neue Soloplatte des vielbeschäftigten Tour- und Studiomusikers MariusGoldhammer kann ich absolut empfehlen, wenn man ein Faible für Modern Jazzund groovige Audio-Raumbeduftung hat. Kurz zur Person: Der knapp über 40-jährige Goldhammer perfektioniert die Arbeit am Bass bereits seit über 20Jahren. Er arbeitete sich aufgrund seiner Vielseitigkeit und des Könnens durchalle Genres bis zu musikalischen Schwergewichten. Auf der Lohnliste stand erunter anderem für Marla Glen, Gloria Gaynor, Jocelyn B.Smith, Randy Crawford,Kathy Kelly, T. M. Stevens, Patrick Nuo, Heinz Rudolf Kunze, Weather Girls, AlBano, Edo Zanki, Guildo Horn, Pe Werner, Laith Al Deen oder George HarrisonsSohn. Das erstaunliche Spektrum des Marius Goldhammer kommt auf dieserPlatte sehr schön zum Tragen. Das „singende“ Fretless-Bassspiel eines PinoPalladino hat er ebenso im Handgelenk wie Picking für Soulmusik oderDancefloor. Dennoch wird hier nicht unnötig gezwirbelt, vielmehr steht der fet-te Groove für verschiedene Unterkategorien von Jazz, Ambient und Tanzbodenim Vordergrund. Spielfreude und Humor sind vielleicht treffende übergeordneteZusatzmerkmale, die er seinem Lakland-, Aguilar- und EBS-Equipment entlockt.Aber was nützt ein super Auto, wenn der Fahrer nichts taugt? Marius gehört hiertadellos zur Spitzengruppe und unterm Strich kann jeder moderne Jazzfreundganz viel Vibe aus dieser Platte ziehen. Macht Spaß und klebt nicht! Das Albumgibt es übrigens über Markus MySpace-Seite zu bestellen.

Victor L. Wooten „Music Lesson”Irisiana Verlag

Ein arbeitsloser Bassist sitzt in seinem Zimmer. Da er nicht weiß, was er machen soll,beschließt er zu üben. Nur was? Als er so vor sich hinspielt, steht auf einmal ein Mann ineinem NASA-Overall, Motorradhelm und Skateboard vor ihm und stellt sich als sein LehrerMichael vor. So beginnt eine fantastische Geschichte über die Suche nach Wahrheit,Weisheit und Vollendung. In elf Kapiteln geht es um zahlreiche Themen, die in derMusikausbildung meist zu kurz kommen: Groove, Artikulation, Phrasierung, Emotion,Pausen und Zuhören sind nur einige davon. In Wootens „Music Lesson“ geht es um dieFusion von Musik und Leben – beides fließt zusammen, wird eins. Ganz in der Traditioneiner philosophischen Ausbildung stellt der Lehrer dem Schüler Fragen und lässt ihn dieseFragen selbst beantworten. „Music Lesson“ ist vielmehr eine Parabel auf das Leben als einklassisches Lehrbuch und wechselt beständig zwischen praktischen Tipps zumMusikmachen und philosophischen Gedanken hin und her. Viktor Wooten schafft es über300 Seiten lang, den Leser ohne erhobenen Zeigefinger zu „belehren“ bzw. ihm neue Weltenzu eröffnen. Ein Buch mit Sogwirkung für alle, die sich für musikalische Ideen jenseits vonNoten und Harmonielehre interessieren.

Von Thomas Bugert

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bq 2/2010 März/April erscheint am 4. März 2010

IMPRESSUM

erscheint alle zwei Monate in D, A undCH, mit einer Sommerpause (Juli/August).bq wird herausgegeben von:PNP-Verlagmedia 4 musicRingstr. 3392318 NeumarktTel.: 0 91 81-46 37-30Fax: 0 91 81-46 37-32www.pnp-verlag.de

HerausgeberThomas KaufholdTel.: 0 91 81-46 [email protected]

ChefredakteurStefan FuldeTel.: 0 91 81-46 [email protected]

Abonnenten-ServiceTel.: 0 91 81-46 31-94von 9.00 bis 12.30 Uhr

Fotografie:Titelfoto und Produktfotos: Andreas Huthansl

Mitarbeit an dieser AusgabeChristoph Hees, Oliver Baumann, Lutz J.Mays, Ingo Spannhoff, Stefan Hiemer,Ewald Funk, Martin Engelien, IsaakHarding, Leif Bendt, Kerstin Baramsky,Volkmar Arnecke, Thomas Bugert, Heinz Schulte, Henner Malecha,Christian Klein, Nicolay Ketterer, SaschaNeuhardt, Thorsten Kowalski, MartinKaluza, Carina Prange, Michael Fuchs-Gamböck, Raoul Walton.

Layout und technische UmsetzungTobias Anner, Andreas Hierl, Christian Menne, Tobias Huber

anner.net Werbung & MedienBahnhofstraße 1883088 KiefersfeldenTel.: 08033-30 25 [email protected]

Druckpva, Druck und MediendienstleistungenIndustriestraße 1576829 Landau

Copyright für den gesamten Inhalt beim Heraus -geber. Für unverlangt eingesandte Manu skriptewird keinerlei Haftung über nommen. BeiNichtveröffentlichung von Anzeigen leisten wirkeinen Scha dens ersatz, ebenso bei Nicht er -scheinen oder Verzögerung durch Störung desArbeitsfriedens oder höhere Gewalt. Namentlichgekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbe-dingt die Meinung der Redaktion dar. DieAutoren sind für den Inhalt ihrer Beiträge selbstverantwortlich.

dankt für die Leihgabendieser Ausgabe:

Fender Jazz Bass 1962 – Tone Nirvana

Weitere Themen

Im Gespräch: Danny Miranda,Dan Berglund, Stefan NeldnerElectrics: Michael Tobias DesignUSA 535, Waja Telio, Daesch Camaro 5My favourite Bass: Marius GoldhammerAmps: EBS Classic 60 Combo

(Vorschau-Themen für die kommenden bassquarterly-Ausgaben können sich aus aktuellem Anlass ändern)

Electrics:

HotwireBlues Bass

Vorschau:

Inserentenverzeichnis:AER/Around Music . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61Ashdown/EMD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48Audiowerk/gig-fx . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17Bassart/Relicmaster . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15 Bassfabrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .134Börjes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .145Bogart Bass Guitars . . . . . . . . . . . . . . . . . .140Boss/Roland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93BTM Guitars . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .136CMS Music Equipment . . . . . . . . . . . . . . . . .13Däsch Basses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .134Eden/Smile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18Elixir Strings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12ESP/Sound Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . .143Fernandes Guitars/Ahead Music . . . . .138/139FMC Audio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .144Gallien-Krueger/Thomann . . . . . . . . . . . . . . . .2Grand Gtrs/PNP-Verlag . . . . . . . . . . . . . . . . .94MusicMan/Musik Meyer . . . . . . . . . . . . . . . .47Musikmesse Frankfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . .21Hartke/Sound Service . . . . . . . . . . . . . . . . .121Harvest Gigbags . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5Hevos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .135Höfner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .148Hotwire . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .141Luthman . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .127Manne/PPC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22/23Marshall/Musik Meyer . . . . . . . . . . . . . . . .115Markbass/Smile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .105Musik Schmidt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39MTD/Box Of Trix . . . . . . . . . . . . . . . . . . .78/79R. Cocco Strings/Smile . . . . . . . . . . . . . . . . .20Schaller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59Schwalbe Bass . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .135Session Music . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .147Simon Bassmaker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19Spector/Knauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .128Tech 21/Sound Service . . . . . . . . . . . . . . . . .23Thomann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42/43Tino Tedesco . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3Tonknecht Guitars . . . . . . . . . . . . . . . . . . .134Tools4music/PNP-Verlag . . . . . . . . . . . . . . . .40Trace Elliot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .106Weber Amps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .141

Effects:

MoogMIDI MuRF

Amps:

GlockenklangHeart-Rock II

Interviews:

Stefan Neldner

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