Johann Jakob Heckel (1790-1857)

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Johann Jakob Heckel (1790-1857) 150 Jahre Fischforschung in Österreich Rückblick, Standortbestimmung und Ausblick – 23.10.2008 Matthias Svojtka Luitfried Salvini-Plawen Ernst Mikschi

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Johann Jakob Heckel(1790-1857)

150 Jahre Fischforschung in ÖsterreichRückblick, Standortbestimmung und Ausblick – 23.10. 2008

Matthias Svojtka

Luitfried Salvini-Plawen

Ernst Mikschi

Vortragsgliederung

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

- Familiäres Umfeld

HECKEL als Sammler, Ornithologe und Botaniker

HECKEL als Ichthyologe

- Bedeutung von Forschungsreisen und Sammlungsmaterial

Die Süßwasserfische der östreichischen Monarchie

Vortragsgliederung

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

- Familiäres Umfeld

HECKEL als Sammler, Ornithologe und Botaniker

HECKEL als Ichthyologe

- Bedeutung von Forschungsreisen und Sammlungsmaterial

Die Süßwasserfische der östreichischen Monarchie

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

1790 Am 23. Jänner 1790 wird Johann Jakob Heckel in Mann heimgeboren.

Familie Heckel stammte aus der Steiermark, im 16. J ahrh.Übersiedlung in die Umgebung von Bayreuth.

Vater Johann Jakob Heckel d. Ält. (1763/65 – 1811) wirkte alsgeachteter Musiklehrer und Kapellmeister in Mannhei m.1793-1809 Flucht vor den Franzosen (Schloß Wartegg/CH –Regensburg – Wien 1799-1805 – Pressburg – Budapest –Wien ab 1809).

1809 erwarb J. J. Heckel d. Ält.ein kleines Landgut in Gumpolds-kirchen / NÖ. ( Benediktinerhof ),durch Fürsprache soll er 1809 imNapoleonischen Krieg den gesamten Markt vor derZerstörung bewahrt haben.

http://www.benediktinerhof.at/geschichte.htm [07.09.2008]

1811 Johann Jakob Heckel d. Ält. stirbt am 16.12.1811 inGumpoldskirchen „ an Hirnbrand “. Der Ehe mit Sophia, geb.Reinhard, entstammten zumindest 3 Söhne:

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

Johann Jakob HECKEL (23.01.1790 – 01.03.1857)

Johann Christoph HECKEL (12.08.1792 – 01.12.1858)Maler und Klavierbauer in Mannheim; Beethoven-Portr ait (1815)

Karl Ferdinand HECKEL (12.01.1800 – 09.04.1870)Musikinstrumenten-Händler und Musikverleger in Mann heim

In Wien geboren, studierte später Musik in Weimar b eiJohann Nepomuk Hummel (1778-1837). 1821 Instrumenten -Handlung in Mannheim eröffnet.

Herausgabe der ersten echten Taschenpartituren von Kammermusik (Haydn, Mozart, Beethoven).

„ Wohlfeile Ausgabe von W. A. Mozart‘s sämmtlichenOpern “ als Klavierauszüge.

Karl Ferdinand HECKEL (1800-1870): „ Wohlfeile Ausgabe von W. A. Mozart‘s sämmtlichen Opern“

Aus B. HÖFT (1979): Ein Mannheimer Musikverleger als Wegbereiter des klassischen Erbes.-Taschenbücher zur Musikwissenschaft 47: 187 – 217.

Karl Ferdinand HECKEL (1800-1870): Alpen-Flora von Deutschland und der Schweiz (ab 1851; Katalog 1870)

Ab 1851 legte K. F. HECKEL Herbarienvon Alpenblumen an, 4 vollständigeSätze verschenkt (Fürst von Fürsten-berg, Friedrich August von Sachsen,Ferdinand I. von Österreich, Erzherzog Johann von Österreich).

Nach dem Privatexemplar HECKELswurde schließlich die „Alpenflora“hergestellt: 36 Lieferungen zu je 25Bildern im Visitkartenformat, „ nachder Natur photographirt und colorirt. “

36 Lieferungen zu in Summe 300 fl.,Kaiser Franz Josef I. gewidmet, mitder öst. Goldenen Medaille für Kunstund Wissenschaft ausgezeichnet.

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

1799 - 1818 Bis zum 9. Lebensjahr erhält Johann Jakob HECKELUnterricht innerhalb der Familie, 1799 – 1801 Unterr icht in Mannheim, ab 1801 wieder in Wien. Frühes Interesse an den Natur-wissenschaften , angeregt durch F. J. BERTUCH, „ Bilderbuch für

Kinder “ (12 Bde. 1792-1830).

http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Antelopes_and_Gazelles_-_Bertuch.jpg [04.10.2008]

1806 Flucht der Familie nach Pressburgund Budapest, 1806 – 1809 Ausbildungam Georgicon (Keszthely / Balaton),„ in allen Fächern der rationellen Land-wirtschaft “.

1809 Rückkehr nach Gumpoldskirchen,Bewirtschaftung der Landwirtschaftdes Vaters (ab 1812 alleine mit derMutter).

Beschäftigung mit Botanik undOrnithologie , HECKEL präpariertVogelbälge selbst und drechselt diePostamente.

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

1818 Über Ornithologie Kontakt zu Custos Joseph NATTERER (1786-1852) an den „ vereinigten k.k. Naturalien-Cabineten “.HECKEL übersiedelt nach Wien und wird im Herbst 1818 unent-geltlich Präparator am Naturalien-Cabinet . Privater Handel mitVogelbälgen, um den Unterhalt zu sichern.

Frühjahr 1819 HECKEL unternimmt eine Reise durch Deutschlandund die Schweiz, dann weiter nach Italien (Toskana, Neapel,Sizilien). Rückkehr im August 1820. „ Herr Heckel […] ist vonSicilien zurückgekommen und hat eine reichhaltige Sam mlung aus

allen Teilen der Naturgeschichtemitgebracht“. (Flora 3, 1820, S. 637)

August 1820 HECKEL wirdPräparator am Naturalien-Cabinet, gegen ein Diurnumvon monatlich 28 Gulden (336 fl. jährlich).

Josephinischer Trakt der Wiener Hofburg, im 2. Stock links die Fischsammlung. Aus Günther HAMANN, Das Naturhistorische Museum in Wien (1976).

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

1820 - 1824 HECKEL beschäftigt sich mit Land- und Süßwasser-Conchylien , Ornithologie (besonders Raubvögel und Sänger /Muscicapidae) und Ichthyologie. Hermann SCHLEGEL (1 804-1884;späterer Direktor des Museums in Leiden; Ornitholog e und Herpe-tologe) und Salomon Johann PETÉNYI (1799-1855; Zool ogie-Custosam Nationalmuseum in Pest; Ornithologe) erlernen be i HECKELdie Präparation von Vogelbälgen.

Sommer 1824 HECKEL unternimmt einen mehrmonatigen Ausflugnach Oberösterreich, Salzburg und Berchtesgaden, um Materialfür eine ichthyologische Fauna Österreichs zu sammel n.Systematische Untersuchungen gemeinsam mit Leopold JosephFITZINGER (1802-1884).

Untersuchungen an Donaufischen, dann jene des Neusi edler-und Plattensees und der oberösterreichischen Seen.

Schlussendlich auch die Gruppe der Störe (Acipenseridae )im speziellen > Monographische Darstellung der Gattung Acipenser(FITZINGER & HECKEL 1836), in: Annalen des Wiener M useums derNaturgeschichte, 1, 2. Abt., S. 261 – 326, 6 Taf.Bereits 1833 fertiggestellt .

1830 HECKEL knüpft internationale Beziehungen, u.a. auch mitLouis Jean Rudolphe AGASSIZ (1807-1873; später Prof essor in Harvard), der sich 1830 längere Zeit in Wien auf hält.

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

Am 26.02.1832 wird HECKEL zum Aufseher-Assistenten am Naturaliencabinet befördert, Dotation 460 Gulden (40 0 fl. Gehalt +60 fl. Quartiergeld). Naturalwohnung im Erdgeschoß d esBrasilianischen Museums (Stadt 972 = Wien I, Johannesgasse 7).

1833 erscheint die erste Publikation von HECKEL (überMuscicapa melanoptera undM. collaris ; Muscicapidae / Sänger; Isis 1833 (4/6): 457-459 ).

Am 06.05.1835 wird HECKEL zum2. Aufseher am „ Thier-Cabinet “befördert (indirekte Nachfolgevon Paul PARTSCH; 1791-1856).600 Gulden Gehalt + 80 fl.Quartiergeld.

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

Mit der Beförderung zum 2. Aufseher ( 1835) übernimmt HECKEL nun auch offiziell die Verwaltung der Fischsammlung von L. J. FITZINGER.

1836 rückt HECKEL in die Position des 1. Aufsehers vor (700 fl. Gehalt + 80 fl. Quartiergeld), auch werden 1836 vie r systemisiertePraktikantenstellen bewilligt (1835 durch SCHREIBER S beantragt)und am 01. März besetzt. Rudolf KNER (1810-1869) wird als neuer Praktikant im Tier-Cabinet (Halbtags-Anstellung, jäh rlich 300 fl.)der Fischsammlung zugeteilt ( SALVINI-PLAWEN & SVOJTKA 2008 ).

1839 leitet HECKEL eine Sammelreise des Naturaliencabine tesnach Süd-Ungarn und Kroatien. Reiseteilnehmer: Jose f Franz NATTERER (1819-1862), Johann August NATTERER (1821- 1900), Karel Johan Gustav HARTLAUB (1814-1900) und (ab Bud apest) Salomon Johann PETÉNYI.

Mitte August bis Anfang Oktober 1840 unternimmt HECKEL zusammen mit KNER eine Sammelreise nach Dalmatien, d ie eineVielzahl – z.T. neuer – Fischarten erbringt. HECKEL ble ibt erkrankt in Spalato (Split) zurück, KNER reist allein e weiter.

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

Aulopyge huegelii HECKEL , 1842Amtl. Bericht 19. Vers. Dt. Naturforscher u. Ärzte (Braunschweig): 73-74

1843 reist HECKEL mit Josef Franz NATTERER in die „ Theiss-gegenden nach Ungarn “ und bringt eine „ nicht unbeträchtlicheAusbeute an Flussfischen zurück “, welche für die kaiserlichenSammlungen angekauft werden.

Im September 1847 nimmt HECKEL an der 9. Versammlung italienischer Wissenschafter in Venedig ( Nono Congresso degliScienziati Italiani ) teil, und publiziert im entsprechenden „Diario“.

Im Sommer 1850 unternimmt HECKEL – unterstützt durch die Akademie der Wissenschaften und die geologische Reichsanstalt – eine größere ichthyologische und paläontologische Studienreise:

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

- Oberösterreich und Salzburg (14 Tage) zur Untersuchung derFluss- und See-Fische .

- München (Fossiliensammlung von AGASSIZ, Graf MÜNSTER undWAGNER); Seefeld / Tirol (Fischfossilien in bituminösen Schiefern);Verona (Eozän-Sammlung vom Monte Bolca des Marchese CANOSSA und Grafen GAZZOLA); Padua (Ausflug auf den Monte Bolca).

- Venedig (Fischmarkt liefert herrliches Material zur neuerlichenUntersuchung an Stören).

http://vertebresfossiles.free.fr/gisements/img/mene_rhombea_monte_bolca1.gif [14.10.2008]http://mineralium.com/bunte-steine/wp-content/uploads/2007/08/engelsfisch_mineralientage_muenchen.jpg [14.10.2008]

J. J. HECKEL (1851), Bericht einer aufKosten der kais. Akademie der Wissen-schaften durch Oberösterreich nachSalzburg, München, Innsbruck, Botzen,Verona, Padua, Venedig und Triest unternommenen Reise. In: Sitzungs-berichte der kais. Akademie der Wissen-schaften, math.-naturwiss. Cl., 7 (2): 281-333.

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

- Oberösterreich und Salzburg (14 Tage) zur Untersuchung derFluss- und See-Fische .

- München (Fossiliensammlung von AGASSIZ, Graf MÜNSTER undWAGNER); Seefeld / Tirol (Fischfossilien in bituminösen Schiefern);Verona (Eozän-Sammlung vom Monte Bolca des Marchese CANOSSA und Grafen GAZZOLA); Padua (Ausflug auf den Monte Bolca).

- Venedig (Fischmarkt liefert herrliches Material zur neuerlichenUntersuchung an Stören).

http://vertebresfossiles.free.fr/gisements/img/mene_rhombea_monte_bolca1.gif [14.10.2008]http://mineralium.com/bunte-steine/wp-content/uploads/2007/08/engelsfisch_mineralientage_muenchen.jpg [14.10.2008]

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

1852 hält HECKEL am Naturaliencabinet außerordentliche Vorlesungen über Ichthyologie mit Material-Demonstrationen für Lehramtskandidaten.

Am 15. August 1853 strandet an der Adria bei Cittànova (Novigrad /Kroatien) ein Pottwal; HECKEL reist auf Kosten des k.k. Oberst-Kämmerer-Amtes unverzüglich an und untersucht den Ka daver.

Im Sommer 1854 reist HECKEL durch Deutschland, Holland, Belgien und Frankreich, um die dortigen Museen kenn enzulernen und Tauschverbindungen anzuknüpfen. Bei Rückkehr im Herbst bereits angeschlagene Gesundheit.

1855 und 1856 Aufenthalte im Kaiser-Franz-Josefs-Bad in Tüffer(Laško / Slowenien) zur Besserung des Gesundheitszusta ndes.HECKEL leidet offenbar unter heftigen Schmerzen, kan n sich kaumnoch aufrecht halten. 1856 fährt er im Rollstuhl du rch die Räumeder ichthyologischen Sammlung.

Am 01. März 1857 stirbt Johann Jakob HECKEL im 68. Lebens-jahr und wird am „ der Südbahn nachbarlich gelegenen Fried-hof “ (katholischer Friedhof Matzleinsdorf) begraben.

Vortragsgliederung

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

- Familiäres Umfeld

HECKEL als Sammler, Ornithologe und Botaniker

HECKEL als Ichthyologe

- Bedeutung von Forschungsreisen und Sammlungsmaterial

Die Süßwasserfische der östreichischen Monarchie

HECKEL als Sammler, Ornithologe und Botaniker

„ Herr Heckel […] ist von Sicilien zurückgekommen und ha t eine reichhaltige Sammlung aus allen Teilen der Naturges chichte mitgebracht; besonders aber hat er viele interessante Pflanzenaufgefunden“ (Flora 3, 1820, S. 637).

Zusammen mit Franz Edler von PORTENSCHLAG-LEDERMAYER(1772-1822) sammelte HECKEL (etwa 1809-1818) Pflanze n und sollbald eine „ ziemlich vollständige Sammlung getrockneter Pflanzendes österreichischen Kaiserstaates “ besessen haben.

http://www.greekmountainflora.info/Timfi/slides/Rosa %20heckeliana.html [21.08.2008]

Rosa heckeliana TRATTINNICK 1823(Rosacearum Monographia, Vol. II, S. 85)

„ Nominavi in honorem inventoris Jacobi Heckel, diligentissimi Naturae scrutatoris “

HECKEL als Sammler, Ornithologe und Botaniker

7 ornithologische Publikationen von HECKEL sind dzt. bekannt.Besonderes Interesse galt den Grasmücken (Sylviidae ), Sängern(Muscicapidae) und diversen Greifvögeln.

HECKEL schickte Bernhard MEYER (1767-1836; Frankfur t) ein Männchen eines Sängers aus Sizilien, als Sylvia leucopogonMEYER (Weißbärtiger Sänger) neu beschrieben.

HECKELs „ Sammlung europäischer Vögel “ wurde 1832 anAlois Raphael ESTREICHER (1786-1852) in Krakau verk auft. Eine Collection europäischer Sylvien (Grasmücken) wurde 18 40 an August ROCKERT (Wien, dann Steyr) verkauft.

Im Jahr 1833 hielt HECKEL auf der Terrasse am Dach des Naturaliencabinetes (entsprechend der Rückseite der National-bibliothek am Josefsplatz) ein Andenkondor-Pärchen (Vulturgryphus ; Fam. Neuweltgeier / Cathartidae; KL 110 cm, 12 kg ,Spannweite 3,2 m). Die Tiere wurden zahm und flogen frei an einer langen Leine.Publikation der Beobachtungen zusammen mit Heinrich Felix GuillainGraf von GOURCY-DROITAUMONT (1785-1839).

HECKEL als Sammler, Ornithologe und Botaniker

Im Jahr 1833 hielt HECKEL auf der Terrasse am Dach des Naturaliencabinetes (entsprechend der Rückseite der National-bibliothek am Josefsplatz) ein Andenkondor-Pärchen (Vulturgryphus ; Fam. Neuweltgeier / Cathartidae; KL 110 cm, 12 kg ,Spannweite 3,2 m). Die Tiere wurden zahm und flogen frei an einer langen Leine.Publikation der Beobachtungen zusammen mit Heinrich Felix GuillainGraf von GOURCY-DROITAUMONT (1785-1839).

http://images.encarta.msn.com/xrefmedia/sharemed/targets/images/pho/t172/T172819B.jpg [08.10.2008]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0d/Condor_flying_over_the_Colca_canyon_in_Peru.jpg [08.10.2008}

Hofburg im Jahre 1797, Aquarellvon Lorenz Janscha (GraphischeSammlung Albertina); ausGünther HAMANN, Das Naturhistorische Museum in Wien (1976).

Hofburg im Jahre 1797, Aquarellvon Lorenz Janscha (GraphischeSammlung Albertina); ausGünther HAMANN, Das Naturhistorische Museum in Wien (1976).

Bemaltes Tischchen als Geschenkan Kaiser Franz I. (II.). Terrassemit Glashäusern am Augustinergang,vorne Kaiser Franz als Gärtner(Bundesmobiliensammlung MD006554);aus Christa RIEDL-DORN, Das Haus der Wunder (1998).

Vortragsgliederung

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

- Familiäres Umfeld

HECKEL als Sammler, Ornithologe und Botaniker

HECKEL als Ichthyologe

- Bedeutung von Forschungsreisen und Sammlungsmaterial

Die Süßwasserfische der östreichischen Monarchie

HECKEL als Ichthyologe

65 ichthyologische Publikationen von HECKEL sind dzt. bekannt.

2 Monographien:

Fische aus Caschmir. Gesammelt und herausgegeben vo n CarlFreiherrn v. Hügel, beschrieben von Joh. Jacob Heck el (1838).[2], 112 S., 13 Taf. / Louis AGASSIZ (1807-1873) gewidmet .

Darin: Beschreibung zweier Instrumente zur mathemati schenBestimmung des Fisch-Profiles, so wie auch der Lage undverhältnissmässigen Größe aller Aussentheile der Fisc heS. [87] – 106 / Gonyometer & Zirkel = „Ichthyometer“

HECKEL als Ichthyologe

HECKEL als Ichthyologe

65 ichthyologische Publikationen von HECKEL sind dzt. bekannt.

2 Monographien:

Fische aus Caschmir. Gesammelt und herausgegeben vo n CarlFreiherrn v. Hügel, beschrieben von Joh. Jacob Heck el (1838).[2], 112 S., 13 Taf. / Louis AGASSIZ (1807-1873) gewidmet .

Darin: Beschreibung zweier Instrumente zur mathematischenBestimmung des Fisch-Profiles, so wie auch der Lage undverhältnissmässigen Größe aller Aussentheile der Fisc heS. [87] – 106 / Ichthyometer & Zirkel

J. J. HECKEL (posthum) & R. KNER, Die Süsswasserfische deröstreichischen Monarchie mit Rücksicht auf die angrän zendenLänder (1858). XII, 388 S.

8 Buchbeiträge, darunter u.a.:

Kapitel „ Ichthyologie “ (S. 991-1099), in: J. RUSSEGGER, Reisen in Europa, Asien und Afrika […] 1. Band, 2. T eil (1843).Umfaßt: Zahn-System der Cyprinen / Dispositio systematicafamiliae Cyprinorum / Süsswasser-Fische Syriens .

HECKEL als Ichthyologe

Fauna, IV: Pesci (S. 83-92), in: F. CARRARA, La Dalmaziadescritta. Dispensa 1-24 ( 1846/48)

Kapitel „ Naturhistorischer Anhang “ (S. 207-357), in: J. RUSSEGGER, Reisen in Europa, Asien und Afrika […] 2. Band, 3. Teil ( 1846/48)Umfaßt: [Fische Syriens Forts.] / Die Fische Persie ns / Nachtragzur Charakteristik und Classifikation der Cyprineen-G attungen /Die Fische Ägyptens / Die fossilen Fische des Liban on

55 Arbeiten in Zeitschriften / Versammlungsberichte n, darunter:

Arbeiten in den „Annalen des Wiener Museums der Natu r-geschichte“ (1835-1840)►Scaphirhynchus. Eine neue Fischgattung aus der Ordn ung der Chondropterygier mit freien Kiemen (1. Bd., 1. Abt., 1835)► Über einige neue, oder nicht gehörig unterschiedene Cyprinen, nebst einer systematischen Darstellung der europäischen G attungen dieserGruppe (1. Bd., 2. Abt., 1836)► Monographische Darstellung der Gattung Acipenser(gemeinsam mit L. J. FITZINGER; 1. Bd., 2. Abt., 18 36)► Ichthyologische Beiträge zu den Familien der Cottoi den, Scorpae-noiden, Gobioiden und Cyprinoiden (2. Bd., 1. Abt., 1 837)

► Johann Natterer ′s neue Flußfische Brasilien ′s nach den Beobachtungen und Mittheilungen des Entdeckers besc hrieben (2. Bd., 3. Abt.,1840)

HECKEL als Ichthyologe

http://www.diskusi.narod.ru/RBI1.jpg [25.09.2008]

► Johann Natterer ′s neue Flußfische Brasilien ′s nach den Beobachtungen und Mittheilungen des Entdeckers besc hrieben (2. Bd., 3. Abt.,1840)

HECKEL als Ichthyologe

HECKEL als Ichthyologe

http://www.aquacube.it/aqua/images/downloads/big/Aquacube_Pterophyllum_scalare.jpg [25.09.2008]

HECKEL als Ichthyologe

HECKEL als Ichthyologe

Bedeutung von Johann Jakob HECKEL als Ichthyologe :

►Aufbau und Betreuung der Fischsammlung am Naturalie n-cabinet (seit 1820, offiziell seit 1835).

►Eigene Reisen zur Materialbeschaffung und Anknüpfunginternationaler Kontakte (D-CH-I 1819/20; OÖ-Sbg. 1 824; H-HR1839; Dalmatien 1840; H 1843; OÖ-Sbg.-D-I 1850; D-N L-B-F 1854).

►Auswertung des Sammlungsmaterials großer Forschungs -reisen:

Carl Alexander Anselm Freiherr von HÜGEL (1795-1870 ; Asienund Ozeanien 1830-1836) → Fische aus Caschmir (1838)

Josef von RUSSEGGER (1802-1863) & Theodor KOTSCHY (1813-1866); Taurus, Libanon, Ägypten, Syrien, Grie chenland,Türkei 1836-1838 → Diverse Bearbeitungen (1843-1848)

Johann NATTERER (1787-1843; Südamerika 1817-1835)→ Johann Natterer ′s neue Flußfische Brasilien ′s […] (1840)

HECKEL als Ichthyologe

Bedeutung von Johann Jakob HECKEL als Ichthyologe :

► „ Systematische Arbeitsweise “ in der Ichthyologie. KlareDefinitionen von Gattungen und Arten, Herausarbeitu ng systematisch wertvoller Merkmale (z.B. Schlundzähne de r Cyprinidae), Aufklärung hinsichtlich Synonymie.

►Einbeziehung von Fossilmaterial in die systematischenUntersuchungen (weitergeführt durch R. KNER)

Erste kleine Arbeit über die „ fossilen Fische des österreichischen Kaiserstaates “ 1847.

Beiträge zur Kenntniss der fossilen Fische Oesterreic hs.Abhandlung I ( 1850).- Denkschriften der kais. Akademie derWissenschaften, math.-naturwiss. Cl., 1: 201-242, 1 5 Taf.

Beiträge zur Kenntniss der fossilen Fische Oesterreic hs.II. Abhandlung ( 1856).- Denkschriften der kais. Akademie derWissenschaften, math.-naturwiss. Cl., 11: 187-274, 15 Taf.

Vortragsgliederung

Lebenslauf des Johann Jakob HECKEL

- Familiäres Umfeld

HECKEL als Sammler, Ornithologe und Botaniker

HECKEL als Ichthyologe

- Bedeutung von Forschungsreisen und Sammlungsmaterial

Die Süßwasserfische der östreichischen Monarchie

Die Süßwasserfische der östreichischen Monarchie

Kosten: 11 fl., 50 kr. (Gulden öst. Währung ab 1.11.1858, 1 fl. = 100 kr.)

Entsprechend (Kaufkraft nach Groß-handelsindex 1989) öS 1174 ~ € 85,30

Allerdings: Lehrkanzel (1850) mit2000 fl. jährlich dotiert ~ 0,6 % einesJahresgehaltes.

Die Süßwasserfische der östreichischen Monarchie

„Das vorliegende ichthyologische Werk ist das erste und das einzige, welches sämmtliche Arten der Süßwasserfische unseresweiten Kaiserreiches enthält, deren Trivialbenennun gen zugleichin allen Sprachen angegeben werden“ (Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien 9, 1858, S. 528)

„Dies eine Arbeit, welche die vollste Anerkennung ve rdient; dennobschon sie speciell nur die Fische Oesterreichs beha ndelt, istsie gewissermaassen [ sic! ] eine Ichthyologia germanica, ja mankönnte sie fast europaea nennen [..]“ (Leipziger Repertorium der deutschen und ausländisc hen Literatur 15, 4. Bd., 1857, S. 257)

Das Werk erschien schon im Spätherbst 1857 , „1858“ ist somiteine Vorausdatierung. KNER übergibt am 2. Dezember 1 857 derVersammlung des zoologisch-botanischen Vereins in Wi en einExemplar des Buches.(Verhandlungen des zool.-bot. Vereins in Wien 7, 18 57, S. 158).

Johann Jakob Heckel(1790-1857)

150 Jahre Fischforschung in ÖsterreichRückblick, Standortbestimmung und Ausblick – 23.10. 2008

Matthias Svojtka

Luitfried Salvini-Plawen

Ernst Mikschi